U n t e r w e g s  n o t i e r t

 

Eine Handreichung für Dienende

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Gibt es also irgendwelchen Aufruf ‹und Trost› in Christus, gibt es tröstlichen Zuspruch der Liebe, gibt es Gemeinschaft des Geistes, gibt es Herzlichkeiten und Erbarmungen, so macht meine Freude völlig damit, dass ihr derselben Gesinnung seid, indem ihr dieselbe Liebe habt, in der Seele Verbundene seid, auf EINES bedacht seid, nichts nach Streitsucht oder leerer Ruhmsucht bedenkt, sondern in einer demütigen Gesinnung einer den anderen höher achtet als sich selbst.  Jeder gebe Acht nicht nur auf das Eigene, sondern jeder auch auf das der anderen“

Philipper 2, 1-4

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Nr. 146: Mai – Juni 2024

 

Die Rettung und die Gemeinde der Geretteten

Der Epheserbrief (8)

 

 

 


Die Segnungen der Gläubigen in Christus – Kapitel 1-3

I. Die Heilssegnungen sind Gegenstand des Betens des Paulus – Kapitel 1

II. Die Rettung ist Auswirkung der Kraft Gottes – Kapitel 2

III. Die Heilssegnungen sind Anlass zu erneuter Fürbitte – Kapitel 3

Die V. 1-19 bilden einen Satz. Innerhalb dieses Satzes bilden die V. 2-13 eine Klammer. In 3, 14. greift Paulus den Gedanken von 3, 1 wieder auf.

 

Eine kurze Gliederung von K. 3:

A. Paulus erklärt, was ihn in die Fürbitte treibt. 3, 1-13

  Er betet wegen des Anteils der Leser an den Heilssegnungen. 3, 1

  Er betet wegen seines Anteils an der Botschaft des Heils. 3, 2-12

  Er betet, weil die Leser Anteil haben an seinen Bedrängnissen. 3, 13

B. Paulus erklärt, wie und wofür er betet. 3, 14-21

 

A. Was Paulus in die Fürbitte treibt  - 3, 1-13

In diesen Versen geht es um den missionarischen Charakter des Evangeliums. Dies ist grundlegend für unser Verständnis des Evangeliums. Warum sollen wir das Evangelium weitersagen? Weil es im Wesen der Sache liegt; es kann nicht anders sein. In Kapitel 3 wird gesagt, dass das Evangelium universalen Charakter hat. Es ist für sämtliche Völker der Erde. Wenn es für alle ist, müssen alle es hören und erfahren. Es gibt keinen Menschen, der das Evangelium nicht praktisch auf sein Leben anwenden könnte.

Was Paulus bekommen hat, sagt er weiter. Und die Hörer sollen es auch weitersagen. Wenn die Gemeinde dies tut und das Evangelium dann die göttlich beabsichtigte Gestalt annimmt, werden es die Engel, die ja an Gottes Plan interessiert sind, sehen. Wenn sie sehen, wie das Evangelium auf Erden Fortschritte macht und weitergesagt wird, geben sie Gott die Ehre. „Auf dass den Herrschaften und Gewalten im Himmel kund würde ...“ (Epheser 3, 10). So haben sie neuen Stoff zum Loben. Auf diese Weise kommt das Evangelium in Form von Lob wieder zurück zu dem, von dem es ausging. Das ist typisch für alle Segnungen. Sie kommen in Form von Lob und Dank zu dem zurück, der sie gegeben hat.

1. Das in K. 2 Ausgeführte („Aus diesem Grunde“)  3, 1.14

V. 1: „Aus diesem Grunde [ist es, dass] ich, Paulus, ...“ 14 „aus diesem Grunde [ist es, dass] ich meine Knie beuge“

Paulus betet wegen des Anteils der Epheserchristen an den Heilssegnungen. Er freut sich, dass seine Briefempfänger an diesen großen Segnungen des Evangeliums Anteil haben. Darum betet er. Wir fühlen uns gedrungen, für solche zu beten, um die es schlecht steht. Aber Paulus betet, für Menschen, die gesund sind, und weil sie gesund sind. Er betet, damit sie noch gesünder werden, damit es noch besser mit ihnen steht und sie bewahrt bleiben und in Glauben, in Liebe und in Erkenntnis wachsen.

2. Er ist ein Gebundener Christi für die Heidenvölker  - V. 1

V. 1 wird in V. 14 fortgesetzt.

„Aus diesem Grunde [ist es, dass] ich, Paulus, ...“

Aufgrund dessen, was er bisher gesagt hat, will Paulus beten: weil das Heil so groß ist, und weil der Erlöser so groß ist, und weil die Erlösten dem Herrn so wichtig sind.

 

„Gebundener Christi Jesu ...“

Er ist in Rom, nicht in einem Gefängnis, sondern in einem gemieteten Haus (Apostelgeschichte 28). Aber er ist an einen Soldaten gekettet. Er nennt sich nicht einen Gebundenen des Kaisers, nicht einen Gebundenen Roms, sondern er betet als ein Gefangener Jesu Christi. Seine Umstände sind die Umstände seines Herrn. So ist seine Gefangenschaft die des Herrn. Diese Gefangenschaft kam nicht von ungefähr. Der Herr hatte es so geführt.

Paulus ist nicht ein Gefangener der Juden. Dort fing seine Gefangenschaft zwar an (Apostelgeschichte 21), aber er kritisiert nicht die Juden. Christus hat es veranlasst. (Nb.: Wenn Paulus in seinen Umständen dies sagen konnte, dürfen auch wir in unseren kleinen bedrückenden Umständen die Hand des Herrn sehen, ohne Menschen die Schuld dafür geben zu müssen.)

 

„für euch, die ‹ihr› von den Völkern ‹seid›, ...“

Er ist ein Gefangener für die, die aus den Heidenvölkern zum Glauben kamen (V. 13: Ich leide „für euch“), für die Epheser und die Gläubigen in Kleinasien.

Warum war er gefangen genommen worden? Warum hatte man ihn in Jerusalem angegriffen? Warum hatte man den Aufruhr gemacht und ihn angeschrien, als ihm die Gelegenheit gegeben wurde, zum Volk zu sprechen? Das Volk war während seiner Rede damals ruhig geblieben, bis er sagte (Apostelgeschichte 22, 21), dass Jesus ihn als Botschafter an die Heiden beauftragt hatte: „Gehe hin, weil ich dich in die Ferne aussenden werde, zu denen, die von den Völkern sind.“

Dass das jüdische Evangelium, der jüdische Messias, den Heidenvölkern verkündet werden sollte, das war der Grund, weshalb die Juden ihn hassten und im Tempel ergriffen. Sie wussten, dass er in Kleinasien nichtjüdischen Menschen das Wort Gottes verkündigt hatte. Ein Jude aus dem Raum von Ephesus hatte ihn im Tempel gesehen, erkannt und ausgerufen (Apostelgeschichte 21, 27): „Das ist der Mensch, der alle überall gegen das Volk und das Gesetz und diese Stätte lehrt, und überdies führte er auch Griechen in die Tempelstätte hinein und hat diesen heiligen Ort gemein gemacht!“

Das hatte einen Aufruhr ausgelöst, sodass die römischen Soldaten, die neben dem Tempel stationiert waren, einschritten und ihn festnahmen, um die Sache klären zu können. So retteten sie ihn aus der Hand des Volkes. Aber damit war er ein Gefangener Roms geworden. Aus dieser Gefangenschaft war er bis zum Schreiben dieses Briefes nicht mehr frei geworden. Die Juden hatten so viel Opposition geliefert, dass er sich genötigt sah, sich auf den Kaiser zu berufen. Somit bekam er eine Freifahrt nach Rom, wo er ja schon seit langer Zeit hinwollte (Römer 1, 11). Die Fahrt war mit viel Mühe und sogar mit Schiffbruch verbunden, aber es war der Weg Jesu Christi gewesen. In Rom konnte er dann das Evangelium verkünden.

Paulus sagt: Aus eben diesem Grund bin ich in Jerusalem gefangen genommen worden, und bin ich nun ein Gefangener Christi, weil ich euch, den Heiden in Ephesus, die Botschaft verkündete, dass verfeindete Juden und Heiden in Christus geeint und zu einem heiligen Tempel aufgebaut werden.

Er sieht darin den großen Plan Gottes. Es war nicht zufällig gewesen, es war auch keine kurzfristige Planung Gottes gewesen. Nein, es war von Ewigkeit her die große göttliche Absicht Gottes gewesen. Er zeigt ihnen, wie viel sie ihm wert sind, und was sein Herr und das Evangelium ihm wert ist. Er ist bereit, ein Gefangener zu sein und zu leiden. Er macht ihnen damit das Evangelium groß.

 

3. Sein Sendungsauftrag: Verwalter der Gnade Gottes  - 3, 2-12

Paulus stellt sich dar als Verwalter, Erleuchteter (Objekt der Offenbarung Gottes), Apostel und Prophet, Diener am Evangelium (Diener an der Gemeinde, Verkündiger und Lehrer), Leidender und Beter. Die Gemeinde Jesu wird in diesem Kapitel als ewiger Gedanke Gottes dargestellt, als Wohnung Gottes auf Erden, als Schauspiel vor den Engeln im Himmel und als Gefäß der Fülle Gottes in Ewigkeit.

In diesem Abschnitt betet Paulus als Verwalter der Gnade Gottes. Verwalter ist er, weil die den Ephesern verkündete Botschaft ihm anvertraut worden ist. Paulus betet nicht nur, weil seine Leser an den Heilssegnungen Anteil bekommen haben, sondern weil er selbst einen Anteil hat an der Verkündigung dieser Heilssegnungen. Er freut sich, dass er an der Arbeit teilhaben darf, diese Botschaft weiterzugeben.

 

a. Einleitendes  - V. 2-4

V. 2: „– wenn ihr nämlich von der Verwaltung der Gnade Gottes gehört habt, die mir für euch gegeben wurde, ...“

Wir lernen hier, dass Gebete mit dem Wort Gottes verzahnt sein müssen. Auch wir sollten lernen, vor Gott um biblische Werte und Ziele und auch in biblischer Art und Weise zu beten. Unsere Gebete sollen im Wort Gottes verankert sein.

Diese Botschaft von der Gnade, für die er leidet, ist ihm anvertraut worden. Er soll sie verwalten. Nun betet er als Verwalter der Gnade Gottes. Er verfügt darüber wie ein Priester.

Was heißt es, Verwalter der Gnade Gottes zu sein? – Die Botschaft von der Gnade Gottes wird verwaltet. Jesus erinnert in Johannes 20, 21.23 seine Jünger daran, dass sie es in der Hand haben, ob Menschen Vergebung bekommen oder nicht: „So wie der Vater mich gesandt hat, schicke ich auch euch. ... Wenn ihr welchen die Sünden erlasst, werden sie ihnen erlassen. Wenn ihr sie welchen behaltet, sind sie ihnen behalten.“ Das ist prophetische Sprache des Alten Testamentes (vgl. Jeremia 1, 10; Hesekiel 32, 18). Im Neuen Testament kann Jesus zu den Jüngern sagen, weil sie die Botschaft verwalten, durch welche einzig und allein Vergebung geschehen kann: „Ihr habt es in der Hand. Wenn ihr verkündet, können Menschen Vergebung bekommen! Tut ihr es nicht, so bleiben sie Sünder.“ In diesem Sinne verwalten die Jünger die Gnade Gottes.

Alle wahren Christen sind Verwalter dieser Gnade (1. Petrus 4, 10). Ihnen ist das Vorrecht gegeben, die Botschaft weiterzugeben, sodass andere Vergebung bekommen können.

„für euch gegeben wurde“: Die Gnade Gottes wurde ihm (unter anderen) für die Epheser gegeben. Das soll sie dankbar stimmen.

 

V. 3.4: „…, dass er mir das Geheimnis durch Offenbarung kundtat, so wie ich zuvor in kurzen Zügen geschrieben habe, 4 woran ihr, wenn ihr es lest, mein Verständnis im Geheimnis des Gesalbten merken könnt, ...“

Paulus ist ein Prophet wie die Propheten im Alten Testament. Gott hat ihm die Botschaft der Gnade Gottes als Offenbarung gegeben. Die Botschaft, die bis anhin verhüllt war, wurde ihm nun enthüllt. Offenbarung ist Enthüllung. Der Schleier ist weggezogen und nun ist es offenbar, was Gott tun wollte.

Gottes Offenbarung ist eine fortschreitende. Der Höhepunkt ist erreicht in der Botschaft, die er seinen Aposteln offenbarte.

Diese Botschaft, das Evangelium, nennt Paulus in V. 4 „Geheimnis des Gesalbten“: Geheimnis deshalb, weil sie bisher verborgen war; und „des Gesalbten“, weil sie den Messias, den Gesalbten, betrifft. Vgl. Römer 1, 1-3: „Paulus, ..., gerufener Apostel, abgesondert für die gute Botschaft Gottes, die er zuvor durch seine Propheten in heiligen Schriften verhieß und seinen Sohn betrifft, ...“.

b. Das „Geheimnis des Christus“, die Botschaft von der Gnade  V. 5-12

 

Es war früher den Menschen nicht so kundgetan wie nun  - V. 5

„das in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht zur Kenntnis gebracht wurde, ...“

Das heißt nicht, dass Gott nie von der Bekehrung der Heiden gesprochen hätte. Es ist in der Tat davon im AT zu lesen, dass die Heiden das Evangelium bekommen würden (Vgl. Jesaja 42, 1-7 mit Matthäus 12, 18ff; vgl. Jesaja 49, 6-8 mit 2. Korinther 6, 1.2 und Apostelgeschichte 13, 47; vgl. 5. Mose 32, 43 mit Römer 15, 10; vgl. Psalm 117, 1 mit Römer 15, 11; vgl. Am 9, 11-12 mit Apostelgeschichte 15, 14-19; vgl. Jesaja 2, 3 mit Lukas 24, 47-49 und Apostelgeschichte 1, 8; vgl. Jesaja 54, 1 mit Galater 4, 27; vgl. Jesaja 56, 3-8 mit Markus 11, 17; Jesaja 65, 1 mit Römer 10, 20; Jesaja 66, 18-24 mit Römer 15, 15.16.20.21; vgl. Sacharja 9, 9.10 mit Epheser 2, 14.17.), aber nicht, dass sie „Miterben, Mitleib und Mitteilhaber der Verheißung“ werden sollten. (Siehe zu V. 6.)

 

Der Apostel fügt erklärend hinzu:

„wie es nun seinen heiligen Aposteln und Propheten im Geist geoffenbart wurde, ...“

Das heißt, es gab im AT Hinweise, aber so deutlich und klar wurde es im AT nicht geoffenbart. Nun klärt der Heilige Geist auf und zeigt, auf welche Weise die Heiden in den Genuss von Israels Segnungen kommen.

 

„Aposteln und Propheten“: Die Reihenfolge „Apostel und Propheten“ deutet an, dass es sich bei den Propheten um neutestamentliche Propheten handelt. Wie in Epheser 2, 20 steht im Griechischen nur ein Artikel vor beiden Begriffen. Nach griechischer Grammatikregel bedeutet dieses, dass es sich um eine einzige Gruppe handeln könnte, also um Menschen, die sowohl Apostel wie auch Propheten sind. Ihnen wurde Gottes Wort anvertraut.

 

Was ist ein Apostel?

Gott hat nach Epheser 4, 11 der Gemeinde Männer gegeben, die hinausgehen und zum ersten Mal in einer Gegend das Fundament des Evangeliums legen. Sie sind Pionierapostel, Pioniermissionare. Solche arbeiten strategisch, richten sich nach den großen Heilslinien Gottes. Ihre Verkündigung ist fundamentlegend, sie bauen Gemeinde in neuen Gebieten. Sie haben anfänglich auch die Rolle von Hirten, aber sie überlassen dann die Gemeinden den örtlichen Hirten.

Dann gibt es Apostel, die Gott erwählt, die aber nicht notwendigerweise neue Arbeiten beginnen, neue Gruppen formieren oder pioniermäßig arbeiten, sondern korrigierend und aufbauend, wie Johannes. Sie erinnern, sie bauen auf im Sinne des Fundaments; sie bauen nicht neu, sondern sie rücken das Haus zurecht, wo „schief“ gebaut wurde. Sie weisen auf das Fundament hin. Wie es im Anfang der Apostelzeit ausgesehen hat, so sollte es heute noch sein. Johannes ist ein korrektiver Apostel. Er erinnert an das, was man vorher geschrieben und gehört hat (1. Johannes 2, 24): „Ihr also, das, was ihr von Anfang hörtet, bleibe in euch.

Heute haben wir Pioniermissionare und Korrekturmissionare. Fundamentlegende Apostel haben wir keine mehr.

 

Das Geheimnis beinhaltet, dass in Christus die aus den Völkern mit Israel eins sind und miterben  - V. 3, 6-7

Im Besonderen erwähnt Paulus nun einige Aspekte dieses Geheimnisses, das offenbart wurde:

 

„dass die von den Völkern Miterben und ein Mitleib (oder: Miteinverleibte; das heißt: ein gemeinsamer Leib) und Mitteilhabende seiner Verheißung seien in dem Gesalbten durch die gute Botschaft, ...“

Der besondere Aspekt der Evangeliumsbotschaft ist, dass auch Nichtisraeliten an Israels Heilsgütern Anteil haben dürfen. Durch das Evangelium sind die aus den Völkern in und durch Christus Miterben zusammen mit den Heiligen Israels. Sie bilden einen Leib zusammen mit dem treuen Kern des Gottesvolkes (s. Römer 11) und sind Mitteilhabende an den göttlichen Heilsverheißungen für Israel, sodass sie nun zusammen erben.

Das Erbe ist im Hebräischen ein Los. Als Israel sein Erbe antrat, kam es in die verschiedenen Teile des Landes Kanaan. Jeder erhielt sein Erb-Los.

„Miterben, Mitleib, Mitteilhabende seiner Verheißung“: „Erben“ spricht von der Zukunft, „Leib“ von der Gegenwart, „Teilhaber an der Verheißung“ von der Vergangenheit. Durch das Evangelium (über die Wiedergeburt) sind die Geretteten aus den heidnischen Völkern jetzt der Verheißung, die Israel gegeben wurde, teilhaftig geworden. Nachdem sie diese Verheißung angenommen haben, sind sie nun mit den Treuen aus Israel ein Leib, und in der Zukunft werden sie Erben derselben Hoffnung der Herrlichkeit Gottes sein.

Das Erbe, das Israel verheißen worden war, war nun auch für die Heiden zugänglich. Sie sollten an der dem Volk Israel gegebenen Verheißung mit teilhaben und durch das Evangelium in die Volk-Gottes-Gemeinschaft des von Gott im AT erwählten israelitischen Volkes einverleibt werden. Der Segen Abrahams und das dem Abraham verheißene Erbe sollten in Christus auf alle Völker kommen. Die Gläubigen aus den Völkern sind in Christus „Same Abrahams“. Das war bereits im AT vorausgesagt worden. Paulus schreibt in Galater 3, 7-9.13.14: „Erkennt daraus: die aus Glauben sind, diese sind Abrahams Söhne. Die Schrift aber, voraussehend, dass Gott die aus den Völkern aus Glauben rechtfertigen werde, verkündigte dem Abraham die gute Botschaft voraus: In dir werden gesegnet werden alle Völker. Folglich werden die, die aus Glauben sind, mit dem glaubenden Abraham gesegnet. Christus kaufte uns frei vom Fluch des Gesetzes, da er an unserer Statt ein Fluch wurde (denn es ist geschrieben: Verflucht ist jeder, der an einem Holz hängt), damit denen, die von den Völkern sind, der Segen Abrahams zuteil werde in Christus Jesus, damit wir die Verheißung des Geistes empfingen durch den Glauben.“ V. 27-29: „... denn so viele ihr auf Christus getauft wurdet, ihr zogt Christus an. Es ist da nicht Jude noch Grieche; es ist nicht Sklave noch Freier; es ist nicht männlich und weiblich; denn ihr seid alle EINER in Christus Jesus. Aber wenn ihr des Christus seid, dann seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.“

 

„durch die gute Botschaft“: Evangelium ist ein Lehnwort aus dem Griechischen und bedeutet gute Botschaft. Durch diese gute Botschaft Gottes vom Kreuz haben die aus den Heidenvölkern nun Anteil an den Vorrechten, die dem alttestamentlichen Israel galten.

 

Paulus ist Diener dieser Botschaft geworden  - V. 7-12

Mit dieser Offenbarung ist Paulus ausgerüstet, und diese Botschaft verwaltet er. Deswegen betet er für seine Leser.

 

Zu diesem Dienst wurde er ausgerüstet V. 7.8

„deren Diener ich wurde nach der Gabe der Gnade Gottes, die mir gegeben worden war gemäß der Wirkung seiner Kraft“

„deren Diener ich wurde“: Das „Werden“, von dem er spricht, geschah an zwei Stellen: als er gerufen wurde und als er diente. Die „Gabe der Gnade“ (die Gnadengabe) Gottes machte ihn zum apostolischen „Diener“. Durch das Wirken der Kraft Gottes „wurde“ er mehr und mehr zu dem, was er jetzt war.

 

„nach der Gabe der Gnade Gottes, ...“: Was ist Gnade? Die Gnade, die wir verwalten, ist die Gnade der Vergebung in der Botschaft des Evangeliums. Die Gnade, von der Paulus hier spricht, ist Gnadengabe (griech.: charisma). Paulus wird ausgerüstet durch die Kraft Gottes. Eine Gnadengabe ist ein Exemplar von Kraft Gottes; und sie ist ein Können, eine besondere Fähigkeit. Dieses Können ist nicht nur ein vorübergehendes Können, sondern ein konstantes. (Das Auge kann immer sehen, das Ohr kann immer hören.) Die Gabe, die ein Christ hat, hat er ständig.

Paulus vergleicht die Gläubigen mit Gliedern am Leib. Der eine ist eine Hand, der andere ein Auge, der andere ein Fuß oder ein Ohr.

 

Paulus sprach von der Gnade: „…, die mir gegeben worden ist gemäß der Wirkung seiner Kraft“.

Offenbar bekommt Paulus ständig Gnade  – und Gnadengabe (d. h.: besondere Befähigung) durch die Gnade Gottes. Aber die Auswirkung seines Dienstes nach dieser Gabe ist „gemäß der Wirkung seiner Kraft“ in seinem Dienst. Paulus dient in den Gnadengaben, die er erhalten hat. Er stellt sich zur Verfügung, nimmt die Gnade in Empfang, setzt sich ein, gibt sich hin und lässt Gott die Frucht bestimmen. Hier haben wir ein schönes Beispiel dafür, wie es aussieht, wenn ein Mensch gemäß 1. Korinther 12 und Epheser 4, 16 tätig ist.

Paulus war ein Apostel. Dazu hatte er Gnadengaben. Diese Gnadengaben stellten die Kraft Gottes dar, nicht seine eigene. Gnadengaben sind nicht unsere Fähigkeiten. Gnadengaben können parallel laufen mit natürlichen Fähigkeiten, leiblichen und psychologischen Begabungen (denn die sind ja auch von Gott gegeben), aber in der Wiedergeburt werden uns auch neue Begabungen gegeben. Alle diese Fähigkeiten stellen Gottes Kraft dar. Jeder hat ein Maß von Gottes Gabe erhalten (Epheser 4, 7).

 

Seine Aufgabe in diesem Dienst war, die gute Botschaft zu sagen. V. 8.9

Die V. 4-7 sind eine Einschaltung. Ohne diese Einschaltung lautet der Text: „... dass er mir das Geheimnis durch Offenbarung kundtat, (...) mir – geringer als der Geringste von allen Heiligen – wurde diese Gnade gegeben, ..., die gute Botschaft ... zu sagen.“ Das Geheimnis wurde ihm, dem Allergeringsten, durch Enthüllung kundgetan. Er achtete sich dieser Offenbarung nicht würdig.

 

„mir – geringer als der Geringste von allen Heiligen – wurde diese Gnade gegeben, unter denen, die von den Völkern sind, die gute Botschaft von dem unausforschlichen Reichtum Christi zu sagen und alle darüber zu erleuchten, was die Verwaltung des Geheimnisses sei, das von Ewigkeit her in Gott verborgen gewesen ist, der alles durch Jesus Christus schuf, ...“

 

„mir – geringer als der Geringste von allen Heiligen“:

Paulus verwendet hier eine doppelte Steigerung: Das für „geringer“ verwendete Wort im Griechischen, (elachistoteros) ist eine Steigerungsform von dem Wort für „der Geringste, Kleinste, Unbedeutendste“ (elachistos). Man könnte also übersetzen: „der Allerunbedeutendste, der Allergeringste“, wörtl. „geringer als der Geringste“.

Wir lernen: Wenn Gott einen so Geringen gebrauchen kann, gibt es Hoffnung für jeden Christen, der demütig ist und sich von Gott gebrauchen lassen will.

Vergleicht man die Stellen im NT, wo er sich selbst einschätzt, so stellt man eine Steigerung nach unten fest:

Etwa im Jahr 55 n. Chr. schrieb er (1. Korinther 15, 9): „... ich bin der Geringste der Apostel ...“, etwa ein Jahr später (2. Korinther 12, 11) „... wenn ich auch nichts bin.“; im Jahr 61 n. Chr. schreibt er (Epheser 3, 8): „geringer als der Geringste von allen Heiligen“ und etwa zwei Jahre später (1. Timotheus 1, 15) spricht er von sich als einem „ersten Sünder“ („Sünder, ... unter denen ich Erster bin.“).

Vor diesem Hintergrund hatte er schon einmal den Korinthern geschrieben, wie er jetzt den Ephesern mitteilte (1. Korinther 15, 10): „Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und seine Gnade, die er an mir [erwies], ist nicht vergeblich geworden, sondern ich arbeitete mehr als sie alle; nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir.“

 

„mir, ..., wurde diese Gnade gegeben, unter denen, die von den Völkern sind, ...“

Paulus hat die Gnade, die Kraft, bekommen, damit er den Heiden die Botschaft weitergebe. Deshalb fühlt er sich dazu verpflichtet. Und dafür betet er.

Wir lernen: Der Verkündiger hat für die zu beten, denen er verkündigt.

 

„die gute Botschaft von dem unausforschlichen Reichtum Christi zu sagen“

Ähnliches schrieb er von seinem Herrn um diese Zeit an die Kolosser (2, 3): „in [Christus] sind verborgen alle Schätze der Weisheit und der Kenntnis.“

Es war sein Anliegen (sein „Ringen“ Kolosser 2, 1), dass allen Menschen Christus großgemacht werde. Soll aber ein solches Anliegen in unserem Leben Wirklichkeit werden, so werden auch wir uns mehr mit Jesus Christus zu beschäftigen haben. Das aber bedeutet, dass andere Interessen zurückgestellt werden müssen. Wieder geht es um die kritische Frage im Leben: Was und wen liebe ich wirklich? Woran habe ich mein Herz gehängt?

Täuschen wir uns nicht! Es wird bei jedem Menschen einmal offenbar, was oder wen er liebt, und wo seine Gedanken sind.

Der „unausforschliche Reichtum Christi“ liegt in seiner Mittlerschaft. Als der Christus (der „Gesalbte“) ist Jesus der Einzigartige, der in der Lage ist, uns zu Gott zu bringen. Sein „Reichtum“ ist das, was er ist was er uns von Gott her zu schenken hat.

Wer den unausforschlichen Reichtum Christi kennenlernt, wird vermehrt in die Anbetung geführt werden und „in der Gnade und in der Erkenntnis Jesu Christi wachsen“ (2. Petrus 3, 18), Christi Charakter besser kennenlernen und ihm ähnlicher werden (2. Korinther 3, 17.18).

 

„und alle [darüber] zu erleuchten, ...“

Paulus ist Gnade gegeben worden, um „alle [darüber] zu erleuchten“, das heißt, allen (Nichtchristen wie Christen) durch die Verkündigung für diese Wahrheit die Augen zu öffnen. Das tut letztlich Gott. Aber indem wir uns von ihm gebrauchen lassen, tun indirekterweise wir es. Es hängt also davon ab, wie treu wir unseren Dienst der Weitergabe der Wahrheit in Wort und Tat ausüben.

Paulus sollte das Evangelium von Judäa zu ihnen nach Ephesus tragen. Das hat er getan. Aber darin erschöpfte sich seine Aufgabe als Apostel nicht. Seine Aufgabe war nicht nur, ihnen das Evangelium zu bringen, sondern auch zu sagen, warum er es ihnen gebracht hat. Hier sagt er es ihnen. Er rechtfertigt seine Position als Apostel. Er sagt: Es ist auch meine Aufgabe, ans Licht zu bringen, wie es sich mit dem Evangelium verhält. Ich wollte euch sagen, dass ihr ein Recht hattet, das jüdische Evangelium anzunehmen. Wenn ich euch etwas gebracht habe, dann war es keine Beute, an der ich euch stillschweigend teilnehmen ließ, woran ihr aber im Grunde von Gott her kein Recht gehabt hättet. Nein. Ihr hattet rechtmäßigen Zugang zu den jüdischen Heilsgütern. Es ist meine Aufgabe, ans Licht zu bringen, dass die jüdische Botschaft auch euch Heiden gilt.

Es sollte nicht ein Geheimnis bleiben.

Wenn es richtig verwaltet wird, bleibt es kein Geheimnis. Es muss kundgetan werden. Paulus sagt: Ich soll es euch kundtun, und ihr sollt es anderen kundtun. Wenn ihr das Evangelium haben wollt, dann könnt ihr es nur als ein Evangelium haben, das nie verschwiegen werden darf.

Wir lernen: Es gilt nicht nur, zu evangelisieren, sondern die Evangelisierten zu unterweisen. Wenn Menschen zum Glauben kommen, sollen sie in die Wahrheit Gottes hineingeführt werden.

 

„was die Verwaltung des Geheimnisses sei, das von Ewigkeit her in Gott verborgen gewesen ist, ...“

Das „Geheimnis“ ist die Evangeliumsbotschaft, die Wahrheit, die bisher verborgen war, nun aber geoffenbart ist. Das Evangelium beinhaltet: In Christus gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Juden und Heiden. Alle dürfen den Namen des Herrn anrufen und gerettet werden.

 

„der alles durch Jesus Christus schuf, ...“

Dieses „alles“ ist die neue Schöpfung Gottes. Gott hat ein Evangelium geplant, das lange Zeit verborgen war. Dazu gehörte, dass Gott durch die Auferstehung, Himmelfahrt und Inthronisation des Messias Jesus eine neue Welt schuf. In Christus ist neue Schöpfung (2. Korinther 5, 17).

Gottes Heilsplan war von Ewigkeit her in Gott verborgen. Gott hat seinen „Knecht“ Jesus verherrlicht! Nun ist er zur Rechten Gottes, ausgestattet mit aller Autorität Gottes. Alles ist dem Sohn Gottes unterworfen (Epheser 1, 20-23; Matthäus 28, 18; 1. Korinther 15, 27.28).

Ist das nicht tröstlich? Mein Hirte, mein Herr und Erlöser, hat alles in seiner Hand! Der Regent der Welt ist mein persönlicher Seelsorger. Er umgibt mich überall. Es gibt keinen Ort, der für ihn fremd ist und wo er mich nicht an der Hand leitet.

Gott hat in Christus die ewige, neuen Welt geschaffen und somit seinen Vorsatz verwirklicht.

Mit welchem Ziel?

 

Das Ziel war, dass den Himmelsmächten die mannigfaltige Weisheit Gottes kundgetan würde  V. 10-12

„damit nun den Erstrangigen und Autoritäten in den himmlischen ‹Bereichen› durch die Gemeinde die sehr mannigfaltige Weisheit Gottes kund würde 11 nach dem Vorsatz der Ewigkeit, den er verwirklichte in Christus Jesus, unserem Herrn, 12 in dem wir die Freimütigkeit und den Zutritt in Zuversicht haben durch den Glauben an ihn, ...“

Paulus ist Verwalter der Gnade Gottes. Was soll mit der Verbreitung des Evangeliums erzielt werden?

 

„damit nun“: Jetzt schon soll den Erstrangigen und Autoritäten (oder: Regierenden) in der geistlichen Welt durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes kundwerden.

„den Erstrangigen (oder: Fürstlichen) und Autoritäten (oder: Regierenden; Vollmächtigen) in den himmlischen Bereichen“, das heißt, den Engeln, die in der geistlichen Welt Regierungsmacht ausüben.

 

„… durch die Gemeinde die sehr mannigfaltige Weisheit Gottes kund würde“

Die Weisheit Gottes wird im Evangelium kund. Sie zeigt sich an einer ungewöhnlichen Stelle: Der Tod Christi am Kreuz ist Weisheit Gottes (1. Korinther 1, 18-31). Das Ergebnis des Todes Christi, die Frucht seiner Leiden, ist Gemeinde Jesu. Durch sie – durch die Bekehrung von Menschen und durch das Wachstum der Geretteten, sowie durch deren Tätigkeiten und Tugenden – kommt Gottes Weisheit zum Ausdruck. Menschen wachsen in Christi Ebenbild hinein und werden Gott ähnlich. So wird Gottes Denken offenbar.

Die Engel kennen Gottes Plan nicht; aber sie schauen Gott zu. Wenn sie ihn daran arbeiten sehen und erkennen, wie dieser Plan Gestalt annimmt, fangen sie zu staunen an und rühmen den Vater. Wenn Gemeinde biblische Gestalt gewinnt, wenn Bekehrte hinausgehen und durch sie wieder neue hinzukommen, wird Gott geehrt. Das sehen die Engel und bekommen Anlass, Gott darüber zu preisen. Sie freuen sich jedes Mal, wenn ein Sünder Buße tut (Lukas 15). Sie nehmen regen Anteil an Gottes Werken. Sie begehren, da „hineinzuspähen“ (1. Petrus 1, 12). Engel waren anwesend bei Christi Geburt, Auferstehung und Himmelfahrt (1. Timotheus 3, 16). Engel haben Interesse an jeder Versammlung der Gemeinde. Sie möchten sehen, ob erlöste Frauen und Männer ihren schöpfungsgemäßen Rollen entsprechend wandeln (1. Korinther 11, 10). Paulus sagt, dass er und die Apostel „vor der Welt – vor Engeln und Menschen – ein Schauspiel geworden“ sind (1. Korinther 4, 9).

Gott offenbarte diese Wahrheiten dem Apostel. Paulus verkündigte sie. An der Gemeinde wird durch diese Wahrheiten den Engeln die Weisheit Gottes kundgetan. Und über sie geht die Wahrheit in Form von Lobpreis zu Gott zurück.

Wir staunen über das, was die Gnade Gottes im Leben einzelner Menschen zuwege gebracht hat. Was kann Gott nicht alles zustande bringen!

Kein Wunder, dass Paulus motiviert wird, für seine Leser zu beten, damit dieses Lob durch die Gemeinde Jesu gespeist wird.

 

„nach dem Vorsatz der Ewigkeit, den er in Christus Jesus, unserem Herrn, verwirklichte“

„Vorsatz der Ewigkeit“: Das Evangelium und sein Gang durch die Welt war von Ewigkeit her von Gott geplant. Es war kein Nebengedanke. Paulus betet als Verwalter der Gnade Gottes im Rahmen dieses großen Plans. Er verwaltet die Gnade Gottes mit seiner Gnadengabe der Verkündigung. Die Verbreitung des Evangeliums und das Wachstum der Gemeinde, die gesamte Reichsgottesarbeit erfolgt entsprechend einem großen Plan aus der Ewigkeit. Und nun wird er durchgeführt. Im Rahmen dieses Planes Gottes ist Paulus eine Figur auf dem „Schachbrett“ Gottes in der Verwirklichung seiner ewigen Gedanken.

Es tut wohl, wenn wir bedenken, dass jeder von uns seinen Platz hat in dem großen Plan Gottes. Dadurch gewinnt unser Dienst an Bedeutung. Wir wollen uns dadurch ermutigen lassen. Jeder Christ darf einen besonderen Dienst für Gott tun und sich auch so verstehen. Ein Schuster sagte: „Ich bin Schuster nach dem Willen Gottes. In diesem Rahmen diene ich Christus.“

Jeder nimmt die Gelegenheit wahr, für den Herrn da zu sein. Eines jeden Dienst ist ein Teil von dem großen Mosaik des Planes Gottes.

 

„(den Vorsatz) ..., den er in Christus verwirklichte“

– nämlich, Menschen aus allen Völkern in Christus hineinzuversetzen. Dieses große Volk Gottes aus allen Völkern war ein ewiger Gedanke im Herzen Gottes. Sein Handeln geschah im Hinblick auf dieses Ziel, in Christus Menschen aus allen Völkern vor sich zu haben.

Das neutestamentliche Gottesvolk war ein ewiger Gedanke im Herzen Gottes. Sein ganzes Denken und Handeln gilt ihm, alles geschah im Hinblick auf dieses Ziel hin.

 

„in Christus verwirklichte“: Das Evangelium war in Christus geplant, in ihm wurde dieser Vorsatz gefasst.

Gott deutet damit an, dass die ausführende Person seines Planes der Sohn sein würde. In ihm fasste er diesen Plan. Der Sohn sollte und würde diesen Vorsatz zur Ausführung bringen. So war es dann. Der Sohn führte aus, was der Vater geplant hatte. Er starb, erstand aus dem Tode, fuhr zum Himmel, setzte sich zur Rechten Gottes und goss den Heiligen Geist aus. Er sorgte dafür, dass diese Botschaft verkündet wurde – unter anderem durch den Apostel Paulus.

Deshalb betet Paulus; denn zur Ausführung des Plans und Auftrags Gottes gehört das Gebet.

 

„in dem wir die Freimütigkeit und den Zutritt in Zuversicht haben durch den Glauben an ihn, ...“

Gottes ewiger Plan ist von persönlicher Bedeutung. Jeder hat direkten Zugang zu dem Herrn.

„Freimütigkeit“ heißt Redefreiheit beziehungsweise sofortige Redemöglichkeit.

Dass wir beten können, ist der Beweis dafür, dass der Sohn den Heilsplan ausgeführt hat. Er hat die Verbindung mit Gott wiederhergestellt.

 

„Zutritt in Zuversicht“: Im Sohn Gottes haben wir Zugang, dürfen ihn jeden Augenblick und überall benutzen. Wir dürfen sofort reden, ohne die Augen niederschlagen zu müssen.

Beten wir viel!, auf den Beinen, auf den Knien, unterwegs, wo immer wir sind. Räumen wir immer wieder Zeiten des Gebetes ein! Nehmen wir uns Zeit, uns in die Gegenwart des Vaters hineinzudenken – auf der Basis des Wortes Gottes. Die Gemeinde Jesu sollte ein „Bethaus“ sein, ein Haus des Gebetes.

Jantzen/Jettel – Fortsetzung in der nächsten Nummer

Bemerkenswerte Sätze

– Krankheit macht nicht geistlicher. Auf der Fahrt zum Krankenhaus stellte ich fest: ‘Ich bin jetzt geistlich genau dort, wo ich vor einigen Stunden und Tagen war.’ Geistlich wird man durch die Gemeinschaft mit dem Herrn, ob man gesund oder krank ist.

 Mir ging auf, dass ich in Krankheit dem Tode nicht näher war, als wenn ich gesund war. Immer kann mein Leben im nächsten Augenblick zu Ende sein. Immer bin ich in seiner Hand und von ihm abhängig.

 Wenn man krank ist, klopfen Sorgen um dies und das an die Tür des Gemüts. Mir wurde klar, dass ich alles wie ein Kind meinem Vater anvertrauen durfte.

 Gleichzeitig gilt es zu lernen, loszulassen, besonders von dem, das einem so wichtig vorkommt. Das ist nicht einfach, wenn es um etwas geht, das man als Auftrag vom Herrn aufgefasst hatte. In einer solchen Spannung gilt es, nicht zu vergessen: Er ist der Herr der Ernte und das Haupt der Gemeinde. Nur er!    – Herbert Jantzen

Dienste

26./27. April: Zollikofen

28. April: Engen/Ebnet

1.-16. Mai: Rumänien (Danes, Malmkrog, Pascani, Cluj)

19. u. 26. Mai: Engen/Ebnet/Aulfingen

9. Juni: Engen/Ebnet/Aulfingen

14. Juli: Rothrist

21. Juli: Engen/Ebnet/Aulfingen

04. Aug.: Saland; 16 Uhr: Wetzikon

18. Aug.: Mönchaltorf

1. Sept: Rothrist

Vielen Dank für Ihre Gebete! – Thomas Jettel

 


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In „Unterwegs notiert” geben wir (seit 1999) Gedanken weiter, die im geistlichen Gespräch oder im Dienst am Wort eine Hilfe sein können. Die Zustellung ist unentgeltlich. Frühere Nummern können bei www.sermon-online.de heruntergeladen werden. Hrsg. Thomas Jettel, [email protected] Krümmenswil 414; CH-9643 Krummenau; +41 76 490 5953. https://jettel.ch Beiträge zum Inhalt bitte an den Herausgeber. Inhalte dürfen vervielfältigt werden. (Bankverbindung: Thomas Jettel, IBAN: DE73 6849 2200 0001 4628 14 oder CH40 0900 0000 8751 9928 9) Zur Erleichterung des Versandes bitte E-Mail-Adressen dem Herausgeber bekannt geben. Ihre Daten (Email-/Postadr.) werden für den Versand verwendet und vertraulich behandelt. Sie dürfen der Verwendung Ihrer Daten widersprechen und die Löschung beantragen. Wer das Blatt nicht mehr erhalten möchte, darf es ohne weiteres abbestellen.