Leben mit
Widerstand
Apostelgeschichte 14, 1-20
Schriftlesung: Apostelgeschichte
14, 1-22
Gliederung
I. Wachstum
und Widerstand
1. Anwendung
II. Erfolg und
Niederlage
1. Anwendung
Einleitung
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Eigentlich könnten wir in der
Apostelgeschichte lesen, wo immer wir wollten. Immer hätten wir es mit Menschen
zu tun, die verfolgt werden, die gefangen sind, verhört werden oder sich
irgendwie auf der Flucht befinden.
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Das ist eine Wirklichkeit, die wir
gerne übersehen, weil sie uns eine sehr unangenehme Seite unseres
Glaubenslebens aufzeigt. Natürlich hören wir lieber, dass der Glaube an Jesus
Christus unser Leben erfüllt und Freude und Friede mit sich bringt. Das stimmt
natürlich alles. Aber, es stimmt genauso, dass der Glaube an Jesus Christus viel
Unangenehmes mit sich bringen kann, das wir sonst
nicht hätten, wenn wir nicht an Jesus glauben würden.
Folie: Flyer
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So wollen wir einmal mehr diese Seite
unseres Glaubens betrachten, denn heute ist einer der Sonntage an denen man
bewusst an die Verfolgten der Kirche denkt.
Folie: Karte Missionsreise
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Paulus war bereits in Antiochia in Pisidien mit seiner
Verkündigung sehr erfolgreich. In der Apostelgeschichte, heisst es:
fast die ganze Stadt kam zusammen, um die Botschaft des Herrn
zu hören. Apostelgeschichte 13, 44.
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Das passte nicht allen Menschen. Dieses
Wachstum an Zuhörern und interessierten Menschen, rief die auf den Plan, die
nichts vom Evangelium wissen wollten. Sie wurden neidisch auf den Erfolg dieser
Männer und sie begannen Paulus zu beschimpfen und ihm in allem, was er sagte zu
widersprechen. Apostelgeschichte 13, 45.
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Schliesslich erreichten diese Leute,
durch Beziehungen zu einflussreichen Einwohnern, dass Paulus und Barnabas aus
der Stadt verwiesen wurden. So zogen sie weiter nach Ikonion.
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Hier besuchten sie nach ihrer
Gewohnheit zuerst die Synagoge, also den Ort, an dem sich die Juden und jene,
die sich den Juden angeschlossen hatten, zum Gottesdienst versammelten. Sie
Erzählten dort von Jesus und was er für uns Menschen tat, dass er der erwartete
Retter, der Sohn Gottes ist, und das mit einer solchen Vollmacht, dass
zahlreiche Gottesdienstbesucher – Juden wie Nichtjuden – zum Glauben an Jesus
Christus fanden.
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Das Wachstum setzte sich fort. Aber da
regte sich der Widerstand bereits wieder. Einmal mehr waren es die Juden, die
vom Evangelium nichts wissen wollten, die die Bevölkerung aufhetzte und gegen
die Christen Hass und Aggression schürten.
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Paulus und Barnabas gaben deshalb nicht
auf. Sie liessen sich durch solche Machenschaften nicht einschüchtern.
Unerschrocken verkündigten sie weiter und ihre Verkündigung wurde durch Wunder
und aussergewöhnliche Ereignisse, die der Herr geschehen liess, unterstützt.
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Doch je länger sie in Antiochia wirkten, je massiver wurde der Widerstand.
Schliesslich bereitete die gegnerische Seite – Nichtjuden
ebenso wie Juden samt den führenden Männern der Stadt und der Synagoge – einen
Anschlag gegen Paulus und Barnabas vor. Sie wollten die beiden in ihre Gewalt
bringen und steinigen. Apostelgeschichte 14, 5.
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Das ist eines der klassischen Modelle,
wie Gemeinde Jesu wächst. Es ist sehr selten, dass die Gemeinde wächst, ohne
dass sich Widerstand aufbäumt. Widerstand von irgendeiner Seite. Das war Paulus
ganz klar, dass das zur Verkündigung gehört. Überall wo das Evangelium
verkündigt wird, muss man mit Widerstand rechnen. Dem Timotheus sagte Paulus:
Im Übrigen sind Verfolgungen etwas, womit alle rechnen
müssen, die zu Jesus Christus gehören und entschlossen sind, so zu leben, dass
Gott geehrt wird. 2. Timotheus 3, 12.
Folie: Karte Verfolgung
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Blicken wir auf eine aktuelle
Weltkarte, so sehen wir, dass das bis heute nicht anders aussieht. Wir nehmen
das nur nicht in vollem Ausmass wahr, weil wir selber in einer verhältnismässig
grossen Freiheit leben.
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Rot: Starke Diskriminierung bis zu
massiver Verfolgung. Die Verfolgung kann auch von nicht staatlichen Gruppen
ausgehen.
Orange: Es werden Menschen auf Grund ihres Glaubens diskriminiert. Regional
kann es zu schweren Übergriffen kommen.
Hell: Völlige oder eingeschränkte Religionsfreiheit. Es kann vereinzelt zu
Übergriffen kommen.
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Überall, auch hier in Zürich regt sich
Widerstand.
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Sobald eine gewisse
Toleranzvereinbarung verletzen wird, muss man mit Anfeindungen und
Unterstellungen rechnen. Wir müssen nicht gerade Angst haben, aus unserem
Lebensraum vertrieben zu werden, aber wir gehören dann zu den sogenannten
extremen Fundamentalisten, zu denen, die den religiösen Frieden stören.
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Das Toleranzedikt lautet nämlich: Jeder
soll glauben was er will und so selig werden wie er es für richtig hält. Jede
Ansicht birgt ein Kern von Wahrheit und es weiss eh niemand, was wirklich
stimmt. Wer nun behauptet, wie das Jesus selber tat, dass er der Weg, die
Wahrheit und das Leben ist und er der einzige Weg zum Vater ist, der wird
grosse Probleme bekommen. Das passt nicht in die sogenannte Tolerante Welt. Man
spaltet die Menschen in zwei Kategorien und das ist für unsere Gesellschaft
unhaltbar und inakzeptabel.
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Das war schon immer so. Die Christen
erregten nicht Anstoss, weil sie ihren Glauben für sich auslebten, sondern weil
sie glauben, dass Jesus der wahre Gott und Retter ist, durch den jeder Mensch,
egal von welcher Nation und welcher Religion er herkommt, erlöst wird. Christen
glauben, dass es keinen anderen Gott gibt.
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Im römischen Reich zur Zeit des Kaisers
Trajan, schrieb Plinius ein
Konsul des Reiches um das Jahr 111 n.Chr. dem Kaiser, weil er nicht so recht
wusste, wie er sich gegenüber den Christen verhalten sollte. Er erklärte dem
Kaiser, wie er es bis jetzt handhabte:
Da gab es nun welche, die leugneten, Christen zu sein oder
jemals gewesen zu sein. Sie riefen, meinem Beispiel folgend, die Götter an und
opferten deiner Statue, die ich mit den Götterbildern zusammen zu diesem Zweck
hatte herbeibringen lasse, Weihrauch und Wein. Ausserdem lästerten sie
Christus, und zu all dem, lassen sich, so heisst es, wahre Christen nicht
zwinge. Plin, X, 96,5.
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Er liess also verschiedene Götter holen
und darunter auch die Statue des Kaisers. Nun mussten die Leute, um zu bezeugen,
dass sie keine Christen sind, vor diesen Göttern niederfallen und sie anbeten.
Das ist ein aussagekräftiges Bild. Die verschiedenen Götter mit der Kaiserstatue
dürfen angebetet werden. Alles hat irgendwie Platz, nur nicht, dass jemand
einen Gott über alle Götter stellt und diesem Gott um jeden Preis treu bleiben
will. Plinius konnte den Christen keine Straftat
nachweisen, aber diese – in seinen Augen – Verstocktheit, war für ihn nicht
akzeptabel. Er schrieb:
Was es auch sein mochte, das sie zu gestehen hatten – ihr
Starrsinn und ihre trotzige Verstocktheit verdienten auf jeden Fall Bestrafung.
Plin, X, 96,3.
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Damals waren es die verschiedenen
Götter. Hätten die Christen gesagt, Jesus sei einfach einer der Götter, hätten
sie im römischen Reich keine Verfolgung ertragen müssen.
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Bei uns sind es nicht Götter, sondern
die verschiedenen Vorstellungen, die über Jesus bestehen. Jedem seinen eigenen
Jesus, aber niemand soll behaupten, er hätte den einzig wahren Jesus erkannt.
Niemand soll behaupten, man komme nur durch Bekehrung und Wiedergeburt in den
Himmel. Wehe dem, der behauptet, Buddha, Allah, Jesus usw. seien im Grunde
nicht dieselben Gottheiten, sondern Jesus sei der einzig wahre Gott.
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Wir werden, wenn Menschen zum Glauben
an Jesus kommen, wenn unsere Gemeinde wächst automatisch Widerstand erleben.
Man wird über uns Sachen erzählen, die nie und nimmer stimmen. Das war immer so
und das wird immer so sein, bis Jesus kommt. So gilt auch das Wort des Paulus
an Timotheus auch für uns.
Bekenne dich daher ohne Scheu zu unserem Herrn, und schäme
dich auch nicht, zu mir zu stehen, nur weil ich ein Gefangener bin – ich bin es
ja um seinetwillen! Sei vielmehr auch du bereit, für das Evangelium zu leiden.
Gott wird dir die nötige Kraft geben. 2. Timotheus 1, 8.
Folie: Karte Missionsreise
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Nun, Barnabas und Paulus fliehen und
ziehen nach Lystra. Erstaunlich, dass sie nach diesem
schwierigen Erlebnissen doch noch weitermachen. Sie hätten die Reise abbrechen
können und sagen, das war’s, es ist einfach aussichtslos, was wir erreichen,
wird sogleich wieder zerschlagen und schon der nächste Einsatz könnte unser das
Leben kosten.
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Aber sie ziehen weiter und machten in Lystra nicht etwa Urlaub, sondern begannen wieder mit der
Verkündigung des Evangeliums. Denn Paulus wusste, wie den Christen erklärte:
„Nach Gottes Plan“,
so sagten sie zu ihnen, „müssen wir viel Schweres durchmachen, ehe wir in sein
Reich kommen.“ Apostelgeschichte 14, 22.
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Mit welcher Sicht er diese Rückschläge
verarbeitete, entdecken wir im Brief an die Römer:
Im Übrigen meine ich, dass die Leiden der jetzigen Zeit
nicht ins Gewicht fallen, wenn wir an die Herrlichkeit denken, die Gott bald
sichtbar machen und an de er uns teilhaben lassen wird. Römer 8, 18.
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Nun, als sie von Jesus erzählten, sass
ein Zuhörer dort, der seit seiner Geburt gelähmt war. Paulus beobachtete diesen
Mann aufmerksam, als er merkte, dass dieser Mann Vertrauen zu Jesus fasste,
sagte er zu ihm: Stehe auf! Stell dich auf deine Füsse und richte dich auf. Das
tat dieser Mann und die Leute waren ausser sich, als sie das sahen, denn so
etwas war noch nie bei ihnen geschehen.
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In ihrer Sprache, Lykaonisch,
die Paulus und Barnabas nicht verstanden, sagten sie zueinander: Die Götter
haben Menschengestalt angenommen und sind zu uns gekommen.
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Barnabas, weil er ruhig war, nannten
sie Zeus, Paulus, der das Wort führte, wurde Hermes genannt.
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Zeus stand an der Spitze der
griechischen Götterwelt und war zugleich Lokalgott von Lystra.
Hermes war der Bote der Götter und damit ihr Sprecher. Eine alte griechische
Sage berichtet von einer Erscheinung der beiden Götter in Menschengestalt in
dieser Gegend; offenbar dachten die Einwohner nun an eine zweite Erscheinung.
(NGÜ)
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Als sie realisierten, was mit ihnen
geschieht und was die Menschen über sie dachten, empörten sie sich und
zerrissen ihre Kleider, als Ausdruck ihres Missfallens. Beide versuchen nun die
Leute von Ihrem Vorhaben abzubringen. Sie sagten:
Wir sind doch auch nur Menschen – Menschen wie ihr! Und mit
der guten Nachricht, die wir euch bringen, fordern wir euch ja gerade dazu auf,
euch von all diesen Göttern abzuwenden, die gar keine sind. Wendet euch dem
lebendigen Gott zu. Apostelgeschichte 14, 15
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Mit grosser Mühe konnten sie das Volk
von Ihrem Vorhaben abbringen. Aber nun nimmt das Geschehen eine schreckliche
Wende. Wieder kreuzten die Feinde des Evangeliums auf und wiegelten die
Bevölkerung von Lystra auf, so dass die, die eben
noch Paulus als Hermes verehren und ihm opfern wollten, nun bereit wurden sie
zu steinigen – eigentlich nicht nachvollziehbar.
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Der anfängliche Erfolg schlug um in
eine absolute Niederlage um. Am Ende liegt Paulus gesteinigt am Boden. Alle
meinten er wäre Tod.
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Soweit kann es kommen. Immer wieder
sterben Christen, weil sie Christen sind. Paulus war noch einmal davon
gekommen. Er hatte diese Steinigung erstaunlicherweise überlebt. Doch später
wurde er – so sagt es die Überlieferung – hingerichtet.
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Christen wissen nie, wann die Stimmung
umschlägt. Das war schon bei Jesus so, und das wird auch bei uns so bleiben.
Heute sind wir geduldet, morgen vielleicht schon verspottet, übermorgen die
Sündenböcke für irgend etwas. Jesus sagte seinen
Jüngern:
Wenn die Welt euch hasst, dann denkt daran, dass sie mich
schon vor euch gehasst hat. Johannes 15, 18.
Sie würde euch lieben, wenn ihr zu ihr gehören würdet, denn
die Welt liebt ihresgleichen. Doch ihr gehört nicht zur Welt; ich habe euch aus
der Welt heraus erwählt. Das ist der Grund, warum sie euch hasst. Johannes 15, 19.
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Dieser Hass kann ganz unverhofft über
Christen kommen. Ein weiteres Beispiel aus der römischen Geschichte zeigt das
deutlich:
Aber nicht menschliche Hilfe, nicht freigebige Spenden des
Princeps oder Sühnemittel für die Götter konnten das schlimme Gerücht aus der
Welt schaffen, der Brand sei auf Befehl gelegt worden. Und so schob Nero, um dieses Gerücht zu ersticken, die Schuld auf andere
und verhängte über die, die durch ihr schändliches Gebaren verhasst waren und
im Volksmund „Christianer“ hiessen, die
ausgesuchtesten Strafen. Dieser Name leitete sich von Christus ab, der unter
der Regierung des Tiberius durch den Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet
worden war. Der für den Augenblick unterdrückte verhängnisvolle Aberglaube
griff von neuem um sich, nicht nur in Judää, wo
dieses Übel entstanden war, sondern auch in Rom, wo alle Scheusslichkeiten und
Abscheulichkeiten aus der ganzen Welt zusammenströmen und freudigen Anklang
finden. Und so wurden zuerst die Personen verhaftet, die sich als Christen
bekannten, dann aufgrund von deren Aussagen ein weiterer grosser Personenkreis,
und sie wurden nicht nur des Verbrechens der Brandstiftung, sondern auch des
Hasses gegen das Menschengeschlecht für schuldig befunden. Und mit den
Todgeweihten trieb man noch seinen Spott; man hüllte sie in Tierhäute und liess
sie von Hunden zerfleischen, oder
sie wurden, ans Kreuz geschlagen und für den Flammentod bestimmt, nach
Tagesschluss als Beleuchtung für die Nacht verbrannt. Für dieses Schauspiel
hatte Nero seinen Park zu Verfügung gestellt.
Zugleich veranstaltete er ein Circusspiel, wobei er im Aufzug eines
Wagenlenkers sich unter den Pöbel mischte oder sich auch wirklich auf einen
Wagen stellte. Dies führte dazu, dass sich Mitleid regte, wenn auch gegenüber
Schuldigen, die die schwersten Strafen verdient hatten: man nahm an, dass sie
nicht dem allgemeinen Wohl, sondern der Grausamkeit eines einzelnen zum Opfer
fielen. Tac, An.XV,43-44.
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Das war nicht nur zu jener Zeit so, das
ist auch heute noch so. Christen gelten dann als Unmenschen, eigentlich gar
keine Menschen mehr. Ganz schlimm ist es in Nordkorea. Da erzählt ein
Augenzeuge aus einem Gefangenenlager:
Ich sah, wie acht christliche Gefangene einen grossen
Metallkessel mit geschmolzenem Eisen trugen. Ein Wachoffizier schrie sie an und
benutzte dabei sehr gemeine Worte. Morgen ist der Tag des Gedankenreinigens.
Morgen geht ihr raus und sagt allen, dass es keinen Himmel gibt, an den man
glauben kann, - dass es keinen Gott gibt. Sonst müsst ihr sterben, versteht
ihr? Es herrschte Schweigen. Keiner der Gefangenen antwortete dem Offizier. Der
wurde wütend und begann, die Männer zu verfluchen. Und er liess sie auf der
Stelle ermorden, wie er das machte, möchte ich gar nicht sagen, es ist zu
fürchterlich.
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Der Beobachter, der kein Christ war,
kam aufgrund dessen, was er sah ins Nachdenken über das Leben und
schlussendlich wurde er Christ.
[
So wie es Tertullian
seiner Zeit schon sagte:
Und doch hilft all eure noch so ausgeklügelte Grausamkeit
nichts; ein Lockmittel ist sie eher für unsere Gemeinschaft. Zahlreicher werden
wir, so oft wir von euch niedergemäht werden: ein Same ist das Blut der
Christen. Tert., Apol.
50.14.
[
Jesus sagte uns für solche Situationen
ein wichtiges Wort:
Meine Freunde, ich sage euch: Fürchtet euch nicht vor denen,
die euch das irdische Leben nehmen können; sie können euch darüber hinaus
nichts anhaben. / Ich will euch sagen, wen ihr fürchten müsst: Fürchtet den,
der nicht nur töten kann, sondern auch die Macht hat, in die Hölle zu werfen.
Ja, ich sage euch: Ihn müsst ihr fürchten! Lukas 12, 4-5.
Schluss
ð
Zusammenfassung
ð
Bei aller Verfolgung ist es doch immer
wieder interessant zu sehen, dass die Christen die nötige Kraft bekommen und
sie sogar im Leid drin Ermutigung erfahren. In der Apostelgeschichte lesen wir.
Die Apostel ihrerseits verliessen den Hohen Rat voll Freude
darüber, dass Gott sie für würdig geachtet hatte, um des Namens Jesu willen
Schmach und Schande zu erleiden. Apostelgeschichte 5, 41.
[
Verfolgung gehört zu unserem Leben als
Christen. Wenn sie uns trifft, dann kann sie uns eigentlich nie unvorbereitet
treffen. Wie das Petrus der Gemeinde schreibt.
Meine Lieben, wundert
euch nicht über die harte Probe, die wie ein Feuersturm über euch gekommen ist.
Sie kann euch nicht unerwartet treffen; (1. Petrus 4, 12)
[
Jesus sagte seinen Jüngern in Blick auf
diese Wirklichkeit:
Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in mir Frieden
habt. In der Welt werdet ihr hart bedrängt. Doch ihr braucht euch nicht zu
fürchten. Ich habe die Welt besiegt. Johannes 16, 18.
Amen