Uwe Rechberger

Der gekommene Erlöser

Jesaja 35,3–10*

 

Kennen Sie Fainting Goats? Fainting Goats, das ist eine Hausziegenrasse in den USA. Und diese Ziegenrasse kennzeichnet vor allem, dass sie an eine Erbkrankheit leidet. Sogenannte Myotonie, was sich so auswirkt, dass sie, sobald sie irgendetwas erschreckt oder ihnen gar Angst macht, sie sich auf den Boden werfen und alle viere von sich strecken. Stocksteif. Absolute Schreckensstarre. Und dann liegen sie so auf dem Boden, mindestens zehn Sekunden ihre Skelettmuskulatur völlig verkrampft. Zehn Sekunden lang stocksteif, schreckenstarr alle viere von sich gestreckt. Diese Eigenschaft macht sich auf manchen YouTube-Clips ganz witzig, ist aber für die Ziegen natürlich ein Problem. Ein Problem, das die Schafhirten ausnutzen, indem sie unter ihre große Schafherden einige dieser Fainting Goats Ziegen mischen, denn wenn der Wolf kommt, dann werfen sich diese Ziegen alle auf den Boden, strecken zehn Sekunden lang alle viere von sich und die Schafe hauen ab, und die Ziegen sind halt Bauernopfer.

 

Manchmal habe ich den Eindruck, packt uns dieselbe Krankheit, der Schreckensstarre und der angstvollen Lähmung, wenn uns Lebensumstände überrollen. Eine Krankheit, eine Rechnung, von der wir nicht wissen, wie wir sie bezahlen sollen. Oder wenn anderes über uns hereinbricht wie ein Wolf über eine Schafsherde. Israel ist es so gegangen. Zuerst im 8. Jahrhundert durch die Bedrohung der Assyrer, im 6. Jahrhundert durch die Babylonier, völlig verängstigt. Schreckenstarr sind sie. Ein Ausweg nicht in Sicht. Keine Zukunft. Keine Hoffnung. Alle viere von sich gestreckt. Bis zu jenem Tag, als der Prophet Jesaja sie aus ihrer Lähmung ruft. Ich lese uns den Predigttext für den heutigen zweiten Advent, Jesaja 35, die Verse 3 bis 10:

Stärkt die müden Hände und macht fest die wankenden Knie. Sagt den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht. Seht, da ist euer Gott. Er kommt zur Rache. Gott, der da vergilt, kommt und wird euch helfen. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden. Dann werden die Lahmen springen wie ein Hirsch, und die Zunge der Stummen wird frohlocken, denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme im dürren Lande. Und wo es zuvor trocken gewesen ist, sollen Teiche stehen, und wo es Dürre gewesen ist, sollen Brunn-Quellen sein, wo zuvor die Schakale gelegen haben, soll Gras und Rohr und Schilf stehen. Und es wird dort eine Bahn sein, die der heilige Weg heißen wird. Kein Unreiner darf ihn betreten. Nur sie werden auf ihm gehen. Auch die Toren dürfen nicht darauf umherirren. Es wird da kein Löwe sein und kein reißendes Tier darauf gehen. Sie sind dort nicht zu finden, sondern die Erlösten werden dort gehen. Die Erlösten des Herrn werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen. Ewige Freude wird über ihrem Haupte sein. Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen.

Herr, segne dein Wort an uns allen. Amen.

 

Wie will Jesaja uns aus Schreckensstarre erlösen? Wie will Gott uns neue Freude schenken? Ein Erstes: Hör auf die Verheißung der Erlösung. Hör auf die Verheißung der Erlösung. Ist ja zu schön, um wahr zu sein. Manch einer unter uns mag dies denken beim Hören des Predigttextes. Zu schön, um wahr zu sein. Haben sich vielleicht auch die Israeliten damals gedacht, damals, im 6. Jahrhundert vor Christus, im babylonischen Exil. Die Männer haben sich eins abgeschuftet für fremde Herren. Die Frauen gebären für fremde Herren. Die Kinder sie werden erzogen von fremden Herren und für fremde Herren. Israels Bedrängnis und die Not im babylonischen Exil könnte nicht größer sein. Auf den Zusammenbruch der Stadtmauern Jerusalems und des Tempels folgt der persönliche Zusammenbruch unter der Last der Bedrückung in Babylon. Und so sitzen sie, wie es die Psalmen sagen, an den Wassern in Babylon und seufzen und klagen und weinen über ihr Schicksal in der Fremde. Und wenn sie an zu Hause denken. Was ihnen bleibt, ist Warten und Warten und Hoffen auf Erlösung.

 

Als plötzlich dieses Wort die Runde macht. Dieses Wort des Propheten Jesaja: Hör auf die Verheißung der Erlösung. Für Israel wird's Advent. Mitten in der Gefangenschaft, mitten in der Fremde, hören Sie dieses Erlösungswort: "Sag den verzagten Herzen. Seid getrost. Fürchtet euch nicht. Seht, da ist euer Gott. Er kommt." Und dann folgen Konkretionen eine ganze Reihe. Wie viele kleine Adventsbeutelchen oder Adventskalendertürchen: Die Augen der Blinden werden aufgetan. Die Ohren der Tauben werden geöffnet. Lahme springen. Die Zunge des Stummen wird jauchzen. Wasser fließt in der Wüste. Jeden Tag ein Advents-Bild mehr. Gott zeigt seinem Volk einen Weg, auf dem es gehen kann und auf dem er es bewahren wird vor Gefahr. Er mal ihnen das Bild vor Augen: Sie dürfen heimkehren. Und das nächste Türchen: Freude und Jubel. Und wieder ein Türchen: Kummer und Seufzen sind vorbei. Hör auf die Verheißung der Erlösung.

 

Auch und gerade, wenn die Realität noch gänzlich anders aussieht, wie damals für Israel. Und für uns heute vielleicht auch. Menschen sind blind, taub und lahm in ihrer jeweiligen Situation. Vielleicht würden wir für "blind" heute sagen: Ich sehe nicht mehr drüber hinaus. Ich sehe nicht mehr drüber hinaus. Es ist einfach zu viel. Ich sehe nicht mehr drüber hinaus. Unsere Ehe ist doch schon lange keine Ehe mehr, sondern höchstens noch eine WG. Ich sehe nicht mehr drüber hinaus. Ich weiß gar nicht, wie wir von unserem Schuldenberg runterkommen sollen. Ich sehe nicht mehr drüber hinaus, mag vielleicht der eine dazulegen oder der andere. Ich weiß nicht, wie ich es kräftemäßig hinbekommen soll. Blind. Ich sehe nicht mehr drüber hinaus.

 

"Taub" würden wir vielleicht heute sagen: Ich kann's nicht mehr hören. Ich kann's nicht mehr hören, den Streit in der Familie. Ich kann's nicht mehr hören, das ständige Gejammer und Genörgel und negative Reden. Oder umgekehrt. Wann haben wir, hat mir zum letzten Mal jemand ein gutes Wort gesagt? Und sie wünschen sich's, eine Ermutigung, ein Lob, ein Dankeschön und es kommt nichts. Ich kann es nicht mehr hören, weil es nichts gibt. Weil keiner was sagt.

 

Und lahm? Für "lahm" würden wir vielleicht heute sagen Ja, ich bin wie gelähmt. Ich bin wie gelähmt. Ich habe keine Kraft mehr. Schreckensstarr, wie die Fainting Goats.  Gelähmt angesichts eines Schicksalsschlage, den mir der Arzt mitgeteilt hat. Gelähmt angesichts des plötzlichen Todes.

 

Und dann spricht Jesaja von "Stummen". Vielleicht sagen Sie heut: Ja, da fehlen mir die Worte. Warum musste das sein?

 

Blind, taub, lahm, stumm. Und dann hören wir Gott sagen: Blinde sehen, Taube hören, Lahme springen und Stumme Reden. Gottes Verheißung reißt uns den Horizont auf heut Morgen. Den Israeliten damals und uns heut. Und deshalb treffen wir uns ja auch zum Gottesdienst. Weil uns Gottes Verheißungen den Horizont aufreißen. Deshalb lesen wir in der Bibel, im Alltag, allein oder in unseren Gruppen. Weil Gottes Wort uns den Himmel aufreißt, wo es in dieser Welt nichts zu sehen gibt. Im Hören auf die Verheißung erfüllt uns Gottes Verheißung. Gott hat eine Perspektive für dein Leben. Gott sieht weiter als du in deiner Angst, alle viere von dir gestreckt, zu sehen vermagst. Gott will dich erlösen. So hören wir es heut bei Jesaja. Er will erlösen. Er will mit dir weiter gehen. Raus aus der Schreckensstarre! "Sagt den verzagten Herzen: Seid getrost und fürchtet euch nicht. Seht, da ist euer Gott. Er kommt."

 

Vielleicht sind deine Hände müde geworden. Vielleicht wirken dir zurzeit deine Knie schwach und sie wanken. Angefochten. Seht, da ist euer Gott, hören wir Jesaja. Halt ihm deine müden Hände und deine wankenden Knie hin. Und dein Herz. Gott ist es, der müde Hände stärken will. Und wankende Knie festigen und dein verzagtes Herz trösten.

 

Das Herz, hier auch in dieser Aufzählung, es ist die Mitte unser Personzentrum. Gottes Seelsorge gilt dem ganzen Menschen. Gilt dir ganz. Außen: Hände und Kniee und deinem Herzen: innen. "Seid getrost und fürchtet euch nicht. Seht, da ist euer Gott." Auch wenn du ihn zurzeit vielleicht nicht siehst. Dann ist er da. Neben dir, bei dir. Heute Morgen. Und er weiß einen Weg, den du gehen kannst. Und er gibt dir die Kraft, ihn auch zu gehen. So wie er damals für Israel einen Ausweg aus dem Exil gefunden und geebnet hat. Und schließlich will Gott für diesen Weg deine Kraftquelle sein. Halt ihm deine Hände hin. Dass er sie stärkt. Halt ihm deine Knie hin. Gerne macht er sie fest. Und halt ihm dein verzagtes Herz hin, ihm und seinem herzlich liebevollen Trost. Deshalb das erste: Hör auf die Verheißung der Erlösung.

 

Das Zweite: Sieh auf den gekommenen Erlöser. Sieh auf den gekommenen Erlöser. Erschöpft und mutlos sitzt er auf seiner Pritsche, eingesperrt von König Herodes. Johannes der Täufer. Er wartet auf nichts anderes als auf seine Hinrichtung. Und dann fragt er sich: War denn alles vergeblich und umsonst? Was ich gemacht habe, habe ich umsonst zur Buße und zur Umkehr gerufen? Habe ich mich umsonst lächerlich gemacht in der Wüste mit meiner Botschaft? Ist er etwa doch nicht gekommen, der Messias? Mein Leben lang habe ich ihn verkündigt. Mein Leben lang war ich Mitarbeiter in der Gemeinde im CVJM. Für was denn eigentlich? Wo ist er denn? Kann man sich ja gelegentlich auch als Mitarbeiter fragen. Was bleibt denn von dem, was ich jahrelang eingebracht habe? Voller Zweifel bittet Johannes deshalb ein paar Freunde, dass sie Jesus fragen, Matthäus 11: "Bist du der Kommende? Oder sollen wir auf einen anderen warten? Und dann antwortet ihm Jesus, und zwar indem er einen Vers aus unserem heutigen Predigttext aufgreift, zitiert und sogar noch darüber hinausgeht, Matthäus 11, 5: "Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören." Und dann fährt Jesus fort: Tote werden auferweckt und Armen wird das Evangelium verkündigt."

 

Jesus gibt sich dem gefangenen Johannes zu erkennen, indem er sich als der in Jesaja 35 offenbarte angekündigte Erlöser zeigt. Jesus erfüllt die Verheißung aus Jesaja 35. Menschen mit unterschiedlichsten Krankheiten werden gesund an Leib und Seele. Mehr noch: Das Evangelium von Jesus Christus, die frohe Botschaft, die Jesus ja selbst verkündigt, und die frohe Botschaft, die er mit seiner Person ist, schenkt Leben über den Tod hinaus. Wohlgemerkt auch jetzt, als Jesus kommt, ist die Welt ihre Probleme ja noch nicht los. Johannes ist und bleibt im Knast. Trotz der wunderbaren Botschaft, dass Jesus tatsächlich der Messias ist. Genauer gesagt: Johannes wird geköpft. Und wenn wir genau hinsehen, was Jesus sagt, dann lesen wir auch nicht, dass alle Blinden von jetzt ab gesund werden und alle Lahmen von jetzt an herumspringen. Blinde sehen und Lahme gehen. Jesus tut Wunder, in der Tat, und er tut sie bis zum heutigen Tag. Aber wir leben noch immer in einer gefallenen Welt, und in dieser Welt sind Sünde, Leid und Tod das Normale. Weshalb sie ja auch vergehen muss, wenn Gott eine neue Welt aufrichten wird, einen neuen Himmel und eine neue Erde.

 

Alles andere in dieser Welt ist ein Wunder. Wo Gott heute seine Ewigkeit hineinblitzen lässt in unser Leben. Aber Jesus schenkt Wunder. Damals und auch heut: Wunderbare Gebetserhöhungen. Und so leben wir in dieser Welt in einer Spannung, in der Spannung zwischen einem "Erwarte Großes von Gott". "Erwarte Großes von Gott." Und einer Haltung der Demut, die allein und ganz auf Jesus schaut. Darum geht's hier auch bei dem, was Jesaja ankündigt, bei diesen Wundern, dass sie unseren Blick auf Jesus lenken. Nicht das Wunder oder die wunderbare Gebetserhörung soll unser Herz gefangen nehmen, sondern Jesus Christus will dein Herz erfüllen. Vertraue ihm, bete ihn an und nicht das, was du so gern von ihm hättest. Er will unser Vertrauen. Er will unsere Anbetung. Weil er auch mit dem für dich sorgt, was dir das Leben schwer macht.

 

Wenn Jesaja schon Jahrhunderte vor der Geburt von Jesus ihn als Messias ankündigt, mit diesen Wundern, die Jesus ja dann auch tut, wird das noch mal deutlicher: Wunder und Gebetsanhörungen, wunderbare Führungen wollen uns mitten in einer Welt voller Grenz- und Leiderfahrungen diesen Blick auf Jesus lenken. Auf ihn, der heruntergekommen ist, den heruntergekommenen Gott. Sieh auf den gekommenen Erlöser. Sieh auf Jesus, erwarte Großes von ihm und vertraue ihm in Demut. Seiner Wegweisung für dich.

 

Hör auf die Verheißung der Erlösung. Sieh auf den gekommenen Gott. Und die dritte Antwort, wie Gott uns aus Schockstarre lösen will, und zu neuer Freude führen: Sei gewiss, dass unser Erlöser wiederkommt. Sei gewiss, dass unser Erlöser wiederkommt. Ja, jetzt geschieht ja etwas Eigenartiges. Nachdem das Prophetenwort Jesaja sich zum ersten Mal erfüllt hat mit der Herausführung Israels aus der babylonischen Gefangenschaft. Und es sich dann plötzlich noch einmal erfüllt, indem Jesus Mensch wird und zum Erlöser wird, gibt es ja noch weitere Erfüllungsebenen dieses prophetischen Wortes: Heute mitten in unserer Welt und Erfüllungsebenen, die noch ausstehen. Typisch für alttestamentliche Propheten-Texte, dass sie mehrere Erfüllungsebenen haben, historisch häufig messianisch auf Jesus gedeutet - und darüber hinausgehend endzeitlich - aber oft auch dazwischen mehrere Erfüllungssebenen. So auch typisch hier.

 

Was sind das zu sagen hat? Meines Erachtens zwei Dinge. Das erste will ich am Beispiel eines Orgel-Konzertes erzählen. 1997 gab es hier in der Nähe in Trossingen ein Orgelsymposion, wo die Idee entstand, ein Orgelkonzert von John Cage aufzuführen. Ein Konzert, über das John Cage als Tempoangabe geschrieben hat. ASAP, English, "As slow as possible", so langsam wie möglich. Die Wahl für den Aufführungsort fiel auf Halberstadt, der Halberstädter Dom, 1361 wurde dort die älteste dokumentierte Orgel der Neuzeit gebaut, 1361. Partitur, 8 Seiten, also das nicht allzu viel, das kriegt man relativ zügig hin, kann man relativ zügig hinkriegen. Diese 8 Seiten hat man veranschlagt für den Zeitraum von 1361 bis zum Beginn der Aufführung, geplant im Jahr 2000, also 639 Jahre. Und dann hat man gesagt: Okay, im Jahr 2000 soll Start sein. Das hat sich dann nochmal um ein Jahr verschoben. Und jetzt läuft dieses Orgelkonzert 639 Jahre eben bis ins Jahr 2639 oder 2640, weil sie es ja nicht ganz geschafft haben, pünktlich zu starten.

 

Weshalb ich das erzähle? Genauso ist es mit Gott. Kein Mensch ist in der Lage, dieses Orgelkonzert von Anfang bis zum Schluss anzuhören. Und dieses wunderbare achtseitige Konzert in seiner großartigen Schönheit zu erfassen. Und genauso ist kein Mensch in der Lage, Gott in seiner ganzen Größe und Schönheit auch nur ansatzweise zu erfassen, zu verstehen. Oder Gottes Heilsgeschichte, diesen Bogen, den Gott spannt, irgendwie auch nur zu erahnen. Wir haben einen Gott, der die Geschichte umgreift. Und einen Erlöser, der im 1. Jahrtausend vor Christus Israel erlöst hat. Der in Jesus Christus Mensch geworden ist, der versprochen hat, heute da zu sein als dein Erlöser und der versprochen hat, und das feiern wir am zweiten Advent, dass er wiederkommt. "Die Erlösten des Herrn", Vers 10, "werden heimkehren, wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen. Ewige Freude wird über ihrem Haupte sein. Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen." 800 Jahre nach dieser Zusage durch Jesaja und einige Jahrzehnte nach der Geburt von Jesus Christus, spielt Johannes in der Offenbarung den nächsten Ton dieses Orgelkonzertes, wenn er schreibt, Offenbarung 21, fast wörtlich zitiert, nicht ganz: "Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein."

 

Was für eine Aussicht auf Gottes kommende Erlösung. Gott bringt auch dich nach Hause in seine ewige Heimat. Ewige Freude wird dich dann erfüllen. Freude und Wonne. Und dann wird es keine Schmerzen mehr geben und kein Seufzen, weil es nichts mehr zu seufzen gibt. Darauf gehen wir zu auf Jesu zweiten Advent. Auf seine Wiederkunft. Wenn er uns nach Hause holen, wird zu sich. Um das Warten darauf leichter zu machen, spielt Gott für uns diese Verheißung des Propheten Jesaja heute Morgen auch, die er vor 2800 Jahren begonnen hat, den ersten Ton angestoßen hat, um die Zeitenwende mit Jesus Christus, den Höhepunkt des Konzertes. Und dann, wenn er einmal wiederkommt, mit dem Paukenschlag seiner Wiederkunft. Was für ein Grund zur Freude auf dieses Finale.

 

Amen.

 



*  Evangelische Kirchengemeinde Walddorfhäslach, 09.12.2018, https://www.sermon-online.com/de/contents/31108 (30.11.2024).