Du sorgst
für mich!
Reihe: Unser
Vater im Himmel (3)
Gästegottesdienst
mit Panflötenkonzert
Schriftlesung:
Gib uns heute unser tägliches Brot. Matthäus 6, 11.
Einleitende Gedanken
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Am 30. Juni gewannen Brasiliens Fussballer
den Konföderationscup in Frankfurt. Da bricht natürlich ein grosser
Freudentaumel los. Aber dann geschah etwas, das wir uns nicht mehr so gewohnt
sind. Die Fussballer bildeten einen Kreis, knieten nieder, umarmen sich und
beten gemeinsam das Vaterunser.
In diesem überwältigenden Sieg drin, erweisen sie Gott die Ehre. Das Vaterunser, ein Gebet, dass Jesus seine Jünger lehrte ist auch das Thema unserer Predigtreihe: Unser Vater im Himmel.
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Heute beschäftigen wir uns mit der Bitte um
das tägliche Brot:
Gib uns heute unser tägliches Brot. Matthäus 6, 11.
Mit dieser Bitte macht Jesus uns auf einen ganz wichtigen Aspekt aufmerksam. Bis dahin lautete das Gebet:
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Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt, dein
Reich komme, dein Wille geschehe auf der Erde, wie er im Himmel geschieht. Matthäus
6, 9-10.
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Bis hierhin ging es immer um Gott: seinen
heiligen Namen, sein Reich, sein Wille. Doch plötzlich geht es auch um uns:
Gib uns heute unser tägliches Brot. Matthäus 6, 11.
Jesus weiss um den Lebenskampf. Er weiss, dass wir täglich Nahrung und Kleidung brauchen. Wir dürfen Gott darum bitten, weil er uns geschaffen hat und er unser Versorger sein möchte.
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Jesus erzählte einmal wie selbstverständlich
es Gott ist, dass wir Kleidung haben. Er sagte seinen Jüngern:
Warum macht ihr euch Sorgen um eure Kleidung? Seht euch
die Lilien auf dem Feld an und lernt von ihnen!
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Sie wachsen ohne sich abzumühen und ohne zu spinnen und zu
weben. Und doch sagen ich euch: Sogar Salomo in all seiner Pracht war nicht so
schön gekleidet wie eine von ihnen.
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Wenn Gott die Feldblumen, die heute blühen und morgen ins
Feuer geworfen werden, so herrlich kleidet, wird er sich dann nicht erst recht
um euch kümmern? Matthäus 6, 28-30.
Gott will uns versorgen, mit all dem, was wir zum Leben gebrauchen. Darum dürfen wir ihn ungeniert bitten.
Doch die einen mögen jetzt denken: Ist diese Bitte in unserer Gesellschaft nicht längst überflüssig? Eine Gesellschaft die im Überfluss lebt, die nicht mehr weiss wohin mit dem was übrig bleibt, ist in einer solchen Gesellschaft die Bitte nicht Überflüssig? Sollen doch die Menschen in der Dritten Welt dafür beten, die haben es nötig und können es gebrauchen – aber wir? Ja, ist es nicht geradezu peinlich eine solche Bitte an Gott zu richten? Was soll er denken, wenn wir ihn vor vollen Töpfen, um das tägliche Brot bitten? Täglich werden tonnenweise Lebensmittel weggeworfen und den Schweinen verfüttern? Das ist doch ein berechtigte Überlegung!
Ich möchte uns heute Morgen einige Gedanken
weitergeben, warum ich der Meinung bin, dass gerade diese Bitte auch in unsere Gesellschaft hineinpasst, warum auch
wir von Gottes Fürsorge abhängig sind.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 6, 28-30
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Mit dieser Bitte drücken wir aus, dass wir trotz unseres Wohlstandes von Gott abhängig sind.
Es geht uns oft so wie Kindern, die noch nie eine Kuh sahen und man sie fragt woher die Milch käme. Sie Antworten vom Coop oder der Migros. Das stimmt ja auch, aber die Milch kommt eben von weiter her, sie kommt von der Kuh.
Wenn es uns gut geht, wenn wir im Überfluss leben vergessen wir schnell, woher das alles kommt. Wir vergessen wie Abhängig wir trotzdem sind. Wir verlieren den Blick für unsere Wirklichkeit. In der Bibel heisst es:
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Haben wir etwas mitgebracht, als wir in diese Welt kamen?
Nicht das Geringste! Und wir werden auch nichts mitnehmen können, wenn wir sie
wieder verlassen. 1. Timotheus 6, 7.
Alles ist uns geschenkt. Aber je mehr wir haben, je stärker neigen wir zur Unzufriedenheit. Was uns Probleme macht ist nicht, dass wir das Nötige bekommen, sondern das wir das Unnötige anstreben. Dann kann es uns wie jenem glücklichen Diener gehen, der bei einem sehr unglücklichen König arbeitete.
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Jeden Morgen
weckte er den König, brachte ihm das Frühstück und summte dabei fröhliche
Spielmannslieder. In seinem Gesicht zeichnete sich ein breites Lächeln ab, und
seine Ausstrahlung war stets heiter und positiv. Eines Tages schickte der König
nach ihm. »Diener«, sagte er. »Was ist dein Geheimnis?« »Mein Geheimnis,
Majestät?« »Was ist das Geheimnis deiner Fröhlichkeit?« »Da gibt es kein
Geheimnis, Majestät.« »Lüg mich nicht an, Diener. Ich habe schon Köpfe
abschlagen lassen für weniger als eine Lüge.« »Ich belüge Euch nicht, Majestät.
Ich habe kein Geheimnis.« »Warum bist du immer fröhlich und glücklich?« »Herr,
ich habe keinen Grund, traurig zu sein. Eure Majestät erweist mir die Ehre,
Euch dienen zu können. Ich lebe mit meinem Weib und meinen Kindern in einem
Haus, das uns der Hof zugeteilt hat. Man kleidet und nährt uns, und manchmal,
Majestät, gebt Ihr mir die ein oder andere Münze, damit ich mir etwas
Besonderes leisten kann. Wie sollte ich da nicht glücklich sein?« »Wenn du mir
nicht gleich dein Geheimnis verrätst, lasse ich dich enthaupten«, sagte der
König. »Niemand kann aus solchen Gründen glücklich sein.« »Aber Majestät, es gibt
kein Geheimnis. Wie gern wäre ich Euch zu Gefallen, aber ich verheimliche
nichts.« »Geh, bevor ich den Henker rufen lasse!« Der Diener machte eine
Verbeugung und verliess den Raum. Der König war völlig ausser sich. Er konnte
sich einfach nicht erklären, wie dieser Diener so glücklich sein konnte. Als er
sich beruhigt hatte, rief er den weisesten seiner Berater zu sich und
berichtete ihm von dem Gespräch, das er an diesem Morgen geführt hatte. »Warum
ist dieser Mensch glücklich?« »Majestät, er befindet sich ausserhalb des
Kreises.« »Ausserhalb des Kreises?« »So ist es.« »Und das macht ihn glücklich?«
»Nein, mein Herr. Das ist das, was ihn nicht unglücklich sein lässt.« »Begreife
ich das recht: Im Kreis zu sein macht einen unglücklich?« »So ist es.« »Und er ist
es nicht.« »So ist es.« »Und wie ist er da wieder herausgekommen:« »Er ist
niemals eingetreten.« »Was ist das für ein Kreis:« »Der Kreis der
neunundneunzig.« »Ich verstehe nicht.« »Das kann ich nur an einem praktischen
Beispiel erklären.« »Wie das?« »Lass deinen Diener in den Kreis eintreten.«
»Ja, zwingen wir ihn zum Eintritt.« »Nein, Majestät. Niemand kann dazu
gezwungen werden, in den Kreis einzutreten.« »Also muss man ihn überlisten.« »
Das ist nicht nötig, Majestät. Wenn wir ihm die Möglichkeit dazu geben, wird er
ganz von selbst eintreten.« »Aber er merkt nicht, dass er sich dadurch in einen
unglücklichen Menschen verwandelt?« »Doch, er wird es merken.« »Dann wird er
nicht eintreten.« »Er kann gar nicht anders.« »Du behauptest, er merkt, wie
unglücklich es ihn macht, in diesen albernen Kreis einzutreten, und trotzdem
tut er es, und es gibt keinen Weg zurück?« »So ist es, Majestät. Bist du
bereit, einen ausgezeichneten Diener zu verlieren, um die Natur dieses Kreises
zu begreifen?« »Ja, ich bin bereit.« »Gut. Heute Nacht, kurz vor Tagesabruch, werde
ich kommen und dich abholen. Du musst einen Lederbeutel mit neunundneunzig
Goldstücken bereithalten. Neunundneunzig, keins mehr, keins weniger.« In dieser
Nacht holte der Weise den König ab, sie gingen zum Haus des Dieners. Der Weise
steckte einen Zettel an den Beutel, auf dem stand: Dieser Schatz gehört Dir. Es
ist die Belohnung dafür; dass Du ein guter Mensch bist. Geniesse ihn und sag
niemandem, wie Du an ihn gelangt bist. Dann band er den Beutel an die Haustür
des Dieners, klingelte und versteckte sich wieder. Der Diener kam heraus,
öffnete den Beutel, las die Nachricht, schüttelte den Sack, und als er das
metallische Geräusch aus seinem Inneren vernahm, zuckte er zusammen, drückte
den Schatz an seine Brust, sah sich um, ob ihn auch niemand beobachtete, und
ging ins Haus zurück. Von draussen hörte man, wie der Diener die Tür
verriegelte, und so näherten die Spione sich dem Fenster, um die Szene zu
beobachten. Der Diener hatte sich hingesetzt, den Inhalt des Beutels auf den
Tisch geleert und traute seinen Augen kaum. Es war ein Berg aus Goldmünzen! Er,
der in seinem ganzen Leben nicht eine einzige verdient hatte, besass nun einen
ganzen Berg davon. Schliesslich begann er seinen Schatz zu zählen. Er machte Häuflein
zu zehn Münzen doch das letzten Häuflein, hatte nur 9 Münzen! Zunächst suchten
seine Augen den Tisch ab, in der Hoffnung, die fehlende Münze zu finden. Dann
schaute er auf den Boden und schliesslich in den Beutel. >Das ist
unmöglich<, dachte er. »Man hat mich beraubt!« schrie er. »Man hat mich
beraubt! Das ist Diebstahl.« Wie um ihn zu foppen, funkelte auf dem Tisch ein
Haufen Goldstücke und erinnerte ihn daran, dass es nur neunundneunzig waren.
Nur neunundneunzig. >Neunundneunzig Münzen. Das ist eine Menge Geld<,
dachte er. > Aber ein Goldstück fehlt. Neunundneunzig ist keine runde Zahl.
Hundert ist rund, doch nicht neunundneunzig.< Der König und sein Ratgeber
spähten zum Fenster hinein. Das Gesicht des Dieners hatte sich verändert. Seine
Stirn lag in Falten, und die Miene war angespannt. Der Diener steckte die
Münzen in den Beutel zurück, vergewisserte sich, dass ihn niemand im Haus
beobachtete, und versteckte den Beutel zwischen der Wäsche. Dann nahm er Papier
und Feder und setzte sich an den Tisch, um eine Rechnung aufzustellen. Wie
lange musste er sparen, um Goldstück Nummer hundert zu bekommen? Der Diener
führte Selbstgespräche. Er war bereit, hart dafür zu arbeiten. Danach würde er
womöglich niemals wieder etwas tun müssen. Mit hundert Goldstücken konnte man
aufhören zu arbeiten. Mit hundert Goldstücken ist man reich. Mit hundert
Goldstücken kann man ein ruhiges Leben führen. Wenn er hart arbeitete und sein
Gehalt und etwaige Trinkgelder sparte, konnte er in elf oder zwölf Jahren
genügend für ein weiteres Goldstück beisammen haben. >Zwölf Jahre sind eine
lange Zeit<, dachte er. Eigentlich arbeitet er nur bis um fünf Uhr im
Palast. Nachts konnte er noch etwas hinzuverdienen. Er überlegte: Wenn man
seine Arbeit im Dorf und die seiner Ehefrau zusammenrechnete, konnten sie in
sieben Jahren das Geld beieinander haben. Das war zu lang. Vielleicht konnte er
das Essen, das ihnen übrig blieb, ins Dorf bringen und es für ein paar Münzen
verkaufen. Je weniger sie also essen würden, desto mehr könnten sie verdienen,
verdienen, verdienen. Er schmiedete Pläne bis er bei vier Jahren anlangte. In
vier Opferjahren hätten sie Goldstück Nummer hundert. Der König und der Weise
kehrten in den Palast zurück. Der Diener war in den Kreis der neunundneunzig
eingetreten. Während der kommenden zwei Monate verfolgte der Bedienstete seinen
Plan genau, wie er ihn in jener Nacht entworfen hatte. Eines Morgens klopfte er
übelgelaunt und gereizt an die Tür des königlichen Schlafzimmers. »Was ist denn
mit dir los?« fragte der König höflich. »Mit mir? Gar nichts.« »Früher hast du
immer gesungen und gelacht.« »Ich tue meine Arbeit, oder etwa nicht? Was
wünschen Ihre Majestät? Soll ich Euch auch noch Hofnarr sein?« Es dauerte nicht
mehr allzu lang, da entliess der König den Diener. Er fand es unangenehm, einen
Diener zu haben, der immer schlecht gelaunt war.[1]
Das ist doch eines der grossen Probleme unseres Wohlstandes. Wir wollen immer mehr. Wir kämpfen und opfern uns auf, um etwas mehr zu bekommen, damit wir uns mehr leisten können. Wir fragen nicht mehr zuerst welcher Beruf mir gut gefällt, sondern wie verdiene ich am meisten. Es ist ein Rennen nach dem „noch mehr“. Die anderen möglichst übertrumpfen.
Wie der Spitzensportler, der im Spital liegt.
„Donnerwetter“, murmelt der Arzt, „sie haben 41 Grad Fieber.“ – „Und wo“, fragt
mit schwacher Stimmer der Sportler, „wo liegt der Weltrekord?“
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Diese Bitte des Vaterunsers ist deshalb sehr
wichtig für uns, weil sie uns daran erinnert, dass es um das Notwendige geht.
Es reicht, wenn ich für jeden Tag genug habe:
Gib uns heute unser tägliches Brot. Matthäus 6, 11.
Ich brauche nicht Brot für den nächsten Tag und für die nächsten 50 Jahre. Ich weiss ja nicht, was der nächste Tag mit sich bringen wird.
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Macht euch keine Sorgen um den nächsten Tag! Der nächste
Tag wird für sich selbst sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last
mit sich bringt. Matthäus 6, 34.
Menschen die nicht viel
haben und keine Aussichten je viel zu haben, sind oft glücklicher als jene, die
alles im Überfluss haben und immer noch mehr wollen.
Paulus schrieb einmal an
Timotheus:
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Wenn wir also Nahrung und Kleidung haben, soll uns das
genügen. 1. Timotheus 6, 8.
Diese Bitte im Vaterunser
erinnert uns daran, dass es ausreicht, wenn wir jeden Tag das bekommen, was wir
zum Leben brauchen. Und wir sind uns dessen bewusst, dass es immer ein Geschenk
Gottes ist, wenn wir genug zum Leben haben, denn alle Gaben sind uns von Gott
Geschenkt.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 6, 34; 1. Timotheus 6, 7-8
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Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Bitte
ist, dass wir uns bewusst werden, dass Gott nicht nur für mich, sondern für uns
sorgt.
Gib uns heute unser tägliches Brot. Matthäus 6, 11.
Es geht nicht darum, dass ich allein für mich genug bekommen, sondern, dass es für alle reicht.
Manchmal hat
man den Eindruck jemand ist wirklich bekümmert um mich, doch dann steckt doch
reiner Egoismus dahinter. Wie bei jener Frau, die scheinbar fürsorglich im Kino
ihrem Mann zuflüsterte: „Liebling, sitzt du bequem? – „ja“ – „Hast du genügend
Platz für deine Beine?“ – „Ja“ – Stört dich die Dame mit dem grossen Hut
nicht?“ – „Nein“ – „Gut, dann lass uns doch die Plätze tauschen.“
Die ersten Christen wussten, wie dieses UNS gemeint ist. So leben Christen bis heute. In der Apostelgeschichte steht:
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Alle, die an Jesus glaubten, hielten fest zusammen und
teilten alles miteinander, was sie besassen. Apostelgeschichte 2, 44.
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Sie verkauften sogar Grundstücke und sonstigen Besitz und
verteilten den Erlös entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen an alle, die in
Not waren. Apostelgeschichte 2, 45.
Das ist nicht die Vorstellung
des Kommunismus, es gab weiterhin reiche Christen und arme Christen, aber man half
einander. Man sorgte dafür, dass die Armen auch genug zum Leben hatten.
Es war auch nicht die
Idee, dass man nicht mehr arbeitet und sich von den anderen unterstützen lässt.
Paulus spricht hier ein deutliches Wort:
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Ich habe es euch ja auch ausdrücklich gesagt, als ich bei
euch war: Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen. (2. Thessalonicher 3,
10)
Vielleicht denken sie: Wenn
Gott doch für alle sorgt, warum gibt es soviel Hunger in dieser Welt? Wissen
sie, den Hunger in dieser Welt gibt es nicht, weil es an Nahrung fehlen würde, denn
Gott lässt genügend wachsen. Der Hunger in dieser Welt kommt im Wesentlichen
daher, dass wir die Nahrung die vorhanden ist, nicht verteilen. Es ist die
Habgier, die alles vereitelt. Auch hier findet Paulus klare Worte:
X
Denn die Liebe zum Geld ist eine Wurzel, aus der alles nur
erdenkliche Böse hervorwächst. 1. Timotheus 6, 10.
Wer teilt, was er hat, ist oft viel glücklicher und lebt ein erfüllteres Leben, als wenn er alles für sich behält.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Apostelgeschichte 2, 44-45; 2. Thessalonicher 3, 10; 1. Timotheus 6, 10
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Jesus spricht sogar einmal von einem Brot, das nicht nur unseren Hunger still, sondern ein Brot, das den Lebenshunger stillt. Jesus spricht nämlich von sich:
X
Ich
bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer
an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. Johannes 6, 35.
í
Jesus selbst
ist das Brot. Damit will er sagen, dass es noch eine viel wichtigere Nahrung
gibt, als das Essen und Trinken. Es gibt eine Nahrung, für unsere Seelen. Später
sagte er:
X
Ich
bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von
diesem Brot isst, wird er ewig leben. Dieses Brot, das ich ihm geben werde, ist
mein Fleisch; ich gebe es hin für das Leben der Welt. Johannes 6, 51.
Jesus hat am Kreuz sein Leben gegeben, damit wir unsere Schuld loswerden. So werden wir zu Menschen, die sich genügen lassen, Menschen, die fähig werden das Leben mit anderen zu teilen. Wir werden durch Jesus Menschen, die ewiges Leben haben, die vor dem Tod keine Angst mehr haben müssen. Menschen, die erfüllt, glücklich und zufrieden sind.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Johannes 6, 35.51
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Schlussgedanke
Die Bitte für das tägliche Brot ist keine überflüssige Bitte, auch wenn wir im Überfluss leben. Sie erinnert uns daran, dass wir genug haben, wenn wir jeden Tag das Nötige zum Leben bekommen.
Diese Bitte hilft uns dazu, dass wir – wenn wir sie nicht einfach herunterraspeln – uns daran erinnern, dass wir alles von Gott empfangen.
Schliesslich erinnert sie uns daran, dass
wir das, was Gott uns anvertraut hat, nicht einfach für uns selbst beanspruchen
sollen, sondern dass er es uns gegeben hat, damit wir alle genug zum Leben
haben. So wollen wir doch diese Bitte wieder ganz ernst in unsere Gebete
aufnehmen.
X
Gib uns heute unser tägliches Brot. Matthäus 6, 11.
Amen