Bitte
recht freundlich!
Kolosser 4, 5-6
Jürg Birnstiel
19.08.2001
Gliederung
I. Bitte lächeln
1. Anwendung
II. Bitte verständlich
1. Anwendung
III. Bitte individuell
Einleitung
ð Was ich an unseren Camps sehr schätze sind die klaren Verhältnisse die wir bezüglich unseren Überzeugungen haben. Man weiss immer wer sich als Christ versteht und wer nicht.
ð Die, die nicht Christen sind, würden sich beklagen, würde man sie einfach zu den Christen zählen. Kaum jemand bezeichnet sich als Christ, der Jesus nachfolgen will, der das nicht auch so meint.
ð Andererseits ist es auch eine grosse Herausforderung mit Menschen über den Glauben an Jesus zu sprechen, die nicht Christen sind. Die den heiligen Geist nicht haben.
ð Paulus sagt zu den Korinthern:
Die Botschaft,
dass für alle Menschen am Kreuz die Rettung vollbracht ist, muss denen, die
verlorengehen, als barer Unsinn erscheinen. Wir aber, die gerettet werden,
erfahren darin Gottes Kraft. (1.Kor 1,18)
ð Wir müssen etwas erklären, das in ihren Augen ein Unsinn ist, und sie sollen begreifen, dass dieser scheinbare Unsinn in Wirklichkeit das Beste ist, was es in dieser Welt überhaupt gibt.
ð Das ist wohl keine einfache Aufgabe, darin stimmt ihr mir sicher bei. Paulus gibt den Kolossern für diese Aufgabe einen Rat.
Text lesen: Kol.4,5-6
Im Blick auf
die, die nicht zur Gemeinde gehören, und im Unterschied zu ihnen sollt ihr
leben wie Menschen, die wissen, worauf es ankommt, und sollt die Gelegenheiten,
die sich euch bieten gut ausnutzen. (Kol 4,5)
Wenn ihr
Aussenstehenden über euren Glauben Auskunft gebt, so tut es immer freundlich
und in ansprechender Weise. Bemüht euch, für jeden und jede die treffende
Antwort zu finden. (Kol 4,6)
Eure Rede
sei allezeit freundlich und mit Salz
gewürzt, dass ihr wisst, wie ihr einem jeden antworten sollt. (Kol 4,6)
ð Freundlich sollen diese Begegnungen und Gespräche sein. Das ist gar nicht so selbstverständlich. Gerade wenn es um Glaubensfragen geht, werden Menschen sehr persönlich bewegt und fühlen sich schnell verletzt.
ð Wie wir aus der Bibel sehen und die Kirchengeschichte uns mehrfach berichtet. Sind Christen schon oft tätlich angegriffen worden.
ð Die Gefahr, dass sich unser alter Mensch meldet und zurückschlagen will ist gross. Oder dass wir durch unsere Argumentationen den anderen übertrumpfen wollen.
ð Plötzlich bekommen unsere Erklärungen aggressive Züge. Wir sprechen von Liebe und schnauben innerlich vor Wut.
ð Wir referieren über Geborgenheit und Frieden und sind beleidigt, dass der andere Denkt wir würden einem Glauben für Versager folgen.
ð Aber wir sollen uns nicht gehen lassen, sondern wie Paulus eben sagt, freundlich bleiben!
Euer Wort habe die freundliche, anmutige Art an sich, wie die Gnade sie verleiht.
Euer Wort entspreche in seiner anmutigen und freundlichen Art der Gnade, die es dem andern bezeugt.[1]
ð Die Gnade die wir verkündigen darf dem anderen nicht nur mit der Verwendung von richtigen Aussagen vermittelt werden, sondern unsere ganze Art und Weise, wie wir das tun, soll das was wir was wir sagen unterstreichen.
ð Manchmal verstehen Menschen nicht, was wir sagen aber sie merken, ob wir freundlich sind. Der Ton macht eben die Musik. Menschen merken, ob wir unsere Haut retten wollen, oder ob wir sie lieben. Paulus sagt:
Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. / Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Rö.12,17-18.
»Euch, die
ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen; (Lk 6,27)
segnet die,
die euch verfluchen, und betet für alle, die euch schlecht behandeln.(Lk 6,28)
ð Wie können wir das tun? Wie können wir unsere Gefühle in Zügel halten, ohne zu heucheln? Einige Tipps:
ð Den Anderen mit den Augen Gottes sehen.
ð Sich bewusst sein, dass ich nicht anders wäre, würde ich Jesus nicht kennen und lebte der Geist Gottes nicht ihn mir.
ð Wenn wir ins solchen Gesprächen uns vor Augen halten, dass wir uns nicht selbst rechtfertigen müssen, so kann es uns gelingen, ruhig zu bleiben.
ð Freundlich sein bedeutet aber nicht, dass wir nichts unangenehmes mehr sagen dürfen. Unsere Worte sollen mit Salz gewürzt sein.
ð Salz macht Speisen bekanntlich schmackhaft. Wer das testen will, muss nur einmal ein ungesalzenes Brot essen!
ð Wir müssen nicht alles weglassen, was den anderen verletzen könnte und was ihn allenfalls in Rasche bringt, wenn das so wäre, dann wären Jesus, Paulus und alle Apostel schlechte Verkündiger gewesen.
ð Mit Salz gewürzt heisst. Dass ich etwas sage, was für den Zuhörer von Bedeutung ist und ihn zum Nachdenken bringt.
ð Die Worte sollen ihn etwas beissen. So dass es ihn weiter beschäftigt. Es soll so schmackhaft sein, damit man weiter darüber nachdenkt.
ð Einige finden an diesem Geschmack gefallen, andere nicht.
ð Ich muss beispielsweise nicht jedem gleich erklären wie er Christ werden kann. Von Jesus können wir diesbezüglich sehr viel lernen. Oft stellte er Fragen und oft antwortete er kurz und prägnant.
ð Wenn ihn einer, der das AT kennt fragt: Jesus wie bekomme ich das ewige Leben. Sagt Jesus nicht gleich, wie er dieses Leben bekommt, sondern er fragt ihn zuerst nach seiner Meinung.
ð Wenn wir lernen, die Grundlinien des Evangeliums prägnant zu sagen, so haben wir eine sehr salzige Sprache.
ð Beispiel: Himmel und Hölle. Manchmal muss man einfach sagen worauf es ankommt, damit Menschen aufhorchen.
ð Es gibt keine 08 15 Antworten. Jeder Mensch beschäftigt sich mit anderen Fragen. Wer sich öfters auf Gespräche einlässt, der weiss, wie dies oft schwierig ist, ein Gespräch auf die zentralen Fragen zu lenken.
ð Paulus fordert die Kolosser auf jedem auf seine Weise zu antworten. Es gibt nicht einfach eine einzige Antwort. Eine einzige Methode, die bei allen funktioniert. Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte und seine eigene Art und von daher auch seine eigenen Fragestellungen.
Folie: Gedankengebäude
ð Jeder hat seine eigene Geschichte. Jeder erklärt sich das Leben in unserer pluralistischen Welt auf seine eigene Weise. Unsere Aufgabe ist es diese oft sehr wackeligen Gedankenkonstrukte zu hinterfragen und das, was nicht standhalten kann zum Einsturz zu bringen. Paulus sagt:
Die Waffen,
die wir bei unserem Feldzug einsetzen, sind nicht irdisch, aber sie haben durch
Gott die Macht, Festungen zu schleifen; mit ihnen reissen wir(2.Kor 10,4)
alle hohen
Gedankengebäude nieder, die sich gegen die Erkenntnis Gottes auftürmen. Wir nehmen alles Denken gefangen, so dass es Christus
gehorcht; (2.Kor 10,5)
ð Wir müssen lernen hinzuhören und zu verstehen, was diesen Menschen beschäftigt. Welche Fragen er beantwortet haben will, oder wie ich in ihm die wichtigen Fragen wecken kann.
ð Dafür brauchen wir wirklich Weisheit und Jakobus schreibt in seinem Brief:
Wenn aber
jemand von euch nicht weiss, was er in einem bestimmten Fall tun muss, soll er
Gott um Weisheit bitten, und Gott wird sie ihm geben. Denn er gibt sie allen
gerne und hält niemand seine Unwissenheit vor. (Jak
1,5)
ð Somit soll sich niemand entmutigen lassen, sondern Gott um die nötige Weisheit bitten. Nur darf er nicht zweifeln, dass ihm Gott die nötige Weisheit schenkt, denn es steht weiter:
Er muss Gott
aber in festem Vertrauen bitten und darf nicht zweifeln. Wer zweifelt, gleicht
den Meereswogen, die vom Wind gepeitscht und hin und her getrieben werden. (Jak 1,6)
ð Werden wir nicht müde Gott zu bitten und unseren Alltag im Vertrauen auf IHN zu leben.
Schluss
ð Zusammenfassung
ð Also, unser Leben soll davon geprägt sein, dass wir nicht unnötigen Anstoss erregen. Evtl. das Beispiel aus Ephesus wo der Bürgermeister sagt:
Der Stadtschreiber aber brachte die Menge zur Ruhe und sagte: Männer
von Ephesus! Wer wüsste nicht, dass die Stadt der Epheser die Tempelhüterin der
Grossen Artemis und ihres vom Himmel gefallenen Bildes ist? (Apg 19,35) Ihr habt diese Männer hergeschleppt,
die weder Tempelräuber noch Lästerer unserer Göttin sind. (Apg 19,37)
ð Wenn wir mit Menschen in Kontakt sind, sollen wir freundlich und respektvoll sein.
ð Auch wen wir das tun, kann es sehr gut sein, dass die Leute uns trotz unserer Freundlichkeit nicht mögen und uns verleumden und sogar quälen. Wir werden Diskriminierungen über uns ergehen lassen müssen. Petrus sagt dazu.
Wenn ihr
aber trotzdem leiden müsst, weil ihr tut, was Gott will, dann dürft ihr euch
glücklich preisen. Habt keine Angst vor Menschen; lasst euch nicht erschrecken!
(14) Christus allein ist der Herr; haltet ihn
heilig in euren Herzen und weicht vor niemand zurück! Seid immer bereit, Rede
und Antwort zu stehen, wenn jemand fragt, warum ihr so von Hoffnung erfüllt
seid. (15) Antwortet taktvoll und bescheiden
und mit dem gebotenen Respekt - in dem Bewusstsein, dass ihr ein reines
Gewissen habt. Dann werden alle beschämt
sein, die euch verleumden, wenn sie sehen, was für ein einwandfreies Leben ihr
in Verbindung mit Christus führt. (1.Petr 3,14-16)
Amen