Wie Gott Menschen zubereitet
Winrich Scheffbuch
1. Mose 25, 19-34
24.01.1999
Das ist also ein Markenzeichen Gottes, dass
er der Gott Jakobs sein will. Nicht der Gott Goliaths, und nicht der Gott Esaus, und nicht der Gott von Herodes und Augustus, sondern
Gott Jakobs, und das hat seine biblische Bedeutung. Und wir lesen 1. Mose 25,
19-34; von Vers 19 ab.
19 Und das
ist die Geschlechterfolge nach Isaak, dem Sohn Abrahams: Abraham zeugte Isaak. 20 Isaak
war vierzig Jahre alt, als er Rebekka zur Frau nahm. Sie war die Tochter des Aramäers Betuël aus Paddan-Aram, eine Schwester des Aramäers
Laban (das war die, die so lieb gesagt hat: „ich will
deine Kamele auch tränken“. Das war die Rebekka). 21 Isaak
betete zum Herrn für seine Frau, denn sie war kinderlos geblieben, und der Herr
ließ sich von ihm erbitten. Als seine Frau Rebekka schwanger war, 22 stießen
die Söhne einander im Mutterleib. Da sagte sie: Wenn das so ist, was soll dann
aus mir werden? Sie ging, um den Herrn zu befragen. 23 Der Herr
gab diese Antwort: Zwei Völker sind in deinem Leib, zwei Stämme trennen sich
schon in deinem Schoß. Ein Stamm ist dem andern überlegen, der ältere muss dem
jüngeren dienen. 24 Als
die Zeit ihrer Niederkunft gekommen war, zeigte es sich, dass sie Zwillinge in
ihrem Leib trug. 25 Der
erste, der kam, war rötlich, über und über mit Haaren bedeckt wie mit einem
Fell. Man nannte ihn Esau (Es ist heute noch üblich bei den Arabern, dass sie
Töchter so nennen. Nachtgeboren, dann heißt es
„Dunkelheit“ oder die „Morgenröte“ und so Sinnbedeutung.) 26 Darauf
kam sein Bruder; seine Hand hielt die Ferse Esaus
fest. Man nannte ihn Jakob (Fersenhalter). Isaak war sechzig Jahre alt, als sie
geboren wurden.
27 Die
Knaben wuchsen heran. Esau war ein Mann geworden, der sich auf die Jagd
verstand, ein Mann des freien Feldes. Jakob dagegen war ein untadeliger Mann
und blieb bei den Zelten. 28 Isaak
hatte Esau lieber(Ja, das war auch ein Naturbursche, für den hätten Sie sich
auch begeistert! Nicht für den Jakob! Der Esau, das war so ein Body-Building-Kerl; mit Muskelpaketen, der konnte was
leisten! Jakob lief immer mit Hausschuhen rum), denn er aß gern Wildbret; Rebekka
aber hatte Jakob lieber(Es ist ganz schlimm, wenn es so was gibt, bei Eltern.
Ich hör noch meine Großmutter. Da war ich ein kleiner Bub, bin noch in die
Schule gegangen: es ist ganz, ganz schlimm, wenn die Eltern „Lieblingskinder“
haben! Es ist viel Schuld in der Bibel erwähnt; uns zur Lehre). 29 Einst
hatte Jakob ein Gericht zubereitet, als Esau erschöpft vom Feld kam. 30 Da sagte
Esau zu Jakob: Gib mir doch etwas zu essen von dem Roten, von dem Roten da, ich
bin ganz erschöpft. Deshalb heißt er Edom (Roter). 31 Jakob
gab zur Antwort: Dann verkauf mir jetzt sofort dein Erstgeburtsrecht(Er wusste
ganz genau, was er will, der Jakob)! 32 Schau,
ich sterbe vor Hunger, sagte Esau, was soll mir da das Erstgeburtsrecht? 33 Jakob
erwiderte: Schwör mir jetzt sofort! Da schwor er ihm
und verkaufte sein Erstgeburtsrecht an Jakob. 34 Darauf
gab Jakob dem Esau Brot und Linsengemüse; er aß und trank, stand auf und ging
seines Weges. Vom Erstgeburtsrecht aber hielt Esau nichts.
Es gibt viele Nöte, die in der Stille
erlitten werden, über die man nicht viel spricht, und zu dieser schlimmen Not
gehört bis heute die Traurigkeit von Menschen, denen Kinder versagt bleiben. Es
ist gut, dass die Bibel auch solche Dinge anspricht. Nicht, eil sie das
Heimliche aufdecken will, sondern, weil Gott Traurigkeiten kennt, auch die,
über die man mit niemandem spricht. Und es fällt auf, wie oft das in der Bibel
vorkommt! Und da liegt unsere Zeit eben doch völlig falsch, wo schon viele
junge Leute meinen, das Wichtigste sei, wie man sich der Fruchtbarkeit erwehren
sollte; wo manche sich sogar in den Wahn hineinsteigern, sie könnten Kinder
selber machen. Der Anfang eines Menschenlebens ruht ganz allein in der Hand
Gottes. Und, dass Gott uns so viel mitgegeben hat, an Schöpfungsgaben, das
bleibt ein Rätsel und ein Geheimnis. Schon bei der Geburt Isaaks war es so, dass
viele Jahrzehnte Abraham und Sara warten, bis sie schließlich sagen „es hat
keinen Wert“. Aber das Schlimme ist doch, dass es um die Segenslinie ging. Abraham
war doch zugesagt worden, dass er zum großen Volk werden soll.
Und jetzt merken Sie auf einmal, dass all
das eine geistliche Bedeutung für uns hat, was da erzählt ist. Wenn Gott
handelt, dann ging das zu allen Zeiten so, dass man es nicht versteht. Dass man
sich daran bricht, oder den Kopf anstößt, dass man sagt: „Gott, ich weiß nicht,
was du willst“.
Bitte murren Sie nie gegen die Wege Gottes!
Es ist in der Bibel auch ganz klar festgehalten, dass es keinerlei Bedeutung
hat, für den Wert eines Menschen, ob er Kinder hat, oder nicht! Auch eine Ehe
ist vollwertig, auch ohne Kinder! Aber das lindert den Schmerz nicht. Und Isaak
hat offenbar so viel mitbekommen aus den Erzählungen seines Vaters und seiner
Mutter. Bei Gott ist kein Ding unmöglich. Er hat zu Gott geschrieen, er hat mit
Gott gekämpft, wie man im Gebet kämpfen darf! 20 Jahre lang, es muss eine
furchtbare Anfechtung gewesen sein: „Wie soll ich den Segen meiner Eltern
weiter tragen?“!
Der einst dieses gesprochen hat: „Ich will
dich zum großen Volk machen“ und dann, als gar keine Hoffnung mehr war,
erfüllte das Gott!
Übrigens: das war auch nicht anders, bei
der Geburt von Johannes, dem Täufer, bei der Geburt von Samuel. Es war nicht
anders bei der Geburt Simsons. Sie kennen ja all die Geschichten. Zuerst ist
für uns einmal wichtig: Mein Leben ist kein Zufallsprodukt. Es ist heute sicher
die schwierigste Frage, wenn man so in Krisen nachdenkt: „was ist mein Leben?“
In der Krankheit, in der Berufskrise; was ist mein Leben? Warum lebe ich heute
und hier? Warum muss ich mit diesen Schwierigkeiten kämpfen? Und jetzt ist es
ganz wichtig, dass wir das erkennen aus dieser Jakobsgeschichte: „Gott hat mich
gemacht! Nicht durch Zufall steh’ ich da! Gott hat mich gemacht! Gott hat mich
geschaffen! Als ich vorhin gelesen habe, aus dem Psalm 139: ‚Du hast mich
bereitet im Mutterleib‘. Das kommt auch noch mal so schön beim Hiob: „Du hast
mich gekannt, bevor ich überhaupt wurde. Wir sagen unsern Kindern gern:
„früher, wo du noch Wolken geschoben hast“. . . Wo war ein Mensch? Vor hundert
Jahren?
Herr, du kennst mich durch und durch. Du
kennst mich besser, als mich die Ärzte kennen. Du kennst mich mit all meinen
Regungen und so hast du mich gemacht; mit meinen Schwächen und mit meinen
Begrenzungen und auf einmal erwartet die Rebekka, diese prächtige Frau,
Zwillinge. Und diese Zwillinge kämpfen miteinander im Mutterleibe, eine
Geschichte, wie sie sich sonst nie mehr zugetragen hat. Die Mutter verzweifelt
über diesen heftigen Stößen und Schlägen dieser beiden Kinder. Und das, was da
bei uns im deutschen so brav übersetzt ist, wo die Mutter sagt: „was soll das
alles“, das ist im Grunde der Verzweiflungsschrei einer Mutter: Warum? Ich will
gar nimmer leben, das gibt ein Unglück, diese Kinder! Und sie verzweifelt, und
wieder geht’s durch die Anfechtung. Ich habe Ihnen vorhin gesagt: „Alle Wege
Gottes – auch bei Ihnen – führen häufig durch die Anfechtung: „Warum?“ Warum
macht das Gott jetzt so? Warum geht es so kompliziert? Wenn’s Gott will, könnt
er mir doch die Wege ebnen? Und dann sagt Gott ihr, dass das ganz verschiedene
Naturen und Charaktere sind, die da geboren werden. Man macht ja bei uns immer
so, wie wenn alle Menschen gleich wären, ja gleichwertig! Sie sollen die
gleichen Rechte haben! Aber Menschen sind grundverschieden! Auch in einer Familie,
auch in einer Ehe. Und da herrscht oft ein furchtbarer Konkurrenzkampf. Und
das, was über den beiden, die da geboren werden, Jakob und Esau, schon
ausgesprochen wird, ist ja eine Sache, die heute die Diplomaten der UNO zur
Verzweiflung treibt. Die haben es immer noch nicht begriffen, dass sie die
beiden nicht zusammen kriegen. Es gibt keine Aussöhnung zwischen den Edomitern und den
Israeliten.
Nicht, dass wir deshalb sagen wollen: „das
hat alles keinen Wert“; aber, da herrscht eine „unversöhnliche Freundschaft“,
wie hat es bei Ismael schon geheißen – dem Vater der Araber -: er wird wohnen,
seinen Brüdern zum Trotz. Und das kann man durch die Jahrhunderte hindurch
sehen: in einer ganz furchtbaren Sache: was ist das, was tragen wir denn da
mit? An Eigenschaften, vielleicht können Sie es von Ihren Kindern sehr klar
sagen: „Der ist ein Trotzkopf, und der ist ein Rechthaber und so.“
Sehen Sie es von sich an? Oder haben Sie
bei sich die große Nachsicht? Und das Schlimme ist ja, dass wir gar nicht raus
kommen aus unseren Naturgegebenheiten. Das sind ja auch ganz wunderbare Schöpfungseigenarten!
Die Vielfalt der Menschen, so grundverschieden, wie sie sind! Aber schlimm, dass das immer ein
Konkurrenzkampf ist gegen den anderen. Wo man den andern auf die Seite drückt
und den andern besiegen und überwinden will. Unsere Naturen kommen ja erst zu
ihrer vollen Entfaltung, wo der Heilige Geist zum Herrscher wird. Da wird ja
nicht das einfach aufgehoben, abgehoben, dass der Esau so ein naturverbundener
Bursche war und der andere mehr häuslich ist, aber es kommt zur Entfaltung, das
man Gott damit dienen kann, und der Reichtum wird erst sichtbar! War wird das
einmal sein, wenn in der Völkerwelt, wenn alle Völker dem Herrn dienen! Aber
wenn man die Heilsgeschichte Gottes nicht kennt, dann bleibt
nur das unversöhnliche Miteinander und der Kampf aller gegen alle. Ja, das ist
sicher ganz wichtig: wir werden sicher noch darauf kommen, im Laufe dieser ganzen
Predigtreihe, wie die Neugeburt, die Gott schenkt, auch nicht unseren Charakter
verändert, und doch eine plötzliche Sache ist, wo eine entscheidende Sache
verändert wird, dass ich mich mit Schwächen und mit Stärken annehmen kann und
Gott zur Ehre leben und nicht mehr für mein „ICH“ lebe. Gott hat mich wunderbar
gemacht! Ich bin kein Zufallsprodukt! Gott kennt mich.
Aber es kommt noch was hinzu; etwas Zweites!
Gott greift ein in die Berufung dieser Kinder. Schon bevor sie geboren wurden.
Also, über kaum ein Thema haben Leute so viel gegrübelt, wie über dieses Thema!
Was ist denn das für ein Geheimnis der Erwählung? Warum hat denn Gott den Jakob
herausgegriffen, und nicht den Esau? Haben Sie auch schon gegrübelt? Es gibt
Rätsel, geheimnisvolle, dunkle Stellen, die wir gar nicht ergründen brauchen!
Nur, wir wollen nicht so tun, als ob wir die Gedanken Gottes verstehen könnten.
Aber eins wollen wir beachten: Die meisten Stellen, wo in der Bibel von Erwählung
steht, ist nicht die Erwählung gemeint, „zur Verdammnis“ und „zur Errettung“.
Das ist missverstanden. „Nicht Ihr habt mich erwählt, sondern ich habe Euch erwählt
und gesetzt, dass Ihr hingeht und Frucht bringt.“ Das ist eine Frage des
Dienstes: Erwählung zum Dienst. Warum hat Gott die Juden erwählt? Weil Gott
will, dass durch das Judenvolk das Heil den Weltvölkern verkündigt wird. Warum
hat Gott uns erwählt? Warum hat er uns so viele Gaben gegeben? Damit wir seine
Boten sind und seine Zeugen! Erwählung … nicht bin ich in die Hölle verdammt
oder errettet. Es ist eine Erwählung zum Dienst! Und genau um die geht’s hier
beim Jakob! Eine Erwählung zum Dienst! Und wenn es hier heißt, der Ältere soll
dem Jüngeren dienen, da muss man wissen, dass im Hebräischen hinter diesem „Älteren“
noch viel mehr mitschwingt. Der Stärkere, der Größere, der Begabtere.
Dass Gott in dem Esau Gaben verworfen hat! Nicht, dass der Esau nicht auch Gott
dienen sollte! Aber, dass Gott, schon bevor die Kinder geboren werden,
feststellt, durch die Schwäche und durch den sündigen Charakter eines Jakobs will
ich mein Heil aufrichten. Sie können ja beim Bibel-Lesen manchmal – da sieht
man’s ja bei der Geschichte besser und sagt, was war das für ein
trickreicher, schwieriger Mensch, der Jakob. Aber Sie sehen’s doch hoffentlich besser, wer sich dahinter
verbirgt! Dass da immer wieder unser Bild heraus leuchtet und dass Gott sich an
solchen Typen, wie an diesen Jakob bindet! Kein Wunder! Ich hab Ihnen vorher
gesagt, dass Isaak, der Vater, der sagt: „Das ist mein Bub, mein Kerl, der
Esau!“ Dass Leute – hörst du das? – dass solche Leute, die in der Heiligung
stehen, Diener Gottes, so blind sein können, dass ist die Torheit von
glaubenden Menschen, dass sie immer wieder meinen, Gott sei auf Geld, auf
Macht, auf Namen, auf Fleisch angewiesen! Nein, Gott will das nicht! Gott hat
seine Heilsgeschichte immer gebaut durch den Schwachen. Wie wir neulich in der
Bibelstunde von dem Mose das lasen, da hab ich wieder gedacht, Mensch, da juckt’s mich heute noch, dass ich denke: Kronprinz und vom
Hofe Pharaos, mit dem kann man das Israel erlösen. Gott sagt nein, unbrauchbar.
Mose war unbrauchbar als Kronprinz. Erst,
wie er barfuss, Wüstenhirte war, konnte er Bote Gottes werden. Gott muss uns
manchmal ganz tief führen. Und herunter holen vom Stolz, bis er sein Heil bauen
kann. Gott hat durch Saul den Großen, - muss eine schöne Person gewesen sein –
größer als alles andere Volk –Israel nicht retten können! Er hat den Hütejungen
David geholt. Und Sie können das durch die Tage verfolgen. In unseren Tagen
handelt Gott nicht anders. Er sucht Menschen, wo seine Gnade Raum bekommt. Und
darum hat er Sie gerufen! Nicht, weil er denkt, Ihre Gaben wären so genial, sondern,
weil Gott sagt: „Hoffentlich bist du da in deiner Schwäche bereit, meine Stärke
wirken zu lassen. Lass mich doch durch dein Leben; meine Kraft vollendet sich
in deiner Schwäche; in deiner Hilflosigkeit, in deiner Ohnmacht.
Jetzt noch ein letzter Punkt: Was ist uns
wichtig? Wir sehen noch, wie der Esau müde vom Feld kommt, und er hat gejagt,
er war durch die Gegend gestreift.
Schön ist, müde zu sein, sich auf einen
Stuhl zu knallen, und die Füße auszustrecken, so, wie Sie, wenn Sie von der
Wanderung heim kommen; und dann sagt er: „Mensch, hab ich einen Hunger!“ Und
der Jakob steht am Herd; das war offenbar ein Platz, den er geliebt hat, und
hat geköchelt. Und er köchelt
und – jetzt spinnen wir ein wenig – ich weiß nicht, ob er genau gesehen hat,
was er kocht, ich meine; immer, wenn es eine Nudelsuppe gewesen wäre, hätte ich
es noch verstanden, aber so ein Linsengericht; - aber das ist schwäbisch jetzt
– also, was ist das? „He, das Rote“ – so steht es im hebräischen da. He, das
Rote, die Grütze da. Manche Ausleger meinen, das sei vielleicht sogar eine
Blutsuppe gewesen, die ihn besonders gelockt hat, und die kostbar gewesen sein
muss. Er hat erst, nachdem er gegessen hat, gemerkt, dass es nicht das war, was
er vielleicht begehrt hat. Selbst das ist noch möglich, wir sehen in dem Esau
einen Menschen, natürlich, echt, realistisch; aber der mit seinen Gefühlen und mit
seiner Begierde lebt. Wer von uns ist nicht so ein Mensch, der sagt, was er
will, was er braucht? Und Jakob, hüten wir uns, es gibt manche dumme Ausleger,
die meinen, sie könnten große Glaubenszeugnisse und –zeugen moralisch werten. –
Das wollen nicht tun.
Weil ein Jakob uns immer noch Tausendfach
überlegen ist. Aber fies war es doch. Bevor er überhaupt den Deckel runter nimmt,
von seiner Schüssel, sagt er: „he, he, ich will dein Erstgeburtsrecht“. Und er
rückt seine Schüssel noch nicht raus, bevor er seinen Schwur hat; und der
Schwur heißt: „Beim Lebendigen Gott, ich will meine Erstgeburt nicht mehr
haben!“ Trickreich, fies, ach, wenn Sie die Geschichte angucken, der
Glaubenszeugen.
Die haben immer gemeint, sie müssten die
Sache Gottes mit menschlichen Mitteln retten. Sie bräuchten irdischen Beistand,
und vielleicht faule Kompromisse.
Das braucht Gott gar nie! Das ist der
Fehler von uns, dass wir meinen, wir müssen nachhelfen! Abraham hat ja gemeint,
er müsste, als ihm der Sohn versagt blieb, mit der Magd nachhelfen, dass die
schwanger wird. Es gibt bei uns auch so viele faule Kompromisse im
Glaubensleben. Wir wollen sie dem Jakob gar nicht vorhalten. Aber da ist uns
vorgezeichnet – uns zur Lehre – dass das der Unsinn war beim Jakob. Er hat’s doch
gar nicht nötig gehabt, wie lange hat das gedauert, bis er sagte: „Herr, ich
lasse dich nicht, du segnest mich denn“? Gott hat’s doch eh versprochen gehabt,
dass der Jakob den Segen kriegt. Meint er denn, er müsste mit falschen,
ungeeigneten Mitteln das erst noch schaffen? Das haben Christen immer gemeint,
sie würden mit ihren Gaben, mit ihrem Können, und das, was Gott nicht könnte,
könnten sie machen; und sie können das Evangelium besser vertreten, und weil
sie so clever sind. . .
Mich hat da dieses Buch von Stefan Holthaus
so erschüttert mit den „Trends 2000“, wo er sagt, die Christen liegen schon
voll in der Anbiederung an die Zeit. Machen alles, bloß dieser Zeit-Mode nach.
Mit „können“ und „professionell“ und alles muss kopiert sein, von dieser Welt,
statt, dass sie mit dem Lebendigen Gott rechnen. Mit der Wirklichkeit des
Lebendigen Gottes und dessen, was er zugesagt hat, und was er erfüllt. Jakob
hat gewusst, was „Segen Gottes“ ist Und darum ist er so groß. Wissen Sie es
auch? Sie brauchen nicht fragen, ob Gott Sie segnen will! Das hat er in Jesus
so klar gemach. Er hat Sie geschaffen und er will jetzt Sie segnen. Er will
seine Herrlichkeit in Ihrem Leben offenbaren. Er will Großes durch Sie wirken,
aber durch seine Gnade! ER will Sie reich beschenken! Sie brauchen sich nur
öffnen; Sie brauchen keine Tricks und nichts anderes. Deshalb brauchen wir auch
keine Methoden und – Vorsicht! – das steckt auch so tief drin, wie bei Esau!
Was bedeutet mir der „Segen Gottes“? Was ist das schon? Ich habe Heiden
Kohldampf, ich will was fressen, ich will was zwischen die Zähne. Ich glaube
bloß das, was man fassen kann! Realistische Naturmenschen, kurzsichtige Leute,
die nichts ahnen von der Segenslinie. Was ist mein Leben?
Nur, wenn Sie das erkennen: „Gott hat mich
geschaffen, Gott hat meinem Leben eine ewige Bedeutung gegeben! Ich will es
Ihnen heute noch mal einhämmern – über den Jakob!
Er hat sich den Spitznamen geben lassen, -
wenn Sie so wollen – er ist der Gott Jakobs. Ausgerechnet dieser trickreiche
Fersenhalter. So will er sich von Ihnen finden lassen. Rein nur aus Erbarmen!
Sie dürfen seinen Segen erfahren und dürfen sich ihm anvertrauen. Er will sich
an Sie binden. Amen.