U n t e r w e g s  n o t i e r t

 

Eine Handreichung für Dienende

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„Freut euch im Herrn allezeit. Ich werde es wieder sagen: Freut euch.

Eure Milde lasst alle Menschen erfahren. Der Herr ist nahe.  Sorgt euch um nichts,

sondern in allem macht durch Gebet und Flehen eure Bitten zu Gott hin bekannt mit Dank,

und der Friede Gottes, der alle Denkfähigkeit übersteigt,

wird eure Herzen und eure Gedanken in Gewahrsam halten in Christus Jesus.“

Philipper 4, 4-7

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Nr. 141: Juli, August 2023

 

Die Rettung und die Gemeinde der Geretteten

Der Epheserbrief (4)

 

 

 


 

Fortsetzung von der letzten Nummer

 

Die Segnungen der Gläubigen in Christus – Kapitel 1-3

I. Die Heilssegnungen sind Gegenstand des Betens des Paulus – Kapitel 1

A. Lob Gottes für die Segnung  1, 3-14

1. Hauptsatz  1, 3

2. Erläuterung 1, 4-14

Paulus spricht in den V. 4-14 von sechsfacher Segnung.

a. Gott erwählte sich das neue Gottesvolk. V. 4

b. Er bestimmte die Einzelnen im Gottesvolk zur Sohnschaft. V. 5

c. In Christus haben sie Erlösung, Vergebung. V. 6.7

d. Er setzte sie in Kenntnis über das Ziel seines Heilsplans. V. 8-10

e. In Christus kamen sie zu einem Erbe. V. 11.12

f. In ihm wurden sie versiegelt. Hl. Geist – Angeld des Erbes V. 13.14

 

Fortsetzung von der letzten Nummer:

d. Der Vater setzte die Epheser in Kenntnis über das Ziel seines Heilsplans  1, 9.10

9 „Er setzte uns ‹nämlich› in Kenntnis über das Geheimnis seines Willens nach seinem Wohlgefallen, das er sich bei sich selbst vornahm – 10 im Hinblick auf die Verwaltung der Fülle der Zeiten, ‹um› in Christus alles ‹für sich› wieder unter ein Haupt zu fassen, sowohl das in den Himmeln als auch das auf der Erde – in ihm, ...“

Die Mitteilung 1, 9

„er setzte uns ‹nämlich› in Kenntnis“

Er gab uns Kenntnis mit Worten. Und diese Worte wurden schriftlich festgehalten. Und wir haben diese Worte: die Bibel. Wir sind unterwiesen worden. Gesetz heißt im Hebräischen Thora; Thora ist eigentlich Weisung und bedeutet Unterweisung und Anweisung. Dass Gott zu uns spricht, ist ein Geschenk, ein Vorrecht. Und noch mehr, dass er uns in seine Pläne einweiht.

Es ist wie bei einem Vater, der seinen Sohn ins Büro ruft, den Tresor öffnet und ihm seine Pläne offenbart. Und dann sagt er: „Und du spielst eine Rolle in diesem Plan!“

Der Versucher sagte im Garten Eden zu Eva sinngemäß: „Das ist ein schöner Garten hier, jedoch hätte Gott dir etwas viel Schöneres geben können. Aber er will nicht!“ Das war eine große Lüge. Gott wollte Adam zu einem Sohn machen. Es war Gottes ursprünglicher Plan, dass Menschen schlussendlich die Möglichkeit haben sollten, Söhne für Gott zu werden – in Abhängigkeit von ihm.

Gott hat uns eingeweiht. Er will, dass seine Gemeinde in seine Ratschlüsse eingeweiht sei, denn sie soll – in Christus – an der Ausführung seines Planes teilhaben. Er erwartet von uns, dass wir mit ihm in seinem Plan zusammenarbeiten. Dazu müssen wir aber erfahren, was sein Plan ist.

„über das Geheimnis seines Willens“

„Geheimnis“ ist bei Paulus etwas, das wir als Menschen nicht hätten erkennen können, es sei denn, Gott hätte es offenbart.

Es war sein konstanter Wille, uns zu retten und uns auf eine Ebene zu heben in seinem Plan, der alles umfasst.

Es ist ein Zeichen seiner Gnade, dass er uns seine Absichten geöffnet hat. Gott hat sich uns offenbart. Kein Mensch dringt von sich aus in sein Wesen. Aber Gott tut sich selbst kund. Er hat es in Jesus Christus getan – und dann durch die Apostel, die seine Offenbarung schriftlich niedergelegt haben.

Die Planung 1, 9

„nach seinem Wohlgefallen, ...“

Das Wort für „Wohlgefallen“ (in den V. 5 und 9) kann mit „gute Absicht“ übersetzt werden, denn es geht hier um mehr als nur um ein Wohlgefallen: Es geht um einen Plan, ein zuvor bestehendes Vorhaben.

„…, das er sich bei sich selbst vornahm (oder: in sich selbst beschloss)“

Niemand anderer wurde konsultiert. Diese Absicht hat er in sich selbst gehegt und sich vorgesetzt. Wohin geht dieses Vorhaben Gottes, diese Absicht? Was ist der Beschluss Gottes?

Der Zeitpunkt der Vollendung  1, 10

„im Hinblick auf die Verwaltung der Fülle der Zeiten“ (oder: „in der Zeitenfülle, wenn er sein Haushalteramt wahrnehmen sollte“)

Die neue Schöpfung begann mit Christus. Er ist der Erstgeborene aller Schöpfung. Wenn jemand in Christus ist, ist er „neue Schöpfung“ (2. Korinther 5, 17; im Gr. ohne Artikel).

Jesus Christus ist „der Fürst über die Könige der Erde“ (Offenbarung 1, 5). Die „Zeitenfülle“ ist die Zeit der Zusammenfassung unter ein Haupt (Philipper 2, 11) Jesus Christus sammelt Menschen unter seine Herrschaft.

Gottes Plan fing in der Ewigkeit an (1. Petrus 1, 20) und setzte sich fort, bis der Messias, der König Israels, sich für alle in den Tod gab, auferstand und sich zur Rechten Gottes setzte. Der Auferstandene und Thronende ist der Haushalter der neuen Schöpfung. Die Vollendung wird hier von Paulus „Fülle der Zeiten“ genannt. In der Fülle der Zeiten fasst der große Verwalter alles ‹für sich› wieder unter ein Haupt.

Das Ziel: Alles in Christus unter ein Haupt fassen  - V. 1, 10

„‹um› in Christus alles ‹für sich› wieder unter ein Haupt zu fassen, ...“

Er ist in der neuen Schöpfung König und Haupt. Die Erlösten dürfen mit ihm als Priester und Könige regieren.

„Wieder“ sagt der Apostel. Die Sünde hatte alles zerstört, aber in Christus wird die Herrschaft Gottes wiederhergestellt. Das Zusammenbringen von allem unter ein Haupt bedeutet nicht, dass alle Menschen gerettet werden, sondern dass er in seinem ewigen Königreich absoluter Herrscher ist.

„sowohl das in den Himmeln als auch das auf der Erde – in ihm, ...“

In der neuen Schöpfung (d. i.: in dem neuen „Land“, dem neuen „Israel“, mit dem neuen Himmel über dem neuen „Land“) ist alles von ihm beherrscht. Gott ist alles (d. h.: Gott ist der alles Beherrschende) in allen (d. h.: in jedem einzelnen Untertan seines Königreiches). Nichts ist von seiner Herrschaft ausgenommen. Aber alles ist aus Gnade. So weit geht die Gnade!

– Das alles ist den Erlösten, „kundgetan“ worden, sagt Paulus. Das heißt, sie sind prophetisch erleuchtet. Sie wissen um die Zukunft Bescheid. Gnade macht sie nicht nur zu Geretteten, sondern auch zu solchen, die Bescheid wissen über den Willen Gottes mit den Menschen. Das ist das Herrliche.

Es war sein wohlwollender Gedanke, den Seinen das Geheimnis seines Willens zu eröffnen, nämlich, dass Gott in Christus alles wieder unter ein Haupt zusammenführen würde.

Alles macht Sinn: die Bedeutung des Universums, der Geschichte, des Lebens, meines Lebens, aller Leiden meines Lebens. Daher wollen wir uns fragen: Stehe ich heute unter der Herrschaft Jesu Christi? Meine Zeit, mein Besitz, mein Geld, meine Interessen, meine Freizeit, meine Beziehungen, meine Ehe? Wie weit ist Jesus Christus wirklich Herr in meinem Leben? Bin ich jede Minute des Tages auf seine Führung eingestellt?

e. Die Epheser sind in Christus zu einem Erbe gekommen  1, 11.12

„…, in dem wir auch zu einem Erbe kamen, die wir im Voraus bestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach seinem Willensentschluss wirkt, 12 um zum Lobe seiner Herrlichkeit zu sein, die wir im Voraus in dem Christus gehofft haben, ...“

Das Erbe (Los)  - V. 1, 11

„in dem wir auch zu einem Erbe kamen, ...“

Im AT wurde den einzelnen Stämmen ihr jeweiliges Erbteil durch Los zugeteilt; Paulus verwendet dieses Wort hier. Wörtlich heißt es: „in welchem wir auch belost wurden“ [oder: das Los des Erbteils erhielten] „als solche, die wir [dazu] im Voraus bestimmt waren ...“.

- Gottes Los ist auf uns gefallen

Das neue Gottesvolk ist sein Erbteil. Im alten Bund war Israel Gottes Erbteil. Vgl. Jesaja 19, 25; Jesaja 47, 6; Jeremia 2, 7; Jeremia 12, 7-9; Jeremia 16, 18.

- Gottes Los ist für uns gefallen

Und die Heiligen haben ein Erbteil – ohne Verdienst. Worin besteht dieses? Was ist das Erbe?

. Das Königreich Gottes, 1. Korinther 6, 9; Jakobus 2, 5; Epheser 5, 5

. Das Heil (die Rettung) Hebräer 1, 14

. Die Unvergänglichkeit, 1. Korinther 15, 50

. Alles Verheißene, Hebräer 6, 12, 9, 15

. Die in Offenbarung 21-22 beschriebene Herrlichkeit, s. 21, 7.

Das neue Gottesvolk erbt alles, was Christus erbt. Sie sind Erben. Aber das Erbe wird noch nicht ausgeteilt. Die an den Christus Glaubenden haben es in Christus zugesagt bekommen. Es wurde ihnen die Hoffnung auf das Erbe gegeben. Die Zukunft ist ihnen gesichert.

Es gibt für die Heiligen in Ephesus ein „Schon“ und ein „Noch-Nicht“: Sie sind bereits im Königreich, haben das Leben, das Heil, die Herrlichkeit in Christus. In dem Moment, als sie durch Buße und Glaube zu Christus kamen, wurden sie mit ihm eins. Er teilt sein Erbe mit ihnen. Weil er als Sohn erbt, erben die Seinen mit. Sie sind zu einem Erbteil gekommen – mit ihm und in ihm. Aber andererseits werden sie das Erbteil erst genießen und vollends erhalten, wenn sie bei ihm sind.

Auf Grund wovon sind sie zu einem Erbe gekommen?

„…, die wir im Voraus bestimmt (oder „vorherbestimmt“) waren ...“

Wer erbt? – „Söhne“ erben. Vgl. Römer 8, 17: „Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, ja, Erben Gottes und Miterben Christi ...“ (Vgl. Galater 3, 28; Galater 4, 1.6.)

Die Heiligen von Ephesus waren vorherbestimmt „zur Sohnesstellung“ (Epheser 1, 5). Gott hatte vorherbestimmt, dass sie „Söhne“ sein sollten.

- Der Vorsatz Gottes  1, 11

Worauf ist die Vorherbestimmung zur Sohnesstellung zurückzuführen?

Auf einen „Vorsatz“:

„..., die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Ratschluss seines Willens“

Die Erlösung ist ein Teil eines Gesamtplans. Gott handelt nicht unüberlegt. Er denkt, bevor er spricht. V. 11 ist eine der wichtigsten dogmatischen Aussagen der Bibel über Gott. Sie ist eine zentrale Aussage über die Art und Weise, wie Gott vorgeht. Er handelt nach einem „Willensratschluss“.

(Vgl. Psalm 2, 7.8: „Ich gebe Bericht von einer Festsetzung/Kundgebung: Der Herr sagte zu mir: Du bist mein Sohn. Ich habe dich heute geboren. Bitte von mir, und ich gebe dir Völker zum Erbe und dir zum Besitz die Enden der Erde.“ Vgl. Psalm 40, 7-9; Hebräer 10, 7).

 

Was ist es um den in der Ewigkeit gefassten göttlichen Vorsatz?

Ein Vorsatz ist ein fester Entschluss. Die Heilige Schrift sagt uns, dass Gott alles, was er tut, nach dem Entschluss seines Willens tut (1, 11). In der Vorgeschichte unseres Heils scheint das Vorauskennen, das Petrus erwähnt (1, 2), das allererste „Ereignis“ zu sein. Der Vorsatz, von dem Paulus in Römer 8, 28 spricht, basiert darauf. Diesen seinen Vorsatz der Ewigkeit verwirklichte Gott in Christus (3, 11): „... nach dem Vorsatz der Ewigkeit, den er verwirklichte in Christus Jesus, unserem Herrn...“ Er fasste in der Ewigkeit den Entschluss der Erlösung in Christus. Christus war ihm in der Ewigkeit als das Lamm bekannt, von ihm liebevoll gekannt (1. Petrus 1, 20): „... der im Voraus gekannt war, vor Gründung der Welt, aber auf die letzten Zeiten zu geoffenbart wurde euretwegen“.

So war bereits in der Ewigkeit das ewige Leben verheißen (Titus 1, 2: „... auf Hoffnung ewigen Lebens, das der untrügliche Gott vor allen Weltzeiten verhieß ...“). Gemäß Gottes Vorsatz kam dann – in der Zeit – der Ruf des Evangeliums. Dass wir „gemäß einem Vorsatz“ gerufen wurden (Römer 8, 28), ist für uns eine große Freude und ein großer Trost in schwierigen Umständen. Es kam also – in der Zeit – der Ruf. Er ergeht auch heute noch. Die, die dem Ruf Folge leisten, werden in Christus versetzt. Christus ist der „Erwählte“. Sobald sich jemand Christus zuwendet, wird er in ihm ein Erwählter.

Paulus sagt in 2. Timotheus 1, 9, dass Gott „uns rettete und mit einem heiligen Ruf rief, nicht nach unseren Werken, sondern nach eigenem Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben wurde“. Der vor der Zeit von Gott gefasste Erlösungsratschluss in Christus wurde objektiv verwirklicht im Werk Christi und wird subjektiv vollzogen an allen einzelnen Individuen, die zu Christus kommen. Das Rufen geschieht gemäß göttlichem Vorsatz. Der Vorsatz war: Jeder, der dem Ruf Folge leisten würde, sollte gerettet und in Christus versetzt werden.

Der göttliche Vorsatz bestand nicht darin, wer von den Menschen sich bekehren würde, sondern dass er die Menschen zur Umkehr rufen würde, und dass jeder Bekehrte in Christus ein Erbe erhalten sollte. Wenn nun jemand Gottes Ruf hörte und glaubte, wurde er gerettet, „nicht nach eigenen Werken, sondern nach göttlichem Vorsatz und der Gnade“, die ihm in Christus (nach göttlichem Vorsatz) vor allen Weltzeiten gegeben wurde. Das heißt, Gott hat in der Ewigkeit beschlossen, dass Rettung allein durch Jesus Christus und allein aus Gnade, nicht aus Werken, geschehen sollte.

Paulus sagt in 2. Timotheus 1, 9 nicht, dass Gott beschlossen hätte, eine gewisse Anzahl von Menschen zu rufen und zu retten – im Gegensatz zu einer anderen Anzahl, die er nicht retten wollte.

Weshalb sind alle Gläubigen sind „nach einem Vorsatz“ Gerufene (Römer 8, 28)? – Weil der Ruf des Evangeliums „nach Vorsatz“ erfolgte, nach dem Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus in der Ewigkeit gegeben wurde. Und Gott bestimmte, dass diejenigen, die dem Ruf Folge leisten würden, dem Sohn Gottes gleichgestaltet werden (also Söhne werden) sollten. Diejenigen, die dem göttlichen Ruf Folge leisten, werden im engeren Sinne „Gerufene“ genannt (zum Beispiel Römer 1, 6; 1. Korinther 1, 24; Judas 1; Offenbarung 17, 14). Der Ruf kann auch abgelehnt werden (vgl. Lukas 14, 16-24).

Eine weitere Stelle bezüglich des göttlichen Vorsatzes finden wir in Römer 9, 11: „... als sie noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Schlechtes getan hatten – damit der Vorsatz Gottes nach Erwählung bestehen bliebe, nicht aus Werken, sondern aus dem Rufenden.“ Es war Gottes Vorsatz, Jakob als Verheißungsträger zu wählen, nicht Esau. Vgl. Römer 9, 13. Der Text sagt nicht, dass es Gottes Vorsatz war, Jakob zu retten und Esau zu verdammen.

Ein weiterer Vorsatz Gottes war, alles in Christus unter ein Haupt zu fassen (Epheser 1, 9.10, wie oben besprochen).

Auch die guten Werke, die wir tun dürfen, sind zuvor bereitet; in diesem Zusammenhang erwähnt der Apostel Paulus allerdings nicht das Wort „Vorsatz“ (Epheser 2, 9.10): „... nicht aus Werken, damit nicht jemand sich rühme, denn sein Gebilde sind wir, in Christus Jesus erschaffen zu guten Werken, die Gott zuvor bereitete (griech. proeetoimasen), damit wir in ihnen wandeln sollten.“

Gott wirkt alles „nach dem Vorsatz seines Willens“, wirkt alles nach Plan. Es war der Vorsatz, dass Esau Jakob dienen sollte, Römer 9, 11, der Vorsatz, dass die Erlösten Söhne sein sollten, Epheser 1, 5, der Vorsatz, alles in Christus unter ein Haupt zu fassen, 1, 9.10, und der Vorsatz, dass durch die Gemeinde Jesu Gottes Weisheit kundwürde, 3, 11.

- Der Zweck: Etwas zum Lobe Gottes zu sein 1, 12

„…, damit wir zum Preis seiner Herrlichkeit seien, die wir im Voraus in dem Christus gehofft haben, ...“

Wörtlicher übersetzt: „... um zu sein, wir, zum Preis seiner Herrlichkeit, die Zuvor-gehofft-Habenden in dem Christus“.

Was Gott bezweckte, war, dass das neue Gottesvolk der Gegenstand sei, durch den Gott gepriesen wird. Wegen der Heiligen sollten andere Gott preisen. „Matthäus 5, 16: So leuchte euer Licht vor den Menschen, auf dass sie eure edlen Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.“

 

Paulus sagt damit den Ephesern: Wir haben das Erbe bekommen, weil wir etwas zu seiner Ehre sein sollten. Wir haben das Erbe nicht nur bekommen, damit wir etwas haben, sondern dass wir für ihn etwas sind.

Wir wollen uns nicht einbilden, dass Gott an uns irgendeinen Gewinn hätte. Wir wollen uns aber auch nicht einbilden, dass wir lediglich konsumieren sollten. Nein, wir sollen etwas für ihn sein. Er gibt uns alles, damit wir uns ihm ganz geben. Er gibt uns alles, damit wir etwas zu seiner Verherrlichung, zu seinem Lob, sein können.

Wozu wurden wir geschaffen? Dass wir eines Tages ungehindert – ohne Schwäche und ohne Zurückhaltung – der Gegenstand seien, durch den Gott gepriesen wird. Die Engel im Himmel huldigen Gott Tag und Nacht. Das werden auch wir eines Tages tun.

Wenn ich für Gott da bin, erfülle ich die Absicht Gottes, die er mit dem Menschen hatte, als er ihn schuf. Und gerade darin liegt die Freude. Unsere Freude im Himmel wird darin bestehen, dass wir zu seiner Freude und zu seinem Lob da sind.

 

„…, die wir im Voraus in dem Christus hofften, ...“

Für wen ist dieses Erbe, und unter welcher Voraussetzung tritt man es an? – Wenn man ein zuvor auf Christus Hoffender war.

Paulus sagt: Wer heute auf den Messias hofft, wird das Erbe eines Tages antreten.

Auf wen bezieht sich „wir“?

Wenn die Heilswahrheiten, die Paulus ab V. 3 zu besprechen begann, sich bis V. 11 auf den Schreiber und auch auf die Angeschriebenen bezogen, sollten wir in V. 12 konsequenterweise dasselbe annehmen. Zu den bisherigen Hoffenden sind auch die Leser aus Asien gekommen, weil sie, nach V. 13, an die gute Botschaft geglaubt und den Geist der Hoffnung bekommen hatten. Zu schnell hat man, ohne jeglichen Anlass, in den V. 3-12 das „wir“ in V. 12 selektiv auf den Schreibenden und Gläubigen aus seinem Volk (die Juden) bezogen. Eenn erst in V. 13 werden die in V. 2 Angesprochenen wieder gesondert erwähnt. Oder meint man tatsächlich, dass sämtliche Heilssegnungen der V. 3-11 nur für Judenchristen gedacht waren? Sicherlich hat ein nichtjüdischer ephesischer Christ, der den Brief zum ersten Mal von V. 1 an hörte (beziehungsweise vorlas), den Eindruck gehabt, er sei in allen Versen 1-14 genauso angesprochen wie die Judenchristen.

Dementsprechend sind dann die „Zuvor-gehofft-Habenden“ nicht Juden, die vor dem Kommen Jesu auf ihn hofften, auch nicht Juden, die vor den Menschen aus den heidnischen Völkern an Christus glaubten, sondern sämtliche Gläubigen, die vor der Vollendung (V. 10) und dem Austeilen des Erbes (V. 11) ihre Hoffnung auf Jesus Christus gesetzt haben. Das Erbe ist die Erfüllung der Hoffnung, und Christus ist der Garant der Hoffnung.

Beachten wir auch, dass der Apostel, nachdem er sich in V. 13 kurz an die Angeschriebenen als mehrheitlich aus den Völkern Stammende gerichtet hatte, in V. 14 wieder zum allgemeinen „wir“ (d. i.: die Heidenchristen einschließend) zurückkehrt. Und hier ist der Geist, den auch die aus den heidnischen Völkern bekommen haben, das Angeld des Erbes von V. 11, was bestätigt, dass das „wir“ von V. 12 die Angeschriebenen (Judenchristen wie Heidenchristen) einschließen will.

Im Parallelbrief an die Kolosser wird dieser Gedanke bestätigt (1, 5): „... und wir tun es wegen der Hoffnung, die euch in den Himmeln hinterlegt ist, von der ihr zuvor hörtet im Wort der Wahrheit der guten Botschaft ...“.

f. Die Epheser sind versiegelt worden mit dem Heiligen Geist  - V. 13.14

In den V. 13 und 14 spricht Paulus nun von Gottes Garantie für die Heilsvollendung in der Zukunft. Diese Garantie ist der Heilige Geist.

„…, in dem auch ihr, die ihr gehört hattet das Wort der Wahrheit, die gute Botschaft eurer Rettung, in dem ihr, die ihr auch geglaubt hattet, versiegelt wurdet mit dem Heiligen Geist der Verheißung, 14 der das Angeld unseres Erbes ist zur Erlösung des erworbenen Eigentums, zum Lob seiner Herrlichkeit.“

Dies scheint für Paulus der Höhepunkt zu sein. Wir haben hier eine Person – Gott, den Heiligen Geist – vor Augen. Er ist dieser Segen. Mit ihm sind die Epheser versiegelt worden. Sie sind versehen mit dem Heiligen Geist. Der Geist selbst ist das Siegel, damit sie bei diesem Erbe auch ankommen. Dazu ist der Heilige Geist gegeben. Er will sie ans Ziel bringen. Deshalb ist es wichtig, dass Gläubige den Heiligen Geist nicht traurig machen (4, 30).

Die Tatsache: Versiegelt mit dem Heiligen Geist 1, 13

„…, in dem auch ihr, die ihr gehört hattet das Wort der Wahrheit, ...“ o.: „als solche, die gehört haben das Wort der Wahrheit“. Auch möglich ist die Übersetzung: „als ihr gehört hattet das Wort der Wahrheit ...“.

Voraussetzung für die Versiegelung war das Hören und Glauben. Das heißt nicht, dass zwischen dem Glauben und dem Versiegeltwerden ein Zeitraum liegen muss.

„die gute Botschaft eurer Rettung, in dem ihr, die ihr auch geglaubt hattet, versiegelt wurdet mit dem Heiligen Geist der Verheißung, ...“

Der Ort der Versiegelung

„in dem“

Zweimal betont Paulus den Ausdruck „in ihm“ (beziehungsweise „in dem / in welchem“). Das Fürwort bezieht sich auf Christus. Jesus Christus ist die Burg des Gläubigen. Er ist die Rettungsarche.

Die Objekte der Versiegelung

„auch ihr, ...“

Die ephesischen Heiligen sind eingeschlossen. Die Versiegelung gilt also auch den Bekehrten aus den Heiden, nicht nur den Bekehrten aus Juden.

Die Voraussetzungen der Versiegelung

„die ihr (oder: als ihr) ... hörtet, ...als ihr (oder: die ihr) auch glaubtet, ...“

- Hören

Man könnte auch übersetzen: „in welchem [Christus] auch ihr, die ihr gehört hattet das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Rettung, in welchem ihr, die ihr auch geglaubt hattet, ...“

Niemand wird mit dem Heiligen Geist versiegelt, der nicht das Evangelium gehört hat.

Das Hören ist bedeutungsvoll. Hier wird auf die vorlaufende Gnade Gottes gedeutet, die der Heilige Geist ja ebenfalls verwaltet. Der Versiegelnde und derjenige, der dazu führt, dass man versiegelt werden kann, ist derselbe: Gott. Wie kommt ein Mensch zum Hören des Evangeliums? Schon da ist der Heilige Geist am Werk.

Bedeutungsvoll ist auch, wie man hört. Wie hört man das Evangelium? Man hört es durch Boten, die das Evangelium predigen (Römer 10, 14-17). Und wer sind diese Boten? Jesus sagte zu den Aposteln: „Der Heilige Geist wird auf euch kommen, und ihr werdet meine Zeugen sein.“ (Apostelgeschichte 1, 8) Boten gehen aus, weil der Heilige Geist sie dazu angetrieben hat. Kein Bote hat ein Recht hinauszuziehen, wenn ihn nicht der Heilige Geist dazu trieb und er nicht vom Heiligen Geist bevollmächtigt (berechtigt) wurde. (Und jeder Christ wird durch ihn berechtigt.) Der Heilige Geist treibt die Boten an, von denen man das Evangelium hört. Und wenn Menschen es zu Ohren bekommen, so ist dieser Geist bemüht, ihnen das Gehörte verständlich zu machen und sie zu einem Ja zu bewegen. Der Geist überführt, wirbt, macht Jesus groß und vermittelt die Wahrheit. Und der Geist mahnt sie zum Glauben, um sie zur Wiedergeburt zu führen.

„das Wort der Wahrheit, ...“

Bedeutungsvoll ist auch, was man hört: Was die Epheser gehört haben, ist das Wort der Wahrheit.

Der Heilige Geist wird von Jesus als „Geist der Wahrheit“ bezeichnet (Johannes 14, 17; 15, 26; 16, 13; 1. Johannes 4, 6). In der Heiligen Schrift wird uns gesagt, wie wir zwischen dem Geist der Wahrheit und dem Geist des Irrtums unterscheiden können: Der Heilige Geist sagt nichts Unwahres. Wo etwas Unwahres gesagt wird, ist nicht Gottes Geist. Wenn der Geist hinter einer Botschaft steht, wird das Verkündete der Wahrheit der Heiligen Schrift entsprechen. In einer Verkündigung, hinter der der Heilige Geist steht, werden wir nicht aufgerufen werden, etwas zu tun, das der Heiligen Schrift widerspricht. Wir sollten also feststellen können, wo der Geist der Wahrheit am Werk ist.

Der Geist der Wahrheit lässt immer Wort der Wahrheit verkünden. Dieses Wort der Wahrheit ist das Evangelium, das die Epheser gehört haben.

„das Evangelium eurer Rettung, ...“

Evangelium heißt gute Botschaft. Der Heilige Geist macht froh. Er bringt nicht nur die Nachricht, dass wir gesündigt haben, er bringt gleich darauf die frohe Nachricht von 1. Johannes 1, 9: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns von jeder Ungerechtigkeit reinigt.“

Die gute Botschaft ist die Botschaft „der Rettung“, das heißt: die Botschaft von der Rettung vor dem Zorngericht Gottes (Römer 1, 16-18; 5, 9; 1Thes 1, 10) – hinein in das ewige Königreich Christi (2. Petrus 1, 11).

- Glauben

„in welchem ihr auch, als ihr (oder: die ihr) auch glaubtet“

Eine zweite Voraussetzung für die Versiegelung mit dem Heiligen Geist ist der Glaube an das Evangelium. Hören allein genügt nicht (Hebräer 4, 2).

Als ob Paulus fürchtete, man könnte die Aussage „ihr habt das Evangelium gehört“ missbrauchen, fügt er schnell hinzu: „ihr habt geglaubt (ihr glaubtet)“. Denn nur auf das Hören, das mit Glauben vermengt ist, erfolgt die Versiegelung.

In einer Zeit, in der man den Menschen die sogenannte „Geistestaufe“ anbietet, ohne nach dem persönlichen Verhältnis zu Jesus Christus zu fragen, gewinnt diese Stelle an Aktualität. Es gibt kein überflüssiges Wort in der Heiligen Schrift. Früher oder später findet es seine Zeit, in der es angewendet werden muss. Die Versiegelung mit dem Heiligen Geist ist die Antwort Gottes auf das gläubige Aufnehmen des gehörten Evangeliums.

Glauben heißt vertrauen, überzeugt sein und gehorchen, sich ausliefern. Man gibt sich Jesus Christus hin, liefert sich ihm aus als dem alleinigen Herrn und Gebieter.

Im Garten Eden gingen wir von Gott als unserem Herrn weg und wurden Herren über uns selbst (beziehungsweise Sklaven unserer Lüste). Bekehrung zu Christus heißt persönliches Rückgängigmachen der Sünde unserer Vorfahren in Eden. Wir müssen Jesus Christus wieder als Herrn in unserem Leben etablieren, ihm den ersten Platz geben.

Das Mittel der Versiegelung

„versiegelt wurdet mit dem Heiligen Geist der Verheißung“

Der Heilige Geist ist die größte Gabe Gottes an die Gläubigen. Der „Geist der Verheißung“ ist der „verheißene Geist. Er war dem Gottesvolk schon lange verheißen worden. Er war der Gegenstand der Verheißung, nicht nur im AT (Joel 3, 1; Jesaja 32, 15; 44, 3; Hesekiel 36, 26.27; 37, 14; 39, 29; Sacharja 12, 10), sondern auch in der Verkündigung des Täufers (Johannes 1, 31) und Jesu (Johannes 14-16).

Dieses Geistes sind auch die aus den Heidenvölkern teilhaftig geworden. Die Verheißung galt ursprünglich Juden, doch Gott hat sie nun – in Christus – auch denen aus den Völkern gegeben (Galater 3, 14). Sie sind in den treuen Kern Israels mit eingepfropft worden (Römer 11, 17) und der israelitischen Segnungen teilhaftig geworden (Epheser 3, 6; Römer 15, 27), und eine davon war die des Empfangs des Heiligen Geistes (Apostelgeschichte 10, 45-47; 11, 15.16; 15, 8).

Die zweifache Bedeutung der Versiegelung

a) Die Versiegelung ist erstens eine Eigentumskennzeichnung und ein Verschlussmittel zum Schutz und zur Sicherheit des Gekennzeichneten (Hesekiel 9, 4.6, Offenbarung 7, 2ff; 9, 4; 14, 1; vgl. 3, 12; 21, 4; Matthäus 27, 66). Versiegelte sind vor fremden Händen sicher. Sie dürfen auch nicht mehr vom früheren Besitzer verletzt oder benutzt werden; sie stehen unter dem Schutz des neuen Besitzers, der das alleinige Anrecht auf sie hat.

b) Zum anderen ist sie für den Versiegelten ein Zeichen der Zugehörigkeit, ein Berechtigungszeichen. Besonders letztere Bedeutung scheint hier im Vordergrund zu stehen. Aber auch die erste Bedeutung kann nicht ausgeschlossen werden.

Die Versiegelten sind berechtigt zum Eintritt in das Erbe. Das Namenszeichen an der Stirn (Offenbarung 22, 4) erinnert an die Berechtigung des Hohen Priesters, in die heilige Gegenwart Gottes einzutreten (2. Mose 28, 36): „Heilig (das heißt: zugeordnet und geweiht) dem HERRN!“

Aber auch Gott hat eine Berechtigung, einen rechtmäßigen Anspruch, auf die Versiegelten. So ist die Versiegelung für sie auch eine Erinnerung an die Tatsache, dass sie nicht mehr sich selbst gehören (1. Korinther 6, 19): „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempelheiligtum des Heiligen Geistes ist, der in euch ist, den ihr von Gott habt, und ihr euch nicht selbst gehört?“ Sie sind Gottes Eigentum. Er darf über sie verfügen. Und eines Tages wird er sich sein Eigentum gänzlich auslösen.

Dieses Recht auf sie wird er aus mindestens drei Gründen haben: Er hat sie erschaffen, er hat sie durch sein Blut erkauft, und er hat sie durch seine Kraft bis ans Ziel bewahrt (1. Petrus 1, 5).

Der Zweck der Versiegelung: Anzahlung für die Erlösung (d. h.: Auslösung) des Eigentums  - V. 1, 14

„…, der das Angeld unseres Erbes ist zur Erlösung des erworbenen Eigentums, zum Preise seiner Herrlichkeit.“

Der Heilige Geist als „Angeld“ ist einerseits ein Vorgenuss der zukünftigen Erlösung und andererseits eine Garantie, ein Unterpfand, für die völlige „Auszahlung“ des Erbes. Die Gläubigen werden erlöst werden von allem, was das Eigentum noch gefährden könnte. Der Geist ist die Garantie dafür.

Paulus schreibt in Römer 8, 10.11: „Wenn Christus in euch ist, ist der Leib [zwar] tot – wegen der Sünde –, andererseits der Geist Leben – wegen der Gerechtigkeit“ (einer Gerechtigkeit, die Christus uns durch sein stellvertretendes Leiden erwirkt hat). „Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten erweckte, in euch wohnt, wird der, der Christus von den Toten erweckte, auch eure sterblichen Leiber lebend machen wegen seines in euch wohnenden Geistes.“

Was ist eine Anzahlung? Der Käufer verpflichtet sich durch eine Teilzahlung zu einer nachfolgenden Leistung.

Ebenso verpflichtet sich Gott, dem Versiegelten das volle Erbe auszuzahlen. Der dem Gläubigen vermittelte Gottesgeist ist der Bürge für die Treue Gottes, der das in der Rettung des Sünders begonnene Werk der Erlösung schließlich gänzlich vollenden wird. (Vgl. Philipper 1, 6.)

- Verherrlichung Gottes  1, 14

„zum Lob seiner Herrlichkeit.“

All dieses wird sein „zum Lob seiner Herrlichkeit“. Zum dritten Mal betont Paulus das Ziel.

Wegen der Heiligen wird und soll Gottes Herrlichkeit gepriesen werden!

„Herrlichkeit“: Die Gläubigen genießen das Heil nicht für sich selbst, sondern zu seiner Ehre. Gott ist herrlich und gibt sich herrlich. Herrlichkeit ist Glanz. Gott erstrahlt; er ist glanzvoller, größer, schöner, erhabener als alles. Weltliche Herrlichkeit ist lediglich äußerer Schein. Aber bei Gott ist Herrlichkeit kein Trug. Wie Gott sich gibt, so ist er. Bei ihm ist wirklich alles Gold, was glänzt. Bei ihm trügt der Schein nicht.

g. Gedanken zum Ganzen des Textes V. 3-14

Es ist ein Lobgesang des Apostels beim Gedenken an die geretteten Leser.

Der Heilssegen wird als bereits empfangen betrachtet.

Der Heilssegen betrifft Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Am Heilssegen ist beteiligt: der Vater (V. 4.5), der Herr Jesus Christus (V. 6-12), der Heilige Geist (V. 13.14).

Der Heilssegen ist „in ihm“, in Christus, gegeben (1, 4.7.11.13) ; alles ist in ihm und durch in ihn.

V. 6: „zum Preis der Herrlichkeit seiner Gnade“. V. 12: „damit wir zum Lob seiner Herrlichkeit dienten“, V. 14: „zum Preis seiner Herrlichkeit“. Diese Ausdrücke stehen jeweils am Ende eines Teils. V. 4-6: Der Vater erwählte und bestimmte. V. 7-12: Im Sohn ist die Erlösung und das Erbe. V. 13.14: Der Geist ist gegeben als Angeld des Erbes.

Der Heilssegen ruft nach Erwiderung. Als Antwort auf sein gnädiges Heil soll Gott verherrlicht werden. Wir sollen Gott loben für seinen Segen (V. 3). Wir sollen die Herrlichkeit seiner Gnade preisen (V. 6.12.14).

Was Gott von uns eigentlich möchte und erwartet, ist Dank und Lob. Er will bei uns Initiative und Originalität sehen. Das will er zwar bei uns anregen, aber er kann es uns nicht schenken. Er hat uns sein Heil, seine Rettung, geschenkt, seinen Sohn gegeben, aber jetzt möchte er, dass wir ihm etwas geben. Durch das Lob und den Dank können wir seine Herrlichkeit und Majestät vermehren. Daran werden wir hier dreimal erinnert.

Die Erwiderung in Lob und Dank ist die normale Reaktion des Gesegneten. Sie gehört mit zum Zweck seines Segnens. In Psalm 74, 21 betet Asaf: „Weise den Bedrückten nicht beschämt zurück, sondern lass die Elenden und Armen deinen Namen preisen.“ Als ob Gott sich beschämend benehmen könnte! Sehen Sie den Schlüssel, den David beim Öffnen der Tür des Himmels in seinem Beten verwendet, sodass Gott antworten möchte? Er weiß, dass Gott rettet und demzufolge Lobpreis haben will: „Also, Gott, bitte schaffe dir eine Gelegenheit, für dich Ehre einzulegen, denn wenn du diese Leute retten wirst, werden sie dir Dank und Lob darbringen!“ Der Psalmist weiß, dass dies der Zweck und die Absicht des Rettens ist.

Wie der Mond in der Nacht das Licht der Sonne wiedergibt, so sollen Gottes Kinder das Licht der Segnungen Gottes erstrahlen lassen (2. Korinther 3, 17.18; 4, 6.7). Wie? – indem sie mit den Lippen Gott loben. Das ist das Erste und das Letzte, das, was wir jeden Tag und allezeit tun sollten; das Erste, weil wir vor diesem nichts Anderes tun können. Sobald wir aus der Wiege der Wiedergeburt kommen, haben wir vielleicht noch keine große Fähigkeit, ihm zu dienen. Aber wir können rufen! Das ist der zu ihm aufsteigende Dank dafür, dass wir am Leben sind und dass wir das Leben ihm verdanken. Wenn wir ihm dann aus Dankbarkeit dienen, ist es auch das Letzte, das wir ihm darbringen können: ein Lob der Lippen! Unser Dienst, der selbst nach Epheser 2, 10 etwas Geschenktes ist, darf aus Dankbarkeit geschehen.

 

– Fortsetzung in der nächsten Nummer

Bemerkenswerte Sätze

° Ein heiliges Leben besteht in einer ununterbrochenen Folge heiliger Augenblicke, in Harmonie mit dem Gott der Liebe. – Eva von Thiele-Winkler; aus: Wegbereiter, 10/98

° Sei treu im Verborgenen! In der Stille mit Gott liegen die Quellen unserer Kraft. Lieber alles andere aufgeben, nur nicht das Gebet im Kämmerlein! Es wird alles Göttliche auf den Knien erobert. – E. Bolliger; aus: Die Wegbereiter

° Du willst eine Ewigkeit bei Gott zubringen und hast nicht einmal fünf Minuten Zeit, in der Bibel zu lesen? – Wilhelm Busch; aus: Die Wegbereiter

° In der Gegenwart Gottes vergeht die Zeit offenbar langsamer als sonst. (s. 1. Mose 24, 18. Er merkte wohl nicht, dass er vierzig Tage nichts getrunken hatte! Er kam nicht ausgehungert vom Berg. Und er hatte noch Kräfte (1. Mose 32) – n. M. Krause

° Ein Bruder schreibt: „Gesundheitlich geht es mir nicht immer so gut wie gewünscht, aber die Freude im Herrn ist unsere Stärke, und was uns eines Tages bei ihm an Herrlichkeit erwartet, ist nicht wert verglichen zu werden mit einer Not hier. Dafür sei dem treuen Gott Lob und Ehre!“

Dienste

09.Juli: Engen/Ebnet      16.Juli: Mönchaltorf

23.Juli: Rothrist                         30.Juli: Engen/Ebnet

06.Aug.: Rothrist           13.Aug.: Arbon

20.Aug.: Engen/Ebnet

Vielen Dank für Ihre Gebete!

Thomas Jettel

 


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In „Unterwegs notiert” geben wir (seit 1999) Gedanken weiter, die im geistlichen Gespräch oder im Dienst am Wort eine Hilfe sein können. Die Zustellung ist unentgeltlich. Frühere Nummern können bei www.sermon-online.de heruntergeladen werden. Hrsg. Thomas Jettel, [email protected] Krümmenswil 414; CH-9643 Krummenau; +41 76 490 5953. https://jettel.ch Beiträge zum Inhalt bitte an den Herausgeber. Inhalte dürfen vervielfältigt werden. (Bankverbindung: Thomas Jettel, IBAN: DE73 6849 2200 0001 4628 14 oder CH40 0900 0000 8751 9928 9) Zur Erleichterung des Versandes bitte E-Mail-Adressen dem Herausgeber bekannt geben. Ihre Daten (Email-/Postadr.) werden für den Versand verwendet und vertraulich behandelt. Sie dürfen der Verwendung Ihrer Daten widersprechen und die Löschung beantragen. Wer das Blatt nicht mehr erhalten möchte, darf es ohne weiteres abbestellen.