Ein
Auszug aus dem Buch: „Fragen, die immer wieder gestellt werden“
16.
Auflage
Wie lange dauerte ein Schöpfungstag?
Über diese Frage ist oft heiß diskutiert worden, weil
zu viele Theorien darüber entwickelt worden sind, die sich je nach Standpunkt
widersprechen. Wir gelangen am schnellsten zur Antwort, wenn wir zunächst
einmal die Anzahl der in Frage kommenden Informationsquellen klären. Keine der
gängigen Wissenschaften verfügt diesbezüglich über Beobachtungsdaten oder
Fakten, die es zu interpretieren gilt. Die einzige Aussage hierzu gibt uns Gott
in der Bibel, und zwar im Schöpfungsbericht und in den Geboten vom Sinai. Der
Schöpfungsbericht ist in strenger Chronologie aufgebaut, wobei die einzelnen
Werke an sechs aufeinander folgenden Tagen ausgeführt wurden. Die Bibel erweist
sich auch hier als ein exaktes Buch (vgl. Satz B80 im Anhang, Teil I), indem
sie bei Verwendung einer physikalischen Einheit auch die zugehörige Messmethode
(1. Mose 1, 14) nennt. Damit ist die Länge eines Tages – auch
wissenschaftlichen Ansprüchen genügend – genau definiert: Es ist jener geo-
astronomische Zeitabschnitt, der durch die Rotationsdauer der Erde festgelegt
ist, und das sind 24 Stunden. In den Zehn Geboten vom Sinai begründet Gott die
sechs Arbeitstage und den Ruhetag des Menschen mit dem Hinweis auf die
Schöpfungswoche: „Sechs Tage sollst du arbeiten…, aber am siebenten Tage ist
der Sabbat des Herrn, deines Gottes, da sollst du kein Werk tun… Denn in sechs
Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen
ist und ruhte am siebenten Tage“ (2. Mose 20, 9-10).
In
Anlehnung an die Evolutionslehre wird gelegentlich versucht, die Schöpfungstage
als lange Perioden umzudeuten. Dabei wird das Psalmwort 90, 4 „Denn tausend
Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist“ willkürlich in 1.
Mose 1 wie in eine mathematische Formel eingesetzt. (In Psalm 90 und ebenso in
2. Petrus 3, 8 geht es um Gott als den Ewigen, der keinem Zeitablauf
unterliegt.) Diese Bibelmathematik erbringt zwar die evolutiv gewünschte
Zeitdehnung von 1 : 365 000, aber sie ist als unbiblisch zu verwerfen. Mit
gleicher Berechtigung könnte dies dann auch auf Matthäus 27, 63 angewandt
werden, so dass unversehens daraus würde: „Nach 3000 Jahren werde ich
auferstehen.“ Jesus aber ist am dritten Tage auferstanden, genau so, wie er es
gesagt hat. Es ist von Kritikern oft der Einwand gebracht worden, der Glaube,
dass Gott die Schöpfung in sechs Tagen ausgeführt habe, sei nicht
heilsnotwendig. Darauf pflege ich zu fragen: Glauben Sie, dass Jesus nach drei
Tagen auferstanden ist? Dies wird von den Fragern meist bejaht. So folgere ich
weiter: Es ist für mich auch nicht heilsnotwendig, dass der Herr nach drei
Tagen auferstanden ist. Warum aber machen wir solche Unterschiede mit derselben
Bibel? Das eine glauben wir, und dem anderen vertrauen wir nicht? Weitere
Argumente für die Schöpfungswoche und Einwände gegen die willkürliche Umdeutung
der Schöpfungstage in Zeitepochen sind ausführlich in [G2, 13-55] behandelt.