U n t e r w e g s n o t i e r t
Eine Handreichung für Dienende
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„So sind wir also allezeit guten Mutes und wissen, dass wir,
solange wir daheim sind im Leib,
ferne wohnen von dem Herrn.“
2. Korinther 5, 6
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Nr. 65 Dez 2010
Die Heilsbotschaft
und die Frage nach der Verwerfung Israels Römer 9-11
Gliederung:
[A: Vorbemerkungen
B: Das Problem der Verwerfung Israels K. 9
C: Der Grund für die Verwerfung Israels K. 10
D: Die Grenzen der Verwerfung Israels K. 11]
2: Warum Israels Ausschluss vom Heil trotz seiner Vorrechte möglich ist V. 6-13
3: Warum Israels teilweiser Ausschluss vom Heil gerecht ist V. 14-29
4: Schlussbild: des Rätsels Lösung V. 30-33
a: Nichtisraeliten finden Gerechtigkeit. V. 30
„Was werden wir also sagen? Die von den Völkern, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, erlangten Gerechtigkeit, eine Gerechtigkeit aber, die aus Glauben ist;“
Israel erlangte nicht die geforderte Gerechtigkeit, weil es ihn auf einem falschen Weg erreichen wollte. Die Heiden erlangten die Gerechtigkeit auf dem Glaubensweg.
b: Israel gelangt nicht zur Gerechtigkeit. V. 31.32
V. 31: „aber Israel, einem Gesetz der Gerechtigkeit nachstrebend, gelangte nicht zum Gesetz der Gerechtigkeit.“
Israel wollte aus Werken gerecht werden und gelangte daher nicht zur Glaubensgerechtigkeit.
„Gesetz der Gerechtigkeit“ bedeutet: Sie strebten nach einer gesetzlichen Gerechtigkeit, d. h., einer Gerechtigkeit, die aus Werken kommt. Israel strebte nach einer gesetzlichen Gerechtigkeit, kam dort aber nicht an.
V. 32 „Weshalb nicht?“ Weshalb schaffte Israel es nicht, diese gesetzliche Gerechtigkeit zu erreichen?
„Weil es nicht aus Glauben geschah, sondern als aus Gesetzeswerken“.
Sie gingen nicht den Glaubensweg, sondern den Weg der Werke. Aber durch die Werke konnten sie nicht gerecht werden, weil sie immer wieder sündigten. Sie brachen das Gesetz.
Warum geschah es nicht aus Glauben? Warum wollten sie nicht den Weg des Glaubens gehen? Warum wollten sie nicht die Glaubensgerechtigkeit?
„… denn sie stießen sich an dem Stein des Stolperns …“
c: Erklärung mit einem Jesajazitat V. 33
„… so, wie geschrieben ist: ‚Siehe! Ich lege in Zion einen Stein des Stolperns und einen Felsen des Ärgernisses ‹und Anstoßens›, und jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.’“ Vgl. Jesaja 8, 14; Jesaja 28, 16.
Christus, der Stein (Jesaja 8, 14; Jesaja 26, 4; 1. Korinther 10, 4; 1. Petrus 2, 8), war ihnen ein Stein des Anstoßens.
Von ihm hieß es schon im Alten Testament: „Er wird zum Heiligtum sein; aber zum Stein des Anstoßens und zum Felsen des Strauchelns den beiden Häusern Israels, zur Schlinge und zum Fallstrick den Bewohnern von Jerusalem.“ (Jesaja 8, 14) und: „Vertraut auf Jahweh ewiglich, denn in Jah, Jahweh, ist ein Fels der Ewigkeiten, ‹ein ewiger Fels›“ (Jesaja 26, 4). „Darum sagt mein Herr, Jahweh, so: ‚Siehe! – Ich bin es, der in Zijon einen Grundstein legt, einen erprobten ‹und erprobenden› Stein, einen kostbaren Eckstein, trefflich als wohlgegründetes Fundament. Wer glaubt, wird nicht hasten [o.: ‹ängstlich› eilen; o.: entweichen; wird nicht zu flüchten brauchen].’“ (Jesaja 28, 16)
„Brüder, das Wohlgefallen meines Herzens und wofür ich zu Gott für sie flehe, ‹das› ist [ihre] Rettung …“
Paulus vergewissert, wie sehr er ein Anliegen für Israel hat, wie sehr er für sein Volk fleht. Es kommt also schon auch auf das Gebet an, ob Menschen gerettet werden (und die Möglichkeit bekommen, gerettet zu werden) oder nicht. Jakobus sagt: „Ich habt nicht, weil ihr nicht bittet.“ (Jakobus 4, 2). Wenn man nicht bittet, hat man nicht. Würde man bitten, so hätte man.
b: Der Eifer Israels wird anerkannt. V. 2A
„denn ich gebe ihnen [den einzelnen Israeliten] Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben …“
a: Das Urteil V. 2
„… denn ich gebe ihnen Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben, jedoch nicht nach Erkenntnis …“
Israels Gerechtigkeitsstreben ist nicht entsprechend der wahren Erkenntnis dessen, das Gott eigentlich sagte. Eifer für Gott zu haben, genügt nicht. Die Aussage „Hauptsache, du bist aufrichtig und meinst es ernst“ ist also nicht richtig.
b: Begründung dieses Urteils V. 3.4
I:. V. 3: „… denn als solche, die die Gerechtigkeit Gottes nicht kannten und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachteten, unterordneten sie sich nicht der Gerechtigkeit Gottes …“
Was ist „die Gerechtigkeit Gottes“?
Die „Gerechtigkeit Gottes“ ist zum Einen die göttliche „Gerechtigkeit“ im Sinne von Rechtsprechung.
Warum kannten sie Gottes Gerechtigkeit oder Rechtsprechung nicht?
Weil sie sich zu wenig dafür interessierten. Ihre Aufmerksamkeit und ihr Eifer waren auf ihr Mittel – das Gesetz und die Gesetzeswerke – gerichtet.
Der Mann am Teich Bethesda (Johannes 5, 1ff) hatte großes Verlangen nach Heil. Es war da ein Mittel des Heils: die Heilquelle. Auf sie war er voller Eifer konzentriert, anstatt auf Jesus Christus, der vor ihm stand und ihn fragte:
„Willst du gesund werden?“
Er antwortete: „Ich habe keinen Menschen, der mich rechtzeitig zum Heilwasser bringe.“
Der Herr hatte aber nicht gefragt: „Brauchst du jemanden, der dich rechtzeitig zur Heilquelle trägt?“, sondern: „Willst du gesund werden?“ Der Mann erfuhr dann, dass das Heil unabhängig vom Mittel zu erlangen war – alleine durch Vertrauen auf Christus.
Die Juden – die Schriftgelehrten und Pharisäer – studierten Gottes Wort, aber der Herr Jesus sagte ihnen: „Ihr irrt, weil ihr die Schriften nicht wirklich kennt noch die Kraft Gottes.“ (Matthäus 22, 29) Wie das? Sie erforschten die Schriften, weil sie meinten, darin das Leben zu haben. Aber gerade die Schriften hätten sie auf eine Person hin gelenkt! Jesus sagte:
„Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und jene sind es, die von mir Zeugnis geben.“ Johannes 5, 39.
Die Juden studierten zwar Gottes Wort, aber sie waren nicht wirklich auf die zentrale Person des Heils, die die Mitte der Heiligen Schrift war (Offenbarung 19, 10), ausgerichtet: auf den Messias. Nun stand der Messias persönlich vor ihnen mit der Frage „Wollt ihr heil werden?“ Sie aber hörten ihn nicht wirklich, weil sie nicht glaubten (Johannes 5, 24.37.38.43.) und nicht zu ihm kommen wollten, um Leben zu haben (5, 40). Sie waren auf das Falsche konzentriert, und daher erkannten sie nicht, was das alttestamentliche Wort Gottes wirklich sagte (5, 46.47).
II:. V. 4: „…. denn ‹Ziel und› Ende des Gesetzes ist Christus – zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt.“
Die „Gottesgerechtigkeit“ ist Bezeichnung einer gerechten Person: Christus.
1. Korinther 1, 30: „der uns geworden ist von Gott Weisheit und Gerechtigkeit.“
Christus ist beides, Ziel und Ende des Gesetzes.
A:. Christus ist das Ziel des Gesetzes.
. Er ist die Vollkommenheit, die das Gesetz fordert. In Christus ist das, was wir im Gesetz haben sollten, erreicht.
Worauf zielte das Gesetz hin? Es zielte auf Recht-schaffenheit, Vollkommenheit. Die haben wir nur in Chris-tus. Sein Gesetz wurde uns ins Herz geschrieben (Hebräer 8).
. Dazu trug Christus das Strafurteil, das das Gesetz bei Übertretung forderte. Wer das Gesetz nicht hält, muss ein Strafurteil bekommen. Genau das trug Christus für uns!
B:. Christus ist das Ende des Gesetzes.
. Er erfüllte das Gesetz. Er erfüllte es in doppelter Hinsicht: die messianische Prophetie des Gesetzes und die Schatten des Gesetzes, die auf Christus hindeuteten (Sündopfer, Schuldopfer, Friedensopfer, Brandopfer und Speisopfer; vgl. 3. Mose 1-7.)
. Er steht am Ende der Geschichte des Gesetzes. Wenn man zu Christus kommt, ist man an das Ende der Geschichte des Gesetzes angelangt; dann hat man das, was das Gesetz verlangte.
. Mit Christus hört die Herrschaft des Gesetzes hört auf. Dort, wo er Herr wird, hört das Gesetz zu herrschen auf. Das heißt nicht, dass das Gesetz aufhört zu existieren. Und das heißt auch nicht, dass das Gesetz Mose im Neuen Bund nicht mehr gültig wäre – mit einigen Ausnahmen. Das Sabbatgebot und die levitischen Gesetze gelten nicht mehr. (Vgl. auch 1. Korinther 5, 7.8; Hebräer 7, 11-19.)
c: Erklärung dieses Urteils V. 5-13
I:. Die Glaubensgerechtigkeit ist anders als die Gesetzesbotschaft. V. 5.6
A:. Was es um die Gesetzesgerechtigkeit ist, ist dargestellt anhand des Zitates von Mose. V. 5
V. 5A: „… denn Mose schreibt von der Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz [kommt] …“
Was lehrt denn die Gesetzesgerechtigkeit?
. Gesetzeswerke müssen immer alle getan worden sein.
V. 5M: „‚Der Mensch, der diese Dinge getan hat, wird durch sie leben.’ {Vgl. 3. Mose 18, 5.}“
„Getan hat“ steht im Griechischen in der Vollständig-keitsform. D. h., man muss alles getan haben, um leben zu dürfen. Keiner hat aber das Gesetz eingehalten. Jeder ist daher des Todes schuldig:
„Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben ist, es zu tun.” (Galater 3, 10) „Verflucht sei, wer die Worte dieses Gesetzes nicht aufrechterhält, sie zu tun!.“ (5. Mose 27, 26)
. Gesetzeswerke verheißen Leben dem, der sie tut.
Weil jetzt das Gesetz den Tod verkündet, deshalb sprechen wir von Rettung, denn Rettung hat etwas mit dem Leben zu tun. Man wird gerettet für das Leben vor dem ewigen (und wirklichen) Tode.
Edle Werke haben ihren Sinn, können aber keine Vergebung bewirken. Vgl. Titus 2, 11.12:
„… denn es erschien die Gnade Gottes, die allen Menschen Heil bringt, uns erziehend, damit, nach Absagen des ehrfurchtslosen Wesens und der weltlichen Lüste, wir mit gesundem Sinn ‹und Zucht› und in Gerechtigkeit und mit rechter Ehrfurcht in der jetzigen Weltzeit leben sollten …“
B:. Wie mit der Gerechtigkeit aus dem Gesetz verhält es sich aber nicht mit der aus dem Glauben. V. 6A
„Aber die Gerechtigkeit, die aus Glauben [kommt], spricht so“, anders also als die aus dem Gesetz.
II:. Der Glaubensweg zur Gerechtigkeit ist bereits im AT vorgezeichnet. V. 6-8A
Was die Glaubensgerechtigkeit spricht, ist ebenfalls dargestellt anhand des Zitates von Mose. V. 6A
„… die Gerechtigkeit, die aus Glauben [kommt], spricht so …“
Man fragt sich: Wie kann Gerechtigkeit sprechen? Gerechtigkeit selbst spricht nicht, sondern es ist die Bot-schaft über die Gerechtigkeit, die etwas sagt. Und wie lautet sie?
A:. Die Glaubensgerechtigkeit lehnt jegliche Eigenleistung ab? V. 6.7
. V. 6: „Sage nicht in deinem Herzen: ‘Wer wird in den Himmel aufsteigen?’ {Vgl. 5. Mose 30, 12.} (das heißt, Christus herabzuholen) …“
Gesetzesmenschen wollen Großes leisten, große Sprünge tun, um gerettet zu werden. Aber sie haben keine Flügel. Sie schaffen es nicht in den Himmel. Das käme dem gleich, als ob man Christus – die Gerechtigkeit in Person – vom Himmel herabholen wollte.
Jesus Christus sagte, dass niemand in den Himmel kommt, als nur der, der vom Himmel herabkam (Johannes 3, 13).
. V. 7: „oder: ‘Wer wird in den Abgrund hinabsteigen?’ {Vgl. 5. Mose 30, 13.} (das heißt, Christus von den Toten heraufzuholen).“
Es handelt sich hier nicht um ein direktes Zitat. Mose sagte in 5. Mose 30, 13: „Wer wird für uns jenseits des Meeres hinüberfahren …?“
Das Meer ist ein Abgrund, etwas Dunkles, Endloses; es steht hier für den Tod. Die Gesetzesmenschen wollen große Strecken zurücklegen, um gerettet zu werden. Paulus sagt, das käme dem gleich, dass man Christus von den Toten auferwecken wollte. Aber niemand kann Gerechtigkeit vom Meeresboden heraufholen. Das kann nur Gott tun. Und er hat es getan, als er Christus von den Toten erweckte!
Aus eigener Kraft ist Rettung also nicht möglich.
B:. Die Glaubensgerechtigkeit kommt durch Glauben an das Wort Gottes. V. 8.9
„Was sagt sie andererseits?“
. Die Glaubensgerechtigkeit kann sprechen. V. 8a. Die „Gerechtigkeit des Glaubens“ ist eine Kurzfassung der Botschaft des Evangeliums, weil die Botschaft des Evangeliums die Gerechtigkeit bringt.
. Die Glaubensgerechtigkeit spricht ähnlich wie Mose vom Gesetz sprach.
V. 8M: „‚Das Wort [o.: der Ausspruch] ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen.’ {5. Mose 30, 14}“
Gott wollte sagen: „Du brauchst nicht weit zu gehen, um zu wissen, was mir wohlgefällig ist. Du brauchst nicht lange zu suchen, um zu wissen, wie du deinem Gott gefallen kannst. Ich sage es dir. Wenn du wandelst, wenn du schlafen gehst und wenn du aufstehst, halte dir überall Gottes Wort vor Augen! (Vgl. 5. Mose 6, 4-9.)
. Dieses Wort ist schon gesagt! Es steht also unabänderlich fest.
„Das Wort (Ausspruch) ist dir nahe“
Ich brauche also ich nicht lange zu suchen, wie ich gerettet werden kann, denn Gott hat es schon gesagt.
. Dieses Wort ist formuliert; es entspricht einem festgelegten Muster.
Es ist schon festgelegt. Es ist das „Muster gesunder Worte“ (2. Timotheus 1, 13), das „Muster der Lehre“ (Römer 6, 17).
„Das Wort ist dir nahe“: Es ist nahe gekommen in deinen Mund hinein, in dein Herz. Sage nicht, du müssest noch viel leisten und das Heil irgendwoher holen.
III:. Dieses Wort soll mit Glauben vermengt werden. (Vgl. Hebräer 4, 2.3.)
V. 8M.9: „Das ist das Wort des Glaubens [o.: vom Glauben], das wir verkünden, nämlich: Wenn du mit deinem Munde Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten erweckte, wirst du gerettet werden“.
. Dieses „Wort“, von dem Mose sprach, ist das Wort, „das wir verkünden“, das Evangelium, das der Apostel verbreitet.
. Der Glaube an dieses Evangelium, „die gute Botschaft“, äußert sich auf zweierlei Weise:
„… nämlich: Wenn du mit deinem Munde Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten erweckte …“
Etwas hat der Mund zu tun, etwas das Herz. Aber die beiden gehören zusammen; denn Glaube im Herzen äußert sich im Sprechen zu Gott.
- „Wenn du mit deinem Munde Jesus als Herrn bekennst …“
„Herr Jesus“ ist ein Anruf. Was beinhaltet er?
„Jesus“ ist der Name des verheißenen Erlösers der Menschen, Gott in Menschengestalt. „Herr“ ist die Anerkennung seiner Gottheit sowie der Ausdruck der reuigen Umkehr von der persönlichen Auflehnung gegen ihn.
- „und [wenn du] in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten erweckte …“
Das Herz ist der innere Mensch, die eigentliche Persön-lichkeit. Hier wird im Vertrauen auf die Christusbotschaft bejaht, dass Jesus Sieger ist über den Tod, dass er zuvor gestorben war, dass er auch der Sieger über die Sünde wurde, dass er selbst nicht gesündigt hatte, denn die Auferstehung hat ihn, den Sündlosen, gerechtfertigt, d. h., hat bewiesen, dass er als Unschuldiger starb, dass er also stellvertretend gestorben sein muss, weil er als Sündloser nicht für eigene Sünde sterben musste.
Warum ist das Herz wichtig? Weil, wenn ich sage, dass Jesus für Sünder gestorben ist, ich damit auch sage, dass er für mich starb und dass er für mich auferstand. Es geht also um meine Persönlichkeit, mein Inneres, mein Herz.
. Dieser so geäußerte Glaube an die Christusbotschaft, der auf eigene Leistung verzichtet, hat die göttliche Verheißung des Heils:
V. 9E: „… wirst du gerettet werden.“
IV:. Die Begründung des Glaubensweges zur Gerechtigkeit V. 10.11
A:. Herzensglaube und mündliche Bitte gehören zusammen. V. 10
„… denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit; mit dem Munde wird bekannt zur Rettung.“
Ich bitte den Herrn Jesus darum, dass er mich rettet – auf Grund der Tatsache, dass er einmal starb und auferstand.
B:. Diese Heilsbedingung wird schon im AT bezeugt. V. 11
„… denn die Schrift sagt: ‚Jeder, der an ihn glaubt [o.: auf ihn vertraut], wird nicht zuschanden werden’ {Jesaja 28, 16}“
V:. Ein und derselbe Weg gilt für alle. V. 12.13
„… denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn derselbe Herr aller ist reich für alle, die ihn anrufen, denn ‚jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden.’ {Joe 3, 5 bzw. 2, 32}“
Vgl. Apostelgeschichte 2, 36.
Zu beachten ist Zweierlei: Zum Einen wird „Herr“ (im AT: Jahweh) auf Jesus bezogen. Zum Anderen wird Glaube mit Anrufen verdeutlicht.
Im Übrigen wird der Glaube in K. 10 wie folgt gekennzeichnet:
Wer glaubt, demütigt sich: V. 3.4
Wer glaubt, vertraut: V. 11
Wer glaubt, ruft an: V. 11-13
Wer glaubt, gehorcht: V. 16
Wer glaubt, bekennt: V. 10
V. 14: „Wie also sollen sie anrufen den, an den sie nicht glaubten? Wie sollen sie aber ‹an einen› glauben, von dem sie nicht hörten? Wie sollen sie aber hören ohne Verkünder?“
Wenn das Evangelium allen gilt, muss es allen verkündet werden.
V. 15: „Wie sollen sie aber verkünden, wenn sie nicht gesandt werden? – so, wie geschrieben ist:
‚Wie schön die Füße derer, die die gute Botschaft sagen: Frieden, [die Füße] derer, die die gute Botschaft der guten Dinge sagen!‘“ {Jesaja 52, 7}
V. 16: „Nicht alle jedoch gehorchten der guten Botschaft, denn Jesaja sagt: ‚Herr, wer glaubte unser Gehörtes?’ {Jesaja 53, 1}“
Zur Übersetzung „unser Gehörtes“:
Aus zwei Gründen ist die Übersetzung „Gehörtes“ wohl vorzuziehen: a) um den Zusammenhang zu wahren, denn in den V. 14-18 geht es immer wieder um das Hören; b) Die Übersetzung „Verkündigung“ wäre zu einseitig, denn erstens spricht nicht nur der Prophet bzw. der Apostel, und zum anderen „hört“ nicht nur die Menge, sondern auch der Bote, und zwar dann, wenn Gott ihm die Botschaft gibt (V. 16A.17E). Das Bild im Text ist also Folgendes:
. Gott spricht, übermittelt sein Wort durch Offenbarung.
. Der Bote (Prediger/Verkünder/Prophet/Missionar/Evangelist/jeder Christ als Gottesbote) hört auf Gottes Wort.
. Der Bote sagt es dem Volk. (Er gibt das Wort weiter, nichts anderes, nicht seine eigene Meinung.)
. Das Volk darf hören und glauben (was aber allzu viele leider nicht tun).
. Der einzelne ist angesprochen. Er hat umzukehren. Umkehr ist Gehorsamsakt.
V. 16A: „Jedoch nicht alle gehorchten der guten Bot-schaft“
Indikative Aussagen haben Autoritätseigenschaft (Deshalb ist es im täglichen Leben so, dass wir das Verlangen haben, im Gespräch etwas zu sagen; denn wer eine Aussage macht, gilt als bedeutend. Und das Bedürfnis, etwas zu gelten, ist im Grunde mit der Schöpfung gegeben. Da seit der Schöpfung aber die Sünde in die Welt gekommen ist, ist es notwendig geworden, Aussagen auf ihre Wahrhaftigkeit hin zu prüfen. Sind sie wahr, so haben sie Autorität und somit verpflichtenden Charakter. Stammt eine Aussage von Gott, so ist das umso mehr der Fall. Nicht nur Gottes Anweisung (sein Gebot) also verlangt Gehorsam, auch seine Unterweisung (jede indikative Aussage). Die Botschaft, die die Apostel von Gott bekommen hatten, um sie weiterzugeben, war nun keine gewöhnliche Information, sondern besonders „gute Botschaft“. Es war darum noch mehr ein Horchen und Gehorchen zu erwarten.
V. 17: „Demnach ist der Glaube aus dem Gehörten. Das Gehörte ist aber durch das von Gott ‹gesprochene› Wort.
I. Ein Herr, der reich ist für alle, nämlich reich an Gnade für alle Sünder. V. 12
„… denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn derselbe Herr aller ist reich für alle, die ihn anrufen …“
II. Menschen, die von diesem Herrn gesandt werden. V. 15
„Wie sollen sie aber verkünden, wenn sie nicht gesandt werden?“
III. Gesandte, die die Botschaft dieses Gottes verkünden. V. 14E
„Wie sollen sie aber hören ohne Verkünder?“
Verkündigung ist indirekte Rede Gottes.
Paulus verteidigt hier auch seine eigene Verkündigung
Die neutestamentlichen Verkündiger haben ihre alttestamentliche Entsprechung. Doch kann im NT jeder Christ verkünden. Da ist in gewisser Hinsicht jeder ein Prophet. 1. Korinther 14, 31
Verkündigung ist von Gott Gehörtes (nicht selbsz Fabriziertes). Wir sind immer Zitierende.
Auch heute braucht es Verkündiger, die sich von Gott senden lassen.
IV. Menschen, die die Botschaft dieser Gesandten hören.
V. 14
„Wie sollen sie aber ‹an einen› glauben, von dem sie nicht hörten?“
V. Hörer, die den Namen des Herrn anrufen. V. 12.13
„…jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird …“
VI. Herzen, die an den Auferstandenen glauben. V. 11.14
„Jeder, der an ihn glaubt …“
I:. Israel hat gehört. V. 18
„Jedoch frage ich: Haben sie gar nicht gehört? Doch, ja: ‘In jeden ‹Teil› der Erde ging ihre Stimme hinaus und zu den Enden des Weltreiches ihre Aussprüche.’“
Das Zitat ist die Wiedergabe eines Wortes aus Psalm 19, 5, was einige Fragen aufwirft: Wie konnte der Apostel als Beleg eine geschichtliche Aussage nehmen, die hunderten von Jahren vor dem Ereignis, das er belegen wollte, gemacht wurde? Und warum übersetzte er ein Wort, das eigentlich „Messschnur“ bedeutet, mit Stimme? Bei diesen Fragen tun sich die Ausleger schwer. Es wäre auch ein großer Aufwand, alle wiederzugeben, die eingesehen wurden. Zum Teil wird, was der Eine sagt, vom anderen widerlegt. Man gestatte einige Beobachtungen:
. Paulus scheint fertigliegende Worte zu gebrauchen, um eine Tatsache seiner Zeit auszudrücken. Er tut es wohl deshalb mit Schriftwort, um Nachdruck zu verleihen. Es wäre aber zu wenig, hier stehenzubleiben.
. Psalm 19 hat drei Teile, zuerst sechs Verse über die Herrlichkeit Gottes in den Himmeln (nicht hier: der ganzen Schöpfung), dann fünf Verse über die Weisung Jahwehs, zum Schluss drei Verse, die in sich gehende Antwort des Dichters. Festzuhalten ist seine organische Einheit. Es lohnt sich, die Verse um das Zitat sich vorzuhalten:
„2 Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündet das Werk seiner Hände.
3 Ein Tag ergießt Rede dem anderen. Nacht gibt Kunde an Nacht. 4 Ohne Worte und ohne Reden [geschieht es]. Ungehört ist ihre Stimme. 5 Ihre Messschnur [und Stimme] geht aus über die ganze Erde und bis ans Ende der Welt ihre Aussagen.“
Was man also an den Himmeln sieht, ist Verkündigung. Diese erfolgt unaufhörlich, Tag für Tag, Nacht um Nacht. Sie geschieht nicht mit Worten, die aus dem Munde kommen. In dem Sinne ist sie eine ungehörte Stimme. (Übrigens bleibt sie auch aus anderen Gründen ungehört. Römer 1, 18.19) Damit wird sie aber dennoch eine Stimme genannt.
„Ihre“ in V. 5 bezieht sich auf „die Himmel“ in V. 2. Die „Schnur“ ist eine der „Himmel“. Sie „geht aus“ – zur „ganzen Erde“. Wollte man das geographische Gebiet messen, dem die Verkündigung der Himmel gilt, so müsste man alle Teile der Erde einschließen, wo immer der Mensch hinreisen mag; denn sie „geht“ auch „aus“ „bis ans Ende der Welt“, „Weltreich“ schreibt Paulus, weil es sich nämlich um die Menschen auf der Erde handelt. Diese sind es, die das, was sie an den Himmeln sehen, zum Anlass nehmen sollen, Gott zu verherrlichen.
Nicht nur sind alle Menschen in das Gebiet eingeschlossen („gemessen“), für das die Himmel Verkündigung sind. In einem anderen Sinne ist diese „Richtschnur“ für die Erdenbewohner als „Verkündigung“ eine „Stimme“, die als „Regel“ für alle gilt. Mit der Botschaft der Himmel verpflichtet der Schöpfer seine Geschöpfe zu Verehrung und Dienst.
„Messschnur“ kann also durchaus mit „Stimme“ wiedergegeben werden, auch wenn es sprachlich das nicht meint, so wie JHWH mit „Herr“ übersetzt werden darf, auch wenn es etwas anderes bedeutet, und „Rabbi“ (Johannes 1, 38) mit „Lehrer“ wiedergegeben wird, auch wenn es von einem spricht, der „Herr“ ist.
Damit ist aber noch nicht die erste Frage nach dem Warum des Zitats seitens Paulus beantwortet. Zu beachten ist, dass es zweierlei Verkündigung ist, die den David in Psalm 19 zu einer Selbstbesinnung bewegen: die Verkündigung der Himmel und die schriftliche Jahwehs, seines Bundesgottes. Auch diese ist in alle Welt getragen worden. Man hat sich gefragt, in welchem Maße z.B. griechische Philosophen wie Platon von israelitischem Gedankengut beeinflusst wurden, da ja Juden auch in dieses Gebiet kamen. Auf jeden Fall ist es so, dass der Gott, der mit seiner Schöpfung alle Menschen ansprechen will, auch dafür sorgt, dass seine Wortbotschaft überall hinkommt. Von daher wäre der Apostel vollkommen berechtigt, die Psalm-Aussage im ersten Teil auch auf den zweiten zu beziehen. Wir befinden uns im Römerbrief. Das ist doch wohl der Zusammenhang von 1, 16 - 3, 20: An dreierlei Wort (denn in K. 2 kommt das des Gewissens hinzu) ist der Mensch vor Gott schuldig geworden: am Sprechen durch die Schöpfung (K. 1), an dem durch das Gewissen (K. 2) und an dem verkündeten Gotteswort.
II:. Israel hätte verstehen müssen. V. 19.20
V. 19A: „Jedoch sage ich: Israel hat nicht verstanden?“
„Hat Israel gar nicht Kenntnis davon gehabt?“ [dass die Gnadenbotschaft und sein Angebot universell werden sollten und das Blatt sich wenden könnte]?
A:. Vor allem Mose bezeugt die Kenntnis Israels. V. 19M
„Als Erster sagt Mose: ‚Ich werde euch „zur Eifersucht reizen über ein Nichtvolk. Über ein unverständiges Volk werde ich euch erzürnen‘.“ {Vgl. 5. Mose 32, 21.}
„Als Erster sagt Mose:“ Bereits vor der so gen. Prophetenära hat sogar Mose als erster großer Offenbarer Gottes es angekündigt.
„Eifersucht“ spricht von Hoffnung, was in V. 21 nicht vergessen sein sollte und in K. 11 näher ausgeführt wird.
B:. Auch Jesaja bezeugt. V. 20
„Aber Jesaja erkühnt sich und sagt: ‚Ich wurde gefunden von denen, die mich nicht suchten. Ich wurde offenbar denen, die nicht nach mir fragten’“ {Vgl. Jesaja 65, 1.}, d. h., von den Heiden.
c: Es liegt nicht daran, dass Gott nicht beharrlich eingeladen hätte. V. 21A
„Zu Israel sagt er aber: ‚Den ganzen Tag streckte ich meine Hände aus …“
d: Es liegt am Unglauben Israels. V. 21M
„…zu einem im Unglauben ungehorsamen und einem widersprechenden Volk.’ {Jesaja 65, 2}“
(Fortsetzung in der nächsten Nummer)
„Können Gläubige besessen sein?“ schreibt mir jemand. Die Frage hat schon viele durch die Jahrhunderte beschäf-tigt.
Man kann nun recht theoretisch an die Sache herangehen und so schnelle Antworten finden, wobei sofort die Fronten Ja und Nein entstehen. Gerade an solchen Streitigkeiten hat ja unser Feind, um den es geht, Freude. Streitende Christen sind schon einmal ins Abseits geschoben und unfähig geworden, dort zu helfen, wo die Not ist. Und diese ist auch dort, wo Gläubige sind, bekennende Christen.
Als Erstes sehen wir uns das Vokabular an. Es mag überraschen, aber das Wort „besessen“ kommt in der Schrift nicht vor. Ja, es kommt vor in den üblichen Übersetzungen, aber nicht im Grundtext. Man hat sich traditionell mit dieser Vokabel geholfen, um einen schwierigen griechischen Ausdruck wiederzugeben: „dä-monisiert“.
Aber ist das nicht dasselbe? Vielleicht. Aber das deutsche Wort hat eine feste Vorstellung angenommen; das griechische ist relativ, undeutlich. „Belastet“ ist ebenso unbrauchbar wie „besessen“. Weiter kommen wir beim nächsten Schritt.
Untersuchen wir einmal das Milieu des Feindes: Wo ist er tätig? Das ist die wichtige Frage. Was er macht und wie er wirkt, kann unendlich verschieden sein. Seine Taktiken sind unzählig. Wollen wir das Maß aller jeweiligen Einflüsse mit einer Etikette versehen, kommen wir nie vom Fleck in unserem Versuch, den Betroffenen zu helfen.
In Epheser 4, 27 heißt es: „Gebt nicht Raum dem Teufel.“ Das geschieht, wenn wir nicht V. 30 beachten, den Heiligen Geist betrüben und der Sünde Raum geben, sie nicht bekennen. 5, 18 legt nahe, voll des Geistes zu werden. Wer nicht von ihm erfüllt ist, hat anderem Platz gewährt. Viele Christen gehen einher mit Sünden, die sie nicht bekannt haben. Mütter schimpfen auf die Kinder und bringen es bei ihnen nie in Ordnung. Männer sind leichtsinnig, unehrlich, unpünktlich, ärgerlich und räumen es nie auf. Jede Sünde, die wir nicht bekennen, ist Boden, auf dem sich der Feind breitmachen, seine Macht entfalten und seinen Einfluss ausweiten kann.
6, 12: „... der Kampf ist ... gegen ... die ... Beherrscher der Finsternis ....“
1. Johannes 1, 6.7: „Wenn wir sagen, wir haben Gemeinschaft mit ihm, und wir wandeln in der Dunkelheit, lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde.“
Entweder wir befinden uns auf beleuchtetem Wege oder auf finsterem. Dunkel wird es, wenn wir uns nicht die Sünden vergeben lassen, uns nicht reinigen lassen. Und je länger das nicht geschieht, je mehr darf sich der Feind in dieser Dunkelheit befestigen und betätigen.
Wie sich das im Leben auswirkt, kann sehr verschieden sein. Manchmal dünkt es dem Feind, dass es von Vorteil ist, wenn er sich in seiner bösen Art zeigt. Allzu oft aber ist es für ihn vorteilhaft, hinter den Kulissen zu wirken. Nach außen hin scheint der Christ in Ordnung zu sein, tätig für die Sache Gottes. Im Verborgenen aber entwickelt der Feind seine Machenschaften, wirkt kleine Uneinigkeiten, kleine Niederlagen, Versäumnisse, die aber alle mit der Zeit zunehmen. Manchmal entstehen urplötzlich unerklärliche Situationen: Christen, auch Familienmitglieder, nehmen Abstand von einander – ohne scheinbaren Grund. Wir sollten uns vom Herrn ein geübtes Auge für seine Wege und auch für die Wege des Feindes erbitten, damit wir schneller erkennen, was „gespielt“ wird. Vor allem, sagt der Apostel, gilt es zu wachen und zu beten, denn der Kampf hört nie auf. Wichtig ist, dass wir als gleichgesinnte Nachfolger Jesu zusammenstehen und -halten.
Wir sollten auch wissen, dass es Brücken zur geistigen Welt gibt, die es natürlich zu erkennen gilt. Brücken zur Welt des Lichts sind z.B. das Wort Gottes, das Gebet, die Gemeinschaft der Gläubigen, das Achten auf die Winke des Geistes und gesunde Musik. Brücken zur dunklen Welt sind ungesunde Musik, unreine Gedanken, Müßigkeit, Fleischeslust, Unversöhnlichkeit, Sich-gehen-Lassen, das Aufgehen in die Beschäftigung mit dem Irdischen und – natürlich – die Beteiligung an okkulten Praktiken. Die erste Liste (und Ähnliches) fördert die Verbindung mit dem himmlischen Hirten; die andere macht uns anfällig für eine Verbindung mit dunklen Geistern und verschlossen für das, was des Geistes ist.
– Herbert Jantzen (Geschrieben nach einer seelsorgerlichen Korrespondenz)
° Es gibt nichts Überholtes in dem Buch Gottes. Wenn ich in meine Bibel blicke, finde ich Altes, aber nichts Veraltetes. Alles, was hier steht, ist für mich. Es ist nicht für ein anderes Zeitalter, andere Verhältnisse oder andere Menschen gedacht. – A. W. Tozer
Niemand hat uns das Recht gegeben, in die Bibel zu blicken und zu sagen: „Ich will mich einmal mit dieser Sache befassen, und wenn sie mir gefällt, mache ich sie mir zu Eigen.“ Es ist etwas faul in unserem Christentum, wenn wir annehmen, wir könnten eine biblische Lehre, die uns nicht gefällt, einfach unbeachtet lassen und dann noch meinen, das wirke sich nicht negativ aus. – A. W. Tozer
° Vorstandssitzungen werden in der Regel mit einem formellen Gebet oder einer Gebetsgemeinschaft eröffnet. Danach hat das Haupt der Gemeinde respektvoll zu schweigen, während die wahren Herren das Zepter über-nehmen. Das Gebet vor der Zusammenkunft erbittet ledig-lich die göttliche Hilfe für die eigenen Pläne. Mit mensch-lichen Mitteln sollen göttliche Ziele erreicht werden. Der Herr hat nicht einmal mehr ein Stimmrecht. Der Einfluss, den er ausübt, ist äußerst minimal. Wir singen von ihm und predigen über ihn, aber einmischen darf er sich nicht. – Welche Stellung hat der Herr in der Gemeinde? Befehligt er den Einsatz oder ist er nur Mannschaftsmitglied? Entscheidet er oder hilft er nur, die Pläne anderer auszuführen? Ist Jesus Christus der Herr? – A. W. Tozer
° Wenn wir willens sind, uns Gott hinzugeben und darauf achten, ihm alle Ehre zu geben, können wir das Ausmaß, für das er uns als Werkzeuge gebrauchen mag, um den Segen zu verbreiten, nicht begrenzen. – Georg Müller
° Viele Christen machen sich viel mehr Gedanken darüber, was die Welt meint, als darüber, was Gott sagt. Die Gemeinden sind oft so darin vertieft, den Nichtchristen zu gefallen, dass sie ihre vornehmste Pflicht, nämlich Gott zu gefallen, völlig vergessen.
Spurgeon sagte: „Ich fürchte, es gibt etliche, die predigen mit der Absicht, die Leute zu amüsieren (…) Aber Paulus war nicht darauf aus, den Menschen zu gefallen und große Massen an sich zu locken.“ – John MacArthur
° Die biblische Botschaft kann nicht den Wünschen der Hörer angepasst werden. Genauso wenig will sie amüsie-ren oder den Leuten Selbstzufriedenheit vermitteln. Biblische Predigt muss die Wahrheit Gottes hoch halten und ihr Gehör verschaffen. Die Botschaft selber darf nicht im Geringsten verändert oder verkürzt werden. – John MacArthur
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