Die Grundlage des christlichen Glaubens

 

 

I.    Eine geschichtliche Tatsache

II.      Eine ewige Verbindung


Einleitende Gedanken

Lebte Jesus tatsächlich auf dieser Erde? Ist Gott Mensch geworden oder ist das einfach eine symbolisch zu verstehende Ausdrucksweise?

Wie wichtig es ist eigentlich, dass Jesus, so wie er in der Bibel beschrieben wird, auf der Erde gelebt hat?

Einige würden sagen, dass das nicht so wichtig sei. Wichtig seien die Gedanken der Nächstenliebe, die in Verbindung mit dem Leben von Jesus verbreitet wurden. Aus Unwissenheit stimmen viele Menschen solchen Ansichten zu. Sie finden es nicht wichtig, ob Jesus wirklich auf dieser Erde gelebt hat oder nicht. Er war in ihren Augen höchsten ein guter Mensch – mehr nicht. Die Vorstellung, dass Gott Mensch wird ist für viele eine Vorstellung, die für sie in die Märchenwelt gehört.

Aber wer die Bibel gut kennt, weiss ganz genau, dass es von grösster Bedeutung ist, ob Jesus auf dieser Erde lebte oder nicht, ob Gott Mensch geworden ist oder nicht. Gut, man kann diese Tatsache ablehnen, aber die Aussagen in der Bibel sind eindeutig.

Deshalb möchte ich anhand der ersten Verse im 1. Johannesbrief einmal mehr aufzeigen, wie zentral wichtig diese Überzeugung für unseren Glauben und vor allem für unsere Ewigkeit ist.

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Wir lesen zuerst die ersten vier Verse des 1. Johannesbriefes.

„Von allem Anfang an war es da; wir haben es gehört und mit eigenen Augen gesehen, wir haben es angeschaut und mit unseren Händen berührt – das Wort des Lebens.“ 1. Johannes 1, 1.

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„Ja, das Leben ist erschienen; das können wir bezeugen. Wir haben es gesehen, und wir verkünden es euch – das ewige Leben, das beim Vater war und unter uns erschienen ist.“ 1. Johannes 1, 2.

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„Und warum verkünden wir euch das, was wir gesehen und gehört haben? Wir möchten, dass ihr mit uns verbunden seid – mehr noch: dass ihr zusammen mit uns erlebt, was es heisst, mit dem Vater und mit seinem Sohn, Jesus Christus, verbunden zu sein.“ 1. Johannes 1, 3.

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„Wir schreiben euch diesen Brief, damit wir alle, ihr und wir, die Freude, die Gott uns schenkt, in ihrer ganzen Fülle erleben.“ 1. Johannes 1, 4

I.          

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Eine geschichtliche Tatsache

Ohne sich selbst vorzustellen und ohne die Empfänger zu begrüssen, beginnt Johannes mit seinem Schreiben. Wir erfahren jedoch gleich eine ganz wichtige Begebenheit seines Lebens. Johannes hatte das Wort des Lebens mit eigenen Augen gesehen!

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„Von allem Anfang an war es da; wir haben es gehört und mit eigenen Augen gesehen, wir haben es angeschaut und mit unseren Händen berührt – das Wort des Lebens.“ 1. Johannes 1, 1.

Das, was von Anfang an existierte, vor der Grundlegung der Welt. Was von der Ewigkeit her kam, nahm Gestalt an. Das Wort des Lebens wurde Mensch. Johannes konnte ihm zuhören, ihn anschauen und sogar mit seinen eigenen Händen berühren.

Das Wort des Lebens wurde als Mensch fassbar und begreifbar. Damit unterstreicht Johannes seine Autorität als Apostel, denn er war einer der Augenzeugen dieses Lebens. Er sah Jesus, den Sohn Gottes, mit eigenen Augen, er hörte ihm zu und er berührte ihn.

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„Ja, das Leben ist erschienen; das können wir bezeugen. Wir haben es gesehen, und wir verkünden es euch – das ewige Leben, das beim Vater war und unter uns erschienen ist.“ 1. Johannes 1, 2.

Johannes ist nicht der einzige, der dieses Privileg hatte. Es war keine geheime und persönliche Offenbarung Gottes. Jesus war für alle Menschen, die damals lebten, sichtbar geworden. Nicht alle erkannten in ihm den Sohn Gottes, aber alle konnten ihn sehen. Und die Menschen, die Jesus begegneten und ihm nachfolgten, nahmen eine besondere Stellung ein. Ganz besonders war die Stellung der Apostel, denn sie waren die, die Jesus am nächsten waren und die von Jesus intensiv gelehrt wurden.

Das Leben ist in Jesus Christus fassbar und begreifbar geworden. Im Evangelium schreibt Johannes:

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„Er, der das Wort ist, wurde ein Mensch von Fleisch und Blut und lebte unter uns. Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit, wie nur er als der einzige Sohn sie besitzt, er, der vom Vater kommt.“ Johannes 1, 14.

Johannes ist einer der Zeuge dieses Lebens, das in Jesus Christus zu uns gekommen ist. Er gehörte zu den von Jesus beauftragten Zeugen, denn Jesus sagte seinen Jüngern bevor er sie verlassen hatte, um zu seinem Vater zurückzukehren, folgendes:

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„Wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr mit seiner Kraft ausgerüstet werden, und das wird euch dazu befähigen, meine Zeugen zu sein.“ Apostelgeschichte 1, 8.

Johannes betont zu Beginn seines Schreibens, dass er ein Zeuge von Jesus ist, denn er war mit ihm unterwegs. Er hörte ihm zu, ass mit ihm, berührte ihn. Er konnte Jesus während der drei Jahre, die er in der Öffentlichkeit wirkte aus nächster Nähe beobachten. Nach der Auferstehung von Jesus sind die Apostel die Zeugen von Jesus und das beton Johannes:

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„Ja, das Leben ist erschienen; das können wir bezeugen. Wir haben es gesehen, und wir verkünden es euch – das ewige Leben, das beim Vater war und unter uns erschienen ist.“ 1. Johannes 1, 2.

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Das Wort des Leben und somit das Lebens selbst war in der Person von Jesus aus Nazareth greifbar. Das Leben konnte man anfassen. Diese Erfahrung war so klar, dass sich die Apostel nicht verbieten lassen wollten von Jesus zu erzählen. Als die führenden Juden in Jerusalem Petrus und Johannes verbieten wollten, weiterhin von Jesus zu erzählen, antworteten sie unerschrocken:

„Uns ist es auf jeden Fall unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“ Apostelgeschichte 4, 20.

Wie sollten sie über Jesus, das Wort des Lebens, schweigen?! Johannes bezeugt in seinem Brief seine Autorität als Apostel. Er macht den Christen deutlich, dass die Grundlage des christlichen Glaubens in der Person von Jesus liegt.

Leider wurden die Christen schon damals mit falschen Lehren zur Abkehr vom gesunden und rettenden Glauben bewegt. Johannes will dieser Entwicklung entgegenwirken.

Es gab Leute, die Jesus als eine symbolische göttliche Person verstehen wollten. Eine Art Geistwesen, das sich mal so und mal anders offenbaren kann, aber nicht wirklich fassbar ist. Der Geist konnte durchaus einmal im Menschen Jesus manifestieren, aber konnte auch wieder verschwinden. Der Mensch Jesus diente in ihren Augen nur als eine Art Gefäss für Christus oder eine Art Scheinleib (Doketismus kurz erklären).

Diesem göttlichen Wesen sollte man sich durch religiöses Leben nähern. Der Gedanke, dass Gott in Jesus ganz Mensch geworden war, der dann gekreuzigt wurde, war für diese Leute undenkbar. Gott kann sich doch nicht von Menschen hinrichten lassen, das sei Gottes unwürdig.

Doch Johannes will den Christen klar machen, dass das Leben in der Person von Jesus Christus in dieser Welt erschienen ist.

Er distanziert sich von diesen gefährlichen Irrlehrern, die Jesus gar nie gesehen hatten. Wie wollen sie darüber sprechen wer Gott ist und wer Christus ist, wenn sie Jesus nicht gesehen, gehört und betastet hatten?

Das ewige Leben entdeckt der Mensch nicht, in dem er sich in einer Art mystischen Erfahrung, einem geistlichen Wesen begegnet. Das Leben begegnet uns Menschen in der Person von Jesus Christus.

Fundamentale Veränderung des Lebens kommt von aussen auf uns zu. Wir werden mit dem wahren und ewigen Leben konfrontiert, wenn wir mit Jesus konfrontiert werden.

Ewiges Leben kommt nie aus unserem Inneren heraus.

Leider hat sich die Idee, dass es nicht so wichtig sei, ob Jesus wirklich so gelebt habe, wie wir das in der Bibel entdecken können und dass es nicht wichtig sei, dass Jesus von den Toten auferstanden sei, weit verbreitet. Wichtig seien die Ideen, die durch das Leben von Jesus weiterleben würden: Die Botschaft der Liebe und Gnade sei von grösster Bedeutung, aber nicht der Botschafter, die Person Jesus Christus.

Damit hat das abendländische Christentum den christlichen Glauben zerstört und dem Evangelium die Kraft genommen. Das Fundament unseres Glaubens liegt nämlich nicht in einer inneren Erleuchtung des Menschen. Sie liegt auch nicht in der Ausübung der Nächstenliebe, so wichtig das ist. Es geht auch nicht um die Einhaltung religiöser Regeln. Das Fundament des christlichen Glaubens liegt auch nicht in der besonderen Offenbarung, die Gott einem einzelnen Menschen zuteilwerden lässt.

Das Fundament des christlichen Glaubens liegt einzig und allein in der Person Jesus Christus, dem Sohn Gottes, der von Maria geboren wurde, in Nazareth aufwuchs und schlussendlich in Jerusalem hingerichtet wurde. Er, der nach drei Tagen auferstand und nun zur Rechten seines Vaters sitzt. Paulus sagt:

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„Das Fundament ist gelegt, und niemand kann je ein anderes legen. Dieses Fundament ist Jesus Christus.“ 1. Korinther 3, 11.

Die Rettung liegt ausserhalb des Menschen, nicht im Menschen drin, wie heute viele Menschen glauben wollen. Sie wollen in sich Frieden und Freude finden. Sie werden nichts finden!

Nicht die persönliche Erfahrung steht ihm Zentrum des Glaubens, sondern die Person Jesus von Nazareth.

Mittels Verkündigung werden wir mit diesem Ereignis konfrontiert und nicht durch meine inneren geistigen Erfahrungen.

Im Menschen ist nichts Gutes! Wie sollte er dann in sich Gott entdecken? Das Göttliche muss an den Menschen herangetragen werden. Von aussen kommt das Gute zum Menschen und zwar im Sohn Gottes, der in dieser Welt lebte.

Damit lehnt Johannes einen individualistischen Glauben ab, der auf den eigenen inneren Erfahrungen beruht, und gar mit besonderen Methoden gefördert werden könnte. Das Zeugnis und die Verkündigung dessen, was die Apostel gesehen haben kann allein Grundlage für das ewige Leben sein.

Johannes spricht hier davon, dass er das ewige Leben gesehen hat. In der Person von Jesu ist das ewige Leben den Menschen erschienen.

Hast du dieses ewige Leben?

Ewig ist übrigens kein Begriff der Quantität, also der Länge des Lebens, sondern ein Begriff der Qualität. Denn jeder Mensch wird, nachdem er gestorben ist, wieder auferstehen. Die einen zur Verdammnis, die auch ewig ist, und die anderen zum ewigen Leben. Paulus schreibt:

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„Die Strafe, die diese Menschen erhalten, wird ewiges Verderben sein, sodass sie für immer vom Herrn und von seiner Macht und Herrlichkeit getrennt sind.“ 2. Thessalonicher 1, 9.

Also, hast du dieses ewige Leben?

Oder ich könnte auch anders Fragen: Hast du Jesus? Denn Leben und Jesus gehören untrennbar zueinander. Johannes schreibt im letzten Kapitel seines Briefes:

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„Wer mit dem Sohn verbunden ist, hat das Leben. Wer nicht mit ihm, dem Sohn Gottes, verbunden ist, hat das Leben nicht.“ 1.Johannes 5, 12

Bibelstellen zum Nachschlagen: Johannes 5, 28-29; Johannes 7, 38

II.        

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Eine ewige Verbindung

Johannes will den Christen sagen, dass Jesus die einzige Grundlage für jede christliche Gemeinschaft bildet:

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„Warum verkünden wir euch das, was wir gesehen und gehört haben? Wir möchten, dass ihr mit uns verbunden seid – mehr noch: dass ihr zusammen mit uns erlebt, was es heisst, mit dem Vater und mit seinem Sohn, Jesus Christus, verbunden zu sein.“ 1.Johannes 1, 3

Johannes will, dass die Christen mit Jesus verbunden und dadurch auch mit dem Vater verbunden sind. Wer mit Jesus verbunden ist, der ist mit allen anderen Christen verbunden.

Dreh- und Angelpunkt der christlichen Gemeinschaft ist Jesus Christus. Eben Jesus, den man sehen, hören und berühren konnte. Jesus, der Mensch gewordene Gott.

Er ist die Grundlage der christlichen Gemeinschaft. Johannes möchte, dass die Christen diese einzigartige Gemeinschaft erleben. Er will, dass sie die Freude erleben, die dem Glauben an Jesus entspringt:

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„Wir schreiben euch diesen Brief, damit wir alle, ihr und wir, die Freude, die Gott uns schenkt, in ihrer ganzen Fülle erleben.“ 1. Johannes 1, 4.

Freude in ihrer ganzen Fülle finden wir nur in der Gemeinschaft mit Jesus und seinem Vater und mit denen, die Jesus auch lieben.

Bibelstellen zum Nachschlagen:

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Schlussgedanke

Das Fundament unseres Glaubens ist Jesus Christus, der Sohn Gottes, der in dieser Welt lebte. Jesus hat uns Zeugen hinterlassen, – die Apostel – die Jesus sahen, mit ihm sprachen und ihn berühren konnten.

Heute können wir Jesus nicht mehr sehen. Petrus geht ganz selbstverständlich davon aus, dass die Christen Jesus nicht gesehen haben. Er sagt:

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„Bisher habt ihr Jesus nicht mit eigenen Augen gesehen, und trotzdem liebt ihr ihn; ihr vertraut ihm, auch wenn ihr ihn vorläufig noch nicht sehen könnt. Daher erfüllt euch schon jetzt eine überwältigende, jubelnde Freude, eine Freude, die die künftige Herrlichkeit widerspiegelt.“ 1. Petrus 1, 8.

Ja – es wird der Tag kommen, an dem wir Jesus sehen werden. Aber jetzt hat ihn niemand von uns gesehen und trotzdem sind wir Christen. Wie geht das? Ganz einfach: Wir sind durch das Zeugnis der Apostel zum Glauben an Jesus gekommen. In einem Gebet bat Jesus seinen Vater bereits für uns:

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„Ich bete aber nicht nur für meine Jünger, sondern auch für die Menschen, die auf ihr Wort hin an mich glauben werden.“ Johannes 17, 20.

Unser Glaube basiert auf einer geschichtlichen Tatsache, die uns durch Zeugen überliefert wurde und diese Überlieferung wurde schriftlich festhalten und liegt uns in der Bibel vor. Jeder Mensch kann das lesen, wenn er will.

Der christliche Glaube steht oder fällt mit dieser geschichtlichen Tatsache, dass Gott in Jesus Mensch geworden ist.

Ist Jesus, der Sohn Gottes in diese Welt gekommen, dann kann jeder Mensch für Zeit und Ewigkeit gerettet werden, wenn er sich mit Jesus verbindet.

Ist Jesus keine geschichtliche Gestalt. War Jesus nicht der Sohn Gottes, dann bleibt uns Menschen nur ein sinnloses religiöses Leben, das in der Verdammnis endet.

Johannes schreibt in seinem zweiten Brief:

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„Wer nicht bei der Lehre von dem Mensch gewordenen Christus bleibt, sondern darüber hinausgeht, der lebt nicht in der Verbindung mit Gott. Wer hingegen bei dieser Lehre bleibt, ist sowohl mit dem Vater als auch mit dem Sohn verbunden.“ 2. Johannes 9.

Bibelstellen zum Nachschlagen:  Apostelgeschichte 2, 42; Galater 1, 8; 2. Thessalonicher 3, 14; 2. Petrus 3, 2; 2. Johannes 9