Hebräer 11, 40 - Hebräer 12, 3
Reihe: Vertrauensvoll und mutig dem
Ziel entgegen (6/6)
Schriftlesung: Hebräer 11, 39 - Hebräer 12, 3
Gliederung
III. Dem Ziel
konsequent entgegen
Einleitende Gedanken
Es ist geheim, wieviel das ZDF und der ARD für die Übertragungsrechte der Fussball Weltmeisterschaft in Südafrika bezahlen. Fachleute meinen, dass man von mindestens 180 Millionen Euro ausgehen kann. Das sind immerhin ca. 260 Mio. Franken. Warum bezahlt eine Fernsehstation so viel für diese Übertragungsrechte?
Natürlich weil Sport die Menschen begeistert. Das Interesse an den Spielen ist so gross, dass die Werbung während den Spielen teuer verkauft werden kann.
Sport kann Massen begeistern. Riesige Stadien und Hallen füllen sich mit tausenden Menschen, die mit Begeisterung und Spannung verschiedensten Wettkämpfe verfolgen.
Ausserordentliche Leistungen faszinieren und bewegen die Menschen.
Selbst in der Bibel findet der Sport Erwähnung. Paulus schreibt über sein Leben als Christ:
X X
„Ich laufe wie ein Läufer,
der das Ziel nicht aus den Augen verliert, und kämpfe wie ein Boxer, dessen
Schläge nicht ins Leere gehen.“ (1. Korinther 9, 26)
Paulus erklärt anhand eines Sportlers, was im geistlichen Leben wichtig ist. Deshalb der Titel der letzten Predigt der Reihe: Vertrauensvoll und mutig dem Ziel entgegen!: Glauben – wie ein Sportler!
Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Korinther 9, 24-27; 1. Timotheus 6, 12; 2. Timotheus 2, 5; 2. Timotheus 4, 7
|
Selbstverständlich braucht jeder
Sportler ein klares Ziel. Er muss wissen, was er erreichen will. Die Ziele
sind: ein Pokal, eine Medaille oder eine Prämie, Rum und Ehre. Diese Ziele
verhelfen dem Sport zu seiner Faszination. Ohne klare Ziele ist Sport, der
Massen mobilisiert, nicht denkbar. Olypiade, bei der es keine Gewinner gibt,
bei dir wir lediglich zuschauen, wie andere Sport betreiben, ist einfach
langweilig.
Es muss ein Ziel geben, das sich zu
erreichen lohnt. Das gibt den nötigen Ansporn. Diesen Ansporn brauchen wir
auch, wenn wir Jesus nachfolgen. Wir müssen das Ziel kennen, sonst wird die
Sache mit der Nachfolge langweilig und führt zu Leerläufen. Wir müssen wissen,
für was wir leben, was wir erreichen wollen. Nur wenn wir das wissen, sind wir
bereit Ausserordentliches zu tun und Susserordentliches zu ertragen.
Der Schreiber des Hebräerbriefes hat uns
verschiedene Menschen vorstellt, die Gott voll und ganz vertrauten. Wenn wir
dieser geistlichen Sportart einen Namen geben wollten, würde dies Disziplin
„VERTRAUEN“ heissen: Gott in jeder Situation vertrauen.
Dieses Ziel haben sie erreicht. Mit
ihrem Tod, haben sie die Ziellinie überschritten, doch den Pokal, das Preisgeld
haben sie noch nicht erhalten. Mit diesen Menschen zusammen, werden wir das
Preisgeld erhalten. Sie mussten warten, bis der Preis bereitgestellt ist.
X
„Gott hat für unsere Zeit
etwas vorgesehen, was besser ist als alles Frühere, und deshalb können sie erst
zusammen mit uns die Vollkommenheit erreichen.“ (Hebräer 11, 40)
Gegenüber den Menschen, die vor Jesus
lebten, haben wir sogar Vorteile – etwas besseres.
Was ist den das Bessere, was Gott
vorgesehen hat? Es muss sich um Jesus handeln. Jesus, der für unsere Schuld am
Kreuz starb. Jesus, der auch für die Schuld der Menschen, die vor Jesus lebten
und Gott vertrauten, starb. Jesus ist der Nachkomme Abrahams, durch den
Menschen aus allen Nationen gesegnet werden, sprich: gerettet werden, wenn sie
Jesus vertrauen.
Diese Rettungsaktion musste zuerst
stattfinden, damit alle, die Gott vertrauen, sei es vor oder nach Jesus, den
Preis bekommen. Es wird der Tag kommen, an dem wir mit allen Menschen zusammen,
die in ihrem Leben Gott vertrauten, den Siegespreis bekommen werden. Oder wie
es hier steht, die Vollkommenheit erreichen werden. Konkret beschreibt das
Paulus:
X
„Der Herr selbst wird vom
Himmel herabkommen, ein lauter Befehl wird ertönen, und auch die Stimme eines
Engelfürsten und der Schall der Posaune Gottes werden zu hören sein. Daraufhin
werden zuerst die Menschen auferstehen, die im Glauben an Christus gestorben
sind.“ (1. Thessalonicher 4, 16)
X
„Danach werden wir – die
Gläubigen, die zu diesem Zeitpunkt noch am Leben sind – mit ihnen zusammen in
den Wolken emporgehoben, dem Herrn entgegen, und dann werden wir alle für immer
bei ihm sein.“ (1. Thessalonicher 4, 17)
Also, das Ziel ist gesetzt!
Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Mose 3, 15; Matthäus 25, 21; Apostelgeschichte 10, 35; 1. Thessalonicher 4, 16-17; 2. Timotheus 2, 5; 2. Timotheus 4, 7-8; Hebräer 2, 10; Hebräer 10, 34-35; 1. Petrus 4, 12-13; 1. Petrus 5, 4; Jakobus 1, 12; Offenbarung 2, 10; Offenbarung 3, 21; Offenbarung 7, 17
|
Ziele,
die gesetzt sind, müssen natürlich auch erreichbar sein. Unerreichbare Ziele
motivieren nicht, sondern frustrieren.
Würde
jemand von mir verlangen, dass ich ein berühmter Sänger werden müsste, dann
würde mich dieses Ziel frustrieren, weil ich weiss, dass ich das nie schaffen
werde. Warum soll ich mich für dieses Ziel anstrengen. Das ist übrigens auch
ein Problem, das viele junge Menschen in unserer Gesellschaft haben. Sie
sollten einen Beruf lernen, finden aber trotz allen Bemühungen keinen
Ausbildungsplatz. Plötzlich denken sie, warum soll ich mich weiter bewerben,
ich bekomme eh immer Absagen – Ziel unerreichbar. Will man Menschen frustieren
und unglücklich machen, muss man von ihnen Dinge fordern, die sie unmöglich
erreichen können.
Also,
so muss unsere Frage in Bezug auf unseren Glauben lauten: Ist das gesetzte Ziel
erreichbar? Oder werden nur wenig privilegierte und ausserordentlich begabte
Leute dieses Ziel erreichen können? Die Antwort ist eindeutig: Jeder kann das
gesetzte Ziel erreichen, denn
X
„Wir
sind von einer grossen Schar von Zeugen umgeben, deren Leben uns zeigt, dass es
durch den Glauben möglich ist, den uns aufgetragenen Kampf zu bestehen.“ (Hebräer
12, 1)
Eine grosse Schar von
Zeugen beweisen uns, dass wir das Ziel erreichen können. Deshalb hat er die
vielen Beispiele aufgeschrieben. Er wollte an verschiedenen, bekannten und
unbekannten Menschen zeigen, dass das Ziel erreichbar ist – für jeden! Also
auch Du kannst das Ziel erreichen, wenn Du Jesus vertraust.
X X
„Deshalb
wollen auch wir – wie Läufer bei einem Wettkampf – mit aller Ausdauer dem Ziel
entgegenlaufen.“ (Hebräer 12, 1)
Die Anstregungen lohnen
sich, denn wir werden das Ziel erreichen. Hier muss ich deutlich darauf hinweisen, dass dieser
Wettkampf, dieser Lauf, nichts mit unseren eigenen Fähigkeiten und Kräften zu
tun hat. Nach dem Motto, der Schwache wird straucheln und der Starke wird es
schaffen. Wie wenn wir auf uns selbst gestellt wären.
Unsere
Aufgabe ist es einfach, Jesus zu vertrauen. Tun wir das, werden wir erleben,
wie uns Gott ganz praktisch unterstützt und hilft. Jesus sagte einmal seinen
Jüngern:
„Wenn
man euch in den Synagogen vor Gericht stellt oder euch vor die Behörden und die
Machthaber führt, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr euch verteidigen und
was ihr sagen sollt. Denn wenn es soweit
ist, wird euch der Heilige Geist zeigen, was ihr sagen müsst.“ (Lukas 12, 11-12)
Wir
kämpfen diesen Kampf nicht allein. Gott ist mit uns. Auch dann, wenn unser
Leben bedroht wird. Stephanus erlebte das bei der Steinigung:
X
„Stephanus
aber, vom Heiligen Geist erfüllt, blickte jetzt unverwandt zum Himmel hinauf,
denn er sah dort die Herrlichkeit Gottes, und er sah Jesus, der an Gottes
rechter Seite stand.“ (Apostelgeschichte 7, 55)
Wir
sind keine Einzelkämpfer. Zum einen sind wir als Gemeinschaft unterwegs, zum
anderen lebt Jesus in uns und wird uns unterstützen, damit wir das Ziel
erreichen. Gott sorgt dafür:
X
„Gott
selbst ist ja in euch am Werk und macht euch nicht nur bereit, sondern auch
fähig, das zu tun, was ihm gefällt.“ (Philipper 2, 13)
Das
Ziel ist erreichbar und zwar für jeden, der es erreichen will!
X
Bibelstellen
zum Nachschlagen: Psalm 116, 15; Markus 13, 13; Lukas 12, 11-12; Apostelgeschichte
7, 55; Römer 8, 24; 1. Korinther 10, 13; Epheser 2, 10; Philipper 1, 6; Philipper
2, 13; Hebräer 10, 14; 1. Johannes 4, 4-5; Offenbarung 3, 11
Ein
Sporter hat nur dann Erfolg, wenn er sich konsequent auf das Ziel konzentriert.
Roger Federer ist nicht nur deshalb erfolgreich, weil er begabt ist, sondern
weil er sein ganzes Leben auf’s Tennisspielen ausgerichtet hat. Genau das
sollen wir in Bezug auf unseren Glauben tun:
X
„Wir wollen alles ablegen, was uns beim Laufen hindert.“ (Hebräer 12,
1)
Stellen
wir uns vor, Roger Federer würde beim Spiel einen grossen Rucksack tragen. Die
Zuschauer würden ihn für verrückt erklären.
X X
Im Leben eines Christen gibt es nur ein
grosses Hindernis, das massiv vom Ziel ablenkt: es ist die Sünde.
„Wir
wollen uns von der Sünde trennen, die uns so leicht gefangen nimmt.“ (Hebräer 12,
1)
Sünde
kann uns enorm gefangen nehmen. Oft geht das ganz leicht, weil Sünde immer
etwas verlockendes hat.
Wie
die Verlockung sein kann, möchte ich Euch anhand eines kleinen Experiments mit
Kinders zeigen. Die Kinder bekommen ein Marshmallow. Sie sitzen eine gewisse
Zeit allein in einem Raum. Wenn sie das Marshmallow nicht anknabbern oder
essen, werden sie als Belohnung ein zweites Marshmallow bekommen.
X
Sünde verspricht uns etwas, was sie
nicht halten kann. Doch das merken wir oft zu spät. Wenn wir dann so fest in
der Sünde drin stecken, beginnt sich unser Leben um diese Sünde zu kreisen.
Denken
wir nur an die Sünde Davids mit Bathseba. Diese Sünde beanspruchte seine ganz
Auferksamkeit.
Von
der Sünde müssen wir uns unbedingt trennen. Sünde ist, wie wenn ich Sand in den
Bezintank werfe. Früher oder später, wird der Motor nicht mehr laufen.
Du
weisst am besten selber, ob Du in Deinem Leben eine Sünde duldest. Wenn das der
Fall ist, dann kannst Du Dich heute – jetzt – davon trennen. Johannes schreibt:
X X
„Wenn
wir unsere Sünden bekennen, erweist Gott sich als treu und gerecht: Er vergibt
uns unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht, das wir begangen haben.“
(1.Johannes 1, 9)
Gott
reinigt den ins Stocken geratene Motor und dann geht es weiter Richtung
Zielgerade.
Wie
ein guter Pädagoge, sagt uns der Schreiber nicht nur, was wir lassen sollten, er
sagt auch, was wir tun sollen, auf was wir uns konzentrieren müssen.
X
„Wir
wollen unseren Blick auf Jesus richten, den Wegbereiter des Glaubens, der uns
ans Ziel vorausgegangen ist.“ (Hebräer 12, 2)
Jesus sollen wir uns zum
Vorbild nehmen, denn
„Weil
Jesus wusste, welche Freude auf ihn wartete, nahm er den Tod am Kreuz auf sich,
und auch die Schande, die damit verbunden war, konnte ihn nicht abschrecken.
Deshalb sitzt er jetzt auf dem Thron im Himmel an Gottes rechter Seite.“ (Hebräer
12, 2)
Jesus
war auf das Ziel ausgerichtet. Er wusste, welche Freude auf ihn wartete,
deshalb war er bereit, den Tod am Kreuz zu ertragen.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Jesaja 51, 7; Matthäus 16, 24-25; Lukas 21, 19; Apostelgeschichte 20, 24; Philipper 2, 7-8; Hebräer 10, 36; 1. Petrus 2, 19-21; 1. Johannes 1, 9;
|
X
Nun ist es so, dass selbst jeder Sportler irgendwann müde
wird und sich fragt, ob er wirklich weiter machen soll. So geschieht das auch
in unserem Leben als Christen. Der Schreiber gibt dann einen Tipp, wie wir
wieder auf Touren kommen:
„Wenn ihr also in der Gefahr steht, müde
zu werden, dann denkt an Jesus!“ (Hebräer 12, 3)
Nicht aufgeben, sondern an Jesus denken!
X
„Wie sehr wurde er von sündigen Menschen
angefeindet, und wie geduldig hat er alles ertragen! Wenn ihr euch das vor
Augen haltet, werdet ihr nicht den Mut verlieren.“ (Hebräer 12, 3)
Doch warum soll uns das helfen, dass wir mutig bleiben?
Ich würde das folgendermassen sehen. Wenn wir in solchen Momenten an Jesus
denken, dann realisieren wir, dass das, was wir erlebten und jetzt schwer fällt
ganz normal ist. Wir realisieren, dass das zu unserem Leben als Christen
gehört. Etwas ähnliches erlebte Asaph, als er fast von Glauben abgekommen war.
Die Wende in seiner Gemütsverfassung geschah, als er nicht mehr auf die
Umstände, sondern auf Gott schaute:
„Dann kam ich in dein Heiligtum. Da
erkannte ich, wie es mit ihnen ausgeht.“ Psalm 73, 17
So bleiben wir mutig.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Psalm 73, 17; Matthäus 27, 39-43; Johannes 13, 15; Johannes 14, 1; Johannes 15, 20; Apostelgeschichte 3, 15; Römer 15, 4; Galater 6, 9; Hebräer 6, 12; Hebräer 13, 13-14;
X X
Schlussgedanke
Vertrauensvoll und mutig dem Ziel entgegen. Ich hoffe, dass
uns dieses Sunntigquattro etwas geholfen hat, unser Vertrauen in Jesus zu
festigen. Dass es geholfen hat, besser zu verstehen, was es heisst zu glauben.
Leben wir unseren Glauben wie ein Sportler, der immer das
Ziel vor Augen hat. So lebte Paulus und mit dem, was er über seinen Glauben den
Philippern geschrieben hat, möchte ich dieses Sunntigsquattro abschliessen.
X X
„Geschwister, ich bilde mir nicht ein, das
Ziel schon erreicht zu haben. Eins aber tue ich: Ich lasse das, was hinter mir
liegt, bewusst zurück, konzentriere mich völlig auf das, was vor mir liegt,“ (Philipper
3, 13)
„und laufe mit ganzer Kraft dem Ziel
entgegen, um den Siegespreis zu bekommen – den Preis, der in der Teilhabe an
der himmlischen Welt besteht, zu der uns Gott durch Jesus Christus berufen
hat.“ (Philipper 3, 14)
Bibelstellen zum Nachschlagen: Psalm 14, 2; Philipper 3, 13-14;