Diese junge
Frau starb auf tragische Weise. Sie war noch nicht lange verheiratet. Der
Mann bat mich die Abdankung zu halten, obwohl er mit meiner
Glaubensüberzeugung nicht ganz einig ging. Von der Frau weiss man auch
nicht, wie sie zu Jesus stand. Namen
geändert.
Abdankung von Elke Hanselmann
18. Mai 1993
Gestorben: 11. Mai
1993
Wie sich ein Vater über
Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten.
Denn er weiß, was für ein
Gebilde wir sind; er gedenkt daran, dass wir Staub sind.
Ein Mensch ist in seinem
Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde;
wenn der Wind darüber
geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr.
Die Gnade aber des Herrn
währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten.
Psalm 103, 13-17a.
Nachdem es dem
allmächtigen Gott gefallen hat, Elke Hanselmann aus diesem Leben abzurufen,
müssen wir ihren Leib dahingeben:
Erde zur Erde, Asche zur
Asche, Staub zum Staub.
Im Predigerbuch lesen
wir:
Denn der Staub muss
wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der
ihn gegeben hat. Prediger 12, 7.
Herr, lehre mich doch, dass
es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss.
Siehe, meine Tage sind
eine Handbreit bei dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir.
Wie gar nichts sind alle
Menschen, die doch so sicher Leben.
Sie gehen daher wie ein
Schatten und machen sich viel vergebliche Unruhe; sie sammeln und wissen nicht,
wer es einbringen wird.
Nun, Herr, wessen soll
ich mich trösten? Ich hoffe auf dich.
Psalm 39, 5-8.
Herr Gott, du misst uns
die Zeit unseres Leben zu; du bestimmst Beginn und Ende. Sorge dafür, dass wir
dich als unseren Herrn erkennen.
Betroffen sind wir durch
den jähen Tod von Elke Hanselmann. Wir verstehen nicht, warum sie uns so
plötzlich entrissen wurde.
Du kennst Weg und Ziel,
Du siehst unsere Fragen, unser Zagen. Du siehst den unaussprechlichen Schmerz
und das tiefe Leid. Schenke uns den
Trost, der möglich ist, um unser Leid zu überwinden.
Besonders stärke Du Elkes
Mann, August Hanselmann, damit er in Dir Trost finden kann. Amen.
Lehre uns bedenken,
dass wir sterben müssen
Psalm 90, 12
-> Der unerwartete Tod von Elke Hanselmann
führt uns hier zusammen.
-> Ein junges Leben voller Hoffnung fand
sein Ende. Elke war das Leben nicht besonders gut gesinnt. Für ihr Alter hatte
sie schon viele schwere Nöte durchzustehen. Existenzielle Ängste, die nur die
wenigsten von uns wohlbehüteten Schweizern kennen.
-> Durch die Ehe mit August Hanselmann ist
ihr Leben zur Ruhe gekommen. Die lang ersehnte Geborgenheit wurde Schritt um
Schritt Wirklichkeit. Die Basis für ein ruhigeres und besseres Leben war
gegeben.
-> Nun dieser plötzliche Einschnitt. Sie
schreiben, Herr Hanselmann, in ihrer Todesanzeige:
Tief trauernd und
fragend.
-> Wir können wirklich nur fragend und
trauernd vor diesem Schicksal stehen. Im Wissen, dass wir die endgültige Antwort
nicht finden werden.
-> Es berührt uns aber nicht nur der
Verlust von Elke. Wir selber werden durch ihren plötzlichen Tod aufgerüttelt.
-> Die Vergänglichkeit unseres Lebens tritt
uns vor Augen. Jeder von uns könnte heute der Anlass zu dieser Trauerfeier
sein.
-> Unsere eigene Existenz wird in Frage
gestellt.
-> Sinn und Ziel unseres Lebens werden
plötzlich zu einem Thema. Was soll denn unser Leben, all unsere Anstrengungen,
all unser Kampf und die Not, wenn wir am Ende doch alles zurücklassen müssen?
-> Was ist denn unser Leben? In der Bibel
finden wir diese Frage auch:
Was ist euer Leben?
die Antwort lautet:
Ein Rauch seid ihr, der
eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet. Jakobus 4, 14.
-> Wir werden nirgends so eindringlich und unausweichlich
mit dem Leben konfrontiert, wie wenn wir dem Tod begegnen. Darum lesen wir im
Psalm 90, die Bitte des Mose:
Lehre uns bedenken, dass
wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. Psalm 90, 12.
-> Und der weise König Salomo schreibt in
seinem Predigerbuch:
Es ist besser, in ein
Haus zu gehen, wo man trauert, als in ein Haus, wo man feiert; denn da zeigt
sich das Ende aller Menschen, und der Lebende nehme es zu Herzen! / Trauern ist
besser als Lachen; denn durch Trauern wird das Herz gebessert. / Das Herz der
Weisen ist dort, wo man trauert, aber das Herz der Toren dort, wo man sich
freut. Prediger 7, 2-4.
-> Unser Leben muss sich nicht in ständiger
Traurigkeit bewegen. Wir dürfen aber der Frage nach dem Ziel unseres Lebens
nicht ausweichen. Wir sollten uns mit unserer Vergänglichkeit
auseinandersetzen, damit wir klug werden und unser Leben richtig einrichten.
-> Wir sollten nicht ruhen, bis wir eine
Antwort haben und die Werte in unserem Leben erkennen, die über den Tod hinaus
Bedeutung haben.
-> Diese Werte werden uns durch Jesus
vermittelt. Er sagt von sich:
Wahrlich, wahrlich, ich
sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das
ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben
hindurch gedrungen. Johannes 5, 24.
-> Der Glaube an Jesus Christus ermöglicht
uns den Tod zu überwinden. Darum ist Jesus in die Welt gekommen, dass er die
Schuld, die auf uns lastet auf sich nimmt.
-> Dies erreichte er durch sein Sterben am
Kreuz. Wer nun an Jesus glaubt bekommt ewiges Leben. Darin lag der Sinn der
Sendung Jesu in diese Welt. Gottes Liebe trieb ihn dazu, seinen Sohn für uns zu
opfern. Wir lesen in der Bibel:
Denn also hat Gott die
Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn
glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Johannes 3, 16.
-> Und dieser Jesus sagte zu Marta, die
über den Tod ihres Bruders sehr traurig war:
Jesus spricht zu ihr: Ich
bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch
wenn er stirbt; / und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr
sterben. Johannes 11, 25-26.
-> Dies sind Worte der Hoffung und der
Freude, die über den Tod hinweg bestand haben. Einzig liegt an uns, dass wir
Jesus glauben und unser Leben in der Abhängigkeit von ihm leben.
-> Wer nicht weiß wie dies geschehen kann,
darf sich gerne an mich wenden, ich werde dies weiter aufgrund der Bibel
erklären.
-> Wir müssen uns mit dem Tod von Elke
abfinden. Leider können wir nichts mehr rückgängig machen.
-> Sie, Herr Hanselmann, werden noch viel
Zeit brauchen, um den Schmerz der Trennung zu überwinden. Sie werden mit
unbeantworteten Fragen weiterleben müssen.
-> Eines darf ich ihnen aber sagen. Sie
können im Glauben an Jesus Christus echten Trost und Frieden finden.
-> Der Ruf Jesu gilt auch ihnen, wenn er
sagt:
Kommt her zu mir, alle,
die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. / Nehmt auf euch
mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so
werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Matthäus 11, 28-29.
Amen
Gott, Vater unseres Herrn
Jesus Christus, du Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes.
Tröste uns in aller
unserer Not, damit wir auch trösten können, die in allerlei Not sich befinden,
mit dem Trost, mit dem wir selber von dir getröstet werden. Amen.
frei nach 2. Korinther 1,
3-4.