Im Erfolg
sucht er Lösungen
Reihe: Yes
he can! (3/3)
König
Asas Aufstieg und Fall
2. Chronik
16, 1-14
Schriftlesung: 2. Chronik 16, 1-14 (vgl. 1. Könige 15, 16-24)
II. Mit
dem falschen Partner verhandelt
2. Chronik 16, 1-14 (GNB)
1 Im 36. Regierungsjahr von Asa rückte Bascha, der König von Israel,
nach Süden gegen Juda vor und baute die Stadt Rama zur Festung aus, um die Wege
von und nach Juda kontrollieren zu können. 2 Da schickte König Asa
Boten nach Damaskus zu Ben–Hadad, dem König von Syrien. Er gab den Boten alles
Silber und Gold mit, das in den königlichen Schatzkammern und in den Schatzkammern
des Tempels noch übrig war, und ließ dem Syrerkönig sagen: 3 »Ich
möchte ein Bündnis mit dir schließen, wie es schon zwischen unseren Vätern
bestanden hat. Ich schicke dir Silber und Gold; kündige dafür dein Bündnis mit
König Bascha von Israel und falle in sein Land ein, damit er von meiner Grenze
abziehen muss.« 4 Ben–Hadad ging darauf ein und schickte seine
Truppen gegen das Reich Israel. Sie verwüsteten die Städte Ijon, Dan und
Abel–Majim sowie alle Vorratslager der Städte im Stammesgebiet Naftali. 5 Daraufhin
brach Bascha den Ausbau von Rama ab und stellte die Arbeiten ein. 6 König
Asa bot nun alle Männer von Juda auf. Sie mussten die Steine und das Holz, die
Bascha für den Festungsbau bereitgelegt hatte, abtransportieren. Asa ließ damit
die Städte Geba und Mizpa befestigen. 7 Um diese Zeit kam der
Prophet Hanani zu König Asa von Juda und hielt ihm vor: »Du hast beim König von
Syrien Hilfe gesucht statt beim Herrn,
deinem Gott. Damit hast du dich um die Möglichkeit gebracht, auch noch die
Syrer zu besiegen! 8 Hatten die Äthiopier und die Libyer nicht auch
ein gewaltiges Heer mit einer großen Zahl von Streitwagen und Wagenkämpfern?
Damals hast du dich auf den Herrn
verlassen und darum gab er sie in deine Hand. 9 Der Herr behält die ganze Erde im Auge, damit
er denen beistehen kann, die ihm mit ungeteiltem Herzen vertrauen. Du hast dich
diesmal verhalten wie jemand, der keine Einsicht hat. Von jetzt ab wirst du
ständig Krieg haben.« 10 Da wurde Asa so wütend auf den Propheten,
dass er ihn ins Gefängnis werfen ließ. Er fing damals auch an, einige aus dem
Volk zu misshandeln. 11 Die Geschichte der Regierung von Asa, vom
Anfang bis zum Ende, ist nachzulesen im Buch der Könige von Juda und Israel. 12
In seinem 39. Regierungsjahr erkrankte Asa an einem Fußleiden. Obwohl die
Krankheit sehr ernst wurde, suchte er auch damals seine Hilfe nicht beim Herrn, sondern bei den Ärzten. 13 In
seinem 41. Regierungsjahr starb Asa. 14 Er wurde in der Gruft
beigesetzt, die er sich in der Davidsstadt hatte aushauen lassen. Man bettete
ihn darin auf ein Lager, das bedeckt war mit Balsam und anderen wohlriechenden
Stoffen, die von Salbenmischern sachkundig zusammengestellt waren. Auch ein
gewaltiges Feuer wurde zu seinen Ehren angezündet.
Einleitende Gedanken
Schon sind wir beim letzten Teil unseres Sunntigsquattros
angekommen: Yes he can! So lautet der Slogen der Christen, denn nur wenn wir
mit Gott unterwegs sind, wird unser Leben gelingen.
Asa – wie wir gesehen haben – gibt uns ein hervorragendes
Beispiel dafür, wie gross der Segen ist, wenn jemand ganz und gar Gott
vertraut. Doch wie wir eben in der Schriftlesung hörten, änderte sich das im
Leben Asas. Warum auch immer, dachte er, er könnte es auch ohne die Hilfe
Gottes schaffen, was auch – oberflächlich betrachtet – gar nicht so schlecht
funktionierte.
|
Juda, das Königreich Asas, war ein Friedensreich. Jeden
Angriff anderer Mächte konnten sie mit der Hilfe Gottes abwehren. Stark waren
sie aber nicht, weil sie viele befestigte Städte und eine grosse Armee hatten.
Stark waren sie, weil sie den Schöpfer verehrten. Asa und alle, die in Juda
lebten, weihten Ihr Leben Gott und waren entschlossen, ihm in jeder Lage treu
zu sein. Sie wollten keine Götzen mehr verehren, sondern einzig und allein dem
Gott Israels dienen.
X
„Sie erneuerten den Bund, den Gott mit ihren Vorfahren
geschlossen hatte, und verpflichteten sich, dem Herrn mit ganzem Herzen und
allen Kräften zu gehorchen.“ 2. Chronik 15, 12
Das löste im Volk
eine grosse Begeisterung aus.
X
„Alle in Juda freuten sich darüber, denn sie hatten aus
voller Überzeugung in den Schwur eingestimmt.“ 2. Chronik 15, 15
X
Diese Hingabe hatte auch wichtige Auswirkungen auf Juda.
„Weil sie sich mit ganzer Hingabe
dem Herrn zugewandt hatten, wandte auch er sich ihnen zu und gab ihnen Frieden
an allen ihren Grenzen.“ 2. Chronik 15, 15
X
Eines Tages rückte Bascha, der König von Israel, gegen Juda vor. Kurz die
Verhältnisse erklären…
X
Der Vater Asas, Abija (913-910 v.Chr.), fiel in Israel ein
und nahm Bethel, Jeschana und Efron mit den umliegenden Siedlungen ein (2.
Chronik 13, 2-19). Bethel mit der Kultstätte des Jerobeam blieb nun für ca. 20
Jahre unter der Herrschaft Judas.
X
König Baschan wollte dieses Gebiet zurückerobern und baute
die Stadt Rama zur Festung aus. Es ging ihm auch darum, die Wege von und nach
Juda unter Kontrolle zu bekommen.
Das war für Asa natürlich eine Provokation und er musste
irgendwie handeln. Da liess er sich einen geschickten diplomatischen Schachzug
einfallen.
X
Er schickte Leute nach Damaskus, die mit Ben-Hadad, dem König von Syrien
verhandeln sollten. Eines der Überzeugensten Argumente, das sie für die
Verhandlungen bei sich hatten war ein riesiges Vermögen.
X
Asa forderte Ben-Hadad dazu auf, sich mit ihm zu verbünden
und seine Verträge mit König Baschan aufzukündigen. Er verlangte, dass
Ben-Hadad das Reich Israel sozusagen von hinten angreift, damit sich Baschan
von der Grenze Judas zurückziehen muss, um seine Städte im Hinterland zu
verteidigen.
Ben-Hadad liess sich auf diesen Handel ein.
X
„Er schickte seine Truppen gegen das Reich Israel. Sie
verwüsteten die Städte Ijon, Dan und Abel–Majim sowie alle Vorratslager der
Städte im Stammesgebiet Naftali.“ 2. Chronik 16, 4
X
Der raffinierte Plan Asas war erfolgreich.
„Bascha brach den Ausbau von Rama
ab und stellte die Arbeiten ein.“ 2. Chronik 16, 5
Bascha wurde so gezwungen, sich um die Unruhen in seinem
Reich zu kümmern. Kein schlechter Plan von Asa und das war noch nicht alles.
Asa nahm das Material, das Bascha für den Ausbau von Rama bereitgelegt hatte
und baute damit zwei Städte im Grenzgebiet zu Festungen aus.
X
„König Asa bot nun alle Männer von Juda auf. Sie
mussten die Steine und das Holz, die Bascha für den Festungsbau bereitgelegt
hatte, abtransportieren. Asa liess damit die Städte Geba und Mizpa befestigen.“
2. Chronik 16, 6
Das war wirklich ein grosser erfolgreicher diplomatischer Zug
– alle Achtung! Ich kann mir vorstellen, dass Asa auf seine Leistung sehr stolz
war. Er hat es nun allen bewiesen: Yes we can! Juda ist erstarkt und kann sich wieder
aus eigener Kraft verteidigen. Kein gejammer vor Gott über Hilflosigkeit, kein
Flehen um Hilfe, sondern: yes we can! Endlich sind wir soweit!
Das ist doch ein schönes Gefühl. Es macht Freude, wenn wir
merken, dass wir etwas erreichen können. Es macht Freude, wenn wir aus eigener
Kraft grosse Ziele erreichen. Wenn wir auf niemanden wirklich angewiesen sind
und wir genügend Mittel haben, um andere in unsere Pläne einzubauen. Es ist
erhebend, wenn wir den Takt angeben und die Figuren nach unseren Rhythmus
tanzen.
Das ist motivierend und wirkt auf viele Menschen berauschend.
Macht ist eine Droge, die süchtig macht. Wir fühlen uns frei und stark, wenn
wir auf niemanden mehr angewiesen sind. So kommen wir unserem Urtrieb immer
näher, denn wir möchten sein wie Gott. Das kann aber gefährlich werden, wie wir
im Buch der Sprüche gewarnt werden:
X
„Auf Stolz folgt Sturz, nach Übermut kommt Untergang.“ Sprüche 16, 18
Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Mose 3, 5-6; 2. Chronik 13, 2-19; 15, 9.12.15;; Sprüche 16, 18; 21, 4
|
Asa, das müssen wir einfach sagen, handelte – menschlich
betrachtet – sehr clever – ein verdienter Erfolg. Doch aus der Perspektive
Gottes sieht das ganz anders aus. Durch den Propheten Hanani lässt er Asa
mitteilen:
X
„Du hast beim König von Syrien
Hilfe gesucht statt beim Herrn, deinem Gott.“ 2. Chronik 16, 7
Mit anderen Worten: Asa verhandelte mit dem falschen Partner.
Er hätte das Problem mit Gott und nicht mit Ben-Hadad besprechen sollen. Hanani
erinnerte Asa an die aussichtslosen Situationen, aus denen ihnen Gott geholfen
hatte.
X
„Hatten die Äthiopier und die Libyer nicht auch ein
gewaltiges Heer mit einer grossen Zahl von Streitwagen und Wagenkämpfern?
Damals hast du dich auf den Herrn verlassen und darum gab er sie in deine
Hand.“ 2. Chronik 16, 8
Diesmal hat er sich aber auf seinen Verstand und seinen
Reichtum verlassen. Er wollte es selber machen, denn er konnte es selber – ohne
die Hilfe Gottes – regeln. Er konnte siegen, ohne sich vor Gott zu demütigen.
Er wollte selber gross ein . einmal im Leben! Das funktioniert eben nicht,
jedenfalls nicht ausreichend genug. Er hatte schon Erfolg, aber sein Erfolg
wäre mit der Hilfe Gottes grösser gewesen. Gott sagte einmal durch den
Propheten Jeremia:
X
„Fluch über alle, die sich von mir abwenden und
stattdessen auf die Hilfe vergänglicher Menschen vertrauen!“ Jeremia 17, 5
X
Nun wird die Friedenszeit in Juda zu Ende gehen. Hätte Asa mit Gott
gesprochen, hätte er ihn gefragt, wie er vorgehen sollte, hätte er den König
Baschan besiegt und er hätte auch die Syrer besiegt. Statt Ben-Hadad soviel
Geld zu bezahlen, hätte er die Herrschaft über die Syrer bekommen können. Diese
Chance hat er nun verpasst wie der Prophet Hanani sagt:
X
„Damit hast du dich um die
Möglichkeit gebracht, auch noch die Syrer zu besiegen!“ 2. Chronik 16, 7
Schade – dieser grosse Erfolg war im Grunde eine Niederlage.
X
Eigentlich können wir Asa gut verstehen. Wir sind derselben Versuchung
ausgesetzt. Nun sollten wir aber daraus lernen und es anders als Asa machen.
Diese Geschichte will uns warnen, es Asa gleich zu tun. In unserem persönlichen
Leben, noch im Gemeindeleben, sollen wir uns hüten, uns auf unseren Verstand
und unseren Reichtum zu verlassen. Wir sollten in jeder Situation uns ganz auf
Gott verlassen. So wie uns das in den Sprüchen gelehrt wird:
X
„Verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern setze
dein Vertrauen ungeteilt auf den Herrn!“ Sprüche 3, 5
„Denk an ihn bei allem, was du
tust; er wird dir den richtigen Weg zeigen.“ Sprüche 3, 6
X X
„Halte dich nicht selbst für klug
und erfahren, sondern nimm den Herrn ernst und bleib allem Unrecht fern!“ Sprüche
3, 7
„Das ist eine Medizin, die dich
rundum gesund erhält und deinen Körper erfrischt.“ Sprüche 3, 8
Leider hatte sich Asa von Gott gelöst. Das zeigt auch, dass
er sich über den Propheten dermassen ärgerte, dass er ihn kurzerhand ins
Gefängnis werfen liess. Er wurde von einer Art Herrschsucht getrieben, dass er
seine eigenen Leute misshandelte.
X
„Er fing damals auch an, einige
aus dem Volk zu misshandeln.“ 2. Chronik 16, 10
Nein – Asa kehrte nicht zum Götzendienst zurück, wie das
einige Könige taten. Das muss man ihm zugute halten. Aber es scheint so, dass
er sich innerlich von Gott abwandte. Das wird auch durch sein Verhalten bei
seiner Krankheit deutlich:
X
„Asa erkrankte an einem Fussleiden. Obwohl die
Krankheit sehr ernst wurde, suchte er auch damals seine Hilfe nicht beim Herrn,
sondern bei den Ärzten.“ 2. Chronik 16, 12
Hier wird nicht grunsätzlich das Befragen der Ärzte
angeklagt, sondern die ungöttliche Art, wie sich Asa auf die Ärzte verliess.
Etwas zugespitzt könnte man sagen, wurde Asa im Letzten
Abschnitt seiner Regierung zu einem praktizierenden Atheisten. Er lebte so, als
gäbe es keinen Gott.
Vielleicht hätte er das nie so gesagt. Er war vermutlich
sogar darum besorgt, dass der Gottesdienst richtig durchgeführt wurde. Doch in
seinem Leben gab er Gott keinen Einfluss mehr, er lebte, wie wenn es Gott nicht
gäbe.
Eine Gefahr, die uns als Christen nicht unbekannt ist.
Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Mose 25, 22; Jos.9, 14; Ri.1, 1; 20, 27; 2. Samuel 2, 1; 1. Könige 22, 7; 2. Könige 3, 11; 22, 13; 1. Chronik 14, 14; 2.Chron36, 16; Psalm 11, 4; 78, 34; Sprüche 3, 5-8; Jeremia 5, 1; 17, 5; 21, 2; 37, 15; 41, 9; Hesekiel 13, 5; 14, 7; 18, 26; Jakobus 4, 2
X
Schlussgedanke
Im Erfolg suchte Asa Lösungen und nicht mehr den Herrn. Das führte zu einem tiefen Einbruch in seinem Leben – schade! Er hatte doch alles so vorbildlich gemacht. Er war der tiefen Überzeugung: yes he can! Doch mit den Jahren verwandelte sich dieses „yes he can“ in ein „yes we can“.
Das ist aber ein grosser Irrtum, wir können nichts aus eigener Kraft bewirken, das von Bedeutung ist. Jesus sagte seinen Jüngern ganz deutlich:
X
„Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wenn
jemand in mir bleibt und ich in ihm bleibe, trägt er reiche Frucht; ohne mich
könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15, 5)
Und Paulus, der für das Reich Gottes grossartiges geleistet hat, wusste ganz genau, weshalb das so war. Nach Korinth schreibt er:
X
„Aus eigener Kraft sind wir dieser Aufgabe nicht
gewachsen; es gibt nichts, was wir uns als Verdienst anrechnen könnten. Nein,
unsere Befähigung verdanken wir Gott.“ 2. Korinther 3, 5
Etwas finde ich in diesem Abschnitt ganz tröstlich und ermutigend. Es war nicht mangelnde Stärke, die Asa zum Fallstrick wurde. Es war die Macht, die ihm zum Verhängnis wurde. Das heisst doch, dass ich nicht stark sein muss, wenn ich mit Gott unterwegs sein will. Das Einzige, was ich tun muss, ist von ganzem Herzen Gott vertrauen. Hanani sagte nämlich zu Asa:
X
„Der Herr behält die ganze Erde im Auge, damit er denen
beistehen kann, die ihm mit ungeteiltem Herzen vertrauen.“ 2. Chronik 16, 9
Der Herr behält auch Zürich im Auge. Er schaut, wer von uns ihm mit ungeteiltem Herzen vertraut, damit er ihm beistehen kann.
Der Herr behält Zürich im Auge und schaut welche Gemeinden ihm mit ungeteiltem Herzen vertrauen, damit er ihnen beistehen kann.
Willst Du ganz dem Herrn vertrauen? Bist Du bereit, selbst wenn Du einen cleveren Plan hast, Gott zuerst nochmals zu fragen, was er dazu meint?
Gehörst Du zu den Menschen, die immer alles machen, was sie können und erst wenn sie mit dem Kopf durch die Wand sind und stecken bleiben zu Gott schreien und dann oft mehr vorwurfsvoll.
Fragen wir doch zuerst, bevor wir etwas tun, was Gott dazu meint. Im Psalm 34 heisst es:
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„Erprobt es doch selbst und erlebt es: Der Herr ist
gütig! Wie glücklich sind alle, die bei ihm Zuflucht suchen!“ Psalm 34, 9
Bibelstellen zum Nachschlagen: Psalm 14, 2-3; 34, 9; 106, 23; Sprüche 15, 3; Jeremia 5, 1; Hesekiel 22, 30
Amen