Das Johannesevangelium

Thomas Jettel (z.T. nach Herbert Jantzen)

 

Der Dienst des Messias für die Welt: Kap. 1-12

Der Messias wird vorgestellt (Frage: Wer ist der Messias?) 1,1- 2,12

 

Gott offenbart sich!

- in der Ewigkeit V 1-2

- in der Schöpfung V 3-5

- in den Propheten/ durch seine Zeugen - AT- V 6-13 - hier am Bsp JdT. vgl Hebr 1,1

- in der Inkarnation des Sohnes V 14-18

- in der Opferung des Lammes V 29 Kombination von Gnade und Gerechtigkeit

- in der Ausgießung des Geistes V 33 Der HEILIGE GEIST verherrlicht Christus

- in der Bildung der Gemeinde V 35-51

- in einer HOCHZEIT 2,1ff ® Beziehung, die nie aufhört!

 

Die Herrlichkeit des Messias - Der Anfang. Jesus ist Gott und Mensch, Gott geoffenbart im Fleisch: 1,1-18

Einführende Kurzschilderung des Messias: 1,1-5

Die Beziehung des Wortes zu Gott (Das Wort ist Gott): 1,1-2

Die Hauptfrage in Joh ist: „Wer ist Jesus?“ Diese Frage stellt sich in jedem Abschnitt: Was lernen wir in Vers 1 über Jesus?

Joh 1:1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott (griechisch: pros = zu Gott hin), und das Wort war Gott .

2 Schlüssel im Joh.:

a) Joh. 20,30f: Jesus Christus – ist der Sohn Gottes

b) Joh. 1,1f: Jesus Christus ist Gott

 

 

Joh. 1,149: Feigenbaum: Seine Äste gehen bis zum Boden – so wie bei einer Trauerweide.

Und mit physischen Augen kann man jem, der unter dem Feigenbaum sitzt, nicht sehen.

 

Was ist ein Wort? - Buchstaben, Laute ...Wozu Wörter? - Mitteilung. Warum wird Gott hier WORT genannt?

Gott will etwas vermitteln. Was soll vermittelt werden? - Wesen Gottes.

„Wort“ = eine Einheit der Sprache, wodurch man sich ausdrückt.

Jesus Christus  ist diese Redeeinheit, wodurch Gott sich ausdrückt.

Ich komme zu euch in den Kreis: „Ich hab ein Wort für euch!“ Was verstehst du darunter?

Was, wenn ich zu euch komme und sage: „Ich bin ein Wort für euch!“ (Unterschied: zw. „haben“ und „sein“!) - Gott will sich SELBST mitteilen! -

Was ist dir lieber?: Einige Tatsachen über Gott wissen, oder Gott kennenlernen? Was ist dir lieber?: Einige Tatsachen über deine Frau wissen, oder sie pers. kennenlernen? Gott will sich mitteilen!

(Bsp von der Ameise!) Warum sollte Gott sich um mich kümmern?

Vers 1:

Joh. 1,1: Der anfanglose Anfang

·       Das Wort war am Anfang schon da. (Vor jedem Anfang, den wir denken können.) = präexistent. Alles, was über Jesus Christus in V. 1 gesagt wird, war im Anfang schon da.

·       Das Wort ist coexisent mit Gott

·       Das Wort ist Gott - der Substanz nach; es ist ein göttliches Wesen, das heißt, eine Geistperson, allmächtig, allwissend, allgegenwärtig, ewig, ungeschaffen, ... das heißt nicht, dass die beiden - Gott und das Wort - identisch sind. Das Wort war das, was Gott seinem Wesen nach ist: Gott. Nicht: der Gott, nicht: ein Gott. Vgl. 1.Kor 12,27. Nicht der Leib Christi, nicht ein Leib Christi, sondern Leib Christi.

Während die Synoptiker mit Genealogie beginnen, beginnt Johannes mit Theologie. Die Synoptiker beginnen mit dem Wort vom menschlichen Werdegang des Messias. Der Messias hat eine menschliche Geschichte. Johannes hingegen beleuchtet seinen göttlichen Hintergrund.

V.2:

Joh 1:2 Dieses war im Anfang bei Gott (griechisch: pros = zu Gott hin).

Was ist neu in Vers 2? - bei Gott (griechisch: pros = zu Gott hin).

Warum ist Beziehung innerhalb der Gottheit wichtig? (Griechisch: pros)

Wie ist Einsamkeit mit Liebe in Einklang zu bringen? - Gar nicht! - Warum?

Die Beziehung des Wortes zu Gott bestand schon im Anfang. Unveränderlich! Sie fing im Anfang nicht an, sondern war bereits bestehend. (Gegen ZJ und alle Unitarier; gegen Moslems). Liebe im Wesen braucht, etwas, dem es diese Liebe weitergeben kann.

Die Beziehung des Wortes zur Schöpfung (Das Wort ist Leben und Licht für die Menschen): 1,3-5

V.3:

Joh 1:3 Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist.

Was erfahren wir über die Schöpfung in Vers 3? Was erfahren wir über Jesus?

Ist Jesus selbst ein Geschöpf? Gegen ZJ.

V.4-5:

Joh 1:4 In ihm war Leben , und das Leben war das Licht der Menschen .

Was ist Leben? Ist es Kunst? Was ist der Unterschied zw. Pflanzen, Tieren, Menschen? Gibt es Leben, das niedriger ist als menschliches Leben? Gibt es Leben, das höher ist als menschliches Leben?

Leben ist das, das wir alle brauchen, um glücklich zu sein. Letztlich: eine Person. (Jesus ist das Leben und Leben ist in ihm. Jesus ist die Wahrheit und Wahrheit ist in ihm.)

Jesus hat es sich nicht geraubt, er hatte es immer schon in sich. Christus - Quelle des Lebens. Joh 5,26. Deshalb kann dieses Leben mein Licht werden!

 

Was ist Licht? (Physiker: Licht verhält sich wie Wellen und wie Partikel)

Wichtiger: Was tut Licht? Wozu ist es da? - erhellen - sichtbar machen - Wärme - Angst vertreiben ­Finsternis vertreiben - Leben, Wachstum! Warum ist die Sonne so weit weg? - Man könnte zu nahe rankommen. Gefährlich! Licht kann gefährlich sein! Besonders, wenn man nicht gern sieht, was man sieht, wenn das Licht nahe ist! - Beschreibe Licht!

Was ist, wenn wir das Licht ausschalten? Was, wenn es kein Licht gibt? Funktionieren die Augen weiter? - Ja. Sie sind aber nutzlos. D.h. dass wir eine physische Lichtquelle von außerhalb von uns brauchen. Sonst sind wir hilflos!

(V.9: Wir brauchen eine Lichtquelle IN uns, denn wir haben sie nicht von Natur aus in uns!)

V.4-5: Ohne Licht kein Leben. Aber hier umgekhrt: Das Leben ist das Licht. Was heißt das? Licht der Menschen oder FÜR die Menschen? - Für die Menschen. Das Licht ist für die Menschen. Wozu? Dass sie etwas zu sehen haben. Sonst werden sie kein Licht brauchen. (Gibt es Menschen, die sagen sie bräuchten kein (geistliches) Licht? - Ja.).

Licht: geistlich/theologisch und moralisch. Wer theologisch in der Finsternis lebt, lebt auch moralisch in Finsternis. Röm 1,18ff.

V.5:

5 Und das Licht scheint in der Finsternis , und die Finsternis hat es nicht erfaßt.

Was ist Finsternis? - Finsternis: Abwesenheit von Licht. - Okay, aber was ist Finsternis? - Ein Zustand! Ist Licht ein Zustand? Nein. Licht kann man messen!

Bsp: Nacht. Haus. Licht drin. Draußen dunkel. - Geht die Finsternis hinein? Nein. Licht geht hinaus!

erfassen = denken. Wie kann Licht („Finsternis“) etwas mit Denken zu tun haben? Was ist über die Situation des Menschen hier ausgesagt? - Er ist Finsternis! Nicht nur IN der Finsternis.

Ist der Mensch gut? Was sagt der Text? Was sagt die Erfahrung? (Krieg? Politiker? Geld? ...)

Einführende Schilderung des ersten Messiaszeugen (Johannes der Täufer): 1,6-8

Joh 1:6 Es ward ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name Johannes . 7 Dieser kam zum Zeugnis, dass er zeugte von dem Licht, damit alle durch ihn glaubten . 8 Er war nicht das Licht, sondern <er kam/seine Aufgabe war,> dass er zeugte von dem Licht .

„Es entstand ein Mann, der hieß Johannes.“ Er kam nicht von sich selbst, sondern wurde von Gott gesandt. JdT sollte Menschen auf sein Kommen vorbereiten. Letzter in der Reihe der Propheten. Größter. (Der direkte Zeigefinger auf den Messias.)

Was ist ein Zeugnis? - Bestätigung, ... Welche Leute werden erleuchtet? Nur die Guten? - Nein.

Heißt das, dass jeder Mensch in den Himmel kommt?

Fortgesetzte Kurzschilderung des Messias: 1,9-18

Der Eintritt des Lichtes in die Welt: 1,9-13

V.9:

Joh 1:9 Es war das wahrhaftige Licht , das, in die Welt kommend (im Begriff, in die Welt zu kommen), jeden Menschen erleuchtet .

Was ist der Inhalt dieser Erleuchtung? JEDER Mensch WEISS, dass es Licht gibt. - Auch der Zulu-Neger.

V.10:

10 Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn , und die Welt kannte ihn nicht.

Wie war das Licht in der Welt vor Vers.14? - Röm 1: Licht der Schöpfung, Licht des Gewissens. Der Schöpfer wurde vom Geschöpf nicht erkannt. Welch schreckliche Finsternis. Der Mensch verleugnet seinen Schöpfer und dreht ihm den Rücken zu. (Gott lässt ihnen seine Sonne auf den Rücken scheinen. Würde Gott seinen Rücken dem Menschen zukehren, wäre es aus! Hi 34,15.)

„Kannte ihn/es nicht!“ - Ist das neutral? War es ihre Schuld? - Jedenfalls zum Teil. Röm 1!!

V.11:

11 Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an ;

Nicht annehmen. Aktiv oder passiv? - Aktiv. Absichtlich oder unabsichtlich? Können wir irgendetwas unabsichtlich NICHT annehmen? - Nein. Ich kann etwas übersehen, aber ich kann nichts unabsichtlich sehen und doch nicht annehmen! Ablehnen ist aktiv! Ist das hier negativ oder positiv gemeint? - Negativ.

Was ist das „Seinige“? (V.3 V.10) - Eigentumsrecht des Schöpfers! Wem gehörst du?

Im engeren Sinn: Israel. Er kam in das erwählte Volk. Von diesem wurde er abgelehnt.

V.12:

12 so viele ihn aber annahmen, denen gab er Autorität/Vollmacht /Vorrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben (= ihr Vertrauen in seinen Namen setzen);

Unterschied in der Zeitform: Das Wort „annahmen“ steht in der Vergangenheits-form, „glauben“ im Präsens. Das heißt, es beginnt mit einem einmaligen Glaubensakt und setzt sich fort, indem man beständig das Vertrauen auf ihn setzt.

13 die nicht aus Blut (Pl !) ,noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren wurden.

Das heißt, aus dem Willen Gottes geboren, von ihm abstammend.

Sind alle Menschen Kinder Gottes? Sind es alle Kindgetauften?

(wenn: „Ja!“ - Interessant! Kannst du den Vers nocheinmal lesen? .. Sind alle Kinder Gottes?) Wie wird man Kind Gottes?

Wie wird man nicht Kind Gottes?: Vers.13

Wann wurden sie wiedergeboren? Wann sollte Nikodemus wiedergeboren werden?

Ez 36,26-27. Das neue Herz, der neue Geist kommt erst, wenn der Messias kommt.

Der Geist kommt erst, wenn der Messiaskönig kommt (vgl. Jes 32,1).

Die Fleischwerdung des Wortes (Das Wort ist der eingeborene Sohn und wird Mensch): 1,14-18

V.14-18:

Joh 1:14 Und das Wort wurde Fleisch und zeltete unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut , eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit . -

Was lernen wir über das Wort in diesem Abschnitt? Was sah Johannes? Was ist Herrlichkeit? (Herrlichkeit hat im AT immer etwas mit Gottes Wesen zu tun! DIE Herrlichkeit ist nie ein Mensch!)

Was ist das Besondere am Christentum? Unterschied zu allen Religionen. - Gott wird Mensch.  (Bsp: Ameise)

„wohnte“ - Erkläre: = zeltete (Wort von Stiftshütte im AT!)

„eingeboren“ = „einzig in seiner Art“ (hat nichts zu tun mit Geburt) vgl. Ps 22,21; 25,16; 35,17 in LXX.

Was ist Gnade? - Etwas Gutes unverdient bekommen UND etwas (Schlechtes), das man verdient hat, NICHT bekommen (z.B.: Strafe).

Was ist Wahrheit? absolute/ relative Wahrheit (Unterschied: ... Bsp: Kopfjäger ißt deinen Freund auf. Es hängt also davon ab, wo man lebt. Andere Maßstäbe.) Will man mit Gott leben, muss man sich mit Gottes Wahrheit auseinander setzen und mit seinen Maßstäben. Wenn es keinen Gott gibt, gibt es nur relative Wahrheit. Chaos. („Jeder darf tun und lassen, was in seinen Augen richtig ist.“)

Gibt es absolute Wahrheit? Viele sagen: Nein! Frage: Ist da absolut wahr? Wer bejaht, hat er damit zugegeben, dass es eine absolute Wahrheit gibt.

Vergleiche Gnade mit Wahrheit. Was ist der Unterschied? Wenn man vor Gericht ist und schuldig ist, was will man haben, Gnade oder Wahrheit? Entweder oder! Kein „UND“. - Wer ist Jesus? („Gnade UND Wahrheit“)

15 Johannes zeugt von ihm und rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir kommt , ist vor mir geworden, denn er war eher als ich . -

16 Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und <zwar> Gnade um Gnade .

V. 16: „Gnade um Gnade“. Lebst du? Warum? ... Hast es verdient? Hast es verdient, jede 4. Sekunde atmen zu dürfen? Ist es nicht Gnade? Alles Gnade! Von wem bekommen?

„Gnade um Gnade“: Heißt das „Gnade und wiederum Gnade“ oder „Gnade anstelle von Gnade“ (Gnade auf Gnade)? - Es könnte sein, dass hier - im Sinne der Offenbarung Gottes - an Altes Testament und Neues Testament zu denken ist: Gott hat schon im Alten Testament Gnade, Barmherzigkeit und Treue erwiesen, aber nun haben wir in Jesus eine zweite Gnade. Die Gnade in Jesus folgt auf die Gnade durch die Propheten. Das wäre möglich.

Wir dürfen diesen Ausdruck aber auch ganz praktisch annehmen: Wenn Gott im Leben des einzelnen Menschen gnädig ist, hört er nie auf, Gnade auszuteilen. Er gibt Gnade um Gnade, immer mehr Gnade. Das ist der Weg Gottes überhaupt. Es könnte also sein, dass Johannes der Täufer sagt: Dieser Gott, der so mit uns umgeht, - in Israel und jetzt auch in der Fortsetzung - ist der Messias. Dieser Messias ist dieser Gott, durch den wir immer mehr Gnade erlebt haben.

So dürfen auch wir dieses Wort immer wieder zitieren. Aus seiner Fülle empfingen auch wir alle immer wieder Gnade um Gnade. Da ist keiner ausgenommen. Wir alle empfingen Gnade um Gnade.

Gnade in 4facher Weise:

1.     vergebende Gnade bei der Bekehrung (Eph 2,8f)

2.     helfende Gnade im Alltag (Vgl die Grußworte; vgl. 2.Kor 12)

3.     befähigende Gnade (vgl. Charismen)

4.     vollendende Gnade ( 1.Petr 1,13).

V.17:

17 denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben ; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.

Der Vers begründet V16. Aus Gottes Reichtum haben wir die Gnade. Mose und Jesus führten je ein „Regime“ ein. Es gab verschiedene Zeiten, in denen Gott sich auch anders verhält. 4 Zeiten: Schöpfung, Sündenfall, Kommen Jesu in die Welt und zweites Kommen. Wir haben zwei Regime: Gesetz und Gnade.

Mose ist nur ein Diener. Gesetz gab Mose. Gnade und Wahrheit wurden durch Jesus Christus. Er ist der wahre Begründer des Regimes der Gnade. Ein Regime wird gemessen an dem, der es einführt. Der zweite ist größer als der erste.

Jesus Christus ist höher in der Qualität der Offenbarung: Mose offenbarte: Gott ist Gesetzgeber (= Gott ist Heilig). Jesus offenbarte: Gott ist Gnade und Wahrheit (= die beiden Eigenschaften Gottes: Gott ist Liebe und Licht; Güte und Heiligkeit - siehe eig. Theologie). Gnade und Wahrheit oft im Joh. (Zum Beispiel: 3,15-21; 8,11-12; 12,46-47; 13,1-10; 14,17-23; ...)

Was ist der Unterschied zwischen Gesetz und Gnade? (Bsp: Gerichtsverhandlung...)

V.18:

18 Niemand hat Gott jemals gesehen ; der eingeborene Sohn , der in des Vaters Schoß (d.i. an der Brust des Vaters) ist, der hat ihn kundgemacht .

Wie kann man Gott kennenlernen? Haben die Leute im AT Gott echt kennengelernt? - Nie ganz. Schrittweise Offenbarung. Hebr 1,1f.

Wie hat Jesus Gott „kundgemacht“? Hat einfach von ihm erzählt? (V.14. V.1ff). Nein. Indem er da war, konnten Menschen Gott sehen. Joh 14,9.

Wenn wir wissen wollen, wie Gott wirklich ist, müssen wir den anschauen, der Gott ist und Mensch geworden ist! Wer ist Jesus? (Mensch UND mehr als ein Mensch!) Wie kannst du Jesus „anschauen“? ®Bibelstudium. JOHANNESEVANGELUM! Deshalb: Wollen wir weitermachen im Johannesevangelium?

Das Zeugnis des Täufers über sich selbst: Johannes ist nicht der Christus noch der Prophet: 1,19-28

Wer er nicht ist: 1,19-20

Nicht der Christus
Nicht der Elia

Mal 4:5 3 / 23 Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, bevor der Tag des Herrn kommt, der große und furchtbare. Und er wird das Herz der Väter zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern umkehren lassen, damit ich nicht komme und das Land mit dem Bann schlage.

 Luk 1:17 Und er wird vor ihm hergehen in dem Geist und der Kraft des Elia, um der Väter Herzen zu bekehren zu den Kindern und Ungehorsame zur Gesinnung von Gerechten, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten.

Mat 17:10 Und die Jünger fragten ihn und sprachen: Was sagen denn die Schriftgelehrten, dass Elia zuerst kommen müsse? 11 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elia kommt zwar und wird alle Dinge wiederherstellen. 12 Ich sage euch aber, dass Elia schon gekommen ist, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern an ihm getan, was sie wollten.... 13 Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer zu ihnen sprach

Mat 11:12 Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt wird dem Reich der Himmel Gewalt angetan, und Gewalttuende reißen es an sich. Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes. Und wenn ihr es annehmen wollt: er ist Elia, der kommen soll.

Joh 1:21 Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Und er sagt: Ich bin} s nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein.

Johannes' Rolle in der Heilsgeschichte: Er war der Elia im Sinn seines Dienstes. Er erfüllte Mal 3 - so sagt es Jesus.

Kein Widerspruch zu Mt 11 und 17, denn die Pharisäer verstanden es fleischlich - im Sinn einer Reinkarnation. JdT war es nicht in diesem Sinn. Aber Jesus hatte auch recht: Denn Joh d T war der Elia im geistlichen Sinn/bildlich: Luk 1,17; Mt 11; Mt 17. Wenn er als Bild für Elia gebraucht wird, ist er es. Er ist aber nicht die Auferstehung des Elias.

Diesen Vers kann man nicht für die Reinkarnationslehre benutzen

Nicht der Prophet

5.Mos 18. (messianisch)

Wer er ist: 1,21-23

Nur eine Stimme

Das heißt: meine Person ist egal, aber was ich sage/wen ich ankündige, ist wichtig. So sollenwir auch sein! Propheten, Weitersager dessen, was geschrieben steht. Darüber hinaus sollen wir - wie Hesekiel - stumm sein. Hes 3,26f. Auslegen ist nichts anderes als erläutern, was im inspirierten Text steht. Das sollen wir verkündigen, nicht mehr!

JdT: ich bin die Erfüllung von Jes 40. ® Die Herrlichkeit Jahwes wir sichtbar. Jes 40,5; Luk 3,5-6.

Warum er tauft: 1,24-28

Er tauft nur mit Wasser

Der Kommende ist Jahwe selbst! Jes 40,5

Das Zeugnis des Täufers über den Messias: Jesus ist der Sündentilger und der Geisttäufer: 1,29-34

Das Lamm, das die Sünde wegnimmt: 1,29-31

Vers 29: wörtl.: Er ist „der Hinwegnehmende“. Die Betonung liegt nicht auf dem, was er tut, sondern auf dem, was er ist. (Christus und Golgatha).

Die Versöhnung ist zweifach:

1. Grundsätzlich: Gott selbst wird versöhnt. Er versöhnt die Welt mit sich selbst. Grundsätzlich ist nichts mehr im Wege, weil der Opfertod geschehen ist.

2. Persönlich. Die Menschen müssen sich mit Gott versöhnen lassen. 2.Kor 5,21. Das heißt, das Kreuz genügt nicht! Es ist die Grundlage, aber dadurch, dass Christus gestorben ist, werden Menschen noch nicht automatisch versöhnt. Sie werden gerufen, sich versöhnen zu lassen. Kommt jemand zu Jesus, so vergibt er ihm die Sünden. Dann wird ein Mensch persönlich mit Gott versöhnt. Die persönliche Umkehr ist das Erlebnis eines einzelnen.

Beweis: Jesus Christus ist Gott. Denn nur Gott kann Sünde wegnehmen.

Der Täufer, der mit dem Heiligen Geist tauft: 1,32-34

Vers 33: „Das ist der im Geist Taufende“. Die Betonung liegt nicht auf dem, was er tut, sondern auf dem, was er ist. (Christus und Pfingsten)

Jesus tauft zweimal:

1. Grundsätzlich geschah dies am Pfingsttage. Da kam der Heilige Geist.

2. Persönlich, beginnend am Pfingsttage (3000 empfingen den Geist) und danach immer wieder, wenn jemand an Christus angeschlossen wird, bekommt jeder einzelne den Heiligen Geist. Er ist bis heute der Geistgebende, der im Geist Taufende.

Beweis: Jesus Christus ist Gott. Denn nur Gott kann Heiligen Geist senden/ vermitteln.

Die Taufe mit HEILIGE GEIST war im AT vorausgesagt gewesen! Jes 32,15; 44,3; 59,21; Hes 36,26; 39,29 43; Joel 3.

 

Reihenfolge: zuerst wegnehmen der Sünden, dann taufen im Heiligen Geist. Jesus nimmt zuerst die Ursache zum Tode weg (Sünden) und gibt dann Leben (Heiligen Geist).

Grundsätzlich: Zuerst Golgatha, dann Pfingsten.

Grundsätzlich: Zuerst Erlösung möglich gemacht, dann Empfang des Geistes möglich gemacht.

Persönlich: Zuerst Anwendung des Blutes, dann Anwendung des Heiligen Geistes.

Persönlich: Zuerst Vergebung (Off 1,5; 7,14), dann Erneuerung (Tit 3,5).

Zuerst das Grundsätzliche, dann das Persönliche.

(Mit dem Heiligen Geist können nur solche getauft werden, welche die Vergebung bereits empfangen haben.)

(Es können auch nur solche im biblischen Sinn mit Wasser getauft werden, welche die Vergebung bereits empfangen haben. Denn die Wassertaufe ist etwas, das Gläubige/Erlöste tun, nicht etwas, das Menschen tun, um gläubig/erlöst zu werden.)

 

Vers 31: geistlich kannte er ihn nicht, leiblich/fleischlich schon. Luk 1.

Vers 32: wie eine Taube. Luk 3,22: in Gestalt einer Taube. Der Geist war nicht eine Taube, sondern in der Taube machte er sich sichtbar. Taube = friedfertig, rein (Hl 5,2; 6,9), ohne Falsch/arglos/eingfältig (Matth 10,16).

 

Das Zeugnis des Täufers und zweier Johannesjünger: Jesus ist das Lamm Gottes und der Messias: 1,35-42

Antwort auf die Frage: wie ist die Bewegung des JdT mit dem Christentum verbunden.

Das Zeugnis des Täufers: Er weist seine Jünger auf das Lamm Gottes: 1,35-36

Johannes weist von sich weg. Nicht ich, sondern er. Vorbildhaft!

Betonung: Erfahrung der Beziehung! Bspiele von Bekehrung - Keine Stereotypen!! Wichtig für uns, nicht alle Bekehrungen gehen nach dem Schema F, wie wir es uns vorstellen!

Ganz verschiedene Begegnungen:

Gekommene - GEFÜHRTE - GERUFENE - GEKANNTE

Johannes und Andreas („zu Jesus gekommen“) begegnen dem Messias: 1,37-40

Rabbi (bedeutet Lehrer) die Übersetzung: mein Herr. Aus dem Judentum kommt der Gedanke dass der Lehrer eine Autorität hat und ist. Das aber nur auf Grund der Lehre, nicht des Amtes wegen.

·       Johannes und Andreas - sie kommen selber - wechseln den Lehrer -- Schüler Christi in seiner Schule. Sie folgen ihm auch im geistlichen Sinn. Schüler = Nachfolger. Sie wollen nun in seine Schule gehen. Sind wir Schüler? Lassen wir uns von Ihm sagen?

Das Zeugnis der Johannesjünger: Simon Petrus („zu Jesus geführt“) begegnet dem Messias: 1,41-42

Andreas ® zu seinem Bruder. Die Brücken benutzen, die Gott uns gibt. Familie, Umwelt, gemeinsame Interessen, etc. Lernen wir Ausschau halten nach Brücken bzw. offenen Türen.

·       Petrus - wird zu Christus geführt! - glauben muss er selber! Wir können niemanden zum Glauben bringen, aber wir können die Leute mit JESUS CHRISTUS konfrontieren/ sie zu JESUS CHRISTUS hinführen ihnen vorleben/vorzeigen, wer/wie JESUS CHRISTUS ist. Stein für ein geistliches Haus, in dem Gott wohnen soll 1.Petr 2 - und wo sie seine Schüler sind. Bauen wir uns gegenseitig auf?

Das Zeugnis zweier Galiläer: Jesus ist der Sohn Gottes und der König Israels: 1,43-51

Philippus („zu Jesus gerufen“) begegnet Jesus: 1,43-44

              Philippus - wird von JESUS CHRISTUS gefunden und gerufen - er hatte ihn gar nicht gesucht! (vgl. Röm 10,20)

Nathanael („von Jesus gekannt“) begegnet dem König Israels: 1,45-51

              Nathanael - wird von JESUS CHRISTUS gekannt und aufgedeckt Nath weiß nicht viel über JESUS CHRISTUS (denn der Christus kommt aus Bethlehem, nicht aus Nazareth!) aber JESUS CHRISTUS weiß alles über Nath.

Ein wahrer Israel, in welchem kein Jakob mehr ist. Er ist ein wahrhaftiger Israelit geworden durch seine Begegnung mit JESUS CHRISTUS und seinen Glauben! Ein „Jakob“ (Falscher, Trügender) wurde ein wahrer ISRAEL. Als Jakob in 1.Mos32,31 den Herrn von Angesicht zu Angesicht zu sehen bekam, wurde aus dem Jakob ein ISRAEL!

V 51: vgl dort in Bethel „Haus Gottes“: 1. Mos 28: Leiter = Verbindung zw. himml Welt und ird. Welt. Die Engel stiegen rauf und nieder. ---“Hier ist Bethel (Gottes Haus/Wohnung auf Erden!)“ 28,17 - hl Stätte, ist dort, wo der Messiaskönig ist. Hier ist das TOR des Himmels; Tor=Regierung: D.i. die himmlische Regierung durch JESUS CHRISTUS - beginnt in Menschen, die aus falschen, trügerischen Jakobs wahre Israeliten werden! Dies ist der Beginn der Erfüllung der gewaltigen Heilsverheißungen Gottes an Israel.

V 50: Das Größere ist in V 51 erklärt!

Die Wunder Jesu und seine wunderbare Wirksamkeit - bereits 1 Tag später sahen sie die übernat. Welt eingreifen. Vgl: sie sahen die Herrlichkeit Jesu in seinem Ganzen Wirken! Vgl. 1,14.

V. 51:

Den Himmel geöffnet: Sie werden einen permanent offenen Himmel über Jesus sehen. Darin werden sie sehen, dass zwischen JESUS CHRISTUS und Gott keine Barriere besteht. Die himmlische Welt bricht ungehindert herein.

Hier: Bild von der Verbindung zwischen Himmel und Erde. Vgl. Jakobs Leiter.

Die Messianische Heilszeit ist eine Zeit, in der Himmel und Erde näher zusammenwachsen.

 

Als Gottes Sohn auf Erden wohnte, war der Himmel selber bei den Menschen. Die Engel Gottes warteten zu Seiner Rechten auf Befehle. Vgl Mt 26,53. Die Jünger sollten an den Wundern sehen, dass ihm die Engel dienten!

Das neue Goittesreich hat mit JESUS CHRISTUS als König, durch Jesu Kommen/ Sterben/ Auferstehen/ Geistausgießung und Gemeindebau begonnen!


Die Herrlichkeit des Messias - Der Anfang der Zeichen. Jesus bringt Freude, die nicht ausrinnt [1. Zeichen]: 2,1-12

Der Anlass: Die Hochzeit von Kana: 2,1-5

ländl. Hochzeitsfest - H. das bedeutendste Erreignis des Lebens (machten oft Schulden) im Haus des Bräutigams: im Mittelpunkt des Interesses: Bräutigam (im Orient üblich)Feierlichkeiten 7 Tage

Höhepunkt: Mahl -- viel Gesang, Tanz, Spiele, Essen Trinken

viele Gäste (vgl Reinigungsfässer für kult Reinigungen waren leer! -- viell 500 bis 1000 Gäste

Auch Maria (Josef tot) - ältester Sohn: Rabbi Jesus - mit 5 Schülern (Nath aus Kana! Joh 21,2)

Verlegenheit - Gefahr Schande für Fam! - wenn Fehler oder Mängel bei so wichtigem Fest

Wein geht aus. Wein wesentl Rolle bei jüd Festen

Rabbiner: Ohne Wein keine Freude:

Ps 104 Wein erfreut des Menschen HerzSach 10,7 ihr Herz wird sich freuen wie von WeinPred 10,19 Wein erheitert das Leben

nicht üblich, sich zu besaufen (#wie Griech/Röm - Bacchus); Trunksucht galt als Schande.

1.Sam 1,15 (Halte mich nicht für eine Tochter der Bosheit)

Wein mit Wasser verdünnt und gewürzt. gemischt!V 3: Tu doch was, Du kannst doch was! Aber ich bin doch deine Miutter! -

V 4:

Was bedeutete V4 für Jesus und Maria? Jesus war Gottes und Menschen Sohn. Als Mensch war er der Maria und Josef im Hause gehorsam gewesen. Nun als sein öffentlicher Dienst begann war es notwendig als Gott Marias aufzutreten. Dabei musste die Nabelschnur durchtrennt werden. Die Formulierung ist nicht unhöflich. Was bedeutet es für uns? Nicht jede Not ist gleich ein Auftrag. Manchmal wird Not zu schnell gelindert. Sie kann nicht durchdringen weil Gott redet.

Wir dürfen nicht über Jesus verfügen. Jesus ist der größere. Jesus trägt die Maria.

Auch bei uns ist Gottes Auftrag wichtiger als Eltern. Manchmal liegt es auf einer Linie. Aber nicht immer.

 

Ablehnung (vgl Dämonen zu JESUS CHRISTUS) Bleib weg, misch du dich hier nicht ein, lass mich,deine Gedanken sind nicht meine und deine Motive sind nicht meine. (Du willst bloß in dieser unangenehmen Sit. Aushelfen, du bist Mensch, denkst menschlich - ich aber bin Gottes Sohn! Ich nehme von dir keine Anweisungen für meinen geistlichen Dienst. Du brauchst mir auch nicht zu zeigen, wo Bedürfnisse sind! Ich empfange alle meine Anweisungen von meinem Vater im HI.

J 5 der Vater zeigt mir alles, was ich tun soll

J 8,28 von mir selber tu ich nichts

J 6 ich bin nicht gekommen, meinem (oder deinenmenschl) Willen zu tun, sond den Willen dessen, der mnich gesandt hat

JESUS CHRISTUS korrigiert Maria „Frau“ # Mutter! Als Sohn Gottes hat er keine Mutter

Lektion: Natürliche Verwandtschaftsbande müssen verleugnet werden, wenn es um den Dienst im Reich Gottes geht - Luk 14,26-27 Luk 8,20-21

All deine Liebe zu Verwandten darf keinen Einfluss nehmen auf deinen Dienst im HERRN

·       vgl. Adams Liebe zu Eva leitete ihn u.a. zum Sündenfall;

·       David widerstand seinen Verwandten. Er gehorchte nicht dem Rat seiner älteren Brüder und kämpfte gegen Goliath;

·       Mose bleib nicht bei seiner Ziehmutter, sondern achtete die Schmach Christi höher als Ägyptens Reichtum

·       Keine Bevorzugungen oder Benachteiligungen wegen natürlicher Verbindungen (Bsp.: Sohn des Ältesten wird Ältester; ..Wegen der Verwandten nicht in den Missionsdienst,...)

Aber: Heißt das, dass wir unsere Pflichten unseren Eltern gegenüber vernachlässigen sollen? ® J 19,26-27: (Nochmals JESUS CHRISTUS-Maria) Nat. Verwandtschaft darf nicht verleugnet werden, wenn es um unsere Verantwortung und Verpflichtungen unsere Verwandten gegenüber geht; wenn es um Pflichten geht, die Gott von Christen verlangt, zum Beispiel, dass die Kinder die Eltern im Altern versorgen.)

V 4b: Gott sagt mit wann ich handeln soll

J 7,6 Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit ist stets bereit

7,30 niemand legte Hand an ihn, denn seine Stunde noch nicht gekommen

12,27 D. St. ist gek, dass der Mesohn verherrlicht werde- darum bin ich in diese Stunde gekommen

13,1 vor dem Passah aber, als J wusste, dass seine Stunde gek war, aus dieser Welt zum Vater hinzugehen

17,1 Vater, die Stunde ist gek,verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche

= die Stunde, s. Herrlichkeit zu offenbaren und den Vater zu verherrlichen -V11

V 5: Maria lernt ihre Lektion. Sie nimmt keinen Einfluss mehr auf Jesus ---neue Beziehung!! Zu JESUS CHRISTUS nicht mehr „Mein Bub“, sondern „HERR“ Gehorchet ihm!

Auch heute übt sie keinen Einfluss auf Jesus aus! - daher keine Marienumwege zu JESUS CHRISTUS!

Das Wunder: 2,6-10

V 6: (Joh erklärt jüd Sitten, weil das Ev an Griechen gerichtet ist)

Bei Betreten des Hauses/vor Mahlzeiten/vor Hochzeiten: kult. Reinigungsbäder (relig Sinn! Nicht bloß Hygiene) VIEL Wasser (600 liter) große Hochzeit, weil viel Wasser, viele Diener, ein Zeremonienmeister

V 7-8: Das Wunder selber wird nicht beschrieben - nie im NT

Gehorsam und Glaube der Diener war nötig - als Bedingung für das Wunder

Schlussbemerkungen: 2,11-12

V 11: Zeichen zeigt was!Die Herrlichkeit des SchöpfersWunder= Beschleunigung der Naturereignisse, die ja auch Wunder sind, nur haben wir uns schon so sehr daran gewöhnt!

Was der Mensch tut:                                                          Was Gott tut:

säen                                                                                        wachsn lassen

WASSER                                                                                Frucht

Beschneiden, ernten,pressen                                             GärungsProzess=Umwandlung

servieren                                                                               WEIN

ZEICHEN - wofür? Was wird gezeigt?            

Hochzeit: Beginn einer neuen BEZIEHUNG

Fest der höchsten FREUDE (WEIN!)

Mensch braucht BEZIEHUNGEN, Gemeinschaft, um eChrististieren zu können und FREUDE zu haben

Jeder 5. Österreicher leidet an Kontaktarmut und Einsamkeit - vielleicht weit mehr!

FREUDE = Grundbedürfnis des Menschen („Wein, Weib und Gesang“)

Daher nimmt der Mensch WEIN als Mittel zur Erhaltung der Freude und als Mittel um Beziehungen herzustellen (bis zum Exzess!!! - Bsp. Alkoholiker!! Im Gasthaus)

Aber WARUM?

Warum braucht der Me ein Mittel, um Freude zu haben. Wegen SÜNDE

Seit Sündenfall: genießt der Me nur noch die Gaben des Schöpfers, nicht mehr den Schöpfer selbst (vgl J 13 Judas)

- Bsp. Zum Essen eingeladen ..

Aber schreckl Realität: Bei allen Arten menschlicher Beziehungen geht mit der Zeit der WEIN aus - die Freude des Lebens rinnt davon!

Lektion: Zum genießen der Gaben braucht man die Freude am GEBER selbst! Gottes Gaben - und dazu gehört auch die Ehebeziehung - können nur in Verbindung mit dem Geber selbst wirklich genossen werden JESUS CHRISTUS wusste es - und deshalb kam er zur Hochzeit!

Wie kann diese Freude wiederhergestellt werden?

V4: Bevor wir Freude haben können, muss Seine Stunde gekommen sein: Das KREUZ! - Und im individuellen Fall: Bevor Du Freude haben kannst, muss du deine Bedürftigkeit entdecken. Nur Christus kann die Freude geben, die nicht ausrinnt.V7: Christus sagt dir ,was du tun sollst. GLAUBEN

Zum Glauben kommen - Gehorsam

Ach wie schrecklich wenig von wahrer Freude liefert diese Welt. Wie schnell wird alles fade und leer. - Wie macht man die Erfahrung der Freude? - (Was taten die Diener?) Glauben -auf sein WORT eingehen!

Wer im Glauben auf Christi WORT reagiert, macht die Erfahrung: Leeres fades „Wasser“ ist zu köstlichem Wein der göttlichen Freude geworden. Freude in der BEZIEHUNG mit Gott. Und dieser Wein ist nicht nur köstlicher - er geht auch nie mehr aus!!Neue Beziehungen:                 Maria - JESUS CHRISTUS  Jünger - JESUS CHRISTUSGott will, dass unser Herz glücklich ist - unabh v äußeren Umständen

Luk 10,21; Phil 4,4; 1.Petr 1,7; 4,13-14

Er will, dass wir Freude genießen: J 15,11; 16,22; 17,13; 1.Joh 1,4

Freude des Xen kann oft getrübt werden: Ps 51,9-11.14

Aber: Wofür waren die Krüge? Reinigung! -- Joh 13,10! Das Reinigungswasser wurde bei der Hochzeit zu Wein. Christenleben ist eine nie endende Hochzeit, bei der der Wein nie mehr ausgeht.

 

Vers 11b:

Glaube folgt auf Glaube. Das heißt, Glaubende sollen glauben und tun es auch. Wer glaubt, hört nicht einfach auf zu glauben, sondern er glaubt auch weiterhin. Die Jünger waren schon vorher seine Nachfolger gewesen und glaubten schon vorher. Nun glauben sie wiederum. Dies ist ein neuer Anlass für die Jünger, ihm Glauben /Vertrauen zu schenken.


Erste Reise nach Jerusalem: Der Messias ist der Geber (Frage: Wie bringt der Messias Menschen dazu, dass sie glauben?) 2,13- 4,54

Gott ist nicht Nehmer, sondern Geber: Die Tempelreinigung: 2,13-25

Die Vertreibung: 2,13-17

Der Tempel in Jerusalem:

Gewaltiges Gebäude. Nach Babylon Gefangenschaft Serubabeltempel 537-517 v. Chr erbaut. klein, mikrig - unter Herodes des Großen und seinem Sohn ausgebaut. Baubeginn 20 v. Chr. bauten nun im Jahr 28 n. Chr. immer noch daran (erst ca. 63 n. Chr. fertiggestellt).

Der Tempel sollte ein weltweites Zeugnis vom Charakter Gottes sein! Vgl. Stiftshütte.

Vgl. Apg 8; 1. Kön 9 Saba; Gebetshaus für alle Nationen; ... Heiden kamen und sahen, wie Gott ist.

Was war der Dienst des Priesters im Tempel? Den Leuten erzählen, wie Gott wirklich ist. Schriften aufbewahrt; Gottes Zeugnis - im Tempel aufbewahrt!

 

JESUS CHRISTUS: 1. Jerusalemreise 1.Weg ins Haus Gottes

PASSAH -- ein Fest des Herrn -- Fest der Juden! (Wie schnell wird ein Fest

des Herrn - ein Fest der Menschen ohne den Herrn , wenn Religion in Tradition erstickt!)

V.14 Vorhof der Heiden -- einziger Zutritt der Heiden zu Gott!

           der Frauen --

           der Juden

           der Priester

Wechsler: ausländische Währungen hohe ungerechte Wechselkurse

(Passah ca. 1. Mio Einw. Pilger; sonst ca. 100.000)

- z.Tempelsteuer nur in Shekel oder Dareiken

(jeder Jude über 19 1mal jährl. zur Erhaltung des Tempels und des Opferrituals

Verkäufer: Opfertiere für Passah, Dankopfer,...Gesetz: „vollkommene Tiere“. Aufseher kontrolliertern die Tiere (keine Chance ein eigenes Tier zu opfern, da 100% irgendeine Makel gefunden wurde) – es musste beim Tempel zu Wucherpreisen ein vollkommenes Tier gekauft werden. (8mal so teuer)

 

V.15 - 16 Warum reagierte Jesus so ? Welches Recht hatte er ?

Sind ihm die Nerven durch gegangen? Handelte er unüberlegt? Aus dem Affekt?

Wie lange braucht man, um aus Stricken eine Geisel zu binden?

Kein unüberlegter Zorn!

Priester: reich - (1/5 in eig. Tasche ) beuteten den Pilger aus im Namen Gottes „Räuberhöhle“ (Mk. 11,17)

V. 17: Ps. 69,8 -10 (nicht um seinetwillen, sondern um deinetwillen )

falscher Gottesdienst (Joh.1, 11- 13)

 

Kein Gebetshaus mehr: Brüllen der Tiere, Gurren der Tauben, Marktgeschrei

der Händler, Klirren des Geldes  statt STILLE

Der Herr ist in seinem heiligen Tempel ! Sei stille vor ihm, ganze Erde ! Hab.2,20

(Vermischung von Gottesdienst und Geld ist gefährlich )

 

Die Reaktion der Jünger ? Was haben sie verstanden? (Ps.69)

V.19

Warum sagte er nicht: „Zerstört mich!“ Er spricht bewusst so, damit sie etwas lernen! Was? Das Prinzip der Schatten und Wirklichkeiten!

X ist die Erfüllung dessen, was der Tempel sein sollte! Ein weltweites Zeugnis vom Charakter Gottes!

Was mag ein Ausländer gedacht haben wie Gott ist? (Angesichts V.14)

Geschichte (Bsp erzählen)

1.M.3 / 2.M.40 / 1.Kön.8 / Hes. 9.11 / Heilige Geist.2

Wo kann ich einen Tempel finden der mir zeigt wie Gott wirklich ist?

Joh.1,14 Christus der ideale Tempel

(Alle sehen , wie Gott wirklich ist!) Joh.1,14.16

Brecht ab! Das alte System der Anbetung muss aufhören neues System! Christus. Es gibt ab sofort einen neuen TEMPEL, der die Erfüllung der AT_ Tempelverheißungen ist (Und die Wirklichkeit der AT-Schatten!) = der LEIB Christi! Der Jerusalemer Tempel als Anbetungsort soll abgebrochen und der neue Tempel des Leibes Christi (Gemeinde Jesu) soll aufgebaut werden. -- Joh 4.

Die Reaktionen: 2,18-22

Die Reaktion der Juden: Unglaube: 2,18-21

V.19 : Was wird Jesu Zeichen seiner Autorität sein? (Vgl.Mt.12 Jona)

Sie wollen einen Beweis der Vollmacht Jesu. Der Beweis, den Jesus erbrachte, ist ein verzögertes Beweismittel - näml. die Auferstehung aus den Toten

V.20 : Serubabels Tempel (500 v.Chr. ) Herodes : 20v.Chr.ausgebaut (i.J.28 n. Chr. immer noch )

Die Reaktion der Jünger: Glaube aufgrund der Schrift und der Worte Jesu ® Festigung des Glaubens aufgrund der Erfahrung des Auferstandenen: 2,22

V.22 Jünger glaubten dem Wort Jesu!

Joh 2: Was brachte die Jünger zu vertieftem Glauben? - V 22 - Als sie den Beweis -die Tatsache der Auferstehung- sahen, erinnerten sie sich, und ihr Glaube wurde vertieft. Das (VOR der Auferstehung gesprochene) WORT Christi führte sie zu vertieften Glauben.

 

Beachte den Zusammenhang :

 2,11 ! 2,1-11: Hochzeit - aber ein Mangel _ Freude und Fülle ! Jesus stillt

den Mangel : aber Bedingung Bevor JESUS CHRISTUS in dir die Freude des Lebens werden

kann muss in deinem Tempel eine Säuberungsaktion stattfinden (2,13-25)

2,1-11 zeigt wer den Mangel erfüllen kann . Vor Passa / Säuberung der Häuser vom Sauerteig

2,13- 25 zeigt den Weg dorthin!Jesu ! Reinigung (dann : Mein Leben werde

eine Anbetungsstätte!) (vgl.1.K.5) Gott hatte allezeit einen Tempel !  CHRISTUS ,aber Christus Jetzt ? : Eph.2,18-22 (Pfingsten : Apg.1,8! / HEILIGE GEIST )

Gott wohnt nicht in Häusern sondern in Menschen 1.Kor.3,16 Christus K1,21:2,9

 

Wie kann ich Gottes Tempel darstellen / werden ?

Reinigung Wasser ist nötig !

Kp.3 (v.5) Wie wird mein Leben eine Anbetungsstätte?

Kp.3 WASSER neue Natur, weil wir Fleisch sind (v.7/8) gleiches Problem in

Kp.4,20 wo ist der richtige Anbetungsort? Neue Art / neues System der Anbetung! Wie komme ich dorthin? HEILIGE GEIST ! weil Gott Geist ist !

J.3,5: Wenn WASSER (Reinigung, Sündenvergebung) und WIND (Geist = Erneuerung) ihr Werk getan habeen (Hes.36 /37!)  ---TEMPEL

(Hes.40ff!) Hes. 43 / Offb. 21 /22 !

 

Die NacHeilige Geisteschichte: Glaube aufgrund von Zeichen: 2,23-25

V.23 Warum vertraute er sich ihnen nicht an?

Was für ein Glaube? (Vgl. 6,2.15f /6,68ff! Vgl. 2,11/22)

Jesus weiß, dass dieser Glaube nicht sehr ernst gemeint ist. Diese zwei Arten von Glauben begegnen wir immer wieder: Ernsthafter Glaube und oberflächlicher Glaube. Der oberflächlicher Glaube verweht bald kann sich sogar in Feinschaft umschlagen.

 

Ich glaube, Gottes größtes Anliegen ist es, Menschen dazuzubringen, dass sie glauben! Das Johev. ist durchzogen von einem Gedanken: Wie der Herr Menschen dazubringt, zu GLAUBEN! Und wenn Menschen Christen geworden sind, dann ist es Gottes größtes Anliegen, sie dazuzubringen, Gott in allem zu glauben!

 

Joh 2: Was brachte die Jünger zu vertieftem Glauben? - V 22 - Als sie den Beweis -die Tatsache der Auferstehung- sahen, erinnerten sie sich, und ihr Glaube wurde vertieft. Das (VOR der Auferstehung gesprochene) WORT Christi führte sie zu vertieften Glauben.

Gespräch mit Nikodemus: Joh 2,23 - 3,21

Jesu Reaktion in V.24 sonderbar

Warum hat er sich ihnen nicht anvertraut? Welche Art von Glaube ?

Weshalb vertrauen wir uns Menschen an? Weshalb haben sie geglaubt?

Kp 2,25 : Jer. 17,9 !

 


Die Gabe Gottes (Gespräch mit Nikodemus): 3,1-21

Einleitung: 3,1-2

Ein Pharisäer.  Hat sein ganzes Leben der Religion gewidmet !!

Was fällt uns auf bei seinem Kommen?  Interesse an der Wahrheit an der

Person Christi

Gespräch über die Notwendigkeit der Geburt von oben: 3,3-8

V.3 Nikodemus, wenn du aus denselben Beweggründen glaubst wie die anderen (Zeichen), dann ist das zu wenig. Das bringt dich nicht ins Reich Gottes

Von Neuem -- von oben her !

Niko - falsche Vorstellung v Gott und v. Seinem Reich - weil er Jude war. -

So viele - auch Christen - haben falsche Vorstellung, wie Gott ist! - u v. s. Reich

Niko: Vorstellung v. irdischen Reich

Welcher Art ist s. Reich, wenn man nur durch e geistl Geb reinkommt?

„Mein Reich nicht v dieser Welt“

2 Notwendigkeiten:

Joh 3: MUSS wiedergeboren werden - unerlässlich nötig! anders geht es nicht

Joh 4: MUSS im Geist angebetet werden - unerlässlich nötig! anders geht es nicht

Aber das ist nur durch den GLAUBEN möglich. ...

V 5: Wasser u Geist:

Es muss etwas dem Niko Bekanntes sein - wie könnte er sonst den Nikodemus tadeln (Vers 10) !

Schon Hesekiel hatte wiederholt von einem Wasser gesprochen, wodurch Menschen innerlich von Sünden rein werden und von einem neuen Herz, das durch den Geist Gottes geschaffen werden soll: Hes. 18,31 / 36,25.26 / Jes 4,4

Jüd Reinigungsbäder, Proselytentaufe, immer kultisch/symbolisch zu verstehen f. Reinigung! Es geht also nicht um das phys. , sond. um denvergebung - symbolisch dargestellt in einer Waschung/Bad - Jesus muss ein Wasser gemeint haben, das Nikodemus kannte! AT oder Johannes desTäufers Taufe, wahrscheinlich beides.

(Stellen wo Wasser sonst symbolisch für Reinigung und Sündenvergebung verwendet wird: Joh 13,10 / 15,3 / Eph 5,25.26 / 1.Petr 1,22 / Woher bekommt man ein reines Herz? V.23 / Jak 1,18 / 2.Kor 5,17 neue Schöpfung ! J1,12.13 / Joh 17,17)

 

ZurFrage "Warum redet er davon so u nicht im Klartext?"

Wahrscheinlich, weil er will das Niko nachdenkt und dass er die Zusammenhänge mit dem Schattenhaften des AT (u der Joh-Taufe) u der Realität im NT versteht.

Es ist naheliegend, dass Jesus sich auf die Taufe Joh des Täufers bezieht , die ja "zur Vergebung der Sünden" war. Jesus erklärt: Die Taufe aus Wasser allein (Joh d.T.) genügt nicht. Es muss auch eine Taufe mit dem Geist stattfinden. Vgl Joh 1,30ff, wo Jesus die beiden Taufen gegenüberstellt. Sowohl Wasser (symbolisch für Reinigung/Vergebung, so bei Hes 36 und auch bei Joh d. T.) wie auch Geist ( dh Erneuerung durch Innewohnung des Geistes, Geistmitteilung/Geist-Taufe; vgl. auch Tit 3,6-7) sind nötig.

Niko als Theologe sollte diese Dinge verstehen. Er sollte auch verstehen, dass das Auftreten des Messias Jesus die Erfüllung von Hes 36 mit sich bringt (eine Erfüllung, die mit Pfingsten beginnt u mit der Wiederkunft christi endet). Er sollte verstehen, dass mit dem Auftreten Christi die Messianische Heilszeit beginnt. Abgeschlossen wird die messianische Heilszeit mit der Wiederkunft Christi (und dem darauffolgenden Tausendjahrreich).

Beide Elemente predigt übrigens auch Petrus in Ag 2,32ff: Sündenvergebung u Empfang des HG [nebenbei: In Ag 2 ist die christl. Wassertaufe Bedingung für Sündenvergebung und Geistempfang, weil Gott ein öffentliches Sich-Zu-Jesus-STellen von den Juden in Jerusalem forderte, die ja den Herrn öffentlich verleugnet hatten und ans Kreuz gebracht hatten.]

 

V.6 Sogar wenn du nochmals auf diese Erde geboren werden könntest, bleibst du Fleisch - eine geistliche Geburt ist nötig - weil Gott GEIST ist! - Auf anderer Ebene ist keine befriedigende Gemeinschaft möglich:

Bsp. mein Hund Cäsar (Torte; Mozart, Rembrand)

V.8: Wie können wir wissen ob jemand von neuem geboren ist? Vergleich mit dem Wind: an den Auswirkungen.

Gespräch über das Wie der Geburt von oben 3,9-21

Eine doppelte Rüge: Unwissenheit (Vers 10) und Unglaube (Verse 11-13): 3,10-13

Was ist Nikodemus sein Problem? (2mal wie? V.19 / V.4 Wie reagiert Niko auf Jesu Erklärung? Was scheint sein grundlegendes Problem zu sein? WIE soll es geschehen?

Bekommt er Antwort?  JA ! so wie v:14! Aber vorher Tadel

Die erste Rüge: Unwissenheit (Vers 10)

Was steht in Joh 3,10? - er wusste ihn nicht: Bist du ein Meister in Israel und weißt das nicht?  - Du weißt das nicht?

Die zweite Rüge: Unglaube (Verse 11-13)

V 12: „Ird. Dinge“ - Ird. Dinge sind überprüfbare Dinge. Zum Beispiel Zeichen: Joh 12,37. Da gibt es Beweise, man kann sie sehen - Aber die Juden glaubten diese Dinge nicht! Wenn ich Dir etwas über himmlische Dinge sage, kannst Du es nicht überprüfen. - Du kannst es nur glauben.

Das Himmlische = die Dinge der geistlichen Welt; das Wirken des Hl. Geistes in und für uns; das Hohepriestertum Christi; unsere Vollkommenheit/Reichtum/Segnungen in Christus (vgl. Blatt: Segnungen).

V 13: Nur einer weiß die himmlischen Dinge, ohne sie glauben zu müssen: der vom Himmel kommt! Himmel = die geistliche Welt!

Vgl. Du hast eine Frage über eine Firma / Auskunft von Angestellten / oder Auskunft vom Chef?

Niko anerkannte JESUS CHRISTUS nur als Rabbi, nicht als den vom Himmel gekommenen

Die Juden sahen die Zeichen, die Jesus tat (= die irdischen, beweisbaren Dinge). Aber sie glaubten dennoch nicht.

Niko muss lernen zu glauben. Die neue Geburt ist etwas Himmlisches. Man sieht nur die auswirkungen. Die sind überprüfbar.

Die Antwort: Glaube, Annahme der Gabe Gottes: Niemand kommt ohne den Sohn zum ewigen Leben (Verse 14-17). Am Sohn entscheidet sich Rettung und Gericht (Verse 18-21): 3,14-21

V 14-15: Warum MUSS JESUS CHRISTUS erhöht werden? - Um möglich zu machen, dass Niko dieses LEBEN erhält, ohne das man nicht in Gottes Reich kommt und ohne das man Gott nicht anbeten kann!

Kernfrage: Wie geschieht das ? Wie bekommt man das neue Leben von Gott?

V.14: wie Mose so ich .. (für Nikodemus sehr bekanntes Bild, wie man wiedergeboren wird.

4. Mose 21,4 -9: Warum ist die Plage über die Leute hereingebrochen?

Das Volk hatte eine falsche Vorstellung von dem, wie Gott ist.

Wenn das Leben voller Mühen wird, wie kann ich da noch glauben? Gott liebt mich sicher nicht. Die Freundlichkeit des Herrn wurde in Frage gestellt. (Gibt es eine weitere Stelle wo auch die Freundlichkeit des Herrn in Frage gestellt wurde? Wo eine Schlange vorkommt? 1.Mose 3) - Was tat Gott in seiner Liebe? Er gab ihnen etwas, das sie anschauen sollten - dadurch geheilt! Vom Tod zum LEBEN!

Bsp. Du wirst gebissen . Welche möglichen Reaktionen? / Einwände?

Daher, Nikodemus, jeder ist gebissen. Der Tod ist todsicher

Ein Heilmittel bereit. Was war nötig, um geheilt zu werden? Gehorsam/Glaube (vgl. Joh.3,36)

Unterschied zwischen Glaube und Glaube      Bsp. NIAGARA!

Und was war Gottes Motivation?

Vers.16: Auf diese Weise liebte Gott die Welt, ...

Motivation: Gottes LIEBE (v.17)

Johev: Wie der HERR Menschen dazubringt, dass sie GLAUBEN! (Joh 20,30)

Wie bringt Christus ihn dazu, zu glauben?

V.18 „schon gerichtet“ - Das Gift ist schon in den Adern und solange du nicht glaubst, steht dein Gericht schon fest! Schau, Niko, du bist drauf und dran, zu verderben. Wer Christus nicht annimmt, verurteilt sich selber zum Tod!

V. 19ff Am Licht scheiden sich die Geister!

2x Liebe:

a) Gottes Liebe zu uns

b) des Menschen Liebe zur Finsternis

2 Arten von Tieren/Insekten:            

·       Mücken suchen das Licht!

·       Kriechtiere (Käfer, Tausendfüßler, Ohrwürmer) scheuen das Licht.

 

Wenn sich Nikodemus in dieser Nacht Jesus ausliefert und den Herrn anerkennt, dann ist er bei jener Schar dabei, die den Heiligen Geist bekommen wird, wann er kommen soll. Das wird in Joh 7,39 deutlich.

Nikodemus bekommt den Heiligen Geist an Pfingsten, egal, wo er ist. An Pfingsten dürfte Nikodemus (samt allen die gläubig waren) auch den Heilige Geist bekommen haben als Zeichen der Wiedergeburt.


Der Dienst des Täufers (Prinzipien des Dienstes): 3,22-36

Über das Taufen von Jesus und Johannes: 3,22-26

Unterweisung durch den Täufer über seinen Dienst: 3,27-30

Joh d T als positives Beispiel für einen Diener Gottes:

Der Dienst ist eine Gabe Gottes: 3,27-28

Gefahr: Unzufriedenheit!

Gott ist der Auftraggeber, ich der Auftragempfänger. Der Knecht macht seinem Herrn weder Vorschriften noch Vorwürfe, für den Platz, an dem der Herr ihn hinstellt.

Sei zufrieden, aber treu!

Entscheidend ist nicht was wir tun, sondern, dass wir im Willen Gottes stehen!

Ein guter Diener hält sich im Hintergrund!

(Bsp. Bruder, der Mist unter Abstreifgitter wegputzte)

Lektion: Sieh auf den Dienst, den DU in dem Herrn empfangen hast, dass du ihn erfüllst! (Und folge nicht menschlichen Führern)

Der Dienst ist kein Selbstzweck: 3,29

Gefahr: Eifersucht und Ruhmsucht

Der Diener dient nicht, um selbst Ruhm, Ehre und Reichtum zu erlangen. Kein „WIFM!“ - (What's in it for me)

Der Freund des Bräutigams darf sich nicht zw. Bräutigam und Braut schieben. Er nimmt ihm nicht die Braut weg, sondern führt sie ihm zu. Er betrachtet die Frucht seines Dienstes nicht als seinen Besitz. Es ist Gottes Gemeinde, nicht deine/meine. Ein guter Diener stiehlt sich nichts, was ihm nicht gebührt! Die größte Freude des Bräutigams ist, auf die Seite zu treten und der Stimme des Bräutigams zuzuhören. Der gute Diener Christi freut sich, wenn Christi Sache gefördert wird, ob er nun an einem bestimmten Projekt beteiligt ist oder nicht.

Lektion: FREUE Dich, wenn der Dienst anderer mehr gesegnet wird als deiner!

Der Dienst ist begrenzt: 3,30

 (Er muss wachsen, ...)

Gefahr: Hochmut!

Am Anfang seine Dienstes musste sich JdT präsentieren; er musste predigen, Leute interessiert machen usw. Aber nun muss er abnehmen/ zur Seite treten.

Ein guter Diener kann abtreten, wenn seine Zeit gekommen ist. Auch einen Dienst abzugeben ist Teil des Dienstes. (Bsp. Prediger, der s. Dienst nicht aufgeben will)

Du bist nicht so wichtig, wie du vielleicht denkst! (Bsp. Haverkamp - Was wenn du stirbst?) Jeder ist entbehrlich im Reich Gottes. (Demütigende Erfahrung: Es geht auch ohne mich!) Gott ist nicht von dir abhängig! Richtige Demut und Selbsteinschätzung macht anderen Dienern Platz

Lektion: Trachte nicht nach hohen Dingen, sondern halte dich herunter zu den niedrigen. Denke nicht höher von dir, als es sich zu denken gebührt!

 

V 34: Der Sohn spricht alle Worte Gottes, nicht nur einige, nicht eine begrenzte Anzahl - wie es im AT war.

AT: Durch die Propheten gab Gott den Geist nach Maß, d.h. begrenzt. Z.Bsp: Elisa: doppeltes Maß wie Elia. Manchmal nahm Gott im AT nach der Sendung seinen Geist wieder vom Propheten weg.

NT: Auch im NT war nicht alles, was die Apostel sagten, Gottes Wort und automatisch inspirierte Schrift. Aber den Christus war der Geist ohne Maß gegebene. ALLES, was Christus sagte, war immer inspiriert!

Zeugnis des Täufers über Jesus: 3,31-36


Die Gabe Gottes (Gespräch mit der Samariterin): 4,1-26

Vers 1-2:

Joh 4,1 Als nun der Herr erkannte, dass die Pharisäer gehört hatten, dass Jesus mehr Jünger mache und taufe als Johannes verließ er Judäa und zog nach Galiläa.

Taufe: ein Zeichen der Jüngerschaft. Jünger selbst wird man nicht durch die Taufe, sondern durch die Botschaft. Hört man die Botschaft und vertraut auf den Meister, so wird man sein Jünger. Als Zeichen davon, dass man in die Botschaft vertraut: Taufe

4,4: Er musste aber durch Samarien reisen.

Zwei Gründe:

1) Es konnte vorkommen, dass man durch Samarien reiste. Jesus war nicht der einzige Jude, der dies tat. Es war der kürzere Weg. Viele zogen es vor, den längeren Weg (durch das Ostjordanland, Peräa) anzutreten. Wenn man diesen kürzern Weg wählt, ist es aus geographischen Gründen notwendig, dass man durch Samarien reist.

2) Jesus wird vom Heiligen Geist so geführt,dass eine durc diese Gegend reisen musste. Die Not dieser Frau wird für den Heiland ein „Muss“, sich mit ihr zu treffen.

 

Jesus überwindet drei Hürden im Blick auf die Gewohnheit der Juden:

1. Er spricht mit einer Frau.

Es war für einen jüdischen mann nicht angebracht, mit einer Frau zu sprechen.

2. Er spricht mit einer samaritischen Frau.

Es war für einen Juden nicht angebracht, mit einem Samariter zu sprechen.

ps3. Er spricht mit einer schlechten Frau. Es war für einen Juden nicht angebracht, mit

einem schweren Sünder zu sprechen.

In Jesus überwindet Gott immer wieder die Kluft zwischen IHM und uns. - der große Brückenbauer.

Die Samariterin ist eine schwere Sünderin - im Bezug auf die Auswirkungen in der Gesellschaft war die Sünde schwer. - unterschiedlichen Bestrafung für verschiedene Sünden.

Einleitung: 4,1-9

Wer war sie? Ihre Freude war ausgeronnen (vgl. Joh 2) - keine Befriedigung gefunden in ihrem Leben und in ihren Beziehungen.

alleine - (Oriental Frauen gehen sonst immer in Gemeinschaften zum Brunnen)

Niko kam bei Nacht, weil er einen zu guten Ruf hatte.

Sie kam zur Mittagshitze weil sie einen zu schlechten Ruf hatte.

„Samariter“:

Mischvolk - 2.Kög 17,29 (24-41); 2. Chr 34,6.9; Esr 4,1-4.9 f; Lk 9,52 f; Joh 8,28 - Nach Rückkehr aus babyl Gefangenschaft ließen die Juden das Mischvolk nicht beim Wiederaufbau mithelfen u am Tempelgottesdienst teilnehmen. Samariter sagten später dem Götzendienst ab, anerkannten aber nur den Pentateuch als hl. Schriften; Esr 4,1. -- Bittere Feindschaft bis zum heutigen Tag. Heute ca. 200 Samariter in Nablus, dem alten Schechem; essen nicht mit Juden; Heiratsverbot mit Juden; keine Gemeinschaft. Sind aber am Aussterben.

Johannes Hyrcanus hat ihren Tempel am Garizim zerstört; 8 n. C. Samariter haben Knochen im Jerusalemer Tempel verstreut = geschändet.

Rabbiner: Alles, was ein Samariter anrührt, ist unrein vgl. V 9b

Wiederum: Wie bringt Christus sie dazu zu glauben?

Deckt ihren Mangel auf

bietet ihr eine Beziehung an!

Gespräch über die Notwendigkeit der Gabe Gottes: 4,10-15

V 10: Verbindung zu Kp 2 und 3:

Joh 2B - Gott falsch dargestellt: Nehmer - Geber

Joh3A: Es geht um e GABE V 16

Joh 3B: JdT - s Dienst ist eine GABE V 27

Joh 4A: Der HEILIGE GEIST ist eine GABE! Wenn du die GABE Gottes erkennen würdest... V 10

Joh 4B: Gott GIBT Lohn für s. Dienst V 36

Gott der Geber!

V10-14: Gabe = das Leben selber - durch den HEILIGE GEIST

V 14: einmaliges Trinken! (Aorist)

Jesus gibt ihr nicht nur e Schluck Wasser, sondern e Brunnen in ihr!

Das lebendige Wasser wird in ihr sprudeln bis in die Ewigkeit (= ohne Ende)

Das geistliche erfüllte Leben, das wahre Befriedigung schenkt, wird nie enden!

Gespräch über die Hindernisse, die Gabe Gottes zu empfangen: 4,16-26

Ihre Sünde. ® Jesus deckt ihren Mangel auf: 4,16-18

V 16: JESUS CHRISTUS geht auf ihren wahren Durst ein! Sie hatte ja nur an der falschen Quelle geschöpft - und war nie satt geworden.

Sünde immer das, was Beziehungen hindert.

Wie zärtlich er nochmals ihr Lebensproblem aufzeigt! (Ein Ruf Jesu zum Bekennen ihrer Sünden) Vgl. mit Kp 8 wie Christus Sünde aufdeckt u wie die Pharis Sünde aufdecken!

V 17: JESUS CHRISTUS gibt ihr die Gelegenheit, ihre Sünde ENTWEDER zu verstecken und zu sagen „Ja ich hab e Mann und ich hol ihn gleich“ ODER offen und wahr zu ihrer Sünde zu stellen und sie zu bekennen.

Sie hätte auch sagen können: „Misch Du Dich nicht in meine Privatsphäre ein!“

Vers 18: Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann.

Mit dem Geschlechtsverkehr findet keine Eheschließung statt. Geschlechtsverkehr verpflichtet auch noch nicht zur Eheschließung. Er gehört in die Ehe. Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe ist Sünde, aber man hat damit noch keine Ehe geschlossen. Umgekehrt ist der Geschlechtsverkehr auch nicht die Vollendung /die Konsumation der Ehe. Die Ehe wird amtlich geschlossen (Definition der Ehe: 1.Mos 2: da ist von mehr die Rede als nur vom Geschlechtsverkehr. Geschlechtsverkehr gehört in die Ehe, hat aber weder vor noch nach der Eheschließung eheschließenden Charakter. Es ist einfach etwas, das zum Leben von Eheleuten gehört. Ob sie Geschlechtsverkehr haben oder nicht, das ist ihnen überlassen.

Sie hat fünf Männer durch Eheschließung gehabt. Nun lewbt sie mit einem Mann im Konkubinat.

 

Wie sprichst Du mit einem Sünder?

Exkurs: Jesu zielbewusste evangelistische Gesprächsführung:

              Er schafft eine Situation, wo er ungestört reden kann (schickt Jünger weg!)

              Er hat nicht Interesse am Wasser, sondern am Menschen

              Er gibt ihr Selbstwertgefühl - achtet ihren Wert

              Er stellt Fragen, die sie neugierig machen

              Er findet einen Einstieg (Wasser/Durst)

              Er macht sie durch sein Verhalten/Reden neugierig

              Er erkennt ihr Bedürfnis und verkündet ihr das Ev. ihrem Bedürfnis entsprechend (Er bietet ihr eine Beziehung an, die sie nie hatte)

              Er redet so, dass sie Vertrauen faßt und sich ihm öffnet (Keine Anklage, sondern Barmherzigkeit! Er legt nicht christliche Maßstäbe an. Er richtet nicht. Er urteilt nicht ab.)

              Er ist in seiner Verkündigung sehr klar! („Bevor du das Lebenswasser kriegst, musst du deine Sünde aufdecken lassen und bekennen.“)

Ihr falsches Verständnis. ® Jesus bietet ihr eine Beziehung auf anderer Ebene an: 4,19-26

V 19-24: Übergang nicht abrupt! Sie gibt auch zu, dass JESUS CHRISTUS die Wahrheit über ihr Leben gesprochen hat. D. i. ihr Sündenbekenntnis!

Sie erkannt: JESUS CHRISTUS ist an ihrem moralischen Leben interessiert. Daher verteidigt sie sich und ihre Väter. Aber es ist keine Ausflucht! Die Sache ist für sie und ihre Beziehung zu Gott von ungeheurer Bedeutung! Sie weiß nun, dass sie Reinigung und ein Opfer braucht. Daher ihre Frage nach dem Anbetungsort. (vgl. Neh 13,28 -- Die Samariter errichteten e Tempel und ein Priestertum am Garizim durch Sanballat, dem Horoniter/Moabiter. Der Tempel war 129 v. Chr. zerstört worden. Dennoch beteten die Samariter weiterhin am Berg Garizim an.

Aber  - keine wirkliche Beziehung zw. dem Gott, den sie anbetete u ihr selbst.

Eine Religion, in der um den rechten Anbetungsort gestritten wird, kann nie befriedigen.

Anbetung muss in 1. Linie Gott befriedigen, nicht uns! Gott ist nicht Fleisch und Schatten. Desh kann ihn e Anbetung im Bereich des Fleisches und der Schatten nicht befriedigen. --

Neuer Weg u Ort der Anbetung:

MUSS - Anbetung im Geist - unerlässliche Notwendigkeit, genauso wie die Wiedergeburt --MUSS  Wiedergeboren -- göttliches Leben --

V 23: in Geist und Wahrheit (2 Begriffe, eine Präposition = beide Begriffe tragen dieselbe Bedeutung bzw. sind aufs Engste verbunden)

wahr # echt/aufrichtig (das sowieso, auch im alten Bund); wahr = in Realitas! steht im Gegensatz zur der zeremoniellen AT-Anbetung in Symbolen und Schatten. Alle diese Schatten sollten nun vergehen!

(d.h. ohne materiellen Tempel, ohne Priesterklasse als Mittler; ohne Tieropfer; sondern: direkt zum Vater im GEIST und WIRKLICHKEIT)

V 24 Weil Gott Geist ist!

Wie kann ich Gott in angemessener Weise anbeten?

Weil Gott Geist ist - d.h. wegen der Natur Gottes - kann ein bestimmter Ort/Stadt/Kirche nichts beitragen, ob man Gott auf einer ihm angemessenen Weise anbetet.

Lösung: Gott gibt uns sein Leben und seinen Geist. (Daher kann niemand e Gott anbeten, zu dem er keine Beziehung hat.)

Sowohl der Garizim wie Jerusalem haben ihre religiöse Bedeutung als Anbetungsstätte verloren!! (Obwohl heute es noch immer Samaritaner gibt, die das mißachten und am Berg Garizim immer noch bei jedem Passahfest 7 Lämmer schlachten; und obwohl auch viele Menschen in Jerusalem diesen Grundsatz mißachten und heute immer noch an der Klagemauer stehen und auf die Errichtung eines Tempels hoffen! - Das ist gegen GOTT!

Bsp: „Fax an Gott“

Jerusalems zeremonieller Opferkult hat im neuen Bund keinerlei Berechtigung mehr (Wenn Gott den Tempeldienst bis zur endgültigen Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. noch zugelassen hat, so deshalb, weil er mit Israel unendliche Geduld hatte. Es ghab also eine Übergangszeit von 40 Jahren - von 30 n.C. bis 70 n.C. wo dann der alte Bund völlig verging.)

V 22: Heil ist aus Israel!

Die Nationen und Samariter kommen durch Christus in genau das Heil hinein, welches im AT dem Volk Israel verheißen worden war. Die Gemeinde/Christentum ist kein neuer Plan in Gottes Heilsgeschichte! sondern die Erfüllung dessen, was im AT dem Volk Israel verheißen war.

V 23 Gott sucht solche Anbeter. Wenn Du auf der Suche nach Anbetern wärest, würdest Du da bei so einer Frau mit deiner Suche anfangen? Was für eine Trophääe würdest Du haben wollen bei Deiner Suche?

Gott möchte uns zeigen, dass er uns WILL - trotz unseres Versagens!

V 31 ff: Jetzt wissen wir, warum JESUS CHRISTUS durch Samaria MUSSTE! - weil Gott Anbeter sucht, die im Geist anbeten! Gott MUSS, weil er uns WILL!

Was Gott sucht (Exkurs)* - siehe Blatt/Folie.

Glaubst Du, dass du etwas hast, das du Gott anbieten könntest? Gott will nichts von Dir, er will DICH!

V 25-26:Stufenwiese Erkenntnis der Frau:

·       Jude V 9

·       größer als Jakob V 12

·       Prophet V 19

·       Messias V 29

·       Heiland der Welt V 42

Der Glaube der Frau und ihr Zeugnis: 4,27-30

Erg.: Lässt Krug stehen.

Das ist wirkliche Befriedigung, wenn wir Dinge, die wir im früheren Leben interessant fanden, um Christi willen stehen lassen und wirklich vergessen!

- heiß, Mittagszeit; aber jetzt ist etwas anderes wichtiger geworden als das Wasser.


Der Dienst des Messias (Prinzipien des Dienstes): 4,31-42

Unterweisung durch Jesus über seinen Dienst: 4,31-38

1. Lektion: Der Dienst ist Speise: 4,31-34

    31 In der Zwischenzeit ersuchten ihn die Jünger und sagten: „Rabbi, iss!”

    32 Er aber sagte zu ihnen: „Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht wisst.”

    33 Darauf sagten die Jünger zueinander hingewandt: „Hat ihm wohl jemand zu essen gebracht?”

    34 Jesus sagt zu ihnen: „Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen, der mich schickte, tue und sein Werk ausführe.

 

Die Jünger lernen eine Lektion: JESUS CHRISTUS, der Sohn Gottes hat eine geistliche Speise nötig!

2x Speise in Joh:

·       Leben nach dem Wort ist Speise: Joh 4 - dauernd, beständig!

·       Gottes Willen zu tun ist nicht die Quelle unseres Lebens, aber das Mittel, zur Erhaltung unseres Lebens und unserer Freude.

·       Leben von dem Wort ist Speise: Joh 6,55.63.68 - einmalig!

·       Die Heilige Schrift / das Wort Gottes ist nicht die Quelle unseres Lebens (Joh. 5,39), aber das Mittel, zur Erhaltung unseres Lebens und unserer Freude.

Was bewirkt Speise?

- Wachstum, Erhaltung, Sättigung, Freude, Lebensmut; Sträke. Speise gibt mehr als Kraft

Wenn wir Gottes Willen tun: ® Wachstum, Befriedigung, Erquickung, Freude . unseres geistlichen Lebens.

Gefahr: Halbherzigkeit

nicht Wasser, sondern Speise!

Durch Samaria zu reisen, und eine einzige Frau zu gewinnen, war für IHN völlige Genugtuung!

® Daher: Wenn wir eine Arbeit im Werk des Herrn tun, die uns nie Genugtuung und Freude bringt, sollten wir uns ernsthaft fragen, ob wir am rechten Platz sind und ob unser Herz am rechten Fleck steht!

2. Lektion: Der Dienst ist dringend:4,35

35 Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und beschaut die Felder – sie sind schon weiß zur Ernte.

Was ist der Wille Gottes für Jesus und die Jünger in diesen Fall? - V 35ff: Ernten!

Das Werk des Herrn ist kein Hobby, das man so nebenbei betreibt. Matth 9,36

® Daher: Geh aufs Ganze! Sei ganz Sein oder lass es ganz sein!

3. Lektion: Der Dienst wird belohnt: 4,36

36 Und der, der erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich der Säende und der Erntende miteinander freuen,

Alle Beteiligten am Werk des Herrn haben Anteil an der zuk. Freude und am Lohn

® Daher: Ihr aber, seid stark und lasst eure Hände nicht schlaff werden. Denn es gibt Lohn für euer Tun! 2.Chr. 15

4. Lektion: Der Dienst eines jeden ist wichtig: 4,37

37 denn hierin ist der Spruch wahr: Ein anderer ist der Säende und ein anderer der Erntende. 38 Ich sandte euch, das zu ernten, das ihr nicht gearbeitet habt;

Einige säen, andere ernten.

Dein Dienst ist wichtig und genauso nötig, wie der des anderen! Alle Beteiligten am Werk des Herrn erhalten ihren Anteil an der Freude und am Lohn. (Bsp. 1.Sam 30)

Gefahr: Entmutigung

Entmutigung ist wahrscheinlich der größte Feind für Diener im Werk des Herrn!

® Daher: Diene, auch wenn dein Dienst noch so gering ausschaut.

5. Lektion: Der Dienst eines jeden ist nur Teil eines Ganzen: 4,38

andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten.

Andere haben gearbeitet. Sämänner und Ernteleute sind nicht immer dieselben. Schätze die anderen und ihre Arbeit richtig ein. Nicht alles ist auf deinem Mist gewachsen. (Auch in der Erkenntnis nicht! Wir stehen auf den Schultern anderer.)

Gefahr: Hochmut/Wichtigtuerei

® Daher: Einer achte den anderen höher als sich selbst!

Ergebnis des Dienstes Jesu: Die Samariter glauben aufgrund des Wortes Christi: 4,39-42

Die Samariter kommen zum festen Glauben! Wie bringt Christus die Samariter dazu, zu glauben? - Durch das Zeugnis der Frau. ® Sie glauben Christi WORT!

V 41: Glaube der Samariter - ohne Zeichen, sondern um des Wortes willen

Ein Beispiel für oberflächlichen Glauben:

V 45.48: Glaube der Galiläer - da sie die Zeichen sahen

Ein Bsp. für echten Glauben:

Die Heilung des Sohnes des königlichen Beamten [2. Zeichen]: 4,43-54

Ereignisse vor der Heilung: 4,43-49

Ereignisse nach der Heilung: Glaube aufgrund des Wortes ® Festigung des Glaubens aufgrund der Erfahrung der Heilung: 4,50-54HH

Es geht wieder um eine GABE Gottes - der Hauptmann erhält seinen Sohn zurück.

Es geht wieder um Glauben: Was brachte den Hauptmann zu einem vertieften Glauben?

4,50: er glaubte dem Wort Jesu

4,54: er glaubte - mit tieferem Glauben als je zuvor!

Treffen mit Jesus in Kana, 30 km von Kapernaum entfernt = ca. 7-8 h Fußmarsch

V 48: Kannst du glauben ohne zu sehen, Hauptmann? - (nicht so wie deine Stammverwandten). Ein Glaube, der durch Zeichen hervorgerufen wird, verlangt immer mehr Zeichen u wird kaum je echter Glaube.

Er musste übernachten, denn er kommt erst am nächsten Tag heim. Er konnte schlafen! (Sonst hätte übernachten keinen Sinn gehabt.) Wie würdest Du dich fühlen? Gestern um 19.00 h wusste er, dass er die Gabe erhalten hatte. Wie konnte er es wissen? - Er musste auf das nackte Wort Christi vertrauen. DAS ist Glaube! Er glaubte und wusste daher, dass das Wunder bereits geschehen ist, obwohl er davon nichts sehen/spüren konnte. Den Beweis erhielt er erst verzögert - später! Als er den (verzögerten) Beweis erhielt, dass das, was Christus gesagt hatte, wahr war, wurde sein Glaube vertieft.

Was führte ihn dazu, zu glauben? - Das nackte WORT Christi - das sich im Nachhinein als absolut wahr erwies.

Ein Teil unseres Glaubens besteht darin, dass wir auf das nackte Wort Dessen angewiesen sind, der zu guter Letzt alles durch die Tatsachenbeweise bestätigen wird.

Hebr 11,1 ein Überzeugtsein von Dingen die man (zum jetzigen Zeitpunkt) noch nicht sieht.

Lektion: Schau nicht auf deine subjektiven Gefühle und Erfahrungen! Das ist nicht wirklicher Glaube.  FOLIE (Erfahrung - Glaube - Tatsache).

Der Glaube an das nackte Wort erlebt im Nachhinein die Bestätigung (=das Zeichen) und wird dadurch umso fester. Glaubst du, dass es einen Himmel gibt? - Du kannst nur dem nackten Wort Christi vertrauen. Wie bekommt e Mensch Vergebung? - Glaube an das nackte Wort vom Sühnetod Christi und von der Zurechnung der Gottesgerechtigkeit. (NICHT Glaube an deine große Erfahrung und die tollen Gefühle bei deiner Bekehrung! Unser Heil ruht auf dem GLAUBEN, der allezeit aktiv ausgeübt wird.)

Bsp. Günter Neum. u.a. Bsp. FOLIE (Erfahrung - Glaube - Tatsache).

Ergebnis: die Freude und Heilsgewissheit folgen und verteilen den Glauben an das nackte Wort!

Beachte Parallel-Wunder Joh 11: Heilung aus Distanz? - Nein.

Joh 5: Heilung aus Distanz? - Ja.


Zweite Reise nach Jerusalem: Der Messias ist der Schöpfer und Erhalter (Frage: Wie bringt der Messias Menschen in den Himmel?) 5,1- 6,71

Jesus schafft Heil und Leben: Die Heilung am Teich (ohne ein Mittel) [3. Zeichen]: 5,1-16

Vorgeschichte: 5,1-5

Zuerst Heilmittel vorgestellt - ein Teich - eine Heilquelle. Die Schwachen warten auf die Bewegung des Wassers (vielleicht ein Aufsprudeln - wahrscheinlich übernatürlich).

Der falsche Weg zum Heil:

Wir alle brauchen Heilmittel. Man darf Heilmittel verwenden, die Gott uns zur Heilung gegeben hat (Medizin; Heilpflanzen, Heilbäder). Aber dieser 38 j. schwache Mann hier war so krank und schwach, dass er nicht mal das Mittel verwenden konnte.

- das Heilmittel ist zwar vorhanden, aber in dem Kranken findet sich keine Kraft! Das Wollen ist Vorhanden, aber das Vollbringen nicht. Er sieht ein anderes Gesetz in seinen Gliedern, das dem Gesetz seines Sinnes widerstreitet und ihn in Gefangenschaft bringt. - klingt wie Röm 7. Er ist kraftlos!

Röm 8,3: Das Gesetz ist durch das Fleisch geschwächt.

Welches Bild von Gott erhält man? - Der Stärkere gewinnt. Surviving of the fittest. Wettkampfdenken. Gott, der grausame Tyrann, der mit dem Heil so geizig ist.

Der richtige Weg zum Heil:

Christus  geht her - unverständlich: Warum trägt Christus ihn nicht zum Teich?

Christus  gibt uns nicht die helfende Hand, damit wir das Gesetz besser erfüllen können!

Gespräch mit Jesus: 5,6-7     

V 6: Warum fragt ihn der Herr? Willst du gesund werden. Der Mann antwortet nicht „Ja, bitte!“ Er war so fixiert auf das Mittel als die einzige Methode der Heilung. Für ihn war ein anderer Heilsweg undenkbar!

Christus verwendet kein Mittel.

Sobald ein Mensch in Kontakt kommt mit der Quelle des Lebens, kann er sofort die Gabe des Lebens erhalten - LEBEN, Kraft, Heil - ohne irg. ein Mittel/Mittler.

Die Juden schauten auf das Gesetz als Mittel zum Leben (Joh 5,39) und zur Gerechtigkeit (Röm 9, Gal 3)

Christus gibt das Leben in dem Augenblick, da wir auf ihn vertrauen! (Blick abwenden von dir selbst und von den rel. Mitteln).

Die Heilung: 5,8-9

V 8: Was ihn vorher ans Bett fesselte, wird nun zum Zeichen seines geheilten Zustandes. Das Bett war Herr über ihn gewesen, nun ist er Herr über das Bett.

Mein Wandel ist ein Beweis für mein Heil!

Nachgeschichte: 5,10-16

V 10: Warum heilte JESUS CHRISTUS ihn gerade am Sabbat?

Sabbat: In Mischna steht: Wer eine Nadel am Gewand trägt am Sabbat = Sünde. Matratze tragen, nur erlaubt, wenn ein kranker Mensch draufliegt.

Was drückt das Sabbatgebot aus? Was ist denn der Sinn des Sabbats?

Sabbat = von Arbeit aufhören / Pause machen (anapausein)

2.M.20 Gedenke: Gott tut uns Gutes (Schöpfung) Gott ist die Quelle der Schöpfung. Gott der Schöpfer hat sein Werk vollbracht. Er ruht und wir dürfen in ihm ruhen/ zur Ruhe kommen

(5.M.5,15 Gedenke: Gott hat uns befreit aus dem Joch der Sklaverei (Erlösung). In Ägypten hatte sie keine Ruhe gehabt. = Gott der Erlöser bringt Ruhe in ihm.)

Sie sollten am Sabbat seiner gedenken. Am Sabbat geh ich in seine Ruhe ein. Sie sollten erkennen: Wir können nur deshalb arbeiten, weil Gott uns die Kraft zum Arbeiten gegeben hat.

V 13: Wenig Erkenntnis, aber er war dennoch gerettet. Zur Errettung brauchst Du nicht viel Erkenntnis über Jesu und seine Natur und sein Wesen als Gottmensch. Nur eines: Vertrauen auf Sein Wort und Seine Kraft, die rettet.

V 14: Als Junger Gläubiger zog es ihn in die Gegenwart Gottes. Wo findet JESUS CHRISTUS dich?

V 14: Offensichtlich wusste er um seine Sünde.

Sind alle Krankheiten wegen Sünde? - NEIN! ® JOH 9

V 15: Jetzt wächst seine Erkenntnis über JESUS CHRISTUS.

Jesus ist Schöpfer und Vermittler des Lebens. (Erste längere Rede): 5,17-47

Kommentar Jesu zum Zeichen.

Die Aussagen Jesu über seine Schöpfertätigkeit: 5,17-29

Kp. 5 über das Wesen des Sohnes. Was heißt „Sohn Gottes“?

(Juden kannten nur „Söhne Gottes = Engel: Hiob 1 z.B.)

Wie der Vater schafft, so auch der Sohn, jedoch in Abhängigkeit vom Vater: 5,17-18

V 17: Gott arbeitet - trotz Sabbat - wegen der Sünde des Menschen. Und wenn Gott arbeitet, wie kann dann dem Herrn JESUS CHRISTUS verboten werden, am Sabbat einen Menschen wiederherzustellen? Weder Gott noch der Sohn brechen daher das Gesetz, wenn sie solches tun.

(JESUS CHRISTUS beseitigt das Sabbatgesetz hier nicht. Das wird erst später beseitigt, vgl. Kol 2,16-17).

Jesus erfüllte das Gesetz in jeder Einzelheit. JESUS CHRISTUS ist lediglich gegen die pharisäischen Traditionen! Die Pharisäer ritten auf dem Buchstaben und verpaßten dabei den eigentlichen Geist und die eig. Absicht des Sabbatgebotes.

V 18: GOTT gleich! (s. Folie) - starke Stelle - wie Phil 2,5

Wie der Vater lebendig macht, so auch der Sohn: 5,19-23

V 19: JESUS CHRISTUS hat den Sabbat nie gebrochen! Er war in allem unter das Gesetz getan. Der ewige Sohn ist auf die Erde gekommen, um nichts anderes zu tun als des Vaters Willen! Wenn die Juden also behaupteten, JESUS CHRISTUS hielte den Sabbat nicht, dann heißt das, er habe etwas von sich selbst gemacht. JESUS CHRISTUS sagt ihnen aber hier, dass der Sohn absolut NICHTS von sich selbst tun kann - aufgrund seines mit Gott Gleichseins!! Er tut nichts, was dem Willen Gottes widerspricht, eben deshalb, weil er der SOHN ist, d.h. gottgleich in seiner Natur, d.h. vollkommen!

Er tut alles WAS der Vater tut, und er tut es so, WIE der Vater es tut. Er führte seine Mission in absolutem Gehorsam und absoluter Abhängigkeit vom Vater aus - nicht weil er weniger wäre als der Vater, sondern, weil er vollkommen ist in seinem Menschsein; und vollkommenes Menschsein bedeutet eben absolute Abhängigkeit vom Vater (vgl. Joh 15). Jesu geistliche Augen waren immer auf den Vater gerichtet. - Und deine?

Weil Jesus war, was er war, konnte er nicht anders als den Willen des Vaters tun. Hätte er gesündigt, wäre er nicht vollkommen, und er wäre nicht JESUS, der vollkommene Sohn und Gottgleiche! ® Folie.

Zitiere hier Abschnitte aus Das Wesen Gottes (Lektionen)

 

V 21: die größeren Werke = die Auferweckung derer im Tod zu wahrem Leben - und das Gericht V 22 (Pfingsten und danach)

V 22: Christus - weil er die Quelle des Lebens ist - des physischen wie des geistlichen! Er entscheidet über das ewige Leben - natürlich nicht ohne den Vater (V 19)

V 23: Der Sohn ist Gott gleich:

·       Gleichheit der Personen V18

·       Gleichheit der Werke V19-22

·       Gleichheit der Ehre V 23 - vgl. Jes 42,8

Bsp.: Athanasius besucht den arianischen König (und dessen mitregierenden Sohn) - Achtet den Sohn wie Luft ® König ärgerlich.

Wie der Vater Leben in sich hat, so auch der Sohn: 5,24-29

V 24-29: wird diese Auferweckung zum wahren Leben beschrieben Vgl. Joh 11

2 Phasen der Auferstehung:

1.Phase: die Stunde kommt und ist jetzt (Vers 25) - vgl. 4,23 d.h. gegenwärtig

- nicht alle Toten, sondern nur die Toten, welche hören und glauben (V 24.25)

2.Phase: die Stunde kommt (Vers 28) - d.h. zukünftig

- alle Toten (Vers 28). = die Auferstehung aus dem Hades heraus, (= die Auferstehung der Gerechten den Alten Testaments und Neuen Testaments, die im Hades auf ihre Erlösung warteten, die Auferstehung der Ungerechten, die im Hades auf ihr Gericht und ewige Schmach warten).

= NICHT zwei verschiedenartige Auferstehungen, sondern die eine Auferstegung in 2 Phasen: Zuerst Auferstehung aus dem Sündentod ins ewige Leben, danach Auferstehung aus dem physischen Tod.

Dass die 2.Phase der Auferstehung (= die aus dem physischen Tod) wiederum aufgeteilt wird, scheint Offb 20 und 1.Kor 15 zu lehren. Die Auferstehung der Gerechten ist bei der Parusie, die der Ungerechten am Ende des Millenniums.

V24: jeden den er will = er will jeden, der hört und glaubt! (hören = gehorchen, auf das Gehörte eingehen)

V 22 u. 26: „gegeben“ bezieht sich auf ihn als Mensch (vgl. V 27). Als göttliche Person muss ihm nichts erst gegeben werden.

 

Exkurs: Der Vater und der Sohn:

Der Sohn handelt nicht unabhängig vom Vater. Der Vater ist nicht unabhängig vom Sohn.

Der Vater hält dem Sohn nichts verborgen. Es gibt keine Geheimnisse, Überaschungen oder Mißverständnisse zwischen dem Vater und dem Sohn. Es gibt nichts, was der Vater weiß´, aber der Sohn nicht. Der Sohn ist ebenso allwissen, allgegenwärtig, allmächtig und ewig wie der Vater. Keiner der Beiden ist wichtiger als der andere. Der Eine ist kein Gegengott des Anderen. Der Sohn entspricht in allem dem Willen und Wünschen des Vaters, eben deshalb, weil er der vollkommene Gott, der Sohn, ist. Vollkommenheit kann nicht anders als vollkommen und göttlich und im Einklang mit dem Gottvater zu handeln. Wäre es anders, dann wäre der göttliche Sohn nicht der göttliche Sohn.

Der vater kann es nicht zulassen, dass der Sohn weniger Ehre bekommt, als Er Selbst. Denn damit würde der Vater anzeigen, dass der Sohn nicht die cvollkommene Darstellung des Vaters ist. Es würde heißen, dass der Sohn geringer wäre als der Vater, d.h. er wäre dann nicht gottglkeich, nicht göttlich!

Wer vom Sohn Ehre wegnimmt, nimmt auch vomm Vater Ehre weg. Wer den Sohn geringer macht, macht auch den Vater geringer. Jemandem weniger Ehre zukommen zu lassen, als ihm gebührt, kommt einer Verachtung gleich. Wer daher sgat, der Sohn sei geringer als der Vater, verachtet den Sohn und damit auch den Vater. Vgl auch 1. Joh 2,23.

Gott ist EINER. Als Jesus Christus Mensch wurde, konnte er unmöglich etwas von seiner Gottheit aufgeben. Denn Gott ist eine Einheit. Gott - auch wenn es Gott der Sohn ist - kann nicht geringer werden, als was er ist. As Christus Mensch wurde, verzichtete er lediglich auf den vollständigen Gebrauch seiner göttlichen Allmacht und Allwissenheit und Allgegenwart.

Da die Personen der Gottheit eine Einheit bilden, ist unmöglich, dass der Wille des Sohnes mit dem Willen des Vaters nicht konform ginge. AlleTaten und Gedanken des Einen haben sofrot die uneingeschränkte Zustimmung des Anderen. Es besteht eine ewige unmittelbare Kommunikation unter ihnen. Gott ist unteilbar. Es ist nicht so, dass eine göttliche Person wirkt, während die andere untätig ist.

Die Wahrheit von der Dreieinheit Gottes ist eine Wahrheit,die nur mit dem Herzen aufgenommen wird, nicht mit dem Verstand.erfassen.

„ich fürchte nichts so sehr wie Vernunftschlüsse, wo Zuneigungen und beseelen sollten.“ (Bellett, Der Sohn Gottes)

Zitiere hier Abschnitte aus Das Wesen Gottes (Lektionen)

 

Die fünf bestätigenden Zeugen für die Glaubwürdigkeit der Aussagen Jesu: 5,31-47

Das Zeugnis Jesu selbst: 5,30-31

Ich suche nicht meinen Willen. Mein Zeugnis wäre nicht wahr, wenn ich allein wäre

V 30: Sowohl die Natur Jesu als Gott, der Sohn, als auch seine Sendung als der fleiscHeilige Geistewordene, vollkommen gehorsame Sohn schließen jegliche Möglichkeit aus, dass er je etwas „aus sich selber“ (ohne den Vater und in Unabhängigkeit vom Vater) tun sollte.

Das Zeugnis der Täufers: 5,32-35

Johannes der Täufer gab Zeugnis von mir - obwohl ich dieses Zeugnis eines Menschen nicht nötig habe. Gott muss sein eigener Zeuge sein.

Das Zeugnis der Werke Jesu: 5,36

Meine Werke zeugen von mir

Das Zeugnis der Stimme des Vaters: 5,38

Mein Vater selbst zeugt von mir (gehört zu 2.)

Das Zeugnis der Schrift: 5,39-47

Die Schriften zeugen von mir

X ist die Quelle des Lebens - nicht wir, auch nicht unsere Eltern;

auch die Schriften sind nicht die Quelle des Lebens! V 39

Die Schriften weisen lediglich auf Christus hin, der das Leben gibt.

X warnt die Pharisäaer, mit den Schriften so umzugehen, als ob sie die Quelle des Lebens wären.

 

Gehen manche Christen heute auch so um? Wir können die Schriften nicht unabhängig von Christus lesen. Heilige Schrift lesen ist kein Zaubermittel. Aber für diejenigen, die Leben bereits haben, wird die Heilige Schrift zum „Lebensmittel“ - zum Mittel das Leben zu erhalten.

 

Vers 43: Vgl: Sach 11 und 13. Sie werden den bösen Hirten aufnehmen.

 

Darstellung ihres Unglaubens:

              Ihr habt den Vater weder gehört noch gesehen V 37b

              Ihr habt sein Wort nicht bleibend in euch V 38

              Ihr meint, in den Schriften ewigen Leben zu haben V 39

              Ihr wollt nicht zu mir kommen, um ewiges Leben zu haben V 40

              Ihr habt die Liebe Gottes nicht in euch V 42

              Ihr nehmt mich nicht auf V 43

              Ihr nehmt Ehre voneinander und sucht nicht Gottes Ehre V 44

              Ihr glaubt den Schriften Moses nicht V 47

Gründe für ihren Unglauben:

1.             Keine Gottesoffenbarung weil sie nicht an den Gottgesandten glauben.

2.             Meinen, das mosaische Gesetz sei ein Mittel, um ewiges Leben zu erlangen.

3.             Sie suchen die eigene Ehre, nicht Gottes Ehre.

4.             Sie glauben nicht den mosaischen Schriften über den Christus.


Jesus erhält am Leben: Die Speisung der Fünftausend [4. Zeichen]: 6,1-15

Vorgeschichte: 6,1-4

Muss das Passah von 29 n. Chr. Sein!

Mk 6,39 = Joh 6,10; Würde sich Mk 2,23 auf Sommer 27 n. Chr. (Anstatt Sommer 28 n. Chr.) beziehen, so wäre dies nicht möglich. Denn der Herr hielt sich von April bi Dez 27 n. Chr. In Judäa am Jordan auf, nicht in Galiläa (vgl Mk 2,1.13; 3,7-4,1). Doe Ernte Mk 2,23 war die von 28 n. Chr., nicht die von 27 n. Chr. Vgl Joh 3,22ff).

Gespräch mit den Jüngern: 6,5-9

Die Brotvermehrung: 6,10-13

Reaktionen nach dem Zeichen: 6,14-15

Reaktion des Volkes: 6,14
Reaktion Jesu: 6,15

V 4: Passah nahe - Warum erwähnt? ®

Passah: aufbruchsbereit; Eile, Lenden umgürtet, 1.P 1,13; Reise ins Erbteil 1.P 1

aber große Frage: Wie sollten sie auf der Reise erhalten bleiben?

Wir - auch auf einer Reise - in die Herrlichkeit. Kann ich sicher sein, dass ich auf der Reise erhalten bleibe? Kann ich sicher sein, dass ich dort ankomme?

Vers 15: Christus am Berg - in der Herrlichkeit, wo er vorher war.

 

Jesus bringt zum Ziel: Der Wandel auf dem Wasser [5. Zeichen]: 6,16-21

Die Abwesenheit Jesu und der Gegenwind der Jünger: 6,16-18

6,15-21: Das 2. Zeichen: Die Jünger auf einer Reise:

X nicht bei ihnen - am Berg (vgl. V 62, wo er zuvor war) Christus - zur Rechten des Vaters!

Jünger Reise von der Welt unten in die Welt droben.

Warum lässt sie der Herr allein? Warum lässt er sie rudern?

- Wie machen wir geistlichen Fortschritt auf unserer Reise? Sollen Erfahrung machen (Wind, Wellen, Widerstand) und sollen MITTEL gebrauchen! - Nur Ruder? - Der Herr gibt mir Mittel zum geistlichen Fortschritt: Gebet, Wort Gottes, Gemeinschaft, schwierige Brüder, Krankheiten, widerwärtige Umstände, die mich vertrauen lehren -

Blatt: Gesegnete Schwierigkeiten.

Das Kommen Jesu auf dem Wasser (1. Wunder : 6,19-20

Während sie rudern und sich abmühen - sehen IHN kommen. (Welche Richtung schaut man, wenn man rudert?)

(Mk 6 er wollte vorübergehen - zumindest tat er so - Will eingeladen/gebeten sein!) -

Das sofortige Erreichen des Ziels (2. Wunder): 6,21

Sie laden ihn ins Bott ein ® SOFORT sind sie am Ziel! - Röm 8,28-31.

Sobald Jesus ins Boot kam, waren sie sofort am Land, obwohl sie eben noch in der Mitte des Sees gewesen waren. Wenn Jesus in das Leben hinein kommt, ist man am Ziel angekommen!

Jesus ist der Erhalter und Vollender des Lebens. (Zweite längere Rede): 6,22-59

Falsches und wahres Trachten: 6,22-27

Warum hat der Herr nicht jeden Tag Brot vermehrt? - weil das die Not der Menschen nicht wirklich stillt.

Gott hat Triebe in den Menschen gelegt. Aber auch die Sünde treibt. Die Triebe sind Genießen, Haben und Sein (vgl. 1.Joh 2,). Die Verlangen können schon Sünde sein. Es gibt echtes und falsches Trachten.

Rechtes Wirken: 6,28-29

Vers 27: Seht dazu, dieses geistliche Bort zu bekommen.

Jantzen: Mein Weg war: Arbeite nicht für Speise dieser Welt; vertraue dem Herrn. Nur im ersten Jahr der Ehe hatte ich einen geregelten Lohn. Seit ca. 45 Jahren haben wir keinen garantierten Lohn gehabt.

Vers 28: was ihr tun sollt, ist glauben. D.i. das einzige Werk, das Gott von euch sehen möchte! (Das Zeichen hilft dir nicht, wenn du den nicht willst, der hinter dem zeichen steht. Vgl. Verlobungsring: Wenn niemand dahiner steht ® nichts nütze.)

Das Brot Mose und das Brot Jesu: 6,30-33

V 31: Manna - Erinnerung an die wunderbare Versorgung zur Erhaltung des erlösten Volkes auf der Wüstenreise.

Aber: Die Väter starben auf der Reise; sie sind nicht erhalten worden - V 49.58. Was sollten sie durch das Manna lernen? - 5. Mose 8,3:

Gott ließ sie in der Wüste Hunger leiden zu dem Zweck, dass sie lernen sollten: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Es gibt mehr, als dieses Leben! Alles ist von Gott, aber physisches Brot ist nicht alles. Es gibt mehr!

Physisches Brot gibt letztlich keine Befriedigung (nur eine Zeitlang; V 22 ff: Sie kamen, u nochmals gesättigt zu werden. V 26: Ihr kommt zu mir, um euren Bauch wieder zu füllen).

 

Was ist die Bedeutung des täglichen Brotes überhaupt? Es sollte mich jeden Tag zu Dem hin weisen, der dahinter steht. GOTT, von dem ich Tag für Tag abhängig bin. BROT - ein Zeichen. Ein Zeichen weist immer auf den hin, der dahinter steht.

Brot weist auf den Mann der dahinter steht: Welches Brot gibt ewige Sättigung? - Gott Selbst! Christus das BROT des Lebens!

Der Mensch lebt von jedem Wort aus Gottes Mund. Joh 6,55.63.68.

Vom Sehen, Kommen und Glauben: 6,34-40

Vers 35: einmal kommen und essen ® beständig essen, kauen, bis die Nahrung Teil von mir selbst wird. Er in mir und ich in ihm.

Werde ich das Ziel erreichen? - Das Leben das er mir gibt - erhält er es auch?

Bsp.: der Hirte bringt die Schafe heim - Gott fragt ihn, „wo ist der Thomas?“ ... weiß nicht, eben war er noch da ...hab ihn verloren --

X würde als Versager dastehen.

Das Leben, das er mir gibt, erhält er auch! Was ich tun muss, ist lediglich, mich ihm anzuvertrauen.

Vers 37: Gandhi - Kirche: Schild: „Nur für Weiße“

6,37:

Das Nicht-Hinausstoßen ist nicht eines, das etwa zur Zeit eines Kommens zu Jesus stattfinden "könnte", sondern bezieht sich, nach den darauf folgenden Versen, auf die Zeit danach. Dass er einen Kommenden aufnimmt, ist für ihn selbstverständlich.

. Das Hinausstoßen muss vom Zusammenhang her als ein Sich-Abwenden betrachtet werden. Jesus macht klar, dass er den Seinen die Treue hält. Dementsprechend ist das Verlieren von V 39 als ein Versäumen zu denken.

 

V 38-40: Wird Christus den Willen des Vaters perfekt ausführen? Oder wird er einige auf dem Weg verlieren? Kümmert sich JESUS CHRISTUS um ein Brösel, wie ich eins bin?

Vgl. V 12: sammelt, damit nichts umkomme.

Vom Essen des himmlischen Brotes: 6,41-51

Vers 37-40: Es ist kein Thema für Jesus, dass er jemanden nicht annimmt. Komme ich, so nimmt er mich auf. Die Voraussetzung ist, dass ich in ihm bin; dann wirft er mich nicht hinaus.

Vers 37-40: Wenn ein Mensch gerettet werden will, gibt der Vater diesen Menschen dem Sohn. ® Dieser Mensch kommt zum Sohn. ® Der Sohn wird ihn aufnehmen und ihm treu bleiben, dh: er wird ihn auch später nicht hinausstoßen

Warum ist das so, warum wird er ihm treu bleiben? - Weil er gerade deshalb vom Himmel herab gekommen ist, damit er den Willen des Vaters tue. Und der Wille des Vaters ist, dass der Sohn die ihm Anvertrauten ans Ziel bringt.

Das Ziel ist Auferweckung am letzten Tag. Der Vater will, dass jeder Glaubende ewiges Leben habe.

Vers 44: Der Vater zieht zum Sohn (d.i. jeden, der sich beim Vater befindet! Man muss sich schon da aufhalten, wo der Vater ist, um dann zum Sohne hin gezogen zu werden). Wenn der Vater jemanden nicht zum Sohn ziehen würde t, weil derjenige sich nicht beim Vater aufhält und nicht gerettet werden will, kann (und wird!) dieser nicht zum Sohn kommen und ewiges Leben erhalten.

 

Vers 45: Jeder, der gerettet werden will, wird zu Jesus Christus kommen, weil ihn der Vater zum Sohn gezogen hat. Deshalb hat derjenige, der an den Sohn glaubt, ewiges Leben. 6,47.

Höhepunkt: Vom Kauen des Fleisches Jesu und Trinken des Blutes Jesu: 6,52-59

V. 50.53:

beständiges Essen - er wir Teil von uns

V. 54-58 ihn „kauen

Wie? V. 63 Die WORTE sind geistliche Speise und LEBEN! - d.h. Gottes WORT wird uns ein „LEBENSmittel“.

Wenn wir ihn essen (V 54 ff. „kauen“), wird er ein Teil von uns.

Wie bei den Kartoffeln. Wenn ich sie esse, werden sie Teil von mir.

Christus  kam, um das menschliche Sehnen nach LEBEN zu stillen.

Sohn Gottes auch auf einer Reise: V 38 aus dem Himmel gekommen - V 51 das Leben gegeben - V 57 auferstanden - V 62 wieder in die himmlische Welt gegangen -- Wir folgen ihm dorthin.

Die Krise als Probe für die Jünger: 6,60-71

Der äußere Jüngerkreis: 6,60-65

Erste Stufe: 6,60-64
Zweite Stufe der Krise: 6,65-66

Der innere Jüngerkreis: 6,66-71

Die Elf: 6,67-69
Der Eine: 6,70-71

Judas Iskariot

. war ein Schaf der Herde Jesu:  Mt 10,1.16;

. war ein Jünger Jesu, sein Nachfolger, (was nach Jh 8,30.31 identisch ist mit Glaubender) und auch ein Apostel, ein von ihm Gesandter:  Lk 6,13-16;

. war bei seinem Kommen zu Jesus vom Vater dem Sohne gegeben, wenn er vor diesem Kommen beim Vater war - wie ein Nathanael (Matthäus Levi, z. Bsp., war vor seinem Gerufenwerden fern von Gott);

. war ein von Jesus Gewählter:  Jh 6,70, zuerst zur Nachfolge, dann zum Gesandten:  Lk 6,13 (keine Sendung ohne Nachfolge);

. bekam mit den anderen Jüngern Kraft von Jesus, für ihn den messianischen Sendungsdienst wahrzunehmen:  Mt 10,1-8;

. war Glaubender und Nachfolger, solange das Wort Jesu in ihm die Oberhand hatte (Jh 8,31), hörte aber mit der Zeit auf zu glauben:  Jh 6,64;

. wurde zu einem Gegner Jesu:  Jh 6,70E, das Umgekehrte von einem Nachfolger, was jedoch kein Hindernis für eine Umkehr sein mußte, denn dieselbe Bezeichnung erfuhr Petrus:  Mt 16,23 (Hbr: satan; Gr: diabolos; D: Gegner);

. war bereit, seinen Herrn für weniger als die Hälfte von dem zu verkaufen, als was Maria für seine Salbung auszugeben bereit war (nach den Berechnungen von Vincent);

. ist nie von Jesus verlassen oder versäumt worden: Jh 6,37;

. wurde nicht von Jesus verloren (Jh 6,39  17,12  18,9), sondern von ihm bewußt abgegeben und vom Vater abgeschnitten:  Jh 15,2A.6A.

 

 

Dritte Reise nach Jerusalem: Der Messias ist der Lichtbringer (Frage: Wie offenbart sich der Messias der Welt?) 7,1- 10,42

Überblick Kp 7-12:

Jesu 3. Reise nach Jerusalem: (Kp 7-10,40 bleibt Jesus in Jerusalem)

FOLIE:

J 7 Laubhüttenfest in Jerusalem - Wasser, Lichter im Tempel

J 8 Ehebrecherin und Pharisäer bloßgestellt - Licht der Welt

J 9 Blindgeborener und Pharisäer sehen - Licht der Welt

J 10 Hirte kommt zum Türhüter, der wahre Hirte zeigt sich den Schafen - Lichterfest (Tempelweihfest)

 

V 4b: „Zeige dich dieser Welt!“

V 4b: „Zeige dich dieser Welt!“

Welt = Jerusalem, Judentum; 1 - 2 Mio Menschen in der 100.000 Ew.-Stadt.

Tausende würden ihn dort sehen. Er würde publik werden.

Wie macht sich der Herr in dieser Welt bekannt? Wie offenbart er sich ihr?

Kp 7 Wie geht er hinauf? -

 Er geht nicht. Dann geht er im Verborgenen.

Warum ging er „im Verborgenen“ nach Jerusalem, wenn er doch öffentlich bekannt werden wollte? 7,10; 8,59 (verbarg sich).

Grundsätzlich: Es ist gefährlich, sich offen als Messias zu erkennen zu geben, wenn das Volk gefühlsmäßig aufgewühlt ist. Zu leicht hätte die Volksmenge ihn als irdisch/fleischlichen politischen Messias eines irdischen Königreiches interpretiert. UND: - Weil die Welt ein Problem hat: V 7: Ihre Werke sind BÖSE (vgl. 7,19)

Darum haßt sie Jesus, weil er von ihr zeugt, sie ins Licht stellt..

2 Grundprobleme von uns Menschen:

1. Wir sind böse 7,7.19 wir erkennen es nicht - Licht ist nötig.

2. Wir kennen Gott nicht 7,28b wir brauchen Erleuchtung - Licht nötig.

1. Wir sind böse 7,7.19 wir erkennen es nicht - Licht ist nötig.

V 14-18: Frage steht im Raum: Ist seine Lehre von Gott?

Der größte Morallehrer der Welt behauptet, seine Lehre sei göttlichen Ursprungs. Jeder Mensch hat ein moralisches Urteilsvermögen. Jesus sagt ihnen: V 17: Verwendet Euer moralisches Urteilsvermögen, um zu prüfen, woher meine Lehre kommt. Probiert es selber aus.

Legt den Maßstab meiner Lehre an euch an, dann werdet ihr bezüglich der LEHRE wissen, ob meine Lehre von mir selber ist oder ob sie von Gott ist! V 18. Einer, der eine Lehre erfunden hat und aus sich selber redet, sucht sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen und eigene Ehre zu bekommen. Urteilt nun selber: Ist die Lehre von mir selbst?

V 19-23: Hinweis auf seine Werke (Heilung des Gelähmten v Bethesda am Sabbat)

V 24: „Richtet/Urteilt nicht nach dem Schein ...“. Jeder ist verantwortlich, sein moralisches Urteilsvermögen zu verwenden. Jeder hat das Licht des Gewissens. Beurteilt selber, ob diese Lehre dämonisch ist oder göttlich.

2. Wir kennen Gott nicht 7,28b wir brauchen Erleuchtung - Licht nötig.

V 37 ff: JESUS CHRISTUS stellt sich selbst als den Gegenstand des Lasubhüttesfestes dar. Nur IN IHM kannst du Gott kennenlernen.

V 40-53: Verschiedene Reaktionen - Volksmenge entzweit. Pharis. u. Sadduz. gegen Volk - Tempeldiener machtlos - Nikodemus -

V 51: Richtet/Verurteilt unser Gestez ohne seine LEHRE anzuhören und seine WERKE zu untersuchen? Urteilt doch selber über seine LEHRE uns WERKE!

 

Kp 8: Wie geht er hinauf?

Frage steht im Raum: „wer ist ohne Sünde?“ Christus legt ihren eigenen Beurteilungsmaßstab - das GESETZ - an ihnen selber an. Beurteilt euch selbst!

Er schreibt am Boden und dadurch offenbart er ihre Sünden- Wo/Wann hat Gott je etwas mit seinem Finger auf die Erde geschrieben? - Christus - der GESETZgeber, das Licht der Welt beleuchtet ihre Sünden (Jes 9,1-2). Das Licht scheint in der Finsternis und stellt Menschen bloß.

Beurteilt euch selbst! Verwendet eure eigene moralische Urteilsfähigkeit.

V 15: Ihr urteilt nach dem Fleisch, ich urteile mit einem gerechten Gericht/Urteil

V 1-11: zum Problem Nr 1: Die Welt (= die pharis. etc.) ist böse. Härte!

V 19:       zum Problem Nr 2: Sie kennen Gott nicht.

V 21-30: Wer ist Jesus? - der ICH BIN - Jes 43,10

Wie wird die Welt erkennen, dass er ist, der er ist? - V 28 Durch seinen Kreuzestod! Das Kreuz offenbart: Christus verurteilt die Sünde, aber liebt den Sünder!

V 21.34: zum Problem Nr 1: Wir sind Sklaven der Sünde 8,21.24.34

 

Kp 9 Wie geht er hinauf?

Mann, der von Geburt an in Finsternis wohnte, wird sehend und entdeckt, wer Jesus ist! - und wird ein Zeuge. Die Werke Gottes wurden an ihm geoffenbart.

Jesus nimmt seinen göttlichen Speichel und Staub der Erde vom Erdboden, macht Lehm -- ein Schöpfungswerk (1.M 2) - Schöpfungsakt war nötig!! (2.Kor 5,17) Christus der SCHÖPFER, „es werde Licht“ in diesem Menschen (1.M 1)

V 11: Der Teich dessen, der GESANDT ist (Siloah) Jes 61,1 gesandt ...

V 1 ff      zu Problem Nr 2: Wir sind blind und sehen nicht, wer/wie Jesus ist

Der Blinde hatte nie Licht gehabt. Er war nicht an seiner Blindheit schuldig. Die rel. Führer hatten Licht aus dem AT gehabt. Sie sind daher verantwortlich!

 

Kp 10 Wie geht er hinauf?

Jesus, der gute Hirte, die Tür ins ewige Leben. Wie geht er zun Hof hinauf?

Wie unterscheidet man den wahren Hirten von den falschen Hirten? - (Wie unterscheidet man wahre Lehre von falscher Lehre?) - Durch die Art und Weise, in welcher er hinaufgeht und sich der Welt zeigt! - Merkmal des guten Hirten: Er kommt zur Tür, zum Torhüter. Der gute Hirte kommt auf dem rechtmäßigen Wege, keine Hintertüren - sondern entsprechend den Verheißungen. Er führt die Schafe heraus, die Schafe hören und folgen - heraus aus dem fleischlichen Judentum. Er lässt seine Leben freiwillig.

Wie weiß man, wer seine Schafe sind? - sie horen und gehorchen.

V 22 ff: Christus bekennt: Ichbin Gott, meine Werke zeugen davon! - wollen ihn steinigen.

-- „Beurteilt meine WERKE!“ (V 25)

Er entging ihrer Hand.

Kp 11 Wie geht er hinauf?

Der HERR des Lebens KOMMT! - und bringt LEBEN, das nie mehr aufhört und beweist damit seine Gottheit!

Viele glauben; Pharis. bekennen. „Er tut viele Zeichen“ - deshalb müssen wir ihn töten. Das ist ihr moralisches Urteil!!

Kp 12 Wie geht er hinauf?

Der KÖNIG Israels KOMMT in seine Hauptstadt - Hier kommt er so öffentlich wie nur möglich!

Viele glauben wegen der Zeichen. HP wollen den Kronzeugen töten, weil der Beweis zu offensichtlich ist. (= ihr moral. Urteil!)

Gott spricht vom Himmel und bestätigt seinen Sohn.

JESUS CHRISTUS: Herausforderung: „Was willst du mit dem Licht tun?“

a) in Finsternis bleiben?     

b) Söhne des Lichtes werden?

Das LICHT verbirgt sich! V 36

V 37-43: Trotz der Zeichen glaubten sie nicht.

Jes 53 sie entschieden sich, nicht zu glauben, daher:

Jes 6 - konnten sie nicht glauben! - Verstockung als Gericht wegen ihres beständigen Unglaubvens.

V 44-50: Zusammenfassung:,(Gerichtspredigt Jesu) Wer Jesu Worte verwirft, hat seinen Richter: Das Wort, das Jesus geredet hat!!

Am Laubhüttenfest: Jesus als das Licht der Welt beseitigt die Finsternis der Volksmasse: 7,1-53

Laubhüttenfest (Anfang Okt. 29 n. Chr.), das letze Fest des Jahres, eines der 3 großen Feste (Passah, Pfingsten; Laubhütten)

fröhlichstes, volkstümliches, farbenfrohes Fest; 8 Tage, nach Abschluss der Weizenernte;

              Erntedank. Das Volk sitzt in Zelten und genießt die Früchte des Landes

              Bitte um Spätregen,

              Wohnten in Zelten aus Zweigen - „Laubhütten“ - Erinnerung an Gottes Versorgen in der Wüstenwanderung in der Vght.

UND: Prophetisches Fest der Hoffnung auf eine herrliche Zukunft im messianischen Friedensreich (Sach 14).

2 symbol Handlungen beim Laubhüttenfest:

1. Jeden Tag gingen die Prieser mit einem golden Becken zum Teich Siloah, füllten es mit Wasser, gossen es zu Füßen des großen Brandopferaltars. Die Posaunen ertönten, und während der Priester durch das Wassertor schritt sang das Volk Jes 12,3 „Mit Freuden werdet ihr Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils!“

Am 8. Tag, dem größten des Festes: 2mal ausgegossen - zur Erinnerung an die göttliche Versorgung mit Wasser in der Wüste (Gott tränkte sie mit Wasser aus dem Felsen, 2.Mose 16; 1.Kor 10). Bitte um Früh- und Spätregen für das nächste Jahr, denn das Land war ja öde und fruchtlos wegen ihrer Sünden vgl. 5. Mos 28,22 ff -

-- 7,38 Der Herr bietet sich selber als DAS Lebenwasser an.

V 38: Was feiert ihr da. - ..- Ist das alles? - (Dialog).... - Nein. Es wird noch ein besseres Fest geben. Gottes messianisches Festmahl! Jes 25 und 35!

Propheten weissagten im AT über eine Zeit, wo Regengüsse in Fülle kommen werden und Segen und Reichtum. Gott wird seinen Geist ausgießen (Joel 3). Eines Tages wird das Land wiederhergestellt sein! - moralich und geistlich rein - Hes 36,26; Sach 13,1; 14,8.9.16; Jes 44,2-3; Und Gott wird ein Fest machen und alle Tränen weg wischen - vgl Jes 25,6

25/6 Und der HERR der Heerscharen wird auf diesem Berg allen Völkern ein Mahl von fetten Speisen bereiten, ein Mahl von alten Weinen, von markigen fetten Speisen, geläuterten alten Weinen. 25/7 Dann wird er auf diesem Berg die Hülle verschlingen, die das Gesicht aller Völker verhüllt, und die Decke, die über alleNationen gedeckt ist. 25/8 Den Tod verschlingt er auf ewig, und der Herr HERR wird die Tränen abwischen von jedem Gesicht, und die Schmach seines Volkes wird er von der ganzen Erde hinwegtun. Denn der HERR hat geredet. 25/9 An jenem Tag wird man sagen: Siehe da, unser Gott, auf den wir hofften, dass er uns rette! Da ist der HERR, auf den wir hofften! Wir wollen jauchzen und uns freuen in seiner Rettungf

V 37-39: JESUS CHRISTUS stellt sich als der eigentliche Gegenstand des Festes dar. Das Ev. in 3 Wörtern:

Durst - komme - trinke (Bedürfnis erkennen, aktiv mit Willen entschließen, Christus in Anspruch nehmen)

„Bauch = der Körperteil, der nie restlos zufrieden ist. - der wird zur Quelle! = Lebensvermittelnd. Für mich selbst die Quelle. Wann wird dieses herrliche Festmahl Gottes beginnen? - Wenn der HEILIGE GEIST ausgegossen wird. --

 

V 39 b Jes 25,8 den Tod verschlingt er auf ewig:

Nie mehr Tod -- Joh 8,12 das Licht des LEBENS

Nie mehr Tod? - 8,53: Alle sind gestorben! (Vgl V 21). Wer bist Du denn. -- 8,58!

8,51: Wer Christi Wort bewahren wird, wird den Tod nicht sehen ewiglich!

Alle sind tot (wegen Sünde) - Sie wollen auch Christus töten, den Ewigen Ich Bin, der dem Abaraham die Verheißung des Lebens gegeben hat

7,40 ff sie zitieren die Schrift, aber haben Christus nicht - wie der Mensch, der mit dem Kochbuch in der Hand verhungerte.

 

2. Frauenhof im Tempel angefüllt mit Öllampen, welche die umstehenden Häuser erleuchteten. - Erinnerung an die Feuersäule in der Wüste. Gott war ihr Licht und ihr Führer damals.

-- 8,12 Der Herr bietet sich als die Realität dessen an, wovon die Lampen im Tempel nur ein Schattenbild waren.

Jesu Abwesenheit vom Fest (Jesus zeigt sich noch nicht der Welt): 7,1-9

Erster Grund: Seine Zeit ist noch nicht da: 7,6.8

Jakobus kam noch vor der Auferstehung zum Glauben, denn nach der Auferstehung sahen ihn nur bereits Gläubige. Jakobus sah ihn: 1.Kor 15; Jak 1,1. Das heißt, er war da schon gläubig. Auch die anderen waren bereits vor Pfingsten gläubig: Apg 1,14.

Zweiter Grund: Die Welt hasst Jesus, weil er ihre bösen Werke ans Licht bringt: 7,7

Gespräche in der Abwesenheit Jesu: 7,10-13

Erste Gesprächseinheit mit Jesus am Fest (Ein zweifache Problem der Welt): 7,14-29

Erstes Problem: Sünde (Frage: Ist seine Lehre von Gott? Jesu Antwort: Ihr wollt nicht Gottes Willen tun.): 7,14-24
Zweites Problem: Unwissenheit (Frage: Woher ist Jesus? Jesu Antwort: Ihr kennt den Vater nicht.): 7,25-29

Zweite Gesprächseinheit mit Jesus am Fest (Ein drittes Problem der Welt): 7,30-43

Reaktionen im Volk: 7,30-32
Drittes Problem: Unfähigkeit in die geistliche Welt zu kommen - wegen Fehlen des Heiligen Geistes (Frage: Wohin geht Jesus? Jesu Antwort: Ihr könnt nicht ... Das neue Leben kommt erst beim Kommen des Heiligen Geistes, d.i., wenn Jesus verherrlicht ist.): 7,33-39

 

37 An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke ! 38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.

Dieser Vers sagt nicht aus, dass durch Christen (geistliches) Wasser an andere weiter fließt. Das Thema ist der Empfang der Person des Heiligen Geistes. Es steht nicht im Text, dass man zum Segen für andere wird.

Vers 39: Das sagte er über den Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten. Denn der Heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.

Vers 37 spricht von geistlichem Wasser. Das Wasser wird erst ausgegossen, wenn der Geist kommt. Begründung: Der Geist ist noch nicht da.

Der Text sagt nicht, dass man zum Segen wird, sondern dass man Wasser empfängt, und dass dieses Wasser wie ein Strom ist.

Vers 38: Wer an mich glaubt, ... , der komme zu mir und trinke.

Wann soll man trinken? - Dann, wann der Trank gegeben wird, nicht sofort.

Es geht um den Empfang des Heiligen Geistes. Der Text sagt, dass man Wasser bekommt und dass es wie ein Strom ist.

Wenn man traditionell bleibt, ist die beste Stelle, auf die sich Jesus beziehen könnte Jes 58,11b:

„Du wirst sein wie ein wohlbewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, deren Wasser niemals versiegen.“

Die niemals versiegenden Wasser sind die Wasser aus der göttlichen Quelle für den Garten. Wenn in einem Garten ein Springbrunnen ist, ist das Wasser für den Garten, in dem der Brunnen ist.

= Joh 4.

Wenn jemand an Jesus glaubt, wird ihm Jesus zur Quelle. Jesus ist die Quelle, ein Brunnen, aus dem das Wasser quillt. Wer an Jesus glaubt, bei dem gibt es Ströme lebendigen Wassers - nicht in die horizontale Ebene, zu anderen hin, sondern senkrecht: Es gibt einen Brunnen, aus welchem Wasser fließt - für den Menschen, in dem der Brunnen ist. Das Wunderbare ist, dass jeder von uns diesen Geist und dieses Quellwasser in sich hat. (Vgl. Jes 58,11b und Joh. 4,10.14)

Vers 39: Dieses sagte er über den Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten. Denn der Heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.

Diese kleine Schar (etwa 500 Jünger) glaubt zwar an ihn, bekommt das neue Leben aber erst, wenn der Heilige Geist kommt. Denn der Geist bringt das neue Leben.

Reaktionen im Volk: 7,40-43

Mißglückter Verhaftungsversuch: 7,44-8,2

Joh 7:45 Es kamen nun die Diener zu den Hohenpriestern und Pharisäern, und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht ? 46 Die Diener antworteten: Nie hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch. 47 Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid {ihr} denn auch verführt ? 48 Hat wohl jemand von den Obersten an ihn geglaubt, oder von den Pharisäern ?

Die Pharisäer denken, der Glaube der Obersten sei maßgebend für den Glauben des Volkes.

49 aber dieser Pöbel, der das Gesetz nicht kennt, der ist unter dem Fluch!

Die Lehrer Israels denken abschätzig über ihre Schüler: „dieser Pöbel“. Wer so denkt, wird nie viel ausrichten in seinem Lehrdienst. Wer lehren will, muss selbst Schüler sein, er muss selbst auf der Ebene des Lernenden stehen.

50 Nikodemus, der früher zu ihm gekommen war, einer von ihnen, spricht zu ihnen: 51 Richtet denn unser Gesetz den Menschen, ehe es vorher von ihm selbst gehört und erkannt hat, was er tut? 52 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du etwa auch aus Galiläa? Forsche und sieh, dass aus Galiläa kein Prophet ersteht!

Das hängt davon ab, wie gründlich man forscht! Jona kam aus Galiläa, und andere. Das hatten sie übersehen. Sie kannten also das Gesetz doch nicht so gut.


Das Licht beleuchtet und überführt die religiösen Führer von Sünde: Begegnung mit einer Ehebrecherin: 8,3-11

Allgemeines:

7,24: Jeder ist verantwortlich, sein moralisches Urteilvermögen zu gebrauchen. Jeder hat das Licht des Gewissens (Rö 2). Urteilt selber bezüglich meiner Morallehre V 16-18

Kp 8a JESUS CHRISTUS legt den moralischen Maßstab der Pharisäer an ihnen selber an. JESUS CHRISTUS als das Licht beleuchtet ihr moralisches Urteil und entlarvt ihre Sündhaftigkeit -- Sie ekeln sich vor sich selber. --

Kp 8b: Sie werden zornig, weil sie ihre eigene Sünde sehen. Sie geben dem Licht die Schuld und jagen ihn aus dem Tempel hinaus und heben Steine auf, um das störende, unangenehme Licht auszulöschen (in der Finsternis sieht man nicht, wie schmutzig man ist. Das ist angenehmer und erfordert kein moralisches Urteil.) Das Licht in seiner Barmherzigkeit verdammt sie nicht, sondern geht hinaus, um für sie zu sterben und ihre Schuld auf sich zu nehmen (8,59).

Haben die Pharisäer das Licht erhalten?, ihre Sünde erkannt? - Gegenfrage: Wie kann man beweisen, dass etwas eine Lichtquelle ist / bzw. dass Licht vorhanden ist? - Wenn Licht da ist, siehtst du Dinge, die du vorher ncht gesehen hast. Der Beweis, dass die Pharisäer Licht gesehen haben, ist, dass sie das Licht mit Steinen auslöschen wollen. Sie lieben die Finsternis mehr als das Licht.

 

V 1-11: Jesus und die Ehebrecherin:

Problem: Sollte dieser Text in der Bibel stehen?

Wenn man den Text aus dem Kontext nimmt, bekommt man Schwierigkeiten mit dem Gedankenfluss:

7,47 Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid ihr denn auch verführt ? 48 Hat wohl jemand von den Obersten an ihn geglaubt, oder von den Pharisäern? 49 Diesee Pöbel aber, der das Gesetz nicht kennt, ist unter dem Fluch! 50 Nikodemus, der früher zu ihm gekommen war, einer von ihne, spricht zu ihnen: 51 Richtet denn unser Gesetz den Menschen, ehe es vorher von ihm selbst gehört und erkannt hat, was er tut?52 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du etwa auch aus Galiläa? Forsche und sieh, dass aus Galiläa kein Prophet aufsteht! 8,12 Jesus redete nun wieder zu ihnen und sprach:ich bin das Licht der Welt.

Zu wem redet Jesus in 8,12? Sind das die Pharisäer selbst? Diese Unklarheit entsteht, wenn man die Verse auslässt.

Der Abschnitt gehört m.E. sehr wohl in den Text. Aber mit letzter Gewissheit können wir es nicht wissen.

 

Zur Auslegung:

Die Konfrontation: Soll die Strafe des Gesetzes ausgeführt werden?: 8,3-6a

Das erste Schreiben Jesu: 8,6b

Die Konfrontation: Sollen sündige Menschen die Strafe des Gesetzes ausführen?: 8,7

Das zweite Schreiben Jesu: 8,8

Die Reaktion der jüdischen Führer: 8,9

Die Reaktion Jesu: 8,10-11

V 1-11: = zum Problem Nr 1: Die Welt (= die Pharis. etc.) ist böse. Härte!

V 5:

Härte, Unbarmherzigkeit. Sie verurteilten nicht nur die Sünde, sondern auch die Person. (Das zeigt, wessen Kinder sie waren! nicht Abrahams, sondern des Teufels! - Familienähnlichkeit! vgl 8,44!)

- Nicht so der HERR - Vgl Kp 4 Samaritein!

Wo ist der Mann? Warum wurde nur die Frau festgenommen? War einer derer, die sie ertappten, der Mann?

 

Soll die Strafe des Gesetzes ausgeführt werden oder nicht?

Hätte Christus gesagt, nein, dann „Er widerspricht Gottes Wort. Seine Lehre ist nicht von Gott!

Hätte Christus gesagt, Ja, dann - „Das sagen wir den Römern!“ + Wo ist denn Deine Lehre von der Liebe und Vergebung?

Frage steht im Raum: „wer ist ohne Sünde? Christus legt ihren eigenen Beurteilungsmaßstab - das GESETZ - an ihnen selber an.

Er schreibt am Boden und dadurch offenbart er ihre Sünden- Wo/Wann hat Gott je etwas mit seinem Finger auf die Erde geschrieben?

2.Mos 31,18; Dan 5,5 (Erinnerung an Gottes Gesetz)

- Christus - der GESETZgeber, das Licht der Welt beleuchtet ihre Sünden (Jes 9,1-2). Das Licht scheint in der Finsternis und stellt Menschen bloß. V 9.11.12..24.

V 8: „wiederum“ = zweites mal: 5. Mos 10,4. Als Israel sündigte, gab Gott ihnen eine zweite Chance! Grund: Charakter Gottes- Barmherzigkeit! GNADE - 2. Mos 34,6-7!

Beurteilt euch selbst! Verwendet eure eigene moralische Urteilsfähigkeit.

Warum blieben sie nicht? - Weil sie wie die Kriechtiere von Joh 3,21 waren! Als das Licht auf sie leuchtete, krochen sie zurück in die Dunkelheit wie Käfer. Sie liebten die Finsternis mehr als das Licht.

In der Vergangenheit waren sie nicht ohne Licht gewesen. Sie hatten Mose und das Gesetz

Das Licht sollte ihnen zeigen:

1.             Ihr seid nicht wahre Kinder Abrahams V 39

2.             Ihr seid nicht Kinder Gottes V 42

3.             Ihr seid Kinder des Teufels V 44

V 11: ER, der einzige, der das Recht hätte, zu verurteilen, tat es nicht! - denn 3,17; 12,47 er ist nicht zum Gericht in die Welt gekommen.

X gibt ihr eine zweite Chance = Botschaft der GNADE!


Das Licht beleuchtet und beseitigt die Finsternis der Welt in bezug auf ihre Sicht von Gott, ihren Zustand und ihre Abstammung: 8,12-59

Gespräch am Schatzkasten im Tempel: Jesus deckt die Finsternis der Welt in bezug auf ihre Sicht von Gott auf. („Ihr kennt weder mich noch den Vater.“): 8,12-20

 

Vers 12: Ich bin das Licht der Welt. Das ganze Kapitel steht im Zeichen dieses Verses. Jesus offenbart hier sein Wesen (Licht), aber auch das menschliche Herz (Finsternis). Diese beiden Linien - Licht und Finsternis - ziehen sich durch das gesamte Kap 8: Die Entwicklung der Selbstoffenbarung Jesu und die Offenbarung des menschlichen Herzens. Wie oberflächlich und tief die Feindseligkeit des Menschen gegen Gott sitzt.

 

V 15: Ihr urteilt nach dem Fleisch, ich urteile mit einem gerechten Gericht/Urteil

V 19: zum Problem Nr 2: Sie kennen Gott nicht.

Vers 24-25: 8:24 Daher sagte ich euch, dass ihr in euren Sünden sterben würdet; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich bin, werdet ihr in euren Sünden sterben. 25 Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du? Jesus sprach zu ihnen: Durchaus das, was ich euch auch sage.

Jesus sagt ihnen: ich bin genau das, was ich euch dauernd mitteile. Das soll man ernst nehmen. Jesus sagte es höflich, aber bestimmt. „Ich bin, der ich bin!“ Hier darf man heraushören, dass Jesus behauptet, der ewige Ich Bin, der Jahwe des Alten Testaments zu sein.

Weiteres Gespräch im Tempel: Jesus deckt die Finsternis der Welt in bezug auf ihren Zustand auf. („Ihr werdet in euren Sünden sterben.“): 8,21-30

V 21-30: Wer ist Jesus? - der ICH BIN - Jes 43,10

Wie wird die Welt erkennen, dass er ist, der er ist? - V 28 Durch seinen Kreuzestod! Das Kreuz offenbart: Christus verurteilt die Sünde, aber liebt den Sünder!

V 21.34: = zum Problem Nr 1: Wir sind Sklaven der Sünde 8,21.24.34

 

So auch in Vers 28:

8:28 Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich bin und nichts von mir selber tue, sondern so wie der Vater mich lehrte, das rede ich.

Man kann auch übersetzen: „dass ich es bin ...“

Können wir sagen, dass die Juden erkannten, dass Jesus nichts aus sich selber tat, als Jesus gekreuzigt wurde? Haben sie das erkannt? Wahrscheinlich nicht. Nicht an dem Tag.

Jesus möchte hier sagen: Wenn ihr mich erhöhen werdet, dann werdet ihr mich dazu veranlasst haben, die Straße zu betreten, die dazu führt, dass Israel erkannen kann,dass ich es bin. Die Israeliten - und nicht nur sie, sondern alle Menschen - werden erkennen, bzw anerkennen müssen, dass es stimmt, was hier angesagt wird.

Die es nicht freiwillig tun, werden es zwangsläufig tun müssen. Mit der Zeit wird zutreffen, was Jesus hier ansagt.

Der „Ich bin“ offenbart sich in 2.Mos 3,14. Ich werde sein, der ich sein werde; oder: Ich bin der ich bin.

Jes 41,4: „Wer hat es bewirkt und ausgeführt? Er die die Geschlechter von Anbeginn gerufen. Ich, Jahwe, der ich der Erste und auch bei den Letzten noch derselbe bin.“

Hier gibt sich Jahwe als der Ich Bin aus.

Jes 43,13: „Auch fernerhin bin ich derselbe“.

Jes 46,4: „Bis zum Greisenalter bin ich derselbe.“

 Er ist der ewige Ich bin.

Jes 48,12: Hört auf mich, Jakob, und du Israel, mein Berufener: Ich bin der selbe, ich bin der Erste, und ich bin auch der Letzte.

Die Verse 48,12-16 bilden eine Einheit: Gott spricht die ganze Zeit in der ersten Person von sich.

Jes 48:12 Höre auf mich, Jakob, und Israel, mein Berufener ! Ich bin, der da ist , ich der Erste, ich auch der Letzte. 13 Ja, meine Hand hat die Erde gegründet und meine Rechte die Himmel ausgespannt; sobald ich ihnen rief, stehen sie allzumal da . 14 Versammelt euch, ihr alle, und hört! Welcher unter ihnen hat dies verkündet ?Er, den Jahwe liebt,er wird an Babel vollstrecken, was ihm gefällt, und die Chaldäer seinen Arm fühlen lassen. 15 Ich, ich selbst habe es gesagt. Ich habe ihn auch gerufen und ihn herbeigebracht, und sein Weg wird gelingen. 16 Naht zu mir, hört dies! Nicht im Verborgenen habe Ich, (Jahwe,) von Anfang an geredet; seitdem es geschehen ist, bin ich (Jahwe,) da. - Und nun hat der Herr, Jahwe, mich gesandt, und sein Geist.

Gott spricht. Der Redner ist der Schöpfer selbst. (Jesaja zitiert ihn). Nun wird Gott von Gott gesandt.

Gespräch im Tempel mit „Glaubenden“: Jesus deckt die Finsternis der Welt in bezug auf ihre eigentliche Abstammung auf („Ihr habt den wahren Vater nicht erkannt. Ihr wollt nicht hören, sondern die Begierden eures teuflischen Vaters tun.“): 8,31-59

Über Sünde:

V 31: Warum hat Sünde solche Macht über mich? - Weil Sünde immer LÜGE ist! Weil Sünde mir den Lebendigen Gott falsch vor Augen stellt. Vgl. 1. Mose 3. Sünde redet mir ein, dass ich durch sie Leben und Freiheit bekomme! Sie sagt mir. meine Lust sei meine Freiheit. Mein Stolz sei meine Würde. -- Enttäuschung!

Was kann ich dagegen tun, wenn der Teufel so ein Lügner ist und mich ständiog anlügt und das Falsche vorgaukelt? - Weiterhin Gottes Wort aufnehmen. Mich der Wahrheit aussetzen!

Prozess: Weiterhin an seinem Wort bleiben - seine Jünger werden (= oft schmerzhaft, weil Gott mir zeigt, wer/wie ich wirklich bin.) -- die Wahrheit erkennen, weiterhin drauf eingehen (Nicht mich gehen lassen!) -- Freiheit von der Macht der Sünbde durch das Kreuz!

 

 

8,31 Jesus sagte nun zu den Juden, die ihm gläubig geworden waren: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr in Wahrheit meine Jünger.

Das ist eine sehr feine Kennzeichnung eines Jüngers. Wer Jesus nachfolgt und sein Schüler ist, wird auch auf seine Worte acht geben. Gibt er nicht auf seine Worte acht, dann ist er nicht ein echter Jünger.

32 und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.

Hier zeigt sich wieder, wie oberflächlich und äußerlich sie denken. Sie denken nicht an innere Gebundenheit, sondern an äußere. Das Wort Gottes ist die Wahrheit, die befreit. Die Botschaft des Evangeliums, das Wort Gottes, bringt Sündenvergebung und führt aus der Knechtschaft Satans heraus in die Freiheit. Diese Freiheit ist nicht ein Freiraum der völligen Loslösung von allem, sondern ein Freiraum in der Bindung an Gott. Denn Gott ist die Wahrheit und er hat uns diese Wahrheit gesagt. So bindet uns die Wahrheit an ihn. (Gott ist die Wahrheit in Person. Aber als Person ist er ein redender, kommunizierender Gott, der die Wahrheit spricht. So ist sein Wort die Wahrheit. Manchmal betonen wir, dass Gott, die Person, die Wahrheit ist, manchmal, dass sein Wort die Wahrheit ist. Gott und sein Wort sind nicht zu trennen. Wenn jemand durch die Wahrheit freigemacht wird, so geschieht dies tatsächlich durch Jesus. Wenn jemand Jesus liebt, liebt er sein Wort. Umgekehrt: Wenn jemand in seinem Wort bleibt, bleibt er in Jesus. Jesus und das Wort schließen sich nicht aus.

 

Joh 8, 31-32:      Schlatter, TJ

Viele glaubten. V30. Aber das hätte nicht genügt,

wenn sie sich ihm wieder entzogen hätten. Sie müssen

in seinem Wort bleiben.

(TJ: in Jesus Christus bleiben, Joh. 15 // in Jesu WORT bleiben! Joh.8,31f)

Sein Wort wird sie leiten , ihr Denken und Wollen bewegen, wird ihnen Licht geben.

Sein Wort wird sie die Welt erkennen lassen

(durch das Wort wird die Wahrheit Gottes in ihr Denken u. Bewusstsein

gelegt werden.)

 Sie werden frei werden, um Gott als Sklaven zu dienen!

Wer ist das Wort (Joh.1,1)?

Joh 8, 33-34

Welch stolze Worte!

Wir haben nie einen anderen Herrn gehört als Gott allein“ (Alle Tyrannen, die uns unterjochen, können nichts dagegen tun.)

Aber sie vergessen eines: Es gibt eine Sklaverei, die viel tiefer unterjocht als eine Tyranne unter der man sich nicht entziehen kann: Die Sklaverei der SÜNDE!

Wer sündigt, verliert seine Freiheit!

Wer sündigt, kommt unter die Macht der Sünde!

SÜNDE     -lähmt den Willen

                   -bringt in Armmut(innerlich)

                   -nimmt dem Menschen seine Würde

                   -erniedrigt   

                   -macht elend/unwohl

                   -führt zu noch mehr Sünde

                   -frustriert und......

                   -lockt zu weiterem Bösen

                   -führt in die Irre (lügt)

-trennt von Gott u. Menschen

-macht uns die Liebe Gottes fremd

-nimmt uns den Segen

 

V 34 ff: Frage der Familienähnlichkeit: ® Verse 42ff

V 42: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben. Gottes Kinder benehmen sich anders als ihr!

 

Joh 8, 35-36:

Zu den Sklaven der Sünde ist der Sohn (Gottes) gekommen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Sohn und einem Sklaven?

Ein Sklave wird weitergereicht/- verkauft, der Sohn bleibt!

Juden = Sklaven!

Sie sind im Hause Gottes , weil Gott sie noch nicht verworfen/gerichtet hat, sondern

Sie noch von seiner Güte genießen lässt.

Weil sie aber Sünde tun (daher: Sklaven s.), ist ihr Anteil am Haus Gottes nicht bleibend.

Gott wird sie wegschicken.(= verwerfen) => vgl. Lk. 13,25, Joh 14,2-3

 

Vers 36: Jesus Christus selbst ist der Freie (Sündenlose), darum kann er die anderen

Frei machen.

Wie wird man Sohn?  => Joh 1, 12

 

35 Der Sklave aber bleibt nicht ewiglich im Haus; der Sohn bleibt ewiglich. Wird euch nun der Sohn frei machen, so seid ihr wirklich frei.

Es gibt einen Befreiungsprozess durch den Sohn Gottes, der wirklich zur Freiheit führt. Aber es ist ein Prozess. Wer Jünger Jesu wird, ist noch nicht ganz frei. Aber er wird die Wahrheit erkennen durch die Wahrheit zur Freiheit kommen.

37 Ich weiß, dass ihr Abrahams Same seid; jedoch sucht ihr mich zu töten, weil mein Wort in euch nicht vorwärts kommt.

Jesus spricht hier mit „Glaubenden“, mit solchen, die behaupten, seine Jünger geworden zu sein. Jesus zeigt, dass sie Jesu Worte nur oberflächlich angenommen hatten. Es war nicht in die Tiefe gegangen. Im Herzen waren sie dieselben geblieben.

weil mein Wort in euch keinen Raum findet.

Besser:

 weil mein Wort in euch nicht vorwärts kommt.

Das sollte unser Gebet sein: Dass Jesu Wort in uns Raum bekommt, dass es Platz hat, dass er in unserem Leben etwas zu sagen hat.

Jakobus sagt (Jak 1,21), dass man das Wort aufnehmen soll ins Innere - wie einen Gast, den man nicht bei der Tür stehen lassen soll, sondern in die Wohnung hereinnimmt. 

38 Ich rede, was ich bei dem Vater gesehen habe ;

Jesus ist in einer so engen Beziehung zum Vater, dass es eine Sichtgemeinschanft ist, nicht nur eine Hörgemeinschaft.

So tut auch ihr nun, was ihr von eurem Vater gehört habt .

Das Gespräch spitzt sich zu bis Jesus ausdrücklich sagt, dass sie zu einem anderen Lager gehören. Satan ist ihr Vater. Er hat einen erzeugenden Einfluss in ihrem Leben. Er erzeugt in ihnen, was vorhanden ist.

Vers 42:

Frage der Familienähnlichkeit:

V 41: Was denkst du, wenn ein weißes Ehepaar 2 Kinder hat, eins mit weißer und eins mit schwarzer Haut? - Nicht derselbe Vater! Oder? - Hurerei ?

V 42: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben. Gottes Kinder benehmen sich anders als ihr!

V 42: gleiche Sprache/Dialekt - möglicher Beweis für Vaterschaft

Wenn Gott der Vater ist, dann ist man wie der Vater. Dann ist man auch eine Person der Liebe, ganz besonders der Liebe zu dem, den Gott ganz besonders liebt und dahingegeben hat, den Sohn. Wer aus Gott ist, gesellt sich zu dem Geliebten Gottes.

Vers 43: Warum kennt ihr meine Rede nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt.

Sie kennen das Wort Gottes nicht, weil sie nicht können. Sie können nicht, weil sie nicht wollen. Sie sind nicht imstande auf Jesus zu hören, weil sie es nicht wollen. Weil sie auf Jesus nicht hören, lernen sie nicht zu verstehen, was Jesus sagt. Es muss also der Wille/ die Bereitschaft zum Hören da sein. Von dieser Bereitschaft spricht Jesus auch in 7,17:

Wenn jemand den Willen dessen tun will, der mich sandte, wird er erfahren, ob meine Lehre aus Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede.

Jesus spricht weiter:

Joh 8:44 Ihr seid von eurem Vater, dem Teufel, und die Begehren eures Vaters wollt ihr tun.

Satan hat ein Einfluss auf ihr Leben. Vgl. Eph 2,1-3: Die wandeln nach dem Fürsten, dem Geist dieser Welt. Der Feind hat einen Einfluss auf ihr Denken und auf ihr Wollen, ihre Wünsche.

Der war ein Mörder von Anfang

Satan hat getötet. Er hat den Tod über die Menschheit gebracht.

Und in der Wahrheit ist er nicht gestanden.

Satan war nicht dort in der Wahrheit, als er einmal abfiel, stand er nicht im Raum der Wahrheit. Er stand in einem anderen Raum als im Raum der Wahrheit. Warum?

weil Wahrheit nicht in ihm ist.

Von da an bis heute ist Wahrheit nicht in Satan. Deshalb ist er nicht in der Wahrheit.

Wenn er die Lüge redet, redet er aus seinem Eigenen, weil er ein Lügner ist und sein Vater.

Satan ist der Vater des Lügners, der Vater dessen der lügt. Es geht um Personen! Satan beeinflusst.

45 Aber ich, weil ich die Wahrheit spreche, glaubt ihr mir nicht. Wer von euch weist mir eine Sünde nach?

Wenn ich die Wahrheit spreche, glaubt ihr mir nicht? Es sei doch vorausgesetzt, dass Wahrheit wünschenswert wäre. (Hier werden Dinge aufgedeckt, die den Juden bisher verborgen waren. In seiner Güte, Gnade und Liebe deckt er sie auf, obwohl sie nicht bereit sind. Aber er gibt ihnen Licht, falls noch jemand hören würde.

Es komme mir keiner mit Tatsachen. Weil sie die Finsternis lieben, können sie nicht glauben. Wer die Finsternis liebt, kann nicht glauben (vgl. Joh 3,19). Er ist nicht offen für die Wahrheit.

47 Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. (Vgl. Joh 18,37b). Darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. 48 Die Juden antworteten und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht recht, dass du ein Samariter bist und einen Dämon hast ? 49 Jesus antwortete: Ich habe keinen Dämon,

So weit ist es gekommen, dass er das ausdrücklich verneinen muss. Er nimmt sich in Demut die Zeit und Mühe, das ausdrücklich zu verneinen, damit es einmal klar ist,

Das war eine so furchtbare banale Anklage, dass er gar nicht hätte darauf eingehen müssen. Aber er liebt sie.

sondern ich ehre meinen Vater, und ihr entehrt mich.

50 Ich aber suche nicht meine Ehre: Es ist einer, der sie sucht und der richtet. 51 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahrt (hält, einhält, behält), so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit .

 Joh 8:52 Da sagten die Juden sprachen nun zu ihm: Jetzt erkennen wir, dass du einen Dämon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten , und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit.

Hier merken wir die Voreingenommenheit dieser Menschen. Sie sind nicht gesprächsbereit. Wenn man mit jemanden spricht, müsste man sich schon einmal fragen, ob der andere auch recht haben könnte. Sonst ist es kein Gespräch. Aber das kommt bei ihnen nicht in Frage. Nur sie haben recht. Wenn es eine Meinungsverschiedenheit gibt, dann muss Jesus im unrecht sein.

Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit.

Hier sagt Jesus mit anderen Worten, dass er selbst nicht sterben wird. Denn sein Wort bleibt in Ewigkeit. Folglich muss er Ewigkeitswert haben.

53 Bist du etwa größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist ? Und die Propheten sind auch gestorben. Was machst du aus dir selbst?

Nichts. Er brauchte das nicht. Man braucht nicht aus sich selbst etwas zu machen. Er war, wer er war.

54 Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts; es ist mein Vater, der mich ehrt, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott. 55 Und ihr habt ihn nicht erkannt , aber ich kenne ihn; und wenn ich sagen würde: Ich kennte ihn nicht, so wäre ich ein Lügner . wie er.

Jesus nimmt kein Blatt vor den Mund, aber er redet in Liebe. Er bemüht sich um sie.

Aber ich kenne ihn, und ich bewahre sein Wort.56 Abraham, euer Vater,

- angeblich euer Vater; nur dem Irdischen nach -

und freute sich . 57 Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?

Wir wissen nicht, ob Jesus älter aussah, als er war (ob er unter der Bürde Zeichen des Alters trug; Jes 53); oder haben sie nur großen Spielraum gegeben (denn er war noch nicht 35).

58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.

Schlechtes Deutsch, gute Theologie. Gegenwartszeit. Jesus ist Jahwe, der ewige ICH BIN.

59 Da hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen. Aber Jesus verbarg sich und ging mitten durch sie hindurch und entwich aus dem Tempel hinaus .

Seine Zeit war noch nicht gekommen. Als sie kam, ging er ihnen entgegen.

V 59 Wie traurig! Hier steht der fleischgewordene Gott vor ihnen, der dem Abraham die Verheißung gegeben hat, und der selber die Erfüllung dieser Verheißungen ist, und sie, die sog. Kinder Abrahams heben Steine auf, um ihren Retter hinzurichten. Sie wollen den Ewigen ICH BIN töten. Er, der das ewige Leben selber ist, ihn wollen sie töten!

Sie wollen das Licht der Welt auslöschen. (Das ist auch eine mögliche Reaktion auf das Licht).

ER - in seiner großen Barmherzigkeit - geht aus dem Tempel - und hat sein Antlitz nach Golgotha gerichtet, um dort für sie zu sterben!

Kp 8 beginnt und schließt mit einer Steinigung. - Zuerst wollten sie die Sünderin steinigen, aber das Licht stellte sie selber bloß - und sie gehen von dem Licht weg, damit sie weiter sündigen können.

Dann wollen sie das Licht Selber steinigen und auslöschen, damit sie weiterhin in der Finsternis der Sünde leben können.


Das Licht der Welt erleuchtet und zeigt, wer Gott ist: Die Heilung am Teich (mit einem Mittel) [6. Zeichen]: 9,1-41

6. Wunder // Kp 5 (Folie) Die Parallelen

Begegnung und Gespräch: 9,1-5

V 1-2: Wer ist für das Mißgeschick verantwortlich?

Von 2.Mos 20,5 leiteten die Rabbis ab, Gott suche die Schuld der Väter an den Kindern heim. - dagegen Hes 18.

„er selbst“ - d.h. die Rabbis meinten

a) die Strafe ging der Sünde voraus - oder:

b) Vorstellung, der Embryo könne schon im Mutterleib sündigen.

(Griechen glaubten, dass die Seele bereits vor der Zeugung eChrististiert und sündigen kann - hier wahrscheinlich nicht gemeint)

 - J 5 die Diskrepanzen

Was ist der Zweck s. Kht? Warum lässt Gott es zu?

V 4: Die Nacht - Jeder Mensch hat seine Zeit, in der er wirken kann und für jeden kommt die Zeit, da er nicht mehr wirken kann.

 

Mann, der von Geburt an in Finsternis wohnte, wird sehend und entdeckt, wer Jesus ist! - und wird ein Zeuge. Die Werke Gottes wurden an ihm geoffenbart.

Jesus nimmt seinen göttlichen Speichel und Staub der Erde vom Erdboden, macht Lehm -- ein Schöpfungswerk (1.M 2) - Schöpfungsakt war nötig!! (2.Kor 5,17) Christus der SCHÖPFER, „es werde Licht“ in diesem Menschen (1.M 1)

V 11: Der Teich dessen, der GESANDT ist (Siloah) Jes 61,1 gesandt ...

 

Einer, der noch nie Licht gesehen hat!

Wie kann man einem Blindgeborenen erklären, was sehen heißt? - Er muss es einfach glauben. „Entweder redet JESUS CHRISTUS Unsinn, oder ich glaube es und mach einfach mal das Experiment und schau was rauskommt. -- Das Experiment wirkte und brachte die Erfahrung des Sehens.

Vgl. V 22: Die Juden: Bevor das Experiment gemacht wurde, waren sie schon zur Entscheidung gekommen, dass, wenn jemand Jesu als den Messias bekkenen würde, der aus der Synagoge ausgeschlossen würde. Was nützt dann noch das Experiment? Sie wollten kein Experiment, sondern sie suchten Beweise dafür, dass Jesus nicht der Messias ist.

Jesus und der Blinde: Der Blinde erhält Licht: 9,6-7

V 6 Gott hatte die Entwicklung der Augen aufgehalten.

Kot: normal -- schlimmer

Die Nachbarn und der nun Sehende: 9,8-12

Die Pharisäer und der nun Sehende (Erste Begegnung): 9,13-17

Vers 16: Er hält den Sabbat nicht

Pharisäer und Sabbat

Aufnahme: Versprechen, ganzes Leben dafür zu verwenden, alle Einzelheiten des Gesetzes zu beobachten.

Gesetz = 5 Bücher Mose - davon abgeleitete Regeln für jede bestimmte Situation des Lebens

ZB. Sabbatgebor: Definition, was Arbeit ist und was nicht.

Mischna: Schriftgelehrte verbrachten ihr Leben damit, sie auszulegen.

z.B.: Abschnitt über den Sabbath ist 24 Kapitel

Talmud: Erläuterungswerk zur Mischna und Mischna selber. Abschnitt über den Sabbath: 64 Spalten (palästinensischer T.), 156 Doppelseiten (babylon. T.). Ein Rabbi hat 2,5 Jahr damit zugebrcht, eines der 24 Kapitel der Mischna durchzuarbeiten.

Sabbath:

1. Knoten machen/auflösen am Sabbath ist verboten. Was ist ein Knoten? - Kameltreiberknoten, Seemannsknoten

Knoten ist kein Konoten, wenn man ihn mit einer Hnad machen/lösen kann.

Schuh-, Gürtel-, Hemdknoten erlaubt.

Mit Eimer Wasser schöpfen - nur mit Fraurengürtel erlaubt

2. Reisen: Nur 1 km erlaubt.

Freitag vor 18.00 h irg.wo Essen hinterlegen, dann gilt der Essensplatz als eigenes Haus/Heim. Von da an darf man dann einen Km weiterreisen.

Oder: Auf Wassersack am Esel reiten ist erlaubt, weil das gilt als Seereise.

3. Lasten tragen: Ist es erlaubt am Sabbatjh ein Gebiß im Mund zu tragen oder nicht? Darf man Stühle hochheben?

4. Kneten von Teig: verboten.

Nieman darf eine Schüssel mit Öl füllen, sie neben eine Lampe stellen und das Ende des Dochtes hineintauchen. Wer am Sabbath eine Lampe löscht, um Licht zu sparen, macht sich starfbar. Niemand darf am Sabbath Sandalen mit Nägeln tragen. Gewicht der Nägel ist eine Last!

Niemand Fingernägel schneiden oder sich ein Bart oder Haupthaar ausreißen.

5. Heilen verboten:

Ärztliche Hilfe nur bei Lebensgefahr und dann darf die Hilfe nur soweit gehen, dass der Zustand des Kranken sich nicht verschlechtert. Z:B: ein gebrochenes Glied darf nicht geschient werden. Bei Zahnweh darf nicht Essig durch die Zähne gesaugt werden.

6. Es verstößt gegen das Gesetz, soviel Speichel zu produzieren, wie für das Bestreichen der Augfenlider nötig ist.

 

Joh 9:17 Sie sagen nun wieder zu dem Blinden: Was sagst du von ihm, dass er dir die Augen aufgetan hat? Er aber sprach: Er ist ein Prophet .

Das ist eine interessante Schlussfolgerung. Denn wenn Jesus etwas tun kann, das niemand anders bis jetzt getan hat, muss er mehr sein als ein normaler Mensch. Denn niemand hat bisher so etwas tun können. Wenn jemand die Fähigkeit hat, das zu tun, muss man schlussfolgern, dass er in Verbindung mit Gott steht und ein Prophet ist. Die Pharisäer waren nicht mehr fähig, diesen Schluss zu ziehen.

Die Pharisäer und die Eltern: 9,18-23

 

V 18: Stell dir vor, du hast e blindes Kind 30 Jahre lang aufgezogen,gefüttert, mit viel Mühe gepflegt, und ihm beigrbarcht sich zu waschen, Zähne zu putzen, Schuche zu binden, laufen ... - und jetzt mit einem mal kann er sehen. Was wäre deine Reaktion, wenn dieses Kind nun durch ein Wundermittel geheilt worden wäre und zu Dir heimkommt? --- Freude, laute Werbung für den Wunderheiler, .. --- Warum war die Reaktion der Eltern so anders?

Synagogenausschluss bedeutet sozial und religiös völlig aus der Gemeinschaft des jüd. Volkes verstoßen - dem Spott und Hohn ausgesetzt.

 

V 22: Wie wird meine Beziehung dem Licht gegenüber sein, wenn meine Erkenntnis der Wahrheit mich in Gefahr bringt, aus der Gesellschaft ausgestoßen zu werden?

V 24-34: 2. Verhör - neue Strategie

„Gib Gott die Ehre = Eid!“ 1.Sam 6,5; Jos 7,19

V 34 werfen sie ihm vor, was JESUS CHRISTUS in V 2 verneint hatte.

Wachsende Erkenntnis. Der Blinde wird immer mehr sehend, die Pharisäer immer mehr blind.

Dieser Geheilte hat eine schnelle innerer Entwicklung durch gemacht.

Joh 9:34 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren, und du willst uns lehren? Und sie warfen ihn hinaus.

Waren sie nicht in Sünde geboren? Warum war er in Sünde geboren? - die Pharisäer meinten, dass Not und Schuld hängen zusammen (wie die vier Freunde Hiobs). Die Pharisäer meinten, sie wären nicht in Schuld geboren. Sühne ist die Ursache der Not.

Die drei Freunde Hiobs sehen, dass Hiob krank ist. Sie folgern, dass Hiob gesündigt haben muss. Weil sie denken, die Sünde sei die Ursache der Not. Hiob denkt aber genauso, nur umgekehrt. Ich habe nicht gesündigt, warum leide ich dann? Darin liegt seine Schwierigkeit, seine Spannung. Er kann seine Not nicht verstehen, da er doch rechtschaffen gelebt hatte. Sein Fehler ist, dass er so denkt wie seine Freunde: Wo Not ist, ist sie wegen der Sünde im Leben des Betroffenen. Hiob kann daher nicht verstehen.

So denken auch diese Pharisäer.

Die Pharisäer und der nun Sehende (Zweite Begegnung): 9,24-34

Jesus als Hirte des Verstoßenen: Der nun Sehende bekommt mehr Licht: 9,35-39

V 35 Aus der jüd. Volksgemeinschaft ausgestoßen landet er in den Händen des jüd. Messias!

Jesus fand ihn. Der Hirte hatte ihn gesucht. Das war kein zufälliges Treffen.

Diese Begebenheit ist der Ausgangspunkt zu Kapitel 10. Der Hirte findet das Schaf, weil er es gesucht hat. Es ist wichtig, dass man an den Sohn Gottes glaubt.

Der Hirte sprach zu ihm:

Glaubst du an den Sohn des Gottes? 36 Er antwortete: Wer ist es, Herr, damit ich an ihn glaube?

Der Geheilte wollte glauben.

37 Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es .

Jesus hat einige Male ganz konkret und deutlich seine Identität verraten:

Joh 4,25 Die Frau spricht zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der Christus genannt wird ; wenn jener kommt, wird er uns alles verkündigen. 26 Jesus spricht zu ihr: Ich bin es, der mit dir redet.

und:

Joh 17:3 Das aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, erkennen und den du gesandt hast, Jesus den Messias.

Er ist der Messias, der Sohn Gottes.

38 Er aber sprach: Ich glaube, Herr. Und er warf sich vor ihm nieder .

Der Blindgeborene ist spontan. Jesus lässt den Niederfall gelten. Er sagt nicht: Steh auf, ich bin nur ein Mensch - wie Petrus in Apg 10, als Kornelius vor ihm niederfiel. Auch Engel lassen es nicht zu, dass Menschen sich vor ihnen nieder knien (Offb 19). Aber Jesus lässt es geschehen, als ob er damit sagen möchte: „Es geziemt sich. Es ist recht so. Ich bin der Gott, den es sich geziemt anzubeten.“

(Die weiteren Worte Jesu sind nicht nur zum Geheilten gerichtet, sondern an die weitere Umgebung Jesu.)

39 Und Jesus sprach: Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen, damit diejenigen, die nicht sehen, sehend werden, und diejenigen, die sehen (d.i. die meinen zu sehen) blind werden.

Jesus und die Pharisäer: Die Sehenden werden blind: 9,40-41

V 40: Wenn ihr blind wäret, würde Gott euch für eure Blindheit nicht tadeln!

Gott wird niemals jemanden zur Verantwortung ziehen, weil er etwas nicht gesehen hat, das er nicht sehen konnte, weil er gar keine Möglichkeit dazu hatte. (Joh 15,22-24) Wenn Gott einen Menschen wegen seines Unglaubens zur Verantwortung zieht, heißt das, dass er die Möglichkeit zum Glauben gehabt hätte, wenn er gewollt hätte!

Wir alle sind „blind“ geboren - d.h. ohne Fähigkeit, Gott zu sehen. (Das heißt, ohne Beziehung zu Gott. Wir können aber zwischen gut und böse unterscheiden - durch das Gewissen. Wir sind also nicht moralisch blind.)

 Aber Christus bietet mir und dir das GEISTLICHE Augenlicht an und gibt uns die Fähigkeit zu sehen. Wer Ihn sieht und dennoch abweist (V 41), der ist schuldig und verantwortlich!

V 41: Weil ihr sagt, „wir sehen“, darum bleibt eure Sünde. D.h.: Die Pharisäer haben klar gesagt: „Wir sehen (=wissen), dass dieser (=X) ein Sünder und Lügner ist.“ Darum sind die Pharisäer für ihr Urteil voll verantwortlich!

 

Frage: Was ist mit den Menschen ohne Evangelium?

Beachte aber: Die Nationen in Röm 1 hatten Licht (das Licht der Schöpfung), wenn auch begrenzt: Röm 1,18-32. Und sie hatten das Licht des Gewissens: Röm 2,13-16.

 

Jesus führt den Sehendgewordenen aus dem Hof heraus in seine Herde ein und speist ihn auf seiner Weide!


Der gute Hirte: 10,1-21

Wer ist JESUS CHRISTUS? Der gute und wahre Hirte:

Überblick:

Kp. 7-10: der Christus? Kp. 7

                der ewige Ich Bin Kp. 8

                der Menschensohn Kp. 9

Kp. 10? - MEIN Hirte - Bist du der Sohn Gottes? V 36

 

Zum Bild lies Barkley I (Verhältnis Hirte-Schafe)

Bild von den Schafen und Hirten aus dem AT sehr bekannt:

Hirten = die geistlichen Führer Israels/ des Gottesvolkes. Theokratie.

Früher: Gott war der Hirte. ® 1.Sam 8. ® Saul, David. Israel hurte ® Babel. In Babel: Propheten als Führer und Hirten. Hes 34, 1-10.23-25 ; Jer 23,1-6; Mi 5,1-3. ® Rückführung: Kein König! ® Israel Scpielball zwischen Mächten (N-S). Antiochus Epiphanes. 167 v. Chr. Hohepriester: Anspruch, Hirten zu sein. Gaben sich als Führer aus - aber sehr schlechte! ® Römer.

Volk enttäuscht und geistlich am Boden. Wer wird nun das Volk führen? Führerlos - wie Schafe ohne Hirten Matth 9,36.

Jeder Mensch braucht einen Führer (Gott - oder Wahrsager, Hitler, Guru, ...)

® Gott sendet seinen Messias, seinen Hirten, den König „David“ (Hes 34,23).

Die Bildrede in der 1. Form: Jesus - der rechte Hirte: 10,1-6

Joh 10,1 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in den Hof der Schafe eintritt, sondern anderswo her aufsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber .

Das zweimalige Wahrlich ist normalerweise eine Reaktion auf etwas, das voran geht. Dies ist ein Hinweis darauf, dass Kap 10 nicht ein neues Ereignis (eine neue Szene) ist, sondern die Fortsetzung von Kap 9. Dadurch wird Kap 10 leichter verständlich:

Die „Fremden“ (die falsche Hirten) sind die Pharisäer, die eben den Blindgeborenen aus der Synagoge geworfen haben.

Mietlinge = Tagelöhner, hat keine Beziehung zu den Schafen. Die Schafe sind ihm ein Mittel zum Gewinn. = die angeheuerten falschen Propheten; nicht die Propheten Gottes (Vgl. 1.Tim 6,5)

Diebe und Räuber = Schriftgelehrte, Pharisäer und eigensüchtige Priester, die Gottes Volk eigenmächtig und eigensinnig in die Irre leiteten. Vgl. Sach 11,16-17.

Dieb arbeitet mit Hinterlist,

der Räuber mit offener Gewalt.

 

Wie/Woran erkennt man den wahren Hirten? Wie sollte das Volk es wissen? - An der Art und Weise seines Kommens! Er kommt nicht durchs Fenster - sondern durch die Tür. (Wer Schleichwege betritt, weil er nicht gesehen werden will, erweist sich als Dieb und Räuber.)

Jahwe, der Türhüter, tut ihm auf, gibt ihm Zugang zu den Schafen, weil er Anrecht darauf hat. IHM, der auf dem rechtmäßigen, vorgeschriebenen Weg kommt. Weil er allem entspricht, was im AT über den Messias geschrieben steht. Weil er auf dem Weg der Verheißung kommt und sich den Bedingungen des Vaters unterwirft.

 

Haupthürde am Stadteingang, wo die Hirten ihre Herden abgeben.

Was tun, wenn viele Herden gemischt. Wie kriegt der Hirte seine Schafe am einfachsten raus? Der wahre Hirte stellt sich zum TOR und ruft seine eigenen Schafe heraus. Die Seinen hören seine Stimme und kommen - er führt sie alle heraus, verlässt die Haupthürde und zieht mit den Schafen weiter. Die übrigen im Hof sind nicht seine Schafe, weil sie

                auf seine Stimme nicht hören (= nicht gehorchen),

                ihn nicht (aner-)kennen,

                ihm nicht (nach-)folgen.

 

Die Betonung liegt bei dem Woher. Die Frage ist nicht, wo der Dieb in den Schafstall kommt, sondern woher er kommt um (an verkehrter Stelle) in den Schafstall hinein zu kommen.

Die Frage ist: Woher kommt man? Wer ist die Autorität? Jesus kommt vom Vater im Himmel. Die Schafe gehören dem Vater und Jesus kommt als Gesandter vom Vater. Er kommt durch die Tür. Die anderen, die im eigenen Namen auftreten, kommen aus einer anderen „Ecke“ - nicht vom Vater. Daher können sie es sich nicht leisten, durch die Tür zu kommen.

Wer anderswo her aufsteigt, derjenige ist ein Dieb und ein Räuber:

Zwischen dem Räuber und dem Dieb besteht ein Unterschied: Der Räuber kommt mit Gewalt. Der Dieb kommt lediglich, um etwas zu entwenden, muss aber nicht notwendigerweise Gewalt gebrauchen. Hier handelt es sich aber nicht nur um Diebe, sondern um Menschen, die wirklich schädlich sind. Solche waren die Pharisäer. Sie haben sich Schafe gestohlen, haben sie von der Herde Gottes weg geführt und auch Gewalt angewendet (vgl. Joh 9).

2 Der aber, der durch die Tür eintritt, ist der Hirte der Schafe.

In diesem Fall gibt es nur einen Hirten: Jesus. Deshalb spricht Jesus nun in der Einzahl. Der durch die Tür kommt, ist der rechtmäßige Hirte.

3 Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme, und die eigenen Schafe ruft er mit Namen und führt sie heraus.

Wer ist der Türhüter? Es hier nicht klar, ob Jesus beabsichtigte, dass das Bild bis in alle Einzelheiten gedeutet werden soll, wie ja auch in Gleichnis nicht bis in alle Einzelheiten gedeutet werden soll. Hier allerdings scheint der Türhüter doch eine bestimmte Rolle zu spielen. Es könnte sein, dass es sich um Johannes der Täufer handelt, der im Johannesevangelium eine sehr starke Rolle spielt.

Johannes der Täufer öffnet Jesus die Tür in die Öffentlichkeit. Das hat er in Kap 1,29 getan.

und die Schafe hören auf seine Stimme

Hören heißt hier nicht nur akustisch wahrnehmen, sondern es schließt gehorchen mit ein. Die Schafe hören auf seine Stimme, das heißt, sie gehen auf die Stimme des Hirten ein und handeln entsprechend.

und die eigenen Schafe ruft er mit Namen und führt sie heraus.

Das ist tröstlich. Jeder Christ ist sein Schaf und wird mit Namen gekannt und erkannt. Jesus liebt einen jeden von uns und geht mit uns einzeln vor.

4 Wenn er die eigenen Schafe alle hinaus tut, geht er ihnen voran, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme wissen. Einem Fremden folgen sie gar nicht.

Die Schafe folgen. Wenn sie es nicht tun, ist die Frage, ob sie Schaf sind. Vielleicht sind viele, die nicht folgen, keine Schafe! Echte Schafe folgen dem Hirten (Indikativ, nicht Imperativ), weil sie seine Stimme kennen. Sie wissen Bescheid, dass dies die Stimme ihres Hirten ist.

„Einem Fremden folgen sie gar nicht“: Das ist die stärkste griechische Verneinungsform.

5 Einem Fremden folgen sie gar nicht, sondern sie fliehen von ihm, weil sie die Stimme der fremden (Hirten) nicht kennen.

Sie stehen nicht passiv da - wie Schafsköpfe, sondern fliehen.

Verse 4-5: Jesus kam auf die Bühne Israels. Einige kannten die Stimme Jesu, andere kannten sie nicht.

Woher kannten sie die Stimme Jesu? - Die Botschaft die Jesus brachte, war ihnen vertraut aus dem Wort Gottes. Die Stimme des Vaters hatten sie kennengelernt, weil sie das Reden des Vaters kannten, das er ihnen durch Propheten gegeben hatte. Diese Art des Redens führte Jesus fort. Es liegt auf derselben Ebene. Daher ist ihnen diese stimme vertraut. Bisherige Jünger des Vaters gesellen sich nun zum Sohn des Vaters, zu Jesus.

Die Schafe fliehen vor fremden Hirten.

6 Mit dieser Bildrede sprach Jesus zu ihnen, aber jene, die verstanden nicht, was es war, das er zu ihnen sagte.

Jene: d.i. diejenigen, die nicht Hirten waren verstanden nicht.

 

Die Bildrede in der 2. Form: Jesus - die Tür: 10, 7-10

Hürde in den Bergen. Grünes Gras, Freiheit, frische Luft, .. , aber auch viele Gefahren: Löwen, Bären, Wölfe, ...

Daher kleine Hürde gebildet. Hirte legt sich in die Toröffnung und bildet selber die TÜR. (= SICHERHEIT) Die Schafe müssen über ihn drüber, um auszugehen.

Auf der Weise führt sie der Hirte „ein und aus“ (NAHRUNG).

V 10: „Überfließendes LEBEN“! - Alles Inklusiv! (Bsp Missionar Schiff. Bsp Wir in Atlanta).

 

Joh 10:7 Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe. 8 Alle, welche auch immer vor mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber;

Nun wandelt sich das Bild ein wenig. Wer auch immer vor der Zeit Jesu kam, ist ein Dieb und Räuber. Solche, die anstelle von Jesus Autorität ausüben, gibt es heute auch. Das ist ein Phänomen unserer Zeit. Es gibt viele im Raum der evangelikalen Gemeinden, die eine Autorität ausüben, die nicht im Zeichen des Sendens Jesu steht. Sie spielen gleichsam eine messianische Rolle.

Solche Hirten weisen nicht auf Jesus, sondern auf sich selbst.

(Wie so oft: Wo vom Heiligen Geist die Rede ist, weiß man nicht immer von der Freiheit des Geistes. Da muss man mit dem Fleisch nachhelfen. Gerade in den charismatischen Kreisen gibt es viel Gesetzesorientiertheit, Autoritätsbetonung („Shepherding“) oder Hierarchie (Oberhirte, Unterhirte; da ist der einzelne immer jemandem zugeordnet.). Der „Pastor“ ist in solchen Kreisen oft die Autorität, und er lässt manchmal nicht einmal zu, dass sich die Gläubigen außerhalb der Gemeindeversammlungen einladen, um Gemeinschaft zu haben, denn das sieht dann so aus, als ob sie etwas eigenes bauen würden. Das ist ein ungeheures Ansichziehen von Autorität, nicht ein Freigeben.

Vergessen wir nie: Wenn wir auch Hirten sind, bleiben wir doch immer noch Schafe. Wir sind Brüder unter Brüdern. Hirten/Älteste haben die Verantwortung - nicht so sehr, den Schafen zu befehlen, sondern ihnen vorangehen, ein Vorbild zu sein. Ältest3er ist jemand, der geistlich reifer/älter ist, jemand, der sagen kann: So wie ich bin, sollt ihr werden. Älteste bestimmen nicht bis in alle Einzelheiten.

Menschen erheben sich auf den Stuhl Jesu und versuchen, die Qualität seiner Autorität auszuüben. Sie sind sich dessen nicht bewusst, sonst würden sie es nicht tun. Sie merken nicht, dass sie mehr Autorität ausüben, als sie sollten.

 

Die Bildrede weiter ausgeführt: Das Kennen des guten Hirten: 10,11-18

V 11-18:

Ich habe einen edlen Kampf gekämpft (das heißt, auf edle Weise).

Der edle Hirte lässt sein Leben für die Schafe.

Auch während er lebt, lässt er sein Leben. Er ist bereit, Zeit, Schlaf, Energie, Besitz, alles dran zu geben. (Jakob muss Tag und Nacht den Schafen Labans zur Verfügung stehen. Gen 30f. Er kennt keinen Urlaub. Er wird ausgenutzt. Sonst bekommt er die Geliebte nicht.)

Jesus betont das er der edle Hirte ist. Schließlich gibt er sein Leben auch noch am Kreuz hin.

Der Mietling tut seine Arbeit für Geld. Es ist heute nicht selbstverständlich, dass der Hirte seine Arbeit umsonst tut.

Wie wird der Hirte als der GUTE Hirte erkannt? V 11 Daran, dass er sein Leben für die Schafe lässt - am Kreuz.

Lies Barkley III

V 14:

Schafe kennen den Hirten instinktmäßig - durch sein Sorgen und Schützen

Das fleischliche Israel als Gesamtes hat den Hirten verworfen, sodass JESUS CHRISTUS jetzt mit dem Hof als ganzem nichts mehr zu tun haben kann. Daher beruft er sich die Seinen aus Israel heraus zu sich (Hebr 13,10-14. Vgl. Apg

12 Der Mietling, der nicht Hirte ist, dessen die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht - und der Wolf raubt und zerstreut sie. (Der Mietling flieht,) weil er ein Mietling ist. Ihm selbst liegt nicht an den Schafen.

13 etc. Das Ev. immer zuerst zu den Juden, wenn sie es verwarfen, dann zu den Nationen.Jesus betont dies hier.

10:14 Ich, ich selbst, bin der edle Hirte;

und ich kenne die Meinen, und bin von den Meinen gekannt, 15 so wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und mein Leben lasse ich für die Schafe. 16 Auch andere Schafe habe ich, die nicht aus diesem Hof sind; und diese muss ich holen; und sie werden auf meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte werden.

 

 V 16-17: Die Nationen werden „eingepfropft“! (Röm 11) Die Einheit der Herde (Eph 2) - durch den einen Hirten und das eine ewige Leben, das er ihnen gibt V28.

Aber: JESUS CHRISTUS gründet nicht einen neuen HOF. „HERDE“ - eine Herde hat keinen Zaun (Hof hatte Mauern - Eph 2 - d.h. Gesetz Mose als „Gehschule“), dafür aber ein ZENTRUM!!! Xt hat CHRISTUS - und seine Stimme -als das Zentrum, und DAS eint!!

Je enger um den Hirten geschaft, desto näher untereinander.

(Exkurs die Einheit der Christen!)

 

V 17-18:

X ließ sein Leben - nicht nur aus seiner Liebe zu den Schafen, sondern auch aus seiner Liebe zum Vater. Der Vater hat daher einen Grund mehr, ihn zu lieben! JESUS CHRISTUS hatte das Recht, NEIN zu sagen zum Kreuz, aber er bleibt dennoch gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz!

(WIR hätten kein Recht, ihm den Gehorsam zu verweigern. Sondern ER hat ein dreifaches Recht auf uns (durch Schöpfung, Erlösung und Bewahrung) - und dennoch zwingt er uns nicht!!)

 

Kontroverse um die Gottessohnschaft Jesu: 10,31-42

Wenn Jesus spricht, scheiden sich die Geister. Die einen gehen in diese Richtung, die anderen in jene. Das ist eine Spaltung (griech.: hairesis) Warum das so ist, können wir nicht wissen. F. Schaeffer: „Die Entscheidungen des Menschen sind Geheimnisse.“ Der Mensch ist im Bild Gottes geschaffen, und Gott ist ein Geheimnis. Der Mensch ist daher auch ein Geheimnis. Wir sollten nicht immer versuchen, alle Geheimnisse lüften zu wollen. Wir wollen nicht über die Schrift hinaus gehen. Einige entscheiden sich so, andere anderes. Wir können nicht immer erklären, warum der eine Nein sagt und der andere Ja. Die Schrift lüftet dieses Geheimnis an keiner Stelle. Eines Tages dürften wir es erfahren

 

Am Tempelweihfest: Jesus bringt Licht über seine Gottessohnschaft: 10,22-42

Die Anwendung der Bildrede: 10,22-30

V 24:

 Die Pharisäer hätten schon glauben können, wenn sie gewollt hätten. Die Tatsache, dass sie nicht WOLLTEN, zeigte, dass sie NICHT - zumindest jetzt noch nicht - von Jesu Schafen waren.

 

V 27-30:

Der Vers sagt nicht, dass ein Schaf Jesu niemals aus der Hand Jesu kommen könnte. Der Vers sagt, dass niemand außerhalb - ein Dritter - die Schafe aus Jesu Hand reißen kann (Gewalt). Er sagt nicht, dass sie entlassen werden kann.

Wir haben hier drei „Parteien/Personen“: der Hirte, das Schaf, jemand anderer.

Niemand wird sie - der „Niemand“ ist jemand anderer als die „Schafe“ und der „Hirte“ - aus meiner Hand reißen. Dieser Vers besagt nur, dass niemand Schafe aus seiner Hand reißen kann, er sagt aber nicht, dass er sich nicht auch entlassen könnte. Dass dieses jedoch möglich ist, scheint Kap. 15 deutlich zu machen.

 

Zum Thema Heilsgewissheit

Heilsgewissheit: Was heißt Heil? - Ewiges Leben. - Was ist ewiges Leben? -

Jesus ist das Heil!

Gal 2,19-20: „Ich bin zusammen mit Christus gekreuzigt worden. Dennoch lebe ich, jedoch nicht ich, sondern Christus in mir.“ Mit anderen Worten: Paulus hat kein ewiges Leben! Er hat Christus. Weil Christus das ewige Leben ist, deshalb hat er das ewige Leben - aber nicht ein Leben, das man als selbständige Gegebenheit betrachten könnte! Das heißt also, dass wir, um „ewiges Leben“ zu definieren, nicht einfach aufzählen dürfen (zum Beispiel: Ewiges Leben heißt: ich werde ewig mit Jesus leben, mit ihm regieren, im Himmel wohnen, ...). Man argumentiert oft so: Ewiges Leben dauert nicht nur zwei Wochen, sondern ewig. Aber dabei macht man einen Denkfehler. Man denkt, ewiges Leben sei eine Sache. Aber „ewiges Leben“ ist keine Sache, sondern eine Person. Weil diese Person lebt, lebe ich!

Joh 17,3: „Das ist das ewige Leben, damit - griech.: hina - sie dich erkennen, den allein wahren Gott, und Jesus, den Messias“. Das heißt, ewiges Leben steht im Zeichen der Gemeinschaft mit Gott. (Gott erkennen = mit ihm Gemeinschaft haben, ihn kennen lernen). Ohne diese Person kann man ewiges Leben nicht deuten.

 

2.Petr 2,1: „sie verleugnen den Gebieter, der sie erkaufte“. Er gab sein Leben für sie. Hebr.10: das Blut, durch das sie geheiligt waren.

Aber nun besteht die Gefahr, dass wir theoretisieren. Spielen wir nicht mit diesen Wahrheiten! Wenn man über solche Wahrheiten spricht, soll man nie leichtsinnig darüber sprechen. Biblische Wahrheiten haben immer ernste Konsequenzen.

 

Reaktionen auf die Bildrede: 10,19-21

V 34: JESUS CHRISTUS nennt sich selber hier GOTT/ Gottes Sohn. V 33 Nur so ist die Reaktion der Juden verständlich!

Die Schrift kann nicht gebrochen werden.

Ps 82 „Söhne des Höchsten“; ihr seid Elohim = Götter;

= Bezug auf die Richter Israels.

Die Schrift nennt Menschen, zu denen das WG geschah (und sie dadurch als Richter in ihr Amt einsetzte), Götter. Deshalb „Götter“ weil sie von Jahwes WORT selbst in ihr Amt eingesetzt wurden. -- Folge: Der von Gott in die Welt gesandte Jesus wird zurecht Sohn Gottes genannt. Denn auch er wurde in einen gewissen Sinn von Gott selbst mit einem besonderem Amt betraut (Hebr 10,5) - obwohl sein Messiasamt unendlich viel höher ist als ihr Amt. Denn für dieses Amt konnte Gott keinen anderen verwenden als seinen geliebten SOHN - Daher ist ER der Sohn Gottes in einem viel höheren Sinn als diese Richter Söhne des Höchsten sind.

JESUS CHRISTUS sagt also: „Sogar euer AT nennt bestimmte Menschen „Götter“ - wieviel mehr darf ICH, den der Vater dazu bestellt hat und gesandt hat, „Sohn Gottes“ genannt werden!

(= ein Kontrast a minori ad majus.)


Vierte Reise nach Jerusalem: Der Messias ist der Kommende (Frage: Wie kommt der Messias zu seiner Verherrlichung?) 11,1-12,50

Der Messias ist abwesend. Sein Kommen verzögert sich. (Krankheit und Tod des Lazarus): 11,1-16

Kp 11 beginnt mit Jesu Abwesenheit. - Warum haben wir oft das Gefühl, Jesus sei abwesend? Es scheint als ob dies vielen Christen ein Problem ist - und besonders dann, wenn man mit Leid konfrontiert wird.

Vorgeschichte: Die Krankheit des Lazarus: 11,1-4

V 3: Manchmal ist das Handeln des Herrn den Seinen gegenüber so unbegreiflich verschlüsselt.

Frage: WARUM? Wie kann er es zulassen, dass Menschen, die er liebt und an ihn glauben, leiden müssen, Verluste machen, Trauer erleben? Warum lässt Gott es zu? Fragen! Warum kommt er nicht rechtzeitig? Warum bleibt er noch extra 2 Tage? Warum heilt er nicht auf Distanz - wie in Kp 4? Er ist doch HERR über den RAUM?

V 4 Als der Bote die Nachricht bringt, ist Lazarus schon tot! (Vgl. 4 Tage). --

Jesus wird hier mit dem Titel „Herr“ (griech.: kyrios) angesprochen: „Herr, der, den du liebst, ist krank.“ Wenn er krank ist wirst du sicherlich kommen und etwas gegen seine Krankheit tun, da du ihn ja so liebst. Die Schwestern wollen Jesus daran erinnern, dass die Liebe eine Schuldigkeit kennt.

Jesus liebt auch Martha und Maria, nicht nur Lazarus. Gerade deshalb, weil er sie liebt, kommt er nicht. Denn er weiß, was das Beste für die Schwestern ist. In seiner Liebe schlägt Gott manchmal andere Wege ein, die wir dann oft nicht mit Liebe in Verbindung bringen können. Die Wege der Liebe sind nicht immer solche, die wir als Liebeswege identifizieren würden. Wir müssen aber Liebe nach der Weisheit und dem Willen Gottes beschreiben. Nicht unsere Vorstellung von Liebe gilt, sondern seine!

Vgl. Anthony Noris Groves: Missionar - Schiffsreise ins Missionsgebiet. Bei der Ankunft starben seine Frau und Kinder!

Anderer: Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt, wenn Stürme auch drohen von fern. Mein Herze im Glauben doch allezeit singt: Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn.

Ein unbekannter in Stalingrad gefallener Soldat: (1943):

Erscheinen meines Gottes Wege, mir seltsam rätselhaft und schwer

und gehn die Wünsche, die ich hege, still unter in der Sorgen Meer,

will trüb und schwer der Tag verinnen, der mir nur Not und Leid gebracht,

so will ich mich auf eins besinnen, dass Gott nie einen Fehrle macht, dass Gott nie einen Fehrle macht!

Das Verziehen Jesu: 11,5-6

Als Jesus es hörte, sagt er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Ehre Gottes; damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde.

Das heißt nicht, dass diese Krankheit nicht zum Tode führen sollte, sondern:

Der Tod ist nicht das Ziel der Krankheit. Die Krankheit führte zwar zum Tode. Aber sie war nicht das Ziel der Krankheit. Das eigentliche Ziel war die Verherrlichung des Sohnes Gottes. (Der Sohn war Gott in Menschengestalt.). Der Tod war nicht Endstation, sondern nur eine vorübergehende Station hin zur Auferstehung und somit zur Verherrlichung Jesu.

Gespräch mit den Jüngern über Lazarus’ Tod und über die Reise nach Judäa: 11,7-16

Rabbi, eben noch haben die Juden dich zu steinigen gesucht - und du begibst dich wiederum dorthin?

Sie sind sehr besorgt um ihren Herrn. Die Schafe sind um ihren Hirten besorgt. Manchmal sind wir zu sehr um Gott besorgt und überlassen ihm nicht die Herrschaft. Aber Jesus wird schon wissen, was er zu tun hat. Vergleichen wir dazu die Situation bei der Hochzeit zu Kana: Dort sprach Jesus zu seiner Mutter: „Noch nicht! Die Stunde ist noch nicht da.“ Das heißt nicht, dass er nicht wusste, was er zu tun hatte oder nichts tun wollte. Aber Jesus weiß genau, was er wann machen muss. Jesus bleibt Herr der Lage und wird zu seinem Zeitpunkt das tun, was er tun will. Daran müssen Maria und Martha - und auch die Jünger - erinnert werden. Jesus wird nach seinem Plan handeln!

Wenn jemand bei Tag wandelt, so stößt er sich nicht an. Es muss nicht stolpern, denn er sieht das Licht dieser Welt. Aber wenn jemand bei Nacht wandelt, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist und er nicht weiß, wo er hintritt.

Diese Worte sind im geistlichen Sinn aufzufassen. Sie sind sehr praktisch:

Egal, welchen Weg wir gehen, welchen Dienst wir leisten, welchen Beruf wir ausüben, die Hauptsache ist, dass wir im Willen Gottes stehen, dass wir im Licht Gottes wandeln, dass wir mit ihm in Gemeinschaft stehen. Wir müssen Sorge dafür tragen, dass wir unsere Schritte mit Gott tun, dass wir mit ihm Schritt halten. Wenn wir unseren Weg im Licht Gottes gehen, können wir auch weitergehen, wenn Schwierigkeiten kommen. Wenn wir wissen, dass wir im Willen des Herrn sind, können wir getrost unseren Weg weiter gehen, auch wenn es Widerstand oder Gefahr gibt. Maßgeblich ist nicht, ob unser irdisches Leben gefährdet ist, sondern ob wir im Licht wandeln! Maßgeblich ist nicht, ob ich gesteinigt werde oder nicht, sondern ob Gott an mir Wohlgefallen hat. Das ist das Entscheidende. Wenn ich im Licht wandle, kann ich wissen, dass meine Schwierigkeiten nicht zum Tode führen. Gefahren sind dann nicht Endstation meines Weges, sondern diese dienen dann - wie bei Lazarus - zur Auferstehung. Sie dienen dazu, dass Gott verherrlicht wird.

Wenn es zu Schwierigkeiten kommt, dürfen wir wissen: Gott hilft entweder aus der Not oder in der Not. Gott kann die Steinigung vorbeigehen lassen, sodass sie nicht stattfindet, oder er kann in der Steinigung bewahren. Das hat Paulus erlebt (Apg 14). Er schreibt an Timotheus (2.Tim 3,): Du weißt, welche Verfolgungen ich erlitt. Du bist vertraut damit, du wart dabei. Aber aus dem allen hat mich der Herr errettet. Paulus meint: Seine Beziehung zu Jesus Christus wurde nicht angekratzt. Sie blieb intakt.

Bewahrung des geistlichen Lebens:

Wann ist geistliches Leben gesund? Wann weiß ich, dass es geistlich mit mir gut steht? - Wenn zweierlei da ist:

1) wenn das Vertrauen zu Jesus gesund ist.

2) Wenn die Liebe gesund ist, wenn die Liebe zu ihm nicht leidet.

1.Thes. 2-3. In dem Maße, in welchem Vertrauen und Liebe gesund sind, in dem Maße bin ich geistlich gesund. Dann mag kommen was mag, dann mögen die Steine - oder Worte - fliegen, dann mögen allerlei Hürden vorhanden sein; ich wandle im Licht und darf mit Gott Schritt halten.

Gott gibt Abhilfe in Not, oder er gibt Durchhilfe. Das eine Mal heilt er, das andere Mal nicht. Aber er hilft durch. Er lässt das Vertrauen, die Liebe, nicht abreißen - trotz der Not und Krankheit. Ja die Not kann gerade dazu führen, dass diese Liebe vertieft wird.

11,7 Danach erst spricht er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen. 8 Die Jünger sagen zu ihm: Rabbi , eben suchten die Juden dich zu steinigen, und du begibst dich wieder dorthin? 9 Jesus antwortete: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand bei Tage wandelt, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht;

weil er mit Gott Schritt hält. Er muss nicht sündigen.

10 wenn aber jemand bei Nacht wandelt, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.

Der Messias kommt. Er ist die Auferstehung und das Leben (Auferweckung des Lazarus. [7. Zeichen]): 11,17-44

Die Begegnung mit Martha: 11,17-27

V 17: 4 Tage! V 39 b: Er riecht schon, es ist schon 4 Tage! Schau, was die ZEIT an einem menschlichen Körper tut!

V 21: Wenn du da gewesen wärest ... - sie meint, das Problem war die Distanz, ein RAUM-Problem.

Das Problem hier ist nicht der RAUM, sondern die ZEIT! - JESUS CHRISTUS hätte schon auf Distanz heilen können, aber wer hätte dann die Erfahrung gemacht, dass der Herr auch über die ZEIT Herr ist?

V 6: Liebe, die verzögert, ist eine verschlüsselte Liebe.

ZEIT kann zu einem Problem werden - auch für Christen - besonders wenn wir mit Leiden und mit dem Tod von Lieben konfrontiert werden, wenn es scheint, Gott sei zu spät gekommen mit seiner Hilfe.

 

 V 19: 3 Tage weinen, 7 Tage wehklagen, 20 Tage trösten - (meist gespielt, Berufströster bestellt) - solch ein Trost ist zu schwach. (Martha geht ihnen aus dem Wege. V 28)

V 22 ff: Beachte, wie der Herr die verschiedenen Charaktere verschieden behandelt.

Mit Martha: theologische Konversation.

                Beachte Marias wachsenden Glauben:

                a) Jesus der Wundertäter - V 21 er hat macht zu heilen

                b) Jesus der Prophet - V 22 - er kann bei Gott was erreichen

                c) Jesus der Christus, der Sohn Gottes

Mit Maria weint er einfach mit (V 34 f)

V 21 vgl mit V 33: Verschiedener Typ, aber gleiche Reaktion des Unglaubens.

 

Joh 11:21 Da sprach Martha zu Jesus: Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben ; 22 und jetzt weiß ich, dass, was du von Gott bitten magst, Gott dir geben wird .

Jesus liebte Maria, Martha und Lazarus, und die drei hatten ihn gern. Unsere Liebe bewahrt uns nicht immer, weil sie nicht stark genug ist und nicht genügend mit Erkenntnis angereichert ist.

Liebe muss zunehmen an Erkenntnis, an Wahrnehmungsvernehmen (Phil 1,8). Manche Menschen sind verliebt, aber sehr töricht. Die Liebe schützt nicht vor Dummheit.

Martha ist hier töricht. Sie liebt Jesus zwar, aber ihre Liebe ist fehlerhaft. Es fehlt ihr an Erkenntnis. In einem Atemzug bringt sie Vertrauen und Mißtrauen zum Ausdruck, Liebe und Vorwurf.

Besonders dort, wo wir auf engem Fuß zusammenleben, kann so etwas geschehen. Das kann gefährlich sein. Wer das erlebt, muss lernen, das aufzufangen und in Liebe zu ertragen. Wer es verübt, sollte lernen, anders zu handeln. In der Ehe lebt man auf engstem Fuß miteinander. Auch die Liebe in der Ehe ist vor solchen Fehlern nicht gefeit. Wir müssen daher lernen, vorsichtig zu sein - auch wenn wir lieben.

Martha liebt den Herrn, ist aber unvorsichtig. Sie wirft ihm vor, zu spät gekommen zu sein. Dabei aber hatte Jesus gerade aus Liebe zu ihr gewartet. Wir sollten in unserer Liebe zu Jesus mehr Vertrauen aufbringen.

Joh 11:21 Da sprach Martha zu Jesus: Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben ; 22 und jetzt weiß ich, dass, was du von Gott bitten magst, Gott dir geben wird .

Ich möchte Martha im Himmel die Frage stellen: „Woran dachtest du, als du das sagtest?“ Es hört sich so an, als ob sie glaubt, Jesus könne ihren Bruder auferwecken. Aber offenbar scheint dies nicht der Fall zu sein, denn als Jesus von der Auferweckung spricht, denkt sie an das Ende der Welt. Sie sagt Ja zum Glaubensartikel, aber Nein zu persönlichem Vertrauen auf Jesus.

Wem glauben wir? Wie steht es mit dem Vertrauen zu Jesus? Können wir ihm überlassen, was er tut, oder wollen wir selber bestimmen?

Martha ist die Bestimmende, die Umsorgende, die typische Hausfrau, die alles in der Hand haben will.

 Joh 11:23 Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. 24 Martha spricht zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tag . 25 Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist;

Jesus sagt: Wer sein Vertrauen in mich setzt, wird leben. Was jetzt an Lazarus geschehen wird, ist ein Zeichen von dem, was später im Großen geschehen wird. Was Martha sagt, ist richtig. Was sie nicht weiß, ist, dass Jesus an Lazarus eine Vorschilderung (Vorschattung, ein Beispiel, ein Bild) von dem, was an jenem Tag geschehen wird, geben wird.

 Joh 11:26 und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit.

Glaubst du das? Martha antwortet Jesus: Ja, Herr. Das ist wunderbar! Sie kann nicht alles verstehen, aber sie antwortet Ja, Herr!

Gott möge uns helfen, Ja, Herr! Zu sagen, auch wenn wir nicht alles verstehen können! Die Liebe geht über das Vermögen zu verstehen hinaus. Sie kann weiter lieben, auch dort, wo wir nicht verstehen.

Joh 11:27 Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube. Du bist der Messias, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

„Du bist der Messias“, der Maschiach, der Gesalbte. (Martha hat wahrscheinlich aramäisch gesprochen).

Das ist ein ausführliches Glaubensbekenntnis - mehr als nur ein auswendig aufgesagter Glaubensartikel, nämlich die Bekundung des Vertrauens in Liebe zur Person Jesus.

Die Begegnung mit Maria: 11,28-37

V 33: Jesu Reaktion auf Leiden:

1.             Er seufzt tief im Geiste: Anteilnahme. Gott leidet mit uns mit! Er fühlt mit!

2.             Er ist erschüttert (Mt 8,19) und empört über das, was Sünde angerichtet hat

3.             Er vergießt Tränen der Liebe und des Mitleidens. Das zeigt: Sein Warten vorher war nicht Gleichgültigkeit gewesen! „Weint mit den Weinenden“

V 36: Jeder konnte seine Zuneigung (philia) ablesen. Transparenz!

Die Auferweckung des Lazarus 11,38-44

Vers 38: erzürnt über den Unglauben der Gegenwärtigen.

Dieses Mal ist das Maß voll. Gott ist nie ohne Grund zornig. Sein Grimm ist immer ein beherrschter Grimm, nie aus Schwachheit.

Es gab in Israel Kranke, denen kein Mensch helfen konnte, auch nicht die Teufelsaustreiber: Die Taubstummen (Wenn jemand taub und stumm zugleich war, konnte man sich mit ihm nicht unterhalten; es gab dann keine Möglichkeit, ihm zu helfen), die Leprakranken und die Blindgeborenen.

Es war öffentliche Meinung in Israel, dass der Messias aber, wenn er kommen würde, imstande sein würde, an diesen drei Stellen das Übernatürliche zu tun. Es gab diese Kriterien für den Messias. An allen diesen drei Stellen weist sich Jesus als Messias aus, aber sie glauben dennoch nicht an ihn. Sie nehmen ihre eigenen drei Kriterien (den Messias zu erkennen) nicht ernst. Sie sehen mit eigenen Augen, wie es geschieht, können sich aber dennoch nicht überwinden an Jesus zu glauben. Denn wenn jemand einen Blindgeborenen heilen kann, muss er der Messias sein, der Sohn Gottes. Ist er der Sohn Gottes, dann muss er auch aus dem Tode erwecken können. Aber dieses Schluss wollen sie nicht ziehen.

Diese Menschen haben den Beweis vor Augen, dass Jesus mehr ist, als nur Mensch, können sich aber dennoch nicht dazu überwinden, das anzunehmen. Dies ist ein Widerspruch! Kein Wunder, dass Jesus ergrimmt, dass sie nicht an ihn glauben. Der Zorn Jesu ist berechtigt. Dennoch straft Jesus nicht. Denn die Zeit der Strafe ist noch nicht gekommen. Jesus ist nicht gekommen zu richten. Seine Liebe geht noch weiter. Sie offenbart sich gerade diesen Leuten, die den Zorn Gottes verdient haben. Das ist Gnade, das ist Barmherzigkeit Jesu. So ist Jesus!

43 Und als er solches gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus !

Warum rief er so laut? - Damit es jeder Anwesende hört! Nicht damit Lazarus es hört. Wieviele Lazarusse waren zugegen? Wahrscheinlich viele. Jesus ruft einmal, und ein Toter steht auf! Aber wieviele Male muss Gott rufen, bis wir zu ihm kommen?

Dieser Ruf geht immer noch in die Welt! Adam wo bist du? Lazarus, komm heraus!

V 43: Leben aus dem Toten - durch die Stimme des Wortes Gottes. Vgl Joh 5.

Das war das 7. Zeichen - sein letztes vor seinem Tod!

Wie wird die Antwort des Menschen sein? Was werden sie mit Jesus tun?

Der Messias verbirgt sich. (Auswirkungen der Auferweckung des Lazarus): 11,45-53

Glaube einiger: 11,45

Widerstand der Juden: 11,46-53

V 45-57: V 47 Was sollen wir tun? -- Töten!

Joh 11:49 Einer aber von ihnen, Kaiphas, der jenes Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisst nichts

Spricht unser Hohepriester auch so?: „Du gemeines Volk da unten, ihr wisst nichts, ihr seid dumm!“ Nein. Unser Hohepriester, der echte, hat Mitleid, Verständnis. Er zeigt Vertrauen, Verbundenheit. „Ihr wisst nichts!“, das ist nicht die Sprache eines Führers.

 Joh 11:50 und überlegt auch nicht, dass es euch nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk sterbe als dass das ganze Volk verderbe.

Das ist immer wieder die Taktik von Regierenden gewesen: Menschen aufzuopfern. Aber für Jesus, den wahren Hohepriester ist ein einziges Menschenleben mehr wert als die ganze Welt!

Hier sieht man die zwei Bilder: Der wahre Hohenpriester und der falsche Hohepriester.

V 50: Das Prinzip der Zweckdienlichkeit. Der Zweck heiligt die Mittel.

V 51.52: andere Schafe (#anderer Hof) ® 1 neue Familie, Jesus in der Mitte und die Seinen rund um Jesus.

Rückzug Jesu: 11,54-57

V 55 Welche Ironie: Reinigung

Die Auferweckung des Lazarus war ein Zeichen von der großen Auferweckung am letzten Tag! Vgl Joh 5,24 ff.

 


Der Messias empfängt im Verborgenen Ehrung unter den Seinen: Die Salbung in Bethanien: 12,1-11

Die Salbung in Bethanien: Joh 12,1-8 - Dankbare Liebe!

11, 51.52: andere Schafe (# anderer Hof) - 1 neue Familie, Jesus in der Mitte und die Seinen um IHN herum.

Vorgeschichte: Das Mahl in Bethanien: 12,1-2

Wir finden Jesus in einer Familie, wo sein Herz Erquickung findet; in einer Familie, die seine Liebe annahm.

Jesus war gerne daselbst!

Mitten in einer Welt,           in der ER keine Herrlichkeit gefunden,

versammelt sich Gottes Familie -       abgeschieden von dem Getümmel -

dort bringen IHM die Seinen die Herrlichkeit dar, die IHM gebührt und die sie nur in IHM gefunden haben.

Martha dient (kocht) - und diesmal tadelt sie der Herr nicht!

Lazarus liegt zu Tische mit IHM

Maria sitzt IHM zu Füßen (wie immer: Lk 10,39; Joh 11,32;12,3).

Jesus findet

·       Erquickung (Speise, Trank)

·       Gemeinschaft

·       Wohlgeruch (Anerkennung seiner Herrlichkeit)

Die Salbung: 12,3

V 3: 3 Zehntel Liter Fläschchen aus einem Art Baldriagewächs aus dem Himalaya (5000m hoch); 1 Jahreslohn (eines Tagelöhners) wert = ca. 100.000 S (weil, selten, langer Handelsweg, ...)

(Mt: 30 Silb.; Mk: 300 Denare; Lk - ; Joh 300 Denare; die hl Scheu verbieten ihnen es nebeneinander zu stellen; 30 Silberlinge)

Ölsalbe - Verwendung:

              Körperpflege (Ru 3,3; Am 6,6; Mt 6,17; auf Haar Pred 9,8; Hautparfüm Est 2,12)

              Ehrung von Gästen (auf Haupt - Lk 7,46; Ps 23,5)

              Medizin (aber andere Salben)

              Begräbnis (Aufbereitung des Leichnams; Joh 20)

              rituell, religiös (Priester, Prophet, König; auch Jak 5)

Ihr Motiv:

Dankbare Liebe

4 Eigenschaften der Liebe:

              Liebe ist demütig - Füße nicht Haupt; Liebe bläht sich nicht auf. Es war eine Schande, sich öffentlich mit offenem Haar zu zeigen.

              Liebe ist nicht auf Eigenes bedacht. Sie suchet nicht das Ihre. - Haare = eigen Herrlichkeit (1.Kor 11) Sie legt ihr eigene Herrlichkeit Jesu zu Füßen. Öl = sie schüttete für Jesus aus, was man sonst für sich selbst aufbewahrt.

              Liebe ist verschwenderisch und rechnet nicht. Sie neidet nicht. Sie fragt nicht: Rentiert sich das?

              Liebt gewinnt nur dazu: Sie roch noch eine Zeitlang nach dem wunderbaren Öl. „Wenn Christus wirklich aius reinem Herzen angebetet wird, trägt der Abeter etwas von diesem lieblichen Geruch mit nach Hause, und mit in die Welt hinein.“

V 3b: Kein Haus ist so mit lieblichem Geriuch erfüllt, wie das Haus, in dem Jesus den ihm gebührenden Platz eiinnimmt!

Die Reaktion des Judas: 12,4-6

V 4-6: Die Bosheit des menschlichen Herzens - Er denkt nur an sich.

Judas stahl Geld. um es für sich zu verwenden. Er denkt, jetzt noch Geld für Christus zu verwenden ist nicht sinnvoll.

Judas Herz wurde von Satan um 30 Silberlinge gewonnen. Satan zahlt nicht gut!

 

Maria hatte eine Ahnung, was kommen sollte. Jesus verstand Maria, und das genügte ihr! - Ihre eigenes Begräbnisöl ist für sie nun nicht mehr sinnvoll, nun, da Jesus - der Überwinder des Todes, die Auferstehung und das Leben in Person -gekommen ist.

V 6: Wieviel ist DIR Jesus wert?

Die Reaktion Jesu: 12,7-8

V 7-8: „Diese Gastmahlsalbung ist eine Leichensalbung! - und DU, Judas, wirst maßgeblich dazu beitragen, dass diese Leichensalbung bald eingeleitet wird.

Nachgeschichte: Der Ratschlag der Hohepriester, Jesus zu töten: 12,9-11

V 10: Um ihre eigene Position und Macht über eine sterbende Welt aufrecht zu erhalten, wollen die Hohenpriester die Auferstehung - und den Beweis derselben - zerstören.

Der Messias empfängt Lob und Ehrung in der Öffentlichkeit: Der Einzug in Jerusalem: 12,12-19

Palmen und Hosannas: 12,12-13

Öffentlicher kann er nicht demonstrieren, wer er ist!

Der König auf dem Esel - die Erfüllung der Schrift: 12,14-16

V 14: Bei allen anderen Gelegenheiten war JESUS CHRISTUS zu Fuß unterwegs. Hier reitet er! Junger Esel: nur unberittene Tiere konnten für hl Zwecke verwendet werden (5.Mos 21,3). Jesus erfüllte bewusst Sach 9.

Sonstige Könige verwendeten Pferde und Kriegswagen, um ihre Macht zu zeigen (Pharao 2.Mos 15, Ps 20,8)

Esel - das einfache Lasttier des einfachen Mannes (Esel- nützl für Transportwesen; normalerweise nicht verwendet für d. Krieg) - JESUS CHRISTUS, der Friedefürst, demütig (Sach 9,9).

Andere kommen demütig zu ihrem König; dieser König kommt demütig und sanftmütig zu seinem Volk, um ihm Heil zu bringen. Andere Könige nehmen dem Volk alles was sie haben, dieser gibt alles, was er hat für sie hin!

Bisher: Messiasgeheimnis (sie hätten ihn in e falsch - polit. - Verständnis z König gemacht). Aber jetzt sollten sie wissen, wer er war! Er ging ans Kreuz

V 15:

Sach 9,9; (Jes 62,11?) Dadurch zeigte er ihnen, dass er den Messiasanspruch erhob. Nie war ein König auf einem Esel in Israels Hauptstadt Jerusalem eingeritten - seit Salomo 1. Kg 1,38.

Zeigt: Nicht ein König auf Pferd - gewalttätig, sondern Friedenskönig nach dem Muster von Salomo Sach 9,10. Gute Könige ritten in ihrer Demut auf jungen Eseln (1.Kg 1,38; Ri 10,4; 12,14). Israel war lange Zeit ohne König gewesen. Letzter König über 600 Jahre zurück! (Ursprünglich Gott war König -- 1. Sam 8).

Dieser König war e Widerspruch zu den Messiaserwartungen des Volkes! (polit.; zB: Zeloten).

Zion = der Tempelberg in Jerusalem

V 13:

Hosanna = Herr, rette uns! Hallel Ps 113-118 - konnte jeder Isr. Junge auswendig. Ritueller Gesang zum Passah zB Mt 26,30; Mk 14,26) Ps 118 - bei besonderen Gelegenheiten - vor allem beim Einzug eines siegreichen Feldherrn. (z.B. Judas Makkabäus vor 150 Jahren nach der Befreiung des Landes von den Syrern.)

Hosanna = Ursprünglich ein Hilferuf „Hilfe! Hilf doch! Rette mich!“, 2.Kg 16,7; Ps 20,9.

Ps 118,25 wurde gerufen während des Laubhüttenfestes, als die Leute mit Palmen zum Brandopferaltar kamen. (Palmzweige wurden auch Hosannas genannt). Später: nicht mehr so sehr ein Hilferuf - mehr ein Freudenruf! - So hier in V 13

Zitat von Ps 118,26 Dort bezogen auf alle Pilger, die zum Fest nach Jerus hinaufreisten. Später iom Judentum nur noch auf den Messias bezogen . So auch z Zt Jesu.Die Rufer v. 27,22f waren nicht dieselben.

Im Namen des HERRN - d.i. als Sein Stellvertreter/ als der Messias, der Repesentant Gottes.

Das Zeugnis von der Auferweckung des Lazarus: 12,17-18

V 18: Pilger aus Galiläa u Peräa + die Einwohner v Jerus (Joh 12) . Durch ihr Handlung zeigen sie: JESUS CHRISTUS ist der König und wir seine Untertanen.(2.Kg 9,13 „Jehu ist Kg!“) = Handlung der eigenen Unterwerfung unter den Reitenden und Ehrung / höchsten Auszeichnung des Reitenden.

Es geschah am Sonntag, 10. Nisan, Vgl. 2. Mose12,2.3.6. Das Passahlamm zur näheren Prüfung und Untersucheung ins Haus gebracht, soll am 14. Nisan geschlachtet werden.

Aufrichtung seines Friedensreiches kann nun beginnen ??? ® nein.

Die Reaktion der Pharisäer: 12,19

Der Messias geht in Richtung Kreuz und spricht von seinem Tod: 12,20-36

Die erste Erwähnung des Todes: Übers Kreuz zur Krone: 12,20-28

V 21: Wir möchten gerne JESUS sehen!

Die Nationen kommen zum Messias (Vgl Jes 2,2-3; 66,23; Mi 4,2; Jer 3,13; Zeph 3,9-10; Sach 8,20-23; 14,16-17)

Das Weizenkorn muss vorher sterben, sonst wäre Er allein im Königreich!

V 24-26:

Allgemeines Prinzip: Wenn du dich weigerst, dein Selbst, dein Ego aufzugeben, wirdt du alleine und fruchtlos bleiben. Willst du Frucht bringen, musst du sterben - deinem eig. Ich absterben.

Seele lieben = Für die Welt / BIOgesundheit /Kabelfernsehen, Ehre, Karriere, Levis Jeans, Wr. Schnitzel leben.

Seele hassen = Christus mehr lieben als die eig Interessen, Beziehungen, Hobbies, Kopfpolster, ...

hassen = so sehr zurückstellen, dass im Vergleich es wie Hass erscheint. : Vgl. Lea und Rahel.

V 26:

LOHN

Jim Elliot: „Der ist kein Narr, der aufgibt, was er nicht behalten kann, um das zu erlangen, was er nicht verlieren kann!“

V 27 f:

Wenn ich nicht durch diese Stunde gehe, sondern ausweiche, würde Gottes Ruf/Ehre erschüttert und verunehrt werden - 17,4 Es geht in erster Linie um Gottes Herrlichkeit- danach erst um unsere Erlösung.

V 28.

Die Stimme des Vaters vom Himmel: 3x:

1              Mt 3: zu Jesus dem Propheten - Taufe, Bild vom Tod. - Anfang seines Dienstes.

2              Mt 17: zu Jesus dem Mittler/Priester - am Berg. Gespräch über s. Tod.

3              Joh 12 zu Jesus dem König Israels - am Ende seines Dienstes. - Gespräch über s. Tod und Auferstehung. (Habe verherrlicht - durch Jesu Wunder, ... werde verherrlichen - durch Auferstehung.)

Die zweite Erwähnung des Todes: Übers Kreuz zum Sieg über die Welt: 12,29-33

3 Folgen seines Todes am Kreuz:

a) Gericht dieser Welt

b) Fürst dieser Welt hinaus

c) JESUS CHRISTUS zieht „alle“ zu sich - d.h. aus allen Nationen. Da werden sie dann alle „Jesus sehen“.

V 31: Exkurs:

Das Lamm und der Drache:

Bereits beim Auszug aus Ägypten - Das Blut des Lammes besiegte „RAHAB“ (Hiob 26,12;Ps 87,4;Ps 89,10; Jes 30,7; 51,9 - Rahb, der Drache! -..), die gewundene Schlange, den alten Drachen!

Off 12:Das Blut des Lammes besiegt die Schlange, den Darchen! Off 12,11.

d.h.: Wei beim ersten Exodus, so beim zweiten Exodus!

V 32: Was macht JESUS CHRISTUS so anziehend?

seine Erniedrigung bis zum Tod

Die dritte Erwähnung des Todes: Glaubt an das Licht, solange ihr das Licht habt!: 12,34-36

V 34: WER ist er? ... Menschensohn: Dan 7,13 (Jes 9,5; Ps 110; Mi 4,7)

Nur übers Kreuz geht der Weg von der Krippe zur Krone.


Abschliessender Kommentar über Glauben und Unglauben 12,37-50

Bemerkungen des Johannes: 12,37-43

Johannes nimmt Bezug auf Jesaja 53,1: Wer glaubt unserer Verkündigung (d.i. wörtl.: dem „Gehörtem“). der Verkündiger gibt weiter, was er gehört hat. In der Bibel ist die „Predigt“ das Gehörte! Der Prediger darf nichts weitergeben, das er nicht selbst gehört hat. Wenn er es von Gott gehört hat, sollen andere auf ihn hören. Dabei scheiden sich die Geister. Was von Gott gehört wurde und durch die Propheten weiter gegeben wurde, führt zu Unglauben bzw. zu Glauben.

 

V 37 Nicht, dass sie nicht die Möglichkeit zu glauben gehabt hätten! Sondern sie verstockten ihr Herz, dadurch dass sie nicht glaubten, solange sie die Möglichkeit gehabt hätten. Sie haben die Augen selber verschlossen, daher wurden sie verblendet.

Niemand kann auf der Bsais seiner eigenen Religion oder Philosophie zu Gott kommen. Jeder muss den Bankrott seiner eigenen Religion einsehen. Wenn nicht, dann kann er nicht glauben. (Röm 11,32 Gott hat nicht einige in den Unglauben eingeschlossen und einigen den Glauben gegeben.)

V 40 ff:

Wisst ihr wer der ist, den ihr verworfen habt? .Der Herr der Heerscharen, der König, der Jahwe von Jes 6, dessen Herrlichkeit Jesaja sah, und von dem Jesaja sprach!

V 43: Se suchten die Herrlichkeit der Menschen,statt der Herrlichkeit, die bei Gott ist. (11mal Herrlichkeit in Kp 11-12!)

Bemerkungen Jesu: 12,44-50

Jesu letzte Worte an das Volk : V 44-50

V 44 Wenn Jesus der Jahwe ist, dann kannst du unmöHeilige Geistlich an Jesus glauben und nicht gleichzeitig auch an den Vater.

Alles, was es von Gott zu erkennen gibt, ist in Christus zu erhkennen. Es gibt nichts an Gott, was nicht in Christus zu erkennen ist. Gott hat sich 100 % in Christus geoffenbart. Er hat nichs zurückgehalten und sich selbst vorbehalten. Die einzige Möglichkeit Gott zu sehen ist daher nur die, Christus zu „sehen“. Dann siehst du Gott!

V 48:

Am WORT dieses Christus = an der Bibel - entscheidet es sich. (Ein Vers für Traditionsgebundene! Zum Beispiel Katholiken)

Das Licht hat lange genug geleuchtet. Nun verbirgt sich das Licht vor ihnen (V 36).

Mit dieser letzten Botschaft lässt er sie stehen. - Und er wendet sich nun den Jüngern alleine zu. ...


Der Dienst des Messias für die Seinen: Kap. 13-21

Der Dienst des Messias für die Seinen im Obersaal: Die Frage der Heiligung 13,1- 17,24

Abschiedsreden: JESUS CHRISTUS wusste - nur noch ein paar Stunden mit Jüngern. Wir dürfen daher nicht theologische Gespräche über Nebenfragen erwarten, sondern Basislektionen des Christentums. Die großen Wahrheiten! – Verlieren wir uns nicht in den Nebenfragen!

Es geht um Zentralthemen. Das Thema Heiligung!

 

Kp. 13-17!

Übersicht! Thema: Heiligung! - Wasser - Brot/Tisch - Leuchter/Zeugnis - Herrlichkeitsduft/Gebet

Was ist Heiligung?

heilig“: = rein und abgesondert:    

o        Dinge (Berg 2. Mose 19,23; Tag 1.Mos 2,3;                                                   

o        Tiere; 2. Mose 13,2; Schüsseln, Geräte im Tempel, ...)

o        Personen (Gott, sein Volk, Priester, ..)

o        Ungläubige (1. Kor 7,14)

Kap. 13: Was ist Heiligung?

Zwei entscheidende Handlungen in Kap. 13 (Fußwaschung und Entfernen des Verräters) ®

·         Heiligung ist Waschung/Reinigung.

·         Heiligung ist Absonderung.

Wie wichtig ist Heiligung?

Sie ist absolut notwendig: BAD - Joh 13, fortgesetzt mit einer täglichen WASCHUNG

 

In welche Richtung geschieht Absonderung/Heiligung: eig. in zwei. Zu etwas hin und von etwas weg.

1. Reinigung/Absonderung zu Gott hin Kap. 14

® Erste Rede: Heiligung ist Reinigung/Absonderung zu Gott hin: Joh 14

=  die innere Seite der Heiligung- in Bezug auf Gott

Mit Gott WOHNEN zu können, Gemeinschaft! - Joh 14 Wohnungen

2. Reinigung/Absonderung von der Welt weg Kap. 15-16

® Zweite Rede: Heiligung ist Reinigung/Absonderung von der Welt weg: Joh 15-16

= die äußere Seite der Heiligung- in Bezug auf unsere Umgebung

Frucht zu bringen und ein Zeugnis für Gott zu sein - Joh 15

Die Welt hasst aber solch ein Zeugnis; wir brauchen Überwindung der Welt - Joh 16.

 

Was ist das Ziel der Heiligung? ® Kap. 17

Wir brauchen einen, der sich für die Glaubenden einsetzt, sodass sie das Ziel erreichen - Joh 17 (Verherrlichung)

GOTT HAT FÜR die HEILIGUNG der Glaubenden VORSORGE GETROFFEN!

 

Die Notwendigkeit einer Waschung. [Erste Handlung: Die Fußwaschung]: 13,1-20

Es gab eine Stunde, da viel auf dem Spiel stand.

Die Jünger im Obersaal, lehnend auf den weichen Polstern:

                - die ungezügelten Donnersöhne Joh und Jak

                - der impulsive Petrus, der so sehr auf seine eig. Schwachheit vertraute

                - der Pessimist Thomas

                - der logisch denkende, aber dennoch unwissende Philippus

Weiß jem, mit welchem Thema sie gerade beschäftigt waren?

 

Eine Schar von stinkenden Füßen und stolzen Herzen! Eben noch „Wer ist der größte“

Der HERR will dieser Schar die grundlegendsten Lektionen über Heiligung beibringen.

Und wir fragen uns: Wie wird er es schaffen? Wie wird der Herr solche Nieten zu Riesen der Heiligkeit machen?

Es ist ein schwieriges Unterfangen, jemandes Persönlichkeit anzufassen.

Versuchs mal. Z.B.: „Du bist ein unerträglich stolzer und hochmütiger, stinkender Mensch!“ - Er wird dir nicht um den Hals fallen und sagen: „Welch wunderbarer Mitchrist du bist. Es tut mir so wohl, dass du mir das sagst!...“

Wie beginnt der Herr? Wie gewinnt er ihr Vertrauen, sodass sie ihm das Herz öffnen und er seine Finger auf die wunden Punkte ihrer Persönlichkeit legen kann?

Zeitpunkt der Handlung: 13,1-3

V. 1-3: Jesus wusste ... – all dieses Wissen war kein Hindernis für ihn. Er liebt die Seinen - trotz ihrer Mängel! Er ist nicht enttäuscht über sie. Und weil er sie liebt, möchte er sie heiligen.

Er sieht die Defekte meiner und deiner Persönlichkeit; er weiß um unsere Schwachheit; und was tut er? - Er LIEBT!

V 1-2: Jesus wusste .. und liebte!

Wie groß war diese Liebe?  .. „bis ans Äußerste“!

Beachten wir, WIE er liebt:

V 2: Was zeigt uns der Hinweis auf Judas über Jesu Liebe?

Es zeigt, welcher Art diese seine Liebe „bis ans Ende“ ist. Judas war in diese Liebe eingeschlossen. Wirkliche Liebe heißt Aufopferung - auch dann, wenn es sich nicht „rechnet“.

Liebe fragt nicht: Rentiert es sich, zahlt es sich überhaupt aus, ihn zu lieben?

Vorgang der Handlung: 13, 4-5

V 4 f: leinenes Tuch - Symbol des Dieners; Füße waschen = Sklavendienst. Schürze.

 

Bsp.: Stell dir vor: Du kommst von der Arbeit heim, drückst den Knopf - und der Diener kommt daher mit deinen Patschen in der Hand, das warme Wasser in der Badewanne eingelassen, und das Essen duftet schon, ... ® da wirst du sicher senken, du bist eine wichtige Person.

Aber was würdest du denken, wenn du heimkommst, den Knopf drückst .. und der SOHN GOTTES kommt mit der Waschschüssel in der Hand, zieht dir die Schuhe aus und beginnt deine stinkenden Füße zu waschen?!

Wie würdest du dich fühlen? – So wie Petrus?

Bist du dem Herrn Jesus wichtig?

Sind wir seiner Liebe würdig?

Gespräch mit Petrus: 13,6-11

V 6-7: Petrus sehr verlegen.

JESUS CHRISTUS: Sanft wusch er sie - und sein Handtuch war vielleicht noch warm von seiner Körperwärme.

„Ihr seid die wichtigen Männer - und ich euer Diener!“ - Keine Spur von Kritik.

Welch wunderbarer Heiland: Zu einem Zeitpunkt, in welchem er mir meinen Schmutz und den Gestank meines Hochmuts aufzeigen sollte, lässt er mich die Wärme und Sanftmut seiner Liebe spüren!

Es gibt Zeiten in unserem Leben, in denen wir unseren bösen Charakter - oder unsere innere Verschmutzung mehr empfinden und uns hoffnungslos fühlen. ® Dann sollen wir Joh 13 aufschlagen und uns an unseren Heiland erinnern. Jesus hat für unsere Heiligung Vorsorge getroffen.

 

V. 7:

Sind „schmutzige Füße der Jünger“ alles was der Herr sagen wollte?

V. 8 kein Teil mit mir –

V. 10: jüdische Bäder - im Freien ... Füße von Sandalen wieder schmutzig. ... Wer gebadet hat ist rein - ihr nicht alle rein. Waren sie schwimmen, nur Judas nicht? - kamen sie gerade vom Badhaus? nein. - offensichtlich mehr Bedeutung darin! Ihr seid rein - höhere Ebene - etwas, wovon das Wasser nur schattenhaft ist: geistliches BAD

 

2 zeitliche Aspekte der Heiligung/Absonderung:

a) eine große Sache – 1mal:

BAD der Wiedergeburt. Joh 3,5; Hes 36,25-26.

1mal: Der HEILIGE GEIST hat damals das Wort Gottes auf unsere Herzen angewandt: Wir bekamen Sündenvergebung und wir haben unsere Lebensrichtung grundlegend verändert, haben Gottes Maßstäbe angenommen, unsere Denken in vieler Hinsicht geändert. ® Wir sind abgesondert worden für Gott.

= Die große Sache, die einmalige Heiligung in der Heilswende.

Vgl. Tit 3,5-6: Kreter - Nationalcharakter - hoffnungsloser Fall?

Erneuerung durch den Hl. Geist = „Heiligung“ (vgl. 1. Kor 6,11)

 

b) eine kleinere Sache - täglich!

® Ebenso jetzt täglich Fußwaschung. Vgl. Eph 5,25-27; 1.Joh. 1,9.

D.h. praktisch: Uns täglich in die Gegenwart des Herrn bringen lassen und uns durch das Wort Gottes (HEILIGEN GEIST) zeigen lassen, wo das Wimmerl/die Runzel/die Falte ist ® Reinigung.

 

 

Warum ist Heiligung nötig? - Weil Gott heilig ist 1.Petr 1,13 ff. Hebr. 12,14.

Wie kann ich praktische Gemeinschaft mit einem Gott genießen und mit ihm zusammen leben und arbeiten mit IHM, der freundlich, langmütig, gütig, sanftmütig und von Herzen demütig ist, wenn ich von Taktlosigkeit, Ungeduld , Unfreundlichkeit und Arroganz erfüllt bin?

Vers 8: kein Teil MIT mir = keine Gemeinschaft mit mir = kannst mich nicht genießen, weil ich heilig bin!

 

Vers 9: rührende Antwort! - wasch mich ganz, damit ich deine Gemeinschaft noch 10 mal mehr genießen kann! Sieh, was ihm die Gemeinschaft mit Jesus bedeutete!

 

Exkurs: Was ist der Unterschied zwischen Heiligung und Vergebung?

·         Vergeben werden Taten, Handlungen.

·         Geheiligt wird ein Charakter.

Bsp vom Ehepaar (Frau hat Mercedes kaputt gefahren ® Ehemann vergibt ihr. Das ist Vergebung.

– Nächsten Morgen: beim Frühstück Mann liest Zeitung, Frau kommt mit großem Wimmerl auf der Nase. ® Ehemann kann das Wimmerl nicht vergeben. Er wird alles unternehmen, um es wegzubekommen! Das ist Heiligung.

 

Gespräch mit den Jüngern über die Bedeutung der Handlung: 13,12-20

Alles war für das Mahl vorbereitet, auch das Becken und das Wasser. (Übliche Handlung, vgl. Lk 7,44).

Lk 22,24:...Was war das Thema  beim ersten Abendmahl? -: Wer ist der Größte von uns? - Ein beliebtes Thema der Zwölf –

JESUS CHRISTUS: „Ich gehe hin, um für euch zu sterben“ – und sie diskutieren, wer der Größte unter ihnen ist.

Die schlimmste Anbetungsstunde aller Gemeinden zusammen war besser als diese!

 - Ein Zimmer gefüllt mit 12 stolzen Herzen und 24 stinkenden Füßen.

 

Wenn ich Bibel geschrieben hätte, das hätte ich sicher ausgelassen. - Aber Gott zeigt uns, wie tief unten wir Menschen sind. Sie waren alle mit sich selber beschäftigt, anstatt mit dem Herrn.

Sind wir besser? In den heiligsten Momenten sind wir der niedrigsten und schmutzigsten Gedanken fähig.

Das ist das Rohmaterial, mit dem der Herr arbeitete - da gibt es Hoffnung für uns!

Bzgl. Leiterschaft: Der Fisch beginnt beim Kopf zu stinken!

Wie viele Gemeinden wurden zerstört durch Konkurrenzdenken der Mitarbeiter!

Wie viel ging schon kaputt, als es um die Frage der Ältestenschaft ging.

 

Es gibt verschiedene Gründe, die uns abhalten können zu dienen:

·         STOLZ - groß sein wollen

·         Minderwertigkeitsgefühl - andere Form von Stolz.

·         Bequemlichkeit, Ich will meine Ruhe

Hier sehen wir den Schöpfer zu Füßen seiner Geschöpfe! Welch ein Bild!

 

V. 3: Jesus wusste ...

Wie geht der Herr mit uns um?

Tritt in den Hintern, Peitsche in den Rücken?

Nein, er geht voran und sagt: Folge mir.

Jesus gibt nicht nur die theoretische Lektion über Heiligung, sondern auch das Vorbild: Der HERR zeigt ihnen, was Heiligung ist!

Hier: Miniaturausgabe von Phil 2,5-8

 

Vers 12: Wisst ihr was ich euch getan habe? (LEHRE)

Vers 13-14: der HERR und Lehrer

Beachte: Zuerst HERR, dann LEHRER! (vgl. V. 13A: Wenn Jesus die Jünger zitiert: dann steht zuerst „Lehrer“, dann „Herr“).

NICHT so: Jesus, wir Christen sind interessiert an deiner Lehre; sag uns, wie du dir die Sache vorstellst, und nachdem du uns alles erklärt hast, was du von uns willst, werden wir entscheiden, ob wir es tun wollen oder nicht.

Was würdest Du als Vater sagen, wenn deine Kinder so handeln würden?

Bei solcher Haltung werden wir nie Fortschritte in der Heiligung machen.

SONDERN SO: Herr JESUS CHRISTUS, du bist mein HERR. Ich akzeptiere und TUE, was immer du mich lehrst. Nun, sag an, was lehrst du mich zu tun?

(nicht: Du bist zwar mein Herr, aber so etwas kannst du von mir nicht verlangen!)

 

V. 14: So wie Jesus Christus bereit war, die Rolle des Sklaven zu übernehmen, so sollen wir den anderen dienen.

Dienen, das kostet.

Vers 14 b: Was ist hier gemeint mit „einander die Füße waschen“? # rituell, formell, sondern es geht um das PRINZIP!

Bsp.: Mathematikunterricht - nicht das Rechenbeispiel auswendig lernen (zum Beispiel: Christina, 4 Jahre alt: wieviel ist 8 Mio + 8 Mio?) , sondern das Prinzip erfassen. -- verschiedene Anwendungen.

DIENST! Schuhe putzen, ...(Bsp: Robert Cleaver Chapman putzte seinen Gästen um 4.00 Uhr morgens die Schuhe!)

 

Wenn der Größte (Jesus Christus) den Niedrigen diente, wie viel mehr wir einander!

Wenn Jesus den weiten Weg nach untern ging, wie viel mehr sollen wir den kleinen Weg der Erniedrigung unter den Bruder gehen!

 

Vers 17: glückselig - nicht, der weiß, sondern der tut!

Wenn wir glücklich sein wollen, müssen wir mehr an andere und weniger an uns selbst denken.

(Bsp v Jeans Katze „Happiness“)

 

Dienen ist etwas Erhabenes!

Jesus - im Bewusstsein dessen, wer er war .. (V1-2)

Niedrige Dienste Tun ist kein Gegensatz zu hoher Würde! Dienende Gesinnung ist ein Charakterzug Gottes!

 

Röm. 12,16:

lasst euch zusammen mit dem Demütigen/Niedrigen (o: den demütigen/gebeugten Menschen ) wegführen (o: zu dem Demütigen/Niedrigen herab ziehen); (dh evt.: pflegt Gemeinschaft mit einfachen, demütigen Menschen; o: lasst euch von den geringen Dingen/Diensten in Anspruch nehmen)


Die Notwendigkeit einer Absonderung. [Zweite Handlung: Die Entfernung des Judas aus dem Jüngerkreis]: 13,21-30

JUDAS (Was Heiligung nicht ist - Heiligung wird hier am Gegenteil definiert):

Bevor Jesus sich nun seinen Schülern widmet und ins Gespräch geht und ihnen himmlische Wahrheiten mitteilt, muss Judas aus dem Jüngerkreis entfernt werden. Denn er wird nicht Anteil haben am späteren Amt des Apostels.

(Sein Amt wird ein anderer einnehmen: Matthias: Apg 1. Petrus hat in Apg 1 - recht gehandelt. Heilige Geist rechnet Matthias bewusst zu den „Zwölfen“. Judas hätte zu den Aposteln gehört, aber er hat sich durch sein Handeln selbst entfernt.)

Die Ankündigung des Verrats: 13,18 und 21

Vers 18:

Judas - kein Heuchler, als Jesus ihn erwählte. Damals war er wie die anderen ein Jünger, der Jesus nachfolgen wollte. (Erwählung zur Jüngerschaft ist nicht Präsdestination zum Heil, sondern Auswahl zur Apostelschaft.)

Ps 41,9 Jesus hat Judas nicht deshalb erwählt, weil er wusste, dass er ihn übetrliefern würde und er sozusagen auch einen Verräter brauchte, der seine Rolle am Ende seines Lebens noch spielen musste, weil er dazu prädestiniert worden war. Nein, Jesus erwählte ihn zum Apostel, wusste aber dass sich Judas dann doch noch gegen Jesus entscheiden werde. Jesus handelte bei seiner Wahl des Judas aber keineswegs zwanghaft.

Was damals dem David passierte, passiert nun dem größeren Davidssohn. Denn David ist in vieler Hinsicht ein Typus auf Christus. Ps 41 und 55 beschreiben Ahilophel, den Verräter Davids, den atl. Prototyp von Judas. 2. Sam 17,23.

Vers 19:

Die 11 sollten nicht denken, Jesus wäre von Judas getäuscht und hilflos überrumpelt worden. Jesus nennt Judas aber nicht plump. Er will ihm noch die Chance zur Umkehr geben. Jesu Traurigkeit soll das Herz des Verräters berühren und zum Schmelzen bringen.

 

Was ist Sünde? Was ist das Wesen von Sünde?

Judas - auf ersten Blick nicht so schlimm (kein Mord, Ehebruch, .. religiöser Mann, ..)

Vers 18: Ps 41,9: 2 Arten, jemanden zu treten: Spitz - oder Ferse! (BSP.! Vormachen)

Freundschaft vortäuschen und im Herzen Verrat - ist schlimmer als offene Feindschaft.

Diese Haltung kennzeichnete sein ganzes Leben. Er ist nicht plötzlich abgefallen.

Judas wollte die Gaben des Gebers (Materieller Segen, Ehre, Vertrauen, Freundschaft, ..), aber den Geber veschmähte er.

Das ist das Wesen der Sünde: Die Gaben wollen ohne den Geber

Bsp.: Du lädst mich zum Essen ein - ich esse drauflos- fragtst mich, Wie geht s dir? - Ich: Mehr Salat! ... Ich will nur die Gaben, nicht den Geber.

So war es in Eden: Physische, ästhetische und intellektuelle Befriedigung - etwas , das Gott uns ohnehin geben wollte, aber um es in Gemeinschaft mit Ihm zu genießen- selber genommen - in Unabhängigkeit von Gott.

Bsp.: Eistorte/Überaschung für den 5-Jährigen zum Geburtstag - hat sich selber geholt einen Tag vor der Party - geheim verschlungen ...

Bsp.: Da ist eine junge Frau, studiert Musik, spielt 4-6 h pro Tag Violine, ... Wer hat dir die Ohren gegeben? - Sport- Woher hast du deine flinken Beine, Arme,..? - Essen/Gaumen - zwischenmenschliche Beziehungen/..., Erfolg im Beruf/Intellekt - Alles Gaben von Gott! Alle sind ein Angebot seiner Freundschaft!

In der Religion: Suchen gefühlsmäßiger Erfahrungen; Geistesgaben mehr als den Geber suchen.

Beziehungen: Viele brechen auseinander, weil eine Erfahrung gesucht wurde - nicht eine Person!

Das Nachfrage einiger Jünger: 13,22-25

V 23: Joh und Jesus lagen auf derselben Polstergruppe. Jeder lag auf seiner linken Seite, ruhend am linken Ellbogen. Joh vor Jesus. Wenn er sich zurücklehnte, war sein Kopf ganz nahe an Jesu Brust.

 

Alle fragten: Bin's etwa ich, Herr (= göttlicher Herrscher), nur Judas, fragte: Bin's etwa ich, Rabbi (= Lehrer)?

Mt 26,22-25 geschah VOR Joh 13,23-26!

Mt 26,23: Vgl. Joh 13,18 - Gemeint ist: Ein so enger Begleiter, der mit JESUS CHRISTUS aß, wurde zum Verräter - wie Ahitophel.(2.Sam 16,15-17.23- V. 17: „zu deinem Freund“; Ps 41,10 ist ein Bezug auf diesen Ahitophel!, von Jesus bezogen auf Judas in Joh 13,18; Ps 55,10-14; vgl. V 10 mit 2. Sam 15,31!)

JESUS CHRISTUS hatte die Jünger eingeladen zu seinem Fest - nicht umgekehrt; es war seine Schüssel! Wer eintauchen durfte, war ausgezeichnet mit höchster Würde; Zeichen der Freundschaft - sogar Judas!

Mt 26,24: ...durch der welchen der Menschensohn gerade im Begriffe ist, verraten/überliefert zu werden.

Hier nun ist Joh 13,23-26 einzusetzen!

Mt 26,25: Ja, genau, Du bist es, Judas! - Die anderen hörten es! Nun fordert Jesus ihn auf, zu gehen und das schnell zu tun, was er zu tun hat: Joh 13,27-30!

Mt sagt zwar nichts davon, dass Judas wegging, aber es ist gar nicht mehr nötig. Judas würde in so einer Gesellschaft als der Bloßgestellte nicht länger verweilen.

Judas war also bei der Einsetzung des Herrenmahls nicht mehr dabei!!!

Die Bezeichnung des Verräters durch das Reichen des Bissens als letztes Freundschaftsangebot: 13,26-27

V 26:

Jesu Absicht: Judas das Herz zu brechen und zur Umkehr zu bringen.

Jesus lässt Judas die Wahl - zusammenzubrechen, bitterlich zu weinen und seine Sünde zu bekennen oder sich selbst als den Verräter zu bezeichnen, wenn er es sich wirklich vorgenommen hat zu tun.

Drei wussten es mit Sicherheit: Jesus, Joh und Judas, Petr. wusste es auch.

Der Bissen:

eingetaucht in die Schüssel mit den bitteren Kräutern (+Essig, salz) oder in die Schüssel (chasoret) der Soße (Essig, Wasser, Feigen, Nüsse, Datteln, andere Früchte des Landes - gemischt zu einer dicken Soße). Später beide Schüsseln zu einer vereint. Vielleicht schon damals.

V 27:

Nicht mit dem Bissen, sondern nach dem Bissen. Judas öffnete selber dem Satan die Tür. Keine physische Besessenheit ! - geistliche Besitzergreifung.

Vielleicht hatte er bis zu diesem Zeitpunkt gemeint, er habe die Sache ja völlig in seiner Hand und könne den Plan ja fallen lassen, wenn er wolle. Aber wenn man so lange mit der Sünde spielt, und alle Warnungen außer Acht lässt, dreht sich der Spieß um: Man wird selber zum Spielball der Sünde.

JESUS CHRISTUS: „Tu es schneller!“ -vollende es! tu es schneller als du vor hattest. Jesus zeigt ihm: Ich weiß, was du vor hast; und wie weit dein Plan schon fortgeschritten ist. Es war tatsächlich ein Befehl Jesu an Judas, etwas zu tun, was er sich vorgenommen hatte.

Die Situation ist wie diejenige, als die Juden überlegten, Jesus zu töten, sber nicht am Fest (Mt 26,5), während Jesus erklärt, dass er am Fest gekreuzigt werden wird (Mt 26,2). Wenn Menschen sich vorgeneommen haben, Böses zu tun, dann regiert eine höhere Hand ihre Taten.

So gehorchte Judas den Herrn Jesus, ohne dass er ihm gehorchen wollte. und er gehorchte Satan, weil er ihm gehorchen wollte.

 

Wie deckt der Herr seine Sünde auf?

„Judas, du falsche Giftschlange, Gott wird dich schlagen!“ - Aber der Judas hat niemand anderem was zuleide getan. Der Stich ging mitten ins Herz des Herrn!

Bissen = Freundschaftangebot (Bsp: Bei Beduinen: bekommst ein Ziegenauge ... = Auszeichnung höchster Freundschaft - vgl. Ps 55,13-15 (1.Sam 9,7.13; 1.Kg 18,19; Ru 2,14)

Der Herr wusste ...- was Judas sich gerade überlegt, wie er den Herrn am besten überliefern kann. (Judas lag wahrscheinlich zur Linken des Gastgebers Jesus; d.i. der Ehrenplatz!)  Judas, darf ich dir wiederum meine Freundschaft anbieten? Hier nimm den Bissen der Freundschaft!“

Judas hätte jetzt umkehren können:

„O Herr, du hast mich aufgedeckt; schau, es ist diese verfluchte Geldliebe und ich kann mir nicht helfen. Rette mich!“

Judas nimmt die Gabe und verwirft den Geber.

 

Die Bezeichnung des Verräters geschah während des Passamahles. Judas ging noch vor der Einsetzung des Mahles des Herrn weg.

Das Passah-Fest-Ritual: (Die Reihenfolge der Speisen und Kelche beim Passah:)

1.             Der 1. Kelch mit seinem Segensspruch.(= Lobspruch: Dank für den Wein)

2.             Die bitteren Kräuter zur Erinnerung an das bittere Leben in Ägypten

3.             Das ungesäuerte Brot, die Chasoreth, das geröstete Lamm und die anderen Opferfleischsorten (Chagiga).

4.             Der Hausvater taucht mit einem Segensspruch die Bitterkräuter in die Chasoreth; darauf beginnt er zu essen; die anderen tun es ihm nach.

5.             Der 2. Kelch wird gemischt (Wein mit Wasser); auf die Frage eines Sohnes hin erklärt der Vater die Bedeutung des Festes.

6.             Der erste Teil des großen Hallels (Ps 113 und 114) wird gesungen, und mit einem Gebt des Lobpreises wird der zweite Kelch getrunken.

7.             Der Vater wäscht seine Hände, nimmt zwei Stück Brot; eines davon bricht er und legt es auf das ungebrochene; er spricht den Segensspruch (Dankspruch) über dem Brot von der Erde, umwickelt ein gebrochenes Stück Brot mit bitteren Kräutern, taucht das ganze in die Chasoreth; dann ißt er es zusammen mit einem Stück des Opferfleisches und einem Stück von dem Lamm.

8.             Danach beginnen alle zu essen. - Auf dieses Essen beziehen sich die Evangelisten, wenn sie sagen „während sie aßen“ / „während des Abendessens“ (Mt 26,21; Mk 14, 22). In keinem Fall kann das Bloßstellen des Judas vor Beginn dieses Essens stattgefunden haben; denn es hätte die ganze Festzermonie zerstört.

Nach Joh 13,21f (und auch nach den Synoptikern: Mt 26,21-24; Mk 14,18-21; Lk 22,21-23) wurde Judas hier bezeichnet. Es folgt Joh 13,23-27a, dann Mt 26,25; dann die Frage des Verräters „Bin ich's?“, und Jesu Antwort; dann Jot 13,27b-30. Dann verlässt Judas den Raum.

Das formelle Passahfest war nun fast zuende.

9.             Der Abschluss des Passahmahles geschah, als der Vater das letzte Stückchen vom Passahlamm aufgegessen hatte. Nach ihm aß niemand mehr. Der Vater wusch seine Hände. Dann - nach einem Lobspruch/Danksagung - kam der 3. Kelch an die Reihe.

10.           Der zweite Teil des Hallel (Ps 115-118) wurde gesungen; der 4. Kelch - manchmal sogar noch ein 5. Kelch - wurde getrunken, und der Schluss des Hallel wurde gesungen (Ps 120-137).

Dies ist die rabbinische Beschreibung des jüdischen Passahzeremoniells.

Bei Punkt 8 verließ Judas den Raum. Punkt 9 und 10 änderte Jesus. Er schloss die Zeremonie nicht wie üblich ab, sondern setzte nun das Herrenmahl, das Gedächtnismahl ein.

 

Exkurs: Zu Luk 22,21:

Mt und Mk zeigen klar, dass JESUS CHRISTUS den Verräter VOR dem Herrenmahl bezeichnet hat. Und Joh sagt, dass Judas SOFORT danach den Raum verließ. Luk sagt eig gar nichts über die Bezeichnung des Verräters; alles was er tut, ist, dass er nach dem Herrenmahl Aussagen Jesu verwendet, welcher dieser aber eig. VOR dem Herrenmahl gesprochen hatte, wie Mt und Mk klar zeigen.

Außerdem: Luk kann nicht gemeint haben, dass V 21 sofort nach der Einsetzung des Herrenmahls gesprochen wurde.

Es wäre auch undenkbar, dass Luk die 2 (3) anderen Evangelisten korrigieren wollte. Es scheint viel mehr, dass Luk - wie er dies so oft tut (vgl. Kp 3-5; vgl. die „eine“ Reise nach Jerusalem Kp 10-19) - auch hier sein Material ordnet, da er das Ev. (im großen zwar chronologisch, im Einzelnen aber mehr) thematisch abhandelt. Die genaue Chronologie der Einzelereignisse ist bei Mk (u Mt) klar ersichtlich.

Auch 22,24 ff geht eigentlich dem Passah voraus (vgl. Joh 13!).

 

Mt 26,26: „während sie aßen“ bezieht sich immer noch auf das selbe Essen, das in Vers 21 begonnen hatte.

Das Herrenmahl wurde also noch vor dem 9. Punkt der Zeremonie eingesetzt!

Jesus nahm Brot - nicht einen Leib Brot, ein dünnes Stück ungesäuertes Brot.

Das Brechen symbolisiert nichts! Denn kein Bein soll von ihm gebrochen werden (Joh 19,36)!

 

Zusammenfassung zur Vorgangsweise Jesu bei der Bezeichnung des Verräters:

1.             Einer von euch wird mich verraten. Ängstliches Fragen der Jünger.

2.             Erstes Eintauchen in die Schüssel.

3.             Die klare Warnung: Wehe dem durch den der Menschensohn verraten wird.

4.             Der Bissen. Jesus taucht mit Judas in die Schüssel. Judas konnte nun erkennen, dass Jesus genau wusste, was Judas vorhatte. Joh. und Petrus wissen nun, wer der Verräter ist. Und Judas weiß nun, dass sie es wissen.

5.             Mit frechen Mut fordert Judas nun den Herrn heraus: „Aber ich bin es doch sicher nicht, Rabbi, oder? Erst jetzt, wo es unmöglich geworden ist, Judas' Herz noch zu erreichen, das er nun völlig dem Sastan übergeben hatte, erst jetzt fällt der Schleier, und alle hören Jesu Antwort: „Du hast er gesagt, Judas. Du bist es!“

Das Unverständnis der Jünger: 13,28-29

JESUS CHRISTUS stellt Judas nicht bloß, sondern offenbart nur seine TAT. Er will ihn dadurch noch zur Buße leiten. Jesus zögerte die Bezeichnung des Verräters so lange hinaus, weil er Judas noch zur Umkehr bringen möchte. Aber Judas - unter diesem Druck einer solch liebevollen Behandlung durch Jesus - macht kühn weiter und ist dabei sich selbst bloßzustellen.

V 28;

Niemand von ihnen ahnte, dass der Verrat schon innerhalb der nächsten Stunden geschehen sollte.

V 29:

Es war der Donnerstag abend, der 14. Nisan, (bei den Juden bereits als der beginnende Freitag, 15. Nisan gerechnet. Am Abend konnte man noch einkaufen gehen (vgl auch 19,39), da war viel los, denn an jenem Abend feirten die meisten Juden bereits das Passahmahl. „Für das Fest“ = für die gesamte 7-tägige Festwoche (vgl Apg 12).

Das Hinausgehen des Judas: 13,30

Wenn Judas hinausgeht ® eine furchtbare Nacht. Johannes bleibt nicht bei der oberflächlichen Sprache stehen. Er will seine Ausdrücke in einem tieferen Sinne verstanden haben:

Wenn der fleischgewordene Gott seine Freundschaft anbietet, und ich schmeiße sie ihm zurück ins Gesicht, was soll da anderes übrigbleiben als NACHT

Es war Nacht ... eine Nacht, die nie mehr enden sollte ...(Mt 27,3 ff).

Das Passah war praktisch zuende. Nun setzte Jesus das Abendmahl ein. (Joh berichtet das nicht, aber die Synoptiker.).

 

Warum sollten wir Gott lieben?

Denke an 2 der schlimmsten Sünden, die du in deinem Leben je getan hast -- und sieh nun den HERRN JESUS am Kreuz, DIR den Bissen der Freundschaft reichend - Christi ausgebreiteten Arme!

Ein Gott der Menschen so einfach in die Hölle schickt? - Judas hat sich den Weg in die Hölle selbst bereitet. Er ging dorthin - TROTZ der Liebe Gottes. Er lehnte sie bewusst ab!

Hier Heiligung am Gegenteil definiert: Heiligung ist liebende Hingabe an eine Person.


Die innere Seite der Heiligung. Erste Abschiedsrede: Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn: 13,31-14,31

zwei Abschiedsreden (13,31-16,31):

·       Eine im Obersaal (13,31- Kap 14)

·       Eine unter freiem Himmel (Kap 15-16):

Bekanntmachungen Jesu: 13,31-35

Von seiner Verherrlichung: 13,31-32
Die erste Verherrlichung (in der unmittelbaren Vergangenheit): 13,31

31 Als er hinausgegangen war, sagte Jesus: Nun wurde der Sohn des Menschen verherrlicht und Gott wurde in ihm verherrlicht.

Judas hinausgegangen . - Hier - in der tiefen Finsternis - offenbart sich das helle Wesen Gottes. Als Judas das schlimmste zum Ausdruck bringt - offenbaren sich die ausbreitenden liebenden Arme Gottes.

Vor wem ist Jesus verherrlicht?

Vor der himmlischen Welt

(in welcher Jesus vornehmlich lebt): Engel, Gott. Jesus ist in dieser geistlichen Welt ein Größerer geworden.

Vor den Jüngern

Wie ist Jesus verherrlicht?

In der Erniedrigungstat der Fußwaschung

Beispiel der Hingabe des Messias an seine Jünger. Er zeigt ihnen, dass er bereit ist, ihnen zu dienen. Dazu war er in die Welt gekommen. Darin sollten sie ihm natürlich nun auch nachfolgen)

In seiner Allwissenheit

13,1-3 Jesus weiß, .... Er hat freiwillig nicht gewusst.)

In seiner Reaktion gegenüber Judas

Liebe - Geduld;

In seiner freien Hingabe, die zum Tode führte.

Die zweite Verherrlichung ( in der unmittelbaren Zukunft): 13,32

32 Wenn Gott in ihm verherrlicht worden ist, wird Gott ihn auch in sich selber verherrlichen, und er wird ihn alsbald verherrlichen.

wenn er Gott groß gemacht hat, wird Gott ihn groß machen: - Gott wird ihn verherrlichen: in Auferstehung und Himmelfahrt.

Von seinem Weggang: 13,33
Die Anrede: 13,33a

„Kindlein,...“: = hier das erste mal diese Anrede (vgl. 1.Joh).

Die schockierende Aussage: 13,33b

Kindlein, noch kurze Zeit bin ich bei euch; und ihr werdet mich suchen; und wie ich zu den Juden sagte, so sage ich nun auch euch. Dort, wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen.

Die Leere

F. Godet: „Welch eine Leere muss in einem Leben eintreten, wenn ein Jesus aus demselben verschwindet.“ - diese Leere will Jesus wieder füllen. „Ich lasse euch nicht als Waisen zurück“ (Joh 16). Diese Leere wird nicht lange dauern, aber sie wird eine kurze Prüfungszeit sein. Die Jünger sind bestürzt und traurig, dass Jesus dann nicht mehr bei ihnen sein soll.

Das Suchen

„... und ihr werdet mich suchen“: Vielleicht suchten sie ihn nach der Auferstehung und seinen kurzen Erscheinungen.

Die Unmöglichkeit, mitzukommen

und wie ich zu den Juden sagte, so sage ich nun auch euch. Dort, wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen.

Gegen Visiönäre, die gerne hinter den Schleier schauen wollen. - Schleier zwischen uns und der anderen Welt. Nur der, welcher von jener Welt gekommen ist, nur er geht dorthin. - Die Jünger möchten mit ihm gehen, aber sie können nicht mitkommen. Denn: 2 Gründe:

Zuerst muss Jesus den Weg allein gehen

Der Weg muss erst gebahnt werden

·       durch das Tränental - Kidrontal

·       nach Golgatha - alleine - Selbst der Vater wird ihn verlassen.

Zuerst müssen sie auf Erden Frucht tragen

Sie dürfen auch dann nicht gleich kommen, weil Jesus sie besonders erwählt hat, damit sie hier auf Erden für ihn Frucht tragen und seine Gemeinde ins Leben rufen (Joh 15,16).

Vom dem neuen Gebot der Liebe der Jünger untereinander: 13,33-35
Wie das Gebot lautet:

34 Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander lieben sollt, dass, so wie ich euch liebte, auch ihr einander lieben sollt.

Was „lieben“ bedeutet:

NICHT ein Gefühl

Sondern eine Willenshandlung

eine Angelegenheit des WILLENS: 2.Kor 2,8 („Beschließt ..“).

Eine Tat:

·       einander anzunehmen (Röm 15,7)

·       zueinander zu halten

·       sich mit zu freuen oder auch mit zu weinen ( 1.Kor 12)

·       für einander zu sorgen (Eph 5)

Liebst du deine Feinde GERNE? - Ging Christus gerne nach Gethsemane und Golgotha?

Übe Dich darin! Liebe einfach. Verschenke Deine Freundlichkeit; Lass keine Möglichkeit dazu aus. „Wer sich Seele nicht im Lieben übt, kommt nicht zur Entfaltung der ihm von Gott zugewiesenen Möglichkeiten.“ Wenn der andere...?

Beschließe von vornherein, nicht zu streiten (Ehe). Bsp.: nie streite - Wie machst du das? -“M.Frau weigert sich, zu streiten“

Lerne Beleidigungen zu übersehen. „Die Ehre eine Menschen ist es, dass er Untugend überhören kann“ (Spr 19,11 Lut)

Was „einander“ bedeutet:

alle echten Nachfolger Jesu Christi. Die Sympathischen und die Unsympathischen.

Menschen ganz anderer Art, Eigenheiten, Intelligenz, Kultur, Land, Sprache, Beruf, Unsympathische vom Typ her, Menschen, die ich mir nicht aussuchen würde (Nicht Nachbar / Verwandter) sondern nur deshalb, weil sie durch Christus miterlöste Sünder sind ® lieben

Jak 2. Jeder wird gleich geliebt - unabhängig von der äußeren Erscheinung. nicht am Äußeren stehen bleiben! Wir blicken hindurch in die geistliche Welt und sehen den Menschen, der im Bilde Gottes geschaffen ist.

Warum das Gebot ein neues ist:

Uralt. - alle Gebote - in diesem einen zusammen gefasst (Röm 13; Gal 5). - NEUES Gebot- NICHT das elfte

Weil es in einem neuen Zusammenhang vorkommt

Im Zusammenhang eines neuen Volkes

Im Zusammenhang einer neuen Botschaft

Evangelium Gott selbst tut jetzt, was er verlangt hatte:

·       Erstens, er stirbt den Tod, den er gefordert hatte.

·       Zweitens, er lebt das Leben, das er verlangt hatte.

Weil es in einer neuen Qualität vorkommt

Mit einem neuem Grad der Selbstaufopferung

·        AT: wie dich selbst: Lev 19; NT: MEHR als dich selbst: 1.Joh 3,16

Mit einer neuen Intensität

Christus liebte, wie der Vater ihn geliebt hat (Joh 17). ®Wir lieben einander, wie Christus uns geliebt hat: „dass ihr einander liebt, so wie ich euch liebte“. Joh 15,13

„Wie er die Seinen ... liebte er sie bei ans ENDE, Äüßerste“ J 13,1

Weil es eine neue Möglichkeit zu lieben gibt

Weil der Liebende in unser Leben kommt und dadurch neue Möglichkeiten zu lieben schafft. Röm 5,5. Phil 1... mit dem Inneren Jesu Christi

Weil es eine neuen Motivation zu lieben gibt

Gnade! Bsp.: Ehe: Essen nach Kochbuchart

Was die Folge des Einhaltens dieses Gebots ist:

35 An diesem werden alle zur Kenntnis nehmen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.

Alle werden diese als Jünger Jesu erkennen, wenn diese Liebe haben

Wenn sich die Liebe nicht zeigt ® Jesus sagt nicht, dass sie dann nicht Jünger seien, sondern, dass sie dann nicht sie als Jünger zu erkennen sein werden.

Wenn man Christ ist und diese Liebe so schwach ist, dass sie nicht mehr von Menschenaugen zu erkennen ist, ist etwas krank.

Alle werden diese als Jünger Jesu erkennen, wenn sie ihre Liebe mit Jesus in Verbindung bringen können

Tat braucht die Verkündigung / Kommentar. Apg 4,13

Alle werden diese als Jünger Jesu erkennen, weil es nur unter Christen diese Art von Liebe gibt

Nur der Sohn Gottes kann so lieben; und nur ein Mensch, der diese göttliche Liebe des Sohnes Gottes in seinem Leben hat, kann so lieben. - eine einmalig Art von Liebe. Joh 17: „damit sie glauben, dass du mich gesandt hast“.

·       Tertullian: Die Gegner sagten von den Christen: Seht, wie sie einander lieben! (Tert., Apol, 39)

·       Minucius Felix: „Sie lieben sich sogar ohne einander zu kennen.“

·       Julian Apostata: „Ihr Meister hat ihnen den Glauben eingepflanzt, sie seien alle Brüder“

·       Hieronimus: Als Joh von den Brüdern gefragt wurde, warum er in seinem Brief immer wieder betonte, Kindlein, liebet einander!, antwortete er: „Weil das das Gebot des Herrn ist, und wenn nur dieses befolgt wird, ist genug befolgt worden!“

·       Roffhate: Wo man das Beginnen göttlichen Lebens in einem Menschen findet, dort findet man auch diese Liebe in ihren Anfängen. Diejenigen, die von Gott geboren sind, tragen ein Geheimnis in sich, das sie auf innigste Weise in Einem Leib vereinigt. Dies ist ein Geheimnis, das niemand sonst kennt außer ihnen selber. Aber die Macht dieses Geheimnisses sieht auch der Fremde.

Bsp.: Ehemalige ZJs 1.Joh 2-4; 2.Joh 5

Die Welt hat auch die Ihrigen lieb. - nicht eine Interessensgemeinschaft!

Nicht nur die Anhänger der eigenen Theologie lieben

Falsche Bruderliebe: „Sag nie was gegen die Meinung des Bruders“ Wahre Liebe vorenthält die Wahrheit nicht. Wahre Liebe macht ehrlich und eifrig.

Anhang: Gründe warum wir oft nicht liebem wie wir sollten

Mangelnde Erkenntnis

Christi und des Wortes. Wir denken eng; kennen Jesus Christus zu wenig.

Mangelnde Schau

Wir schauen nicht von der himmlischen Perspektive auf die Erde runter.

Verherrlichte Heilige streiten nicht. Würden wir mehr mit dem ew. Zustand der Glückseligkeit und den Herrlichkeiten des Herrn Jesus Christus beschäftigt sein, würden wir weniger streiten unter Christen!

Zinzendorf:

„Herz und Herz vereint zusammen - sucht in Gottes Herzen Ruh'.

Lasset eure Liebesflammen - lodern auf den Heiland zu.

Er das Haupt und wir die Glieder, - Er das Licht und wir der Schein,

Er der Meister, wir die Brüder, - Er ist unser, wir sind Sein.//

Liebe hast du uns geboten, - dass man Liebe üben soll.

O so mache doch die toten, - müden Geister lebensvoll.

Zünde an die Liebesflamme, - dass ein jeder sehen kann:

Wir, als die von EINEM Stamme, - stehen auch für EINEN Mann.“

Zur Bruderliebe: Vgl. 15,12ff; 1.Joh 2,9ff; 3,16-18; 3,23; 4,7.11.21; 2.Joh 1,5; 1.Petr 1,22; 3,8; 4,8; Röm 12,10; 13,8; 1.Thes 3,12; 4,9f; Hebr 13,1. Immer reichlicher zunehmen: 1.Thes 2 4,9-11; Phil 2,2; Hebr 13,1. Gutes tun Gal 6,2.9.10 1.Petr1,22; 3,8; Rö 12,10; 13,8

EHE (Bsp. JG: Liebe Frau - Schwester - Nächsten -- Feind)

Anderes Extrem (Gefahr: ): „Wir haben keine Liebe

Von der Hingabe und der Verleugnung des Petrus: 13,36-38
Petri Frage: 13,36a

36 Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, wo gehst du hin?

Petrus ist in Vers 33 hängen geblieben. Jesus ist sehr geduldig mit solchen, die nicht gut aufpassen

Jesu Reaktion: 13,36b

Jesus antwortete ihm: „Wohin ich gehe, kannst du mir nun nicht folgen. Hernach wirst du mir aber folgen.“

- tröstliche Verheißung. Petrus soll wissen, - kein endgültiger Abschied. Diese Verheißung ist auch uns gegeben: Du wirst zu mir kommen!

Petri unüberlegtes Versprechen: 13,37

37 Petrus spricht zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich geben.

Petrus will sofort handeln. Und er will ganz dabei sein. Hingabe. „Mein Leben will ich für Dich lassen“. = Gute Definition von Heiligung.

In einer von Gefühlen geladenen Atmosphäre spricht man leicht unüberlegte Dinge- Hingabe heißt, mein Ichleben Jesu zu geben. Oft ist unsere Hingabe einen Mischung aus echtem Glauben und ein durch verschiedenen Umstände hervorgerufenen Strohfeuer.

Petrus musste erkennen, dass seine vermeintliche Stärke seine größte Schwäche war. Er meinte, er wüßte es besser als der Herr - wie wir oft. Er musste seine Schwachheit durch Fallen entdecken. Er lernte, - ließ sich zerbrechen. Zerbruch ist immer gut, wenn der Trost des Herrn sich anschließt!

Heiligung ist völlige Hingabe an Christus, IHM zu folgen, wo immer er auch hingeht. Heiligung kann nur der erfahren, der hingegeben ist! Wäre Petrus alles egal gewesen, hätte Christus ihn nie zerbrechen können.

Jesu Anerkennung der Hingabe des Petrus: 13,38a

38 Jesus antwortet: Dein Leben willst du für mich geben?

Jesus anerkennt Petri Hingabe. - anerkennenswert, nur: Es ist nicht genug. Petrus weiß nicht, was er sagt.

Es wird umgekehrt sein: Nicht Petrus wird sein Leben für Jesus lassen, sondern Jesus wird sein Leben für Petrus lassen. Danach aber - tatsächlich (Joh 21,18f).

Jesu Ankündigung der Verleugnung des Petrus: 13,38b

Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, der Hahn wird nicht gekräht haben, bevor du mich dreimal verleugnet hast.

Petrus: - Jesu Worte haben ihn anscheinend so sehr getroffen, dass er sich nicht mehr in das Gespräch einschaltet.

Trostworte über die bevorstehende Trennung: Vom Wohnen der Gläubigen beim Vater: 14,1-4

Sie waren so sehr an seine Gegenwart gewöhnt; 3,5 Jahre lang Freundschaft und enge Gemeinschaft mit dem Herrn. Begannen gerade zu begreifen, und jetzt geht er weg - und sie dürfen nicht mit?

Gerade begannen sie zu begreifen, wie sehr sie den Herrn brauchten, um nicht völlig zu versagen, und jetzt lässt sie der Herr allein? Sie waren doch alle Versager. Verlässt der Kapitän einfach das sinkende Schiff?

Auch für uns Problem: Werde ich durchhalten? ® Kap. 14.

Der Trost (Erste Aufforderung): 14,1a

Joh 14:1 Euer Herz werde nicht bestürzt.

14,1 nahtloser Übergang von 13,38. Jesus spricht zu allen anderen, aber auch besonders zu Petrus: Lass dein Herz nicht darüber zu sehr bestürzt oder beunruhigt sein!

Jesu Liebe sagt mir zuerst, dass ich - in mir selbst - ein Schwächling bin (V 38). ABER dann gibt sie mir TROST: ® 14,1 Euer Herz werde nicht bestürzt. Glaubt an Gott -- glaubt auch an mich!

Wir können nie tiefer fallen als in Jesu Hände.

SÜNDE gibt dir das erste Anrecht auf den Freund der Sünder! (John Fletscher an einen Bruder)

Heiligung ist völlige Hingabe an Christus, IHM zu folgen, wo immer er auch hingeht. WOHIN geht er?

„Euer Herz errege sich nicht“, = „Seid ihr nicht (unnötigerweise) erregt (aus der Fassung gebracht oder beunruhigt)!“

Herz = Seele, Geist und innerer Mensch, die Persönlichkeit, der Mensch selbst, das Ich, das mit Du angesprochen werden kann.

Leib = Hülle, Haus, Zelt, Gefäß. Er gehört zum Menschen, aber er ist nicht eigentlich der Mensch. Die Persönlichkeit ist der geistliche Teil des Menschen. Dieser kann Herz genannt werden.

Das Mittel des Trostes (Zweite Aufforderung): 14,1b

Vertraut auf Gott, vertraut auch auf mich!

Rechnet mit Gott! Wenn eine Schwierigkeit in unser Leben gekommen ist, die uns übermannen will, ® leicht Versuchung, an Gott irre zu werden bzw. Fragen zu stellen. Vorsicht!Wir dürfen traurig sein - das ist natürlich -, aber wir dürfen nicht die Grenze übertreten und den Herrn spielen. Lassen wir Gott Gott bleiben!

Wir können letztlich nie getröstet werden, wenn wir uns nicht demütigen und unterordnen. Wenn wir das nicht tun, werden wir nie Trost finden. Lehnen Sie den Trost nicht ab. Wir müssen uns beugen, wenn wir getröstet werden wollen. Sagen Sie nicht „Nein“ oder „Ja, aber...“, „Aber warum...?“

Jesus ist dabei seine Jünger zu trösten. Kap. 14 = ein Trostwort + Orientierung in Bezug auf das Weggehen.

Zunächst aber muss die Verfassung der Jünger überwunden werden, ehe das Andere, das Jesus zu sagen hat, ankommen kann. So muss auch bei uns manchmal allerlei Diesseitiges ausgeräumt werden, damit wichtigere Worte Gottes Eingang finden können.

Die Jünger sollen auf Jesus vertrauen, dass er das Richtige tut wird, wenn er sie nun verlässt. Sie sollen Jesus das Vertrauen entgegen bringen, dass dies das Bessere für sie ist, und dass er sie nicht im Stich lassen wird.

Die Wohnungen: 14,2a

V1-3: Ich will euch nicht mit einer Reise durch eine fremde, feindliche Welt konfrontieren, ehe ich euch nicht das Ziel gezeigt hab: WOHNUNGEN beim Vater. Ihr sollt eure Reise im Licht des Zuhauses sehen. Der Weg durchs Tal ist anders, wenn du einmal einen Blick auf die Berge dahinter geworfen hast!

2 Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen.

nicht Paläste und Villen - schlicht „Bleibe“. Das Wort selbst besagt nichts über die Architektur. Es spricht von dem Aufenthalt in der Nähe des Vaters. Sie werden Kinder in diesem Haus sein. Zuhause = wo man so geborgen ist, wie nirgendwo anders.

Viele Wohnungen:

- Weil noch andere Jünger hinzu kommen werden

- Weil dort genügend Raum vorhanden. Einengung gehört zu den Strapazen in dieser Welt (Röm 8,35).

Wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt. Ich gehe, euch eine Stätte zu bereiten!

Dazu bin ich in die Welt gekommen, damit eine Übersiedlung in eine andere Welt möglich ist, wenn diese Welt vergeht.

Die Vorbereitung der Wohnungen: 14,2b

Ich gehe, euch eine Stätte zu bereiten!

Es gibt gar keine geographischen Wohnungen. Der Ort ist Gott selbst. - nicht Häuser, Zimmer, diesseitige Wohn-Vorstellungen. Die Stätte ist einfach die Gegenwart Gottes. Hebr 6,19-20 und 10,19-20. Jesus geht ins Jenseits, um dort den Weg für uns zu bahnen.

Der Himmel muss für uns „gereinigt“ werden (9,23). Das heißt, nicht dass der Himmel unrein wäre. Sondern dies ist ein hebräischer Ausdruck, der zu verstehen gibt, dass wir für den Himmel vorbereitet werden müssen. Andernfalls wäre er für uns verschlossen, unrein, das heißt, nicht zugänglich. Es wäre uns nicht gestattet, Zutritt zu haben.

Dadurch, dass Jesus am Kreuz starb und durch seine Auferstehung neues Leben herbeiführte und gen Himmel fuhr, hat er den Weg bereitet. Dadurch ist die Stätte für uns bereitet. Der Himmel ist „gereinigt“ für uns. Jesus ist mit dem Zubereiten der Stätte heute schon längst fertig. Als Jesus gen Himmel fuhr, war alles erfüllt. Wenn ein Heiliger nun nach der Himmelfahrt stirbt, darf er sofort dorthin gehen. Alles ist bereit, alles ist vollbracht. Golgatha, Auferstehung und Himmelfahrt haben dies für uns zustande gebracht.

Das Wiederkommen des Herrn und die Aufnahme der Seinen: 14,3

3 Und wenn ich hingegangen bin und euch eine Stätte bereitet habe, komme ich wieder; und ich werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr sein werdet.

mindestens 6 Kommen Jesu:

·       das Kommen in Bethlehem (d.i. die Fleischwerdung),

·       das Kommen zu den Jüngern nach der Auferstehung,

·       das Kommen im Heiligen Geist zu Pfingsten,

·       das Kommen zu Segnen (wenn man Jesus aufnimmt in der Heilswende),

·       das Kommen zu zeitlichen Gerichten (zum Beispiel 70 n. Chr.)

·       die Wiederkunft Jesu (das Kommen zur Entrückung und das Kommen auf dem Ölberg wird wohl als eines zu zählen sein).

Hier Wiederkunft Jesu! Perspektive dieser Reden. Sie wollen in nur wenigen Worten die ganze Zeit zwischen seinem Weggehen und seiner Wiederkunft überbrücken.

Der Weg zu den Wohnungen: 14,4

4 Und wohin ich gehe wisst ihr; und den Weg wisst ihr.

nicht räumlich denken, sondern personhaft. Unser Fehler: zu stark diesseitige Vorstellungen vom Himmel.

Bsp.: Rakete - 100 000 Lj Richtung Andromedarnebel, links abbiegen, Tür - Schild „Himmel“?

Geistliche Welt - Jesus geht zu einer Person: zum Vater. Den Weg wissen die Jünger, denn Jesus hatte eben gesagt, dass er selbst als Vorläufer und Wegbereiter dorthin gehen würde. Der Weg ist Jesus selbst. Das Ziel ist der Vater, seine Gegenwart, seine Gemeinschaft; und der Weg dorthin ist Jesus.

Das Gespräch mit Thomas: Jesus ist der Weg zu Gott: 14,5-7

Die Frage des Thomas nach dem Weg: 14,5

14:5 Es spricht Thomas zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Und wie können wir um den Weg wissen?

WO ist der Himmel? Jesus ist mit Thomas geduldig. Jesus geht nicht an einen geographischen Ort. Er geht aus der materiellen Welt hinaus in eine andere Welt. - eine geistliche Welt. In ihr geht es um Personen, um geistliche Wahrheiten.

Der Himmel ist für uns unvorstellbar. Wir haben keine Parallelen, mit denen wir ihn vergleichen könnten.

Diese konkrete Welt ist von einem Vorhang (Schleier) durchzogen. Jesus ist heute bei Ihnen, in Ihrem Zimmer. Es ist wie ein Vorhang zwischen ihm und Ihnen. Aber er ist hier! Uns seiner Gegenwart bewusst sein. Jesus wird nicht weit von den Jüngern weg gehen. (Matth 28).

Die Bedeutung seines Weggehens liegt darin, dass Jesus zu einer Person ging, zu dem Vater.

Auch der Weg zum Vater ist eine Person. Wenn ihr mich kennen gelernt habt, dann habt ihr den Weg.

Sind sie bei Jesus, dann sind sie beim Vater. Wenn man Jesus hat, ist man angekommen! (Vgl. Joh 6: Sobald Jesus ins Boot kam, waren sie sofort am Land, obwohl sie eben noch in der Mitte des Sees gewesen waren.) Wenn Jesus in das Leben hinein kommt, ist man am Ziel angekommen!

Der Vater ist bei Jesus und Jesus ist beim Vater. Sie wohnen gegenseitig in einander (14,9-10). Das ist das Modell der Beziehung zwischen ihm und uns, wovon Jesus dann in Kap. 15 sprechen wird.

Die Antwort Jesu: 14,6-7

Vers 6: Ich bin der Weg -, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt hin zum Vater, wenn nicht durch mich.

Jesus ist der Weg zum Vater: die Wahrheit und das Leben: 14,6a

„Ich bin der Weg“ heißt, „ich bin die Wahrheit“, denn die Wahrheit zeigt den Weg. Deshalb ist er der Weg in Personform. Jesus ist die Wirklichkeit, die letzte Wahrheit, Ursprung und Erhalter der Wirklichkeit (Kol 1). In Jesus hat alles Bestand. Gibt es Jesus nicht, so zerfällt alles. Wenn Jesus - der Schöpfer in Menschengestalt - gekreuzigt ist, verliert die Welt ihre Existenzberechtigung (Gal 6,14). Sie ist quasi getötet. Deshalb haben wir heute eine andere Perspektive, eine andere Weltanschauung. In dieser Beziehung (nur in dieser!) sind Christen Pessimisten. .... Wir setzen Zeichen in dieser Welt. Diese Zeichen haben denselben Wert wie die farbigen Blätter im Herbst: Sie künden den Tod in der Schöpfung an. Aber die Tatsache ihrer Schönheit kündet auch an, dass es noch mehr gibt als diesen Tod: Der Frühling, neues Leben.

Vgl. Vers 16-17: nicht „Hl Geist“, sondern „Geist der Wahrheit“, weil wir es Not haben, die Wahrheit über den Vater zu erfahren; weil ER die Wahrheit über das Wesen des Vaters offenbart. Warum haben wir als Christen oft Schwierigkeiten?/ Anfechtungen? - Oft Grundproblem:: falsche Vorstellung, von den, was/wie der Vater ist.

Bsp.: Kind von Trinker; Kind im Pflegeheim - schrie, als es einen Mann sah - Vater hatte es in demnach aus dem Schlaf gerissen und mit glüh Schürhaken geschlagen! Brandwunden, ..

Jesus - ER ist die Wahrheit über den Vater. Der Geist der Wahrheit lehrt uns, auf den Vater zu vertrauen.

„Und das Leben“ -

denn beim Weg geht es um einen Weg aus dem Tod zum Leben. Jesus ist der Weg, der zum Leben führt. Wer mit ihm existentiell verbunden ist, wer mit ihm verwachsen ist (vgl. Joh 15), der teilt das Leben Christi.

Vgl. Vers 19: Gott ist Geist - Leben auf einer anderen Ebene/Qualität, andere Dimension des Lebens, nicht physisches, sondern geistliches Leben. (= das wahrhaftige Leben, von dem das physische nur das Schattenbild ist.)

Jesus ist der einzige Weg zum Vater: 14,6b

Niemand kommt hin zum Vater, wenn nicht durch Jesus:

Niemand kommt ganz hin zum Vater (nicht nur „in Richtung Vater“), dorthin, wo der Vater ist, wenn nicht durch mich.

zum VATER, V 2: zum Vaterhaus

Unterschied zw. in ein Haus kommen und zu einer PERSON kommen! Bsp.: Washington - Führung durchs Weiße Haus - Aber wo war der Billy C.? hat mich nicht begrüßt, zum Essen eingeladen?

Bsp.: Ich sitze 8 h im Zug nach Basel neben einem Mann - 50 cm ! Unsere Herzen sind meilenweit voneinander entfernt. Unterschied zwischen Wohnen und Wohnen.

Bsp.: Familien, die im selben Haus wohnen, aber eben nur nebeneinander. - Das ist kein Zuhause!

Es ist also nicht eine örtliche Frage. Und wenn ich Menschen auf der Straße frage, ob sie in den Himmel wollen, dann sagen mir manche Ehrliche: Nein, kein Interesse.

Christus ist der Weg zum Herzen des Vaters, und auf diesem Weg gehen wir jeden Tag, und pflegen auf diese Weise Gemeinschaft mit dem Vater.

Wer Jesus erkennt, erkennt den Vater: 14,7

7 Wenn ihr mich (wirklich) gekannt hättet, dann hättet ihr auch meinen Vater (wirklich) gekannt; und von jetzt an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen.

Die Jünger hatten Jesus nicht wirklich erkannt, so wie er gern erkannt worden wäre. Ansonsten hätten sie ein offenes Auge für das Wesen des Vaters gehabt.

Offensichtlich muss man den Vater kennen, bevor man zu ihm kommt. Will man dort hin kommen, muss man den kennen, zu welchem man hin will. Denn es ist kein Ort, sondern eine Person, zu der man will und mit der man Gemeinschaft haben will.

Bsp.: Stell dir vor , der Billy C. vom Weißen Haus kommt tatsächlich raus: Hello Mr Jettel - möchte Sie gern zum Abendessen einladen - nur wir zwei. Wie würdest Du dich da fühlen? Zuhause? - O äh, entschuldigen Sie, ich hab da grad einen Termin, und ich kann nicht so gut Englisch, wissen Sie,... - Ich kenn ihn ja gar nicht. Was soll ich mit dem reden?

Der Herr Jesus möchte die Jünger nicht bloß zu einem örtlichen Haus des Vaters bringen - wo sie ihm dann gegenüber sitzen und nicht wissen, was sie sagen sollen, weil ihre Herzen meilenweit voneinander entfernt sind - , sondern ZUM VATER! - zu seinem Herzen.

Das Kennenlernen des Vaters geschieht über Jesus. So ist Jesus der Weg hin zum Vater.

Das Gespräch mit Philippus: Jesus ist die Offenbarung Gottes: 14,8-11

Die Frage des Philippus: 14,8

Vers 8: Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns.

Philippus gute Idee: Weißt was, red nicht so viel, zeig uns 60 Sekunden lang den Vater, dann wissen wir , wer er ist, das wird reichen, und alle unseren Fragen werden beantwortet sein. (So denken manche Christen heute noch.) -

Eine Frage für viele Menschen auf der Welt: Wenn man nur einmal Gott sehen oder begreifen könnte oder wenn jemand nur einmal vom Jenseits zurückkommen würde, dann hätte man den Beweis in der Hand.

Genau diese Frage hat Gott bereits beantwortet. Darauf weist Jesus nun hin: Gott ist konkret, begreifbar und greifbar geworden. Johannes sagt: Wir haben ihn betastet, angeschaut, gehört (1.Joh 1). Gott wurde plastisch!

- gefährlich! Nachdem Jesus uns Gott gezeigt hat, dürfen wir nicht noch das Verlangen hegen, zusätzlich den Vater visionär greifbar zu haben. Das geht nicht! Jesus ist die Erfüllung dieser Verheißung, dass Gott unter Menschen wohnen wollte. Gott hat sich geoffenbart in Theophanien (Gotteserscheinungen in Menschengestalt im Alten Testament), im prophetischen Wort, in Führungen mit Israel, usw.; und nun offenbart er sich in Jesus Christus: Gott selbst ist Mensch geworden! Es kann keine bessere Offenbarung geben. „Am Ende, in diesen letzten Tagen hat Gott zu uns gesprochen in Sohnform.“ (Hebr 1). Zusätzlich zu Jesus brauchen wir keine Offenbarung. Wem Jesus nicht mehr genügt, der will eigentlich nicht! Wer mit Jesus nicht genug hat, fordert zuviel. Jesus ist die beste, wichtigste und letzte Offenbarung Gottes (Hebr 1,1-2).

Die Antwort Jesu: 14,9-11
Der erste Vorwurf: 14,9a

9 Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus?

Ich bin Gott, plastisch gemacht. Das Wort wurde Fleisch! Offenbar kennst du mich nicht. Sonst hättest du nicht so gesprochen. Ich bin nun bereits über drei Jahre bei euch gewesen, und du hast mich nicht erkannt.

Der Vater sitzt Dir gegenüber am Tisch, Philippus!

·       Dies ist auch eine ernste seelsorgerliche Frage an uns: So lange Zeit kennen wir Jesus schon. Wie weit hätten wir schon wachsen können!

Wie bringt uns Jesus zum Vaterherzen? - V 9-11 Indem er uns die Person des Vaters - in und durch sich selbst - offenbart!

Niemand kann Gott erkennen, als nur in JESUS. Niemand kann mehr von Vater erkennen, als was er in JESUS erkennt. Alles was es von Vater zu erkennen gibt, ist im SOHN geoffenbart worden und ist nur im SOHN zu finden - und so wird es in alle Ewigkeit sein!

Christus BLEIBT auch in der Ewigkeit der Weg zum Vaterherzen. Du wirst in der Ewigkeit nicht mehr vom Vater erkennen, als was du im SOHN erkennst. Du wirst mit ihm nicht mehr Gemeinschaft haben als du mit dem Sohn hast. Du kannst nicht mit dem Vater reden und dabei nicht mit dem Sohn reden. ...

Der Himmel ist nicht „droben“, der Himmel eine geistliche Welt und bereits gegenwärtig, wo das göttliche Leben ist! Gemeinschaft mit Gott!

Die Erklärung: 14,9b

Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.

Der ganze dreieinige Gott ist Vater. Deshalb kann Jesus später sagen: Ich werden euch nicht verwaist zurücklassen. Jesus war ein Vater für sie, obwohl er fast gleich alt war. Er war Gott der Vater in Menschengestalt. Jesus und der Vater sind eins. Jesus ist Gott in Menschengestalt (Kap. 1,14).

Wenn man zu Jesus gekommen ist, ist man zum Vater gekommen. Gott ist nicht weit weg!

Der zweite Vorwurf: 14,9c-10

Und wie sagst du: Zeige uns den Vater? 10 Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist?

(Im Grunde handelt es sich bei Gott nicht um drei Personen; wenn man aber das Wort Personen gebrauchen will, muss man qualifizieren. Das Wort Person darf man bei der Trinität nicht so gebrauchen, wie man das Wort Person bei Menschen gebraucht. Denn Gott ist nicht drei Personen, wie wir Menschen unterschiedliche Personen sind. Gott war immer und bleibt in alle Ewigkeit wirklich nur ein Wesen. Aber er hat sich wie ein Baum in drei „Zweigen“ gezeigt. Dennoch ist er ein einziges Wesen.

Unser Innewohnen in Christus und Christi Innewohnen in uns (Joh 14,17-23) ist anderer Art als Jesu Innewohnen im Vater und des Vaters Innewohnen in Jesus.

Die Erklärung: 14,10b

10b Was ich ausspreche (das heißt, die Worte, die aus meinem Munde hervor gehen und die ich an euch richte), das rede ich nicht von mir selbst;

Jesus hat als Vertreter Gottes des Vaters auf Erden gesprochen hat. Er hat sich entschlossen, das weiter zu geben, was der Vater ihm gab. Ebenso wird es auch beim Heiligen Geist sein.

der Vater, der in mir wohnt, er tut die Werke.

 „Werke“ = „Wirken“, Tätigkeit. „Das rede ich nicht von mir selbst; der Vater, der in mir wohnt, er tut es.“ Das heißt, Er redet. Dieses Reden ist ein „Wirken“, eine Tätigkeit. Er tut es. Jesus sagt: Wenn ich all diese Jahre und jetzt zu dir gesprochen habe, so war es der Vater im Himmel, der zu euch durch meinen Mund sprach. Er bewirkt dieses Reden. Ich spreche nicht aus mir selbst. (Ich könnte das, aber ich tu es nicht.)

Wenn Jesus spricht oder handelt, dann ist Gott am Sprechen oder Handeln. Der Vater übt die ganze Tätigkeit Jesu aus. Diese Tätigkeit schließt alles Reden und Handeln Jesu ein. Alle Reden und Handeln Jesu in dieser Welt war im Grunde Tätigkeit des Vaters.

Jesus schließt nun auch die anderen Jünger mit ein.

11 Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist;

Wenn man Jesus als Mensch vor Augen hat, hat man den eigentlichen Gott, den ewigen Schöpfer Himmels und der Erde vor sich!

wenn aber nicht, so glaubt mir wegen der Werke selbst!

 „Jesus sagt: Wenn es euch schwer fällt, euch in mir Gott selber vorzustellen, so glaubt mir wegen all dem, was aus meinem Mund geht und was ich tue.“ War alles, was Jesus getan hatte, nur menschlicher Qualität gewesen? - Nein. Hatte Jesus nicht Werke getan, die kein anderer getan hatte (Kap. 15,23)? - Ja.

Jesus hat deutlich zu verstehen gegeben, dass hier mehr als ein Mensch war. In seinen Worten und Handlungen hätten die Menschen verstehen sollen, dass hier Gott im Raum war, dass hier Gott in Menschengestalt auf Erden war!

Jesus brach anders Brot als andere (Luk 24: Zwei Jünger haben ihn daran erkannt), er sprach anderes, er blickte anders mit den Augen, er reagierte anders, wenn Feinde in anfauchten. Die kleinen Muskeln im Gesicht Jesus bewegten sich anders. Das haben die Feinde festgestellt. Jeder Zug seines Wesens, jede Bewegung, jedes Handeln hat andere überweltliche Qualität. Gott handelt und spricht anders als Menschen. An Jesus erkennt man Gott.

Von der Bedeutung seines Weggangs für das Wohl der Jünger: 14,12-21

Jetzt ist Jesus soweit, dass er deutlich von der eigentlichen Bedeutung seines Weggangs in Bezug auf das Wohl der Jünger sprechen kann. (Er hat sie nun getröstet.)

Die besondere Tätigkeit der Jünger: 14,12-15

Jesus gebraucht manchmal die Gegenwartsform, um die Zukunft auszudrücken. Auch wir:“Kommst du?“. = „Kann ich mich darauf verlassen, dass du kommen wirst.“

Die Verleihung des Nachdrucks seiner Worte: 14,12a

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch

Amen, amen

Ich sage euch

Ich steht in der betonten Form: Ich bin es, der sagt. Hört auf mich! Was jetzt kommt, ist wichtig!

- wichtig, weil es sich um ihr Wohl handelt.

Die Angeredeten: Die Glaubenden: 14,12b

Wer an mich glaubt (od.: Wer auf mich vertraut)

Wer an mich zum Glauben gekommen ist

wer den Schritt des Glaubens vollzogen hat

Wer als Jünger mir wirklich vertraut

Das heißt, auch Jünger Jesu müssen weiterhin an Jesus glauben. Der Weg des Evangeliums geht „aus Glauben zum Glauben“ (Röm 1,16f). Nun - als Glaubende - fahren wir fort mit dem Glauben. Wie wir Jesus angenommen haben, so wandeln wir in ihm (Kol 2,6). (Beginn/Bekehrung: Stellvertretung, Weiterleben als Christ: Stellvertretung.)

Die erste Verheißung: 14,12c

zweifach:

der wird auch die Werke tun, die ich tue, und größere als diese wird er tun, weil ich zum Vater hingehe.

Werke Jesu werden sie tun

der wird auch die Werke tun, die ich tue

- oft missverstanden. Jesus sagt hier nicht: „..., der wird Werke tun, die meinen Werken ähnlich sind.“ Nein, Jesus sagt: „..., der wird die Werke tun, die ich tue.“

Werk = Tätigkeit

- Vgl. Vers 10: Wenn Jesus spricht, spricht der Vater, denn der Vater ist in Jesus. Die Beziehung des Vaters zu Jesus ist das Modell der Beziehung Jesu zu den Jüngern:

Vgl. 15,1-8 Weinstock. Die Frucht, die an den Reben wächst, ist nicht die Frucht der Reben, sondern die des Weinstocks. Die Reben tragen lediglich die Frucht des Weinstocks. Die Reben sind zwar an der Frucht mitbeteiligt (denn der Saft und die Energie des Weinstocks geht durch sie ), aber letztlich ist es der Weinstock, der Saft und Energie liefert und somit die Frucht hervor bringt. Auch die Gestaltung der Frucht wird von der Art des Weinstocks bestimmt.

Jesus wirkt in ihm und durch ihn: Wenn jemand ein Jünger geworden ist und wenn diese Beziehung eine gesunde, intakte Vertrauensbeziehung ist, so wird der Jünger dasjenige am Tun sein, das der Weinstock Jesus am Tun ist. Dann werdet ihr tun, was ich am Tun sein werde. Eure Taten werden in dem Moment eigentlich meine Taten sein. Und meine Taten werden die des Vater sein.

Gott wirkt durch den Sohn, der Sohn durch den Heiligen Geist, der Heilige Geist durch Menschen. So wirkt der Vater, der Sohn und der Geist zu gleicher Zeit in uns Menschen. Unser Leben hier auf der Erde ist ein stellvertretendes Leben.

Wir wirken nicht in eigener Energie - wie unter dem Gesetz. Nein, wir haben nicht genügend Energie in uns selbst. Die „Luft“ geht uns bald aus. Wir können nichts tun ohne ihn. Wir können nicht beten, Bibel lesen, Zeugnis ablegen, treu sein, leiden, gutes tun ohne Gott. Wenn wir aber auf Gott vertrauen, tun wir, was Jesus tut. Aber wenn Gott selbst in uns wohnt, ist die Energie endlos.

Wir haben diesen Schatz in irdenen/tönerenen Gefäßen. 2.Kor 4,7. Tönerene Gefäße sind sehr zerbrechlich. Aber diese tönerene Gefäße werden hin und her geworfen, werden geschlagen, müssen Tag und Nacht hart arbeiten, weinen, müssen viel leisten. Dazu ist Energie notwendig. Paulus sagt: wenn ein tönernes Gefäß das aushält, wird offensichtlich, dass die Energie, die Zähigkeit, das Aushalten von einem anderen ist, von Gott. Wir sollen deshalb nicht auf unsere eigene Kraft schauen. Gott bürdet uns Lasten auf, die wir in eigener Energie nicht tragen können. Aber er kann sie tragen. Gott trägt uns - das tönerne Gefäß - und die Last, die er uns auferlegt. Hebr 13,20-21: Gott tut in uns, was vor ihm wohlgefällig ist. Das ist Christentum, das ist Stellvertretung.

¹ Roboter, sondern eine lebendige Beziehung zwischen den Jüngern und dem Herrn, eine Zusammenarbeit. Aber es wird Jesus zuzuschreiben sein, was die Jünger tun werden - genauso wir dem Vater zuzuschreiben war, was Jesus auf der Erde tat.

Größere Werke werden sie tun

und größere als diese wird er tun, weil ich zum Vater hingehe.

Jesus wird nach Tod, Auferstehung und Himmelfahrt größere Werke tun, als diejenigen, die er vor seinem Tod tat. Aber dann wird er sie zusammen mit seinen Jüngern tun. Deshalb werden die Werke größer sein, weil es dann Jesus sein wird, der diese Werke tun wird.

Alles, was Jesus von der Jungfrauengeburt bis zur Himmelfahrt tat, (sein Beten, seine Verkündigung, seine Wunder, sein Ausharren, sein Ringen in nächtlicher Stunde, sein Tod am Kreuz, seine Auferstehung, seine Himmelfahrt) war eine vorbereitende Tätigkeit.

Weil aber die Tätigkeit Jesu nach der Himmelfahrt eine größere ist als die Tätigkeit Jesu vor der Himmelfahrt, deshalb sind - weil wir an Jesu Tätigkeiten beteiligt sind - unsere Tätigkeiten größer als seine vor seinem Tod und seiner Auferstehung. Unsere Tätigkeiten sind nicht größer, weil wir größere Dinge vollbringen könnten als Jesus (Wunder wirken usw.).

Von Wundern ist hier gar nicht die Rede. (Die Wunder, die Jesus tat, sind natürlich eingeschlossen. Aber Jesus meint viel mehr. Alles, was er getan hat, und alle Worte, die er geredet hat.

Die Begründung für die Verheißung: 14,12d

Grund, weshalb die Tätigkeiten nach seinem Tod und seiner Auferstehung größer sein werden:

weil ich zum Vater hingehe.

Apg 1,1f: „Einen ersten Bericht, lieber Theophil, habe ich verfasst von dem, was Jesus begann zu tun und zu lehren“. Mit anderen Worten sagt Lukas hier: „Ich verfasse nun einen zweiten Bericht von dem, was Jesus tat und lehrte - in den Aposteln, durch den Heiligen Geist.“ Das ist Christenleben.

Die Werke, die Jesus vorher tat, waren alles kleine Werke. Die Rettung selber ist das große Werk. Jesus muss sterben, damit er retten kann. Diese Rettung geschieht ab Pfingsten. Der Heilige Geist bringt das Leben, das Heil, die Rettung, welche Jesus durch Tod und Auferstehung herbei geführt hat. Nun geschieht das, wozu Jesus in die Welt kam. Alles andere war Vorbereitung.

Alles was wir tun, von morgens früh bis abends spät und des nachts, ist ein Mosiaksteinchen, ein Bestandteil in diesem großen Tun Gottes, das Heil in dieser Welt zu fördern. Jedes Gespräch, jede Bewegung, jedes Lächeln, jedes Beten, alles darf das Wesen des Vaters durch den Heiligen Geist - durch Jesus - durch uns hindurch aufzeigen und reflektieren. Gott zeigt sich durch uns!

Gebet von Jüngern Jesu: Herr, lass Jesus durch mich sichtbar werden.

- müssen wir uns selbst immer wieder sterben. Wir müssen immer wieder davon überzeugt sein, dass es nicht wir tun können, sondern Christus in uns. Immer wieder, Tag für Tag muss dieser Tod in uns zum Tragen kommen. Wir müssen allezeit das Sterben Jesu an unserem Leib umher tragen, damit auch das Leben Jesu in unserem sterblichen Leibe sichtbar werde ( 2.Kor 4). Das Gefäß muss zerbrochen werden.

Die zweite Verheißung: 14,13-14

ebenfalls zweifach formuliert:

13 Und was immer ihr in meinem Namen bitten werdet, das werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. Wenn ihr (mich) etwas in meinem Namen bitten werdet, werde ich es tun.

Diese Verheißung ist ungeheuer! Alle unsere Tätigkeit für Jesus, unser ganzes Leben, unser Leiden, unser Wandel, unser Dienst, ist im Grunde das Resultat von Gebet. Die gesamte Tätigkeit spielt sich ab in Form von Gebet. Ebenso war es bei Jesus, als er auf Erden war. Seine Tätigkeit spielte sich zunächst in der Gebetsgemeinschaft mit dem Vater ab.

Da ist der Vorraum der Tätigkeit! Zuerst wird gebetet. Alles wird im Gebet besprochen. Dann kommt die Realisierung. Nichts ist zu banal.

Jesus bittet den Vater, dass er den Jüngern den Heiligen Geist gibt. Wozu? Jesus ist doch Gott. Warum bittet den Vater? - Weil es nichts gibt, das so selbstverständlich ist, dass es nicht ins Gebet genommen werden muss.

Wir sollen wissen, dass wir immer beten müssen, bevor wir handeln. Unser Handeln muss aus unserem Gebet hervorgehen. Denn es soll ja ein Handeln Jesu sein! Wenn wir aber selbständig handeln, wird es fleischlich sein, nicht geistlich.

Wenn ihr etwas in meinem Namen bitten werdet, werde ich es tun.

Weil es Jesus ist, der auf das Gebet hin handelt, sind es größere Werke!

Jesus Christus sagt: die Werke, die ich dann tun werde, sind größere als die, die ich bisher getan habe. UND wann tut er sie? Wenn wir beten! 14,13; 15,16; ...

Der an Jesus Glaubende wird die Werke tun, die Jesus tut, nicht die Werke, die Jesus getan hat. Jesus sagt nicht, dass jemand, der an ihn glaubt, künftig größere Werke tun wird, als er selbst getan hatte. Dann, wann er glaubt, wird er das tun, was sein Meister dann am Tun ist.

Diese Verse sind sehr wichtig für die Beziehung des Jüngers mit Jesus in seinem Tun. Wir erfahren hier,

1) dass unser Tun nichts anderes als das Tun Jesu sein muss. Und

2) dass unser Tun aus dem Gebet entstehen muss.

Ich bete um mein Tun; er hört mein Beten; ® er zeigt mir den Weg; ® ich handle, aber während ich handle, handelt er! Das heißt, mein Tun, die Frucht, geht aus meinem Gebet (aus meinem Gespräch zu Jesus) hervor.

Wenn irgend etwas in dieser Welt geschehen wird, das vor Gott wert hat, dann wird es Gott selbst sein, der es getan hat. Was immer in dieser Welt geschehen ist und wirklichen Wert hat, wird nur das sein, das ER getan hat.

Die Bedingung: 14,15

Wenn ihr mich liebt, so bewahrt und haltet meine Gebote.

Es kann nicht anders sein, als dass der Jünger sich dem Herrn unterstellt. Wir sind keine Kumpel Gottes, wir sind Sklaven. Wir dürfen unsere Wünsche melden, weil er uns zu Freunden gemacht hat; aber wir verlieren deshalb nicht unseren Sklavenstatus. Wir haben zu gehorchen.

Gesetzlichkeit: Liebe sehr „gesetzlich“ ist. „Gesetzlich“ zu sein ist etwas anderes als unter dem Gesetz zu sein. „Gesetzlich sein“ = gesetzgemäß handeln. Das Gesetz forderte letztlich nur Liebe.

Der besondere Helfer für die Jünger: 14,16-18

Jesu Weggehen dient dem Wohl der Jünger. Dieses Wohl schließt einen besonderen Helfer ein.

Wer der Helfer ist (Bezeichnungen): 14,16-17

16 Ich werde den Vater ersuchen, und er wird euch einen anderen Fürsprecher geben, ... 17 den Geist der Wahrheit,

Ein anderer Fürsprecher: 14,16

Ein Fürsprecher

Zur Übersetzung von parakletos: Wir übersetzen „einen anderen Fürsprecher“: nicht „einen anderen Tröster“. parakalein = trösten oder aufrichten (zum Beispiel in 2.Kor 1); Grundbedeutung: aufrufen, zusprechen.

ermahnen - zu eng und oft irreführend (Negatives, eine Aktion, die aufgrund einer Schuld gesetzt wird). Aber: Bei parakalein = auch Verkündigung: „aufrufen, zurufen“.

parakletos - hier im weiteren Sinne: Jemand, der sich mittels Fürsprache für andere einsetzt; jemand der für einen anderen in seiner Not und Angelegenheit spricht, also ein Fürsprecher oder Helfer.

Der Heilige Geist ist ein Anwalt und Verteidiger der Angelegenheit Gottes.

·       Er spricht vor dem Vater               für uns

·       Er spricht vor uns                          für den Vater

·       Er spricht vor der Welt                 für den Vater

Ein anderer

Einen anderen = das heißt, dass Jesus vorher einer war! Er führt das fort, was Jesus an den Jünger getan hatte. Stellvertreter.

Der Geist der Wahrheit: 14,17

·       Er geht mit der Wahrheit (= das Evangelium, die Offenbarung Gottes) um, nie mit der Unwahrheit! (Tätigkeiten, die dem Heiligen Geist zugeschrieben werden, die aber auf Unwahrheit und falscher Lehre beruhen, sind nicht von ihm.)

·       Er vermittelt uns die Wahrheit über den Vater, das wahre Wesen des Vaters.

·       Er bringt die Wahrheit/Wirklichkeit von dem, was im Alten Testament nur Schatten war.

Wie der Helfer ist (Eigenschaften und Tätigkeiten): 14,16-17

... dass er bei euch sei in Ewigkeit, 17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, weil er bei euch bleibt (= vorhanden ist); und er wird in euch sein.

Er wird bleiben

denn er bleibt bei euch (... „dass er bei euch sei in Ewigkeit“). Im Alten Testament kam er und ging wieder. Er wird bleiben bis in jene ewige Welt hinein.

Er wird in unserer Not da sein

, weil er bei euch bleibt (= vorhanden ist); und er wird in euch sein.

Bei uns

In uns

Für wen der Helfer da ist: 14,17

Nicht für die Welt:

den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt.

Sie nimmt nicht Notiz vom ihm. - interessiert sich nicht für ihn, weil sie sich nicht für Gott interessiert. Gott ist in der Welt nicht Gesprächsthema; somit ist der Heilige Geist es auch nicht.

Kein Nichtchrist hat den Heiligen Geist. Das schließt nicht aus, dass der Heilige Geist nicht im Leben eines Nichtchristen wirken könnte. Wenn der Heilige Geist an einem Nichtchristen wirkt, bedeutet dies noch nicht, dass er ihn hat.

Sondern für die Gläubigen:

Aber ihr kennt ihn, weil er bei euch bleibt (= vorhanden ist); und er wird in euch sein.

·       Vor Pfingsten:

Der Heilige Geist war an ihrem Leben beteiligt; weil Jesus bei ihnen war, war der Heilige Geist bei ihnen. (Jesus hatte den Heiligen Geist. Sie selbst hatten ihn noch nicht.)

·       Ab Pfingsten:

® anders: Dann werden die Nachfolger Christi seinen Geist haben. Röm 8,9.

Wie Jesus die Jünger vergewissert: 14,18

18 Ich lasse euch nicht, um euch als Waisen zurück zu lassen, ich komme hin zu euch.

Jesus geht weg, aber verlässt sie nicht

er lässt sie nicht im Stich.

Jesus kommt ganz hin zu ihnen

- in der Auferstehung und dann im Heiligen Geist zu Pfingsten.

Die fünf besonderen Vorrechte der Jünger: 14,19-21
Das Vorrecht eines besonderen Sehens Jesu: 14,19

19 Es ist noch eine kurze Zeit, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich:

Die Welt sieht Jesus nicht mehr. Das bleibt so. Ein Nichtchrist sieht Jesus nicht. Aber die Nachfolger Jesu sollten ihn kurze Zeit nachher wieder sehen. Auch Paulus sah ihn (Apg 22). Aber wir seit Himmelfahrt sehen ihn nicht: 1.Petr 1,8.

Das Vorrecht eines besonderen neuen Lebens: 14,19

weil ich lebe, werdet auch ihr leben.

Weil Jesus auferstanden ist, ® sie neues Leben - mit dem Kommen des Geistes, der das Leben des Christus bringt. Vor Pfingsten keine Wiedergeburt.

Vgl. Vers 19: Gott ist Geist - Leben auf einer anderen Ebene/Qualität, andere Dimension des Lebens, nicht physisches, sondern geistliches Leben. (= das wahrhaftige Leben, von dem das physische nur das Schattenbild ist.)

Gott möchte, dass wir uns seiner Gemeinschaft freuen, genießen, und dass er sich unserer Gemeinschaft erfreuen kann. Problem: Er ist so viel höher.

Bsp.: Meine Hasen Beauty und Jumper- leben bei mir, fressen aus der Hand, lassen sich sogar streicheln; aber kennenlernen? -

Bsp.: Hund Cäsar und ich - haben manches gemeinsam (Torte) - aber für Mozartkonzert und Rembrandt-ausstellung? - jault, schleckt Gemälde ab, und für die EU Diskussion hatte er gar nichts übrig - und auf welche Mannschaft bei der Fußball WM er setzt, weiß er auch nicht.

1.Kor 2,9-13: Nur der Heilige Geist weiß, was in Gott ist - V 12! Ich kann dem Hund keine Spritze geben, dass er Mozart versteht, aber Gott kann uns das Leben der höheren Ebene geben,

Joh 3 kannst nicht RG sehen, wenn du das neue Leben nicht hast -- Qualitätsleben -- Qualitätsgemeinschaft! ewig, weil das Leben ewig. Nur das ist für ihn - und uns befriedigend! - Das will Gott schon heute mit uns - nicht nur nach dem Abscheiden aus der physischen Welt.

Das Vorrecht einer besonderen Kenntnis: 14,20

20 An jenem Tag werdet ihr zur Kenntnis nehmen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.

Dies wird an dem Tag sein, an dem Jesus wieder da ist: als Auferstandener und danach im Heiligen Geist. Dieser Tag ist ein langer Tag: Er beginnt mit der Auferstehung und setzt sich dann bei der Sendung des Heiligen Geist fort. In dieser neuen Heilszeit werden die Jünger zur Kenntnis nehmen, dass Jesus in meinem Vater bin und sie in Jesus und Jesus in ihnen.

Dieses Ineinader und dieses Einssein ist nicht als letzte organische Einheit zu verstehen, sondern als eine Beziehung.

Das Vorrecht einer besonderen Liebe: 14,21a

21 Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben ...

Es gibt einen besonderen Raum, in dem sich die Liebe Gottes zeigt: in der Liebe seiner Anhänger. Gott liebt die ganze Welt, aber er liebt die Seinen in einem noch speziellen Sinn.

Das Vorrecht einer besonderen Offenbarung: 14,21b

... und mich selbst ihm offenbaren.

Liebe will sich kundtun, sich zeigen. Deshalb muss man Liebe gewinnen, wenn man etwas vom anderen erfahren will. Dann offenbart er sich spontan in Liebe. Jesus will sich uns offenbaren. Aber das kann er nur tun, wenn wir eine gesunde Beziehung zu ihm haben. Davon ist hier die Rede. Wer Jesus Wort hält, wer ihn wirklich liebt, dem wird sich Jesus offenbaren. Diese Offenbarung geschieht durch das Wort und durch den Heiligen Geist.

Gottes Vorkehrung für eine wachsende Beziehung:

Bsp.: Verlobtes Paar auf der Bank. Was in aller Welt ist mit denen los? - „Beziehung“ - das erfüllt uns!

V 21 Gott will uns durch sein Wort hier - noch vor dem Abscheiden aus dem physischen Bereich - vorbereiten, dass er mit uns befriedigende, erquickende Gemeinschaft /Beziehung haben kann. Er will sich uns in spezieller Weise offenbar machen. Da gibt es aber eine Bedingung: „seine Gebote“.

Liebe zu IHM = treibende Kraft; Gehorsam = Prüfstein.

Glaube -- Liebe -- Gehorsam -- weitere Offenbarung -- stärkere Beziehung -- mehr Glaube -- mehr Liebe -- weiterer Gehorsam -- weitere Offenbarung.

Er möchte sich bei uns Zuhause fühlen.

Bsp.: Ich in den Ferien zu euch nach Hause - bei Dir zum Essen - fragst mich heute. „Gibt's irgend etwas, das du nicht magst?“ - Blutwurst. - Ich komm nach Wien zu dir. DU: „Fühl dich ganz wie zu Hause, Thomas.“ Ich mach mirs bequem, .. - Du holst das Essen - uns es gibt ... BLUTWURST! - Würde ich mich Zuhause fühlen? V 24a!

Ist dein Leben ein Zuhause für Jesus?

Das Gespräch mit Judas Lebäus: Vom Wohnen des Vaters und des Sohnes im Gläubigen: 14,22-24

Die Frage des Judas über die Tatsache, dass Jesus sich nur den Gläubigen offenbaren wird: 14,22

22 Judas, nicht der Iskariot, fragte zu ihm: Herr, was ist geschehen, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt?

Judas Lebäus ist einer der Jünger. Wie es unter den Jüngern zwei mit dem Namen Jakobus und Simon gab, so gab es auch zwei mit dem Namen Judas.

Judas Lebäus fragt mit anderen Worten: „Herr, du wolltest dich doch der Welt zeigen. Dazu bist du doch gekommen.“

Die Antwort Jesu: Er kann sich nur dort offenbaren, wo seine Liebe erwidert wird: 14,23-24

23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden hin zu ihm kommen und eine Bleibe bei ihm machen.

Jesu antwortet: Es gibt zwei Bereiche: Die Welt und meine Anhänger. Ich kann mich nur dort offenbaren, wo meine Liebe erwidert wird. Die Offenbarung Gottes wird nur einer besonderen Gruppe gelten.

Das Kennzeichen dieser Gruppe wird ein zweifaches sein: Unterordnung und Liebe.

Liebe, die sich unterordnet:

Jesus will sich nicht jemandem offenbaren, der nichts darum gibt. Offenbarung geschieht mittels Wort. Wenn jemand das Wort nicht annehmen und bewahren und halten will, wird Jesus sich nicht offenbaren.

Gott wirft seine Perlen nicht vor die Säue. Er geht mit seiner Selbstoffenbarung nicht verschwenderisch um. Er schenkt sie dort, wo sie geschätzt wird. Er gibt sie dem, der dann Gott um so mehr lieben wird.

Vers 23 Bedingung für seine Offenbarung: Wort halten, Gehorsam, NICHT Gebet um Gehorsam, NICHT: „Herr schenk mir Gehorsam, Geduld, Liebe,... sondern TU ES!

Mach, dass sich Jesus bei dir Zuhause fühlt! - Herr, was hast du nicht gern?

Bsp.: Als Jesus in mein Haus kam - Schlüssel zum Kasten

Bedenke: Es gibt eine Bedingung dafür, dass sich der Herr dir mehr offenbaren kann!!

Heiligung ist eine lebendige Beziehung mit dem Vater und den Sohn. Wie lieben den Herrn, wir halten seine Gebote, wir fühlen die Freude, dass wir ihm wohlgefallen, und er fühlt die Freude, dass er Gefallen an uns findet, und ER offenbart sich uns noch mehr.

Das Herz fortschreitender Heiligung ist der persönliche Kontakt mit dem Christus, der in uns wohnt und sich uns offenbart. Christus ist nicht nur der Weg zum Vater. Christus ist auch der Weg, um Gott einen Wohnplatz in unseren Herzen zu machen.

24 Wer mich nicht liebt, bewahrt meine Worte nicht und hält sie auch nicht; und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern des Vaters, der mich schickte.

Dieses Wort „schickte“ spricht von der demütigen Untertänigkeit des Sohnes unter dem Vater.

Wie wird Jesus sich offenbaren?

Gott offenbart sich in Worten. Worte gelten unserem Ohr, nicht dem Auge! Durch das Ohr wird vernommen, was Gott offenbaren will. Dann kommt es zur inneren Vorstellung dessen, was gesagt worden ist. Bis wir eines Tages Gott persönlich vor Augen haben, leben wir vom Wort!

Die Offenbarung Gottes ist heute nicht eine visionäre, sondern eine Wort-Offenbarung.

 

Als Jesus in sichtbarer Gestalt in dieser Welt war, war er das Licht der Welt. Er persönlich ging in diese Welt hinein und exponierte sich den Ungläubigen. Nun aber, wenn er gen Himmel fährt, wird er sich den Jüngern widmen. Er wird sich ihnen offenbaren, nicht der Welt. Die Jünger müssen sich den Ungläubigen exponieren; nun sind sie es, die in die Welt gehen.

Das ist ein wichtiger Hinweis für die Tatsache, dass man Jesus nicht unter irgendwelchen beliebigen Umständen erlebt (zum Beispiel in Visionen oder Träumen). Auch den Moslems offenbart sich Jesus nicht auf so eine Weise. Es ist zwar richtig, dass Jesus sich Menschen auf wunderbare, übernatürliche Weise offenbaren kann, aber der Akzent liegt darauf, dass sich Jesus seinen Jüngern offenbart, nicht der Welt, nicht den Ungläubigen.

 

Zu Joh 14,21 und 23:

Gott liebt uns schon, als wir noch Gottlose waren. Seine Initiativliebe ist bedingungslos (Röm 5; Joh 3,16). Seine Liebe zu uns ist nicht davon abhängig, dass wir ihn lieben. Aber wenn wir zu seiner Familie gehören, sind wir solche, die Jesus/Gott lieben (Rom 8,28) und solche, die von Gott geliebt werden (1.Thes 1,4). Beides gehört zusammen. Sollte das eine aufhören, so würde auch das andere aufhören. Sollten wir Jesus nicht mehr lieben, so würden wir zu Abgefallenen; dann wären wir nicht mehr von Gott Geliebte. Wenn wir Gott nicht lieben, sind wir Verfluchte (1.Kor 16,22; Eph 6,24), Widerstrebende, Feinde Gottes. Diese Liebe ist also an eine Bedingung geknüpft.

 

Es gibt aber bei all diesen Dingen (Liebe, Treue, Freude, usw.) zwei Ebenen: Es ist möglich tief im Inneren Freude zu haben, aber oberflächlich traurig zu sein; es ist möglich tief im Inneren treu zu sein, aber an der Oberfläche - das heißt, in einem gewissen Fall - untreu zu sein.

Ebenso ist es möglich, dass ich tief im Inneren Liebe zu Jesus habe, aber dennoch in einem gewissen Fall oder in einer bestimmten Sache so lebe, dass ich nicht aus der Liebe zum Herrn handle, oder etwas anderes lieber habe als den Herrn.

Vom der Vorsorge Jesu für die Jünger: 14,25-31a

Jesus spricht über die Wichtigkeit seiner Abschiedsreden. (Hoher Stellenwert dieser Rede).

Jesus sorgt für neues Licht der Jünger: 14,25-26

14:25 Dieses alles habe ich zu euch geredet, da ich bei euch gewesen bin. 26 Aber der Fürsprecher, der Heilige Geist, den der Vater schicken wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und wird euch an alles erinnern, das ich euch sagte.

Vers 26: Gottes Vorkehrung für unsere Heiligung: Christus sorgt für die Seinen, dass sie alle seine Lektionen verstehen und im Gedächtnis behalten

Fürsprecher - wird in Jesu Namen kommen. Das heißt: Er wird das Anliegen Jesu in dieser Welt hier repräsentieren. Er spricht für Jesus. Er wird euch an meiner Stelle ansprechen. Jesus verheißt seinen Jüngern mehr Licht durch den Heiligen Geist:

Licht zu vermehrter Erkenntnis: 14,26a

14:25 Dieses alles habe ich zu euch geredet, da ich bei euch gewesen bin. 26 Aber der Fürsprecher, der Heilige Geist, den der Vater schicken wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren

Erläuterung von bereits Gesagtem und Offenbarung von Neuem.

 Licht zur Erinnerung: 14,26b

und wird euch an alles erinnern, das ich euch sagte.

Wie wir die Bibel lesen sollten: Am besten wäre es, wenn die Christen einfach die Bibel selbst zur Hand nehmen würden und so viel lesen würde, so viel sie können oder wollen, und wenn sie sich vom Heiligen Geist anhalten lassen würden. Das heißt, man liest, bis einem etwas Besonderes auffällt. Dann bleibt man dabei stehen und überlegt und „kaut“. - frei sein, die Bibel zu genießen. (Manchmal Hindernis, wenn man sich die Pflicht auferlegt, die Bibel in einem Jahr durch zu lesen. - uns nicht unter Druck setzen lassen.

Die Bibel erklärt, wann etwas mich direkt angeht und wann nicht!

 

Erster Bezug: Die elf Jünger Jesu, nicht wir.

Erst in zweiter Linie: Wir. (auch Jünger Jesu geworden; haben den Heiligen Geist).

Wir verkünden ein geschichtliches Wort, das bereits abgeschlossen ist. Wir geben es weiter. Sie bekamen das Wort, Gott schuf das Wort und gab es ihnen. Und sie haben es zum ersten Mal in den Raum gesetzt. Da war der Heilige Geist ihnen behilflich. Sie haben nicht alles notiert. Wahrscheinlich hatte niemand einen Notizblock dabei, um die Worte Jesu schnell aufzuschreiben. Aber der Heilige Geist hat es auch nach 30-50 Jahren in Erinnerung gebracht und dazu noch Erläuterungen gegeben, sodass sie dann alles aufschreiben konnten. Das ist es, was hier gesagt wird.

Nachdem auch wir den Heiligen Geist bekommen haben und auch Jünger Jesu geworden sind, dürfen wir Ähnliches erleben, wenn wir das Wort Gottes lesen. Der Heilige Geist kann es uns ins Gedächtnis prägen, in Erinnerung bringen und helfen, es zu verstehen.

Jesus sorgt für den Frieden der Jünger: 14,27

27 Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht erregt und beunruhigt, es sei nicht furchtsam.

Vers 27: Gottes Vorkehrung für unsere Heiligung: Christus sorgt dafür, dass wir Frieden haben, einen Frieden, der uns die Gewissheit gibt, dass uns trotz der widrigsten Umstände nichts von Gottes Liebe trennen kann.

Zweimal sagt er ihnen Frieden zu. Schalom ist der (Begrüßungs- und Abschieds-) Gruß in Israel (und ähnlich in der ganzen arabischen Welt: Salaam).

Zunächst können wir dieses Wort als Abschiedsgruß auffassen. Damit es aber klar ist, dass es mehr ist als nur ein Gruß, wiederholt Jesus dieses Wort - ähnlich wie am Auferstehungstag (Kap. 20,19-21). Es geht um den wirklichen Frieden. Dieser Friede ist Jesu Friede. Nur er kann ihn geben. Niemand von uns hat einen solchen Frieden, bei uns ist er nicht zu Hause, statt dessen ist nur Unfrieden und Unruhe zu Hause. Aber wenn Gott und Versöhnung anbietet, kann uns dieser Frieden geschenkt werden.

nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch

Wenn die Welt grüßt, wünscht sie Frieden / alles Gute. Aber sie kann keinen Frieden / alles Gute geben.

Jesus wünscht uns nicht nur Frieden, sondern gibt ihn wirklich und umhüllt uns von diesem Frieden.

Euer Herz werde nicht erregt und beunruhigt, es sei nicht furchtsam.

Die Furcht kann im Leibe stecken, aber sie muss uns nicht bestimmen.

Jesus sorgt für die Hoffnung der Jünger: 14,28a

28 Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und ich komme zu euch.

Vers 28: Gottes Vorkehrung für unsere Heiligung: Christus sorgt dafür, dass wir Hoffnung haben.

Jesus fasst zusammen: Zwei Themen, bisher besprochen: Ich gehe weg. Ich komme hin zu euch.

Jesus geht weg.

Das heißt rückblickend, dass sein Auftrag nun zu Ende ist. Aber da sein Auftrag bald fertig ist, muss er wieder zum Auftraggeber zurück gehen. Vorausblickend heißt dies, dass er zum Vater geht - nicht nur, um sich in der Wärme des Vaters aufzuhalten, sondern um einen neuen Auftrag vom Vater wahr zu nehmen. Das ist gut für die Jünger. Denn dort kann er einen größeren und besseren Dienst für sie wahr nehmen.

Jesus kommt wieder

 In dreierlei Hinsicht; denn in diesem Kap. war von drei Kommen die Rede:

·       Sein Kommen nach der Auferstehung (14,19)

·       Sein Kommen im Heiligen Geist zum Gläubigen (14,18.23). - in der Wiedergeburt Für die Jünger geschah dies am Pfingsttage. Jesus kam und nahm Wohnung in ihnen durch den Heiligen Geist

·       Sein Kommen bei der Entrückung (14,3)

Jesus sorgt für die Freude der Jünger: 14,28b-29

Vers 28b-29: Gottes Vorkehrung für unsere Heiligung: Christus sorgt dafür, dass seine Jünger eine tiefere Freude haben, wenn er weggeht, indem er uns in vertiefte Liebe und vertieften Glauben führt.

Sie sollten sich freuen, weil Jesus zum Vater geht. Das ist zum einen gut für Jesus und zum anderen gut für sie. Glaube und Liebe sind die Kardinaldinge des Christenlebens. (Siehe Blatt: Glaube und Liebe)

Indem er sie zu vertiefter Liebe zu ihm führt: 14,28

Wenn ihr mich liebtet, hättet ihr euch daran gefreut, dass ich sagte, Ich gehe hin zum Vater, weil mein Vater ist größer als ich.

Sie liebten ihn nicht im letzten Sinne. Hätten sie wirklich die Liebe gehabt, die Jesus wünschte, so hätten sie wirklich Freude über sein Weggehen gehabt. Aber dieser Freude wird dann kommen, wenn sie wirklich zum vertiefter Liebe kommen.

Wenn ich jemanden wirklich liebe, freue ich mich über alles Gute, das ihm zustößt. Und wenn ich auch noch etwas davon habe, so habe ich eine doppelte Freude.

Größer dort, weil Jesus Christus hier auf den Gebrauch seiner göttl. Eigenschaften verzichtete und weil er beim Vater mehr Möglichkeiten hat zu wirken. Er ist dann nicht mehr in der alten Welt, sondern in der himmlischen, geistlichen, wo alles nach geistlichen Prinzipien abläuft.

Indem er sie zu vertieftem Glauben an ihn führt: 14,29

29 Und nun habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit, wenn es geschehen sein wird, ihr glauben mögt.

Der Mangel an Freude ist auf Mangel an Glauben zurückzuführen. Denn sie haben Schwierigkeiten, Jesus ganz ernst zu nehmen. Hätten sie größeres Vertrauen auf Jesus gehabt, so hätten sie Freude über sein Weggehen gehabt. Aber dieser Freude wird dann kommen, wenn sie wirklich zu vertieftem Glauben an ihn kommen.

Es wird notwendig sein zu glauben, denn Jesus wird nicht mehr sichtbar sein, wenn er zum Vater gefahren ist.

Vers 29: Gottes Vorkehrung für unsere Heiligung: Christus sorgt für den Glauben der Jünger vor, indem er ihnen alles vorhersagt, ehe es geschieht, damit ihr Glaube nicht so stark erschüttert wird (Kreuzigung, etc.)

Jesus wirft Licht auf das ihm Bevorstehende: 14,30-31a

Jesus weiß, was auf ihn zukommt und will die Jünger nun wappnen.

30 Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn es kommt der Fürst der Welt; und er hat in mir nichts;

V 30: Den Judas konnte Satan kaufen - und er zahlte ihn schlecht (nur 30 Silberlinge), aber in Jesus hatte er keinen Angriffspunkt. Das heißt, Satan hat keinen Grund, gegen Jesus vorzugehen. Er hat auch nichts Gemeinsames bei Jesus.

Als der Satan in der Wüste kam, hatte er nichts in Jesus.

Versuchung hat in uns Klebstoff. Wir haben Neigung zum Sündigen. Das heißt, wir sind nicht ohne Schuld, wenn wir versucht werden. Wir werden von uns aus versucht (Jak 1)

Adam und Eva: kam die Versuchung nur von außen, nur von Satan, auf sie zu. Bei uns: aus unserer eigenen tiefen Verdorbenheit hervor.

Bei Jesus nicht! Jesus kennt kein Körnchen von Verdorbenheit, er war vollkommen reiner Mensch, er hatte keine Sünde in sich, auch keine Erbsünde. Er konnte zwar versucht werden, weil er als Mensch Verlangen hatte, aber Versuchung ist an sich noch nicht Sünde, sondern Versuchung ist eine Einladung zum Sündigen. Jesus wurde in der Wüste von Satan zum Sündigen eingeladen, aber er widerstand immer.

Wenn dieser Christus, an dem Satan nichts hat, in uns lebt, sind auch wir imstande zu widerstehen.

Sondern:

31 sondern: damit die Welt zur Kenntnis nehme, dass ich den Vater liebe und so tue, wie mir der Vater Gebot. -

Der Feind kommt nur, weil Gott es zulässt und weil Jesus dem Vater entgegengeht („Kommt, lasst uns aufbrechen!“). Alles ist in Gottes Hand.

Für diesen Augenblick der Begegnung mit dem Fürsten dieser Welt kam Jesus auf die Erde. Jesus kam, damit der Fürst der Welt überwunden würde. Hier wird der „Handschuh“ geworfen und der Sieg über den Feind errungen.

Jesus starb nicht als Schuldiger, sondern weil er den Willen Gottes tat (Joh 3,16). Das ist der Sinn von Golgatha: Rettung von Menschen.

Aufruf zum Aufbruch: 14,31b

Dieser Aufruf war nötig: Kommt, steht auf! Die Jünger waren wir festgenagelt. Sie sind wie gefesselt, gebannt. Sie bekommen mehr Licht. Einiges geht ihnen auf, sie lieben ihren Herrn, freuen sich, dass er immer noch da ist, aber können sich nicht an den Gedanken gewöhnen, dass er weggehen soll.

Steht auf, lasst uns aufbrechen und gehen!

Wohin? - Zunächst Richtung Golgatha. Das wird auch immer unser Weg sein. Jesus ruft auch uns immer so zu: Steh auf! Komme mit! Verlasse deine jetzige Situation, verlasse die warmen Räume der unmittelbaren schönen Gemeinschaft und gehe ins Tal. Jesus nimmt uns mit.

Vers 31b: Die Liebe des Sohnes zum Vater - auf dem Prüfstein. Jesu Hingabe jetzt getestet:.

Meint ihr, dass der Herr den Vater liebte? - Wie oft hat er von seiner Liebe zum Vater gesprochen? - Das einzige mal, als er es sagte, sagte er auch. Lasst uns gehen, um das zu beweisen!

Taten sprechen lauter als Worte!

Der Herr wählte den Vater - Das ist Heiligung! In einer von Emotionen geladenen Atmosphäre spricht man gern unüberlegte Dinge ... Es ist leicht in einer von Emotionen geladenen Atmosphäre zu singen „Ich lieb den Herrn!“. Vielleicht wäre es manchmal besser, mehr von Seiner Liebe zu uns zu sprechen. (Lennox).

 

Der Herr Jesus hat Vorkehrung getroffen für unsere Heiligung!

Ist es dieser Gott nicht wert, dass wir hier und jetzt mit ihm tiefste Gemeinschaft pflegen, die IHN - und uns - befriedigt und sättigt? Habt ihr all diese Dinge verstanden? - JA Herr. - Glückselig seid ihr, wenn ihr's tut!

Abraham wurde ein „Freund“ Gottes genannt. Was wird auf deinem Grabstein stehen?

 


Die äußere Seite der Heiligung: Zweite Abschiedsrede: Fruchttragen und Zeugnis in der Welt (Orientierung über die neue Lage): 15,1- 16,33

Von der Lebensgemeinschaft des Jüngers mit Jesus: 15,1-16,4

Jesus geht nun auf die neue Lage der Jünger ein, die für die Jünger mit dem Weggang ihres Meisters entsteht. Das ist die neue Lage: eine ganz besondere neue Gemeinschaft mit Jesus, welche die gegenwärtige physikalische übersteigen wird. Das ist tröstlich. Jesus ist immer noch dabei, die Jünger zu trösten.

Er hilft ihnen zu verstehen, wie es sein wird, damit sie ihre Beziehung mit dem unsichtbaren Jesus besser verstehen können.

Die erste Abschiedsrede Rede fand noch in dem Obersaal statt, in welchem das letzte Passahmahl und das erste Abendmahl (welches sich an das Passahmahl anschloss) eingenommen wurde. Danach brach man auf (vgl. 14,31). Es geht nun Richtung Gethsemane. Man ist oben auf dem Berg - in der Stadt. Man geht aus dem Obersaal in die dunkle nacht hinaus. Der Weg geht nun bergab ins dunkle Tal. Dieser Weg ist bezeichnend für den Weg Jesu in dieser Nacht.

Aber dieser Weg wird nicht stumm zurück gelegt. Es ist gut möglich, dass zu dieser Jahreszeit überall auf dem Weg kleine Häufchen von Reisig (Reisern) von den Reben gebrannt haben. Denn es war die Zeit, in der man die Reben beschnitt. Vielleicht ist dies der Anlass zu dem Gespräch. Es könnte sein, dass Jesus durch einen Weingarten ging. Wir wissen es nicht.

Aber Jesus greift hier ein Bild auf, das in Israel sehr bekannt war. Jeder Israelit kann sich sofort vorstellen, wovon Jesus spricht. So werden die geistlichen Gedanken von Jesus sehr plastisch.

 

In Kap. 13,30ff hatte Jesus seinen Weggang bekannt gegeben, in Kap. 14 hatte er grundsätzlich angedeutet, wie seine Beziehung mit den Jüngern in Zukunft sein würde. Er hatte ihnen gezeigt, dass es sich bei dem Himmel nicht in erster Linie um einen Raum handeln würde, sondern um eine Person. Er half den Jüngern, sich an die Zeit zu gewöhnen, wann Jesus jenseits dieses Vorhangs zwischen ihnen und dem Himmel sein werde. Er zeigte ihnen, dass er immer noch zugegen sein werde. Die Jünger haben dies in der Apg behalten und mit Jesus weiter gelebt, wie wenn er unter ihnen wäre.

In den beiden Kap. 15-16 zeigt Jesus den Jüngern, wie ihre Lage aussehen wird, wenn er weggegangen sein wird. In 15,1-17 bespricht er nun seine Lebensgemeinschaft mit den Jüngern:

Das Bild vom Weinstock und den Reben als Bild dieser Gemeinschaft: 15,1-8

Zwischen Rebe und Weinstock besteht eine Lebensgemeinschaft, versinnbildlicht durch den Saft.

Die Identifizierung: 15,1

15:1 Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner (d.i. der Winzer).

2 Aussagen: Jesus sagt, wer er ist und wer der Vater ist:

Jesus ist der wahre Weinstock: 15,1a

„Ich, ich bin der wahre Weinstock“. Das Wort „ich“ ist hier betont.

Wahr - im Gegensatz zum falschen, unfruchtbaren Weinstock Israel

In Jes 5,1-7 und an anderen Stellen (vgl. Ps 80,9-12; Jer 2,21; Ez 15,1-8; Hos 10,1; 14,8) wird Israel mit einem Weinstock verglichen. Aber Israel hat versagt, es hat die Absichten Gottes nicht zur Erfüllung gebracht. Israel ist also ein versagender Weinstock, ein falscher, einer, der kein Leben in sich hat und keine Frucht trägt. Das hat sich fortgesetzt bis in die Zeit des Neuen Testaments, sodass es dort heißt: „Er kam in sein Eigentum und die Seinen nahmen ihn nicht auf“ (Joh 1,12) und: Er kam in seinen Weingarten, suchte Frucht „und fand keine“ (Luk 13,6ff; vgl. auch Matth 21,33 ff). Israel bringt nicht Frucht für Gott.

Nun sagt Jesus zu seinen Jüngern: Seht, mein Volk hat versagt. Aber nun komme ich. Ich bin der fruchtbare Weinstock. Gott der Vater hat mich hinein gepflanzt in diese Welt und ich stehe hier an der Stelle von Israel.

In Luk 13 wird Israel mit einem unfruchtbaren Feigenbaum verglichen. Der Besitzer kommt drei Jahre hinter einander und sucht Frucht, findet aber keine. So spricht er zum Verwalter: Hau diesen Baum doch um. Denn er bringt keine Frucht und benützt unnötigerweise den Boden. Dem Boden werden dadurch Kräfte genommen, die für andere Pflanzen nützlich wären. (Vgl. Luk ). Der Gärtner hat eine Beziehung zu diesen Pflanzen und hat Erbarmen um diesen Baum. Er sagt: Lass mich doch noch dieses eine Jahr um den Baum graben und ihn düngen. Wenn er dann keine Frucht trägt, soll er umgehauen werden.

Es gibt die fundierte Meinung, dass Jesus dieses Gleichnis erzählte, als er bereits drei Jahre in Israel öffentlich gewirkt hatte. Er ist der Gott Israels, der am Baum seines Volkes Frucht sucht. Es ist gut möglich, dass Jesus noch ein weiteres Jahr in Israel weilte und wirkte (also insgesamt etwa vier Jahre), bevor er gekreuzigt wurde.

Somit wäre dies Gleichnis ein Beispiel von seinem Umgang mit Israel.

Nach einem weiteren Jahr hat Israel immer noch keine Frucht getragen. Ein Jahr später lesen wir in (Luk Matth 21,19; vgl. Mk 11,13ff), dass Jesus an einem anderen Feigenbaum in der Jerusalemer Gegend Frucht suchte. Der Feigenbaum hatte falsche Ankündigung gemacht. Es waren Blätter vorhanden, was ein Zeichen dafür war, dass auch Frucht vorhanden sein müsste. Es war zwar noch nicht die Jahreszeit für die volle Frucht (vgl. Mk 11,13), aber da die Blätter vorhanden waren, hätten auch Feigen am Baum sein müssen. Daher geht Jesus auf den Baum zu und sucht die erwartete Frucht. Er findet sie aber nicht. Dann setzt er an diesem Baum ein Zeichen und verflucht ihn. So wird auch Israel unter den Fluch gestellt. Der Baum muss umgekippt/ gefällt werden. Aber dies geschieht nicht sofort. Erst später, im Jahr 70 n. Chr., kommt der Fluch. Der Grund, warum der Fluch nicht sofort, im vierten Jahr (vgl. Luk 13) kommt, ist, weil Jesus selbst die Stelle des Baumes einnimmt. ER wird an einen Baum (so „Kreuz“ wörtlich) geheftet, gekreuzigt und gibt sein Leben für sein Volk und dessen Sünden - wie es schon vor und bei seiner Geburt verheißen worden war (Matth 1 und Luk 2).

Jesus, der wahre Weinstock nimmt den Platz eines Versagers ein! Das tut Jesus immer noch! Gottes Wege mit Israel sind ein Beispiel für Gottes Wege mit allen Menschen. Wir sollten an Israel lernen, wie wir vor Gott aussehen und wie Gott an uns Menschen handelt. Gott ist ein Gott der Gnade, der unseren Platz, den Platz des Versagers einnimmt und nun selber tut, was er erwartet.

Gott wirkt in uns das, was vor ihm wohlgefällig ist! (Hebr 13). Das ist die Botschaft dieses Bildes. Jesus ist der wahre Weinstock - im Gegensatz zum falschen, unfruchtbaren Weinstock Israel.

 

Zwischen Rebe und Weinstock besteht eine Lebensgemeinschaft, versinnbildlicht durch den Saft.

V 1: Ich bin der wahre Weinstock.

Altes Testament: Absicht: Durch Israel sollte Gottes Charakter den Menschen geoffenbart werden.

Aber: Jes 5 - nur Schlechtigkeit - saure Trauben

Wein - seit erdenklichen Zeiten was erstrebenswertes; Symbol - Freude. Wer Trauben ißt - erfrischend, gut, süß - Auch Gott möchte was Schmackhaftes! Gott wollte seit je Frucht, Frucht, die sein Herz erfrischt.

Joh 2 Was fand Jesus? Hat Gottes AT Volk die Herzen der Außenstehenden erfrischt und Gottes Geschmack weitergegeben? „Euer Geld bitteschön!“ - Gott der gierige Steuereintreiben. Die Nationen lästerten. Das Israel nach dem Fleisch hat versagt.

JESUS CHRISTUS - die Wirklichkeit, wovon das fleischliche Israel der Schatten war!

Was Gott mit Israel im AT begonnen hatte, soll nun in Christus auf der höheren Ebene weitergeführt werden

Israel versagt - Und WIR? Christus sagt nicht: Und nun versucht IHR euer Glück! Macht es besser! - Nein Christi Jünger sind nicht der Weinstock! Völlig NEUE Erfindung Gottes, wie nun Trauben hergestellt sollen: ER SELBST ist der Weinstock!

Sieh Gottes Vorsorge für das Produzieren der Trauben eines heiligen Charakters! Christus ist es! Dieser Weinstock hat seine Wurzel in den unbegrenzten Quellen Gottes! - Die stehen dem Gläubigen zur Verfügung! - sodass der Charakter Gottes durch den Gläubigen zu den Menschen fließt und so für sie zugänglich wird!

Kein Abstrampeln, kein „Ringen und Abmühen“.

Der Vater ist der Winzer! Wer trägt die Verantwortung dafür, dass die Rebe Frucht bringt? - letzlich der Winzer! Viel Arbeit... Bsp.: Winzer - beginnt in Febr. mit Schneiden - händisch!

Diesen besonderen Weinberg überlässt der Vater nicht anderen Weingärtnern. Es sein höchstpersönliches Anliegen, diese Trauben christlichen Charakters hervorzubringen - möglichst viele.

Heiligung ist ein Evangelium/Frohbotschaft. Es ist nicht so, dass Christus uns errettet, und wir Verantwortung und Last aufgehalst kriegen, einen christlichen Charakter hervorzuzwängen. ER trägt, gibt denSaft, motiviert, stillt Bedürfnisse, erhält unsere Kraft aufrecht, ...

Xt # Akrobatik, sondern RUHEN in Christus. Wenn wir mehr Erfolg haben werden als AT-Israel, dann deshalb, weil wir Christus selber haben - Jes 30,15

Bsp.: wisst ihr was der Unterschied zwischen Fabrik und einem Garten ißt? Vgl Gal 5. Die Frucht des Geistes ist nicht unsere sondern des Geistes.

Der Vater beginnt den Prozess und hält ihn aufrecht - wie befreiend!

a) unfruchbare Triebe nimmt er weg

b) fruchtbare reinigt er, dass sie mehr Frucht bringen

Gott macht keine halbe Sache. Messer tut weh. (Hebr 12,11 Alle Züchtigung scheint uns zwar für die Gegenw. nicht Freude zu sein, sondern Tr., hernacxh aber gibt sie denen, die .)

z.Bsp.: schickt uns Schwierigkeiten - sind Gelegenheiten! schickt uns Menschen, die wie wir sind (Jakob zu Laban!- sieh die schöne Frucht bei Jakob!)

 

Wahr und wirklich - im Gegensatz zum natürlichen Weinstock

Jesus ist der wirkliche Weinstock im Gegensatz zum natürlichen, den Jesus in diesem Bild verwendet. Jesus ist das eigentliche Leben. Der natürlichen Weinstock schenkt den Reben Lebenssaft. Jesus ist der wahre Lebensbrunn, der Schöpfer und Geber allen Lebens, die Quelle des Lebens. Und wer mit ihm verbunden ist, der teilt den Saft aus dieser Quelle.

Das hat Johannes bereits am Anfang seines Evangeliums festgehalten: Gott ist das Wort, das Fleisch wird, in ihm ist das Leben. Er ist das Brot des Lebens, das Licht des Lebens, die Auferstehung und das Leben, der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Er ist die wahre Quelle des Lebens. Er erfüllt, was der Psalmist aussagte: Alle meine Quellen sind in dir (Ps 87,7). Er ist die wirkliche Quelle all dessen, das dazu beiträgt, dass Gott Wohlgefallen an uns haben kann.

Der Vater ist der Winzer: 15,1a

Der Vater ist der Winzer, der an den Reben arbeitet - und auch am Weinstock. Er ist der Gärtner, der Verwalter, der nach dem Rechten sieht. Er hat den Weinstock gepflanzt, er hat den Sohn gesandt (Joh 3,16).

Vom Beschneiden der Reben: 15,2-3

In den Versen 2 und 3 ist vom Beschneiden der Reben die Rede. Es wird nicht gesagt: „Ihr seid die Reben“. Das kommt erst später im Text. Jesus setzt das hier voraus. Die Jünger sollen zunächst eine Wahrheit zur Kenntnis nehmen. Sie sollen nicht zu stark an sich selbst denken, sondern vom Bild her eine Wahrheit mitbekommen, die sehr ernst ist: Das Beschneiden der Reben.

 

Es werden zwei Vorgänge des Beschneidens beschrieben. Zuerst das Beschneiden am Weinstock, dann das Beschneiden an den Reben.

Das Beschneiden am Weinstock: Nicht fruchttragende Reben werden entfernt: 15,2a

2 Jede Rebe an mir, die nicht Frucht trägt, nimmt er weg;

Jede Rebe „an mir“: Die Rebe ist nicht im Weinstock, sondern am Weinstock.

Reben, die nicht Frucht tragen, werden entfernt. Wenn sie nicht Frucht tragen, so ist dies ein Zeichen davon, dass kein Leben in der Rebe ist. Es liegt nicht am Weinstock, wenn eine Rebe keine Frucht bringt. Denn er selbst - Jesus - ist das Leben. Die Rebe ist abgestorben.

Es ist in der Natur möglich, dass der Stamm lebendig ist und der Ast tot. Der Grund dafür kann eine Krankheit sein, ein Unfall (zum Beispiel ein Gewitter, durch welches der Ast beschädigt wurde). Jedenfalls ist nicht mehr genügend Kontakt zum Stamm vorhanden, sodass der Ast nicht am Leben bleiben konnte.

Im geistlichen Bereich ist dieser Kontakt mit dem „Stamm“ nötig. Es gibt solche, die wie „Reben“ aussehen und den Eindruck erwecken, als hätten sie Kontakt zu Jesus Christus, aber sie sind nicht wirklich an ihm.

Aber nur solche, die abgestorben sind, werden entfernt - im Gegensatz zur üblichen Praxis im Weinbau. Dort werden nämlich auch fruchttragende Reben entfernt und nur eine bis drei Reben gelassen. Aber bei Jesus ist das nicht so. Alle lebenden Reben bleiben. Jede Rebe hat am Weinstock Platz, denn dieser Weinstock kann alle tragen. Er hat genügend Saft und Fruchtbasis für jede Rebe. Und jede darf viel Frucht tragen. Das ist Gnade. Hier hängt es nicht von der Rebe ab, sondern vom Weinstock. Bei Jesus kann jede Art von Frucht gedeihen. Und er kann unsere Fähigkeit als Reben vergrößern, damit alles, was sich an Frucht ansetzt sich auch wirklich entwickeln kann.

Die Möglichkeiten in unserem Leben hängen von Jesus ab. Unsere Aufgabe ist lediglich, die Beziehung zu ihm zu fördern; wir wollen uns einfach zur Verfügung stellen.

Das Beschneiden an den Reben: Fruchttragende Reben werden beschnitten: 15,2b

und jede, die Frucht trägt, reinigt er, damit sie noch mehr Frucht trage.

Die Triebe, die unnötig Saft brauchen, werden entfernt. Dabei ist zweierlei zu beachten:

Das Beschnittenwerden ist notwendig für unseren Dienst

Was in diesem Fall weggeschnitten wird, ist Lebendiges, nicht Abgestorbenes. Das ist ernüchternd. Das heißt, es gibt Dinge in unserem Leben, die ihren Platz haben, die „lebendig“ sind, aber im Plan Jesu nicht für mich bestimmt sind.

Wenn wir an Jesus angekoppelt sind, mit Jesus verwachsen sind, dann könnte jeder von uns unendlich viel tun. Denn jeder von uns ist vielseitig begabt. Wir hätten in vielerlei Hinsicht große Möglichkeiten. Wenn wir mit Jesus in Gebets- und Wortgemeinschaft bleiben, werden wir aktiviert; dann ist Energie vorhanden zu allem möglichen; dann könnten wir aufspringen und alles Mögliche unternehmen: predigen, singen, usw. Da ist es nötig, dass Jesus uns beschneidet. Hier geht es nicht um Sünden, sondern um das Verwirklichen von Gottes Plan in unserem Leben.

Jesus selbst hat die Möglichkeit, vieles in unserem Leben zu bewirken. Aber nun fängt er an, wegzunehmen. Das heißt, Jesus nimmt gesundes Gewächs weg

(Dabei nimmt er uns auch in die Heiligung, aber hier geht es in erster Linie um unseren Dienst.)

Ich habe das selbst erleben müssen. Ich habe viel evangelisiert, bis der Herr anfing zu beschneiden: „Nein, hier ist nicht dein Dienst. Er geht in eine andere Richtung. Dahin!“. Und mein Leben wurde enger.

Gott tut dies, damit wir an der Stelle für ihn Frucht tragen, an der er es haben will. Wir sollen dort Frucht tragen, wo er es bestimmt.

Wir sollen nicht allem nachlaufen, was wir meinen tun zu können. Wir sollen auf den Herrn harren, um seinen Plan für unser Leben genau zu erfahren. Lassen wir uns beschneiden in unseren Dienstmöglichkeiten! Konzentrieren wir uns darauf, was der Herr von uns will.

Das Beschnittenwerden ist schmerzhaft

Das Beschnittenwerden ist schmerzhaft (wenn nicht für die Rebe in der Natur, so doch für uns als Reben am Weinstock Jesus, nämlich die Jünger). Wenn Jesus anfängt, uns zu beschneiden, so tut dies weh.

Aber der Winzer ist nie so nahe, wie wenn er mit dem Messer kommt. Er hält die Rebe in der Hand, wenn er sie beschneidet. Wenn wir in seiner Hand sind, ist sein Handeln an uns immer gut, egal, was wir aufgeben müssen.

Es ist sehr schmerzhaft, wenn Jesus anfängt, Dinge aus unserem Leben zu nehmen, von denen wir meinten, dass wir uns in ihnen entfalten und darin Jesus dienen könnten. So ein Wegschneiden kann ganz plötzlich kommen.

Jesus behält sich das Recht vor, Zeit und Stunde festzulegen, wann er mit dem Messer kommt. Wir wollen uns darauf einstellen, dass er der Herr in unserem Leben bleibt. Er bestimmt, nicht ich. Nicht meine Wünsche zählen, sondern seine, nicht meine Selbstverwirklichung zählt, sondern seine.

Wir sind nicht dazu da, uns selbst zu verwirklichen. Übrigens ist unverständlich, was das Wort Selbstverwirklichung eigentlich aussagen soll. Bin ich nicht wirklich? Ich brauche mich nicht zu verwirklichen. Ich bin bereits wirklich!

Wollen wir Jesus gewähren lassen!

Wenn wir in der Gemeinschaft mit ihm bleiben, dann ist es möglich, auch plötzliches Wegschneiden zu verkraften. Der Schmerz wird allerdings nicht ausbleiben. Unsere Gemeinschaft mit Jesus kann noch so intakt und gesund sein, es wird immer schmerzen, wenn Jesus wegschneidet. Aber wenn unsere Augen auf ihn gerichtet sind, können wir es besser verkraften und tragen, wann Jesus etwas aus unserem Leben nimmt, von dem wir meinten, dass wir es notwendig brauchten. Es braucht Zeit, das zu verkraften.

Das Beschnittenwerden ist sinnvoll

Das Beschnittenwerden ist sinnvoll, weil es zu dem Zweck geschieht, dass mehr Frucht entsteht.

Uns erscheint das Beschneiden oft sinnlos. Wir hatten unsere Pläne und Vorstellungen und Pläne.

Ich hatte große Pläne in Bezug auf die Evangelisation. Ich war zwar kein Evangelist, aber ich hatte Geschmack davon bekommen. Mit der Zeit hatte der Herr Segen geschenkt, viele Menschen haben sich bekehrt. Und dann machte ich Pläne. Ich wollte meinen Dienst zu einem Werk ausbauen usw. Man konnte mich schon fast beten hören: „Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt, mein Reich komme, mein Wille geschehe auf Erden, wie deiner im Himmel.“

Nein, sagt der Herr: Nicht mein Reich, sondern deines; nicht mein Wille, sondern deiner. Und wenn er dann anfängt zu schneiden denken wir oft schnell: Jesus, da hast du einen Fehler gemacht. Ich hatte doch so viel Segen erlebt. - Dann sagt Jesus: Nein, ich hatte mir das nicht so vorgestellt.

Beschneidung hat immer einen Sinn. Jesus sagte zu Petrus: Jetzt kannst du es nicht verstehen, aber hernach, eines Tages wirst du es verstehen.

Das ist eine herrliche Verheißung. Wir bleiben nicht in Unkenntnis über seine Wege. Manches lernen wir schon hier auf Erden zu verstehen, manches erst später.

Oft verstehen wir erst lange Zeit später, warum Gott uns einen bestimmten Weg geführt hat. Ich durfte in einem seelsorgerlichen Gespräch erkennen, warum ich durch ähnliche Situationen geführt worden war, wie mein Gegenüber: Ich konnte ihm nun eine Hilfe sein.

Jetzt konnte ich verstehen. Aber im Moment versteht man das noch nicht. Gottes Wege sind immer gut, weil Gott gut ist. Und sein Beschneiden ist immer sinnvoll. Es ist nicht so, dass durch das Wegnehmen weniger Frucht entstehen soll. Manchmal denken wir so. („Aber, Herr, jetzt hast du mir diese Möglichkeit weggenommen. Es haben sich doch so viele Menschen bekehrt und so viel Gutes ist dabei hervor gegangen.“) - Jesus sagt: Nein, ich habe andere Vorstellungen.

Was eigentlich Frucht ist, das bestimmt schließlich der Winzer. Er weiß, was er hervorkommen lassen will.

Das Beschnittenwerden geschieht durch Gottes Wort

Es ist das Wort Jesu, welches die Funktion des Beschneidens über nimmt. Das Messer ist also das Wort von Jesus, das Wort Gottes.

3 Ihr seid schon rein um des Wortes willen, welches ich zu euch geredet habe.

Das Wort, das Jesus gesagt hat, ist für die Jünger das Wort Jesu von Joh 14 und überhaupt auf alle Worte, die Jesus den Jüngern gesagt hat.

Wie hat das Wort Jesu die Jünger beschnitten? - Alle Worte Gottes dienen dazu, eine Zäsur einzubringen zwischen uns und dem, was Gott nicht gefällt.

Wenn Jesus spricht, so richtet uns dies neu aus. Dann wird in den Raum gestellt, was wichtig ist. Wenn Jesus etwas sagt, dann werden meine Augen auf das Wichtige gelenkt und somit weg von dem, das ich für wichtig hielt.

Alle Worte Gottes haben die Eigenschaft - positiv oder negativ -, uns auf Gott und auf seinen Sohn auszurichten und das wegzunehmen, was nicht in unser Leben gehört. Das Wort Gottes entfernt Dinge aus unserem Leben dadurch, dass es unseren Blick von diesen Dingen weg nimmt und auf Jesus richtet. So ist sein Wort immer reinigend, beschneidend, entfernende, fördernd. Es fördert die Sache Gottes, und ich muss auf meine Sache verzichten. Er muss zunehmen, ich muss abnehmen.

Jesus nimmt Gestalt an; aber dementsprechend muss meine „Gestalt“ schwinden. Es kann nicht anders sein.

Vom Verhältnis der Reben zum Weinstock (Vom Bleiben und nicht Bleiben): 15,4-6

Die Verantwortung für das Bleiben liegt beim Jünger: 15,4a

4 Bleibt an mir und lasst mich in euch verbleiben!

Der Jünger hat eine Mitverantwortung, die lebendige Verbindung mit dem Herrn aufrecht zu erhalten. Die Verantwortung für das Bleiben liegt also auch beim Jünger.

Wir übersetzen den zweiten Teil des Satzes nicht als Verheißung („und ich werde in euch bleiben“), sondern als Befehl: „und lasst mich in euch verbleiben!“ Diese Übersetzung ist im Vergleich mit den Versen 5 und 7 naheliegender. Der Befehl wird fortgesetzt: „Bleibt ihr an mir! Und: Lasst mich in euch verbleiben!“ Jesus will in uns bleiben. Aber das Bleiben Jesu am Jünger ist nicht selbstverständlich. Wir müssen es zulassen.

Eine selbständige Rebe ist ohnmächtig: 15,4b

So wie die Rebe nicht von sich selbst Frucht tragen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so könnt ihr es (auch) nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt.

Das sollten wir lange und tief bedenken. Ohne Jesus vermögen wir nichts zu tun. Nichts von dem, das wir ohne Jesus taten, war etwas, weil wir nichts sind ohne Jesus. Er ist es, der aus uns etwas Bedeutsames macht. Und er ist es, der uns dann gebraucht, um etwas, das bei Gott Bedeutung hat, hervor zu bringen.

Von uns aus ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Frucht ist alles das, was Gott gefällt, nicht nur die Frucht des Geistes von Gal 5,22f, nicht nur Seelen, die zum Herrn geführt werden (also Vervielfältigung des Wesens das Frucht trägt). Die Frucht, dass wir Christen hervorbringen gehört zwar dazu, ist aber nicht alles, was hier angesprochen ist. Es ist nicht das Los eines jeden Christen, persönlich andere zu Christus zu führen. In der Heiligen Schrift ist Frucht etwas Vielfältiges. Es scheint, dass hier alles eingeschlossen ist. So wie Jesus die wahre Quelle des Lebens überhaupt ist, so ist Frucht alles das, was Jesus in meinem Leben hervorbringen will. Der Weinstock bestimmt die Frucht. Er will allerlei in meinem Leben hervorbringen, was Gott wohl gefällt.

2.Kor 5,9: Solange wir noch nicht beim Herrn sind, sondern hier in der Ferne vom Himmel, sind wir bemüht, ihm wohlzugefallen. Es ist das Ziel des Paulus, Gott Freude zu machen.

Eine selbständige Rebe ist ohnmächtig. Niemand von uns kann - getrennt von Jesus - irgend etwas tun, das Gott beeindrucken könnte. Keine Werke des Menschen sind im Grunde Gott wohlgefällig.

Pfr. Schnepel bringt dies in seinem Kommentar zur Offenbarung immer wieder zum Ausdruck: Die Kultur des Menschen muss zerstört werden. Was der Mensch an Schönem hervorbringt, ist wie ein Geplärr, wie Kitsch, nichts!

Alles, auch alles Gute, was wir hervorbringen, gefällt Gott nicht. Denn es ist alles von Selbstsucht gekennzeichnet. Gott hat zwar auch Freude an Farben, Tönen, an Architektur. Aber bei ihm gilt noch etwas ganz anderes: die Einstellung des Architekten und Erbauers. Wenn bei diesem die Liebe fehlt und das Sehnen nach der Ehre Gottes, so ist es alles nichts wert und muss zerstört werden - zusammen mit dieser Welt, die vergänglich ist. Die Welt ist gut, aber sie ist von der Vergänglichkeit gekennzeichnet. In dieser Welt hat nur Bestand, was Gott selbst zuwege bringt.

Daher sollen wir uns an Jesus ankoppeln lassen. Nur von ihm her, von der Quelle, vom Weinstock her, kann in unserem Leben etwas, das Bestand hat, entstehen und in jene Welt hinüber gerettet werden. Ohne mich könnt ihr nichts tun, sagt Jesus.

Die Quelle ist der Weinstock: 15,5

5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.

Die Rebe darf den Saft vom Weinstock holen bzw. annehmen. Das ist sehr tröstlich. Wenn wir einen bestimmten Dienst zu tun haben oder einen Weg zu gehen haben, der schwer ist, so sollen wir bedenken: Jesus ist der Weinstock, wie die Rebe. Unser Leben ist sein Leben!

Paulus gibt zu: Ich lebe nicht! (Gal 2,19-20). Das ewige Leben ist keine „Sache“, sondern eine Person. Paulus lebt nicht - auch als Christ nicht. „Sondern Christus lebt in mir“. Weil Christus in Paulus lebt, deshalb ist bei Paulus Leben vorhanden. Christus ist das Leben von Paulus. Aber Paulus hat nicht zweierlei (Christus und dazu noch das ewige Leben).

Wir müssen personell denken, nicht mechanistisch, sachorientiert. (Die jenseitige Welt ist eine Welt von Personen. Personen stehen im Vordergrund.). Jesus ist das ewige Leben. Wenn ich an Jesus angeschlossen bin, habe ich alles, was ich brauche. Alles! Aber ohne ihn kann ich nichts hervorbringen.

 

Die Rebe hat ihre Quellen nicht in sich. Sie kann nichts tun - als BLEIBEN.

Sünde hat in uns einen Geist der Unabhängigkeit von Gott entwickelt. Wir fallen oft in die Haltung zu meinen, wir seien Unabhängigkeitskämpfer. (War of Independance)

Bsp.: Angestellter Kleinhändler: Seine Aufgabe ist s, die Geschäfte zu führen. Die Versorgung hat er v. Großhändler. Ist der Großhändler verantwortlich, wie das Geschäft läuft? Nein, sondern für die Versorgung!

Christus in UNS - wir vergessen das so leicht.

Bsp.: Ich geheiratet - lebte danach anders, aber war`s noch nicht so gewohnt. Stell dir vor geht heim - hol die Haferflocken raus - und iß aus der hohlen Hand ..

Wie bleiben wir in IHM? Folie.

1.             Wir bleiben im      GLAUBEN -                          vertrauen ihm weiterhin

2.             Wir bleiben im      GEBET -                                reden gern mit ihm, beten an, bitten.

3.             Wir bleiben in      GOTTES WORT - lesen es, denken nach, erinnern uns

4.             Wir bleiben im      GEHORSAM -                       gehorchen dem, was er uns klarmacht

5.             Wir bleiben in      GEMEINSCHAFT-              mit ihm und seinem Volk, geben Liebe ... weiter, dienen

6.             WIR RUHEN IN IHM -                                         sind uns ständig unserer Vereinigung mit ihm und unserer Abhängigkeit von ihm bewusst

V 5: wir denken - wenigsten 5-10% ohne ihn - Wir sollen die Herzenshaltung entwickeln, zu jeden Zeitpunkt des Tages in JESUS zu ruhen.

Bspe: Schlüssel verloren

Autofahrer kurz vor uns reingebogen

Nachbarkinder unsere Rosen geknickt

Mutti braucht so lange im Badezimmer - vati steht immer im Bad, wenn ich reinwill!

Bsp.: Die Kämpfe, als wir Christen wurden ..Wir wussten mit dem Kopf, dass das Opfer Christi völlig ausreicht. Aber wie schwierig fanden wir es doch, in diesem vollbrachten Werk zu ruchen. immer wieder meinten wir, wir müssten doch irgendetwas dazu tun. Wie schwierig fanden wir es, uns einfach zurückzulehnen und zu vertrauen, dass Christi Werk tatsächlich Gott absolut zufrieden stellt.

Bsp.: einer lernt schwimmen - wir wundern uns, wie es möglich war, dass wir mal nicht schwimme konnten. Es erscheint so natürlich, aber heir, der Lernende ist total darauf konzentriert, nicht unterzugehen. Fürchtet sich s. dem Wasser anzuvertrauen. Strengt sich an, um sich über Wasser zu halten. Aber gerade die Anstrengungen ziheh ih unter Wasser. ...Als wir zu Christus kamen, mussten wir es lernen, in Seinem vollbrachten Werk zu ruhen. Wir mussten lernen, nicht auf unsere Gefühle zu schauen, sondern Gottes Wort zu vertrauen. Zu RUHEN.

Ebenso mit Charakterentwicklung:

Bsp.: Bin sehr ungeduldig und aufbrausend/zornig. Oder ich bin bekümmert über meine Eßgier. Will es ändern. Je mehr ich ich bemühe, desto mehr merke ich, wie ungeduldig/ undiszipliniert ich bin.

Je mehr wir entdecken, dass wir ohne Christus nichts tun können, lernen wir, dass wir, wenn wir in Christus ruhen, alles tun können. Phil 4,13

Dann erleben wir mal den Sieg - machen gleich darauf den Fehler, wieder uns selber zu vertrauen. Egal wie oft wir siegreich waren - dadurch dass wir in Christus ruhten und seine Resourcen anzapften - , lerne in der Haltung der Abhänbgigkeit zu bleiben, bis diese Haltung deine 2. Natur wird!

Bei rechter Verbindung ist viel Frucht garantiert: 15,5b

Wer an mir bleibt und bei welchem ich in ihm verbleibe, der trägt viel Frucht, weil ihr ohne mich (od.: getrennt von mir) ihr nichts tun könnt.

Jede Rebe, die an Christus ist, bringt viel Frucht. Ohne ihn können wir nichts tun, aber mit ihm alles! Jeder Christ ist dazu bestimmt, viel Frucht zu tragen, denn es hängt nicht von ihm ab, sondern vom Weinstock Jesus.

In Jes 54,1-5 wird Israel mit einer unfruchtbaren Frau verglichen. Dort heißt es: „Juble, die du keine Kinder bekommen konntest, ... denn dein Mann ist der Schöpfer!“ So wie Gott aus dem Nichts erschuf, so kann Gott aus einem Menschen, der ohnmächtig ist, unfruchtbar ist, alles schaffen. Mit ihm ist alles möglich.

Wollen wir uns ihm zur Verfügung stellen. Schauen wir nicht auf unsere Möglichkeiten und Fähigkeiten! Die kann Gott ohnehin nicht gebrauchen. Schauen wir auf ihn!.

Gott hat die Welt im Nichts aufgehängt. So kann er auch heute aus dem Nichts erschaffen und etwas Bleibendes zuwege bringen.

Viel Frucht! Gott wird aus dir VIEL Frucht hervorbringen!

Bleiben = in seinem Wort bleiben (vgl. Vers 7-10), um herauszufinden, was er gerne hat, wie er uns haben möchte; es heißt in lebendiger Beziehung mit ihm stehen.

In Christus bleiben # „Beben in der Leber

Bsp.: 18-jähriger Sohn - möchte enge Beziehung zu seinem Vater aufrecht erhalten - Was tut er? - Er nimmt sich Zeit, auf den Vater zu hören, was dieser getan haben möchte. (z.B. dass der Rasen nächsten Sonntag gemäht ist...) Und weil er den Vater liebt, ist er bereit, herauszufinden, was sein Varer gerne möchte. Und am nächsten Sonntag ist der Rasen gemäht.

Die Folge des Nichtbleibens ist schwer: 15,6

„Wenn jemand nicht an mir bleibt, (wird seine Geschichte lauten:) Er wurde wie die Rebe hinausgeworfen und er verdorrte ( und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer) und brennt.“

Jesus gebraucht hier die rückblickende Perspektive. Das heißt, im Nachhinein sieht man es so. Anders ausgedrückt: „Wenn jemand nicht an mir bleibt, (wird Folgendes sein): Er wurde wie die Rebe hinausgeworfen und verdorrte.“

Es ist als ob im Nachhinein gesprochen wird: „Seht einmal her, da war jemand, der wollte Christ sein, er sah so aus wie ein Christ, aber er musste entfernt werden.“

Ich bin fest davon überzeugt, dass es in bibelgläubigen, fundamentalistischen, evangelikalen Gemeinden viele Menschen gibt, die nicht Christen sind, nicht wiedergeboren sind, oder wiedergeboren waren und schließlich abgestorben sind. Sie haben keinen Kontakt zum Weinstock Jesus. Die Form ist zwar geblieben, aber das Interesse ist irgendwo anders.

In sich hat die Rebe kein Leben. Aber solange die Rebe mit dem Leben in Verbindung ist, trägt sie Frucht. Jede Rebe bringt Frucht. Wenn sie nicht Frucht trägt, ist sie nicht mehr am Weinstock. Sie hat dann nicht Leben.

Nun ist Jesus wieder beim Bild und er erzählt, was man mit der Rebe macht:

Und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und er brennt.

Man sammelt die unfruchtbaren Reben, die vom Weinstock entfernt sind; und „er brennt“. Es heißt nicht „sie brennen“ (Pl), sondern „er brennt“ (Sg): Gemeint ist die einzelne Rebe, der einzelne, der als Christ am Weinstock war, nun aber nicht mehr dort ist. Es ist also möglich, dass sich Reben vom Weinstock entfernen.

Vers 6: Sie verdorren. Und dann werden sie entfernt. Man nimmt sie weg und verbrennt sie. Die Armen sammelten das Holz für den Ofen zuhause. D.h. sie sind nutzlos, und daher werden sie entfernt. - Konsequenz: Keine Trauben. Kein Wein. Kein veränderter Charakter. Verdorrte Reben weisen die geschrumpfte und verkümmerte Art einer Persönlichkeit vor, in der das Fleisch regiert. Mt 5,13. Ob das auch damit verbunden ist , dass man damit gleich auch sein Heil verliert, ist an dieser Stelle wohl nicht gesagt.

Einige Verheißungen unter Bedingungen: 15,7-8

Unter zwei Voraussetzungen (Bedingungen) geschehen sechs Dinge (Verheißungen):

Die zwei Bedingungen: 15,7a

7 Wenn ihr an mir bleibt und meine Aussprüche in euch bleiben,

An Jesus bleiben

„Wenn ihr an mir bleibt, ...“:

Jesus sagt dieses Mal nicht „wenn ich in euch bleibe“, sondern „wenn ihr an mir bleibt“. Hieran erkennen wir, dass es die Verantwortung der Jünger war. Dies bestätigt die Richtigkeit unserer Übersetzung in Vers 4: „... und lasst mich an euch verbleiben“.

Bleiben = in seinem Wort bleiben (vgl. Vers 7-10), um herauszufinden, was er gerne hat

Jesu Worte in uns bleiben lassen

„und meine Aussprüche in euch bleiben, ...“:

Das Bleiben Jesu in uns und das Bleiben seiner Aussprüche in uns ist auswechselbar. Wenn sein Wort in uns zu Hause ist, ist klar, dass Jesus in uns Raum hat und in uns bleibt.

Aussprüche (griechisch.: rhemata, nicht logoi). Diese beiden Begriffen werden heute in der charismatischen Bewegung in unbiblischer Weise gegeneinander ausgespielt. Rhema bekommt dort eine schriftfremde Bedeutung. In der Heiligen Schrift aber werden logos (Wort) und rhema (Ausspruch) auswechselbar gebraucht. Sie sind in der Substanz dasselbe. Alle logoi (alle geschichtlichen Worte Gottes) sind rhemata (Aussprüche Gottes). Das Wort logos erinnert daran, dass es von Gott durchdacht war, bevor er es sprach. Das Wort rhema bringt zum Ausdruck, dass es aus seinem Mund hervor ging. Es ist sein Ausspruch, von ihm in den Raum gesetzt. Alle Worte Gottes kommen von Gottes Mund und waren gründlich durchdacht, bevor er sie aussprach.

Hier verwendet Jesus das Wort rhemata (Aussprüche), weil Jesus an die Wort erinnert, die er zu ihnen gesprochen hat. Diese sind richtige Worte (logoi) Gottes.

Diese sollen in uns zu Hause sein und Raum haben. Das heißt:

1.     Wir nehmen Kenntnis von ihnen; sie sind uns interessant, wichtig.

2.     Wir lernen sie auswendig bzw. prägen sie uns in unser Gedächtnis ein.

3.     Wir heben diese Worte auf; wir sorgen dafür, dass sie weiterhin im Raum bleiben - in Papierform zum Beispiel. (Die Gemeinde Jesu ist dafür verantwortlich, dass es Bibeln gibt.)

4.     Wir nehmen sie ernst und halten sie ein. Das heißt, wir stellen uns darauf ein, dass alle geschichtlichen Aussagen richtig sind, und wir befolgen alle Befehle Gottes, die uns betreffen.

7 Wenn ihr an mir bleibt und meine Aussprüche in euch bleiben,...

das heißt, wenn diese Aussprüche in uns eine Bleibe, eine Wohnung haben,... (Jesus verwendet hier dasselbe Wort wie in 14,1-3. Er will, dass Gottes Wort einen Wohnplatz in uns hat.) Wenn die Aussprüche Jesu in uns Platz haben, dann hat Jesus in uns Platz. Die Worte Gottes stellen Gott dar, die Wort Jesu stellen ihn dar. Die Worte eines Menschen sind der Mensch. So drückt er sich aus; das ist er. Wenn Jesu Worte in mir Raum haben, dann hat Jesus in mir Raum. Wenn ich an ihm bleibe und Gemeinschaf mit ihm haben und sein Wort in mir Platz hat, dann entstehen sechs Folgen:

Die sechs Folgen (Verheißungen): 15,7b-8

Die Jünger werden bitten: 15,7b

so werdet ihr bitten, (was immer ihr wollt)

Die erste Folge ist, dass wir bitten. Das Ernstnehmen von Gottes Wort führt immer zum Gebet. Es führt immer dazu, dass man zu Gott spricht. Das Hören auf Gott macht das Sprechen zu Gott möglich. Und das Hören auf Gott macht das erhörliche Sprechen zu Gott möglich.

Sein Wort prägt meinen Willen, und aus diesem Willen, aus diesem neuen Wünschen entsteht Gebet. Jesu Worte verändern meinen Willen und bringen neues Beten hervor. Das Beten muss aus dem Wort kommen.

Wenn jemand mit dem Beten Schwierigkeiten hat, soll er sich in das Wort Gottes vertiefen. Er soll das Wort Gottes in sich ein Zuhause geben. Die Folge wird sein, dass man betet. Man wird seine Sorgen zu Bitten umformen.

Wenn wir Gottes Willen herausfinden wollen und Frucht bringen wollen, werden wir ermutigt, zu beten.

Wir können den Prozess des Fruchtbringens beschleunigen, indem wir mit Gott zusammenarbeiten. (Bei der Erlangung des Heils können wir nichts tun, aber wenn es um die Heiligung geht, ist die Zusammenarbeit mit Gott nötig! Vgl Ex 14 mit Ex 17!

Wo wir ein Bedürfnis fühlen, können wir es uns zum täglichen Gebetsanliegen machen.

Bsp.: In bestimmten Situationen reagiere ich nicht so wie Christus reagieren würde. NICHT: „Damit muss ich halt leben , so bin ich halt, vielleicht wird sich das ändern.“ BITTEN. - Er wird es tun. „Herr, behandle diese Schwachheiten.“

 Die Jünger werden wollen: 15,7c

(so werdet ihr bitten,) was immer ihr wollt

Bsp.: eines schönen Morgens wachst du auf - dir fällt ein, dass ein Rolls Royce etwas Schönes wäre. Beachte Kontext des Fruchtbringens und Entwickelns eines göttlichen Charakters. Was hat der Rolls Royce mit christl. Frucht zu tun?

Wenn das Wort Christi in uns bleibt, werden eigene Wünsche ausgerottet werden. Ps 37,4 Habe deine Lust ...

Die zweite Folge ist, dass wir wollen, was er will. Das Ernstnehmen von Gottes Wort beinhaltet, dass wir vorher bereits in unserem Willen geprägt wurden. Sein Wort prägt meinen Willen. Wir wollen dann, was Gott wollte. Unser Wille ist dann umgepolt.

Mit diesem Wollen, von dem hier die Rede ist, ist das gottwohlgefällige Wollen gemeint.

Wenn Gottes Worte nicht in mir Platz haben, melden sich meine eigenen Wünsche, die von Gott unabhängig und autonom sind. Auf diese nimmt Gott keine Rücksicht. Nur diejenigen Wünsche, die aus dem Raum in meinem Leben kommen, wo Gottes Wort Platz hatte und dann in Gebetsform zum Ausdruck kommen, werden erhört. (vgl. Kp 14 „in meinem Namen“)

Die Jünger werden erhört werden: 15,7d

und es wird euch geschehen

Die dritte Folge ist, dass wir Gebetserhörungen bekommen.

Der Vater wird verherrlicht werden: 15,8a

8 Hierin wird mein Vater verherrlicht worden sein

Die vierte Folge ist, dass der Vater verherrlicht wird. Wenn wir auf Gottes Wort hören, ihm einen Platz in unserem Leben geben und beten, wird der Vater verherrlicht werden. V 8: Die Leute preisen den Vater - Mt 5,16. „Welch guten Wein hast du da!“

Die Jünger werden viel Frucht tragen: 15,8b

dahin, dass ihr viel Frucht tragt

Die fünfte Folge ist, dass wir viel Frucht tragen. Es gehört zur Verherrlichung Gottes, dass wir viel Frucht tragen. Fruchttragende Jünger bringen Gott Ehre. Das ist die Bestimmung unseres Lebens.

Die Jünger werden Jesu Jünger werden: 15,8c

und ihr werdet mir Jünger werden.

Die sechste Folge ist, dass wir seine Jünger werden. Bei Christus gibt es keine Jüngerschulen. Jünger wird man durch den Glauben und die Hingabe an Jesus Christus. Aber im Glaubensleben, in der Nachfolge, gilt es zu dokumentierten und unter Beweis zu stellen, dass wir seine Jünger sind. Dies geschieht durch das Fruchttragen. Dann wird zu sehen sein, dass wir seine Jünger sind.

Wir werden durch diesen Prozess seine Jünger. = Schüler, Lernende, die mehr und mehr seinen Charakter nachahmen. (Joh 6,45) - absolvierende Jünger!

Das Wesen dieser Gemeinschaft: 15,9-17

Das Wesentliche in unserer Beziehung zu Gott ist die Liebe! Das Wesen der Gemeinschaft des Jüngers mit Jesus ist die Liebe. So war es immer: vor und nach dem Sündenfall, im Gesetz und im Evangelium. Immer wollte Gott die Liebe des Menschen haben. Die Liebe war es, welche die Gemeinschaft des Menschen mit Gott im Garten Eden kennzeichnete. Die Liebe war es, die Gott von seinem Volk Israel forderte, Liebe von ganzem Herzen. Es sollte kein Raum für einen Rivalen im Leben seines Volkes sein. Diese Forderung, dieser Wunsch Gottes ist auch im neuen Bund geblieben. Jesus sagt: Es bleibt dabei: Gott will unsere Liebe von ganzem Herzen. (Matth 20; Luk 10). Bevor Jesus ans Kreuz geht, nimmt er seine Jünger beiseite und erinnert sie in den Abschiedsreden daran, dass es gerade darauf ankommt (Joh 13; 15). Das wissen wir alle, aber wir müssen daran erinnert werden und diese Erinnerung tut uns gut. Wir wollen auch erinnert werden, denn Gott hat seine Liebe ausgegossen in unseren Herzen, sodass wir lieben wollen. Wir sind darum bemüht, dass wir in der Liebe nicht versagen. Daher tut es uns wohl, und besonders dann, wenn uns gezeigt wird, wie eine solche Liebe aussehen könnte.

Das Wesen unserer Beziehung ist immer die Liebe. Deshalb ist die Liebe so wichtig für die Gesundheit eines Christen. Liebe und Glaube sind die entscheidenden Tugenden für die Gesundheit des Christen. Glaube und Liebe braucht es, um Christ zu sein. Der Glaube ist der Schlüssel und der Träger dieser Beziehung, aber Liebe ist die Substanz dieser Beziehung. Liebe ist die Substanz des Lebens.

Später wird Jesus von Feindschaft sprechen. Aber diese Feindschaft kann man erst ertragen, wenn diese Liebe zu Jesus wirklich fest geworden ist. Erst dann kann man in den Sturm der Welt hinaus gehen.

Ein Mann, der zu Hause Zwietracht erleben muss, wird viel anfälliger für die Stürme des Lebens draußen. Aber wer aus einem geborgenen Zuhause kommt, kann die Kälte der Welt und die Stürme viel besser ertragen.

Jesus zeigt seinen Jüngern, dass er sie liebt. Und er möchte auch ihre Liebe haben.

In 15,9-11 spricht Jesus von der horizontalen Liebe, von der Liebe zwischen Jesus und seinen Jüngern. Dies entspricht dem Gebot: „Du sollst den Herrn deinen Gott lieben von ganzem Herzen.“

In 15,12-17 spricht Jesus von der Liebe unter den Jüngern - aber wiederum im Lichte der Liebe Jesu zu ihnen.

Die Liebe zwischen Jesus und seinen Jüngern: 15,9-11

Die Liebe Jesu zu den Jüngern: 15,9a

9 Wie der Vater mich liebte, so liebte auch ich euch.

Das war das, was Jesu Beziehung von Anfang an gekennzeichnet hatte. Als er sie von ihrer irdischen Tätigkeit wegrief, war dies ein Ruf der Liebe. Sie erlebten dann eine Gemeinschaft, die sie ganz übermannte. Donnersöhne (Jakobus und Johannes) wurden zu Menschen der Liebe.

„Wie der Vater mich liebte, so liebte auch ich euch“:

Es besteht ein Unterschied zwischen Jesus und den Jüngern. Wenn der Vater Jesus liebt, so ist dies verständlich. Wenn aber Jesus - Gott in Fleischgestalt - uns liebt, so ist diese Liebe von unserer Perspektive aus nicht verständlich. Denn wir haben so eine Liebe nicht verdient. Liebe wird überhaupt nicht verdient.

Aber es kommt schon unter uns vor, dass unwürdige Wesen abgelehnt und links liegen gelassen werden. Lieblosigkeit unter Menschen kennen wir. Wir machen einen Unterschied: Menschen, die uns gefallen, lieben wir, andere aber - die in unseren Augen verächtlich sind, achten wir unserer Liebe nicht wert.

In dieser Beziehung sind wir alle gleich: In der Ehe, in der Familie, in engster Gemeinschaft, wo es darauf ankommt, wo wir uns selbst offenbaren, wie wir eigentlich sind, da kommt dieses unser Wesen zum Vorschein. Wir sind selektiv in unserer Liebe. Wenn mir die Frau nicht passt, bekommt sie weniger Liebe; und wenn der Frau ihr Mann nicht passt, dann entzieht sie sich ihm. Wenn ein Kind dauernd stört (es gibt Kinder, die schwieriger sind als andere), ist es schwerer es zu lieben. Andere, die in unser Schema passen, achten wir dann für „liebenswürdig“ sind. Man sollte das Wort „liebenswürdig“ aus dem Lexikon streichen. So ein Wort darf es nicht geben. Denn Liebe fragt nicht danach, ob das Objekt der Liebe „liebenswürdig“ ist. Wir machen Unterschiede.

Jesus vergewissert seinen Jüngern: Ich habe Liebe zu euch. Das sollt ihr wissen! Wenn ich euch meinen Weggang angekündigt habe, so war das nicht aus Mangel an Liebe zu euch. Gerade weil ich euch liebe, gehe ich ans Kreuz. Davon sollen sie überzeugt werden. Obwohl sie ihn schließlich alle verließen, gab er ihnen zu spüren, dass er sie im Grunde nicht verlassen hat. Er liebt sie. Als Petrus den Herrn verleugnete, blickte Jesus ihn an (Luk 22). Daraufhin begann Petrus bitterlich zu weinen, überwältigt von diesem Liebesblick. Als sie sich dann beim Kreuz wieder fanden und ihn in den Todesstunden beobachteten, sahen sie dort nur Liebe. Sie leben nun von diesem Kreuz und erzählen von dieser Liebe Gottes zu ihnen, die sich in Christus geoffenbart hat. So wie Gott in seiner Dreieinigkeit nur Liebe ist und nur Liebe kennt und alle drei Personen der Dreieinigkeit gegenseitig nur Liebe erfahren, so liebt Jesus seine Jünger.

Wir dürfen uns in die Reihe der Jünger hineinstellen. Anstatt elf sind es wieder zwölf und noch mehr. Die Schar wird größer. Jeder von uns gehört nun zu dieser Jüngerschar und darf nun dieses Wort Jesus hören: So wie der Vater mich liebte und bereit war, mich abzugeben, damit ich mein Leben für die Welt gebe, so liebe ich euch und bin bereit, mein Leben für euch zu geben. Aber ich werde mein Leben wieder aufnehmen. Dann wird eine neue Beziehung zu euch entstehen, eine geistliche Beziehung, die enger ist als jede andere. Und ihr werdet von diesem Weinstock, von diesem Liebessaft leben können.

Das Bleiben in seiner Liebe: 15,9b-10

Bleibt in meiner Liebe! 10 Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.

„Bleibt ihr in meiner Liebe!“:

Was bedeutet dieser Ausdruck?

(Wir sprechen nicht so im täglichen Leben. Dieser Ausdruck muss in unser Verständnis übersetzt werden. Die Bibel muss ja mehrfach übersetzt werden:

·       Erstens in unsere Sprache,

·       zweitens in unser Verständnis und

·       drittens in unser praktisches Leben.)

Röm 11 trägt zum Verständnis dieses Ausdrucks bei:

Röm 11,22: „Sieh also die Freundlichkeit und die Strenge Gottes, beides. Gegen die Vielen Strenge;“

Israeliten, die von diesem Ölbaum getragen wurden, sind entfernt worden, weil sie in der Treue Gottes blieben.

„... gegen dich Freundlichkeit, wenn du an (od.: in) der Freundlichkeit bleibst. Sonst wirst auch du abgeschnitten werden.“

Dies ist eine parallele Formulierung zu der in Joh 15,10.

Die „Reben“ müssen sich entscheiden, bei Jesus zu bleiben. Sie müssen an Jesus angeschlossen bleiben. Wenn dies der Fall ist, dann verbleiben wir im „Raum“ der Liebe.

In der Liebe Jesu zu bleiben, heißt, in dem Bereich zu bleiben, in welchem sich die Bibel offenbaren kann. Geht man aus diesem Bereich, so ist es wie in der Ehe:

Der Raum der Liebe des Mannes für die Frau ist die Ehe. Wenn die Frau dem Mann davonläuft, bleibt sie nicht im Raum der Liebe des Mannes; in dem Raum, wo er ihr seine Liebe zeigen könnte. Er liebt sie immer noch (nehmen wir diesen Fall mal an), sie aber bleibt nicht in seiner Liebe, sie bleibt nicht in dem Raum, in dem sich die Liebe des Mannes offenbaren wollte; sie läuft von ihm weg. In Abwesenheit kann der Partner seine Liebe nicht zeigen.

In der Liebe Jesu zu bleiben, heißt Gegenstand der Liebe Jesu zu bleiben. Jesus hört nicht auf, uns zu lieben; aber seine Liebe kann erst zur Entfaltung (zur Vollendung; vgl. 1.Joh 4) kommen und sich manifestieren, wenn wir in seiner Liebe bleiben.

Jesu Liebe will sich in unserem Leben entfalten, sie will uns aus Gottes Himmelsschatz beschenken. Damit dies geschehen kann, müssen wir in seiner Liebe bleiben.

Jesu Liebe will sich in einem ganz bestimmten Raum ausdrücken. Sie liebt zwar auch das verirrte Schaf. Der Hirte geht ihm nach. Aber dies ist nicht der vorgesehene Raum der Gemeinschaft mit Jesus. Der vorgesehene Raum der Gemeinschaft ist die Herde.

Wir sollen uns im Raum der Liebe Jesu aufhalten. Wenn wir Jesus aus der Schule laufen oder aus der Gemeinschaft laufen, dann bleiben wir nicht in seiner Liebe. Wir bleiben zwar noch Gegenstand seiner Liebe. Denn er will uns zurück holen und bemüht sich ungeheuer. Aber wir sind nicht dort, wo er uns seine Liebe offenbarten kann.

Daher sollen wir uns in seiner Nähe aufhalten, damit er uns seine ganze Liebe zur Entfaltung bringen kann: in Offenbarung, in Gemeinschaft, im verschiedenen Aufgabenbereichen.

Jesus sagt: Bleibt in meiner Liebe, bleibt dort, wo sich diese Liebe in echter Gemeinschaft entfalten kann!

Wie könne wir Gottes Kanäle der Liebe offen halten?

Bruderliebe wie praktisch? - Wenn er mich verletzt hat?

a) keine Bitterkeit im Herzen gegen ihn. In Herzen vergeben.

b) das heißt aber nicht, dass wir hingehen und ihm sagen, „ich hab dir vergeben“, solange er nicht um Vergebung gebeten hat.

Bsp.: Jemand mit meinen 2 Töchtern auf und davon. „Ich schreib Brief. „Ich vergebe dir!“ - NEIN. Im Herzen bin ich geduldig und barmherzig und vergebend, aber die Vergebung kann ich ihm erst zusprechen, wenn er in Reue zu mir kommt und mich um Vergebung bittet und den angerichteten Schaden wieder gut macht und meine Töchter zurückbringt!

Was, wenn wir nicht vergeben? Wie hat Christus uns behandelt als wir noch Sünder waren?

Wenn wir seine Liebe zu uns blockieren - durch solch ein verhalten z.B. -, dann wird der Eindruck und das Bewusstsein der Liebe Gottes zu uns schwinden! Wir bleiben nicht in seiner Liebe.

Die Rebe bleibt nur dann gesund, wenn sie die Güte / Liebe des Weinstocks Jesus beständig durch sich strömen lässt. Sonst wird sie mit der Zeit verdorren.

Was ist der Zweck einer Rebe? - Kanal zu sein, - zu anderen weiterströmen lassen, - sodass Frucht entsteht.

 

Wein = Freude

In der Liebe bleiben: Wenn wir nicht gehorchen, hört Gott nicht auf, uns zu lieben,

Bsp: Ich und Rahel! - aber wir verlieren das Bewusstsein und den Genuss Seiner Liebe zu uns.

 

10 Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.

Jesus fügt hinzu, worum es beim Einhalten der Gebote geht. Wir sollen nicht in das alttestamentliche Gesetz zurück fallen. Das Modell zum Einhalten der Gebote ist nicht das alttestamentliche Gesetz, sondern sein Einhalten der Befehle seines Vaters. Das ist eine Liebesbeziehung. Liebe geht auf die Wünsche des Gegenübers ein. Es gehört zu einer Liebesgemeinschaft, dass den Wünschen des Gegenübers (des Partners) entsprochen wird. In diesem Fall ist das Gegenüber unser Gott und Herr. Wir gehören ihm; und er hat ein Recht, uns Aufträge zu geben. Wieviel mehr haben wir daher auf seine Wünsche einzugehen, die eigentlich Befehle sind!

Zu dieser Liebesbeziehung gehört, dass wir tun, was er uns aufträgt. Wir wurden dazu geschaffen, um Gott zu dienen. Er hat Aufträge für uns.

Wir gehen auf seine Aufträge/Gebote ein (das heißt, wir nehmen sie ernst), und wir halten sie. Dies ist das Zeichen dafür, dass wir ihn lieben.

Es ist nicht so, dass wir zuerst die Gebote halten und dann lieben, sondern: Zuerst lieben wir und daher halten wir die Gebote. Unser Halten der Gebote offenbart, dass wir den Herrn lieben. Wir erwidern in Liebe seine Liebe und bleiben dort, wo er uns seine Liebe zeigen kann.

Der Allmächtige hat uns in dieser Hinsicht das Beispiel geliefert. Er hatte es nicht nötig, dies zu tun. Dennoch hat er uns gezeigt, was es heißt zu dienen. Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, sich bedienen zu lassen, sondern zu dienen und sein Leben zu lassen für viele - nicht nur für einen. Jesus ist Gott - uns dienend. Dies ist uns eine weitere Motivation dafür, ihm zu dienen. Nicht nur seine Autorität motiviert uns ihm zu dienen, sondern auch seine herablassende Liebe!

Wenn wir in seiner Liebe bleiben, wollen, gehört es dazu, dass wir uns seine Gebote merken.

Ein Professor fragte einen junger Student, was er in seiner Stillen Zeit gemacht habe. Dieser antwortete: O, ich habe mir die Befehle von Jesus gemerkt. Ich liebe ihn und will seinen Willen tun. Da habe ich mir mal aufgezählt, was er alles befohlen hat.“ Das ist sehr praktisch. Was sind das für Gebote, die Jesus gegeben hat?

Beispiele:

·       Sorgt nicht! (Matth 6): Wenn wir Jesus lieben, brauchen wir keine Sorge zu haben. Es sollte uns dann kein Problem bedeuten, diesem Befehl nachzukommen. Alle unsere Sorge dürfen wir auf ihn werfen.

·       Sucht zuerst seine Königsherrschaft! (Matth 6): Dieses soll in unserem ganzen Leben vorrangig sein. Zuerst kommt Gott - und dann erst unsere Angelegenheiten.

·       Betet im Kämmerlein (Matth 6): Wenn wir Wünsche haben, die wir Gott melden wollen, sollen wir uns zurück ziehen und dorthin gehen, wo andere Menschen nicht hin können. Dann sollten wir unsere Anliegen dem Vater im Himmel bringen. Tun wir das! Liebe wird einem solchen Gebot nachkommen wollen.

·       Seid geduldig mit euren Feinden. Tut Gutes denen, die euch hassen. (Matth 5).

·       Vergebt einander! - und wenn es 490 mal an einem Tag ist. Wenn Jesus das sagt, dürfen wir gewiss sein, dass er uns an einem einzigen Tag 490mal an der gleichen Stelle vergeben wird. Das ist Liebe.

·       Glaubt an Gott! Habt Vertrauen zu meinem Vater und zu mir! Die Liebe will dies.

·       Tragt meine Botschaft weiter. Die Liebe zu ihm wird dies tun.

Wenn wir Jesus lieben, sollen wir auch den Bruder und die Schwester lieben.

Der Zweck des Bleibens in seiner Liebe: 11

11 Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch sei und eure Freude voll sei.

Jesus sagt uns hier, warum er auf diese Art und Weise spricht. Jesus will, dass die Freude der Jünger komplett sei. Das ist die Absicht der Liebe. Darin tut sich seine Liebe zu ihnen kund. Liebe bringt dem anderen Freude. Lieben macht froh und geliebt zu werden macht froh. Es macht uns froh, wenn wir geliebt werden. Und es macht uns froh, wenn wir lieben können.

Gott beabsichtigt unsere Freude! Gott will, dass Menschen froh werden. Deshalb sandte er Jesus. Das ist Evangelium. Gott will unsere totale Lebenserfüllung.

Liebe bringt immer Freude. Liebe ist das Geheimnis der Freude.

In der Frucht des Geistes wird die Liebe zuerst genannt. Liebe, Freude, Friede, usw. (Gal 5,22). Die Freude kommt gleich nach der Liebe!

Wenn wir zwei Menschen haben, bei welchen es in beiden Fällen so ist, dann ist die Freude potenziert.

Jesus liebt den Vater und der Vater liebt ihn. Und Jesus hält die Gebote seines Vaters; das ist seine Freude. Den Willen des Vaters zu tun ist seine Speise (vgl. Joh 4).

Jesus will nun, dass seine Jünger auch so froh werden in ihrer Liebe zu ihm. Nicht, dass er ihnen dies aufbürden will, sondern er will sie froh machen. Er weiß, was für sie gut ist, er weiß, was sie glücklich macht. Glücklich wird man nicht, wenn man sich in den Mittelpunkt stellt und dann nur für sich selbst lebt. Das macht einsam und unglücklich. Das verkompliziert das leben dermaßen, dass sich die Probleme im Nu häufen. In einer Ehe, in der jeder nur auf sich eingestellt ist, wird man unglücklich. Aber in einer Ehe, in dem man bereit ist, an zweiter Stelle zu stehen und den anderen an die erste Stelle zu setzen, hat man am meisten Profit davon. Eheleute, die das Glück des anderen suchen, werden gerade dadurch am glücklichsten.

Jesus will, dass wir so froh werden, wie er froh ist. Dies sagt er Stunden bevor er am Kreuz stirbt.

Hebr 12,2: Jesus sah die Freude vor ihm und ging ans Kreuz und missachtete die Schande.

Die Liebe zu seinem Vater und die Freude war in seinem Leben überwiegend.

Die Liebe unter den Jüngern 15,12-17

12 Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch liebte. 13 Niemand hat größere Liebe als diese, dass er sein Leben lasse für seine Freunde. 14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. 15 Ich nenne euch nicht mehr Sklavendiener, weil der Sklave nicht weiß, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, das ich bei meinem Vater hörte, euch zur Kenntnis gab. 16 Ihr erwähltet mich nicht, sondern ich erwählte euch und setzte euch ein, damit ihr hingehen und Frucht tragen sollt und eure Frucht bleibe, damit, was immer ihr den Vater in meinem Namen bitten werdet, er euch gebe. 17 Dieses alles gebiete ich euch, damit ihr einander liebt!

Um diesen Abschnitt richtig zu verstehen, müssen wir besonders den ersten (Vers 12) und den letzten Vers (Vers 17) beachten. Diese beiden Verse sind wie eine Klammer, welche die Verse 13-16 zusammen hält. Sie geben uns die Linie an, die sich durch diesen Text zieht:

Vers 12: „Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch liebte.“: Liebe ist die Voraussetzung für die Verse 13-16.

Vers 17: „Diese Dinge gebiete ich euch, damit ihr einander liebt!“: Liebe ist die Folge der Verse 13-16.

Liebe ist der Rahmen dieses Abschnitts. Das ist der Schlüssel. Der Abschnitt 15,12-17 zeigt uns also, wie es um die Liebe der Jünger Jesus ist. Wir haben also die Verse 13-16 im Lichte der Klammerverse 12 und 17 zu behandeln.

Der gesamte Text zeigt uns sechs Dinge, die man feststellen kann, wenn die Liebe unter den Jüngern Jesu herrscht.

Die Liebe unter den Jüngern ist ein Gebot: 15,12a

12 Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch liebte.

Liebe kann man gebieten. Liebe ist kein selbstverständlicher Ausfluss meines Wesens. Liebe ist ein Willensakt.

Jesus lässt es nicht darauf ankommen, dass wir zum Lieben aufgelegt sind. Uns ist nicht immer danach. Wir sind nicht immer gelaunt, dass wir lieben. Liebe ist nicht eine passive Angelegenheit.

Es ist nicht so, dass wir sagen können: „Ah, nun bin ich wieder liebend. Ich erfahre, dass ich wieder liebe. Und wenn ich nicht liebe, dann kann ich nichts dafür. (So denken die meisten Menschen heute, weil die Mentalität seit der Revolution um 1968 anders geworden ist. Vor dem dachten Menschen in Form von Gesetzmäßigkeiten, Ursache und Folge. „Wenn dies, dann das“. Dann kam der Einfluss aus Asien in der Philosophie, es kamen die Drogen, der Drang, sich gegen Autorität aufzulehnen, die extreme Individualismus machte sich breit. Es kam zu einem Krach. Darunter hat die naturwissenschaftliche Forschung gelitten. Heute denkt man nicht mehr naturwissenschaftlich. Wenn man früher Zeugnis von Jesus abgelegt hat, wurde man immer wieder gefragt: „Beweisen Sie mir das!“. Heute nicht mehr. Heute heißt es: „Was mich glücklich macht, das ist meine Sache. Und bitte, lassen Sie mich in Ruhe. Und ich werden Sie in Ruhe lassen. Wenn ihnen das gefällt, gut. Was für Sie wahr ist, ist nicht für mich wahr. Was für mich wahr ist, ist meine Angelegenheit.“ Wahrheit ist nach moderner Denkweise nicht mehr etwas, das für uns alle zutrifft. Deshalb kann es keine Beweise geben. Beweise kann es nur dann geben, wenn etwas für uns alle gültig ist. Aber heute ist jeder sein eigener Prophet, sein eigener Wissenschafter, sein eigenes Gesetz, sein eigener Gott, der im Mittelpunkt steht. So ist die Gesellschaft heute fast in den letzten Zugen der Fragmentierung, das heißt, des Auseinanderbröckelns.

Das ist es, wovon Jesus sprach, als er sagte: Die Liebe wird erkalten unter den Menschen. Jesus hat dies mit der Gesetzlosigkeit in Zusammenhang gebracht.

Gesetz und Liebe gehören zusammen: Ordnung und Zuneigung. Diese kann man nicht auseinander dividieren. Wo geliebt wird, ist Ordnung. Wo Ordnung sein soll, da muss Vertrauen sein. Pure Gesetze genügen nicht. Der Andere muss geehrt werden; man muss sich auf den anderen verlassen können. Wenn die Rücksichtslosigkeit zunimmt, bröckelt die Gesellschaft auseinander.

Liebe ist ein Gebot. Wir haben Jesus von ganzen Herzen zu lieben, ob uns danach ist oder nicht.

Liebe ist ein Gehorsamsakt. Wir treffen selber die Entscheidung, diesem Gehorsamsakt auszuführen oder nicht. Wir können uns dazu entscheiden zu lieben. Wenn ich überlege, was Gott alles für mich getan hat, dann kann ich die Entscheidung treffen, dass ich Gott lieben will.

Dieser Gehorsamsakt kann aber nicht ausgeführt werden, wenn ich nicht am Weinstock angeschlossen bin. Liebe ist nicht möglich, ohne dass das Leben Jesu in mir pulsiert und der Heilige Geist in mir wohnt. Wenn das Leben Jesu in mir pulsiert, ist Liebe möglich. Die Liebe Gottes ist in Personform in unseren Herzen ausgegossen worden in Form des Heiligen Geistes. Petrus sagt, da ihr wiedergeboren seid, liebt nun einander (1.Petr 1,22). Wiedergeborene Menschen sind liebesfähig geworden. Sie können jetzt dem Gebot „Liebt einander!“ nachkommen.

Die Liebe unter den Jüngern ist ein Zeugnis: 15,12b

wie ich euch liebte

Das griechische Wort für „wie“ bedeutet „entsprechend, in Harmonie mit“. Das heißt, die Liebe Jesu ist ein Beispiel für uns. Sie ist eine Herausforderung und ein Anlass für unsere Liebe. Wenn wir lieben, entspricht dies der Tatsache, dass er uns geliebt hat.

Das heißt, wenn wir Jesus von ganzem Herzen lieben und diese Liebe sich zeigt, dann wird das ein Hinweis auf seine Liebe zu uns sein. Jeder Jünger Jesu, der Jesus im Mittelpunkt seines Lebens hat, ist eine Zeugnis in dieser dunklen Welt von der Liebe Gottes zu dieser Welt, zu uns.

Jesus betete, dass die Jünger einander lieben sollen, damit die Welt glaube, dass der Vater ihn gesandt hat (Joh 17). Ist unsere mangelhafte Liebe nicht das größte Hindernis, dass die Welt unserem Zeugnis Glauben schenken kann? Gerade dann zweifelt sie an unserem Evangelium. Wenn wir sagen, „Gott hat Jesus gesandt um Menschen zu retten; das hat er aus Liebe getan“ und wenn diese Botschaft der Liebe nicht in unserem Leben sichtbar wird, dann kann die Welt nicht glauben; denn die Menschen haben dann keinen Beweis dafür. Unsere Liebe zu Jesus und zueinander ist ein Hinweis auf die Wahrhaftigkeit des Evangeliums.

Wenn sich die Jünger untereinander lieben, wie Jesus sie liebte, dann ist ihre Liebe ein Zeugnis von der Liebe Jesu zu ihnen. Denn ihre Liebe hat die Art der Liebe Jesu zu ihnen. Auf diese Weise weist die Liebe untereinander zurück auf Jesus.

Die Liebe unter den Jüngern kann gemessen werden: 15,13

13 niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lasse für seine Freunde.

Jede Liebe kann gemessen werden. Sie wird vor allem gemessen an dem Einsatz Jesu für uns: Er ließ sein Leben für uns und hielt uns für Freunde, als wir noch Feinde waren.

(Ebenso sollen wir bereit sein, unser Leben für unsere Brüder und Schwestern dran zu geben. Da brauchen wir nicht zu warten, bis wir in eine Situation kommen, für unsere Geschwister zu sterben. Das darf schon beginnen, während wir leben: Wir dürfen Energie und Zeit für sie dran geben. Vgl. 1.Joh 3,16.)

Die Liebe ist bereit, zu lieben, bis alles gegeben ist, denn Liebe gibt. Liebe ist bereit, alles zu geben - nicht nur, was man hat, sondern auch, was man ist. Liebe ist bereit, das eigene Leben zu geben.

„... dass er sein Leben lasse für seine Freunde“:

Dieser Vers ist kein Widerspruch zu Röm 5, wo Paulus sagt: „Gott hat seine Liebe dadurch unter Beweis gestellt, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Feinde waren.“

Wir waren Feinde, aber Gottes Liebe zu uns, hat uns zu Freunden gemacht. Wir waren beides gleichzeitig: Von uns aus gesehen waren wir Feinde, von ihm aus gesehen waren wir Freunde. Jesu Sterben für uns war notwendig, weil wir Feinde waren (Anders hätten wir nicht gerettet werden können.). Aber er tat es, weil wir seine Freunde waren. Gerade die Tatsache, dass Jesus sein Leben für Feinde lässt, ist ein Zeichen dieser Liebe und Freundschaft Jesu.

Wenn Jesus aus Liebe sein Leben gelassen hat, sollen nun die „Reben“ diese Liebe fortsetzen. (Das Bild vom Weinstock und den Reben schwingt in diesem ganzen Abschnitt immer noch mit.)

 

Vers 13: Was ist das Wesen wahrer Freundschaft? - Sein Leben anderen zu geben. Manchmal ist es leichter, für jemanden zu sterben als für ihn zu leben. (eigenwilliger Teenager, launischer älterer Mensch,..)

Die Liebe unter den Jüngern ist von Freundschaft gekennzeichnet: 15,14

14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.

Wer auf die Liebe reagiert und sie erwidert, ist wirklich Jesu Freund.

Ein Feind wird zu einem Freund, wenn man ihn liebt. Aber er wird zweimal Freund, wenn der Feind anfängt zu lieben.

Es gibt Versöhnung mit Gott an zwei Stellen: Am Kreuz und in der Bekehrung.

·       Gott wird mit uns versöhnt am Kreuz:

Gott war in Christus am Kreuz und versöhnte die Welt mit sich selbst ( 2.Kor 5,18f). Das heißt, von ihm aus war nun nichts mehr im Wege. Er hat seine Liebe Menschen gezeigt. Er ist nun kraft des Todesopfers Jesu Christi mit der Menschheit versöhnt.

·       Wir werden mit Gott versöhnt in der Bekehrung:

Aber das bringt noch kein Heil. Deshalb sagt Paulus: „so sind wir nun Aufrufende anstelle von Christus: Lasst euch mit Gott versöhnen!“ ( 2.Kor 5,20). Das heißt, Christus ruft nun durch uns. Wir sind der verlängerte Ruf Christi. Wenn jemand diesem ruf Folge leistet, wird er jetzt ein Versöhnter.

Gott hat den ersten Schritt zu uns getan. Er liebt uns. Er hat uns seine Freunde genannt, als wir noch seine Feinde waren. Nun sollen wir uns versöhnen lassen, dann werden wir seine echten Freunde - wie die Jünger Jesu. Dann entsteht eine echte Beziehung.

 

Vor der Bekehrung waren wir Feinde und wurden dennoch als Freunde betrachtet, nach unserer Bekehrung sind wir wirkliche Freunde Jesu, wenn wir tun, was er uns gebietet.

 

Liebe ist etwas, das sich zeigen will.

Wenn Ehepaare einander kennen lernen, kommt bald die Frage: Wo habt ihr euch den kennen gelernt. Wo fing die Liebe an?

Wenn man jemanden liebt und diese Liebe erwidert wird, dann fängt gegenseitige Selbstoffenbarung an. Man erzählt einander. Schließlich werden die Beiden zu einer vollkommenen Einheit. Das ist vollkommene Offenbarung.

So ist es mit Gott.

Nachdem er unsere Liebe gewonnen hatte und wir uns ihm stellten und uns ihm alle unsere Sündhaftigkeit zeigten und er uns dann gereinigt hatte, fängt er an, sich uns noch mehr zu offenbaren. Wenn wir im Raum seiner Liebe bleiben, kann er seine Liebe in Selbstoffenbarung zum Ausdruck bringen. Dann schreiten wir von Licht zu Licht. Das ist der Weg eines Christen. Dieses Licht ist von der Liebe getragen.

Jesus sagt: ihr seid meine Freunde, weil ich euch von meinem himmlischen Vater erzählt habe und von dem großen Auftrag, den er mir gegeben hat und an dem ihr nun teil haben dürft. Ihr seid mit hinein genommen in dem, was mein Vater und ich uns vorgenommen haben. Ihr dürft nun mitarbeiten.

Liebe will tätig sein.

Das kleine Mädchen liebt seine Mutter und fragt: Darf ich mithelfen, Tisch decken, usw. Liebe will etwas tun, sie will lieben.

15 Ich nenne euch nicht mehr Sklavendiener, weil der Sklavendiener nicht weiß, was sein Herr macht; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört, euch kundgetan habe.

Das heißt nicht, dass sie nun nicht mehr Sklaven sind. Sie bleiben Sklavendiener. (Ich habe mit „Sklavendiener“ übersetzt, weil das neutestamentliche Wort doulos oft das alttestamentliche Wort für Sklave oder Knecht (ebed) widerspiegelt. Im Alten Testament wird bei ebed der Gedanke des Dienstes betont, nicht der der Leibeigenschaft. Das Wort Sklave könnte den Gedanken des Dienstes vermissen. Wir sind aber als Sklaven Christi auch Diener: Sklavendiener.)

weil der Sklavendiener nicht weiß, was sein Herr macht:

das ist nicht seine Sache. Er hat nur Befehle anzunehmen und zu gehorchen. Aber Jesus informiert seine Sklavendiener. So macht er aus ihnen (zusätzlich) Freunde.

euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, das ich bei meinem Vater hörte, euch zur Kenntnis gab.

Die Liebe ist gesprächig; sie informiert.

Wenn wir unter uns Liebe haben, wird Freundschaftsbeziehung entstehen. Wenn Liebe zu allen gläubigen besteht, dann werden die Wände der Cliquen überwunden. Cliquen sind kleine Zirkel von Christen, die sich regelmäßig treffen. Es ist gut, Beziehungen, Freundschaften und Zusammenarbeit zu haben; aber wenn solche Grüppchen im Zeichen der Vernachlässigung anderer bestehen, zu denen man auch eine Beziehung haben sollte, dann hat dies eine negative Seite. Dann wird die Liebe in dieser Gruppe faul, fleischlich.

Wir müssen freilich klären, welchen Christen wir hauptsächlich unsere Aufmerksamkeit widmen. Aber grundsätzlich sollte es bei uns so sein, wie bei den Christen von Thessalonich: Sie waren eben zum Glauben gekommen, und schon zeigte sich, dass sie zu allen Christen eine Liebe hatten, selbst zu den Christen von Achaia, im Süden von Griechenland, obwohl sie selbst im Norden in der Provinz Mazedonien wohnten und eine ganz andere Mentalität hatten wie die in Achaia. Wenn Christus unsere Herzen überwindet, werden nationalistische Wände, Grenzen und Cliquen überwunden. Dann ist man eins in Christus, egal wo man ist.

Die Liebe macht aus Feinden Freunde; dann wird die Gemeinschaft der Gläubigen zu einer Gemeinschaft der Freundschaft. Christen sind Freunde, weil Jesus uns zu seinen Freunden machte und er wirklich ein Freund von uns geworden ist.

 

Vers 14: Wir sind zwar Sklaven Christi/ Knechte V 20! Er zieht es dennoch vor, uns als Freunde zu behandeln: Teilt uns seine Hintergedanken, das Warum und Wofür seines Handelns mit.

Bsp.: Büro Pläne;

Bsp.: Firma: 1 Sohn, der mitarbeitet - Unterschied zu einem Arbeiter

Unterschied zwischen: Er ist unser Freund und - Wir sind seine Freunde!

Bsp.: Wenn jem „Freund des Kaisers“ war, galt dies doch nicht umgekehrt

Aber: Diese Freundschaft ist an eine Bedingung geknüpft! Wir sind nur dann SEINE Freunde, wenn ...

Bsp.: Ich zu Besuch -was ißt du nicht gerne - Blutwurst - du servierst mir Blutwurst - das wir unsere Konversation zu Tisch nicht gerade fördern.

Studiere Seine Wünsche! - Tu sie, auch wenn sie dir gegen den Strich gehen.

Die Liebe unter den Jüngern ist von der Erwählung Jesu gekennzeichnet: 15,16

16 Ihr erwähltet mich nicht, sondern ich erwählte euch und setzte euch ein (od.: pflanzte euch), damit ihr hingehen solltet und Frucht tragt und eure Frucht bleibe, damit, was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er euch gebe.

Unser ganzes Tun und Lassen soll gekennzeichnet sein von der Liebe zueinander. Die Liebe zueinander soll unser Miteinander durchdringen. Dies wird auch in Vers 16 ausgesagt:

Jünger Jesu lieben einander als solche, die zu ihm gezogen wurden: 15,16a

Ihr erwähltet mich nicht, sondern ich erwählte euch

Das Wort erwählen geht in der Heilsgeschichte über die gewöhnliche Bedeutung („Wahl“) hinaus und bekommt eine Liebesbedeutung. Das Wort Erwählung in der Heilslehre bringt eine Liebesbeziehung zum Ausdruck. Erwählen heißt schätzen, zu schätzen wissen, vorziehen.

Der Messias ist der „Erwählte“ Gottes (Luk 23). Aber er wurde nicht aus einer Mehrzahl von Kandidaten erwählt. „Erwählung“ spricht von der Beziehung des Vaters zum Sohn. Er ist Gottes „Geschätzter, Köstlicher, Vorzüglicher, Vorgezogener“. Gott liebt und schätzt ihn, wie wenn er aus einer Menge heraus gewählt, vorgezogen und geschätzt wäre.

Die Engel sind Erwählte (1.Tim 5), aber sie waren nie etwas anderes; sie wurden auch nicht aus einer größeren Zahl von Geschöpfen ausgewählt. Es gab keine anderen, die - als nicht Erwählte - zurück gelassen wurden. Sie waren von Anfang an Gegenstand der Liebe Gottes, geschätzte Diener Gottes. Er liebt sie. Sie preisen ihn aus lauter Liebe. Sie bringen die Anbetung Gottes in vollkommener Weise zum Ausdruck.

In diesem Sinne sind auch die Gläubigen in Christus „Erwählte, Geschätzte“. (Wenn wir es so sehen, fällt eine Menge von theologischen Problemen, die uns die Kirchengeschichte als Erbe hinterlassen hat, weg.)

Erwählung bedeutet nicht dass Gott sich eine bestimmte Anzahl von Menschen ausgesucht hat und die anderen verworfen hat. Erwählung ist eine Aussage über die Liebe Gottes zu denen, die auf seine Liebe reagiert haben.

Wir dürfen nicht zuviel in die Heilige Schrift hinein lesen. Wir müssen auch lernen stehen zu bleiben bei Fragen, die wir nicht beantworten können. Wer letztlich für die Entscheidung verantwortlich ist, bleibt eine Frage, die wir nicht beantworten können. Auch die Kalvinisten können es nicht. Kalvinisten wollen die Antwort finden, indem sie das Wort „zuvor erkennen“ neu definieren. Der letzt Punkt - das heißt, wo wir in der Geschichte des Heils den Anfang zu setzen haben - bleibt im Dunkeln. Tatsache ist, dass Gott wusste, wie sich der Mensch entscheidet. Warum er es wusste, steht nicht geschrieben. Es steht nicht geschrieben, dass er das bestimmte. Es ist möglich, dass er das bestimmte, wir wissen es aber nicht.

Nb.: Prädestination ist etwas anderes als Erwählung. Prädestination hat die Sohnesstellung zum Gegenstand, nicht das Heil. Gott prädestiniert nicht zum Heil, sondern er prädestiniert, dass die Geretteten Söhne sein sollen. Erwählung hat die Geretteten zum Gegenstand: Wer gerettet ist, ist dadurch kostbar, geschätzt, ein Gegenstand der Liebe, ein „Erwählter“.).

Jünger Jesu lieben einander, weil sie sich vom Vater geschätzt wissen. Unsere Liebe zu einander wird getragen von dieser Liebe Gottes, die uns gewählt hat, aber in eine Beziehung gebracht hat, in welcher wir Geschätzte, Kostbare sind. Sonst könnten wir einander nicht lieben.

Wenn jeder von uns sich in seiner Stillen Zeit zu Hause lieben lassen würde und sich durch das Wort Gottes immer wieder vor Augen halten würde, wie geschätzt er in den Augen Gottes ist, könnten wir Christen alle einander ganz neu begegnen. Dann sind wir für unser Selbstverständnis nicht mehr abhängig von dem, was andere von uns halten. Dann sind wir von Vornherein Getragene und können aufeinander zugehen und einander annehmen. Wir brauchen dann nicht mehr diese Liebe selbst zu produzieren.

Wenn Streit unter Christen ist, müssen wir den Christen Jesus kostbar machen. Wenn den Christen die Liebe Jesu groß vor Augen gemalt wird, finden sie leichter zu einander. So tat es Paulus in Philippi (Phil 2).

Die Liebe der Jünger untereinander steht im Zeichen dessen, dass man sich erwählt (kostbar, geliebt) weiß (vgl. Eph 1,18).

Kinder, die wissen, dass ihre Eltern sie lieben, kommen viel besser miteinander aus. Wenn jemand als Geliebter morgens aus dem Haus geht, kann er die Stürme des Lebens viel besser ertragen. Es ist erwiesen, dass Menschen, die im Streit aus dem Haus gehen, viel anfälliger sind für Unfälle.

Wenn wir aus dem Hause der Gemeinschaft mit Jesus gehen in dem Wissen, dass wir Geliebte und Geschätzte sind, können wir auch in die Stürme der Gemeinde gehen und dort sprechen: Wellen, legt euch! Dann können wir weiter gehen in eine dunkle Welt und dort Liebe hinein tragen.

 

Jesus hat uns aus Liebe zu sich gezogen. Nun schätzt er uns als seine Eigentum. Als solche Geschätzten können wir nun einander annehmen. Wer weiß, dass der von Jesus geliebt und geschätzt wird, kann dann auch auf andere zugehen und sie lieben und annehmen, schätzen, erwählen.

Jünger Jesu lieben einander als solche, die in die Welt gesandt wurden: 15,16b

... sondern ich erwählte euch und setzte euch ein (od.: pflanzte euch), damit ihr hingehen solltet

Gott hat Jesus wie einen Weinstock in diese Welt hinein gepflanzt, der nun anstelle von Israel Frucht tragen soll. Nun sind wir zu Christus hin geführt worden und mit ihm verwachsen und somit auch selbst hinein gepflanzt 3worden in diese Welt.

Wir sollten nicht untätig sitzen bleiben, nicht stationär bleiben, sondern hingehen. Jesus will uns vom „Hocker“ bringen. Er sagt zu uns: Gehe hin in den Weinberg und trage du Frucht. Wir sollen hin zur Welt hin gehen!

Die Begegnung mit der Welt, die Missiostätigkeit des Christen ist nicht damit erschöpft, dass wir dauernd rufen: Komm! Es ist Jesus der ruft, „Komm!“, aber wir sollen diesen Ruf Jesu in die Welt hinein tragen. Es wird von der Welt nicht erwartet, dass sie zu einem bestimmten Ort verfrachtet werden soll, an dem sich Christen aufhalten, um dann dort das Wort Gottes zu hören. Das kann einmal geschehen, wenn die Menschen aus der Welt bereit sind, das zu tun. Aber wir sollten den Menschen in der Welt nie zu verstehen geben, dass dies von ihnen erwartet wird. Sie dürfen ruhig bleiben, wo sie sind. Wir sind es, die sich in Bewegung setzen sollen und auf die Marktplätze, auf die Straßen und in die Häuser der Verlorenen gehen, und in die Verstecke, in denen sie sich aufhalten. Wir sollten versuchen ihnen dort von Jesus zu erzählen.

Das können wir nicht individualistisch durchführen. Dazu ist das Zusammenstehen und gegenseitige Ermutigen nötig. Dieser Auftrag ist zu schwer für uns. Auch Jesus sandte seine Jünger zu zweit. Auch Paulus hatte meistens einen Mitarbeiter bei sich. Christen sollten einander stärken in dieser Aufgabe des Gesandtseins in die Welt.

Jünger Jesu lieben einander als solche, die Frucht tragen sollen und deren Frucht bleiben soll: 15,16c

..., damit ihr hingehen solltet und eure Frucht bleibe

Gott will in dieser Welt Überwinder werden. Dazu gebraucht er uns als seine Gesandten. Gott will nicht, dass wir hier in dieser Welt lang und schwer gewirkt haben und am Ende doch noch alles in die Hände des Feindes fällt. Er will, das bleibende Frucht entsteht. Er will in dieser Welt seine Königsherrschaft ausdehnen und dann bei seiner Wiederkunft ganz öffentlich demonstrieren.

Frucht ist alles, an dem Gott Freude hat, alles, was ihm gefällt. Woran Gott Freude hat, können wir im Alten Testament erfahren - und auch reichlich im Neuen Testament.

Aber wir können nicht von selbst Frucht tragen. Denn Frucht ist das, was Jesus selbst in uns bewirkt. Sie ist das Resultat seines Wirkens an und in mir. Daher müssen wir unsere Beziehung zum Weinstock Jesus sehr intakt halten, damit er am Werk bleiben und diese Frucht in/an mir bewirken kann. Ich bin die tragende Rebe, aber derjenige, der die Frucht bewirkt ist Jesus - durch den Heiligen Geist. Für dieser Frucht sind wir gerufen.

Diese Frucht soll bleiben. „... damit eure Frucht bleibe“. Die Gefahr ist, dass die Frucht nicht bleibt, dass die vergänglich ist. Aber das Wort Gottes, das diese Frucht hervorruft, ist unvergänglich und will Bleibendes bewirken. Das heißt, was Gott in dieser Welt tut, soll den Anfeindungen des Feindes Satans überdauern. Jesus ist nicht in die Welt gekommen, um Satan am Kreuz zu überwinden und dann nachträglich sein Werk durch das Wirken des Feindes untergehen zu lassen. Er will, dass das, was wir für und mit Jesus tun, bleibenden Charakter hat.

Paulus ringt um seine Frucht. Er ist manchmal sehr besorgt um seine Schäflein. Er nimmt es auch nicht selbstverständlich, dass seine Frucht bleibt (vgl. 1.Thes 3).

Jesus will uns in Vers 16 daran erinnern, dass wir mitverantwortlich sind, dass unsere Frucht bleibt. Das heißt, in unserer Schwachheit sollen wir uns immer wieder von ihm abhängig wissen. Das ist das Geheimnis. Da liegt unsere Verantwortung, dass wir ihm gewähren lassen. Er will nämlich durch und mit uns wirken. Aber wenn wir nicht in dieser Abhängigkeitsbeziehung leben, werden wir erleben, dass wir im Fleisch versuchen, Gottes Königreich zu bauen. Solches wird sich dann als Heu, Stroh und Stoppeln herausstellen (vgl. 1.Kor 3). Es wird verbrennen. Aber wenn Gott selbst es bewirkt hatte, wird es bleibenden Charakter haben.

„Eure Frucht“ - haben wir sie hervorgebracht? - Nein! - und doch schreibt er sie uns zu!!

Jünger Jesu lieben einander als Beschenkte: 15,16d

damit, was immer ihr den Vater in meinem Namen bitten werdet, er euch gebe.

In Vers 16 steht zweimal „damit“ (griechisch: „hina“, er wird eine Richtung angegeben).

damit ihr hingehen solltet und Frucht tragt und eure Frucht bleibe, damit, was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er euch gebe.

Wie verhalten sich die beiden „damit“ zueinander? Es ist am Besten, wenn wir sie parallel auffassen: Beides ist das Ziel von Vers 16a:

Jesus erwählte seine Jünger um zweierlei herbei zu führen: (1) damit sie Frucht tragen möchten und (2) damit sie alles durch Gebet vom Vater bekommen.

Das Zweite ist die Erklärung für das Erste: Frucht trägt man, wenn man in der Gebetsgemeinschaft mit dem Vater ist und sich beschenken lässt.

Wir werden dann bleibende Frucht tragen, wenn wir betende Menschen sind, wenn wir uns in unserer Sendungstätigkeit immer wieder an den Vater von Jesus Christus wenden, sodass er das tun kann, was er durch uns tun möchte. Jesus erinnert hier an Joh 14,12-13: Unsere Tätigkeit in dieser Welt ist Jesu Tätigkeit, wie Jesu Tätigkeit in dieser Welt die Tätigkeit des Vaters war. Seine Tätigkeit in dieser Welt entstand dadurch, dass er ständig im Gespräch mit dem Vater blieb. So konnte das, was er tat, das sein, was Gott am Tun war. Er sagte, es käme nicht von ihm aus (zum Beispiel: Joh 5,30; 8,28; 12,49; 14,10); er hätte es tun können, weil er Gott war. Aber weil der im Gespräch mit dem Vater blieb, konnte Gott mit ihm und durch ihn wirken. Ebenso will Jesus mit uns und durch uns wirken. Das erfordert aber, dass wir in Gesprächsverbindung mit ihm bleiben.

Auf einen einfachen Nenner gebracht heißt dies: Aller Dienst eines Christen kommt aus dem Gespräch mit dem Himmel hervor. Dienst, der nicht aus dem Gespräch mit dem Sohn Gottes und dem Vater hervor geht, kommt aus dem Fleisch und hat nicht Ewigkeitswert. Aller Dienst muss also „umbetet“ werden.

Unsere Tätigkeit fließt aus der Gebetsgemeinschaft mit unserem Sender (vgl. Kap. 14,13-14). Diese Tätigkeit ist Frucht. Weil wir sie uns erbeten hatten, bleibt sie eine geschenkte. Sie ist nicht unser eigenes Wirken. Unser Dienst ist also im Grunde ein Beschenktsein.

Aber auch diese Aussage von Vers 16 müssen wir auf die Liebe der Jünger zueinander beziehen: Wir lieben einander als Beschenkte. Wir beten zusammen, dass der Herr hier Frucht schenken möchte. Niemand hat etwas, worauf er pochen kann. Alle Gnadengaben und alle Frucht der Gnadengaben ist Geschenk! Wir haben also keinen Grund uns hervor zu tun und so die Liebe zueinander zu beeinträchtigen. In der Streiterschar Jesu darf keine Rivalität herrschen!

Die Liebe unter den Jüngern bleibt dennoch ein Gebot: 15,17

Nach allem, was gesagt worden ist, bleibt Liebe immer noch ein Gebot.

17 Diese Dinge gebiete ich euch, damit ihr einander liebt!

Diese Dinge (Pl) bezieht sich auf alle die Dinge, die er seinen Jüngern eben in den Versen 13-16 gesagt hatte.

Vers 17 wiederholt das Gebot von Vers 12, aber in einer etwas anderen Formulierung. Vers 17 betont, dass das, was Jesus eben gesagt hat, Gebot ist.

Jesus sagt nicht: „Dieses gebiete ich euch dass ihr einander liebt.“ Wenn man übersetzen würde „Dieses gebiete ich euch, dass ihr einander liebt“ (also als Imperativ, Befehl), dann scheint der Nebensatz der Gegenstand des Befehls zu sein. Das Gebot bestünde demnach aus der Aufforderung, einander zu lieben.

Aber das ist nicht der Sinn des Verses. Wir müssen den Vers als Indikativ (Aussage) übersetzen: „Diese Dinge gebiete ich euch, damit ihr einander liebt!“

Der erste Teil von Vers 17 bezieht sich auf all das zurück, was Jesus eben in den Versen 13-16 gesagt hatte.

Im zweiten Teil von Vers 17 gibt Jesus den Zweck an, warum er ihnen die Verse 13-16 gesagt hat: Damit ihr euch liebt!

Wir werden nie reichlich beschenkt und so reichlich Frucht tragen, als dass wir es nicht notwendig hätten den Befehl zu erhalten: Liebe deinen Bruder!

Diese Liebe ist nie selbstverständlich. Wir bleiben gefallenen Sünder, wir versagen oft. Daher wird immer notwendig sein, uns zur Bruderliebe aufrufen zu lassen.

Wir bleiben im Wesen Rebellen Gottes (vgl. Röm 7: unser Wesen verändert sich nicht mit der Wiedergeburt. Sondern Gott hält Einzug in meine Persönlichkeit und überwindet mein Wesen! Dies ist ein dauernder Kampf. Weil ich im Wesen seit dem Sündenfall ein Rebell bin, brauche ich ständig dieses Gebot „Liebt einander!“, um angeregt zur Liebe zu werden.

Christenleben ist also ein Leben zwischen Geschenk und Forderung. Das wird so bleiben. (Es gibt also ein „Gesetz“ im Evangelium - so wie es damals Evangelium im Gesetz war.)

Das Leidenslos dieser Gemeinschaft: 15,18- 16,4

Es gibt eine Kehrseite der Lebensgemeinschaft mit Jesus: Das Leidenslos.

Wenn man eine Liebesgemeinschaft mit Jesus - und auch untereinander - hat, so teilt man auch das Los dieses Lebens. Wenn Jesus mein Leben ist, dann sind seine Feinde auch meine Feinde und seine Freunde meine Freunde. Es wird also eine Spannung mit der Welt geben. Denn sie steht im Gegensatz zum Vater und zum Sohn, den Vater in dieser Welt kund macht.

Unsere Beziehung zu Jesus bleibt die von 15,1-17. Jesus und wir - in dieser Lebensgemeinschaft mit ihm - werden nun hinein verpflanzt in die Welt. Und nur von dieser engen Lebensgemeinschaft her, die in 15,1-17 besprochen wurde, können wir in der Welt ausharren - in Dienst und Leiden.

Die Begründung des Leidesnloses: 15,18-27

Das Leidenslos ist nicht neu: 15,18

Das Leidenslos ist Verkennung seitens der Welt und ist nicht neu. Jesus musste es bereits vor ihnen tragen.

18 Wenn die Welt euch haßt, so seid ihr in Kenntnis, dass sie mich vor euch gehaßt hat.

Ein Trost: Sie hat Jesus bereits vorher gehasst 18

Die Welt: = Ein System von Gedanken und Religionen und Gesellschaften unter der Kontrolle Satans, das gegen Gott gerichtet ist; es ist gekennzeichnet von vom Fleisch, d.i. von den menschlichen Lüsten, von der eigenen menschlichen Kraft, von Selbstzufriedenheit und Unabhängigkeit von Gott. Es ist ein System, das um meine Liebe wirbt und das mich abhalten will von allem Göttlichen. 1.Joh 2,15 ff.

Es begann bereits in Eden.

Hier ist es die Welt des Judentum, sogar die Religiösesten darunter! (Vgl V 25; Ps 69 sie = Saul, der König nach dem Fleisch und seine Leute verfolgten Gottes auserwählten König. Prinzip: Befriedigung des Fleisches; Vgl Esaus „Hier und Jetzt“).

Wie wurden sie - die Juden - zur Welt? - Weil sie nicht mit Gott Schritt hielten! Weil sie die Verheißung des Lebens und der Gerechtigkeit aus Werken zu erlangen suchten.

Diese Welt des Judentum ist vom Fleisch geprägt, d.h. vom Versuch, das Heil durch fleischliche Anstrengung hervorzubringen (Röm 9-10).

 

Die Jünger sollen wissen, dass es nichts Neues ist, was sie eine Verkennung seitens der Welt verspüren werden. Sie sollen es nicht als etwas Fremdes oder Sonderbares achten, wenn das Feuer der Verfolgung auf sie zukommt (vgl. 1.Petr 4). Das ist nämlich unsere Art. Jeder von uns hat eine Konstellation von Schwierigkeiten, die für ihn eigenartig sind. Das heißt, die Art und Weise, wie ein jeder von uns zu leiden hat ist letztlich spezifisch. Niemand anders hat genau solche Erfahrungen wie ich und niemand hat sie wie Sie.

Dennoch haben wir manche Erfahrungen, die in ihrer allgemeinen Struktur die selben sind. Nur, es liegt in unserem Wesen, dass wir uns selbst für so wichtig halten, dass wir meinen, niemand anderer hätte dies so erlebt wie wir selbst. Wir tendieren dazu, auch im Leiden uns selbst im Vordergrund haben zu wollen. So isolieren wir uns darin. Das sollen wir nicht tun! Die Heilige Schrift erinnert uns daran, dass wir nicht die einzigen sind, die dieses erleben. Wir sollen uns nicht selbst so wichtig nehmen, als würden wir allein als Einzigartige in der gesamten Schöpfung da stehen, die so zu leiden haben. Als Christen sollten wir wissen, dass wir ein gemeinsames Leiden haben. Petrus spricht davon, dass dieses Leiden der Bruderschaft in der Welt allen Christen gemeinsam ist ( 1.Petr 5,9). Niemand sollte es als etwas Fremdartiges betrachten. So sagt es Jesus in Vers 18. Es ist das Los der Frommen und Treuen Diener Gottes, dass sie von der Welt verkannt werden. Damit müssen wir rechnen.

Christen stehen immer zwischen zwei Feuern. Wir entkommen den Schwierigkeiten nie. Wenn wir nicht zu Jesus kommen, bekommen wir Schwierigkeiten. Die Sünde selbst - und Satan - wird dafür sorgen. Wenn wir zu Jesus kommen, werden wir viele Schwierigkeiten (vor allem die größte) los, aber wir bekommen dann eine neue Reihe von Schwierigkeiten. Wir werden also immer Schwierigkeiten haben. Wir dürfen nun wählen, welche Reihe von Schwierigkeiten ich will: Die, die von Jesus kommen - oder die, die von der Sünde kommen. Wenn ich die wähle, die von Jesus kommen, darf ich damit rechnen, dass mir Jesus in diesen Schwierigkeiten beistehen wird. Letztlich wird es ein angenehmes Los sein; es wird zwar schmerzhaft sein, aber der Ausblick auf die Zukunft wird immer vorhanden sein. Die Zukunft steht offen.

Jesus hat diesen Hass der Welt selbst erlebt. Der Meister ist uns hier vorangegangen; und er weiß genau, was auf uns zukommt. Wir dürfen ihm folgen.

(Jesus sagt nicht, dass Verkennung notwendigerweise vorhanden sein wird. Denn dann käme wohl niemand mehr zum Glauben. Wenn jemand zu hören anfängt, hört die Verkennung auf.)

 

Gründe für die Verkennung seitens der Welt:

              Weil Christen nicht mehr zur Welt gehören V 19

              Weil Christen mit dem verhaßten Christus verbunden sind V 20

              Weil sie den nicht erkannt haben, der Christus gesandt hat V 21; 16,3

              Weil Christen durch ihr Leben die bösen Werke der Welt ins Licht stellen V 22.24

              Weil sie sich von den Christen bedroht fühlt, die ihr eine unangenehme Erinnerung an Gott und sein Gericht sind.

Die Jünger Jesu sind Fremdkörper in der Welt: 15,19

19 Wenn ihr von der Welt wärt, würde die Welt das Eigene lieben, aber weil ihr nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählte, deswegen hasst euch die Welt.

Jesus hat uns zu Fremdkörpern in dieser Welt gemacht. Er selbst war ein Fremdkörper. Er kam vom Himmel, war Gott in Menschengestalt und verpflanzte sich in diese Welt hinein. Er war von Anfang an ein Verkannter. Schon bevor er geboren wurde, war kein Platz für ihn in dieser Welt. Als er geboren wurde, war er wie eine zarte Pflanze aus dürrem Erdreich. Es war nur ein einziger Mann in Jerusalem, der auf ihn wartete, Simeon, und eine Frau, Hanna. Luk 2,38. Es gab einige mehr. -

Es waren nur einige Hirten. So ist es geblieben.

Wenn Menschen aus der Welt zu ihm gerufen werden, teilen sie das Los Jesu. Er macht sie zu Fremdkörpern in dieser Welt.

Die Welt besteht aus mindestens zwei Arten von Nichtchristen:

Diejenigen, die ausdrücklich gegen Gott sind. Sie geben zu, dass sie die Sünde vorziehen; sie leben als Gegner Gottes; sie nehmen Gott nicht zur Kenntnis; sie interessieren sich nicht für göttliche Dinge.

Diejenigen, die vorgeben, Gottes Freunde zu sein; sie nennen sich „Christen“ und sind oft den wahren Christen so ähnlich, dass wir nicht genau wissen, ob sie von uns sind oder nicht. Manchmal sind sie so lange unter Christen, dass man sich an sie gewöhnt hat, und Beziehungen zu ihnen aufgebaut hat. Wenn es sich dann mit der Zeit heraus stellt, dass sie auf der andere Seite der Wahrheitslinie liegen, kann dies einen Trennungsschmerz hervorrufen. Aber dies ist das Los des Christen. Er muss wissen: ich habe die Wahrheit meines Herrn vor Augen, nicht menschliche Beziehungen. Es muss einem Christen klar sein, dass Jesus ihm lieber ist, als Menschen. Jesus muss mir lieber sein als meine eigene Frau, als meine eigenen Kinder und als irgendein Besitz in dieser Welt. Jesus muss mir lieber sein als die besten Freunde in der Gesellschaft, als mein Arbeitsplatz, als meine Ehre.

Wenn ich nun die Wahrheit Jesu ausspreche und daraufhin eine Trennungslinie in meine Beziehungen hinein kommt, dann ist das eine Versuchung. Jesus fordert mich heraus: Wo liegt deine Liebe?

Das ist schmerzhaft. Dies ist der Schmerz von dem hier gesprochen wird.

Wir sind Fremdkörper in dieser Welt und müssen es immer wieder neu erleben, dass es einen Einschnitt gibt zwischen uns und anderen Personen oder zwischen uns und anderen Dingen. Gott schneidet auf diese Weise Beziehungen zum Irdischen durch.

Das ist ein weg, zu dem der Jünger gerufen ist.

Die Welt hasst die Christen, weil sie Jesus, den Erwählten hasst. Jesus setzt unserer Gemeinschaft mit dieser Welt Grenzen. Immer wieder stellt er mich vor die Frage: Willst du diese Grenzen beachten, oder willst du sie durchbrechen?

Wenn wir sie durchbrechen, tun wir dies im Zeichen des Weggehens von Jesus. Wir können nicht zwei Herren dienen.

Die Jünger Jesu teilen das Los ihres Herrn: 15,20

Nun wird Vers 19 erklärt:

20 Gedenkt des Wortes, das ich euch sagte: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgten, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort hielten, werden sie auch das eure halten.

Er ist weder größer noch ebenso groß wie sein Herr. Er ist immer kleiner.

Wir haben einen Individualismus, der sich mit dem Sozialismus befreundet hat: Alles ist eingeebnet, und dennoch wollen die einzelnen in der Gesellschaft alleine sein. Es kommt, wie es im Buch Daniel prophezeit ist: Auf der einen Seite wird das endzeitliche Reich Eisen-Charakter haben, auf der anderen Seite wird es Ton- Charakter haben und zerbröckeln. Die Gesellschaft ist am Zerbröckeln, weil jeder von uns - wie Schafe - seinen eigenen Weg gehen will. Da ist die eiserne Hand eines willkürlichen Staates nötig, welche diese einzelnen Brocken zusammen hält. In dieser Atmosphäre ist es für Christen schwer zu leben:

Einerseits wird hier Autorität grundsätzlich abgelehnt wird. Alles ist eingeebnet, es gibt keine Unterschiede; keiner ist besser oder mehr als der andere; man will nichts mehr von Autorität wissen.

Andererseits wird Autorität befürwortet: wir haben eine Gesetzlosigkeit in der Autorität, die nicht im Zeichen allgemeinen Gesetzes, sondern nach eigenem Gutdünken willkürlich handelt. Dies ist besonders in Diktaturen der Fall, aber auch in Demokratien kommt sie auf. Die Gesetzgebung nimmt eine willkürliche Art an.

Auf beiden Seiten wird echte Autorität im Zeichen von allgemeinem Gesetz-Bewusstsein zerstört.

Der Staat isoliert sich heute bewusst von der Religion bzw. von der Kirche. Das heißt, dass wir im Prinzip bereits den atheistischen oder antichristlichen Staat haben. (Noch nicht in der eigentlichen Dynamik, aber im Prinzip.)

Christen haben nicht eine Privatmeinung. Was sie vertreten, ist nicht eine Meinung, sondern die Wahrheit, die Autorität Gottes.

In diese Situation hinein sagen Christen, dass es einen Gott, eine absolute Autorität, gibt, einen Gott, dem man untertan sein soll. Das bringt Leiden mit sich.

Wenn Sie in die Welt hinein sprechen, „Es gibt einen Gott; auf ihn haben wir alle zu hören, und ich habe mich entschlossen, auf ihn zu hören; ich bin sein Leibeigener, sein Sklave geworden!“, so kann dies bei wohlwollenden ein Aufhorchen hervorrufen, aber andere werden sich auflehnen. Es wird ein Scheidung hervorrufen.

Wir als Christen sind unter eine Herrschaft gestellt. Wir sind Sklaven Christi.

Im Christentum ist nicht alles eingeebnet. Es gibt Dinge, die wichtiger sind als andere, es gibt Wertunterschiede, es gibt unterschied in Größe. Auch in der Gemeinde gibt es Unterschiede: Der Größere dient dem Geringeren ( 1.Kor 12). Unser Herr ist größer als wir; wir sind nicht größer als er; wir sind nicht auf seiner Ebene. Wir tun auch nicht alles, was er tat. Wir anerkennen dies.

Wenn unser Herr, der größer ist als wir, sich dem Hass dieser Welt exponierte, dann dürfen wir nicht erwarten, dass wir verschont bleiben. Wir haben sein Los zu teilen. Das gehört zu unserem Los als Diener (Sklaven) Jesu.

wenn sie mein Wort hielten, werden sie auch das eure halten:

Es wird nicht immer Verkennung geschehen; es kann vorkommen, dass einige auf das Wort acht geben und dem Ruf zum Heil folgen. Denn Jesus baut seine Gemeinde. Paulus sagt: Wir sind den einen ein Duft zum Leben, den anderen ein Duft zum Tode; - je nachdem, wie sie auf unsere Botschaft reagieren.

Die Apostel werden zu Säulen werden in der Gemeinde Jesu und diejenigen, die auf den evangelistischen Ruf hören werden, werden auf die Lehre der Apostel acht geben.

(Dieses Wort sagt uns nicht, dass nur Apostel uns verbindliches inspiriertes Wort Gottes geben. Es gibt auch noch andere Propheten wie Markus, Lukas, Judas, die uns auch Wort Gottes des Neuen Testaments gaben, weil Gott sie dazu ausgerüstet hat.)

Die Welt kennt den nicht, der Jesus schickte: 15,21

21 Aber dies alles werden sie euch antun wegen meines Namens, weil sie über den, der mich schickte, nicht Bescheid wissen.

Jesus ist gen Himmel gefahren; jetzt sind wir dran. Man tut uns diese Dinge an, weil wir den Namen Jesu tragen: Christen. Wir sind nach seinem Namen genannt. Daher müssen wir sein Los teilen.

„... weil sie über den, der mich schickte, nicht Bescheid wissen“:

Jesus hat sich als Sklave von Gott „schicken“ lassen. Im Grundtext steht nicht das

Wort senden (das ein ehrenhaftes Wort ist), sonder schicken, das Wort das verwendet wird, wenn man einen Dienstboten schickt. Jesus hat sich zum Dienstboten Gottes gemacht. Er ließ sich vom großen Vater im Himmel schicken.

Das griechische Wort für Bescheid wissen bedeutet etwas mit Gewissheit zu wissen. Das heißt: sie kennen Gott nicht wirklich, sie haben keine zuverlässige Information. Sie meinen Gott zu kennen oder etwas mit Gewissheit über Gott zu wissen, wissen es aber nicht. Sie sind blind. Sie geben vor in Gemeinschaft mit Gott zu stehen, kennen Gott aber nicht.

Solche Menschen, bei denen wir wegen unserer Treue zu Jesus Verkennung erleben, würden das nie von sich selbst so sagen. Aber Jesus sagt von ihnen, dass sie Gott nicht kennen. Sie haben ein falsches Gottesbild.

Das Kommen und Wirken Jesu in der Welt: 15,22-24

Der entscheidende Grund für die Spannung der Jünger in der Welt sind nicht die Jünger, sondern ist das Kommen und Wirken Jesu in der Welt. Das Kommen Jesu in die Welt hat diese Kluft ausgewirkt.

Jesus hat vom Himmel her gesprochen, er hat Gottes Wort in den Raum gestellt. Da schieden sich die Geister. Das hatte Simeon im Tempel bereits vorausgesagt (Luk 2). An Jesus wird eine Scheidung durchs Volk gehen.

22 Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, hätten sie nicht Sünde (od.: Schuld) gehabt; aber nun haben sie keine Entschuldigung für ihre Sünde.

Das Wort Sünde wird hier im Sinne von Schuld gebraucht.

Das Wort Sünde wird in 6-facher Definition gebraucht:

1.     Die Sünde vor der Sünde: Die sündige Tendenz in uns, die Erbsünde (Röm 7).

2.     Der Sündenakt: Die Übertretung oder die Unterlassung des Gesetzes (Ungehorsam).

3.     Die Sündenschuld; Sünde im Sinn von Schuld.

4.     Die Sünde als Macht (Röm 6) ?

5.     Die Sünde im Sinne von Sündopfer ( 2.Kor 5,21) ?

6.     Die Sünde als Gesetzlosigkeit (1Joh 3,4ff) ?

7.     Die Sünde des Abfalls von Gott (Hebr 3,13; vgl. 1.Joh 5,16)

Das Wort Sünde wird hier im Sinne von Schuld gebraucht. Dass von Schuld die Rede ist, zeigt Vers 24b:

„aber nun haben sie keine Entschuldigung für ihre Sünde.“ Sie sind also schuldig für ihre Sünde.

Das Kommen Jesu in diese Welt und sein Reden in dieser Welt hat noch anderen Charakter als alles Reden Gottes durch Propheten zuvor. Jesus sagt hier etwas Ungeheures: wir haben hier Menschen, die das Wort der Propheten hören. Aber erst wenn Jesus kommt und zu ihnen redet, haben sie Schuld. Jesu Kommen in diese Welt hat einzigartigen Charakter. Erst an Jesus scheiden sich die Geister wirklich. Jesus konfrontiert Menschen mit sich selbst. Dann sind sie gezwungen sich zu entscheiden. Dann offenbaren sie, wer sie eigentlich sind.

 

Vers 22: Die (hier die jüdische) Welt ist schuldig, weil sie Christus trotz der Beweise verworfen und ohne Ursche gehaßt hat.

Vers 22: das heißt nicht, dass sie schuldlos sind. Wenn Christus nicht gekommen wäre, könnten sie nicht zur Verantwortung gezogen werden wegen der Verwerfung Christi und seiner Lehre.

Niemand wird dafür verantwortlich gemacht, dass er nicht geglaubt hat, was er nie gehört hat.

Aber Gott wird die schreckliche Unterlassungssünde der Menschen im Westen nicht übersehen, die sich nicht ernsthaft mit dem Beweismaterial des NT auseinandergesetzt haben.

 

23 Wer mich haßt, haßt auch meinen Vater.

Viele Juden würden nie sagen, dass sie Gott hassen; im Gegenteil, sie würden sagen, dass sie damit Gott einen Dienst erwiesen haben.

Hier haben wir ein Beispiel davon, dass die Worte derer, die vorgeben nach der Schrift zu leben, es aber nicht tun, nicht von ihnen aus zu erklären sind (und nicht mit ihren Worten zu verstehen sind), sondern mit Gottes Wort.

Wie antwortet man Menschen, die fordern, dass Christen nach der Bekehrung noch einen „zweiten Segen“ brauchen?

Die Auseinandersetzung ist ernst. Es handelt sich letztlich um die Frage der Rechtfertigung. Denn wenn man sagt, man sei wiedergeboren und dann fordert, die Christen brauchen noch mehr, sagt man damit, dass man mehr braucht als Jesus. Sie selber würden das nie so sagen. Das ist richtig. Aber die Aussagen eines unbiblischen Sprechers werden nicht von ihm interpretiert, sondern von Gott. Wir müssen vorsichtig sein, dass wir unserem Gegenüber nicht das Privileg der Deutung seiner eigenen Aussagen überlassen. Wenn jemand von der Heiligen Schrift her eine irrige Aussage macht, dürfen wir ihm nicht seine eigene Aussage deuten lassen! Wir müssen das Wort Gottes dieses deuten lassen. Wir müssen einem solchen Sprecher vom Wort Gottes her mitteilen, was er mit einer solchen Behauptung gesagt hat. Nicht er hat das Privileg der Auslegung. Nein, wir müssen ihm von der Schrift her die Bedeutung seiner Aussage darlegen: „Sieh, wenn Sie dies tun, gehen Sie über die Heilige Schrift hinaus. Bedenken Sie, wollen Sie das tun?“ - da ist der andere nun gefordert. Hier scheiden sich die Geister. Wenn er Jesus und die Heilige Schrift mehr liebt, muss er von seiner bisherigen Auffassung lassen. Wenn er aber wirklich mehr haben will als Jesus, gilt er für mich nicht mehr als Christ - egal, was er bekennen mag.

 

Die Pharisäer hassen Gott. So sagt es Jesus. Sie selber würden das niemals behaupten. Aber Jesus deckt ihre Schuld auf.

24 Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan hat, so hätten sie nicht Schuld; jetzt aber haben sie sie gesehen und doch sowohl mich als auch meinen Vater gehaßt.

Jesus hat einzigartig gewirkt wie kein anderer, sodass er wirklich als Gottes Sohn zu erkennen war. Das hat seine Gegner zu Gegnern Gottes gemacht.

Die Schrift muss erfüllt werden: 15,25

25 Damit jedoch das Wort erfüllt würde, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: Sie hassten mich ohne Grund.

In Vers 25 sagt Jesus seinen Jüngern eine alte wichtige Wahrheit, die in der Heiligen Schrift schon längst vorausgesagt war. Für Jesus ist wichtig, dass die Schrift dies sagt. Sie muss erfüllt werden.

Welche Schrift erfüllt werden muss:

Das Gesetz ist Gottes Wort, Gottes Heilige Schrift. Sie ist von Gott gegeben. Jesus Christus ist der Gott, der das Gesetz am Sinai dem Mose und dem Volk gab. Jesus weiß also, wovon er spricht.

Das Wort in dem Gesetz muss erfüllt werden. Jesus nennt das Gesetz Gottes hier „ihr“ Gesetz, weil sie sich immer wieder darauf berufen („wir haben es, wir besitzen es!“) es lehren und sogar so weit gehen zu sagen, sie hielten es ein. „Ihr“ Gesetz gibt ihnen ihr Selbstimage, ihre Identität. Und gerade in diesem Gesetz, auf welches sie sich berufen, liegt die Anklage. Gerade in diesem Gesetz liegt die Offenbarung über ihre Beziehung zu Gott.

Warum die Schrift erfüllt werden muss:

Weil sie recht behalten muss

Sie ist Gottes Wort. Gott muss immer Recht bekommen.

Denn er weiß es besser. Nicht die Pharisäer und Schriftgelehrten, nicht Israel ist im Rechten, sondern Gottes Wort. Wenn man darauf pocht, muss man sich neu sagen lassen, was geschrieben stand.

Es besteht oft ein Unterschied zwischen dem, was in der Bibel steht und dem, was ich meine, dass hier steht. Ich muss mich daher immer wieder neu ansprechen lassen. Das ist m.E. einer der Hauptfehler bibeltreuer evangelikaler fundamentaler Christen heute. Wir geben uns schöne Bezeichnungen (bibeltreu, evangelikal, fundamental), haben aber in weitem Maße aufgehört zu fragen, was tatsächlich in der Heiligen Schrift geschrieben steht. Warum haben wir aufgehört? - Weil das für uns schon längst erledigte Sache ist. Wir denken: Wir sind schon bibelgläubig, bekehrt, evangelikal, fundamental. - nicht so Jesus!

Man muss sich immer wieder ganz neu in Frage stellen lassen und sich fragen: Wie steht es geschrieben? Würden wir das tun, wären wir viel mehr in der Heiligen Schrift zu Hause.

Weil Gott alles im Voraus weiß

Die Schrift muss erfüllt werden, weil es klar sein muss, dass Gott alles im Voraus weiß. Gott hat gewusst, dass man den Messias verkennen werde. Er hat es nicht vorherbestimmt. Aber er wusste, wie es kommen würde.

Damit wir wissen, dass Gott alles im Voraus weiß, hat er es voraus gesagt. Ein Zweck der Prophetie ist, uns zu zeigen, dass Gott alles im Voraus weiß - und dass er auch meine Lage kennt.

Weil das Herz des Menschen überall dasselbe ist

Die Schrift muss erfüllt werden, weil es klar sein muss, dass das Herz des Menschen überall dasselbe ist, denn das Wort, das Jesus hier zitiert, bezieht sich auf die Erfahrung eines alttestamentlichen Gläubigen. Die Schrift hat dies festgehalten, weil es ein allgemeines Gesetz ist, dass Menschen, die autonom von Gott leben, sich ohne Grund Gott widersetzen. Ein Nichtchrist hat keine Grund für seinen Widerstand gegen Gott und für seine Gegnerschaft den Christen gegenüber.

Dies kann, weil es allgemeine Erfahrung ist, auf den Messias bezogen werden: So wie es damals war, so ist es hier in besonderem Maße. Besonders beim Messias musste es so kommen, weil er die klarste Offenbarung des Lichtes Gottes ist und dadurch das Herz des Menschen offenbar wird.

Weil es sich besonders beim Messias so herausstellen musste

Die Schrift muss erfüllt werden, weil es sich besonders beim Messias so herausstellen musste. Der Messias musste verkannt werden, damit er an unserer Stelle sterben konnte. An ihm wird deutlich, dass Menschen ohne Grund Gott hassen. Denn er ist der Gott, den die Welt nicht ertragen kann.

 

Auch bei uns muss die Schrift erfüllt werden, die vom Leidenslos der Nachfolger Jesu spricht. Wenn Jesus verkannt worden ist, dann werden auch wir, die wir zu ihm gehören, Verfolgung leiden und Verkennung erleben. Die Bibel sagt wiederholt, dass Christen verfolgt werden müssen.

Letztlich sind alle Leiden des Christen Leiden Christi.

Einige Christen erleben diese Verkennung sehr stark, andere wiederum nicht. Einige von uns führen ein sehr geschütztes Leben. Vielleicht sollten Sie sich mehr exponieren. Ich weiß es nicht.

Wenn wir Verkennung erleben, wollen wir nicht so tun, als ob wir überrascht sind. Wir wollen daran denken, dass der Meister uns vorangegangen ist und dass er heute noch bei uns ist. Wir wollen uns zu seinem geschriebenem Wort halten, egal, was auf uns zukommt und welche Beziehungen dann aufgegeben werden müssen. Lassen wir es uns klar sein, wer in unserem Leben das Sagen hat, koste es, was es wolle.

Gott setzt seine Zeugen in diese Welt, die ihn hasst: 15,26-27

In diese Welt, die den Messias, der von Gott gesandt wurde, hinaus stößt, setzt Gott seine Zeugen. Wie Jesus zwecks Rettung in eine feindliche Welt kam, so sendet auch her seine Jünger in die Welt. Die Welt hasst Jesus und die Seinen. Nicht wir sind es, die hassen; wir bleiben die Liebenden. Wir halten das Banner des Friedensangebotes empor. Wir bieten immer die Liebe und Versöhnung Gottes an. Aber wenn wir in die Welt hinausgehen, erleben wir immer wieder Ablehnung, weil er den Widerstand des Menschen gegen Gott, seinen Vater, auslöst. Seit dem Sündenfall ist der Mensch ein Rebell geworden, jemand, der von Gott wegläuft bzw. jemand der sich umdreht und gegen Gott kämpft. Wir sollten uns keine Illusionen darüber machen. In jedem Menschen, in welchem Jesus wohnt, ist diese Feindschaft gegen Gott von Natur. Aber wenn die Liebe Gottes diese Feindschaft überwindet, dürfen Feinde zu Freunden werden.

Interessant ist, dass Jesus in diesem Zusammenhang vom Heiligen Geist spricht. Jesus sagt, die Jünger werden in der Welt Verkennung und Kälte erleben. Darauf erwähnt er den Heiligen Geist:

26 Wenn der Fürsprecher aber gekommen ist, den ich euch von dem Vater schicken werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, so wird derjenige von mir zeugen. 27 Aber auch ihr zeugt, weil ihr von Anfang an bei mir seid .

In diese kalte Welt, die von sich aus Gott nicht sucht und von Gott nichts wissen will und ihn hasst, schickt Gott sein Zeugnis.

Dieses Zeugnis ist ein zweifaches.

Er selbst kommt in der Person seines Geistes. Er selbst aber nimmt Wohnung in seinen Jüngern. Zusammen legen sie in der Welt Zeugnis ab.

 

Das Zeugen in dieser Welt ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Heiligung. Heiligung heißt da auch: Festhalten am Zeugnis trotz des Hasses der Welt.

Aber wie sollten die Jünger das anstellen? Wie sollten sie in so einer hassenden Welt erfolgreich zeugen?

V 26: Der Schlüssel für unser Zeugnis ist der HEILIGE GEIST! Wir sind schwach. der HEILIGE GEIST kommt und trägt den größeren Teil der Last.

V 27: Letztlich übernimmt der Hl Geist die Verantwortung dafür, dass in dieser Welt ein Zeugnis für Christus aufgerichtet wird. Er ist die Kraft zum Zeugnis. Er leitet die Zeugen.

Der erste Zeuge: der Heilige Geist: 15,26

Der erste Zeuge ist der Fürsprecher Jesu, der Heilige Geist (Vers 26). Er spricht für Jesus. Jesus selbst hört auf zu sprechen und geht aus dieser Welt hinaus; er schickt aber einen neuen Zeugen Gottes, der für ihn sprechen wird. So wie Jesus die Worte des Vaters in dieser Welt sagte, wird der Geist die Worte von Jesus in diese Welt setzen.

Wir vermögen uns selbst nicht zu helfen. Wir vermögen auch nichts mit Worten auszurichten. Aber der Heilige Geist spricht für uns und mit uns:

·       wenn wir zu Gott sprechen wollen,

·       wenn wir in der Gemeinschaft der Gläubigen zu einander sprechen wollen und

·       wenn wir zur Welt sprechen wollen.

Bezeichnung für den Fürsprecher: Der Geist der Wahrheit

Dreimal wird er so genannt: in Kap. 14,17; 15,26 und 16,13

·       Er heißt so, weil er mit der Wahrheit Gottes umgeht, mit der Botschaft Gottes, seinem Wort.

In unserer Zeit, in welcher in Verbindung mit dem Heiligen Geist viel Unwahrheit gesprochen wird, ist dies besonders wichtig. Man führt heute oft im Namen des Geistes vom Wort Gottes weg hin zu einem neuen Reden, das aber nicht von Gott ist. Das ist nicht der Weg des Heiligen Geistes. Der Weg des Heiligen Geistes ist der Weg mit und in dem geschichtlich geschriebenen Wort Gottes.

·       Er heißt so, weil er kein Falsches dulden kann.

Wo die Lüge ist, da dürfen wir den Geist nicht erwarten. (Wenn dann simuliert wird, dann wird es ein anderer Geist sein.)

·       Er heißt so, weil er die Wahrheit in Person ist.

Im griechischen ist Geist sächlich. Hier aber wird ihm ein männliches Pronomen gegeben. Dies weist darauf hin, dass der Geist nicht nur eine Luftbewegung oder eine Kraft oder eine Sache ist, sondern eine Person.

(Viele Christen haben Schwierigkeiten mit dem Begriff Person, weil sie darunter eine sichtbare Gestalt verstehen. Eine Person kann eine sichtbare Hülle annehmen, muss es aber nicht. Viele Personen in der geistigen Welt haben keine materielle Hülle: Gott, die Engel, die bösen Geister, die Geister der Gerechten (d.i. die verstorbenen Gläubigen). Der Heilige Geist ist eine geistige Persönlichkeit, Gott selbst.

Die Art und Weise, wie der Fürsprecher in die Welt hinein kommt

·       Er kommt vom Jesus. Jesus schickt ihn.

·       Er kommt vom Vater. Er geht vom Vater aus. Jesus schickt ihn vom Vater.

„... der von dem Vater ausgeht: Die Gegenwartsform wird hier im zukünftigen Sinn gebraucht, wie dies in den Abschiedsreden öfter der Fall ist. Jesus will sagen: der von dem Vater ausgehen wird. Dies bezieht sich auf Pfingsten.

Die kirchliche Theologie hat in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder etwas anderes sehen wollen. (Ich sage nicht: „gesehen“, sondern „sehen wollen“, denn man kann nur sehen, was zu sehen ist. Wenn der Text etwas nicht zu sehen gibt, kann man nicht sagen, dass man es gesehen hat. Man „wollte“ es sehen, weil man meinte es wäre im Text. Aber es ist im Text nicht vorhanden. Man hat es in den Text hinein gelesen. Denn der Text sagt es nicht.)

Man hat oft in der Theologie, in der Dogmatik vergessen, dass man nichts lehren darf, es sei denn, dass es wirklich eindeutig ist. In diesem Fall ist es keineswegs eindeutig, dass dies der Sinn der Aussage ist. Im Gegenteil, im Zusammenhang ist die Rede vom Kommen des Geistes in die Welt. Jesus geht zum Vater und sendet schließlich den Heiligen Geist. Dieser Geist wird kommen von den anderen Zweien der Dreieinigkeit. Es geht nicht um eine Beschreibung des Ursprungs des Heiligen Geistes in Ewigkeit.

Es ist eine sehr alte kirchliche Lehre, dass der Sohn Gottes Jesus in Ewigkeit geboren wurde und dass der Heilige Geist dauernd von Ewigkeit her aus dem Vater heraus fließt. Der Streit ging darum, ob er nur aus dem Vater, oder auch aus dem Sohn hervor fließen würde. Diese Diskussionen waren vollkommene Zeitverschwendung. Denn Gott ist nicht ein werdender Gott. Jesus wurde nur in Bethlehem geboren, nicht in der Ewigkeit. Er war immer vollkommen Gott, nie ein Werdender, ebenso nicht der Heilige Geist. Gott ist ewiglich in der dreieinigen Form. Gott wandelt sich nicht. Wir haben keinen sich wandelnden Gott. Wir haben einen ewigen Gott, der so ist, wie die Bibel ihn beschreibt. Er hat sich nie geändert. Jesus hat menschliche Gestalt hinzu genommen, aber dadurch wurde sein Wesen nicht verändert.

·       Der Heilige Geist kommt zu den Jüngern.

den ich euch ... schicken werde

Er kommt von dem Vater durch den Sohn zu den Jüngern! Gott schickt den Geist, der Gott ist, in die Welt, um sich unser ganz persönlich anzunehmen. Das ist eine Liebesaussage Gottes.

·       Der Heilige Geist kommt über die Jünger in die Welt.

Er kommt von dem Vater durch den Sohn zu den Jüngern in die Welt! Die Jünger gehen in die gottlose Welt hinein. Auf diese Weise kommt der Heilige Geist in die gottlose Welt hinein.

Die Tätigkeit des Fürsprechers

„...derjenige wird von mir zeugen.“

Er wird von Jesus Zeugnis ablegen: Er wird für Jesus sprechen und von Jesus sprechen. Er wird Worte weiter geben, die Jesus ihm gibt; und diese Worte werden Jesus zum Thema haben. Das ist die Aufgabe des Geistes: von Jesus zu reden, ihn groß und publik zu machen, auf ihn hinzuweisen, zu ihm zu ziehen.

Der zweite Zeuge: Die Jünger Jesu: 15,27

27 Aber auch ihr zeugt, weil ihr von Anfang an bei mir seid .

Der Heilige Geist kann ein Zeuge von Jesus sein, weil er den Sohn Gottes von Ewigkeit her begleitet hat. Er hat ihn auch beim Kommen in die Welt begleitet; er war bei seiner Geburt und bei seinem Dienst dabei; und er war auch in seinem Tod dabei (Hebr 9,14) und in seiner Auferstehung (Röm 1,4; 1.Tim 3,16). Aber die Jünger, die von der Taufe des Johannes an bis zu seiner Auferstehung und Himmelfahrt seine Begleiter waren, werden auch imstande sein, von Jesus zu erzählen, aber dieses Zeugnis geschieht im Zusammenwirken mit dem Heiligen Geist: „... auch ihr ...“.

Der Geist kommt zu den Jüngern. Das macht sie dann zu Zeugen. Aber auch ihre bisherige Jüngerschaft bei Jesus macht sie zu Zeugen.

weil ihr von Anfang an bei mir seid

Die Jünger kennen Jesus und seine Geschichte. Der Ausdruck „von Anfang“ weist auf Geschichte hin. So kommt das Zeugnis in die Welt. Das Zeugnis geschieht vor der Welt. Das heißt, alle Jünger gehen in die Welt. Sie legen nicht voreinander Zeugnis ab, sondern vor der Welt. (Dieser Vers spricht also nicht von der Gemeinschaft der Jünger Jesu untereinander.)

Erläuterungen über die Bekanntgabe dieses Leidensloses der Jünger: 16,1-4

Jesus fügt einige Erklärungen an, warum er ihnen diese Los bekannt gab:

Die Voraussage des Leidensloses dient ihrere Bewahrung vor dem Fallen: 16,1

Sie dient dazu, dass die Jünger nicht fallen

1 Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr nicht in ein Fallstrick geratet.

Es könnte ein Stolpern bedeuten. Jesus will nicht, dass sie unerwartet erwischt werden und so zum Fall kommen und an Jesus irre werden. Deshalb sagt er es ihnen voraus.

Das Leidenslos beinhaltet Ausschluss aus der Gesellschaft: 16,2a

Es kommt plötzlich. Die Jünger werden aus den Synagogen ausgeschlossen werden:

2 aus den Synagogen werden sie euch tun;

Die Jünger und alle Nachfolger (zum Zeitpunkt der Himmelfahrt etwa 500, vgl. 1.Kor 15; sie waren also stark durchsiebt; viele hatten Jesus verlassen, aber etwa 500 blieben übrig) waren Juden, die noch in die Synagoge gingen. Jesus sagt voraus, dass sie aus der Gemeinschaft des Volkes ausgestoßen werden. Das dürfen sie sich aber leisten, weil sie bereits zu einem neuen Volk Gottes gehören, nicht zu einem neuen Israel, sondern zu einem Volk, das aus Israel und den Völkern heraus geboren wurde.

Jesus sagt ihnen: Halten nicht an der alten Gemeinschaft fest.

Das Leidenslos beinhaltet Märtyrertod: 16,2b

Denn es kommt sogar eine Stunde, in der es dahin kommt, dass jeder, der euch tötet, meinen wird Gott einen (von ihm aufgetragenen) Dienst gebracht zu haben.

Jesus eröffnet ihnen, dass sie den Tod erwarten können; dass sie im Namen des Gottesdienstes umgebracht werden. Die Juden werden meinen, es wäre ihre Pflicht, die Jünger Jesu zu töten; nicht nur ein Dienst, den sie Gott bringen würden, sondern ein Dienst, zu dem sie sich verpflichtet meinen. Soweit wird es kommen!

Nicht alle in der Welt werden überzeugt werden! Aber in diese Welt schickt Jesus seine Jünger als Zeugen. Paulus sollte einer von denen werden, die umkehren.

Das Leidenslos ist ein Anzeichen dafür, dass die Verfolger den Vater nicht kennen: 16,3

3 Und dieses werden sie euch antun, weil sie weder den Vater kannten noch mich.

Das Nichtkennen Jesu ist lediglich die Offenbarung des Nichtkennens des Vaters. Wer den Vater wirklich gekannt hätte, hätte auch Jesus gekannt. Wenn man Jesus nicht wirklich kennt und ihn verkennt (und dieses an seinen Jüngern zeigt), so ist dies ein Hinweis darauf, dass man den Vater nicht gekannt hat. Das heißt, wenn wir als Nachfolger Jesu Verkennung erleben, so sollen wir wissen, dass dies ein Zeichen der inneren Einstellung jener Menschen Gott gegenüber ist.

Die Voraussage des Leidensloses dient ihrer Bewahrung in der Anfechtung: 16,4a

Das heißt: Jesus sagt es ihnen, damit sie, wenn ihre Stunde gekommen ist, daran denken 4

 

4 Jedoch habe ich diese Worte zu euch geredet, damit, wenn die Stunde kommt, ihr ihrer gedenkt, dass ich sie euch sagte.

Wenn sie daran denken, dass er es ihnen schon im Voraus sagte, können sie sich jetzt auf ihn verlassen. Dann wissen sie, dass er lebt, zuverlässig ist und sie durch bringen wird.

Dies ist sehr wichtig: Prophetie dient der Bewahrung in der Anfechtung.

Die Voraussage des Leidensloses war vorher nicht nötig: 16,4b

Diese Worte sagte ich aber nicht von Anfang, weil ich bei euch war.

Es war nicht nötig, diese Dinge von Anfang an den Jüngern zu sagen. Jesus ist sehr weise. Er ist der rechte Pädagoge. Das werden wir auch im Folgenden sehen, wenn Jesus vom Heiligen Geist spricht:

Von Jesu Weggang und vom Kommen eines göttlichen Vertreters: 16,5-15

Seit dem Ende von Kap. 14 hat Jesus nicht mehr über seinen Weggang gesprochen. In Kap. 15 sprach er von der engen Beziehung, die zwischen ihm und den Jüngern bestehen wird, wenn er nicht mehr da sein wird. Er zeigte ihnen, wie die neue (unsichtbare) Gemeinschaft mit ihm aussehen wird. Nun, in 16,5ff kommt er wiederum zurück zum Thema seines Weggehens.

Einleitende Worte: Das Weggehen Jesu und das Kommen des Parakleten: 16,5-7

5 Nun gehe ich aber hin zu dem, der mich schickte, und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du? 6 sondern weil ich euch dies gesagt habe, hat Betrübnis eure Herzen erfüllt . 7 Jedoch sage ich euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Fürsprecher nicht zu euch; wenn ich aber weggehe, werde ich ihn zu euch schicken.

Schon in Kap. 14 lasen wir davon, dass die Jünger wahrscheinlich andere Vorstellungen über sein Weggehen hatten. Jesus erklärte ihnen, dass das Hingehen ist nicht räumlich (sachbezogen) gedacht, sondern personell. Jesus geht in erster Linie nicht bloß in den Himmel, sondern zum Vater. Es geht um die Person des Himmels, den Vater.

16:5 Nun gehe ich aber hin zu dem, der mich schickte,

Mit anderen Worten: jetzt ist mein Auftrag erfüllt. Ich kam mit einem bestimmten Auftrag in die Welt. Nun gehe ich zu dem zurück, der mir diesen Auftrag erteilte. Nun ist es soweit und ich muss gehen. Ich stehe unter dem Befehl des Vaters - freiwilligerweise, denn Jesus ist ja Gott, auf gleicher Ebene mit dem Vater. Es gibt im Wesen Gottes keine Rangunterschiede. Die Rangunterschiede entstehen zwecks heilsgeschichtlicher Tätigkeit. Jesus ist im Fleisch, und nun als Mensch Gott dem Vater untertänig, aber im Wesen ist er gleichrangig mit Gott. Als Gott der Sohn lässt er sich schicken - wie ein Diener.

und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du?

Vorhin hatten ihn zwei Jünger (Petrus in 13,34 und Thomas in 14,5) gefragt „Wohin gehst du?“, seither aber fragt ihn niemand mehr.

Ab dem Zeitpunkt, als Jesus ihnen erklärte, dass er zum Vater hin gehe, schwiegen sie darüber. Sie hakten nicht nach. Sie waren so übermannt von der Traurigkeit, von dem Gedanken, dass Jesus räumlich nun nicht mehr da sein würde, dass sie kein Interesse für Jesu Weiterleben in der anderen Welt aufgebracht haben.

Jesus legt ihnen nahe: Seit ich euch erzählte, dass ich zum Vater gehe, hat mich niemand von euch gefragt. Warum nicht? Interessiert euch das nicht? Liebt ihr mich nicht so sehr, dass euch interessiert, was mich interessiert? Ich gehe zum Vater. ER ist der Wichtige in meinem Leben; und das interessiert euch nicht? Niemand fragt mich, wie es weiter geht und was da beim Vater sein wird? Wenn ihr mich liebt, müsstet ihr doch meinen Vater lieben und an ihm und seiner Welt Interesse haben! Euch müsste doch interessieren, was ich dort beim Vater machen werde! - Niemand von den Jünger stellte mehr diese Fragen: Wohin gehst du eigentlich? Wie ist es denn dort? - Aber Jesus hat Geduld.

Aber wir wollen uns dieselbe Frage stellen. Wir haben den Heiligen Geist, der Vom Vater geschickt worden ist. Wir haben Jesus aufgenommen, wir haben tiefere Einsichten als sie die Jünger damals hatten. Wie steht es mit uns? Interessiert uns, was Jesus dort oben macht? Interessiert uns, woher der Heilige Geist gekommen ist? Interessiert uns, wohin er uns führen will? Beschäftigen wir uns mit unserer eigenen Zukunft?

keiner von euch fragt mich

Da liegt oft auch unsere Schwierigkeit. Der Herr Jesus fängt an uns etwas deutlich zu machen, und wir begnügen uns so schnell!

Die Jünger antworten sehr voreilig. Wollen wir immer demütig bleiben, wenn wir Licht bekommen! Und wollen wir weiter fragen um zu lernen - aus Interesse zu Jesus.

[Wenn eine Bibelschule die einfache Liebe zu Jesus nicht verdirbt, soll sie ruhig weiterhin eine bleiben. Wenn aber eine Schule nicht mehr diese Liebe fördert, hat sie keine EChrististenzberechtigung. In jeder Bibelschule besteht die Gefahr, dass die Liebe zu Jesus untergeht.

Der Feind ist auch im Garten Eden! - auch im Garten Gethsemane, auch in Bibelschulen, überall dort, wo die Wahrheit Gottes gelehrt wird. Wenn wir lernen, dann sollen wir lernen, Jesus zu lieben. Wenn das, was wir an einer Bibelschule lernen, nicht mehr dazu beiträgt, ist es besser aufzuhören.

Es ist nicht verkehrt, Geschlechtsregister zu studieren. Aber Paulus sagt zu Timotheus: Wenn die Beschäftigung mit Geschlechtsregistern vom Zentrum des Evangeliums wegzieht, so ist es Zeitverschwendung, sich damit zu befassen.

Es passiert leicht, dass wir uns mit an und für sich wichtigen Fragen beschäftigen, aber wenn wir es getrennt von Jesus tun, vergeuden wir unsere Zeit. Jesus muss die Mitte der gesamten Gottesoffenbarung bleiben, und er muss die Mitte meines Interesses bleiben! Das ist das Ziel Gottes. Jesus ist in die Welt gekommen, damit ich Jesus liebe und über ihn den Vater lieben lerne - von ganzem Herzen. Alle Gelehrsamkeit dient dem, dass wir Gott von ganzem Herzen lieben!

Das Ziel des Lehrens ist noch nicht erreicht. Jesus wird weiter lehren. Die Jünger haben zu lernen, Jesus zu lieben.

6 ... sondern weil ich euch dies gesagt habe, hat Betrübnis eure Herzen erfüllt .

Hierin liegt der Grund. Wenn wir von Vordergründigem erfüllt sind, hat nichts anderes mehr Platz.

Als Maria Jesus salbte und das Parfümglas zerbrach, füllte der Duft den ganzen Raum. Sie konnten in jenem Haus nirgends hin gehen, wo der Duft nicht vorhanden war. der Duft durchdrang das ganze Haus.

Wenn Gott in unserem Leben Raum haben soll, müssen wir dazu sehen, dass das, was uns bereits füllt, weicht.

Wir müssen uns fragen: Welche Welt nimmt den Platz in meinem Inneren ein?

Für die Jünger war es die diesseitige Welt, Jesus dem Leibe nach, seine geographische Gegenwart: „Wenn er weggeht, dann ist alles aus“. Dieser eine Gedanke bestimmte ihr ganzes Denken. Traurigkeit hat ihr Inneres gänzlich erfüllt. Sie bestimmte ihr ganzes Gemüt. Wenn die Traurigkeit die Jünger übermannt, haben die Worte Jesu in ihnen wenig Platz. Denn Traurigkeit ist das FiChristiertsein auf das Diesseitige, auf das Hier und Jetzt. Wenn uns dieses FiChristiertsein auf das Diesseitige füllt, kommen die Worte Jesu nicht an.

So war es auch bei Petrus gewesen. Er blieb bei Kap. 13,33 stehen, während Jesus die wichtigen Worte von Kap. 13,34-35 redete. Er war beim Hier und Jetzt hängen geblieben.

Deshalb ist es entscheidend wichtig, dass wir unsere Augen auf Jesus fiChristieren und von ihm erfüllt sind. Wenn mich die andere, jenseitige Welt erfüllt, dann hat die diesseitige wenig Platz in meinem Inneren. Wenn der Heilige Geist, der Gott des Himmels mich erfüllt, dann bin ich von Gott erfüllt, und von dem, was Gottes ist, was Gott interessiert: Sein Wort, seine Geschichte, seine Zukunft. All dies bannt mich dann. Möge der Herr uns erfüllen mit sich und seiner Welt!

7 Jedoch sage ich euch die Wahrheit:

Mit anderen Worten: Ihr könnt euch darauf verlassen. Ich liebe euch, ich versäume euch nicht! Ich verlasse euch nicht in dem Sinne eines Versäumnisses. Werdet davon überzeugt: Es ist eine Liebesakt, dass ich weiter gehe - über Golgatha, Auferstehung, Himmelfahrt. Und dann kommt der Heilige Geist. Und im Heiligen Geist kommt Jesus wieder zu den Jünger und offenbart sich ihnen. Es wird eine neue Art des Umgangs mit Gott sein, aber nichtsdestoweniger real, nicht greifbar, aber dennoch wirklich.

Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Fürsprecher nicht zu euch;

Das Weggehen von Jesus in der Himmelfahrt und das Kommen des Geistes am Pfingsttag bringt einen Schnitt in die Heilsgeschichte hinein. Alles Wirken des Heiligen Geistes bis dahin ist hinfort zu unterscheiden von allem Wirken des Heiligen Geistes ab Pfingsten. (Da liegt der Fehler in der Pfingstbewegung! Dort wird das Wirken des Heiligen Geistes vor Pfingsten in einen Topf geworfen mit dem Wirken des Heiligen Geistes nach Pfingsten. Und die Bedeutung von Kreuz, Auferstehung und Himmelfahrt in Bezug auf den messianischen Geist erkannt.). Die Heilige Schrift macht sehr deutlich, dass mit Pfingsten eine ganz andere und neue Etappe in der Tätigkeit des Heiligen Geistes beginnt.

Mit dem Kommen des Messias kommt das Heil. Das heißt, dass es vor dem Messias in der Welt Heil nicht gab. Deshalb waren auch die Frommen vor Golgatha nicht wiedergeboren. Denn Wiedergeburt, göttliches Leben ist das Heil! Bis zum Zeitpunkt des Christusereignisses bleibt das Heil, das neue Leben, die Wiedergeburt, das Kommen des Geistes - zusammen mit dem Messias - eine Verheißung. Jesus - das Heil in Person - sendet dann den Heiligen Geist, der dieses Heil austeilt. So beginnt mit dem Kommen des Geistes eine neue Heilsgeschichte. Mit dem Kommen des Geistes wird diese enge neue Beziehung eingeführt, von der Jesus in Joh 15 gesprochen hatte. Deshalb sind diese Kapitel so wichtig.

... aber wenn ich weggehe, werde ich ihn zu euch schicken.

Jesus sagt, dass er diesen göttlichen Vertreter senden wird. Der Heilige Geist wird Jesu Stelle einnehmen und seine Sache weiter führen.

·       Jesus war ein Lehrer, so wird der Heilige Geist ebenfalls ein Lehrer sein.

·       Jesus war den Jüngern ein Vater und ein Fürsorger, so wird der Heilige Geist den Jüngern ein Vater und Fürsorger sein.

Der Heilige Geist wird für Jesus und für den Vater hier auf Erden sprechen und handeln.

Das Kommen des Fürsprechers ist notwendig, damit die Absichten Gottes erfüllt werden. Denn was Jesus bis jetzt getan hat, war nur Vorbereitung. Der Geist muss die weitere Etappe begleiten. Aber wenn er nicht kommt, wird die Sache Gottes unterbrochen. Jesus bittet die Jünger zu verstehen, dass es von großem Vorteil ist, dass Jesus weg geht. Jesus muss Platz machen. Der Heilige Geist wird weiter führen, was Jesus begonnen hat. Dennoch wird im Himmel im Regiment sein. Der Geist wird Jesu Bote sein.

Das Wirken des Parakleten in der Welt: 16,8-11
Überführung der Welt von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht: 16,8

Es fällt auf, dass der Dienst des Parakleten in der Welt im Zusammenhang mit den Jüngern geschieht.

8 Und derjenige, wenn er (erg.: zu euch) gekommen ist, wird die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht.

9 Von Sünde, weil sie nicht an mich glauben; 10 von Gerechtigkeit aber, weil ich zu meinem Vater hingehe und ihr mich nicht mehr seht; 11 von Gericht aber, weil der Fürst dieser Welt gerichtet worden ist.

Wir dürfen den Zusammenhang nicht vergessen. In Kap. 15,18 sprach Jesus vom Leidenslos der Jünger in einer fremden Welt, die Gott nicht kennt und ihn hasst. In diese Welt schickt Gott seinen Geist - zusammen mit seinen Jüngern (Kap. 15,26.27).

Jesus sagte zu den Jüngern: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet mir Zeugen sein ...“ (Apg 1,8).

Das Wirken des Heiligen Geistes in der missionarischen Tätigkeit ist zweifach.

1.     Er kommt zu dem Jünger Jesu, macht ihm zum Zeugen und hilft ihm beim Zeugen.

2.     Er überführt das Gegenüber.

Wenn der Jünger sein Zeugnis vor der Welt ablegt - sei es kurz (ein einziger Satz) oder lang -, kann er damit rechnen, dass der Heilige Geist in diesem Moment nicht nur bei ihm (als Helfer), sondern auch bei seinem Gegenüber am Werk ist, um dieses zu überführen. Denn der Geist geht mit der Wahrheit Gottes um, welche wir verkünden sollen (vgl. Eph 1,13-14). Wenn der Jünger die Botschaft von der Wahrheit Gottes verkündet, dann hat der Heilige Geist eine Gelegenheit die Welt zu überführen. Wenn die Jünger nicht in die Welt gehen, kann der Heilige Geist die Welt nicht überführen.

Wenn der Heilige Geist zu den Jüngern kommt, wird er die Welt überführen. Er wird versuchen zu überzeugen und zu informieren.

Dieser Vers besagt nicht, dass der Heilige Geist alle Menschen in der Welt überzeugen wird. Sondern er wird Welt dort überzeugen, (erstens,) wo die Botschaft der Jünger hinkommt, (und zweitens,) wo Bereitschaft ist, sie zu hören. Dort kann der Heilige Geist dann sein Überführungswerk tun.

Der Heilige Geist hat drei Themen vor der Welt (also eine „Dreipunkte-Predigt“; das heißt: Drei Punkte gehören zur Predigt des Heiligen Geistes in dieser Welt): Sünde, Gerechtigkeit, Gericht.

Wenn wir Menschen zu Jesus führen wollen, werden wir auch von dieser Thematik sprechen müssen, mit welcher der Heilige Geist überführen möchte:

Sünde

Der Heilige Geist will von Sünde überführen. Er will von Sünde sprechen, um zu Jesus zu führen.

(Um zum positiven Denken zu kommen, muss man das negative Denken, die Sünde, ansprechen. Allerdings, um von der Sünde sprechen zu können, muss man zuerst Positives über Gott und den Menschen sagen. Man wird nach Möglichkeit eine Vertrauensbasis aufbauen wollen, dadurch dass man dem Ansprechpartner zu verstehen gibt, dass er im Bilde Gottes geschaffen ist. Er hat vor Gott einen Wert.

Dies wird hier in Joh 16 bereits vorausgesetzt. Die Sünde ist daher nicht notwendigerweise das Erste, worüber der Heilige Geist zu dem Sünder spricht, aber er wird von Sünde sprechen. Dies hier sind schon Themen, die unmittelbar mit dem Heil zu tun haben. Will man aber von Sünde sprechen, so wird man vom Gesetz sprechen müssen. Will man Gesetz sprechen, so wird man von Gottes Heiligkeit sprechen müssen.

Der Heilige Geist will von Sünde überführen, nicht nur von der Sünde des Unglaubens an Jesus.

Gerechtigkeit

Er will von Gerechtigkeit sprechen, um zu Jesus zu führen.

Gericht

Er will von Gericht sprechen, um zu Jesus zu führen.

Gründe für die Überführung der Welt von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht: 16,9-11

Überführung von Sünde, weil sie nicht an Jesus glauben: 16,9

9 Von Sünde, weil sie nicht an mich glauben;

Die Sünde:

Wenn es hier heißt „weil sie nicht glauben an mich“, so heißt dies nicht, dass dies die einzige Sünde ist, von welcher der Heilige Geist überführen will.

Es ist nicht so, dass es ab dem Kommen Jesu in unsere Welt nur noch eine einzige Sünde (nämlich die des Unglaubens) gibt. Das ist es nicht, was Jesus hier sagt.

Als Paulus zum Beispiel vor Felix sprach, predigte er nicht nur von der Sünde des Unglaubens an Jesus, sondern von auch von Ungerechtigkeit, von Ausschweifung und anderen Sünden, mit denen Felix allzu gute Bekanntschaft gemacht hatte (vgl. Apg 24,25). Paulus will ihn von seinen Sünden (Pl.) überführen.

Warum wird der Heilige Geist von Sünde überführen?

Die Sünde hat ihre Quelle darin, dass wir Gott verlassen haben. Von da rührt alles her. Davon will der Heilige Geist überführen.

Wer nicht an Jesus glaubt, bei dem ist die Sünde seine Welt; bei dem bleibt die Sünde; ihm ist keine einzige Sünde vergeben.

Auch wenn er täglich betete „Vater unser, ... vergib uns unsere Schuld“, würde Gott keine Notiz davon nehmen. Alle Namenschristen, die solche Gebete sprechen, finden keine Erhörung bei Gott, solange sie an Jesus vorbei gehen. Wer nicht im biblischen Sinne an Jesus glaubt und mit Jesus rechnet als seinen Bürgen, der auf Golgatha stellvertretend für ihn gestorben ist, der erfährt keine Vergebung. Die Sünde bleibt. Deshalb muss von Sünde gesprochen werden.

Menschen sind Sünder und glauben nicht an Jesus - und dennoch kommt Gott und ist bemüht, sie von Sünde zu überführen. Gerade solche Menschen, die nichts von ihm wissen wollen, will er erreichen. Daher wollen auch wir niemanden aufgeben! Denn gerade darin besteht die Not der Menschen, dass sie nichts von Jesus wissen und sich nicht für ihn interessieren.

Die zwei geeigneten Mittel zur Überführung von Sünde:

Es gibt zwei geeignete Mittel, um Erkenntnis von Sünde zu wecken:

Das Gesetz

Das Messen am Maßstab Gottes.

Das Evangelium beginnt mit dem Gesetz. Es treibt zu Christus (Gal 3), es weckt Erkenntnis zur Sünde und den Wunsch nach Heil. Bevor dem Menschen das Heil angeboten werden kann, muss er wissen, dass er ein Sünder ist. Dies geschieht u.a. durch das Gesetz.

Die Predigt von Jesus

Das Konfrontiertwerden mit der Liebe Gottes in Person.

Überführung von Gerechtigkeit, weil Jesus zum Vater geht: 16,10

10 von Gerechtigkeit aber, weil ich zu meinem Vater hingehe und ihr mich nicht mehr seht;

Der Heilige Geist will von Gerechtigkeit überführen, weil Jesus zum Vater geht und ihn die Jünger nicht mehr sehen.

Dazu ist der Heilige Geist nötig. Wenn Jesus nicht mehr da ist, dann wird es schwer sein, von ihm zu sprechen. Als Jesus als zuletzt von der Welt gesehen wurde, wurde er als Krimineller gesehen, der am Kreuz verurteilt wurde. Es wird daher schwer sein, Jesus vor der Welt wieder ins rechte Licht zu rücken. Auch die Jünger sehen ihn nicht mehr. Wie sollen sie nun der Welt Jesus zeigen und vor der Welt bezeugen, dass Jesus unschuldig und gerecht war? - Es bedarf also der Hilfe des Heiligen Geistes, um die Welt überführen zu können. Dies geschieht mit einer vom Heiligen Geist gegebenen Botschaft, mit dem Wort Gottes.

Die Person Jesus kann man nicht mehr holen und vor Augen stellen, aber die Botschaft ist da. Die Jünger können nun sagen: „Wir sind Zeugen seiner Auferstehung.“

(Die Pharisäer wissen mehr von der Auferstehung Jesu; vgl. Mt 28. Sie haben das Zeugnis der Soldaten gehört; sie können dieses Zeugnis nicht ablehnen. Der einzige Ausweg ist eine Lüge: nämlich Vertuschung der Tatsachen, trotz besseren Wissens. Aber dies ist nur eine kleine Gruppe.)

Die Pharisäer sehen Jesus nicht mehr. Aber auch für die Jünger entfernt Jesus sich. Er hatte zu den Jüngern gesagt: „Ihr werdet mich nicht mehr sehen.“

Wie soll Jesus nun gerechtfertigt werden? Er gilt ja als Verbrecher, als Sünder. - Durch den Heilige Geist. ER wird den Jüngern helfen, in Erinnerung zu rufen, was Jesus ihnen sagt. Er wird ihnen Jesus in ihrem Leben lebendig halten und sie zu ihrem Zeugnis fähig machen. Ebenso wird er dem Hörenden Kraft und Licht verleihen, sodass Menschen überführt werden können, obwohl sie Jesus nicht sehen.

(Das heißt nicht, dass der Heilige Geist unabhängig vom Zeugnis Licht schenkt. Sondern, wohin das Zeugnis kommt, dort kann der Heilige Geist das Gewissen überführen.)

Warum wird der Heilige Geist von Gerechtigkeit überführen? - weil Jesus zum Vater geht. Jesus ist kein Ungerechter, sonst dürfte er nicht zum Vater gehen. Er ist auferstanden! Die Auferstehung bürgt für seine Gerechtigkeit.

Der Heilige Geist ist nötig, um von der Auferstehung Zeugnis abzulegen. Die Auferstehung Jesu ist notwendig; denn, wenn Jesus auferstanden ist, ist er sündlos; denn wenn er ein Sünder gewesen wäre, hätte der Tod ihn binden müssen. Aber der Tod konnte ihn nicht halten. Jesus war ein Gerechter! Und die Auferstehung zeugt davon, dass, als er starb, er nicht für seine eigene Sünde starb. Denn wenn ein absolut Gerechter stirbt, dann ist die einzige Erklärung, dass er für die Sünden anderer gestorben ist.

Wenn der Tod nicht das letzte Wort hat, so ist Jesus Gott. Wenn er Gott ist, ist er sündlos; wenn er sündlos war, aber dennoch gestorben ist, dann starb er nicht für seine eigenen Sünden. Starb er aber nicht für seine eigene Sünde, als er gekreuzigt wurde, dann starb er für die Sünden anderer. Dies ist in Röm 10,9-10 implizit enthalten:

Röm 10:9 Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. 10 Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil.

Wenn Jesus von Nazareth der alttestamentliche HERR (der alttestamentliche Gott!) ist und von den Toten auferweckt wurde, dann bedeutet dies, dass er zuvor gestorben ist. Wenn ein Mensch gestorben ist, dann immer und nur für Sünde. Denn der Tod ist der Sold von Sünde. Tod folgt auf Sünde. Es gibt keinen Tod ohne vorangegangene Sünde. Tod ist für Sünde! Wenn Jesus starb, dann war es nicht für seine eigene Sünde, sondern für die Sünde von anderen.

Wenn man nun einen Menschen davon überzeugen kann, dass Jesus auferweckt worden ist, und jetzt eChrististiert, obwohl man ihn jetzt nicht sehen kann, so kann man ihm zeigen, dass es eine Gerechtigkeit gibt, das ihn von seinem schlechten Gewissen reinigen kann. Gerechtigkeit (d.i. Rechtfertigung) schließt Vergebung ein (vgl. Röm 4).

Der Ausdruck „.. und ihr mich nicht mehr sehen werdet“ bezieht sich auf die Himmelfahrt. Vordem haben sie ihn schon gesehen. Dies ist sehr wichtig in Bezug auf die Erscheinungen Jesu nach der Himmelfahrt.

Offensichtlich ist das Erlebnis des Johannes auf Patmos nur eine Vision und nicht eine unmittelbare Begegnung mit dem Auferstandenen. Das wirft Licht auf die Beschreibung die Johannes uns in Offb 1 gibt. Die Schilderung ist die einer Vision, nicht die der Person Jesu selbst. Offenbar hat keiner der Jünger nach der Himmelfahrt Jesus wieder gesehen!

Diese Feststellung ist wichtig für Leute, die heute meinen, Jesus gesehen zu haben. Jesus wird nicht so gesehen. Einzig Paulus hat Jesus gesehen, aber er ist der Spätling, der Apostel Paulus. Und gerade das bürgte dafür, dass er Apostel war und in der Reihe der anderen Apostel steht. Mit Jakobus den Herrenbruder (dem Jesus nach der Auferstehung erschienen war) und Paulus haben wir 14 Apostel, die alle Jesus gesehen haben.

Überführung von Gericht, weil der Fürst der Welt gerichtet ist: 1611

11 von Gericht aber, weil der Fürst dieser Welt gerichtet worden ist.

Wenn es für Sünde Vergebung gibt und wenn man einen Menschen davon überführen kann, gut. Wenn es aber nicht gelingt, jemanden zu überführen, dann kommt das dritte Thema: das künftige Gericht.

Der Heilige Geist überführt die Welt von Gericht, weil der Fürst dieser Welt gerichtet worden ist. Das heißt, er macht durch das Zeugnis der Jünger kund, dass ein Gericht kommen wird, weil der Fürst dieser Welt verurteilt wurde. Das heißt, er wurde gerichtet, sein Los ist - durch Tod und Auferstehung Christi - besiegelt. Es steht fest, wohin der Teufel kommen wird. Deshalb kann nun von einem künftigen Gericht gesprochen werden für den, der nicht vom Teufel los will und ins „Lager“ der Gläubigen übertritt.

Wir müssen zwischen Urteilsspruch und Urteilsvollzug unterscheiden! Die Strafe/das Urteil ist am Feind Gottes noch nicht vollzogen worden, aber das Gerichtsurteil ist bereits auf Golgatha gesprochen worden. In diesem Sinne ist der Fürst dieser Welt bereits gerichtet. Aber nicht nur der Fürst dieser Welt muss ins Gericht, sondern auch die Welt selber. Denn wie der Regierende - der Fürst dieser Welt - durch das Gericht musste, so auch seine Untertanen.

Wenn jemand das Los dieses seines Herrn nicht teilen möchte, so muss er überlaufen zum anderen König, Jesus. Dazu ruft der Heilige Geist durch das Zeugnis der Jünger auf: „Flieht vor dem kommenden Gericht! Denn es steht fest! Und kommt zu Jesus, dem Gerechten!“

Das Gericht über die Welt hängt also mit dem Gericht über den Urheber der Sünde (Satan) zusammen. Durch ihn kam die Sünde in die Welt. Wer von ihm nicht los kommt, muss sein Los eines Tages teilen. Wenn der Feind Gottes gerichtet ist, werden auch alle seine Anhänger gerichtet. Will man einen Menschen zu Jesus führen, muss man versuchen, ihn vom kommenden Gericht zu überführen, damit er sich von dorther wieder zurück und hin zu Jesus treiben lässt.

 

Sünde (Thema 1) und Gericht (Thema 3) sind die hier beiden Klammern, die zur Gerechtigkeit (und Rechtfertigung, Vergebung; = Thema 2) führen sollen. Diese beiden negativen Themen (Sünde und Gericht) sollen zu dem einen positiven Thema (Gerechtigkeit) hinführen. Denn in der Gerechtigkeit Jesu Christi ist das Heil!

Gott hat zwei Mittel, um zur Gerechtigkeit und zum Heil zu führen. Das erste Mittel ist das Thema Sünde. Wenn die Menschen auf dieses Thema nicht hören wollen, bleibt das zweite Mittel: Das Thema Gericht. Das soll die Botschaft von der Sünde bekräftigen und den Menschen zu Jesus hin treiben. Wer darauf nicht hört, für den besteht keine Hoffnung.

 

Wenn der HEILIGE GEIST gekommen sein wird, dann wird er der Beweis für 3 Dinge sein - und so wird er das wahre Gesicht der Welt aufdecken

a) von Sünde:

Wenn der HEILIGE GEIST gekommen ist, woird das ein Beweis sein, dass die Welt gesündigt hat. - Welche Sünde? - Die Juden gaben vor: WIR sind das wahre Volk Gotztes, WIR dienen Gott richtig, WIR sind die Träger der Verheißung. Gott wird ihnen beweisen, dass sie Sünder sind! Die Gegenwart des HEILIGE GEIST wird Beweis genug sein und zeigen, wer recht hatte

b) von Gerechtigkeit:

JESUS CHRISTUS hatte recht! „Ich gehe zum Vater“ - HEILIGE GEIST Beweis. Wenn Christus nicht recht gehabt hätte, wäre kein HEILIGE GEIST gekommen.

„Gott war auf Erden, und wir habens verpaßt - und ihn sogar gekreuzigt.

c) Gericht:

Satan meinte, er habe den größten Triumph der Weltgeschichte. Aber: die Tatsache der Ausgießung des HEILIGE GEIST beweist: Jesu Tod war Gottes Triumph! - auferweckt - Himmelfahrt - HEILIGE GEIST gesandt. Bewis, dass Satan durch das Kreuz entmachete wurde und ausgespielt hat.

Das Wirken des Parakleten in den Jüngern: 16,12-15

Bsp.: Bettler bettelt am Schatz

.. ist für uns wichtig, weil: Wir sind in die Welt gesandt - Gefahr, dass uns die Welt verschlingt!

Die große Stärke der Welt ist, dass sie nicht ihr wahres Gesicht zeigt.

Wir gewöhnen uns so leicht an sie

Bsp.: Schlechte Luft im Zimmer

Man merkt gar nicht, wie man langsam der Welt immer ähnlicher wird.

Wir haben einen Missionsauftrag für diese Welt!

Totes Meer - oder See Genzareth?

Wie überwinden wir die Welt?

HEILIGE GEIST

·       zeigt das wahre Gesicht der Welt

·       zeigt uns, wer Christus wirklich ist. Er richtte unsere Blick auf JESUS CHRISTUS, sodass wir den Kontrast gut ewrkennen können!

Eine zweifache Gnade unseres Herrn Jesus: 16,12

12 Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.

In Vers 12 sehen wir eine zweifache Gnade unseres Herrn Jesus: 

Seine Liebe zu uns: Weil Jesus uns so viel zu sagen hat, sendet er den Heiligen Geist: 16,12a

Noch vieles habe ich euch zu sagen

Jesus muss weg, aber er möchte so gern, dass wir das noch hören. Deshalb hat er den Heiligen Geist geschickt. Der hat dann aufs neue die Feder von heiligen Männer gebraucht, um uns Jesusworte zu geben, Worte vom Himmel. (Wenn Verlobte zusammen sind, werden die Abende immer zu kurz, da sie sich noch so vieles weiter sagen wollen.) Die Liebe will sich mitteilen, sie will erzählen, wenn sie darf. Jesus hat viel zu erzählen. Jesus will, dass die Jünger in Kenntnis gesetzt werden. Er lässt seinen Apostel Paulus wiederholt sagen: Ich will nicht, dass ihr ihn Unkenntnis seid. Das ist Gnade. Wir dürfen in die Erkenntnis Gottes eingeweiht werden.

Daher wollen wir uns Zeit nehmen, um auf das zu hören, was Jesus durch den Heiligen Geist uns in der Heiligen Schrift zu sagen hat!

Seine Geduld mit uns: Weil wir es jetzt noch nicht ertragen können, sendet er den Heiligen Geist: 16,12b

aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.

Jesus weiß genau, wieviel wir an Auskunft ertragen können. Denn Information kann den Kopf schwer machen; er kann zu viel werden. Jesus wartet! Es gibt viele Knochen in dem Fleisch des Wortes Gottes. Daher müssen wir lernen abzuwarten. Denn nach einiger Zeit werden die Knochen zu Fleisch. Dann können wir sie genießen. Jesus ist der beste Lehrer. Der Heilige Geist wird ihn vertreten.

Wenn Sie sich nicht alles von einer Predigt behalten können, so nehmen Sie sich doch wenigstens eine Scheibe des Lebensbrotes, das aufgeschnitten wird, mit! Wenn Sie morgens ihre Bibel aufschlagen, müssen Sie nicht jedesmal zehn Kapitel lesen. (Sie können das tun, wenn Sie möchten. Ich habe eine Zeitlang jeden Tag 30 Kapitel gelesen. Das hab ich nur für eine kurze Zeit ausgehalten.) Einmal viel, einmal wenig. Nach und nach werden wir fähiger - besonders mit Hilfe des Heiligen Geistes.

Am Anfang des Wirkens des Geistes steht die Barmherzigkeit unseres Herrn. (Die Sendung des Geistes selbst war auch ein Liebesakt für sich.)

Eine zweifache Aussage über das Wesen des Geistes: 16,13a

In Vers 13 ist von einem zweifaches Wesen des Geistes die Rede:

13 Wann aber derjenige kommt, der Geist der Wahrheit, ...

Er ist eine Person

 Das Wort „derjenige“ ist ein männliches Pronomen. Er ist Gott.

Er ist der Geist der Wahrheit

·       Er geht mit der Wahrheit um.

·       Er kann keine Lüge, nichts Falsches, dulden.

·       Er ist die Wahrheit in Person.

Eine vierfache Aussage über das eigentliche Wirken des Geistes in den Jüngern: 16,13b-14

Vier Antworten über die Art und Weise des Wirken

Er leitet in alle Wahrheit: 16,13b

wird er euch in alle Wahrheit leiten

Der Heilige Geist wird in alle Wahrheit führen, nicht in die Unwahrheit. Die Wahrheit ist

·       die Offenbarung Gottes über sich selbst (und seine Welt),

·       die Offenbarung Gottes über uns,

·       die Offenbarung Gottes über die Welt.

Die Bibel ist die Wahrheit Gottes, mit welcher der Heilige Geist umgeht. Wollen wir die Wahrheit Gottes über ihn und seine Welt sowie über uns und unsere Welt erfahren, dann wollen wir uns vom Heiligen Geist helfen lassen. Dann müssen wir uns zu der Quelle wenden, mit welcher der Heilige Geist umgeht, der Heiligen Schrift.

(Heute wird viel vom Heiligen Geist gesprochen, aber es ist viel Unwahrheit dabei. Daran kann man erkennen, ob es sich um Echtes handelt oder nicht.)

„... in alle Wahrheit“:

Das heißt nicht, dass er jeden Jünger Jesu alles sagt, was im Himmel und auf Erden zu wissen gibt. Sondern hier muss im Zusammenhang mit der ganzen Heiligen Schrift vorausgesetzt werden, dass der Heilige Geist gerade den Teil der Wahrheit klar machen will, der gerade für mich zugeschnitten war. Aber er wird wirklich in Wahrheit führen. Die Jünger dürfen damit rechen - und auch wir, wenn wir diese Wahrheit haben, die uns die Jünger gegeben haben.

Die Aussage „er wird in alle Wahrheit führen“ umfasst zwei Ebenen: die Ebene des Apostels und unsere Ebene:

·       Die Ebene des Apostels:

Der Apostel bekommt seine Botschaft direkt von Gott und gibt sie weiter. Einige schreiben sie auf und so haben wir - mit Hilfe des Heiligen Geistes - Wort Gottes, die Heilige Schrift. Diese Aufgabe ist abgeschlossen.

·       Unsere Ebene:

Dennoch fährt heute der Heilige Geist fort, in die Wahrheit zu führen und an die Wahrheit zu erinnern, aber nicht in derselben Qualität, sondern auf zweiter Ebene. Heute führt der Heilige Geist mit diesem Wort Gottes in die Wahrheit.

Er beginnt nicht bei sich selbst: 16,13c

... denn er wird nicht von sich selbst aus reden, sondern was er hören wird, das wird er reden,

Jesus sagt nicht, dass der Heilige Geist nicht über sich selbst sprechen wird, sondern dass er nicht bei sich selbst beginnt. Das kommt dem nahe, dass er nicht über sich selbst spricht: Er tritt nicht selbständig in den Raum. Die Botschaft beginnt nicht mit ihm, als wäre er der Erste und der Letzte, der etwas zu sagen hätte. Nein, er war bereit, - wie die zweite Person Gottes -, sich den anderen zwei zu unterstellen und ihr Diener zu sein.

Daher dürfen wir uns darauf verlassen, dass die Botschaft, die uns die Jünger hinterlassen haben, gerade die richtige ist; die, welche Jesus wollte.

So gibt der Heilige Geist weiter, was Jesus ihm als Botschaft aufträgt. In der heilsgeschichtlichen Selbstoffenbarung Gottes geht um den ganzen dreieinigen Gott. Keiner macht sich selbständig von den anderen. Sie sind eine Einheit. Sie ergänzen einander. Wo vom Vater die Rede ist, muss vom Sohn und der Heilige Geist auch die Rede sein. Die drei gehören in der Offenbarung Gottes und in der Heilsgeschichte zusammen. Der Heilige Geist macht sich nicht selbständig, er bringt nicht seine eigene Botschaft, und er stellt sich nicht selbst in den Mittelpunkt. Er ist im Auftrag eines Anderen gekommen. Er spricht nicht aus sich selbst.

Er wird das Kommende eröffnen: 16,13d

und das Kommende (od.: die kommenden Dinge) wird er euch im einzelnen kundtun.

Das bezieht sich nicht nur auf das, was nun auf Jesus und die Jünger zukommt; sondern wirklich Zukünftiges. Den Jüngern (besonders Johannes, aber auch den anderen) wurde es gegeben, neu zu prophezeien. Sie werden nicht nur Geschichtliches sagen können, sondern auch Zukünftiges. Wir werden informiert. Das hilft uns, wenn wir in einer dunklen Welt leben.

Wenn wir in die Dunkelheit der Nacht hinaus gehen, ist es uns eine Hilfe, wenn wir orientiert sind und wissen woran wir sind.

In einer vollkommenen Dunkelheit sind wir unsicher, wenn nicht furchtsam. Jesus orientiert uns über unsere Umwelt und unsere Zukunft. Zusätzlich dazu geht er selber mit uns mit. Wir können ihn nicht sehen; wir haben aber sein Wort in unseren Ohren und dürfen wissen, dass wir von ihm begleitet werden. Wir können dann den Weg durch das finstere Tal behüteter gehen. Wir müssen dann nirgends anstoßen.

Er wird Jesus groß machen: 16,14a-15

14 Derjenige wird mich verherrlichen, weil er von dem Meinigen nehmen und euch berichten wird.

Der Heilige Geist ist im Auftrag des Sohnes da. Er wird Jesus ins Licht stellen, Jesus als den Herrlichen und Großen sehen lassen.

Wenn wir von dem Erfülltsein mit dem Heiligen Geist sprechen, müssen wir eigentlich vom Erfülltsein mit Jesus sprechen. Wenn wir an das Wirken des Heiligen Geistes denken, müssen wir eigentlich an das Wirken des Herrn Jesus sprechen.

Wenn dir Christus groß geworden ist , dann war es der HEILIGE GEIST!

Wenn durch dein Leben anderen Christus groß wird, dann hat der HEILIGE GEIST durch dich gewirkt.

evt. Bild von 1. Mos 24?

Wo Jesus nicht verherrlicht wird, dürfen wir in Frage stellen, ob der Heilige Geist am Werk war. (Auch die Gnadengaben sind nicht die Gaben des Geistes. Sie sind Gaben des Herrn Jesus, Eph 4,7. Aus einer großen Gabe gibt er uns - über den Heiligen Geist - eine Gabe. Der Heilige Geist ist der Überbringer der Gabe von Jesus. Die Frucht des Geistes ist ebenfalls ein Geschenk von Jesus. Denn von ihm wird sie mitgeteilt. Der Geist ist der verlängerte Arm von dem inthronisierten Jesus. Jesus regiert jetzt im Himmel, aber im Heiligen Geist wirkt und regiert er sein Königreich hier auf Erden.

Luk deutet dies in Apg 1,1 an: Er schreibt an Theophil, dass die Apg ein zweiter Bericht ist von dem was Jesus tat und lehrte. Wenn die Apostel durch den Heiligen Geist in die Welt gehen, handelt Jesus in dieser Welt!

„... weil er von dem Meinigen nehmen und euch berichten wird“:

Das Meinige sind Worte. Der Heilige Geist nimmt Worte von Jesus und berichtet sie den Jüngern.

Die Grundlage des Wirkens des Heiligen Geistes: 16,14b-15

15 Alles, was auch immer der Vater hat, ist mein; darum sagte ich, dass er es von dem Meinigen nehmen und euch berichten wird.

Diese ist eine der wichtigsten Aussagen in den Abschiedsreden. Sie stellt Jesus Christus in den Mittelpunkt.

Vers 15 erklärt Vers 14. In der Heilsgeschichte der Bibel steht Jesus in der Mitte. In Offb 19,10 erfahren wir: Das Zeugnis von Jesus ist der Geist - die „Seele“ - der Bibel! Würden wir diesen Geist wegnehmen, bliebe nur noch eine leere Hülle übrig. Die Botschaft der Bibel ist Christus. Der Messias selbst hat den Emmausjüngern die Bibel erklärt und gezeigt, wie das Alte Testament Jesus zeigt. Paulus verkündete Christus aus dem Alten Testament; die Evangelien, die Briefe und die Offenbarung verkünden Christus! Die gesamte Botschaft der Bibel ist durchhaucht von diesem einen Namen Jesus. Die Bibel ist das Buch, das uns zu Gott hinführen will. Zu diesem Zweck ist er - nicht nur die Mitte der Dreieinigkeit Gottes, sondern - die Mitte des Handelns Gottes und die Mitte der Gemeinde Gottes. Jesus will in der Mitte (vgl. Offb 1: inmitten der sieben Leuchter) seines Volkes wohnen. Als Jesus gekreuzigt wurde, war er in der Mitte (Joh 19,17), und als er am Auferstehungstag zu den Jüngern kam, stand er in der Mitte (Joh 20). Und so soll es bleiben. Paulus sagt, „damit er den ersten Platz bekommt“ (Kol 1).

Weil Jesus berechtigt ist, im Auftrag des Vaters zu handeln, kann der Vater dem Sohn eine Botschaft geben und der Sohn durch den Heiligen Geist dem Jünger. Jesus ist Gott. Alles, was Gottes ist, ist sein. (Dass der Sohn Menschengestalt angenommen hat, hat seinen Rang nicht vermindert.) Er ist vollkommen bevollmächtigt. Deshalb kann er dem Heiligen Geist Botschaft geben über den Vater, über den dreieinigen Gott, über die Welt Gottes und über die Heilswelt.

 

Alles ist Jesus Christus gegeben, alle Regierungsmacht in Himmel und auf Erden (Mt 28,19). „Alles, was immer der Vater hat, - im Himmel und auf Erden - ist MEIN“, sagt Jesus. Und der Heilige Geist nimmt es von Jesus und wirkt hier auf der Erde und offenbart Jesus. Deshalb sollen wir Jesus als Herrn dieser Welt und als Heiland dieser Welt und schließlich auch als Richter dieser Welt verkünden.

Abschließendes Gespräch: Von Bedeutung des Weggehens Jesu und vom Überwinden der Welt: 16,16-33

In diesem Gespräch geht es um einzelne Ereignisse und um die Bedeutung seines bevorstehenden Weggangs.

Von der Bedeutung des Weggehens Jesu: 16,16-19
Die Ankündigung Jesu: 16,16

16 Wenig Zeit noch und ihr habt mich nicht mehr vor Augen, und wieder ein wenig, und ihr werdet mich sehen, weil ich hinweg zum Vater gehe.

Das Fragen der Jünger: 16,17-18

17 Es sagten hierauf einige seiner Jüngern zueinander: Was ist dieses, das er zu uns sagt: Wenig Zeit noch und ihr habt mich nicht mehr vor Augen, und wieder eine wenig, und ihr werdet mich sehen und: weil ich hinweg zum Vater gehe? 18 Sie sagten also: Was ist dieses, das er sagt: Das Wenige. Wovon er redet? Wir wissen nicht, was er sagt.

Das Wissen Jesus um ihr Fragen: 16,19

19 Jesus nahm Kenntnis davon, dass sie eine Frage an ihn richten wollten, und sagte zu ihnen: Über dieses sucht ihr Aufschluss bei einander, weil ich sagte: Wenig Zeit noch und ihr habt mich nicht mehr vor Augen, und wieder eine wenig, und ihr werdet mich sehen?

Jesus weiß, wovon sie untereinander flüsterten. Er ist der Allwissende. Jesus kennt die Frage der Jünger ganz genau.

Er weiß auch um unsere Fragen - auch um die, welche wir nicht formulieren können. Dieser Text zeigt uns, dass Jesus uns kennt, auch wenn wir nicht beten. Der Geist nimmt Kenntnis von allem (vgl. Röm 8). Er weiß um unsere Not. Das ist sehr tröstlich. Wenn wir nicht wissen, was wir beten sollen und wie wir es zum Ausdruck bringen sollten, wenn wir es wüssten, dann hilft uns der Heilige Geist, den Jesus gesandt hat.

Von der bevorstehenden Krise der Jünger: 16,20-22

Als Jesus in Vers 16 von der kurzen Zeit und von seinem Weggehen und Wiederkommen sprach, war dies einleitend, um sie interessiert zu machen und zum Fragen zu bringen. Nun hat er ihre volle Aufmerksamkeit.

Aber was wird nun alles auf die Jünger zukommen!

Vom Schmerz der Jünger über Jesu Weggang: 16,20

20 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen;

Im Buch Esther heißt es wortkarg, als das ganze Volk Israel über ihr Los weinte und klagte: „und der König und Haman feierten im Schloss“! Sie nehmen keine Notiz und haben keine Empfindungen für das, was sie ausgelöst haben. Das ist die Welt. Barmherzigkeit kommt nur von Gott. Wir sind Abgestorbene.

Wir dürfen nicht zuviel Verständnis von der Welt erwarten. In Verfolgungszeiten sollte man nicht zuviel plädieren für Freiheit. Es muss so kommen. Wir wollen für Jesus leiden!

Aber ihr werdet in Schmerz versetzt werden.

Hier wird dasselbe Wort verwendet wie in Eph 4,30: „Verletzt nicht den Heiligen Geist.“ Bereitet ihm keinen Schmerz!

Wenn wir sündigen, bereiten wir Gott Schmerzen.

Jedoch wird euer Schmerz zur Freude werden.

Das ist eine wunderbare Verheißung. In der letzten Nachtwache - kurz vor dem Morgen - ist die Nacht am Dunkelsten. Aber dann wird die Nacht zum Morgen. Der Morgen kommt! So wird es immer sein! Es gibt keine Trübsal, nach welcher Gott uns nicht wieder aufrichtet. Gott richtet mich in jeder Bedrängnis wieder auf. Der Morgen kommt - und wenn es 40 Jahre dauern sollte! Marie Durant verbrachte 40 Jahre im Turm! Sie widerstand.

Jesus ist der Druchtragende.

Von Schmerz und Freude bei einer Geburt als Beispiel: 16,21

Im Folgenden gibt Jesus ein plastisches Beispiel

21 wenn eine Frau ein Kind bekommt, hat sie Schmerz, weil ihre Stunde gekommen ist;

Das weiß Jesus, weil er die Frau geschaffen hat und diese Schmerzen in das Leben der Frau eingeführt hat. Er weiß genau, wo die Nerven sind. Er weiß um die Intensität jedes Schmerzes. Er weiß auch um den Schmerz der Jünger hier.

Alles ist geplant. Wie in der Schöpfung (bei der Geburt), so ist es auch im Plan Gottes. Alles hat seine Zeit, auch der Schmerz und die Trübsal.

wenn sie aber das Kind gebiert, hat sie die Bedrängnis nicht mehr in Erinnerung wegen der Freude darüber, dass ein Mensch in die Welt geboren ist.

Sofort nach der Geburt, vergisst die Frau ihre Schmerzen. Sie ist so froh über das Kind. Es ist eine Lust, Kinder zu sehen.

Von der Freude der Jünger beim Wiedersehen: 16,22

22 und ihr habt nun also Schmerz, aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude wird niemand von euch nehmen.

So ist es auch, wenn unser Schmerz in Freude verwandelt wird. Dann vergisst man den Schmerz. Paulus ist davon überzeugt, dass das ganze schwere Leiden, das wir zu ertragen haben, die Herrlichkeit nicht aufwiegen wird. Ein Blick von Jesus - und alles Schwere und alles Leid wird vergessen sein.

Von der künftigen neuen Gemeinschaft mit Jesus und dem Vater: 16,23-27

Jesus spricht von der Möglichkeit, mit dem „Hauptquartier in Verbindung zu bleiben. Der Geist erhält ihre Verbindung mit dem unsichtbaren Jesus aufrecht. Geist und Gebet gehören zusammen.

Sie werden Jesus keine Fragen mehr stellen: 16,23a

23 Und an jenem Tag werdet ihr nichts von mir erfragen.

Sie werden keine Fragen mehr direkt an (einen irdischen) Jesus richten, weil er nicht mehr unter ihnen weilen wird.

Ihre Bitten an den Vater werden erhört werden: 16,23b-24a

 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was immer ihr den Vater in meinem Namen bittet, wird er euch geben. 24 Bis jetzt batet ihr nichts in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, ...

Im Namen Jesus heißt im Auftrag von Jesus. Paulus sagt, alles, was wir machen - in Wort und im Werk -, sollte unter der Herrschaft Jesu geschehen, in seinem Namen, das heißt, so wie wenn er uns schickte.

Ob wir auf Urlaub fahren, in die Bibelschule gehen, heiraten, uns schlafen legen, ob es etwas Wichtiges ist oder etwas Banales, alles soll im Zeichen unserer Zugehörigkeit zu Jesus geschehen. Wir sollten uns nie selbständig machen. In seinem Namen gehen wir zum Vater: „Vater, der Sohn hat mich beauftragt, Folgendes von dir zu ersuchen.“ (Natürlich ist die Voraussetzung dafür, dass man Bescheid weiß über das, was Jesus will.). Der Vater weiß genau, was Jesus will.

Wenn wir wissen, was Jesu Wünsche sind, können wir diese ruhig beim Vater melden. Jesus wird uns dann geben, weil der Vater dem Sohn gibt.

Vers 24: Bis jetzt batet ihr nichts in meinem Namen.

Es war nicht nötig, den Vater zu bitten, solange Jesus bei ihnen war und für ihre Bedürfnisse sorgte.

Vers 24: ... Bittet, und ihr werdet empfangen, ...: Die Verheißung der Gebetserhörung beim Vater ist für die Zukunft (das heißt, ab der Himmelfahrt Jesu) gedacht.

Bittet - im Glauben, im Geist, im Namen Jesu. Wenn Jesu Worte in uns bleiben, werden wir bitten (vgl. Kap. 15,7).

Ihre Freude wird dadurch voll werden: 16,24b

... damit eure Freude gefüllt (aufgefüllt, voll gemacht) sei!

Der Zweck der Gebetserhörung ist, dass sie sich freuen. Das Gefäß der Freude soll voll werden und überfließen. Das war die Absicht Gottes mit dem Menschen. Er will die Freude des Menschen. Dies kommt zum Ausdruck im Gebet.

Das Gebet ist die zentrale Absicht der Heilsgeschichte. Eph 2,15-18. Jesus ging ans Kreuz, dann kam er wieder und verkündete Frieden. Eph 2,18: Jetzt haben wir in Christus durch den Geist Zugang bis in die Gegenwart des Vaters. Versöhnung heißt Gesprächswiederherstellung!

Versöhnung ist der Sinn der Sendung Jesu. Gebet und Freude und alles, was damit zusammen hängt, ist das Ziel Gottes im Senden Jesu in die Welt. Menschen sollen wieder beten können und dürfen - und dann wieder froh werden. Denn nur in der Gemeinschaft mit Gott wird der Mensch erfüllt.

Jesus wird auf eine neue Weise zu den Jüngern reden: 16,25

25 Dies alles habe ich euch in Sprüchen und Beispielen geredet; jedoch kommt eine Stunde, in der ich nicht mehr mit euch in Sprüchen und Beispielen reden werde, sondern frei heraus über den Vater euch berichten werde.

An jenem Tag - nachdem Jesus gen Himmel gefahren ist und der Heilige Geist gekommen ist -, an jenem Tag spricht Jesus nicht mehr in Sprüchen und Beispielen, sondern frei heraus. Dies tut Jesus im Heiligen Geist. Wo der Heilige Geist den Jüngern Botschaft gibt, da spricht Jesus. Das Neue Testament - von Mt 1 bis Offb 22 - ist Worte Jesu!

Kol 3,16 („Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen“) bezieht sich auf die ganze Heilige Schrift. Alles ist Wort Christi. Der Heilige Geist sagt, was Jesus sagt.

Sie werden im Namen Jesu bitten: 16,26a

26 An jenem Tag werdet ihr in meinem Namen bitten,

Die Jünger dürfen das selbst tun. Sie sind nicht auf Jesus angewiesen. Alles ist geschehen. Jesus hat alles getan. Nun dürfen wir in seinem Auftrag beten. Und Jesus ist schnell dabei, uns Erhörung zu gewähren.

Jesus wird nicht mehr für sie bitten: 16,26b

und ich sage euch nicht, dass ich den Vater über euch ersuchen werde;

Ich denke, dieser Vers sagt auch, dass Jesus eigentlich heute nicht mehr für uns betet. Diese Ansicht ist ein Missverständnis des Wortes „sich verwenden für“. Jesus verwendet sich für uns (Hebr 7,25) - als Vermittler , aber er braucht gar nicht für uns zu beten.

Der Vater wird eine Liebesbeziehung zu ihnen haben: 16,27

Sie werden eine Beziehung zum Vater haben in Glaube und Liebe, wie sie sie zum Sohn haben:

27 denn der Vater selbst hat euch gern, weil ihr mich gern habt und geglaubt habt, dass ich vom Vater ausging.

Zusammenfassung des Heilsweges Jesu: 16,28

Vers 28 ist ein zentrales Wort: Jesus gibt eine kurze Zusammenfassung seines Heilsweges, seiner Heilsgeschichte.

28 Ich ging aus vom Vater und kam in die Welt; wieder verlasse ich die Welt und fahre hin zum Vater.

Jesus sagte zum Vater: Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun. (Hebr 10,5). Er kam, lebte unter Menschen, legte vom Vater Zeugnis ab, starb und fuhr gen Himmel. Dort thront er nun.

Letztes Gespräch: Vom Überwinden der Welt: 16,29-33
Die voreilige Reaktion der Jünger: 16,29-30

Wir reagieren manchmal viel zu schnell. Wenn wir ein wenig Licht bekommen, meinen wir schon, dies sei das letzte.

29 Es sagen seine Jünger zu ihm: Siehe, nun redest du frei heraus und gebrauchst keinerlei Bildrede; 30 jetzt wissen wir, dass du alles weißt und es nicht nötig hast, dass dich jemand befrage (d.i. kontrolliere); an diesem sind wir überzeugt, dass du von Gott her ausgingst. .

Die Jünger reden, als bräuchten sie gar nicht mehr auf das Kommen des Geistes zu warten.

Die Antwort Jesu: 16,31-33

Jesus ist ein sehr geduldiger Lehrer. Er gibt ihnen eine heilvolle zweifache Antwort:

Die Vorhersage der Krise der Jünger: 16,31-32

31 Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubt ihr.

Wir müssen an dieser Stelle kein Fragezeichen setzen. Jesus weiß, dass sie nun glauben. Es stimmt. Sie glauben. Jesus freut sich darüber. Es ist anerkennenswert.

Aber es kann auch eine Frage sein: „Siehe“; merkt es, nehmt es zur Kenntnis; passt jetzt gut auf, macht eure Augen und Ohren weit auf:

32 Siehe, es kommt eine Stunde und sie ist nun gekommen,

- nur noch ein paar Minuten! -

der Anlass, dass ihr zerstreut werden werdet, ein jeder in sein Eigenes

- Jeder in seine eigene Ecke; ihr werdet nicht einmal Gemeinschaft miteinander haben.

So ist es immer: Wenn man von Jesus weg kommt, kommt man auch von den Brüdern weg.

 und mich allein lassen werdet;

Ihr meint, jetzt sei der Höhepunkt eurer Gemeinschaft mit mir gekommen. Es wird aber nicht viel brauchen, und ihr werdet mach alle allein lassen. Ihr braucht das Kommen des Geistes zu Pfingsten nötig; ihr braucht wirklich den Heiligen Geist, um mir treu zu bleiben. Ihr habt kein Reservoir an Widerstandskraft. Es wird nur einen kleinen Stoß brauchen - und ihr werdet alle davon eilen.

- und ich bin nicht allein, weil der Vater bei mir ist.

Wenn der Schöpfer Himmels und der Erde, der die ganze Welt aus dem Nichts schuf, wenn er, der im Raum des Nichts die Welt in seiner Hand hält, der alle Einzelheiten kennt und alles regiert - sogar das Wetter -, dann kann jeder Jesus verlassen, aber er ist vollkommen geborgen.

Jesus will, dass wir lernen, dass wir nur Jesus brauchen - und was er gibt.

Wir brauchen im Leben nur Zweierlei, Gott und was er gibt. Und alles andere ist nicht nötig. Wenn er mir alles nimmt, was er gab, werde ich doch noch ihn selber haben. Ich werde dann auf der anderen Seite, im Jenseits sein. Dann habe ich alles.

Der Trost für die Krise der Jünger (Vom Überwinden der Welt): 16,33

Zweck der Rede: Frieden in Jesus: 16,33a

33 Diese Worte habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden haben mögt.

Zweimal hatte er von Frieden gesprochen. Nun aber gebraucht er einen anderen Ausdruck: in mir. Die Jünger werden ab Pfingsten in Christus sein und Christus in ihnen. Und weil Christus der Friede ist, wird der Friede in ihnen sein - durch den Heiligen Geist. Er wird dann vom Gott des Friedens sprechen.

Festellung: Bedrängnis in der Welt: 16,33b

In der Welt habt ihr Bedrängnis;

Das Wort bedeutet Druck, Streß, Quetschen (sodass einem der Atem ausgeht). Es kann dazu kommen, dass wir Angst haben - als Reaktion auf die Bedrängnis. Aber sie ist uns nicht verheißen, sondern uns ist Friede verheißen.

Ermunterung: Jesu Überwindung der Welt: 16,33c

seid jedoch guten Mutes, ich habe die Welt überwunden.

Bevor Jesus ans Kreuz geht, hat er schon überwunden!

Bevor wir in die Leiden kommen, hat er bereits alles überwunden. Deshalb können wir mit ihm gehen, wohin er führt.

 

Vers 33: Die Welt überwinden:

Jesus hat die Welt überwunden! - Wie denn? Indem er sie verlor - ans Kreuz ging und der alten Welt abgestorben ist. Er hat sie duchschaut!

Geheimnis zum Überwinden: Wenn du die Welt verlierst, verlierst du gar nichts!! Satan sagt, du verlierst alles. aber V 15: warum nichts? - Weil alles der neuen (geistlichen, wirklichen) Welt Christus gehört. Und alles was Christi ist, ist unser (vgl 1. Kor 3,23; Off 21,7)

Suchst du Anerkennung von der Welt?

Bsp.: W. Kelley - von welcher Welt?

Suchst du Befriedigung in der Welt?

Suchst du Bestätigung in der Welt?

Denkst du weltlich? Denke ich weltlich?

Weltlichkeit- wie wirst du Weltlichkeit aus meinem Denken austreiben können? - Durch Gebote? Verbotstafeln? –

Bitte tu das nicht. Wenn du Weltlichkeit aus mir rauskriegen willst, dann mach mir bitte JESUS CHRISTUS groß!

 

Christus hat auch für die große Krise der Jünger, die sie durch zu machen haben, vorgesorgt! Er kennt das Tal, das sie zu durchschreiten haben.

Lass die Welt das Schlimmste tun, was sie tun kann - lass sie mich töten - Ich zeig euch, dass ich die Welt überwunden habe.

Christi Sieg öffnete den Weg für unseren Sieg. Wir brauchen nicht mehr gegen den Fürsten dieser Welt zu kämpfen. In den Kämpfen unsere Versuchung können wir in unserem Heiland ruhen. Er wird heiute genauso siegreich sein, wie er damals war.

 

Pharao machte einen Kreis um die Israeliten herum: „Für euch ist DAS die Welt, und außerhalb davon gibt es nichts.“

Mose kam im Namen Gottes. - Durch die Zeichen konnten sie sehen, dass es einen Gott gibt, der an sie denkt.

Wie brachte Gott die Israeliten dazu, aus Ägypten heraus zu wollen? -- In dem er ihnen den NAMEN Gottes offenbarte!

Satan verblendet die (hier die jüdische, heute die heidnische) Welt - Sie denken „Es gibt keinen Gott. Diese Welt ist ein in sich geschlossenes System. Es gibt keine Zukunft! Leben ist nur das, was du soiehst: Essen, Arbeiten, Schlafen, Geld Verdienen, um zu essen, ...“

Und manche Christen denken: Es ist wert, in dieser Welt etwas Besonderes zu erreichen. Es ist wichtig, die Dinge, die die Welt zu bieten hat, zu genießen. Es wichtig, sich ihr anzugleichen, um nicht von ihr verachtet zu werden.

JESUS CHRISTUS wurde in diese Welt gesandt. Er kam im Namen Gottes, bestätigt durch Zeichen. Nun geht er zum Vater (16,28). Es gibt ein Außerhalb!

Wie bricht Jesus den Kreis unserer Sklaverei?, unserer Genusssucht, unserer Sucht nach Bestätigung, unseres Egoismusses,

Wie bringt er uns dazu, aus dem geistlichen Ägypten heraus zu wollen? -- Joh 17,6.26! -- Indem er uns den NAMEN Gottes kundtut! Indem er Gott kundmachte. Joh 1,18

 

Wer überwindet die Welt?

1.Joh 5,4-5: Der Glaube, dass es eine andere Welt gibt, aus welcher Christus kam.

Dies ist nicht die beste aller möglichen Welten (gegen den Philosophen Leibnitz)

16,28-30. Wo finden wir die Kraft, diese Welt zu überwinden?

a) Wir wissen: Christus kam vom Vater und ging zum Vater 16,28-30; 17,8.25.

b) Wir kennen Gottes NAMEN. D.h. wir wissen, wer Gott ist. Mein Wissen, wer und wie Gott wirklich ist, bewahrt mich vor den Klauen und listigen falschen Einflüsterungen der Welt.  


Das Ziel der Heiligung. Abschiedsgebet: Teil 1: Bitte für die Verherrlichung Jesu: 17,1-5

Zwei Abschiedsgebete (17,1-5 und 17,6-26)

Jesus widmet sich nun seinen Jüngern in einem letzten Abschiedsgebet. Wenn wir in der Gemeinschaft beten, haben wir an zweierlei zu denken:

1) Zu wem beten wir?

Wenn wir beten, beten wir nicht zu Menschen. (Oft wird im Gebet eine Menge Information weiter gegeben, die zeigt, dass dies eigentlich nicht für Gott gedacht ist, sondern für die Menschen rings herum. Da sollen wir vorsichtig sein! Wir beten zu Gott. Wir geben nicht Dinge für unseren Nächsten weiter.

2) In wessen Gegenwart beten wir?

Andererseits ist das Gebet nicht nur für Gott von Nutzen. Es ist nicht nur eine Rede für Gott, sondern auch mein Bruder und meine Schwester darf von dem Gebet etwas haben. Die anderen, sollen mein Gebet zu ihrem machen können.

Wenn jemand das Gebet eines anderen nicht zu seinem machen kann, sollte er nicht „Amen“ sagen. Denn mit der Bekräftigung „Amen“ sagen wir: So sei es. Wenn wir das aber nicht sagen können, sollen wir nicht „Amen“ sagen. (1.Kor 14,16).

In diesem Kapitel:

·       Hier spricht Gott zu Gott.

·       Hier ist ein Hirte, der an seine Herde denkt.

·       Hier ist ein Retter mit einer Bürde für eine verlorene Welt.


Einleitende Bemerkungen: 17,1

·         Er richtet sich nun an den Vater im Himmel. Aber die Jünger dürfen zuhören, was er zum Vater sagt.

·         Die Liebe spricht frei heraus.

·         Die Liebe spricht auch Dinge zum Geliebten, die der Geliebte schon weiß!

 

Jesus betet öfter um Dinge, die der Vater schon lange geplant hatte zu tun. (Zum Beispiel: ich will den Vater bitten, dass er euch den Heiligen Geist sende.) Er sagt im Gebet Dinge, die scheinbar unnötig wären. Aber offenbar spricht die Liebe so.

 

·         Gebet # betteln; etwas von einem unwilligen Gott erflehen; etwas erzwingen;

Vers 1: nach oben! Gott ist über uns, erhabener, größer.


Jesus betet für seine Verherrlichung: 17,1b-5

Abba (aram.) - herzlich, vertraut „Papa“.

Stunde gekommen: Kreuz vorwegnehmend

verherrliche:

·       in Leiden und Tod

·       in Auferstehung

·       in Inthronisation zur Rechten

gegenseitige Verherrlichung:

Gott verherrlicht Jesus: er gibt ihm die Ehre und hohe Stellung, die er vorher hatte

Jesus verherrlicht Gott in seinem Wirken auf Erden vgl. Vers 4

Jesus verherrlicht Gott in seinem Wirken nach Pfingsten (vgl Apg 1,1 ® was Jesus fortsetzte zu tun und zu lehren)

Jesus verherrlicht Gott in seiner Parusie (vgl 2.Thes 1)

 

Vers 2:

 


Vers 3: ewiges Leben ist eine Person, ein Erkennen der Person, die Leben ist.

Das Wort erkennen bzw. kennen kann auch heißen besser/genau erkennen. Kennen wird gebraucht, um Gemeinschaft zum Ausdruck zu bringen. Ewiges Leben ist nicht nur Dasein; ewiges Leben ist eine Zustand, der nur in Gemeinschaft vorhanden sein kann. Gott selbst kann sich kein Leben denken im vollkommenen Alleinsein. Gott selbst ist nicht alleine, nicht ein bloßes Individuum. Von Ewigkeit her ist er drei. Auch wir empfinden Einsamkeit als etwas Todähnliches. Man verkümmert, man lebt nicht. Kleinkinder, die keine Zuwendung erleben, sterben ab. Ewiges Leben - das beste Leben - ist eine Zustand mit der besten Gemeinschaft, nämlich mit dem Urheber des Lebens selbst.

 

Vers 4: Jesus Christus hat auf Erden den Vater so herrlich vor Augen geführt und geoffenbart, dass die Menschen um ihn herum begannen, anders über Gott zu denken, und dass sie sich ihm anvertrauten.

Vollbracht: Kreuz vorwegnehmend

welches du mir gegeben: so auch wir: Gott gibt uns Werke, sie zu tun (Eph 2,10) Welches hab ich zu tun?

 

V 5: Bsp: Bild vom König - erwirbt sich als Soldat und Feldherr eine Herrlichkeit, die er ohnehin als SOHN bereits innehatte.

Gott hat Christi Gebet erhört. Er wird auch uns verherrlichen! (Teils hat er schon, teil wird er noch. Röm 8,30: Jesus hat die Gerufenen verherrlich – für sich, er hat sie sich herrlich gemacht: in Stellung, in Anlage, noch nicht in Ausgestaltung.)


Das Ziel der Heiligung. Zweites Abschiedsgebet: Bitte für die Vollendung der Heiligen: 17,6-26

Allgemeines: Kp. 17 ist auch ein Teil der Vorsorge des Herrn für unsere Heiligung.

Unsere Heiligung hängt davon ab, ob wir die Lektionen aus Joh 13-16 lernen:

              Fußwaschung;

              Ausrichtung auf das geistliche Haus und die geistliche Welt;

              Gemeinschaft mit dem Vater;

              Frucht eines christusähnlichen Charakters;

              Zeugnis durch die Hilfe des HEILIGE GEIST;

              Überwindung der Welt.

Aber sehr viel hängt von der Fürbitte Jesu für uns ab. Unser großer HP tritt für uns ein, verwendet sich für uns, damit wir das Ziel erreichen. Hebr 7,25; Röm 8,32-34 (Er betet jetzt eigentlich nicht mehr für uns. Das hat er getan, als er auf Erden war.)


Jesus fasst Bisheriges zusammen: 17,6-8

Er spricht zum Vater über seine bisherige Tätigkeit unter den Jüngern.

Vers 6: Jesus hat uns Gott als „Vater“ geoffenbart .

Name = Wesen. Gott ist im Wesen Vater der Menschen

-          per Schöpfung Eph 3,14f, und im Besonderen der Gläubigen

-          per Zeugung/Geburt; 1.Petr 1.

Dein waren sie: - per Schöpfung.

An Jesus übergeben: - wir sind im Besonderen Eigentum Jesu Christi

 

Sie haben Gottes Wort bewahrt:

a)       festgehalten, in Erinnerung behalten

b)       befolgt

 

Vers 8: Jesus Christus gab uns Gottes Worte weiter. So müssen es wir auch tun. Wir geben seine Worte weiter - nicht eigene. Wir sind nur Zitierende!

Sie haben angenommen und erkannt: wer Gottes Worte als solche annimmt, wird erkennen! (Vgl. 7,17).

Sie haben erkannt: Jesus kam von außerhalb, dorthin ist er zurück gegangen. Es gibt ein Außerhalb und wir sind nur Fremdlinge, Fremdkörper hier. Das ist es, was die Jünger von der Welt abhalten wird.

 


V. 6 und 9 und 10: (TJ)

Sie sind dein.  V. 9

Sie waren dein. V. 6

Warum ist beides wahr: Weil V. 10!

Wenn der Vater sie dem Sohne gab, bleiben sie dennoch dem Vater.

Der Vater hat sie nicht aufgegeben.

Es ist keine Konkurrenz und kein Egoismus innerhalb der Gottheit.

Es gibt eigentlich nur einen Gott.

Jesus Christus hat sich die Gabe vom Vater nicht an sich gerissen, sodass sie nun dem Vater nicht mehr gehört.

Liebe gibt. Und Liebe lässt die Liebesgabe dennoch dem Gebenden in der Hand, sodass beide, der Geber und der Empfänger sich miteinander freuen.

 


Jesus bittet für die Heiligung der elf Jünger: 17,9-19

Bewahre sie! 17,9-15
Bewahre sie in deinem Namen: 17,9-13

= Absonderung zu. Sich ganz Gott widmen!

Vers 10: Jesus ist in den Gläubigen verherrlicht, geehrt, hochgehalten, groß in ihrem Denken, Reden. Pflege das!

Vers 11: Jesus spricht hier wieder seinen Tod vorwegnehmend.

 

Vers 11b: Wir sind auch heute noch in der Welt, aber nicht von der Welt. (Welt = Weltsystem der Gottferne.) wir sind Pilgrime. Vgl. 1.Petr. Der Name Jesus ist ein Fremdkörper in der Welt. Der ist hier nicht zu Hause und will nicht gehört werden! Der gehört hier nicht her!

Heiliger Vater: ¹ Papst. Bewahren vor Unheiligkeit und Vermischung mit der Welt kann nur ein heiliger Vater.

 

Bewahre sie in Dir, in Gott.

Dass sei eins seien: Ziel der Bitte Jesu: Einheit! – im praktischen Sinn.

praktische Einheit der Gläubigen ist gemeint, nicht die lebensmäßige.

Christen sind eins durch das göttliche Leben in ihnen Eph 4. Aber diese Einheit muss bewahrt und in der Praxis ausgelebt werden (und angestrebt werden: Eph. 4,13).

In dem Maße, in welchem wir im Vater und im Sohn bleiben - in praktischer Gemeinschaft mit ihm -, sind wir eins. ¹ Organisation, Ökumene.

Um praktisch eins zu sein, muss man im Vater und im Sohn bleiben. Daher ist die Bewahrung in Gott so wichtig.

 


Vers 12: Jesus Christus bewahrte sie in der Gemeinschaft mit Gott.

Judas verloren, weil er nicht bleiben wollte. Vgl Joh 13.

(Die Schrift wusste das voraus. Sie hat es nicht vorausbestimmt!)

Die Jünger waren schon vor Pfingsten in Gemeinschaft mit Gott: durch Jesus Christus. Und Jesus bewahrte sie.

V. 12: Jesus Christus hat Judas nicht verloren, sondern ihn bewusst abgegeben, als dieser beständig dem Werben des Herrn sich widersetzte.

Bewahrung ist nie eine Vergewaltigung.

Dh: Bei der Bewahrung ist also auch unser Wille wichtig. Daher: Beten wir immer wieder um Bewahrung!

 


V 13: Freude:

Gott hat uns seinen Sohn gegeben. Darüber freut ER sich selbst! Er schaffte es, uns zu erwerben und zu besitzen. Nun freut er sich über uns. Diese seine Freude, uns zu besitzen, wird jetzt/heute unsere Freude werden.

Wir freuen uns heute über die Freude des Herrn, die er an uns hat!


Bewahre sie vor dem Bösen: 17,14-15

= Absonderung von.

Vers 14: So auch wir. Wir müssen Christi Worte weitergeben.

Vers 14b: Wir müssen immer Fremdkörper in der Welt bleiben. Die Mehrzahl der Menschen in der Welt wird immer ungläubig bleiben.

Wir haben unsere Wurzeln oben. Wie ein umgedrehter Baum.

 

Vers 15: ¹ Kloster. (Auch Bibelschule kann ungesund sein).

Der Böse = Satan. 1.Joh 5. Bewahrung vor dem Bösen, das heißt, vor Satan und der Sünde, die kaum zu trennen sind. Jesus betet, dass die Jünger nicht durch den Bösen von ihm getrennt werden, sondern bei ihm bleiben.


Heilige sie durch die Wahrheit! 17,16-19

Vers 17: Eigentlich immer noch dieselbe Bitte. Bewahrung im Vater (= Heiligung/Absonderung hin zu) ...und von dem Bösen, von der Welt (= Heiligung/Absonderung von). Nun aber mit dem Zusatz WIE.

Der Weg, wie Gott uns heiligt, ist Sein Wort! Das ist das Mittel, das er verwendet!

Wie widmen wir uns ganz Gott und wie werden wir uns von der Welt absondern können? - Indem wir uns mittels des Wortes Gottes der Wahrheit aussetzen.

Sünde ist Lüge. Vgl Joh 8. Die Welt lügt uns vor (nicht nur im TV, überall. „Betrug der Sünde“ Hebr 3. Sünde betrügt. Satan ist ein Lüger. ( 1.Mos 3).

 

Vers 18: Wir sind der verlängerte Arm Christi. Christus wurde von Gott gesandt. Diese Sendung setzt sich in uns weiter fort. Wir tun nun, das, was Jesus Christus getan hat. Wir stellen der Welt Christus vor - und dadurch den Namen des Vaters.

Wir können unseren Sendungsauftrag nicht ausführen, wenn wir uns dem Weltschema anpassen. Wir sind als Geheiligte ausgesandt!! Röm 12,1-2.

 

V 19: Jesus Christus heiligt sich selbst für Seinen Hohepriester-Dienst zur Rechten Gottes (d.i. sein Dienst dort, um uns in der Welt zu bewahren. Jesus widmet sich dieser Aufgabe. Röm 8,34.

Geheiligte: = solche, die sich ganz der Sache Gottes gewidmet haben und von der Welt Abstand genommen haben.

Die Welt hat es nicht mit der göttlichen Wahrheit zu tun. Daher sollen wir es auch nicht mit ihr zu tun haben.


Jesus bittet für die Heiligung aller Glaubenden: 17,20-23

Die Elf eingeschlossen! Jesus betet ebenso für alle Gläubigen um Heiligung und Bewahrung.

Ziel des Gebets: Praktische Einheit!

 

V 20-21: EINE Gemeinde (EVANGELIUM Eph 2: 1.Kor 12,13) V 21: Eine Einheit desselben geistlichen Lebens Gottes, das in allen Wiedergeborenen pulsiert. ® wir sollen nun in dieser Einheit wandeln. Dafür betet Jesus!

Zweck dieser Einheit, die im praktischen Verhalten der Christen untereinander zum Ausdruck kommt: Zeugnis in der Welt, damit die Welt glaube.

 

Vers 22: Die Herrlichkeit = das göttliche Leben. Die Lebensgemeinschaft mit Gott. Jesus in uns, wir in Jesus.

® Die Welt erkennt, dass Jesus von Gott gesandt und dass Gott die Jünger liebt.

 

V 23: Gott liebt uns so innig, wie er Christus liebt, weil wir in Christus sind.


Jesus will seine Jünger für immer bei sich haben, damit sie seine Herrlichkeit schauen: 17,24-26

Es bezieht sich auf die gegenwärtigen Jünger. Das Ziel ist aber für alle Jünger gleich.

Eigentlich keine Bitte, sondern eine Willenskundgebung. Jesus wird hier sehr kühn im Gebet. Das zeigt wie groß ihm dieses Anliegen ist.

Jesus betet um Dinge, von denen er weiß, dass sie geschehen werden. (Vgl. Vers 24ff mit 14,1-3). Das ist so bei einer Liebesbeziehung.

 

V.  24: Liebe will dem Geliebten bei sich haben!

Warum will er die Jünger bei sich haben? - damit sie seine Herrlichkeit sehen.

Warum will er, dass die Jünger seine Herrlichkeit sehen? - Weil sie dann begreifen, wie sehr der Vater den Sohn liebt. -

Warum sollen sie diese Liebe begreifen? - Damit sie dadurch begreifen, wie sehr der Vater sie liebt!!

DAS hilft uns, die Welt zu überwinden: Erkenntnis davon, wie Gott wirklich ist, bewahrt uns vor der Welt.

 

Vers 25: Gerechter Vater: das ist gerecht, dass die Seinen bei ihm in der Herrlichkeit sind.

 

V 26: Uns in der Bewunderung und Anbetung Gottes und seines Charakters zu verlieren, ist das Geheimnis, das uns davon abhält, weltlich zu werden.

Diese Offenbarung der Liebe des Vaters zu uns setzt sich fort. Davon leben wir: dass Jesus uns zeigt, wie herrlich der Vater liebt, und wie er im Wesen ist.

Das wird auch in der Ewigkeit fortgesetzt werden.

 

Vers 26: zweifach:

a) damit wir diese Liebe erfassen (und genießen)

b) damit wir mit dieser Liebe lieben


Der Dienst des Messias für die Seinen in Leiden und Sterben: Die Frage der Macht 18,1 -19,42

Kp. 18: Wie wird Christus uns von der Knechtschaft Satans, vom Fürsten dieser Welt befreien?

Überblick:

Erinnerung an Mose und die erste Erlösung Israels: Gottes Schlacht gegen Pharao zur Befreiung seines Volkes aus der Herrschaft des bösen Fürsten.

Wie überzeugte Mose das Volk ... (FOLIE!)

... Sie wollten in Ägypten“ bleiben. „Wir haben keinen König! Wir wollen die Könige dieser Welt!“

Wie wird der Sieg errungen - durch ein LAMM, an welchem kein Bein zerbrochen werden soll: - Joh 19,36!

JOHANNES 18,1 - 19,16

2 Prinzipien in dieser Welt: WAHRHEIT - LÜGE

Als Jesus ans Kreuz ging, prallten sie mit voller Wucht aneinander :

JESUS -                                                                                 SATAN

Joh 14,6 Die Wahrheit                                       Joh 8,44 „Vater der Lüge“

GOTTES KÖNIG                                                  FÜRST DIESER WELT

 

Die größte SCHLACHT der Weltgeschichte!

Joh. 18 - 19 : DIE SCHLACHT der WAHRHEIT gegen die LÜGE. Welche ist die größere Macht?

 

4 Prinzipien für Christen in der SCHLACHT der WAHRHEIT gegen die LÜGE:

Die Macht der Waffen. (Die Gefangennahme): 18,1-12

Die Ohnmacht der menschlichen und die Macht der göttlichen Kampfmittel.

Mit welchen Waffen wird gekämpft? Mit menschlichen oder göttlichen?

Petrus verkennt die Natur der Schlacht! Wir können nicht mit fleischlichen Waffen in eine geistliche Schlacht treten!

Die Soldaten fallen trotz Waffen ohnmächtig zu Boden vor dem dreimaligen Ich bin: 18,1-9

Die Ohnmacht der Soldaten und die Macht des Bekenntnisses Jesu (Das dreimalige Ich bin).

Das Zeichen ist das „Ich bin“: Jesus gebraucht es in dreifacher Hinsicht:

·       Das „Ich bin“ in den sieben Selbstaussagen Jesu: Ich bin das Brot des Lebens (6,35.41.48.51), das Licht der Welt (8,12), die Tür (10,7.9), der gute Hirt (10,11.14), die Auferstehung und das Leben (11,25), der Weg die Wahrheit und das Leben (14,6), der wahre Weinstock (15,1).

·       Das „Ich bin“ in Verbindung mit seiner messianischen Identität: Jesus gebraucht das „Ich bin“ in Verbindung mit seiner messianischen Identität. Speziell kommt das „ich bin“ in 8,18,24,28.58 (ebenso in 4,26) vor. Es ist dort eine deutliche Anspielung auf Jesaja, die den Pharisäern und Schriftgelehrten wahrscheinlich nicht ganz entgangen ist. Es gipfelt in der Aussage: „Ehe Abraham war, bin ich“ (8,51).

·       Das „Ich bin“ in Verbindung mit seiner Gefangennahme: „Hier spricht der Ich bin!“ Das heißt, es ist der ewige Gott in Menschengestalt, der sich in die freiwillige Gefangenschaft begibt. Vor diesem ICH BIN fielen sie rücklings zu Boden. (Judas Ischariot auch!) Vor dem allmächtigen Gott mussten sie weichen. Nun dürften die Gefangennehmer davon überführt sein, dass man Jesus nicht mit Gewalt gefangen nehmen kann. (Aber sie müssen dennoch ihre Aufgabe verrichten und nehmen Jesus noch gefangen.)

Petrus schlägt mit dem Schwert zu, um den zu beschützen, der bereit ist, den Kelch des Vaters zu trinken: 18,10-11

Die Ohnmacht des Schwertes Petri und die Macht der Leidensbereitschaft Jesu (Der Kelch)

 

1) Joh 18,1-11: Manche meinen, es sei eine menschl . / ird. SCHLACHT

Nur Joh erwähnt „Kidron“ - und lässt Gethsemane aus.

Kidron = das dunkle/ trübe Wasser (Im AT dort Götzen verbrannt worden. 1. Kg 15,13; 2. Kg 23,4.6; dann Friedhof)

Mt, Mk, Lk: Jesus auf den Knien vor dem Vater

Joh: Die Menschen auf den Knien vor Jesus

V 4: Gott ist es, der hier die Fragen stellt.

Unterschied ob auf Rücken fallen (vgl. Jes 28,13) - oder aufs Angesicht fallen (JESUS CHRISTUS in Gethsemane, ...) Sonst: Fürchte dich nicht. Hier nicht! Das Fürchte dich nicht gilt nur für die Erlösten.

Manche meinen, es sei eine menschl . / ird. SCHLACHT - und kämpfen daher mit ird. Waffen - wie Petrus - Schwert dreinschlagen.

Auch wir neigen zu fleischl. Dreinschlagen / Kraftakte / Wortgezänk / Rechtsanwalt /Briefe...

Aber wie sollte diese Schlacht gewonnen werden? - V 11b Durch das Trinken des Kelches!

1. Frage: MIT WELCHEN WAFFEN KÄMPFST DU? - fleischl. /geistl.

Petrus musste lernen mit geistl. Waffen zu kämpfen

WARTEN / Viel Not unter Christen entsteht, weil sie nicht warten können. Jes 28,16!

WARTEN hängt mit GLAUBEN zusammen. Wenn du daran GLAUBST, dass Gott ein Gott der Güte ist, wirst du nichts von allem was Gott für dich bestimmt hat, verpassen!

BETEN! Jede Aktion die in HAST geschieht ist aus dem FLEISCH!

Umgürtet mit WAHRHEIT , und am Gürtel hängt das WORT GOTTES; Eph 6

1K.9,25; Kor 10,3.4 die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich sondern mächtig für Gott zur Zerstörung von Festungen!

 

 

Beachte die Freiwilligkeit Jesu, in den Tod zu gehen wird betont:

1.     Er meldet sich freiwillig 18,4

2.     Er weist auf seine Identität hin: Ich bin. 18,5f

3.     Lasst die anderen gehen! 18,7.

4.     Das Heilen des Ohrs. 18,10f. (vgl. Lk 22,51).

5.     Die Bereitwilligkeit, den Kelch zu trinken. 18,11.

Joh 18:12 Die Rotte (od.: Kohorte) nun und ihr Oberst und die Diener der Juden griffen Jesus und banden ihn; 13 und führten ihn

Der Ausdruck Kohorte bedeutet nicht notwendigerweise, dass 600 Soldaten zugegen waren. Der Ausdruck kann verschieden gebraucht werden. Man kann daraus nicht schließen, wie viele Soldaten Jesus gefangen nahmen.

Sie griffen ihn, banden ihn und führten ihn: Das ist unsere Geschichte!

Jesus geht unseren Weg, er nimmt unsere Stelle ein. Satan hatte uns - über unsere ersten Eltern - gegriffen, gestohlen; er hatte uns gebunden und schließlich abgeführt. Jesus lässt sich nun an unserer stelle für uns greifen, um uns von den Banden Satans und der Sünde frei zu machen und nun an sich zu binden.

Er ergreift uns wohlwollend, und er bindet uns mit Seilen der Liebe an sich; und er führt uns als der treue Hirte.

 

Die Macht der Zweckdienlichkeit. (Das religiöse Verhör und die Verleugnung des Petrus): 18,13-27

2. Joh 18,12-27: Andere wiederum meinen, in dieser SCHLACHT muss man diplomatisch vorgehen,

Kompromiß und Zweckdienlichkeit. Petrus und Hannas

Zweckdienlichkeit führt zu Unwahrheit gegen Jesus.

Kaiphas will Jesus zu Tode bringen, weil es „nützlich“ ist: 18,13-14

Es gab zu jener Zeit zwei Hohenpriester, ein Phänomen, das im Gesetz nicht vorgesehen war. Das hat politische Gründe. Im Gesetz war nur ein einziger Hohepriester (aus dem Haus Aarons) vorgesehen, den Gott bestimmen wollte. Aber seit einiger Zeit hatten Politiker den Hohepriester mitbestimmt. Wenn jemand einmal Hohepriester gewesen war, behielt er diese Bezeichnung. So hat es zu dieser Zeit zwei gegeben (vgl. Apg 4,6): Hannas (der Schwiegervater von Kaiaphas) und Kaiphas, der im Jahr der Kreuzigung Hohepriester war.

(18,24: unklar, wann das geschah)

Es kann auch sein, dass Hannas und Kaiaphas im selben Hauskomplex wohnten. So war es sehr einfach vom einen zum anderen geführt zu werden (vgl. auch Lk 22,54ff).

Zu dieser Zeit war das Amt des Hohenpriesters ein Politikum.

 

14 Kaiphas aber war es, der den Juden geraten hatte, es sei besser, dass ein Mensch für das Volk sterbe .

Johannes hat hier zwei Absichten. In Joh. 11, sagte Johannes, dieser Ausspruch des Hohepriester war Prophetie von Gottes Warte aus gewesen. Hier treffen sich zwei Absichten: Gottes Absicht und des Menschen Absicht. Beide hatten die Absicht, dass einer für viele sterben sollte: Gott und der Mensch. Die Motivation war verschieden. Der Mensch (Kaiaphas) will Jesus Böses zufügen, und sein Volk auf menschliche Weise retten, während Gott bereit ist, seinen Sohn hinzugeben, damit sein Volk wirklich gerettet werden.

Dies ist ein Beispiel dafür, wie Gottes Gedanken und menschliche Gedanken zusammen laufen aber nicht notwendigerweise dasselbe Ziel verfolgen können. Gott hat dennoch seine Hand im Spiel der Geschichte!

 

V.14 Hannas/Kaiphas: Der einzige Weg für die Juden, zu überleben bestand darin, die Imperialisten anzuerkennen. Die Hohenpriester wollten schließlich ihren Reichtum nicht verlieren. (Vgl. Joh 11,47-50) So entschieden sie sich für die Zweckdienlichkeit! und deshalb für die Lüge. „Der Zweck heiligt die Mittel“. - Sie verlieren die Schlacht.

Petrus verleugnet Jesus, um seine eigene Haut zu schonen: 18,15-18

Die Macht der wiederholten Unwahrheit: Petrus verleugnet Jesus, um seine Haut zu retten

Petrus folgte nach, aber nicht genügend nahe.

Simon und wahrscheinlich Johannes, der sich hier mit Namen zurück hält, kommen nach. Johannes hatte wahrscheinlich über den Fischhandel durch seinen (angesehenen) Vater Beziehungen zur Hohenpriesterfamilie.

Passen Sie auf, wenn Sie frieren! Sie könnten in Versuchung kommen! - Wir müssen acht geben, wo unsere Prioritäten liegen, ob sie auf physischer Ebene liegen oder auf geistlicher. Petrus hat Jesus aus den Augen verloren und ist nun um sein eigenes Wohl bemüht. Er leugnet, ein Nachfolger Jesu zu sein. Lassen wir Gott aus dem Blickfeld, so tritt damit das Diesseitige unweigerlich in den Vordergrund. „Sie liebten bzw. achteten die Schöpfung mehr als den Schöpfer. Das ist eine Grundlinie in der Philosophie, in der Handlungsweise in dieser Welt und bei fleischlich gesinnten Christen. Bei fleischlich gesinnten Christen steht das Diesseitige im Vordergrund, nicht das Geistliche. Wenn Jesus aus dem Blickfeld rückt - verrückt -, so kommt das Diesseitige und das eigene Wohl in den Vordergrund. Petrus begibt sich hier in Gefahr.

Der Hohenpriester verhört Jesus nur zum Schein und lässt ihn schlagen, ohne Beweise zu haben: 18,19-24

Sein Entschluss, Christus zu töten, stand schon vor der Ratsversammlung/ Verhandlung fest! Er war gar nicht interessiert daran, dass der Fall nach den Prinzipien der Wahrheit und Gerechtigkeit behandelt werden soll. WAHRHEIT - Nein, hier geht es um Zweckdienlichkeit.

Hier eine Pro Forma Verhandlung!

Jesus ist nie banal oder zänkisch. Jesus zeigt hier, dass er um das Justizverfahren weiß. Die Frage, die ihm in Vers 19 gestellt, wird über seine Junger und seine Lehre war nicht angebracht. Das war bereits bekannt. Es war nun in diesem Verfahren am Platz, Zeugen anzuhören, nicht noch einmal den Angeklagten zu verhören. Der Hohepriester muss hier vom Angeklagten zurechtgewiesen werden. Es wird hier deutlich vor dem religiösen Gericht - wie später auch vor dem weltlichen Gericht - dass letztlich Jesus der Richter ist. Er führt andere in die Entscheidungsnotwendigkeit! Nicht Jesus wird gefordert, sich zu entscheiden, ob er schuldig ist oder nicht. Nein, ER bleibt der Richter.

 

Normales Vorgehen bei Gericht:

              Anklage vorlesen

              Beweise vorbringen

              Beweise diskutieren

              Beraten ...

Exkurs: Die 6 Verhöre Jesu: (Folie)

Die drei religiösen Verhöre:

1.     Vor Hannas    Joh 18,12-14.19-23                                In der Nacht

2.     Verleugnung durch Petrus 2. Teil

3.     Vor Kaiphas   Mt 26,57-68, Joh 18,24.28    Im Morgengrauen

4.     Verleugnung durch Petrus 2. Teil

5.     Vor dem Hohen Rat (offiziell)     Mt 27,1-2               In der Früh, ca. 5.00-6.00 h

6.     Die drei weltlichen Verhöre:

7.     Vor Pilatus                     Mt 27,2.11-14; Joh 18,28-38                Vor 6.00 h

8.     Vor Herodes                   Lk 23,6-12                              ca. 6.00-7.00 h

9.     Vor Pilatus                     Mt 27,15-26; Joh 18,39-19,16              ca. 6.00.7.00 h

 

Vers 22: Der Diener weiß nicht, was er tut. Er schlägt Gott ins Angesicht!! Wie wird dies einmal aussehen, wenn dieser Diener einmal vor dem großen weißen Thron steht! (Hoffentlich hat er sich vorher bekehrt!)

Vers 23: Gib Beweise.

Beweise, was daran unrecht war. Habe ich recht geredet, was schlägst du mich?: Solche Fragen sollten wir uns stellen. Wir sollten daraus lernen, wie Jesus mit uns umgeht. Gott ist ein Gott, der bereit ist Gründe anzugeben und anzunehmen. Er ist ein Gott der Beweisführung. Er bemüht sich um Beweise für die Auferstehung (siehe Joh 20).

Petrus verleugnet Jesus wieder, um seine Haut zu schonen: 18,25-27

PETRUS ging in eine Gefahr / in Umstände hinein, in die ihn der Herr eigentlich gar nicht führen wollte. Beachte, wo er stand: „Stand auch bei ihnen“ V 18, vgl. V 5 „Judas stand auch bei ihnen“ Judas leugnete, dass Jesus der Christus ist, Petrus leugnete, dass er ein Jünger Christi ist

Petrus wärmte sich am Kohlenfeuer. Er suchte Licht und Wärme bei den Menschen, die Jesus Tod wünschten. (Wo suchst du Licht und Wärme?)

Jeder Mensch ist für Gemeinschaft geschaffen. Petrus verließ die Gemeinschaft mit dem Herrn, daher geriet er zwangsläufig in die Gemeinschaft der Gegner des Herrn. „Gemeinschaft“ = genau tun wie sie!- Dadurch verleugnen wir, dass wir Jünger des Herrn sind! Wir bekennen uns nicht zu JESUS CHRISTUS.

Vor den Soldaten zog er das Schwert, vor einer Magd fiel er!

Petrus verließ die Wahrheit und wählte den Kompromiß (Feuer) Ergebnis: ausgeschaltet in der Schlacht.

Vers 27: Hahn: Zeichen wofür? - Nacht geht zu Ende, Tag bricht an! Es gibt Hoffnung!

Warum ging Petrus nicht verloren? - Weil er in diesem Moment zum Glauben an die Wahrheit kam. Mehr als je zuvor! Christus hatte es ihm vorhergesagt! Petrus erinnerte sich: Christus hatte recht gehabt. 13,38 f - Petrus wusste nun aus eigener Erfahrung, dass Christus die WAHRHEIT ist. Als der Hahn krähte, wusste Petrus, dass Christus die Wahrheit ist.

Christus hatte gewusst, dass Petrus noch nicht bereit war, ihm bis in den Tod zu folgen. Petrus musste lernen, den Kampf mit geistlichen Mitteln zu kämpfen. Petri Niederlage stärkte sein Vertrauen auf Jesus.

 - Sein Glaube wurde stärker als je zuvor!

Gott stellt wieder her! Petrus verwundet und ausgeschaltet von der Schlacht - aber der HERR brachte ihn geheilt wieder an die Front! J.21! - Teil dieses Kampfes Christi war also: die Seinigen, zu bewahren und ihr Vertrauen auf Christus aufrecht zu halten.

1.Tim. 6,12-14 (Zit.)

 

2. Frage: AUF WELCHER EBENE KÄMPFST DU?

LÜGE, Kompromiß, Zweckdienlichkeit

WAHRHEIT, offenes Bekenntnis

JESUS: Diese Schlacht erforderte ein klares BEKENNTNIS: 3 mal ICH BIN'S 1.Tim6 „gutes Bekenntnis“

PETRUS : Musste lernen, das klare Bekenntnis festzuhalten, klar Stellung zu beziehen! 3 mal „ich bins nicht“

Viele lassen sich aus diesem Grund nicht taufen!

Je klarer du dich von Anfang an auf die Seite Jesu stellst, desto weniger wirst du Gefahr laufen, Kompromisse eingehen zu müssen. Die anderen Weltmenschen wissen dann schon, dass du als Christ so etwas nicht tun würdest.

Wieviele Christen liegen auf dem geistlichen Lazarett, unbrauchbar zum Kampf. Lahmgelegt!

Die Macht der Zweckdienlichkeit. (Das politische Verhör und das Bekenntnis des Herrn): 18,28-40

Zweckdienlichkeit führt zu Unwahrheit gegen sich selbst.

 

3. Joh 18,28-40: Manche kämpfen in dieser Schlacht mit einem völlig falschen Ziel -

für die falsche Seite / nämlich. für diese Welt!

Weltverbesserung - Umweltschutz , Sozialarbeit , Caritas, Gefangenenhilfe - Das ist aber nicht Charakter dieser Schlacht.

Der Selbstbetrug des Hohen Rats: Sie stellen Jesus als Übeltäter hin, obwohl sie wissen, dass er nichts Übles getan hat (Anklage Jesu vor Pilatus): 18,28-32

Es war noch früh, möglicherweise um Sonnenaufgang. Die Juden selbst betraten das Richthaus (Prätorium) nicht, damit sie nicht unrein würden, sondern das Passah essen könnten.

Was ist hier das Passah?: Jesus und seine Jünger haben das Passah zur rechten Zeit (das heißt, am Abend des 14. Nisan) gefeiert, wie es Sitte war. Aber das Wort Passah kann verschieden angewendet werden: der Tag (14.Nisan), das Fest (die ganze Woche), das Lamm, das Chagigah (= das Mahl, das man auch am 15.Nisan ißt). Um dieses Essen geht es hier, nicht um das Essen des Passahlammes, sondern um ein weiteres Essen, das man in Verbindung mit diesem Fest genießt.

Die Juden wollen nicht den Boden des Heiden betreten, um nicht unrein zu werden, denn das Prätorium ist für sie unreiner Boden. Aber sie schicken Jesus solch in die Unreinheit! Sie schicken den Reinen in die Unreinheit. Sie halten ihn für unrein.

Der Gerechte ließ sein Leben für Ungerechte, indem er in die Unreinheit hinein ging. (1.Petr 3,18). Er ging in die unreine Höhle des Feindes hinein, um dortige Gefangene zu befreien.

 

V.30: Gespannte Atmosphäre zw. Pilatus und Juden Zusammenstöße in der Vergangenheit:

A) Regierungsantritt : Jer. - Besuch - kl. Statuen v. Kaiser - Juden belästigen ihn .. Er drohte, sie umzubringen .. Juden hielten ihren Hals hin .. Pilatus entfernt die Statuen

B) Wasserleitung in Jerusalem : Geld von Tempelschatz - Empörung - viele Juden erdolcht - Bericht beim Kaiser

C) Schilde am Herodes Palast (Tiberius -verehrung) Juden wandten sich an den Kaiser - Pilatus musste die Schilde entfernen

D) Ende: 35 n. Chr. schlug grausam eine unbedeutende Revolte der Samariter nieder Legat. v. Syrien - Kaiser i. Pilatus u. Rom - Pilatus starb in der Verbannung in Gallien

 

„Übeltäter können wir nicht dulden“ - Vorher klagten sie ihn aber wegen Gotteslästerung an, nicht wegen Übeltat (politisch, V 33)! - LÜGE! Zweckdienlichkeit. - Aber verunreinigen wollen sie sich nicht! V 28

Der Selbstbetrug des Pilatus: Er stellt sich der Wahrheit nicht und will nicht auf sie hören, weil er mehr an seiner Machtstellung interessiert ist als an Wahrheit. (Erstes Verhör Jesu vor Pilatus): 18,33-38

Jesus ist um sein Gegenüber bemüht. Ihm geht es nicht nur um die Beantwortung dieser Frage, sondern ihm geht es darum, wo Pilatus die Ewigkeit verbringen wird.

Das ist seine Sorge: Will dieser Mann die Wahrheit oder nicht? Was will Pilatus?

Das ist auch Jesu Frage bei uns. Willst du gerettet werden?

Was willst du eigentlich? - Jesus fragt Pilatus:

34 Redest du dies von dir selbst aus, oder haben dir andere von mir gesagt?

Ist das deine eigene Frage? Willst du wirklich wissen, ob ich der König der Juden bin. Ist es dir ein Anliegen die Wahrheit darüber zu erfahren? Pilatus weicht aus:

35 Pilatus antwortete: Bin ich ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet. Was hast du getan?

Jesus antwortet dem Pilatus solange, bis Pilatus seine Entscheidung getroffen hat. Danach schweigt er.

Jesus weiß ganz genau, wie lange er zu sprechen hat und was er zu sagen hat. Er lässt sich nicht stören durch den Verweis des Pilatus. Pilatus ist offenbar sensibel. Er will sich nicht mit den Juden identifizieren.

36 Jesus antwortete: Mein Königreich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Königreich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde, jetzt aber ist mein Königreich nicht von hier.

V. 36 Jesu Reich bildet gar keine Konkurrenz für das des Kaisers! Jesus kämpfte für eine andere Welt, die geistliche Welt! Seine Diener - Engel - hätten gekämpft.

Jesu Königreich ist nicht von dieser Welt. Das heißt nicht, dass es nicht in dieser Welt ist. Es kommt nicht von dieser Welt.

Pilatus versteht sehr gut: Offenbar ist Jesus ein König. Es geht um einen König, nicht nur um ein „Reich“

37 Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du also ein König? Jesus antwortete: Du sagst es.

Das heißt: Es stimmt. Das ist richtig.

Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe.

V. 37-38:

JESUS kämpfte für die WAHRHEIT - dazu ist er gekommen! - zu zeigen: Es gibt ein AUSSERHALB!

Was hat Wahrheit mit dem Königreich zu tun? Warum ist das für Jesus so selbstverständlich, dass die beiden miteinander verbunden sind?

Die Synoptiker gebrauchen mehr den Begriff Königreich, Johannes gebracht dafür eher andere Begriffe: die Wahrheit, Licht, ewiges Leben. Alle diese Dinge gehören zu dem Königreich. Es ist zunächst ein geistliches Reich.

Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme. 38 Pilatus spricht zu ihm: Was ist Wahrheit?

Jesus will sehr wohl König sein, aber nicht König auf politischer Ebene. Er will König in deinem Herzen sein. Dabei geht es dann um die Wahrhaftigkeit, die innere Wahrheit, die Beziehung zu Gott. So liegen Wahrheit und Jesu Königreich auf einer Linie.

Jesus kommt auf Wahrheit zu sprechen, weil dieser Begriff den Pilatus herausfordern wird. An dieser Stelle muss Pilatus sich entscheiden. Als ambivalenter Politiker, der sich immer wieder mit den Juden arrangieren musste und zwischen Rom und dem aufrührerischen Israel pendeln muss, um den Frieden zu bewahren, ruft Pilatus schließlich aus: „Ach, was ist schon Wahrheit!“ - Was ist Wahrheit! Er kann mit dem Begriff Wahrheit nicht viel anfangen, weil er nicht ehrlich ist. Er hat nicht genügend echten Wunsch, wirklich zur Wahrheit zu gelangen. Daher beginnt Jesus zu schweigen.

 

PILATUS war nicht an der Wahrheit interessiert. Pilatus kämpfte für diese WELT - um seinen RUF seine MACHT. „Wahrheit“ im Hebr = Treue, Loyalität.

Was ist die Wahrheit über den Menschen? - Dass er ein Geschöpf Gottes ist, und dass Gott dem Menschen gegenüber treu/loyal sein wird.

Das größte in dieser Welt ist nicht MACHT, sondern WAHRHEIT. (Stell dir vor, Gott wäre zwar allmächtig, aber nicht wahrhaftig und nicht treu!)

Was ist die Wahrheit über dich?

Der Selbstbetrug des Pilatus: Er bietet Jesus als „Gefangenen“ zur Freilassung an, obwohl er weiß, dass Jesus unschuldig gefangen ist: 18,39

Man fragt sich: Warum lässt er Jesus nicht ohnehin frei, wenn er wirklich davon überzeugt war, dass Jesus unschuldig sei. Warum lässt er den Juden die Wahl? Er ist abhängig von der Gunst des Volkes. Die Gunst Jesu ist ihm weniger wichtig als die Gunst des Volkes.

Der Selbstbetrug des Hohen Rats beim Angebot des Pilatus: Sie wollen lieber den Übeltäter Barabbas, obwohl sie Übeltäter verurteilen: 18,40

Zuerst: Übeltäter wollen wir nicht. Dann: „Gib uns den Übeltäter“

V. 40 : LÜGE - Nein wir wollen lieber den Übeltäter! Obwohl sie Übeltäter nicht dulden können, entscheiden sie sich für den Übeltäter! V.30 / Apg 3,13.14

(Die Welt dreht alles so hin, wie sie's braucht.)

3. Frage: FÜR WELCHE WELT KÄMPFST DU?

Die irdisch-fleischliche WELT / oder für die himmlisch-geistliche WELT

Der wahre Charakter dieser Schlacht:

Eine Schlacht zwischen JENER (geistlichen) WELT und DIESER (fleischlichen) WELT

BARABBAS - Extrablatt

Wir sind aufgerufen zu WÄHLEN zw. Barabbas und JESUS, dem SOHN des VATERS! - Wen wollt ihr?

Das Volk wählte Barabbas! So wurde Barabbas ein Bild von uns allen, denn wir sind von Natur SÖHNE des Vaters, des Teufels! Joh 8

Zettel vorlesen : BARABBAS

 

Für welche Welt kämpfst du?

Das Geheimnis , wie wir diese Welt überwinden - mit ihren Verlockungen .. liegt in der SCHAU, DIE WIR VON DER geistlichen Welt haben!

2.Kor 4,17-18: dies ist die WAHRE WELT

Oder lassen wir uns von den Dingen dieser Welt verstricken?

Bsp.: Gulliver im Land der Zwerge

2.Tim 2,3 -4 Nimm teil an den Leiden als ein guter Streiter Christi. niemand der Kriegsdienst leistet

2.Tim.4, 7 -8: Ich habe den guten Kampf gek. ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben bewahrt, fortan liegt mir bereit...


Die Macht der Politik. (Die Verurteilung Jesu): 19,1-16

Religionspolitik: Jesus ist ein „Gotteslästerer“ und muss daher sterben. (Geißelung und Zurschaustellung Jesu): 19,1-7

Seht, der Mensch: Stellvertretung Jesu für uns: der Mensch, das ist jener! Einer an Stelle von anderen! So, wie dieser nun aussieht, so sind wir, so ist der Mensch.

Jes 53: Er war so verstümmelt, das er nicht mehr so wie ein Mensch aussah. Das kann sich auf sein Aussehen am Kreuz beziehen, aber es fängt hier bei der Zurschaustellung schon an. Er stand dort an unserer Stelle. Wir sollten an dieser Stelle stehen.

6 Als ihn nun die Hohenpriester (Plural!) und die Diener sahen, schrien sie und sprachen: Kreuzige, kreuzige! Pilatus spricht zu ihnen: Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn, denn ich finde keine Schuld an ihm.

Das war nicht ehrlich von Pilatus. Oder, wenn er wirkliche keine Schuld an Jesus gefunden hat, so hat er unehrlich gehandelt. Wo ist die Wahrheit. Wo ist seine eigentliche Meinung: bei seiner Handlung - oder bei diesem Wort. Tat und Wort stehen hier nicht in Einklang. Wenn er wirkliche keine Schuld an Jesus gefunden hätte, hätte er ihn nicht geißeln lassen dürfen und hätte ihn loslassen sollen.

Staatspolitik: Pilatus hat nur von „oben“ gegebene Macht. (Zweites Verhör Jesu vor Pilatus): 19,8-11

Hier stehen drei Richter: Hannas (bzw. Kaiphas) - der Israelitische Richter -, Pilatus - der römische Richtet - und Gott, der höhere Richter. „Schuld“: Beide menschlichen Richter haben vor einem anderen Richter Schuld.

Wenn Schuld vorliegt, so gibt es einen Richter: Gott.

Pilatus versucht, ihn frei zu geben, aber es ist zu spät für eine Freilassung

4. Manche scheitern in dieser SCHLACHT (Wahrheit - Lüge), weil sie sich auf die falsche Autorität berufen - wie Pilatus

2 Machthaber stehen sich gegenüber

Dornenkrone (vgl. 1.M. 3) / Königsmantel / König der Juden -  Fürst dieser WELT

Es geht um die Frage der Macht

Wer wird schließlich die Welt regieren ? LÜGE - WAHRHEIT

Pilatus war nicht interessiert an der Wahrheit. Er war sehr interessiert an der Macht

(Verhältnis gestört zum Kaiser V.12 - traf ihn sehr empfindlich!)

V. 9 Wo bist du her? Auf welche Autorität hast du dich berufen?

V. 10 ich hab Autorität, wenn jemand Macht hat, dann ich!

Jesus Christus: „Pilatus, die WAHRHEIT regiert die Welt, nicht die Macht / nicht du!“

Willst du die WAHRHEIT über dich wissen ? Die WAHRHEIT ist, dass GOTT dein Schöpfer ist V.11

Staatspolitik: Jesus ist ein selbsternannter „König“ und muss daher sterben. (Das NacHeilige Geisteben des Pilatus): 19,12-16

„Wenn du diesen losgibst, bist du des Kaisers Freund nicht“ (Das NacHeilige Geisteben des Pilatus): 19,12-16

V.12 „Was wird der Tiberius sagen, wenn er erfährt, du lässt politische Gegner laufen?“

- Pilatus entschied sich für die LÜGE und für die falsche MACHT UND SETZT SICH AUF DEN Richterstuhl V.13

Der Richterstuhl hier und jetzt war ihm wichtiger als der Richterstuhl Christi in der geistlichen Welt

Auch das Volk entschied sich für die falsche MACHT

V.14 -16 (letzter Versuch)

Hinweg mit der WAHRHEIT

Wir haben keinen König, keinen Gott der uns regiert. Vgl. Hos 3,4 wie wahr!

Wir wollen nicht dass dieser über uns herrsche !

Ironie: Passah-ritus: „von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du, Gott, und neben dir haben wir keinen König!

4. Frage: IN WELCHER MACHT / AUTORITÄT KÄMPFST DU?

Macht deiner eigenen Stellung , Ehre, Ehre, Aussehen, eig. Kraft.?

Abhängigkeit, Demut, eigene Schwachheit

Richterstuhl hier / Richterstuhl dort

1.Kor.4,7-10 / 1.Kor.6,1-4 (mit Christus regieren)

Streit unter Christen - Pochen auf Recht - 1.Kor 6

2.Kor.12,9-10 / 2. Kor.13,4 Christus wurde zwar in Schwachheit gekreuzigt, aber er lebt in Gottes Kraft. Kol.1,29

 

Welche Dinge in deinem Leben rivalisieren mit Jesus? WILLST DU, DASS JESUS ÜBER DICH HERRSCHE?

Der elendste Mensch auf dieser Erde ist der Christ, der beide Welten gleichzeitig genießen will. (Bellett)

 

Zusfassung: Folie.

 

Ergänzung:

Versuche des Pilatus, Jesus frei zu geben:

1.     Richtet ihr ihn nach eurem Gesetz. Die Sache ist eine religiöse und geht mich nichts an. 18,31

2.     Ich biete euch einen zur Freilassung an. Wahlt zwischen Barabbas und dem König der Juden. 18,40

3.     Geißelung, um die Juden zu befriedigen. 19,1f.

4.     Kreuzigt ihr ihn selber. 19,6

5.     Er ist unschuldig, ich werde ihn nun freilassen. 19,10-12

6.     Euren König soll ich kreuzigen (Berufung auf ihren Nationalstolz). 19,15

 

Inkonsequenzen des Pilatus:

1.     Kein Interesse an Wahrheit, obwohl Jesus ihn auffordert sich der Wahrheit zu stellen. 18,38a

2.     Anbieten Jesu als Gefangenen, obwohl Jesus die Gefangenschaft gar nicht verdient. 18,40.

3.     Geißelung Jesu, obwohl keine Beweise für irgend eine Schuld Jesu vorliegen. 19,1

4.     Angebot, die Juden sollten Jesus selber kreuzigen, obwohl er weiß, dass Juden kein Todesurteil vollstrecken dürfen. 19,6

5.     Nachgeben dem Druck der Juden aus Angst, die könnten ihn beim Kaiser in Misskredit bringen. 19,12.

 


Die Macht der Liebe und der Schrift. (Die Vorgänge am Kreuz): 19,17-42

17:Sie kreuzigten ihn dort und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte

Alle Autoren sind sehr wortkarg/wortknapp in der Schilderung der Kreuzigung:

Jesus kam in die Mitte, wie wenn er der Schlimmste von den Dreien wäre. Jesus soll immer in der Mitte sein, nachdem er selbst sich in unsere Mitte begeben hat. Gott „gab“ seinen Sohn in unsere Mitte (Joh 3,16). Nachdem Gott selbst in unsere Mitte trat, wollen wir nicht Jesus in der Mitte haben. Wir wollen Jesus, den Gekreuzigten erhöhen. Er ist für unser aller Missetat gestorben. Nun soll er in der Mitte bleiben. Hier ist er als Krimineller in der Mitte, bei uns als der Geehrte, Gewürdigte.

 

Joh berichtet: Viermal Geschriebenes, das niemand ändern konnte. Vier Schriften, die nie gebrochen werden können, - 19,24.28.34.36 - erfüllt. Die Soldaten bzw. Pilatus wussten nichts von dem Schriftworten, und der sie verfaßt hatte, hing am Kreuz.

Die Schrift des Pilatus wurde nicht geändert!

·       Welche MACHT brachte die Pilatus dazu, dass er seine Meinung nicht änderte? Welche MACHT hielt den wankelmütigen Pilatus dazu an, hart zu bleiben. Wie WAHR war doch diese Aufschrift!

·       Welche MACHT brachte die Soldaten dazu, dass sie ihre Meinung änderten?

·       Welche MACHT brachte die Soldaten dazu, Ihm nicht die Beine zu brechen? Was hielt den Soldaten zurück?

·       Welche MACHT brachte die Soldaten dazu, Sein Gewand nicht zu zerteilen? Was hielt den Soldaten zurück?

·       Welche MACHT brachte den Soldaten dazu, Ihm das Speer in die Seite zu stoßen? Wer/Was hielt den Soldaten dazu an?

·       Was brachte Jesus dazu, die Worte „Mich dürstet!“ zu rufen?

Es gibt etwas Höheres als MACHT: WAHRHEIT. Die Wahrheit der Schrift kann keine Macht brechen.

Die Macht des Geschriebenen: Was geschrieben ist, bleibt geschrieben: 19,17-22

Jesu Identität verewigt

Aber Jesus ist in der Tat der König Israels - und die Juden verachten ihn! Dies ist die Fortsetzung der Verachtung Jahwes, des Gottes Israels, zur Zeit Samuels. „Sie haben nicht dich verworfen“, sagt Gott zu Samuel, „sondern sie haben mich verworfen, dass ich nicht König sei über sie!“ (1.Sam 8). Es ist aber nicht nur Israels Tat. Nicht nur Israel verwirft seinen König, sondern so, wie Israel es macht, machen es auch die Heiden. Das heißt, Israel ist gleichsam ein Querschnitt der ganzen Menschheit. Wir haben ihn verworfen. Wir haben den König der Juden gekreuzigt.

Ich bin Schuld am Tod von Jesus (Jes 53,5). Jesus ist für meine Sünden gestorben. Um unserer Übertretungen willen wurde er verwundet. Dies gilt nicht nur für Israel.

 

Die Macht der Schrift bringt die Soldaten dazu, Jesus Kleider zu berteilen und um den Mantel zu losen: 19,23-24

Jesu Kleider verteilt

Jesus nicht völlig entkleidet gekreuzigt wurde. Das griechische Wort für nackt muss nicht völlig entkleidet bedeuten, sondern kann sich auch darauf beziehen, dass man die Oberkleider abgelegt hat. Jesus war wahrscheinlich nicht vollkommen entkleidet. Dennoch spricht diese Tatsache dafür, dass Jesus bereit war, alles dahinzugeben. Es war Schmach genug, dass er in aller Öffentlichkeit ausgezogen und exponiert wurde. Jesus hat tatsächlich alles abgegeben. Was er besessen hatte, war geschenkt gewesen, alles hat man ihm genommen, aber eines gehört ihm: Das Kreuz.

Die Macht der Liebe bringt den Sterbenden dazu, die Versorgung seiner Mutter zu regeln: 19,25-27

Jesu Mutter versorgt

V 25-27: In der schlimmsten Stunde für ihn - denkt er an die anderen und sorgt für sie. Verwandtschaftsbande (vgl. gegen Joh 2).

Es gibt etwas Höheres als MACHT: LIEBE. Die Liebe Jesu kann keine Macht brechen.

Die Macht der Liebe bringt Jesus dazu, freiwillig den Geist zu übergeben: 19,28-30

 Jesu Geist übergeben

Joh 19:28 Danach, da Jesus wusste , dass alles schon vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet !

Es bedarf eine Verflechtung der vier Berichte. Johannes berichtet nicht von der 3stündigen Finsternis am Kreuz. Sie liegt wohl zwischen den Versen 27 und 28Er ruft aus: Mein Gott, warum hast du mich verlassen. (Mt 27,45-47. Hier gibt Jesus zu verstehen, dass Psalm 22 messianisch ist und sich auf seine Leiden bezieht.) Der Trank wird nach der Finsternis gereicht. Danach ist alles getan. Das Erlösungswerk ist vollbracht.

Wenn Jesus sagt, dass alles vollbracht ist, so müssen wir darunter verstehen, dass alles, das für unser Heil notwendig war, geschehen war, obwohl Jesus noch nicht gestorben war. Denn er hat in der Finsternis die Hölle erlebt. Er ist von Gott verlassen worden. Er hat die Sünden ans Kreuz getragen (1.Petr 2) und am Kreuz geschah unsere Versöhnung, nicht anschließend im Totenreich. Die Hölle hat Jesus am Kreuz geschmeckt.

(Gehenna ist nur ein Teil vom Hades, vom Totenreich. Das Totenreich - besser Totenbereich - umschließt den gesamten Bereich des Todes inklusive Grab. Der Hades ist aber mehr als das Grab. Es ist mehr als nur ein Bereich, in dem man sich nach dem Tod befindet, mehr als ein Ort. Hades ist der gesamte Todesbereich. Das Wort Hades wurde dem heidnischen Griechentum entnommen, aber neu gefüllt. Es darf nicht mit dem legendenhaften Hades der griechischen Literatur verwechselt oder vermengt werden. Das hebräische Wort dafür ist Scheol. Hades bzw. Scheol hat zwei Teile: Abrahams Schoß, das Paradies, der Ort der Seligen - und der andere Ort der Dunkelheit, der Ort der Verlorenen, die Gehenna. Jesus ist nicht in den Bereich Gehenna gegangen, sondern in das Paradies. (Vgl. Lk 23,43: Heute wirst du mit mir im Paradies sein). Wir müssen daher vorsichtig mit 1.Petr 3,19-20 umgehen.

Jesus gibt sein Leben ab. Die Versöhnung geschieht nicht nach dem Tode, sondern mit dem Sterben Jesu am Kreuz. So auch predigt auch Paulus das Kreuz. Am Kreuz versöhnte Gott die Menschen mit sich selbst (2.Kor 5,19). Am Kreuz schmeckte Jesus, der ewige Gott, ewige Schmerzen aller Menschen. Das können wir nicht verstehen. Luther dachte einige Stunden über die Gottverlassenheit Jesu am Kreuz. Er verweigerte das Essen. Da brach es poetisch aus ihm hervor: „Gott - von Gott verlassen, wer kann das fassen!“ Wir können es nicht fassen. Es ist Tatsache. Weil es Tatsache ist, können wir es glauben. Deshalb kann es uns zum Heil dienen.

 

Die Macht der Schrift hält den Soldaten davon ab, Jesus Beine zu zerbrechen: 19,31-37

 Jesu Gebeine verschont

V 33: Als Jesus tot war, kam seine MACHT zur höchsten Auswirkung

V 34: Blut und Wasser - bestätigen Tod eingetreten noch VOR der Speerverwundung. Hinweis auf Sach 13,1? Vergebung für Gottes Israel?

V 36: 2. Mose 12,46 (Passahlamm; vgl. Joh 1,29)

Vers 36: Johannes zeigt, wie alttestamentliche Schrift (hier Ps 34, Sach 12 und 2.Mose 12) erfüllt wurde. Das wurde Johannes so deutlich, dass er es immer wieder betont. Wir sollten die Psalmen die vom Messias reden, prophetisch lassen und nicht aus dem Erleben des Psalmisten.

Wir sollen eindeutig messianische alttestamentliche Texte nicht in die damalige Zeit des Psalmisten oder Propheten zwängen und sagen, der Psalmist hätte in erster Linie von seiner eigenen Not gesprochen. Wenn diese Texte messianisch sind, sind sie prophetisch. In Ps 34 spricht der Psalmist zum Teil prophetisch. Der Psalm hat messianische Durchblicke. Der Psalmist wechselt: Während er von seiner eigenen Not spricht, wird er prophetisch. Wir sollten diese Texte so stehen lassen und auf den Messias bezogen lassen. Dies gebietet der Respekt vor dem Wort Gottes.

Vers 37: Sach 12: Erstens: Für das Verständnis des Kapitels soll man sich merken, wer spricht. Der Sprechende ist der Schöpfer der Menschheit, der Gott Israels. Zweitens. Man muss beachten, dass der ganze Abschnitt eine Einheit ist. Alles ist Zitat dessen, der von Sach 12,1 an spricht. Nur einer spricht: Gott.

Wenn wir Sach 12,10 lesen, wird deutlich, dass es Gott ist, der hier gemeint ist: „Sie werden mich sehen, den sie durchstachen.“ Das heißt, Gott sagt durch den Propheten im Alten Testament: Wenn Jesus am Kreuz hängt, hängt Gott selbst am Kreuz. Indem Johannes hier Sacharja zitiert sagt er gleichsam: Dieser Jesus ist nicht nur ein Mensch, sondern Gott, der Schöpfer aller Menschen, der hier gekreuzigt wurde.

V 37: Niemand nahm ihm das Leben, er GAB es. Erfüllung des Passah.) Vgl. V 30 b: übergab ..): Ein geplanter Tod. 10,17-18. Christus hat MACHT, sein Leben zu geben!

Die Macht der Liebe zu Jesus. (Die Grablegung): 19,38-42

Die Macht der Liebe zu Jesus bringt einen geheimen Jünger dazu, an die Öffentlichkeit zu treten und den Leichnam des Herrn zu erbitten und vom Kreuz zu nehmen: Josef von Arimatäa: 19,38

Jesu Leib abgenommen

Die Macht der Liebe zu Jesus bringt einen geheimen Jünger dazu, den Leichnam des Herrn zu salben und zu bestatten: Nikodemus: 19,39-42

Jesu Leib bestattet

V 38-42: Die Feigheit der geheimen Jünger wurde gebrochen - durch welche MACHT? Liebe ZU Jesus!


Der Dienst des Messias für die Seinen nach seiner Auferstehung: Die Frage der Liebe 20,1-21,25

Beweise der Auferstehung:

A: Äußerer materielle Beweise:

              Das leere Grab. (Warum versagte die Wache? Warum stahlen die Jünger den Leichnam? Wie war der Stein aufgehoben und weggetragen worden?

              Die Lage der Grabtücher. Warum unverändert? Warem das Schweißtuch besonders zusammengewickelt?

B: Geistlich psychologische Beweise:

              Die Frauen als erste Zeugen der Auferstehung. (Warum haben die Christen selber plötzlich alle das Grab verlassen? Warum machten die Christen das Grab nicht zu einer Pilgerstätte? Warum erhalten wir keine genaue Lagebeschreibung, wo das Grab war? Warum war ihnen das leere Grab nicht so wichtig?)

              Die sonderbare Reaktion der jüdischen Führer auf den Bericht der Wachsoldaten. (Warum sind sie nicht sofort zur Gruft gelaufen, um sich selber zu überzeugen? Warum besachen sie die Wache?)

              Das veränderte Leben der zunächst so zerschlagenen und furchtsamen Jünger.

C: Die Erscheinungen des Auferstandenen.

              Der Fall Thomas. Thomas brauchte konkrete Beweise. Woher bekam er sie? Wie wusste der Herr so genau, welche Beweise Thomas verlangte?

 

Thema: Die Liebe des Herrn zu den Seinen:

Der HERR konnte es nicht erwarten, mit den Seinen wieder zusammen zu sein.

Wie bringst du einen Menschen dazu, dass er Jesus liebt? - Ziege ihm, wie sehr Jesus IHN liebt!

Wie bringst du einen Christen zu mehr Hingabe? - Zeig ihm, wie sehr sich Christus für IHN hingab!

Wachse im Bewusstsein der Liebe Christi zu Dir!

 

Allgemeines:

SO, 9. April 30 n. Chr.: außerhalb von Jerusalem in der Nähe des Hügels Golgatha; Morgendämmerung; eine römische Wachmannschaft hält Wache vor einer nigelnagelneuen Felsengruft. Die Wachmannschaft gehört dem Pilatus und wurde auf die Bitte des jüdischen Hohen Rats hierherbeordert. Der eigenartige Auftrag lautet: 3 Tage lang sorgfältigst die Gruft vor Grabräubern sichern!

Begründung: Der Beerdigte Verbrecher und Volksverführer Jesus von Nazareth hat vor seiner Hinrichtung behauptet: „Am dritten Tag werde ich auferstehen!“ Die HP und Pharisäer waren bei Pilatus gewesen: „Bitte gib uns eine Wacheinheit. Befiehl, dass das Grab bewcht werde damit nicht seine Jünger kommen, ihn stehlen und sagen: „Er ist von den Toten auferstanden.“

FOLIE

Da stehen sie -- gerüstet, jeden Garbräber entgegenzutreten -- Felsblock

FOLIE (kurz) -- Siegel - röm Siegel und Autorität Roms (wer das bricht bekommt es mit dem kaiserl. FBI zu tun.)

Da plötzlich ein Erdbeben - heller Lichtstrahl blendet -- die helle Gestalt berührt den Stein -- Stein saust weg -- Wächter erstarren vor Schreck - kurz in Ohnmacht -- und laufen in Todesangst so schnell sie können in die Stadt ...

 

Und dann kam sie: MARIA Magd. mit 6/7 and. Frauen. Sie trugen Öle und wohlriechende Salben. Gemeinsam wollten sie ihrem geliebten Meister und Herrn den letzten Liebesdienst erweisen. Es war allse so schnell gegangen vorgestern. - Knapp vor Sounterg. war der Leichn v. Kreuz genommen worden, sie hatten noch beobachten können, wie Josef v Arimathia ihn in seine neuen Gruft gelegt hatte und den schweren Stein vorgerollt hatte. Von der Wache hatten sie nichts gewusst ...

Ihr einziges Problem: Der schwere Stein (1-2 t schwer) ...Inzwischen ist es schon heller geworden - sie spürten viell.das Erdbeben auf dem Weg -- Jetzt kommen sie zum Grab -- bestürzt -- es ist offen! -- Grabraub! schießt

es ihnen alllen in den Sinn. Die Jusen haben den Leichnam des Herrn gestohlen! -- Matria läuft so schell sie kann zurück in die Stadt -- Petr u Joh

Außer Atem- „Sie habe den Herrn aus dem Grab gestohlen - und wir wissern nicht wo sie ihn hingelegt haben!“ - Wer ? Wie? Wann? Woher weißt du das? Warst du im Grab? ...

Joh 20,3 Sie gehen ... Plötzlich beginnen sie zu laufen - Warum? - Wahrsch. Frauen getroffen am Weg. Die Frauen zurück ...Die Engel -- Frauen -- zurück ... Joh 20, 4-10

 

4 Evg Berichte - Joh ergänzt nur - und PERSONEN im Mittelpunkt

Zeugen Seiner Auferstehung

*          MARIA

*          THOMAS

*          PETRUS

*          JOHANNES

4 ganz versch Typen begegnen JESUS CHRISTUS! Der Herr beschäftigt sich mit jedem einzelnen und gemäß seinen

Bedürfnissen - er spricht jeden mit NAMEN an. Liebt einzeln nicht kollektiv.

Liebe, die den Tod überwindet: Das leere Grab und Johannes: 20,1-10

Betonung: Frage: Wie kam die Leiche aus der Hülle/ aus den Tüchern?

Der Stein wurde nicht wegen Jesus Christus weggetragen, sondern wegen der Menschen!

 

Sie sehen zwei Stellen, wo Tücher sind. Es ist nicht ganz klar, in welcher Form die beiden Tücher liegen.

Es gibt grundsätzlich zwei Auffassungen:

1) Kopftuch und Körpertuch liegen getrennt; von den Salben/Ölen getränkt sind sie nun wie Wachs hart geworden und liegen immer noch in der Form dort, in der sie sich befanden, als die Leiche noch in ihnen war, nur hohl, ohne die Leiche.

 nun liegen.

2) Das Kopftuch wurde abgenommen und liegt getrennt von den anderen Tüchern zusammengelegt an der Seite.

Beides Auffassungen zeigen: Hier hat kein Grabraub stattgefunden. So gehen Grabräuber nicht vor! Im Gegensatz zu Joh 11, wo Lazarus die Tücher aus dem Grab heraus mit sich mit bringt, bleiben hier die Tücher im Grab Jesu zurück. Das fällt den beiden Jüngern hier auf.

Auf jeden Fall braucht Jesus die Tücher nicht mehr. Es ist, als ob Jesus durch die Tücher hindurch auferstanden wäre. Der Stein wurde nicht weg gewälzt, damit Jesus aus dem Grabe heraus kommen könne, sondern damit die anderen hinein kommen können. Jesus stand durch den Stein hindurch auf. Ähnlich konnte er zu den Jüngern durch die verschlossene Tür hindurch eintreten. Es scheint, dass Jesus durch die Materie hindurch aus dem Grab auferstand.

Jetzt glauben die Jünger, was sie vorher nie fassen konnten: Jesus ist wirklich wörtlich von dem Tode auferstanden.

 

Johannes: Innigste Beziehung zum Herrn. Fühlt tief des Herrn Zuneigung „Jünger den der Herr liebte“ -

Zarter, schüchterner Typ. Der Jüngste; unerfahren, aber alles erebte er sehr tief; Augenzeuge des Todes Jesu;

V 5: Tücher - steht still (Folie!)

An der Lage der Tücher wird er überzeugt, dass es übernatürlich zugegangen sein muss -- glaubt.

 Joh 19: Schrift erfüllt. V 9: Schrft erfüllt! (Ps 16; Jes 53; Ps 2; 110)

Sein Glaube auf die Schrift gegründet!

 

Petrus: Joh 20, 1-10 (vgl Joh 21):

Anderer Typ: Draufgänger; Mann der Tat; handelt schnell - oft unüberlegt;

Joh 13,37 f. Sein Problem: Selbstvertrauen statt Christusvertrauen

Die Petrusse unter uns fassen sich am Sylvester gute Vorsätze und vertrauen auf ihren Eifer für den Herrn und auf ihre Entschlossenheit und Willenskraft. Das ist genauso fleischlich wie Gefühlschristentum und

Verstandeschristentum.

Ps 11967. Ich irrte, ehe du mich demütigtest. Aber jetzt halte ich Dein Wort.

Er erfährt die Liebe des Herrn in der Art und Weise, wie der Herr ihn zurecht bringt

V 6-7: Sieht die Tücher liegen - ohne dass es in ihm Glauben hervorruft. Er ist noch nicht wiederhergestellt.

Im übrigen siehe Joh 21!

Glaube darf nicht auf eigene Kraft gegründet sein!

Exkurs über Glaube und Tatsachen:

Der Glaube muss immer begründet sein, sonst ist es kein biblischer Glaube. Der Glaube hat zuerst Tatsachen, Beweise, Belege, Begegnung mit dem, was zur Beurteilung notwendig ist. Die Sinne sind angesprochen. Die ersten Zeugen sahen, beschauten intensiv, betasteten die Tatsachen und hörten die Worte mit den eigenen Ohren, dann glaubten sie. Durch die fünf Sinne und mittels dessen, was gesagt wird, können sie beurteilen und von der Wahrheit überzeugt sein. Und weil sie überzeugt sind, glauben sie und ziehen dann die Schlussfolgerungen. Man kann nur glauben, was man weiß.

Wenn Paulus sagt, „wir wandeln im Glauben, nicht im Schauen“ (2,Kor 4), so bezieht sich dies nicht auf die Geschichte des Glaubens. (Der Glaube hat zwei Etappen: Die eine Seite: Glaube stößt nicht ins Leere. Ich muss Belege, Fakten, Tatsachen haben, die ich mit meinen fünf Sinnen feststellen kann. Ich muss begründetes Material haben, auf welches hin ich glauben kann. Man kann nur glauben, was man weiß, und wissen kann man mittels durch Tatsachen. Biblischer Glaube ist Reaktion auf Evidenz, auf Beleg, auf Erweis, auf Tatsachen.

Die andere Seite: Wenn ich einmal mein Vertrauen in Tatsachen bzw. auf eine vertrauenswürdige Person gelegt habe, so kann ich prolongieren/extrapolieren, das heißt, mein Vertrauen in die Zukunft hinein verlängern, auf die Zukunft hin vertrauen. Denn, wenn ich zu einer Person Vertrauen bekommen haben oder zuverlässige Tatsachen wahrgenommen habe, so nehme ich an, dass es so sein wird, wie es war. So denken alle Menschen. Aufgrund davon, dass wir gute Erfahrungen gemacht haben, können wir die weiteren Schritte tun. Jeder von uns denkt und lebt so.

Nehmen wir an, Sie sitzen in einem Zimmer. Sie haben Erfahrung gemacht, dass die Strecke zwischen ihrem Stuhl und der Tür Sie hält. Sie haben nicht den Eindruck, dass der Boden morsch sei und Sie jeden Augenblick durchbrechen könnten. Sie haben erlebt, wie schon andere Menschen die Strecke in ihrem Zimmer gelaufen sind und nicht eingebrochen sind. Aber Sie wissen nicht, ob gerade jetzt der Boden zerbröckelt ist und nun beim nächsten Schritt der Boden einbrechen könnte. Sie wissen nicht was der nächst Schritt über diesen Boden bringen wird. Dennoch gehen Sie darüber. Warum? Weil Sie aufgrund dessen handeln, was Sie aus der Geschichte wissen: Bis jetzt war es so, dass Sie der Boden getragen hat. Darum nehmen Sie an, dass es auch beim nächsten Schritt so sein wird. Deswegen steigen Sie ins Auto, deswegen fahren Sie auf die Straße. Sie haben keine Garantie, aber Sie nehmen an, dass es in der Zukunft so sein wird, wie es bisher gewesen ist.

Ebenso dürfen wir es mit Gott und mit Jesus Christus tun. Wenn wir Erfahrung gebracht haben, dass es sich bei ihm um die vertrauenswürdigste Person von allen handelt, dann sind wir bereit, auch in der Zukunft mit ihm zu rechnen. „Eben Ezer“ = bis hierher hat der Herr geholfen (1.Sam ). diese Auskunft haben wir über Gott. Das heißt aber, dass er auch weiterhin helfen wird. Er wird in alle Ewigkeit derselbe bleiben. Folglich wird - was die Zuverlässigkeit dieser Person betrifft - die Zukunft genauso aussehen wie die Vergangenheit.

Diese beiden Etappen des Glaubens dürfen wir nicht verquicken oder durcheinander bringen, wenn wir von Glauben sprechen. Wir sollten niemals von jemandem verlangen, an etwas zu glauben, wovon er noch nicht überzeugt ist. Zuerst muss er überzeugt werden. Er muss Grund unter den Füßen haben. Er muss wissen, warum er glauben soll. Deshalb ist es so wichtig, dass wir diese Gründe sammeln.

Wenn jemand Anlass bekommt, Sie um den Grund ihrer Hoffnung zu fragen, dann sollen Sie antworten - mit Sanftmut und mit Ehrfurcht (1.Petr 3,15), aber Sie sollen Gründe angeben können für diese Hoffnung, die Sie haben.

Liebe, die die Sinnlichkeit überwindet: Der Auferstandene und Maria Magdalena 20,11-18

Matia am Grab außer Atem

V 11: weinte - eine Welt war für sie zusammengebrochen - Zeit zur Ruhe zu kommen - da erfaßte ihr Elend sie.

Was war das für eine Frau?

Galiläa - Gewaltiges gefühlsmäßiges Bekehrungserlebnis - 7 Dämonen v. Christus ausgetrieben (Mk 16,9) - Reisebegleiterin Jesu von Galiläa bis Jerusalem (Luk 8) - wollte ihr Leben lang in der Nähe desMeisters sein. - hat alles miterlebt: Einzug in Jerus, Gefangennnahme; Verurteilung, Kreuz, Grablegung

Solange das Gefühl der Gegenwart des Herrn da war, ging alles gut.

Heute früh mit den Frauen gekommen (V 1-2 „wir“ ... Lauferei). Leichnam weg! Alles leer.

Jetzt wurde sie sich ihrer Leere und Jämmerlichkeit ohne den Meister bewusst!

Mit aller Macht hatte sie sich an den Meister geklammert - hoffnungslos.

Gefühlsmenschen: bei Bekehrung gewaltiges Gefühlserlebnis.

V 11-15 Maria -- Er ruft die Seinen mit Namen!

V 16-18: Maria, häng dich nicht an mich als einen, der zu dieser Welt gehört.

Jesus lässt sie Abstand nehmen von der Leiblichkeit und Sinnlichkeit. Jesus führt sie zu einer wirklichen geistlichen Liebe.

Loslassen! Neue Beziehung! Maria klammerte sich an einen irdischen Jesus- Rabbi. Ihr Problem: Vertrauen, nur solange sie etwas fühlen oder greifen konnte. Verstand nicht die geistliche Dimension, in die der Herr die Seinen nun einführte.

Meinen Herrn ...

Das spricht von ihrer Liebe zu Jesus. Er war nicht nur ihr Herr, aber für sie war er ihr Herr. Trotz der Tatsache, dass Jesus für alle Welt da ist, dürfen wir sagen: Der Herr ist mein Hirte.

Vers 17: Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an!

Das heißt nicht, dass zwischen der Auferstehung und Himmelfahrt nicht berührt werden sollte. Denn Jesus lädt Thomas geradezu dazu ein, ihn zu berühren. Auch die Frauen am Grab berührten Jesu Füße, als er ihnen erschien. (Mt 28,9).

 „Halte mich nicht länger fest!“

Mit der Auferstehung ® neue Beziehung zu Jesus. Sie soll nicht an der irdischen Beziehung mit ihm hängen bleiben. Sie hat ihn als Gott im Fleisch kennen gelernt, aber nun soll er ihren Augen entzogen werden. ® Eine Beziehung, die nicht mehr das Diesseitige, das Sichtbare, das Hören mit den Ohren als Basis hat, sondern ein indirekte Beziehung, durch den Heiligen Geist. Sie soll nicht an Jesus als irdische Person haften bleiben.

Jesus war zum diesem Zeitpunkt schon im Himmel gewesen, denn er pendelt mit dem Auferstehungsleib zwischen der Sichtbarkeit und der Unsichtbarkeit hin und her. Bereits mit der Auferstehung ist er schon in das Jenseits gegangen. Er ist auch die ganze Zeit seines Todes im Jenseits gewesen.

 

Wir: Gefahr: uns auf Sichtbares zu konzentrieren.

Ird. Hl. Stätten, hl. Gewänder, gewaltige Atmosphäre; gefühlsbetonte Mmusik; rel. Gegenstände; ..= falsches Vertrauen 

2. Kor 5,16 hinfort kennen wir niemand nach dem Fleisch, .. so kennen wir ihn nun nicht mehr.

Vgl. Joh 12: Lasst sie --  Joh 20: Lass mich

Gefühle sind gut; wenn das Gefühlsleben unter die Leitung des Heiligen Geistes kommt. Lernst

unabhängig von Stimmungsschwankungen zu werden.

Gott leitet niemanden, der sich in großer Gefühlserregung befindet. RUHE!

Triff große Entscheidungen nie unter Zeitdruck. Ein Christ soll innerlich ausgeglichen sein, er kann seine Gefühle richtig einschätzen.

Liebe, die den Unfrieden überwindet: Der Auferstandene und die Zehn: 20,19-23

Zweimal Friede euch. Einmal Gruß. Dann tiefere Bedeutung: Himmelsgruß. Das Kreuz hat Bedeutung für unseren Frieden

Judas und Thomas fehlen.

Vers 21: Friede sei mit euch!

Oder: Schalom euch! Jesus sagt es zum zweiten mal, um darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um einen Gruß handelt.

Grüße werden heute nicht allzu ernst genommen. Jesus will aber, dass dieser sein Gruß ernst genommen wird. Jesus will ihnen eine geistliche Wahrheit mitteilen: Friede, Heil, Versöhnung! Jetzt, nach der Auferstehung, ist die Möglichkeit der Versöhnung gegeben. Jesus zeigt ihnen die durchbohrten Stellen. Vom Kreuz her kommt nun der Friede (vgl. Er ist unser Friede. Eph 2,14b).

„Gleichwie mich der Vater sandte (griech.: apostello), so schicke (griech.: pempo) ich euch auch.“ Apostello= senden mit einem Auftrag; pempo= entsenden, schicken. Wir dürfen die Unterschiedlichkeit der Begriffe nicht überbewerten.

Es besteht aber ein Unterschied zwischen dem Senden des Sohnes vom Himmel und dem Senden der Jünger. Sein Gesandtsein ist das entscheidende, unser Gesandtsein ist zwar die Fortsetzung, hat aber nicht dieselbe Bedeutung. Wir sind gesandt, zu verkündigen, was mit seiner Sendung geschah. Aber wir sind mit derselben Autorität gesandt. Wir gehören zu Jesus. Die Sendung des Sohnes hat nicht aufgehört mit seinem Kommen in die Welt. Seine Sendung schließt das Heil der Welt mit ein. Jesus nimmt uns nun in seine Sendung mit hinein.

Vers 22: Er hauchte sie an: „Empfangt Heiligen Geist!“

Der Artikel kann im Griechischen weggelassen werden. (Die Theorie, dass der Gebrauch ohne den Artikel sich auf die Gaben oder Wirkungen des Geistes bezieht, und der Gebrauch mit den Artikel auf die Person des Geistes, ist nicht genügend belegt und kann wahrscheinlich überhaupt nicht belegt werden.)

Es handelt sich hier wirklich um die Person des Heiligen Geistes. Man kann auch übersetzen: „Empfangt den Heiligen Geist!“

Ob die Jünger den Heiligen Geist empfangen haben, steht nicht geschrieben. Wir können es nicht wissen. Wir wollen nicht über die Heilige Schrift hinausgehen. Wir wollen lernen zu schweigen, wo die Schrift schweigt und zu sprechen wo die Schrift spricht. Und wir wollen lernen, so zu sprechen wie die Schrift spricht. Wir sollen es nicht besser wissen wollen.

Möglichkeit 1: Jesus hatte ihnen vom Heiligen Geist erzählt und gesagt, er werde ihn senden. Jetzt wo er gestorben und auferstanden ist, könnte er sie daran erinnert haben. Wartet darauf, erwartet und empfangt ihn, nehmt ihn in Empfang. So wie der Vater mich sandte, sende ich euch. Empfangt den Heiligen Geist. Dies könnte eine Parallelstelle zu Apg 1,8 sein: „Ihr werdet Kraft empfangen, wann der Heilige Geist auf euch kommt und ihr werdet meine Zeugen sein.“

Die Sendung gehört zusammen mit dem Heiligen Geist. Wenn die Sendung erst mit dem Pfingsttag losgeht, geht der Empfang des Heiligen Geistes ebenfalls erst mit Pfingsten los.

Möglichkeit 2: Sie haben den Heiligen Geist mit dem Anhauchen empfangen. Das erinnert an die Erschaffung des ersten Menschen (1.Mos 2). Als Gott den Menschen anhauchte, wurde er eine lebendige Seele. Der Heilige Geist ist ebenfalls notwendig; er ist notwendig für das Leben des inneren Menschen.

Es ergibt sich die Frage: Heißt dies, dass sie dann auch neues Leben erhalten haben?

Hat dann die Wiedergeburt an jenem Auferstehungstag stattgefunden. WHenn ja, so war Thomas nicht wiedergeboren worden, auch Matthias (Apg 1) und die 500 Brüder (1.Kor 15) bzw. die 120 (Apg 1) waren dann noch nicht wiedergeboren. Gab es dann eine Zeitlang Gläubige, welche bereits wiedergeboren waren und solche, die es noch nicht waren?

Wir können nicht sagen, dass die Jünger in Joh 20 wiedergeboren wurden und danach am Pfingsttage ihre zweite Geist-Erfahrung machten. Wenn sie den Geist bekommen haben, dann nicht so wie am Pfingsttage. Denn an Pfingsten kam der Heilige Geist so, wie er von den alttestamentlichen Propheten und Johannes dem Täufer und Jesus verheißen worden war. (Vgl. Ez 36,26f). Mit dem Kommen des Geistes ins Innere des Menschen sollte ein Neuwerden stattfinden und ein neuen Herz kommen. Jesus sagte den Jüngern, dass dies stattfinden werde, wenn der Heilige Geist kommen würde. Es kann aber nicht vorher geschehen. Am Pfingsttag fand das entscheidende Kommen des Geistes auf die Erde statt, nicht vorher. (In Apg 1 sagt Jesus, dass der Heilige Geist noch nicht gekommen ist: Die Verheißung, die ihr von mir empfinget, ist noch nicht eingetroffen.) Alles Kommen des Geistes vor Pfingsten kann nicht dasselbe Kommen sein und nicht dieselbe Bedeutung haben wie das Kommen des Geistes an Pfingsten. Der Heilige Geist kam auch im Alten Testament. Dennoch bleibt auch im Alten Testament die Wiedergeburt eine Verheißung. Sie war im Alten Testament noch keine Wirklichkeit.

Was fand dann statt, wann immer der Heilige Geist im Alten Testament oder zu einem Zeitpunkt vor Pfingsten kam?: Vgl. Mt 10: Jesus sandte die Zwölf vor sich her. Sie vertraten ihn. Als sie so, ohne seine Gegenwart, wirkten, gab er ihnen seine Vollmacht mit - wahrscheinlich mittels des Heiligen Geistes. Ebenso war es auch bei den Propheten im Alten Testament der Fall. Lk 10: Die Siebzig empfingen ebenfalls Vollmacht von Jesus, sodass sie im Namen des Messias gewissen Taten vollbringen können. Aber dies alles ist vorübergehend. Es ist noch nicht das Eigentliche Kommen des Geistes an Pfingsten.

Wir dürfen also Joh 20 nicht gegen Apg 1-2 ausspielen bzw. für die Lehre von einer zweiten Erfahrung mit dem Geist nach der Wiedergeburt (= die „charismatische Erfahrung“) missbrauchen.

Exkurs: Die Bitte um den Heiligen Geist:

Lk 11,13 eine Bitte um das Geben des Heiligen Geistes. Das heißt, es wird an dieser Stelle vorausgesetzt, dass der Gläubige den Heiligen Geist noch gar nicht hat. Wenn hier Wiedergeborene angesprochen wären, würde diese Stelle im Widerspruch zu der Lehre stehen, dass man mit der Wiedergeburt den Heiligen Geist bekommt. Aber hier sind nicht Wiedergeborene angesprochen. Die Jünger Jesu vor Pfingsten waren nicht wiedergeboren. Erst seit Pfingsten gibt es eine Wiedergeburt.

Christen nach Pfingsten beten auch um den Heiligen Geist: Sie beten um den Heiligen Geist für den Redner, in einer Gebetsgemeinschaft vor einem besonderen Abend, in einer Veranstaltung.

Man kann auch um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist bitten. Wenn man den Heiligen Geist bekommt, wird man gleich mit ihm erfüllt. Dies steht zwar nicht direkt als Lehre so geschrieben, aber man kann es schlussfolgern: Als die Jünger Jesu den Heiligen Geist bekamen, wurden sie erfüllt. Wenn jemand zu Jesus kommt, gibt er sich ihm ganz. Wenn wir uns ihm ganz geben, gibt er sich uns. Es gibt keinen Grund nicht zu glauben, dass der dreieinige Gott dann den Raum beschlagtnahmt, den wir ihm geben. Anschließend mögen wir feststellen, dass wir uns ihm noch mehr hingeben könnten. Aber grundsätzlich haben wir uns selbst ihm gegeben. Und in diesem Maße hat er uns in Beschlag genommen. Das ist es, was Erfüllung ist. Gott erfüllt uns in dem Maße, in dem wir uns ihm der ihm zur Verfügung stellen. Er nimmt den Raum in Beschlag, der ihm zur Verfügung gestellt wird. Daher wurden die Apostel in Apg 2,4 mit dem Heiligen Geist erfüllt, als sie den Geist bekamen. Ich denke, dass es immer so ist. Die Heilige Schrift macht aber auch klar, dass wir nicht erfüllt bleiben.

 

Vers 23: Welchen ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben (od.: erlassen), welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.

Diesen Text hat man als Anlass genommen, um viel Verwirrung zu stiften - nicht nur in katholischen Kreisen. Er wird dazu benutzt, um einen Seelsorger zu ermächtigen, dass er einem Menschen sagen kann: Dir sind deine Sünden vergeben!

Wir haben kein Beispiel davon, dass Menschen so gesprochen haben: Dir sind deine Sünden vergeben! Nur ein einziger Mensch, der gleichzeitig Gott war, hatte das Recht, die Autorität, die Regierungsgewalt, Jesus, der Messias. Wir lesen nie, dass andere Ähnliches taten. Die Apostel scheinen nie so gehandelt haben oder diese Auffassung in ihrem Dienst gehabt zu haben - auch Paulus nicht.

 

Exkurs über die Beichte. Und: Wie führe ich einen Menschen zu Jesus?

Die Lehre von der Beichte, die mit diesem Vers abgeleitet wird, kommt in drei religiösen Kreisen vor: In der katholischen Kirche, in der evangelischen Kirche und in pietistischen Kreisen, wo man seinen persönlichen Seelsorger hat (der oft auch weit entfernt wohnt und dem man seine Sünden bekennt).

Es stellt sich aber die berechtigte Frage: Wie kann ein Mensch wissen, wann jemand seine Sünden bekannt hat? - Ich glaube nicht, dass jemand die prophetische Einsicht hat, dies zu wissen. Wenn ich jemanden zu Jesus führe, bin ich sehr vorsichtig, ihm zu sagen: Nun bist du ein Kind Gottes!, oder: Deine Sünden sind dir vergeben! Das kann ich nicht tun. Sondern ich führe ihn wieder zurück zu Gottes Wort.

Wenn wir einen Menschen zu Jesus führen, ist es das Beste, das wir tun können, eine Bibelstelle zu gebrauchen, die zweierlei zum Ausdruck bringt: Eine Bedingung und eine Verheißung. Das heißt, wenn die Bedingung erfüllt wird, geht die Verheißung in Erfüllung. Ob die Verheißung in Erfüllung geht, können wir nicht kontrollieren. Das entzieht sich unserer Kontrollmöglichkeit. Es ist etwas, das jenseits des Schleiers zwischen uns und dem Jenseits geschieht. Dazu gehört die Vergebung. Vergebung ist der Akt des Christ-werdens. Vergebung ist nicht ein Akt der Bekehrung. Es ist etwas, das Gott tut, nicht wir. Wenn Gott einem Menschen, der sich bekehrt, vergibt, macht er ihn zum Christen.

Die Bekehrung besteht aus zwei Elementen: 1) Abkehr von Sünde, Selbst und Satan; 2) Hinkehr, das heißt, Glaube, Vertrauen zu Jesus Christus. Vergebung ist die Antwort auf die Umkehr, die Bekehrung. Die Bekehrung ist das, was Gott von uns Menschen erwartet. Das müssen wir tun. Wenn wir es tun, antwortet Gott mit dem Verleihen des Heils. Er macht uns zu seinen Kindern und vergibt uns.

Wenn wir jemanden zu Jesus führen, geben wir ihm ein Bibelwort, das eine Bedingung und eine Verheißung enthält.

Der Menschen darf und soll wissen, ob er die Bedingung erfüllt hat. Jeder von uns sollte wissen, ob er Buße getan und geglaubt (d.i. auf Jesus Christus vertraut) hat.

Wir lassen den anderen das Bibelwort lesen und fragen ihn: „, was sagt das Wort bzw. der Vers, dass geschieht, wenn Sie dies getan haben? Was geschieht, wenn Sie diese Bedingung erfüllt haben?“ Wir sagen es ihm nicht. Er muss es selber aus dem Bibelwort beantworten. Wir teilen es ihm nicht mit. Das Wort selbst soll ihn überzeugen. Durch die Begegnung mit dem Wort Gottes soll Glauben geweckt werden, nicht in der Begegnung mit Herbert Jantzen. Ich bin nur - wie Johannes der Täufer - einer, der mit dem Finger auf Jesus hin weist.

Deshalb lade ich sehr ungern Menschen ein, zu mir (zur Aussprache) zu kommen. Wer sich bekehren will, muss nicht zu einem Menschen kommen, sondern zu Jesus. Wer evangelistisch verkündigt, soll die Menschen einladen zu Jesus zu kommen , nicht zu einem Menschen in die Seelsorge. Ich sage den Menschen: Wenn Sie zu Jesus kommen wollen und noch immer nicht wissen, wie Sie das tun sollen, so bin ich gerne bereit, Ihnen zu helfen. Mehr kann ich nicht tun. Seien wir vorsichtig! Wenn jemand zu Jesus kommen will, so soll er dies persönlich im Gebet tun. Anschließend kommt die Vertiefung: das Führen zur Heilsgewissheit. Aber dies muss wiederum in der Begegnung mit dem Wort Gottes geschehen! Wir fragen den Menschen: Was steht hier geschrieben: Wenn jemand die Tür öffnet, werde ich zu ihm hinein gehen und das Mahl mit ihm halten. Habe Sie die Tür aufgetan? Was wird Jesus dann tun. - er wird hinein kommen. - Ist er bei Ihnen hinein gekommen? Hier ist der kritische Punkt! Nun kommt der Test, ob er wirklich dem Wort glaubt, oder nicht.

Manch einer wird dann introspektiv. Es schaut in sich, spürt nichts und sagt: Ich weiß es nicht. Machen Sie ihm nun nicht deutlich: „Sie haben doch Jesus aufgenommen! Er ist jetzt in ihnen!“ Nein. Sie wissen ja gar nicht, ob das echt war. Es gibt so mache Menschen, die etwas sagen, ohne dass es wirklich echt ist. Wir müssen den Menschen zum Wort Gottes führen, zum Glauben an des Wort Gottes. Wir fragen ihn: „Was steht geschrieben?“ - „Ja, es steht geschrieben, dass er in mein Leben kommt, wenn ich ihn einlade.“ Wir fragen: „Haben Sie Jesus eingeladen zu kommen? Ist er gekommen.“ Er muss lernen, dass er sich auf das verlassen kann, was Jesus sagt. Er muss es nicht konstatieren können. Er muss nun Jesus beim Wort nehmen. In dem Moment, da er dies tut, kommt Licht in sein Leben. Nun geschieht etwas, das ihm weiter hilft. Dann kann ich zurücktreten. Er hat nun das Wort Gottes. Und er hat das Vertrauen auf das Wort Gottes, das Vertrauen in Jesus.

Ich habe nicht das Recht, jemandem die Sündenvergebung zuzusprechen, da ich nicht weiß, ob der andere wirklich glaubt. Ich kann auch nicht sagen, ob er ein Kind Gottes ist.

Ende des Exkurses.

 

 

Vers 23: Vgl.

Jer 1,10: Siehe, ich habe dich an diesem Tag über die Nationen und über die Königreiche bestelle, dass du ausrottest und zerstörst, verderbest und niederreißest, bauest und zu pflanzest.

Wer kann solches tun? Nur Gott. Aber Jeremia ist der Ansager dessen, was Gott tun wird.

Eine weiter Stelle:

 1.Mose 41:13 Und es geschah, wie er uns deutete, also ist es geschehen: mich hat er wieder in mein Amt eingesetzt, und ihn hat er erhängt.

Der Text bezieht die Tat auf Josef. Tatsächlich aber hat es nicht Josef getan; aber dem Traumdeuter wird zugeschrieben, was er ankündigt. Ebenso wird in Jeremia 1,10 dem Propheten als Tat zugeschrieben rechnet, was er ankündigt. Tatsächlich tut es aber Gott, nicht der Prophet. Das ist eine idiomatische Redensart. Dem Propheten wird zugeschrieben, was Gott tun wird.

Bei der Zerstörung Ninives ist es ebenso:

Weitere Stellen:

Hes 32:18 Menschensohn, wehklage über den Prunk Ägyptens, und stürze ihn hinab, Ägypten und die Töchter mächtiger Nationen, in das Land der Tiefen , zu denen, die in die Grube hinabgefahren sind!

Hes 22:1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 2 Und du, Menschensohn, willst du richten, willst du richten die Stadt der Blutschuld ? So lass sie alle ihre Greuel erkennen ,

Vgl. Auch Jak 5,20; 1.Kor 9,22; (7,16); Röm 11,14;

Hebr. 11,7 Noah verurteilte – Er verurteilte tatsächlich nicht, aber sein Tun und Predigen war verlängerte Arm für Gottes Verurteilen (Verdammen).

Ebenso verhält es sich bei diesem Vers (Joh 20,23): Es handelt sich um die Verkündigung. Wann können Menschen Sündenvergebung haben? - Wenn ihnen die Botschaft vom Kreuz erzählt wird. Wenn wir das nicht tun, werden ihnen ihre Sünden behalten. Sie müssen von der Vergebung hören. Denn wie sollen sie glauben, wenn sie nicht gehört haben? (Röm 10,14).

Das ist in Joh 20,23 gemeint. Es ist eine seltene Formulierung für das Neue Testament, nicht aber für das Alte Testament. Da aber das Neue Testament auf dem Alten Testament fußt, ist dies nicht abwegig.

 

Liebe, die den Unglauben überwindet: Der Auferstandene und Thomas: 20,24-29 (und erstes Schlusswort: 20,30-31)

Der Auferstandene und Thomas 20,24-29

Ganz anderer Typ - lief weder zum Grab, noch war er SO abends da; kein Gefühlsmensch; Realist! Joh 11 „sterben“; J 14 will Weg wissen; muss alles logisch und klar sein; gibt sich nicht mit Weibermärchen zufrieden

Sein Problem: Mißtrauen gegen Gott (und Menschen).

Sein Verstand stand ihm im Wege; ergrenzte Gott ein, traute ihm nicht so viel zu - und verpaßte viel!

Cooles Verstandeschristentum ist genauso fleischlich wie wetterwendisches Gefühlschristentum. Beides ist gekennzeichnet von dem dicken ICH.

Er zog sich zurück - und versäumte viel!

                Die Offenbarung des Herrn

                Den Segen des Herrn (Freude/Friede)

                Den Missionsauftrag des Herrn

Die LIEBE des Herrn geht ihm nach! Er geht ihm nach auf der Ebene des Verstandes: Thomas, brauchst du noch mehr Beweise? Hier hast du sie!

Maria klammert sich fest -- Rühr mich nicht an. Thomas traut dem Sachein nicht -- Rühr mich an       

(Übrigens Beide sind ein Beweis, dass JESUS CHRISTUS leiblich betastet wurde Bsp: Kath Sektenreferent)

X baut ein neues Vertrauensverhältnis auf. D.h. Abbau jedes Mißtrauens gegen Gott.

Und Thomas entdeckte einen Herrn, der - unsichtbar und unberührbar seine Worte gehört und seine Gedanken gewusst hatte. Ein unsichtbar gegenwärtiger Herr! Genauso ist der Herr heute!

V 24: Thomas heißt „Zwilling“ - Wo ist sein Zwillingsbruder? Er hat viele! Du und ich!

Thomas, wirst du auch in Zukunft mir vertrauen, ohne zu sehen?

 

Vers 27: Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht unglaubend, sondern glaubend!

Jesus gebraucht Ausdrücke, die Thomas selbst gebraucht hatte, als Jesus abwesend war (Vers 25). Hier offenbart Jesus, dass er das gehört hat, was Thomas seinen Kollegen gesagt hatte. Jesus weiß alles. Das wird Thomas nicht entgangen sein. Wenn er sagt: „Mein Gott“, so anerkennt er Jesus als den Allwissenden und Allgegenwärtigen.

Vers 28: „Mein Herr und mein Gott!“

Das ist ein einmaliges und hervorragenden Glaubensbekenntnis. Keiner der anderen hat so deutlich Jesus bekannt, wie Thomas. Es ist das deutlichste und persönlichste Glaubensbekenntnis - nebst dem von Petrus „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mt 16). Thomas anerkennt nicht nur die Größe Jesu, sondern auch die persönliche Beziehung. Er anerkennt das Vorrecht, mit diesem Herrn und Gott eine Beziehung zu haben. Das spricht von seinem Vertrauen und seiner Liebe zu ihm. (Hier haben wir wiederum die beiden Kardinaltugenden: Vertrauen und Liebe).

Vers 29: Jesus spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Glückselig die, die nicht sehen und doch glauben!

Jesus spricht hier nicht die selig, die keine Beweise haben, sondern nur blind alles glauben, was sie überall hören.

Wenn es heißt die Liebe glaubt alles, so müssen wir bedenken, dass dies nicht das erste Wort in 1.Kor 13 ist. Die Liebe hat es mit der Wahrheit zu tun. Sie liebt die Wahrheit. Wo die Wahrheit ist, da glaubt sie alles. Aber sie glaubt nicht alles, was sie hört. Sie ist nicht töricht.

Jesus rügt Thomas dafür, dass er seinen Kollegen nicht Glauben geschenkt hatte. Nicht, dass Jesus dagegen war, dass Menschen zuerst sehen. Denn auch die Kollegen hatten zuerst gesehen und waren dann zum Glauben gekommen. Aber Thomas hatte nach dem drei- bis vierjährigen Zusammenleben mit den Jüngern keinen Grund, ihnen nicht zu glauben. Das war ein eigenwilliger Weg und stammte nicht aus dem Vertrauen. Das rügt Jesus. Wo wir genügend Grund haben, zu vertrauen, dort sollen wir vertrauen. Aber unser Vertrauen ist generell nicht ein Glaube ohne Grund. Der Glaube ist fiChristiert auf zweierlei: vertrauen hat entweder eine Person als Gegenstand oder eine Sache (eine Aussage), manchmal das eine, manchmal das andere, manchmal beides.

Ein Kind, das noch nicht sprechen kann, kann glauben/vertrauen, weil es mit einer Person zu tun hat. Zunächst, wenn es auf die Welt kommt, scheint es ungläubig zu sein. Wenn es hungrig ist, schreit es einfach. Aber wenn die Mutter ihre Liebe zum Kind zeigt, und bereit ist, den Hunger zu stillen, verlängert sich der Abstand zwischen Hungermeldung und Ruf immer mehr. Das Vertrauen wächst.

Wenn sich die Person nicht als zuverlässig und vertrauenswürdig zeigt, kann dieses Vertrauen auch zerstört werden.

In der Beziehung zwischen Menschen ist es normal, dass man zunächst dahin tendiert zu vertrauen. Erst wenn jemand schlechte Erfahrungen gemacht hat, wird er umgeformt bis er schließlich eher um Zweifeln tendiert als zum Vertrauen. Jesus sagt, wir sollen wie die Kinder sein. Kinder tendieren zu vertrauen, zu glauben.

 

Gott hat dem Menschen im Bereich der fünf Sinne gezeigt, dass er da ist. Aber hier ist das Problem: Diese Offenbarung im Bereich der fünf Sinne ist nicht allen Menschen zuteil geworden, sondern nur einigen. Wie kommt nun die Gewissheit von der EChrististenz des Jenseitigen zu den anderen? - Durch Zeugnis. Aber dieses Zeugnis muss ein glaubwürdiges sein. Die anderen Menschen müssen auch Beweise haben für das, was erzählt wird.

Es fällt auf, dass Jesus von Thomas, der nicht eine Erscheinung des Auferstandenen hatte und nicht an jenem Abend bei der Erscheinung des Herrn an die Jünger dabei gewesen war, den gleichen Glauben verlangt, wie von seinen zehn anderen Jüngern. Jesus fordert von Thomas den gleichen Glauben wie von seinen Jüngern. Denn nicht nur Thomas hatte einen Glaubensvollzug auszuüben, sondern auch die Jünger.

Wir sollen nicht meinen, dass es diejenigen, denen der Auferstanden erschienen war, leichter hatten zu glauben wie andere, die davon hörten. Beide hatten Schwierigkeiten und beide hatten Vorteile.

Gott will, dass jeder von uns genügend Gründe für seinen Glauben hat. Gott hat sich nicht ohne Zeugnis gelassen. Dieses Zeugnis - die Heilige Schrift - haben wir ernst zu nehmen.

Wenn wir Menschen begegnen, die bereit sind, überzeugt zu werden, wenn sie nur genügend Gründe hätten, sollten wir uns befleißigen, uns Rechenschaft geben zu können über den Glauben, den wir haben. Wir sollten also bemüht sein, Gründe zu sammeln - aus der Heiligen Schrift, aus dem Leben, aus der Geschichte, aus der Naturwissenschaft -, sodass wir einiges zur Hand haben, um Menschen zu überzeugen, dass es einen Gott gibt, dass er sich in Christus geoffenbart hat und dass es genügend Grund gibt, sich diesem (im Augenblick für uns noch unsichtbaren) Gott auszuliefern und anzuvertrauen.

Wir müssen bedenken, dass letztlich niemand Gott wirklich gesehen hat. Insofern haben es auch diejenigen Menschen, welche die Offenbarung des Auferstandenen erlebt haben, nicht so leicht gehabt. Gottes Offenbarung hat immer etwas „schleierhaften“ Charakter. So wird es immer wieder eine Herausforderung an den Willen des Menschen sein. Gott fragt zunächst: Wärst duHerua bereit, wenn du sichere Gründe zum Glauben bekämst?

Er sagt ein wenig, um zu testen. Wenn dann Bereitwilligkeit vorhanden ist, kommt er mit mehr. Ansonsten wäre das Gericht für die Ungläubigen noch schlimmer. (Gott ist also an dieser Stelle auch noch barmherzig).

Erstes Schlusswort: 20,30-31

Jesus Christus hat in allen diesen Episoden ein Zeichen gesetzt. Zeichen deuten auf etwas Tieferes: G4eistliche Wahrheiten.

Liebe, die den Mangel überwindet: Der Auferstandene und die Sieben am See Genezareth [8.Zeichen]: 21,1-14

Einleitung:

Christus hatte gesagt, er würde sie nicht alleine lassen. Er würde sich ihnen offenbaren. Der Herr offenbart sich in verschiedenster Art und Weise.

Vgl. Emmausjünger.: Wenn ich niedergeschlagen oder frustriert bin, spaziert er mit mit mir eine Zeitlang und öffnet mein Inneres, mein Denken, damit ich die Schriften verstehe. Lk. 24 ......

Vers 1: Wir sind auf Offenbarung angewiesen. Eph 1,17ff. Weil wir blind sind.

Der Fischzug: 21,1-14

 

Verse 1-4: Ganz gewöhnlicher Tag. Fischen ist nicht fleischlich. Petrus tat nichts Falsches. Es ist nicht falsch, für den Lebensunterhalt zu arbeiten. Sie waren ja auf Befehl des Herrn in Galiläa! Jesus Christus hatte gesagt: Wir treffen uns in Galiläa. Matth 26,32; 28,7. Sie fingen nichts. (Auch das ist nichts Ungewöhnliches und muss nicht auf Fleischliches Handeln zurückgeführt werden).

Ein schlechter Tag:

Keine Frucht! 

Und viele Probleme! (Thomas, Petrus, Jakobus, Johannes, sie alle haben ihre Probleme)

Petrus war bei der Arbeit.

Aber: JESUS CHRISTUS war da, um seine Arbeit zu führen. Er stand am Ufer und hat sie die ganze Zeit beobachtet - und keiner der Apostel merkte es. Vers 4.

Manchmal geht es uns auch so. Wir mühen uns ab bei unserer täglichen Arbeit (Kranke pflegen, Büro, Schule, Hausputzen, Firma, Erziehung.) Wir leben dahin, als wäre Jesus nicht da.

Christus führt uns bei unserer Arbeit und beobachtet uns - oft ohne dass wir es merken.

Arbeite im Bewusstsein, dass er da ist. Stehe vor ihm! Wir haben keine Verheißung, seine Gegenwart zu fühlen.. Wir wandeln im Glauben. Nicht: Herr, lass mit spüren, dass du da bist.

Wie merken sie, dass es Jesus ist? - Am Segen. Am Erfolg. „Das war der Herr“.

Warst du die ganze Zeit da? - Ja, die ganze Zeit!

 

V 7: Wie schön, wenn wir an dem Segen in der Arbeit für den Herrn plötzlich feststellen, dass der Herr selbst in unserer Arbeit gegenwärtig ist! -- Freude, nicht nur über den Erfolg. Die größere Freude ist über die Gegenwart des Herrn!

Christus führt uns bei unserer Arbeit und beobachtet uns - oft ohne dass wir es merken.

Arbeite im Bewusstsein, dass er da ist. Stehe vor ihm! Wir haben keine Verheißung, seine Gegenwart zu fühlen.. Wir wandeln im Glauben. Nicht: Herr, lass mit spüren, dass du da bist.

 

V 7 f: Man könnte meinen, dass Johannes es ist, der zuerst ins Wasser springt. - Es ist sehr kalt. (Mitte April , in aller Frühe, in einem großen See in Israel!)

 

Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Erkenntnis der eigenen Sündhaftigkeit und der Innigkeit der Liebe zu Christus. (Vgl. Luk 7 die Sünderin liebt viel)

 

Große Zahl von Fischen, wo sie doch vorher keine fingen. Die Netzte rissen nicht.

 

153 Fische - kein einziger ging verloren. Netze rissen nicht. Segen!!

V 4-5: Was war die erste Frage des Herrn an die Jünger? (Was hätte ich gefragt?)

Woran ist Jesus interessiert?

JESUS CHRISTUS fragt nicht: Habt ihr etwas gefangen? Sondern: Habt ihr was zu essen? –

 Jesus ist an unserer Sättigung interessiert. Gott will, dass wir satt sind, dass wir in seinem Dienst Befriedigung und Sättigung haben!

Wessen Brote waren es? Wessen Fische?

Die Jünger waren erschöpft vom Dienst. Der Herr hatte das Frühstück schon bereit, um sie zu erquicken. Er ladet sie ein. Ihre eigenen 153 Fische ließen sie liegen und aßen diejenigen, die der Herr bereitet hatte.

Wir können nicht von der Genugtuung leben, die wir aus dem Dienst für den Herrn haben. Die einzige Genugtuung wird vom Herrn selbst gegeben. Die Gemeinschaft mit dem Herrn ist es, was dir durch Zeiten hindurchhilft, in denen du entmutigt bist. Sehr leicht werden wir in die Arbeit für den Herrn so

verwickelt, dass wir schließlich bemerken, dass wir dem Herrn gar nicht mehr die Chance gegeben haben, uns direkt zu dienen, dh: uns zu speisen - mit Seinen Broten und Seinen Fischen.

Joh 4: Dies ist Speise: Seinen Willen zu tun!

Aber Erfolg und Befriedigung in der Frucht unserer Arbeit für den Herrn zu suchen ist zu wenig. Dein Genuß muss am Herrn selbst sein. Das ist die einzige bleibende Genugtuung!

Ps 37,4 - Lust am Herrn, nicht an der Frucht. (Menschen enttäuschen und der Dienst kann uns genommen werden, aber der Herr bleibt.)

Lass die 153 Fische liegen und sättige dich an Jesu Frühstück für dich.

Jesus möchte uns dienen mit seinen Broten und Fischen. (Gott lässt sich nichts schenken).

Vers 12: Wenn der Herr uns sättigt, wissen wir, dass er es ist.

Vers 13: Geistliches Frühstück. Stille Zeit am Morgen.

Hast du heute schon gefrühstückt (Stille Zeit)?

Habt ihr je Mangel gehabt? - Nie, Herr! Luk 22,35.

® Unabhängig von Reaktionen anderer, unabhängig vom Undank, etc.

Warum gehst du an die christliche Arbeit?

- Um etwas zu verdienen? - Um Erfolg/ Befriedigung zu haben? Nein, weil der Herr sagt: Tu dies!

Liebe, die die Untreue überwindet: Der Auferstandene und Petrus: 21,15-22

Jesus stellt die Gemeinschaft des Petrus mit sich wieder her.

Jesus erwartet, dass Hirten (d.i. Älteste) der Gemeinde IHN lieben. Das ist eine Voraussetzung für Ältestenschaft. (Was hier nicht im Text gesagt wird: Jedes Schaf ist in einem gewissen Sinn ein Hirte! Jedes Schaf folgt ihm, liebt ihn und sollte auch ein gewisses Interesse an den anderen Schafen haben.) ein Synonym für den Begriff Hirte ist Aufseher (episkopos). Das Tätigkeitswort für Aufseher ist „Aufsicht führen, acht geben auf“ (episkopein) bezieht sich in Hebr 12,15 auf alle Gläubigen: „Gebt acht aufeinander“, seid für einander Aufsichthabende, nehmt einander an, seid Hirten für einander.

Wer Jesus liebt, darf sich seiner Schafe annehmen.

 

V 11: Erinnerung an Lk 5 - Jetzt soll Petrus wiederhergestellt werden. Der Herr ruft ihn abermals in seinen Dienst.

Nach dem Frühstück: Jesus guter Seelsorger. Zuerst Sättigung, dann Finger auf wunde Punkte.

Einzelgespräch (Spaziergang zu Zweit) - keine Bloßstellung vor den anderen.

Petrus hatte gesagt: Wenn sie dich alle verlassen, ich nicht. Matth 26,33

® Kohlenfeuer. 3mal: ich bins nicht.

(Wie der Herr den Petrus wiederherstellt: Siehe die Stufen:

Gebet: Luk 22,31 –

Blick: Luk 22 61 –

Erinnerung: Mk 16,9 –

Erneuerung im Gespräch: Joh 21.)

 

Weinte bitterlich ® Blick: Bin nicht überrascht. ® Hahn (neuer Morgen der Hoffnung, ¹ Judas, für den die Nacht nicht mehr endete!) ® Petrus: der Herr hat es gewusst. Sein Glaube stärker als je zuvor. ® Seelsorgegespräch 2 Wochen später. (Warum wartete Jesus so lange?)

Jesus führt Petrus an den Ort zurück, wo alles anfing: Luk 5 + Kohlenfeuer. 3mal.

·       Liebst du mich mehr, als diese mich lieben?

·       Liebst du mich?

·       Hast du mich gern?

Herr, du kennst mich. Ich hab einfach innige Zuneigung zu dir. Bewirke in mir die Agape. Zerbruch!

Jesus Christus: hast du deine Lektion gelernt aus deinem Versagen?

Größte Lektion: nicht mehr aus uns selber (und unsere große Liebe zu Christus) vertrauen.

Demut. Wir sind zu allen Sünden fähig!

 

Jesus stellt den Dienst des Petrus wieder her. (Voraussage des Todes des Petrus): 21,18-19a

V 19 - Und der Herr erweitert seinen Dienst - Menschen fischen -- Schafe hüten und

weiden. Hüten erfordert mehr Liebe zum Herrn als zu fischen

X gibt neue, größere Aufträge, wenn wir wiederhergestellt sind.

Vergangenes Versagen bedeutet nicht Ende des Dienstes; es bedeutet auch nicht weniger Dienst in der Zukunft. Echte Wiederherstellung stellt neu in den Dienst und führt oft sogar zu größerem Dienst.

Hirtesein (Joh 21) ist größerer Dienst als Menschenfischersein (Lk5)! Weil wir aus dem eigenen Versagen gelernt haben!

Die größte Lektion aus dem Versagen ist, hinfort nicht mehr auf uns selbst zu vertrauen!

Petrus, wenn du mich wirklich mehr liebst als diese anderen mich lieben, dann füttere sie und behüte sie!

·       Weide meine Lämmer: d.h. die Kleinen. Gib ihnen Nahrung! D.i: die Jungen brauchen in erster Linie gute Speise.®

·       Hüte meine Schafe. d.h. Beschütze sie, halte die Herde zusammen! Bewahren vor Wölfen, Klippen, ... . (Ältere, mit Endteckungsdrang etc. stehen da mehr in Gefahr). Aber auch die Schafe brauchen Speise: ®

·       Weide meine Schafe. d.h. Auch die Alteren brauchen Nahrung und Unterstützung!

Schafe: dumm; brauchen Führung; Das ist harte Arbeit. Sehr demütigend, dass uns der Herr mit Schafen vergleicht.

Befähigungsnachweis zum Hirtesein: Christus lieben - nicht einfach Schafe zu lieben!

Jesus fragte nicht: „Petrus, liebst du Schafe?“

Liebe zu den Schafen wäre für einen Hirten zuwenig starke Motivation, die auf Dauer nicht stand hält. Die rechte Motivation für den Hirtendienst kommt aus der Liebe zu Christus und nur zu ihm. Wer den Schafen nur deshalb dient, weil er Schafe gern hat, wird seinen Dienst verlassen, wenn die Schafe unattraktiv werden oder Unattrktives tun.

 

JESUS CHRISTUS vertraut den Versager Petrus seine kostbarstes Gut an: Die Schafe, die er für sich selbst so teuer erkauft hat.

Der Herr gibt uns trotz unserer mangelhaften Liebe so große Verantwortung! Welche Gnade!

Liebe zum Herrn drückt sich aus im Kümmern um die Schafe! Wenn du ihn liebst, dann sind dir seine Schafe nicht egal!

Wie groß ist deine Liebe zum Herrn?

Wie groß ist dein Anliegen für das Wohl deiner Geschwister?

V 15: Petrus’ Problem: Selbstüberheblichkeit und Selbstvertrauen Mt 26,33

Wenn Du mich mehr liebst als die anderen mich lieben, dann weide sie!

Nicht: Liebst du Schafe? - sond.: Liebst du MICH?

- vgl. Joh 10: Jesus selber als Vorbild eines guten Hirten/Ältesten

 

® 3. Prinzip: Tu deinen Dienst nur aus Liebe zu Jesus. Lebe christusorientiert, nicht selbstorientiert.

V 20-23: Soll ein Hirte den Dienst anderer Hirten kontrollieren und beurteilen?

Nein!

Sieh auf deinen Dienst! Die anderen Diener Christi gehen dich nichts an. Schau du auf deine Aufgabe, die du im Herrn empfangen hast, dass DU ihn erfüllst! Kol 4,17.

Überlass den Dienst der anderen Hirten dem Herrn. Schau nicht herum auf die anderen Diener Christi (Gal 6,4-5).

Beurteilen - Ja, aber sein Leben, Lehre. Aber nicht den Diener selbst, nicht seine Motive.

Jeder Diener ist Jesus Christus persönlich verantwortlich. Vgl. Apollos 1.Kor 16.

Das heißt nicht, wir Brüdern nicht helfen sollen, wenn sie Gefahr laufen.

 

Die zweimalige Aufforderung zur Nachfolge: 21,19b-23

Nachfolgen! Wozu Petrus hier zweimal ermahnt werden musste (V 19.22), das tat Johannes von selbst - ohne Ermahnung (V 20)!

Nachfolgen! Wozu Petrus hier zweimal ermahnt werden musste (.V 19.22),

das tat Johannes von selbst - ohne Ermahnung (V 20)!

Das wird das Geheimnis des Lebens des Petrus sein. Wenn er in der Nachfolge bleibt, dann kann die Liebe gefestigt werden und wachsen; dann kann er seine Hirtenaufgabe wahr nehmen.

 

Jeder von uns soll auf Jesus schauen. Wir dürfen andere als Hilfe annehmen, aber letztlich müssen wir uns auf Jesus konzentrieren und nach ihm orientieren.

Christen müssen dreierlei lernen:

·       Jeder Christ muss lernen, mit Gott alleine zu leben

auf eigenen Beinen zu stehen, wissen, wie man mit Gott umzugehen hat. Das weiß ein Sünder nicht von vornherein, auch ein Neubekehrter weiß es noch nicht. Es will gelernt sein, mit Gott Umgang zu haben. Man muss lernen, von Menschen ganz unabhängig zu werden und Jesus nachfolgen, egal, was die anderen (Johannes, Thomas oder Petrus) tun.

·       Jeder Christ muss lernen, mit anderen Christen zu leben.

lernen, wie man in der Gemeinde mit anderen Menschen zusammen lebt. Wann stehe ich zu ihnen? Wann trenne ich mich von ihnen? Wie gehe ich schrittweise mit ihnen. Wie lebt man Leibleben?

vieles von dem, was heute unter Gemeinde läuft, ist nicht in der Bibel. „Gemeinden“, die gegründet werden, die gibt es nicht in der Bibel! In der Bibel ist Gemeinde: Menschen.

Im Neuen Testament werden Gemeinden nie gegründet, sondern entstehen durch die Liebe. Es will gelernt werden, ohne die Krücken menschlicher Organisation mit Brüdern und Schwestern, mit Menschen, mit denen wir innigst verbunden sind, zusammen zu leben. Das brauchen wir heute. Das wird man nie mit Aktivitäten erreichen.

·       Jeder Christ muss lernen, wie man mit Ungläubigen lebt.

Wir sind nicht aus der Welt herausgenommen. Wir können mit Ungläubigen zusammenleben aber so, dass wir für Gott leben. Wir dürfen uns nicht versündigen im Leben mit ihnen. Das Zeugnis vor ihnen geschieht mit Wort und Wandel. Wie bringt man Menschen zu Jesus? Öffnet Gott mir die Tür, dann nehme ich die Gelegenheit wahr. Wir müssen sehr sensibel vor Gott sein um zu sehen, wann und wie lange die Tür offen ist.

Zusammenfassung:  Jesu Umgang mit Johannes, Maria, Thomas und Petrus (Kap. 20-21)

Worauf vertraust Du? Gabe? Wissen? Intellekt? Aufrichtigkeit?

Joh: Auf die Schrift gegründetes Vertrauen

Maria: Auf das Sichtbare gergründetes Vertrauen

Th.: Mißtrauen

Petr.: Selbstvertrauen

 

Was bleibt übrig? Auf die Schrift gegründetes kindliches Vertrauen.

Richte Dein Fleisch:            

  1. Dein Leben aus den Emotionen heraus
  2. Deine Vernünfteleien
  3. Deine eigene Wiullenskraft und Eifer

Solange alle drei aus deinem ICH kommen, wirst du kein Gelingen haben. - und die Offenbarung des Herrn versäumen.

·       Vertraue und glaube, auch wenn es gegen Deine Gefühle geht!

·       Sei nicht klug bei Dir selbst!

·       Lass dein Denken erneuern! Röm 12.

·       Fasse nicht vorschnelle Entschlüsse.

·       Prüfe die Quelle deines Eifers.

·       Warte auf Gott und lebe aus dem Gebet heraus.

 

Henoch hielt Schritt mit Gott. Und der Herr nahm ihn von der Erde weg, weil er Wohlgefallen an ihm hatte.

Anhang: Vier Prinzipien für den christlichen Dienst: Joh. 21

4 Prinzipien für das Dienen. Dazu sind wir gerufen. Das ist der Sinn und das Ziel unseres Lebens: Ihm wohlzugefallen. Röm 12,1-2; 2.Kor 5,9; 2.Tim 2,4; Eph 5,10; Kol 1,10; 1.Thes 4,1; 1.Petr 4,2.

Jeder ist ein Vollzeitler. 24h/Tag. Kein Unterschied zwischen geistlichem Dienst und weltlichem Beruf.

1. Jesus, unser Begleiter im Dienst: 21,1-4

1. Prinzip: Arbeite im Bewusstsein seiner Gegenwart. Lebe christusorientiert, nicht dienstorientiert.

2. Jesus, unsere Befriedigung im Dienst: 21,5-14

2. Prinzip: Sättige dich an Jesus! Er selbst sei dein Genuss. Lebe christusorientiert, nicht fruchtorientiert.

3. Jesus, unser Beweggrund im Dienst: 21,15-18

3. Prinzip: Tu deinen Dienst nur aus Liebe zu Jesus. Lebe christusorientiert, nicht selbstorientiert.

Jesus, unser Brennpunkt im Dienst: 21,19-23

4. Prinzip: Sieh auf deinen Dienst, dass du ihn erfüllst, und überlasse den Dienst anderer dem Herrn Jesus. Lebe christusorientiert, nicht andere-Diener-orientiert.

 

Abschließender Kommentar des Johannes 21,24-25

Ein Wort über den Schreiber: 21,24

Ein Wort über das Schreiben: 21,25

Johannes spricht in seinem Evangelium oft von sich in der 3. Person. Das muss daher nicht ein anderer geschreiben haben.