Vom Ziel bestimmt
Kolosser 1, 3-5
Jürg Birnstiel
02.05.1999

Gliederung

I.     Echte Dankbarkeit

1.          Anwendung

II.    Glaube und Liebe (Grund zur Dankbarkeit)

A.         Der Glaube an Jesus

1.          Evangelisation

B.         Die Liebe zu den Heiligen

1.          Anwendung

III.      Das Ziel vor Augen

1.          Anwendung

 


Einleitung

ð      

Text lesen: Kol.1,3-5 (Gute Nachricht)

Immer, wenn wir für euch beten, danken wir Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Wir haben von eurem Glauben gehört, der durch Jesus Christus in euch lebt, und von eurer Liebe zu allen Christen.
Sie beide erwachsen aus eurer festen Hoffnung auf das Leben, das Gott im Himmel für euch bereithält. Er hat es euch durch das Wort der Wahrheit, die Gute Nachricht, zugesichert.

I.                 Echte Dankbarkeit

ð     Paulus und seine Mitarbeiter hätten sich gegenseitig die Hände schütteln und auf die Schultern klopfen können. Obwohl Paulus nicht als Gemeindegründer gilt und noch nicht einmal in Kolossä war, entstanden doch unter seinem Einfluss in Kleinasien viele Gemeinden (Apg.19,26). An seinem Erfolg hätte er sich nun ergötzen können, und aufzeigen, was er nicht alles geleistet hat.

ð     Das macht Paulus nicht. Vielmehr freut er sich über das, was er von Kolossä hört. Und er weiss, dass es Gott zu verdanken ist, was in dieser Gemeinde geschehen ist.

ð     Paulus war keineswegs ein Mann, der sein Licht unter den Scheffel stellt. Er wiegt sich nicht in einer frommen Bescheidenheit, indem er von seiner Wenigkeit spricht oder er seinen Dienst unterbeleuchtet und darauf wartet, dass alle rundherum sagen, nein Paulus du bist wirklich gut.

ð     Paulus hatte ein gesundes Selbstbewusstsein. So sagte er den Philippern:

Haltet euch an mein Vorbild, Brüder und Schwestern, und nehmt euch ein Beispiel an denen, die so leben, wie ihr es an mir seht. Phil. 3,17.

ð     Und den Korinthern schrieb er

Aber durch Gottes Gnade bin ich es dennoch geworden, und sein gnädiges Eingreifen ist nicht vergeblich gewesen. Ich habe viel mehr für die Gute Nachricht gearbeitet als alle anderen Apostel. 1.Kor.15,10.

ð     Paulus hatte ein gesundes Selbstbewusstsein, aber er kannte auch wo die Grenzen sind. Er wusste, wo er Gott die Ehre geben sollte.

Doch nicht mir habe ich das zuzuschreiben – die Gnade Gottes hat durch mich gewirkt. 1.Kor.15,10.

1.                  Anwendung

ð     Sein Selbstverständnis macht er den Korinthern folgendermassen deutlich:

Nun, was ist denn Apollos? Und was ist Paulus? Gottes Helfer sind sie, durch die ihr zum Glauben gekommen seid. Jeder von uns beiden hat von Gott seine besondere Aufgabe bekommen.
Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat es wachsen lassen.
Es zählt also nicht, wer pflanzt oder wer giesst; es kommt alles auf Gott an, der es wachsen lässt.
Wir beide arbeiten an demselben Werk: der, der pflanzt, und der, der begiesst; doch wird Gott jeden nach seinem persönlichen Einsatz belohnen. 1.Kor.3,5-8.

ð     Paulus freut sich also über das, was Gott in dieser Gemeinde bewirkte.

ð     Durch echte Dankbarkeit gegenüber Gott, lernen wir unsere Arbeit im richtigen Verhältnis zu sehen.

II.                  Glaube und Liebe (Grund zur Dankbarkeit)

ð     Zwei Dinge machen Paulus besonders dankbar. Es ist einerseits das Vertrauen der Christen zu Jesus und die Liebe zu den anderen Christen.

A.              Der Glaube an Jesus

ð     Der Dank richtet sich an Gott, weil er der Urheber dieses Glaubens und der Liebe ist, jedoch ist Jesus der Gegenstand des Glaubens.

ð     Paulus freut sich nicht einfach deshalb, weil die Kolosser Christen geworden sind, sondern weil ihr Glaube im Leben Ausdruck findet. Sie haben nicht einfach ein Bekehrungserlebnis das sie erzählen. Nein – Ihr Leben zeigt, wie sie Jesus vertrauen.

ð     Jesus rief uns nicht zu einem Bekehrungserlebniss auf. Jesus fordert uns heraus ihm zu folgen. Er will nichts Geringeres, als dass wir unser Leben ändern. Eine Richtungsänderung vollziehen.

ð     Deshalb spricht die Bibel von Umkehr.

1.                  Evangelisation

Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Wer mir folgen will, muss sich und seine Wünsche aufgeben, sein Kreuz auf sich nehmen und auf meinem Weg hinter mir hergehen. / Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren, Aber wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Mt.16,24-25.

ð     Bekehrung heisst also, ich entschliesse mich ab jetzt Jesus zu vertrauen. Mein Leben möchte ich jetzt auf Jesus ausrichten.

B.               Die Liebe zu den Heiligen

ð     Wie es bei einem Gott der Liebe nicht anders zu erwarten ist, freut sich Paulus über die Liebe der Kolosser zu den anderen Christen.

ð     Die Liebe unter Christen ist sozusagen das Markenzeichen schlechthin. Johannes lehrt:

Wer glaubt, dass Jesus der versprochene Retter ist, hat Gott zum Vater. Und wer den Vater liebt, der ihn gezeugt hat, wird auch alle anderen lieben, die vom selben Vater stammen. 1.Joh.5,1.

An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid. Joh. 13,35.

1.                  Anwendung

ð     Diese Liebe ist nicht einfach eine sentimentale Liebe. Nicht ein reinen Gefühl, das mich überkommt. Ein seid nett miteinander. Diese Liebe drückt sich ganz praktisch dadurch aus, dass Christen Leben teilen. Sie helfen und unterstützen sich gegenseitig.

III.          Das Ziel vor Augen

ð     Glaube zu Jesus und die Liebe zu den Christen wird durch das Ziel wach gehalten.

Sie beide erwachsen aus eurer festen Hoffnung auf das Leben, das Gott im Himmel für euch bereithält. Er hat es euch durch das Wort der Wahrheit, die Gute Nachricht, zugesichert.

ð     Es ist die Sehnsucht nach der endgültigen Rettung. Die Sehnsucht nach dem Ort, wo kein Leid mehr sein wird.

Wir dagegen haben schon jetzt Bürgerrecht im Himmel, bei Gott. Von dort her erwarten wir auch unseren Retter, Jesus Christus, den Herrn. / Er wird unseren schwachen, vergänglichen Körper verwandeln, so dass er genauso herrlich und unvergänglich wird wie der Körper, den er selber seit seiner Auferstehung hat, denn er hat die Macht alles seiner Herrschaft zu unterwerfen. Phil. 3,20-21.

ð     Dieses Ziel bewegt Paulus zur Aussage:

Ich bilde mir nicht ein, Brüder und Schwestern, dass ich es schon geschafft habe. Aber die Entscheidung ist gefallen! Ich lasse alles hinter mir und sehe nur noch, was vor mir liegt. / Ich halte geradewegs auf das Ziel zu, um den Siegespreis zu gewinnen. Dieser Preis ist das ewige Leben, zu dem Gott mich durch Jesus Christus berufen hat. Phil.3,13-14.

1.                  Anwendung

ð     Vom Ziel bestimmt leben. Von Zielen leiten wir ab, ob sich ein bestimmter Aufwand lohnt oder nicht. Das machen wir automatisch, ob wir uns des Zieles bewusst sind oder nicht.

Folie (Ziele allgemein)

ð     Niemand in der Welt macht gerne etwas, wo er gar nicht erkennen kann, was er mit seinem Tun erreicht.

Folie (Ziel des Glaubens)


Schluss

ð     Zusammenfassung

ð     Unser Leben wird wesentlich davon bestimmt, welches Ziel wir vor Augen haben.

ð     Je klarer und anstrebenswerter unser Ziel ist, desto selbstverständlicher werden wir die entsprechenden Dinge in unserem Leben regeln. So machen es uns z.B. die Sportler vor.

ð     Als Christen sollten wir unser Ziel klar vor Augen haben. In uns sollte es auch durch schwierige Zeiten immer wieder heissen: Es lohnt sich Jesus treu zu bleiben, es lohnt sich die Liebe zu den anderen Christen auszuleben, denn ich habe ein wunderbares Ziel vor Augen.

Ich halte geradewegs auf das Ziel zu, um den Siegespreis zu gewinnen. Dieser Preis ist das ewige Leben, zu dem Gott mich durch Jesus Christus berufen hat. Phil.3,14.

Amen