U n t e r w e g s n o t i e r t
Eine Handreichung für Dienende
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Infolgedessen sind wir auch bestrebt,
solche zu sein, die ihm wohlgefällig sind,
sei es daheim oder sei es nicht daheim.
2. Korinther 5, 9
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Nr. 70 September - Oktober 2011
Weise Christen werden gesucht.
Jakobus 3, 13-18 (3. Teil)
Jakobus sucht weise Christen.
A. Er beginnt mit einer Frage. V. 13A
B. Er setzt fort mit zwei Aufforderungen. V. 13M.14
1. Die erste Aufforderung: V. 13. Mose
„[Der Weise] zeige aus dem edlen Verhalten seine Werke in Sanftmut der Weisheit.“ V. 13M
Die Aufforderung, sich nicht zu rühmen, ist bedingt:
V. 14: „Aber wenn ihr bittere Eifersucht und Streitsucht in euren Herzen habt, rühmt euch nicht gegen die Wahrheit und lügt nicht gegen sie.“
Wenn sie Eifersucht und Streitsucht in ihren Herzen haben, sollen sie sich nicht rühmen.
. Der Apostel zeigt Rücksicht. Er will nicht unbedingt voraussetzen, dass das Genannte vorhanden ist, hat aber offensichtlich Grund, es zu vermuten, und sagt: „Wenn ihr ... habt ...“
. Der Apostel zeigt hier seine eigene Weisheit.
Er ist sehr sanft, sehr weise im Umgang mit seinen Lesern.
– Diese Weisheit können wir ihm abschauen.
„Aber wenn ihr“ usw.
Die genannten Einstellungen (Eifersucht und Streitsucht) stehen im Gegensatz zu dem weisen Verhalten in V. 13. Die dortige Sanftmut der Weisheit sucht nämlich nicht das Eigene, eifert nicht, streitet nicht.
Das Gemeinsame bei diesen verschiedenen Situationen ist die Selbstsucht. Das Ich und das Meine stehen im Vordergrund. Gerade solch ein Eifer macht mich unbrauchbar, dem Herrn zu dienen, denn das ist reines faules Fleisch, sündiges Fleisch, worüber wahre Buße getan werden muss.
Streitsucht entsteht, sagt Salomo, wo ich zu viel von mir selbst halte. Aller Streit beginnt mit Hochmut im Herzen. Die Weisheit in Christus kennt keine Rechthaberei. Da ist Verzichtsbereitschaft und Dienstbereitschaft.
. Zwei Beispiele aus dem Kreis der streitenden Korinther:
- 1. Korinther 6, 7M: „Weshalb lasst ihr euch nicht lieber Unrecht tun? Weshalb lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen?“ Der Bruder ist wichtiger als das Recht oder der Besitz.
- 12, 21-26: „Ein Auge kann nicht zur Hand sagen: „Ich brauche dich nicht“, oder wieder das Haupt zu den Füßen: „Ich brauche euch nicht“, 22 sondern vielmehr: Die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, sind notwendig, 23 und die, die uns die unehrbareren des Leibes zu sein scheinen, diese umgeben wir mit reichlicherer Ehre, und [so] haben unsere nichtanständigen desto reichlichere Wohlanständigkeit; 24 aber unsere wohlanständigen bedürfen es nicht.
Gott setzte jedoch den Leib zusammen, wodurch er dem dürftigen [Glied] reichlichere Ehre gab, 25 damit nicht ein Zwiespalt im Leibe sei, sondern die Glieder dieselbe Sorge füreinander trügen. 26 Und wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied verherrlicht wird, freuen sich alle Glieder mit.“
„in eurem Herzen habt“:
Das, was im Herzen ist, das ist es, was über die Zunge zum Ausdruck kommt. Das Problem ist also nicht in erster Linie die Zunge, sondern das Herz.
Wenn wir Eifersucht nicht als Schuld bekennen, brütet sie weiter; unser Herz wird bitter, unsere Einstellung wird negativ. Wir sind dann nicht mehr ein guter Geschmack für den Herrn.
Wir wollen uns dem Herrn zur Verfügung stellen – und darein fügen. Wir wollen nicht uns selbst nach vorne drängen.
„Eifersucht“:
Sie kann sich an drei Stellen zeigen:
. Ich habe ich ein Ziel, das ich mit allem Eifer erstrebe. Nun ist es gut, mit Fleiß Gottes Ziele zu erstreben, aber allzu oft setzen wir uns etwas in den Kopf, ohne lange darüber zu beten.
. Ich hatte ein Ziel bereits erreicht und hüte es jetzt mit allem Eifer. Niemand soll mir da zu nahe kommen und mein Glück verderben.
. Ich beneide andere um ihr Glück.
Das Gemeinsame bei allen drei Punkten ist die Selbstsucht: Das Ich und das Meine stehen im Vordergrund.
Die „Sanftmut der Weisheit“ sucht nicht das Eigene.
„bittere Eifersucht“:
. Jakobus spricht von „bitterer“ Eifersucht und Streitsucht im Herzen. Das erinnert an das mahnende Wort an die hebräischen Christen (Hebräer 12, 15): „... haltet dabei Aufsicht, ... dass nicht etwa irgendeine ‹giftige› Wurzel der Bitterkeit emporwachse und Schwierigkeit bereite ...“.
„und Streitsucht“:
. Streitsucht entsteht, wo man zu viel von sich selbst hält. Streit beginnt mit Hochmut im Herzen. Die Weisheit in Christus kennt keine Rechthaberei.
„Bei Übermut [o.: Vermessenheit; Hochmut] gibt es nichts als Gezänk, bei denen aber, die sich raten lassen, Weisheit.“ (Sprüche 13, 10)
. Streit entsteht, wo man habsüchtig und egoistisch ist:
„Der Habgierige erregt Zank. Aber wer auf den Herrn vertraut, wird reichlich gelabt.“ (28, 25)
. Sanftmut beschwichtigt den Streit.
„Ein hitziger Mann erregt Zank, und wer langsam zum Zorn ist, beschwichtigt den Streit.“ (15, 18)
. Zanken ist töricht, nicht weise:
„Des Törichten Lippen kommen mit Streit, und sein Mund ruft nach Schlägen.“ (18, 6)
„Ehre ist es dem Mann, einem Streit fernzubleiben; jeglicher Narr aber bricht ihn los. (20, 3)
. In den Streit anderer soll man sich nicht einmischen:
„Der ergreift einen vorüberlaufenden Hund bei den Ohren, wer sich über einen Streit ereifert, der ihn nichts angeht.“ (26, 17)
. Streit ist progressiv, wird je länger je heftiger:
„Schwarzkohle zur Glut und Hölzer zum Feuer – und einen zänkischen Mann zum Schüren des Streits.“ (26, 21)
„Wie einer, der eine Wasserflut loslässt, so ist der Anfang eines Zankes. Und ehe der Streit losbricht, lass ab!“ (17, 14)
V. 14: „rühmt euch nicht gegen die Wahrheit und lügt nicht gegen sie“:
. Wahrheit und Weisheit sind nicht zu trennen. Wer unweise handelt und spricht, verneint die Wahrheit Gottes, denn um diese geht es. Gottes Wahrheit wird durch Ungerechtigkeit niedergehalten. (Vgl. Römer 1, 18.)
Wenn Eifersucht und Streitsucht im Herzen ist, kommen Dinge aus dem Herzen hervor, die der Wahrheit des Evangeliums nicht entsprechen. Dann macht man Behauptungen, die gegen die Wahrheit sind: Lügen. Aus der Spannung heraus verliert man die Wurzeln der Wahrheit, und es wird Lüge hervorgebracht.
Z. Bsp. sagt man dann: „Warum tust du immer so“? – Der Angesprochene tut es nicht immer, er tat es z. Bsp. nur dreimal. In diesem Fall handelt es sich daher um eine Lüge gegen die Wahrheit. Oder es heißt: „Das habe ich dir schon tausendmal gesagt; du hörst nie zu!“ – Beide Aussagen sind falsch, sind Lüge.
Mit V. 14 vgl. 1. Johannes 1, 6.8.10: „Wenn wir sagen, wir haben Gemeinschaft mit ihm, und wir wandeln in der Dunkelheit, lügen wir und tun nicht die Wahrheit. … 8 Wenn wir sagen, wir haben nicht Sünde, leiten wir uns selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns. … 10 Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, machen wir ihn zu einem Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.”
Jakobus gibt Hilfe mit 4 Erklärungen: 3, 15-18
Ein Weiser im Reden sollte wissen, wie die Weisheit gestaltet ist und wie nicht.
Dieses erfahren wir in den V. 15-17. In den V. 15 und 16 erfahren wir, wie sie nicht aussieht, in den V. 17 und 18, wie sie gestaltet ist.
„Dieses ist nicht die Weisheit, die von oben herniederkommt“:
Von dieser Weisheit sagt Jakobus als Erstes, dass sie nicht vom Himmel ist. Das ist ein radikales Urteil. Wir wollen ja dem Herrn dienen. Aber wenn wir unseren eigenen Weg einschlagen, wenn wir gleichzeitig unsere eigene Ehre suchen (neben der des Herrn), dann werden wir bitter, dann lügen wir gegen die Wahrheit.
Wir sollen wissen: Unser eigenen Können ist nicht von oben. Hochmut ist von „unten“. Das ist die verkehrte Art Weisheit. Sie ist gar nicht Weisheit.
Christus kommt von oben. Er ist die Weisheit in Person, Kolosser 2, 3. Diese sollten wir sich ausleben lassen.
„sondern sie ist eine irdische“:
Sie ist von der Erde, irdisch, nicht eine himmlische. Wir rühmen uns. In unserem Eifer belehren wir dann andere.
Nicht alles Irdische ist sündig, aber irdische Weisheit ist sündig, – weil sie eine natürliche ist, eine diesseitige, fleischliche; nicht von Gott. Das natürliche Denken des Menschen ist von Gott getrennt.
„eine seelische“
Was heißt seelisch? (Wir sind in unserem Verständnis von der Welt her geprägt, verstehen daher oft nicht gleich, was so ein Ausdruck bedeutet. Wir sollten wir von klein auf die Bibel lesen, viel lesen. Wenn wir viel in der Bibel lesen, werden wir Gottes Denken kennenlernen; dann können wir in dieser Welt, der wir ausgesetzt sind, besser zurechtkommen.)
Was also ist „Seele“, was ist „seelisch“?
Wir Menschen sind eine Hülle (Leib), und innerhalb haben wir einen „inneren Menschen“; den nennt die heilige Schrift „Geist“ oder „Seele“. Diese beiden Begriffe werden manchmal synonym (oder fast synonym) gebraucht. Aber an manchen Stellen werden sie unterschieden. Dann wird deutlich, dass der Mensch, was seine Funktionen betrifft, dreierlei ist: Geist, Seele und Leib.
Dort wo der innere Mensch mit dem Leib verflochten ist, ist die Seele. Das was sich da an Bewegung ergibt, ist „seelisch“. Er wäre nicht richtig, würden wir sagen: „Mit dem Geist haben wir Gemeinschaft mit Gott, mit der Seele nicht.“ (Vgl. W. Nee, Der geistliche Christ“. Dieses Buch ist in mancherlei Hinsicht gut, aber nicht in allem zu empfehlen, vor allem nicht, was die Anthropologie – die Lehre vom Menschen – betrifft.)
Nein, auch mit der Seele haben wir Gemeinschaft mit Gott. (Vgl. z. Bsp. Psalm 103, 1A: „Lobe den HERRN, meine Seele!“; Lukas 1, 46: „meine Seele erhebt den Herrn“.)
Unser Leib ist nicht sündig, aber es wohnt die Sünde im Leib. Der Leib ist „Fleisch“, wenn der Leib lebt; d. h., das Fleisch ist: der Leib am Handeln. Fleischlich handeln wir, wenn unser Handeln von Leibe her bestimmt ist. Wenn wir unser Denken, Fühlen und Wollen von der diesseitigen Seite her bestimmen lassen, sind wir fleischlich. Gott aber will unseren Leib vom Geist her bestimmen. Wenn unser Handeln von dort her bestimmt wird, sind wir Licht, sind wir himmlisch/geistlich in unserem Entscheiden und Tun.
Wir leben in dieser Welt, haben daher viel mit Irdischem zu tun. Wir haben in der Welt Geld zu verdienen, um unsere Familie zu ernähren. Das ist in Ordnung so. Aber wenn unser Sinnen und Trachten im Irdischen aufgeht (z. Bsp. wenn mir das Geldverdienen wichtiger ist als die Sache Gottes), ist das Sünde.
Der Herr Jesus sagte, dass wir „stets zuerst nach dem Königreich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit” trachten sollten (Matthäus 6, 33) und dass der Mensch „nicht vom Brot allein“ lebt, „sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes kommt“ (Matthäus 4, 4). So sollte unser Leben aussehen! Zuerst und vor allen Dingen sollte Gottes Wort uns beseelen/bestimmen. Die Welt soll mir nicht im Vordergrund stehen. Wenn ich aber im Alltag stehe, ist die Welt sehr leicht im Vordergrund. Daher ist es so wichtig, dass ich vorher, zu Hause – „im Himmel“ – war, beim Herrn Jesus, im Wort Gottes. Wenn ich vorher „im Himmel“ war, bin ich vorbereitet, und die Welt kann nicht so gut auf mich abfärben. Wir sollten uns nicht von der Welt her prägen lassen.
Fleischliches und seelisches Wesen können verwandt sein. Nicht alles Seelische ist verkehrt, nicht alles Fleischliche ist verkehrt und schlecht. Aber diese Dinge dürfen in unserem Leben nicht maßgebend werden. Unser Leben muss im Geistlichen verankert sein und bleiben.
In Hebräer 4, 12 wird uns mitgeteilt, dass uns das Wort Gottes hilft, zu unterscheiden zwischen gutem Seelischen und schlechtem Seelischem, sowie zwischen gutem Geistlichen und schlechtem Geistlichen:
„denn lebendig ist das Wort Gottes und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es fährt durch bis zur Teilung der Seele und auch des Geistes, der Gelenke und auch des Markes, und urteilt über Erwägungen und Vorstellungen des Herzens.”
Das Wort Gottes trennt, was ineinander verschlungen war, was nicht zusammengehört. Es teilt, was wie die Fugen eines Organismus fest ineinander greift. Es durchdringt – wie das Schwert den Knochen bis ins Mark. Es dringt durch allen Schein, durch alle Masken. Es dringt bis ins Innerste und beurteilt, was darin ist: Es deckt Gedanken und Absichten auf. Es dringt hinein in die Seele und auch in den Geist. Es „fährt durch bis zur Teilung der Seele und auch des Geistes“. Die Teilung geschieht nicht zwischen Seele und Geist, sondern es teilt die Seele und legt bloß, was in ihr ist, und es teilt den Geist, legt bloß, was im Geist ist.
Die Seele ist die der Leiblichkeit näher stehende Empfindungswelt. Der Geist ist die Sphäre des Denken und Wollens und Entscheidens;
Es gibt gutes Seelisches, z. Bsp. Erhebung, wenn wir ein schönes Lied zur Ehre Gottes singen. Wir empfinden etwas in der Seele.
Aber es gibt auch böses Seelisches, d. h., Seelisches, das vom Fleisch her befleckt bzw. vom Fleischlichen (vom Diesseitigen) her bestimmt ist. Wir müssen also unterscheiden, indem wir unser Denken mit dem Wort Gottes füllen. Wenn unser Denken nüchtern und ruhig vor Gott ist, kann es urteilen. Wir bekennen unsere Sünden und entfernen das Unreine vom seelischen Bereich. So teilt das Wort Gottes Gutes von Schlechtem.
Ebenso gibt es sowohl Gutes als auch Böses im Bereich des Geistes; ja, auch Böses, z. Bsp. gewisse Philosophien von Menschen. Die größten Denker waren unbekehrte Sünder. Auch sind so manche christliche Bücher, die wir lesen, nicht rein, kommen nicht wirklich vom Wort Gottes her; ihr Gedankengut ist vermischt mit menschlichem Denken. Wir sollen uns daher „reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes und Heiligkeit vervollkommnen in der Furcht Gottes“ (2. Korinther 7, 1)
Es gibt Weisheit, die von menschlichem Fühlen, Denken und Tun geprägt ist. Da ist die Sünde nahe. Diese Weisheit ist schlecht, weil sie nur irdisch ist und in dieser Welt der Sünde und Unabhängigkeit von Gott zu Hause ist. Das Irdische sollte mit dem Himmlischen gekoppelt werden. Wenn aber der Leib selbständig, in Eigenverwaltung, handelt, dann sollten diese Handlungen getötet werden (Römer 8, 12.13).
Die meisten Menschen um uns her leben mit irdischen Perspektiven. Sie gebrauchen den Leib für das diesseitige Leben, ohne Gott.
Vgl. 1. Korinther 2, 14-16: „Aber der seelische Mensch nimmt die Dinge des Geistes Gottes nicht auf, denn sie sind ihm Torheit, und er vermag [sie] nicht zu kennen, weil sie geistlich beurteilt werden; 15 aber der Geistliche beurteilt alles; er selbst wird aber von niemandem beurteilt; 16 denn wer kannte [je] den Denksinn des Herrn? Wer wird ihn unterweisen? Wir aber haben den Denksinn Christi.”
Jakobus zeigt uns die Quelle auf, warum es Eifersucht und Streitsucht gibt: Weil wir irdisch gesinnt sind, seelisch denken/handeln und nicht geistlich (d. h.: vom Heiligen Geist und vom Wort Gottes her) denken.
Nun zeigt er ein Drittes:
„eine dämonische“:
Dieser Ausdruck ist fremd für uns. In der Seelsorge unterscheiden wir oft zwischen normalen Problemen bzw. Sünden einerseits und okkulten Sünden andererseits. Wir meinen, okkulte Sünden müssten auf besondere Art und Weise behandelt werden. Aber so denkt die heilige Schrift nicht. Sie weiß um besondere okkulte Kontakte, aber sie weiß auch, dass wir viel mehr mit dem Feind Gottes in Kontakt kommen als wir denken. Paulus zeigt es in Epheser 6, 11.12 auf, Johannes in 1. Johannes 1, 5.6 und 2, 9-11.
Bei manchen Christen wühlen unter der Oberfläche dieselben Sünden und sind dieselben Zeichen vorhanden wie bei Menschen, die mit Okkultem zu tun hatten. Dort, wo wir Sünde nicht bekennen, gewinnt der Feind Raum. Wo das Fleisch ist und wirkt, da ist Satan; da hat der Teufel Raum (Epheser 4, 28). Wo wir Sünde nicht bekennen, da kommen die Geister in den Raum und betätigen sich. Wir merken es nicht. Die Geister verstecken sich, und unsere Problematik verstärkt sich – dadurch, dass wir es nun nicht mehr nur mit Sünde zu tun haben, sondern mit bösen Geistern.
Christen, die ihre Sünden nicht bekennen, sind dieser Gefahr ausgesetzt. Wir haben in den Gemeinden oft mehr Dämonisches als wir ahnen. Es können Menschen sein, die öffentlich dem Herrn dienen. Es kann sein, dass sie ihre Probleme ausgezeichnet verbergen; nach außen hin sehen sie aus wie Menschen, die dem Herrn hingegeben dienen. Aber früher oder später kommt es ans Licht. Eine schwere Sünde findet statt, oder eine Ehe geht auseinander; und man ist erstaunt und fragt sich, wie so etwas geschehen konnte. Da nagte etwas schon lange Zeit von innen her, wie bei einem Baum, der von innen her morsch wird. So etwas gibt es bei Christen. Plötzlich kippen sie um, fallen sie, – weil sie über längere Zeit hinweg nicht auf ihr inneres Leben geachtet haben, die Zeit in der Stille mit Gott und seinem Wort vernachlässigt haben.
Es gibt eine irdische und seelische Weisheit, ja, sie kann sogar dämonisch werden.
„denn da wo Eifersucht und Streitsucht sind, da ist ein Durcheinander [o.: Unordnung; Unruhe; Unfrieden ] und jedes schlechte Tun.“
Das Durcheinander ist das Ergebnis des Regimes des Teufels. Er zerstört die Reihenfolge und Ordnung Gottes. Der Teufel will alles durcheinander bringen. Zum Beispiel will er alles mit betäubender Musik füllen, damit es kaum noch Stille gibt. Oder er will alles mit Information füllen, damit Gott nicht mehr gehört wird. Daher gibt es heute so viel Radio, so viele Bücher, Nachrichten, das Internet, „Facebook“, u.a.. (Es ist gar nicht wichtig, dass wir alles wissen. Es ist sogar unmöglich. Diese Last können wir gar nicht tragen. Und die Medien sind nicht notwendigerweise gut, auch nicht die alternativen.)
Gott aber will nicht ein Durcheinander. Er will Ordnung (gr. kosmos): ästhetische Ordnung (Schönheit), ethische Ordnung (Sittlichkeit), nicht steife, sondern sinnvolle, Ordnung mit Kontinuität, mit Sinn.
In einem Durcheinander ist kein Sinn. Gott will nicht das Durcheinander. Die Sünde bringt alles durcheinander und macht es „sinn-los“, losgelöst von Sinn. Sünde zerschneidet. Das Ergebnis ist dann Fragmentierung und Tod.
In den V. 17 und 18 zeigt uns Jakobus, wie echte Weisheit (bzw. weises Reden) aussieht.
„Die Weisheit, die von oben ist, ist zuerst rein, dann friedlich, dann milde, nachgiebig, …“
„zuerst rein“:
Das Wort bedeutet: unvermischt und deshalb rein, nicht vermengt mit Unsauberem. Das wollen wir sein: zuerst rein, wahr, keusch, lieblich! Wir sollten transparent sein, durchsichtig wie Glas. Wir sollten es uns leisten, durchschaut zu werden. Wir können das nicht selber, aber wollen bereit sein, uns durchschauen zu lassen. Der Herr ist es, der uns durchschaut, aber wir sollen bemüht sein, lauter zu sein, unvermischt mit Bösen.
Unsere heutige Zeit und Gesellschaft ist gekennzeichnet von der Vermischung. Es ist erstaunlich, wie es möglich ist, dass Gutes so nahe neben Unreinem sein kann. Wir müssen ein scharfes Auge bekommen für das, was dem Herrn gefällt und was ihm nicht gefällt. Wir sollten bemüht sein, die himmlische Weisheit umzusetzen in einem Leben auf dieser Erde, damit wir hier himmlisches Licht in der Welt verbreiten. Wir wurden gerufen, anders zu sein als diese Welt. Christen setzen sich ab. Es muss klar ersichtlich werden: Diese Leute sind Himmelsbürger.
Wir leben in dieser Welt wie der Herr Jesus: nicht geographisch abgesondert, aber innerlich, heilig, unvermischt. Bei ihm konnte man erkennen, dass er nicht von dieser Welt war.
„dann friedlich [o.: friedfertig]“:
Was bedeutet „friedlich“? – Der biblische Friede ist mehr als das Ausbleiben von Zwistigkeiten, Zank und Streit. Es ist das, was danach folgt, wenn Zank, Streit und Krieg ausbleiben. Nach dem zweiten Weltkrieg war die Schweiz anders als Deutschland: sauber, gepflegt, intakt, schön. So sieht es aus, wenn kein Krieg ist. Dann kann etwas gedeihen, kann etwas aufgebaut werden. Und dieses gehört zum biblischen Frieden. Es ist das Gedeihen, das in einer friedlichen Zone geschehen kann.
Im Hebräischen grüßt man mit „Schalom“; das bedeutet „Wohlergehen“. Dieser „Friede“ ist hier gemeint.
Die Weisheit, die von oben her ist, ist friedlich. Sie hat aufgehört zu hadern – mit Gott und mit Menschen. Und sie hat einen Raum geschaffen, in dem Gott sein Werk tun kann, einen Raum, in dem geistliches Leben gedeihen kann. Da können Glaube und Liebe wachsen. Da kann der Dienst wachsen. Da ist die Zone, wo das Geistliche gedeihen kann. So sollten Christen sein! Sie sollten solche Zonen in der Welt sein, wo das Himmlische gedeihen kann, wo die anderen Menschen sehen können, wie es aussieht, wenn Gott da ist.
Warum schickt Gott Zeiten von Erweckung und Neubelebung? – Damit Menschen erkennen, wie es aussieht, wenn Gott König ist! Wenn Gott in jedem Herzen regiert, haben wir Frieden, Gedeihen, Himmelsluft auf Erden.
„dann milde“:
Das beinhaltet: sanft, nachgiebig, gelinde, gütig, freundlich, nicht hart.
Christen sind dafür bekannt, dass sie nicht mit der Faust vorgehen. Warum? – weil sie sanftmütig und demütig sind. Demut ist richtige Selbsteinschätzung; Sanftmut ist richtige Nächsten-Einschätzung.
Um sanftmütig zu sein, brauche ich zuerst Demut; dann lerne ich Sanftmut. Und diese bringt es mit sich, dass ich milde mit dem anderen umgehe. Ich habe es ja mit Menschen zu tun, die Gott nach seinem Bilde schuf. Die Art und Weise, wie ich mit dem anderen umgehe, zeigt, was ich von ihm halte. Christen sind milde, gelinde. Sie kennen den Wert jedes Menschen.
Milde ist man, wenn man erkennt, dass auch der am wenigsten ansehnliche und der schwächste Christ einen großen Wert haben.
Christen erkennen und anerkennen, dass der Mensch im Bilde Gottes geschaffen ist, und gehen entsprechend miteinander um.
„dann nachgiebig“:
Das heißt, sie lässt sich sagen.
Kannst du nachgeben? Oder musst du auf deiner Meinung bestehen? Muss es unbedingt nach deiner Vorstellung ablaufen? Wenn du wirklich überzeugt bist, dass deine Gedanken die richtigen sind, kannst du auch dann nachgeben, wenn deine Pläne durchkreuzt werden; denn auch Gott führt nicht immer seine Ideen sofort durch. Er nimmt sich Zeit, um Menschen zu überführen. Er kann warten. Manchmal muss er lange Zeit warten, bis wir seine Wege kennenlernen wollen und gehen wollen.
Nachgiebigkeit kennzeichnet einen Christen, dessen Weisheit von oben ist.
„voll von Barmherzigkeit“:
Barmherzigkeit findet dort statt, wo man sich zu jemandem, der sich etwas weiter unten befindet, herab neigt.
Paulus formuliert interessant: „wobei man ‹in der Begegnung› miteinander derselben Gesinnung sei, nicht auf die hohen Dinge sinne, sondern sich mit denen, die niedrig sind, mitführen lasse“ (Römer 12, 16).
Viele sind noch nicht so stark wie wir, sind geistlich geschwächt und tragen Lasten, Leiden oder Sünden mit sich herum. Solchen gegenüber sollen wir barmherzig sein. Wir sollen Mitleid haben, denn auch wir waren einmal so.
Christen, deren Weisheit von oben kommt, sind barmherzig.
„voll von guten Früchten“:
Weisheit ist ein großes Wort. Es ist das Kennen um alles Göttliche. Und diese Weisheit bringt gute Frucht. Wer göttlich denkt, wer im Wort Gottes – im Himmlischen – zu Hause ist, bei dem gedeihen gute Früchte aller Art.
In V. 18 heißen sie „Frucht der Gerechtigkeit“. Diese Frucht ist das Gute, das Gott im Heil zuwege bringt, das Richtige, Rechte. Und diese Rechte bringt in unserem Leben Frucht. Das ist die Weisheit, die von oben kommt.
„unparteiisch“:
Das heißt, frei von Vorurteilen und Misstrauen; ohne Bedenken, ohne misstrauische Gedanken, ohne innerliches Diskutieren.
Lassen wir es nicht zu, dass wir uns unnötigerweise trennen! Wir dürfen uns nicht aufteilen lassen in aufgespaltene Grüppchen. Wir sind ein Volk, ein Leib. Es darf keinen Riss geben; 1. Korinther 12, 25: „damit nicht ein Zwiespalt im Leibe sei, sondern die Glieder dieselbe Sorge füreinander trügen”.
„und ungeheuchelt“:
Lieber nachgeben und friedlich bleiben! Lieber mich beherrschen als den Ärger und Unmut zum Ausdruck bringen! – und wenn ich dabei heucheln müsste!
Manchmal ist es richtig, miteinander zu sprechen. Aber manchmal ist es falsch, sich „auszusprechen“. Oft vertieft es den Graben.
„Aber die Frucht der Gerechtigkeit wird in Frieden gesät denen, die Frieden schaffen.“
Der Weise, von dem Jakobus spricht, bringt gute Früchte. Göttliche Weisheit kann man also an ihren Früchten erkennen.
„die Frucht der Gerechtigkeit“:
Sie entsteht dort, wo man sich für Frieden einsetzt.
Die Weisheit im Reden braucht eine Verhaltensweise, die das Reden stützt. Es muss Evangelium gesät werden, aber wie?
„wird gesät in Frieden“:
– im göttlichen Frieden des Evangeliums. Jeder soll die Wahrheit „in Liebe“ (Epheser 4, 15; 4, 16E) sprechen, im Frieden. Friede entsteht in einer Atmosphäre des Friedens; er selbst – der weise Christ – muss „in Frieden“ sein (2. Petrus 3, 14). Wenn er selbst „in Frieden“ ist, kann er im Frieden vorgehen. Dann entsteht ein Raum, in dem die Frucht der Gerechtigkeit gedeihen kann. Für wen?
„wird gesät in Frieden denen, die Frieden schaffen“
Was ist die Bedeutung des Ausdrucks: „denen, die Frieden schaffen“? – Der Bauer sät Korn. Er erhofft eine Ernte. Es ist sein Acker, sein Korn. Die Ernte gehört ihm. Sie ist für ihn da.
Frieden wird einem geschaffen. Was ich tue, soll eine Ernte des Friedens bringen, d. h., es soll mir Frieden bringen.
„denen, die Frieden schaffen“
D. h. die, die Frieden herstellen/bewirken, die, die auf Frieden aus sind, – und zwar auch dann, wenn die anderen auf Streit aus sind.
Der Psalmist sagt: „Ich bin des Friedens. Aber wenn ich rede, sind sie auf Krieg aus.” (120, 7). Er bleibt dennoch „des Friedens“.
Auf diese Weise bringen wir Schwierigkeiten hinter uns.
– Herbert Jantzen (ergänzt von Thomas Jettel)
1. Der Mensch hat die Verantwortung, sich Weisheit zu erwerben.
„Der Anfang der Weisheit ist: Erwirb Weisheit! Und um alles, was du erworben hast, erwirb Verstand.“ (Sprüche 4, 7)
„es höre der Weise und er nehme zu an Lehre, und der Verständige eigne sich [weise] Verhaltensregeln an“ (1, 5)
Sie kommt also nicht automatisch, ist auch nicht eine Gnadengabe.
„Darum sagt er: ‚Wache auf, Schläfer, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten.‘ 15 Seht also ‹stets› zu, wie ihr mit Sorgfalt wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, 16 und ‹als solche› kauft die gelegene Zeit aus, weil die Tage böse sind. 17 Deswegen werdet nicht töricht, sondern solche, die verstehen, was der Wille des Herrn ist.“ Epheser 5, 14-17
2. Weisheit bekommt man nur von Gott, denn er allein ist weise.
„dem allein weisen Gott“ (Jud 25)
„dem allein weisen Gott, dem in Ewigkeit die Herrlichkeit gebührt.“ (Römer 16, 27)
„… ich werde euch geben Mund und Weisheit, der alle eure Gegner nicht werden widersprechen noch widerstehen können.” (Lukas 21, 15)
. Darum soll man sie sich von ihm erbitten:
„Wenn es jemandem unter euch an Weisheit mangelt, erbitte er [sie] von Gott, der allen mit Einfalt gibt und nicht Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden. 6 Er bitte aber im Glauben und zweifle dabei in keiner Weise“ (Jakobus 1, 5.6A)
„Ja, wenn du nach der Verständigkeit rufst, deine Stimme zur Einsicht erhebst, …“ (Sprüche 2, 6A)
. Man bekommt sie durch Gottes Wort; darum soll man sich mit ihm befassen:
„denn der Herr gibt Weisheit, aus seinem Munde [kommen] Erkenntnis und Einsicht.“ (Sprüche 2, 6M)
3. Weisheit beginnt damit, dass man Gott fürchtet.
„Der Erkenntnis Anfang ist Furcht des Herrn. [Nur] Narren verachten Weisheit und Zucht.“ (Sprüche 1, 7)
4. Weisheit bekommt man durch Hören, Lernen und Bewahren.
. Indem man das Wort Weiser aufnimmt und bewahrt:
„Mein Sohn, wenn du meine Worte annimmst und meine Gebote bei dir aufspeicherst, 2 dein Ohr aufmerken zu lassen auf die Weisheit, dein Herz zur Einsicht neigst, 3 ja, wenn du nach der Verständigkeit rufst, deine Stimme zur Einsicht erhebst, 4 wenn du nach ihr suchst wie nach Silber und wie nach verborgenen Schätzen ihr nachspürst, 5 dann wirst du die Furcht des Herrn verstehen und Erkenntnis Gottes finden.“ (2, 1-5)
„Mein Sohn, merke auf meine Worte! Zu meinen Reden neige dein Ohr. Lass sie nicht von deinen Augen weichen! Bewahre sie im Innern deines Herzens“ (4, 20.21).
„Mein Sohn, merke auf meine Weisheit, zu meiner Einsicht neige dein Ohr, dass du Besonnenheit behältst, und deine Lippen Erkenntnis bewahren!“ (5, 1.2)
„Mein Sohn, bewahre meine Worte! Und meine Gebote sollst du aufspeichern bei dir. Bewahre meine Gebote, so wirst du leben, und meine Weisung wie die Pupille deiner Augen! Binde sie um deine Finger. Schreibe sie auf die Tafel deines Herzens. Sprich zur Weisheit: „Meine Schwester bist du!“ Und die Verständigkeit wollest du Freundin nennen“ (7, 1-4)
„Kommt, esst von meinem Brot und trinkt von dem Wein, den ich mischte!“ (9, 5)
. Indem man sich im Weg der Weisheit unterweisen lässt:
„Im Weg der Weisheit unterwies ich dich, in den Pfaden der Geradheit leitete ich dich an.“ (4, 11)
. Indem man auf weise Menschen hört:
„Und nun, Söhne, hört auf mich! Selig, die meine Wege bewahren! 33 Hört auf Zucht und werdet weise, und lasst sie niemals fahren! 34 Selig der Mensch, der auf mich hört, um Tag für Tag an meinen Türen zu wachen, zu hüten die Pfosten meiner Eingangstore!“ (8, 32-34)
. Indem man weise Zucht annimmt:
„Nehmt meine Zucht hin und nicht Silber, und Erkenntnis lieber als erlesenes Gold; 11 denn Weisheit ist besser als Korallen, und alles, was man begehren mag, kommt ihr nicht gleich.“ (8, 10.11)
„Hört auf Zucht und werdet weise, und lasst sie niemals fahren!“ (8, 33)
. Indem man mit weisen Menschen Umgang hat:
„Wer mit Weisen umgeht, wird weise, und wer sich mit Törichten einlässt, wird schlecht.“ (13, 20). Vgl. 1. Korinther 15, 33.
. Indem man Weisheit sucht, ein Anliegen dafür hat:
„wenn du nach ihr suchst wie nach Silber und wie nach verborgenen Schätzen ihr nachspürst“ (2, 4)
„Halte sie hoch, so wird sie dich hoch empor heben; sie wird dich zu Ehren bringen, wenn du sie fest umschlingst“ (4, 8)
„die mich früh suchen, werden mich finden (8, 17)
. Indem man sie liebt:
„Ich liebe, die mich lieben, und die mich früh suchen, werden mich finden.“ (8, 17)
5. Man darf nicht auf das eigene Herz vertrauen.
„Wer auf sein Herz vertraut, der ist ein Törichter. Aber wer in Weisheit wandelt, der wird entkommen.“
Hier steht das Wandeln in Weisheit dem Vertrauen auf das eigene Herz gegenüber. In Weisheit zu wandeln ist also ein Zeichen von Gottvertrauen.
6. Man bekommt sie, wenn man seine Tage zählt, sich der Kürze des irdischen Lebens bewusst wird.
In Psalm 90, 12 wird gebetet: „Unsere Tage zu zählen, das lehre uns recht, damit wir ein weises Herz gewinnen.“
7. Weise ist, wer Gottes Wort bewahrt und tut.
„So wahrt und tut sie, denn das ist eure Weisheit und euer Verstand vor den Augen der Völker, die alle diese Satzungen hören. Und sie werden sagen: ‚Fürwahr, ein weises und verständiges Volk ist dieses herrliche Volk’ ...“ (5. Mose 4, 6)
„Jeder also, der irgend auf diese meine Worte hört und sie tut, ihn werde ich vergleichen mit einem klugen Mann, welcher sein Haus auf den Felsen baute.“ (Matthäus 7, 24-27)
8. Daher sollen wir uns mit der Weisheit in Person, Jesus Christus, befassen, mit ihm Umgang pflegen.
„Siehe! Mein Knecht wird weislich handeln.“ (Jesaja 52, 13)
„... Christus, in dem verborgen sind alle Schätze der Weisheit und der Kenntnis.“ (Kolosser 2, 2.3)
„Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu nehmen die Kraft – und Reichtum und Weisheit ...!“ (Offenbarung 5, 12)
„... aber wir verkünden Christus, den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis ‹und Anstoß›, den Griechen eine Torheit, 24 denen aber, die Gerufene sind, Juden und auch Griechen, Christus [als] Gottes Kraft und Gottes Weisheit ... 30 Aber aus ihm [d. h.: aus Gott] ist es, dass ihr in Christus Jesus seid, der uns Weisheit wurde von Gott ...“ (1. Korinther 1, 23.24.30A)
„Und ich, als ich zu euch gekommen war, Brüder, kam nicht mit überragender Rede oder Weisheit, als ich euch die Botschaft brachte, das Zeugnis Gottes, 2 denn ich entschied, unter euch nichts zu wissen als nur Jesus Christus und diesen als Gekreuzigten … 6 Weisheit reden wir aber unter Reifen, eine Weisheit, die aber nicht eine dieser Weltzeit ist, noch eine der Erstrangigen dieser Weltzeit – die ausgeschaltet werden –, 7 sondern wir reden Weisheit Gottes in einem Geheimnis, die verborgene, die Gott vor den Weltzeiten vorherbestimmte zu unserer Herrlichkeit … 10 uns offenbarte Gott sie durch seinen Geist ...“ (1. Korinther 2, 1.2.6.7.10A)
–Thomas Jettel
° In welchem Maß du geistlich bist, wird davon abhängen, in welchem Maß du aus freiem Einverständnis für Christus und von Christus her lebst. In dem Ausmaß, in dem du noch für dich selbst lebst, bist du fleischlich. Das zeigt gleichzeitig, in welchem Maße du noch nicht Buße getan hast. – Aus „Man braucht Gott, um Mensch zu sein“ von W. I. Thomas
° Wenn du nicht mehr an den Gott glauben kannst, an den du früher geglaubt hast, so rührt das daher, dass in deinem Glauben etwas verkehrt war, und du musst dich besser bemühen, zu begreifen, was du Gott nennst. Wenn ein Wilder an seinen hölzernen Gott zu glauben aufhört, heißt das nicht, dass es keinen Gott gibt, sondern nur, dass der wahre Gott nicht aus Holz ist. – Leo Tolstoi
° Jeder Mensch trägt in sich ein von Gott geschaffenes Vakuum, das er mit allem Möglichen erfolglos auszustopfen versucht, bis er endlich merkt, dass nur Gott allein es ausfüllen und den Menschen so erfüllen kann mit wahrem Leben, Glück und Liebe. – Blaise Pascal, 1654
° Früher füllte man Butter, Gurken, Sauerkraut etc. in Holzfässer. Das Holz nahm nach einer gewissen Zeit den Geruch des Eingefüllten an. So ist es auch bei Kindern: wenn ihr Leben frühzeitig mit Gottes Wort „gefüllt“ wird, werden sie in ihrem Herzen einen guten ‘christlichen Geruch’ haben. – Martin Luther
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