Nein, die Geschichte ist nicht passiert. Ich habe sie mir
nur ausgedacht. Aber wir Menschen sind so, dass sie durchaus hätte geschehen
können, die Geschichte von dem pflichttreuen Koch.
Da fuhr ein großer Ozeandampfer durch dichten Nebel. Auf
einmal gab es einen fürchterlichen Krach. Das Schiff war auf ein anderes
aufgefahren.
Zuerst versuchte man die Passagiere zu beruhigen. Aber dann sah man bald, dass das Schiff nicht mehr zu retten war. So hieß es: „Alles in die Rettungsboote!"
Ganz im Innern des Schiffs war die große Küche. Dort stand
ein Koch und briet Hähnchen. Auf einmal kam einer hereingestürzt und rief: „Ja,
Mensch, weißt du denn nicht, dass das Schiff sinkt? Es heißt schon längst:
Rette sich, wer kann!"
Da drehte sich der Koch um und sagte: „Was sind das für
törichte Reden? Für so etwas habe ich keine Zeit. Ich muss Hähnchen
braten." So fuhr er in seiner Tätigkeit fort und - ging unter.
Sie finden den Mann lächerlich, verehrter Leser? Nun, ich
auch! Ich muss Ihnen allerdings sagen, dass Sie vielleicht mit dem Koch
verzweifelte Ähnlichkeit haben. Es gibt nämlich ein Wort in der Bibel, das
schrecklich beunruhigend ist. Es heißt: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den
Leib töten können. Fürchtet euch aber vor dem, der Leib und Seele verderben
kann in die Hölle. Ja, vor dem fürchtet euch. Diesen Satz hat nicht irgend
jemand gesagt, sondern der einzigere, der über das Leben nach dem Tode Bescheid weiß:
der Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes. Der sagte also mit allem Ernst, dass
man in die Hölle kommen kann.
Wenn ich dem Menschen von heute das aber sage und ihn bitte,
er möge sich doch um seine ewige Errettung kümmern, dann macht er es genau so
wie der Koch auf dem untergehenden Schiff: Er zuckt die Achseln und wendet sich
seinen Beschäftigungen zu. Und wenn ich ihm sage, er sei ein großer Narr, dann
antwortet er mir: „Ich tue doch meine Pflicht."
Das Wichtigste zuerst!
Wenn es tatsächlich eine Hölle gibt, dann ist das Wichtigste
doch sicher, dass wir uns darum kümmern, wie wir selig werden können.
Die Menschen von heute müssen sich mit unendlich vielen
Problemen herumschlagen, mit politischen, wirtschaftlichen, sozialen,
persönlichen Problemen. In hundert Jahren wird keiner von den Menschen, die
jetzt leben, mehr auf der Welt sein. Und dann werden all die Probleme, die uns
jetzt quälen, endgültig hinter uns liegen. Wenn wir durch die Todespforte
gegangen sind, ist es uns völlig gleichgültig, ob die Lebensmittelpreise in
die Höhe gegangen sind. Dann ist die Spannung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
völlig belanglos geworden. Dann beschäftigt uns nur noch die eine Frage, ob wir
in die Hölle kommen oder ob wir selig werden.
Wenn am Ende nur noch diese eine Frage übrig bleibt, dann
sollte sie uns hier am meisten beschäftigen. Das Wichtigste zuerst! In der
Bibel begegnen uns immer wieder Leute, denen diese Tatsache erschütternd
aufgegangen ist und die darum erschrocken fragen: „Was soll ich tun, dass ich
selig werde?"
Ich weiß natürlich, dass die meisten Leute diese bisherigen
Darlegungen lächerlich finden, weil sie überzeugt sind, dass es gar keine Hölle
gibt. Es kommt mir vor, als sei eine geheime Verschwörung im Gange, davon nicht
mehr zu reden. Wir brauchen das Wort „Hölle" nur noch, wenn wir von irgendeiner
schrecklichen Stunde während des Krieges reden (etwa die Hölle von Stalingrad).
Oder wenn man von einer unglücklichen Ehe spricht. („Unser Zusammenleben war
die reinste Hölle", sagte die junge Frau, als sie sich scheiden ließ.) Das
ist natürlich durchaus berechtigt; denn der Mensch ohne Gott erfährt schon hier
etwas davon, was die Hölle sein wird.
Die wirkliche Hölle aber steht den meisten Menschen noch
bevor. Ich finde den Gedanken einer Hölle gar nicht so ungereimt. Im Gegenteil!
Mir kommt das sehr folgerichtig vor, dass es eine Hölle gibt. Der lebendige
Gott nämlich zwingt sich niemand auf. Wer sein Friedensangebot in Jesus nicht
annehmen will, der darf es bleiben lassen. Man darf ohne Gott leben. Ja, man
darf es in alle Ewigkeit. Man muss es dann in alle Ewigkeit. Der Mensch, der
Gott gern los werden möchte, ist Gott in der Hölle für immer los geworden. Hier
kann er das Beten lassen, denn es wird doch nicht mehr gehört. In der ganzen
Hölle wird sich keine Bibel finden. Der rettende Name Jesus wird nicht genannt
werden. Der geht keinem mehr über die Lippen. Hier wird keine Glocke mehr rufen
und keine Evangeliumspredigt mehr locken. Ja, hier ist man Gott endgültig los.
Aber das will ja niemand von uns. Wir haben alle Gott gern
im Hintergrund als letzte Reserve. Nun, das geht nicht. So sind wir auf dem Weg
zur Hölle.
Ich bin sehr glücklich, dass ich nicht nur von der Hölle
reden muss, sondern auch von der ewigen Errettung sprechen darf. In der Bibel
steht das ganz einfache Wort: „Jesus Christus ist gekommen in die Welt, die
Sünder selig zu machen." Als ich dieses Wort zum ersten Mal hörte, sagte
mein Herz: „Hier möchte ich dabei sein. Sünder bin ich. Selig werden möchte ich
unter allen Umständen. Wenn Jesus Christus wirklich Sünder selig macht, dann
muss er mein Heiland werden."
So entdeckte ich, was es heißt: Das Wichtigste zuerst!
Wir sprachen am Anfang von dem Koch. Gewiss war es eine sehr wichtige Tätigkeit, Hähnchen zu braten. Aber wenn man vor dem Untergang steht, dann ist Errettung wichtiger. So ist wichtiger als alles andere, dass wir die Errettung, die Jesus am Kreuz für uns geschaffen hat, suchen, finden und annehmen.
Jesus Christus spricht:
„Denn
Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte,
sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht
gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht
geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes." Johannes
3, 17-18
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen." Johannes 5, 24