Prof.
Dr. Werner Gitt
Ein
Auszug aus dem Buch: „Fragen, die immer wieder gestellt werden“
16.
Auflage
Nach
Abbruch eines zunächst begonnenen Medizinstudiums studierte Darwin auf Anraten
seines Vaters Theologie (1828 –1831), obwohl seine Interessen auf anderem
Gebiet lagen. In seinem Buch „Die Entstehung der Arten durch natürliche
Zuchtwahl“ schrieb er: „Es ist wahrscheinlich etwas Erhabenes um die
Auffassung, dass der Schöpfer den Keim allen Lebens, das uns umgibt, nur
wenigen oder gar nur einer einzigen Form eingehaucht hat und dass, während sich
unsere Erde nach den Gesetzen der Schwerkraft im Kreise bewegt, aus einem so
schlichten Anfang eine unendliche Zahl der schönsten und wunderbarsten Formen
entstand und entsteht.“ Diese Formulierung Darwins geht lediglich von einer
vagen deistischen Gottesauffassung aus, wonach Gott zwar als Urheber der
kosmischen und biologischen Gesamtentwicklung anerkannt wird, aber seine
persönliche Stellung zum Menschen sowie die biblischen Schöpfungsaussagen
ignoriert werden. Mit der Aussage, der Mensch trage „den unauslöschlichen
Stempel seines tierischen Ursprungs“, bringt Darwin sein gebrochenes Verhältnis
zur Bibel vollends zum Ausdruck. Die durch ihn zum Durchbruch gelangte
Evolutionsidee hat er selbst als Alternative zur biblischen Offenbarung
empfunden, wie er es in seiner Autobiographie bekennt: „In dieser Zeit war ich
allmählich zu der Sicht gelangt, dass das Alte Testament aufgrund seiner
offensichtlich falschen Weltgeschichte… nicht glaubhafter war, als die heutigen
Bücher der Hindus oder die Glaubensinhalte der Barbaren… Ich kam nach und nach
zur Ablehnung des Christentums als göttliche Offenbarung.“ Diese Auffassung hat
sich in den folgenden Jahrzehnten noch verstärkt:
„So
kroch der Unglaube sehr langsam über mich, war aber zuletzt vollständig. Das
ging so langsam, dass es mir keine Not machte, und ich habe seither nie auch
nur eine einzige Sekunde gezweifelt, dass mein Entschluss richtig war. Ich kann
in der Tat kaum verstehen, wie irgend jemand wünschen sollte, das Christentum
sei wahr.“
Während
Darwin bei völliger Ablehnung der biblischen Offenbarung noch von einem vagen
Deismus ausging (d. h. Gott als unpersönliches Wesen betrachtend), vollzog
Ernst Haeckel den Schritt zum totalen Atheismus, indem er postulierte, „dass
die Organismen auf rein physikalisch-chemischem Wege entstanden sind.“ In
diesem Gefolge befinden sich die heutigen Neodarwinisten M. Eigen, C. Bresch,
B.-O. Küppers, die mit ihrem reduktionistischen Denkansatz der Selbstorganisation
der Materie viele zu einer atheistischen oder deistischen – und damit
antibiblischen – Weltanschauung verführen.