Gott liebt jeden Menschen

Reihe: Verbreitet die beste Botschaft der Welt! (1)

 

Schriftlesung: Apostelgeschichte 26, 1-32

 

I.     Liebe, die sich verschenkt

II.       Liebe, die sich beschenkt

III.      Liebe, die erwacht

1.       Er war begeistert

2.       Er hatte Mitleid

3.       Er benötigte Hilfe


Einleitung

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Kennen sie Shoichi Yokoi? Nein? Dann will ich ihnen seine Geschichte erzählen. Wir schreiben das Jahr 1973. Schauplatz: die kleine Insel Guam im Pazifischen Ozean östlich der Philippinen. Zwei Fischer sind eines Abends damit beschäftigt, die Netze am Fluss zu überprüfen, als vor ihnen eine schmächtige Gestalt vorbeihuscht. Sie laufen der Person nach und nach kurzer Verfolgungsjagd haben sie einen total verdreckten und in Lumpen gehüllten Mann überwältigt. Einen Japaner, wie sich herausstellt. Man zieht einen Übersetzer hinzu. Alle staunen nicht schlecht, als sie hören, dass der im Zweiten Weltkrieg zur Kaiserlichen-Japanischen Armee gehörende Sergeant seit 28 Jahren im Dschungel lebt. Er ist immer noch der festen Meinung, dass der Krieg bis jetzt nicht beendet ist. 28 verlorene Jahre. 28 Jahre gelebt wie ein Tier. 28 Jahre Angst und Flucht. 28 Jahre, die er als freier Mann bei seiner Familie hätte verbringen können. Zwar hatte er Flugblätter mit dem Hinweis gefunden, dass der Krieg vorbei sei, aber er hielt sie für eine Lüge des Feindes. Vielleicht schütteln Sie jetzt den Kopf und sagen sich, so dumm kann doch niemand sein - und übersehen dabei die Parallele zu ihrem Leben. Warum? Seit dem Sündenfall lebt der Mensch im Kriegszustand mit Gott und befindet sich auf der Flucht.

í      Doch wir haben eine ausgezeichnete Nachricht für die Menschen. Wir müssen uns vor Gott nicht verstecken. Er will Frieden mit uns machen, denn er liebt jeden Menschen.

í      Diese Tatsache ist Jesus so wichtig, dass er kurz bevor er die Jünger nach seiner Auferstehung verliess, sagte:

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„Geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ Matthäus 28, 19.

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„und lehrt sie alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt.“ Matthäus 28, 20.

í      Wir können davon ausgehen, dass das die wichtigste Aufgabe ist, die Jesus seinen Jüngern mit auf den Weg gab, denn jeder von uns würde, wenn er noch die Gelegenheit hätte etwas Letztes zu sagen, nicht einfach banales unbedeutendes plappern, sondern das Wichtigste sagen.

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So wollen wir uns in dieser Predigtreihe über diesen Auftrag Gedanken machen und uns – so hoffe ich – wieder neu motivieren und ermutigen lassen, die beste Botschaft der Welt zu verbreiten. So wie das unsere Gemeindevision ausdrückt:

Wir wollen mit Menschen wachsen, die durch Begegnungen mit uns zu Jesus finden.

í      Und eine wichtige Vorraussetzung ist, wenn wir Menschen die beste Botschaft weitergeben, zu wissen, dass Gott jeden Menschen liebt. Jeder Mensch ist ein Geliebter Gottes.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 28, 19-20

I.                

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Liebe, die sich verschenkt

Gottes Liebe, ist eine Liebe, die sich verschenkt. Die ganze Bibel, das alte und das neue Testament zeugen von der unbändigen Liebe Gottes zu uns Menschen. Sie gipfelt in der Hingabe und Opferung seines Sohnes und könnte nicht besser ausgedrückt werden, als mit dem uns sehr bekannten Wort aus dem Johannesevangelium.

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Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht. Johannes 3, 16.

Gottes Liebe war so unbeschreiblich gross, dass er seinen eigenen Sohn in diese rücksichtslose Welt schickte. Das wäre etwa so, wie wenn ich eines meiner Kinder in den Krieg an die Front schicken würde. Wie es im Johannesevangelium weiter heisst, ging es Gott nicht um eine Verurteilung des Menschen, sondern um die Rettung:

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Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch ihn zu retten. Johannes 3, 17.

Wir sind bereits verurteilt, deswegen musste Jesus gar nicht kommen. Gott wollte damit das Urteil, das uns in die Hölle bringt, beseitigen. Gottes Liebe will das! – Gott, der uns im AT und der im NT begegnet. Die Menschen wollen immer unterscheiden und sagen: der Gott des AT sei ein Gott des Gerichts und der Gott des NT ein Gott der Lieben. Das ist komplett falsch. Im alten wie im neuen Testament begegnet uns ein und derselbe Gott.

Seine Liebe und sein Wunsch, dass Menschen gerettet werden ist überall im AT sichtbar. Seinem Volk, das ihn verworfen hatte lässt er durch den Propheten Hesekiel sagen:

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Aber der Herr, der mächtige Gott, sagt: „So gewiss ich lebe, mir macht es keine Freude, wenn ein Mensch wegen seiner Vergehen sterben muss. Nein, ich freue mich, wenn er seinen falschen Weg aufgibt und am Leben bleibt. Darum kehrt um, kehrt schleunigst um! Warum wollt ihr in euer Verderben laufen?“ (Hesekiel 33, 11)

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Gott freut sich, wenn er gnädig sein kann. Jesus erzählt das mit verschiedenen Geschichten, die wir im Lukas 15 finden. Am Ende einer Erzählung, die aufzeigt, wie ein Mensch etwas Verlorenes fand, sagte Jesus:

Ich sage euch: Genauso freuen sich die Engel Gottes über einen einzigen Sünder, der umkehrt.“ Lukas 15, 10.

Jesus hat sich das viel kosten lassen. Seine Liebe zu uns Menschen ist erstaunlich. Seinen Kritikern sagte er:

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Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele hinzugeben. Matthäus 20, 28.

Eben, das ist die Liebe, die sich verschenkt. Sie verschenkt sich jedem Menschen. Übrigens waren die ersten Juden, die Christen wurden, der Überzeugung, dass die Rettung und somit die Liebe Gottes nur für das Volk Israel sei.

Gott erteilte dann Petrus eine Lektion. Er wurde vom römischen Hauptmann Kornelius gerufen. Petrus war sich bewusst, dass er als Jude eigentlich keinen Umgang mit diesem Mann haben durfte, geschweige in sein Haus gehen. Doch Gott bereitete ihn durch eine Vision darauf vor. Bei Kornelius erkannte er dann, dass Gottes Liebe nicht auf das Volk Israel beschränkt ist. Er sagte mit grossem Erstaunen:

Wahrhaftig, jetzt wird mir erst richtig klar, dass Gott keine Unterschiede zwischen den Menschen macht! Apostelgeschichte 10, 34.

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Gott fragt nicht danach, zu welchem Volk jemand gehört, sondern nimmt jeden an, der Ehrfurcht vor ihm hat und tut, was gut und richtig ist. Apostelgeschichte 10, 35.

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Es gibt immer wieder Christen, die behaupten, dass Gott seine Erwählten liebt, dass die Liebe Gottes sich auf diese Menschen beschränke. Doch Paulus schrieb dem Timotheus:

Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und dass sie die Wahrheit erkennen. 1. Timotheus 2, 4.

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Die Antwort dieser Christen ist dann, dass es sich nicht um alle Menschen handle, sondern um alle Menschen, die von Gott erwählt seien. Wer das so sehen will, soll das so sehen. Ich meine, dass die Schrift deutlich macht, dass jeder Mensch von Gott geliebt ist. Jedem Menschen wird die Liebe Gottes angeboten. Paulus schrieb dem Titus:

Denn die rettende Gnade Gottes ist offenbar geworden, und sie gilt allen Menschen. (Titus 2, 11)

Wenn wir Menschen begegnen, so wissen wir, dass dieser Mensch, egal welcher Nationalität, egal welcher Hautfarbe, egal welcher Religion, egal welcher gesellschaftliche Stellung, egal, was auch immer, es ist ein Mensch, den Gott liebt und für den Jesus starb.

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Der grösste Liebesbeweis Gottes ist das Opfer seines Sohnes:

Gott beweist uns seine Liebe dadurch, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren. Römer 5, 8.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Hesekiel 33, 11; Matthäus 20, 28; Markus 9, 12; Lukas 15, 7.10.; Johannes 3, 16-17; Apostelgeschichte 10, 34-35; Römer 5, 8; Römer 10, 12-13; 1. Timotheus 2, 4; Titus 2, 11; 2. Petrus 3, 9

II.            

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Liebe, die sich beschenkt

Die Liebe Gottes ist unser Vorbild, an dem wir uns orientieren müssen. Es ist die Liebe, die sich verschenkt, die sich verausgabt, die opferbereit ist.

Aber es geschieht in unserem Leben schneller als uns lieb ist, dass der Liebe plötzlich diese Leidenschaft der Hingabe und Selbstverleugnung abhanden kommt. Plötzlich realisieren wir, wenn wir ganz ehrlich sind, dass wir uns selber beschenken.

Liebe heisst für uns, dass wir von der Liebe und Gnade Gottes profitieren und sie geniessen. Eine der modernen Fragen auch unter Christen ist: Stimmt das für mich? Habe ich genügend Freiraum? Hilft mir das? Bereichert es mein Leben? Oder etwas provokativer gesagt: Ist das genug bequem für mich? Oder moderner gefragt: Ist das cool? Macht es Spass?

Wie sich in unserem Leben eine Verschiebung von der Liebe, die sich verschenkt, zur Liebe, die sich beschenkt vollzieht, möchte ich an einer interessanten Begebenheit aufzeigen.

An einer gefährlichen Küste befand sich eine kleine armselige Rettungsstation. Die Küste war schon vielen Schiffen zum Verhängnis geworden. Deshalb hatte sich eine Handvoll Freiwilliger hier eine kleine Hütte gebaut, um den Wachtdienst zu versehen. Zu dieser Rettungsstation gehörte nur ein einziges Boot. Mit diesem wagte sich die kleine mutige Mannschaft immer wieder, bei Tag und bei Nacht, auf das Meer hinaus, um die Schiffbrüchigen zu retten. Es dauerte nicht lange, dass dieser kleine Stützpunkt bald überall bekannt wurde. Viele der Gerettete und auch andere Leute aus der Umgebung waren gern bereit, die armselige Station mit Geld zu unterstützen. Die Zahl der Gönner wuchs. So konnte man sich neue Boote kaufen und neue Mannschaften schulen. Mit der Zeit gefiel den Gönnern die kleine ärmliche Hütte nicht mehr. Die Geretteten, sagte man, benötigten doch einen etwas komfortableren Ort als erste Zufluchtsstätte. Deshalb beschloss man, die provisorischen Lagerstätten durch richtige Betten zu ersetzen. Man erweiterte das Gebäude und stattete alle Räume mit schöneren Möbeln aus. Auf diese Weise wurde die Rettungsstation allmählich zu einem beliebten Aufenthaltsort. Die Station diente den Männern als Clubhaus, in dem man gesellig beieinander sein konnte. Gleichzeitig geschah aber auch etwas sehr Verständliches: immer weniger Freiwillige waren bereit, mit auf Bergungsfahrt zu gehen. Was tat man? Man heuerte für die Rettungsboote eine eigene Besatzung an. Immerhin schmückte das Wappen des Seenotdienstes noch überall die Räume. Und nun passierte folgendes: Vor der Küste scheiterte ein grosses Schiff, und die angeheuerten Seeleute kehrten mit ganzen Bootsladungen Frierender und Halbertrunkener zurück. Unter ihnen befanden sich Schwarze und Orientale. In dem schönen Clubhaus entstand Chaos. Das Verwaltungskomitee liess deshalb gleich danach Duschkabinen im Freien errichten, damit man die Schiffbrüchigen vor Betreten des Clubhauses gründlich säubern könne. Bei der nächsten Versammlung gab es eine Auseinandersetzung unter den Mitgliedern. Die meisten wollten den Rettungsdienst einstellen, weil er unangenehm und dem normalen Clubbetrieb hinderlich sei. Einige jedoch vertraten den Standpunkt, dass Lebensrettung die vorrangige Aufgabe sei und dass man sich auch noch als "Lebensrettungsstation" bezeichne. Sie wurden schnell überstimmt. Man sagte ihnen: Sie könnten ja auch woanders ihre eigene Rettungsstation aufmachen, wenn ihnen das Leben all dieser angetriebenen schiffbrüchigen Typen so wichtig sei. Das taten sie dann auch. Sie fingen ganz von vorne an mit einer kleinen erbärmlichen Hütte. Ihr guter Ruf aber verbreitete sich sehr schnell. Es gab neue Gönner, und es entstand ein neues Clubhaus - usw. usf. Die neue Station wandelte sich genauso wie die erste. Und so kam es dann schliesslich zur Gründung einer dritten Rettungsstation. Doch auch hier wiederholte sich die alte Geschichte. Zuerst gab es wieder nur eine kleine erbärmliche Hütte. Aber der gute Ruf verbreitete sich schnell; es gab Gönner; es wurde ein Clubhaus gebaut usw. usf. Wenn man heute diese Küste besucht, findet man längs der Uferstrasse eine beträchtliche Reihe exklusiver Clubs. Immer noch wird die Küste vielen Schiffen zum Verhängnis; nur - die meisten der Schiffbrüchigen ertrinken!

Was sind unsere Kirchen: Clubhäuser für geistlich etablierte oder Rettungsstationen für Verlorene?

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Hatte Jesus das vorausgesehen, wenn er seinen Jüngern sagte:

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„Die Ernte ist gross, doch es sind nur wenig Arbeiter da.“ Matthäus 9, 37.

„Bittet deshalb den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt.“ Matthäus 9, 38.

Wie würdest Du Dich auf einer Skala von 1-10 einordnen:

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verschenken                                                      beschenken

1 2       3       4 5       6       7 8       9       10

engagiert      etabliert

Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 9, 37-38

III.         

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Liebe, die erwacht

Ich glaube die meisten von uns haben es nötig, dass die Liebe, die sich verschenkt wieder neu erwacht. Die Liebe die sich selbst beschenkt kommt irgendwie ganz unscheinbar und schmerzlos zu uns. Die Liebe, die sich verschenkt ist weit anstrengender. Sie fordert von uns Opfer an Zeit, Opfer an Geld, Opfer an Bequemlichkeit, Opfer an Ansehen usw.

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Wenn wir möchten, dass Menschen zum Glauben an Jesus kommen, dann sind wir gefordert – wer den sonst. Wir können nicht einfach sagen, dass das Gottes Angelegenheit sei. Das wäre einfach eine faule Ausrede, denn der Auftrag, den Jesus gegeben hatte, war eindeutig. Paulus nahm viel auf sich, um diesen Auftrag zu erfüllen. Er ging dafür sogar ins Gefängnis. Er wurde sogar vonseiten der Christen angegriffen, aber ihm bliebt das Wichtigste, dass das Evangelium verkündigt wird. So sagte er:

Die anderen verkünden Christus aus selbstsüchtigen Motiven. Sie meinen es nicht ehrlich, sondern hoffen, mir in meiner Gefangenschaft noch zusätzliche Schwierigkeiten zu bereiten. Philipper 1, 17.

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Aber was macht das schon? Ob es nun mit Hintergedanken geschieht oder in aller Aufrichtigkeit – entscheidend ist, dass im einen wie im anderen Fall die Botschaft von Christus verkündet wird, und darüber freue ich mich. Philipper 1, 18.

Hauptsache, die Botschaft wird verbreitet und wir sind dazu da, deshalb sind wir noch in dieser Welt. Wie sollen Menschen von Jesus erfahren, wenn nicht durch uns? Mit wem sollte Jesus diese Aufgabe erfüllen, wenn nicht mit uns? Paulus meint:

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Nun ist es so: Den Herrn anrufen kann man nur, wenn man an ihn glaubt. An ihn glauben kann man nur, wenn man von ihm gehört hat. Von ihm hören kann man nur, wenn jemand da ist, der die Botschaft von ihm verkündet. Römer 10, 14.

Eigentlich wissen wir das alles und trotzdem werden wir gerne nachlässig in diesem Auftrag. Manchmal ist es einfach Entmutigung, wir hatten so wenig Erfolg wenn wir Menschen auf Jesus aufmerksam machten. Niemand hatte sich bekehrt, vielleicht interessierte sich jemand dafür, aber es ist auch nichts daraus geworden.

Es ist leider nicht so einfach wie bei Schiffbrüchigen, die wissen, dass sie Hilfe brauchen und sind für jeden dankbar, der ihnen aus der misslichen Lage hilft. Unser Auftrag ist viel schwieriger, aber wir müssen diesen Auftrag trotzdem ausführen.

Vielleicht denkst Du, das ist jetzt wieder eine Predigt, bei der ich die nächste Woche einmal mehr ein schlechtes Gewissen haben werde, aber auch das wird wieder vorbei gehen. Ja vielleicht ist es so, aber ich möchte nicht einfach sagen: Auf, jetzt reiss Dich zusammen. Ich möchte am Leben von Paulus 3 Punkte aufzeigen, die uns helfen können, diesen Auftrag mit Überzeugung und auszuführen.

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Bibelstellen zum Nachschlagen: Römer 10, 14; Philipper 1, 17-18

1.                 Er war begeistert

Was mir bei Paulus immer wieder auffällt: er war von der Botschaft des Evangeliums begeistert. Ihm war klar: es gibt nichts Besseres, als mit Jesus zu leben. Für ihn war unbestritten, dass er mit der besten Botschaft der Welt unterwegs war.

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Sein Missionseifer gründete in dieser felsenfesten Überzeugung. Als er sich vor Agrippa verteidigen konnte, sagte Agrippa plötzlich:

Du redest so überzeugend, dass du demnächst noch einen Christen aus mir machst!“ Apostelgeschichte 26, 28.

Paulus mokierte sich jetzt nicht irgendwie, ja du musst nicht meinen ich wollte Dich überreden. Es ist mein Glaube und Du musst gut überlegen, ob Du das auch wirklich möchtest. Nein, Paulus antwortete:

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Ich bete zu Gott, dass früher oder später nicht nur du, sondern alle, die mich heute gehört haben, das werden, was ich geworden bin – abgesehen natürlich von den Fesseln“. Apostelgeschichte 26, 29.

Sind wir so überzeugt von unserem Glauben an Jesus, dass wir das so selbstverständlich sagen würden?

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Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 6, 21; Apostelgeschichte 26, 28-29

2.                 Er hatte Mitleid

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Noch etwas können wir bei Paulus sehen. Er litt unter der Verlorenheit seines eigenen Volkes. Die Liebe Gottes prägte sein Wesen so sehr, dass er unter der Halsstarrigkeit seiner Volksgenossen litt. Er sagte:

Der Gedanke an die Angehörigen meines Volkes, an meine Brüder, mit denen mich die gemeinsame Herkunft verbindet, erfüllt mein Herz mit tiefer Traurigkeit. Römer 9, 2.

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Ihretwegen bin ich in ständiger innerer Not; ich wäre sogar bereit, für sie ein Verfluchter zu sein, ausgestossen aus der Gemeinschaft mit Christus. Römer 9, 3.

Es war ihm nicht egal, wenn jemand verloren ging. Denken wir nicht manchmal, soll er doch verloren gehen. Empfinden wir noch Mitleid mit den Menschen, die Jesus ablehnen?

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Bibelstellen zum Nachschlagen: Römer 9, 2-3

3.                 Er benötigte Hilfe

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Paulus war sich seiner eigenen Schwachheit und Ängste bewusst. Er war nicht der Verkündiger der sich skrupellos hinstellte und predigte. Den Korinthern schrieb er, mit welchen inneren Kämpfen er das Evangelium bei ihnen verkündigte:

Ich fühlte mich schwach; ich war ängstlich und sehr unsicher, als ich zu euch sprach. 1. Korinther 2, 3.

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Was meine Verkündigung kennzeichnete, waren nicht Überredungskunst und kluge Worte; es war das machtvolle Wirken von Gottes Geist. 1. Korinther 2, 4.

Im Bewusstsein seiner eigenen Schwachheit bat er die Gemeinden für ihn zu beten.

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Betet auch für mich, dass Gott mir die rechten Worte in den Mund legt und ich das Geheimnis der guten Nachricht freimütig bekanntmachen kann. (Epheser 6, 19)

Das war übrigens auch in Jerusalem so, als die Verfolgung der Christen begann. Da hatten sie Angst, aber sie wollten den Auftrag erfüllen, waren sich aber ihrer Schwäche bewusst und so beteten sie:

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Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als deinen Dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden. Apostelgeschichte 4, 29.

Wir schaffen es nie allein. Nicht ohne den Heiligen Geist und nicht ohne die Unterstützung der Christen.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Apostelgeschichte 4, 29; 1. Korinther 2, 3-4; Epheser 6, 19

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Schlussgedanke

Die beste Botschaft der Welt muss verbreitet werden. Sie wird aber nur dann Menschen wirklich erreichen, wenn wir aus innerer Überzeugung handeln. Nicht nur, weil wir es tun müssen, sondern weil wir selber von dem Ergriffen sind, was Gott uns in Jesus geschenkt hat.

Gott möge es schenken, dass wir aus unserer Gleichgültigkeit herausfinden. Das geschieht, indem wir jetzt nicht einfach ein schlechtes Gewissen haben und warten bis es vorbei ist. Es geschieht, indem wir über unsere Gleichgültigkeit Busse tun.

Wir brauchen eigentlich eine Belebung von Gott, wie es im Psalm heisst:

Willst du uns nicht neu beleben, damit dein Volk sich über dich freut? (Psalm 85, 7)

Wenn wir uns über Gott freuen, wird die Botschaft überzeugender vermittelt werden können. Die Menschen werden uns abspüren, ob wir etwas tun, weil wir es müssen, oder ob wir von dem was wir weitergeben begeistert sind.

Möchten wir, dass Gott uns Menschen schenkt die sich bekehren. Möchten wir das Erweckung geschehen kann, dann müssen wir selber erweckt werden.

Gott liebt jeden Menschen und jeder der an Jesus glaubt, wird gerettet werden. Wollen wir diese grossartige Botschaft mit aller Kraft und allen Mitteln verbreiten?!

Bibelstellen zum Nachschlagen: Galater 6, 9

Amen