Unzerstörbare
Worte
Jeremia 36, 1-32
Jürg Birnstiel
11.05.2003
Gliederung
I. Gottes zuverlässige Offenbarung
1. Anwendung
II. Was Gott im Sinn hat
1. Anwendung
III. Gottes Botschaft bewegt
1. Evangelisation
IV. Gottes Wort lässt sich nicht ausrotten
1. Anwendung
Einleitung
[
Anfang 1947 suchte ein junger Beduine (Muhammad adh-Dhib)
nach einer entlaufenen Ziege. Er sah in dem Gebiet von Qumran eine seltsame
geformte Öffnung in einem der Felshänge, und er kam auf die Idee, einen Stein
durch diese Öffnung zu werfen. Zu seinem Erstaunen hörte er das Klirren von
brechendem Ton. Er untersuchte die Sache und fand auf dem Boden der Höhle
verschiedene grosse Krüge.
[
Später stellte sich heraus, dass sie lederne Bücherrollen
von sehr hohem Alter enthielten. Sie waren über 1900 Jahre alt und in einem
erstaunlich guten Zustand. Viele Bibelbücher, Fragmente und andere Schriften
entdeckte man. Es ist bis heute einer der sensationellsten Funde.
[
Der israelische Staat erwarb durch Mittelsmänner die
bedeutende Jesaja Schriftrolle A und andere Schriften und baute dafür ein
Museum, das dem Decken eines Tonkruges nachgebildet ist.
[
Im Shrine of the Book in Jerusalem wird die Jesajarolle in
einer versenkbaren Vitrine ausgestellt, die die Form des Griffes einer Buchrolle
hat. Im Kriegsfall wird diese Vitrine versenkt, um die Schriftrolle für
Bobenanschlägen zu schützen.
[
Was ist es denn, das die Juden bewegt, die heiligen
Schriften so zu ehren und so zu verwahren?
[
Wo gibt es ein Volk auf der Erde, das eifersüchtig eine
Urkunde hütet, in welcher es so oft und so nachdrücklich als verstockt,
undankbar und verdorben erklärt wird?
[
Was wir von Jeremia aus der Zeit des Königs Jojakims gehört
haben, kann uns das verstehen lassen.
[
Juda steht am Abgrund. Das Nordreich wurde bereits vor über
hundert Jahren vom assyrischen Reich vernichtet und verschleppt. Die Leute, die
in Israel lebten, wussten, dass Gott durchaus Gericht übt.
[
Wie bereits beim Nordreich, möchte Gott das Schlimmste
abwenden und beauftragt Jeremia:
»Nimm eine Buchrolle und schreib alles
hinein was ich dir über Israel und Juda und alle anderen Völker gesagt habe,
von der Zeit des Königs Joschija bis zum heutigen Tag. (Jer
36,2)
[
Jeremia soll nun über eine grosse Zeitspanne weg, das aufschreiben,
was ihm Gott gesagt hatte. Gott sagte nicht: Setz dich hin, ich werde dir nun
Wort für Wort diktieren, nein:
schreib alles hinein was ich dir über
Israel und Juda und alle anderen Völker gesagt habe
[
Nun werden sich viele Fragen, ob Jeremia überhaupt fähig
war, all das aufzuschreiben, was im Gott in den letzten 20 Jahren gesagt hatte.
Im gleichen Atemzug stellt man die Genauigkeit der Bibel in Frage. Gerade wenn
er aus der Erinnerung geschrieben hatte, so hat sich bestimmt mancher Fehler
eingeschlichen. Ergo: Die Bibel ist nicht zuverlässig.
[
Das ist eine sehr oberflächliche Schlussfolgerung. Denken
wir doch an Ereignisse in unserem Leben, die Jahre zurückliegen, aber die uns
noch so präsent sind, als wäre es gestern gewesen.
[
Ich kann mich ganz gut daran erinnern, dass ich in meinen
ersten Schuljahren an einem Samstagmorgen 9 Ohrfeigen bekommen hatte, und dies
liegt über 35 Jahre zurück. Natürlich erinnere ich mich auch an viele positive
Erlebnisse, z.B. wie ich mit 19 Jahren Christ wurde, wie ich meine Frau kennen
lernte, die Geburten unserer Kinder uvm.
[
Für Jeremia, der nicht im Zeitalter der Informationsflut
lebte, war es bestimmt kein Problem, sich zu erinnern, was ihm Gott in den
letzten 20 Jahren sagte. Erstens, weil die Botschaften Gottes, sehr eng mit dem
aktuellen Weltgeschehen zusammenhing. Zum Zweiten, war es bestimmt jedesmal
eine tief beeindruckendes Erlebnis, wenn Gott mit ihm gesprochen hatte. Das
kann man bestimmt nicht so schnell vergessen.
[
Das faszinierende ist, dass Jeremia mit seinen Worten
niederschreibt, was Gott ihm gesagt hat. Das ist die Art, wie Gott sich
offenbart. Er lässt nicht Menschen wie Maschinen schreiben. Sondern er bezieht
die Originalität eines Menschen in seine Offenbarung mit ein.
[
Deshalb finden wir in der Bibel unterschiedliche
Sprachstile, oft erkennt man die Gemütsverfassung und die zeitlichen Umstände
der Verfasser.
[
Wäre es nicht einfacher, wenn Gott die Bibel so diktiert
hätte, dass die Schreiber ganz und gar in den Hintergrund treten. So wie etwa
Baruch, der nur aufschreibt, was ihm Jeremia diktiert?
Jeremia rief Baruch, den Sohn von Nerija. Er diktierte
ihm alles, was er während dieser ganzen Zeit im Auftrag des HERRN verkündet
hatte, und Baruch schrieb es in die Buchrolle. (Jer
36,4)
[
Bestimmt hätte Gott das so machen können. Aber ich glaube
nicht, dass die Menschen der Bibel deswegen mehr Glauben schenken würden. Sie
würden dann sagen, das hat irgendwann, irgendwer selber geschrieben.
[
Es würde auch der Art Gottes nicht entsprechen. Er der die
Welt so vielfältig, phantasievoll und originell geschaffen hat. Wenn dann seine
Offenbarung so einfältig daher kommen würde, das wäre doch nicht glaubwürdig.
[
Gott schuf den Menschen, nach seinem Bilde und machte darum
Gebrauch von dessen Fähigkeiten.
[
Herbert von Karajan ist uns sicher ein Begriff, er war einer
der begabtesten Dirigenten seiner Zeit. Er besass die Fähigkeit, dass er die
Noten eines Musikstückes ansieht und in seinem Kopf spielt sich das Stück ab.
Wenn er ein Orchester dirigierte hört er sofort, wenn ein Spieler einen Fehler
macht, oder wenn ein Instrument zu laut oder zu leise ist; denn er wusste, wie
es klingen sollte, und er kannte jedes Instrument mit seinen Möglichkeiten. So
entstand ein hervorragendes Konzert, weil er ein so hervorragender Dirigent war.
[
Nun stellen wir uns mal vor: Die Autoren der Bibel seien
diese verschiedenen Instrumente. Jedes hat seine besondere Beschaffenheit,
seinen besonderen Klang, seine besondere Aufgabe in dem Konzert der Bibel.
Gott, der diese Instrumente ganz genau kennt, weil er sie ja selbst gemacht
hat, kann diese noch viel besser als Karajan dirigieren und wir haben das
genialste Konzert: Die Bibel.
[
Gott dirigiert dieses Konzert nicht nur, sondern er hat es
auch selber geschrieben. Durch den Heiligen Geist hat er seine Noten
geschrieben, wie es im 2.Petr.1,21 heisst:
sie ist ja auch nicht durch menschlichen Willen
entstanden. Die Propheten sind vom Geist Gottes
ergriffen worden und haben verkündet, was Gott ihnen aufgetragen hatte. (2.Petr 1,21)
[
Wir können uns ganz und gar auf die Bibel verlassen. Für
Gott ist es kein Problem, dafür zu sorgen, dass Jeremia und auch alle anderen
Autoren der Bibel genau das aufschrieben, was er wollte, weil Gott durch seinen
Heiligen Geist die Autoren in ihrer Eigenart geleitet hatte. Auch Jesus sagte:
Der Helfer, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen
senden wird, wird euch alles Weitere lehren und euch an alles erinnern, was ich
euch gesagt habe. Joh.14,26.
[
Wenn Gott sich den Menschen mitteilt, hat er eine ganz bestimmte
Absicht. So wie wenn wir jemandem einen Brief schreiben, dann tun wir das, weil
wir eine bestimmte Absicht haben.
[
Was Gott dazu bewegt sich dem Menschen mitzuteilen sagte er
Jeremia:
Vielleicht werden die Leute von Juda
umkehren, wenn sie hören, welches Unheil ich über sie bringen will. Vielleicht
geben sie ihr verkehrtes Leben auf, und ich kann ihnen ihre Schuld vergeben.« (Jer 36,3)
[
Ist das nicht grossartig! Im Vordergrund steht nicht das
Gericht, sondern die Rettung. Juda hatte Gott schon so oft enttäuscht, ja sie
haben Gott sogar verworfen, indem sie Götzen anbeteten. Oft versprachen sie Ihm
umzukehren und taten es doch nicht.
[
Trotzdem versucht es Gott noch einmal. Er will dem Volk
nochmals eine Gelegenheit zur Umkehr geben.
...vielleicht wird Juda umkehren.
[
Er will das Volk vor dem Untergang retten. Er will ihnen
ihre Schuld vergeben. Gott ringt um sein Volk! Das bewegt ihn zum Auftrag an
Jeremia, diese Rolle zu beschreiben: seine unfassbare und unbegreifliche Liebe.
[
Vielleicht denkst Du, wenn Gott Juda so liebt, könnte er
ihnen doch einfach vergeben; er ist doch allmächtig. Das stimmt, Gott ist
allmächtig. Aber er ist auch gerecht. Es ist ganz undenkbar, dass er seine
Gerechtigkeit preis gibt. Es ist so undenkbar, wie es uns unmöglich ist, auf dem
Kopf zu laufen, und wollten wir das noch so gerne tun, so ist es für uns ganz
unmöglich, weil der Kopf eben eine andere Funktion hat. So ähnlich dürfen wir
uns das bei Gott vorstellen, wenn er auch so gern seinem Volk vergibt, kann er
das nur dann tun, wenn das Volk seine Sünde erkennt und bekennt, wenn sie den
Widerstand gegen IHN aufgeben. Wenn wir das verstehen, erkennen wir die Liebe
Gottes und sehen mit welcher Sehnsucht er die Rettung seines Volkes wünscht.
[
Damals galt dieses Wort für Juda und Israel. Aber das
Anliegen, das Gott mit der ganzen Bibel verfolgt, ist Rettung der Menschen. Wie
Paulus dem Timotheus sagt:
Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und dass sie
die Wahrheit erkennen. 1.Tim.2,4.
[
Das ist genau das, was die Bibel macht. Sie zeigt uns den
Zustand, in dem wir uns befinden. Wir sind verloren und das Verderben ist nahe,
aber wenn wir zu Jesus kommen und unser Leben in Ordnung bringen, werden wir
gerettet.
[
Die Bibel ist nach dem Erlösungswerk Jesu, dass sie
beschreibt, eines der grossen Zeichen der Liebe Gottes zu uns.
[
Darum wollen wir doch, dass sich Menschen mit der Bibel
beschäftigen. Das ist doch der Grund, warum die Gideons Bibeln in der ganzen
Welt verteilen.
Vielleicht werden die Leute von
Juda umkehren, wenn sie hören, welches Unheil ich über sie
bringen will. Vielleicht geben sie ihr verkehrtes Leben auf, und ich kann ihnen
ihre Schuld vergeben.« (Jer 36,3)
[
Nachdem Baruch alles aufgeschrieben hatte, beauftragte ihn
Jeremia, beim nächsten grossen Fest in den Tempel zu gehen, um alles
vorzulesen. Er selber durfte den Tempel nicht betreten.
Dann sagte Jeremia zu ihm: »Ich darf den Tempel nicht
mehr betreten. (Jer 36,5)
Deshalb geh du am nächsten Fasttag hin und lies die
Buchrolle allen Leuten vor, die im Tempel zusammenkommen. Nicht nur die Bürger
von Jerusalem sollen es hören, sondern auch die Leute aus den Städten in Juda. (Jer 36,6)
[
Jeremia musste vermutlich damit rechnen, dass er sofort
gefangen genommen würde. König Jojakim verhielt sich gegenüber unangenehmen
Propheten ganz und gar unzimperlich. Vor kurzem (ca. 4 Jahre) wurde sein
Prophetenkollege Uria aufgrund des Befehls von König Jojakim hingerichtet.
Jeremia entging knapp seiner Hinrichtung.
Sie holten ihn aus Ägypten zurück und brachten ihn vor
den König. Der ließ ihn mit dem Schwert hinrichten und seine Leiche auf dem
Armenfriedhof verscharren. (Jer 26,23)
Jeremia jedoch entging der Hinrichtung - aber nur,
weil Ahikam, der Sohn Schafans, ihn beschützte und nicht zuliess, daß er der wütenden
Menge ausgeliefert wurde. (Jer 26,24)
[
Jeremia hätte man vermutlich sofort abgeführt, wenn er im
Tempel erschienen wäre.
[
So ging Baruch im Dezember 604 v.Chr. in den Tempel. Es war
ein besonderer Sabbat; das ganze Volk von Jerusalem und den Städten Judas wurde
zum Fasten aufgerufen (V.9). Baruch setzte sich in die Halle Gemarjas, und las
die Schrift vor.
[
Micha, ein Sohn dieses Gemarjas hörte, was Baruch vorlas und
war so bewegt, dass er sofort zum Königspalast lief. Im Zimmer des
Staatsschreibers tagten gerade die Minister. Aufgrund dessen, was Micha
erzählte, liessen die Minister Baruch kommen, damit er ihnen die Botschaft des
Jeremia vorlas.
Als sie alles gehört hatten, schauten
sie einander erschrocken an und sagten zu ihm: »Das müssen wir unbedingt dem
König melden!« (Jer 36,16)
[
Wie herausfordernd das geschriebene war wird dadurch
deutlich, dass die Minister Baruch rieten, sich und Jeremia in Sicherheit zu
bringen.
Da gaben ihm die Minister den Rat: »Du und Jeremia,
ihr müsst euch schnell verstecken! Niemand darf wissen, wo ihr seid!« (Jer 36,19)
Die Minister liessen die Buchrolle im
Zimmer des Staatsschreibers Elischama zurück und begaben sich zum König in den
Palasthof. Sie berichteten ihm alles. (Jer 36,20)
Der König schickte Jehudi, um die
Rolle zu holen. Er holte sie aus dem Zimmer des Staatsschreibers Elischama und
begann, sie vor dem König und den führenden Männern, die bei ihm versammelt
waren, vorzulesen. (Jer 36,21)
Der König wohnte damals im Winterhaus,
denn es war der neunte Monat. In einem Kohlenbecken vor ihm brannte ein Feuer. (Jer 36,22)
Er hatte ein Messer zur Hand genommen,
wie es die Schreiber zum Anspitzen der Federkiele benutzen, und immer, wenn
Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt der König sie mit dem
Messer von der Buchrolle ab und warf sie in die Flammen, bis schliesslich die
ganze Rolle vernichtet war. (Jer 36,23)
Keiner von den Zuhörern erschrak und
zerriss seine Kleider, weder der König noch irgendeiner seiner Leute. (Jer 36,24)
Dabei hatten Elnatan, Delaja und
Gemarja den König dringend gebeten, die Rolle nicht zu verbrennen. Aber er
kümmerte sich nicht um ihre Bitte. (Jer 36,25)
Im Gegenteil, er gab seinem Sohn
Jerachmeël sowie Seraja, dem Sohn Asriëls, und Schelemja, dem Sohn Abdeels, den
Befehl, den Propheten Jeremia und seinen Sekretär Baruch zu verhaften. Der HERR
aber hatte dafür gesorgt, dass man sie nirgends fand. (Jer
36,26)
[
Ja, Gottes Wort bewegt! Es lässt niemanden wirklich kalt.
Jojakim gab seiner Verachtung dadurch Ausdruck, dass er etwas ganz ungeheuerliches
Tat. Er verbrannte diese Schriftrolle Stück um Stück.
Keiner von den Zuhörern erschrak und
zerriss seine Kleider, weder der König noch irgendeiner seiner Leute. (Jer 36,24)
[
Sie nahmen es einfach hin. Nur drei Männer versuchten unter
Lebensgefahr den König davon abzuhalten diese Schriftrolle zu verbrennen.
[
Das beeindruckte ihn ganz und gar nicht. Er gab den Befehle
Jeremia und seinen Sekretär zu verhaften.
[
Es ist eben unangenehm, wenn man die Wahrheit zu hören
bekommt! Unangenehm zu hören, in welch schlimmer Situation man steckt. Er
wollte offenbar nicht wahr haben, wie aussichtslos seine Lage war.
[
Er dacht wohl, wenn er die Schrift verbrenne, sei sie
ungültig und er könne so das Unglück, das auf ihn zukomme, abwenden. Welch eine
Dummheit!
[
Sein Vater Josia reagierte völlig anders auf Gottes Wort.
Als er 26 Jahre alt war entdeckt man wieder die Bücher Mose und sie wurden ihm
vorgelesen. Er war entsetzt:
Als der König hörte, was in diesem
Gesetzbuch stand, zerriss er sein Gewand. (2.Kön
22,11)
[
Gott reagiert positiv auf ihn:
die ich gegen diese Stadt und ihre Bewohner gesprochen
habe: Es soll ihnen so ergehen, dass alle Völker das Entsetzen packt; wer einem
andern Böses wünschen will, wird sagen: Es ergehe dir wie Jerusalem! Aber du hast es dir zu Herzen genommen und dich meinem
Urteil gebeugt, du hast dein Gewand zerrissen und vor mir geweint; deshalb habe
ich auch dein Gebet erhört.(2.Kön 22,19)
[
Aber sein Sohn, hatte offensichtlich nicht viel von seinem
Vater gelernt. Doch die Reaktion von Jojakim ist ganz typisch für Menschen.
Jojakim war nicht der letzte, der Gottes Worte vernichten wollte.
[
Blicken wir zurück, in die vergangenen Jahrhunderte, gibt es
genügend Beispiele, wie Menschen versuchten die Bibel zu vernichten.
[
Im Jahr 303 n.Chr. erliess der grosse römische Kaiser
Diokletian den Befehl, alle Christen und ihr heiliges Buch zu vernichten. Es
wurde einer der grössten Angriffe auf Gemeinde und Bibel in der Geschichte:
Hunderttausende Christen wurden getötet, und fast alle Bibelhandschriften wurden
verbrannt.
[
Bis heute gibt es Länder, in denen es verboten ist eine
Bibel zu besitzen. Oft versuchten Regierungen die Menschen von der Bibel
fernzuhalten oder sie ihnen wegzunehmen. Damit legten sie das beste Zeugnis für
die Kraft dieser Botschaft ab.
[
Der berühmte französische Rationalist Voltaire, der 1778
starb, behauptete sogar, dass die Bibel innerhalb von hundert Jahren nur noch
als Antiquität zu finden sein würde.
[
Es gibt aber noch eine weitere Form der Vernichtung von
Gottes Wort, die heute auch sehr aktuell ist. Man verbrennt und verbietet die
Bibel nicht, aber man sagt, das seien Worte von Menschen geschrieben, auf die
man sich nicht wirklich verlassen kann. Durch gezielte Umdeutung wird dem Wort
Gottes die Kraft genommen. Man spricht von dem, was uns gefällt und nicht mehr
von dem was Gott gefällt. Deshalb sagte Paulus dem Timotheus:
Denn es kommt eine Zeit, da werden die Menschen der gesunden
Lehre des Evangeliums kein Gehör mehr schenken. Stattdessen werden sie sich
Lehrer aussuchen, die ihren eigenen Vorstellungen entsprechend und die sagen,
was sie hören möchten. / Sie werden die Ohren vor der Wahrheit verschliessen
und sich Legenden und Spekulationen zuwenden. 2.Tim.4,3-4.
[
Wie reagierst Du auf Gottes Worte?
[
Kannst Du das hören, wenn Gott dir sagt, dass Du verloren
bist und nur durch die Hinwendung zu ihm Rettung erfährst? Oder ärgert dich
das?
[
Die Folge daraus ist eindeutig, wie König Jojakim, der das
Unglück nicht von sich wenden konnte, kannst Du das Unglück auch nicht von Dir
wenden, es sei denn Du beanspruchst das Angebot, welches uns Gott macht durch
Jesus Christus! In der Apg. steht über ihn:
In keinem anderen ist das Heil, ist auch kein anderer Name
unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden. Apg.4,12.
[
So sicher uns unser Verderben ist, genauso sicher ist uns
unsere Rettung, wenn wir Jesus als unseren Erlöser annehmen.
[ Diese Begebenheit zeigt deutlich, dass Gott die Vernichtung seiner Worte nicht einfach hinnimmt. Er beauftragt Jeremia erneut:
»Nimm eine neue Rolle und lass alles
darauf schreiben, was in der ersten Rolle stand! (Jer
36,28)
Da nahm Jeremia eine neue Buchrolle
und gab sie seinem Schreiber Baruch. Dieser schrieb nach Jeremias Diktat noch
einmal alles auf, was schon in der Rolle stand, die König Jojakim ins Feuer
geworfen hatte. Doch fügte Jeremia noch viele ähnliche Worte hinzu. (Jer 36,32)
[
Ganz und gar unmöglich ist es, Gottes Wort zu vernichten!
Gott lässt das einfach nicht zu. Er gibt dem Jeremia erneut den Auftrag, alles
nochmals aufzuschreiben. Da fällt mir unweigerlich das Wort aus Jes.40,8 ein,
wo es heisst:
»Das Gras verdorrt, die Blumen
verwelken; aber das Wort unseres Gottes bleibt für immer in Kraft.« (Jes 40,8)
[
Und das Wort Jesu in Mt.24,35:
Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden
nicht vergehen. Mt.24,35.
[
Blicken wir nochmals zurück zu Kaiser Diokletian, 303 n.Chr.
22 Jahre nach der Vernichtung der Bibel-Handschriften wurde die Bibel von
Kaiser Konstantin auf dem ersten allgemeinen Konzil zur unfehlbaren Autorität
erhoben. Ausserdem gab er Eusebius den Auftrag, fünfzig Kopien der Bibel auf
Kosten der Regierung anfertigen zu lassen.
[
Und 50 Jahre nach dem Tode Voltairs, der glaubte die Bibel
werde aussterben, gebrauchte die Genfer Bibelgesellschaft seine Druckerpresse
und sein Haus, um Mengen von Bibeln zu produzieren!
[
So wunderbar setzt der Gott Zeichen, dass wir erkennen, dass
es sich um sein lebendiges und ewiges Wort handelt.
Schluss
ð Zusammenfassung
ð Eingangs
fragte ich:
ð Was
bewegt die Juden heute noch, die Heilige Schrift, in welcher es selbst so oft
und so nachdrücklich als verstockt, undankbar und verdorben erklärt wird, zu
hüten und zu bewahren?
ð Die
Antwort ist ganz einfach: Sie wissen, dass es Gottes Wort ist! Sie wissen dies,
weil sie in ihrer eigenen Geschichte erlebt haben, dass das, was in der Bibel
steht, sich erfüllt hat und sie wissen deshalb auch, dass sich das bis jetzt
Unerfüllte erfüllen wird. Also, sie wissen, dass es Gottes Wort ist!
ð Bist
Du Dir bewusst, dass Du mit der Bibel das kostbarste Gut hast, welches ein
Mensch in den Händen halten kann?
ð Wieviel
hast Du davon wirklich gelesen?
ð Wieviele
Seiten hat Deine Bibel?
ð Bist
Du Dir bewusst, dass Du die Bibel wegwerfen, missachten oder gar verbrennen
kannst, und doch bleibt das Wort gültig, und Du wirst genau an diesem Wort
gemessen werden? Gott sagt:
Vielleicht werden die Leute von
Juda umkehren, wenn sie hören, welches Unheil ich über sie
bringen will. Vielleicht geben sie ihr verkehrtes Leben auf, und ich kann ihnen
ihre Schuld vergeben. (Jer 36,3)
Amen
Hindergrund:
Der Dienst Jeremias -> Jer.25,3.
König Jojakim -> 2.K”.23,34-24,9 + 2.Chron.36,4-9.
Jeremia + Uria im Tempel -> Jer.26,23.
·
Was über Jojakim gesagt wurde -> Jer.22,18+19.