Echte Helden sind bescheiden
Reihe: Gott sucht echte Helden (1/6)
Richter 6, 1-24
I. Selbstverschuldet in eine hoffnungslose Lage geraten
II. Gott hilft trotzdem mit einem speziellen Mann
Einleitende Gedanken
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In der Schweiz leisten rund 2, 5 Millionen Menschen
ungefähr 640 Millionen Stunden Freiwilligenarbeit. Radio und Fernsehen SRF starteten
für diese Leute eine Aktion: Helden des Alltags.
2012 wurde eine Frau prämiert, die ehrenamtlich als Bewährungshelferin arbeitet.
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2013 gewann eine Frau den Titel „Held des Alltags“, die
ihr Kind aufgrund einer Krebserkrankung verlor. Sie realisierte, dass es
hilfreich wäre, wenn sie Fotos ihres Kindes hätte, auch aus der Zeit der
Erkrankung. Doch daran dachte damals niemand. Sie suchte daraufhin Profifotografen,
die kostenlos zu Familien mit schwerkranken Kindern gehen und gute Erinnerungsfotos
machen, die den Familien helfen, den Verlust ihres Kindes besser zu
verarbeiten. Das ist eine Heldin des Alltags.
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Im Thurgau sucht der Feuerwehrverband „Stille Helden“.
Und spätestens seit dem 11. September 2001, dem Einsturz der Twin Towers in New
York, wissen wir, dass Feuerwehrmänner Heldentaten vollbringen.
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In Montlingen im Rheintal existiert sogar eine
Akademie für Helden.
Offensichtlich sind wir von vielen Helden umgeben. Doch uns faszinieren die grossen Helden. Hollywood produziert sie ohne Ende: Spiderman, Superman, Batman, Frodo, Aragon, James Bond, Tarzan, Jack Bauer usw.
Aber diese Helden sind Kunstfiguren, mit denen sich viel Geld machen lässt, die aber mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben.
Echte Helden sind Menschen wie du und ich. Menschen, die hervorragende Leistungen erbringen. Sie sind im richtigen Moment mutig und aufopferungsbereit. Sie suchen nicht einen Vorteil für sich selber, sondern sie engagieren sich für etwas Grösseres. Das sind die echten Helden und solche Helden sucht Gott. Das ist aber nicht immer einfach. Als Israel in einer schwierigen Situation war, suchte Gott einen Helden, aber da war keiner. Durch den Propheten Hesekiel sagt er:
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„Ich suchte überall nach einem, der in die Bresche springen
und die Mauer um mein Volk vor dem Einsturz bewahren würde, damit ich es nicht
vernichten müsste; aber ich fand keinen.“ Hesekiel 22, 30.
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Zum Glück war das nicht immer so. Gott hat in anderen
Zeiten immer wieder Helden gefunden. So auch in der Richterzeit. Das ist die
Zeit nach der 40jährigen Wüstenwanderung, nachdem sich die Israeliten im Land
Kanaan ansiedelten. Diese Zeit dauerte ca. 300 Jahre bis Saul König von Israel
wurde.
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Gott suchte in dieser Zeit immer wieder Helden. Richter
werden sie genannt. Einer dieser Richter war Gideon und mit ihm werden wir uns
in dieser Predigtreihe beschäftigen. An seinem Beispiel sehen, was echte Helden
ausmacht. Das heutige Thema ist: Echte Helden sind bescheiden.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Richter 6, 1-24; Hesekiel 22, 30
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Nachdem sich die zwölf Stämme Israels endlich im Land niederlassen konnten, das Gott ihnen versprochen hatte, lief vorerst alles gut. Die Israeliten verehrten und dienten Gott, der sie aus Ägypten hierher geführt hatte. Das änderte leider relativ schnell nachdem Josua und all die Leute gestorben waren, die das alles miterlebt hatten. Die nächste Generation wandte sich von Gott ab, obwohl es ihnen an nichts fehlte.
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„So kam es, dass die Leute von Israel taten, was dem HERRN
missfällt: Sie verliessen den Gott ihrer Vorfahren, der sie aus Ägypten
herausgeführt hatte, und liefen fremden Göttern nach. Sie fingen an, die Götter
ihrer Nachbarvölker anzubeten, und beleidigten damit den HERRN.“ Richter 2, 11.
Was sollte Gott tun? Menschen kann man nicht zu ihrem Glück zwingen. So wandte sich Gott vom Volk Israel ab, das nichts mehr von ihm wissen wollte, und überliess sie ihren Göttern. Das hatte fatale Folgen, denn jetzt stand Israel nicht mehr unter dem Schutz Gottes. Das führte dazu, dass sie von anderen Völkern unterdrückt wurden. Wenn dann die Situation für die Israeliten unerträglich wurde, erinnerten sie sich plötzlich an ihren Gott und sie schrien um Hilfe.
Bereits vier Richter hatte Gott berufen, darunter auch eine Frau, die Israel aus einer verfahrenen und hoffnungslosen Lage heraushelfen mussten. Doch spätestens nach dem Tod des Richters fielen sie in ihre Gottlosigkeit zurück. Soweit war es auch wieder zur Zeit von Gideon gekommen.
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„Von neuem taten die Leute von Israel, was dem Herrn
missfällt. Deshalb gab er sie sieben Jahre lang in die Gewalt der Midianiter.“ Richter
6, 1.
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Die Midianiter wurden so stark, dass sich die
Israeliten in den Bergen, Schluchten, Höhlen und Festungen versteckten. Jedes
Mal wenn Israel gesät hatte, kamen die Midianiter und Amalekiter, um die gesamte
Ernte des Landes zu vernichten. Wie ein riesiger Heuschreckenschwarm zerstörten
sie alles. So wurde Israel bettelarm. Und was taten sie in ihrer hoffnungslosen
Lage? Sie schrien zu Gott!
„In ihrer Not schrien sie zum HERRN um Hilfe.“ Richter 6, 6.
Jetzt soll Gott ihnen helfen. Offensichtlich waren ihre Götter und Götzen dazu nicht fähig. Gott hörte den Hilferuf, er wollte aber zuerst eines klarstellen. Er wollte, dass sie wissen, dass sie sich selber in dieses Elend manövriert hatten. Er sandte zuerst einen Propheten, der im Auftragt Gottes folgendes sagte:
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„Ich habe euch aus der Sklaverei in Ägypten befreit und
euch hierher geführt. Ich habe euch vor den Ägyptern gerettet und ebenso aus
der Hand aller Völker, die euch unterdrückten. Ich habe diese Völker vor euch
her aus ihrem Land vertrieben und es euch gegeben.“ Richter 6, 8-9.
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„Und ich habe zu euch gesagt: Ich bin der Herr, euer Gott;
verehrt nicht die Götter der Amoriter, in deren Land ihr lebt! Aber ihr habt
nicht auf mich gehört.“ Richter 6, 10.
Gott will ihnen klarmachen, dass sie für das Elend, in dem sie sich befinden, selber verantwortlich sind. Hätten sie Gott nicht verlassen, um andere Götter zu verehrt, wäre es nie soweit gekommen.
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Sie sollen ja nicht auf die Idee kommen, die Schuld bei
Gott zu suchen. Gott anzuklagen ist eine Strategie, die seit dem Sündenfall vielfältig
angewandt wird. Adam verteidigte sich damals mit dem Versuch, Gott für seine
Schuld verantwortlich zu machen:
„Die Frau, die du mir an die Seite gestellt hast, gab mir davon; da habe ich gegessen.“ 1. Mose 3, 12.
Eigentlich bist du schuld Gott, denn die Frau, die mich verführte, habe ich von dir bekommen. Diese Taktik wird bis heute angewandt. Bei uns klingt das dann so.
Wenn Gott allmächtig ist, warum greift er nicht ein? Warum verhindert er nicht, dass in Afrika täglich Tausende von Kindern verhungern? Warum hilft er nicht all den Verzweifelten und Hoffnungslosen, all denen, die Angst haben? Warum lässt er den Islamischen Staat so stark werden usw.
Die Schlussfolgerung lautet dann: Wenn Gott das alles zulässt, gibt es eben keinen Gott, jedenfalls keinen liebenden Gott.
Doch, es gibt einen liebenden Gott. Es ist der Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat. Das Elend in unserer Welt ist von Menschen gemacht. Sie wollen vom lebendigen Gott nichts wissen, aber wenn es dann brennt und die selbstgebastelten Löschversuche nicht mehr funktionieren, dann schreit man: Gott, wo bist du? Warum lässt du das zu? Wenn es dich gibt, dann hilf wenigstens jetzt!
Das ist wirklich sehr billig und das Eigenartige ist, dass sich die Menschen dabei noch wahnsinnig intelligent vorkommen.
Für Gott war es eindeutig. Die Israeliten hatten sich selber in dieses Elend manövriert. Sie verliessen Gott, um tote Götzen zu verehren. Was konnten sie anderes erwarten!?
Sie begingen damit die fundamentalste Sünde, die ein Mensch begehen kann. Es gibt keine Sünde, die schwerer wiegt als die, sich vom Schöpfer abzuwenden. Wer das tut, muss sich nicht wundern, wenn er mit dem Leben plötzlich nicht mehr zurechtkommt. Jesus sagt einmal ganz deutlich, was die fundamentale Sünde des Menschen ist. Er sagt seinen Jüngern:
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„Wenn der Heilige Geist kommt, wird er der Welt zeigen,
dass sie im Unrecht ist; er wird den Menschen die Augen öffnen für die Sünde,
für die Gerechtigkeit und für das Gericht.“ Johannes 16, 8.
„Er wird ihnen zeigen, worin ihre Sünde besteht: darin, dass sie nicht an mich glauben.“ Johannes 16, 9.
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Die fundamentale Sünde ist die Ablehnung und
Gleichgültigkeit gegenüber Gott. Bei der Sünde geht es nicht um Moral. Die
Sünde ist ein Zustand. Wer nun ohne Gott leben will, kann das selbstverständlich
tun, aber dann hat man keinen Grund Gott irgendetwas vorzuwerfen. Das einzige,
was wir dann machen können ist das, was Israel tat: Gott um Hilfe bitten.
„In ihrer Not schrien sie zum HERRN um Hilfe.“ Richter 6, 6.
Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Mose 3, 12; 5. Mose 28, 33; Richter 2, 6-14.18-19; Richter 10, 6; Richter 17, 6; Richter 18, 1; Richter 21, 25; Jesaja 50, 1; Johannes 16, 8-9
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Das Erstaunliche ist, dass Gott ihnen hilft. Es würde uns vermutlich wenig überraschen, wenn Gott die Israeliten an ihre Götter verwiesen hätte. Er hätte ihnen sagen können, sie sollen zu ihnen schreien, die sie mit viel Aufwand und Aufopferung verehrten.
Doch Gott liess sein Herz erweichen und er erbarmte sich. Nicht so wie wir das uns gerne Vorstellen. Gott tat nicht einfach ein Wunder und schwubdiwups ist das Problem gelöst. Alle sind wieder happy und das Leben geht weiter wie früher.
Es ist erstaunlich, wie wir als Christen zu einer Art magischem Denken tendieren. Natürlich kann Gott solche krassen Wunder tun. Aber sind wir mal ehrlich. Viele solche Wunder haben wir noch gar nicht erlebt. Gott wirkt oft ganz anders in unser Leben hinein. Das ist natürlich auch ein Wunder, aber es scheint uns nicht so spektakulär.
Meist greift Gott ganz anders ein, wenn er hilft. Sehr oft sucht er sich einen Mann oder eine Frau, die sich von ihm einsetzen lassen. Menschen, die bereit sind, für das Reich Gottes zu kämpfen.
So reagierte er auch auf den Hilferuf von Israel. Gott suchte einen Mann, mit dem er Israel helfen wird. Er geht zu Gideon.
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Da erschien ihm der Engel des HERRN und sprach zu ihm: „Der
HERR mit dir, du streitbarer Held!“ Richter 6, 12.
Gideon, der gerade dabei war Weizen vor den Midianitern zu verstecken, antwortet:
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„Verzeihung, mein Herr! Aber wenn wirklich Gott mit uns
ist, wie konnte uns dann so viel Unglück treffen? Unsere Väter haben uns doch
immer wieder erzählt: ‘Der Herr hat uns aus Ägypten hierher geführt.’ Wo sind
denn nun alle seine Wundertaten geblieben? Nein, der Herr hat uns im Stich
gelassen und uns den Midianitern ausgeliefert!“ Richter 6, 13.
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Selbst Gideon dachte, dass Gott nicht mehr wirken
würde. Was in gewisser Weise auch richtig war, denn Gott hatte sie den Göttern
überlassen. Und Gideon erwartete von Gott auch ein spektakuläres Wunder, wie
zur Zeit, als Gott Israel aus Ägypten führte. Doch der Engel des Herrn liess
sich nicht beeindrucken. Er sagt:
„Du bist stark und mutig. Geh und rette Israel aus der Hand der Midianiter. Ich sende dich!“ Richter 6, 14.
Das war jetzt etwas dicke Post für Gideon. Er soll Israel von diesen übermächtigen Midianitern befreien? Das kann doch nicht sein Ernst sein!? Und wer bin ich schon? Er antwortet:
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„Aber mein Herr, wie soll ich Israel befreien? Meine Sippe
ist die kleinste im ganzen Stamm Manasse und ich bin der Jüngste in meiner
Familie.“ Richter 6, 15.
Es gibt viel bedeutendere, erfahrenere und wichtigere Männer in unserem Volk. Ich bin sozusagen ein kleines Würmchen. Wer würde schon auf mich hören? Die werden mich doch glatt auslachen! Keiner wird mich ernst nehmen, zumal ich sogar der jüngste in meiner Familie bin.
Da ist gar nichts von Selbstüberschätzung. Gar nichts von Stolz. Er denkt nicht: Super, endlich hat mal jemand erkannt, was für ein toller Typ ich bin. Nein! Echte Helden sind meist bescheiden. Sie sind sich nicht bewusst, dass sie Helden sind oder Helden werden könnten. Doch Gott sah das Potenzial in Gideon.
Für Gott sind Herkunft und gesellschaftliche Stellung eines Menschen nicht relevant. Diese Berufung Gideon ist typisch für Gott. Das ist nicht das letzte Mal, dass Gott Menschen für wichtige Aufgaben beruft, die wir nie wählen würden.
Auch der König David war der Jüngste in der Familie. Niemand hätte gedacht, dass Gott ihn zum König erwählen würde.
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Gott sagt zu Gideon:
„Ich werde dir beistehen und du wirst die Midianiter auf einen Schlag vernichten.“ Richter 6, 16.
Gideon realisiert, dass sich hier etwas ganz Besonderes ereignet. Aber er wollte sicher sein, wenn er gegen die übermächtigen Midianiter kämpfen sollte, dass dieser Auftrag tatsächlich vom lebendigen Gott kommt. So bat Gideon den Engel zu warten und dann eilte er in sein Haus.
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„Er kochte ein Ziegenböckchen und backte ungesäuertes Brot
aus einem ganzen Backtrog voll Mehl. Dann legte er das Fleisch in einen Korb,
goss die Brühe in einen Topf, brachte alles zu dem Platz unter der Eiche und
bot es dem Engel des HERRN an.“ Richter 6, 19.
Da liess der Engel des Herrn alles im Feuer aufgehen und im gleichen Moment verschwand er.
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Als Gideon das sah, war ihm sofort klar, dass er den
Engel des Herrn gesehen hatte und erschrak und rief:
„Ich habe deinen Engel gesehen, ich habe ihm gegenübergestanden. Ich muss sterben!“ Richter 6, 22.
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Gideon wusste, wer Gott sieht, der muss sterben. Das
sagte Gott bereits zu Mose. Es gibt jedoch wenige Menschen, die das überlebten
und dazu gehört auch Gideon. Gott beruhigt ihn:
„Zwischen uns ist Frieden! Habakuk keine Angst, du musst nicht sterben.“ Richter 6, 23.
Gideon war beruhigt und er baute Gott einen Altar als Ort der Anbetung.
Die Helden, die sich Gott aussucht, sind meistens unscheinbare und bescheidene Menschen. Oft sind es Menschen, die im sozialen Gefüge einer Gesellschaft keine besondere Stellung einnehmen. Das ist bis heute so. Paulus erinnert die Christen in Korinth daran, dass Gott Menschen nach anderen Massstäben beruft, als wir das tun würden.
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„Seht euch doch einmal in euren eigenen Reihen um,
Geschwister: Was für Leute hat Gott sich ausgesucht, als er euch berief? Es
sind nicht viele Kluge und Gebildete darunter, wenn man nach menschlichen
Massstäben urteilt, nicht viele Mächtige, nicht viele von vornehmer Herkunft.“ 1.
Korinther 1, 26.
Gott sucht seine Helden nach anderen Kriterien, als wir sie uns aussuchen würden. Oft sind es ganz junge Leute, die zwar unerfahren sind, aber bereit, dem Herrn zu dienen. Aber auch ältere und alte Menschen ruft Gott. Eigentlich ist jeder von uns ein potenzieller Held. Denn nicht die Heldentaten machen uns zu echten Helden, sondern die Hingabe an unseren Herrn. Gott ist bereit, dich einzusetzen, wenn du dazu Hand bietest.
Aber betrachten wir noch einen anderen wichtigen Aspekt dieser Geschichte.
Wenn wir Gott in einer Not um Hilfe bitten, dann ist es gut möglich, dass Gott uns einen Menschen zur Seite stellt. Einen Helden für mich, der mir hilft meine Probleme und Schwierigkeiten zu bewältigen.
Ich befürchte, dass wir bereits Hilfsangebote Gottes ausgeschlagen haben, weil wir uns nicht von Menschen helfen lassen wollten. Wir warteten auf ein Wunder und realisierten nicht, dass das Wunder darin bestand, dass Gott mir einen Menschen geschickt hat, der mir helfen könnte.
Gott handelt eben oft anders, als wir es erwarten. Gott beruft sehr oft Menschen, die uns zur Hilfe kommen. Gott will uns so in die Problemlösung mit einbeziehen. Dadurch werden wir reifer als Persönlichkeiten und reifer im Glauben.
Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Mose 32, 31; 2. Mose 3, 6; 19, 22; 2. Mose 24, 22; 2. Mose 33, 18-23; Richter 13, 15-22; 1. Samuel 9, 21; 1. Samuel 22, 2; 1. Könige 19, 11-14; Jesaja 6, 5; Römer 2, 11; 1. Korinther 1, 26-31; 1. Timotheus 6, 16;
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Schlussgedanke
Was ich an dieser Geschichte faszinierend finde ist, dass Gott sich über seinem Volk erbarmt, obwohl sie sich selbstverschuldet in eine ausweglose Situation manövriert hatten. Sie hatten den lebendigen Gott verlassen, um sich vor toten Göttern niederzuwerfen.
Trotzdem reagierte Gott auf ihren Hilferuf. So kann es uns selber gehen. Aus welchen Gründen auch immer, können wir uns in eine ausweglose Situation manövrieren. Sei es, dass wir uns langsam von Jesus entfernt haben und damit verbunden in Schuld und Sünde verstrickten: Lügen, Neid, Herrschsucht, unmoralisches Verhalten, Ehebruch, Streitsuch usw.
Vielleicht geht es uns dann wie Geri Müller. Unsere Lebensführung wird entdeckt und ich stehe beschämt da. Ich bin über mich selbst erschüttert und beschämt frage ich mich, warum ich das überhaupt getan habe. Ich frage mich, warum ich es soweit kommen liess.
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Gut ist natürlich, wenn ich es schon früher realisiere,
wenn in meinem Leben einiges schief läuft. Sobald ich das merke, sollte ich
nicht zögern und zu Gott schreien.
„In meiner Not schreie ich zum HERRN um Hilfe.“ Richter 6, 6.
Je früher desto besser! Gott wird dir gnädig sein und er wird dir noch einmal helfen. Vermutlich nicht so spektakulär, wie du dir das vorstellst. Vermutlich beauftragt er einen Helden, einen unscheinbaren und bescheidenen Menschen, der sich von Gott in den Dienst nehmen lässt und dir hilft dein Leben wieder neu zu ordnen.
Und denen, die noch gar nicht mit Jesus unterwegs sind. Denen darf ich erfreulicherweise sagen, dass der Held, der dich rettet, vor bald 2000 Jahren geboren ist. Er ist für deine Schuld am Kreuz gestorben. Das ist Jesus. Paulus schreibt nach Rom:
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„Wenn du also mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr
ist, und mit deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat,
wirst du gerettet werden.“ Römer 10, 9.
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Also, wenn du noch nicht mit Jesus unterwegs bist, dann
kannst du ihn anrufen. Egal, was du in deinem Leben angestellt hast. Egal
welches Geheimnis du mit dir rumschleppst, das dich Tag und Nacht belastet.
Jesus rettet und befreit dich. Ganz praktisch geht das so wie Paulus schreibt:
„Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.“ Römer 10, 13.
Du bist nur ein Gebet von Gott und somit von deiner Rettung für Zeit und Ewigkeit entfernt.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Johannes 1, 12; Römer 10, 9-13