Beharrlich
vertrauen
1. Mose 17, 1-27
Jürg Birnstiel
02.02.2003
Gliederung
I. Geduld, Geduld! oder: Der Tag wird kommen!
1. Anwendung
II. Glaube empfängt
1. Evangelisation
III. Glaube beugt sich
1. Anwendung
Einleitung
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Seit der Geburt von Ismael sind wieder einige Jahre
vergangen: 13 Jahre! Der versprochene Nachkomme lässt immer noch auf sich
warten. Inzwischen ist Abram 99 Jahre und seine Frau Sara bereits 90 Jahre alt.
Sie sind also seit 24 Jahren im Auftrag Gottes unterwegs.
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Nun erscheint Gott Abram ein weiteres Mal. Jetzt ist der
Zeitpunkt gekommen, wo er in Kürze sein Versprechen ausführen wird.
Text lesen: Gen.17,1-27
Als Abram 99 Jahre alt war, erschien
ihm der HERR und sagte zu ihm: »Ich bin Gott, der Gewaltige. Führe dein Leben
in enger Verbindung mit mir und halte dich ganz an mich! (Gen 17,1)
Ich schliesse mit dir einen Bund und
mache dir die feste Zusage: Ich will dir unermesslich viele Nachkommen geben.« (Gen 17,2)
Abram warf sich vor Gott nieder, und
Gott sagte weiter zu ihm:(Gen 17,3)
»Ich verbürge mich dafür: Du wirst zum
Vater vieler Völker werden. (Gen 17,4)
Deshalb sollst du nicht mehr Abram
heissen, sondern Abraham; denn ich habe dich zum 'Vater vieler Völker'
bestimmt. (Gen 17,5)
Ich werde dich überaus fruchtbar machen.
Du wirst so viele Nachkommen haben, dass sie zu ganzen Völkern werden, und
sogar Könige sollen von dir abstammen. (Gen 17,6)
Meine Zusage gilt dir und deinen
Nachkommen in jeder Generation; sie ist unumstösslich für alle Zeiten: Ich bin
euer Gott (Gen 17,7)
und werde euch das ganze Land Kanaan
geben, in dem du jetzt als Fremder lebst. Für immer soll es deinen Nachkommen
gehören, und ich werde ihr Gott sein.« (Gen 17,8)
Weiter sagte Gott: »Mein Bund mit dir
und deinen Nachkommen legt euch eine Verpflichtung auf, die ihr erfüllen müsst,
in jeder kommenden Generation: Jeder von euch, der männlichen Geschlechts ist,
muss beschnitten werden. (Gen 17,9)
Ihr müsst bei allen die Vorhaut am
Geschlechtsteil entfernen. Dies soll das Zeichen dafür sein, dass ich meinen
Bund mit euch geschlossen habe. (Gen 17,11)
An jedem männlichen Neugeborenen muss
am achten Tag diese Beschneidung vollzogen werden. Das gilt auch für die
Sklaven, die bei euch geboren werden oder die ihr von Fremden kauft; (Gen 17,12)
auch sie müssen unbedingt beschnitten
werden. Ihr alle sollt das Zeichen meines Bundes an eurem Körper tragen. Das
ist eine Bestimmung für alle Zeiten, so gewiss mein Bund für alle Zeiten gilt. (Gen 17,13)
Wer von euch nicht beschnitten ist,
hat sein Leben verwirkt und muss aus dem Volk ausgestossen werden, denn er hat
meinen Bund gebrochen.« (Gen 17,14)
Dann sagte Gott zu Abraham: »Deine
Frau Sarai sollst du von jetzt an Sara nennen. (Gen
17,15)
Ich will sie segnen und dir auch durch
sie einen Sohn schenken. Ich segne sie so, dass sie die Mutter ganzer Völker
wird, sogar Könige werden von ihr abstammen.« (Gen
17,16)
Abraham warf sich vor Gott nieder,
aber er lachte in sich hinein und dachte bei sich: »Ich bin hundert Jahre alt,
da soll mir noch ein Sohn geboren werden? Und Sara ist neunzig, da soll sie
noch ein Kind zur Welt bringen?« (Gen 17,17) Er
sagte zu Gott: »Wenn nur Ismaël am Leben bleibt! Lass doch deine Zusage
für ihn
gelten!« (Gen
17,18)
Aber Gott sagte: »Nein! Deine Frau
Sara wird dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak nennen. Ihm und seinen
Nachkommen gilt meine Zusage für alle Zeiten. (Gen
17,19)
Doch auch deine Bitte für Ismaël will
ich erfüllen: Ich werde ihn segnen und fruchtbar machen und ihm sehr viele
Nachkommen geben. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich lasse ihn zum Vater
eines grossen Volkes werden. (Gen 17,20)
Aber meinen Bund mache ich mit Isaak,
den dir Sara gebären wird. Nächstes Jahr, genau um diese Zeit, wird es soweit
sein.« (Gen 17,21)
Als Gott ausgeredet hatte, fuhr er von
Abraham in den Himmel empor. (Gen 17,22) Noch
am gleichen Tag beschnitt Abraham seinen Sohn Ismaël und alle seine Sklaven,
die bei ihm geboren oder bei Fremden gekauft worden waren, genau wie Gott es
angeordnet hatte. (Gen 17,23) Auch Abraham
selbst liess sich beschneiden. Er war damals 99 Jahre alt, (Gen 17,24) und sein Sohn Ismaël war 13, als er
beschnitten wurde. (Gen 17,25) Vater und Sohn
wurden am gleichen Tag beschnitten, (Gen 17,26) zusammen
mit allen anderen Männern, die zu Abrahams Haushalt gehörten. (Gen 17,27)
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Gott erschien also Abram und sagte:
Ich schliesse mit dir einen Bund und
mache dir die feste Zusage: Ich will dir unermesslich viele Nachkommen geben.« (Gen 17,2)
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Das meint aber nicht, dass Gott mit Abram jetzt wieder einen
Bund schliesst. Das finde ich hier etwas missverständlich übersetzt. Den Bund
mit Abram hatte er bereits vor etwa 14 Jahren geschlossen. Wir sahen im Kapitel
15, dass der Bund geschnitten wurden.
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Hier wird aber ein anderer Begriff verwendet, der deutlich
macht, dass Gott nun im Begriff ist, das, was er Abram versprochen hatte,
auszuführen. Jetzt wird das Versprechen umgesetzt.
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Plötzlich und unerwartet beginnt sich das zu verwirklichen,
was Abram schon lange hoffte und vielleicht seine Hoffnung schon ein wenig
aufgegeben hatte. So ist es immer, wenn Gott handelt. Plötzlich trifft ein, was
er versprochen hatte. So wird es auch mit der Wiederkunft Jesu sein, denn Jesus
sagt:
Ihr könnt gewiss sein: Ein Hausherr, der wüsste, zu welchem
Zeitpunkt in der Nacht der Dieb kommt, würde wach bleiben und nicht zulassen,
dass in sein Haus eingebrochen wird. / Darum haltet auch ihr euch ständig
bereit; denn der Menschensohn kommt zu einem Zeitpunkt, an dem ihr nicht damit
rechnet. Mt.24,43-44.
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Es sieht eben lange so aus, als ob nichts geschehen würde.
Wichtig im Glaubensleben ist nicht, dass wir grosse Erfolge vorweisen können.
Das ist für unsere schnellebige Zeit, in der alles schon vorgestern erledigt
sein muss, was ich morgen will, eine grosse Herausforderung.
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Ob es uns gefällt oder nicht: Glaube hat sehr wenig mit
grossen Erfolgen zu tun. Glaube hat viel mehr mit Geduld zu tun. Wer dem
Schöpfer vertraut, der muss begreifen, dass Gott in ganz anderen Zeithorizonten
denkt und handelt.
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Wer Gott vertraut wird nicht um die Lektionen herum kommen,
die ihm Geduld lernen. Gott sagt Abram etwas ganz entscheidendes, bevor er ihm
mitteilt, dass er jetzt mit der Erfüllung des Versprechens beginnt:
Als Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der HERR und
sagte zu ihm: »Ich bin Gott, der Gewaltige. Führe
dein Leben in enger Verbindung mit mir und halte dich ganz an mich! (Gen 17,1)
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Egal, wann Gott seine Versprechen erfüllt, eines ist von
eminenter Bedeutung, dass wir mit Gott in enger Verbindung leben und ihm ganz
und gar vertrauen.
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Im Psalm 73 finden wir eine Aussage, die nicht besser zeigen
könnte, was Glaube heisst:
Und dennoch gehöre ich zu dir! Du hast
meine Hand ergriffen und hältst mich; (Ps 73,23)
du leitest mich nach deinem Plan und
holst mich am Ende in deine Herrlichkeit. (Ps 73,24)
Wer im Himmel könnte mir helfen, wenn
nicht du? Was soll ich mir noch wünschen auf der Erde? Ich habe doch dich! (Ps 73,25)
Auch wenn ich Leib und Leben verliere,
du, Gott, hältst mich; du bleibst mir für immer! (Ps
73,26)
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Dieses dennoch
ist der stärkste Ausdruck des Glaubens.
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Um dem Anbruch der neuen Zeit Nachdruck zu geben, verleiht
Gott Abram und Sarai neue Namen, die sein Vorhaben unterstreichen.
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Abram heisst nun neu Abraham:
Deshalb sollst du nicht mehr Abram heissen,
sondern Abraham; denn ich habe dich zum 'Vater vieler Völker' bestimmt. (Gen 17,5)
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Und Sarai heisst neu Sara:
Dann sagte Gott zu Abraham: »Deine Frau Sarai sollst du von jetzt an Sara nennen. (Gen 17,15)
Ich will sie segnen und dir auch durch
sie einen Sohn schenken. Ich segne sie so, dass sie die Mutter ganzer Völker
wird, sogar Könige werden von ihr abstammen.« (Gen
17,16)
Folie: erklären (natürliche u. geistliche Nachkommen)
Wenn ihr aber zu Christus gehört, seid
ihr auch Abrahams Nachkommen und bekommt das Erbe, das Gott Abraham versprochen
hat. (Gal 3,29)
Folie
Würdig bist du (Jesus), das Buch entgegenzunehmen und seine
Siegel zu öffnen! Denn du hast dich als Schlachtopfer töten lassen und hast mit
deinem Blut Menschen aus allen Stämmen und Völkern für Gott freigekauft,
Menschen aller Sprachen und Kulturen. Du hast sie zu Mitherrschern gemacht, zu
Priestern für unseren Gott, und sie werden einmal auf der Erde regieren.
Offb.5,9-10.
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Nun beauftragt Gott Abraham alle Männer mit den Sklaven die
Vorhaut am Geschlechtsteil abzuschneiden. Das nennt man Beschneidung. Es soll
die Männer immer an den Bund den Gott mit Abraham gemacht hatte erinnern.
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Diese Beschneidung ist aber lediglich eine Äusserlichkeit,
die zeigen sollte, was im Herzen drin ist. Schon im AT forderte Gott sein Volk
zum richtigen Verständnis der Beschneidung auf, es heisst:
Darum seid endlich nicht mehr widerspenstig! Am Körper seid
ihr beschnitten, aber ihr müsst auch euer Herz beschneiden! (Dtn 10,16)
[
Diese Beschneidung zeigt eigentlich etwas, was in uns
geschehen sollte. Und als Paulus mit den Juden in einem Disput stand, weil
einige Juden die Christen geworden waren unbedingt wollten, dass sich die
Christen beschneiden lassen sollten, schrieb er:
Folie
Ein wahrer Jude ist der, der es im Innersten seines Wesens
ist, und die wahre Beschneidung ist die, die am Herzen geschieht. Sie kommt
nicht durch die äusserliche Befolgung einer Gesetzesvorschrift zustande,
sondern ist das Werk des Heiligen Geistes. Das Lob, das der erhält, der in
diesem Sinn Jude ist, kommt nicht von Menschen, sondern von Gott. Rö.2,29.
[
Diese Art der Beschneidung erlebt heute ein Mensch, der von
Gott erneuert wird.
Folie
Wenn also ein Mensch zu Christus
gehört, ist er schon »neue Schöpfung«. Was er früher war, ist vorbei; etwas
ganz Neues hat begonnen. (2.Kor 5,17)
Uns Aposteln hat Christus den Auftrag
und die Vollmacht gegeben, diese Botschaft überall bekanntzumachen. Ja, Gott
selbst ist es, der durch uns die Menschen ruft. So bitten wir im Auftrag von
Christus: »Bleibt nicht Gottes Feinde! Nehmt die Versöhnung an, die Gott euch
anbietet!« (2.Kor 5,20)
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Abraham kann sich das, was nun anbrechen soll ganz und gar
nicht vorstellen: Er lacht!
Abraham warf sich vor Gott nieder,
aber er lachte in sich hinein und dachte bei sich: »Ich bin hundert Jahre alt,
da soll mir noch ein Sohn geboren werden? Und Sara ist neunzig, da soll sie
noch ein Kind zur Welt bringen?« (Gen 17,17)
Er sagte zu Gott: »Wenn nur Ismaël am
Leben bleibt! Lass doch deine Zusage für
ihn gelten!« (Gen 17,18)
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Abraham wollte das gar nicht mehr. Er gab sich mit Ismaël
zufrieden, aber das wollte Gott auf keinen Fall.
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Wenn er handelt soll das klar ersichtlich sein.
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Isaak bedeutet: er lacht
[
Mit diesem Namen werden alle daran erinnert, wie Gott das
Unmöglich möglich gemacht hat und dass über diesen Nachkommen Gott seinen Bund
weiter ausführen wird.
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Abram beugt sich dem, was Gott nun vorhat. Er macht sich
sofort daran und beschnitt die Männer.
[
Der wahre gläubige Mensch lässt sich in Bewegung bringen.
Denn der Glaube ist eine Täterschaft und keine Wissenschaft. Wer tut, was Gott
sagt, wird Gott erfahren und sein Vertrauen vertiefen.
Schluss
ð Zusammenfassung
ð Geben
wir nicht auf! Auch wenn wir meinen gott würde zu spät kommen, so ist das
lediglich unsere Sicht der Dinge.
Gebt diesen Glaubensmut jetzt nicht auf! Er wird einmal
reich belohnt werden. Hebr.10,35.
Ja, was ihr nötig habt, ist Standhaftigkeit. Denn wenn ihr
unbeirrt Gottes Willen tut, werdet ihr einmal erhalten, was er euch zugesagt
hat. Hebr.10,36.