Wenn der Herr es zulässt!
Jakobus 4, 13-17

 

 

I.    Mit einer gesunden Selbsteinschätzung leben

II.      Mit der richtigen Grundeinstellung planen

III.     In der Gegenwart handeln

 


Einleitende Gedanken

Erneut stehen wir am Anfang eines neuen Jahres. Ein Jahreswechsel macht uns immer wieder bewusst, wie schnell uns das Leben vorwärts treibt.

Natürlich machen sich viele Gedanken darüber, wie sich das nächste Jahr entwickeln wird. Welche Ziele sollen wir uns stecken? Die meisten von uns haben bereits schon einige für das nächste Jahr geplant. Auch unsere Gemeinde hat schon fleissig geplant: Im Februar den Musicalworkshop, an Auffahrt die Ferientage in Kandersteg, vor den Sommerferien eine Taufe im Zürichsee usw.

Aber niemand von uns weiss, ob wir alles, was wir planen auch durchführen können.

Wir können zwar eine gewisse Entwicklung begünstigen, aber ob wir das erreichen, was wir erreichen möchten, liegt eben selten in unseren Händen.

Jakobus macht die Christen auf diese Tatsache aufmerksam. Er ermahnt uns den Blick für die Realität nicht zu verlieren. Er will, dass wir uns nicht überschätzen. Wir lesen zuerst einmal diesen interessanten Abschnitt im Jakobusbrief.

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Nun zu euch, die ihr sagt: „Heute oder spätestens morgen werden wir in die und die Stadt reisen! Wir werden ein Jahr lang dort bleiben, werden Geschäfte machen und werden viel Geld verdienen!“ Jakobus 4, 13.

Dabei wisst ihr nicht einmal, was morgen sein wird! Was ist schon euer Leben? Ein Dampfwölkchen seid ihr, das für eine kleine Weile zu sehen ist und dann wieder verschwindet. Jakobus 4, 14.

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Statt solche selbstsicheren Behauptungen aufzustellen, solltet ihr lieber sagen: „Wenn der Herr es will, werden wir dann noch am Leben sein und dieses oder jenes tun.“ Jakobus 4, 15.

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Doch was macht ihr? Ihr rühmt euch selbst und prahlt mit euren überheblichen Plänen. Alles Rühmen dieser Art ist verwerflich. Jakobus 4, 16.

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Denkt also daran: Wenn jemand weiss, was gut und richtig ist, und es doch nicht tut, macht er sich schuldig. Jakobus 4, 17.

I.               

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Mit einer gesunden Selbsteinschätzung leben

Offensichtlich gab es Christen, die mit grösster Selbstverständlichkeit die Zukunft planten. Sie waren sich ihres Erfolgs sicher. So schreibt Jakobus:

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Nun zu euch, die ihr sagt: „Heute oder spätestens morgen werden wir in die und die Stadt reisen! Wir werden ein Jahr lang dort bleiben, werden Geschäfte machen und werden viel Geld verdienen!“ Jakobus 4, 13.

Der Plan viel Geld zu machen ist ja nichts Schlimmes. Es ist die Selbstherrlichkeit, die aus diesen Worten hervorgeht. Das erinnert mich an die Kraft des positiven Denkens. Du musst nur daran glauben, dass du Erfolg hast und der Erfolg wird sich fast automatisch einstellen. Aber so einfach ist es eben im Leben nicht. Jakobus sieht in dieser Lebenseinstellung eine totale Selbstüberschätzung. Deshalb holt der diese Leute auf den Boden der Realität zurück, indem er sagt:

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Dabei wisst ihr nicht einmal, was morgen sein wird! Was ist schon euer Leben? Ein Dampfwölkchen seid ihr, das für eine kleine Weile zu sehen ist und dann wieder verschwindet. Jakobus 4, 14.

Ihr benehmt euch wie wenn ihr das Leben im Griff hättet, aber das Leben hat euch im Griff. Ihr wisst nicht einmal, ob ihr den nächsten Tag überleben werdet. Ihr wisst nicht, was morgen passieren wird, das eure Pläne komplett durchkreuzen könnte.

Das ist bis heute so. Die Ereignisse der letzten Jahre haben uns das deutlich gezeigt. Niemand hatte die Wirtschaftskrise der letzten Jahre vorhergesehen und viele Firmen und Menschen haben schneller alles verloren, als sie es sich je vorstellen konnten. Niemand hätte vor wenigen Jahren geglaubt, dass die Hypothekarzinsen so tief sinken würden. Und niemand glaubt heute, dass sie, wie vor vielen Jahren, wieder auf über 8% steigen würden. Wir dachten Oel und Benzin würden immer teurer werden und jetzt sind die Preise zusammengebrochen.

Wir wissen nicht, was morgen sein wird. Selbst die besten Zukunftsforscher können im Grunde nur vermuten, was die Zukunft mit sich bringen wird.

Wir meinten alles im Griff zu haben und doch werden wir immer wieder durch die verschiedensten Ereignisse überrascht und verunsichert. Und wir wissen auch nicht, ob wir morgen noch gesund sein werden. In den Sprüchen werden wir gewarnt:

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„Gib nicht an mit dem, was du morgen vorhast! Du weisst ja nicht einmal, was dir heute zustösst.“ Sprüche 27, 1.

Udo Jürgens war fit und mitten in einer erfolgreichen Tournee und plötzlich bricht er bei einem Spaziergang zusammen.

Eigentlich ist das uns allen klar, trotzdem neigen wir dazu, diese Tatsachen zu verdrängen. Selbst als Christen neigen wir dazu diese Tatsachen zu verdrängen, obwohl uns Gott öfters daran erinnert.

Er führt uns vor Augen, wie vergänglich wir sind. Wie bedeutungslos die Dinge werden, die uns oft so wichtig erscheinen. Wir nehmen uns oft so wichtig, als ob wir das Zentrum der Welt wären. Je reicher wir sind und je mehr Macht wir haben, desto eher neigen wir dazu uns wichtiger zu nehmen, als wir es eigentlich sind. Würden wir die Menschheitsgeschichte überblicken, dann würden wir schnell merken, dass unser Leben, selbst wenn wir einflussreich sind, aufs Ganze gesehen nicht sehr bedeutungsvoll ist. Unser Leben ist vielmehr wie ein Tropfen, der auf einen heissen Stein fällt. Oder wie es Jakobus sagt:

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„Was ist schon euer Leben? Ein Dampfwölkchen seid ihr, das für eine kleine Weile zu sehen ist und dann wieder verschwindet.“ Jakobus 4, 14.

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Eben, wie ein Tropfen, der auf einen heissen Stein fällt. In verschiedenen Psalmen wird das uns auch gesagt. Hier zwei Beispiele:

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„Wie ein Hauch ist der Mensch, und sein Leben gleicht dem schwindenden Schatten.“ Psalm 144, 4.

„Gott weiss, was für Geschöpfe wir sind; er kennt uns doch: Wir sind nur Staub!“ Psalm 103, 14.

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„Der Mensch ist so vergänglich wie das Gras, es ergeht ihm wie der Blume im Steppenland: Ein heisser Wind kommt - schon ist sie fort, und wo sie stand, bleibt keine Spur von ihr.“ Psalm 103, 15-16.

Damit will Gott nicht sagen, dass wir in seinen Augen bedeutungslos sind. Er will uns damit nur sagen, dass wir die Tendenz haben, uns selber zu überschätzen. In den Augen Gottes sind wir sehr wichtig. Diese Tatsache, dass wir in den Augen Gottes wichtig sind, ist eigentlich auch das Einzige, was unser Leben wirklich bedeutungsvoll macht. So fährt der Psalmschreiber weiter:

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„Die Güte Gottes bleibt für immer bestehen; bis in die fernste Zukunft gilt sie denen, die ihn ehren.“ Psalm 103, 17.

Gottes Güte ist das, was unser Leben wertvoll und bedeutend macht: In der Beziehung zum Schöpfer bekommen wir den Zugang zu ewigen Werten. Nicht das, was wir erreicht haben oder noch erreichen werden, verleiht unserem Leben Bedeutung, denn was wir erreichen können ist vergänglich. In der Beziehung zu Gott bekommen wir den Zugang zu Unvergänglichem, Werte, die über den Tod hinaus von grösster Bedeutung sind.

Der Zugang zu diesen ewigen, unvergänglichen Werten bekommen wir durch den Glauben an Jesus Christus.

Wenn wir zu Jesus gehören, dann bekommt unser Leben nicht nur Bedeutung, sondern wir bekommen unvergängliche Werte, unabhängig davon, ob wir unsere Ziele erreichen oder nicht. Jesus sagt:

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„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer lebt und an mich glaubt, wird niemals sterben. Glaubst du das?“ Johannes 11, 25-26.

Glaubst du das? Petrus beschreibt das noch anders:

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Ihr seid ja von neuem geboren, und dieses neue Leben hat seinen Ursprung nicht in einem vergänglichen Samen, sondern in einem unvergänglichen, in dem lebendigen Wort Gottes, das für immer Bestand hat. 1. Petrus 1, 23.

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Genau das bestätigt die Schrift, wenn sie sagt: „Alles menschliche Leben gleicht dem Gras, und all seiner Herrlichkeit ergeht es wie einer Blume auf dem Feld. Das Gras verdorrt, und die Blume verwelkt, aber das Wort des Herrn hat für immer und ewig Bestand.“ 1. Petrus 1, 24.

Dieses Wort ist nichts anderes als das Evangelium, das euch verkündet wurde. 1. Petrus 1, 25.

Wer noch nicht weiss, ob er zu Jesus gehört, der sollte dies doch sofort klären. Das ist viel wichtiger als alle Vorsätze, wichtiger als jeder Plan für das neue Jahr.

II.           

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Mit der richtigen Grundeinstellung planen

Aber wenn unser Leben so quasi verdunstet, sollen wir dann überhaupt noch planen? Sollen wir uns noch Gedanken darüber machen, wie wir unser Leben gestalten sollen? Oder wäre es nicht besser und sinnvoller, einfach in den Tag hineinzuleben, sozusagen von der Hand in den Mund? Wenn wir nur schon daran denken, könnte uns übel werden. Das passt einfach nicht zu unserer Mentalität. Wir sind anders erzogen. Wir haben schon oft erfahren, wie wichtig es ist, dass man vorausdenkt und plant. Ein ungeplantes Leben widerstrebt den meisten von uns. Es ist uns nicht wohl, wenn wir nicht planen können.

Jakobus will uns mit seinen Äusserungen gar nicht vom Planen abhalten. Es geht ihm um eine Grundeinstellung. Er sagt das folgendermassen:

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Statt solche selbstsicheren Behauptungen aufzustellen, solltet ihr lieber sagen: „Wenn der Herr es will, werden wir dann noch am Leben sein und dieses oder jenes tun.“ Jakobus 4, 15.

Wir können also frisch und fröhlich planen, aber nicht mit dieser Selbstsicherheit, mit der das oft geschieht. Nicht mit geschwellter Brust: Wenn ich das will, dann werde ich das schaffen!

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Bei aller Planung sollen wir uns unserer Verletzlichkeit bewusst bleiben. Wir wissen eben nicht was morgen sein wird. Deshalb sollen wir in unserem planen uns unserer Abhängigkeit von Gott bewusst bleiben. Alles Planen soll von dieser Überzeugung bestimmt sein:

„Wenn der Herr es will, werden wir dann noch am Leben sein und dieses oder jenes tun.“ Jakobus 4, 15.

Paulus plante seine Vorhaben mit genau dieser Einstellung. Den Christen in Ephesus sagte er bei der Verabschiedung:

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„Wenn Gott es will, werde ich zu euch zurückkommen.“ Apostelgeschichte 18, 21.

Und den Korinthern schrieb er:

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„Ich werde sehr bald zu euch kommen, wenn der Herr es zulässt.“ 1. Korinther 4, 19.

Paulus plante immer, aber er wusste, dass es anders kommen könnte. Er vertraute Gott.

Jakobus hatte offensichtlich festgestellt, dass viele Christen in selbstherrlicher Weise und siegesgewiss planten, als ob sich ihnen nichts in den Weg stellen könnte. Als ob sie die sie das Schicksal selber steuern könnten. So spricht Jakobus diese Haltung direkt an:

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„Doch was macht ihr? Ihr rühmt euch selbst und prahlt mit euren überheblichen Plänen. Alles Rühmen dieser Art ist verwerflich.“ Jakobus 4, 16.

Ihr denkt und plant, als ob ihr es aus eigener Kraft schaffen könntet, als ob ihr die Geschicke dieser Welt lenken würdet. Das ist verwerflich!

Könnte das nicht auch auf uns zutreffen? Meinen wir manchmal nicht, dass alles machbar ist, wenn man es nur richtig anpackt?

Selbst für das Gemeindewachstum scheinen manche feste Regeln zu kennen. Wenn wir z.B. genügend beten, Bibel lesen, spenden usw. dann wird die Gemeinde wachsen. Gemeindewachstum wird so durch unsere Leistung vollbracht. Natürlich ist es wichtig, dass wir das alles tun. Doch Wachstum lässt sich nicht erzwingen. Wir können Wachstum nicht machen.

Wir dürfen planen und wir sollen uns ganz und gar für das Reich Gottes einsetzen, doch was dabei schlussendlich entstehen wird, das müssen wir Gott überlassen.

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Es ist gut, dass wir als Gemeinde planen, was wir in diesem Jahr tun möchten. Es ist wichtig, dass wir nicht einfach in den Tag hineinleben und mal schauen, was dabei rauskommt. Es wird dabei nicht viel herauskommen. Wir müssen planen und auf unsere gesteckten Ziele hinarbeiten. Doch ob uns alles gelingen wird, das liegt nicht nur in unseren Händen. So wollen wir alles Planen und Arbeiten mit der richtigen Einstellung tun:

„Wenn der Herr es will, werden wir dann noch am Leben sein und dieses oder jenes tun.“ Jakobus 4, 15.

III.       

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In der Gegenwart handeln

Jakob fügt nun einen, in diesem Zusammenhang etwas überraschenden Gedanken hinzu:

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„Denkt also daran: Wenn jemand weiss, was gut und richtig ist, und es doch nicht tut, macht er sich schuldig.“ Jakobus 4, 17.

Hier geht es nicht um die Planung der Zukunft, sondern um das Wirken in der Gegenwart. Wenn du jetzt weisst, was gut und richtig ist, dann tu es. Warte nicht auf morgen. Tue es jetzt.

Vielleicht weisst du, dass du etwas tun solltest, aber aus irgendwelchen Gründen tust du es nicht.

Vielleicht solltest du etwas in einer Beziehung klären, aber du tust es nicht. Vielleicht weisst du, dass du eine schlechte Gewohnheit aufgeben solltest, aber du willst nicht.

Jakobus erinnert uns daran, dass es neben den Plänen für die Zukunft auch ein Leben in der Gegenwart gibt, das wir nicht aus den Augen verlieren sollten.

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Schlussgedanke

Konzentrieren wir uns also auf das Wesentliche und nicht so wie es der reiche Kornbauer tat. Er hatte einen riesigen Erfolg bei seiner Ernte, so dass er neue Scheunen bauen musste. Doch dachte er dabei nur an sich. Er plante seine Zukunft und vergass das zu tun, was gut und richtig war, nämlich auch die armen Menschen an seinem Erfolg teilhaben zu lassen. Und Gott sagt ihm:

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„Du Narr, noch in dieser Nacht werde ich dein Leben von dir zurückfordern! Wem gehört dann dein Besitz?“ Lukas 12, 20.

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Wir sollen in unserem Leben planen, doch dabei sollten wir nicht vergessen, heute das Richtige und Gute zu tun. Und wenn wir unsere Zukunft planen, dann vergesst nie:

„Wenn der Herr es will, werden wir dann noch am Leben sein und dieses oder jenes tun.“ Jakobus 4, 15.