1.
Und es geschah in
den Tagen des Ahasveros (das ist der Ahasveros,
der von Indien bis Äthiopien über hundertsiebenundzwanzig Landschaften
regierte),
2.
in selbigen
Tagen, als der König Ahasveros auf dem Throne
seines Königreiches saß, der in der Burg Susan war,
6.
Weiße und
purpurblaue baumwollene Vorhänge waren befestigt mit Schnüren von Byssus und Purpur an
silbernen Ringen und weißen Marmorsäulen; Polster von Gold und Silber lagen auf
einem Pflaster von grünem und weißem Marmor und Perlmutterstein und schwarzem
Marmor.
8.
Und das Trinken
geschah dem Befehle gemäß ohne Zwang; denn also hatte der König allen Obersten
seines Hauses verordnet, daß sie tun sollten
nach jedermanns Belieben.
9.
Auch die Königin Vasti machte ein Gastmahl
für die Weiber im königlichen Hause des Königs Ahasveros.
10. Am siebten Tage, als das Herz des Königs vom Weine
fröhlich war, befahl er Mehuman, Bistha, Harbona, Bigtha und Abagtha, Sethar und Karkas, den sieben
Kämmerern, welche vor dem König Ahasveros dienten,
11. die Königin Vasti mit der königlichen
Krone vor den König zu bringen, um den Völkern und Fürsten ihre Schönheit zu
zeigen; denn sie war schön von Ansehen.
12. Aber die Königin Vasti weigerte sich, auf
das Wort des Königs zu kommen, welches ihr durch die Kämmerer überbracht wurde.
Da erzürnte der König sehr, und sein Zorn entbrannte in ihm.
13. Und der König sprach zu den Weisen, welche sich auf
die Zeiten verstanden (denn also wurden die Angelegenheiten des Königs vor
allen Gesetz-und Rechtskundigen behandelt;
14. und die Nächsten bei ihm waren Karschna, Schethar, Admatha, Tharsis, Meres, Marsna, Memukan, die sieben
Fürsten von Persien und Medien, welche das Angesicht des Königs sahen, die den
ersten Sitz im Königreiche hatten):
15. Was ist nach dem Gesetz mit der Königin Vasti zu tun, dafür daß sie das Wort des Königs Ahasveros
durch die Kämmerer nicht befolgt hat?
16. Da sprach Memukan vor dem König und
den Fürsten: Nicht an dem König allein hat sich die Königin Vasti
vergangen, sondern auch an allen Fürsten und an allen Völkern, die in allen
Landschaften des Königs Ahasveros wohnen.
17. Denn das Verhalten der Königin wird zu allen Weibern
auskommen, so daß ihre Männer verächtlich sein werden in
ihren Augen, indem sie sagen werden: Der König Ahasveros
befahl, die Königin Vasti vor ihn zu bringen, aber
sie kam nicht!
19. Wenn es den König gut dünkt, so gehe ein königliches
Wort von ihm aus und werde geschrieben in die Gesetze der Perser und Meder, daß es nicht vergehe: nämlich daß
Vasti nicht mehr vor den König Ahasveros
komme, und daß der König ihre königliche Würde einer
anderen gebe, die besser ist als sie.
20. Und wird man den Befehl des Königs, den er erlassen
wird, in seinem ganzen Königreiche hören-denn es ist groß-so werden alle Weiber ihren Männern Ehre geben, vom
Größten bis zum Kleinsten.
21. Und das Wort gefiel dem König und den Fürsten; und der
König tat nach dem Worte Memukans.
22. Und er sandte Briefe in alle Landschaften des Königs,
in jede Landschaft nach ihrer Schrift, und an jedes Volk nach seiner Sprache: daß jeder Mann Herr in
seinem Hause sein und nach der Sprache seines Volkes reden solle.
1.
Nach diesen
Begebenheiten, als der Zorn des Königs Ahasveros sich gelegt hatte,
gedachte er an Vasti und an das, was sie getan, und
was über sie beschlossen worden war.
3.
und der König
bestellte Beamte in allen Landschaften seines Königreiches, damit sie alle
Mädchen, die Jungfrauen sind und schön von Ansehen, nach der Burg Susan in das
Frauenhaus zusammenbringen unter die Aufsicht Heges, des königlichen
Kämmerers, des Hüters der Frauen; und man gebe ihnen Reinigungssalben.
4.
Und das Mädchen,
welches dem König gefallen wird, werde Königin an Vastis Statt. Und das Wort
gefiel dem König; und er tat also.
5.
Es war ein
jüdischer Mann in der Burg Susan, sein Name war Mordokai, der Sohn Jairs, des Sohnes Simeis, des
Sohnes Kis', ein Benjaminiter,
6.
der aus Jerusalem
weggeführt worden war mit den Weggeführten, die mit Jekonja, dem König von
Juda, weggeführt wurden, welche Nebukadnezar, der König von Babel, weggeführt
hatte.
7.
Und er erzog Hadassa, das ist Esther,
die Tochter seines Oheims; denn sie hatte weder Vater noch Mutter. Und das
Mädchen war schön von Gestalt und schön von Angesicht. Und als ihr Vater und
ihre Mutter gestorben waren, hatte Mordokai sie als
seine Tochter angenommen.
10. Esther hatte ihr Volk und ihre Abstammung nicht
kundgetan; denn Mordokai hatte ihr geboten, daß
sie es nicht kundtun sollte.
11. Und Tag für Tag wandelte Mordokai vor dem Hofe des
Frauenhauses, um das Wohlergehen Esthers zu erfahren, und was mit ihr geschähe.
12. Und wenn die Reihe an ein jedes Mädchen kam, zum König
Ahasveros zu kommen, nachdem ihr zwölf Monate
lang nach der Vorschrift für die Weiber geschehen war (denn also wurden die
Tage ihrer Reinigung erfüllt, nämlich sechs Monate mit Myrrhen-Öl, und sechs
Monate mit Gewürzen und mit Reinigungssalben der Weiber),
14. Am Abend kam sie, und am Morgen kehrte sie in das
zweite Frauenhaus zurück, unter die Aufsicht Schaaschgas', des königlichen
Kämmerers, des Hüters der Kebsweiber. Sie kam nicht wieder zu dem König, es sei
denn, daß der König Gefallen an ihr hatte, und sie
mit Namen gerufen wurde.
15. Und als die Reihe an Esther kam, die Tochter Abichails, des Oheims Mordokais, welche er als seine Tochter angenommen hatte, daß sie zu dem König kommen sollte, verlangte sie nichts,
außer was Hegai, der königliche Kämmerer, der Hüter
der Frauen, sagte. Und Esther erlangte Gnade in den Augen aller, die sie sahen.
16. Und Esther wurde zu dem König Ahasveros in sein königliches
Haus geholt im zehnten Monat, das ist der Monat Tebeth,
im siebten Jahre seiner Regierung.
18. Und der König machte allen seinen Fürsten und Knechten
ein großes Gastmahl, das Gastmahl Esthers; und er gab den Landschaften einen Steuererlaß und gab Geschenke
nach der Freigebigkeit des Königs.
19. Und als zum zweiten Male Jungfrauen zusammengebracht
wurden, und Mordokai im Tore des Königs saß
20. (Esther tat ihre Abstammung und ihr Volk nicht kund,
wie Mordokai ihr geboten hatte; und Esther tat, was Mordokai sagte, wie zur Zeit, da sie bei ihm erzogen
wurde),
21. in selbigen Tagen, als Mordokai im Tore des Königs
saß, ergrimmten Bigthan und Teresch,
zwei Kämmerer des Königs, von denen, welche die Schwelle hüteten, und
trachteten danach, Hand an den König Ahasveros zu
legen.
22. Und die Sache wurde dem Mordokai kund, und er
berichtete es der Königin Esther; und Esther sagte es dem König im Namen Mordokais.
1.
Nach diesen
Begebenheiten machte der König Ahasveros Haman,
den Sohn Hammedathas, den Agagiter,
groß, und er erhob ihn und setzte seinen Stuhl über alle Fürsten, die bei ihm
waren.
2.
Und alle Knechte
des Königs, die im Tore des Königs waren, beugten sich und warfen sich nieder
vor Haman; denn also hatte der König seinetwegen
geboten. Aber Mordokai beugte sich nicht und warf
sich nicht nieder.
3.
Da sprachen die
Knechte des Königs, die im Tore des Königs waren, zu Mordokai: Warum übertrittst
du des Königs Gebot?
4.
Und es geschah,
als sie es Tag für Tag zu ihm sagten, und er nicht auf sie hörte, so
berichteten sie es Haman, um zu sehen, ob
die Worte Mordokais bestehen würden; denn er hatte
ihnen kundgetan, daß er ein Jude wäre.
5.
Und als Haman sah, daß Mordokai sich nicht vor ihm
beugte und niederwarf, da ward Haman voll Grimmes.
6.
Aber er war in seinen
Augen verächtlich, die Hand an Mordokai allein zu legen;
denn man hatte ihm das Volk Mordokais kundgetan. Und Haman suchte alle Juden, die im ganzen Königreiche des Ahasveros waren, das Volk Mordokais,
zu vertilgen.
7.
Im ersten Monat,
das ist der Monat Nisan, im zwölften Jahre des Königs Ahasveros, warf man das Pur, das ist das Los, vor Haman, von Tag zu Tag und von Monat zu Monat, bis zum
zwölften Monat, das ist der Monat Adar.
8.
Und Haman sprach zu dem König
Ahasveros: Da ist ein Volk, zerstreut und abgesondert
unter den Völkern in allen Landschaften deines Königreiches; und ihre Gesetze
sind von denen jedes anderen Volkes verschieden, und die Gesetze des Königs tun
sie nicht; und es ist für den König nicht geziemend, sie gewähren zu lassen.
9.
Wenn es den König
gut dünkt, so werde geschrieben, daß man sie umbringe;
und ich will zehntausend Talente Silber in die Hände derer darwägen,
welche die Geschäfte besorgen, daß sie es in die
Schatzkammern des Königs bringen.
10. Da zog der König seinen Siegelring von seiner Hand und
gab ihn Haman, dem Sohne Hammedathas,
dem Agagiter, dem Widersacher der Juden.
11. Und der König sprach zu Haman: Das Silber sei dir
gegeben, und das Volk, um mit ihm zu tun, wie es gut ist in deinen Augen.
12. Da wurden die Schreiber des Königs berufen im ersten
Monat, am dreizehnten Tage desselben; und es wurde nach allem, was Haman gebot, an die
Satrapen des Königs geschrieben, und an die Landpfleger über jede Landschaft
und an die Fürsten eines jeden Volkes, nach der Schrift jeder einzelnen Landschaft
und nach der Sprache jedes einzelnen Volkes; es wurde geschrieben im Namen des
Königs Ahasveros und mit dem Siegelringe des Königs
untersiegelt.
13. Und die Briefe wurden durch die Eilboten in alle
Landschaften des Königs gesandt, um alle Juden zu vertilgen, zu ermorden und
umzubringen, vom Knaben bis zum Greise, Kinder und Weiber, an einem Tage, am
Dreizehnten des zwölften Monats, das ist der Monat Adar, und um ihre Habe
zu plündern.
14. Und auf daß der Befehl in jeder
einzelnen Landschaft erlassen würde, ward eine Abschrift des Schreibens allen
Völkern bekannt gemacht, damit sie auf diesen Tag bereit wären.
15. Die Eilboten zogen auf das Wort des Königs eilends
aus. Und der Befehl wurde in der Burg Susan erlassen. Und der König und Haman saßen und tranken; aber
die Stadt Susan war in Bestürzung.
1.
Und als Mordokai alles erfuhr, was
geschehen war, da zerriß Mordokai
seine Kleider und legte Sacktuch an und Asche; und er ging hinaus in die Stadt
und erhob ein lautes und bitterliches Geschrei.
4.
Und die Mägde
Esthers und ihre Kämmerer kamen und taten es ihr kund. Da geriet die Königin
sehr in Angst. Und sie sandte Kleider, daß man sie Mordokai anziehe und sein Sacktuch von ihm wegnehme; aber
er nahm sie nicht an.
5.
Da rief Esther Hathak, einen von den
Kämmerern des Königs, den er zu ihrem Dienste bestellt hatte, und entbot ihn an
Mordokai, um zu erfahren, was das wäre, und warum es
wäre.
6.
Da ging Hathak zu Mordokai hinaus auf den Platz der Stadt, der vor dem Tore
des Königs lag.
7.
Und Mordokai berichtete ihm
alles, was ihm begegnet war, und den Betrag des Silbers, welches Haman versprochen hatte, in die Schatzkammern des Königs
für die Juden darzuwägen, um sie umzubringen.
8.
Auch gab er ihm
eine Abschrift des in Susan erlassenen schriftlichen Befehles, sie zu
vertilgen: um sie der Esther zu zeigen und ihr kundzutun, und um ihr zu
gebieten, daß sie zu dem König hineingehe, ihn um
Gnade anzuflehen und für ihr Volk vor ihm zu bitten.
9.
Und Hathak kam und berichtete
der Esther die Worte Mordokais.
10. Da sprach Esther zu Hathak und entbot ihn an Mordokai:
11. Alle Knechte des Königs und das Volk der Landschaften
des Königs wissen, daß für einen jeden,
Mann und Weib, der zu dem König in den inneren Hof hineingeht, ohne daß er gerufen wird, ein Gesetz gilt, nämlich daß er getötet werde; denjenigen ausgenommen, welchem der
König das goldene Zepter entgegenreicht, daß er am
Leben bleibe; ich aber bin seit nunmehr dreißig Tagen nicht gerufen worden, um
zu dem König hineinzugehen.
12. Und man berichtete Mordokai die Worte Esthers.
13. Und Mordokai ließ der Esther
antworten: Denke nicht in deinem Herzen, daß du im
Hause des Königs allein vor allen Juden entkommen werdest.
15. Da ließ Esther dem Mordokai antworten:
17. Und Mordokai ging hin und tat
nach allem, was Esther ihm geboten hatte.
4.
Und Esther
sprach: Wenn es den König gut dünkt, so möge der König und Haman heute zu dem Mahle
kommen, das ich ihm bereitet habe.
5.
Da sprach der
König: Bringet eilends Haman her, damit wir tun,
was Esther gesagt hat. Und der König und Haman kamen
zu dem Mahle, das Esther bereitet hatte.
7.
Da antwortete
Esther und sprach: Meine Bitte und mein Begehr ist:
8.
Wenn ich Gnade
gefunden habe in den Augen des Königs, und wenn es den König gut dünkt, meine
Bitte zu gewähren und mein Begehr zu tun, so möge der König und Haman zu dem Mahle
kommen, das ich ihnen bereiten will; und morgen will ich tun nach dem Worte des
Königs.
9.
Und Haman ging an selbigem
Tage hinaus, fröhlich und guten Mutes. Als aber Haman
den Mordokai im Tore des Königs sah, und daß er weder aufstand, noch sich vor ihm rührte, da ward Haman voll Grimmes über Mordokai;
aber Haman bezwang sich.
10. Und als er in sein Haus gekommen war, sandte er hin
und ließ seine Freunde und sein Weib Seresch kommen.
11. Und Haman erzählte ihnen von
der Herrlichkeit seines Reichtums und von der Menge seiner Söhne; und alles,
wie der König ihn groß gemacht, und wie er ihn erhoben habe über die Fürsten
und Knechte des Königs.
12. Und Haman sprach: Auch hat
die Königin Esther niemand mit dem König zu dem Mahle kommen lassen, das sie
bereitet hatte, als nur mich; und auch auf morgen bin ich mit dem König von ihr
geladen.
13. Aber dieses alles gilt mir nichts, solange ich Mordokai, den Juden, im Tore
des Königs sitzen sehe.
14. Da sprachen sein Weib Seresch und alle seine
Freunde zu ihm: Man richte einen Baum her, fünfzig Ellen hoch; und am Morgen sage
dem König, daß man Mordokai
daran hänge. Dann gehe mit dem König fröhlich zum Mahle! Und das Wort dünkte Haman gut, und er ließ den Baum herrichten.
2.
Da fand sich
geschrieben, daß Mordokai über
Bigthana und Teresch, die
beiden Kämmerer des Königs, von denen, welche die Schwelle hüteten, berichtet
hatte, daß sie danach getrachtet hätten, Hand an den
König Ahasveros zu legen.
3.
Und der König
sprach: Welche Ehre und Auszeichnung ist dem Mordokai dafür erwiesen
worden? Und die Diener des Königs, die ihn bedienten, sprachen: Es ist ihm
nichts erwiesen worden.
4.
Da sprach der
König: Wer ist im Hofe? Und Haman war eben in den
äußeren Hof des Königshauses gekommen, um dem König
sagen, man möge Mordokai an den Baum hängen, welchen
er für ihn bereitet hatte.
5.
Und die Diener
des Königs sprachen zu ihm: Siehe, Haman steht im Hofe. Und
der König sprach: Er komme herein!
6.
Und Haman kam herein. Und der
König sprach zu ihm: Was ist dem Manne zu tun, an dessen Ehre der König
Gefallen hat? Da dachte Haman in seinem Herzen: Wem
anders als mir sollte der König Gefallen haben, Ehre zu erweisen?
7.
Und Haman sprach zu dem
König: Der Mann, an dessen Ehre der König Gefallen hat-
8.
man bringe ein
königliches Kleid, womit der König sich bekleidet, und das Roß, auf welchem der
König reitet, und auf dessen Kopf die königliche Krone gesetzt wird;
9.
und man übergebe
das Kleid und das Roß den Händen eines der vornehmsten
Fürsten des Königs; und man bekleide den Mann, an dessen Ehre der König
Gefallen hat, und man lasse ihn auf dem Rosse durch die Straßen der Stadt
reiten und rufe vor ihm her: Also wird dem Manne getan, an dessen Ehre der
König Gefallen hat!
10. Da sprach der König zu Haman: Eile, nimm das
Kleid und das Roß, wie du gesagt hast, und tue so mit
Mordokai, dem Juden, der im Tore des Königs sitzt; laß nichts ausfallen von allem, was du gesagt hast.
11. Und Haman nahm das Kleid und
das Roß, und er bekleidete Mordokai,
und ließ ihn durch die Straßen der Stadt reiten und rief vor ihm her: Also wird
dem Manne getan, an dessen Ehre der König Gefallen hat!
12. Und Mordokai kehrte zum Tore des
Königs zurück. Haman aber eilte nach seinem Hause,
traurig und mit verhülltem Haupte.
13. Und Haman erzählte seinem
Weibe Seresch und allen seinen Freunden alles, was
ihm begegnet war. Da sprachen seine Weisen und sein Weib Seresch
zu ihm: Wenn Mordokai, vor dem du zu fallen
angefangen hast, vom Samen der Juden ist, so wirst du nichts gegen ihn
vermögen, sondern du wirst gänzlich vor ihm fallen.
14. Während sie noch mit ihm redeten, kamen die Kämmerer
des Königs herbei und führten Haman eilends zu dem
Mahle, das Esther bereitet hatte.
1.
Und der König und
Haman kamen zum Gelage bei der Königin
Esther.
5.
Da sprach der
König Ahasveros und sagte zu der Königin Esther: Wer
ist der, und wo ist der, welchen sein Herz erfüllt hat, also zu tun?
6.
Und Esther
sprach: Der Bedränger und Feind ist dieser böse Haman! Da erschrak Haman vor dem König und der Königin.
7.
Und der König stand
in seinem Grimme auf von dem Weingelage und ging in den Garten des Palastes. Haman aber blieb zurück,
um bei der Königin Esther für sein Leben zu bitten; denn er sah, daß das Unglück gegen ihn beschlossen war von seiten des Königs.
8.
Und als der König
aus dem Garten des Palastes in das Haus des Weingelages zurückkam, da war Haman auf das Polster
gesunken, auf welchem Esther saß. Da sprach der König: Will er gar der Königin
Gewalt antun bei mir im Hause? Das Wort ging aus dem Munde des Königs, da
verhüllte man das Angesicht Hamans.
9.
Und Harbona, einer von den
Kämmerern, die vor dem König standen, sprach: Auch siehe, der Baum, welchen Haman für Mordokai hat machen
lassen, der Gutes für den König geredet hat, steht im Hause Hamans,
fünfzig Ellen hoch. Und der König sprach: Hänget ihn daran!
10. Und man hängte Haman an den Baum,
welchen er für Mordokai bereitet hatte. Und der Grimm
des Königs legte sich.
1.
An selbigem Tage
gab der König Ahasveros der Königin Esther das Haus Hamans, des Widersachers der Juden. Und Mordokai
kam vor den König, denn Esther hatte ihm kundgetan, was er ihr wäre.
2.
Und der König zog
seinen Siegelring ab, den er Haman weggenommen hatte,
und gab ihn Mordokai. Und Esther setzte Mordokai über das Haus Hamans.
3.
Und Esther redete
wiederum vor dem König und fiel zu seinen Füßen nieder; und sie weinte und
flehte ihn an, die Bosheit Hamans, des Agagiters, abzuwenden und seinen Anschlag, den er wider die
Juden ersonnen hatte.
5.
Wenn es den König
gut dünkt, und wenn ich Gnade vor ihm gefunden habe, und die Sache vor dem
König recht ist und ich ihm wohlgefällig bin, so werde geschrieben, die Briefe
zu widerrufen, nämlich den Anschlag Hamans, des Sohnes Hammedathas, des Agagiters, die
er geschrieben hat, um die Juden umzubringen, welche in allen Landschaften des
Königs sind.
6.
Denn wie
vermöchte ich das Unglück anzusehen, das mein Volk treffen
wird? Und wie vermöchte ich den Untergang meines Geschlechtes anzusehen?
7.
Und der König Ahasveros sprach zu der
Königin Esther und zu Mordokai, dem Juden: Siehe, das
Haus Hamans habe ich Esther gegeben, und ihn hat man
an das Holz gehängt, darum daß er seine Hand an die
Juden gelegt hat.
9.
Da wurden die
Schreiber des Königs gerufen zu selbiger Zeit, im dritten Monat, das ist der
Monat Siwan, am Dreiundzwanzigsten desselben; und
es wurde nach allem, was Mordokai gebot, an die Juden
geschrieben, und an die Satrapen und die Landpfleger und die Fürsten der
Landschaften, die von Indien bis Äthiopien waren, hundertsiebenundzwanzig
Landschaften, nach der Schrift jeder einzelnen Landschaft und nach der Sprache
jedes einzelnen Volkes; und auch an die Juden nach ihrer Schrift und nach ihrer
Sprache.
10. Und er schrieb im Namen des Königs Ahasveros und untersiegelte
mit dem Siegelringe des Königs; und er sandte durch die berittenen Eilboten,
welche auf den Rennern der königlichen Gestüte ritten, Briefe,
11. worin geschrieben stand, daß der König den
Juden, die in jeder einzelnen Stadt wären, gestattet habe, sich zu versammeln
und für ihr Leben einzustehen, zu vertilgen, zu töten
und umzubringen alle Heeresmacht von Volk und Landschaft, die sie, ihre Kinder
und Weiber bedrängen würden, und ihre Habe zu plündern:
12. an einem Tage in allen Landschaften des Königs Ahasveros, am dreizehnten
Tage des zwölften Monats, das ist der Monat Adar.
13. Und auf daß der Befehl in jeder
einzelnen Landschaft erlassen würde, ward eine Abschrift des Schreibens allen
Völkern bekannt gemacht, und zwar damit die Juden auf diesen Tag bereit wären,
sich an ihren Feinden zu rächen.
15. Und Mordokai ging von dem König
hinaus in königlicher Kleidung von prupurblauer und
weißer Baumwolle, und mit einer großen goldenen Krone, und in einem Mantel von Byssus und Purpur; und die Stadt Susan jauchzte und war
fröhlich.
16. Den Juden war Licht und Freude und Wonne und Ehre
zuteil geworden.
1.
Und im zwölften
Monat, das ist der Monat Adar, am dreizehnten
Tage desselben, als das Wort des Königs und sein Befehl zur Ausführung kommen
sollte, an dem Tage, da die Feinde der Juden gehofft hatten, sie zu
überwältigen (es wandte sich aber, so daß sie, die
Juden, ihre Hasser überwältigten),
2.
da versammelten
sich die Juden in ihren Städten, in allen Landschaften des Königs Ahasveros, um Hand an
diejenigen zu legen, welche ihr Unglück suchten. Und niemand konnte vor ihnen
bestehen, denn die Furcht vor ihnen war auf alle Völker gefallen.
3.
Und alle Fürsten
der Landschaften und die Satrapen und die Landpfleger und diejenigen, welche
die Geschäfte des Königs besorgten, unterstützten die Juden; denn die Furcht
vor Mordokai war auf sie gefallen.
4.
Denn Mordokai war groß im Hause
des Königs, und sein Ruf ging durch alle Landschaften; denn der Mann Mordokai wurde immerfort größer.
6.
Und in der Burg
Susan töteten die Juden und brachten um fünfhundert Mann;
7.
und sie töteten Parschandatha und Dalphon und Aspatha
8.
und Poratha und Adalja und Aridatha
9.
und Parmaschtha und Arisai und Aridai und Wajesatha,
10. die zehn Söhne Hamans, des Sohnes Hammedathas, des Widersachers der Juden; aber an die Beute
legten sie ihre Hand nicht.
11. An selbigem Tage kam die Zahl der in der Burg Susan
Getöteten vor den König.
12. Und der König sprach zu der Königin Esther: In der
Burg Susan haben die Juden fünfhundert Mann und die zehn Söhne Hamans getötet und
umgebracht; was mögen sie in den übrigen Landschaften des Königs getan haben!
Doch was ist deinen Bitte? und sie soll dir gewährt
werden. Und was ist noch dein Begehr? und es soll geschehen.
13. Und Esther sprach: Wenn es den König gut dünkt, so
werde auch morgen den Juden, die in Susan sind, gestattet, nach dem heutigen
Befehle zu tun; und die zehn Söhne Hamans hänge man an das
Holz.
14. Da befahl der König, daß also geschehen
sollte; und der Befehl wurde zu Susan erlassen, und man hängte die zehn Söhne Hamans.
15. Und die Juden, die in Susan waren, versammelten sich
auch am vierzehnten Tage des Monats Adar und töteten in
Susan dreihundert Mann; aber an die Beute legten sie ihre Hand nicht.
17. Das geschah am dreizehnten Tage des Monats Adar; und am Vierzehnten
des Monats ruhten sie, und sie machten ihn zu einem Tage des Gastmahls und der
Freude.
19. Darum feiern die Juden des platten Landes, die in den
offenen Städten wohnen, den vierzehnten Tag des Monats Adar als einen Tag der
Freude und des Gastmahls, und als einen Festtag, wo man einander Teile sendet.
20. Und Mordokai schrieb diese
Begebenheiten auf. Und er sandte Briefe an alle Juden, in allen Landschaften
des Königs Ahasveros, die nahen und die fernen,
21. um ihnen festzusetzen, daß sie den vierzehnten
Tag des Monats Adar und den fünfzehnten Tag desselben
Jahr für Jahr feiern sollten,
22. als die Tage, an welchen die Juden Ruhe erlangt hatten
vor ihren Feinden, und als den Monat, wo sich ihnen Kummer in Freude, und
Trauer in einen Festtag verwandelt hatte-daß sie dieselben
feiern sollten als Tage des Gastmahls und der Freude, wo man einander Teile
sendet und Geschenke an die Armen gibt.
23. Und die Juden nahmen als Brauch an, was sie zu tun
angefangen, und was Mordokai ihnen geschrieben
hatte.
24. Denn Haman, der Sohn Hammedathas, der Agagiter, der
Widersacher aller Juden, hatte gegen die Juden den Anschlag ersonnen, sie
umzubringen, und hatte das Pur, das ist das Los, geworfen, um sie zu vertilgen
und sie umzubringen.
25. Und als es vor den König kam, befahl er durch einen
Brief, daß sein böser Anschlag, den er gegen die
Juden ersonnen hatte, auf seinen Kopf zurückkehre; und man hängte ihn und seine
Söhne an das Holz.
26. Darum nannte man diese Tage Purim, nach dem Namen des
Pur. Deshalb, wegen all der Worte dieses Briefes, sowohl dessen, was sie selbst
davon gesehen hatten, als auch was zu ihnen gelangt war,
28. und daß diese Tage im
Andenken bleiben und gefeiert werden sollten in jedem einzelnen Geschlecht, in
jeder einzelnen Familie, in jeder einzelnen Landschaft und in jeder einzelnen
Stadt; und daß diese Purimtage
unter den Juden nicht untergehen, und ihr Andenken nicht aufhören sollte bei
ihren Nachkommen.
29. Und die Königin Esther, die Tochter Abichails, und Mordokai, der Jude, schrieben mit allem Nachdruck, um
diesen zweiten Brief über die Purim
festzusetzen.
30. Und er sandte Briefe an alle Juden, in die hundersiebenundzwanzig Landschaften, das
Königreich Ahasveros', Worte des Friedens und der
Wahrheit,
31. um diese Purimtage in ihren bestimmten
Zeiten festzusetzen, so wie Mordokai, der Jude, und
die Königin Esther es ihnen festgesetzt hatten, und wie sie es für sich selbst
und für ihre Nachkommen festgesetzt hatten, nämlich die Angelegenheit der
Fasten und ihrer Wehklage.
32. Und der Befehl Esthers setzte diese Purim-Angelegenheit fest, und er wurde
in ein Buch geschrieben.
1.
Und der König Ahasveros legte dem Lande und
den Inseln des Meeres eine Abgabe auf.
2.
Und alle Taten
seiner Gewalt und seiner Macht und die Beschreibung der Größe Mordokais, zu welcher der
König ihn erhob, sind sie nicht geschrieben in dem Buche der Chroniken der
Könige der Meder und Perser?
3.
Denn Mordokai, der Jude, war der
Zweite nach dem König Ahasveros, und groß bei den
Juden, und wohlgefällig der Menge seiner Brüder; er suchte das Wohl seines
Volkes und redete zur Wohlfahrt seines ganzen Geschlechts.