3. Bibelkurs BK 3
Psalm 2: Christen brauchen große Perspektiven.
Viele Ausleger sagen: Psalm 1 und Psalm 2 sind die Eingangstore zum Psalter. Psalm 1 beschreibt den persönlichen Bereich der Gläubigen, Psalm 2 präsentiert die universale Herrschaft Gottes. Psalm 1 ist wie ein feiner Laserstrahl, der sich auf den einzelnen Gläubigen konzentriert, - Psalm 2 ist wie ein Weitwinkelobjektiv, das die Völker der Welt in den Blick nimmt. Psalm 1 ist sehr bekannt und beliebt, Psalm 2 wird weithin ignoriert.
Die Urgemeinde hat Psalm 2 und Psalm 110 sehr hoch geschätzt. Diese beiden Psalmen (beide beziehen sich auf die große Macht Jesu) werden von allen Psalmen im Neuen Testament am häufigsten zitiert: Psalm 2 wird 12 mal, Psalm 110 wird 23 mal im NT angeführt. (Übrigens: die Psalmen sind das im Neuen Testament am häufigsten zitierte Buch des Alten Testaments, - dann folgt Jesaja. Jesus hat am Kreuz meistens Verse aus den Psalmen gebetet. - (In der anglikanischen Kirche liest man den Psalter in jedem Monat einmal durch.)
· Als die Verfolgung der Urgemeinde in Jerusalem begann (Apostelgeschichte 4) und zum ersten Mal Gefängnis drohte, da wandten sich diese Christen im Gebet an ihren HERRN, - und dieses Gebet beginnt mit Psalm 2: „Warum toben die Heiden...strecke Deine Hand aus, HERR, dass Zeichen und Wunder geschehen....Als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren.“ Der mächtige HERR hatte auf ein vertrauensvolles Gebet geantwortet.
· Als der Apostel im Hebräerbrief nachweist, dass JESUS höher steht als die Engel, als Mose, Josua und der Hohepriester, da beginnt er seine lange Liste alttestamentlicher Zitate mit einem Vers aus Psalm 2: „Gott hat Seinen Sohn eingesetzt zum Erben über alles.“ (Hebräer 1, 2)
· Dass Christus Seine Feinde „wie Töpfe zerschmeissen wird“ (Psalm 2, 9), das wird drei Mal in der Offenbarung des Johannes zitiert. (Offenbarung 2, 27; Offenbarung 12, 5; Offenbarung 19, 15)
· In der ersten Missionspredigt des Apostels Paulus in Antiochien (Apostelgeschichte 13, 33) zitiert Paulus den zweiten Psalm (V.7): „Gott spricht zum auferstandenen Jesus: Du bist mein Sohn!“
Bei den ersten Christen war also Psalm 2 sehr gegenwärtig. Dieser Psalm prägte ihr Denken, Reden, Beten und Handeln. Diese Christen waren überzeugt, dass hinter ihnen die Macht des Auferstandenen steht, der allen irdischen Mächten überlegen ist. Deshalb waren sie auch zuversichtlich, mutig und kühn - in allen Situationen. Diese feste innere Gewissheit brauchten sie auch, denn sie standen einer feindlichen, gottlosen und barbarischen Welt gegenüber - ohne Waffen, ohne starke Verbündete, - nur abgesichert durch die Zusage ihres HERRN: „ICH bin bei euch jeden Augenblick, an jedem Punkt der Welt - und ICH besitze die Herrschaft über alle Mächte im Himmel und auf der Erde.“ (Matthäus 28) - und ausgerüstet mit dem WORT Gottes als dem Schwert des Geistes (Epheser 6). Sie glaubten fest, dass ihr HERR stärker ist als alle Macht der römischen Kaiser. - Diese göttlichen Wahrheiten fanden sie in Psalm 2.
Zwei Schlaglichter für die gottfeindliche Umwelt der Christen des 1. Jahrhunderts:
· Nirgends sah man in den Städten einen Kirchturm, es gab keine Sonntage, man hörte niemals Glockengeläute, Traktate waren völlig unbekannt. Ein Drittel der Bevölkerung bestand aus Sklaven, wodurch die Moral - besonders im sexuellen Bereich - einen Tiefstand erreicht hatte. Unerwünschte Babies wurden ausgesetzt. Homosexualität und Abtreibung waren etwas ganz Normales. Das allgemeine Volk war brutal, grausam, kaltblütig und roh.
· Ein Beispiel dafür: Die Einweihung des Colosseums in Rom (50 000 Sitzplätze) im Jahre 80 n. Chronik durch den Kaiser Titus (der als Feldherr im Jahre 70 n. Chronik Jerusalem erobert hatte) dauerte vier Monate. An jedem Tag fanden Gladiatorenspiele statt. Dabei fanden in diesen 16 Wochen 10 000 Menschen (80 pro Tag !!) und 12 000 Tiere den Tod. Das waren „Horror-Szenen“ live (nicht am Bildschirm!) - an 120 Tagen! - In dieser Zeit entstand die christliche Gemeinde in Rom und zählte ums Jahr 100 ca. 3000 Mitglieder. (Rom hatte ca. 1 Million Einwohner)
Dieser dämonischen Welt zu begegnen - und sie zu überwinden, dazu brauchte es einen starken HERRN, - und den sahen die ersten Christen in Psalm 2 beschrieben.
Die zentrale Botschaft im Psalm 2 lautet: Gott hat alles im Griff, - alle Völker auf der Erde, - alle Mächtigen, - alles Geschehen im Universum. Er steuert nicht nur die Heere der Cäsaren sondern lenkt auch die Entstehung eines Spinnennetzes. Das Größte und das Kleinste im Weltall steht unter der Steuerung und der Kontrolle des Allmächtigen. Nichts kann gegen den Willen Gottes geschehen. Es gibt nichts „Zufälliges“ auf dieser Erde. Alles untersteht dem Management von oben. Das war die feste Überzeugung der Christen des ersten Jahrhunderts. Psalm 2 und Psalm 110 lieferten ihnen dafür die Grundlagen.
Gott hat außerdem einen bestimmten Plan mit einem bestimmten Ziel, - für die Menschheit, für die Völker, für Israel und für das Universum. Dieser Plan wird absolut eingehalten, - alles, was auf dieser Erde geschieht, muss mitwirken, damit das von Gott gesetzte Ziel sicher erreicht wird. Dieser Plan zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel und durch die Geschichte der Menschheit. --- Die Griechen hatten eine andere Vorstellung: sie hatten ein zyklisches Geschichtsdenken. Sie meinten, dass sich alles wiederhole - ohne einen tieferen Sinn, - ohne ein Ziel, - wie wenn sich alles im Kreis dreht.
I. Das Toben der Völker - gegen Gottes Gebote. (Verse 1-3)
„Warum toben die Heiden...?“ Mit diesen Worten beginnt Psalm 2. Mit denselben Worten beginnt auch ein großer Chor in Händels „Messias“. Israel hat das Toben der Völker ringsherum selbst oft erlebt. Es war als kleines Volk mitten unter den großen Weltmächten eingeklemmt - zwischen Ägypten, Babylon, Assyrien und noch vielen anderen. - Das Toben der Völker hat bis heute noch nicht aufgehört. Präsident Bush (USA) verkündete nach dem Ende des Golfkrieges 1991 eine „neue Weltordnung“ und dachte nach dem Fall des Kommunismus an eine entspannte Periode der Weltgeschichte. Aber das Gegenteil ist eingetroffen. Wir brauchen nur an die Bürger-kriege in Afrika, an Bosnien, Serbien und Kosovo zu denken, an die großen Flüchtlingsströme in aller Welt, an die Not in Russland (wo die Mafia, viel stärker als in Italien, weite Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft mit Gewalt steuert).
„Lasst uns zerreißen alle Bande...“ (Vers 3) Das war die Losung der Studentenrevolution von 1968, die alle Autoritäten stürzen wollte. Die Gottlosigkeit nimmt zu: „Wir brauchen keinen Gott! Die Gebote Gottes sind überholt! Wir wollen frei sein!“ Diese Stimmen hört man immer mehr. - Im Kabinett von Tony Blair in England (1997) sind vier homosexuelle Minister (darunter die Ministerin für Jugend und Familie) (laut FAZ). Paulus schreibt in 2. Thessalonicher 2, 2: „Es regt sich schon das Geheimnis der Gesetzlosigkeit“ - und damit beschreibt er das Auf-kommen des Antichristen, der von der „Gesetzlosigkeit“ geprägt ist. Es sind Kräfte am Werk, die zerstörerisch wirken. Das beobachten wir im juristischen, im moralischen und im persönlichen Bereich. - Kann jemand diese chaotischen Kräfte bändigen? - Gott kann es! - Sonst niemand!
II. „Der im Himmel wohnt, lacht über sie ...“ (Vers 4)
Im Blick auf das Tohuwabohu in dieser Welt bricht Gott in ein Lachen aus - warum?
· weil man Gott unterschätzt. Seine Kraft ist viel größer als die Menschen denken.
· weil Gott doch da ist, auch wenn man Ihn für abwesend erklärt.
Viele sagen: „Es gibt keinen Gott! - Wo war Gott in Auschwitz?“
· weil Gott Überraschungen auf Lager hat. „Wer hätte das gedacht!“ - das war wochenlang nach der „Wende“ 1989 die am häufigsten gehörte Redewendung in der DDR, wenn sich Leute trafen und plauderten.
· weil Gott oft lange schweigt, - aber dann doch eingreift, - und manchmal plötzlich!
Beispiel: Das Volk Israel war über 400 Jahre lang in der Sklaverei in Ägypten, - nach dem
Plan Gottes. Das hatte Gott dem Abraham schon gleich nach seiner Berufung (1.Mos.12)
mitgeteilt und im Kapitel 15 wiederholt: „Man wird sie plagen 400 Jahre ... bis die Missetat der
Völker Kanaans voll ist.“ - darum musste Israel warten. Aber dann schickte Gott Mose, um Sein
Volk zu befreien durch einen spektakulären Exodus.
Beispiele aus der Geschichte - über Gottes überraschendes Eingreifen:
1. Philipp II. von Spanien, (1555-1598) - Sohn des Kaisers Karl V., des Gegenspielers von Martin Luther. Seine Regierungszeit war wirtschaftlich, politisch und kulturell ein Höhepunkt der spanischen Geschichte. Er hatte als Erster in der Geschichte die Idee eines Weltreiches. Frankreich und Portugal hatte er bereits besiegt und wollte nun auch England erobern. Im August 1588 startete die Große Armada (eine Flotte von 130 Schiffen mit 27 000 Mann) zu einer Invasion in England. Sie wird von den englischen Segelschiffen unter Admiral Francis Drake (= der Erdumsegler!) und durch einen gewaltigen Seesturm vernichtet. Die englische Königin Elisabeth I. ließ eine Gedenkmedaille prägen mit der Inschrift: „God blew with His wind and they were scattered.“ ( = „Gott blies mit Seinem Wind und sie wurden zerschlagen“). Wenige Wochen vor dem Auslaufen der Armada war der beste Admiral der Spanier plötzlich verstorben. Der engl. Historiker G. Parker, der zum 400-jährigen Jubiläum des Todes Philipps II. dessen große Biographie (1998) herausbrachte, bemerkt dazu: „...kleine Zufälle (hier: der Orkan und der Tod des Admirals!) entscheiden oft große Ereignisse in der Weltgeschichte“ - (hinter denen die unsichtbare Hand Gottes wirkt. - „...doch niemand sah Deine Spur.“ Psalm 77, 20).
2. Napoleon wollte seine Weltherrschaftspläne mit der Eroberung Russlands krönen. Er bricht mit der „Grande Armée“ 1812 auf - mit 600 000 Mann (das bisher größte Heer in der Geschichte!) und nimmt Moskau ein. Aber Napoleon hat nicht mit dem „General Winter“ gerechnet, der ihn in die Knie zwingt. Er muss unter schwierigsten Bedingungen den Rückzug antreten. Von der „Großen Armee“ erreichen im Dezember 1812 nur 5000 Soldaten die ostpreußische Grenze. Die Katastrophe wird in ganz Europa als Gottesurteil empfunden: „Mit Mann und Ross und Wagen hat sie der HERR geschlagen.“ In ganz Preußen hörte man die berühmten Worte: „Welch eine Wendung durch Gottes Fügung!“
3. Genau so führt bei Hitler die grimmige Kälte des Winters 1942/43 eine Entscheidung herbei. In Stalingrad verlieren 250 000 deutsche Soldaten der 6. Armee ihr Leben. Diese Katastrophe hat den Untergang des „Dritten Reiches“ besiegelt. Auch Hitler hatte nicht geahnt, dass Gott das Wetter benützen kann, um einen Diktator zu stürzen.
4. Die Wende am 9.11.1989. Die DDR wird ohne Waffengewalt wieder ein Teil Deutschlands. Der Journalist Johannes Gross: „Das größte Ereignis der deutschen Geschichte“. Der Sowjet-Kommunismus bricht zusammen wie ein Kartenhaus. Eine Weltmacht tritt ab von der Bühne - ohne Krieg. Der Historiker Joachim Fest (der die bekannteste Hitler-Biographie verfasste) schrieb im Januar 2000: „Die Wende ist heute noch - nach 10 Jahren - für die Historiker ein Rätsel.“ Pfr. Christian Führer von der Nicolai-Kirche in Leipzig, in der die „Friedensgebete“ vor der Wende wöchentlich stattfanden, formulierte es bei einer Philosophen-Tagung auf Schloss Elmau (bei Mittenwald) im Januar 2000 knapp und treffend: „Die Wende war ein Erfolg der Gebete der Christen.“
Luther schreibt zu diesem Psalm: „Gott wundert sich, dass die Welt so närrisch ist und meint, etwas wider Gott auszurichten. In Wahrheit ist es nicht anders, als wenn ein Fünklein Feuers das Meer austrocknen wollte. So wird die Welt zwei Mal betrogen: Sie kennt nicht diesen großen HERRN, gegen den sie sich empört und weiß nicht, welche Mächte Gott zur Verfügung stehen - und zum andern erkennt sie auch ihre eigene Schwachheit nicht. - Wir müssen rechte Augen haben, um zu sehen, dass alle Könige und Fürsten für einen angezündeten Strohhalm zu achten sind, den Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, mit Seinem Odem ausblasen und löschen kann.“
III. CHRISTUS erhält von Gott eine außerordentliche M a c h t f ü l l e . (Verse 5-9)
Der 2. Psalm ist der erste der zehn messianischen Psalmen, die Prophezeiungen auf Christus sind. Die bekanntesten unter ihnen sind neben dem zweiten der Psalm 22 (Christi Leidenspsalm), der Psalm 69 ( Jesu Passion) und der Psalm 110 (Christus - der ewige König!).Über Christus sagt Gott hier im Psalm 2: „ICH habe meinen König eingesetzt ...ICH will dir die Völker zum Erbe geben... Du sollst sie mit eisernem Zepter zerschlagen, wie Töpfe zerschmeißen.“ Hier wird deutlich gesagt, dass der kommende Messias, Christus, von Gott mit ungeheurer Machtfülle ausgerüstet wird. Das wird in den Evangelien deutlich:
· Christus ist stärker als die Naturgewalten (Stillung des Sturmes mit drei Worten!) (Matthäus 8)
· Christus hat die Macht, alle Krankheiten zu heilen und Besessene zu befreien.
· Christus kann in großen Notsituationen sofort helfen (Die Speisungen der 5000 und 4000 hatten die größte Breitenwirkung, weil Zigtausende das Wunder selbst miterlebt hatten und es als persönliches Zeugnis verbreiteten).
· Christus hat die Macht, Sünden zu vergeben. (Die Pharisäer: „Das kann nur Gott!“ Matthäus 9)
· Christus hat die Macht über den Tod. (Drei Totenauferweckungen durch Christus. Die Auf-erstehung Jesu ist der endgültige Sieg Jesu über Tod und Satan.)
Die Wunder Jesu waren Signale - Johannes nennt sie „Zeichen“, die die Leute nachdenklich machen sollten. In Seiner Botschaft verkündete Jesus dann deutlich, dass Er der von Gott gesandte Retter und Erlöser der Menschheit ist, der aus Sündern Heilige machen kann. Die Macht-taten Jesu sollten seine Botschaft und seine göttliche Autorität unterstreichen.
Wenn man in die Zeitungen schaut, dann sieht es so aus, als ob der Teufel die Welt regiert. Das war zu Zeiten der Apostel nicht anders, eher noch schlimmer. Gerade deshalb war der zweite Psalm für die ersten Christen so wichtig, weil ihnen darin gesagt wird, dass Christus stärker ist als alle Satansmächte und dass wir mit Seiner Kraft überwinden können. Luther sagt dazu: „Die ersten Christen waren ein kleines, verachtetes Häuflein, dagegen sich die Synagoge mit aller Macht legte und das römische Reich vieltausend Märtyrer machte, diesen König Jesus auszurotten. Aber weil sie IHN nicht annehmen wollten, sind sie zu Boden gegangen, dass kaum eine Spur von ihrer großen Macht geblieben ist. Weil auch wir - wie sie - Seinen Namen anrufen und uns auf Sein Wort verlassen, wollen wir nicht verzweifeln sondern fest glauben, der Sieg werde unser sein.“
Die Apostel waren fest überzeugt, dass die überirdische Kraft Jesu ihnen jederzeit zur Verfügung steht. Drum kann z.B. Paulus sagen:
· „Ich vermag alles durch Christus, der mich stark macht...“ - Philipper 4, 13
· „In allen Situationen erringen wir die glänzendsten Siege durch CHRISTUS, der uns lieb hat.“ (Römer 8, 37)
· „Wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen...“ (Römer 8, 28), - weil Gottes Kraft imstande ist, alles nach Seinem Sinn zu ändern und zu steuern.
· Auch wenn Paulus durch den sog. „Pfahl im Fleisch“ (2. Korinther 12) sehr belastet ist, also ein schweres Handicap hat, ist er doch zuversichtlich und stark. Denn „die Kraft Gottes ist wirksam in ihm.“ Wenn er sich schwach fühlt, ist er in Wirklichkeit stark (durch die göttliche Unterstützung).
Dieselbe Kraft steht jedem Christen zu jeder Zeit, in jeder Situation genau so zur Verfügung. Christus ist damals, heute, morgen und in alle Zukunft immer derselbe HERR. (Hebräer 13, 8)
IV. Ein Ratschlag Gottes: (Verse 10-12)
„Ihr Könige und Großen auf Erden, ihr Experten und Top-Manager, ihr Präsidenten und Ge-lehrten - laßt euch warnen! Seid vernünftig und denkt daran, dass Gott einmal Gericht halten wird. ER wird einst mit euch reden in Seinem Zorn. Hört auf die leise Stimme Gottes - ihr werdet es nicht bereuen!“ So wendet sich Gott in Seiner Güte an die Mächtigen dieser Erde.
V. „Wohl
allen, die auf IHN trauen!“ (Vers 12 - Schluss des Psalms)
Glück und Segen verspricht Gott allen, die die Konsequenzen aus diesen
göttlichen Tatsachen ziehen, - die sagen: „Wir wollen IHM voll und ganz
vertrauen. ER ist wirklich allmächtig und hat uns lieb. Darum erhört ER
unsere Gebete. ER führt uns immer richtig. ER trägt uns. ER hilft uns und
bringt uns trotz aller Widerstände zum himmlischen Ziel.“
Das hat große Bedeutung für das Gebet, das auch die Politik, die Medien, die Wirtschaft, die Wissenschaftler mit einschließen soll. Denn im Gebet sprechen wir mit dem HERRN, der das ganze Universum steuert. Der Theologe Eugene Peterson aus Vancouver schreibt dazu:
„Gebet ist eine Tätigkeit, über die Zeitungen nicht berichten, hat aber ungeahnte Folgen. Gebet ist politische Aktion. Gebet ist eine soziale Energie. Gebet ist Wohltat für alle. Das Wohlergehen unseres Volkes wird mehr geprägt von den Gebeten als von der Gesetzgebung. Dass wir noch nicht in Anarchie verfallen sind, haben wir mehr den Gebeten als der Polizei zu verdanken. Gebet hat mehr Auswirkungen als die meisten denken, - weil es sich an den Allmächtigen wendet.“ - „Gebet geschieht nach dem Prinzip des Angelpunkts, - das ist der kleine Punkt, an dem der Hebel angesetzt wird und wodurch große Kräfte in Gang gesetzt werden, - es ist der Punkt, wo Himmel und Erde sich berühren. - Durch keine andere Tätigkeit können wir mehr tun für das Wohl der Gesellschaft und zur Stärkung unserer Seele als durch das Gebet. - Die beste Schule für das Beten ist und bleibt der Psalter.“
7. Juni 1997 Pfr. Gerhard Hägel, Bobengrün