Gottes unbegreifliches Handeln
1. Timotheus 1, 12-17

Jürg Birnstiel
20.03.1994

Einleitung

->   Der Prototyp (Auto)

->   In unserem heutigen Text geht es auch um einen Prototyp, nämlich den Prototyp des Verlorenen.

->  Text lesen: 1.Tim.1,12-17

I. Eine unglaubliche Geschichte (V.12-14)

A. Paulus schweift ab (12)

->   Eigentlich spricht Paulus über die falschen Gesetzeslehrer, über die, welche Irrlehren verbreiten und sich dem wahren Evagelium entgegenstellen, welches Paulus den Gemeinden verkündigt.

->   Plötzlich hält er inne und dankt Gott:
für die Kraft
dass ihn Gott treu erachtete
dass er ihn in das Amt setzte

->   Es scheint als ob ihm der Gedanke durch den Kopf ging, daß er selbst zu denen gehörte, die sich gegen das Evangelium stellten.

->   Nun dankt er Jesus für die Aufgabe, die er ihm zugeteilt hat.

->   Erstaunlich, dass Paulus in solchen Dank ausbricht. Bedenkt man, wie er als Pharisäer ein angesehener und einflussreicher Mann geworden wäre, der nicht verfolgt würde, sondern der selber verfolgen könnte.

->   Jetzt aber wird er gerade wegen diesem Amt verfolgt und muss viele Entbehrungen in Kauf nehmen. Den Korinthern gibt er einen kleinen Einblick in die Begleiterscheinungen seiner Arbeit.

23Sie sind Diener Christi - ich rede töricht: ich bin's weit mehr! Ich habe mehr gearbeitet, ich bin öfter gefangen gewesen, ich habe mehr Schläge erlitten, ich bin oft in Todesnöten gewesen.24Von den Juden habe ich fünfmal erhalten vierzig Geißelhiebe weniger einen;25ich bin dreimal mit Stöcken geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, einen Tag und eine Nacht trieb ich auf dem tiefen Meer.26Ich bin oft gereist, ich bin in Gefahr gewesen durch Flüsse, in Gefahr unter Räubern, in Gefahr unter Juden, in Gefahr unter Heiden, in Gefahr in Städten, in Gefahr in Wüsten, in Gefahr auf dem Meer, in Gefahr unter Falschen Brüdern;27in Mühe und Arbeit, in viel Wachen, in Hunger und Durst, in viel Fasten, in Frost und Blöße;28und außer all dem noch das was täglich auf mich einstürmt, und die Sorge für alle Gemeinden. 2.Kor.11,23-28:

->   Trotz all diesen Erfahrungen kann Paulus Jesus von Herzen danken.

->   Er dankt dafür, daß ihn Jesus wertgeachtet hat, dies alles zu tun, denn es war ihm eine Ehre für die Sache Jesu zu kämpfen und zu leiden.

B. Das alte Leben (13a)

->   Nun beginn die unglaubliche Geschichte: mich! ein
Lästerer
Verfolger
Gewalttäter

->   Denn er kämpfte verbissen gegen die ersten Christen und meinte damit Gott zu dienen. So beschreibt er sich:

Ich bin ein jüdischer Mann, geboren in Tarsus in Zilizien, aufgewachsen aber in dieser Stadt (Jerusalem) und mit aller Sorgfalt unterwiesen im väterlichen Gesetz zu Füßen Gamaliels, und war ein Eiferer für Gott, wie ihr es heute alle seid. Ich habe die neue Lehre verfolgt bis auf den Tod; ich band Männer und Frauen und warf sie ins Gefängnis, wie mir auch der Hohepriester und alle Ältesten bezeugen. Von ihnen empfing ich auch Briefe an die Brüder und reiste nach Damaskus, um auch die, die dort waren, gefesselt nach Jerusalem zu führen, damit sie bestraft würden. Apg.22,3-5.

->   Er galt als führender Mann der Christenverfolger, deshalb konnte er den Galatern schreiben:

Denn ihr habt ja gehört von meinem Leben früher im Judentum, wie ich über die Maßen die Gemeinde Gottes verfolgte und sie zu zerstören suchte und übertraf im Judentum viele meiner Altersgenossen in meinem Volk weit und eiferte über die Maßen für die Satzungen der Väter. Gal.1,13-14.

->   Er freute sich gar über den Tod der Christen:

stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes, der hieß Saulus. Apg.7,58.

Saulus aber hatte Gefallen an seinem Tode. Es erhob sich aber an diesem Tag eine große Verfolgung über die Gemeinde in Jerusalem; da zerstreuten sich alle in die Länder Judäa und Samarien, außer den Aposteln. Apg.8,1.

->   Er scheute sich nicht einmal davor, die Christen ins Gefängnis zu werfen und sie zu morden:

Saulus aber suchte die Gemeinde zu zerstören, ging von Haus zu Haus, schleppte Männer und Frauen fort und warf sie ins Gefängnis. Apg.8,3.

Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn und ging zum Hohenpriester und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit er Anhänger des neuen Weges, Männer und Frauen, wenn er sie dort fände, gefesselt nach Jerusalem führe. Apg.9,1-2.

->   Einen gefährlicheren Feind, der sich gegen Gottes Sache empört kann man sich kaum denken.

C. ABER mir ist.. (13b-14)

->   Nun kommt das Unglaublichste!

->   ABER...mir ist Barmherzigkeit widerfahren.

->   -wie ging das vor sich?

->   Paulus war wieder einmal auf dem Weg nach Damaskus. Er selbst erbat sich vom Hohepriester Briefe, die ihn zur Verfolgung der Christen bevollmächtigten.

->   Er wollte in Damaskus die Christen festnehmen und gefesselt nach Jerusalem bringen.

Als er aber auf dem Wege war und in die Nähe von Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Apg.9,3-5.

->   Nach diesem Damaskuserlebnis wurde Paulus zu einem der überzeugtesten Kämpfer für das Evangelium.

->   Nie hat er vergessen, wie gnädig ihm Gott gewesen ist und sein ganzes Leben war geprägt von der Dankbarkeit für diese Rettung.

a) Anwendung

->   Wenn Du ein Christ bist, weisst Du noch wie du früher warst. Denn als Christ kommt man ja nicht zur Welt.

->   Kennst du Deine Vergangenheit noch? Oder hast Du den Boden so unter deinen Füssen verloren, dass du bals eine Bruchlandung erleidest?

->   Petrus sagt deutlich:

Wer dies aber nicht hat, der ist blind und tappt im Dunkeln und hat vergessen, daß er rein geworden ist von seinen früheren Sünden. 2.Petr.1,9.

b) Weiter

->   Desto reicher ist geworden die Gnade...

->   Die Gnade ist desto reicher geworden

->   bei der Salbung Jesu durch die Sünderin:

Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel Liebe gezeigt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Lk.7,47.

->   Oft sehen wir, daß Menschen, die in sichtbarer Sünde lebten und die dann die Erlösung durch Jesus angenommen haben, eine tiefe Liebe und Hingabe zu Jesus zeigen.

->   Von diesen Christen können wir sehr viel lernen. Gerade wenn wir bevor wir Christen wurden gut bürgerlich gelebt und ein moralisch einwandfreies Leben geführt haben.

->   Beisp. BK Wetzlar. Darf ich das einfach so annehmen?

II. Ein faszinierendes Ergebnis (V.15-16)

A. Die unbestreitbare Tatsache (15)

->   Aufgrund seiner Erfahrung kann er ganz gewiss bezeugen:
ist aller Annahme wert
verdient allen Beifall

a) Evangelisation

->   Was verdient denn allen Beifall:

dass Christus in die Welt gekommen ist, die Sünder zu retten.

->   Denn für was hätte Jesus sonst kommen sollen?

->   Religionen gab es tatsächlich genug und die Welt wartete sicherlich nicht auf eine neue Religion. Jeder konnte sein religiöses Bedürfnis befriedigen.

->   Jesus ist gekommen, weil er die Menschen Retten wollte.

->   Den Römern sagt es Paulus deutlich:

Denn es ist heir kein Unterschied: / sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten. Röm.3,22b-23.

->   Es gibt kein Unterschied. Es geht nicht darum ob wir gut oder böse sind. Sondern es geht darum, ob wir verloren oder erlöst sind.

->   Bist du erlöst?

->   Und es gibt nur einen Weg, wie der Mensch von dieser Sünde los kommen kann und vor Gott bestehen kann: Jesus.

denn: In keinem andern ist Rettung, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen gerettet werden. Apg.4,12.

B. Der Prototyp (15c-16)

->   Paulus ist das Muster der Barmherzigkeit und Gnade Gottes.

->   Er ist ein Prototyp d.h. wenn sich Gott über ihm erbarmt hat, so wird er sich über jedem erbarmen, der zu ihm kommen wird.

->   Paulus ist ein Vorbild für die, die an Jesus glauben werden und dadurch ewiges Leben erlangen.

a) Anschauung

->   Martin - ich habe allen Grund für ihn zu hoffen.

b) Anwendung

->   Es gibt keine hoffnungslosen Fälle

->   Bsp. Traktate verteilen

->   Alles liegt an der Barmherzigkeit Gottes.

Schluß

->   Zusammenfassung

->   Ist es da verwunderlich, dass Paulus nach Worten ringt um seiner Dankbarkeit Ausdruck zu verschaffen.

Aber Gott, dem ewigen König, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren, der allein Gott ist, sei Ehre und Preis in Ewigkeit! 1,17.

->   Können wir in dieses Lob einstimmen?

->   Nicht die braven und frommen sind alleine die, die erlöst werden, sondern die, über denen sich Gott barmherzig erwiesen hat. Kehre um!

->   Jeder von uns, die wir Kinder Gottes sind, sind es aus der Gnade Gottes. Kein Verdienst haben wir vorzuweisen.

->   Vergessen wir nie was Gott an uns getan hat, damit wir stets mit Paulus in das Lob Gottes einstimmen können!

Aber Gott, dem ewigen König, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren, der allein Gott ist, sei Ehre und Preis in Ewigkeit! 1,17.

Amen

 

 

 

 

 

 

 

 

Datei: 1TI_1_12