Evangelischer Liederschat fúr Kirche und Haus . Erster Band. 1 Evangelischer Lieders chat I für Kirche und Eine Sammlung Haus. geistlicher Lieder aus allen christlichen Jahrhunderten, geſammelt und nach den Bedürfniſſen unſerer Zeit bearbeitet von M. Albert Knapp, Diatonus an der Hoſpitalkirche in Stuttgart. Erfter Band. Stuttgart und Tübingen . Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. 1 8 3 7. 22.128 Mus , 474 40.1737 HARVARD COLLEGE LIBRARY, 1 1869 , May Rev. 26. Gift of Edward J. Young , of Cambridge. (76. 2 6. 1848. ) vel BV 482 K52 E9 1837 ed.I Vorrede. Während in neuester Zeit ein edler Gelehrter (Dr. Tholuck) mit Recht über die deutsche Gesangbuchsnoth klagt , und auch hiemit den noch immer nicht gründlich verbesserten Zustand der evangelischen Kirche bezeichnet, bietet das protestantische Deutschland einen geistlichen Liederreichthum dar , der in keinem andern Lande getroffen wird. Dänemark , Weder England , noch noch Schweden können sich der deutschen evangelischen Kirche hier auch nur im Entferntesten zur Seite stellen, die katholischen Länder ohnedem nicht, weil in diesen der allgemeine Kirchengesang nicht zum Gottesdienste gehört. Es finden sich im evangeliſchen Deutschland große Schähe von heiligen Gesängen angehäuft , die der früheren politischen Vickgliedrigkeit dieses Landes zum Theil eben so sehr ihre Entstehung , als ihre vielfache Verborgenheit verdanken. Von der Reformation an bildeten nämlich die vielen vereinzelten Provinzen und Reichsstädte ihre kirchlichen Gesangbücher selbstständig aus , und die einzelnen , vom Geiste des Evangeliums durchdrungenen Dichter fanden , wo sie dichten mochten , den Altar nahe , darauf sie ihre dem Herrn geheiligten Opfer der Lippen und Harfen niederlegen konnten. So kam es, daß das vielseitige Gesangbuchs bedürfniß auch viele freudige Sångerſtimmen hervorrief, durch welche im Laufe der Jahrhunderte die Zahl geistlicher Lieder auf viele Myriaden an gewachsen ist. Dieß ist jedoch nicht der einzige Erklärungsgrund solches Reichthums, sondern allermeiſt haben wir ihn der Gnade Gottes in Christo zu verdanken, die sich unser protestantisches Deutschland zum vorzüglichsten Tråger ihrer heiligen Offenbarung erkoren hat , Berufung bisher noch nicht gereuen ließ. Griechenland. und sich diese Gabe und Deutschland ist das christliche Wie dieses früherhin der Mittelpunkt classischer Cultur war, so ist jenes der Mittelpunkt christlicher Bildung unter den Völkern. Das rege, und bei manchen Mißgriffen der gelehrten Welt doch frisch fortgehende innere Leben der Gläubigen zeigt uns , im Verein mit jenen äußerlichen Verhältnissen , ganz die schöne, kräftige Wurzel , aus welcher der süßduftende Rosenstrauch des deutschen Kirchengesangs entſproſſen iſt, 22.128 Mus 474 40.1837 V HARVARD COLLEGE LIBRARY, 1869 , Bay 26. Rev. bye of Edward J. Young , of Cambridge . (76. 2 6. 1848 ) vol BV 482 K52 E9 1837 ed. I " Vorrede. Während in neuester Zeit ein edler Gelehrter (Dr. Tholuck) mit Recht über die deutsche Gesangbuchsnoth klagt , und auch hiemit den noch immer nicht gründlich verbesserten Zustand der evangelischen bietet das protestantische Deutſchland einen geistlichen Liederreichthum dar, der in keinem andern Lande getroffen wird. Dånemark , Kirche bezeichnet, Weder England , noch noch Schweden können sich der deutschen evangelischen Kirche hier auch nur im Entferntesten zur Seite stellen , die katholischen Länder ohnedem nicht, weil in diesen Gottesdienste gehdrt. der allgemeine Kirchengesang nicht zum Es finden sich im evangelischen Deutschland große Schäße von heiligen Gesängen angehäuft , die der früheren politischen Biekgliedrigkeit dieses Landes zum Theil eben so sehr ihre Entstehung , als ihre vielfache Verborgenheit verdanken. Von der Reformation an bildeten nämlich die vielen vereinzelten Provinzen und Reichsstädte ihre kirchlichen Gesangbücher selbstständig aus , und die einzelnen , vom Geiste des Evangeliums durchdrungenen Dichter fanden , wo sie dichten mochten , den Altar nahe , darauf sie ihre dem Herrn geheiligten Opfer der Lippen und = So kam es, daß das vielseitige Gesangbuchs Harfen niederlegen konnten. bedürfniß auch viele freudige Sångerſtimmen hervorrief, durch welche im Laufe der Jahrhunderte die Zahl geistlicher Lieder auf viele Myriaden an gewachsen ist. Dieß ist jedoch nicht der einzige Erklärungsgrund solches Reichthums, sondern allermeist haben wir ihn der Gnade Gottes in Christo zu verdanken, die sich unser protestantisches Deutschland zum vorzüglichsten Tråger ihrer heiligen Offenbarung erkoren hat , Berufung bisher noch nicht gereuen ließ. Griechenland. und sich diese Gabe und Deutſchland ist das christliche Wie dieses früherhin der Mittelpunkt classischer Cultur war, so ist jenes der Mittelpunkt christlicher Bildung unter den Völkern. Das rege, und bei manchen Mißgriffen der gelehrten Welt doch frisch fortgehende innere Leben der Gläubigen zeigt uns, im Verein mit jenen äußerlichen Verhältnissen , ganz die schöne , kräftige Wurzel , aus welcher der süßduftende Rosenstrauch des deutschen Kirchengesangs entſproſſen iſt, VI Borrede. " Jene vielfältige Zertheilung Deutschlands ist aber auch noch immer ein Hauptgrund , warum die herrliche Fülle deutscher Kirchen- und Haus lieder se schwer aufzufinden und in einen markvollen Kern zu vereinigen ist. Die deutschen Geſangbücher und christlichen Liederſammlungen bilden zusammen eine eigene Bibliothek , und es hält schwer , sie überallher in Eines zu bringen. Bis auf die neuere Zeit hielt sich der Eine an dieſes, der Andere an jenes einzelne Liederbuch, das ihm an Inhalt und Geist den übrigen voranzugehen schien ; etwas Ganzes , eine Uebersicht über das Gesammtgut hatte man , troß vielfachen Wünschen , eben nicht , besonders auch darum´nicht , weil viele Bearbeiter von Liederſammlungen sich vor dem beinahe unübersteiglichen proſaiſchen Wuſte fürchteten , der allerdings der Masse des deutſchen geistlichen Gesanges beigemengt ist, und nach deſſen Ausfegung sich der wesentliche Liederschatz unserer Kirche mindestens auf einen Dreißigtheil concentriren ließe , wofern man Gehalt und Form gleichers maßen in Anschlag nimmt. Daß aber ein großartiger geistlicher Liederſchaß in den Bibliotheken Deutſch lands schlummere , und daß die mdglichst vollſtändige Hebung desselben kein geringes oder schlechtes Werk sey, ――― dieß haben seit etwa zwanzig Jahren viele edle , fromme Männer , ein Kanne , ein Wilhelmi, ein Karl von Raumer, ein v. Bunsen , ein Dr. Pauli , ein Rudolph Stier , und die Herausgeber des Berliner Liederschaßes u. A. gezeigt. All dieſe åchten, liebenden Freunde unserer protestantischen Kirche beweisen , daß die dffentlicheGesangbuchsnoth unſerer Zeit vornehmlich auch in der Unbekanntschaft mit dem heiligen Liederreichthum der evangelischen Kirche Deutſchlands ihren Grund habe. Sie wollen es thatkräftig darthun , daß man dem evangeliſchen Christenvolke Deutschlands endlich etwas Besseres zu seiner kirchlichen und häuslichen Erbauung geben könne , wenn man irgend richtigen Tact , glâu bigen Geist und einen guten , zum christlichen Gleichgewichte ſich neigenden Willen besitzt. Durch diese, mit mancher schweren Anstrengung verbundenen Arbeiten sind sie auch in ihrem Theile Wohlthäter der Kirche geworden, und haben für das Beſſerwerden der Folgezeit ſegensvoll gewirkt , was Deutſch land ihnen, wenn ihre Sammlungen auch nicht kirchlich gebraucht werden, nie vergessen soll. Sie sind die Vorläufer der ſo höchſtnöthigen Geſangbuchs verbesserung , die ersten , thatkräftigen Zeugen gegen einen unaussprechlich ſchädlichen Uebelstand , unter deſſen Wirkungen unſere Kirche ſeit fünfzig Jahren so viel gelitten und verloren hat. Dessen ungeachtet konnte ich bei einer nåhern , durch fünfzehn Jahre hin gehenden Erfahrung mich weder davon überzeugen , daß dem kirchlichen Be dürfnisse wahrhaft abgeholfen , noch davon , daß die eigentliche lebendige Fülle der deutschen evangelischen Kirchenlieder schon ausgebeutet und zum alls gemeinen Gebrauche dargestellt sey. Es finden sich, nach meiner Ansicht, in all dieſen , freilich oft abfichtlich beschränkten Sammlungen doch sehr VII Vorrede. viele Lieder nicht , die der Kirche zur freudigen Erbauung zu geben wåren. Dieſe vereinzelten Tendenzen riefen endlich , im Laufe mehrerer Jahre , nicht ohne vielfachen Kampf den Vorsatz in mir hervor : endlich einmal den Ver ſuch einer umfassenden Sammlung geistlicher Gesänge zu wagen , die der Kirche es thatsächlich vor Augen legen ſollte , was sie an guten Liedern beſiht, und wie ein eigentliches Nationalgeſangbuch beschaffen seyn soll. Die abs folute Ausmittelung des Kerns erschien freilich bei der ungeheuern Maffe von Materialien , die erst zusammengesucht werden mußte , gleich anfangs als eine Unmöglichkeit, weil ohnehin ein einzelner Mensch das allgemeine Beste nicht mit sicherem Blick auszuscheiden vermag. Daher wollte ich mich in meiner Aufgabe vorderſamſt auf den gedoppelten Versuch beschränken : 1) den evangelischen Christen Deutschlands eine reiche Auswahl der besten christlichen Lieder zu kirchlicher und häuslicher Ers bauung vorzulegen ; 2) den künftigen Bearbeitern kirchlicher Gesangbücher einen möglichst umfassenden Vorrath darzubieten , aus welchem sie fernerhin die besten kirchlichen Lieder auswählen können . Bei Ausführung des vorliegenden Plans handelte es sich vorzüglich um genauere Bestimmung mehrerer Grundbegriffe und Grundsäße, ohne welche eine kirchliche Arbeit dieser Art haltlos und ungenügend ausfallen muß. Es ſind vornehmlich folgende : 1. Was ist ein eigentliches Kirchenlied im engeren Sinne? 11. Wie sind die ältern , vielfach vergessenen Lieder zu behandeln , um nicht nur wieder mehrere Leser überhaupt zu finden , sondern auch wieder Brauchbarkeit zu erhalten , eine kirchliche Geltung und ohne daß die schuldige Piet åt gegen ihre Verfasser zu sehr verlegt wird? In wie weit ist bei Fertigung eines Kirchengesangs buchs auf die häusliche Andacht und auf die Schulen Rúď III. sicht zu nehmen? Ueber diese Punkte will ich im Nachstehenden meine mit offenen Grüns den belegte Ansicht aussprechen , und sodann noch einiges Weitere über die Bearbeitung dieses Liederſchaßes mittheilen. I. Was den Begriff eines achten Kirchenliedes betrifft, so stehen die Grundſåge hierüber, wenigstens in der Anwendung, nicht völlig fest, werden auch, da im Gebiete der Poesie so mannichfaltige Freiheit herrscht, nicht so leicht auf eine gemeingiltige Weise festzustellen seyn. Jedenfalls leuchtet ein , daß ein Kirchenlied nicht bloß den zufälligen Sinn und Willen eines Einzelnen aussprechen , sondern eine Stimme der gesammten Kirche seyn muß , jenes Christenvereins , der sich eins müthiglich erbauet auf dem Grunde der Apostel und Propheten , Jeſus Chriſtus der Eckstein ist. daran Willkürlichkeit in Glaubensanſicht, VIII Vorrede. Gefühl und Willensbestimmung iſt dem Kirchenliede von vorneherein fremd, und mit seinem Charakter , wie mit seiner Bestimmung durchaus unverein bar , sowohl was den Gehalt selbst , als was die Form betrifft. Was ein Kirchenlied seyn soll , das muß jeder evangelische Christ glauben, fühlen, hoffen, wollen und verstehen können , das darf die geistliche Bildungsstufe der Kirche weder übersteigen wollen , noch unter derselben stehen bleiben, das muß ebendaher den Charakter der wahren Religion , d. h. der heili gen Gebundenheit an den geoffenbarten , lebendigen Gott, an sich tragen, und die Sprache Seiner Offenbarung und Seis nes Volkes reden , - wie dieſes die Pflicht jedes gläubigen Chri ften ist. Diese bestimmten heiligen Schranken , innerhalb welcher das Kirchen lied sich hält, unterscheiden es wesentlich von der rascheren, unregelmäßig und hoch fliegenden Ode , die eben so sehr, wie die zarte Elegie und Arie , fich mehr in zufälligen Stimmungen und freieren Formen bewegt, und daher nur für Einzelne , nicht für das Allgemeine berechnet ist. Auch das didaktische Gedicht steht dem Kirchenliede fern , weil in jenem der weits Läufigere , erörternde Lehrton herrscht , in diesem aber der erhobenere Ton des Predigers , der nicht erst beweiset , sondern die Glaubenswahrheiten, wie die Lebensregeln als ausgemacht und göttlich gewiß mit froher Begeistes rung verkündigt. Das ächte Kirchenlied steht nach Gehalt und Form mitten inne zwischen der Ode und dem Lehrgedicht , und weicht von der ersteren durch die allgemeine Gültigkeit seines Gehalts , wie durch die populåre Ein falt seiner Form , vom lehteren aber durch sein kategoriſches Zeugniß , und ebenfalls durch einen schlichten , körnichten Ausdruck ab. Während in den andern menschlichen Gedichten der Mensch vorherrscht , redet im Kirchen liede der Herr und die Gemeinde in der Sprache der geoffenbarten Wahrheit, welcher alle christlichen Propheten und Dichter unterthan ſind. Manche wollen die historische Geltung und das Alter zu den wesentlichen Merkmalen des Kirchenliedes gerechnet wiſſen , und es begreift sich leicht, daß Lieder , welche sich ſeit Jahrhunderten in lebendiger Segenss kraft erprobt haben, der Kirche jederzeit nur willkommen seyn müſſen. Allein Diejenigen, welche bloß alte Lieder in ein Kirchengesangbuch auf nehmen wollen, wie z. B. Billroth u. A. , gehen denn doch zu weit. Denn der alte Styl an ſich ist kein abſolutes Merkmal eines åchten Kirchen liedes , sondern die biblische Wahrheit und die biblische Form. Luthers herrliche Bibelübersetzung , dieser Krystallquell der deutschen Kirchen sprache, lebt und wirkt in der Kirche ja noch immerfort , und wie die Alten ihre köstlichen Lieder nachInhalt und Form aus diesem Lebensborne geschöpft haben, so können es auch die jüngeren Geschlechter nach Maßgabe ihres Glaubeus und ihrer christlichen Durchbildung. Auch gibt es schon in älterer Zeit vielerlei Spielarten kirchlicher Diction, die sich aus der 71 IX Borrede. Freiheit der Poesie und aus der Mannichfaltigkeit der menschlichen Denk- und Gefühlsweise erklären, ſo daß eine ångstliche Anbequemung an die lutherische Form eben so sehr, wie andere einseitige Nachahmungen, als eine Ueberforderung und willkürliche Beschränkung der Geister erscheint. Nicht bloß eine Zeitperiode, fondern das Gefühl, die Sprachbildung und Erfahrungen der verschiedenen kirchlichen Zeitläufte , haben gegründeten Antheil an der richtigen und allseitigen Definition des Kirchenliedes. Wollte man allein die Aelteren hdren, so bekäme das objective Bekenntniß oft ein unverhältnißmäßiges Uebergewicht über das zårtere Gefühl , abgesehen davon , daß das eigent= liche dichterische Element und die Fortbildung der poetischen Form dabei ungemein gebunden bliebe. allein , ſo Hörte man die Dichter der mittleren Zeit vertiefte sich das Kirchenlied oft einseitig in die Gebiete der Subjectivitåt, so viel Herrliches auch jene Männer hierin geleistet haben. Vernahme man aber bloß die Neueren, so würde die Form glättung gar zu häufig auf Kosten des einfältigen Glaubensbekenntniſſes wie des tieferen Gefühls überwiegen. Man wird daher am besten thun, wenn man die Vorzüge der einzelnen Zeiten unparteiisch vereinigt und die verschiedenen Tendenzen und Rechte miteinander vergleicht. Auf diesem Weg allein ehret man die vielfachen Gaben der Christenheit , welchen doch, so weit fie im Glauben benügt worden sind , derselbige Geist in wohnet, und macht von den verschiedenen Vorzügen der einzelnen Kirchen Zeiten den gebührenden segensreichen Gebrauch. Den Weg eines solchen billigen Vergleichs hat schon Luther in einer ähnlichen Hinsicht betreten , als er rieth: bei Fertigung eines Gesangbuches lieber ein schwächeres Lied mit einer guten , als ein tieferes mit einer ungangbaren Melodie , zu wählen. Fand der große , tiefblickende Reformator den allſeitigen Segen eines geiſt lichen Liedes durch harmonische Zuſammenwirkung des Gehalts Melodie bedingt, und der so dürfen wir bei vollständiger Definition eines åchten Kirchenliedes zu der Kraft und Gediegenheit des christlichen Glaubens bekenntnisses eben so gut ein lauteres , inniges Gefühl, und zu diesen beiden Erfordernissen eine klare, durchsichtige Form als wesent liche Zugabe verlangen ; wobei allerdings ein Lied , das dieſe Merkmale ge nügend an sich trågt , noch einen besondern Vorzug und zarte Berücks fichtigung verdient, wenn es schon lange Zeiten hindurch in der Kirche Chriſti ſich als ein fegensvolles Gefäß der Gottesehre und der ſeligmachenden Wahrheit beglaubigt hat. Demgemäß versuche ich , die wesentlichen Eigenschaften eines åchten Kirchenliedes dahin zu bestimmen : A. Dem Inhalte nach. 1) Ein evangelisches Kirchenlied muß seinem Gesammtinhalte nach a) durchaus schriftmäßig , vom Geist und von der Wahrheit der einfach verstandenen Bibel durchdrungen seyn ; * X Vorrede. b) es muß mit dem öffentlichen Bekenntnisse der evangelis schen Kirche in allen Grundartikeln genau übereinstimmen , und sich von allen einseitigen , bloß einzelnen Secten zusagenden Ansichten , die einer gründ lichen , harmonischen Schriftauslegung zuwider sind und bloß Parteiungen oder sonstiges Mißverständniß erzeugen können , mit heiliger Einfalt ferne halten. 2) Was die einzelnen Theile der evangelischen Lehre betrifft, so muß der Inhalt eines Kirchengesangbuchs a) in den Glaubensliedern alſo beſchaffen ſeyn, daß aus denſelbigen der vollständige Glaube der evangeliſchen Chriſtenheit in ſeiner bibli schen Begründung und in der möglichst allgemeinen und allseitis gen Anwendung auf das Leben und die Hoffnungen des Chriſten hervorleuchtet ; b) in den Liedern der Liebe , des Lobes Gottes , der Danks fagung und der übrigen christlichen Empfindungen alſo, daß das christliche Gefühl darin in seiner wahren , ungekünftelten , allgemein giltigen Tiefe und Innigkeit ſich ausdrückt ; c) in den Liedern, welche Lebenspflichten und verschiedene Lebensverhältnisse des Chriſten behandeln, also, daß die Pflichten auf den evangeliſchen Glauben gegründet erscheinen, und die Ansicht von den vers schiedenen Lebensschicksalen stets mit den lautern Aussprüchen Jesu Chriſti und seiner Apostel übereinstimmen ; d) in den Liedern des Trostes und der Hoffnung alſo, daß dieſelbigen von nichts Anderm, denn aus der Quelle des wahren und lebendigen Glaubens, wie ihn die Schrift enthält, hergeleitet erscheinen. Dieser Canon muß bestimmt und gründlich die ſåmmtliche Liederreihe eines Kirchengesangbuchs durchherrschen, damit nirgends ein Widerspruch oder eine Halbheit entstehe. B. Was die Form betrifft , so muß das Kirchenlied 1) möglichst die einfache Sprache der Bibel und der Kirche reden , und dadurch sich eben so weit von dem vornehmen Schwung der Ode , als von weichlicher Empfindsamkeit und vom trockenen Lehrton entfernt halten. Es muß daher, 2) unter Zugabe des nöthigen dichteriſchen Elementes, populår, ges meinfaßlich und einfach seyn ; damit das Heilige ſtets heilig bleibe, aber, 3) würdig , von aller Gemeinheit und Tändelei , wovon die Bibel nichts weiß , wie von einer allzu vertraulichen Sprache mit Gott und Christo , wodurch so viele Heuchelei und niedrige Ansicht vom Heiligen gepflanzt und genährt wurde, durchaus entfernt ; * ) *) Ph. Friedr. Hiller ſagt, als ein gottseliger Mann , in der Vorrede zu ſeinem Schaß, käſtlein hierüber : „ Ich habe mich der Einfalt beslissen. Ucbertriebene Ausdrücke einer fliegenden Einbildung , gar zu gemeinschaftliche und vertrauliche Redensarten XI Vorrede. • 4) besonders aber soll ein åchtes Kirchenlied möglichst kurz und kdrnicht seyn , damit die Gemeinde nicht nur den Umfang der christlichen Wahrheit hier in der pråciſeſten , behältlichsten Form erhalte , sondern auch in der kurzen Zeit des Gottesdienstes etwas Vollständiges , allseitig Anregendes und Befriedigendes zu ſingen habe. *) Besonders sollen die Schlußverse, womit der Gottesdienst gewöhnlich beendigt wird, so viel möglich ein Ganzes für sich bilden, wie es überhaupt ein bedeutender Vorzug eines Liedes ist, wenn jeder Vers möglichſt in ſich abgeſchloſſen dasteht , und deſſen ungeachtet mit dem Ganzen genau zuſammenſtimmt. Das christliche Kirchenlied in seiner åchten Gestalt ist der dich terische Lapidarstyl des heiligen Geistes , durch welchen die Gemeinde mit Gott redet, und er mit ihr. Das schönste Vorbild hiezu gibt die Bibel , dieser Schat heiliger Körner , aus deren jeglichem lauter Leben und Ernten himmlischer Freude sprossen. Jener edle Mittelton , wodurch das ächte Kirchenlied sich von andern Dichtungsarten auf eine ganz eigenthümliche Art unterscheidet, ist nicht allein der Grundton der heiligen Schrift, Gemüths. sondern auch des deutschen Der christliche Deutsche ist schon nach seiner Nationalanlage besonders zur Erzeugung åchter Kirchenlieder geeignet. C. Weil ein christliches Kirchenlied zum Singen in der Kirche bes ſtimmt iſt , ſo muß es in einem ſch lichten Versmaße gedichtet und ſing bar, daher am liebsten einem allgemein eingeführten guten Choral angepaßt feyn , wofern es nicht mit einer eigenen vorzüglichen Melodie auftreten kann ; - ein Grundſaß , zu — welchem sich die allermeisten guten Liederdichter gerne bequemt haben. Auf diese Weise läßt ſich aus vielerlei kirchlichen Liedern ein geistlicher Nationalschatz bilden, in welchem sich der Glaube , die Liebe und die Hoffnung der verschiedenen Christen zusammen finden , und als in einem Geistestempel dem Herrn lobſingen und ſpielen. Daß die allgemeine , vorzüglich aber die deutsche evangelische Kirche viele Lieder besißt, welche die hier bezeichneten, aus der Natur der Sache, wie aus der Erfahrung abgeleiteten Merkmale an sich tragen, ist längst bekannt. An ven Chriſto als einem Bruder , von Küſſen und Umarmèn , von einzelnen Seelen, als ob eine jede besonders eine Braut Chriſti wäre , kindische Liebkoſungen gegen Jeſum , als gegen ein Kindlein , habe ich vermieden , und ernsthafte Gemüther werden mir diese Ehrerbietung gegen die Majestät unsers Heilandes nicht tadeln.” Nach dieser treffenden Erklärung kann jeder Billige ermessen , was von Ausdrücken, wie „ Jesulein , Kindelein , Låmmelein“ und den andern Spielereien , zu halten iſt. *) Welche Kirchenlieder , worin oft 5 – 4 Verſe geſungen werden , che der Nachſaß folgt ! So haben wir haldpoetische Meimcreien , wo es heißt : 1) wenn ich“ xc., 2) „ wenn ich“ 2., 3) ,,wenn ich“ . , 4) ,, wenn ich“ :c. , 5) „ wenn ich“ :e., 6) „ Dann werde ich“ u . Manchmal fångt dann der Schlußvers mit einemi „Und" an, - recht verkehrt, um diese Singfrohnen recht anschaulich barzustellen. XII Vorrede. Gefängen, wie „ Heiligster Jesu, Heiligungsquelle,“ ― „ Warum sollt' ich mich denn gråmen ? “ — ,,Was Gott thut, das ist wohlgethan," — ,,Wer nur den lieben Gott läßt walten," 1 ,,Befiehl du deine Wege,“ --- „ Ein' veste „ Gelobet seyst du , Jesu Chriſt, “ — ,,Sollt' ich Alle Menschen meinem Gott nicht ſingen?“ ――― ,,Gott ist gegenwärtig ,“ - Burg ist unser Gott ,“ müſſen ſterben,“ und an mehrern andern wird selbst die ängstlichste Kritik nur sehr Unbedeutendes , öfters gar nichts auszusetzen finden , weil in solchen Kleinodien der Kirche die Form mit dem herrlichen Inhalt auf eine Weise übereinstimmt , die ihnen das Herz der verschiedenartigsten Christen gewinnen und das Gesammtgefühl jeder ſingenden Gemeinde erhdhen muß. Solche / Gesänge enthalten oft in jeder einzelnen Strophe einen , wenn gleich einfach ausgesprochenen Gedanken- und Gefühlswerth , den die weltliche Poesie in ganzen Bånden ihrer schimmernden , aber vom Reiche Gottes entfernten Erzeugnissen nicht darbietet. Sie sind ein lebendiger Ausdruck davon , daß das ewige Leben in der einfachsten Form auftreten, und doch die glänzendſten Gestalten , denen dieses Element abgeht , an innerem Klang und Gewicht weit übertreffen kann. Sie sind mit den leichtgewölbten und doch maſſiv: harmoniſchen Thürmen und Tempeln des christlichen Alterthums zu vergleichen, die in ihrer einfachen Erhabenheit oder in ihrer frommen Einfalt Tausende von Neubauten übertreffen , welche hinter ihnen darum an innerm Werthe zurückſtehen , weil die ersteren vom Geiste Gottes , lebt und wehet , der darin himmlisch erbaut sind , die andern nur vom Weltgeiste , der darin eine irdische Lebensweide sucht. Bei aller Anerkennung des Werthes vieler åltern Lieder läßt es sich jedoch nicht verkennen , daß eine andere, und zwar bedeutendere Zahl ihrer Genossen die gerechten und allseitigen Anforderungen der durch alle Jahr hunderte bestehenden Kirche Chriſti nur zum Theil erfüllt. Ich weiß nicht, wie das Mißverhältniß der deutschen Sprachbildung mit so manchen vor trefflichen innern Entwicklungen der deutschen evangelischen Kirche zu ver einigen ist , aus welchem so viele im Kern treffliche , der Form nach aber Der alte ungenießbare oder doch unbefriedigende Lieder geflossen sind. Begriff von Claſſicitåt , der von den Heiden herstammt , ist doch von den edelsten und zugleich gebildetſten , tiefsinnigsten Christen noch nie worfen worden. vers Man hat auch im Christenthum die Herrlichkeit der Hei den, die ihre Schäße in die Stadt Gottes bringen , nie verschmäht , son dern nach dem alten apoftoliſchen Grundſaße : „ Alles ist euer ," die edle Form der classischen Welt auf die viel einfacheren . Erzeugnisse des Christen thums angewandt , ohne daß dadurch das Kreuz Christi vernichtet werden mußte. Denn gleichwie man es für eine Einseitigkeit in der Religion an ſehen muß, wenn der einfache Lehrbegriff des Evangeliums mit geſetzlichen und selbsterwählten ascetischen Formeln überladen wird , unter welchen die Fortbildung der richtigen Erkenntniß ſtille steht , so kann es in Beziehung XIII Vorrede. auf das Kirchenlied , wie bei andern christlichen Wiſſenſchaften , auch nur unerfreulich seyn , wenn das lebendige Christusgefühl , das für Ewigkeiten gelten soll , von den Unformen einer in der Poeſie mißbildeten Zeit ver schleiert wird. Es ist ein trauriges Gefühl , so viele gläubig und liebend aufstrebende Geister des evangeliſchen Deutſchlands mit ihren geistlichen Liedern wie Blüthenbäume mit Schneeflocken überdeckt schauen zu müssen, ―― und es scheint mir, es liege dießfalls auf dem sonst in seiner Art ein zigen deutschen Kirchengesang ein gewisses Gericht, darum, weil die Streits theologie und die Nachahmung des ungöttlichen Auslandes ein Schnee gestöber über so viele vom Geiste Christi erweckte Glaubens und Liebes blüthen geworfen hat. Håtte die evangelische Kirche sich in dem freien , lebendigen Geiste Luthers fortgebildet , und den sonst herrlichen Gehalt ihrer Lehre weniger in enge symbolische Formen gepreßt , so würde auch die Ausbildung der kirchlichen Poesie vielseitiger und harmonischer geworden, und der Fall nicht so leicht eingetreten seyn , daß sich späterhin ein magerer Denkglaube, der in reinerer Diction auftrat, mit seinen viel geringeren Geistesproducten über die Mehrzahl der alten frommen, oft so gewichtigen Lieder emporschwingen Allein theils die ängstliche Anbequemung an den dogmatischen konnte. Lehrausdruck , theils die unglaublich weit gehende Nachahmungssucht , wos durch viele deutsche Poeten ihre bessern Vorbilder gleichsam ausſaugten, und in den Nachbildungen eines alten Kernliedes oft sogar die Anordnung der einzelnen Verse festhielten , ist im Vereine mit jener ohnehin lang samen, vielfach gestdrten Entwicklung des deutſchen Geſchmacks die Urz sache, warum wir eine so große Zahl von Kirchenliedern besigen , die ihre kirchliche Brauchbarkeit theils nur in beschränktem Maaße, theils gar nicht behaupten konnten , wenn gleich in vielen derselben ein Reichthum edler Anschauungen und tiefer Gefühle liegt. Als ich nun tiefer in die Massen des deutschen Kirchen- und Haus geſanges eindrang , begegneten mir Hunderte von Liedern , die ich nach einem unhintertreiblichen Gefühle nicht mehr für unsere Zeit genießbar hal ten konnte, während sie doch viele innere Vorzüge darboten, um deren willen ich sie nicht zurücklassen wollte. Hier entstand denn II. die weitere Frage : wie sind solche bessere Lieder , die dem obgenannten Begriff eines Kirchenliedes nicht völlig ent sprechen , und daher vielfach im Staube der Vergessenheit liegen, zu behandeln , so daß auf der einen Seite die Pietät gegen ihre Verfasser, auf der andern aber die nöthige Rück sicht auf das Bedürfniß oder Kirche festgehalten wird ? Es gibt hierauf bloß zwei Antworten : jene Lieder , troß ihrer Mångel , durchaus Entweder lasse man alle unserändert , und übe dadurch an den alten Verfassern die strengste Pietåt , gleichviel , wie ſich XIV Vorrede. die jüngere Kirche dabei befindet, - oder - stelle man das Bedürfniß der Kirche in den Vordergrund , und verändere die Lieder , fleckig sind , nach den billigen Forderungen des wo sie neueren Ges schmacks also, daß der Geist des Liedes , aus Pietắt gegen ihre Vers faſſer wie gegen die heilige Sache des Evangeliums selbst, unverändert bleibe, die Form aber im Blick auf die Fortbildung unsrer neueren Kirche mit keuscher , schonender Hand verbessert werde. 1) Für den ersteren Grundsatz scheint bloß die Ueberſch å kung der älteren Zeit zu sprechen , - eine Eigenheit , Christen unserer Tage anzukleben scheint , historischen Reſultate , die auch trefflichen indem sie , mit Uebergehung der die Formveränderung alter Lieder für unrecht für eine Verringerung ihres geistigen Gehalts erklären. und Ich ehre sie, diese zarte Scheue, ihrem religiösen Grunde nach , kann sie aber nur für eine, wenn auch fromme, Einſeitigkeit erklären , die den einmal unwiderruflichen Volksbedürfniſſen doch zu wenige Rückſicht widmet. zu sagen: Denn was hilft die Kirche soll jene Lieder eben nehmen , es, wie sie sind ? ein frommes Geschlecht wird sich an den Mångelu der Form nicht stoßen , wo der Inhalt vortrefflich ist !" — Das sind edle , aber unpraktische Wünsche. Man hat ja jene ans den Gesangbüchern längst verschwundenen Lieder, wenn man sie sucht , mit all ihren Eigenthümlichkeiten , viele derselben mit all ihren Sprachfehlern, Pleonasmen, Tåndeleien und falschen oder geſchmacks losen Bildern , durch welche ihr innerer Werth so oftmals verdeckt und für Tausende ungenießbar gemacht wird. Warum sollte man aber in einer auf den wesentlichen Bildungsstand unserer Zeit berechneten Sammlung all jene altfränkischen Kleider und Zierrathen , worin jene kräftigen Geiſtleiber stecken, in unsre Zeit mit herübernehmen , oder gar ein Inventarium dars über anlegen, das ein Ausbund von Langweiligkeit würde ? Wir rechnen ja bei einem Luther seine Halskrause , bei einem Melanchthon seinen Bart, bei einem Spener seine Perücke nicht mit zur Herrlichkeit der alten Theos logie: warum wollen wir's in der Hymnologie thun , wo der Geschmack doch in hdheren Anschlag kommt ? Warum wollen wir all den alten Rost an jenen Schwertern des Geis ſtes laſſen, da eine jahrhundertlange Erfahrung es bezeugt, daß die Kirche so nicht mehr mit ihnen fechten will , und daß bei Vielen dadurch bloß ein Anlaß zum Spott , bei Schwächeren häufig ein Anstoß gegeben wird ? Widerspräche hier ein treugemeinter Aenderungsversuch dem apostolischen Grundsaße von der Condescendenz ? (1 Kor. 10 , 23. 33. - Hôm. 14 , 13. 19 22. 1 Kor. 9, 19 --- 23.) Oder warum wollen wir es vers kennen , daß die Ausbildung der deutschen Sprache und Poesie hinter vies len Geistesentwicklungen der evangelischen Kirche zurückgeblieben iſt? Würde es etwa gerathener seyn , jene verschollenen Lieder unverändert wie bisher, also unbrauchbar stehen zu lassen , damit jeglicher alte Schnörkel XV Vorrede. in bestaubten Ehren verbleibe , und eine ängstliche Kritik nirgends eine, wenn auch noch so redlich gemeinte Veränderung finde ? Die Kirche selbst tritt mit thatsächlichen Zeugniſſen dagegen auf. Sie hat von jeher bei Einführung ihrer Gesänge auch auf die Form einiges Gewicht gelegt, und , wo es anging , den goldenen Apfel der Wahrheit lieber in der silbernen Schale, als im verschimmelten Weidenkorbe bin genommen. Geſchmacklosigkeit und plumpe Formen sind kein Erforderniß zur Erbauung oder zur Aufrichtung der Einfalt in Christo , sondern jenes Engelsangesicht, womit die heilige Seele Stephani vor ihren Richtern leuchtete, möchten wir auch beim christlichen Kirchenliede jederzeit erblicken. Oftmals ſchläft der zarte oder erhabene Geiſt alter´Lieder unter mißlun gener Sprachform wie in einer Puppenhülle , woraus , wenn sie natur kräftig geldſet wird, der Schmetterling ſich mit glänzenden Flügeln empor ſchwingt. Es liegt vielfach neben dem verfehlten Ausdruck eines lebendigen. Gedankens oder Gefühls der ächte (genuine) Ausdruck für ein einfältiges und liebendes Auge wie gewachsen da, und die edle, aber gebundene Seele des Liedes bittet gleichsam um Ueberkleidung mit ihrem beſſern Leibe. Das haben manche ältere Sammler wohl eingesehen , obwohl sie auf dem Stands punkt ihrer Zeit vieles nun Ungangbare getrost belaſſen konnten , Anderes aber wegen der kirchlichen Eiferer nicht zu verändern wagten. Allein übers all, wo ein ålteres Gesangbuch mit Geist und Geschick bearbeitet ist, zeigt ſich die Hinneigung zu einer beſſern , mit dem biblischen Inhalt überein ſtimmenden Form. Als die Form aber in neuerer Zeit , bei Verringerung der innern Glaubenskraft , überſchäßt und einseitig cultivirt wurde , blieben ſchnell viele an ſich köstliche Gesänge hinter dem Heereszuge des deutſchen Kirchenliedes zurück, und die Formbildung des ganzen Geschlechts_ver= ånderte sich auch unter Mitwirkung besserer Einflüsse so schnell und ge waltig , daß man mit allem Recht an der Einführbarkeit vieler alten Lieder verzweifeln muß , weil die Zurückdämmung des Stromes ſters eine mißliche Sache bleibt, und daß viel eher ein Segen erzielt werden wird , wenn man die wirklichen Fortschritte des jüngeren Zeitlaufs zu frommer Bewahs rung der ålteren Kirchenkleinodien vorsichtig benüßt, dem Hausvater gleich, „der aus seinem Schaß Altes und Neues hervorbringt. “ 2) Somit bleibt nur die Wahl einer schonenden Veränderung übrig. Schon die älteste Geschichte des deutschen Kirchenliedes beweiset es, daß ſich die Kirche jederzeit das Recht , geistliche Lieder nach ihrem Bez dürfnisse zu verändern , vorbehalten hat. Luther , der gottgeheiligte Kraft mann , ging mit ſeinem Beiſpiele voran. Er scheute sich nicht, Gesänge der älteren Kirche theils zu verändern , theils mit neuen Strophen zu ver mehren. Niemand hat ihm darüber einen Vorwurf gemacht, weil man wohl fühlte , daß die Fortbildung des Kirchenliedes mit der im Glauben, XVI Vorrede. Liebe und Hoffnung wachsenden Kirche gleichen Schrittes einhergehen müſſe . Luther hat die gediegenen Quadern am Fundamente des deutschen Lieders tempels gelegt und mit kräftigem Meißel nach dem Bedürfniſſe ſeiner Zeit behauen. Auch seine Liederveränderungen fallen nicht auf; sie sind im Strome der Zeit mit dem älteren Kirchengesange lebendig zusammengeflossen, bilden mit dieſem ein die uralte Zeit mit der unſerigen vermählendes Ganze, und haben unendlichen Segen über unsere Kirche verbreitet. Das Gleiche thaten im Jahre 1647 die würdigen Bearbeiter des hanndverischen Gesangbuches, Dr. Justus Gesenius und David Denice , die in vielen ålteren Kernliedern verkommene Ausdrücke mit faßlicheren , wenn auch nicht immer glücklich, vertauſchten. Nach ihnen traten im Jahre 1698 die mir unż bekannten Herausgeber des großen Leipziger Gesangbuches (acht dicke Bånde mit vielleicht achttausend Liedern) auf, und boten viele åltere Lieder, zum Theil ersten Rangs , die ihnen formell mißlungen schienen , in wohlbedachter, zum Theil trefflicher Ueberarbeitung dar, mir bei meiner Sammlung mehrfache Dienste geleistet hat . ein Buch, das • Ebenso finden sich in mehreren ålteren Gesangbüchern vers ånderte Kernlieder , z. B. das Nicolaische : ,,Wie schön leucht't uns der Morgenstern ,“ das mir bei all ſeiner veralteten Form doch das herrlichste, füßeste von allen deutschen Liedern, und in ihrer Reihe dasselbe zu seyn scheint, was das 17te Capitel Johannis unter den Schriftcapiteln ist. Die Sammler suchten solchen Gesängen nirgends im Sinne weh zu thun, aber ſie bei der erwachten Sprachbildung dem Volke zugänglicher zu machen. Neuerlich findet sich in den besten Gesangbüchern unserer Zeit , unter wels chen die beiden von Dr. Pauli in Lübeck und von Rudolph Stier, Pfarrer in Frankleben , herausgegebenen die gediegenſten ſeyn dürften, gleichfalls das sichtbare, nur aus Liebe zur Kirche geflossene Bestreben, die ålteren Lieder mit aller Pietåt gegen die frommen Sangmeister des Alters thums genießbarer zu machen, und den mißlungenen Ausdrücken beſſere im Geiste jener Lieder unterzulegen . Solche Vorgänge, im Vereine mit den gleichstimmigen Urtheilen vieler erleuchteten Christen , beweisen es kräftig , daß die älteren Lieder mehrfach einer Aenderung bedürfen , um für die neuere Kirche wieder brauchbar zu seyn. - Der vortreffliche Dr. Joh. Friedr. von Meyer in Frankfur t sagt irgendwo : ,,Manche ältere Liederdichter würden es ihren spåtern Vers beſſerern , die mit poetischem Geſchmack und evangeliſchem Sinn ihre Ge sånge überarbeitet haben , Dank wiſſen, daß ihre Grundabsicht, der Kirche Christi möglich lange Zeit zu nüßen, von ihnen durch Hinzufügung weiterer Gaben erfüllt sey." Hierin erweiset sich die geistliche Gliederschaft des Leibes Jesu Chrifti. Bloß hiedurch können die älteren Geschlechter in ihren mannichfaltigen Liedergaben mit der jüngern Zeit dffentlich und that: kräftig zusammenhängen , wie dieſes ſchon durch Luthers Dienst hins XVII Vorrede. sichtlich der ältesten Kirche bewirkt worden ist.. Die Kirche nimmt mittelst ihrer vom Herrn dazu bereiteten Organe das wahrhaft Gute und Gediegene zum Behufe fortwährender Erbauung aus allen Zeiten auf; aber sie reinigt und läutert es , einem lebendigen Strome gleich) , der das von andern Flüssen ihm zugeführte Fremdartige an das Ufer wirft , und nur mit gez reinigten Wellen ins Meer sich ergießen will. Das eigentliche Wachsthum der Kirche ist nicht an falsche Bilder und Tåndeleien alter Jahrhunderte, noch an die Sprachformen einer einzelnen Zeit gebunden ; sondern gleichwie es einen deutschen Sinn und ein deutsches Gemüth , worin alle Edeln übereinstimmen , jederzeit gegeben hat, so gibt es auch eine åcht deutsche Form , einen deutschen Grundton , eine deutsche , allge mein verständliche Kernsprache, welche der Bezaleel des deutschen Tempels ist, war und seyn wird. Man würde freilich sehr unbillig und umveislich handeln , wenn man das Gepräge der einzelnen Zeiten hiedurch verlöschen , und eine, wenn auch noch so gute Einförmigkeit erzielen wollte. Luthers Zeit und Sprache muß bleiben , was sie ist, und so im Verhältniß auch die übri gen. Von solch einer Uniformität aber ist auch in dieser Sammlung keines wegs die Rede. Die Eigenthümlichkeit eines Liedes habe ich , wenn mir höhere Rücksichten auf den Kirchengebrauch nicht durchaus im Wege stan den , nie zu vertilgen , sondern möglichst zu erhalten gesucht , weil ſonſt allerdings eine endlose Willkür einreißen müßte. Der Vorrath der deut ſchen Kirchengesånge ist bei all ihren menſchlichen Mängeln doch nicht ein bloßer Sack voll Mehls, aus welchem man kneten und backen dürfte, was man will. Namentlich muß das geistige Bild Physiognomie , geehrt und bewahrt werden , male , die Warzen und Leberflecken eines Liedes , die wenn gleich die Mutter nicht zum Totalausdrucke gehören, auch die Brille nicht , die etwa mit zwei hochgeschliffenen Gläsern auf der Nase eines frommen Dichters siht. Wie der Maler nicht die verschieden= artigen, zufälligen Mienen eines Antliges, sondern deffen originalen Grund ton auffaßt, so sind , meiner Ansicht nach , auch die verschiedenen , zum Theil verschollenen Kirchenlieder der älteren Zeit in ihrem Hauptausdrucke zu faſſen, und jegliches nach seiner Zeit und Willensmeinung mit ſtrengſter Wahrheit zu behandeln. Wenn hienach die Pietåt gegen die frommen Verfasser geistlicher Ge fånge mit der gebührenden Rücksicht auf die Forderungen und . Verhålt nisse der heutigen Kirche verglichen wird , so dürften in Absicht auf die Veränderung gewisser Lieder , welche die Merkmale eines geistlichen Liedes der Form nach zu wenig an sich tragen , folgende billige Grundsätze auf zustellen seyn : 1) Ein geistliches Lied, das im Kerne gut, in der Form aber größern theils mißlungen ist , darf von einem evangelischen Dichter, ** der den XVIII Vorrede. Beruf hiezu in ſich trägt, nicht nur in einzelnen Stellen , sondern freithätig reproducirt werden , also , daß der jüngere Dichter sich in die Grundintention des älteren Dichters einsenke, und mit keuscher Gewissenhaftigkeit den Geist leib eines solchen Liedes nur mit einem beſſeren Gewande zu bekleiden suche , ohne daß hiedurch ein Theil des inneren Wesens verkleinert oder abgeschnitten wird . Freilich muß man hiebei dichte rischen Sinn und Beruf zur Production, wie zum billigen Urtheil über das Product haben. Denn wofern man jedes einzelne , ob auch noch so verfehlte Wort zum Tråger oder Andeuter eines besonders tiefen Sinnes machen, und also die Sylben stechen wollte, dann dürfte kaum jemals eine gründliche Ver besserung alter Lieder zu erwarten seyn. Dieß wäre aber, wie oben bemerkt, bloße Ueberschätzung des Alterthums , worin Einige so weit gehen, daß sie jedes Wort der alten Gesänge als vom heiligen Geist eingegeben betrachten, was erst noch zu beweisen steht. Wenn das classische Alterthum von einem in der Form unübertrefflichen Homer sagen durfte : „,quandoque bonus dormitat Homerus“ („ manchmal ſchläft ſogar der edle Homer') ; wenn alſo an den höchsten Vorbildern der Claſſicität wirkliche Mångel erfunden werden, ſo dürfen uns mißlungene Formen des Kirchengesangs noch weit weniger be fremden, weil in der Heidenwelt bei ihrem geringen Wahrheitsgehalte die Form stetiglich vorschlug , während so viele Männer Gottes in einem rauheren Zeitalter die für uns nöthige Form des Ausdrucks theils über dem Drang ihrer Empfindungen , theils aber auch darum vergaßen, weil es ihnen nicht einfiel, Ergüſſe ihres verborgenen Gefühls auf den kirchlichen Gebrauch zu berechnen. Man muß sich hiebei in die verschiedenen Lagen und Verhältnisse der einzelnen Liederdichter älterer und neuerer Zeit auf eine vernünftige Weise versehen. Die meisten derselben haben ihre Lieder nicht für die Kirche un mittelbar, sondern in einzelnen Lagen und Stimmungen ihres Privatlebens Die Kirche hat aus solchem Vorrathe das Beste ausgesucht, aber doch nicht immer Alles gefunden. Sie machte es anfänglich damit , wie die gemacht. Alten mit dem Bergbau , welche die über die Fläche hervorragenden Berge zuerst ausbeuteten und das gediegene, vor Augen liegende Erz vorwegnahmen. Die Späteren aber wollten auch leben , gruben tiefer in die Erde hinab, und fanden zuleht vielartiges Metall in taubem Gestein , das sie erst mit Mühe Gleichermaßen sind die Bergwerke des deutschen ausschmelzen mußten. Kirchengesangs von den Alten vorhin ausgebeutet ; die Jüngern müſſen nun, um edle Metalle zu finden, mehr unterirdisches Gestein durchsuchen und das Edle daraus erbeuten helfen. in taubem Gestein. Viele åltere Lieder sind wie Silber und Gold Mit Steinen handelt die Kirche nicht ; Silber und Gold aber hat sie jederzeit angenommen , und das beste Metall ist doch jenes ewige, mit Feuer durchläuterte Gold , davon hier einzelne Stücke dargeboten werden, wenn auch noch manche Schlacke , die in der Schmelzung nicht wegging , darin gefunden werden mag. XIX Vorrede. 2) Ein geistliches Lied, das in seiner Ausdrucksweise zu weit: schweifig ist, darf alſo verändert werden, daß in die überflüssigen Stellen, so weit es angeht, ein kräftiger, biblischer , mit dem Contert überein stimmender Zuwachs gegossen wird. Zur Uebung dieses Grundſaßes bieten viele ältere - auch neuere Lieder mehrfache Gelegenheit. In der Mittelzeit des deutschen Protestantismus war die Diction vieler kirchlichen Dichter oft überaus wortreich, in der Construction breit, in Anhåufung nuß loser Benamungen und Partikeln hdchst freigebig. Ein einzelnes Lied konnte damit vielleicht bestehen ; aber in einem ganzen Gesangbuche, worin die Geister ſich auf den nåmlichen Punkten so vielfach begegnen , dürfen doch nicht allzu viele Wiederholungen enthalten ſeyn, sondern es muß durch Unterstellung anderer und besserer Säße und Ausdrücke nachgeholfen werden, damit der schlimmste Fall,,,die langweilige Frömmigkeit ," doch für die Kinder Gottes , wenn auch nicht für die Welt, der das Christenthum ohnehin eine langweilige Sache ist, ――― möglichst vermieden werde. Wenn an Stellen , wo bloß müßige Worte stehen, neue bibelgemäße Gedanken und Gefühle , deren Gehalt zum Ganzen paßt , eingefügt werden, so kann dieß in den Augen eines Billigen kein Fehler seyn. 3) Da manche Lieder viel zu lang und weitläufig sind , so darf auch eine Verkürzung derselben stattfinden, wofern der wesentliche Ges . halt dadurch nicht verliert. - Dieß ist, wenn nicht viel Treffliches der alten Zeit geradehin verloren gehen soll, eine unerläßliche Forderung. gibt protestantische , u. s. w. Verſe enthalten, und wer will dieſe ſingen ? haben auch hierin, Es im Einzelnen treffliche Lieder, die 230 , 180 , 100 wie in so Vielem , Die lieben Deutſchen ihre Kraft verschwendet. Solchen Liedern bin ich in meiner fünftauſendſtündigen Arbeit vielfach begegnet, und zeichne von Hunderten nur Ein Beispiel an : In einem großen Gesangbuche, das 5000 Lieder , und zwar viele ges schmacklose enthält, fand ich ein Lied von 57 Strophen nach der Weise : ,,Wachet auf, ruft uns die Stimme. " Wer sollte diesen See mit seiner Kehle durchschiffen ? Alſo ging ich vorbei. Nach einer Stunde aber mahnte mich ein sanftes Gefühl : „ Gehe nicht vorbei , sondern siehe es genauer durch , denn es ist ein Segen darin !" Ich folgte, und fand am Schlusse des Liedes mehrere edle Verse, aus welchen sich, mit einiger Veränderung, das Lied bilden ließ : ,, du großer Gott der Liebe ;" --- ein Gesang, der nun 7 Verse ent hält, und ſchwerlich zu den geringern dieser Sammlung gehören wird . Ebenso gibt es in andern, mehrfach trefflichen Liedern einzelne Verse, die den Eindruck des Ganzen stören. Diese müssen, theils um ihrer selbst willen, theils, da mit sie Besserem nicht im Wege stehen , heraus , und wer solche Lieder un parteiisch, nicht mit verdächtigendem Blicke liest, wird schwerlich etwas an der Verkürzung der Ueberfülle zu verklagen finden , ** 2 XX Vorrede. 4) Andere Lieder enthalten , hinsichtlich der kirchlichen Brauch barkeit , offenbare Lücken , die mit biblischgedachten Strophen wohl aus zufüllen sind. Die Gemeinde will ein Ganzes , das oft von den für ein zelne Bedürfnisse singenden Dichtern übersehen wurde. Ergänzt man solche Risse mit schonender Hand , so ist nicht abzusehen, welcher Schade daraus entstehen sollte. In dieser Hinsicht verweise ich unter Anderm auf die zwei unvollendeten Lieder: ,,Was freut mich noch, wenn du's nicht bist,“ und : ,,der Herr ist gut, in dessen Dienst wir stehn." Zu dem ersteren habe ich den dritten, zum zweiten die leßten zwei Verse hinzugefügt , weil sie unvollendet erschienen. 5) Hinsichtlich der Veränderung einzelner Strophen möchte Fol gendes zu bestimmen seyn : a) Ein wirklich unpoetisches oder geschmackloses Bild ist entweder zu tilgen , oder mit einem beſſeren zu vertauſchen . Ohne dieſe Feile bleiben manche an sich gute Lieder für die jeßige Zeit durchaus ungenießbar. b) daß Der alterthümliche Styl ist möglichst zu schonen, doch alſo, gemeine Provincialismen oder wirkliche Sprachfehler und allzu große Sprachhårten gegen billige Entſchädigung ausges merzt werden. c) Tändeleien und Anhäufungen allzu vieler Liebkoſungs 'namen Gottes und Chriſti ſind theils , wo sie zu weit , und ins Kindische gehen, überhaupt auszuscheiden, oder leßtere auf ein nüchternes Maaß zu reduciren. d) Auch in neueren Liedern finden sich manche ſprachliche Härten, unpopulåre Wendungen , die oft einen guten Sinn entstellen. Solche Etellen sind mit Geſchmack und mit schonender Hand zu vereinfachen , wie 3. B. in einigen Liedern von Klopstock und Lavater. e) Wo eine zu grasse, bloß aus einzelner , zufälliger Anſicht ent sprungene Darstellung gewisser Dogmen herrscht , durch welche die biblis schen Aussprüche überboten werden, oder wo es in neueren Liedern an der biblischen Norm und Sprachweise zu sehr mangelt, da sind solcherlei Gedanken und Ausdrücke auf die einfache • biblische Norm zu reduciren , so daß weder zu viel noch zu wenig gesagt wird. f) Wo ersichtlich ein minder guter, schwächlicher Ausdruck eines guten Gedanken steht, der mit einfacher Veränderung kr åftiger , bezeich nender, biblischer gefaßt werden kann, da darf solche Aenderung , auf die Verantwortlichkeit des Verbeſſerers hin, eintreten. g) Wo gewisse Verse ohne Ordnung durcheinander gesetzt sind , da dürfen sie logisch verseßt und zurecht gestellt werden. Borrede. XXI h) Wo die Reime in einer Strophe entweder ganz vernachläßigt, oder den Regeln der Proſodie allzu unangemeſſen ſind, da darf eine poetische, biblisch gedachte Veränderung solcher Unform versucht werden . i) Wo ein Lied die musikalischen Ruhepunkte zu sehr übergeht, und dadurch der Singbarkeit schadet, da dürfen die Säße, unter mög lichster Beibehaltung der gleichen Gedanken und Worte, vereinfacht und geschlichtet werden. k) Wo ein Lied eine allzuunsingbare Melodie hat, darf es mit leiser, bloß die Wortstellung betreffender Veränderung und mittelst Ver kürzung der weitläufigern Diction oder durch einfach prägnante Erweiterung auf einen gangbaren naheliegenden Choral eingerichtet werden. (S. Nro. 228 und 1537.) 1) Wo sich in einem älteren Liede bloß einzelne brauchbare Verse befinden , wandtes Lied dürfen diese manchmal in ein besonders eingefügt werden, wofern sie den ver Gedankengang nicht hemmen , sondern zum Totalausdrucke der Wahrheit und des Gefühls mitwirken. Dieß aber muß mit großer Umsicht und Mäßigkeit geschehen, damit man nicht Lieder , wie das Gesangbuch der Brüdergemeinde , be= komme, worin oft Verse von zwei , drei-, viererlei Verfaſſern enthalten find , und wodurch die Originalität der Gesänge zu Grunde geht. Man könnte nun beim ersten Anblick dieser Grundsäße denken , bei deren Anwendung kein altes Original mehr dürfe. daß unverkümmert bestehen Allein die Sache verhält sich im Einzelnen durchaus nicht so. Wo es sich um Tausende von Liedern handelt, da wird von vorstehenden Grundſåhen bei richtigem Tacte nur einer oder der andere auf ein ein zelnes mangelhaftes Lied angewandt , und zwar also , daß ein wohlwol lendes Auge oft keinen , oft kaum einen leisen Unterschied findet , wofern man nicht jede Wendung der Worte mit unerbittlichen Hånden festhält. Die vorliegende Sammlung wird es hoffentlich beweisen , daß ich im Wesentlichen unendlich weniger als Klopstock, Zollikofer und andere Neuere verändert, sondern wo es anging, das ursprüngliche Gepräge der Lieder stets zu schonen gesucht habe. Klopstock und seine Nachfolger be= gnügten sich, bei der Richtung ihrer Zeit , einzelnen Mangelhaften , sondern hielten , der Sprache des Volks , nicht mit Zurechtstellung des in großer Unbekanntschaft mit die Ausdrucksweise und die Sprache der åltern daher sie den Grundton ganz willkürlich So ging veränderten und die Sprache durch und durch modernisirten. Lieder an sich für unbrauchbar , natürlich die Individualität der bearbeiteten Lieder verloren , und es ges schah eine Art von Seelenwanderung , wobei die Geister der alten Lieder mit Verlust ihrer Persönlichkeit in ganz andern Leibern und Naturen ans licht traten, Diese Metempsychosen haben sich nun überlebt , wenigstens XXII im Vorrede. Gesammtgefühle des Volkes , das niemals in solchen Aenderungen einen Gewinn ſah , und im begründeten Urtheil aller derjenigen , die vom historischen Werthe christlicher Geistesblüthen und von der Hymnologie ins besondere irgend etwas verstehen. Die deutsche protestantische Kirche leidet jedoch bis auf den heutigen Tag an jenen Mißgriffen, zu welchen der herrliche Klopstock, ohne bds Welche Nachtreter liche Absicht, einen pedantischen Ton angegeben hat. hat dieser erhabene Dichter in der verfehltesten Arbeit seines Lebens ge= habt ! Er ist - wenn mir dieser Ausdruck vergdnnt wird - zum Sun: denbock aller schlechten Gesangbücher gemacht worden, wiewohl sein Genius es nicht ahnte , daß man seine wohlgemeinte Tendenz auf solch eine ents ſeßliche Weise mißverstehen und mißbrauchen würde. Denn auf seinen Vorgang hin veränderten nun Hunderte, die von der Würde und Herrlich keit des deutschen evangelischen Kirchenliedes so gut wie nichts verstanden, die alten edeln Gesänge mit einer Willkür und Geistlosigkeit , die für die Kirchenpoesie um ſo verderblicher und für das Geſammtleben der Kirche um so lähmender wurde , als sich der halbe oder ganze Rationalismus in diese von dem gläubigen Klopstock geschossene Bresche warf, und nun mit Le gionen herzloser Jamben und weltlicher Trochåen das Heiligthum“ Davids, Aſſaphs , Luthers und Gerhards in Besitz nahm. Wenn man diese Kir chensünden bedenkt , die von sorglosen oder eilfertigen Behörden in dieser für das Volk so unaussprechlich wichtigen Sache bald mehr, bald minder -gewaltsam begangen wurden, wenn man erwägt , wie viele tausend Gottesdienste unter den schlechtveränderten oder originell - geistlosen Liedern segenslos gefeiert, - wie viele redliche Prediger bei ihren Predigten von den übelgefertigten Gesangbüchern verlassen und in Verlegenheit gebracht, wie viele tauſend Schulkinder über dem Memoriren und Erklären dieſes ungenießbaren Gemisches von eifrigen Schulmeistern zerprügelt und gegen die Sache Gottes abgeſtumpft , - wie viele Gesunde dadurch in ein bal bes , verworrenes , kraftloses Christenthum eingeführt , oder darin bestärkt, --- wie viele Kranke und Sterbende dadurch auf ihren Schmerzenslagern und im Angesichte des Todes unerweckt , unerquickt oder ganz rath- und troſtlos geblieben ſind, besonders aber auch, welche Masse dogmatischer und moralischer Widersprüche in solchen elenden , bald ganz super natural , bald ganz rationaliſtiſch durch einander gekneteten Gesangbüchern zur Verwirrung unzähliger Seelen hingeworfen wird (eine von einem ehr würdigen Kirchenvorstande selbst ausgegangene Bemerkung ) : dann ist es schwer, seine Klagestimme gegen diese unzählbaren , zum Theil aus erweis bar heillosem Sinne hervorgegangenen Verdrehungen des evangelischen und poetischen Geistes zu måßigen, und solche unverdungene Arbeiten , worunter Millionen leiden mußten, nicht mit allen Waffen des Zorns anzugrei fen, Man war dem Volke seine kirchlichen Liedeskleinodien ſchuldig, XXIII Vorrede. edle Perlen , deren sich ganze Generationen erfreut hatten. Eine kurze, amtliche Verfügung nahm sie ihnen oft mit Einem Male hinweg , - oder es wurden ihnen unter dem Schwunge des Commandostabs ueberarbei tungen aufgenöthigt, die sich zu den edeln Originalien wie eine gerupfte Laube zu einer durch den Himmel hinschwebenden verhielten. Darum galt es in gegenwärtiger, wie in andern neueren guten Samm lungen, nicht bloß um eigentliche Verbesserung , sondern noch mehr um Wiederherstellung der alten, so vielfach veränderten Lieder, sowohl im Gan zen als im Einzelnen. Ich befliß mich, die einzelnen, wahrhaft guten Ver änderungen , welche sich in früheren Gesangbüchern auch mitunter finden, prüfend zu durchgehen und das Beste davon zu behalten, damit nirgendwie eine Parteilichkeit vorherrsche. Tauſendmal öfter aber boten sich mir die ål teren Lesarten in ihrer Demuth und Erhabenheit alſo dar, daß ich meines theils einen Kirchenraub zu begehen fürchtete, wenn ich nicht diese alten hei ligen Stimmen im Chore der Sånger des deutschen Tempels erhalten wollte. ---Will man die Zahl der restituirten alten Lesarten mit denen der veränderten vergleichen, so wird ſich ein großes Uebergewicht für die erſteren ergeben. Die von mir angebrachten , oder von Andern angenommenen Verände rungen , bei welchen es ein heiliges Anliegen meiner Seele war , nur dem Herrn darin zu dienen, unterwarf ich größerntheils der Prüfung christlicher, mit den Volksbedürfniſſen wie mit dem Wesen des Kirchenlieds vertrauter Freunde. Unter diesen nenne ich mit besonderer Liebe und Dankbarkeit mei nen Herzensfreund , M. Gottlob Baumann , Pfarrer in Notingen und Wellingen bei Kirchheim unter Teck, mit welchem ich die wichtigeren Lieder aufs ſorgfältigſte durchging . Dem frommen und erfahrenen Urtheil dieſes Mannes verdankt vorliegende Sammlung eine Menge lieblicher, lange und tief erwogener Lesarten, indem er bei unsern traulichen Berathungen eben so viele Pietåt gegen das alte Treffliche, als eine lichtvolle Würdigung des neueren Guten bewies. Dieser theure Diener des Herrn, der mir im Leben so vielfach zur Freude, zur Tröſtung und zum Segen geworden ist, empfange auch hier vor allen Lesern dieses Buchs das liebende Zeugniß meiner Seele : Der Herr sey zwiſchen Dir und mir ewiglich ! Nach diesem kommt vornehmlich noch die Frage zur Erörterung : III. In wie weit ist bei Fertigung eines Kirchengesangbuchs auf die häusliche Andacht und auf die Schule Rücksicht zu nehmen? Mehrere Stimmen sprechen sich gegen Beides entschieden aus, und wol len die speciellen Lieder für Haus und Schule von einem Gesangbuche ganz ausgeschlossen wissen. Wir wollen aber die Sache nåher ins Auge fassen: 1 ) was die Lieder für häusliche Andacht betrifft. Ein Gesang buch ist, wie schon bemerkt, nächst der Bibel das wichtigste und unentbehr lichste Volksbuch. Das Volk , dessen årmere Classe sich mit so wenigen XXIV Vorrede. Büchern begnügen muß, will in ſeinem Geſangbuch alle Beziehungen des Christenthums auf Herz und Leben in heiligen Liedeszeugniſſen kraftvoll und tröstlich sich dargestellt sehen , und verlangt hierin eine allseitige Nuhbarkeit. Je mehrfacheren und tieferen Segen die Einzelnen in ihren åußeren und inneren Lebensstellungen aus ſolch einem Buche ſchöpfen , desto lieber wird es auch in der Kirche gebraucht. gemein gut ist, Was kirchlich gut, erbaut natürlich auch in den Familien , also all aber nicht immer ´umgekehrt ; denn im häuslichen Leben und im inneren Glaubensgange des Christen kömmt Vieles vor, was im Kirchengesange nur höchst selten berührt wird, theils gar nicht gesungen werden kann. Man muß daher, wenn man die Bedürfniſſe des Volks nicht über vorgefaßten , oft aus bloßem Kunſt gefühl oder aus einer gewissen Aengstlichkeit fließenden Meinungen zurück sehen will, mit praktiſchem, billigem Sinne zu Werke gehen. a) Was das innere Leben der einzelnen Christen anbelangt , so foll möglichst viele geistliche Erfahrung in den Liedern ausgesprochen seyn. Allein, wendet man ein , dann darf manches Lied in der Kirche nicht gesungen werden, weil es im Munde der Mehrzahl zur Heuchelei wird. antworte einestheils : ja ! Ich der evangelische Prediger , der die Wahl der Ge sånge bei jedem Gottesdienste zu treffen hat , gehe hier mit weiser Bedacht ſamkeit und mit ernster Gewissenhaftigkeit zu Werke , und wähle unter ste tem Aufblicke zu Gott für den öffentlichen Gesang möglichst nur solche Lieder, Wer die für die Gemeinde im Ganzen die wahrsten und passendsten sind . will jedoch hier mit Untrüglichkeit unterscheiden, und den Zaun zwischen dem Singbaren und Nichtſingbaren nach der Zimmerſchnur aufrichten ? Wollte man in der Kirche bloß dasjenige ſingen lassen, was die Masse der äußeren Christenheit in unseren Zeiten ohne Gefährde ſingen darf, so blieben zuleht nur noch einige Bußlieder übrig, - und wie dann, wenn dem Prediger bei ginge, daß in der Kirche so manche Unbußfertige ſich befinden ? Danu müßte, folgerecht, zuleht der ganze Kirchengesang verstummen, und im Geſangbuche Es leuchtet der Brodkorb der Lieder außerordentlich hoch gehängt werden. ein, daß der hier besprochene Grundſaß ein zwar redlich gemeinter, aber Will man um des Unglaubens Vieler willen den durchaus unhaltbarer ist. Gläubigen ihre Nahrung entziehen, und soll die Armseligkeit der Weltkinder den Reichthum der Kirche beschränken? Sollen die Kinder des Reichs nicht mit der Fülle des Lebensbrods gesättigt werden , weil vielleicht ein Hund oder Schwein (Matth. 7 , 6.) einige Stücke davon beſudeln und zerreißen kann? nein! So enge macht Christus die Schranke nicht. theils gereichen viele , bloß eine individuelle , Denn eines tiefere Lebenserfahrung aus sprechende Lieder, die in einem reichbesetzten Gesangbuche stehen und eigent= lich für den Hausgebrauch berechnet sind, auch vielen Redlichen zum bes sondern Segen. Diese fingen ein solches Lied mehr als einen Ausdruck und Wunsch dessen , was sie werden sollten und möchten; sie führen sich XXV Vorrede. während des Singens ihre Unvollkommenheit bůßend vor's Auge , und singen, wenn oft ein jauchzendes Lied vorliegt , darin bloß die flehen den Gefühle ihres Herzens , wie das alte Lied sagt : Wie schön sind , ew'ge Liebe, deine Söhne! › Mach' mich, ich bitte dich, auch so schöne! So bildet auch ein die Erfahrung der gewöhnlichen Christen übersteigendes Lied die redlichen Herzen fort ; gleichwie der Prediger, der aus Gott ist, sich selbst fördert , wenn er nicht nach dem unvollkommenen Maße seiner ein zelnen Erfahrung , sondern nach dem Umfange der himmlischen Wahrheit, wie er's der Gemeinde schuldig ist, das Wort Gottes verkündigt. Das große Gesammtbekenntniß , das in solch einem Liede den Tempel durchtönt, wird auch im Einzelnen überall zünden , wo irgend eine Empfänglichkeit für das ewige Leben ist. (Ueber die Missionslieder wird hier nichts Be sonderes zu bemerken seyn, so wenig, wie über die Lieder über die Gemein schaft der heiligen. Letztere steht im apostolischen Glaubensbekennt niß , Ersteres in dem königlichen Gebot Chriſti. in das Kirchengesangbuch aufzunehmen, Somit ſind beide reichlich wenn man irgend den Willen und das hohepriesterliche Gebet Chriſti für kirchlich verpflichtend hålt.) Aber auch die Sünder und Heuchler finden in solchen Liedern einen Gewissensspiegel, der ihnen das Bild ihres verfehlten Lebens oft erschüt terud vors Auge bringt. Das geschieht viel weniger, wenn man stets beim Allgemeinſten bleibt, und die feinſten Spißen der heiligen Glaubenserfahrung zurückhalt. Gleichwie das Evangelium den Einen ein Geruch des Lebens, den Andern ein Geruch des Todes zum Tode ist, so ist es auch mit dem Kir chengesangbuche, diesem dichteriſchen Ausflusse der Schrift. Wer sich an der Bibel lebendig lies't , der ſingt sich auch an einem geſalbten Chriſtengesang buch lebendig ; und wer sich an der Bibel zu Tode lies't , der ſingt auch in jedem Kirchengesangbuche sein Leichenlied. Mag es den Heuchlern und Lauen zum Tode gereichen : David, Assaph, Luther, Gerhard und Tersteegen haben keine Schuld daran ; sie wollten ihnen ja nur zum Leben verhelfen . Jene Unseligen würden durch Abmagerung des Gesangbuchs doch nicht be= kehrt. Es wäre ihnen nur vieles zur Buße und zum Glauben erweckende Element dadurch entgangen. Aber dafür lesen und ſingen ſich im häuslichen Kreiſe tausend red liche Seelen an geſalbten Liedern froh und ſelig, und dieſen kaun des erbau lichen Stoffes nicht genug gegeben werden. Sie sind, auch in ihrer Verbor genheit, die Kirche, die da singt, gleichwie nur der Weizen , nicht das Un kraut, ein Saatfeld bildet. Stehen manche tiesinnige Lieder in einem Ge sangbuche, die der Prediger einer ganzen Kirche zum Abſingen nie oder nur felten vorzeichnen zu dürfen glaubt, wie etwa : „ Jesu, meine Freude, “ „ Mein Friedefürst, dein freundliches Regieren,“ „ Jesu, Jesu, komm zu mir“ 2., XXVI Vorrede. so laſſe er sie getrost im Buche stehen ; sie werden dafür in christlichen Fa milien desto größeren Segen stiften , und ihre Ausmerzung aus dem Kirchen gesangbuche würde bloß vielen Hausſegen verringern. In jenen stillen, ver borgenen Kreisen sind sie ein Same der Wiedergeburt, zu fruchtbar, als daß man ſie den Gläubigen um der Kinder Belials willen entziehen dürfte. b) Eben so wichtig sind in einem Kirchengesangbuch auch die Lieder fürs äußere Familienleben . Hier treffen alle Parteien zusammen. Jeglicher Christ , er stehe wie er wolle, hat seinen Morgen , seinen Abend, seinen Hausstand , seinen Tisch, seinen Beruf, seine Krankheiten , ſeine Reisen u. s. w. Auf alle diese Verhältnisse soll ein Gesangbuch genau , wenn auch ohne Pe danterie, die sich im Biberacher Gesangbuch bis aufs „ Rauſchtrinken“ ein läßt, berechnet seyn, weil Tausende es nächst der Bibel als ihr Erbauungs-, Trost- und Hülfsbuch gebrauchen . Nicht der bloße Titel : „ Kir chengesangbuch ,“ sondern das allgemeine , weisliche Bedürfniß entscheidet hier. tågliche , una b Man erweiset Lauſenden eine unberechenbare Wohlthat, wenn man die Lieder für das häusliche Le ben und für Privat - Erbauung auch in Absicht auf den äußerlichen Lebensgang reichlich im Gesangbuche darbietet. Namentlich sind Morgen-, Abend- , Hausstands- , Berufs- , Tisch- und Krankenlieder, besonders aber auch Lieder für christliche Privatvereine, Kirche so viel in die Hand arbeiten , von großer Wichtigkeit. die der Denn wenn in der Kirche schnell ausgesungen ist , geht das Leben in den Häusern und Hütten noch lange fort , und es ist ja nur ein Segen , wenn ein für Hun derttausende bestimmtes Buch des Lebensdls so viel enthält , daß alle Her zen in und außer der Kirche dadurch überall mit jenem heiligen Feuer durch glüht werden können , welches anzuzünden , Chriſtus geboren und gestorben • Diese Rücksicht überwiegt, weil sie das Gesammtleben angeht, alle ist. übrigen. 2) In wie weit ist aber in einem Kirchengesangbuch auf die Schule Rücksicht zu nehmen ? Das Gesangbuch selbst wird man nach den kirchlichen Sitten unserer Zeit nicht aus der Schule verdrängen können und wollen. Die Jugend soll ja zu deſſen Verständniß frühe angeleitet und dadurch erbaut werden. Es ist allerdings hierin Maaß zu halten. Verwerflich erscheint die pe dantische Ansicht derjenigen , die ein Landesgesangbuch in allen Wortfügun ein poetischer gen und Ausdrücken so plan wie eine Fibel haben wollen, Gamaschendienst, der in manchen Geſangbüchern herrscht, und eine jämmer liche Verzerrung und Ausklärung der edelsten Lieder veranlaßt hat. der müſſen zu den Erwachsenen in Christo hinangebildet , Die Kin nicht diese zum XXVII Vorrede. kindischen Alter herabgezogen werden , und daher ist es ein Unsinn , wenn man ein Gesangbuch nach grammatikaliſcher Steifigkeit einrichten will , da mit doch ja die beliebte Sprachlehre überall einen poetischen Beleg für ihre hölzerne Syntar finde. Eben so sehr aber erscheint es auf der andern Seite als heilige Pflicht, auch die Kinder, diesen wesentlichen Theil und Nachwuchs der Gemeinde Christi, mit guten , ihrem zårteren Alter angemessenen Gaben zu bedenken, und ihnen ein Fach im Gesangbuche zu widmen , worin nicht bloß die Ael teren an ihre Jugend erinnert , sondern auch die Lämmer Christi auf grü nender Aue geweidet werden. lichen Kirche. Die Schule ist die Vorhalle der christ Wenn der Tempel Zions sogar eine Vorhalle für die Heiden enthielt , so darf ein Chriſtengesangbuch , dieſer poetische Geistes tempel, noch vielmehr eine Vorhalle für die Christenkinder enthal ten; ja, es ist ein unbarmherziger Mißgriff, wenn man diese Halle aus ar chitektonischen Rücksichten ihnen nicht erbauen will. Wann wird denn die Liebe zum geistlichen Liede in die Herzen vornehmlich gepflanzt ? Ist's nicht : in der Jugend, im Schulunterrichte ? Wenn die zarten Gemüther nun im Ge sangbuch auf ihre eigenthümliche Schul- und Jugendbestimmung in edeln Liedern hingeführt werden, so kann es ja nur ein Segen seyn, und solche specielle Erbauung macht ihnen , wenn sie gediegener Art ist , das Gesang buch um so theurer, daß sie aus der Vorhalle der Jugend gern in das Heiligthum der Erwachsenen übergehen, um noch weiteren Se gen, der dem geistlichen Wachsthum in Chriſto vorbehalten ist , zu empfan gen. Darum gebe man getrost fromme, kindliche Schullieder, zarte, nach wachsende Sprossen am Stamme des Gesangbuchs ; sie werden ihre Früchte tragen früh und spåt. Was die von mir getroffene Auswahl der Lieder selbst be trifft, so lebte ich darin der Ueberzeugung , daß der Herr nun und nimmer mehr von seiner Kirche geschieden ist . Wenn die Pforten der Hölle die Ge= meinde des Herrn nicht überwältigen werden, so wird sie auch immerdar ihre Sånger und Pſalmiſten haben. Bloß eine einseitige Theorie kann hier die Demarcationslinie, wie einst der Papst über die blauen Flächen des Oceans, mit dem Finger ziehen wollen. Der einfache evangelische Christ aber wird in der ewig strömenden Quelle des Geistes, den Jeſus ſeinen Gläubigen ver heißen hat, auch die krystallene Quelle des zu allen Zeiten unversiegbaren kirchlichen Gesanges erblicken , der von dem Leben der Gemeinde so unzer trennbar ist, wie jener geistliche Fels von dem Heereszug Iſraels ( 1 Cor. 10) . Freilich fließt jene Quelle nicht immer und überall mit gleicher Kraft und Fülle. Das hohe christliche Alterthum bietet in seinen griechischen und lateiniſchen Gesängen verhältnißmäßig nur eine kleine Zahl brauchbarer Lieder dar, das Mittelalter ohnehin nicht. In jenem begnügte sich die Kirche gern mit dem XXVIII Vorrede. Einfachsten, und dachte nicht viel an Kunst , weil ihr inneres Leben desto reicher war. In lehterem war der allgemeine Kirchengesang unter dem Pompe des äußeren Gottesdienstes verſtummt , und es begegnen uns nur einzelne wehmüthige oder erhabene Stimmen, deren Ton uns nur um so tiefer ergreift, je weniger wir hier eine Lebensſtimme des Evangeliums erwarteten. Erst die Reformation hat durch die Einführung eines allgemeinen Kirchengesangs auch die rechte Fülle der Kirchenlieder hervorgebracht, und dieser Born fließt noch immerfort. Wenn ich daher Lieder aus allen christlichen Jahrhunderten aufsuchte, so mußten natürlich die deutschen seit der Reformation entstan= denen Gesänge die Mehrzahl bilden. Zu viele Uebersetzungen aus dem La teinischen u. s. w. mochte ich nicht geben, weil das Original unserer Sprech weise doch gewöhnlich zu ferne steht, — wohl aber einzelne engliſche und fran zösische Lieder, so weit mir deren Herbeischaffung oder Uebersetzung möglich war, und bedauerte dabei vornehmlich meine Unkunde in der schwediſchen, då niſchen und holländischen Sprache, da in den Kirchen dieſer Lånder, namentlich in der letztern, manches Treffliche enthalten seyn soll, was wohl die Verpflanzung in die unſrige verdiente. dern begünstigen , Ich wollte übrigens keine Zeit auf Kosten der an auch keine vernachläßigen. Doch paßt der altdeutsche markige Styl Luthers und einiger ſeiner Nachfolger am besten für ein eigent liches Kirchenlied , während die Zeit nach Gerhard , namentlich die Hal lische Schule, mehr Gesänge für häusliche Erbauung enthält. Da die Forderungen und Bildungsstufen der evangelischen Christen so mannichfach find , so wollte ich einen Schmolke und Neumeister nicht weniger als einen Hiller und Tersteegen , und einen Liebich und Gellert eben so gut als einen Klopstock und Lavater berücksichtigen. poetische Anthologie ſeyn , Diese Sammlung soll ja keine bloß die das Geniale und Originelle nebst der kunst lerischen Form allein begünstigt. Hätte ich von diesem Standpunkt aus ar beiten wollen, so würde Vieles weggeblieben seyn , was vor dem Richter stuhle der weltlichen Poesie bloß als Mittelgut erscheint ; ein Vorwürf, der mir von gewisser Seite her vielleicht gemacht werden mag. Allein dieser Standpunkt darf bei kirchlichen Dichtungen nicht vorherrschen , sonst würde gar zu viel Tiefempfundenes und heilig Erfahrenes, das in ſchlichter, kunſt loser Form dahergeht, zum Schaden des Volks ausfallen. Manche Kern lieder, die ihren Ruhm seit Jahrhunderten behaupten , ſind nicht sonderlich • poetisch, sondern bloß wohlgeseßt, kdrnicht und im Sinne tief und lebendig. Der fromme, herzliche Ausdruck einer Wahrheit aber ist auch ohne viele dich terische Zugabe oft weit gesegneter, als das kunstreichste Lied , das solcher Einfalt entbehrt. Darum mögen die gebildeteren Leser dasjenige , was ih nen hier zu gering erscheint , nur übergehen ; ich hoffe zu Gott , daß es bei ſtillen, anspruchsloſeren Seelen , für welche dieſe Sammlung vorzüglich bes stimmt ist, doch nicht ohne Frucht bleiben werde. Wollten mir jedoch von chriftlichen Freunden wesentliche Mängel mit gehörigen Gründen gezeigt wers XXIX Vorrede. den, so würde ich solche Nachweisungen eben so dankbar annehmen, als die Zusendung anderer werthvoller Lieder, die mir entgangen sind. Um das Lez tere möchte ich besonders auch darum recht herzlich bitten, weil ich, so lange mir Gott Leben und Kraft erhält , nicht nur diese größere Sammlung mög lichst zu vervollſtändigen, sondern auch in einiger Zeit ein aus 8 — 900 Lie dern bestehendes Kirchengesangbuch , welches den Kern dieſes Liederschaßes nebst manchem Anderen enthalten soll, zu fertigen hoffe. Denn wir haben in der That noch kein Kirchengesangbuch, das den Bedürfnissen des deutschen evangeliſchen Volkes ganz genügte , und alle Kernlieder in brauchbarer, allseitig genügender Form enthielte. Einige Lieder kommen aus Versehen doppelt vor , eben so einige ver ſchiedene Lesarten der gleichen Gesänge. • Das wolle der christliche Leser mit der Masse des Stoffs, die sich bei ihrer Sichtung und Eintheilung so schwer überblicken ließ , gütig entschuldigen , wiewohl gewisse Lieder auch in zwei Rubriken passen. Hinsichtlich der Rechtschreibung ångstlichen Regelu befolgt. einzelner Worte wurden keine Viele deutsche Sprachregeln sind wie Sand, den der Wind aufwehet, wie er will. Auf die Interpunktion aber habe ich bei der von mir besorgten Correctur alle Sorgfalt gewandt , weil die Feststellung des Sinnes vielfach hievon abhängt . Man wird dieses weitläufige Buch im Ganzen gut gedruckt und möglichst correct finden. Die Eintheilung der Lieder schien mir einfach seyn zu sollen. Ich konnte mich einerseits nicht mit der regellosen alphabetischen Auf schichtung des Berliner Liederschaßes befreunden, weil hiedurch die nöthige Uebersicht und gefällige Brauchbarkeit eines solchen Buchs , auch bei dem vollständigsten Register, doch allzu sehr verloren geht ; anderntheils aber auch nicht mit der etwas gesuchten und verwickelten Anord nung des v. Bunsen'schen Gesangbuchs , weil die Uebersicht und Popu laritåt eben so sehr darunter leidet. Weit natürlicher ſchien mir der ein fache Gang der Bibel- und Kirchenlehre , wie er auch in den bes ſern dogmatischen Lehrbüchern unſerer Zeit beobachtet wird, damit der schlichte, lichtvolle Gang des Christenthums auch hiedurch hervortrete , und jeglicher Leser eine klare Uebersicht über das Ganze erhalte.. Zur Erleichterung des Nachschlagens wurden übrigens die einzelnen Rubriken alphabetisch geordnet. Im biographischen Register, das ich unter mehrfachen Störun gen bearbeitete, sind noch mehrere Liederverfasser nachgetragen. Da der Ber liner Liederschatz bereits in seinem noch weit vollständigeren Inder die meiſten literarischen Quellen angegeben hat, so verweise ich auf diesen und auf das v. Bunsen'sche Gesangbuch. Ohne den Preis des ohnehin dicken Buches zum Schaden des Volkes zu vertheuern , durfte ich nicht allzu viele Notizen Vorrede. XXX aufnehmen. Es wäre mir angenehm und dankenswerth , derjenigen Dichter , die Personalien die ich nicht erfragen konnte, so wie die Verfaſſer an derer Lieder, für die ich keinen Verfasser weiß , von sachkundigen Männern erfahren zu dürfen. Wie viele Christen blasen in dieser Sammlung die Posaune oder die Fldte des lebendigen Glaubens ! Welch ein Zusammenklang fühlender , seh nender, dankender, preisender , kämpfender, leidender , triumphirender Menſchenherzen schlägt hier an unſer Ohr und an unser Herz ! Außer den vielen unbekannten Verfassern stehen über 460 Namen hier , die in einem Geist ihre Stimmen zur Ehre Jehovahs und seines Sohnes Jesu Chriſti erheben. Welch eine Gesellschaft aus beinahe fünfzehn Jahrhunderten ! Ein Chor, der jenen aus 288 Sängern in Salomo's Tempel weit übertrifft , und im neutestamentlichen Geiste noch Größeres verkündigt , als jener alte Kreis in der Morgendämmerung des alten Bundes. Was Luther sagt: „ Die ganze Christenheit auf Erden hält auf Einem Sinn gar eben," das beweiſet ſich " an diesem Glaubens- und Liebes -Concert, worin uralte Kirchenvåter mit den Enkeln einträchtiglich ihre Herzen und Stimmen zu Dem erheben , der todt war für unsere Miſſethat, und nun lebet von Ewigkeit zu Ewigkeit. Er ist gestern und heute und in Ewigkeit derselbe, wandelnd unter den goldenen Leuchtern seiner Gemeinden. Er bewegt und heiligt ihre Seelen; er stimmt ihre Kehlen zur Lobpreiſung jener Gnade und Herrlichkeit , die aus unserem Nichts Etwas macht. Ihm ertönen die milden und die rauſchenden Christen harfen am Abend, wann die Sonne niedergeht als ein Bild der für uns ster benden Liebe ; in der Mitternacht, wo Er allein von Seinem Lichtsthrone durch die schweigenden Schatten herunterstrahlt, — in der Frühwache , wo der Morgenstern vor Ihm , dem hellen Morgenstern der Geister, wie ein Goldpunkt am Saume seines königlichen Gewandes ſpielt , — mit Tages anbruch, wo die steigende Sonne nur als ein ferner Abglanz von Ihm er scheint, der da ist die Sonne der Gerechtigkeit und die Lebensleuchte der Welt. Ihm jauchzen sie zu am Tage der Feier und des Wohlergehens ; Ihm weihen sie ihre Gaben und Lebensgüter ; Ihm bekennen ſie ihre Sünden und Mångel, Ihm klagen sie ihre Versuchungen und Trübsale und allen Fammer der Sterblichkeit ; mit Ihm stehen sie schon hier von den Todten auf, und schauen mit Augen , die Sein Geist erleuchtet hat, Wohnsite des Friedens hinein. in die unvergånglichen Denn Er ist der König, um welchen ſich die Wellen des himmlischen Triumphgesanges bewegen, aber auch der barmher zige Hohepriester, der einst unter Alle erniedrigt war, und nun Mitleiden ha ben kann mit denen, die versucht werden. Er ist über Allen und in Allen. Sein Lebensblig durchzücket alle Geister , die aus Gott sind ; Sein Lebens odem durchweht die Saiten der Christenharfe, durchströmt die singende Seele der Gläubigen, athmet in den Bußliedern der Reumüthigen , in den Seuf zern der Zerschlagenen, in den Klagen der Leidtragenden , welchen der Lod XXXI Vorrede. das Liebste geraubt hat, oder selbst vor die Augen tritt. Er aber ist's auch, der den Niedrigen aus dem Staub erhdhet, dem Begnadigten den Weihrauch in die Schale des Lobgesangs wirft, mit den Auferstandenen an seinem of fenen Grabe frohlockt, und mit der geistlichen Auffahrt seiner Erldſeten em porfährt über alle Himmel, um ihnen schon im Todesleibe ein Vorgefühl je ner Herrlichkeit und jenes Harfendonners zu geben , der hier unten in den freudigsten Hoffnungspsalmen nur als ein gedämpfter Lispel widertdnt. Man darf diesen Einklang der åltern und neuern Kirchendichter mit Recht zu der Apologie des Christenthums rechnen , und auch hieraus einen nicht ungewichtigen Beweisgrund für die Wahrheit und Gotteskraft des Evan geliums entnehmen. Wäre die Gottheit Jesu Christi und sein Versöhners amt bloß ein menschlicher Wahn, wie der blinde, alle historischen Thatsachen verspottende Hochmuth in unserer Zeit beweisen will, so håtte sich aus die ſem unreinen Borne nicht der edelste, heiligste Lobgesang auf den lebendigen Ein bloßes Gott, nicht die tiefste Anbetung einer ewigen Liebe ergossen. Luftgebilde mythischer Schwärmerei hebt den menschlichen Geiſt nicht in die Långe himmelan, reinigt und heiligt die Herzen nicht, und ſchließt ihm nicht die Hoffnungspforte des ewigen Lebens auf. Man sieht jedoch, daß die Denkkraft der edelsten Geister gerade in der Geschichte Jesu mit dem Ge fühle der Abhängigkeit von Gott überhaupt , mit dem uns eingepflanzten Durste nach ihm, und mit der Sehnsucht nach der Lösung unserer innersten Räthsel am einigsten geworden ist, und hierin den lichtesten Mittelpunkt für harmonische Entfaltung aller Gaben des Geistes gefunden hat, - ja , daß durch diese Harmonie Wirkungen hervorgebracht worden sind , und noch im merfort werden, die über die Wirksamkeit anderer Geſchichten und Gedanken gebäude so weit hinausgehen , wie der königliche Flügelschwung des Adlers über die Tåndeleien des Käfers und Schmetterlings. und die redlichste , Wenn die beste Kraft reinste Sehnsucht und Gefühlsweise gebildeter Geister alle Jahrhunderte hindurch auf den gleichen Gegenstand ſich hinwendet ; wenn fromme Fürsten und Fürſtinnen, fromme Gelehrte, fromme Dichter, fromme Staatsmänner und Aerzte in diesem Punkte mit dem frommen Landmanne hinter dem Pfluge, mit dem demüthigen Altmütterlein am Spinnrocken brů derlich übereinstimmen , und sich darin , ja , nur darin auf ewig mitein ander verwandt fühlen, -wenn die geheiligte Denkkraft und die lautere An dacht der verschiedenartigsten Menschen stets ihre Gluth vom gleichen Feuer herde nimmt, dessen Grundsteine schon aus dem Paradiese und vom alten Hügel Morijah ſtammen : dann schließen wir mit Recht , daß hier kein Irr #1, wisch flackere, sondern daß hier ein von Gott selbst ' angezündetes Feuer brenne, das nicht von dieser Welt ist, eine Liebe, stark wie der Tod, de ren Eifer fest ist wie die Hölle, deren Gluth feurig ist und eine Flamme des Herrn, daß auch viele Wasser diese Liebe nicht verlöschen mögen , noch Ströme ſie ersåufen. (Hoh. Lied, 8, 6 ff.) XXXII Vorrede. Was wollen die Gegner oder Verdreher des Evangeliums mit dem herz losen Tone ihres Widerspruchs setzen gegen diese Flöten- und Donnerſtimmen des neuen Testaments , gegen diese Erhabenheit der Christusgemeinde , die dem Erlöser singt und spielt in ihrem Herzen und dem Vater dankſaget durch Ihn? Was wollen uns die geben , die ihr Leben in der Verneinung des ewigen Lebens ſuchen , wenn die Wolke der Zeugen von Moſes und David an das heilige Lied des Lammes anstimmt in Einem Geiste des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung , wenn jene unübertroffenen Lehrer, die so Viele zur Gerechtigkeit gewiesen haben , und nun wie Sterne leuchten immer und ewiglich, - wenn ein Ambrosius, ein Beda, ein Alcuin, ein Bernhard von Clairvaux, ein Thomas von Kempen, ein Luther, Spener, Franke, v. Caniz, Zinzendorf, Bengel, Klopstock , Lavater , v. Meyer, -- und so Alle bis auf den lieblichen Spitta sich ihre Hånde brüderlich reichen durch die weiten Hal len der Jahrhunderte , und so mit goldener Pſalmenkette den Thron Def sen umziehen, dessen Auge ein frohes Sonnenlicht , dessen menschliches Le ben ein Himmel auf Erden war, der aus dem Staube des Todes zum Throne' der Majestät emporsticg, und deſſen Signatur: „ Golgatha und Scheblimini“ noch heute so gotteskräftig durch die Nächte der Sünderwelt hinstrahlt, wie der Schild auf seiner verherrlichten Stirne : ,,Du bist ein Priester in Ewig feit!" ―――― Die ächte Poesie ist der zeitliche Widerhall der ewigen Wahrheit und Freude, das helle Festgewand einer Seele , in dem lebendigen Gott. die sich ihres Daseyns freuet Das Christenthum aber ist der ewige Lebensfrüh ling der Menschheit, noch herrlicher in Blüthe und Frucht, als die Gewächse tropischer Länder, die oft zugleich Knospen, Blüthen und Früchte tragen. Ju diesem, den Augen der Welt verborgenen Frühlinge singen die christlichen Dichter gleich den verschiedenen Vögeln , die durch den Himmel fliegen oder zwischen grünenden Zweigen ſizen. Ihr Ton ist sehr verschiedenartig. ein Rist und Schmolke stets wieder seinen etwas einförmigen , Wenn aber doch frischen , herzerquicklichen Finkenschlag anstimmt , ſo rauſcht über ihm Luther, Klopstock und Lehmus mit starken Adlersfittigen dahin , de ren Schwung dfters so erhebend ist, wie eine Melodie. Wenn Neumei ster und Liebich sich wie Hånflinge auf den Aesten der Buche wiegen, schweben Dach , Gerhard und Richter wie hellsingende Lerchen fröhlich in golddurchſchimmerten Lüften dahin. Unter dunkleren Kronen ſchlägt die Drossel in Johann Franks , Arnolds und Bengels Gesang , über die Wälder hinweg streift Zinzendorfs und Lavaters freudiger, elastischer Flügel mit andern Sångern , - indeß Hiller auf der wehen den Linde mit dem Distelvogel sein unermüdliches , hellsilbernes Lied ſingt, der edle Gellert mit dem Emmerling auf dem Wipfel der Birke tirelirt, und tief drunten in schattigen Büschen das unnachahmliche Lied hei liger Sehnsucht aus den Nachtigallkehlen eines Angelus und Terstee XXXIII Vorrede. gen ertönt. All diese verschiedenartigen Stimmen aber bilden doch Ein Concert ; fie quellen aus dem Urgrund der ewigen Liebe, und haben , jeg liche nach dem Maaße der Gabe Christi , ihren Werth darum , weil der Schöpfer selbst in ihnen singt , und weil die mannichfaltige Weisheit und Herrlichkeit des Herrn , die in der stummen Gebirgsmajestät und im Rau schen des Aehrengefildes sich nur wortlos verkündigt , hier aus Lippen von Menschen spricht , welche der Finger Christi berührt , und mit der feurigen Kohle ſeines Kreuzesaltars und mit den Flammen des Pfingstfestes zur freudigen Predigt der Großthaten Gottes geheiligt hat. Wo Er walter und zeugt , da ist ewiges Leben und holde Segenskraft. Andere , Seines Lebenselements ermangelnde Dichtungen haben einen sehr bedingten Werth, weil Er nicht darin ist. Wenn Christus die Weltphilosophie durch den Mund Pauli eine Thorheit vor Gott nennen ließ , so würde er über dich terische Erzeugniſſe , mit welchen ein Poet Ihm lebenslang aus dem Wege geht, ſchwerlich ein anderes Urtheil fållen. Jedenfalls bleibt die geistliche Dichtkunst von der weltlichen stets und weſentlich verſchieden. Leßtere sucht in Formen und glänzenden Erfindun gen ihren Werth , bei der erstern aber ist's der Geist , der lebendig macht, wenn er auch, wie Claudius ſo lieblich ſagt, seinen Gedanken die Strah len etwas ablöscht, damit sie nicht blenden, sondern bloß leuchten , oder oft hinter einfacher Hülle nur ein Wohlgefühl der Wärme verbreiten. Den Uebersättigten gefällt freilich das einfache Kirchenlied nicht , wie Christus selber nicht, der für das Auge des natürlichen Menschen keine Gestalt noch Schöne hat , die ihm gefiele. Wo aber Durst und Hunger nach der Ge rechtigkeit Gottes ist , da findet das gläubige , demüthige Herz oft in un scheinbaren Formen viel köstlichen Inhalt, der den Eiteln ewig verborgen ist. Die Poesie der Kirche Christi muß ewig von der Welt geschieden blei ben , gleichwie auch Er nicht von dieser Welt ist , obgleich sie die Fort schritte der Zeit prüfen, und auch hier das Beste behalten darf. Eine Fort bildung der Form , welche , wie die Bildung menschlicher Leiber und Ge fichter, auch zum Ganzen der Schöpfung gehört, bleibt auch für das Kir chenlied eine unverrückliche , sich stets erneuernde Aufgabe. Wer möchte nicht lieber wohlgestaltete , als häßliche Kinder haben? Wer möchte, wenn er dichtet , nicht lieber gute , als schlechte Verse zeugen ? Der Geist aber des Glaubens , der Liebe und der Hoffnung bleibt , wie das Sonnenlicht des Himmels , allzeit der nämliche , weil es ein Grundcharakter des Gdtt lichen ist , auf dem Felsen der einen , ewigen Wahrheit zu bestehen, nicht auf dem Sandgrunde der Zeit , wo sich Wahn mit Wahn, Asche mit Afche vermengt. Ich muß übrigens bei diesem Werk um mannichfaltige Nachsicht bit Es war ein schweres Geschäft, alle Rubriken recht auszufüllen. Sc XXXIV Vorrede. reich die vornehmsten unter ihnen besetzt sind , so wenig fand sich , troß der angestrengtesten Forschung, etwas Vorzügliches für andere untergeordnete Fächer, daher mehrere derselben vordersamst bloß punktirt sind . Für einige habe ich eigene Lieder hinzugethan, wiewohl andere christliche Dichter, welche der Kirche Christi zur Erfüllung ihres allseitigen Bedürfnisses verhelfen wol len , noch Raums genug zu weiteren Gaben übrig behalten. Es wåre lieb lich, sämmtliche Rubriken des deutschen evangelischen Kirchen- und Haus gesangs mit kräftigen Liedern ausgestattet zu sehen , wie früherhin ganze Wenn man die vielen un Reimhaufen darin aufgethürmt worden sind. ― aussprechlich herrlichen Abschnitte der Schrift ansieht , und hiemit die ver hältnißmäßig so geringe Anzahl eigentlicher Bibellieder vergleicht , so leuch tet ein, welch ein weites, bisher unbebautes Feld den künftigen Dichtern der Kirche Christi noch offen steht , und wie wenig ſie um Stoff verlegen seyn dürfen, um die Ehre des Herrn zu verkündigen , und seine Gemeinde , die noch hienieden wallt, mit neuen Gaben des heiligen Gesangs zu erbauen. Unter den Freunden , welche mir durch gütige Handreichung , dieſe Ar beit vielfach befördert haben, nenne ich mit besonderer Dankbarkeit den ver dienten Hymnologen , Dr. Rambach, Hauptpaſtor an der Michaeliskirche " und Scholarch in Hamburg, den edlen Oberconsistorialpräsidenten v. Roth nebst seiner trefflichen Familie in München , den vielgeliebten Hofrath und Professor Dr. v. Schubert und den theuren Decan Bdďh , sämmtlich in München, nebst meinen Freunden, dem Decan Dr. Bahumaier in Kirch heim, und Pfarrer Höchstetter in Reichenbach bei Göppingen. Ich durfte durch die Mitwirkung dieser Månner, wie durch viele andere vom Volke Würtembergs empfangene Sendungen einen großen Beistand erfahren. meiner ersten vortrefflichen Gattin , Mit Christiane Caroline Auguste, geb. v. Beulwiz , durchging ich in stillen Abendstunden manches Hundert der gesammelten Lieder , ihr frommes , kindlich geiſtvolles Urtheil oft be nühend, und als sie am 11 April 1835 von meiner Seite genommen ward, wurden die Erstlinge der gerade damals bearbeiteten Begräbnißlieder (Nr. 3348 und 3357) , meiner stillen Vorahnung gemäß, an ihrem frühen Grabe ge sungen, auf welches ich nun dieses Buch als ein Opfer des innigsten Dan kes und unverwelklicher Liebe im Geiste zuerst niederlege. alle Freude des heiligen Geistes , Aller Friede und die in diesen vierthalbtausend Liedern widertdnt , sey ihr Erbtheil in der Heimath des Lichtes , und ihr· Name stehe bei dem meinigen, so lange ein Mund meinen armen Namen nennt. Der Cotta'schen Verlagshandlung wird man bei diesem Buche das ſchöne Christenlob zugestehen , daß sie durch die dußerste , vom gewdhn lichen Tarif sehr abweichende Billigkeit des Preiſes diese Liedersammlung möglichst vielen Mitgliedern des deutschen Volks zugänglich zu machen ges sucht hat. Da auch ich keinen Erdengewinn hiebei beabsichtige, so wird der XXXV Vorrede. Wunsch gerecht erscheinen : daß dieses , vorzugsweise dem deutschen evange lischen Volke, selbst dessen årmsten Mitgliedern , gewidmete Buch doch ja nirgends durch unbillige Preiserhöhungen zur Schmålerung des guten Zwecks vertheuert werden möge. Denn ich habe nicht um Geld, sondern füt Chri ftum und Sein Volk gearbeitet. Bei unmittelbarem Bezuge von der Ver lagshandlung, der auch Privaten offen steht, wird das Buch in Partieen zu 10 — 12 Exempl. noch um ein Bedeutendes wohlfeiler abgelaſſen werden. Was die Versmaße betrifft, so wählte ich, wie auch Luther anråth, vorzüglich die lieblichſten und bekanntesten , die ſich durch einen gangbaren Choral empfehlen ; - ein Grundsatz, den man so ziemlich im ganzen Buche durchgeführt finden wird. Mehrere Lieder von schwierigerem Versmaße wurden daher möglichst einfach verändert , wiewohl auch Gesänge von un bekannterer Melodie , aber schönem, erbaulichem Inhalte , zum Behufe der häuslichen Erbauung aufgenommen wurden. Der rühmlich bekannte Lon seher, Conrad Kocher, mein werther Freund , beabsichtigt, mit der Zeit eine Sammlung von etwa 400 auserlesenen , im altkirchlichen Style be= arbeiteten, vierſtimmigen Chorålen nebst untergelegtem Terte herauszuges ――― ein Werk, das zur Beförderung und Ergänzung des vorstehenden ben, Unternehmens auf treffliche Weise dienen wird. Zum Schluſſe kann ich nur den tiefgefühlten Wunſch aussprechen, daß es sämmtlichen hohen Kirchenbehörden des evangeliſchen Deutſchlands wichtig werden möge, die ihnen anvertrauten Gemeinden bald überall mit wahrhaft christlichen , gediegenen Gesangbüchern zu berathen, nachdem die ſelben wohl lange genug um theure Kleinodien verkürzt worden sind. Man hat die kirchliche Freiheit und Fülle der Erbauung, wozu die Reformatoren eine so schöne Gasse gebrochen hatten , lange verbaut, und aus unzähligen, vor Gott nicht haltbaren Gründen unterdrückt. Was nüht ein im gan zen Lande durchgeführtes Einerlei, wenn wenig, oder gar kein Segen darin ist? Der große Gott und Heiland hat unser theures Volk nicht darum mit solchen Früchten des Kirchengesangs gesegnet , daß es wie Tantalus davor verſchmachten soll. Was Gott uns in Gnaden bescheert hat , das sind uns die Menschen , namentlich als beeidigte Diener der Kirche des Herrn, schuldig , und wenn sie es uns vorenthalten , so wird Er einst ein Richter über dieses, wie über Alles ſeyn, wodurch die Wahrheit in Unge rechtigkeit aufgehalten wird. Er, der Vater des Lichts und der Sohn Seiner Liebe , von welchem, so lange die Erde steht, schon so mancher heilige Lebenston in Menschen herzen geflossen ist , und der , wie in Allem, so auch im Gesange seiner Kirche das A und das Q , der Erste und der Letzte bleiben wird , lege Seinen allgenugsamen Segen auf dieses Buch, und laſſe es an Seiner deut ſchen Kirche , wie an allen einzelnen Leſern , zu Seiner Ehre zeitlich und *** 2 XXXVI Vorrede. ewig gesegnet seyn ! Ich habe es durch Ihn, mit Ihm , für Ihn, liebste Werk meines Lebens, ausgearbeitet ; als das es war mein füßester Gnaden lohn , der mich alles weiteren überhebt , es Ihm , und mit Ihm vollenden zu dürfen. Ich beuge mich lobpreisend vor Ihm , meiner einzigen Hoff nung , und zeuge laut , daß Jesus Christus der Herr Himmels und der Erde , und unser einziger Lebensgrund ist , zur Ehre Gottes des Vaters. Ihm und dem himmlischen Vater sey in der Gemeinschaft des heiligen Geistes Preis und Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit ! Amen. Stuttgart, im April 1837. 1 Der Herausgeber. 4. Zueignung. Jefu Chrifto, dem ewigen Könige. Dir, der uns aus dem Tod emporgerufen Zum Lebenslicht , sey dieses Buch geweiht, Darinnen sich vor Deines Thrones Stufen Ein Sångerchor zum Preisgesange reiht. Dir, Erstling von den Todten, tdnt zumeist Der Erdenkirche vielgestaltig Lied, Dir, unsrem Haupt, das gnädig Glied um Glied An seinem Leib erfüllet mit dem Geist. Nimm's huldreich an ! Was kann der Staub Dir singen, In welchem Sterblichkeit und Sünde wohnt? Was können wir in unsern Scherben bringen Dir, der auf Cherubinenflügeln thront, Vor dem der Aeltesten verklärter Kreis Entzückt die goldnen Weihrauchschalen hebt, Von dessen Lob der weite Himmel bebt, Dir, dessen Name bleibt sein höchster Preis ? Du bist Dein eigner Pfalm. Die Sonnenſphåren Umrollen Dich mit frohem Donnergang, Und Engelheere fingen Dir zu Ehren Den millionenfachen Hochgesang, Weil Du's erlaubst ; A Du, Herrscher, brauchst sie nicht, Du bist auch ohne Creaturen groß; Doch das ist der Geschöpfe schönstes Loos, Zu preisen Dich vor Deinem Angesicht. **** XXXVIII Zueignung. Und unter ihnen auf der tiefsten Stufe Steh' ich, der Sünder, ich, des Menschen Kind. Oft dacht' ich bei der Lerchen frühem Rufe, Daß Vögel glücklicher als Menschen sind. Der Vogel singt Dir in der Morgenluft, Doch welcher Sünder finger seinem Gott, So lang er blind ist, und des Teufels Spott? Der Todte singt Dir nicht in seiner Gruft. Erst muß er auferstehn zu Deinem Leben, Von dir beseelet seyn, erquickt, versöhnt ; Dann wird er freudig eine Stimm' erheben, Die angenehm in Gottes Ohre tdnt. Kein Sünder, der im Irrwahn Dich verkennt, Kein Eitler singet, was Gott fingen heißt; Du nur kannst geben Harmonie und Geist, Du nur bist des Gesanges Element. O großer König heitrer Legionen, Lehr uns Dir ſingen ! ― Denn Dein Ohr vernimmt Den reinen Pſalm der Fürsten, Priester, Thronen, Dem Deine Hand dazu die Harfen ſtimmt. Von jenem unaussprechlichen Concert Vergdunst in dieses Lebens Pilgergang Du Deinen Freien einen Widerklang, Den kein Gefang'ner dieser Welt erfährt. Nicht in der Weltlust schlechtverhüllten Oeden, Wo Dein erhabuer Name gilt als Bann, Wo keiner Deiner gnaderfüllten Bidden Sich heimathlich und heiter fühlen kann : Da wohnst Du nicht. Den Sodomsapfel preis't Hier blinder Stolz als Paradiesesfrucht, Judeß Dein Manna, das er nie versucht, Ihm ekle Kost und lose Nahrung heißt. Doch die Dein Geistesblitz im Grund berühret, Die singen Dir ein andres neues Lied ; Und wessen Herz Du selbst zu Gott geführet, Der wird auch Deiner Sångerchdre Glied. Oft ist's ein Laut wie jenes Scherflein dort, Das Wittwenandacht in den Kasten warf; Doch Du, der prächt'ger Worte nicht bedarf, Gewahrſt den reichen Geiſt im årmsten Wort. XXXIX Zueignung. Die Demuth sendet keusche Liedeskeime In schwacher Form hinaus zur Christenwelt, Du aber fügt dazu die rechten Reime, Daß es im Lebensgrunde Gott gefällt. Ein heil'ges Aug' in kränklichem Gesicht Ziehst Du dem schönsten leeren Antlig vor ; So tonet auch in Deinem Himmelschor Der Aermste lieblich, der in Liebe ſpricht. Und wenn so viele Lustgedichte schimmernd In upp'gem Beet an breiter Straße blühn, Fährt doch zuletzt im Wetterstrahl zertrümmernd Der Sturm des Todes über alle hin. Das Veilchen aber in der Niederung, Erblüht am schmalen Pfad keusch und mild, Steckst Du , daß es vor allen Himmeln gilt, An Deine Brust ; da düftet's ewig jung ! Sank Tadmor ein mit seinen Säulenriesen, Und wird in Baalbecks Marmorparadies Vom Syrer kaum nachläßig noch gewiesen Ein Tempelstück, ein lockeres Karnies : So geht's nicht besser menschlichem Gesang, Der nur ertönte für die Sünderzeit. Nur was geboren wird aus Ewigkeit, Ertönt den Strom der Ewigkeit entlang. Drum steigen aus der Vorwelt Dämmerungen Uralte Seelen voll Gesangs herauf. Nie hätten sie in dieser Welt gesungen, - Du brachtest ihre Quellen in den Lauf. Wie Du aus Fischern Dir Apostel schufft, Und ausgelegt mit ihnen Salems Grund, So ist's, wenn Du den unberedten Mund Allmächtig her in Afsaphs Chdre rufft. Denn Du bist Alles ! Ach, es dorrt die Rebe, Die Dich verläßt , fürs ew'ge Feuer ein; Doch wer da flehet, daß er Dir nur lebe, Den låsfest Du voll Laubs und Früchte seyn. Das Lied der Kirche, welches Dir erklingt, Ist eine Traubenschaar in dunklem Laub ; Doch wächset tief am heißen Erdenstaub Der edle Wein, deß Duft das Herz durchdringt. **** 2 XL Zueignung . Bekenn', o Weinstock, Dich zu diesen Trauben, Und gieße gnädig ihren lautern Wein Den Kranken, den Gelähmten, Blinden, Lauben Voll Himmelsgnad' ins dürre Herz hinein! Was ist darin, als Deine Feuerkraft ? Und wer erzeugte Klang und Melodie ? O guter Weinstock, Du erkennest sie! Es ist ja nur Dein Geist, Dein Lebenssaft! Du windest Deine ewigfrischen Ranken Um alle Palmen der Aeonen fort ! Das büßende Gefühl, der Schmerz der Kranken, Des Glaubens Flehn, des Friedens Freudenwort, Der Gotteskindschaft goldne Maienzier, Das hohe Zeugniß täglich neuen Heils, Die jauchzende Gewißheit ew'gen Theils, Das sind, o Weinstock, Zweige nur von Dir. Und also müssen Deine Trauben sprossen, Bis dieſer Erde Zeit verronnen ist, Dann trinkst mit Deinen himmlischen Genossen Du Deinen Wein, o König Jesus Christ! Wer Dich geliebt, bekannt im Sterbethal, Sich Dein gefreut mit reinem Wonnelaut, In Deiner Lieb' auch Andre keusch erbaut, Trinkt dann den Wein in Deinem Freudensaal. Da wird Dein Moses mit der Harfe stehen, Und überblicken das durchschritt'ne Meer ; Dann nicht zu der Aegypter Todeswehen, Zum Lamme Gottes ruft er Mirjam her. Und Samuel mit David tritt heran, Mit Pſalmenlieblich einſt in Iſrael, Sie singen helle vom Immanuel, Dem holden König ihres Canaan . Dann hebt Jesaia seine Fürstenleyer, Schon hier einst neuer Bundesſaiten voll, Und singt im Anschaun prächt'ger, o Befreier, Als was einst seiner Hoffnungsharf' entscholl. Die Cherubswolke dort an Chebars Fluth Verkläret sich zum milden Gnadenthron, Und freudig lodert vor dem Menschensohn Ezechiels tiefernſte Sehergluth, ! XLI Zueignung. Der Feuerstrahl, der Daniel erſchienen, Wie er vom Stuhl des Ewig - Alten ging, Wird dann zum Lichtglanz um die Todesmienen, Mit welchen Gottes Sohn am Holze hing ; Und was Propheten, was Apostel sahn, Goldwolken ew'gen Morgendämmerscheins, Das wird ein Sabbathlicht, das dringt als Eins In Licht und Ton zu Deinem Thron hinan. Wer zählt die Andern, die mit Palmenzweigen Nach ihnen sich erheben ? wer ermißt Die helle Donnerwolke Deiner Zeugen, -Die freudig Dich umzieht, o Jesu Christ! Kein Weltmeer donnert , kein Gewitter schlägt ―― So brausend tief in Felsenhäupter ein; Doch wird's ein milder Psalmenflug nur seyn, Der Dich, den König, auf der Schwinge trågt! wer es wüßte, wie sie droben fingen, Wer Dich erkennte, ganz und ohne Trug ! Der würde knieend Dir nur Opfer bringen, Und hårt an Dir in weiter Welt genug ! Wie viel gesungen hat von Dir die Welt! Und kaum ist doch ein Anfang nur gemacht ; Dein Lieben , Leiden , Herrschen , Deine Pracht, Wir haben's nicht ins Alphabet gestellt ! Dein sind wir Alle. - Hier sind arme Lieder, I 1 Wie wenn auf niedrem Baum ein Emmerling # Nachseufzt der Sonne , 1 die zum Meere nieder Mit königlichen Feuerfahnen ging. Ist's nun vollbracht ? - nein, es ist kein Beginn! * Wie leichter Thau beneßt uns Menschensang, I Und unterdeß mit unermessnem Gang Ziehn Gottes Sterne durch den Himmel hin. Doch segne Du den Thau, der aus den Thoren Des Morgens fiel, o Fürst der Ewigkeit! Hat Dir im Psalm Dein Vater nicht geschworen : Wie Morgenthau sey Dir ein Volk bereit ! Aus jedem Tropfen Thau's, der perlend mild Aus der Jahrtausende Gewölken fiel, Erzenge Du ein himmlisch Freudenspiel, Ein ewig unverwesliches Gebild ! XLII Zueignung. Ich danke Dir! ich will es nie vergessen, Daß Du mich auf die Morgenflur geſandt, Den Thau zu sehn, der glänzend, unermeſſen, Doch kaum beachtet, neßt Dein Chriſtenland. Mein Friedefürst ! Du wirst nicht leeres Gras, Nein, Kinder Dir draus schaffen, gleich dem Thau, Der frühe sinkt auf die verdorrte Au ; Dir glaub' ich, ew'ges Leben ! ---- Thue das ! niss Verzeich der Hauptfächer Erster des Liederſchates . Band. Erstes Buch . Gott, Schöpfung , Weltregierung , Sündenfall. 1. Von der Vollkommenheit des lebendigen Gottes 2. Selbstständige Seligkeit Gottes 3. Allmacht und Herrlichkeit Gottes 4. Allgegenwart und Allwissenheit Gottes 5. Weisheit Gottes 6. Heiligkeit Gottes 7. Liebe und Güte Gottes 8. Langmuth und Geduld Gottes 9. Treue und Wahrhaftigkeit Gottes 19. Dreieinigkeit Gottes 10. Von der Schöpfung 12. Von der göttlichen Weltregierung und Vorsehung 13. 14. 15. 16. Von den Engeln Vom Menschen und dem göttlichen Ebenbilde Vom Sündenfall und dem geistlichen Verderben des Menschen Von dem Elend und der Hinfälligkeit des fúndigen Menschen Seite 1 8 10 14 19 20 21 33 34 42 50 59 75 83 85 97 Zweites Buch. Von der Erldsung durch Jesum, den Sohn Gottes . Von der Erlösung im Allgemeinen Von dem Erlöser , Jeſus Chriſtus, und ſeiner Person 3. Von der Empfängniß Chriſti 4. Von Johannes dem Täufer 5. Adventslieder . 6. Weihnachtlieder 7. Darstellung Jesu im Tempel 8. Von der Erscheinung Christi und Berufung der Heiden 9. Vom Wandel und Vorbild Christi . Auch von seinem Lehramt 1. 2. 10. Vom Leiden und Sterben Jesu Chriſti 11. Vom Begräbniß Christi . stehung Jesu Christi 12. Von der Aufer elfahrt Jesu Christi Von der Himm 13. Von der Sendung des heiligen Geistes , und dessen Gaben und Wir 14. 15. 16. 17. Eungen Bon der Herrlichkeit Jesu Christi im Himmel Bom Hohenpriesterthum Christi Von der Wiederkunft Jesu Chriſti 107 121 138 139 141 160 187 -189 192 202 254 257 287 304 335 343 350 XLIV Verzeichniß der Hauptfächer des Liederschages. Drittes Buch. Vom Worte Gottes , Predigtamt , den heiligen Sacramenten und der Kirche. 1. Vom Worte Gottes 2. Vom Stande der Prediger 3. Von der Predigerweihe 4. Für Studenten der Theologie 5. Vom christlichen Schulamte 6. a Von der heiligen Taufe 6.b Lieder bei Taufen der Kinder 7. Von der Confirmation 8. Von der Beichte . 9. Vom heiligen Abendmahl a) Lieder vor und bei dem Genuß des heiligen Abendmahls b) Lieder nach dem Genuß des heiligen Abendmahls c) Morgen- und Abend- , auch Krankenlieder für Abendmahls genossen 10. Von der christlichen Kirche 11. a) Von dem Sonntage b) Sonntagsmorgenlieder c) Sonntagsabendlieder 12. Vom Gottesdienste . a) Lieder vor dem Gottesdienſte b) Lieder nach dem Gottesdienste . • 13. Kirchweihlieder 14. Reformationslieder • 15. 16. Von der Ausbreitung der Kirche Chriſti auf Erden a) Allgemeine Miſſionslieder b) Miſſionslieder für Iſrael · Von der Gemeinschaft der Heiligen. Seite 358 381 386 388 .389 391 394 397 402 405 405 436 441 442 464 471 474 476 476 481 482 487 495 495 527 541 Viertes Buch. Von der Zueignung und dem Genuſſe des Heils Jesu Chriſti. 1. Von der Buße und Selbsterkenntniß 2. Vom Glauben und von der Rechtfertigung 3. Von der Wiedergeburt und Bekehrung 4. Von der Vergebung der Sünden und dem Frieden Gottes 5. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes 560 594 617 636 652 Verzeichniß der Psalmen und anderer größeren Schriftabschnitte , welche hier in besondere Lieder gefaßt sind. I. Palmen. Bd. Seite. - 6 8 8 12 13 14 15 • 19 --- 19 20 - 21 23 23 23 23 23 25 - 25 --- 25 --- 27 29 31 und 116 32 33 34 34 -- 34 37 42 42 46 46 46 51 51 61 63 65 72 73 84 84 84, 12 85 87 I. 681 Psalm 90 I. 460 90 1. 585 90 II. 155 90 II. 178 91 I. 443 92 32 II. 5 96 I. 448 97 (N. 1030. ) 97 II. 48 98 I. 361 99 I. 361 II. 606 100 103 II. 607 I. 653 104 I. 655 104 I. 655 111 I. 656 113 ――― 113 II. 197 II. 123 116 II. 125 121 II. 127 121 II. 308 121 ♦ II. 142 124 II. 665 I. 615 125 II. 149 126 II. 150 126 • 126 II. 160 II. 161 127 1. 74 127 11. 723 128 II. 730 128 1. 446 128 I. 656 128 II. 671 130 1. 635 130 I. 635 130 133 II. 610 II. 110 139 143 II. 678 1. 503 145 145 II. 302 I. 470 146 II. 179 146 II. 395 146 -- 146 · II. - 653 I. 147 527 388 383 Psalm 1 Vd. Seite. 98 1. I. 99 I. 99 I. 100 II. 665 II. 515 1. 518 I. 336 (Nr. 764.) 1. 344 II. 176 II. 148 II. 139 II. 164 I. 52 I. 53 II. 162 1. 508 II. 153 II. 143 II. 123 II. 136 II. 724 I. 462 (Nr. 1064.) I. 447 1. 463 II. 362 II. 829 II. 595 11. 599 II. 596 11. 596 11. 596 II. 599 1. 108 1. 562 1. 563 1. 557 I. 16 1. 56 I. 28 II. 168 14 II. 1 II. 165 II. 174 II. 179 II. 679 XLVI Verzeichniß d. Pfalmen u. a. größeren Schriftabſchnit te Josua 24, 15 · Sprüchw. 31 , 10Jesaja 6 • • Jesaja 9 , 6. Jes. 26 Jef. 26 , 20 Jef. 53 Jef. 60 , 1 ff. Jerem. 31 , 27 ff. Matth. 5 , 3 ff. Matth. 5 , 3 ff. Matth. 5, 3 ff. Matth. 6 , 19 f. Matth. 6 , 24 ff. Matth. 5 , 33 --- 44 Luk. 1 · Luf. 1 . Luk. 1 31 II. Andere Schriftstellen. Bd.Seite. II. 598 Luf. 1 , 46 -- 55 II. 588 Joh. 13 • . (Nr. 2977.) Joh. 15 , 1 f. • I. 45 Joh. 15, 17 ff. I. 166 Job. 17 , 24 1. 461 Rom. 8 , 33 - 39 II. 745 Apostelgesch. 26 , 29 I. 218 1 Kor. 1 , 50 I. 1911 Kor. 13 I. 5301 Kor. 15 • II. 232 Kor. 5 , 6 II. 27 2 Kor. 5, 17 II. 282 Kor. 6 , 4 ff. II. 82 2 Kor. 6 , 14 ff. II. 81 Eph. 6 , 10 • II. 575 1 Tim. 5, 16 1. 140 2 Tim. 4, 7 ff. I. 17 188 Offenb. 7, 9 II. 144 Bd.Seite. II. 167 I. 240 I. 32 I. 559 II. 806 I. 650 1. 636 II. 26 II. 381 II. 744 II. 93 1. 621 26 II. II. 10 II. 243 1. 187 II. 741 II. 829 (Nr. 3567.) Erstes Buch . Gott , Schöpfung , Weltregierung , I. Sündenfall, Von der Vollkommenheit des lebendigen Gottes. Rel. Gott, du frommer Gott 16. 8. Was wir, Unendlicher, Von deinem 1. Anbetungswürd'ger Gott, Mit Wesen wissen, Das hast du selbst zuvor Majestät geschmücket, Vor dem sich ehr Uns offenbaren müſſen. Die Schöpfung furchtsvoll Das Heer der Engel bucket ! | zeugt von dir ; Und deines Sohnes Mund fidß auch meinem Geist Die tiefste Macht uns noch deutlicher, Gott, deinen Demuth ein, und laß mich stets vor dir Namen kund. 9. Doch hier erkennen wir Dich noch Voll Dank und Ehrfurcht seyn. unvollkommen ; Wird aber dermaleins gar 2. Du bist das höchste Gut ; Duweißt von keinem Leide ; Stets ruhig in dir Der Vorhang weggenommen, Der jezt selbst, Lebst du in ew'ger Freude. Dein das Heiligste Noch unserm Blick vers ist die Herrlichkeit ; Auch ohne Creatur schließt: Dann sehen wir dich, Gott ! Bist du dir selbst genug, Du Schöpfer So herrlich, wie du bist. 10. Indeſſenſey ſchon jetzt Dein Ruhm der Natur ! 3. Du riefst Dem, das nicht war, Um von uns besungen, Verſchmåhe nicht ein Lust und Seligkeiten In ungezähltem Lob Von lallend schwachen Zungen. Dort Maaß um dich her auszubreiten. Du soll, wenn wir dereinst Bor dir verherrlicht bist die Liebe selbst! Verstand und Rath | stehn , Ein Lied im höhern Chor Dich, find dein, und du gebrauchst sie nur, Zu großer Gott, erhöhn. s. S. Dieterich. ſegnen, zu erfreun. Mel. Jehovah ist mein Licht. 4. Dusprichst, und es geschieht ; Auf dein allmächtig,,Werde" Entstand dein 2. Auf, auf! mein Geiſt, auf, auf! großes Werk, Der Himmel und die Erde. den Herrn zu loben ; Auf, auf! erwecke Mit deinem kräftigen Wort Trågst du dich, und säume nicht : Was in dir iſt, die ganze Welt, und deine Macht voll werd' still und sanft erhoben Zu Gott, Jehovah, unsrer Sonn' und Licht. Er ist führt, Was uns unmöglich fållt. 5. Du bist derHerren Herr ! Der Erde allein Lob, Ehre, Preis und Ruhm Zu Majestäten Sind , Höchster , vor dir nehmen, würdig stets und überall : Ers Staub; Auch Geister kannst du tödten. hebe ihn mit frohem Jubelschall : Geh' Wen du erniedrigest , Gott ! Wer kann ein in sein erhabnes Heiligthum ! den erhöhn ? Wen du erhdhen willst, 2. Erist das große Wesen aller Wesen, Deß Hoheit muß beſtehn. Die höchst' und einige Vollkommenheit; 6. Du bist es, der allein Unsterblich Von ihm, durch ihn , zu ihm iſt, wie wir keit befizet, Der Leben gibt und nimmt, lesen *), Was jemals ist geworden in der Der unsern Odem schüßet. Den Geist, Zeit. Er hat und kennet seines Gleichen der in uns lebt, Den haben wir von dir. nicht : Wer ist, wie er, und seine Maje Willst du, so wird er nichts ; Du blei ståt ? Vor ihr die Creatur mit Zittern best für und für. steht: SeinWohnhaus ist ein unzugang= 7. Wer hat dich je gesehn ? Wer kann lich Licht. 3. Man sieht ihn nicht , doch ist Er im Fleisch dich sehen ? Kein fterblichAuge reicht zu jenen Strahlenhdhen, Wo du wohl zu sehen ; Man gebe nur auf seine voll Majestät Aufdeinem Stuhle thronst, Werke Acht. Da sehn wir ihn vor uksern Und unterm Lobgesang Der Himmels *) Rom. 11, v. 56. heere wohust. 1 Knapps geistl. Biederbuch, 2 Erstes Buch. Augen stehen, Im Schmuckeseiner weisen | still und sanft erhoben Zu Gott, Jehovah, Gottespracht. Die Himmel rühmen ih- | unserm ew'gen Licht : Er ist allein Lob, res Schöpfers Ehr' ! Die Luft, die Erd', Ehre, Preis und Ruhm Zu nehmen wür und was im Meer sich regt, Das Alles dig stets und überall : Erheb' ihn denn den zu zeigen sich bewegt, Der ist und mit frohemJubelschall, Bis er dichbringt ins Himmels-Heiligthum ! heißtJehovah, unſer Herr. Joh. Anastasius Freylingshauſen. 4. Was Gutes auch nur kann genennet werden, Was uns mit Lust undLieblich Mel. Collt' ich meinem Gott nicht 2c. keit anlacht, Was in sich faßt der Himmel fammt der Erden, Der große Bau, von 3. Betet an den Gott der Stärke, Schönheit und von Pracht, Und was dieß Menschen, rühmet seine Macht ! Schaut Rund nurKöstlich`s in ſichſchließt, Das bewundernd alle Werke, Die ſein Wink kommt aus diesem unerschöpften Meer hervorgebracht ! Sonn' und Staub wird Und seiner unerforschten Fülle her : Er ist euch erzählen, Was er nochbis dieſen Tag der Quell, der ewig überfließt. Zu der Menschen Heil vermag. Könnt ihr 5. Er ist das A und O, Anfang und einen Höhern wählen ? Traut aufihn, der Ende, Der Erste, und wird auch der Letzte alles kann : Betet den Allmächt'gen feyn. Er ist zu spüren, wo man sich hin an! wende ; Das Heimlichſte wird klar inseiz 2. Betet an ! denn ohne Mångel, Hei= nem Schein : Sein Licht ist nicht verlig, heilig ist der Herr, Unbefleckter, als mengt mit Dunkelheit; Die Kraft, so ihm die Engel, Und unendlich herrlicher. Er, beiwohnt, wird nimmer schwach, Er weiß des Guten ew'ge Quelle , Muß ja selbst in ſich von keinem Ungemach : Er ist und von Flecken rein Und des Guten Urbild bleibt, wie er war vor der Zeit. seyn; Zitternd weiß es selbst die Hölle, 6. Was er verheißt, dem kann man | Ob sie gleich nichtſingen kann : Betet ihn, ficher trauen, Die That stimmt mit den den Heil'gen, an! Worten überein ; Man darf darauf mit 3. Betet an mit Furcht und Zittern ! ganzem Herzen bauen, Des Herren Jaist | Denn der Heil'ge ist gerecht , Donnert Ja, sein Nein ist Nein ; Voll Recht und furchtbar in Gewittern Auf das freveln Billigkeit istsein Gericht. Er hat Geduld de Geschlecht; Aber, die ihr richtig wan und über Langmuth aus : Mit Heiligkeit delt, Dankt und freuet euch des Herrn ! hat er geziert sein Haus ; Er ist die Lieb', Er belohnt den Frommen gern, Der nach seinem Worte handelt. Seht, was euer der's nie an Lieb' gebricht. 7. Wie selig istdoch, wer ihn also ken- Herrscher kann : Betet den Gerechten net, Und zu ihm : Abba, Vater, fagen an ! kann, Den er auch wiederum den Seinen 4. Betet an ! denn er verstehet Alles, nennet, Und ihn als Sohn und Tochter was ihr denkt, von fern ; Und das, was fiehet an! Nichts ist so hoch, nichts kann ihr selbst nicht sehet, Stehet sichtbar vor so herrlich seyn; Der höchsten Fürsten dem Herrn. Nichts könnt ihr vor ihm strahlenreicher Stand Ist gegen dieß zu verhehlen ; Er, der euch das Auge gab, rechnen lauter Land ; Es ist zu schlecht, Sieht auf sein Geschöpf herab Und durchschauet alle Seelen. Menschen, es bleibt ein blaffer Schein. 8. O, Herrscher ! wie soll ichdich g'nug denkt im Leiden dran : Betet ihn mitDe erheben , Daß du mich auch den Deinen | muth an! 5. Betet an, weil er allweise uns zu zugezählt, Die du in Christo hast gebracht zum Leben, und sie in ihm zu Kindern unserm Ziele führt , und bekennt zu seiz auserwählt! ' Zwar seh' ich dich jeht nur nem Preise, Daß ihr dieses täglich spürt. im schwachen Licht, Doch weiß ich, künf Er, der jetzt noch heil'ge Wunder Wie in tig noch erscheint der Tag , Da ich dich alten Zeiten thut, Führt die Seinen im Fühlt des Dankes heil'gen ohne Decke schauen mag Von Angesicht mer gut. Zunder, Bleibt getreu auf seiner Bahn : zu frohem Angesicht. 9. Indeß, mein Geiſt, auf, auf, ihn Beter den Allweisen an! 6. Betet an ! denn wenn er dråuet, stets zu loben ! Auf, auf! erwecke dich und ſäume nicht! Was in dir ist, werd' Folgt sein Zorn dem Frevler nach; Undes I. Von der Vollkommenheit des lebendigen Gottes. hat ihn nie gereuet, Was er Redlichen | In ein'ger Art beweget : O daß dein Leben versprach. Harrt er auch bisweilen lan meinen Tod Verschlänge ganz, sammt ge, Mit dem Fluch vor seinem Thron, aller Noth! 9. Du bist das höchste Gut ; Nur du Wird denFrommen um den Lohn Wegen gut zu nennen : Olaß mich außer dir bist des Verzuges bange, Zeigt er dennoch, was er kann : Betet den Allmacht'gen Kein ander Gut erkennen ; Mach' aber an! meinen Sinn und Muth Durch dich und 7. Betet an den Herrn ! lobsinget deine Güte gut. 10. So soll mein Alles dich Mit Jhm , der Sünder lieben kann ; Eure Ruhm und Preis erheben, Ja, ich will Opfer, die ihr bringet , Nimmt er mit Erbarmen an. Betet an ! der Eingeborne | ſelbſt mich dir Zum ganzen Opfer geben; Zeiget euch durch Tod und Schmerz Das Und du wirst auch mit Lust in mir Dein versöhnte Baterherz. Kinder seyd ihr Bild erblicken für und für. 11. Ehr' sey dir, großer Gott, Du Kde nun, Verlorne, Die er nicht verdammen nig der Heerschaaren ! Des Himmels kann: Betet seine Liebe an! Chor jauchzt dir In Millionen Paaren; Mel. Du unvergleichlich 24. Ich jauchze mit schon auf der Erd ', Bis 4. DuHerrscher aller Welt, Dem alle ich ein Himmels- Erbe werd'. Joh. Anast. Frevlingshausen. Seraphinen Vor seinem ew'gen Stuhl Mit tiefster Demuth dienen ! Laß dein er In eigner Meloble. habnes Angesicht Zu meiner Armuth seyn 5. Gott ist mein Lied ! Er ist der Gott gericht't! 2. Du bist die Majestät Der höchsten der Stärke; Groß ist sein Nam' , Und Majestäten; Vor deinem Glanze muß All groß sind seine Werke, Und alle Himmel Glanz und Pracht errdthen ; Doch bitt' | ſein Gebiet. ich, zürne nicht mit mir, Daß ich, der 2. Er will und spricht's : Sosind und Staub, mich nah' zu dir. leben Welten, Und er gebeut, So fallen 3. Du, o Vollkommenheit, Hast zwar durch sein Schelten Die Himmel wieder nicht deines Gleichen , Doch darf drum | in ihr Nichts. nicht vor dir Das Unvollkommneweichen; 3. Licht ist sein Kleid, Und seine Wahl Denn du, vollkommner Vater, du Rufst das Beste. Er herrscht als Gott, Und deinen schwachen Kindern zu: seines Thrones Beste Ist Wahrheit und 4. ,,Kommt Alle her zu mir ! Laßt Gerechtigkeit. 4. Unendlich reich, Ein Meer von Ses euch nur nichts erschrecken ; Ich will die Majestät Mit Vater- Liebe decken !" - ligkeiten, Ohn' Anfang Gott, Und Gott Drum komm' auch ich in meinem Theil, in ew'gen Zeiten ! Herr aller Welt, wer Von dir zu fingen, schönstes Heil. ist dir gleich ? 5. Was ist und war , Im Himmel, 5. Du bist das A und O, Der Anfang und das Ende: Hilf, daß mein Herz zu | Erd ' und Meere, Das kennet Gott; Und dir, Dem Anfang, stets sich wende, und seiner Werke Heere Sind ewig vor ihm ich in allem, was ich thu, In dir, als mei offenbar. nem Ende, ruh'. 6. Er ist um mich, Schafft, daß ich 6. Du bist das große Licht; Dein Licht sicher ruhe; Er schafft, was ich Vor oder geht niemals unter; Der kleinste Strahl nachmals thue, Und er erforscher mich von dir Macht Leib und Seele munter : und dich . 7. Er ist mir nah', Ich sitze oder gehe ; Odaß in deiner Heiterkeit Erstürbe meine Dunkelheit! Ob ich ans Meer, Db ich gen Himmel 7. Du bist die Liebe selbst, Die lauter flöhe, So ist er allenthalben da. Liebe quillet, Die aller Engel Herz Mit 8. Er kennt mein Flehu Und allen Lust und Lieb' erfüllet. O Lieb', ergieß Rath der Seele. Er weiß, wie oft Ich dich auch in mich, Daß ich als Liebe Gutes thu ' und fehle, Und eilt mir gnå schmecke dich ! dig beizustehn. 8. Du bist dieLebenskraft, Durch die 9. Er wog mir dar, Was er mir geben sich alles reget, Was sich zum Guten nur wollte, Schrieb auf sein Buch, Wie lang 1 * I 4 Erstes Buch. ich leben sollte, Da ich noch unbereitet | blühen ab : Du nur kennst nicht Tod noch war. Grab. 10. Nichts, nichts ist mein, Das Gott 8. Droben, in der ew'gen Stille, Woh nicht angehöre. Herr, immerdar Soll net deine Gottesfülle In dem unerforsch deines Namens Ehre , Dein Lob in mei ten Licht, Das kein Schatten unterbricht. nem Munde seyn ! 9. Niemand hat dich je gesehen ; Nie 11. Wer kann die Pracht Von deinen mand kann vor dir beſtehen, Wenn dein Wundern fassen? Ein jeder Staub, Den | heil'ges Angesicht Ihn erforscher im Ge du hast werden laſſen, Verkündigt seines | richt. Schöpfers Macht. 10. Wer sich deiner will erfreuen, 12. Der kleinsteHalm Ist deinerWeis Muß die finstern Werke scheuen ; Deines heit Spiegel. Du, Luft und Meer, Ihr Lichtes reine Pracht Haßt der Sünden Auen, Thal und Hügel ! Ihr seyd ſein | trübe Nacht. Loblied und sein Pſalm. 11. Dein Erbarmen sey gepriesen, 13. Du trånkst das Land, Führst uns | Das in Chriſto ſich erwiesen, Da du dich auf grüne Weiden, Und Nacht und Tag, der armen Welt Sichtbar in ihm darge Und Korn und Wein und Freuden Ems stellt! pfangen wir aus deiner Hand. 12. Ehre sey mit schwachen Zungen, 14. Kein Sperling fällt, Herr, ohne Großes Wesen , dir gesungen ! Droben deinenWillen; Sollt' ichmein Herz Nicht soll dein Lob allein Ewig ihr Geſchäfte mit dem Troste stillen, Daß deine Hand seyn! mein Leben bålt? Cigne Melodie. 15. Ist Gott mein Schutz, Will Gott mein Retter werden, So frag ich nichts 7. Jehovah ist mein Licht und Gna NachHimmel und nach Erden, Und biete densonne, Jehovah nur ist die Vollkom menheit; Jehovah ist die reine Seelen selbst der Hölle Truß. Christian Fürchtegott Gellert. wonne, Jehovah ist der Brunn vollHeis ligkeit. In diesemLicht kann ich vielWun Met. Liebster Jesu, du wirst kommen ic. der sehn , Und die Vollkommenheit ist 6. Höchstes Wesen, ew'ge Sonne ! meine Ruh , Die Seelenfreud' erquicket Urquell der vollkommnen Wonne ! We mich dazu ; In Heiligkeit muß ich auch sen, dem die höchſte Luft Ohne Maaß und | zu ihm gehn. 2. Jehovah ist ein unbegreiflich We Ziel bewußt! 2. Eh' der Engel Lieder klangen, Eh' sen, Darin ſich willig mein Verstand vers fie heilig ! heilig ! fangen, Warst du schon liert ; In seinem Wort ist dieses klar zu vor allerZeit, Reich an Kraft und Seligs | lesen, Wie wunderbar und weislich er re feit. giert. Wer hat den Sinn des Geistes je 3. Wären auch viel tausend Erden : erkannt ? Wer gab dem Rath, der war Sel'ger könntest du nicht werden, Als du von Ewigkeit ? Vernunft, sey still, das schon gewesen bist, Eh'noch Eine worden Meer ist viel zu weit Und allzu tief, o klus ger Unverstand! ist. 4. Deiner Gottheit Macht und Stärke 3. Jehovah, Grund und Leben aller Zeiget dich durch deine Werke, Die dem Dinge, Du bist fürwahr ein unzugänglich Auge, das nicht blind, Lauter Meiſter Licht ! Gib, daß im Licht mein Wandel mir gelinge! Ach führe mich mit deinem stücke sind. 5. Wer kann deiner Hand entfliehen ? Angesicht ! Du bist ein Licht, und biſt im Wer kann dich zur Rechnung ziehen ? Licht allein ; Du hasſest den, der Finsters Wenn dein starker Arm sich regt, Zittert, nisse liebt; Du liebest den, der sich dem Licht ergibt; O laß mich stets in deinen was die Erde trågt. 6. Die in dieserWelt regieren, Die den Strahlen seyn ! 4. Jehovah, Gott mit mir ! zu allen Fürstennamen führen, Tragen ihn von dir zu Lehn; Du mußt über Allen stehn . Zeiten Mit dir ich nun Gemeinſchaft 7. Erdefürsten müssen sterben, Du als haben kann. Wenn du mich wirst mit lein hast keinen Erben ; Menschenkräfte | deinen Augen leiten, So nimmst du mich I. Von der Vollkommenheit des lebendigen Gottes. 5 einst auch mit Ehren an. O blinde Welt, ſteh still, befinne dich ! Fleuchst du dieß Licht, und wandelst in der Nacht, Wird all dein Leben in den Tod gebracht ! Nur Licht und Recht vereinigt Gott und mich. Joachim Neander. dir gleich; Dein allgewaltig Reich Ist oben und hie unten Eines. 5. Du einiger und wahrer Gott, Du Herrscher aller Himmelsschaaren , Die Götter sind vor dir ein Spott , Und scheuen alle dein Verfahren ; Vor dir beugt sich der Engel Chor ; Sie schlagen Eigne Melodie. Ang' und Antlitz nieder, So heilig kommst 8. Gott, du Tiefe sonder Grund, du ihnen vor, Und davon schallen ihre Lie Wie kann ich dich zur G'nüge kennen ? Du der. Die Creatur erstarrt Vor deiner Ge große Hdh', wie soll mein Mund Dich genwart, Damit ist alle Welt erfüllet, nachden Eigenschaften nennen ? Du bist Und dieses Aeuß're weist, Unwandelba ein unbegreiflichMeer ; Ichsenke mich in rer Geist, Ein Bild, worin du dich ver dein Erbarmen : Mein Herz ist rechter hüllet. 6. Dochschließt dich keine Gränze ein ; Weisheit leer, Umfasse mich mit deinen Armen. Ich stelle dich zwar mir Und an Und wenn gleich tausend Welten wåren, dern gerne für, Doch werd' ich meiner So wåren sie für dich zu klein, Und nur Schwachheit innen; Weil alles, was du wie Zeichen deiner Ehren. Du reichest, bist, Ohn' End' und Anfang ist, Verlier' Herr, unendlich weit Und übersteigeſt alle ich drüber alle Sinnen. Sterne; Dein's Namens Lob und Herr 2. Dein Ursprung ist die Ewigkeit, | lichkeit Erreichet eine solche Ferne , Die Die niemals mit dir angefangen ; Du niemand denken kann ; Dich betet Alles warst vor aller Welt und Zeit, und eh' die an, und muß sich unterthänigst bücken ; Schöpfung angegangen. An dir ist un- Und wer in Zuversicht Dir seine Noth bez aussprechlich viel , Und was du hast richt't, Dem hilfest du mit deinen Blicken. wird nicht geendet ; Dein hohes Alter hat 7. Bei dir ist weiser Rath die That ; kein Ziel, Das deiner Jahre Lauf vollen Gerechtes Recht in dem Gerichte, Voll det ; Verånd'rung trifft dich nicht, Die: kommenheit im höchsten Grad, Geduld weil dir nichts gebricht ; Du bist ein uns vor deinem Angesichte ; Barmherzigkeit aufhörlich Leben. Was lebet und sich regt, und große Treu', Viel Gnad' und uner Das wird von dir bewegt ; Du hast ihm meßne Liebe Wird alle Morgen bei uns dazu Kraft gegeben. neu ; So handelst du aus eignem Triebe; 3. Es rührt von deiner Allmacht her, Ein jeder Augenblick Ist deiner Wohlthat Aus welcher alle Ding' entstanden ; Kein Stück, Darin wir deiner Huld genießen ; einziges kommt ungefähr; Wårst du nicht, Ja alles, was wir seyn, Muß immer und so wär' nichts vorhanden. Was unser allein Aus dir , dem ew'gen Brunnen, Aug' und Ohr begrüßt, Wovon wir wissen | fließen. oder lesen, Was sichtbar und unsichtbar 8. Vater, welcher Alles zeugt, Du ist , Das alles hat von dir sein Wesen. allerhöchste Kraft und Güte, Von dem es Du thust, was du beschleuß'st; Und was zu uns abwärts steigt! Du gibst uns des unmöglichheißt, Ist das geringste deiner | Gedeihens Blüthe, Und den Geschöpfen Werke; Du bist nur dir bekannt ; Dein Unterhalt Nach eines jeden Art und Weigöttlicher Verstand Und Weisheit glei- fe ; Dein Segen macht sie wohlgestalt, chet deiner Stärke. Du füllestsie mit Freud' und Speise ; Bist 4. Der Himmel ist dein Thron und keines Menschen Feind, Und deine Sonne Sih, Und du regierest auch auf Erden ; scheint So über Fromm ', als Ungerechte ; Vor dir muß aller Menschen Wig Als Uns Dein milder Regen fållt In dieser ganzen vernunft beschåmet werden. Worauf Welt, Auf alle Völker und Geschlechte. 9. Vermag dir jemand auch dafür Mit man die Gedanken stellt, Ist dir entdeckt und unverborgen ; Was Finsterniß be schlossen hält, Das siehst du wie am hellen Morgen; Du wohnst in einemLicht, Das hat kein Dunkles nicht, Noch mit dem Schatten was Gemeines. Kein König ist Mund und Herzen recht zu danken ? In keinen Tempeln wohnst du hier, Dein Dienst hat nicht gewisse Schranken; Was Menschen für dich aufgebaut, Darin wird deiner nicht gepfleget ; Du liebeſt den, der 6 Erstes Buch. 1 dir vertraut , Und sich zu deinen Füßen | zu stellen, Das glänzt von Heiligkeit und leget ; Was man dir leiſten ſoll, Das thut Zier. Es fließet nichts aus deinen lautern uns selber wohl, Denn du bedarfst nicht Quellen, Als ein krystallner Strom her unsrer Gaben; Statt dessen wendest du für. Du hasfest, was nach Bosheit Uys Heil und Leben zu, Ünd kannst von schmeckt. Und was mit Satans Gift be Niemand etwas haben. fleckt; Es können nichts, als gute Gaben, 10. Du lohnst noch dem, der dich ver Von dir, o Gott, den Ursprung haben. 6. Es zeigt sich zwar in des Gewissens ehrt; Und bist ein Feuer deiner Feinde, Das ihnen Seel' und Leib verzehrt! Da Sprüchen Ein Blick von deinerHeiligkeit; gegen labst du deine Freunde. Dein Doch hast du sie mit noch weit klarern Lob vermehren immerdar Die Cherubim Strichen In deinem theuren Wort erneut. und Seraphinen, Wo dir derWeltsten heil Allein das allergrößte Licht hatsie in Des ge Schaar In Demuth auf den Knieen | ſen Angesicht, Der, dir die Sünder zu ver dienen ; Denn dein ist Kraft und Ruhm , sühnen, Auf Erden ohne Sünd'erschienen. Das Reich und Heiligthum, Da michEr 7. Dieß war der Sohn, das Bild von staunen mir entreißet ; Bei dir ist Ma deinem Wesen, Dem dein Gesetz ins Herz jestät, Die über Alles geht, und heilig, geprägt ; An dessen Stirn war in der That heilig, heilig heißet. Ernst Lange. zu lesen, Was Aarons Stirn im Schatten trågt. Der hat auf seiner Todesbahn Eigne Melodie. Die Schuld der Sünden abgethan, Und, 9. großer Geist, o Ursprung aller da er als ein Fluch gestorben, Uns Kraft Dinge! OMajestät voll Pracht und Licht! zur Heiligung erworben. Wer ist, der dir ein würdig Loblied singe? 8. Nun kann dein Bild in ung von Welch' sterblich Herz erzittert nicht ? neuem grünen In Unschuld und Gerech Stellt sich der Seraphinen Schaar Vortigkeit ; Nun kann dein Volk in heil'gem deinem Thron verhüllet dar : Wie sollte Schmuck dir dienen, Da ihm dein Sohn nicht ich hand voll Erden Vor dir voll dir Kräfte beut. Es kann in deſſen Blute Furcht und Schauer werden? rein, Ja, ohne Fehl und Tadel seyn, Der 2. Ach rühre, Herr, mir die befleckten auf sich nahm der Sünden Bürden, Auf Lippen Mit deines Altars Kohlen an; daß die Sünder heilig würden. 9. So gib denn Kraft, daß wir dich Sonstfahr' ichhin an ungeheure Klippen, Wo Seel' und Leib zerscheitern kann. heilig scheuen, Mit deines Kindes Blut Bring eine demuthvolle Scheu Den Kraf besprengt; Gib Fleiß und Ernst, wenn ſich ten meiner Seele bei ; Laß mich aufKnie der Staub vom neuen An die gewaschnen und Antlih fallen, Wenn Heilig ! Heilig ! Füße hångt ; Schenk uns ein Herz, das heilig ist, Weil du, o Vater, heilig bist, Heilig ! schallen. 3. Dein Wohnhaus ist ein Licht, das Bis du uns an den Ort wirst bringen, Da keinen Schatten, Ein Glanz, der keinen wir ein ewig Heilig ! ſingen. Wechselweiß. Eh' Sonn' und Mond das Mel. Christ, unser Herr, zum Jordan kam ic. Amt zu leuchten hatten, War schon dein lichter Freudenkreis. Werweiß zu deinem 10. meine Seel', erhebe dich, Mit Glanz die Spur ? Faßt dich wohl eine | Andacht zu betrachten, Wie Gott hat of Creatur? Und kann der Strahl erſchaff fenbaret sich, Und wie man ihn soll ach ner Augen Dein Wesen zu durchforschen ten ; Daß er der Allerhöchste ist, ImHims taugen ? mel und aufErden, Und soll gerühmt zu 4. Die Sonne selbst hat ihre dunkeln jeder Frist, Auch angerufen werden, Als Flecken ; Du aber bist ein reines Licht. Es Ursprung aller Dinge. 2. Gott, du bist einig für und für, kann in dir nichts Finstres sich verstecken, Dein heller Glanz verdunkelt nicht. Du Nichts sind der Heiden Götter ; Kein Heil biſt in dir vollkommen rein ; Dein unbes | und Troſt iſt außer dir, Kein Helfer noch fleckter Gottheitsschein hat nichts, das Erretter. Laß mich, o Herr, aufdich Sünd' und Nacht zu nennen, Nichts, das allein Von ganzem Herzen trauen, Dir die Klügsten tadeln können. inniglich ergeben seyn, Aufniemand an 5. Was deineHand pflegt an das Licht | ders bauen, Dir, Gott, allein anhangen. I. i Von der Vollkommenheit des lebendigen Gottes . 10. Gott, deine Wahrheit stets be= 3. Herr, mein Gott, du bist ein Geist , und theileft bei uns allen An steht ; Owohl dem, der dir gläubet ! Der Gaben aus, was geistlich heißt , Nach Himmel und dieErd ' vergeht, DeinWort, deinem Wohlgefallen. Laß mich sters Herr, ewig bleibet. Gib, daß ichfürchte geistlichseyn gesinnt, Daß, wenn ich vor dein Gericht, Und alles, was du dråuest, dich trete , Ich deine Kraft in mir em: Auch hoffe, was dein Wort verspricht, pfind', und dadurch dich anbete Im Geist und du mir gern verleihest : Hoffnung und in der Wahrheit. wird nicht zu Schanden. 11. Allselig bist du, Gott, undfrei, 4. Du bist, o Gott, von Ewigkeit, Oh'n Anfang und ohn' Ende ; Gib, daß Du thust, was dir beliebet. Du bist ein mein Herz von allerFreud' Des Zeitlichen milder Herrdabei, Der reichlich Gutes sich wende, Aufdaß ich möge immerdar gieber. Laß mich mit dem zufrieden seyn, Drum bitten und drauf denken, Weil al Was ist dein heil'ger Wille, Gib auch, daß les hier ist wandelbar, Daß du mir dort ich von dir allein Und deiner Gnadenfülle Erwarte All's in Allem. wollst schenken Ein unvergånglich Erbe. 12. Gott! wenn ich dich so kenn ' und 5. Gott, du bist an jedem Ort, Beit über alle Sinnen ; Ob einer ist hier ehr', Dein Wort zum Grunde seße, Kann oder dort, Wird er dir nicht entrinnen. ich mich drob erfreuen mehr , Als über Laß mich nicht zweifeln, wo ich sey, Du alle Schäße, Bis ich dich dort, o wahres könn'st dichmein annehmen, Auch was ich Licht, Ohn' Lallen werde nennen, Von Ans thu, laß mich dabei Der Sünd'mich vor gesicht zu Angesicht Anschauen und ers kennen, und ohn' Aufhören loben. dir schämen, Und überall dich fürchten. 13. Gott Vater, Sohn und heil'ger 6. Unendlich ist , Herr, deine Macht, zuretten, die dichlieben, und, Geist, Der du auchwillst aufErden Von wennderFrevler dich verlacht, DieRache mir und allen seyn gepreist, Laß deinen auch zu üben. Gib, daß sich deiner All- Ruhm groß werden ! Verleih' mir Gna macht Schuh Stets über mich erstrecke, de, Kraft und Stärk , Daß ich zu allen Mich auch nicht Menschen Grimm und Zeiten , Herr, deinen Namen und dein Trus, Nur deine Straf erschrecke : Leib, Werk Könn' mehr und mehr ausbreiten, So lang' ich leb' auf Erden. Seele kannst du tödten! Dr. Justus Gesenius. 7. Voll höchster Weisheit bist Met. Nun danket alle Gott 2c. du, Gort, Niemand kann sie ergründen, Wie groß und schwer auch sey die Noth, 11. Wie herrlich ist, o Gott, Dein Weißt du doch Rath zu finden. Gib, daß Nam' in allen Landen ! Die Himmel und ich dir stets traue zu, Auf dich werf' meis ihr Heer Sind durch dein Wort entstan ne Sorgen, AuchUebels weder denk noch den. Du sprichst, und es geschieht; Ge ・・ thu', Denn dir ist nichts verborgen ; Du beutst du, so steht's da ! Auchmichriefst prüfest Herz und Nieren . du ansLicht, Und biſt mit Huld mir nah. 8. Gott, du bist heilig und gerecht, 2. Du bist der Gott der Kraft, Dich Du kannst die Sünd' nicht leiden : Wer preisen Erd' und Meere ! Die Himmel sagen will, er sey dein Knecht, Der muß ohne Zahl Verkünden deine Ehre ! Auch bas Böse meiden. Gib, daß ich mich zu ich erhebe dich : Mein Heil kommt nur jeder Zeit Der Heiligkeit befleiße, Nach von dir ; Du hdrest auf mein Flehn, Und jage der Gerechtigkeit , Auch dein Gericht fendest Hülfe mir. gut heiße, Ob ich's schon nicht begreife. 3. Schau ich die Himmel au, Die du, 9. Du bist sehr gnådig , fromm und gut, Willst nicht den Tod der Sün der, Erbarmst dich, wie ein Vater thut, Von Herzen deiner Kinder. Herr, laß von deinerLieb' und Gnad' Mich allweg Trost bekommen, Von mir auch meine Misse that So fern seyn hing nommen , Als Morgen ist vom Abend. Herr, ausgebreitet , Der Sonne Glanz und Pracht, Den Mond, den du bereitet : Was ist der Mensch vor dir , Daß du, Herr, sein gedenkst. Und ohne Unterlaß uns Heil und Segen schenkst? 4. Bald theilst du Glück mir zu, Bald Leiden, die mich üben, Und meiner Tage Zahl Ist in dein Buch geschrieben. Du 8 Erstes Buch. dachtest gnådig mein, Eh' ich ins Leben | den Beladnen Ruh, Und deɗest unsre fam; Sahst mich, eh' diese Welt Noch Schuld Um Christi willen zu. ihren Ursprung nahm. 6. Was frag' ich außer dir Nach allem Glück der Erde, Wenn ich nur deiner 5. Was Leib und Seel' erquickt, Das Huld, Gott, versichert werde ? Wie schenkst du gnådig Allen , Und ſåttigſt, | ſanft ist dein Gebot : „ Gib mir dein Herz, was da lebt. Mit Freud' und Wohlgefale ,,mein Sohn, Und wandle meinen Weg; len. Du gibst den Schwachen Kraft Und ,,Ich bin dein Schild und Lohn!“ II . Selbstständige Seligkeit Gottes. Rel., Wachet auf! ruft und 26. 6. Du schenkst auch selbst den Geist 12. Ew'ger Gott ! du bist lebendig, der Kraft, Der Glauben in dem Herzen Und in Unsterblichkeit selbstständig. In schafft; Der zeugt uns von dem Gnadens eigener Berherrlichung. Du kannst nichts stand, Und ist desErbtheils sichres Pfand. von uns empfangen ; Dein Leben hat nie 7. Mein Gott, so laß mich denn allein angefangen, und weiß von keiner Aende: In dir durchJesumselig seyn. Ich glaub' rung. Was lebt, das lebt von dir. Immich selig ; denn schon hier Wohnt Chri Himmel so wie hier ; Gott der Geister ! ſtus und ſein Geiſt in mir. 8. Ist einst die Zeit der Hoffnung aus, Du bist's allein; der Ruhm ist dein; Du So führe, Gott, mich in ein Haus, Wo warst, du bist, und wirst auch seyn. 2. Du hast's auch dem Sohn gegeben ; deine Anschau selig ist , Der du in dir Ph. Fr. Hiller. AuchEr hat insichselbstdas Leben, Ward | ſelbſt ſelig biſt. Fleisch, und starb, und lebet nun ; Nun Sel. In dich hab' ich gehoffet ze. auch, nach derZeit des Falles, Belebt dein Geist des Lebens alles , Was leben will 14. Gott, wie du biſt, ſo warst bu und in dir ruhn. Mein Gott ! ach lasse schon , Noch ehe du von deinem Thron mich Jetzt, und einst ewiglich In dir les Sprachst dein allmächtig Werde , Und ben! So hat's nicht Noth In Kreuz und riefest aus dem Nichts hervor DenHim Tod; Denn du bist der Lebend'gen Gott. mel und die Erde. Wh. Fr. Siller. 2. Du wirst auch bleiben, wie du bist, Wenn längst die Erde nicht mehr ist, Mit Mel. Die Geele Chriſti heil'ge mich ze. ihren Herrlichkeiten ; Wenn långst die 13. Gott, du bist selig ohne mich ; Kämpfer nicht mehr hier Um jene Krone Ich bin nicht ſelig ohne dich, Und kann's | streiten. in Ewigkeit nicht seyn , Als nur in dir, 3. Wie du, so bleiber auch dein Wort, mein Gott, allein. Und wird in Kraft sich fort und fort Uns 2. Ja, wenn ich auch im Himmel wår', | wandelbar erhalten, Wenn alle Welten, Kåm' solcher Stand von mir nicht her ; die du schufst, Wie ein Gewand veralten. Weil Engel, welche vor dir stehn, Nur 4. Und stürzen Felsen sich ins Thal, selig sind, weil sie dich sehn. So daß von ihrem mächtigen Fall Die 3. Nun bin ich noch ein Erdengaſt, Erde weit erzittert, Bleibt deiner Liebe Beschwert von meiner Sündenlaſt. Wo Bund mit mir Doch ewig unerschüttert. Sünde bleibt, ist Qual und Leid, Und 5. Was klag' ich denn voll Traurig ewige Unseligkeit. keit, Daß alle Güter dieser Zeit Schnell 4. Nur Gnade ist's, die selig macht, wie ein Hauch vergehen, Dà du das Gut Die du uns Armen zugedacht, Und die der Güter bist, Das ewig wird bestehen? 6. Was ist's, daß meine Seele zagt, dein Sohn am Kreuz erwarb, Da er für alle Sünder starb. , Wenn mein Gewiſſen mich verklagt, Daß. 5. Hierträgt mein eignes Thun nichts ich vor dir gesündigt ? Bleibt ewig doch zu; Wer selig wird, dem schenkst es du. dein theures Wort, Das Gnade mir vers Man glaubt es nur, so hat man schon Die kündigt. 7. Wasklag'ich? Liebeſt du michdoch Seligkeit in Gottes Sohn,. II. Selbstständige Seligkeit Gottes. Mit aller deiner Liebe noch, Und wirst mich ewig lieben ; Haſt ſelber meinen Nas men dir In deine Hand geschrieben. 8. Ja, ich bin Gottes, Gott ist mein, Und ewig, ewig wird er's seyn ; Nichts kann mich von ihm scheiden. Die Welt vergeht mit ihrer Luft; Gott bleibt mit Dr. Joh. Andr. Eramer. seinen Freuden! 5. Du nur bleibest, wie du bist, Was dein weiser Rath beſchließt,Ist unwandel bar wie du, Gut und heilig ſtets, wie du. 6. Du bist nicht ein Menschenkind, Daß du ligest, nicht gesinnt Wie der Mensch, der wandelbar, Nimmer bleibet, was er war.' 7. Was du zusagst, ist gewiß ; Zwis schen Licht und Finsterniß Lappt der Mel. Erhabner Gott, was reicht 20. Mensch hin, wählt, bereut Pldßlich wie 15. Herr Gott, du bist die Zuflucht der, was ihn freut. aller Zeiten, Denn du bist Gott in allen 8. Und ich sollt' auf Fleisch vertraun, Ewigkeiten; Du warest schon, eh' Erd' Nicht mein Heilauf dichnur baun, Ohne undHimmel ward, Eh'noch dein Armſich Weisheit und Verstand , Brunnen graben uns geoffenbart. in den Sand ? 2. Was bin ich, Herr, und alle Men 9. Nein, Unwandelbarer! dein Soll schenkinder? Staub ist vor dir der Heil's fich meine Seel' erfreun. Sey mein Fels, ge, wie der Sünder. Wie schnell entflieht Gott ! sey mein Licht, Ewig meine Zus doch unser Leben hier ! Du Höchster, du versicht ! nur bleibest für und für. 10. Und in allgemeine Nacht Sinke 3. Du hast vorhin die Erde zubereitet, dann mit seiner Pracht Jeder Himmel, Dein Arm hat alle Himmel ausgebreitet ; und die Welt Stürze hin, wenn Gott mich Dochfie vergehn, veralten wie ein Kleid ; hált! J. A. Schlegel. Du aber bleibst in alle Ewigkeit. 4. Es werden noch die Himmel mit met. Versöhner Gottes , was haft verbrochen ? der Erden Wie ein Gewand von dir vers 17. Was ist , o Gott, im Himmel, wandelt werden; Du bleibst; dein unvers was aufErden, Das so, wie du, verdient andert Licht erglänzt, Von keiner Zeiten erfannt zu werden Was ist, das meis ? Wechsel je begränzt. 5. Das ist der Troft, die Hoffnungen Durst nach Heil so stille, Wie deine deiner Knechte, Sie schaun auf dich, es 2. Dich suchen, ist die edelste der Sors schüßt siedeine gen, Zwar bist du unerforschlichund verz fich deiner freun, freun , und fich ewig bleibst ihr ewig deiner Und bleibst ihr borgen ; Doch willst du, wenn wir nur Gott, denn sie sind ewig dein. Licht nicht haſſen, Dich finden laſſen. 6. Das sey mein Trost, mein Licht zu dein 3. Mit lauter Stimme lebren deine allen Stunden, So steh' ich in der Angst Werke Uns deine Weisheit , deine Gut' unüberwunden ; Nicht Tod noch Grab und Stärke ; Auch hast du selbst in Chris trennt mich, oGott, von dir; MeinFels, sto, (sey gepriesen !) uns unterwiesen. mein Heil, das bleibst du ewig mir ! 4. Und in uns selbst willst du dich of Mel. Gott fey Dank in aller c. fenbaren, Wenn wir nur deine Worte treu 16. Unermeßlich, ewig ist Gott, Jez bewahren, Wenn wir den Weg, den sie hovah ! Herr, du bist, Wie du dich uns uns führen sollen, Nur wandeln wollen. 5. Zu diesem, mir ſo ſeligen Geschäfte offenbarst, Nun und ewig, der du warst ! 2. Ewig bleibst du selbst dir gleich, Erhebe, stärke meines Geistes Kräfte; Weiß allein und gnadenreich, Ewig, Und laß mich ihn , um mich zu dir zu mächtig, voller Kraft, Heilig und uns schwingen, Zur Stille bringen. tadelhaft. 6. Ergreife dann , und leite meine 3. Alle Werkedeiner Hand Waren dir, Seele, Daß sie den Weg zur Wahrheit Gott! bekannt, Eh' die Welt auf dein nicht verfehle ; Gewähre mir, damit sie Geheiß Dastand, deiner Weisheit Preis. nicht ermüde, Ernst, Lust und Friede ! 7. Dannwerd' ich immer heller dich erz 4. Wie gegoßne Spiegel stehn Deine Himmel; dochvergehn DeineHimmel, kennen, Dann tåglich mehr von deinerLieb' and die Welt Sinkt, wenn sie dein Arm entbrennen, Dir schnellgehorchen,fröhlich nicht hält, dich erheben, Dir ewig leben 3. A. Gramer, 10 Erstes Buch. III . Nel. Allmacht und Herrlichkeit Gottes . Mein's Herzens Jeſu. Mel. Sey Lob und Chr dem höchſten Gut. 18. Der Herr ist Gott, und keiner 19. Du , der im höchsten Himmel mehr; Frohlockt ihm , alle Frommen ! thront, Schufst durch dein mächtig Wer ist ihm gleich ? Wer ist wie Er ? So ,,Werde" Das Sternenheer, den sanften herrlich, so vollkommen ? Der Herr ist Mond, Den Himmel und die Erde, Die groß! Sein Nam ' ist groß ! Unendlich Sonne, die aus ihrem Zelt Noch täglich ist und grånzenlos Der Herr in seiner gehet, deiner Welt Mit Segensgluth zu Größe. leuchten. 2. Er ist und bleibet , wie er ist! 2. Wie groß, o Gott , ist deine Wer strebet nicht vergebens, Ihn auszu Macht! Du sprichst, und Berge zittern ! sprechen ? Wer ermißt die Dauer seines Du rufft dem Morgen und der Nacht; Lebens? Wir Menschen sind von gestern Du willst : Die Wolken wittern! Der her; Eh noch die Erde war , war er, Morgen- und der Mittagswind , Der War, eh' die Himmel waren. Regen und die Dürre ſind Uns Zeugen 3. Um seinen Thron her strömt ein deiner Größe. Licht, Das ihn vor uns verhüllet. Ihn 3. Du rufft dem Winter und dem fassen alle Himmel nicht, Die seine Größ | Schnee! Du willst, und sie vergehen ! erfüllet. Er bleibet ewig wie er war, Gras , Kräuter, Blumen , Blüth' und Verborgen, und auch offenbar In ſeiner | Klee Läßt uns dein Frühling sehen. Der Werke Wundern . Morgen und der Abendthau Befruchtet 4. Wo wåren wir, wenn seine Kraft Gårten, Feld und Au, Und ruft : Gebt Uns nicht gebildet håtte ? Er kennt uns, Gott die Ehre ! kennet, was er schafft, Der Wesen ganze 4. Der heiße Sommer, Herr der Kette. Bei ihm ist Weisheit und Ver Welt ! Ist deiner Allmacht Spiegel; du stand , Und Kraft und Stärke ; seine wandelst in dem Erntefeld, Im Thal und Hand Umspannet Erd' und Himmel. auf dem Hugel. Der Baum im Herbst, 5. Ister nicht nah? Ist er nicht fern ? von Früchten schwer, Sagt uns : Alls Weiß er nicht Aller Wege ? Wo ist die mächtig ist der Herr ! Gebt ihm allein Nacht, da sich dem Herrn Ein Mensch | die Ehre ! 5. Die Erd' ist deiner Gúte voll! verbergen möge ? Wölkt keine Schatten um euch her; Gedanken selbst erkennet Nach treuer Våter Weise Thust du mild Er In ihrer ersten Bildung ! thårig Allen wohl, Gibst Allem Fleisch 6. Wer schützt den Weltbau ohne dich, die Speise. Auch mir, o Vater, trieft OHerr, vorseinem Falle ? Allgegenwår: dein Fuß Von Segen und von Ueberfluß, tig breitet sich Dein Fittig über Alle ! Von Glück und von Gedeihen. Du bist voll Freundlichkeit, voll Huld, 6. Wie groß ist deine Freundlichkeit, Barmherzig, gnådig, voll Geduld, Ein Nach der du mein gedenkest ! Wie groß Vater, ein Verschoner ! ist deine Gütigkeit, Daß du so viel mir 7. Unsträflich bist du , heilig , gut, schenkest ! Durch dich werd' ich erfreut Und reiner, als die Sonne ! Wohl dem, und satt; Drum soll, so lang er Odem der deinen Willen thut ; Denn du belohnst hat, Mein Mund dir, Gott, lobsingen ! 7. Kommt, Menschen, kommt, und mit Wonne! Du hast Unsterblichkeit al lein, Bist selig, wirst es ewig seyn, Der schmeckt und seht Des großen Gottes Seligkeiten Fülle. Werke! Erhebet seine Majestät ! Singt: 8. Du nur verdienest Lob und Dank, | Preis und Kraft und Stärke Sey dir du Du nur Gesang und Ehre. Kommt, wer Gott in Ewigkeit, Der uns erhält, er det Gottes Lobgesang , Ihr alle seine quickt, erfreut ! Gelobet sey dein Naire ! Heere! Der Herr ist Gott, und keiner Mel. Wachet auf, ruft uns die Stimme. mehr ! Wer ist ihm gleich ? Wer ist, Groß ist Gott , wohin ich sehe ! 20. wie Er, So herrlich, so vollkommen? Dr. Joh. Andr. Gramer. In Tiefen groß, groß in der Höhe, In M. Allmacht und Herrlichkeit Gottes. 11 allen feinen Werken groß ! Ihn , den Und sich zum Guten neiget, Wenn er der Gott der Macht und Stärke, Erheben sei- | eiteln Welt vergißt , Und unter dich ſich ner Hände Werke ; Die ganze Schöpfung beuget, So losest du des Satans Band, macht ihn groß. Die Himmel sagen laut : Und machst ihn frei mit starker Hand. 5. Die Größe deiner Wundermacht, Uns hat der Herr gebaut. Hallelujah ! Auf jeder Flur In der Natur Verherr Die Christum auferwecket, Den man ers licht ihn die Creatur. blaßt ins Grab gebracht , Wird herrlich 2. Und wenn ich den Menschen sehe, danu entdecket, Wenn unsers Glaubens DießMeisterstückbewundernd sehe, Dann hlödes Licht Durch alle Nacht der Süne wird mir Gott im Menschen groß. Groß den bricht. ist er an uns durch Milde , Denn uns 6. Die Menge vieler Wunder zengt, schuf Gott nach seinem Bilde, Uns fiel | Daß, Schöpfer , dein Vermögen Weit das allerschönste Loos. Er schuf zur über die Gesetze steigt, So die Natur be Ewigkeit uns mit Unsterblichkeit. Halle wegen. Du hast gemacht das Ordnungs lujah! Gott ! Wåren wir, Wir Alle hier band, Und hebst es auf durch deine Hand. Unsterblich noch und ähnlich dir ! 7. Was für ein Wunder deiner Macht 3. Web! Die Menschen wurden Sún Wird unser Aug' einst sehen, Wenn nach der. Doch Gott sah die gefall'nen Kinder, | der langen Todesnacht Die Leiber aufer Sah ihr Verderben, ihren Tod. Groß an stehen ? Wenn du der Todtenbeine Rest Gnade und Erbarmen Half er uns , den Mit Kraft und Glanz bekleiden läß'st! 8. Allmacht ! mein erstaunter Geist verlass'nen Armen , Der mächtige , der gnåd'ge Gott. Herab von seinem Thron Wirft sich vor dir darnieder ; Die Ohn Gab er uns seinen Sohn. Hallelujah ! macht , wie du selber weißt, Umgibt Groß ist uns Gott Durch Christi Tod ! noch meine Glieder. Mach' mich zum Zeugen deinerKraft, Die aus dem Tod An Liebe groß ist unſer Gott. 4. Alles macht ihn groß auf Erden. das Leben schafft ! 9. Ach, zund' in mir den Glauben an, Doch größer wird er uns einst werden, Wenn wir von Angesicht ihn sehn . Wenn Der deiner Macht anhange , Daß mein wir einst vor seinem Throne, Beseliget in Herz muthig werden kann, Ich kindlich seinem Sohne, Mit Engeln Gottes ihn dich umfange, Und traue deinerGottes erhöhn. Dann , in der Herrlichkeit, kraft, Die Alles kann, die Alles schafft. Dann singen wir erfreut ; Hallelujah ! Mel. Eo führst du doch recht felig it. Groß ist der Herr ! Niemand wie Er! 22. Jehovah, hoher Gott von Macht Und Alles singt ihm Lob und Ehr'. Ch. G. Frohberger. und Stärke, Wie groß ist doch dein Ruhm' in aller Welt! Wie wunderbar sind alle Mel. Mir nach , spricht Christus ze. deine Werke, Die deine Hand in weiser 21. Herr, deine Allmacht reicht so Ordnung hält ! Du bist allein der Herr weit, Als all dein Wesen reichet. Nichts von Ewigkeit, Nur du bist würdig, daß ist, das deiner Herrlichkeit Und deinen dir Ehr' und Macht Im Himmel und auf Thaten gleichet. Es ist kein Ding so Erden werd gebracht ; Denn du allein groß und schwer, Das dir zu thun un bist die Vollkommenheit. möglich wär'. 2. Du wirst von aller Engel Heer ge 2. Es fällt auf dein allmächtig Wort priesen, Wie durchdas kleinste Würmlein Dir Alles, Herr, zu Füßen. Du führest in dem Staub, Durch jedes Blümlein deinen Anschlag fort Bei allen Hinder auf den bunten Wiesen , Und durch der nissen. Du winkst, so steher eilends da, Wälder sanftbewegtes Laub. Doch der, dem Alles dieß zum Dienst bereit, Der Was man mit keinem Auge sah. 3. Du hast dieß große Weltgebån All Mensch , des Schöpfers Kunst- und mächtig aufgeführet , Es zeugen Erd' Meisterstück, Der bleibt, o Schand' ! in und Himmel frei, Daß sie dein Arm re deinem Lob' zurück , und brauchet das gieret. Dein Wort , das sie geschaffen Geschöpf zur Eitelkeit ! 3. Wer wollte so sich wider dich em hat, Ist ihnen an der Pfeiler Statt. 4. Wenn Jemand so verständig ist, påren ? Wer sollte stolz in Gaben sich 1 12 Erstes Buch. beschaun ? Wer sollte dich nicht fürchten | bebt vor Ihm. Er will, und Blitze zün und verehren ? Wer dir, o Heiliger, den Gebirg' an, sie vergehn. Er spricht nicht kindlich traun ? Ja, wer nur deine und ruft den Winden : Schnell wird sein Almacht recht ersieht, Der bleibet stets | Himmel schön. 3. Nur Er gebeut den Wellen : Hies in tiefster Demuth stehn , Und läßt des Mißtrauns Zweifel sich vergehn, Wenn her ! nicht weiter ! legt euch hie ! Er legt inFelsenQuellen, Sie rieseln undversies auch ein Wetter sich zusammenzieht. 4. Vor deiner Macht muß Berg und gen nie. Er füllet Wüsteneien Mit seinen Thal erschüttern, Du bists, dem Wind Wundern an, Heißt Thiere da sichfreuen, und Meer zu Diensten steht. Ja , alle Wo niemand wohnen kann. Wer kann die Teufel selber müssen zittern Vor deiner Sterne führen ? Wer kann, als er allein, Macht, die durch die Himmel geht. Du Der Dinge Lauf regieren, Zerstören und bist der große Herrscher aller Welt, und erneun ? wohnst in mir! wie sollte mir denn 4. Kann, Stolzer, deine Stimme graun ? Ich kann auf deine Allmacht | Laut donnern , wie der Schöpfer thut ? ficher traun, ' Die durch ein Wort so Erd' Streu' aus von deinem Grimme Verz als Himmel hålt. derben und der Blize Gluth ! Leg an Ge 5. Dwunderbares, ewig reines We- walt, und zeige Dich mächtig, wie der fen, Dreieiniger und hocherhabner Gott ! Herr; Schau an die Höhen; beuge, Vers Wie kannst du mich zur Wohnung dir er senke sie, wie er ! Was rühmen denn lesen ? Was bin ich vor dir, o Herr Ze- die Thoren Mit ihrer Stärke sich ? D baoth? Ich stelle mich zu deinen Füßen Staub, aus Staub geboren, Nur Gottes dar, Und werfe mich vor dir, o Herr, in | rühme dich ! 5. Herr, dein ist alle Stärke Und alle Staub; Denn ich bin nichts, als nur ein dürres Laub : Doch preis ich dich | Hülfe, Gott, ist dein ! Dich preiſen deine Werke, Die deiner Kraft allein sich freun. mit aller Himmelsschaar. 6. Es sey von mir mit aller Engel Wir auch erfreun uns ihrer ; Ihr Lob sey Zungen, Mit dem, was Odem hat, was unsre Pflicht ! O Vater , o Regierer, lebt und schwebt, Dein Lob allhier, und Wen hält, wen schüßt sie nicht? Du lebst, ewig dort besungen. Hilf, daß mein du wirkst in allen ; Dir, dir vertrauen Geist nicht mehr sich selber lebt, Dich wir, Erhalter ! wer kann fallen, Getra ganz allein, o Herr Gott Zebaoth, Und gen, Herr, von dir ? Soh. Andr. Cramer. deines Namens Lob und Ruhm nur ſucht, Mel. Mein's Herzens Jesu 2c. Ja , alles Gößenwesen ganz verflucht ; Denn ich bin nichts, und Du allein bist 24. O unerforschte , höchste Macht, C. H. Bogazky. Du Urquell aller Leben ! Wer zählt, was Gott! du hervor gebracht, Uns gibst und ſchon Mel. Vom Grab , an dem wir wallen ze. gegeben ? Wer die Geschöpf auf Berg' 23. Kommt , kommt den Herrn zu und Thal? Wer mißt der goldnenSterne preisen, Der groß von Rath ist, groß von Zahl ? Wer Thiere, Menschen, Welten ? That, Den Gütigen, den Weisen , Der 2. Herr, der du Erd' und Himmel keinen seines Gleichen hat ! Der Herr füllst, Deß Himmel sind und Erde! Es thut große Werke. Wer hindert seine | schafft und wirket, was du willst, Dein Kraft, Wer seines Armes Stärke, Die still fortschallend Werde ! Nichts ist zu alles Gute schafft ? Er dehnet , gleich hoch für deine Kraft, Zu tief nichts ; Als Gezelten, Die weiten Himmel aus ; Er les , Alles schafft Dein tiefverborg'ner spricht, so gehen Welten Aus ihrem Wille. Nichts heraus. 3. Du willst und winkst : so stehet 2. Er will, und Sonnen flammen ; schnell Dein Werk nach deinem Willen ! Auchdrångt das Wasser, wenn Er spricht, Du sprichst : die ew'ge Nacht wird hell, In Wolken sich zuſammen , Und ihre Und Wesenheere füllen Den leeren Raum; Schläuche reißen nicht. Er ruft den uns und Alles lebt, Und fühlt sich, freutsich, gewittern , Das Meer wird ungestům, jauchzet, webt In tausendfachen Kräften. Des Himmels Saulen zittern, Die Erde 4. O hohe Hand, die Alles hålt Und # 1 1 J III. Allmacht und Herrlichkeit Gottes. 18 4. Du von dem die Welten zeugen, lenket, Erd'und Meere, Den Ufersand, den Niemand zählt, Und alle Sonnen Vor dem sich meine Kniee beugen, Lenkst heere! O Quell des Lebens und des unser Leben gnadenvoll, Mein Vertraun Lichts , Gott, ohne dich, wie Alles soll nie erkalten, Magst du auch uner forschlich walten Da, wo ich still nur nichts! Anbetung dir, o Erster! Herr, auf dein Gebot 5. O du, vor dessen Angesicht Zehn glauben soll. tauſend Sonnen prangen ! Gott, welche, Weicht deiner Kinder Noth. Hallelujah! welche Zuversicht Kann fest g'nug dich Aufrauhem Pfad Führt wohl dein Rath, umfangen ? Du bist, was ich nicht bin ! Doch Segen keimt aus Thränensaat. 5. Der Gestirne weite Bahnen , Sie du haſtViel mehr, als meine Seele faßt, Als alle Seelen fassen! lassen deine Weisheit ahnen, Und zeigen 6. Ich bete dich mit Ehrfurcht an, Allmächtiger Beleber ! Du gibst, was Niemand geben kann , Unendlich reicher Geber! In jeder Ohnmacht, jeder Noth, Berlassen ganz, in Nacht und Tod, O All macht, bist du nahe ! 7. Allmacht, außer mir zu sehn, Und in mir zu empfinden, in allen Tie fen, allen Höhn zu suchen, leicht zu fin den! Allmacht, die mich schuf und trägt, Mich ganz belebt, mich stets be wegt, Sey ewig hochgepriesen ! Joh. Casp. Lavater. deine Wundermacht. Freudig will ich dir vertrauen Und gläubig immer auf dich bauen In Lebenslicht undTodesnacht. Ob auch mein Auge weint : Gewiß , dein Trost erscheint ; Hallelujah ! Durch Ne bel bricht Dein ewiges Licht ! Die treue Seele zweifelt nicht. Elias Gerhard Julius Hundelker, Pastar in Hötensleben in Preußen. Mel. Balet will ich dir geben ze, 26. Wer kann dein Thun begreifen? Herr, du bist schrecklich groß. Wenn Menschen Sünde häufen, Zeuchst du dein Schlachtschwert los. Du richtest ein Zer Mel, Wachet auf, ruft uns ic. stören Aufdeinem Erdkreis an ; Du bist's 25. Schauet auf zur Sternenhalle, auch, der ihm wehren , und Kriegen Opreiset seine Allmacht alle, Die ihr den steuern kann. ew'gen Bater keunt ! Wer regiert in jener 2. Wenn Menschen Troß dir bieten, Ferne? Wer lenkt die Millionen Sterne, Dann legst du Ehre ein, Und wenn sie noch Werorduete das Firmament? O Mensch, mehr wüthen, Wirst du gerüstet seyn. des Todes Raub ! Sink nieder in den Seyd stille, und erkennet, Er sey derstarke Staub, Hallelujah ! Allmächtig hält Gott ! Sein Eifer , wenn er brennet, DerHerr der Welt Das ganze große Ster Macht alle Macht zu Spott. nenzelt. 3. Die Kirche muß gewinnen ; ihr 2. Herr, wer kann dich würdig nen Feinde, merkt es doch ! Denn Gott ist bei nen? Ichsehe deine Sonne brennen, Sie ihr drinnen, und darum bleibt sie noch. gibt der dunkeln Erde Licht. Und aus Dem glaubigen Geschlechte Hilft dieſes ihrem Flammenmeere Strömt Leben in Wort imKrieg : Hie Schwert des Herrn! der Welten Heere, Daß, was da lebet, Die Rechte Des Herrn behält den Sieg ! Ph. Fr. Hiller. preisend spricht: Herr, Herr, groß, wunderbar ! Dein Walten wird uns klar; Mel. Gott des Himmels und der Erde sc. Hallelujah Dem großen Geist, Der Vater heißt, Denseiner Kinder Loblied preist ! 27. Wer kann Gottes Reichthum 3. InderMorgenrdthe Strahlen, Die messen, Seine Macht und Majestát? Was feurig seinen Himmel mahlen , Erblick wir wissen, ist vergessen, Wenn man an ich ew'ger Allmacht Spur. Herr, nach die Tiefen geht. Wig und Denken wird dunkeln Mitternachten Schenkst neues erstickt, Wo man keinen Grund erblickt. 2. Forsche, wo die Weisheit quillet, Licht du deinen Knechten, und neues Le ben der Natur, Du, den mein Loblied Ihre Heimath und Natur! Forsche nach, fingt, Das Preis und Dank dir bringt. wie sich verhüllet Göttlicher Gedanken Hallelujah! In Tagespracht, In finstrer Spur ! Wer begreift des Herrn Gericht, Nacht Seh' ich des Vaters Huld und und der Wunder Machtgewicht ? Macht. 3. Sagt den Grund von seinen We 14 Erstes Buch. gen! Wer hat seinen Sinn erkannt ? | gemacht, Diesen läßt er ihren Sinn, Und Sagt, wo sucht er Raths zu pflegen, und gibt sie zur Sichtung hin. 6. Doch, der Herr erbarmt sich wie wer beut ihm hilf und Hand? Rühmet doch, daß Alles frei, Von und durch der, Suchet, locket und erlöst ; Drückt und in ihm sey ! nicht ewiglich darnieder, Was er jetzt im 4. Wer hat ihm zuvor gegeben, Das Zorn verstößt. Meine Seele, schreibe du bei uns Vergeltung heißt ? Wenn er hier | Alles seiner Güte zu ! und da zum Leben und zu Buß' und 7. Bitte, daß es ihm gefalle, Daß Glauben weist? Kommt auch etwas un dein ungeübter Mund Von des Reichs gefähr, Und nicht von der Liebe her ? thums Tiefe lalle, Wenn auch ohneKraft 5. Er beruft zu seinen Gnaden, Was und Grund. Ihm sey Lob hier in der an ihn noch nicht gedacht. Die sichseines Zeit! Ihm sey Preis in Ewigkeit! Jochs entladen, Und durch Sünden frei | IV. Allgegenwart und Alwissenheit Gottes . 907 eI. Es woll uns Gott genådig seyn 16. 6. Laß mich, o höchste Majestät ! 28. Auwissender, vollkommner Geist, Dein helles Auge scheuen, Das nie ein Deß Auge alles siehet, Was Nacht und | Heuchler hintergeht Mit falschen Schmei Abgrund in sich schleußt , und dem sich cheleien. Durchdringe kräftig Seel' und nichts entziehet ! Es kannvor deinem hel Geist Mit deinen heitern Blicken. Laß, len Licht Sich kein Geschöpf verstecken. was geheime Schande heißt, Sammt als Was in der Finsterniß geschicht , Das len bösen Tücken, Mich Lebenslang ver Dr. Joh. Jac. Rankach. weißt du aufzudecken, und an den Tag meiden! 1 zu bringen. Mel. Auf, melne Seele , finge ze. 2. Selbst die Gedanken ſind dir kund, Die unsre Seele heget, Eh sie noch der 29. Der Herr ist in den Höhen ; Auch verschlossne Mund Durch Worte darge in den Tiefen ist der Herr ! Wo Menschen leget. Die Herzen sind dir offenbar, Du zu ihm flehen, Wo ihn die Engel schaun, forschest ihreTiefen, Den Rath derselben ist er; Ist , wo ich in Gedanken Mich siehst du klar, Du kannst die Nieren prů denken mag, mir nah ; Ist frei von allen Schranken, In jedem Raume da; umfaßt fen, und die Begierden wågen. 3. Was deiner Freunde Herz begehrt, mit seinen Händen Die Welten, und um Das weißt du, eh' sie beten. Ihr Seufzen spannt An allen ihren Enden , Was je wird von dir erhört, Eh'sie noch vor dich durch ihn entstand. 2. Er zündet jede Sonne, Flammt jes treten. Was deiner FeindeHerz beschließt, Das ist dir unverborgen, Dieweil du ih des Sternes Fackel an ; Strömt Leben, ren Anschlag siehst Als wie den lichten | Lust und Wonne Durch Alles , was em Morgen, Den keine Schatten decken. pfinden kann. Des Erdgewürms Ge= 4. Was nach Verfließung vieler Zeitwimmel, Und was imMeere webt ; Wer Nochkünftig wird geschehen, Sehn deine unter seinem Himmel, Und wer im Him Augen allbereit Als gegenwärtig stehen. mellebt ; Jhr, alle seine Werke, Empfiu Du machst es deinen Knechten kund, Es der Tag und Nacht Die Nähe seiner weiter auszubreiten, Und läßt durch ih Stärke, Die Güte seiner Macht ! ren schwachen Mund Die größten Heim 3. Allgegenwärtig schauet Sein allum: lichkeiten Der ganzen Welt entdecken. fassend Aug umher ; Und, wer nur ihm 5. Bleibt gleich vor Menſchen mans vertrauet, Den decket, den versorget er ; ches noch In dieser Zeit verschwiegen, So Hört das Geschrei der Raben, Harfür die wird dein Auge künftig doch Die Finster | ganze Welt , Hat für den Wurm selbst niß besiegen. Dein unpartheiiſches Ge Gaben, Und Schmuckfür Thal und Feld. richtWird alles offenbaren ; Was noch so Fehlt Ihm, für euch zu sorgen, Verzagte, heimlich jetzt geschicht, Wird man als | Rath und Macht ? Ihm, der auch, euch dann erfahren, und dffentlich erzählen. verborgen, Euch nah ist, euch bewacht ? IV. Allgegenwart und Allwissenheit Gottes. 15 4. Wie könnt ihr denn , Verbrecher, | Lug; Kein Frevler-Trug. Was Nächte Dem, der so nah euch ist, eutgehn ? dicht umgeben, Muß einst ans Licht ſich Könnt wähnen, er, der Rächer, Werd' heben. euer finstres Werk nicht sehn ? Eh noch 5. Der Vater kennt dich. Segnest du Gedanken werden, Von ferne sieht er sie; Geheim die Armen, Kranken ? Verklärst Und alle Nacht' aufErden Verhüllen euch du einsam deine Ruh Durch himmlische ihm nie. Wähnt nicht , daß er's nicht | Gedanken? Dich sieht der Geist, Der wisse; Mitseinen Schrecken füllt Er selbst | Vater heißt. Kein stilles Thun , kein dieFinsternisse, Worin ihr euch verhüllt. Sinnen Kann seinem Aug' entrinnen. 5. Wie schnell die Luft sich röthet, 6. Der Vater kennt dich. Sey die Benn sie des Blizes Flug durchfleugt, Bahn Der Zukunft nicht verkündet ! Des Trifft seine Rach' und tödtet, Wenn des lieben Vaters Blicke sah'n, Was hier kein Vertreters Bitte schweigt. Sagt, Sün- Aug' ergründet. Mit frommer Scheu der: Mir zur Rechten , Zur Linken hier | Sey ihm getreu ! Der ew'gen Liebe Flügel ist Gott; Am Tag , in allen Nächten, Trågt dich aufZions Hügel ! Freudenthell. Und wo ich bin, ist Gott ! Sagt : Wo ichſig' und gehe Und liege, hier ist Gott ! Mel. O großer Gott von Macht 14. Im Thal und in der Hdhe, Und überall ist Gott! 31. Erhabue Majestät , an Macht 6. Er ist auch nahe denen, Die willig und Stärke reich ! Wer ist dir an Gewalt thun, was er gebot ; Hörtsie, zählt ihre aus allen Göttern gleich ? Vor dir erbeber Thränen , Erscheint, verscheucht, was Hdll' und Welt, und was dein Arm ums ihnen droht. Sagt, Fromme : Mir zur schlossen hält, Muß deinen Scepter Rechten, Zur Linken hier ist Gott ! In scheuen, und sich mit Zittern freuen. meines Kummers Nächten, und wo ich 2. Du hast durch deine Kraft gewölbt seufz' , ist Gott! Wo keinen Freund ich des Himmels Höh', Die Erde fest gesezt, habe, Wo Niemand hilft, ist Gott ! Im ein Ziel gesteckt der See ; Dein Wort bes Sturm, im Tod, im Grabe, Und überall wegt der Berge Grund, Und stürzt ſie in Willst du zur ift Gott! Dr. Joh. Andr. Cramer. des Meeres Schlund. Strafe ziehen, So kann kein Mensch ent fliehen. 30. Der Vater kennt dich. Kenn' 3. Wir allesind dein Thun, und Wers auch ihn , Erkenn' ihn wohl, o Seele ! ke deiner Hand ; Leib, Seele, Gut und Ob finst're Wolken dich umziehn : Den Blut hast du uns zugewandt. Du schreibst höchsten Freund erwähle ! Ist er nur dein, dem menschlichen Geschlecht Gesetze vor Bist du nursein ; Mag dich die Welt ver mit höchstem Recht, Und kannstsein Thun kennen: Er wird sein Kind dich nennen. und Denken, Wie dir's beliebt, umschrän 2. Der Vater kennt dich. Sey dein ken. Schmerz Ju deiner Brust verborgen : Es 4. Ach laß mich, großer Herr, empfin weiß um ihn das Vaterherz ; Ihm klage den meine Pflicht ! Zünd' an in dem Ge deine Sorgen. Zu Gott empor ! Ver müth, mein Gott, dein göttlich Licht, Da nimmt kein Ohr, O Christ, dein banges mit ich überzeuget werd', Wie hoch ich Sehnen : Dein Vater zählt die Thrånen. Gast auf deiner Erd' Verbunden, deinen 3. Der Vater kennt dich. Deine Willen Gehorsam zu erfüllen. Kraft, Dein Heil hat er ermessen. Der 5. Pråg' deine Gegenwart, Herr, den selbst den Würmern Freude schafft, Der Gedanken ein. Laß mich im Dunkeln sollte dein vergessen ? Nicht wähne fern auch dein helles Auge scheun. Erinn're Die Hand des Herrn ! Wenn Hülf und mich an deine Macht, und an die Pein Lust dir frommen , Wird seine Stunde der langen Nacht , Wenn es mein Geiſt kommen. will wagen, Gehorsam zu versagen. 4. Der Vater kennt dich . 6. Dochgib, daß meine Furcht vor dir Laß die Macht Der Sünde nie dichbeugen! Gott nicht knechtisch sen, Befreie mein Gemüth ſchaut dich, wo kein Richter wacht. Vers von Zwang und Heuchelei. Schenk' einen thre diesen Zeugen ! Ihn täuscht kein kindlich freien Geist, Der willig thut, was Rel. Was Gott thut, das ist wohlgethan : c. 1 16 Erstes Buch. du ihn heiß'st, Und der bei reiner Liebe Sich im Gehorsam übe. 7. Laß, Schöpfer, diese Furcht vor deinerMajestát Den goldnen Zügel seyn, darin meinWille geht. Halt' ihn damit auf rechter Bahn, Treib' ihn zu allem Guten an, So wird in dem Gewissen Sich Fried' und Freude küssen. Dr. Joh. Jac. Rambach. Mel. Gott des Himmels und der Erden 2c. 32. Gott bei mir an jedem Dr te! Auf dem Meer und auf dem Land. Das ist mir aus seinem Worte, Aus Er fahrung wohl bekannt. Fragt ihr mich : wer ist bei dir? Gott ist hier ! Gott ist mit mir ! 2. Meerestiefe, Lodesjammer, Ker ker schließen Gott nicht aus ; Er ist bei mir in der Kammer, Auf dem Felde, wie im Haus. Sitze, liege, stehe ich : Ueberall ist Gott um mich ! 3. Gott für mich ! das darf ich sagen, Er ist meiner Seele Gott ! Dar: um kann ich nicht verzagen In Verfol gung, Kreuz und Spott ; Fragt ihr : Mensch, was tröstet dich ? Höret es : Gott ist für mich ! 4. Ach ich habe Ihn gesehen In der Kripp' als armes Kind, Hab' ihn unter tausend Wehen Bluten sehn für meine Sünd', Und so weiß ich festiglich : Gott, mein Heiland, ist für mich! 5. Gott mit mir ! o welche Freus de! Mit ihm hab' ich Muth und Kraft, Mit ihm hab' ich Trost im Leide, Kunst, Verstand und Wissenschaft. Fragt ihr : Mensch, wer hilft dir so ? - Gott mit mir! deß bin ich froh! 6. Noth und Tod will ich bezwingen, Wenn mein Gott nur mit mir ist, kann durch alle Neke dringen, Siegen über Macht und List. Kannst du das ? - zum armen Thon Gnadenreich von deis nem Thron. 3. Gotteshaus und Himmelspforte Ist hier und an jedem Orte ; Du bist nie und nirgends weit ; Und ich bin oft so zerstreut ! 4. Dinge dieser Erden sahe Ich, nicht dich, der du so nahe; Draußen ging ich wie einThier, Und du, Heiland, warst in mir? 5. Spåt erkannt' ich diese Lehre, Die sen Adel, diese Ehre, Deiner Gottheit Gegenwart, Die sich in uns offenbart. 6. Sollt sich nicht mein Alles beugen Und in Liebes-Ehrfurcht schweigen, Da ich, wo ich geh' und steh', Meinen Gott vor Augen seh? 7. Laß dich loben ! Laß dich lieben Mit den reinsten Herzenstrieben, Daß du mir in Jesu Chriſt Näher als meinHerze biſt! 8. Mögen Andre ſich zerstreuen, Ich will mich in dir erfreuen, Den ich habe, wo ichbin ; Nimm meinHerz, o Heiland, hin ! 9. Was ich denke und verrichte, Sey vor deinem Angesichte ; Thun und Laſſen, Freud' und Pein Soll zu deiner Ehre ſeyn. 10. Bei dir bleib' ich im Erwachen, Mit dir thu' ich meine Sachen, Du, mein Gott und höchstes Gut, In dem Leib und Seele ruht ! 11. Mitdir, treuerFreund und Leiter, Pilgreich nun immer weiter, Stillè, froh und unbekannt, Bis hindurch zum Vaters land. 12. So vor Gottes Augen schweben, Das ist erst ein ſel'ges Leben, Da man, wo man immer ist, Dein gedenkt, HerrJesu Christ! 13. Kommet denn, ihr Gottes - Kins der ! Kommet auch, ihr blinden Sünder! Laßt die Welt, und denkt allein Stets an Gottes Naheseyn! Mel. Sollt' ich meinem Gott nicht fingen 2c. sofraget ihr? Nein ! Das thut mein (Pf. 139.) Gott mit mir! Chriftian Friedr. Zeller, Inspector in Beuggen. 34. Herr, allwissend und allsehend ! Deiner Welt unendlich nah ! Vor dir bin Mel. Liebster Jeſu, du wirst kommen :c. ichstehend, gehend ; Sig'ich wo, so bist du 33. Großer Gott, in dem ich schwé da. All mein Denken, all' mein Sorgen, be, Menschenfreund, vor dem ich lebe, So geheim, so schwach es sey, Steht vor Höchstes Gut und Herr allein ! Ich bet' dir entdeckt und frei ; Nichts ist deinem an dein Naheseyn ! Blick verborgen. Du bistringher stets um 2. Du, den Engel knieend sehen und mich, Waltend, nah und väterlich. mit ew'gem Lob erhdhen , Neigeſt dich | 2. Jeden Weg , den ich nur mache, IV. Allgegenwart und Allwissenheit Gottes. 17 Jedes Wort, das aus mir fließt , Wo | lehten , finstern Nacht, Hast du, Herr, ich fürchte, hoffe, lache, Wo mein Auge schon längst durchdacht , Alle Lust and Thrånen gießt, - Wo ich voll erhitzten alle Plage, Jeder Schickung Ort und Zeit Blutes Will, was ich nicht wollen soll, Bis zum Ziel der Ewigkeit. 9. Deine Werke, Herr, sind wichtig, Wo ich, guter Triebe voll , Dankbar, eifrig, frohen Muthes Deinem Tempel Jedes , dem dein Machtwort rief! Deis ner Weisheit Gang ist richtig, Reich und walle zu : Alles das durchschaueſt du. 3. Ja, du schaffst, was ich beginne, scharf, genau und tief. O wie zärtliche Und du gibst mir's an die Hand. Wo ich Gedanken, Liebend, schonend, väterlich, etwas Guts ersiune , Ist's gewiß nicht Wendest du, mein Gott, auf mich. Ohne mein Verstand. Was ich heut' und mors Maaß und ohne Schranken ! Dieß ers gen richte, Es sey wichtig oder klein, Lei wåg' ich in der Nacht, Denk' es, wenn test du, Herr, weislich ein ; Meinen Rath der Tag erwacht. machst du zunichte ; Daß ich weiche nicht 10. Deine Feinde , Gott der Götter, Die dich und dein Werk nicht sehn, von dir, Hältst du deine Hand ob mir. 4. Deine Weisheit zu ergründen, Laffe die verstockten Epötter Bald , o Reicht mein bldder Wiß nicht hin ; Deis Herr, zu Grunde gehn ! Wenn sie deine nes Waltens Spur zu finden , Ist zu Huld nicht spåren, Wenn, von Treu und hoch für meinen Sinn. Deine Nähe, Demuth los, Nuran Stolz und Bosheit deine Ferne, Deine Größe, die die Welt, groß Sie dein armes Volk verführen : Denkt, schafft, trågt, bewegt, erhält, Herr, dann treibe ſie dahin, Wie ichih Ist, je mehr ich forſch' und lerne, Einem nen feindlich bin ! 11. Gott, du fennest mich von innen, armen Erdenkloß, Viel zu mächtig, viel Ach erforsche mächtig mich ! Prüfe all zu groß. 5. Führ' ich durch des Himmels Brei mein Thun und Sinnen, Ob ich fürcht' ten, Aufder Sterne fernster Bahn ; Zdg' und liebe dich ? Findest du so manche ich durch der Länder Weiten , Wie ein Bldße , und mich nicht getreu genug. Mensch nur laufen kann : Flög' ich mit | Noch nicht frei von Selbstbetrug , Noch des Adlers Flügeln Dorthin, wo das Licht | in Selbstſucht blind und bdse : O dann verglüht, Dorthin, wo der Morgen glüht, | wende mich noch heut' Auf den Weg der Joh. Ad. Lehmus, Zu den goldbeglänzten Hügeln : Stieg' Seligkeit ! ich gar der Hölle zu und dem Grab : auch Mel. Ich dank dir schou 16. da bist du ! 6. Ging' ich zu den dden Haiden, 35. Mensch, was du thuſt, nimm In die Wüsten, über's Meer: Du, Herr, dich in Acht ! Denn hier kann nichts ge würdest mich begleiten, 3dgest neben mir schehen, Das Gott, der in dem Himmel daher. Sprach' ich: Dunkel soll mich wacht, Nicht Alles sollte schen. 2. Der Himmel ist sein Spiegelglas, decken ! Ist die Nacht vor dir nicht Tag? Wer vor deinem Auge mag Sich in Darin all' deine Thaten, Die du begehst Finsterniß verstecken ? Meines Herzens ohn' Unterlaß , Sich hell bei ihm ver tiefster Grund , Meine Nieren sind dir rathen . kund. 3. Wie man dem armen Nächsten thut, 7. Als mein Geist nochnicht gewesen, Schaut Gott aus seiner Hdhe ; Dein Als ich gab noch keinen Ton , Hat dein Werk sey bdse oder gut: O glaub', daß Herz mich schon erlesen, Mich dein Aug' | er es ſehe. 4. Er sieht gar deutlich, hell und klar gesehen schon. Mein Gebein, dir unvers borgen, Da ich tiefim Finstern lag, Wo Die zornigen Geberden ; Es ist ihm Al kein Aug' hinschauen mag, Wolltest heim: les offenbar, Wie du dichstellst aufErden. 5. Bild' dir nicht ein, er acht' es nicht, lich zu besorgen. Künstlich haßt du mich gemacht, Treulich hast du mich hedacht. Der in dem Himmel wohnet; Du stehst 8. Als ich lag im Mutterleibe, Zogest vor dessen Angesicht, Der nach den Wer du mich in die Welt ; Hast, daß ich auf ken lohnet. 6. Hast du mit deines Nächsten Erden bleibe, Herberg' liebend mir be stellt. Alle meine Lebenstage, Bis zur Schuld Ein herzliches Erbarmen, Eo 2 Knapp's geistl. Liederbuch. 18 Erstes Buch. trågt er auch mit dir Geduld , Und läßt | danken, Ob sie vielleicht von deiner Richt dich nicht verarmen . schnur wanken. Lenk Herz und Sinn 7. Sey nicht vermessen, stolz und frei ! Zur Wahrheit hin ! Sey du der Leitstern Belache nicht die Sünden ! Denk, daß meiner Füße , Bis ich, mein Licht, die dein Gott zugegen sey; Er weiß dich Augen schließe ! L.. Joh. Jak, Rambach, wohl zu finden. 8. Denk an den er'gen Flammen Met. Erhab'ner Gott, was reicht 16. schein , Der nichts läßt unverborgen ! Gott wird dereinst dein Richter seyn, 37. großer Gott, der alle Welten füllet , Vor dessen Blick kein Dunkel uns Ob's Wen'ge auch besorgen . verhüllet ; Wohin soll ich vor deinem Mel. Hier ist mein Herz 26, Geiste gehn ? Wohin doch fliehn, von dir, großer Geist, deß Wesen alles Herr , ungeſehn ? 36. füllet, und den kein Ort in seine Gränzen 2. Könnt' ich mich auch in Himmels höhen schwingen, Und wieder schnell zum hüllet; Der senkt Mit seiner Kraft, in alle Dinge, Höllenabgrund dringen, Doch hålt mich Dem nichts zu groß , nichts zu geringe ! deine Rechte hier und da ; Denn wo ich bin, bist du, mein Gott, mir nah. 2. Kein Salomo kann einen Tempel bin, bist du, mein Gott, mir nah. bauen , Von welchem man dich könnt' 3. Dein Auge sieht, was Nacht und Dunkel decken, Es kann sich nichts vor umſchloſſen ſchauen. Dein bloßer Saum Dunkel decken, Es kann sich nichts vor deinem Licht verstecken ; Du hast gebildet Raum : Es Füllt mel, Meer und Erden , Ein Schauplatz ken jede Creatu Und dringst in der Gedan r,ur Sp werden. deiner Ehre . 4. Kein falscher Gott, den falscher 3. Will unser Fuß hinauf in Wolken steigen, So wird dein heller Glanz da: Bahn verehret, Hat je sein Volk das selbst sich zeigen. Steigt er hinab In Künftige gelehret ; Du aber weiß'st, was erst noch soll geschehn, Und läſſest's uns zu des er Holl' und Meeres Gründen : So wird er dich, du in deinem Worte ſehu. ihn da finden . 5. Du hdrest wohl, was deine Kinder 4. Dein Auge sieht, was Nacht und Abgrund decken; Es kann sich nichts vor deinem Licht verstecken. Es dringet ein In Mark und Bein, Und der verborgne Sitz der Nieren Muß deine Flammen augen spüren. beten ; Bist nah, wo sie im Stillen vor dichtreten; Noch eh ihr Mund dir ihr Be fenntniß ſagt, War dir's bekannt, was nun ihr Seufzen klagt. 6. Vor Menschen bleibt gar Manches hier verborgen ; Dir aber ist die Nacht ein 5. Du weißt und hdrst, was deine heller Morgen, und Sünde , die inFin Kinder beten: Du siehst , wenn sie ver sterniß geschieht, Kommt doch vor dein borgen vor dich treten. Macht gleich ihr Gericht, dem nichts entflieht . Mund Nicht alles kund, Co kannst du 7. Wohl dem, der hier vor deinem Ant selbst des Herzens Sehnen Mit Segeni wandelt, Und, wie du willst, in dei nem Lichte handelt ; Der heißt alsdann, und Erhörung krönen. o 6. VorMenschen bleibt jest manches großer Gott, dein Freund, Wenn den Thun verborgen ; Dir aber ist die Nacht Veråchtern deine Macht erscheint. ein klarer Morgen , und dein Gericht 8. Oprüfe selbst die innersten Gedan Wird an das Licht und an die helle Sonne ken, und mache fest , was noch von dir bringen, Was finstre Wolken jest um will wanken ; Bin ich, o Gott, noch auf verkehrtem Steg , So führe mich der ringen. Auge ! das nicht Trug und Wahrheit ew'gen Weg ! 7. Falschheit leidet, Wohl dem, der auch verborgne Sünden meidet, Der, los und Mel, Befehl du deine Wege 2c. frei Von Heuchelei , Vor dir und Men 38. Wer Heil sich wünſcht und Se schen redlich handelt, Und unter deiner gen Auf dieser Lebensfahrt, Der denk' Aufsicht wandelt ! auf allen Wegen An Gottes Gegenwart : 8. Erforsche selbst die innersten Ges So wird er sich erfre uen Im Geist und im V. Weisheit Gottes . 19 Gemüth, Und sich vor Sünden ſcheuen, | borgen Mit dem , der ſein begehrt. Er Weil ihn der Höchste sieht. prüfet Herz und Nieren, Er hilft zu rech 2. Wie follte Der nicht sehen , Der ter Zeit. Gott nimmermehr verlieren , unser Aug ' gemacht ? Was ist, und wird | Das schaffet Seligkeit. geschehen, hat Er zu Stand gebracht. 6. Diesich an Gott mit Sünden, Ver Die tiefsten Mitternächte Sind vor ihm greifen ohne Scheu , Die wird er endlich helles Licht, Er zieht die Sünden-Knechte finden, Wenn sie nicht fühlen Ren : Die Zur Strafe vor's Gericht. stolz zum Himmel reichen , Die stürzet 3. Wer Gott seht aus den Augen, er herab ; Der Tod frißt ihres Gleichen, Fällt leicht in Sünd' hinein; Kein Herz Es schlingt sie ein das Grab. kann etwas taugen, Das ohne Gott will 7. Kein Ort ist so verborgen , Den seyn. Doch wer sein Herz mag schwingen Gott es Aug ' nichtsieht ; Vom Abend bis Gnad enschein, Der wird viel In Gottes zumMorgen Entdeckt er, was geschieht. Früchte bringen, und reich an Liebe seyn. Die Bösen und die Frommen Sind vor 4. Der ist des Königs Freude, Wer ihm dargestellt ; Waun wird die Deck e reines Herzens ist: Er stehetfest im Leide kommen, Die sie verborgen hålt? — Und bei der Feinde List. Er rottet aus 8. Laß, Jesu , mich's durchdringen, das Böse , Das Gute pflanzt er ein : Daß Gott stets um uns ſey ! Laß mich Und dieser Welt Getdse Wird ihm uns bei guten Dingen Nicht leben sorgenfrei . schädlich seyn. Die Gottes Geist regieret, Sind auch 5. Gott wacht mit stetem Sorgen Ob verborgen rein Die Welt, die sich verz ; seiner lieben Heerd' : Er redet still ver führet, Verdirbt im Heuchelschein. V. Weisheit Gottes . (S. Vorsehung Gottes .) Mel. Liebster Vater, Ich dein Kind 2c. einem Lichte, Das nie erblickt ein mensch 39. Laffet nur den weisen Gott Nach liches Gesichte; Wie groß ist unsre Fin Belieben machen, Ueberlaßt ihm eure sterniß und Noth, Wenn du von uns dein Noth Und verworr'ne Sachen ; Seine Vaterantlih kehrest ! Wenn du die Welt Weisheit weiß ja wohl, Wenn sie Hülfe auch noch so deutlich lehrest, So bleibst geben, Wo und wie sie rathen soll In du doch der Thoren Spott, Verborg’ner dem ganzen Leben. Gott! 2. Schreibt dem weisen Gott nicht für 2. Verborg'ner Rath , nach welchem Stunden, Zeit und Maße ; Fraget nicht Gott uns leitet, Ja, schon von Ewigkeit mit Ungebühr, Was er thu' und lasse. uns Gnad' bereitet, Den jederzeit beglei Er fängt ja nicht heute an, Erst für euch tet Macht und That Nach welche sich m ; zu sorgen ; Alles, was euch nügen kann, sein Sohn für uns gegeben, Dem Feind, unverb orgen . Ist ihm Welt , Fleisch vergeblich widerstreben, 3. Was der weiſe Gott nur thut, Was Den niemand je ergründet hat : Ver er schafft auf Erden, Das muß uns ge borg'ne Rath! r wißlich gut und ersprießlich werden ; 3. Verborg'ner Trost , wenn die Gingen gleich die Sachen nicht, Wie wir verborg 'ne Wahrheit Und der geheimen gerne wollten, Und wie sie nach unserm Weisheit Gottesklarheit Dem Herzen Licht Etwa gehen sollten. bringt den frohen Himmelstrost : Dir 4. Drum, allweiser Gott, dir sey Al- ,,ist auch die verborg'ne Schuld vergeben, heimges tellet ; Leite mich nach deiner ,,Du hast in Christo Gnade, Fried' und les Treu', Wie es dir gefället . Geht es mir ,,Leben!" Verborg'ues Manna , Him gleich wunderlich hier auf dieser Erden, melskost ! Verborg'ner Trost! Laß mich nur, ich bitte dich, Endlich ſe 4. Verborg'ne Art des Geist's, lig werden! der Geist gebieret ! Des Lebens, das man Mel. Wie wohl ist mir, daß ich nunmehr ze. hier in Gott schonführet ; Des Christen, derein Christinwendig ward ; Des Men 40. Verborg'ner Gott, du wohnst in schen , den man nur den neuen nennet ; 2 * 20 Erstes Buch. Der Kinder Gottes , die die Welt nicht Wann bringſt du mir die Ewigkeit, Vers kennet; Derfelgen SeelenHimmelfahrt: borg'ne Zeit ? Joh. Euseb. Schmidt, † 1745. Berborg'ne Art ! Mel. Wer nur den leben Gott läßt walten 2c. 5. Verborg'ner Grund, ein Fels, auf den manbauet, Ein Anker, dem mansich 41. Mein Gott , wie bist du so ver in Noth vertrauet, Ein ewig fester, borgen, Wie ist dein Rath ſo wunderbar ! treuer Gnadenbund, Ein Sinn, der wei Was helfen alle meine Sorgen ? Du hast terals Naturlicht denket; Ein Erbe, das gesorget, eh' ich war. Mein Vater, führ Gott seinen Kindern schenket , Das kei mich immerdar, Nur selig, wenn auch nem Aug' noch Ohre kund ; Verborg'ner wunderbar ! Grund! 2. Kein Mensch kann, Herr, dein Ant 6. Verborg'ne Kraft des Glaubens, lik fehen, Wir blicken dir nur hinten nach ; der nicht siehet ; Der Liebe, die das Was du bestimmt, das muß geschehen, Schwere an sich ziehet ; Des Seufzens, Bei unserm Glück und Ungemach. Mein das so manche Hülfe schafft ; Des Dul- Vater, führ' mich immerdar, Nur ſelig, dens , welches Alles überwindet ; Der wenn auch wunderbar! 3. Herr, wer kann deinen Rath er: Hoffnung, die im Tod das Leben findet, gründen ? Dir bleibt allein der Weisheit Preis. Du kannst viel tausend Wege finden , Wo die Vernunft nicht einen weiß. Mein Vater, führ' mich immerdar, Nur selig , wenn auch wunderbar ! 4. Gott, deine heiligen Gedanken Im Herzen unverrückt verborgen lieget, Sind himmelfern von Menschenwahn ; Und nur mit sanftem, ſtillem Geiſte ſie | Drum leite mich in deine Schranken, Und get, Der ist vor Gott selbst köstlich gnug. führe mich auf rechter Bahn ! Mein Va Verborg'ner Schmuck! ter, führ mich immerdar, Nur selig, 8. Verborg'ner Schuß , den Gott der wenn auch wunderbar ! Herrden Seinen, Die er viel besser kennt, 5. Dir will ich mich ganz überlassen als sie es meinen, Oft leistet gegen aller Mit Allem, was ich hab' und bin. Ich Feinde Truß, Und sie so heimlich bei sich werfe , was ich nicht kann fassen, Auf selbst verbirget, Daß, der sie gern aus deine Macht und Weisheit hin. Mein rottet und erwürget , Selbst ihnen wer Vater, führ' mich immerdar, Nur selig, den muß zu Nutz : Verborg'ner Schuh ! wenn auch wunderbar ! 6. Hilf, daß ich nie mich von dir kehre 9. Verborg'ne Zeit , wann wirst du einmal kommen, Daß ich mit allen aus In Glück und Unglück, Freud' und Leid. erwählten Frommen Den Heiland ſeh' ? Schick Alles , Herr ! zu deiner Ehre, Ich mache mich bereit , Weil ich nicht und meiner Seele Seligkeit. Ja, Vater, weiß, ob's heute möcht' geschehen, Daß führ' mich immerdar, Nur selig, wenn Sal.Frank, ich dem Bråut'gam muß entgegengehen. auch wunderbar ! Die einzig in den Schwachen haft't : Ver borg'ne Kraft! 7. Verborg❜ner Schmuck, der nicht von außen pranget , Und vor dem Höchsten Gnade doch erlanget ! Ein Mensch, der, unter vielem Leidensdruck, VI. Mel. Heiligkeit Gottes . Gott, du frommer Gott ic. Sammt aller Eitelkeit, Die unser Herz 42. Gott, der du heilig bist ! Wir anficht ; Ein Gråuel sind wir, Herr, foll'n auch heilig leben, und unsre Leiber Vor deinem Angesicht. 3. Drum hilf uns böse Lust, Durch dir Zum reinen Opfer geben. Ach wie hat von Geburt Des Fleiſches böse Lust deines Geistes Stärke Bezwingen, und Mit einem Sündenheer Erfüllet unsre mit Ernst Stets flieh'n des Fleisches Werke. Damit der Glaub' und Geist Brust! 2. Vor deinem Richterſtuhl Kann ja | Behalte Sieg und Macht, Und dein hoch keinMensch bestehen, Wenn du den Flei- | heil'ger Will' Hier werd' in uns voll ſchesfinn Im Grunde willſt anſehen, | bracht. VII. Liebe und Güte Gottes. 4. Verbinde du dich selbst Im Geist mit unsern Seelen, Daß wir des schmas len Wegs zum Leben nicht verfehlen. Nimm weg, was unrein ist, und wider dein Gebot, Damit die Sünde nicht Uns stürze in den Tod. 5. Ach ! laß dein Gottes-Bild In uns von neuem prangen ! Nach dir und dei nem Sohn Steh' unser ganz Verlangen ; Befreie unsern Geist Von schnöder Lüste Pein, Und laß uns göttlicher Natur theilhaftig seyn. 6. Nimm uns zum Tempel ein, Herr, nach Leib und Seele ! Ach, låutr' uns durch und durch, Und dich mit uns vermähle In Christo , unserm Herrn, Dem keuschen Menschensohn , Den nur ein reines Herz Wird schaun aufdeinem Thron! Mel. Freu' dich sehr, o meine 2c. 43. Gott! vor dessen Angesichte Nur ein reiner Wandel gilt ! Ew'ges Licht 21 4. Oso laß uns nicht verscherzen Was du uns hast zugedacht , Schaff in uns stets reine Herzen, Tödt' in uns der Sün den Macht ! Denn was sind wir, Gott, vor dir ? Du bist heilig, aber wir Sind verderbt, und wer kann zählen, Großer Gott, wie oft wir fehlen? 5. Uns von Sünden zu erlösen, Gabst du deinen Sohn dahin ; Oso reinige vom Bösen Durch Ihn unsern ganzen Sinn ; Gib uns , wie du selbst verheißst, Gib uns deinen guten Geist, Daß er unsern Geist regiere und in alle Wahrheit führe. 6. Keiner südlichen Begierde Bleibe unser Herz gerbt, Unsers Wandels größte Zierde Ser rechtschaff'ne Heilig= keit ! Mach uns deinem Bilde gleich ! Denn zu deinem Himmelreich Wirst du, Herr! nur die erheben, Die im Glauben J. Ch. Zimmermann. heilig leben. Mel. Wachet auf, ruft uns die Stimme :c. aus deſſen Lichte Stets die reinste Klar: heit quillt ! Deines Namens Heiligkeit Werde stets von uns gescheut. Laß sie uns doch kräftig dringen, Nach der Hei ligung zu ringen. 2. Heilig ist dein ganzes Wesen Und kein Böses ist an dir ; Ewig bist du so ge wesen Und so bleibst du für und für ; Was deinWille wählt und thut, Ift uns fträflich, recht und gut , Und mit deines Armes Stärke Wirkst du stets voll kommne Werke. 44. Heilig ist Gott, unser Königi Seyd ihm mit Freuden unterthänig, Gott Vater, Sohn und heil'gemGeist! Heilig, ewig heilig , heilig Ist unser Gott, der unzertheilig , Ein Urquell aller Gnaden heißt! Gott selbst ist unser Theil; O wunderbares Heil! Hosianna ! Stimmt an den Ton Vor seinem Thron ; Preist unsern Gott und seinen Sohn! 2. Preis und Ehre, Macht und Stärke Sey dir , Herr, aller deiner Werke , O Gott, du allerhöchstes Gut ! Dich, o 3. Herr! du willst, daß deine Kinder treuer Jesu , loben , Die du zu deinem Deinem Bilde åhnlich sey'n ; Nie besteht | Reich erhoben, Und losgekauft mit dei vor dir der Sünder, Denn du bist voll nemBlut. Nun werden wir erquickt, As kommen rein. Du bist nur der Frommen deine Brustgedrückt, Süßer Jesu ! Gott Freund, Uebelthåtern bist du feind. Wer ist uns nah ; Welch Heil ist da ! Lobt uns beharrt in seinen Sünden, Kann vor dir sern Herrn ; Hallelujah ! Barth. Eraffelius. nicht Gnade finden. VII. Liebe und Güte Gottes. Mel. Sollt ich meinem Gott nicht singen 2c. 2. Huldreich Wesen ! laß dir danken, 45. Abgrund wesentlicherLiebe, Gott, Preisen dich von Herzensgrund ! Deine du allerhöchstes Gut ! Das aus uner Huld ist ohne Schranken , Unaussprech forschtem Triebe Uns viel Tausend Gutes lich für den Mund ; Wunderlieblich für thut: Gränzenloses Meer der Gnaden, die Sünder, Für uns Kleine viel zu groß, Reines Licht, vollMildigkeit ! Quell des In der Größe schrankenlos , Väterlich Trost's in allem Leid ! Trost für allen | für alle Kinder. Meine Seele flehet dich : Schmerz und Schaden! Meine Seele Große Liebe, liebe mich ! 3. Du erhörst Gebet und Sehnen flehet dich: O du Liebe, liebe mich! 22 Erstes Buch. Was mir fehlt, erfüllest du ; Zählst und | Morgen , Also ist von dir, dem Herrn, stillest meine Thränen , Hörest meinem Unfre Uebertretung fern, Wenn wir für Seufzen zu; Weißt und leitest mein Be die Seele sorgen. Meine Seele flehet trüben, Schickt und_linderst meinen dich: Höchste Liebe , liebe mich! 10. Wie die Våter sich erbarmen, Schmerz , Prüfft , erfährst und kennst mein Herz, Meinen Glauben und mein Wenn sie Kinder weinen sehn, Also läsfest Lieben: Meine Seele flehet dich : Treuste du uns Armen Dein Erbarmen offen stehn. Gib mir doch ein solch Gemüthe, Liebe, liebe mich! 4. Sünden willst du mir vergeben ; Gnade, Hülfe, Trost und Licht, Frieden und ein ew'ges Leben Ist es , was dein Wort verspricht. Du gibst mir den Sohn der Liebe Auch zum Bürgen meiner 1 Schuld; Er ward Mensch aus freier Huld, Starbfür mich aus heißemTriebe. Meine Seele flehet dich : Treuste Liebe, liebé mich ! 5. Diese Liebe soll mich lehren , Ich sey Christi Eigenthum ; Diese Liebe soll ich hören Durch ihr Evangelium. Christi Wandel soll auf Erden Meines Wandels Richtschnur seyn, Ja, auch in der hdch sten Pein Mirzum steten Vorbild werden. Meine Seele flehet dich : Heil'ge Liebe, liebe mich ! Das in deiner Liebe steht, Wacht und schlummert, liegt und geht, Und nur lebt von deiner Gute ! Meine Seele flehet dich : Vaterliebe , liebe mich ! 11. Schließ mein Leben und mein Sterben Nur in deine Liebe ein ; Laß mich einst mit deinen Erben Auferstehn und herrlich seyn ; Denn dein Lieben ist das Leben und die ewig süße Ruh' ; Ewig kann man nichts dazu Außer deiner Liebe geben. Meine Seele flehet dich : Sel'ge Ph. Fr. Hiller. Liebe, liebe mich! Mel. Wachet auf, ruft und 2c. 46. Auf, erwacht, ihr heil'gen Triebe ! Gelobt sey Gott, Gott ist die Liebe, Und wird es seyn in Ewigkeit. O wie soll ich 6. Diese Liebe hat durch Sterben Mei Worte finden, Den Ruhm der Liebe zu nen Tod zu nicht gemacht , Mir die Ret verkünden Die ewig ſegnet und erfreut ? tung vom Verderben Durch ihr Aufer Wer bin ich, Herr, vor dir? Nur fühlen stehn gebracht. Ja, mir steht der Him kann ich hier : Du bist Liebe. Wie selig mel offen Durch der Liebe Himmelfahrt ! ist, Wer nie vergißt, Daß du, o Gott, Wer mit ihr verbunden ward, Darf ein die Liebe bist! 2., Wundervoll sind deine Werke ; Ich himmlischErbtheil hoffen. Meine Seele flehetdich: Sohn der Liebe, liebe mich ! | sehe Weisheit, Macht und Stärke, Und 7. Deinen Geist hast du gegeben, Daß meine Seele beuget sich. Doch, wo Macht er mich erleuchten soll ; Dieser heiligt uns und Weisheit wohnen , Da seh' ich auch ser Leben, Macht die Herzen trostesvoll, die Liebe thronen, Und voll Vertraun er Lehrt die Thoren, stärkt die Müden; Er heb' ich mich. Was ist , das mich noch erquickt , die elend find , Und versiegelt schreckt ? Mein Glaubensblick entdeckt deinem Kind Seinen Himmelstheil durch Nichts als Liebe. Des Tages Pracht, Frieden. Meine Seele flehet dich: Geist Die dunkle Nacht Preist deiner Liebe der Liebe, liebe mich! Wundermacht. 8. Nicht nur gibst du mir ein Leben, 3. Freude strömet mir und Segen Mit Wie man sonst ein Wohlthun heißt ; Du jedem Morgen neu entgegen , Du, Gött hast mir dich selbst gegeben, Vater, Sohn der Liebe, sendest sie. Trüben sich auch und heil'ger Geist ! Herr, wer kann ge meine Lage , So linderst du doch jede nugsam danken ? Deiner Liebe großes Plage , Und Troſt und Hoffnung fehlt Licht Fassen Erd' und Himmel nicht, mir nie. In Freude, wie in Schmerz Erz Denn sie hat nicht End' noch Schranken ! fåhret stets mein Herz Deine Liebe. Ob Meine Seele flehet dich : Gott der Liebe, Alles bricht: Ichzage nicht, Du bleibest liebe mich ! meine Zuversicht. 9. Wie der Himmel ob der Erden 4. Bin ich gleich befleckt von Sünden, Lieblich , hell und herrlich ist , Läßst du Doch låsfest du mich Gnade finden Durch deine Gnade werden , Wo du recht ge den, in welchem du uns liebst. Du willst fürchtet bist. Wie der Abend von dem aller Sünder Leben, Und haſt uns deinen VII. Liebe und Güte Gottes. 23 Sohn gegeben, Mit dem du nun uns A- | Der Tod im Sieg verschlungen ist Durch les gibst. Gott, mein erstaunter Geist unsern Heiland Jesum Christ. Freut deiner sich und preist Deine Liebe. 13. Und wenn sich öffnet meine Gruft, Dir foll allein Mein Herz sich weihn, Und Gott mich von der Erde ruft, So Und dir in Liebe eigen seyn! willichsagen wohlbedacht : Der Herrhat Alles wohl gemacht! Nel. Herr Jesu Christ, mein's Lehend c. 14. Mein erstes Wort am jüngsten 47. DerHerrhat Alles wo! emacht ! Tag , Wenn ich aufsteh' ohn' alle Klag`, Das zeigt des Himmels schöne Pracht. Sollschallen nach der langen Nacht : Der Wie machtvoll ist er ausgespannt und Herr hat Alles wohl gemacht ! fegnet herrlich Meer und Land ! 15. Dann, wenn ich geh' in Himmel 2. Die Erde steht auf festem Grund Nach unsres Gottes festem Bund ; Das ein, Da will ich erst recht fröhlich seyn, Und fingen , daß das Herz mir lacht : wilde, bodenlose Meer Braust mächtigs Der Herr hat Alles wohl gemacht ! wogend um sie her. 3. Wie schnelle läuft das Sonnenlicht, Mel. Co ist nicht schwer, ein Christ 2c. Dem weder Gluth nochMacht gebricht ! 48 . Der Herr ist gut, in deſſen Dienst Damit die Jahre richtig gehu, So muß wir stehn, Wir dürfen ihn in Demuth der Mond im Wechsel stehn . 4. Der Herr hat Alles wohl gemacht , Vater nennen . Wenn wir nur treu auf Mir Gut und Treu an uns gedacht ; seinen Wegen gehn, So sehn wir ihn Was blühen, reifen, wachsen kann, Das von zarter Liebe brennen. Dieß Wort gibt uns im Kampfe Kraft und Muth : beut er uns zum Segen an. 5. Als wir in Sünden ganz verflucht , Der Herr ist gut. 2. Der Herr ist gut ; er will der Süns Hat er uns gnädig heimgesucht, Geſen= det seinen Sohn herein, Daß er sollt' uns der Schuld Nicht unerbittlich mit dem Schwerte råchen; Es ist in ihm ein Reich fer Mittler seyn. 6. Der hat vergossen uns zu gut Aus thum von Geduld, Er heilet gern der Fr Liebe all sein theures Blut ; Für'n Tod renden Gebrechen ; Er ist uns nah durch das Leben wiederbracht, und alles Böse | ſeines Sohnes Blut : Der Herr ist gut. gut gemacht. 3. Der Herr ist gut ; er theilt sich 7. Der Herr hat Alles wohl gemacht : willig mit ; Sein Wesen ist ein Brunnen Nach schwerem Kampf und harter guter Gaben ; Er geht uns nach , und Schlacht hat er zum Himmel ſich ge= | fragt bei jedem Schritt , Ob wir nicht wandt , Und ſigt zu Gottes rechter Hand. was von ihm zu bitten haben ? Wo ist 8. Da herrscher er als ew'ger Gott, ein Herr, der so mit Knechten thut ? Der Macht seiner Feinde Grimm zu Spott, Herr ist gut. Ziert uns mit Gaben mancherlei , und 4. Der Herr ist gut ; kein Elend ist macht uns fröhlich , reich und frei. so groß, Daß er nicht wollte helfen, ret 9. Ersendetseinen heil'gen Geist, Daß | ten, ſchüßzen ; In seinem Schirm , in ſei er uns Kraft und Beistand leiſt' ; Er nem Liebeßschoß Kann unser Geist mit facht den Glauben selber an, Damit wir stillem Frieden sißen. O selig, wer in die gehn auf rechter Bahn. sem Schirme ruht ! Der Herr ist gut. 10. Drum laßt uns singen Tag und 5. Der Herr ist gut ; wer dieß im Nacht: Der Herr hat Alles wohl ge Glauben schmeckt , Wird nimmermehr macht ! Uns ist erworben Gottes Huld, aus seinem Dienste gehen ; Hier wird erst Wir sind befreit von Schmach und recht, was Freiheit sey , entdeckt, Hier kann der Geist im rechten Adel stehen ; Schuld! 11. Und leiden wir viel Kreuz und Nichts ist umsonst, was hier der Glaube Noth, Bis endlich rückt herbei der Tod, thut. Der Herr ist gut. So muß doch alle solche Pein Uns eine 6. Der Herr ist gut ; er sieht in Gnas den an Den armen Dienst der Knechte, Bahn zum Himmel ſeyn . 12. Den Tod ich nunmehr nimmer die ihn lieben ; Er gibt mehr Lohn , als acht' ; Der Herr hat Alles wohl gemacht | man erwarten kann, Kein Wassertrunk 24 Erstes Buch. ist je vergessen blieben , Er gibt dafür des Schöpfer aller Dinge , Mich deine Liebe Segens volle Fluth; Der Herr ist gut. stets erfreut ; Ich bin, o Vater , selbst 7. Der Herr ist gut, und bleibt es bis nicht mein , Dein bin ich, Herr, und zum Tod ; Wir sollen ihm in seinen Ar bleibe dein. men sterben , Er will uns führen aus der 8. Im sichern Schatten deiner Flügel lehten Noth, Und Alles, was er hat, uns | Find' ich die ungestörte Ruh. Der feste laffen erben , und Ruhe geben , wie Er Grund hat dieses Siegel : Wer dein iſt, selbst geruht. Der Herr ist gut. Herr, den kennest du ! Laß Erd undHims 8. Der Herr ist gut ! Fallt nieder vor mel untergehn , Dieß Wort der Wahrs dem Thron ; Wir sind zum Segen herz heit bleibet stehn. lich eingeladen. Lobt unsern Gott , lobt 9. Wenn in dem Kampfe schwerer Leis seinen lieben Sohn, Lobt seinen heil'gen den Der Seele Muth und Kraft gebricht, Geist, den Geist der Gnaden ! Lobt Ihn So salbest du mein Haupt mit Freuden, für Alles, was Er ist und thut ! Der Herr So tröstet mich dein Angesicht ; Da ſpür' ist gut. J. J. Rambach, ich deines Geistes Kraft, Die in der vermehrt. Schwachheit Alles schafft. 10. Die Hoffnung schauet in die Ferne, Me1. Ler nur den fieben Gott :c. Durch alle Schatten dieser Zeit; Der 49. Geht hin, ihr gläubigen Gedan Glaube schwingt sich durch die Sterne, ken, Jus weite Feld der Ewigkeit , Er Und sieht ins Reich der Ewigkeit ; Da hebt euch über alle Schranken Der alten zeigt mir deine milde Hand Mein Erb und der neuen Zeit ; Erwägt, daß Gott theil und gelobtes Land. die Liebe sey, Die ewig alt und ewig neu. 11. O sollt' ich dich nicht ewig lieben, 2. Der Grund der Welt war nicht ge Der du mich unaufhörlich liebst ? Sollt' leget, Der Himmel war noch nicht ge ich mit Undank dich betrüben , Da du macht, So hat Gott ſchon den Trieb ge mir Fried und Freude gibst ? Verließ ich heget, Der mir das Beste zugedacht ; Als dich, o Menschenfreund, So wär' ich ich noch nicht geschaffen war , Da reicht selbst mein årgster Feind. er mir schon Gnade dar. " 12. Ach kount' ich dichnur besser ehren, 3. Sein Rathschluß war, ich sollte le Welch edles Loblied stimmt' ich an! Es ben Durch seinen eingebornen Sohn ; sollten Erd ' und Himmel hdren, Was du, Den wollt er mir zum Mittler geben, mein Gott, an mir gethan; Nichts ist Den macht' er mir zum Gnadenthron, In so tröstlich, nichts ſo ſchön, Als, höchster dessen Blute soll ich rein, Geheiliget und Vater, dich erhdhn. 13. Doch nur Geduld, es kommt die selig seyn. 4. Wunderliebe, die mich wählte Stunde , Da mein durch dich erlöster Vor allem Anbeginn der Welt, Und mich GeistIm höhern Chor mit frohemMunde zu ihren Kindern zählte, Für welche sie Dich, Quell der Liebe , schöner preist; das Reich bestellt ! O Vaterhand , o Drum eilt mein Herz aus dieser Zeit, Und Gnadentrieb, Der mich ins Buch des sehnt sich nach der Ewigkeit. Dr. Joh. Gottfried Hermann, Lebens schrieb! Oberhofprediger in Dresden. † 1791. 5. Wie wohl ist mir, wenn mein Ges müthe Empor zu dieser Quelle steigt, Von welcher sich ein Strom der Güte Zu Mel. Mach's mit mir, Gott, nach deiner Gúť 17. mir durch alle Zeiten neigt, Daß jeder 50. Gott , deine Güte bet' ich an! Lag sein Zeugniß gibt : Gott hat mich je | Nein, ſie hat keine Schranken. Eh' Gots und je geliebt! tes Wahrheit wanken kann , Eh' können 6. Wer bin ich unter Millionen Der Himmel wanken. Die Engelsingen, daß Creaturen seiner Macht, Die in der Höh die Tren Und Allmacht Gottes ewig sey. und Tiefe wohnen, Daß er mich bis hies 2. Gott ! über Alles wunderbar, Du her gebracht ! Ich bin ja nur ein dürres Herr der Engelheere, Der ohn' Beginn Blatt, Ein Staub, der keine Ståtte hat. allmächtig war , und ohne den nichts 7. Ja, freilich bin ich zu geringe Der wåre ! Vor'm Schelten deines Angesichts herzlichen Barmherzigkeit, Womit, of Stürzt Erd' und Himmel in ihr Nichts. VII. 7 Liebe und Güte Gottes. 25 3. Doch du vergiſſeſt im Gericht, Herr ! | 4. Laß mich aufdein Wort stets ſehen: niemals dein Versprechen ; Du zürnſt | Unbarmherziges Gericht Wird einſt über mit deinen Kindern nicht, Du heilest ihr den ergehen, Der sein hartes Herz nicht Gebrechen. Denn Treue und Barmher: bricht. Aber gib in jenem Lichte, (Denn zigkeit Iſt, wenn du richteſt, Herr, dein der Richter kommt doch an), Daß ich ge Kleid. gen das Gerichte Dein Erbarmen rühmen Ph. Friedr. Hiller. 4. Wenn sich das Meer zum Himmel kann. thürmt, Sprichst du : Legt euch ihr Wel Mel. Herr, ich habe misgehandelt ac. len! Schweig ! ſprichſt du , wenn der Sturmwind stürmt ; Gleich muß er dir 52. Gott, du Stifter aller Wonne ! fich stellen. Dein aufgehob'ner Arm zers Deffen Gnadenschein durchwirkt, Was streut Der Kräfte Wüthen weit und allhier die hohe Sonne Mit dem weiten breit. Strahl umzirkt, Dich muß aller Athem 5. Die Berge beben , sprichst du : loben , Was auf Erden, unten, oben. Bebt! Sie stehen, sprichst du : Stehet! 2. Alles Wild aufallen Haiden, Was Du winkst , und was nicht lebte , lebt, durch Büsch' und Wälder geht , Alle Undwas da lebt, vergehet. Wie unaus Heerden auf den Weiden, Was in Stall denklich ist die Kraft, Die, was sie will, und Hürden steht , Was aufBaum und zerstört und schafft! Felsen klimmet, Was durch See und 6. Dein Thron, der Thron der Heilig Flüsse schwimmet. 3. Auch die Schaar, die man in Lüften keit, Steht unbeweglich feste ; Gerecht ist, was der Herr gebeut , Und was er Weit und lieblich singen hört, Und die thut, das Beste ! Von Liebe strahlt sein ohne Kunst und Schriften uns die Sorgen Angesicht, Er hålt gewiß, was er vermeiden lehrt, Muß vor dir die Stimm' spricht. erheben, Muß dir Preis und Ehre geben. 7. Owohl demVolke, das dir glaubt ! 4. Alle Graslein in den Feldern , Al Kein Feind wird es bezwingen ; Kein les, was in Gärten blüht, Alle Bäume Feind ist, der die Freud' ihm raubt, Dir in den Wåldern, Alles, was man grünen Lob und Dank zu singen ; Es hålt dein sieht, Muß , wenn gleich die Menschen heiliges Gebot, Denn du bist ewig, Herr, schweigen, Deiner Güte Ruhm bezeugen. sein Gott! J. E. Lavater. 5. Wie sollt' ich denn dieß verhehlen, Was die stumme Schöpfung preiſt? Mel. Durchbrecher aller Banden 2c. Sollt' ich nicht vielmehr erzählen, Was dein Lieben ist ein Lieben, du, Herr, mir Guts erweisst, Mir, der Gott, 51. Das kein Mensch begreifen kann. Lehre ich mit bösemLeben, Anlaß dir zum Zorn michErbarmung üben, Wie du auch an gegeben ? mir gethan. Du gibst selbst dich zum 6. Du hast mich aus Nichts formiret, Erempel ; Kein Herz ist, das vor dir Haft von Sünden mich erlöst, Haſt mich gilt, Ohne deines Geistes Stempel, mit Verstand gezieret, Und durch deinen Ohne deiner Liebe Bild. Geist getröst't, Haſt mich dir zum Dienst 2. Feinde lieben, Sünder tragen, erwählet, Von Verdammniß losgezählet. Ohne Ausnahm' gütig seyn , Auch zu 7. Du läßst mir zu Gute'ſprießen Fluchern - Friede ! fagen , Großen Bäume, Kräuter , Del und Most , Daß Schuldnern viel verzeihn , Bds mit Gu ich deſſen kann genießen ; Gibſt mir Wild tem überwinden, Gnad' erzeigen statt der und Vieh zur Kost. Erde, Meer und Luft Rach' : Das läß'st du an dir uns finden; muß geben , Was mir Noth zu meinem Leben. Wer's erfährt, der ahmt es nach. 8. Wer kann deine Güt' erzählen ? 3. Vater, werde ob mir Armen Des Erbarmens ja nicht müd’ ; Lehr' mich aber Herr, dieß ist für mich zu viel ; Zeit und auch Erbarmen , Wie's dein Kind am Wort und Kräftefehlen, Deine Hülf' ist Vater ſieht. Werd' ich irgend ungedul ohne Ziel. Drum, so laß mein kindlich dig, Halt' mein Herz in deiner Zucht, Lallen, Herr, in Einfalt dir gefallen ! Joh. Frank. Daß es Brüder, die mir schuldig, Nicht im Zorn zu würgen ſucht. 26 Erstes Buch . Mel. Nun danket alle Gott ic. Lieb' umfahn. Was fordert er dagegen ? 53. Gott ist die Liebe selbst , Von Auch enre Lieb' und Treu' , Damit ſein dem die Liebes -Gaben , Als aus dem heil'ger Segen Stets in euch wohnend schönsten Quell Den ersten Ursprung ha sey. Wie herrlich reich kann werden, Wer ben ; Der bleibet fest in Gott, Der in diese Liebe liebt, Sie sich schon hier auf derLiebe bleibt, Und welchen keine Macht | Erden In ſtille Herzen gibt ! 4. Der lebt nach Gottes Willen, Der Von Jesu Herzen treibt. 2. Der Vater liebt die Welt ; Sein gegen ihn in Liebe brennt ; Er kann die väterlich Erbarmen Schickt den geliebten Gluth nicht stillen, Bis sie sich auch zum Sohn Zu uns verlaßnen Armen ; und Nächsten wend't ; Die Armen muß er dieser liebet uns ; Drum scheut er keine speisen, Verlassnen Helfer seyn, Verirrte Noth, Ertråget williglich Sogar den unterweisen , Auch Feinde gern erfreun. Es ist ein kindlich Zeichen , Wenn man Kreuzestod. 3. Wie reiche Ströme sind Von dieser die Brüder liebt ; Der Vater thut deß Huld geflossen! Die Liebe Gottes ist In gleichen, Der alles Gute gibt. 5. Olaßt uns auf ihn sehen,. Und fol unser Herz gegossen; Der werthe heil'get Geist Nimmt selbst die Seele ein, So get ihm mit Eifer nach! Bedenket, was daß wir nun sein Haus Und Tempel sol geschehen , Zu tilgen unsre Sünd' und Schmach! Wir hätten kein Verlangen, len seyn. 4. Nun, wer den Heiland liebt, Der Doch hat er uns befreit, Er ist uns nach hält sein Wort in Ehren , Und so ver gegangen , Aus lauter Gütigkeit. Wir spricht der Herr, Bei ihm selbst einzu gingen wüste Pfade, Verirrten Schafen kehren : Was muß für Freud' und Lust, gleich, Da rief uns seine Gnade Zum Die göttlich ist, entstehn, Wenn Vater, sel'gen Himmelreich. Sohn und Geist In eine Seele gehn !. 6. Ach, lasset uns ihn lieben ! Denn 5. Gott, heil'ger Geist, lehr' uns Die er hat uns zuerst geliebt, Ist immer treu Liebe Jesu kennen ; Laß unsre Herzen geblieben , Wie viel wir wider ihn ver ftets In reiner Liebe brennen, und end übt. Nun hat er uns gefunden, Wir ihn lich führ' uns dort In jenes Leben ein, im Sohn erkannt, Er sich mit uns ver Wo uns're Liebe wird In dir vollkommen bunden , Und wir sind ihm verwandt. Wollt ihr ihn alle kennen So thut, was feyn ! 1 Met. Nun lob' mein' Seel' den 2c. ihm gefällt : Ach, laßt in Liebe brennen, Das Herz vor aller Welt ! 54. Gott ist die wahre Liebe , Weil Mel. Ich ruf zu dir, Herr Jesu Chrift rc. Lieb' ihn sonder Ende treibt ; Was ist, das den betrübe, Der fie umfaßt und in 55. Gott Vater! ewig vor der Zeit ihr bleibt ? Sie ist dazu erschienen Und Des Eingebornen Vater ! Auch Vater Menschen kund gemacht , Daß wir uns deiner Christenheit, Und Schußherr und deß bedienen , Was sie hervorgebracht. Berather ! Dir beugt dein Kindervolk Sie leuchtet aus dem Sohne, Den sie zu die Knie, Nach allen Millionen Jeder uns gesandt, Der ist ihr Glanz und Krone Zonen ; Bor dir auch knieen die, Die Und ihrer Gnade Pfand. schon im Himmel wohnen. 2. Er ist ein Mensch geboren , Des 2. Dich preist der Cherubinen Heer, Vaters eingebornes Kind, Sonst gingen Die deinen Thron umschweben ; Doch die verloren, Die allzumal gefallen sind. hast du uns, dem Staub, noch mehr An Sie sollen durch ihn leben, und Gott ver Glück und Glanz gegeben . Wir dürfen söhnet seyn, Und ihm uns wieder geben, den dir gleichen Sohn , Den Erstgebor Das ganze Herz ihm weihn. Er will nen, kennen, Bruder nennen , und seiz uns nicht nur retten, Er schenkt auch seiner Leiden Lohn Willst du, will er uns nen Geist, Damit wir Alles hätten, Was gönnen. uns sein Bund verheißt. 3. Gib uns Erkenntniß unsers Heils, 3. Bedenket dieß, ihr Seelen ! Wo Und reiche Geistes - Gaben ! Es schäße trefft ihr etwas Größres an? Er will sich jeder seines Theils, Was wir an Christo euch vermählen , Will euch mit ew'ger haben : Das ew'ge Wort aus Gottes VII. Liebe und Güte Gottes. 27 Schooß, Ihn, der die Welt erftritten, mein , Und ich bin dein : Was mangelt Der gelitten , Und der nun , mild und meiner Seelen? 2. Duhast mich von derWelt erwählt, groß, Uns will mit Huld beschütten. 4. DenReichthum deiner Herrlichkeit Und deinen Kindern zugezählt: Mag Hast du auf uns gegossen ; Die Quelle mich die Welt dochhassen. Du liebst mein derVollkommenheit Hast du uns aufge: Wohl, Wirst gnadenvoll Mich nimmer schlossen. Dein lieber Sohn kommt in die mehr verlassen. Zeit, Der Sünder Noth zu wehren, Uns 3. Du trågst mich liebreich mit Ge julehren, Und, wer sein Herz ihm weiht, duld, Vergibst in Christo mir die Schuld, Bei dem auch einzukehren. Wenn ich aus Schwachheit fehle. Du 5. Wir sind ihm nicht zu schlecht, zu gibst mir Theil An seinem Heil. Dieß Hlein, Sich mit uns einzulassen ; Dein tröstet meine Seele. 4. Du bist mir der bewährte Freund, Geist macht unsre Seelen rein, Den gro BenGast zu fassen! Er hat an Menschen Der es am Besten mit mir meint : Wo kindern Lust , Er kommt zu uns hernie find' ich deines Gleichen ? Du stehst mir der! Unfre Glieder, Des Menschen Herz bei, Und bleibst mir treu, Wenn Berg' und Hügel weichen. and Brust, Sind Jesu nicht zuwider. 5. Du bist mein Leben , Trost und 6. Der Glaube, der sein Heil begehrt, Und sich nach Jesu sehnet, Sey seines Licht, Mein Fels und Heil ; drum frag' Wunsches ganz gewährt, Und von der ich nicht Nach Himmel und nach Erde. Welt entwöhnet ! Es soll der ihm ge Herr, ohne dich Ist nichts für mich, Das weihte Sinn Nichts, als den Heiland, mir erfreulich werde. 6. Du bist mein allerhöchstes Gut, wissen, Ihm zu Füßen, Soll Lieb und Jabrunft ihn mit Kindeslust umschlie Darauf mein ew'ges Wohl beruht, In Ben. dir bin ich zufrieden. Wie dort, so hier, 7. Dannsehn wir erst bewundernd ein, | Herr, bleiben wir In Liebe ungeschieden. Wie Gott die Menschen liebet ; Wie Er 7. Du ſegnest mich , wenn man mir dem, das unendlich klein , Unendlich flucht, Und wer hier mein Verderben Großes giebet. Der Sonne Kraft kann sucht, Dem wird's doch nicht gelingen. nicht so weit Hell über Land und Seen Mit deiner Treu' Stehst du mir bei, Sich erhöhen, ―――― Das Meer ist nicht so Daß ich kann fröhlich singen. 8. Du läßt mir's ewig wohl ergehn. breit, Als deine Gnaden gehen ! 8. Nichts ist, o Herr, mit deiner Huld Einst werd' ich dich noch näher sehn, Du Und Gute zu vergleichen. Vor deiner Ursprung aller Freuden ! An dir wirdsich Großmuth und Geduld , Muß sich das Dann ewiglich Mein ganzes Herze wei Herz erweichen. Ach , laß uns deine den. 9. Noch hat's kein menschlich Ohr ge Freundlichkeit Von Stund' zu Stund' erkennen, Fühlen, nennen, Daß wir bei hört , Was uns dein Himmel einst ge Freud' und Leid Für Jesum nur entbren währt ; Doch seh' ich's schon im Glauben. nén ! Vollkommnes Heil Ist da mein Theil; 9. Der Himmel sey, so schön er will ! Das wird mir niemand rauben. Du bist uns mehr als Himmel ; Die Mel. Herzliebster Jesu, was haft du 2c. Erde biet' uns Hüll' und Füll' : Was soll uns ihr Getummel ! Wenn Jesus unser Herz bewohnt, Strömt Leben, Heil und Cute Durchs Gemüthe. Ein Herz, da Jesus thront, Steht ewig in der Blüthe. Joh. Ad, Lehmus. Mel. In dich hab' ich gehoffet, Herr. 57. Lobfinge Gott ! erheb' ihn, meine Seele! Er forget stets, daß dir kein Gu tes fehle. Er führet dich zum Glück auf sichre Pfade Mit seiner Gnade. 2. Der Herr ist freundlich, daß, was lebt, sich freue , Barmherzig und von großer Gut' und Treue; Er sorgt für uns, daß uns kein Unfall schade , Voll 56. Ich freue mich, mein Gott, in dir, Lieb' und Gnade. 3. Er handelt nicht mit uns nach un Du bist mein Trost, und was kann mir In deiner Liebe fehlen ? Du, Herr, bist fern Sünden, Verschont uns, trågt uns, 28 Erstes Buch. läßt uns nicht empfinden , Was wir, 3. Ich will dein Lob mit meinem undankbar gegen seine Gaben, Verſchul- | Mund Jetzt und zu allen Zeiten, Herr, habe ~det n. inniglich, vonHerzens-Grund, Erhöhen 4. Hoch ist der Himmel über seiner und verbreiten ; Ich will von deiner Ehr Erde ! Noch höher ist , daß Er geliebet und Pracht, Von deiner großen Wunders werde, Die Huld des Herrn bei denen, mach t, So lang ich lebe, reden. die ihn lieben Und Gutes üben. 4. Du bist voll Gnade, Lieb'und Treu', 5. Wem bleibt sein Antlig, wenn er's Die Frommen zu verschonen : Undgleichs sucht, verborgen ? So weit der Abend wohl auch gerecht dabei, Die Bösen abs fich entfernt vom Morgen, Entfernet er zulohnen. Der Herr ist voll Barmherzigs von uns der Sünde Strafen, Die schon keit, Geduldig, gütig allezeit, Wenn uns trafen . man ihm kindlich trauet! 6. So zärtlich sich ein Vater seiner 5. Er ist sehr gnådig jedermann, Und Kinder Erbarmet, so erbarmt sich Gotthilfet gern den Armen, Nimmt sich all der Sünder, Wenn fie vom Frevel sich zu sein Dur mac mener sein chan erhä ht em zärt . Wer e All lt er Erb Mit lich ke arz ihm bekehren, Ihn wieder ehren. 7. Von Ewigkeit zu Ewigkeit erhebet Den Himmel und die weite Welt, Und Sein Antlik Gott auf den, der heilig le= was drin lebt und webet. 6. Herr! deine Werke und Gewalt bet; Er krdnet ihn auf jedem ſeiner Pfa Die sollen hie aufErden Den Menschen de Mit Treu' und Gnade. kindern mannichfalt Mit Macht verküns 8. Wohl allen denen, die ihn standhaft det werden ! Dein Reich, Gott! ist ein lieben, Die sein Gesetz mit Treu' und Eis ewig Reich , Und deiner Herrschaft ist fer üben ! Sie finden Schuß und jeden nic hts gleich; Sie bleibet jezt und ewig. edeln Segen Aufseinen Wegen. 7. DerHerr verstößt die Sünder nicht, 9. Gott hat im Himmel ſeinen Stuhl Wenn sie den Fall beklagen ; Er ladet gesehet; Da herrscht er über alle, wågt nicht vor sein Gericht, Die nieder sind Mens und schäßer Der chen Thaten und geschla gen. In keiner Noth er die ver bestimmet ihnen, Was sie verdienen . läßt, Die sich an ihn ergeben fest, Und 10. Lobt, Menschen , lobt, ihr seine Hülfe | bei ihm ſuchen. Diener, rühmet, Erhebt den Gnådigen ! 8. Herr ! Aller Augen warten dein ; ſein Lob geziemet Den Knechten Gottes, Du giebest ihnen Speiſe Zur rechten Zeit, und den Herrn erheben, Bringt Heil und allgemein Man dich, o Vater! preiz daß Leben. se. Du thust auf deine milde Hand, Und 11. Lobfingt, lobfingt, ihm alle ſeine ſåtti gst alles in dem Land Mit Laft and Werke ! An allen Orten preiset seine Wohl gefa llen . Stärke! Lobsinge Gott, den ich zumHeil 9. Groß ist der Herr, und ganz gerecht mir wähle, Auch meine Seele ! In allen seinen Wegen ; Drum ſegnet Er Joh. Andr. Eranier. auch das Geschlecht, Das geht auf seinen Mel. Nun freut euch liebe Chriften : Gemein 2c. Stegen. Und wie Er heilig ist und rein, So liebet Er auch die allein, Die heilig (Der 145. Pfalm.) ihm wandeln. vor 58. Mein Gott und König , deine Der Herr ist allen denen nah, Die 10. Gut und Huld will ich erheben : Ich flehend vor ihn treten; Er ist bei allen Ge fre mei mü In udi nem will aus th gem denen da, Die kindlich zu ihm beten. ganzen Leben, Gott! alle Tage preiſen Frommen Flehen er erhört, Vor ihm Der ewi glich Vor dich, Und deinen Namen ihr Seufzen werth, - Er läßt sie all ist Jedermann erhöhen. Hülfe finden. 2. Sehr groß und löblich, Herr, du 11. Der Herr behütet våterlich, Die bist! In Nöthen kannst du rathen ; Die ihn von Herzen lieben : Dochdie vertilget Größe unaussprechlich ist ; Man singt von deinen Thaten. Davon erzählet Kin er, die sich In Sünd' und Bosheit üben. Mein Mund soll stets nach deinem Wort, des Kind , Weil alle allenthalben sind alles Fleisch soll immerfort, Herr, und Voll Weisheit, Güt' und Stärke. deinen Namen loben. VII . VII. Liebe und Güte Gottes. 12. Gott Vater, Sohn und heil'ger Geist, Ohn' Anfang und ohn' Ende, Du, der mir tausend Guts erweist, Du seiner Allmacht Hände: Sey von mir jezt und allezeit , Von nun an bis in Ewigkeit, Gelobet und gepriesen ! 29 mit frohem Triebe Dich unsre dank erfüllte Brust. Da, Vater, ohne Grån zen Ist deine Gütigkeit ; So weit die Himmel glänzen, Uebst du Barmherzig keit. Du siehst mit Wohlgefallen Auf das, was du gemacht ; Haſt den Geſchd pfen allen Nur Gutes zugedacht. Durchbrecher aller 2C, Mel. 2. Uns ewig zu beglücken, Erschufft Zufluch Mein t ist die Liebe, Die du uns und deine Welt , Die hier schon e 59. für mich ins Elend kam ; und aus ewig zum Entzücken So macht'ge Wunder in treuemTriebe Schuld und Strafen über fich hält. Nochgrößrer Güte Proben Hat nahm; Die den Tod für mich geschmecket, deine Waterhand Uns droben aufgehoben, Die der Höll' ein Schrecken ward, Die Imrechten Vaterland. Uns dahin zu ers sich nach mir ausgestrecket, Die verscho heben, Gabst du den Sohn herab, Der nend mein geharrt. liebevoll sein Leben Für uns Verlorne 2. Meine Zuflucht ist die Liebe, Die gab. mich endlich zu sich zog, Und durch ihre 3. Wie groß ist deine Gnade ! Wer ist Almachtstriebe Meinen Jammer über so reich an Huld als du ? Auch auf dem wog; Die mich gnådig überwunden, Sündenpfade Siehst du uns voller Lang Mich der falschen Luft entrückt, Michmuth zu. Du lockes t uns zur Buße ; Und ans fanfte Joch gebunden, Und mich an fallen wir gebeugt In Reae dir zu Fuße, ihr Herz gedrückt. Dielügenfrei von Beßrung zeugt, Dann 3. Meine Zuflucht ist die Liebe, Die schenkest du uns Armen Auch Trost in michhebet, die mich trågt; Die die aller Christi Huld Und tilgest aus Erbarmèn zártsten Triebe, um mich zu vollenden, Die ganze Sündenschuld. hegt; Die mich Tag und Nacht bewachet, 4. Mitjedem neuen Morgen Ist dei Die ohn' End' an meiner Statt Sorget, wirket, Alles machet, Und mein Heil vorne Vatergüte neu ; Auch unsern stillsten 1 Sorgen kommst du zuvor mit Vaters Augen hat. Urquell aller Gaben, Du weißt, 4. Meine Zuflucht ist die Liebe, Die treu . michwarnet, zieht und lehrt ; Die durch was uns gebricht ; Und was wir nöthig ihrer Weisheit Triebe Dem, was mir haben, Versagest du uns nicht ! Wie soust schadet, wehrt; Die von außen und sind der Menschen Tage Von deinem von innen um meinWohl beschäftigt ist; Wohlthun voll ! Du sendest selbst die Die, wenn Rath und Trost zerrinnen, Plage, Daß sie uns helfen soll. Meiner dennoch nie vergißt. 5. Wer sollte dich nicht lieben ? Du 5. Meine Zuflucht ist die Liebe, Die hast uns ja zuerst geliebt, Du bist uns der Trübsal Schmerzen stillt; Die vom treu geblieben. So viel wir Böses auch Reichthum ihrer Triebe Mich mit süßem verübt. Mit Gnaden uns zu ſegnen, IsŃ Troft erfüllt; Die das Leiden dieser Zei ewig deine Luft ; Dirliebend zu begegnen, ten Aufe Vollkommenste besiegt, und Sey stets auch unsre Lust! Zu ehren dei durch reine Seligkeiten Unvergleichlich nen Willen, zu suchen Christi Heil Und überwiegt. sein Gebot erfüllen, Sey unser bestes 6. Meine Zuflucht ist die Liebe, Die Theil! in Noth und Lod besteht; Die mit un 6. Wer hier auf seinen Wegen Dein umschränktemTriebe Aufdie Ewigkeiten Jesuswort vor Augen hålt , Den sezest geht ; Die mich bis zumThrone bringet, du zum Segen hier, und noch mehr in Die mein freigemachter Mund Dann mit jener Welt. Du schaffst ihm selbst aus ew'gem Dant befinget. — Jefu, denk an Leiden Den herrlichsten Gewinn , Und deinen Bund ! führest ihn zu Freuden, Zum ew'gen Sie ge hin. Wie groß ist deine Güte! Mich Met. Nun lob' mein' Seel' den Herren ic. ihrer stets zu freun, Laß, Gott, auch Gott, du bist die Liebe! Und mein Gemüthe Voll deiner Liebe seyn ! 60. wohlzuthun ist deine Luft. Drum preiſt | 1 30 Erstes Buch. Ton! Fallt vor den Thron ! Preis sey dem Vater und dem Sohn ! 7. Komm' auch du , o meine Seele ! 61. du großer Gott der Liebe, Der du voll zarter Liebestriebe Stets gegen Die edeln Wunder nicht verhehle , Die dein Geschöpfe bist! Der , obgleich wir Gottes Lieb' an dir gethan. Was in allen abgewichen , Obschon dein Bild in uns Creaturen Er schaffen will auf tauſend verblichen , Sich zu uns neigt in Jesu Spuren, Fing er in dir auch guådig an, Christ, Damit wir würden neu Und vom Und führt es kräftig fort Durch sein le Verderben frei: Herr ! du machest Auch | bendig Wort Zur Vollendung. I was Mel. Wachet auf, ruft und 2c. mir ihn kund, Den Gnadenbund ; Deß wird's seyn ! Stimm' freudig ein: Gott dank ich dir mit Herz und Mund. sey Lob, Preis und Ehr' allein! 2. O wer wollte dich nicht preisen ? Wer wollte dich nicht Liebe heißen, Da Mel. Wer nur den lleben Gott läßt 2c. du doch deine Feinde liebst ? Und den armen Creaturen, Die ohne dich zur 62. welch ein Troft für meine See Hölle fuhren , Dein Vaterherz zu eigen le, Daß, Gott , bei dir Vergebung ist, gibst ! Dein Herz, das beste Theil, Das Und daß du, wenn ich Schwacher fehle, wunderbare Heil , Das sie ewig Nun Mir nicht ein strenger Richter bist ! Wie mehr beglückt, Im Grund erquickt, und könnt' ich sonst vor dir bestehn, Und der dem Verderben ganz entrückt! verdienten Straf entgehn? 3. O wer wollte dich nicht loben, Da 2. Ja , deine Gnade ist mein Leben ; du, mein Gott, in allen Proben Bestån: Aus ihr fließt Heil und Trost mir zu. dig bleibest, der du bist : Lauter heiliges Wer ist zum Schonen und Vergeben, Erbarmen, Ein Segensbrunn für alle Vater, williger, als du ? Du, den nur Armen Im Sohn der Liebe, Jesu Christ ! | unser Wohl erfreut, Erzeigst uns gern , O große Gotteslieb' ! O Herz des Va Barmherzigkeit. ters, gib Mir die Gnade, Daß ich fort 3. Mit Zuversicht darauf zu hoffen, an Dich jedermann Nur als die Liebe Heißt uns, gesandt von dir, dein Sohn preisen kann! Durch ihn steht uns der Zutritt offen Zu 4. Ower wollte dich nicht lieben, Und deinem ew'gen Gnadenthron, Wenn wir in der Liebe sich nicht üben, Da du so gut uns täglich nur bemühn , Der Sünde so freundlich bist? Ach , wenn du dich schudden Dienst zu fliehn. 4. Wohl mir, wenn deine Gnad' und gibst zu schmecken Und låssest uns dein Herz entdecken Jn unsrem Heiland Jesus Treue Mein Herz zu deiner Liebe rührt, Christ, Wie werden wir erquickt, Bele: Mich über mein Vergehn zur Reue, Zur bet und entzückt! Und wir rufen Zu sol Sorgfalt in der Bessrung führt ! Dann cher Stund Mit Herz und Mund : find' ich auchin deiner Huld Gewiß Ver= Liebestiefe sonder Grund! zeihung meiner Schuld. 5. Gott, du Quell der Herrlichkeiten ! 5. Und, o wie wohl ist meiner Seele, Dir Lob und Ehre zu bereiten, Sey ewig Wenn ihr dein Friede nicht gebricht ! Ob meines Lebens Ziel. Lieben laß mich dich dann auch außres Glück mir fehle, Fehlt und loben Hier unten, bis ich einst dort | mir doch wahre Ruhe nicht ; Und die ist oben Empfang ein neues Harfenspiel, mehr als Alles werth , Was sonst die Und am krystallnen Meer Zu deines Na Welt für Glück erklärt. mens Ehr' Dir darf singen Mit vollem 6. Dann bin ich froh und gutes Mu Klang Mein Lebenlang Den neuen, thes Bei jeder Furcht , in jedem Leid ; Dann hoff'ich von dir lauter Gutes Für himmlischen Gesang! 6. Weisheit, Lob und Preis und Står meine Zeit und Ewigkeit. Des Himmels ke Sey Gott, dem Herrn all ſeiner Werke, | Vorschmack hab' ich hier , Hab' ich nur Von Ewigkeit zu Ewigkeit ! O ihr Werke Frieden, Gott, mit dir. aller Orten, Die ihr von ihm geschaffen 7. Gib, daß ich dieß zu Herzen faſſe, worden, Ihr Menschen, Engel, seyd be- | Und mich zum Fleiß der Heiligung Durch reit, Dem großen Jehovah Ein ew'ges deine Guade leiten lasse , So fehlt mir Gloria Vorzusingen ! Stimmt an den | nie Beruhigung; Und tröſteſt du mein VII. VII . Liebe und Güte Gottes. 31 Herz, o Gott, So halt' ich treulich dein 8. Ich bin sehr matt ; erquicke mich! Gebot! Kraft, Kraft fehlt meinem Herzen; 6. Dann komm' ich auch zum innern | Komm', daß mein Geist erhebe ſich ! Hilf Frieden, Den kein Verderben unterbricht, mir von meinen Schmerzen ! So komme Uad freue mehr noch, als hienieden, Mich denn, mein Eigenthum, Ach ! nimm mich in des höhern Lebens Licht, Des großen an zu deinemRuhm, Und laß mich mit Glücks, im Herzen rein, Und dir, Gott, dir leben. 9. Mein Ein und Alles sollst du seyn, angenehm zu seyn. Mein Heil, mein Trost und Leben ! Ju Mel. Gottlob, ein Schritt zur Ewigkeit 2c. Fröhlichkeit, in Kreuzespein Will ich 63. Sen hochgelobt in Ewigkeit mich dir ergeben ; Wie du mich führst Mein Gott, für deine Güte , Die mir und führen wirst , Will ich dir folgen, bisher zu aller Zeit Erfreut Herz und edler Fürst ! Als mit verbundnen Augen. Gemüthe, Die mich in Trübsal ange 10. Ermuntre dich, mein tråger Geist, blickt, Mein Leben tausendfach erquickt, Auf, auf! ich seh' mit Schmerzen, Wie Und wunderbar erhalten! du nicht thust , was Gott dich heißt; 2. Dank sey dir, daß du dich mit mir Willst du dein Heil verscherzen ? Auf Im Glauben hast verbunden, Aus heißer auf! ermanne dich in Eil', Ergreife das Lieb' am Kreuz auch dir Erkauft mit Blut erworbne Heil, Und laß dir's niemand und Wunden , Daß mir dein Tod gibt rauben ! süße Ruh, Und ich, o Auferstandner du, Durchbrecher aller Bande ic. Mel. In dir hab' ew'ges Leben. 3. Lob für den Gang zum Vaters 64. Singet Gott, denn Gott istLiebe ; Thron , Der mir ein gut Gewissen Ge Liebe, die da ewig währt ; Singe durch bracht hat, o du Gottes Sohn! Dein des Geistes Triebe, Wer es an sich selbst darf ich jest genießen ; Dein Geist vers erfährt ! Wenn sein Eifer muß entbren fichert mich nun frei, Daß ich ein Kind nen, Brennt er bis zum Höllengrund ; des Höchsten sey, und deines Himmels | Wenn er sich läßt Liebe nennen, Wird es Erbe. allen Himmeln kund. 2. Liebe, die er im Erkenntniß Seines 4. Ich seh den hohen Himmel an, Der soll mein Wohnhaus werden ; Mein Sohnes uns bezeugt ; Liebe, welche das Herz schwingt sich, so hoch es kann, Hin Verständniß Aller Menschen übersteigt, auf von dieser Erden, zu dir, o mein Du bist weit ob allen Kindern , Du Immanuel! Der du mich labst, o Gna- währst lang, auf alle Zeit, Du reichst denquell, Mit deinen edlen Gaben ! tiefzu armen Sündern, Du führſt hoch 5. Was ist, mein Herr! dein Knecht zur Herrlichkeit ! 3. Liebe, die mein Herz darf glauben, vor dir, Daß er so viel darf nehmen ? Was ist der Sünder, daß ihn hier Die Wenn sie mein Verstand nicht faßt, Laß Schuld nicht darfbeschämen ? Ach, Herr, den Feind mich dir nicht rauben, Der uns du Schöpfer aller Ding', Ich bin deß als Geliebte haßt ! Liebe, laß es mir ge Alles zu gering ; Will's doch in Einfalt lingen, Dich zu kennen, wie du bist! Lie= glauben! be, lehr' mich ewig fingen, Wie es Got= Ph. Fr. Hiller. 6. Was geb' ich dir nun wiederum, tes würdig ist! Mein Hirt, für solche Weide ? Ich bin Mel. Wunderbarer König 2c. und bleib' dein Eigenthum In Freud' Gönne und auch im Leide ! Ich geb', so gut ich's 65. Unumschränkte Liebe , geben kann, und nehmefroh im Glauben blöden Augen, Die zum Jrdischen kaum an, Was du aus Gnaden schenkest. taugen, Daß sie in die Strahlen Deiner 7. O Jesu, meinen Glauben stårk ! Langmuth blicken, Die den Erdkreis huld Im Glauben kann ich siegen ; Sonst ist's reich schmücken, und zugleich Freuden ja eitel Menschenwerk, Und bleibt auf reich, Bdsen und den Deinen , Wie die einmal liegen. Ein Mensch hat hiezu | Sonne scheinen. feine Kraft ; Wo mir dein Geist nicht 2. Wasser, Luft und Erde, Ja, dein Hülfeschafft, Bin ich leicht überwunden. ganz Gebiete Ist ein Schauplah deiner 32 Erstes Buch. 3. So laß ich dich nun walten, Die Güte; Deiner Langmuth Ehre Wird durch neue Proben Immer herrlicher er weil du so barmherzig bist. Du pflegst hoben. Owie weit, Owie breit Schwingt nicht Zorn zu halten, Es reuet dich in kurzer Frist; Wenn du, beinah gezwun fie ihre Flügel Ueber Berg' und Hügel! 3. Was wir davon denken, Was wir gen, Die Menschen strafen mußt, Wird sagen können, Ist ein Schatten nur zu bald dein Zorn verdrungen. Zum Leben nennen ; Tag für Tag zu schonen, Tag hast du Lust, Du streckest aus dieHånde, für Tag zu dulden , So viel Millionen | Rufft alle Welt zu dir, Dein Lieben hat Schulden, Und dazu Ohne Ruh Lieben, kein Ende, Dein Herz brennt für und für. diedich hassen; Herr ! wer kann das fas 4. KeinMenschward je verlassen, Der nur mit Glauben hat gewußt, Beständig sen? 4. Du vergiebest Sünde , Hdrst der dich zu fassen, Denn Gutes thun ist deine Sünder Flehen, Wenn sie weinend vor Lust; Du hdrest den Elenden , So bald dir stehen ; Deine Rechte dråuet , Und er zu dir schreit, Vergiß'st auch nicht, zu erbarmt sich wieder, Legt die Pfeile gerne senden Die Hülf' in Leidenszeit ; Ja, nieder, Da man doch, Wenn du noch wer aufdieſer Erden Nur fleht um Schuß Sie kaum weggeleget , Dich zum Zorn und Rath , Der soll erhalten werden Durch deine Wunderthat. erreget. 5. Herr, es hat noch keiner, Der zu 5. Du bist sehr groß und mächtig, dir gegangen , Statt der Gnade Recht | Dein Scepter zwingt die ganze Welt, empfangen; Wer zu deinen Füßen Sich Dein Thron ſteht hoch und prächtig, Du mit Thränen senket , Dem wird Straf starker Siegs- und Himmelsheld! Doch und Schuld geschenket ; Unser Schmerz bist du auch so gütig, So liebreich, so ge= Rührt deinHerz, Und du willst der Ar lind, So freundlich und demüthig, Wie men Gnådig dich erbarmen. nirgends Menschen sind. Du bist ſo treu´ 6. Höchster, sey gepriesen , Daß du von Herzen , Daß ich , von dir geliebt, so verschonest, und uns nicht nach Wers Nicht achte Noth und Schmerzen, Noch, ken lohnest; Deiner Hand sey Ehre, Die was mich sonst betrübt. 7. Drum will ich mich nicht schämen, so wohl regieret, Und mit Ruhm das 7 Scepter führet ; Fahre fort, Zions Hort, Mein Gott ! zu deiner Lieb' und Huld Langmuth auszuüben Und die Welt zu Stets meine Flucht zu nehmen, So oft lieben! Joh. Jac. Rambach. † 1755. mich drückt die Sündenschuld. Du bist in allen Plagen Mein Helfer, Schutz und Hort, Ja, mitten auch im Zagen Er Mel. Nun lob' mein' Seel' den Herren. quicket mich dein Wort ; Du bleibst ohn' 66. Wer kann in diesem Leben, In alles Wanken Mein Trost zu jeder Zeit, dieser kurzen Pilgerzeit , Nach Würden | Dafür will ich dir danken Jeht und in je erheben, Gott, deine Gut' und Freund Ewigkeit! lichkeit? Du thust, was wir begehren, Eigne Melodie. Du schüßest Jedermann , Willst Groß' und Klein ernähren, Nimmst dich der 67. Wie groß ist des Allmächt'gen Kranken an, Verſorgest Wittwen, Wai Güte ! Ist der ein Mensch, den sie nicht sen, Bist niemand gram noch feind ; Wer rührt, Der mit verhärtetem Gemüthe sollte dich nicht preiſen, Du großer Men Den Dank erstickt, der ihm gebührt ? Nein, seine Liebe zu ermessen, Sey schenfreund ! 2. Du hast ein Wohlgefallen An deis ewig meine größte Pflicht. Der Herr ner armen Creatur, Man findet wohl bei hat meiner nie vergessen , Vergiß, mein Allen, Herr ! deiner Wohlthat klare Herz , auch seiner nicht ! Spur; Du hast an deine Kinder Viel 2. Wer hat mich wunderbar bereitet? Gut' und Treu' gewandt, Und krdnst das Der Gott, der meiner nicht bedarf. Wer Land nicht minder Mit reicher Segens: hat mit Langmuth mich geleitet ? Er, hand. Du hörst der Armen Schreien, dessen Rath ich oft verwarf. Wer stärkt Bist der Geplagten Stårk , Und läffest ben Frieden im Gewissen ? Wer gibt dem wohl gedeihen All' unser Håndewerk. Geiste neue Kraft? Wer läßt mich so VIII. Langmuth und Geduld Gottes. 33 viel Guts genießen ? Ist's nicht sein 5. Dieß ist mein Dank, dieß ist sein Arm, der Alles schafft ? Wille, Ichsoll vollkommen seyn, wie Er. 3. Blick, o mein Geist ! in jenes Le So lang ich dieß Gebot erfülle, Stell' ich ben, zu welchem du erſchaffen bist, Wo | ſein Bildniß in mir her. Lebt seine Lieb' du, mirHerrlichkeit umgeben, Gott ewig in meiner Seele , So treibt sie mich zu sehn wirst, wie Er ist. Du hast ein Recht jeder Pflicht ; Und ob ich schon aus zu dieſen Freuden , Durch Gottes Güte Schwachheit fehle, Herrscht doch in mir find ſie dein. Sieh, darum mußte Chri- | die Sünde nicht. stus leiden, Damit du könntest selig seyn. 6. Gott! laß deine Gut' und Liebe 4. Und diesen Gott sollt' ich nicht eh- | Mir_immerdar vor Augen seyn ! Sie ren, und seine Güte nicht verstehn ? Er stårk' in mir die guten Triebe, Mein gan sollte rufen, ich nicht hören ? Den Weg, zes Leben dir zu weihn ! Sie tröste mich den Er mir zeigt, nicht gehn ? Sein Will' zur Zeit der Schmerzen , Sie leite mich ist mir ins Herz geschrieben, Sein Wort zur Zeit des Glücks , Und sie besieg' in bestärkt ihn ewiglich : Gott soll ich über meinem Herzen Die Furcht des letzten Alles lieben, und meinen Nächsten, gleich Augenblicks ! C. F. Gellert. als mich. VIII. Mel. Langmuth und Geduld Gottes. Ein Lämmlein geht, und trägt 2c. straucheln , sie verirren sich , Sie fallen 68. Getreuer Gott, wie viel Geduld oft, verlassen dich und deine heil'gen Erzeigest du uns Armen ! Wir häufen Wege. 5. Wie hättest du, o Herr, das Recht, täglich Schuld auf Schuld, Du håufest dein Erbarmen. Was ist des Menschen Sie wieder zu verlassen , Und einen uns Lebenslauf? Er ist verderbt von Jugend getreuen Knecht In Ewigkeit zu haſſen ! auf, Sein Sinn ist dir entgegen ; Und Doch ach, das kann dein Herze nicht, doch, oBater, suchst du ihn Von seinen Das von Erbarmen wallt und bricht, Sünden abzuziehn, Zur Buße zu bewe Wenn deine Kinder fehlen ! Es hat Ge gen. duld , so lang es kann , Es nimmt sich 2. Der Menschen Elend jammert dich; ihrer Schwachheit an, Und wacht für Wenn sie sich selbst verstocken, So willst ihre Seelen. du fie doch väterlich Durch Gute zu dir 6. Du rufest ihnen in Gefahr, So oft locken. Wie trugest du so lange Zeit Die ſie irre gehen, Reichst ihnen deine Hånde alte Welt mit Gütigkeit , Bis sie die dar , Von Sünden aufzustehen; Du Fluth verheeret ! Wie lange sahst und lockest sie mit Vaterhuld, Versprichst, riefest du Dem Volk einst in der Wüste durch Jesum ihre Schuld Barmherzig zu, Bis sich ihr Herz belehret ! zu vergeben , Gibst reichlich Glauben, 3. Du gibst dem Sünder Zeit und Geist und Kraft, Und dann am Ziel der Raum , Der Strafe zu entgehen ; Du Pilgerschaft Ein ewig Freudenleben. 7. Langmuth, der nichts gleichen låssest auch den argen Baum Nicht ohne Pflege stehen. Du wartest sein und su kann , Leit' uns durch dein Erbarmen! chest Frucht, Und wenn du gleich umsonst Sieh künftig auch geduldig an Die gesucht, Hörst du nicht aufzu bauen. Du Schwachheit deiner Armen ! Was hålf ' schonest sein von Jahr zu Jahr, Du, es, wenn dein Herz bisher Voll Gür' Jesu, bittest immerdar, Eh' er wird ab und Huld gewesen wär', Und nun sich gehauen. wenden sollte ? Wenn deine mächt’ge 4. Gerechter Gott ! so große Huld Gotteshand , Die bisher Strafen abge Erzeigst du frechen Sündern ! Und hast wandt, Uns nun verderben wollte? nicht weniger Geduld Mit deinen schwa 8. Drum, ew'ge Güte, trag' uns noch chen Kindern. Sie werden ja , wenn Um Chriſti Tod und Schmerzen ! Ere. Fleisch und Welt Und Satan ihnen Neze wecke recht und rühre doch Die trågen, stellt, Oft sicher, matt und tråge. Sie | sichern Herzen. Daß deine Huld und 3 Knapp's geistl. Liederbuch. 84 Erstes Buch. Vatertreu' Uns ja kein Schild der Bos- | thum solcher Gütigkeit Zur Buße leiten heit sey, Daß wir das Arge haſſen, Und laſſen ! Soh. Chrifilan Zimmermann, 1785. uns noch in der Gnadenzeit Den Reich IX. Mel. Treue und Wahrhaftigkeit Gottes. lebe, die du elnft zum Bilde ze. Mel. Auferstehn, ja auferstehn 26. 169. Amen ! Amen ! lauter Amen Hat 70. Der Herr ist treu , der Herr ist des treuen Gottes Mund ; ' Ewig führet | ewig treu ! Und alle Morgen neu Strahlt er den Namen, Daß er aller Wahrheit seine Güte. O, daß mein Dank ihm glüh Grund. Was er sagt, trifft alles ein, Este Für alle Treu', Tagtäglich neu ! 2. Der Herr ist treu, er hålt, was er muß Ja und Amen seyn. 2. Menschen können ja wohl trügen, verspricht. Er läßt die Seinen nicht In Lügnerpflegen sie zu seyn . Gottes Mund bångster Stunde ; Treu seinem Segenss kann niemals lügen, Denn er hafſet fal bunde, Steht er uns bei. Der Herr ist schen Schein; Er treibt mit uns keinen treu. Scherz; Wie fein Wort, so ist sein Herz. 3. Der Herr ist treu, und was er will 3. Die Verheißung kann verziehen ; und thut, Ist immer recht und gut. Nicht Kommt nicht bald , was er verspricht, | droht im Grimme Uns seine Donner Muß man doch den Zweifel fliehen, Weil stimme: Nein, Liebe spricht ; Wir beben er sein Wort niemals bricht. Ist die nicht. rechte Zeit nur da, So wird alles lauter 4. Der Herr ist treu, er forget våter: Ja. lich Für sein Geschöpf, für mich. Auch 4. Hat er es doch so gehalten Von Sünd' und Fehle Lenkt er zum Heil der dem Anbeginn der Welt ; Seine Wahr Seele. Rühmt laut und frei: Der Herr heit wird auch walten, Bis die Welt in ist treu. 5. Der Herr ist treu, uns ſtårket ſeine Asche fällt, Weil er, wie er nie gethan, Macht, und nimmt uns treu in Acht Sich nicht selbst verläugnen kann. 5. Einmal sprach er nur: ,,Es wer Vor Satans Raube. Und ſinkt auch uns Da zuvor kein Wesen war; Da der Glaube, Bleibt er doch treu , Und war Himmel und die Erde , Die sein steht uns bei. 6. DerHerr ist treu, o füßes Gnadens Machtwort stellte dar. Also bleibt es noch dabei, Daß ihm nichts unmöglich wort ! Sey du mein Fels und Hort ! Ob Alles scheide , Bleibst du doch meine sey. 6. Nicht ein Wort ist, das vergebens Freude. Die Welt vergeht ; Dieß Wort K. B. Garve. Aufdie Erde fallen kann ; Also gibt das | besteht ! Wort des Lebens Sich als treuen Zeu Mel. Wach' auf, mein Herz, und ſinge 27. gen an. Der uns seinen Sohn versprach, Kam auch seinen Worten nach. 71. Du kannst's nicht böse meinen, 7. Wohl, mein Herz , du sollst ihm Mein Jesu, mit den Deinen, Du Brunne trauen ! Was er dir verheißen hat, Wirst quell aller Güte, Du treuestes Gemüthe ! du auch erfüllet schauen, Kommt es auch 2. Du kannst's nicht böse meinen; nicht gleich zur That. Spart er's auch Dein Blut verläßt ja keinen; Dein Wort oft weit hinaus, Es wird doch ein Amen | läßt Alle hoffen, Dein Herz steht Allen draus. offen. 3. Du kannst's nicht böse meinen, 8. Amen ! Herr , du willst erfüllen, Was dein treuer Mund verspricht; Das Wenn du das Glück läß'ſt ſcheinen ; Du erwart' ich nun im Stillen , Bis sich's | willst alsdann mit Segen Zur Buße uns offenbart im Licht, Daß du die Erfüllung bewegen. gebst. Amen ! ja, so wahr du lebst ! 4. Du kannst's nicht bdse meinen, Schmolle. Wenn du uns läſſeſt weinen ; Die schwes ren Kreuzesschläge Sind lauter Liebess wege. 85 IX. Treue und Wahrhaftigkeit Gottes. 5. Du kannst's wicht böse meinen , | chem ewig uns Heil kömmt durchJeſum Und züchtigst nur die Deinen , Damit Christ. fie in den Wehen Als reines Gold be Mel. Es ist nicht schwer, ein Chriſt ze. stehen. 6. Du kannst's nicht böse meinen ; 73. Getreu ist Gott, und bleibt ge Das kann kein Mensch verneinen ; Die treu; An dieser Treue laß ich mir genu milde Batertreue Ist alle Morgen neue. gen ; Das bleiber wahr , das rühm' ich 7. Wohlan ! drauf will ich's wagen, ohne Scheu, Wenn Teufel, Welt und alle Mich nicht mit Zweifeln plagen; Mir Herzen lugen ; Nur wer nicht glaubet, gnüget an dem Einen : ,,Gott kann's wird an ihm zu Spott ; Getreu ist Gott. nicht böse meinen !" 2. Getreu ist Er ; er hat's gethan ; 8. Das will ich stets bedenken ; Es Das that mein Herz nicht selbst, das un soll mein Leben lenken , Mich recht mit getreue; Daß ich geglaubt, und heute Gott vereinen; Er kann's nicht böse meis glauben kann, Das ist von ihm, er hilft nen. mir stets aufs neue ; Drum ſing'ich ihm, 9. Es ist mein Licht im Leide, Mein und singe mehr und mehr : Getreu ist Er! Bahlspruch, meine Freude, Kraft, Mark 3. Er wird es thun, ich zweifle nicht; in den Gebeinen : Gott kann's nicht böse In allem läßt er seine Treue preisen ; meinen. Und da mein Herz mir selber nichts vers 10. Herr, laß dein treues Meinen spricht, So gilt sein Wort : ich laſſe euch Mir stets im Herzen scheinen; Erhalt' nicht Waisen ! Ichdarfgetrost in Gottes mich bei dem Einen : ,,Du kannst's nicht Treue ruhn ; Er wird es thun. Ph. Fr. Hiller, böse meinen!" Dr. V. E. Löscher. Mel. Eo führst du doch recht seltg 1c. Mel. Nun danket alle Gott 2c. 74. Gott ist ein Fels, er steht uns 72. Es hilft uns unser Gott , Er ewig feste, Ist, wie er war, und bleibt's höret unserFlehen ; Wir dürfen stets ges in Ewigkeit . Sein Herz ist treu , sein trost Zu seinem Throne gehen ; Wenn Werk ist stets das beste , In ihm nur wir in Demuth ihm Nur klagen unsre find't ein Herz Zufriedenheit . Bleib' ich Noth, So werden wir erhört, So hilft an ihm, so bin ich stets bewahrt; Vers uns unser Gott. laß ich ihn, so hab' ich lauter Noth. Sein 2. Es hilft uns unser Gott, Der Alles Wort ist fest, und hilft mir aus im Tod, weiß und siehet, Dèm auch das Innerste | Indem es uns das Leben offenbart . Des Herzens nicht entfliehet; Ja, Alles, 2. Gott ist ein Fels ; wenn Erd' und was uns fehlt, und unser sehnlich Flehu, Himmel schwinden, Da wird der Trost Das hat der Höchste schon Von Ewigkeit der armen Welt zu Spott. Der Glaube erſehn. kann auf diesen Fels sich gründen , Der 3. Es hilft uns unser Gott, Der Alles ihmnicht weicht. Er bleibt derselbe Gott. wohl vollführet , Und auf das Weiseste Herz, ruh' auf ihm, ſo reißt kein Sturm Zu aller Zeit regieret ; Sein herrlicher dich um. O ja, mein Gott, du bist's, auf Verstand Sieht es am besten ein, Was den ich trau', Von meinem Heil trågst uns wahrhaftig mag Gut oder schädlich | du den ganzen Bau. Du bist der Fels; ſeyn. dir nur gebührt der Ruhm! Ph. Fr. Hiller. 4. Es hilft uns unser Gott, Der alle Macht befizet, Dem nichts unmöglich ist; Wohl uns, daß er uns schüßet ! Ist unserLeidengleich Gar viel und mancher: lei: Getrost und unverzagt ! Die All macht steht uns bei. 5. Es hilft uns unser Gott, Den un ferJammer kränket, Der sein erbarmend Herz Auf unser Bitten lenket ; Der aller Gåte voll, Die Liebe selber ist, Von wel Mel. So führst du doch ze. 75. Gott ist getreu ! er selbst hat's oft bezeuget ; Hier ist sein Wort : das gilt doch ewiglich. Er hat zu mir ſein Vaterherz geneiget, In keiner Noth will er verlassen mich. An meiner Treu' er mangelt mancherlei; Das wußte, der mit mir den Bund gemacht . Und der 3 * 36 Erftes Buch. mein Elend pünktlich überdacht, Und an jedem Orte, Auf jeden Fall , in dir schenkt mir doch das Wort : Gott ist ges gewaffnet bin. Es werde deine Treu' mir treu ! stündlich neu ! Nur laß auch mich dir im 2. Gott ist getreu ! das hab' ich dei mer treuer seyn, Bis ich durch dich voll nem Munde Oft nicht geglaubt, du from end't vor dir erſchein', Und ewig rühmen mes Vaterherz! Ich ångstete mich in der kann : Gott ist getreu! Joh. Muthmann, Superintend. zu Pößneck Prüfungsstunde, Und häufete vergeblich in Sachsen. meinen Schmerz; Eh' ich's gedacht, da war die Noth vorbei. Das hab' ich nun Met. Wie groß ist des Allmächt’gen ic. so oft und viel erlebt ! Schande, wenn mein Herz aufs neue bebt! It's nicht 76. Gott ist getreu ! O Wort des Lebens, Wie ſtårkeſt, wie erhebſt du mich! noch heute wahr: Gott ist getreu? 3. Gott ist getreu ! ich wag's des Heil mir ! ich traue nicht vergebens, Du Wortes wegen Auch jetzt auf dich, o Va stehst mir fest und ewiglich. Wie hab' ich ter, als dein Werk, Mein Jesus, auf dein es so wahr befunden, In Kreuz und Blut und Osterſegen, Gott heil'ger Geist, Aengsten mancherlei ! In der Versuchung auf deine Gnad' und Stärk ! Ich bin bangen Stunden Erfuhr ich es: ,,Gott nichts werth ; o das bekenn' ich frei ! ist getreu!" Weg, Eigenwerk, dein Schimmer reicht 2. Gott ist getreu ! Der Hölle Wu nicht weit ! Mein Element ist nur Barm then, Der Trübsal Wellen gingen hoch; herzigkeit, Darans entſpringt der Trost: Durch dein allmächtiges Gebieten Ward ich befreit, ich lebe noch ! Gib mir des Gott ist getreu ! 4. Gott ist getreu ! ich fühl's an mei Dankes fromme Zåhren , Gib Herzens ner Seele , An welcher er bisher so viel | demuth mir dabei ; Dich ſollen meine Lie gethan ; Weh'mir, wenn ich ſein treues der ehren , Ich jauchze dir : „ Gott ist Thun verhehle! Durchseinen Geist lieb' getreu !" ich die schmale Bahn, Sein Wort, sein 3. Gott ist getreu ! Wenn Lust zur Reich; und immer wird mir neu Sein Sünde Sich noch in meinen Gliedern Bild , wo ich's an seinen Kindern find' ; regt : Er sieht den Schmerz, den ich em Ich bin nun nimmer , wie die Welt, so pfinde, Er weiß, wie es mich nieder blind ; Fehl'ich : Gott zeigt's, Gott hilft; schlägt. Dieß sind des Herzens tiefste Gott ist getreu! Wehen, Ichseufze oft : Wer macht mich 5. Gott ist getreu ! wie oft hat er mein frei ? Glaub', Seele, glaub', so wird's Flehen Nach Wunsch erhört, in großer geschehen , Und du erfährst: " Gott ist Kümmerniß ! Und muß ich ſchon noch oft getreu !" aufHoffnung såen : Geduld ! die Frucht 4. Gottist getreu ! Ichwar gefallen ; kommt doch zuletzt gewiß. Selbst mein | Wie oft ? das weiß der Herr allein; Doch Gefühl, daß ich so elend sey, Und meine hörte er mein kindlichLallen, und machte Furcht vorm Rückfall wirket er , Nur, durch sein Blut mich rein. Wenn Alles, daß er heftiger mich beten lehr', Und Alles schien verloren , Wenn's mit der hilft doch immer durch: Gott ist getreu ! | Hoffnung war vorbei, Dann, nach dem 6. Gott ist getreu ! will mich schon Eid, den er geschworen , Erfuhr ich es : Trägheit quålen: Er trågt, er treibt, er ,,Gott ist getreu !" schenkt mir neue Kraft. Gott ist getreu ! 5. Gott ist getreu ! Wenn Lüſte ſtür willmir der Glaube fehlen, Läßt der sein men, Wenn Wollust, Zorn und Stolz Werk doch nicht, der alles schafft ; Gott sich nahn, Dann weiß er mächtig zu be ist getreu ! ob Kirch' und Polizei , Und schirmen, Und leitet uns aufebner Bahn. eigne Noth mich, und viel andre kränkt, Ja, wenn wir keinen Weg mehr wissen, Kenn' ich doch den, der alles weislich und weinend flehn : wer steht mir bei ? lenkt, Der mich auch kennt und liebt : Dann hat er ſchon das Neß zerriſſen, Und Gott ist getreu! jauchzend tdnt's : ,, Gott ist getreu !" 7. Gott ist getreu ! ach drücke die drei 6. Gott ist getreu ! An heil'ger Ståt= Worte, Dreiein'ger Gott , doch tief in te, Wenn ich zu ſeinemThron will nahn, meinen Sinn, Mit welchen ich dann wohl Um dort im glaubigen Gebete Aufs IX. Treue und Wahrhaftigkeit Gottes . 37 neue Gnade zu empfahn , Dann kommt 2. Gott ist getreu ! Er ist mein treu derSeelenfeind mit Lügen, Mit Sinnen fter Freund ! Dieß weiß, dieß hoff' ich trug und Gaukelei Und Furcht ; doch fest ; Ichweiß gewiß, daß er mich keinen Gottes Geist muß siegen. Ich bete fort : Feind Zu hart versuchen läßt. Er står fet mich, nach seinem Bunde, In meiner ,,Gott ist getreu !" 7. Gott ist getreu ! wenn meine Sun Prüfung trübften Stunde. Gott ist ges den Wie macht'ge Berge vor mir stehn, treu ! Dann läßt er mich Vergebung finden, 3. Gott ist getren ! Er thut, was er Und heißt michnur aufJeſumſehn . Dann verheißt. Ersendet mirsein Licht ! Wenn find' ich Ruhe in den Wunden, Die im dieses mir den Weg zum Leben weist, Gerichte machen frei, Die Gottes Sohn So irr' und gleit' ich nicht. Gott ist kein für mich empfunden ; Hallelujah !,,Gott Mensch, er kann nicht lügen, Sein Wort der Wahrheit kann nicht trügen. Gott ist getreu !" 8. Gott ist getreu ! In Leidenstagen ist getreu ! Nimmt er sich meiner freundlich an ; 4. Gott ist getreu ! Er handelt våter Ihm darf ich frei den Kummer klagen, lich, Und, was er thut, ist gut ; Die Den ich dem Freund nicht sagen kann. Er Trübsal auch; mein Vater bessert mich ift in jedem Trübsalswetter, In allen Durch alles, was er thut. Die Trübsal Nothen einerlei , Mein Fels, der mäch gibt Geduld und Stärke Zum Fleiß in tige Erretter; Dieß ist mein Pſalm : [ jedem guten Werke. Gott ist getreu! 5. Gott ist getreu ! Er hat uns selbst ,,Gott ist getreu !" 9. Gott ist getreu ! Was er verspro befreit Von unsrer Sünden-Noth Durch chen, Das wirket, das erfüllet er ; Er seinen Sohn, durch deſſenHeiligkeit Und hat noch nie seinWort gebrochen, Onein, blut'gen Opfertod. Damit wir möchten er thut unendlich mehr ! Wenn ich zu sei nicht verderben, Ließ er den Eingebornen nem Throne trete, Von Zweifel und von sterben. Gott ist getreu ! Mißtraun frei, So gibt er stets, warum 6. Gott ist getreu ! Er, deß ich ewig ich bete; Das heißt doch wohl : ,,Gott bin, Sorgt für mein ewig Wohl.Er ist getreu !" " rufet mich zu seinem Himmel hin, Will, 10. Gott ist getreu ! Ich hab's erfah daß ich leben soll. Er reinigt mich von ren, Von meiner Kindheit bis hieher ; allen Sünden und läßt mich Trost durch Und auch in meinen künft'gen Jahren Christum finden . Gott ist getreu ! Wird er es seyn nicht weniger. Ver 7. Gott ist getreu ; stets hat sein Va ſuchung, Leiden, Kreuz und Plagen, Die terblick Aufseine Kinder Acht. Ersieht's stürmen wohl noch oft herbei ; Doch dar mit Lust, auch wenn ein irdisch Glück um soll ich nicht verzagen : ,,Gott half, Sie froh und dankbar macht. Was uns Gott hilft, Gott ist getreu ! zu schwer wird, hilft er tragen, Und end 11. Gott ist getreu ! An meinem En lich stillt er alle Klagen. Gott ist getreu ! de, Wenn ich vollendet meinen Lauf, 8. Gott ist getreu ! mein Herz, was Befehl ich mich in seine Hånde, Er fehlt dir noch, Dich Gottes stets zu nimmt den müden Pilger auf. InJubel freun ? Sey Gott getreu, und fürchte wandelt er mein Weinen, und in Froh nichts ; mag doch Die Welt voll Falsch locken mein Geſchrei. Dann wird es son heit seyn ! Selbst falscher Brüder Neid nenhell erscheinen , Das Lebenswort : und Tücke Gereicht am Ende mir zum ,,Gott ist getreu !" F. L. Jörgens. Glücke. Gott ist getreu ! 9. Gott ist getreu ! vergiß, o Seel', In eigner Melodie. es nicht, Wie zårtlich treu er ist ! Gott 77. Gott ist getreu ! SeinHerz, fein treu zu seyn, sey deine liebste Pflicht, Vaterherz Verläßt die Seinen nie. Gott Weil du so werth ihm bist. Halt' fest an ist getreu! im Wohlseyn und im Schmerz Gott, sey treu im Glauben ; Laß nichts Erfreut und trägt er fie. Mich decket den starken Trost dir rauben : Gott ist feiner Allmacht Flügel ! Stürzt ein, ihr getreu ! Ehrenfried Liebich. Berge ! fallt, ihr Hügel ! Gott ist ge= 88 Erstes Buch. SmeL Was Gott thut, das ist wohl gethan. Leben fromm, nach sein'm Gebot , Und 78. Gott ist getreu, sein Wort ist da, darnach seligsterben; Daß ich lebe nach Das tröstliche Versprechen ; In Christo seinem Wort Also, daß ich auch lebe dort, ist's ein ewig Ja, Die Höllekann's nicht Wann er wird kommen zum Gericht, brechen, Weg Furcht und Scheu ! Gott Damit man sieht, Daß Gott verläßt die Altes Lied. cc. 1580. ist getren ; Durch ihn wird überwunden Seinen nicht! In den Versuchungsstunden . Mel. Gott, du frommer Gott u. 2. Gedenk' ich an der Feinde Macht, An ihre List und Lügen, So wird mein 80. Gott ist und bleibt getreu, Sein Herz in Angst gebracht, So denk' ich : Herze bricht von Lieben, Pflegt er gleich ,,Wer wird siegen?" Doch sie sind oft und tief Die Seinen zu betrüben: Er Spreu; Gott ist getreu, Durch ihn wird prüfet durch das Kreuz, Wie rein der überwunden . In den Versuchungsstun Glaube sey, Wie standhaft die Geduld : den. Gott ist und bleibt getreu. 3. Fällt mir mein Unvermögen ein 2. Gottist und bleibt getreu, Er hilft Zum Kampf mit Welt und Sünden, So ja selber tragen, Was er uns aufgelegt, such' ich alle Kraft allein Bei ihm zum Die Last der schweren Plagen : Er übr Ueberwinden. Das Wort bleibt neu : oft strenge Zucht, Und bleibet doch dabei Gott ist getreu! Durch ihn wird über: Ein Vater, der uns liebt : Gott ist und bleibt getreu. wunden In den Versuchungsstunden. 3. Gott ist und bleibt getreu ; Er 4. Getrost, meinHerz, ich darf es nun Auf den Getreuen wagen; Der es vers weiß, was wir vermögen, Und nie wird heißt, der wird es thun, Daß wir es er zu viel Den Schwachen auferlegen ; können tragen. Man glaubt ohn' Reu: Er macht sein Israel Von Last und Ban Gott ist getreu ! Durch ihn wird über den frei, Und rettet aus der Noth : Gort ist und bleibt getreu. wunden In den Versuchungsstunden. Ph. Fr. Hiller. 4. Gott ist und bleibt getreu, Er trd stet nach dem Weinen : Er läßt nach trů Mel. Allein zu dir, Herr Jesu Christ. ber Nacht Die Freudensonne scheinen ; 79. Gott istmein Heil, Glück, Hülf Der Sturm, die dunkle Nacht_Geht, eh' und Trost, Mein' Hoffnung und Ver man's denkt, vorbei ; Sey, Seele, nur trauen; Er hat mich durch sein Blut er: getrost ! Gott ist und bleibt getreu. 5. Gott ist und bleibt getreu, Er stils Idst, Auf ihn will ich fest bauen. Er führet mich aus aller Noth , Hilft mir let dein Begehren, Er will dein Glaubens im Leben und im Tod ; Drum hab' ich Gold In Trübsals = Gluth bewahren : frohe Zuversicht , Mein Herze spricht : Nimman von Gottes Hand Den Kreuz kelch ohne Scheu ; Der Lebensbecher Der Herr verläßt die Seinen nicht. 2. Verläßt mich Welt, Freund, Hab' folgt ; Gott ist und bleibt getreu. und Gut, Und was ſonſt iſt auf Erden, Mel. Wachet auf, ruft und die Stimme. So glaub' ich doch mit festem Muth: Von Gott wird Hülf' mir werden. Er 81. Gott, wie dank' ich deiner Treue, wili uns weder hier, noch dort Verlaſſen, | Der du mich jeden Tag aufs neue Mit wie er uns im Wort Durch seinen lieben | Gnad' und Segen überfüllst ! Du hast's Sohn verspricht ; Er trügt uns nicht ; in der Tauf' versprochen, Und bis hieher Nein, Gott verläßt die Seinen nicht. noch nie gebrochen, Daß du treu ſeyn 3. Die Seinen hat von Alters her und bleiben willst. Das hältst du gnådig Gott aus der Noth gerissen, Wie Daniel lich; Mein Herz erfreuer sich; Hallelus und Andre mehr Thun offenbar zu wis jah! Gott ist getreu, Es bleibt dabei ! fen. Der fromme Joseph war in Noth, Ja, seine Güt' iſt tåglich neu. Moses deßgleichen ; doch zu Gott Stund 2. Was hast du von Kindesbeinen, ihrer allerZuversicht; -Er schaffte Licht! O treuer Gott, nir und den Meinen Für Denn Gott verläßt die Seinen nicht. Huld und Treue schon erzeigt ! Wie viel 4. Nicht mehr begehr' ich hie von | haben wir genoſſen, Das uns von dir iſt Gott, Denn daß ich mög' erwerben Einzugefloſſen ! DeinHerz war stets zu uns IX. Treue und Wahrhaftigkeit Gottes. 39 geneigt. Darüber danken wir Dir, Va- | bin verirret und verzagt. Doch du ver ter, für und für! Hallelujah ! Gott ist wirfst mich nicht Von deinem Angesicht; getreu ; Es bleibt dabei, Daß Gott ein Hallelujah ! Gott ist getreu ; Es bleibt dabei ; Er siehet an die Sündenreu' ! treuer Vater sey. 3. Lange hast du mich getragen, Da 9. hat michsonst ein Kreuz betroffen, ich in meinen Sündentagen Mit so viel | So steht mir deine Treue offen; Der Zu Untreu' dich betrübt. Doch du wolltest | gang ist mir nicht verwehrt. Ganz darf meiner schonen , Mir nicht nach meinen ich mein Herz dir sagen, Darf dir all Werken lohnen, Und hast mich unverdient meine Noth vortragen und was mir geliebt. Mein Herze schämet sich, Doch meine Ruhe stört. Dann denk ich ims ruft es inniglich: Hallelujah ! Gott ist merzu : O Gott, wie treu bist du ! Hal getreu ! Es bleibt dabei, Daß er ein lelujah ! Gott ist getreu ; Es bleibt das Gott voll Gnaden sey. bei, Er hört des Beters Nothgeschrei. 4. Mächtig hast du mich gezogen, 10. Bin von Freunden ich verlassen, Bis du meinHerz hast überwogen ; Wie und kann ich keinen Trost mehr fassen, viele Müh' hast du gebraucht ! Ich war So tröstet deine Treue mich. Pflegst du blind und todt in Sünden , Kein Leben gleich oft zu betrüben , So bleiber doch war bei mir zu finden, Bis du mir Leben dein Herz im Lieben Und Wohlthun un eingehaucht. Was ich nun find' in mir, veränderlich ; und deine Liebeszucht Das hab' ich, Herr, von dir. Hallelujah ! Schafft immer gute Frucht. Hallelujah! Gott ist getreu; Es bleibt dabei, Daß Gott ist getreu ; Es bleibt dabei : Er lieber ohne Heuchelei! Gott die Liebe selber sey. 11. So darf ich nicht mehr erzittern, 5. Schmerzlich fühlte mein Gewissen, Wie's von der Sünde Schlangenbissen Wenn Gott mich auch in Sturmgewits Im tiefsten Grund verwundet war. Vå tern Hinauf, hinab und ſeitwärts führt. terlich half dein Erbarmen In dieser Er wird über mein Vermögen Mir nichts großen Noth mir Armen , Und rettete zum Tragen auferlegen , Als was nach mich aus Gefahr. Denn deines Sohnes seinem Rath gebührt. Der tiefsten Lei Blut Macht diesen Schaden gut. Hal densnacht Hat er ihr Ziel gemacht. Hal lelujah ! Gott ist getreu ; Es bleibt das lelujah ! Gott ist getreu ; Es bleibt das bei: Wen du frei machst, der bleibet frei ! bei ; Weg denn mit eigner Klügelei ! 12. Wenn sich auch mein müder Nu 6. Wer bin ich, ich arme Made, Daß du mich mit so reicher Gnade In deinem cken Nicht gleich zum schweren Kreuz Sohne hast bedacht ? Wie kann ich der will schicken, Und anfangs sich davor Treue Proben, Du treuer Gott, genug entsetzt : Wird's ein Ende dochgewinnen, ſam loben, Wenn ich gleich lobe Tag und | Daß ich's zuletzt werd' freudig innen : Nacht? Es ist mir vielzu viel ! Ich weiß Gott hat noch nie zu tief verletzt ! Nein, nicht Maaß noch Ziel. Hallelujah ! Gott er versäumt mich nicht , Wie mir sein ist getreu ! Es bleibt dabei; Drum sey Wort verspricht. Hallelujah ! Gott ist sein Ruhm auch tåglich neu! getreu; Es bleibt dabei. Weg mit des 7. Herr, du weißt, mit welcher Rüh Fleisches Zårtelei ! 13. So mag mich die Welt verlachen, rung Ich meine ganze Lebensführung Vor deinen Augen oft durchgeh' ; Wie Und es mit allen meinen Sachen Nur mein Glaube wird so munter, Wenn ich machen, wie sie kann und will ! Sie mag so viele Gnadenwunder An mir , dem låstern, drohen, drücken : Ich will mich armen Staube, seh'. Denn Leib und gern darunter bücken , Und halte diesen Seele freut Sich deiner Gütigkeit. Hal- | Schlägen still. Ist schon die Welt mir lelujah! Gott ist getreu ! Es bleibt das feind , So ist doch Gott mein Freund. bei ; Ach wär' ich ihm nur wieder treu! Hallelujah ! Gott ist getreu ; Es bleibt 8. Doch, wie muß ich, Herr mich dabei ; Weg mit der Welt Betrügerei ! schämen, Und wie empfind' ich bittres 14. Sey's, daß mir der Feind, der Gråmen. Wenn meine Untreu" mich ver Teufel. Noch manche Sorgen, Aengsten, Hagt! Treue hab' ich oft versprochen, Zweifel Ins bange Herz wie Pfeile Doch oftmals wieder ſie gebrochen, Und schießt; Will er mich bei Gott verklagen, 40 Erstes Buch. So darf ich dennoch nicht verzagen, Sodu immer zårtlich : ,,Komm !" Trugst lang mein Herz den Trost genießt : Daß Vergebung mir entgegen. Ach, gern gåb mir in diesem Krieg Mein Heiland gibt | ich, sündenfrei, Tauſend Dank: du biſt den Sieg. Hallelujah ! Gott ist getreu ; getreu ! Es bleibt dabei! Weg mit des Teufels 7. Jesu, du, erbarmungsreich, Ein Tyrannei! gedenk der Todesschmerzen, Suchst mich, 15. Drum will ich nicht weiter sorgen, guten Hirten gleich, Ziehst mein Herz zu Wie mir es heute oder morgen In mei deinem Herzen. Sieh mich nahn mit ner Führung werde gehn. Gott nur will Scham und Reu' ! Ich bekenn' : du bist ich sorgen lassen, und Ihn mit seiner getreu! 8. Laß mich nicht von deiner Hand, Treue fassen, So werd' ich allzeit sicher stehn. Ja, wenn ich diese hab', So gehet Mache dich mir immer lieber ! Hilf mir mir nichts ab. Hallelujah ! Gott ist ge aus dem Thränenstand In das Vater treu ! Es bleibt dabei. Mir gnügt, daß land hinüber. Dann rühm' ichdort selig, ich sein eigen sey. frei, Ewig fort : du bist getreu ! Joh. Georg Schöner. 16. Hier hast du mein Herz und Le ben! Ich will es dir aufs neue geben; 50 e 1. Warum sollt ich mich denn gråmen ? Mach's mit mir, wie es dir gefällt. Dir will ich mir mir neu verschreiben, Bis 83. Herr, ich glaube deiner Treue ; in den Tod getreu zu bleiben, Wenn mich Du bist mein, Ich bin dein ; Nichts ist, nur deine Gnade hålt. Dir sey in Ewig- | das ich scheue. Du bist selbst mein Theil keir Von mir ein Lob bereit. Hallelujah! und Erbe, Und ich weiß Dir zum Preis, Gott ist getreu ; Es bleibt dabei ; Amen ! Daß ich nicht verderbe. Er bleibet ewig treu! 2. Was willst du mir weiter geben ? Wer dich hat, Der hat ſatt ; Das ist ew' Mel. Meinen Jesum laß ich nicht zc. ges Leben. Mir genügt an deiner Güte. 82. Herr, ich fühle Dank und Preis, Was die Welt Insich hält, Stillt nicht Stille Freudenthrånen rinnen ! Wahr | mein Gemüthe. 3. Alles, was ich bin und habe, Ist lich ja ! dein Lieben weiß Alle Herzen zu gewinnen. Könnten wir nicht kummers nicht mein, Es ist dein, Dein Geschenk und Gabe. Hab' ich dich, so mag auf frei Täglich sehn : du bist getreu ?! 2. Alle Wege, die du gehst, Alle Wer Erden Eigenthum, Luſt und Ruhm Mir ke, die du schaffest ; Wenn du beugest genommen werden. und erhöhst, Wenn du segnest, oder stra 4. Laß mich deine Wahrheit stärken fest : Alles predigt, alt und neu, Deinen Immerfort ; Mich aufs Wort Der Ver Ruhm : du bist getreu ! heißung merken , Glauben deinen Bun 3. Ich, derMenschenkinder eins, Oft deszeichen, Ohne Sehn Feste stehn, Und beschämt von meinen Schwächen, Weiß nicht von dir weichen ! vom Anfang meines Seyns All' die Huld Mel. So führst du doch recht selig, Herr 2 . nicht auszusprechen , Der ich mich bis heute freu'; Ich bezeug's : du bist getreu ! 84. So selig führt der Herr die lieben 4. Ehre hast du eingelegt, haft mit Seinen, Daß jedes treue Herz erstaunen ausgesuchter Gnade Dein bedürftig's muß. Bald läßt er sie viel Trübsalszah Kind gepflegt ! Fand ich nicht auf jedem ren weinen, Bald schenkt er ihnen Freu Pfade, Immer reich und immer neu, denüberfluß. Sein Vaterherz hat immer Den Beweis: Gott ist getreu ?! Acht aufsie, Und wenn ihr Fuß nur seine 5. Deine Weisheit kehrte mir Tau Wege geht, Wenn schon der Sinn nicht sendfache Noth zum Besten ; Ach, wie viel davota versteht, So merkt man bald, vielmal halfst du mir , Sagtest mir ein daß uns die Liebe zieh'. 2. Wohl denen, die ihr Leben hingege Wort zum Trösten ! War ein Leiden kaum vorbei, Sah ich bald : du bist ge ben, Und in den Tod des Herrn begraben treu ! find! Denn also fangen wir recht an zu 6. Ja, du bliebst gerecht und fromm leben, Wenn's Fleisch verliert, und wenn Selbst auf meinen Sündenwegen, Riefst | der Geist gewinnt. Wohl denen, welchen IX. Treue und Wahrhaftigkeit Gottes. Gottes Treu' bewußt ! Er, der da thro net über aller Welt, Er hat ein Herz, das ewig Treue hålt, Und Gutesthun ist seine Königslust. 3. Warum wird doch das Volk des 41 Ihre Liebe mag erkalten , Ich bin bei ihm werth geacht't. Und wenn Hdll' und Abgrund brüllt , Bleibt er mir doch Sonn' und Schild. 7. Er, der Herr, ist mein Erbarmer ; Herrn nicht weiser, Und trauet ihm von So hat er sich selbst genannt. Das ist nun an Alles zu , und baut aufs Wort Trost ! so werd' ich Armer Nimmermehr des Gottes Jacobs Häuser, Daß, was von ihm gewandt. Sein Erbarmen läßt er spricht, er auch unfehlbar thu ? Wir nicht zu, Daß er mir was Leides thu. sehen Gut und Blut und Ehre dran, Daß 8. Nun, es sey mein ganz Vertrauen Gott, der Held in Iſrael , nicht leugt ! | Felsenfest ihm zugethan ! Auf ihn will So hat er sich von Alters her bezeugt ; ich immer bauen, Er ist's, der mir helfen Es glaub' es, wer da will, und wer da kann. Erd' und Himmel muß vergehn, fann ! Gottes Bund bleibt ewig stehn. 4. O treuer Herr, gib uns des Glau Mel. Gott des Himmels und der Erden. bens Segen , Den deine Hand auf die Erwählten legt ! Von deines Geistes 86. Weicht, ihr Berge, stürzt, ihr – mildem, kräft gen Regen Sey unſer aller Hügel ! Gottes Gnade weicht mir nicht, Herz im Grund bewegt. Ja, mach' uns Und der Friede hat das Siegel , Daß dir im Glauben, Hoffen gleich, Sey's in Gott seinen Bund nicht bricht , Dieses derFreude,sey's in Kreuz und Schmach ; macht mich unverzagt, Weil es mein Er Dein Leben zieh' uns dir ins Leben nach, | barmer sagt. 2. Das sind Worte für die Blöden, Und bring uns einst zur Ruh' in deinem Zinzendorf. (verändert.) Die sind alles Glaubens werth ; Das Reich! heißt an die Herzen reden ; Das ist Trost, Mel. Gott des Himmels und 2c.. wie man begehrt. Gottes Gnade weicht 85. Weicht, ihr Berge ! fallt , ihr dir nicht, Weil es dein Erbarmer spricht. 3. Hier ist Kraft für alle Müden, Die Hügel! Berg' und Felsen brecher ein ; Man find't Gottes Treu' hat dieses Siegel: Ich so manches Elend beugt. will unverändert seyn !" Laßt die Welt Gnade, man hat Frieden, Welcher Alles zu Trümmern gehn : Gottes Gnade muß übersteigt. Mein Erbarmer, sprich mir du Dieß in allen Nöthen zu! bestehn. 4. Wenn mich meine Sünden schmer 2. Gott hat mir ein Wort versprochen, Gott hat einen Bund gemacht, Der wird zen, und der Strafen lange Pein, Ach, nimmermehr gebrochen, Bis er Alles hat so rede meinem Herzen Deinen Trost und vollbracht. Er, die Wahrheit , trüger Frieden ein, Daß du mir in Jesu Christ Ewig ein Erbarmer bist. nicht ; Was er zusagt, das geschicht. 3. Seine Gnade soll nicht weichen, 5. Gib mir einen starken Glauben, Wenn gleich Alles bricht und fällt ; Nein, Der dein Wort mit Freuden faßt; So ſie muß das Ziel erreichen, Bis sie mich kann mir der Tod nicht rauben, Was du zufrieden stellt. Sey die Welt voll Heus mir geschenket hast; Auch die Hölle chelei : Gott ist gütig, fromm und treu . nimmt mir nicht , Was mein Heiland Ph. Friedr. Hiller. 4. Will dieWelt den Frieden brechen, | mir verspricht. Har sie lauter Krieg im Sinn : Gott hålr Mel. Allein Gott in der Höh' 2c. immer sein Versprechen, Da fällt aller Zweifel hin; Denn er bleibet immerdar, 87. Wer wollte nicht auf Gottes Treu' All' seine Hoffnung bauen ? Nicht Der er ist und der er war. 5. Laßtsein Antlitz sich verstellen : Ist eine Stunde geht vorbei, Darin wir sie sein Herz doch treu gesinnt, und bezeugt nicht schauen, Wie er mit seiner Gegen in allen Fällen , Daß ich sein geliebtes wart Voll Lieb' und Huld bei uns ver Kind, Dem er beide Hånde reicht, Wenn harrt ; Wer wollte Gott nicht trauen ? auch Grund und Boden weicht. 2. Er bleiber bei uns allezeit Im Les 6. Er will Frieden mit mir halten, ben und im Sterben ; Es scheint zwar Wenn die Welt gleich Lärmen macht; | oft, er sey so weit Von uns , daß wir 42 Erstes Buch . verderben. Doch hält er stets die rechte 5. Wenn sich das böse Stündlein naht, Stund', Und thut uns seine Liebe kund, Stehst du uns bei von innen ; Wenn uns Die alles kann erwerben. fast alle Hülf' und Rath Will äußerlich 3. Darum, o Herr, so laß ich dich In zerrinnen, Danu bist zu helfen du bereit; allen Dingen walten, Und bin gewiß, du Wenn wir in höchster Traurigkeit, Ers werdest mich In Noth und Tod erhal quickst du unsre Sinnen. 6. Und wenn du mich auch tödten ten ; Denn deine Güt' ist offenbar, Das sollen rühmen immerdar Die Jungen wirst , Laß ich mich das nicht schrecken ; sammt den Alten. Ich weiß, daß du, der Lebensfürst, Mich 4. Ich und mein ganzes Hausgesind, kannst vom Tod erwecken ; Du siehst Wir bleiben deine Zeugen, Ja, auch das nicht ab die Gnadenhand Oh man mich allerkleinste Kind , Darf nicht dein Lob gleich mit kühlem Sand Im Grabe wird verschweigen , Wie du uns stehst voll bedecken. Gnade bei, Wie du in allem, was es sey, Dich pflegſt zu uns zu neigen. X. Dreieinigkeit Gottes. Cigene Melodie. uns treu gelehret , Und durch des Glau 88. Auf! auf! zu Gottes Lob , Ihr bens Macht Zum Schauen hingebracht ; hohen Cherubim ! Frohlocket auch mit Freude, Freude, Freude Empfinden ewig uns , Ihr hellen Seraphim ! Bedecket wir , Dreieinigkeit , bei dir, und leben das Gesicht, Verhüllet eure Füße ; Wir fern vom Leide ! schmecken wonnevoll Bei Gott das Him Mel. Komm, heiliger Geist, Herre Gott ic. melsfüße. Empfangt von uns den Schall, Und gebt den Wiederhall ! Heilig, Hei 89. Dank und Anbetung bringen wir, lig, Heilig, Du Herrscher Zebaoth ! Du Herr, unser Gott und Vater, dir ! Dein bist der hohe Gott, Dein Ruhm läuft | Ruhm soll unter uns erſchallen. Laß uns fer Lob dir gefallen ! Laßt, Menschen, schnell und eilig ! 2. GottVater ist im Sohn, Hochheilig seiner Lieb'uns freun, Und ewiglich ihm für und für ; Gott Sohn im Vater ist, | dankbar ſeyn ! Lobsingt ihm, Christen, Hochheilig, gleicher Zier ; Hochheilig ist liebe Brüder, Fallt vor dem Gott der der Geist Im Vater und im Sohne ; Du Liebe nieder, Und betet an ! und betet an ! 2. Er hat uns gemacht ! Wir sind dreimal heil'ges Eins In deinem Him melsthrone ! Wir loben , preisen dich, sein ! Du bist die Lieb', und wirsind dein ! Und rühmen ewiglich : Heilig , Heilig. Wie groß und viel ſind deinerWerke, Du Heilig, Du Herrscher Zebaoth ! Du bist Gott der Macht und der Stärke ! Dein der wahre Gott, Dein Volk ruft heilig, ist der Erdkreis, und in dir, O Höchster, sind und leben wir. Du schufest Sera heilig ! 3. Du hast uns hoch erhöht Zur Him phim und Thronen , Und uns , die auf mels-Herrlichkeit ; Wir stehn vor deinem der Erde wohnen , Uns Sterbliche ! uns Thron Zu deinem Lob bereit ; Dich , o Sterbliche ! 3. Der Heilige schont unsrer Schuld, Dreieiniger, Anschauen wir mit Wonne, Ounvergånglichs Licht, Du klare Engel Und trågt uns Sünder mit Geduld Auf Mit liebe fonne ! Dir tont's ans unsrer Brust Mit | ſeinen väterlichen Armen. ewig reinerLust: Heilig, Heilig, Heilig, vollem Erbarmen Verkürzt er unſre Prús Du Herrscher Zebaoth ! Du bist der große fungszeit. Und führet uns zur Seligkeit. Gott, Dir tönt der Himmel heilig ! Er überschüttet uns mit Freuden , Und 4. Gott Vater, sey gepreist , Du schickt zu unserm Heil uns Leiden , Der Schöpfer aller Welt ! Erldser , Gottes Gnadengott ! der Gnadengott ! Sohn, Dir tdnt das Himmelszelt. Und, 4. Dank und Anbetung, Christe, dir ! du, Gott heil'ger Geist, Sey ewig hoch Verlor'ne Sünder waren wir ! Du bist, geehret; Du unsre Heiligung ! Du hast | ein Fluch, für uns gestorben, Haſt ewig's ļ X. | Dreieinigkeit Gottes. 43 Heil uns erworben. Wer zu dir fliehet, | armen Lied wir rühmen dich, Jeht, ims an dich gläubt, Und, wenn die Welt lockt, mer und einst ewiglich. treu dir bleibt, Der soll, befreit vom 3. Gott, Vater, dir sey ewig Ehr' ! Fluch der Sünden, Erbarmung, Gnad Sohn Gottes , du bist unser Herr ! Dụ und Leben finden, In Ewigkeit ! in Tröster, Herr Gott, heil'ger Geist, Sey Luther. ewiglich von uns gepreist! Ewigkeit ! 5. Gelobetseyft du, Geiſt des Herrn ! Me l. Der Tag ist hin, mein Jesu ze. Wir waren einst von Christo fern, Ent fernt von dir und von dem Leben, Mit 92. Dreieinigkeit ! du Gott ohn' als Finsternissen umgeben ! Du hast durch les Ende ! Du ew'ge Kraft, die ihre All deines Wortes Macht Auch uns zumLicht machtshände Hoch über Erde, Mond und aus Gott gebracht ; Du lehrst uns leben, Sonne streckt, Und alle Welt mit Adlers hilft uns sterben, Und weihest uns zu flügeln deckt ! 2. Wir loben dich , sobald die Sonn' Himmelserben, Durch Chriſti Tod ; durch Christi Tod! erstehet, Und wenn sie jezt am Abend 6. Dank und Anbetung bringen wir, niedergehet. Was lebt und webt aufdie Dreieiniger Erbarmer , dir ! Es müsse ser Erde weit, Ist Alles, Herr zu deinem jedes Land der Erden Voll deiner Herrs Dienst bereit. 3. Dreicher Schat ! o unumschränktes lichkeitwerden! Wie selig, wie begnadigt ist Ein Volk, deß Zuversicht du bist ! Je hova, deinem großen Namen Sey ewig Ruhm und Ehre ! Amen ! Hallelujah ! Joh. Andr. Cramer. Hallelujah ! Wesen ! Wer hat wohl dein Geheimniß je gelesen? O tiefer Brunn, o reine Wun derpracht ! Wie herrlich, Goft, wie hehr ist deine Macht! 4. Wer kann , Allmächt'ger , deine Weg' erfinden? Wie kann ein Mensch je 90. Denk ich an Gott mit heitrem dein Gericht ergründen ? Hinweg, Vers Sinn, Daß er mir Seel' und Leben, und nunft! fleuch, Witz und Klugheit, hier! alles, was ich hab' und bin, Ja, selbst Der Schöpfer steht unendlich über dir ! den Sohn gegeben : So wallt mein dank 5. Was willst du , Sünder , grübeln barHerz inmir: Du bist mein Gott, ich und erdichten , Darnach die ewige Weis danke dir, Mein Gott , ich will dich beit sich soll richten ? Wenn Gott nicht preisen ! selbst dich unterweisen wird, So bleibest 2. Denk ich an Jesum , der sogar du verloren und verirrt. Sein Herz mit mir getheilet, Und mich, 6. Gib, Herr, daß mir dieß stets im derichvoll Sünden war, Mit seinem Blut Herzen klinge: ,,Von dir, durch dich, in geheiler , So jauchzt mein gläubig Herz dir sind alle Dinge !" Dir, großer Gott, in mir: Du bist mein Gott, ich danke dir, sey Ehr' in Ewigkeit ! Ja, Amen ! singet Mein Gott, ich will dich preisen ! dir die Christenheit. 3. Gedenk ich, was der Geist gethan, 7. Dein Nam' ist groß; dein Reich, Der Jesum mich lehrt kennen, Der schafz Herr, in uns wohne ; Dein Will' uns fet, daß ichglauben kann, und Gott selbst beug'; ernähr uns und verschone . Ver Vater nennen, So wirkt er frohes Lob in suchung wend'; erlös' aus böser Zeit; Dein mir: Du bist mein Gott, ich danke dir, ist das Reich, die Kraft und Herrlichkeit ! Johann Frank. Mein Gott, ich will dich preisen ! Ph. Fr. Hiller. Mel. Herr Jesu Christ, dich zu uns wend' 2c. Eigene Melodie. 93. Du, den der Himmel Loblied 91. Der du bist drei in Einigkeit, Ein preist, Gott Vater, Sohn und heil'ger wahrer Gott von Ewigkeit, Die Sonne Geist ! Dir weihn , obgleich mit schwaz verhüllt ihr Angesicht ; Laß leuchten uns chem Klang, Auch wir den frohen Lob dein göttlich Licht! gesang. 2. Schon, ch' die Welt ins Daseyn 2. Des Morgens , Gott, dich loben wir, Des Abends beten wir zu dir; Mit trat, Dacht' auch an uns dein Gnaden Nel. Allein Gott in der Höh' 27. 44 Erstes Buch. rath, Maß ſegnend uns des Lebens Zeit, I goß, und uns mit Gott versöhnte ; Der Und krönt' uns mit Barmherzigkeit. willig litt und für uns starb , Und Heil 3. Wie sollten wir nicht dankbar seyn, und Leben uns erwarb , Der uns mit Uns deiner nicht lobsingend freun , Der Segen krönte : Heiland, Heiland ! Laß nach der Liebe Vorbedacht Uns schuf, er- | im Leiden , Laß beim Scheiden Zum Er löste, heilig macht ? quicken Uns dein treues Herz erblicken ! 4. Du thatst uns deinen Namen kund, 4. Gott, heil'ger Geist, du Geiſt der Lud'st uns in deinen Friedensbund, Der, Kraft, Der neue Herzen in uns schafft, wenn der Himmel selbst vergeht, Fest, und uns zu Christo führet ; Der seine wie dein ew'ger Thron, besteht. Kirch' in dieserWelt Erleuchtet, heiliget, 5. O Bund voll Heil und Seligkeit, erhält, Vermehrt , mit Gaben zieret : Kraft, Wonn' und Trost der Wallfahrts Tröster , Tröster! Komm hernieder, zeit Und Pfand der ew'gen Freudenwelt, Tröst' uns wieder Nach den Schmerzen ; Die deine Lieb' uns vorbehalt ! Wohn' und wirk' in unsern Herzen. 6. Was kann der Erdkreis uns ver 5. Gott Vater , Sohn und beil'ger leihn ? Vor dir sind selbst die Himmel Geist ! Der Gnadenbund der Taufe heißt klein. Der Seelen Schatz und süße Ruh Dichunsern Gott uns nennen ; Ich glaub' Und starker Hort bist du, nur du. an dich und diene dir ; Dreiein'ger Gott, 7. Allgegenwärtig bist du nah', Mit o gib dich mir Recht heilsam zu erkennen. dir ist Fried' und Segen da, Mit dir ein Mein Gott, Mein Gott! Dir ergeben unversiegter Schatz, Mit dir für alle Welt Laß mich leben, Dir vertrauen Bis ich , Ersatz. einst dich werde schauen. k seyn, zu test Vol uns, dein 8. Dufüg In die Gemeine Christi ein. Da offen Mel. Gott des Himmels und der Erden 2c. bart sich Tag und Nacht Der Gottess 95. Gott, von dir hab' ich mein Leben ; Kräfte stille Macht. Leib und Seele, Trank und Speis, Ales 9. Wie des Vaters quell ! Wie strahlt des Sohnes Gnade hast du mir gegeben, Mir zum Segen, hell ! Wie wirkt der Geist, aus Gott ge dirzum Preis. Du bist meineZuversicht ; Dich, mein Schöpfer, laß ich nicht. sandt, Des Gottesbundes heil'ges Pfand! 2. Jesu, du hast meine Sünden An 10. O, Tag und Nacht thu' unser Bund DeinLob, du Gott der Liebe, kund ! dem Kreuze selbst versöhnt , Daß nun Und jedes Herz in unsern Reihn Müss Furcht und Knechtschaft schwinden, Und mich Gott mit Gnade krönt. Du bist ihm einfröhlich Danklied weihn. meine Zuversicht ; Dich , mein Heiland, Mel. Wie leuchtet uns der Morgenstern 2c. laß ich nicht. 3. Heil'ger Geist , du hast die Güter 94. Gott , der du Quell der Wesen bist, Vor dem nichts war, ohn' den nichts Alles Heils mir aufgethan ; Bist mein ist, In welchem Alles lebet ; Herr, dessen Tröster und mein Hüter, Führest mich Wahrheit, Weisheit, Macht, Gerechtig die schmale Bahn. Du bist meine Zuver keit und Gut und Pracht, Natur und ficht, Gottes Geist, dich laß ich nicht. 4. Mit dir hab' ich angehoben, Mit Schrift erhebet; Ew'ger, Sel'ger, Dem zur Ehre Engelchdre Heilig ſingen ; Laß dirschließ ich meinen Lauf; Einst will ich dich ewig loben, Wenn du mich zu dir mein Loblied zu dir dringen! 2. Gott Vater, der die ganze Welt | nimmst auf; Dich, mein Heil und Zu Aus nichts erſchuf, und noch erhålt, Der, versicht, Lass' ich auch im Tode nicht. was er machte, liebet ; Der Sonn' und Mel. Es woll uns Gott genådig seyn zc. Mondund Stern' bewegt, Derdem, was Luft und Erde trägt, Als Vater Speise 96. Herr , unser Gott , wer ist dir giebet: Schöpfer , Schöpfer ! Mach' gleich ? Du bist das höchste Wesen ; Und uns kräftig und geschäftig, Dich zu ehren, doch hast du , an Gnade reich, Uns dir zum Dienst erlesen. Gemeinschaft sollen Dich, dem Ruhm und Dank gehören. 3. Gott Sohn , der aus des Vaters wir mit dir , Du Allerhöchster, haben. Schooß Auf Erden kam, ſein Blut vers | Mit deinemHeil willst du uns hier, Und 1 X. Dreieinigkeit Gottes. 45 ewig einst begaben , Du Quelle alles der ewig lebet , Den alle Creatur Mit Lob und Preis erhebet ; Gelobet sey der Segens ! 2. Wirbeten dich, o Vater, an ! Sind Herr, Deß Name heilig heißt, Gott Va wir gleich vor dir Sünder, So nimmst du ter , Gott , der Sohn , Und Gott , der Dr. Joh. Olearius, dichdoch unser an, Wie Våter ihrer Kin werthe Geist! der. Du hast für uns aus großer Huld Mel. Der lieben Sonne Licht 2c. Selbst deinen Sohn gegeben. Dein Herz voll Güte und Geduld Verleih uns Troft 98. Hochheilige Dreieinigkeit , Die und Leben, Daß wir dich kindlich fürchten. du aus ew'ger Milde Michhastgeschaffen 2. Jesu, ew'ger Gottessohn , Du in der Zeit zu deinem Ebenbilde ; Ach Heil , darauf wir hoffen ! Durch dich daß ich alle Stund' Dich liebt' aus Her steht zu des Vaters Thron Der Weg uns zensgrund ! Drum komm' doch und zeuch wieder offen. Uns zu befrein von Sünd' ein bei mir, Mach' mich bereit zur Woh und Tod , Kamſt du zu uns auf Erden, nung dir. Olaß uns , unser Herr und Gott , Froh 2. Vater, nimm das Herz mir ein, deines Segens werden, Und dir im Glau Mit Segen es beschütte , Und mach's ben dienen. durchhellen Gnadenſchein Zu deinerFriez 4. heilger Geist, du Geist von denshütte. Vergib , daßjämmerlich Ich Gott! Wehr' in uns dem Verderben ! oft zerstreuet mich ; Versetze mich in deine Im Glauben an des Mittlers Tod Hilf Rub' ; Es wirke nichts in mir , als du. 3. Gott Sohn, erleuchte den Verstand uns der Sünde sterben! Du gibst zum Guten Lust und Kraft ; Laß es uns stets Mit deinem Weisheits-Lichte ; Vergib, erfahren! Stark' uns aufunsrer Pilgrim daß er sich oft gewandt zu eitelem Ge schaft, Bewahr' uns vor Gefahren, Hilf dichte. Laß meinen Sinn allein Aufdich gerichtet seyn , Zeuchmich, daß ich mich uns dir willig folgen. 5. Laß, Gott, uns dein auf Erden allezeit Entzieh dem Land der Sterb schon Als unsers Gottes freuen. Herr, lichkeit. segue uns vor deinem Thron , Daß wir 4. O heil'ger Geist , du starker Geist, vor dir gedeihen ! Dein ist das Reich, die Erwecke meinen Willen ! Stark' ihn, und Herrlichkeit. Dir wollen wir hier leben ; rechte Hülf ihm leist', Was du willst, zu Und du wirst nach vollbrachter Zeit Uns erfüllen ; Vergib , wo ich gewollt , Was einst dahin erheben , Wo wir dich ewig ich doch nicht gesollt; Verleih, daß deine Liebesgluth Entzünd' all meinen Sinn schauen. und Muth. Mel. Nun danket alle Gott 2c. 5. O heilige Dreieinigkeit , Schaff' 97. Gelobetsey der Herr, Mein Gott, mich zu deinen Ehren; Richt' zu der sel mein Licht, meinLeben ; Mein Schöpfer, gen Ewigkeit Mein innerstes Begehren ; dessen Hand Mir Seel' und Leib gegeben, Zeuch mich zu dir schon hier, Damit ich Mein Vater, der michschützt Von Mut auch mit dir Dort eins sey in der Herrs terleibe an , Der jeden Augenblick Nur lichkeit, O heiligste Dreieinigkeit ! Gutes mir gethan. Eigene Melodie. 2. Gelobet sey der Herr, Mein Gott, mein Heil, meinLeben, Des Vaters lieb 99. Jesaia, dem Propheten, das ge fter Sohn, Der sich für mich gegeben, schah', Daß er im Geist den Herren ſizen Der mich erlöset hat Mit seinem theuern sah Auf einem hohen Thron' in hellem Blut, Der mir im Glauben schenkt Das Glanz, Sein's Kleides Saum den Chor allerhöchste Gut ! erfüllte ganz. Es stunden zween Seraph 3. Gelobet sey der Herr, Mein Gott, bei ihm dran, Sechs Flügel sah er einen mein Trost, mein Leben, Des Vaters jeden ha'n. Mit zween verbargen ſie ihr werther Geist, Den mir der Sohn gege Antlig klar, Mit zween bedeckten sie die ben; Der mir das Herz erquickt, Der mir Füßegar, Und mit den andern zween ſie gibt neue Kraft, Der mir in aller Noth flogen frei, Gen ander ruften sie mit großem G'schrei : Heilig ist Gott, der Rath, Trost und Hülfe schafft. 4. Gelobet sey der Herr, Mein Gott, | Herre Zebaoth ! Heilig ist Gott, der Herre 46 Erstes Buch . Zebaoth ! Heilig ist Gott, der Herre Zes | wenn du der meine heiß'st, Gott, Vater, baoth ! Sein' Ehr' die ganze Welt er Sohn und Geist ! Von dem G'schrei zittert füllet hat. Mel. Es ist das Heil und kommen her 2 . Schwell und Balken gar , Das Haus 102 . Gott , mein Vater ! mich regier', Halt' mich in deiner Gnade ; Dein Wort mich leite für und für Auf deinem. Eigene Melodie. Himmelspfade. O Gott, mein Vater! 100. Kyrie! Gott Vater in Ewig mich bewahr Vor jeder Angst, Noth und keit! Groß ist deine Barmherzigkeit, Al Gefahr, Die meinen Geist besieget. ler Dinge Schöpfer und Regierer, Eleiz 2. O Jesu Chriſte ; steh' mir bei ! son! Mach' mich von Schuldbeschwerden und 2. Christe ! aller Welt Trost , Uns Sünden durch dein Leiden frei ; Laß mich Sünder allein du hast erlöst, O Jesu Got nicht sicher werden. Erbarm' dich mein, tes Sohn ! Unser Mittler bist in demo Gottes Sohn , Wenn wir dereinst vor höchsten Thron, Zu dir ſchreien wir aus deinem Thron Das Urtheil hdren sollen ! Herzensbegier , Eleif ! heil'ger Geist , der Weisheit 3. 3. Kyrie, Gottheiliger Geist ! Tröst , Brunn ! Sey meines Glaubens Mehrer ! ſtårk uns im Glauben allermeist , Daß Gib Glück und Heil zu meinem Thun, wir dereinst am End' Fröhlich abscheiden Sey stets mein Trost und Lehrer ! Thu' aus diesem Elend. Eleison ! Altdeutsches Lied. auf den Mund zu Gottes Ehr' , Erhalt mein Herz in deiner Lehr', Und laß, mich darnach streben. In eigener Melodie. auch ganz voll Rauchs und Nebels war. Dr. M. Luther. 4. O heilige Dreieinigkeit ! Mein 101. Mein Schöpfer, steh' mir bei, Schuh in Noth und Leiden , Ach, laß Sey meines Lebens Licht ! Dein Auge mich weder Luft noch Leid Von deiner Leite mich , Bis einst mein Auge bricht. Liebe scheiden. Bewahr' in mir nachdeis Hier leg' ich Herz und Glieder Vor dir zum Opfer nieder , Und widme meine ner Huld Glaub' , Liebe, Hoffnung und Kräfte Für dich und dein Geschäfte ; Du Geduld , Und führe mich zum Himmel! willstja, daß ich deine sey; Drum, Schd Mel. Christ unser Herr zum 2c. pfer, steh' mir bei! Gott, wir ehren deine Macht 103. 2. Mein Heiland , wasche mich Mit uns Armen, Daß du so zu Gnade und deinem theuern Blut , Das alle Flecken ers tilgt, und lauterWunder thut. Schließ herrlich uns bedacht, Dich unser zu voll du Sünde, voll sind Wir barmen. mich verirrten Armen Ganz ein in dein Erbarmen, Daß ich von Zorn und Sünde Gnad' , Wir todt, du bist das Leben, Hier wahre Freiheit finde. Ich bin voll und willst nach deinem Gnadenrath O Abgrund Ausſah ohne dich ; Mein Heiland rein'ge Dich uns zu eigen geben ; aller Liebe! michh ! 2. Wir beten dich als Vater an, Du 3. Mein Tröster, gib mir Kraft, Wenn sich Versuchung zeigt ; Regiere meinen liebest uns , als Kinder; Drum hast du Geist, Wenn er zur Welt sich neigt. Lehr dich ja kund gethan , Zum Troft der ar mich den. Sohn erkennen, Ihn meinen men Sünder : Der Fluch weicht deiner Herren nennen, Sein Gnadenwort ver Lieb und Huld, Dein våterlich Gemüthe stehen, Auf seinen Wegen geben ; Du Ist voll Erbarmen , voll Geduld , Voll Herz des bist's, der alles Gute schafft ; Mein Tre Langmuth, Treu und Güte; treuen Vaters ! fter, gib mir Kraft ! 4. Gott, Vater , Sohn und Geist! 3. Jesu , theurer Gottes - Sohn, Dir binich), was ich bin. Ach drücke selbst Du Licht vom wahren Lichte ! Vor dir. dein Bild Recht tief in meinen Sinn ! dem rechten Gnadenthron , Wird Sünd Erwähle mein Gemüthe Zum Tempel und Tod zu nichte , Du bist der Grund deiner Güte; Verklåre an mir Armen der Seligkeit, Worauf wir Arme hoffen, Dein herrliches Erbarmen. Wohl mir, Dein Gnadenbrunn steht allezeit Für X. Dreieinigkeit Gottes . 47 Du Urquell alles | größer, als dein Himmelszelt, Ist's , daß du Christum gabst der Welt. Vater, Sohn , und heil'ger Segens ! 10. Geist der Gnaden wahrer Gott, 4. Geist, Dein Name , der allmächtig heißt, Komm , steure dem Verderben, Laß uns Sey uns gelobt in dieserZeit, Sen hoch durch Christi Kreuzestod Der Welt und Mich. Weiß . bt in Ewigkeit ! gelo n uns absterbe . Ja, wirf das ganze Hdl (Etwas verändert.) lenreich In unsrer Seele nieder , Damit wir Christo werden gleich , Und seines Me I. Sey Lob und Chr dem höchsten Gut ic. Leibes Glieder , Durch deine Guade 105. O heilige Dreifaltigkeit ! Wer bleiben. 5. So ehren wir in Einem Thron Dich kann dich doch ergründen ? Dunzertrennte unsern Gott und Vater, Sammt Christo , Einigkeit , Vernunft kann dich nicht fins deinem lieben Sohn, Als unserm Heils den ! Die Engel decken ihr Gesicht ; Wie Erstatter, Und Gott, dem werthen heil' sollte sich mein dunkles Licht zu schaun gen Geist Von gleicher Macht und Wesen. en ind erw dich unt ? Hilf, der du dreimal heilig heißt , Daß 2. Ich habe mich bei finstrer Nacht wir in dir genesen Und ewi eas Gott er,g Zu dir, mein Gott , erhaben ; Die Seele Ludwigdich Andrdort loben! hat sich aufgemacht , um sich in dir zn laben. Sie suchet Frieden nach dem Mel. Bom Himmel hoch, da komm ich her 26. Jefu , Glanz der Herrlichkeit, Streit , O heilige Dreifaltigkeit , en der-Gaben ! 104. In dein Wun t gkei göttliche Selbstständi ! Du thuft für 3. Nach der Natur bin ich verdorrt, g üti der ndg e uns der Wun viel , Gru ohn In Sünden ganz verloren ; Du aber hast Maaß und Ziel. mich, Herr, mein Hort , Dir wiederum 2. Die Erd' , der Himmel und das geboren ; Du hast durch Wasser und durch Meer, Verkünden deine Macht und Ehr', Geist , Dadurch die Seele heilig heißt, Es zeugt der Berg , es zeugt das Thal, Zum Himmel mich erkoren. Daß du ein Herr bist überall . 4. Es fährt niemand gen Himmel auf, 3. Die Sonne geht uns täglich auf, ommen ; Der bist du, DerMond hält seinen Himmelslauf, Und Als der herab gek en r ; durch dein Lauf Sind wir auch alle Sterne sind bereit , Zu preisen deine Her aufgenommen, Du zeuchst uns nach aus Herrlichkeit. h en 4. Die Thier' und Vögel in der Welt, allem Weh , Wir fahr dir nac in die n mme en gen . Fro fel dein zu Und was das Meer im Schooße hält, Höh, 5. Wie Moses in der Wüste dort Die Zeigt uns in tausend Wundern an, Was Schlange mußt erhöhen , So sehn wir deine Kraft und Weisheit kann . 5. Duhast den Himmel weit gestreckt, dich als unsern Hort Am Kreuz in Qual Mit Wolkenbeeren überdeckt, und seiner vergehen. O Wunder , daß, wer dieß Wölbung Majestät Mit goldnen Sternen erkennt, und dich im Glauben seine nennt, unfre Seelen offen ; 1 Zum Himmel soll eingehen ! übersåt. 6. Du bist's , der alle Welt regiert, 6. süßer Trost ! o Gnaden -Zeit! Den Himmel und die Erde ziert , So herr Wer kann mich nun verdammen ? Mich lich, daß es um und an Kein Erdenmensch schüßt ja die Dreifaltigkeit Mit ew'gen Liebesflammen ! Der Vater , Sohn und ausgründen kann. 7. Wie mag doch unser blöder Sinn heil'ge Geist, Ein Gott, der Gnade mir Ja deine Tiefen schauen hin ? Faßt er in beweist, Ist in dem Sohn beisammen . seine Hand dein Meet ? Durchzählet er 7. Des Vaters Liebe , steh' mir bei, dein Wunderheer ? Und allzeit mich behůte ; Des Sohns und 8. Wir sehn , was du geschaffen hast, heil'gen Geistes Treu ' Erquicke mein Ge= Was deine Gotteshand umfaßt ! O wie müthe , Bis ich dort mit der Engel viel lieblicher bist du, Herr Gott, in dei Schaar , Dreiein'ger Gott , dir immer ner ewigen Ruh ! dar Lobfing' für deine Güte ! 9. Du trågft in dir dieß große Rund ; DeinHerrschen ist aufErden kund ; Doch 48 Erstes Buch. Mel. Nun freut euch, lieben 2c. Christum deine ; Was kann ihr Wohlseyn 106. heiligste Dreieinigkeit , Voll hindern ? Dein Rufen , dein Erwählen Majestät und Ehren ! Wie kann doch Gedeih' in allen Seelen ! Erfreu' dich deine Christenheit Dein Lob genug vers unfr, o Vater ! Vater ! 2. Herr, groß von Heilsgedanken, mehren? Du bist sehr groß und wunder sam, Ganz unbegreiflich ist dein Nam', Von Rath, Kraft , Licht und Leben : Freund ! ewig ohne Wanken; Wer kann Dein Wesen unerforschlich. 2. O Vater der Barmherzigkeit ! Du, dich g'nug erheben ? Wohl uns, daß wir Ursprung aller Dinge, Thust deine Wun dich kennen, Uns dein, dichunser nennen ! der weit und breit, Deß sind wir zu ge Verlaß uns nicht , o Jesu, Jesu ! 3. Du Geist aus Gottes Munde! ringe. Auch sprichst du vor der Füll' der wirke selbst in Allen, Die wir in Einem Zeit Von deinem Sohn in Ewigkeit : Bunde Des Glaubens Wege wallen ; Heut' hab ich dich gezeuget. 3. Durch ihn hast du der Erde Kreis Bis Geist, Sinn und Geberden Dir ganz Gemacht nach deinem Willen, Und Men geheiligt werden; Dein Frieden uns um K. B. Garve, schen draufzu deinem Preis, Daßsie dein fah' , o Trdster! Lob erfüllen. Auch wird durch deines Me l. Allein Gott in der Höh' sey Ehr ic. Mundes Wort Dieß alles immer fort 108. Vater, Gott von Ewigkeit, und fort Erhalten und regieret. 4. Jesu Chrifte , Gottes Sohn, Der Gottheit wahre Quelle ! Dich ehrt Von Ewigkeit geboren ! Du, der für uns die ganze Christenheit : Denn deines auf Gottes Thron Zum Mittler auser- Thrones Stelle Ist herrlich, voller Majes koren : Wend', Herr, zu uns dein Ange- | ståt, Daß billig dir zu Dienſte ſteht Der sicht! Du bist das Leben und das Licht, | Himmel ſammt der Erde. 2. W Als Vater hast du deinen Sohn Das ew'ge Wort vom Vater. 5. Du bist , als Gottes Ebenbild, Von Ewigkeit gezeuget , Daß sich vor Herab vom Himmel kommen ; Da hast | seiner Gottheit Thron Der Chor der En du , als die Zeit erfüllt, Das Fleisch an gel neiget ; Als Vater hast du diese Welt dichgenommen, Hast uns erworben Got und alles an das Licht gestellt , Auch tes Huld, Bezahlet unsre Sündenschuld väterlich erhalten. 3. Drum bleib noch ferner zugethan, Durch dein unschuldig Sterben. 6. heil'ger Geist im Himmels Als Vater, deinen Kindern, Und nimm Thron! Erleuchte meine Sinnen , Der dich unsrer Wohlthat an, Hilf allen ar du vom Vater und dem Sohn Ausgehest men Sündern, Daß wir von deiner Mil ohn' Beginnen. Du bist allmächtig und digkeit Zur guten und zur bösen Zeit ohn End' ; Der Vater und der Sohn dich | Trost , Schuß und Nahrung haben. send't, Im Glauben uns zu leiten. 4. Gott Sohn, des Vaters Ebenbild, 7. Herr, du gebierest durch die Tauf Von Ewigkeit geboren, Und endlich, da Uns wiederum aufs neue, Auch hilfst du die Zeit erfüllt , Als Mittler auserkoren, uns von Sünden auf Durch wahre Buß' Ein wahrer Gott und Mensch zugleich, und Reue; Durch dich wird unsre Hoff Der du der Welt dein Himmelreich Durch nung fest, Und wenn uns alle Welt ver deinen Tod erworben. 5. Als Gott besißest du den Thron Zu läßt , Bleibst du bei uns im Herzen. 8. Gott Vater , Sohn und heil'ger | deines Vaters Rechten, Uns wider allen Geist! Für alle Gnad' und Güte Sey Neid und Hohn Des Teufels zu verfech immerdar von uns gepreist Mit heiligem ten ? Ach! hilf uns durch dein theures Gemüthe ! Im Himmelsheer dein Lob Blut , Daß uns dein Vater bleibe gut, erklingt, Das heilig, heilig, heilig ! ſingt ; Und ewiglich gewogen. 6. Oheil'ger Geist, du werther Gast, So thun wir auch auf Erden. Justus Gesenius, Der Frommen Schatz und Krone ! Der du den Ausgang ewig hast Vom Vater Mel. Lamm Gottes, unschuldig 20. und vom Sohne, Du süßer Tröster, treu 107. Vater der Gemeine , Hold ster Freund ! Der du die Deinen wohlge= deinen lieben Kindern ! Sie sind durch meint In alle,Wahrheit leitest. X. Dreieinigkeit Gottes. 49 7. Komm, wahrer Gott, mit deiner | bis in den Tod ihu preiſen. Hallelujah ! Kraft zu deinen Auserwählten ! Gib Hallelujah ! 5. Gib , Herr ! den unser Loblied ans den rechten Lebenssaft , und stärke die Gequålten; Bleib unser Schuß und preist , Gott Vater, Sohn und heil'ger Zuversicht, Der Seelen Kraft und Fren Geist ! Daß jedes Volk und Land der Erde den-Licht, und unsers Geistes Leben. Voll deines Ruhms und Friedens werde! 8. O heilige Dreieinigkeit , Jehovah O selig, dreimal selig ist Das Volk, deß der Heerschaaren! Der du dich deiner Hirt und Gott du bist. Jehovah ! deinem Christenheit Haft wollen offenbaren, großen Namen Sey Dank und Preis auf Daß du mit deinem Namen heiß'st Gott ewig ! Amen. Hallelujah ! Hallelujah ! K. B. Garve. Vater, Sohn und heil'ger Geist : Wir danken dir mit Freuden! Met. Gelobet sens du, Jesu Christ 2c. 9. Denn wer dich , Gott , recht weiß und kennt, Derhat das rechte Leben, und 110. Preis ihm ! er schuf und er wer von deiner Liebe brennt , Den kannst erhält Seine wundervolle Welt. Du du bald erheben , Daß er nach dieser trú sprachst : Da wurden , Herr ! auchwir; ben Zeit, Im Licht der frohen Ewigkeit Wir leben und wir sterben dir ! Halle lujah ! Dich wesentlich kann schauen. Salomo Liscov. 2. Preis ihm ! er licht von Ewigkeit, Wird ein Mensch, stirbt in der Zeit ! Ers Mel. Komm, heiliger Geist ic. löst, erlöst hast du uns dir! Dir leben 109. Preis , Ehr und Andacht opfern wir Gott, unserm Gott, Jehovah ! dir; Laut soll durch uns dein Ruhm er ſchallen; O laß dein Lob dir wohl gefal len! Dir soll die Seele Psalmen weihn, Das Herz soll dir ein Loblied seyn ; Doch o! kein Engelpſalm beschriebe , Was du uns bist, du Gott der Liebe ! Hallelujah ! Hallelujah! 2. Dich, Gott und Vater, preisen wir. Du schufeſt, du erhältst uns dir, Schirmſt ung mit milden Vaterarmen , Schonst uns voll Lieb und voll Erbarmen, Labst unsers Lebens Pilgerzeit, Rufst uns em por zur Ewigkeit , und segnest uns auf allen Wegen In Freud' und Leid mit Va terſegen. Hallelujah ! Hallelujah ! und dir sterben wir. Hallelujah ! 3. Preis ihm! er führt des Himmels Bahn , Führt den schmalen Weg hinan ! Geheiliger hast du uns dir ; Dir leben und dir sterben wir. Hallelujah ! 4. Sing', Psalter! Freudenthránen fließt ! Heilig , heilig , heilig ist Gott, unser Gott ! Jehovah , dir, Dir leben und dir sterben wir. Hallelujah ! Friedrich Gottlieb Klopstock. Mel. Es wolle Gott uns gnädig seyn 20. 111. Was alle Weisheit in der Welt Bei uns hier kaum kann lallen, Das läßt Gott, weil's ihm wohlgefällt, Inseinem Wort erschallen : Daß er alleine König sey, Hoch überalle Götter, Groß, måch 3. Preis , Ehr'und Dank dir, Gottes tig , freundlich, fromm und treu , Ein Sohn! Du kamſt aus deinem Himmels- | Heiland und Erretter, In drei hochheil’ thron, Für uns ein ewig Heil zu gründen, gen Namen. 2. Gott Vater , Sohn und heilger Uns zu befrein vom Fluch der Sünden. Dein Tod verschlang den ew'gen Tod, Geist Heißt sein hochheil'ger Name; So Dein Sieg reißt uns aus Sünd' und kenut, so nennt, ſo rühmt und preist Jhn Noth; Dein Stab ist deines Volkes sein erwählter Same, Dem er aus freier Freude, Dein Wort ihm Kraft und Him. Lieb' und Gnad' Eich herrlich offenbaret, melsweide. Hallelujah ! Hallelujah ! Und nach der ew'gen Weisheit Rath Bez · 4. Preis, Ehr' und Dank dir, heil'ger schüßer und bewahret , All die den Glau Geist! Du kamst : nun sind wir nie ver: ben halten. waist. Pfand Gottes , wahres Seelen 3. Der Vater hat von Ewigkeit Den leben ! O was ist uns mit dir gegeben ! Sohn , ſein Bild , gezeuget ; Der Sohn Sey, milder Trdster ! nie uns fern ; hat in der Füll' der Zeit Im Fleische sich Durchdring'uns mit derKraft des Herrn ! gezeiget ; Der Geist geht immerdar her: Hilf uns in allen Erdenkreisen Getreu für Vom Vater und vom Sohne , Mic 4 Knapp's geistl. Liederbuch. 50 Erstes Buch . Beiden gleicher Ehr' und Zier , Gleich | Gibſt du nicht : wer wird geben ? Meine ewig . gleicher Krone, Und ungetheilter Eine Wahre Freude, Wahre Weide, Wahre Gabe Hab' ich, wenn ich Jesum Stärke. 4. Sieh hier, mein Herz , das ist dein | habe. Gut, Dein Schatz, dem sonst nichts 3. Was freut mich noch , wenn du's gleichet; Das ist dein Freund, der Alles nicht bist , Ö Geist, der uns gegeben ist thut, Was dir zum Heil gereichet ; Der Zum Führer der Erlösten ? Bist du nicht dich gebaut nach seinem Bild , Für deine mein : was ſucht mein Sinn ? Führst du Schuld gebüßet, Der dich mit Himmels mich nicht : wo komm' ich hin? Hilfst gaben füllt , All' deine Noth durchsüßet du nicht : wer will trösten ? Meine Eine Mit seiner sel'gen Liebe. Wahre Freude, Troſt im Leide, Heil für 5. Ermuntre dich, und komm' herzu, Schaden , Ist in dir , o Geist der Gna Ph. Fr. Hiller. Lern' deinen Gott recht kennen ; Dean den! solch Erkenntniß bringt dir Ruh , und Eigene Melodie. macht die Seele brennen In reiner Liebe, die uns nährt Zum ewigen Freudenleben, 113. Wir glauben All' an einen Da, was hier unſer Ohr gehört, Gott Gort, Schöpfer Himmels und der Erden, wird zu schauen geben Den Augen seiner Der sich zum Vater geben hat, Daß wir Kinder. seine Kinder werden. Er will uns allzeit 6. Hilf, Gott , uns , daß wir allzu- | ernähren , Leib und Seel' auch wohl be gleich Zum Himmelsleben dringen , Und wahren ; Allem Unfall will er wehren, dermaleinst in deinem Reich Öhn' alles Kein Leid soll uns widerfahren ; Er fore Ende fingen: Daß du alleine König seyft, get für uns , hütet, wacht, Es steht Al Hoch über alle Götter , Gott Vater, les in seiner Macht. Sohn und heil'ger Geist, Ein Heiland 2. Wirglauben auch anJeſum Chriſt, und Erretter! Das bleibt dein ew'ger Seinen Sohn und unsern Herren , Der Name. ewig bei dem Vater ist , Gleicher Gott Paul Gerhard, (Verändert.) von Macht und Ehren ; Von Maria, der Met. Wieschön leucht' uns der Morgenstern 27. 112. Was freut mich noch , wenn du's nicht bist, Herr, Gott, der doch mein Alles ist, Mein Trost und meine Wonne ? Bist du nicht Schild , wer decker mich ? Bist du nicht Licht , wo finde ich Im Fin stern eine Sonne ? Keine Reine, Wahre Freude, Auch im Leide , Auch für Sün den, It, Herr, außer dir zu finden. 2. Was freut mich noch , wenn du's nicht bist ? Mein Herr , Erlöser , Jesus Christ , Mein Friede und mein Leben! Heilst du mich nicht : wo find' ich Heil ? Bist du nicht mein : wo ist mein Theil? XI. Jungfrauen, Ist ein wahrer Menſch ge= boren, Durch den heil'gen Geist im Glau ben , Für uns , die wir war'n verloren, Am Kreuz gestorben , und vomTod Wie der auferstanden durch Gott. 3. Wir glauben an den heil'gen Geist, Gott mit Vater und dem Sohne , Der aller Blöden Tröster heißt, Uns mit Ga ben zieret schöne ; Die ganze Christenheit aufErden Hålt in Einem Sinn gar eben ; Hier all Sünd' vergeben werden ; Das Fleisch soll auch wieder leben ; Nach dies fem Elend ist bereit uns ein Leben in Luther. Ewigkeit. Amen ! Von der Schöpfung. Mel. Wachet auf! ruft uns die Stimme 2c.. wirsind von dir; Dir, Schöpfer, jauchzen 114. Betet an ! laßt uns lobsingen, wir : Hallelujah ! Er schuf die Welt, Und Ruhm und Dank dem Schöpfer brin Die er erhålt ; Lobfing' , lobsing' ihm, gen, Dem Allerhöchsten Ehr' und Macht! feine Welt! Betet an! er hat erschaffen ; Frohlockt, 2. Er verließ die ew'ge Stille , Uns frohlockt! er hat erschaffen ! Ihm werde Seligkeit aus seiner Fülle Zu geben, un Dank und Preis gebracht ! Wir sind, | ser Gott zu seyn. Er gebot allmächtig : 51 XI. Von der Schöpfung. Werde! Da ward der Himmel und die | Die er erhält ! Lobsing', lobsing' ihm, Dr. J. A. Cramer. Erde, Dawar der Herr nicht mehr allein. seine Welt ! Der Allmacht erster Sohn, Der Cherub, Wel. Wer nur den lieben Gott läßt 2c. jauchzte schon: Hallelujah ! Doch schien nochnicht DerWelt seinLicht. Ersprach: 115. Dreieinig großer Gott voll Eh ren, Von dir stammt aller Himmel essey! da ward es Licht! Pracht ! Was wir nur Schönes sehn und 3. Oben wölbt' er seinen Himmel ; hören , Hat deine Hand allein gemacht. Aus Wassern unterseinem Himmel Ward An deiner Weisheit Glanz und Licht jede Wolk ein hangend Meer ! Wasser schwacher Menschen Denken nicht. Reicht deckennochdie Höhen , Er donnert, seine | 2. Du bist's, der die Geschöpfe weidet. Winde wehen : Sie fliehn und decken ſie Der ihnen solche Zierde schenkt ; Du bist nicht mehr. So bricht er ihren Lauf; es , der die Erde kleidet, Der sie mit sol Nun steigt enthüllt herauf Gottes Erde, chem Schmuck umhångt . Du bist es, Sein Eigenthum zu seyn , ſein Ruhm, dessen hohe Kraft Des Frühlings Herre Einst seines Sohnes Eigenthum . Undlichkeiten schafft. 4. Er gebeut , und alle Felder 3. Daß Wald und Triften sich vers Hugel , Thaler , Berg' und Wälder jungen , und alle Welt ein Leben fühlt ; Blühn , fruchtbar durch sein Wort voll Daß alle Bäume Blüthe bringen , Das Macht. Seine Sonn' in hoher Ferne Feld mit tausend Farben spielt : Das Regiert den Tag, und Mond und Sterne fließt von deinem Lebensmeer, großer, Regieren in derstillen Nacht . Er spricht, er guter Schöpf , her! g lti dfä r Hee . dafüllt dasMeer Ein tausen 4. Ach wie erquickt der Menschen Herz Hallelujah ! Auch singt und ruft Das zen Des frischen Frühlings holder Blick! Volk der Luft Zum Schöpfer, der's zum Er treibt der Wehmuth bittre Schmerzen Leben ruft ! Durch einen ein'gen Strahl zurück ; 5. Menschen , fragt auf dem Gefilde Dann schaut die Seele himmelan , Und Das Vieh nur , fraget, wer dem Wilde fühlet : das hat Gott gethan ! Die Waide reich bereitet hat ? Fragt, 5. Sie ſieht nicht nur die bunten Fel wer gab denWüsteneien Zum Herrn, der der, Nicht nur der Quellen Silber-Lauf, Thiere Furcht , den Leuen ? Der Herr, Nicht nur die neu belebten Wälder ; Sie der groß von Rath und That ! Das Roß, schwinget sich mit Flügeln auf. Und das Schaf, der Stier , Gott, was ist höret , wie die klare Luft Laut von des nicht von dir? Alles jauchzet : DerHerr Schöpfers Liebe ruft. ist Gott! Der Herr ist Gott ! Es ist kein 6. Sie wird im Preiſen ihr Gefährte; Sie singt: Du König Zebaoth , Du bist andrer Herr , als Gott ! 6. Tiefer betet an, und bringet Der zwar herrlich auf der Erde, Doch, ewig Lobgesånge mehr, und ſinget Gewalti reicher , milder Gott , Du bist's auch, gern, erhabnern Dank! Laßt uns, sprach der den Himmelmahlt, Daß er so schön er, Menschen schaffen ! Ein Bild von und herrlich strahlt! 7. Du hast sein prächtiges Gewdlbe uns , uns gleich geschaffen , Und Adam ward, erstaunt' und sang : Es ist mein zu blauer Klarheit ausgespannt ; Du Schöpfer, Gott! Jehovah Zebaoth, zierest noch dazu dasselbe Durch der Ge Hallelujah ! Der Herr ist Gott ! Gott stirne hellen Brand ; Durch diese glänzt Zebaoth , Es ist kein andrer Herr, als es überall Als ein durchſichtiger Krystall. 8. Aus dir , du Quelle alles Lichtes, Gott! auch der Sonnen Feuermeer. Du Fleußt en 7. Ewig wollen wir lobsing , und er des Gesichtes, Von dir Schöpf großer Preis und Dank dem Schöpfer bringen, r her, Das mir die Wunde dieses kommt Dem Allerhöchsten Preis und Macht ! eit dieser Welt So herrlich vor Schönh fen Denn er hat uns auch erschaf ; Zu seiz nem Ruhm auch uns erschaffen ; Ihm die Augen stellt. 9. Was zeugen ſo viel tausend Sterne, werde Lob und Dank gebracht ! Wir sind, D Gott, von dir! Frohlockend jauchzen Wenn nun ihr Glanz durchWolkenbricht? wir: Hallelujah! Er schuf die Welt, Sie sprechen : Blick empor , und lerne 4 52 Erstes Buch. Wie groß das unerschaff'ne Licht ! Gott, 6. Daß die Thiere sich erlaben, du bist nichts als Heiterkeit, Ja, Licht Schaffst du Quellen überall; Sie genießen und Strahlen find dein Kleid ! deiner Gaben, Loben dich mit frohem 10. Ach Schöpfer, heilge mein Ge Schall ; Dir, Herr, alle Vögel fingen, sichte, Wenn ich so voll Verwundrung Auf den Bäumen, da ihr Haus Sieht so steh' , Daß ich in deines Geistes Lichte kunstreich lieblich aus , und so kräftig Allein aufdich, den Ursprung, ſeh', Und ihre Schwingen ! Gott, dich lob' ich in 2c. mache ledig meine Brust Von aller schnd 7. Herr, du sendest deinen Regen, den Erden-Luft! Der erfrischt das dürre Land, Schürrest 11. Behûte meine Leibesaugen Vor reichlich aus den Segen Aus der treuen Sündentand und eitlemWahn, Laß mir Vaterhand, Daß das Gras mit Haufen ihr Licht nur dazu taugen, Daß ich zum stehe, Und das Vieh zu essen hab', Daß Himmel dring' hinan ; Drück' ſie mir in der Wein den Menschen lab', Und Brod des Todes Ruh' Zum himmlischen Er aus der Erde gehe. Gott, dich lob' ich in 20. wachen zu! 8. Auf den Felsen, in den Klüften Kennst du jedes wilde Thier ; Hoch in 116. Gott, aus dessen Wort ent den krystalluen Lüften Fleucht der Reiher sprossen Himmel , Erde, sammt dem her vor dir : Durch die Sonne kannst du Meer, Dessen Allmacht ausgeflossen In theilen Jahr und Tag ; der Mond geht der Creaturen Heer, Das durch deine auf, Zu verrichten seinen Lauf: Alles Weisheits-Kräfte Ist geschaffen zahm muß zu Dienst dir eilen. Gott, dichlob' und wild, Und der Mensch zu deinem ich in 2c. Bild: Jedem gabst du sein Geschäfte. 9. Maß die Sonne sich verstecken , Gott, dich lob' ich in der Zeit, Und dort Daß der Mensch zur Ruh' sich legt, in der Ewigkeit. Kannstdu, Herr, die Löwen wecken, Ma 2. Herrlich ist dein schönes Wesen ; chen, daß das Wild sich regt , Um von Licht und Sonne ist dein Kleid , Der du dir gespeist zu werden , So im Walde, vor derWelt gewesen, Unverändert, ohne wie in Feld ; Deiner Gür' ist voll die Zeit. Deine Himmel stehn gezieret Mit Welt, Alles rühmet dich auf Erden. den Sternen ohne Zahl ; Majestätisch all- Gott , dich lob' ich in 2c. zumal Hast du ſie heraufgeführet . Gott, 10. Wenn nun neues Licht aufgehet, dich lob' ich in der Zeit, und dort sc. 3. Der du deine Wolken bauest, und Und die Nacht nicht bleiben kann, Sieht auf ihnen schwebest fort , Jede Creatur man, daß der Mensch aufstehet, Und anschauest , und erfüllest jeden Ort, fängt seine Arbeit an, Daß er hab' sein Machst die Engelgleich denWinden, Und Brod zu essen , Und die Speis ihm aus zu Flammen deine Knecht', Daß dir die der Erd' Von dir, Herr, gegeben werd' ; net ihr Geschlecht , Ueberall dich zu ver Ach! wie kann ich dein vergessen ? Gott, dich lob' ich in 2c. künden : Gott, dich lob' ich in 2c. 11. Welche Zunge kann erreichen 4. Der du kannst die Erde kleiden, Und sie zierst mit Farben schön, Schöner, als Deine Weisheit, deine Macht ? Herr, man stickt mit Seiden, Muß ihr Blum wer ist dir zu vergleichen ? Wer hat sol werk vor dir stehn ; Wasser hat sie ganz ches je erdacht, Und die Fisch' im Meer umgeben, Welches über Berge steigt, gezählet ? Wo man mit den Schiffen geht, Und viel tausend Fische zeugt, Die in Und der Leviathan steht , Der den Ab ihrer Tiefe leben. Gott, dich lob' ich in 2c. grund sich erwählet ? Gott, dich lob ich 5. Berge , die an Wolken reichen, in 2c. Thaler, und das ebne Land, Sind durch 12. Alles wird durch dich erhalten ; deine Macht deßgleichen Festgebaut und Reckst du deine Hand uns her; Läßst du ausgespannt. Ströme hast du so ge deine Güte walten , Wächst der Vorrath leitet, Daßsiefließen fort und fort, Doch mehr und mehr : Wenn du deine Hand nicht ohne Ziel und Ort, So du ihnen | entziehest, So erstirbt und wird zu Staub fern bereitet. Gott, dich lob' ich in 2c. Alle Welt, wie Gras und Laub, Wo du Mel. Laffet uns den Herren zc. XI. Von der Schöpfung . 53 sie im Zorn ansiehest. ich in c. Gott, dich loban ! Bewahre mich auch fort und fort, Mein Gott, du meines Lebens Hort! 7. Vor dir fall' ich in Demuth nieder : 13. So du aber sprichst : es werde ! Muß gleich Alles vor dirstehn ; Da grunt Vergib, vergib, was ich verbracht! Ich wiederum die Erde, Alles muß erneut habe leider meine Glieder Zu Sünden= aufgehn; Blichst du her, so bebt die Tiefe; gliedern oft gemacht , Ich wich von dir Greifst du Berg' und Felsen an, Rauchen mit schnellem Lauf, Und doch nahmst du fie, und brechen Bahn , Gleich ob Alles mich wieder auf. vor dir liefe. Gott, dich lob' ich in 2c. 8. Ich habe mit viel bösem Wesen 14. Herr, ich will dir kindlich ſingen, | Mein Herz, o Vater, sehr entweiht, Dieß Ewig ehr' und rühm' ich dich ; Von dir Herz, das du dir auserlesen Zum Tempel ſoll mein Mund erklingen , Denn du, deiner Heiligkeit ; Doch straftest du mich Höchster ! schufft auch mich. Mir auch nicht im Zorn, Und wiesest mich zum wirst du Wohnung machen In der schd | Gnadenborn. nen Himmelsstadt, Die kein Aug' er 9. Hilf, großer Gott, durch den ich blicket hat ; Da werd' ich, mit Freud'und lebe, Hilf, daß ich thu, was dich erfreut, Lachen, Dich erhöhn nach dieser Zeit, und Geist und Leib und Glieder gebe Zu In der süßen Ewigkeit. Waffen der Gerechtigkeit , Daß ich dir bis in Tod getreu , und stets ein Kind Mel. Wer weiß, wie nahe mir mein Ende 2c. des Lichtes sey. 117. Gott, dessen Almacht sonder 10. Fällt dieses Leibes Hütte nieder, Ende, Wie preis' ich dich doch nach Ge Wenn ich vollende meinenLauf, O Gott! bühr? Ich bin die Arbeit deiner Hånde, Mein ganzes Wesen kömmt von dir; Du hast mich wundervoll erbaut , Und mir viel Gaben anvertraut. so richte du sie wieder, In fröhlicher Ver klärung auf; Laß mich ins Haus des Himmels gehn , Und stets dein heilig Antlik sehn ! 2. Dir , Wundergott ! hab' ich's zu In eigner Melodie. danken, Daß du mich zubereitet hast, (Pf. 104.) Als mich des Mutterleibes Schranken, Und dunkle Wände noch umfaßt; Ich 118. Herr, dir ist niemand zu ver preiſe deine Wundermacht, Die mich ans gleichen ! Kein Lob kann deine Größ' er reichen, Kein noch so feuriger Verstand. Tageslicht gebracht. 3. Du gabst mir die vernünft'ge Seele, Pracht , Majestät und Ruhm umgeben Das theure Pfand, das ewig lebt, Das Dich, aller Weſen Quell und Leben ; Licht noch in meiner Leibeshöhle, So lang es ist dein strahlenvoll Gewand. In hohen, dir gefällig, schwebt : Du hast mir Ein unermessnen Fernen , Wohin kein sterb nen und Verſtand , Und Leib und Leben lich Auge schaut, Hast du, weit über al len Sternen , Dir deinen höchsten Siz zugewandt. 4. O liebster Vater in der Höhe ! | erbaut. Mein Geist und Herz wird ganz entzückt, 2. Wie bist du , wenn du , Gott der Wenn ich des Leibes Bau ansehe, Den Götter, Herabfährst , wenn du in dem du mit zarter Hand geschmückt , Mein Wetter Einhergehst, uns so fürchterlich ! Sinn erstaunet allezeit Ob dieſes Baues Du kömmst, und Wolken sind dein Was gen; Dein Wagen donnert, willig tragen Trefflichkeit. 5. Du hast durch dein so gnådig Wal Die Fittige des Sturmes dich. Die En ten, O Herr der großen , kleinen Welt, gel fliegen, gleich den Winden , Vor dir Mich, dein Gebäude , wohl erhalten, voran , Herr Zebaoth ! Wie Flammen, Daß mich der Tod nochnicht gefällt. Ich die sich schnell entzünden , Sind deiner stehe noch und preise dich, Denn deine Allmacht Diener, Gott! Rechte schüßet mich. 3. Als du allmächtig sprachst : es 6. Ich bin nicht werth der großen werde ! Da gründetest du fest die Erde ; Güte, Die du, mein Gott ! an mir ge Vor Alters war die Tief' ihr Kleid. Auf than; Dich preis't mein Herz und mein allen Bergen stunden Wasser; Duschaltst Gemüthe, Ach, nimm mein Dankesopfer | sie, da entflohn die Waſſer, Durchdeines 54 Erstes Buch. Donners Kraft zerstreut. Der Berge | Die Welt, die deine Huld erzählet, Er Gipfel, Herr, erschienen, Erhoben durch neuert sich auf dein Gebot. Dein Ruhm dein mächtig Wort ; Die Thåler sanken ist ewig ; deine Stärke Schuf und be unter ihnen An deu für ſie bestimmten wahret deine Werke ; Sie ſind dein Wohl Ort. gefallen, Gott! Du ſchauſt die Erd' an, 4. Nun steht der Wasser Wuth um sie erzittert ! Du tastest an der Berge dåmmet, Daß sie, durch deinen Arm ge Höhu : Und Berg und Fels , durch dich hemmet, Die Erde nicht verwüsten kanu. zersplittert , Sind Flammen , dampfen Du sprichst, und dem Gebirg entquellen und vergehn ! 10. Erheb , erheb' , o meine Seele, Die Brunnen, werden Bach' und schwel len Zu Strömen und zu Seen an ; Aus Gott , meinen Schöpfer , und erzähle, ihnen schöpft das Volk der Felder Er Verkündige ſein Lob der Welt! Ihm ſinge quickung, daß sein Durst sich stillt ; Auch deine Jubellieder ! Der Fromme tone sie rieseln Wasser durch die Wälder, Erfris ihm wieder , Dem Mächtigen , der uns schen und erfreun das Wild. erhålt ! Frohlockt ihm , alle seine Heere! 5. Viel schattenvolle Bäume grünen Ihm weihet euren Lobgesang ! Der Herr An deinen Waſſern , und aus ihnen Er ist würdig, Preis und Ehre Zu nehmen, tout der Vögel Freudenklang ; Ju ihrer | Lob und Ruhm und Dank. Johann Andreas Cramer. Zweige Schutz verborgen, Frohlocken sie dir jeden Morgen, Tönt dir des Abends Mel. Jesu, komm doch sc. ihr Gesang. Mit deinem segenvollen Thaue Wird jeder steile Berg erquickt ; 119. Himmel, Erde, Luft und Meer Auchgrünen fröhlich Feld und Aue, Mit Aller Welten zahllos Heer Jauchzen Gott deinen Früchten reich geschmückt. dem Schöpfer zu. Meine Seele , sing' 6. Durch dich entſprießt , damit die auch du! 2. Jhu erhebt das Sonnenlicht, Heerden Der sichern Flur gesättigt wer den , Das Gras und kleidet schön das Wenn es durch die Wolken bricht. Mon Land. Uns blühn die Kräuter, und der desglanz und Sternenpracht Loben Gott Segen Der Saaten reifet uns entgegen, | in stiller Nacht. 3. Seht , wie er das Land erquickt Und füllt des frohen Schnitters Hand. Brod gibst du für des Menschen Leben, Und mit Lust und Segen schmückt ! Wål Und , unsre Herzen zu erfreun, Gibst du der, Flur und jedes Thier Zeigen Gottes -von traubenvollen Reben Mit milder, Finger hier. reicher Hand den Wein. 4. Seht, wie fleugt der Vögel Schaar 7. Herr, du gebeutft, im Laufzu eilen, In den Lüften froh und klar! Donner, Der Erde, und das Jahr zu theilen, Blitz , Dampf, Hagel , Wind Seines Schufst du den Mond durch deine Macht. Willens Diener sind. Die Sonne sinkt, und aus den Wäldern 5. Seht, der Wasserwellen Lauf, Wie Hebtsich das Wild, und sucht aufFeldern | fie steigen ab und auf! Von der Quelle Sich seine Nahrung in der Nacht. Der bis zum Meer Rauschen sie des Schd Mensch, ermattet von Geschäften, Ver- pfers Ehr'. läßt sein Werk und suchet Ruh. Der 6. Ach, mein Gott , wie wunderbar Tag kommt , und mit neuen Kräften Stellst du dich der Seele dar ! Drücke stets in meinen Sinn, Was du bist , und Eilt er der Arbeit wieder zu . Joachim Neander. 8. Wie wimmelt's in den weiten Mee | was ich bin ! ren Von großen und von kleinen Heereu! Mel. Ermuntre dich, mein schwacher Geiſt zc. Herr, deine Weisheit hat kein Ziel ! Und wer mißt deine Huld und Stärke? Mit 120. Nur Gott ist gut ! Hallelujah ! Staunen seh ich deine Werke ; Wie schön Preist ihn , den Herrn der Stärke! Er ſind ſie, wie groß und viel ! Herr, alles | ist so groß, so gut, so nah In jedem ſeiner wartet auf der Erde , Im Meer und in Werke. In allen Reichen der Natur der Luft auf dich, Daß es von dir gesät- Enthüllt er seiner Allmacht Spur, Und tigtwerde. Du segnest, sie erquicken sich ! selbst des Säuglings Lallen Läßtfroh sein 9. Dein Odem tödtet und beſeelet. | Lob erſchallen. 55 XI. Von der Schöpfung. 2. Im wilden Sturm bewegter Luft, | schau ich nichts, denn Güte. Der Him Im Rauschen grüner Blätter, Jn schö melslichter Lauf und Macht, Das Ster uer Blumen füßem Duft Zeigt sich der neuheer voll heilger Pracht Bezeuget Gott der Götter. Im Tropfen Thau's, dem Gemüthe : Mächtig , Prächtig, am zarten Halm Glänzt seiner ewigen Hochzuloben Ist dort oben, Der regieret, WeisheitPsalm ; Am Strom, in Felsen und das Weltenscepter führet ! 3. Wenn Luft und Sturm mich wehet gründen Kannst du ihn sehn und finden. 3. Der junge Tag verkündet's lautan, Wenn ich anſeh' der Wolken Bahn, Mir tausendfacher Wonne ; Geschmückt, | So fühl ich deine Güte. Das Wasser, wie eine Königsbraut , Geht aus dem Sommer, Herbst und Eis Ruft mich zu Zelt die Sonne ; Wer in der Nacht ge- deines Namens Preis Jm innersten Ge seufzt, geweint. Der blicke bald, wenn müthe ; Daß ich Herzlich Deine Ehren fie erscheint, Empor zu ihrem Lichte zu vermehren , Mich bestrebe, Und den Geist zu dir erhebe. Mit frohem Angesichte ! 4. Ich sehe, Herr, dein Erdreich an, 4. Sie prediget : der Herr ist gut, Und will dich fröhlich haben ! Streut er Das Brod und Kleid giebt jedermann, nicht aus durchmeine Gluth Viel tausend | Und schmecke deine Güte. Ich rieche, edle Gaben ? Schau hell empor ! Gott seh' und höre sie, Mit tausendfacher Me ist nicht weit; Er, der gemacht der Sonne lodie Schallt sie mir ins Gemüthe, Kleid , Will dich auch kleiden, nåhren, Dringt mich, Zwingt mich, Dich zu fin und sich in dir verklären ! den , zu empfinden , Mich zu sehnen, 5. Nur Gott ist gut ! so ruft die Saat Herr, nach dir mit Freudenthrånen. 5. Schauich, o Herr, mich selber an, Im Bengen ihrer Spitzen , Weil kaum der Halm die Kräfte hat, Die reiche Last So weit ich mich durchschauen kann, So zu stüßen. Die Lerche ſingt's in blauer | seh' ich nichts, als Güte. Hier ist mein Luft. Das Wild bezeugt's in Wald und Fuß, das Herz, die Hand , Das Aug' Kluft, Es predigt jede Blüthe : Der und Ohr, Sinn und Verstand, Ein wals Herr ist lauter Güte! lendes Gemüthe ! Freudig Will ich Dir 6. Und wenn die Sonne niedergeht, sie wieder, Herz und Glieder, Ganz erge Wenn alle Sterne flimmern, Dann sehn ben, Denn du ziehst mich, o mein Leben! wir seine Majestát Am Firmamente 6. O großer Schöpfungsgott ! hilf ſchimmern ; Daan ſehn wir schon im Pil- | mir , Und zeuch stets näher mich zu dir gerland Den Saum von jenem Licht- | Durch deine ſel'ge Güte ! Erhalt' zu dei gewand , Das Er, der Ew'ge , tråget, nem Dienst und Preis Mir Seel und Der Alles liebt und heget. Leib, daß dein Geheiß Und Wort ich treu 7. Der Herr ist gut ! Gelobt sey Gort, behüte ! Laß mich, Vitt ich, Mich's ers Für alle seine Güte! Ihn will ich preisen langen, Anzuhangen Dir hienieden, Bis bis zum Tod Mit freudigem Gemüthe. ich geh' zum ew'gen Frieden ! Dr. Val,Erni Loscher. Und schläft mein Aug' im Tode ein, So sollst du, Herr, mein Loblied seyn ; Dann Met. Gott, du frommer Gott 26. will ich dich erheben Dort in dem ewigen Leben. F. C. Jürgens, 1827.122 . Gott , du gabst der Welt, 122. Im Anfang, Licht und Leben. Nun haft Mel. Wieschön leucht't uns der Morgenſtern :c. du die Natur Mir als ein Buch gegeben, Gott, deß starke Hand die Drinn viel zu lesen ist Von deiner großen 121. Welt Erschaffen hat, und noch erhält, Pracht , Bon deiner weisen Huld , Von Ich fühle deine Güte ! Ich spüre sie an deiner Wundermacht . jedem Ort, Ganz nahe hier, und ferne 2. ewige Majestät ! Ver dir will dort, Mit preisendem Gemüthe. Wenn ich mich beugen. Von deiner Herrlich ich An dich Still mich wende , Kommt keit Seh ich die Himmel zeugen; Ich behende Zu mir Armen Deine Liebe, dein seh' die Sonne stehn , Sie spiegelt sich Erbarmen. im Meer; Ich schau die Wolken an, Den 2. Seh' ich den hohen Himmel an, Mond , das Sternenheer. Soweit ich ihn durchſchauen kann , Sol 3. Die Luft, das Firmament Schufft 56 Erstes Buch. du aus Finsternissen ; Es träuft, sobald | bald Etwas seyn . Gottes Wort erging : du willst, Von milden Regengüffen ; Und Es werde ! Da ward Himmel und die wenn dein Zorn ihm ruft, So bliht und Erde. O unendlich große Klaft, Die donnert weit Der Wetter Sturm und so viel auf Einmal schafft! Nacht, Du Gott der Herrlichkeit ! 4. Zwar der Schöpfer wollte lehren, 4. Die Weisheit und die Kunst, Die Wie er weis' und gütig sey , Daß wir Ordnung, das Regieren Kann man auf ihn vollkommen ehren , Darum schufer jedem Blatt , Au jedem Steine spüren. mancherlei. Erst war dieses Weltgerüste Die Mannichfaltigkeit, Die doch zusam Völlig dde, leer und wüste; Nur daß mit men stimmt , Die macht , daß Aug' und geheimer Spur Gottes Geist auf Waf Herz In Wunderfreude schwimmt. fern fuhr. 5. Drauf erging das Wort von oben, 5. Die Weisheit ber' ich an, Die Macht rührt mein Gemüthe. Doch ist's | Gott befahl : „ Es werde Licht !“ Alle noch nicht genug : Ichseh ' des Schöpfers | Morgensterne loben Schnell des Schd Gute! Denn kein Geschöpfistda, Dem pfers Angesicht ! Da der erste Tag vers er nicht Gutes thut ; Ja , was er macht gangen , und der zweite angefangen, Machte Gott das Firmament, Das man und will , Ist alles köstlich gut. 6. Gott! wie wohl wird mir , 3u Sternenhimmel nennt. 6. An dem dritten ward geschieden dir hinauf zu ſehen , Hoch , über alles weg. Vor deinem Thron zu flehen ! Doch Erd' und Wasser durch das Wort. Meer trübt die Sündenschuld Mein armes und Wellen wies hienieden Gott be Menschenherz , Und findet keinen Trost |stimmt an eignem Ort ; Er befahl ſofort der Erden , Daß sie fruchtbar sollte wer Bei dem geheimen Schmerz . 7. Hier schweigt der Himmel still, den. Bäume, Gras, Kraut wuchs her Die Erde sagt nicht weiter; Das tiefe vor , Blumen stiegen hell empor. Meerverstummt, Die Sonne macht nicht 7. An dem vierten Tage blickte Sonn' heiter , Bis daß ein andres Buch Ich und Mond vom Himmelszelt ; Und die noch von oben her Zu meinem Trost em Schaar der Sterne schickte Goldnen Glanz pfang', Und mich dein Geist belehr'. aufunsre Welt. Und der fünfte ließ in 8. Das ist das heil'ge Buch , Darin | Seen Tausend Arten Fische gehen, Das nen steht geschrieben : Das Wort , das Geflügel füllt die Luft, Würmer kriechen alles schuf, Kam in die Welt mit Lieben, in der Gruft. 8. Was sich auf vier Füßen reget, Voll Wahrheit, Gnad' und Huld, Ward Mensch hier in der Zeit , Mein Leben, | Kommt am ſechsten Tag hervor. Alles spielt und wird beweget, Und vergnüget Licht und Trost, Gelobt in Ewigkeit ! Aug' und Ohr. Endlich muß aus roher Met. Aue Menschen müssen sterben ze. Erden Adamselbst gebildet werden. Gott 123. Schwingt euch, Herz und alle blies ihm den Odem ein ; Adam sollte Sinnen , Von der Erde himmelan ! Sin Gottes feyn. 9. So hat Gott erst alles Schöne get von der Welt Beginnen , Was des Schöpfers Macht gethan ! Lobet mit den Herrlich und sehr gut gemacht. Siehe, Seraphinen Und mit allen Cherubinen wie den Schöpfer krone Jedes Werk in Gott , der Alles kräftig trägt , Der den seiner Pracht ! Da man sie bei Tage Grund der Welt gelegt. zählte, Und Gott selbst die Ruh erwähl 2. Ewig warst du, großer Schöpfer! te, Riefer endlich : Gott allein, Mensch! In vollkommner Majestät. Wir sind soll deine Ruhe ſeyn . 10. Wir sind dein, Herr ! laß uns im Thon, du bist der Töpfer, In dem Alles ist und steht. Eh' der Berge Gründe mer Unter deinen Flügeln ruhn ; Strahl lagen . Eh' Orion mit dem Wagen An mit deinem Gnadenſchimmer Ueber uns dem Firmamente war , Warst du ohne | und unser Thunl Schaff in uns , was dir beliebet , Tilge , was dein Werk be Zeit und Jahr. 3. Doch im Anfang, da dein Wille trüber , Mach' , was alt ist von Natur, Stimmte mit der Allmacht ein , Nach Neu auf Jesu Gnadenſpur! der ewig langen Stille , Mußte Nichts ſhieben XI. Von der Schöpfung. 57 Soll mir die höchste Wonne seyn. Laut soll ihm mein Lob erschallen ; Mein 124. Unser Gott ist groß und mach Opfer wird ihm wohl gefallen ; Gerührt tig. Sehr herrlich, schön geschmückt und will ich mich seiner freun. Sein Lob ist prächtig, Kraft, Weisheit und Vollkom: Seligkeit ! Zum Himmelsglück erneut, menheit. ihr, seiner Allmacht Heere, Werd' ich droben Mit Engeln stehn, Ent Rühmt mit den Himmeln Gottes Ehre, zückt ihn sehn , Und ewig seinen Ruhm Verkündigt seine Herrlichkeit ! Sein erhöhn . F. W. Loder. Kleid ist reines Licht ! Er hålt im Gleich Mel. Es ist das Heiluns 2c. gewicht Alle Welten. Der Wesen Heer, Das weite Meer, Den Engel und den 125. Wenn ich, o Schöpfer ! deine Macht, Die Weisheit deiner Wege, Die Wurm schafft er. 2. Allmacht sprach zum Nichts : Es Liebe , die für Alles wacht , Anbetend werde ! Da trat die anmuthsvolle Erde überlege : Soweiß ich, von Bewundrung Vor ihren Schöpfer, aufzublühn . All voll , Nicht wie ich dich erheben soll, macht spricht: so stürzen Welten, Die Mein Gott, mein Herr, mein Vater! Berge fliehn vor seinem Schelten , und 2. Mein Auge sieht , wohin es blict, fahren vor dem Donner hin. Er hat, Die Wunder deiner Werke. Der Him wie ein Gewand , Den Himmel ausge mel , prächtig ausgeschmückt , Preiſt spannt. Durch ihn gehet, So wie ein dich, du Gott der Stärke. Wer hat die Held Aus dem Gezelt, Die Sonne, und Sonn' an ihm erhöht ? Wer kleider fie erfreut die Welt. mit Majestät ? Wer ruft dem Heer der 3. Er, der auf den Winden schwebet, Sterne? Er schaut die Erde an - fie bebet. Er 3. Wer mißt dem Winde ſeinen Lauf? rührt den Sandberg aner raucht ; Wer heißt den Himmel regnen ? Wer Speistden Vogel, nährt die Heerde, Er schließt den Schooß der Erde auf Mit neuert die Gestalt der Erde , Erfreut, Vorrath uns zu segnen ? O Gort der was in ihm lebt und haucht ; Mit milder Macht und Herrlichkeit ! Gott , deine Freundlichkeit Gibt er zu seiner Zeit Al Güte reicht so weit, So weit die Wolken len Speise, Liebt und erhålt Die schöne reichen. 4. Dich predigt Sonnenschein und Welt, Und trånket Thal , Gebirg und Sturm, Dich preis't der Sand am Meere. Feld. 4. Kräuter schuf er , uns zu heilen, Bringt , ruft auch der geringste Wurm, Den Mond, das Jahr darnach zu theilen, Bringt meinem Schöpfer Ehre ! Mich, Der Sonne Licht zur Fruchtbarkeit. Gott ruft der Baum in seiner Pracht , Mich, ift gnädig, Gott regieret , Wenn er im ruft die Saat, hat Gottgemacht, Bringt Frühling Blumen zieret, Im Winter meinem Schöpfer Ehre! 5. Der Mensch , ein Leib , den deine Schnee wie Asche streut. Der Wallfisch und der Wurm, Der Blüthenduft und Hand So wunderbar bereitet ; Der Sturm Zeugt vom Höchſten ; Und Tag Mensch , ein Geist , den sein Verstand und Nacht RühmtſeineMacht, Rühmt, Dich zu erkennen leitet ; Der Mensch, daß der Schöpfer uns bewacht. der Schöpfung Ruhm und Preis , Ist 5. Der vergånglich Gras bekleidet, sich ein täglicher Beweis Von deiner Güt Die Fische nährt , die Låmmer weidet, und Größe. 6. Erheb' ihn ewig, o mein Geist ! Ers Gott sorgt als Bater auch für mich. Für das Glück von fernen Tagen Sollt' ich, hebe seinen Namen ! Gott, unſer Vater, wie Heiden, traurig zagen ? Nein, meine sey gepreist, und alle Welt fag Amen! Seele, tröste dich! Trau deinem Gott ! Und alle Welt fürcht' ihren Herrn , Und auf ihn Wirf alle Sorgen hin ! Gort hoff auf ihn und dien' ihm gern ! Wer C.F. Gellert. wird sorgen, Der mich ernährt , Mein wollte Gott nicht dienen ! Mel. Wachet auf, ſo ruft 20. Flehen hört, und gütig, was mir nüßt, Mel. Nun lob, mein Seel, den Herren 20. gewährt. 6. Dank und Ehre Gott zu bringen, 126. Wer kann dich g'nug erheben, Mein Leben lang dem Herrn zu fingen, Dich, Gott, und deiner Liebe Macht ? 58 Erstes Buch. Sie giebt uns Allen Leben , Sie hat, | und Ruhm, Ogroßer Gott, verpflichtet. was ist, hervorgebracht. Sie kennet keine Siehe Frühe, Wie die Felder, Berg' und Gränzen , Schafft, was die Weisheit Wälder Mit viel Weisen, Dich als ihren will , Läßt tausend Sterne glänzen, | Schöpfer preisen ! 2. Seh' ich das bunte Wolkenfeld, Wirkt immer fort und still ; Istsichseit Ewigkeiten Au Kraft und Stärke gleich, Das nirgends Stüß und Pfeiler hålt ; Und bleibt durch alle Zeiten Au inn'rer | Seh' ich das Goldgeprånge An deinem Größe reich. hohen Himmelssaal; Seh' ich der hellen 2. Durch deiner Allmacht Werde ! Sterne Strahl Jn ungezählter Menge ; Ward Welt und Thal und Berg und Seh' ich, Wie sich Nachder Hihe Feuer Meer, Der Himmel und die Erde, Der blize Niederschwingen : Hör' ich nur von Vögel und der Fische Heer. Droht się : Allmacht singen. 3. Schau ich in dunkle Wetternacht, wer muß nicht zittern ? Sie wirkt an je dem Ort, Und , Felsen zu zersplittern , Wo deine Stimme geht mit Macht, Daß Spricht sie ihr Donnerwort. Bis auf Berg und Thal erzittert : Seh' ich, wie die weit'sten Sterne Erstreckt sich ihr bald ein Flammenstrahl Mit majestät Gebiet; Sie wirket nah , wirkt ferne, schem Donnerhall Der Eichen Haupt zersplittert : Herrlich Sch' ich Dann die Wohin kein Auge ſicht. 3. Fhr, ihr muß Alles weichen, Ihr Werke Deiner Stärke , Und nach oben auch des höchsten Seraphs Kraft. Was Blickt mein Auge , dich zu loben. ist ihr zu vergleichen ? Ihr , die da, 4. Wenn wild dieWasserwelle schäumt, spricht , und Welten schafft ? Und wer Auf ihrem Weg die Fluren räumt, Uud ermißt die Schaaren , Im Meer und in | ſchnell vorübertober : Wenn von dem der Luft, Die fie , seit Welten waren, Norden geht der Sturm Und niederſtürzet Zum frohen Daseyn ruft ? Auf Wiesen Baum und Thurm, Dann wirst du hoch und aufFeldern, Aufder beblümten Flur, gelobet . Wenn du, Unruh Einzustellen, AufBerg, im Thal, in Wäldern Strahlt Meer und Wellen Niederlegest , Strahlt zahllos ihre Spur! dein Scepter, das du trågeſt. 4. Hier wachsen volle Aehren , Und 5. Wenn auch der trübe Himmel Knospen, Blumen, Früchte, Laub, Die weint, Wenn drauf die Sonne wieder Thier' undMenschen nåhren ; Dort wim scheint Und hell aus Wolken blicket, meln Thiere durch den Staub. Wie viel Dann fühl ich , daß du zwar betrübst, Schöpfer, deiner Bald aber frohen Wechsel giebst, Der fachsind die Werke , Hand! Wie groß au Pracht und Stärke, unser Herz erquicker. Lieblich Muß sich In jedem Reich und Land ! Vom Stein | Dann nach Regen Sonn' und Segen Zu bis zu den Pflanzen , Von Pflanzen bis uns neigen, Und nach Trübsal Trost er zum Thier, Zeugt in dem großen Ganzen | zeigen. Das kleinste Werk von dir. 6. Ich seh der Fische kaltes Heer 5. Fühlt , Menschen , eure Bldße. Hinziehen durch das tiefe Meer ; Ich Und lernt auch hier, wie schwach ihr seyd ; seh' das Volk in Lüften ; Ich seh die Bewundert Gottes Größe , Bewundert Heerden in dem Wald , In ihrem stillen seine Herrlichkeit ! Was er will , muß Aufenthalt, In Büschen, Höhlen, Klüf geschehen ; Nicht Erde , Luft und Meer, ten , Wie sie Täglich Von dir zehren, Nichts kann ihm widerstehen, Nichts ist | Sich ernähren ; Herr , ich merke : Du so groß als Er! Mit ehrfurchtsvollem | erbarmst dich deiner Werke ! 7. Wer bin ich denn , ich fremder Schweigen, Von allem Stolze fern, Lernt euchzum Staube beugen Vorihm, Gast, Den du bis heut' geführet hast, dem ew'gen Herrn ! Beschützt vor Tod und Hölle ? Ju dir wird Leib und Seele satt , So kraftlos Mel. Wie schön leuchtet der Morgenstern 2c. ich, ſo arm und matt, Betrat die Lebens 127. Wie sind die Werke groß und schwelle. Dafür Sey dir Lob gesungen, viel, Die du in Weisheit ohne Ziel So | Preis geklungen ; Welt und Zeiten herrlich zugerichter ! Der Erde Kreis, Müssen deinen Ruhm verbreiten. dein Eigenthum, Ist dirzu deinem Preis , XII. Von der göttlichen Weltregierung und Vorsehung. XII. 59 Von der göttlichen Weltregierung und Vorsehung. Mel. Alles ist an Gottes Segen u . 128. Alle Abend, alle Morgen Hilft des großen Gottes Sorgen Auch dem Kleinsten , weil es sein. Ihm sind die veracht'tsten Dinge Zum Erschaffen nicht geringe , Zum Erhalten nicht zu flein. Sinn. Ich trage Gott allein Jm Herz zeu und im Munde; So kann mir keine Stunde Allhier zu bitter seyn. 6. An Gott will ich gedenken , So lang ich denken kann. Wird man ins Grab mich ſenken , So geh' ich zwar die Bahn, Da mein die Welt vergißt; Doch 2. Bei ihm sucht der Löwe Speise, glaub' ich dieses feste : Gott denket mein Und so hört er gleicher Weise Auch der aufs Beste Dort, wo die Heimath ist. jungen Raben Stimm' ; Blumen kleiden, In eigener Melodie. Arme machen , Mächtig seyn auch in den Schwachen, Sind Verrichtungen von ihm . 3. Wenn er dem , was er erwählet, Haupthaar, Fluchten , Thrånen zåhlet, Kindlein trägt , als wie im Schooß ; Fremde schüßet, Sklaven höret , Wai fen pfleget , Wittwen nåhret : Dann ist 130. Beficht du deine Wege , Und was dein Herze fråukt. Der allertreusten Pflege Deß, der den Himmel lenkt. Der Wolken , Luft und Winden Gibt Wege, Lauf und Bahn , Der wird auch Wege finden , Da dein Fuß gehen kann . 2. Dem Herrn mußt du vertrauen, Gott im Kleinen groß. Wenn dir's soll wohl ergehn ; Auf sein Werk mußt du schauen, Wenn dein Werk Mel. Bon Gott will ich nicht lassen ze. soll bestehn. Mit Sorgen und mit Grå 129. An Gott will ich gedenken, men und selbstgemachter Pein Läßt Gott Denn er gedenkt an mich. Wenn mich | ſich gar nichts nehmen ; Es muß erbeten die Sorgen kränken, So hebt mein Herze seyn. fich, hebt sich zu ihm empor; Bald 3. Dein' ew'ge Treu' und Gnade, weichen alle Schmerzen ; Denn er stellt O Vater! weiß und sieht, Was gut sey meinem Herzen Nichts als Erbarmen oder schade Dem sterblichen Geblüt"; vor. Und was du dann erlesen , Das treibst 2. Denk ich an seine Liebe, Wie du, starker Held, Und bringst zum Stand werd' ich dann entzückt , Daß, wenn es und Wesen , Was deinem Rath gefällt. 4. Weg' hast du allerwegen, An Mit noch so trube, Mir gleich die Sonne blickt! Da kommt mir immer ein : Er teln fehlt dir's nicht ; Dein Thun ist lau hat sich hoch vermessen , Er will mich ter Segen , Dein Gang ist lauter Licht. nicht vergessen ; Wie könnt' ich traurig Dein Werk kann niemand hindern, Dein' seyn ? Arbeit darf nicht ruhn , Wenn du, was 3. Denk ich an seine Güte , Die deinen Kindern, Ersprießlich ist , willst alle Morgen neu : So freut sich mein thun. Gemüthe Solch theurer Batertreu'. 5. Und ob gleich alle Teufel Hier Die Last werf' ich auf ihn ; Dann wird wollten widerstehn , So wird doch ohne die Arbeit süße , Wenn ich den Schweiß Zweifel Gott nicht zurücke geh'n. Was vergieße: Denn Gott ist mein Gewinn. er sich vorgenommen Und was er haben 4. Denk ich an sein Erbarmen: will, Das muß doch endlich kommen zu Er schenket mir sein Kind ; O Gnade seinem Zweck und Ziel. für mich Armen ! Heißt das nicht treu 6. Hoff , o du arme Seele , Hoff, gesinnt? Gott ist in Christo mein ; Gott und sey unverzagt ! Gott wird dich aus müßte Christum hassen , Wenn er mich der Höhle , Da dich der Kummer plagt, wollte laſſen ; Das kaun ja nimmer seyn ! Mit großen Gnaden rücken ; Erwarte 5. Drum will an Gott ich denken, nur die Zeit : So wirst du schon erblicken Die Welt mag immerhin Den Sinn Die Sonn' der schönsten Freud'. aufs Eitle lenken, Hier ist ein and'rer 7. Auf, auf! gib deinem Schmerze 60 Erstes Buch. Und Sorgen gute Nacht , Laß fahren, | Trübsalsnächte. Im dürren Land , Im was das Herze Betrübt und traurig | heißen Sand Ruft er den Waſſerwellen ; macht; Bist du doch nicht Regente, Der Aus Felsen rinnen Quellen. Alles führen soll: Gott sitzt im Regi 4. Er fångt nicht heut zu herrschen mente, Und führet Alles wohl. an, Er herrscht seit vielen Jahren : Was 8. Jhn, ihn laß thun und walten ! er an Abraham gethan, Läßt er noch´uns Er ist ein weiser Fürst, Und wird sich erfahren. Er, der die Welt In Angeln so verhalten, Daß du dich wundern wirst, hält, Und seit Aeonen waltet, Ist heute Wenn er, wie's ihm gebühret, Mit wun nicht veraltet. derbarem Rath Das Werk hinausge 5. Sein Aug' ist stets auf uns ge führet, Das dich bekümmert hat. wandt, Sein Ohr uns immeroffen ; Und 9. Er wird zwar eine Weile Mit sei stark ist seine rechte Hand , Auf die wir nem Trost verziehn, Und thun in seinem sollen hoffen. Er hilft mit Lust, Ihm Theile , Als hatt' in seinem Sinn Er wallt die Brust Von süßem Segens , deiner sich begeben , und sollt'st du für triebe ; Sein ganzes Herz ist Liebe. und für In Angst und Nöthen ſchweben, 6. Erschont, wie Keiner ; er zerbricht und fragt' er nichts nach dir. kein Rohr, das Stürme knickten ; Und 10. Wird's aber sich befinden , Daß du ihm treu verbleibst , So wird er dich glimmt ein Docht, er löscht ihn nicht, Er entbinden, Da du's ammindsten glaubst; hilft dem Schwerbedrückten. Kein kran Er wird dein Herze lösen Von der fokes Herz Klagt ihm den Schmerz, Kein schweren Last , Die du zu keinem Bösen Pilger seine Bürde, Dem nicht geholfen würde. Bisher getragen hast. 7. Erpflegt der Heerde, wie ein Hirt, 11. Wohl dir , du Kind der Treue! Du hast und trägst davon Mit Ruhm Mit Hut und fetter Weide ; Was wund und Dankgeschreie Des Sieges Ehren und was gebrechlich wird , Labt er mit kron'. Gott gibt dir selbst die Palmen Trost und Freude. Er hebt und trågt, In deine rechte Hand , und du singst Verbindet, pflegt, Bringt wieder die Freudenpsalmen Dem, der dein Leid ge Verirrten. Wohl uns des guten Hirten ! wandt. 8. Wohl uns, schon hier im Glauben 12. Mach' End', o Herr, mach' Ende fest An diesem Herrn zu hangen! Die An aller uns'rer Noth ; Stårkuns're Füß' Gnade, die uns nie verläßt, Wird einst und Hånde, Und laß bis in den Tod Uns uns ganz umfangen ; Und jedes Leid allzeit deiner Pflege Und Treu' empfoh Der Prüfungszeit, Und jede Thrån' auf len seyn: So gehen uns're Wege Gewiß Erden Wird Himmelswonne werden. H. B. Garve. Paul Gerhard. zum Himmel ein. Me l. Was Gott thut, das ist 2c. Mel. So führst du doch recht ſelig 2 . 131. DerHerr, der uns berufen hat, 132. Die Deinen, Herr, find lauter Bekannt durch Wunderwerke, Wird nim Gnadenwunder, Du herrlicher und wun mer müde , nimmer matt , Und ist der | derbarer Gott ! Sie ſind dein Volk, find Schwächsten Stärke. Aufihn vertraun, deiner Wahrheit Zunder ; An ihnen wird Heißt sicher baun , Und hilft auch Kins der Erdenwitz zu Spott. Du nennest wohl mit Recht dich Wunderbar !"" Denn dern siegen, Wo Helden unterliegen. 2. Vertraut aufihn, der helfen kann, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm, Wo jede Aussicht ſchwindet ! Lehnt euch Das zeigeft du an deinem Eigenthum; auf euern Herrn auch dann , Wenn ihr | Du stelleſt uns der Welt zumWunder dar. ihn nicht ergründet ! Ist's um euchNacht : 2. O Wunderrath ! o namenloſe Güte ! Sein Auge wacht ! Er sprengt der Hölle | Dein Herz zerbrach dir über unsrem Tod, Riegel; Doch niemand löst ſein Sie: Du kamst als Gott ins sterbliche Geblüte, gel. Und gabst dich selbst für mich in tausend 3. O fürchtet nichts , und weichet Noth. Du machtest uns von allemFluche nicht ! Er beut euch seine Rechte. Er frei, Und Alles, was verdorben, wieder führet euch bei seinem Licht. Durch alle gut, Den Blöden gabst du wieder Herz XII. Von der göttlichen Weltregierung und Vorsehung. 61 und Muth, Dein Blut ward uns ein Wenn auch mich Leiden drückt; Es sind Siegel ew'ger Treu'. gesunde Schmerzen, Die deine Hand mir 3. Preis, Kraft und Heil sey dir, o schickt. Ich weiß, du läuterst nur, Du Herr, gesungen, Für deine Macht und prüfest meine Nieren , Und willst dein deinen Liebestrieb , Womit du uns aus Werk vollführen An deiner Creatur. Satans Hand errungen ; Wie hast du 4. Fahr fort ! ich folge gerne ; Es doch dein Menschenkind so lieb ! Du sey auf dich gewagt ! Sey du mir nur tödtest und zerschlägest Mark und Bein, nicht ferne, Wie du mir zugesagt ! Ver Damit es sich in dir auf ewig freu, Und birg dich nicht zu lang ; Nach einer kleiz sters aufs Neu' zu deiner Lust gedeih. Onen Weile Kommwieder, komm und eile, Sonst wird mir's allzubang ! Wundertrieb! o Liebe sonder Schein! 4. Hier hast du mich, o wunderbarer 5. Doch du wirst selber wiffen , Wie König, Regiere mich nach deinem Liebes viel ich tragen kann ; Stárk' mich in rath! Des Werks ist viel, und meiner Kümmernissen , Wie du bisher gethan ! Jahre wenig ; Doch weiß ich schon von DeinWill' ſey auch mein Will' ; Ich will mancher Wunderthat. Ach ! laß mich mich dir ergeben Im Sterben und im dir auch ohne Sehen traun , Und wenn Leben ; Dir halt' ich kindlich ſtill. 6. Laß nur indessen steigen Mein Flehn dein Pfad in großen Wassern geht, Und eine Tiefe hier und dort entsteht, So laß wie Opferrauch; Und wenn ich mich muß mich fest aufdeine Treue baun! beugen, Herr, so erhöh' mich auch! Er 5. Ich rühme deine wunderbare Hülfe, heb', o Gottes Sohn, Mich selbst zum Die du mir schon so tausendfach erzeigt ! Bitten , Ringen , Das siegreich kann DerMenschentrost gleicht doch nur mor: durchdringen Bis zu des Vaters Thron ! schem Schilfe, Das leicht einWetterwind 7. Am Ende wird sich's finden, Was zum Grunde neigt. Du aber machst dir | du an mir gethan. Du hilfft mir über eine Freude draus, und rechnest Gnade winden, Nimmst mich mit Ehren an; dir zu Ehren an, Wenn du, mein Gott, Ja, hier schon in der Welt Wirst du mein allein ein Werk gethan ; Drum trau ich | Herz erquicken, ´Und manche Stund' ihm dir im hårtsten Kampf und Strauß. schicken, Darin es Sabbath hålt. M. S. Riegerin, geb. Welſſenſee 6. Ach, zeuch mich nur in die geheimen Wege, Wo Jesus sich der Gnade Denk Mel. Vom Himmel hoch, da komm’ich 28. mal baut! O liebliche, o süße Dornens stege, Wo man aufjedem Tritt nur Se 134. Geheimnißvoll in tiefer Nacht gen schaut ! Wohlan, hier hast du mich, Vollendet Gott , was er bedacht ; Er o Lebensfürst! Nun leite mich auch ferner wandelt in dem tiefen Meer, Und fähret wunderlich; Ichweiß, du setzest noch zu auf dem Sturm daher. Ehren mich, Wenn du die Deinen mit 2. Er, dessen Weisheit niemals fehlt, dir frdnen wirst. Legt seinen Plan, den er gewählt, Hinab in heil'ge Tiefen still, Und thut allmäch Mel. Von Gott will ich nicht lassen 2c. tig, was er will. 133. Durchs Kreuz führt Gott die 3. Ihr bidden Heil'gen, fasset Muth ! Seinen Dem Himmelreiche zu ; Nach Die Wolken , deren Wasserfluch Ihr Klagen und nach Weinen Folgt Freude, fürchtet, sind von Gnade voll, Die sich Trost und Ruh ; So wird der Glaube auf euch ergießen soll. 4. Treibt zweifelnde Gedanken fern, flar, So muß er überwinden , Muß rein sich laſſen finden Bei Trübsal und Und traut auf Gnade froh dem Herrn, Der hinter dunkler Wolkenschicht Ver Gefahr. 2. Nur durch ein kleines Streiten, birgt ein freundlich Angesicht. 5. Was er sich vorgesetzet hell, Das Durch kurze Probezeit Will Gott uns hier bereiten Zur ew'gen Herrlichkeit. reiset und erfüllt sich schnell. Schmeckt Wir dürfen hier beherzt Den Finger auch die Knospe bitter wohl: Die Blum' Gottes merken; Er wird uns gründen, ist füßen Duftes voll. 6. Der Unglaub' irret nah und fern, stärken Durch Alles, was uns schmerzt. 3. Drum freu' ich mich von Herzen, | Vergeblich meiſtert er den Herrn ; Gott 4 62 MA Erstes Buch . deutet selber seinen Sinn, Und stellt ihn Alles steht in ſeinen Hånden, Gott kann Alles wenden. einst voll Klarheit hin. Aus dem Englischen. 5. Gott , der wird's wohl machen, Gnådig bei dir wachen, Will dein Stünd Mel. Herr Jesu Christ, mein's Lebens Licht. lein nahn. Wenn die Lebensjahre Enden 135. Gott , Allerhöchster , du hast an der Bahre, Führt er himmelan. Got Ruhm, Selbst in des Himmels Heilig tes Bund Hat festen Grund : Alle, die thum, Daß du auch auf das Niedre in Christo sterben Sind des Himmels M. Ernst Stockmann. siehst, Und es vom Staub zur Hdhe Erben. ziehst. Mel. Was Gott thut, das ist ze. 2. Was niemand achtet, achtest du ; Den Kindern gibst du Engel zu ; An 137. Gott ist mein Gott ; er sorgt Waisen thust du Vatertreu', Stehst für mich, Was sollt' ich mich denn grå Wittwen als ihr Retter bei. men? Will er doch alle Last auf sich 3. Den Armen schaffest du ihr Brot ; Von meinen Schultern nehmen . Wenn Verlaßnen hilfst du aus der Noth ; Be noch so schwer , Mein Elend wår' : Es drückten legst du Trost zur Last , und soll mich nicht erdrücken ; Er will mich liebst, was bei der Welt verhaßt. stets erquicken. 4. Du zåhlest selbst der Deinen Haar; 2. Gott ist mein Schild ; er decket Dein Wort bleibt dem Geringsten wahr ; mich Bei allen Ungewittern, Auch wenn Dir ist zur Gnade nichts zu klein ; Du der Höllen Pforten sich Mit allerMacht stürzest nur, was groß will ſeyn . erbittern. Ist sein Panier Nur über mir, 5. Ich bin wie nichts ; doch glaube So kann ihr blinder Schrecken Mir keine ich, Du, großer Gott, siehst auch auf Furcht erwecken. 3. Gott ist mein Licht ; er leitet mich mich. Mach' dein Erbarmen groß an mir, So lob' ich ewig dich dafür. Ph. F. Hiller. Auf allen meinen Wegen, Und führer mich ganz wunderlich Durch Sonnen Met. Jesu, meine Freude. schein und Regen. Sein Wort geht mir 136. Gott, der wird's wohl machen, Als Leitstern für, Und leuchter meinen Dem ich meine Sachen Allzeit heimge Füßen Bei allen Finsternissen . stellt. Er hat mich) erkoren, Eh' ich war 4. Gott ist mein Fels; er tråget geboren An das Licht der Welt: hat mich. Laß alle Berge sinken , So steh mir auch, Nach seinem Brauch , Was ich unveränderlich , Und werde nicht ers vonnöthen, ſters gegeben.Hier in diesem trinken ; Ob gleich die Fluth Mit aller Leben. Wuth An meinen Ankerschlåget, Werd' 2. Gott , der wird's wohl machen ; ich doch nicht beweget. 5. Gott ist mein Theil ; er såttigt Oftmals Freud' und Lachen hat er mir beſcheert ; hat mich nie vergessen, Stets mich ; Mir wird kein Gutes fehlen. Was mir zugemessen , Was mich stärkt und sollte denn mein Herze sich Mit finstern nährt. Auch, wenn fast Die Kreuzeslast Sorgen quålen ? Wer Gort nur hat, Ist Seine Kinder hart gedrücket, Hat er in der That Der reichste Mensch auf mich erquicket. Erden: Ihm muß der Himmel werden. 3. Gott, der wird's wohl machen; 6. Gott ist mein Heil; er segnet Laß die Wetter krachen, Und die Stürme mich, Ich soll in Christo leben. Mein wehn ! Wenn mit großem Grausen Alle Heiland hat aus Liebe sich Für mich in Wellen brausen , Will er bei dir stehn. ļ Lod gegeben. So fiel mein Loos In Gott ist da, Mit Hülfe nah; Schlägt Gottes Schooß. Wer kann bei diesem dich Unglück auch darnieder: Gott er Glauben Mir Gott und Himmelrauben? hebt dich wieder. 7. Gott ist mein Ruhm; er rettet 4. Gott , der wird's wohl machen ; mich, Wenn mich die Menschen schmå Mächtig in den Schwachen Ist er alle hen, und fluchen sie mir freventlich, So zeit. Wem hat's je gefehlet, Der zum wird's einmal geschehen, Daßseine Kraft Trost ihn wählet In dem größten Leid ? Mir Recht verschafft; So muß die Un Drum, mein Herz, Vergiß den Schmerz ! schuld ſiegen, Der Neid zu Füßen liegen, XII. Von der göttlichen Weltregierung und Vorsehung. 63 8. Gott ist mein Arzt ; er heilet mich, | Durch Gnade stark, den Feind bezwingen: Wenn ich in Schwachheit liege. Er pfle- | Gott ist mein Lohn ! 7. Gott ist mein Preis! Ersey mein get meiner våterlich, Und zeigt mir zur Genüge , Wenn alle Welt Nicht Probe Lobgesang, Er, deß ich ewig bin! Der hält, Sein Wort könn'alles heilen, Und Herr ist groß, und ſeines Ruhmes Klang Tönt durch das Weltall hin . Ich ſtimine neue Kraft ertheilen. 9. Gott ist mein Alles , hier und mit den Erdgebornen Ju's hohe Lied der dort, Im Himmel und auf Erden ; Es Auserkornen : Gott ist mein Preis ! Hengstenberg. soll mir auch mein Gott hinfort Noch immer lieber werden , Bis ich dorthin Gelanget bin, Wo ich, mit Gott ver Mel. Es ist genug, sø nimm 2c. oder : Gott istgetreu, sein Herz 2c. bunden, Das höchste Gut gefunden. 139. Gott ist mein Schild , Dar Mel. Gott ist getreu, ſein Herz 16. um verzag' ich nicht, Macht mich gleich 138. Gott ist mein Licht ! verzage nicht, mein Herz , In banger, dunkler Zeir! Die Sonne sinkt, die Nacht bringt Furcht und Schmerz : Mein Licht strahlt allezeit, Es schimmert an dem Tag der Frenden, Es leuchtet in der Nacht der Leiden. Gott ist mein Licht! was betrübt; Ich trau auf ihn , Der, wenn er Troft verspricht , Jhn über schwenglich gibt. Kein Feind kann mir den Schild zerbrechen , und wenn ich sterbe, will ich sprechen : Gott ist mein Lohn! 2. Gott ist mein Schild, Macht mir 2. Gott ist mein Heil! O Seele, die Welt gleich Noth , Wenn mich ihr fürchte nichts ! Dein Helfer ist getreu ; Grimm bestürmt. Ich bin getroft, Ob Er läßt dich nicht, sein Vaterwort ver fie gleich immer droht, Weil mich mein spricht's; Er steht dir mächtig bei. Er Schild beschirmt. Sie lockt, daß sie das will mich bis ins Alter tragen , Kein Herz mir raube, Sie lugt von Lohn, ich wahres Gut mir je versagen. Gott ist aber glaube : Gott ist mein Lohn ! mein Heil! 3. Gott ist mein Schild ; Es muß der 3. Sein ist die Kraft! Er spricht Satan fliehn , Ist gleich sein Zorn ers und es geschieht, Gebeut, und es steht hist ; Will er mein Herz Von Gottes da; Und wenn mein Blick noch keine Wegen ziehn : Mein Schild ist's, der Hoffnung sieht, Ist schon die Rettung mich schüßt ; Schreit er : dein Lohn sind nah . Wo schwache Menschen nichts ver Höllenplagen ! So soll mein Glaube mögen, Da kommt Gott stärkend uns freudig sagen : Gott ist mein Lohn ! entgegen. Sein ist die Kraft! 4. Gott ist mein Schild ; Klagt mich's 4. Sein ist das Reich! Er herrscht Gewissen an, So werd ich zwar er im Weltgebiet Mit Weisheit, Huld und schreckt, Dochnicht verzagt; Mein Heil Macht; Die Sterne gehn , der Strom bat g'nug gethan; Mein Schild die der Zeiten flieht, Von seinem Blid bez Schuld bedeckt. Ich weiß, die Sünden wacht; und alles lenket er im Stillen sind vergeben, Drum muß der Trost im Zum Ziel nach seinem heil'gen Willen. Herzen leben: Gott ist mein Lohn. Sein ist das Reich! 5. Gott ist mein Schild, Drum flag 5. Gott istmein Schild! mein Schirm ich nicht zu sehr ; Find't Kreuz und Trüb in derGefahr, Die Er nur wenden kann. r Er deckt mein Haupt, und ohn' ihn fällt sal sich: Sein Prüfungsfeu' Brennt nicht, läutert es mehr ; Mein Schild be kein Haar ; Er nimmt sich Aller an. Ob schattet mich. Das Kreuz, drückt es und Tausende, die mit mir wallen, ZurRech ten oder Linken fallen : Gott ist mein labet wieder, Ich leg's an Jesu Kreuze nieder. Gott ist mein Lohn. Schild! 6. Gott ist mein Schild, Des höchsten 6. Gott ist mein Lohn ! Drum geh' ichunverzagt Die Bahn, die er mir zeigt ; Vaters Treu' Beschüßer meine Brust. Der Gang ist schwer; er wird mit Gott In Jesu Herz Bin ich von Sorgen frei, gewagt , Der dort die Palme reicht. Und fühle Himmelslust. Da mich des Froh will ich wachen, kämpfen, ringen, Geistes Flügel tragen , Kann ich von 1 64 Erstes Buch . Gott mit Wahrheit sagen : Mein Schild | Was Manche an seinen so herrlichen Ga und Lohn! ben, Ja,selber an Ihm, dem Lebendigen, haben ! Mel. Erschienen ist der herrlich' Tag. 3. In leichten und ſeichten , ertråge 140. Sort lebet noch und stirbet lichen Lagen Vermeinet ein Jeder gefas nicht, Gott ist mein Trost und Zuversicht, set zu seyn ; Sind aber nun ernstliche Ja, wenn die ganze Welt fällt ein, Soll Kämpfe zu wagen, So stellet sichfurcht dieß mein bestes Hoffen seyn : Gott les fame Blödigkeit ein. Nur Gottes Be kannte und Schirmesverwandte Sind bet noch. 2. Gott lebet noch, was sorg'ich denn ? | tüchtig, in allerlei Fällen zu stehen, Und Solang ich Gott, den Vater, kenn', Seh' allem, was feindlich, entgegen zu gehen. ich die Sorgen auf die Seit', Und singe 4. Wer glaubet, der fleucht nicht ; es muß ihm wohl gehen, Gott schirmet ihn fröhlich allezeit : Gott lebet noch! 3. MeinHerz, wenn du weißt keinen selber in Noth und Gefahr, und ehe die Rath, Wenn dich die Noth umgeben hat Trågen den Gegner ersehen, So wird er Und dich gesetzt in großes Leid, So denke des Siegs und des Preises gewahr ; Er du nur allezeit : Gott lebet noch! sieht sich berufen Zu himmlischen Stu 4. Gottlebet noch, und weiß gar wohl, fen, Und weil er auf Gottes Verheißung Wie seine Hand dich retten soll. Dein sich lehnet, So wird er mit Preis und mit 3. A. Bengel. Vater meint und macht es gut , Wenn Ehre gekrönet. er dichstraft ; drum wohlgemuth! Gott Mel. Gott ist getreu, sein Herz, sein Vaterherz. leber noch. 5. Gott legt dir aufein schweres Joch, 142. Gott sorgt , Gott sorgt, der Wodurch er dich betrüber hoch; Doch für mein Heil bedacht , Noch eh' ich hilft er tragen, was dich plagt , Und Athem zog ; Der långst den Plan zu mei stárket dich; drum unverzagt ! Gott le nem Glück gemacht, und meine Last mir bet noch! wog, Der bei dem Eintritt in dieß Leben 6. Wenn dir nun wird dein Kreuz zu Mir dieß zum steten Trostgegeben : Gott schwer und dich fast drücket allzusehr ; sorgt , Gott sorgt! Wenn es dich schier zu Boden stoßt, So 2. Er sorgt für uns mit unumſchrånk hilft dir Gott, drum sey getrost ; Gott ter Macht , Er spricht, so steht es da. lebet noch. Hått' oft ein Gut dir wahres Glück ge 7. Mein Vater, sorge du für mich, bracht, Er könnt's, er gåb' es ja! Wie Mein' Hoffnung steht allein auf dich; kann sein Arm verkürzet werden, Er, der Sieh mich mit gnåd'gen Augen an, Daß allmächtig herrscht auf Erden ? Gott ich stets fröhlichsingen kann : Gott lebet sorgt, Gott sorgt. Mauritius Kramer. noch! 3. Gott sorgt, er weiß, wo mir was Gutes fehlt, Und was mir nüßlich iſt; Mel. Es glänzet der Chriſten inw . Leben. Wie ? meinest du, wenn dich der Kum 141. Gott lebet ! sein Name gibt mer quålt, Daß dein der Herr vergißt? Leben und Stärke, Er bleibet der Seini All deine Haare sind gezählet, Die Zeit gen Sonne und Schild ; So bald ich, ſo | der Hülf iſt ſchon gewählet ; Gottſorgt, oft ich sein Daseyn vermerke, So find ' | Gott sorgt. ich michinnig mit Kräften erfüllt. Sein 4. Oweiser Gott ! wie weislich sorg bin ich ganz eigen , Das muß sich wohl test du Von Anbeginn für mich ! Ich zeigen ; Laß alles, was widrig und troßig finde stets zu meiner Seelenruh : Du ist, kommen: Mir wird doch mein Ruhm liebst mich mehr denn ich ! Wie thdricht und mein Gott nicht genommen . ist oft mein Begehren ! Du weißt das 2. Seelen, vernehmet den göttlichen Beste zu gewähren. Gott sorgt, Gott Willen! Das Höchste, das Beste, das sorgt. 5. Zerstöret wohl ein Mann ſein Mei gibt erso gern ; Eröffnet den Mund nur, so wird er ihn füllen , Versucht es, er: sterstück , Von eigner Hand gemacht? kenner und lobet den Herrn. Seyd ihr Ich weiß es wohl : du läßt mich nicht noch entfernet, So seher und lernet, zurück, Der mich hervorgebracht. Der XII. Von der göttlichen Weltregierung und Vorsehung. 65 In eigner Melodie. Raben speist und Lilien kleidet, Hat Kost und Kleid auch mir bereitet. Gott 143. Gott will's machen, Daß die sorgt, Gott sorgt ! Sachen Gehen, wie es heilsam ist. Laß 6. Er, der den Hirsch zur frischen die Wellen Immer schwellen : Wenn du Quelle führt, Wenn seine Zunge lechzt ; nur bei Jesu bist! Er, der's vernimmt , wenn eine Taube 2. Wer sich frånket, Weil er denket, girrt , Und wenn ein Sperling åchzt : Jesus sey von ihm entfernt, Der muß Der hörte nicht, wenn Menschen beten, zagen und sich plagen , Bis er besser Die hiersein Sohn und Geist vertreten ? glauben lernt. Gott sorgt, Gott sorgt! 3. Du Verzagter, Und Geplagter! 7. Was zweifelst du ? du hast sein Gott, dein Wächter, schlummert nicht. Lebenswort ! Wirfalle Sorgen hin ! Der Lern' aufsehen Zu den Höhen ! Das ist für uns sorgt, ist unser Fels und Hort ; deine Glaubenspflicht. Wirfsie getrost auf ihn ! Er hebt, er 4. Beim Verweilen, Wie beim Eilen ſtårket dein Vertrauen , Bald wirst du Bleiber doch sein Vaterherz . Er erblicket, ſeine Hülfe schauen. Gott ſorgt, Gott Was dich drücket ; Dein Schmerz ist auch ihm ein Schmerz. jorgt. 8. Gott forgt, wohlan ! so will ich 5. Glaub' nur feste , Daß das Beste sorgen nicht; Ich bin ja wohl versehn. Ueber dich beschlossen sey ! Wenn dein Und ob es mir auch hier und dort gebricht, Wille Nur ist stille, Wirst du bald vom Sollt' es umsonst geschehn ? Ihm über- | Kummer frei. lass ichmeine Sachen ! Er nurkann Sees 6. Willst du wanken In Gedanken ? len glücklich machen. Gott sorgt, Gott Fall' in die Gelassenheit ! Laß Ihn ſor gen, Der auch morgen Herr ist über forgt. 9. Gott sorgt ! wenn ich selbst ſorge, | Freud' und Leid ! wird mir dieß Ein großer Vortheil ſeyn ? 7. Gottes Führung Und Regierung, Unmacht'gerMensch! all' deine Kümmers Gottes Kraft ist ohne Ziel. Geb's auch niß Schafft nichts , als Seelenpein ! enge Durchs Gedränge : Deinem Gott Setz' einen Zoll zu deiner Hdhe ! Sieh, ist nichts zu viel ! 8. Seine Thaten Sind gerathen Jeob's durch deinen Gram geschehe ! Gott desmal, wie er's verhängt. Solche Wun sorgt, Gott sorgt. 10. Gottsorgt ! wenn ich selbstsorge, der Sind derZunder, Dran der Glaube ist es nicht Mißtrauisch gegen ihn ? Un Funken fångt. dankbar's Herz ! wo gehst du ohne Licht | 9. Wann die Stunden Sich gefunden Und ohne Glauben hin? Du mußt dich Bricht die Hülf mit Macht herein, Und ohne Ende quålen , Und endlich deines dein Gråmen Zu beschämen , Wird es Ziels verfehlen. Gottsorgt, Gott sorgt. unversehens seyn . 11. Gott sorgt; nun wohl, so leg'ich 10. Eignen Willen Zu erfüllen, Leis mich, o Gort In deinen Vaterschooß. det wohl noch Mancher gern . Da ist Pla Hier find' ichTrost in aller meiner Noth, ge , Noth und Klage , Wo das Leiden Ist sie gleich noch so groß. Bin ich mit kommt vom Herrn. Eorg' und Furcht beladen, So blick ich 11. Drum wohl denen, Die ſich ſeb auf den Gott der Gnaden. Gott sorgt, nen Nach des Willens stiller Ruh ! Auf Gott sorgt. das Wollen Fällt dem Sollen Die Voll 12. Gott sorgt! ich selbst will trach- bringungskraft bald zu. ten nach der Kron' In seiner Liebeshand, 12. Nun so trage Deine Plage Fein Die er uns einst gewährt zum Gnaden getrost und mit Geduld ! Wer das Leiden lohn Im rechten Vaterland . Um jene Will vermeiden, Häufer seine Sündenz Kron' und um die Sünde Hilft ſelbſt er | ſchuld. ſorgen seinem Kinde ; Gott sorgt, Gott 13. Rühm und preise Die als weise, Die in Kreuzesübung stehn ! Die das forgt. Leiden Und die Freuden Nur mit Hiebs Augen sehn. 14. Wer mit Sehnen Und mit Thra 5 Knapp's geifil. Liederbuch, 66 Erstes Buch. nen Küsset seines Jesu Joch, Wird am | Und dich aus nichts erbauet, Der hat Throne Mit der Krone Dort einst leuch schon längst in seinem Rath All deinen ten hell und hoch! Weg durchschauet. Laß ihm nur zu, Daß 15. Amen ! Amen ! In dem Namen er es thu , Was seinem Sinn gefället, Meines Jesu halt' ich still ! Es geschehe So wirst du früh Aus Noth und Müh' Und ergehe Mir allein, wie Jesus will ! In freien Raum gestellet. 8. Es kann bei lauter Sonnenlicht 3. Dan. Herrnschmid, Mel. Was mein Gott will c. Das Feld nicht Früchte tragen : So reift. auch Menschenwohlfahrt nicht Bei lau ter guten Tagen. Wie bitter sey Die 144. Ich hab' in Gottes Herz und Arzenei, Schafft sie doch neues Leben : Sinn Mein Herz und Sinn ergeben ; So muß dasHerz SichoftdurchSchmerz 1 Was bdse scheint, ist mir Gewinn, Der Zu Gottes Heil erheben. Tod selbst ist mein Leben. Denn Gott ist 9. Ei nun, mein Gott, so fall' ich dir mein, Und ich bin ſein, Was ist nun, das Getrost in deine Hånde ; Nimm du mich mir schade? Ob er gleich schlägt, Und auf, und mach's mit mir, Wie du willst, Kreuz auflegt, Bleibt doch sein Thun bis ans Ende. Nur du, Herr, weißt, voll Gnade. Wodurch dem Geist Sein wahres Heil 2. Das kann mir fehlen nimmermehr, entstehe, Und deine Ehr' Sichmehr und Mein Vater muß mich lieben ; Schicht mehr Vor aller Welt erhöhe. 10. Willstdu mir geben Sonnenschein, er auch Trübsal groß und schwer , So will er mich nur üben , Will mein Ge So nehm' ich's an mit Freuden ; Soll's müth In seiner Güt' Gewöhnen, fest zu aber Kreuz und Trübſal ſeyn, Will ich's stehen ; Halt' ich dann Stand, Weiß seine geduldig leiden . Willst du allhier Das Leben mir Zum spåten Ziel erhalten : Hand Mich wieder zu erhdhen. 3. Ist, was ich bin und habe, mein ? Wie du mich führst Und führen wirst, Gab ich mir selbst das Leben ? Sein Werk So laß ich gern dich walten. bin ich, er hat allein Mir Seel' und Leib 11. Und soll ich einst des Todes Weg gegeben. Ich gab mir nicht Des Geistes Und finstre Straße gehen, So zeige du Licht, Er läßt es in mir scheinen : Wer mir Bahn und Steg, Und laß dein Licht so viel thut, DeßHerz und Muth Kann's mich sehen. Du bist mein Hirt, Der Al nimmer böse meinen. les wird zu solchem Ende kehren, Daß 4. Wer schützt mich in Gefahr und droben ich Dir ewiglich Lobsing' in En Paul Gerhard. Noth? Es ist sein gnåd'ges Walten ! gelschdren. Ich wåre långst schon kalt und todt, Hått' er mich nicht erhalten. Sein Arm allein Mel. Allein Gott in der Hdh' sey Chr'. Läßt Groß und Klein Jn reger Kraft bes stehen; Was er nicht halt, Das bricht und 145. Ich steh' in meines Herren fällt, und muß in Nichts vergehen. Hand, Und will drin stehen bleiben ; 5. Bei ihm istWeisheit und Verstand, | Nicht Erdennoth, nicht Erdentand Soll Und löblich sein Regieren ; Die Zeit und mich daraus vertreiben ; Und wenn zer Stund' ist ihm bekannt, Sein Werk hin fållt Die ganze Welt, Wersich an ihm, auszuführen. Er weiß, wann Freud', Er und wen er hålt , Wird wohlbehalten weiß, wanu Leid Uns, ſeinen Kindern, bleiben. diene, Und was er thut, Ist Alles gut, 2. Er ist ein Fels , ein sichrer Hort, UndWunder sollen schauen, Diesich auf Ob's noch so traurig schiene. 6. Du denkest zwar, wenn du nicht sein wahrhaftig Wort Verlassen und ihm hast , Was Fleisch und Blut begehret, trauen. Er hat's gesagt , und darauf Als fen mit einer großen Last Dein Les wagt Mein Herz es froh und unverzagt, bensgang beschweret ; Haſt ſpåtund früh Und läßt sich gar nicht grauen. Viel Sorg' und Müh', Zu deinemWunsch 3. Und was er mit mir machen will, zu kommen, und denkest nicht, Daß, was | Ist alles mir gelegen ; Ich halte ihm im geschieht, Gescheh' zu deinem Frommen. Glauben still, und hoff' auf seinen Se 7. Doch er, der dich erschaffen hat, gen ; Denn was er thut, Ist immergut, XII. Von der göttlichen Weltregierung und Vorsehung. 67 Und wer von ihm behütet ruht, Istsicher 2. Es steht in keines Menschen Macht, allerwegen . Daß sein Rath werd' ins Werk gebracht, 4. Ja, wenn's am schlimmsten mit Und seines Gangs sich freue. Des Hoch mir steht, Freu ich mich seiner Pflege ; sten Rath, der macht's allein, Daß Men Ich weiß, die Wege, die er geht, Sind schenrath gedeihe. 3. Oft denkt der Mensch in seinem lauter Wunderwege. Was bdse scheint, Ist gutgemeint, Er istdoch nimmermehr Muth, Dieß oder jenes sey ihm gut, Und mein Feind, und gibt nur Liebesschläge. ist doch weit gefehlet. Oft sieht er auch 5. Und meines Glaubens Unterpfand für schädlich an , Was Gott doch selbst Ist, was er selbst verheißen : Daß nichts erwählet. mich seiner starken Hand Soll je und je 4. So fängt auch oft ein weiser Mann entreißen. Was er verspricht, Das bricht Ein gutes Werk gar fröhlich an, und er nicht. Er bleibet meine Zuversicht, bringt's doch nicht zu Stande. Er baut Ich will ihn ewig preisen. e. Phil. Epitta. ein Schloß und festes Haus, Doch nur auf lauterm Sande. Me L. Wer nur den lieben Søtt 2c. 5. Wie Mancher ist in seinem Sinn 146. Ich weiß, es kann mir nichts Fast über Berg und Spigen hin , Und geschehen, In meiner ganzen Lebensfrist, eh' er sich's versiehet, So liegt er da ; es Als was des Höchsten Rath versehen, hat sein Fuß Vergeblich sich bemühet! 6. Drum, lieber Vater, der du Kron' Und was mir nüß und selig ist! Herr, mach' es, wie du willst, mit mir ; Ich und Scepter trågst im Himmelsthron, Und aus den Wolken blißest, Vernimm bleibe dennoch stets an dir ! 2. Du leitest michmit deiner Rechten, mein Wort und hdre mich Vom Stuhle, Und führest mich durch Wohl und Weh ; da du sizest. ' 7. Gib Licht und Wahrheit aus der Du bist mein Licht in Trübsalsnächten, Mein Leitstern auf der wilden See. Herr, Hdh', Damit ich ja nicht ruh' und steh' mach' es, wie du willst, mit mir ; Ich Aufmeinem eignen Willen ! Sey du mein bleibe dennoch stets an dir! Freund und treuer Rath, Was gut ist, 3. Du magst mich küffen, oder schla zu erfüllen. gen, Ich weiß doch, daß du Vater bist. 8. Prüf Alles wohl , und was mit Dein Herze kann mir nichts versagen, gut, Das gib mir ein ; was Fleiſch und Was hier und dort mir ſelig ist. Herr, Blut Erwählet , das verwehre. Der mach' es, wie du willst , mit mir, Ich höchste Zwec, das beſte Theil Sey deine Lieb' und Ehre. bleibe dennoch stets an dir! 9. Was dir gefällt, das laß auch mir, 4. Drum soll mein Herz im Glauben stehen, So viel der Wind des Kreuzes O meiner Seele Sonn' und Zier ! Gefal weht ! Es kann mir niemals übel gehen, len und belieben. Was dir zuwider, laß Wenn es nach Gottes Willen geht. Herr, mich nicht In Werk und That verüben. 10. Ift's Werk von dir, so hilf zum mach' es, wie du willst, mit mir, Ich bleibe dennoch stets an dir! Glück ; Ist's Menschenthun , so treib's 5. Mein Gott, dir bleib' ich ganz ere zurück, Und åndre meine Sinnen. Was geben; Herr, leite mich auf rechter Bahu, du nicht wirkst, pflegt von ſich ſelbſt In Und nimm mich einst nach diesem Leben kurzem zu zerrinnen. 11. Tritt du zu mir, und mache leicht, Mit Gnaden und mit Ehren an! Herr, mach' es, wie du willst, mit mir, Ich Was mir sonst fast unmöglich dåucht, bleibe dennoch stets an dir! Und bring' zum guten Ende, Was du Ealomo Frank. selbst angefangen hast, Durch Weisheit deiner Hånde. Mel. Da Jesus an dem Kreuze 2c. 12. Ist gleich der Anfang etwas 147. Ich weiß, mein Gott, daß all schwer, und muß ich gleich ins tiefe mein Thun Und Werk auf deinem Willen Meer Der bittern Sorgen treten; So ruhn. Von dir kommt Glück und Segen ; treib' mich nur ohn' Unterlaß Zum Seuf Was du regierst, das geht und steht Auf zen und zum Beten. 13. Wer fleißig betet, und dir traut, rechten, guten Wegen. 5 * 68 Erstes Buch. Wird Alles, da ihm sonst vor graut, Mit | Es sey klein oder wichtig, So bleibt dein tapferm Muth bezwingen. Sein Sor- Scepter richtig. genstein wird in der Eil' In tausend 6. Gepriesen sey die hohe Hand, Die Stücke springen. so rechtschaffen richtet ! Wohl dem, der 14. Der Weg zum Guten ist fast wild, recht erkennt das Band , Womit er dir Mit Dorn und Hecken ausgefüllt ; Doch verpflichtet ! Ich, dein geringster Unters wer ihn freudig ziehet , Kommt endlich than, Meld' mich in tiefster Demuth an, hin durch deinen Geist, Wo Freud' und Vor deinen Thron zu treten, Dein Scep Wonne blühet. ter anzubeten. 15. Du bist mein Vater , ich dein 7. Ich bin ein ungerechter Knecht, Kind ; Was ich bei mir nicht hab' und Und muß die Strenge scheuen ; Doch find', Hast du zu aller Gnüge. So hilf ſing' ich mit von Gnad und Recht, Drob nun, daß ich meinen Stand Wohl halt , sich die Deinen freuen. Du neigst den und herrlich ſiege ! Scepterher zu mir; Ich wag' es , daß ich 16. Dein soll ſeyn aller Ruhm und ihn berühr , Und dann bin ich in Gnaden Ehr', Ich will dein Thun je mehr und Von Straf und Zorn entladen. 8. Das macht, der mich bei dir `verz mehr Aus hocherfreuter Seelen Vor deinem Volk und aller Welt , So lang tritt , Den du der Welt gegeben : Auf ich leb', erzählen. V. Gerhard. diesen gründ' ich Flehn und Bitt', Die sich zu dir erheben. Der hålt mich alles Mel. Ermuntre dich mein schwacher Geiſt. Zweifels frei, Daß ich der Gnaden fähig 148. Jehovah! dein Regieren macht, sey, Weil denen, die du liebest, In ihm Daß Menschenwit vergiffet, Was son dein Reich du giebest. 9. Ichgebe wieder, was ich hab'; Du ften ist gar hoch geacht't , Wenn er ge bührend misset, Wie herrlich deine Ma wirst es nicht verschmähen; Mein Herz jestät, Wie weit sie über Alles geht, Was sey meine Gegengab', Kann's gleichnicht aufden höchsten Thronen Trägt die ge selbst bestehen. Doch trau ich aufBarm recht'sten Kronen. herzigkeit, Die macht mir doch ein frei 2. Wo ist, der je ſein Regiment Mit Geleit ; Dein Kind, das drin verschlossen, solcherMacht geführet ? Wer ist, der dir Das wirst du nicht verstoßen. 10. Sorg', schuß , erhalte ferner noch, sich gleich erkennt, Ob er gleich Viel' re gieret ? Was sich noch ſterblich nennen Regiere mit Verschonen ; Laß unter dei muß, Legt Kron' und Scepter dir zu Fuß, nem Liebesjoch In Fried' und Nuh uns Spricht: wir sind nur am Leben , So wohnen. Ich schaue, Herr, allein auf lang' es du willst geben ! dich, Und Jeſus, der sich gab für mich, 3. Wie weit erstrecktsich dein Gebiet ! Läßt mich nicht ausgeschlossen Von deis Heinr. Masius. Es ist nochunergründet ! Was dein Aug' nen Reichsgenoſſen. irgend wohnend sieht , Bleibt dir zum Mel. Was Gott thut, das ist wohlgethan. Dank verbündet. Ein König, sey er noch so hoch, Bleibt ja vor dir ein Schuldner 149. Mein Gott, du bist und bleibst noch; Der Große wie der Kleine Hat mein Gott, Das macht mir tausend Freu von dir all das Seine. den. Es kann mich weder Noth noch Tod 4. Wie recht ist, Herrscher, dein Ge Von deiner Liebe scheiden. Denn hab' ich richt, Das du gewaltig übest ! Wie rich dich, So werden mich Die Flammen tig håltst du dein Gewicht, Damit du nicht ergreifen, Die Fluthen nicht er Maße giebest, und alles ohneFehl erfüllst, säufen. Wenn Gleiches du vergelten willst, Wenu 2. Du bist mein Gott von Jugend auf du mit Richterswaffen Und Lohnen Recht In Freud ' und Leid gewesen. Es war willst schaffen! mein ganzerLebenslaufZum Segen ausz 5. Es gehet alles ordentlich, In kei- erlesen. Wie manche Noth, Die mir ge nem wird geirret ; Dein Rath weicht droht , har deine Hand gewendet Und nimmer hinter sich , Nichts findet sich| Hülfe mir gesendet ! verwirret. Erhalten , schüßen ist dein 3. Du bist mein Gott, und bis hieher Thun, Versorgen, ordnen stets wie nun ; Willst du noch immer walten. Da meiner 1 XII. Von der göttlichen Weltregierung und Vorschung. 69 längst vergessen wär', Hast du mich doch 4. Da hat er uns gegeben Die Glic erhalten, Gespeist, getränkt, Und sonst | der und das Leben ; Dann auf der Engel beschenkt Mit vielen Gnaden - Gaben, Wagen Uns in die Welt getragen. Die Leib und Seele laben. 5. Er hat uns eingenommen In die 4. Du bist mein Gott auch noch jeß- Gemein' der Frommen, Erwählt zu seis und ; Kein Augenblick verschwindet, Dernen Erben, Daß wir nicht ewig sterben. 6. Er gibt uns zu erkennen Sein nicht zugleich mir Herz und Mund Zu neuem Dank verbindet. Und seh' ich an, Wort, daß wir ihn nennen Durch Chris Was du gethan Auf allen meinen Wegen, stum unsern Vater Und gnådigen Be rather. So ist es lauter Segen. 5. Du bist mein Gott auch künftig hin, 7. Für unsre Sünd' er giebet Sein Daraufvertrau ich feste ; Du ånderst nie Kind , so hoch geliebet , Und läßt von den treuen Sinn , Und sorgft für mich allem Bösen Uns wiederum erlösen. 8. Dieß lasset uns bedenken , Wenn aufs Beste. In Lieb' und Leid Bist du bereit, Mir Rath und That zu geben, uns die Sorgen kränken , Daß wer das So lang ich werde leben. Größte giebet, Uns auch aufs Hdchſte 6. Du bist mein Gott , kein Kreuze liebet. kann Mir diesen Trost benehmen , Und 9. Sollt'er uns was versagen, Wenn geh' ich gleich auf rauher Bahn, Will ich wir ihm gläubig klagen , Was wir an michdoch nicht gråmen. Der Weg zu dir kleinern Gaben Zum Leben nöthig haben? Ift dornicht hier , Und führt mich doch 10. Die Vögel in den Lüften , Die zum Ziele, Wenn ich auch Schmerzen Heerden auf den Triften, Die Blümlein fühle. an denWegen uns müßten widerlegen ! 7. Du bist mein Gott, auch wenn der 11. Er, der sie Alle heget und ihrer Tod Mir alles Andre raubet. Stirbt treulich pfleget, Sollt einen Himmelss gleich der Leib, es hat nicht Noth ; Wer erben Versäumen und verderben ? nur an Jesum glåubet , Der findet dort 12. Vater, so bescheere Zu deinem Des Lebens Port , Wo uns ein bess'res Lob und Ehre, Daß wir dir recht vers trauen Und gänzlich auf dich bauen. Leben Im Himmel wird gegeben. 13. Wenn wir dich selber haben, So 8. Du bist mein Gott, drum freu ich mich. Ich werde zu dir kommen, So werden uns die Gaben, Die wir zu dies bald nach meinem Sterben ich Der letz sem Leben Bedürfen, auch gegeben. ten Angst entnommen ; Es ist mir schon 14. Der Himmel sammt der Erden Vor deinem Thron Das Erbtheil zuge- | Muß eh' zunichte werden, Eh'Gott die wendet, Das nie verblüht noch endet. wird verlaſſen, Die ihn im Glauben faſ Joh. Mich. Dillherr. 9. So bist und bleibest du mein Gott ; sen. Dran hab' ich keinen Zweifel. Ich sag' es Mel. Wer nur den lieben Gott . aller Welt zum Spott , Und auch zum Troh dem Teufel : Mein Gott ist mein, 151. Oft hålt dein Antlitz sich verz Und ich bin sein ! Nichts soll mir diesen borgen, Als såhest du mein Elend nicht. Glauben Aus meinem Herzen rauben ! Ach Gott ! dann muß ich ängstlichsorgen, Benj. Schmolte. Daß Freud' und Trost mir ganz gebricht . Mein thrånenvolles Augeſicht Nach dei Mel. Bach' auf, mein Herz, und finge. ner Hilf, und sie verzieht. 150. Nun laßt uns Gottes Güte 2. Und doch will ich von dir nicht las Wohl faffen zu Gemüthe, Kommt, lasset sen ; Dir, Vater, eil' ich flehend nach. uns erwägen Des frommen Vaters Se Nur fester noch will ich dichfassen, Dich, der sein Wort uns niemals brach. Ver gen. 2. Eh' wir ans Licht geboren, Hat er birgt mir schon dein Antlitz sich , Werf uns auserkoren , Und in sein Buch ge ich doch meine Sorg' auf dich. schrieben Zum Leben und zum Lieben. 3. Du sorgst für mich. Wann ſind 3. Da wir noch ohne Regen Uns un nicht Våter Auf ihrer Kinder Wohl be bewußt gelegen, Ohn' Menschenhülf'und | dacht ? Und du, mein Vater und Erretter, Sorgen, Der Mutter selbst verborgen : Vergåßest mein in Trübsalsnacht? Du 70 Erstes Buch. forgst für mich. Ich bin dein Kind ; Und | Führt die Seinen nach. ,,Ich bin alle du bist väterlich gesinnt. Tag' bei euch!" Der dieß ernstlich 4. Schweigt, Zweifel, schweigt, die sprach, Bei dir ist er ; Gottes Gnad' und ihr vermessen Im bangen Herzen euch Kindesrecht hat sein gläubiges Ge empört! Gott hat drum meiner nicht schlecht ; Was willst du mehr? 5. Vater, dem ich, was ich bin, In vergessen, Wenn er mich schon nicht gleich erhört. Er sieht mich, kennt mein ganzes die Hånde leg , Nimm den kummerhaf Leid, Weiß meines Herzens Bangigkeit. ten Sinn Aus dem Herzen weg ! Ich 5. Stets stellt, mein Gott, sich deis halte dich ! Wird der Glaube wieder nem Blicke Die ganze Zukunft offen dar. schwach , Läßt der Glaube wieder nach, Du übersahst mein ganz Geschicke , Eh' So halt' du mich! mich die Mutter noch gebar. Du bist es, 6. Du, der seinen Sohn mir gab, der mit ew'gem Rath Geordnet meinen Mache mir's gewiß, Welchen Werth im Lebenspfad . Sohn ich hab'; Mich erfülle dieß Mit 6. Und du, du solltest das nicht wissen, Zuversicht. Wenn du diese Hand mir Wenn Furcht mich ångstet, Noth mich reichst, Nicht von deinem Kinde weichst, quålt? Du solltest hart dein Herz ver So zag' ich nicht. schließen ? Du, der der Seinen Thränen 7. Trauen und gehorsam seyn , Ist zählt? Nein! Ueber deiner Kinder der Kinder Art ; Beides pråg' mir tåg Schmerz Bricht dir dein väterlichesHerz. lich ein ; Scheint dein Weg mir hart: 7. Verdecken dich schon finstre Wetter, Ich bleib' dein Kind, Greif nach deiner Du bist uns doch, mit Gnade nah. Ja ! Vaterhand, Denk' : du bist im Prüfungs helfen wirst du , starker Retter ; Nur stand Noch treu gesinnt. deine Stund' ist noch nicht da. Dein Licht 8. Mache mich doch nur recht treu, geht auf; die Trübsal weicht, Sobald Und der Hoffnung voll , Daß ich ſund sie ihre Frucht erreicht. und sorgenfrei Einst dich loben soll. Ich 8. Du wirst denn auch an mir erfüllen, eile fort ; Freu' mich auf den Tag des Was mir dein theures Wort verspricht. | Lichts- Erbenleiden sind dann nichts ! Schöner. wår' ich dort! Du wirst noch meinen Kummer stillen ; Ich hoffe fest, und zweifle nicht. Bald In eigener Melodie. läsfestdu michHülfe sehn. Herr ! Amen ! 153. So führst du doch recht ſelig, Ja! Es wird geschehn. Vr. F. A. Schlegel. Herr, die Deinen, Ja, selig, wenn auch meistens wunderbar ! Wie könntest du es Mel. Ruhe ist das beste Gut. böse mit uns meinen ? Du bist ja treu, 152. Seele ruh in jeder Nacht Still dein Wort bleibt ewig wahr. Die Wege in Gottes Schooß ; Was dir so viel Kum: find oft krumm, und doch gerad, Darauf mer macht Ist dein Sorgen bloß. Er du läsfest deine Kinder gehn ; Da pflegt's Doch sorgt ja noch, Weiß ja alles, was er thut ; oft wunderseltsam auszusehn , Scheint es bds : es ist dir gut ; O trau triumphirt zuletzt dein hoher Rath. ihm doch! 2. Du willst dein Werk nicht aufGes 2. Sag', erzwingſt du dein Geſchick, setze bauen, Wie ſie Vernunft und gute Wenn du ihm nicht traust, Ach, weil du Meinung stellt; Den Knoten kannst du mit trübem Blick Wenig überschaust ? mit dem Schwert zerhauen , Und sanft So schau hinauf! Er, dein Gott von auflösen, wenn es dir gefällt. Du reißest Ewigkeit, Lenkt durch alleHimmel weit leicht das stärkste Band entzwei ; Was sich entgegenseßt, sinkt vor dir hin ; Ein Der Dinge Lauf. 3. Arm war einst der reichste Herr, Wort bricht oft den allerhårtsten Sinn, Der nur Gutes that ; Ach, nichts Eignes Dann geht dein Fuß auch durch den Um hatte er, Keine Lagerstatt Nur für sein weg frei. 3. Was unsre Klugheit will zusam= Haupt. Seines Vaters Huld gewiß, Hat er durchdie Finsterniß Sich durch menfügen , zerstreust du weit umher in Ost und West; Was unter Joch und Laſt geglaubt. 4. Droben ebt er stark und reich, wir wollen biegen, Stellt deine Hand frei XII. Von der göttlichen Weltregierung und Vorsehung. 71 9. So gehst du mit uns nicht gemeine an die Sterne fest. Die Welt zerreißt, | und du verknüpfft mit Kraft ; Siebricht, Wege; Dein Pfad wird ſelten öffentlich du bauſt; ſie baut, du reißeſt ein ; Ihr gesehn , Damit du sehst, was sich im Glanz mußdirein dunkler Schatten seyn ; Herzen rege, Wenn du durch Dunkelheit , Dein Geist bei Todten Kraft und Leben mit uns willst gehn. Das Gegentheil schafft. legst du vor Augen dar Von etwas oft, 4. Wen die Vernunft oft fromm und das du im Sinne hast; Wer meint, er selig preiset, Den hast du längst aus dei habe deinen Rath gefaßt, Der wird zu nem Buchgethan; Dochwem dieß Zeug leßt ein Andres oft gewahr. niß niemand hier erweiser, Den führst du 10. Auge, das nicht Trug noch Heu oft im Stillen himmelan. Du låssest cheln leidet ! Gib mir der åchten Klugheit Pharisaer-Tische stehn. Und speisest mit scharfGesicht, Das die Natur von Öna den Sündern, sprichst sie frei ; Wer weiß, de unterscheidet , Das eigne Licht von was öfters deine Absicht sen ? Wer kann deines Geistes Licht ! Gib, daß mein ar der Weisheit Abgrundstiefe sehn? mes Herz dich meistre nicht ! Brich ganz 5. Was Alles ist, gilt nichts in deinen entzwei den Willen, der sich liebt ! Er Augen ; Was nichts ist, hast du, großer weck die Lust, die sich nur dir ergibt, Und König , lieb ; Nichts kann vor dir die tadelt nie dein himmlisches Gericht. Pracht der Worte taugen , Die Kraft 11. Will etwa die Vernunft dir wider kommt nur aus deines Geistes Trieb. sprechen, Und årgertsich an deiner Weis Das beste Werk bringt hier dir oft kein heit Gang, So wollst du ihre Höhen Lob ; Es ist verhüllt; der Blinde geht schnell zerbrechen , Und båndigen des Kein fremdes vorbei, Wer Augen hat, der sieht's doch Eigenwillens Zwang . nicht so frei; Der Fleischessinn ist für Feuer steige auf in mir, Das ich vor dich dein Licht zu grob. in Thorheit bringen möcht', Damit ich 6. O Herrscher! sey von uns gebene- gar dir zu gefallen dåcht' ; O selig, wer deiet, Der du uns tödtest und lebendig das Licht nur sieht in dir! 12. So zeuch mich denn hinein in dei machst! Wenn uns dein Geist das Weis heitslicht verleihet, Dann sehn wir erst, nen Willen, Und trag' und heb' und führ’ wie treu du für uns wachst. Du theilst dein armes Kind ! Dein innres Zeugniß uns die geheime Weisheit mit ; Bei uns laß den Zweifel stillen , Dein Geist die zu wohnen, ist dir lauter Luft, Die reget Furcht und Lüste überwind'. Du bist sich in deiner Vaterbrust, Und gångelt mein Alles , denn dein Sohn ist mein; Dein Geist regiere kräftiglich in mir ! Ich uns mit zartem Kinderschritt. 7. Baldscheinest du uns hårter anzus dürft' allein in feuriger Begier Nach dir, greifen, Bald wieder fährst du mit uns o Herr, und deiner Klarheit Schein. 13. Drum muß die Creatur mir wil säuberlich ; Geschieht's, daß unser Sinn sucht auszuschweifen, Eo weist die Zucht | lig dienen , Kein Engel schåmet meiner uns wieder hin aufdich. Danngehen wir | Freundschaft sich; Die Geister, die vor mit blödem Herzen hin ; Du blickst uns dir vollendet grünen , Sind meine Brů an: wir sagen Beßrung zu , Drauf der, und erwarten mich. Wie oft erquicket schenkt dein Geist der Seele wieder Ruh, meinen Geist ein Herz , Das dich und Und hält im Zaum den ausgeschweiften mich und alle Christen liebt ! Ist's radg lich, daß mich etwas noch betrübt? Sinn. 8. Du kennst, o Vater , wohl das Komm, Freudenquell ! Weich' ewig aller Gottfried Arnold. schwache Wesen, Die Unmacht, und der Schmerz! Sinne Unverstand ! Man kann uns fast Eigene Melodie. an unsrer Stirne lesen , Wie es mit schwachen Kindern ist bewandt. Drum 154. Sollt'es gleich bisweilen ſchei greifst du drein , führst selber himmel- nen, Als verließe Gott die Seinen, O, wärts, Uebst Vaterrecht , und zeigest so glaub' und weiß ich dieß: Gott hilft Muttertreu' ; Wo niemand meint, daß endlich noch gewiß. etwas deine sey, Da dffnest du ihm oft 2. Hülfe, die er aufgeschoben, Hat dein liebend Herz. er drum nicht aufgehoben ; Hilft er nicht 72 Erftes Buch. zu jeder Frist, Hilft er doch, wenn's nd- | ſchirmt und ſchützer Tag und Nacht Den, thig ist . der stets hoch und herrlich acht't , Was 3. Gleich wie Båter nicht bald geben, Gott gefällt. Wonach ihre Kinder streben , So gibt 5. Er ist der Herrscher in der Hdh', Gott auch, wann er will ; Harre feiner, | Auf ihm steht unser Wohl und Weh', Er und sey still! trägt die Welt inseinerHand; Hinwieder 4. Seiner kann ich mich getrösten, bringt uns See und Land, Was Gott ge Wenn die Noth am allergrößten, Er ist | fållt. gegen mich, sein Kind, Mehr als våters 6. Sein ist die Weisheit und Vers lich gesinnt. stand, Ihm istbewußt und wohl bekanut, 5. Willmir Satan bange machen : Ich Sowohl, wer Böses thut und übt , Als kann seineMacht verlachen ; Drückt mich auch, wer Gutes thut und liebt , Was schwer des Kreuzes Joch : Gott, mein Gott gefällt. Vater, lebt ja noch ! 7. Sein Hauflein ist ihm lieb und 6. Mögen mich die Menschen kränken werth ; Sobald es sich zur Sünde kehrt, Und auf mein Verderben denken , Sind So winkt er mit der Vaterruth', Und > sie mir ohn' Ursach' feinq : Gott im Him locket, bis es wieder thut, Was Gott ge= fällt. mel ist mein Freund. 7. Will die Welt mich nimmer leiden, 8. Laß Andre sich mit stolzem Muth Mag sie höhnen mich und neiden, Mag Erfreuen über großes Gut ; Du aber sie Tod und Rache dråun : Gott, mein nimm des Kreuzes Last, Und sey gedul Gott, wird Richter seyn. dig, wenn du hast, Was Gott gefällt. 8. Willsie mich gleich von sich treiben, 9. Lebst du in Sorg' und großem Leid, Muß mir doch der Himmel bleiben ; Ist Hast lauter Gram und Herzeleid : Osey der Himmel mein Gewinn, Geb'ich gern zufrieden ! trågst du doch In diesem das Andre hin. sauern Lebensjoch, Was Gott gefällt. 9. Welt, ich will dich gerne lassen, 10. Wirst du verschmäht von Jeder Was du liebest, will ich hassen; Deine mann, Höhnt dich deinFeind, und ſpeit Güter bringen Noth : Lasse mir nur meis dich an; Sey wohlgemuth, denn Jesus nen Gott! Christ Erhöhet dich, weil in dir ist, Was 10. Ad) , Herr ! wenn ich nur dich habe, Bleib'ich freudig bis zum Grabe ; Legt man mich ins Grab hinein : Guüger mir's: ich dein, du mein! Christoph Titius. Gott gefällt ! 11. Glaub', Hoffnung, Sanftmuth und Geduld , Erhalten Gottes Guad und Huld ; Die schließe fest ins Herz hin ein , So wird dein ew'ges Erbe ſeyn, Was Gott gefällt. Mel. Erschienen ist der herrlich' Tag. 12. Dein Erb' ist in des Himmels 155. Was Gott gefällt, o Menschen Thron, Da ist dein Scepter, Reich und kind , Nimm fröhlich an ; stürmt gleich Kron', Da wirst du schmecken , hdren, der Wind, Und braust, daß Alles kracht sehn , Da wird ohn' Ende dir geſchehn, P. Gerbard. 'und bricht, So sey getrost, denn dir ge: Was Gott gefällt. schicht, Was Gott gefällt. Mel. as Gott thut, das ist wohlgethan. 2. Der beste Will' ist Gottes Will', Auf diesem ruht man sanft und still, Da 156. Was zagst du? Gott regiert gib dich allzeit frisch hinein , Begehre die Welt ! Ist Gott denn nicht allmäch nichts, als nur allein , Was Gott ge tig? Den Arm, der dieses Weltall hålt, fällt. Was macht dir den verdächtig ? Wenn 3. Der klügste Sinn ist Gottes Sinn, | Meereswuth Und Feuersgluth Uns ſchon Was Menschen sinnen, fället hin, Wird ereilet hätten : Er kann uns dennoch ret plöhlich kraftlos , múd und laß , Thut ten. oft, was bös', und felten das, Was Gort 2. Was zagst du? Gott regiert die Welt, Und Gott weiß alle Dinge. gefällt. 4. Das treusie Herz ist Gottes Herz, Selbst was der Mensch für kleinlich halt, Treibt alles Unglück hinterwärts , Be Ist ihm nicht zu geringe. Sein Auge sieht XII. Von der göttlichen Weltregierung und Vorsehung. 73 -- 1 1 S In dein Gemüth. Die Bitte, die du tha | keit geglühet , Und ſich um unser Heil bemühet Und die auch ewig, ewig währt. test, Vernahm er, eh' du batest. 3. Was zagst du ? Gott regiert die 3. Was sorgen wir für unser Leben ? Welt, Und Gott ist der Allweise. Was sorgen wir für Speis und Trank? Einst weckt dich, was dir jetzt mißfällt, Das Erste hat ja Gott gegeben ; Das Zu seines Namens Preise. Er führt ge- Andre folget ohne Zwang. Der uns mit wiß DurchFinsterniß, Durch jede Nacht Christi Heil bekleidet, und keine Seelen der Leiden Zum Lichte reiner Freuden. blöße leidet, hat auch an unsern Leib 4. Was zagst du ? Gott regiert die gedacht , Der hat auch Kleidung ihm Welt, Und ist allgegenwärtig . Der beschieden ; Drum bleibe ruhig und im Fromme, der an ihn sich hält, Ist seines Frieden , Weil Gottes Treue für dich Heils gewärtig. O glaub' es gern : Gott wacht. ist nicht fern ! Wo Menschen zu ihm fle 4. Ja, lerne doch, du Kind der Liebe, hen, Da eilt er beizustehen. Von unvernünftiger Creatur, sich auf 5. Was zagst du ? Gott regiert die des Schöpfers Allmachtstriebe, Merk' Welt, und ist er nicht die Liebe? Nichts auf die gnadenvolle Spur. Ein 23dglein, ist, was dem, der ihm gefällt, Ein Quell welches Gott ernähret, Das nichts von des Elends bliebe. O fasse Muth ! Selbst | Sorg ' und Müh' erfähret , Beschämt Jesu Blut Sagt dir bei jedem Leiden : dich, weil es Gott vertraut. Ist :' s mög lich, daß dein Glaube wanket, und Gott Gott segnet uns mit Freuden. 6. Was zagst du ? Gott regiert die nicht unaufhörlich danket .Für d‹ 16, was Welt; Ist gnädig und geduldig. er von ferne schaut? Zwar, wenn er vor Gericht uns stellt, 5. Wirfdeinen Blick aufgrün e Auen ! Sind selbst die Frommen schuldig, Doch Da kannst du, gottergebnes Herz , Ein seinGericht Trifft Fromme nicht. Er scho Bild der Lieb und Allmacht schauen; net als Erbarmer; Wo wårst du sonst, Drum wächst auch Alles himme Iwärts. du Armer? Hier blühen Rosen unter Dorne n, Um 7. Drum, Gott, weil du die Welt re dich zum Glauben anzuspornen , Dort gierst, Wie könnt' ich je verzagen ? Ich Lilien, herrlich anzusehn , Und tauſend folge dir, wie du mich führst; Nichts soll Blumen andrer Arten, Die aufd es Him mich niederschlagen. Ich hoff' auf dich ; mels Regen warten , und blo ß durch Dusegnest mich, Wenn ich auf dich nur Gott so blühend stehn. 6. So ruhe ohne Sorg' und Gråmen schaue, Und freudig dir vertraue ! 3. A. Schlegel. Auch ferner in der Liebe Scho oß! O Seele, laß es dir nicht nehmen , Nein, dieses sey dein bestes Loos : Gott hat in Rel. Mein Schöpfer, der mit Huld und 20. Christo mich erwählet, Und mei ne Senf 157. Wie gut ist's doch, in Gottes zer långst gezählet ; Er ist's, è er meine Armen Als ein noch schwaches Kindlein Schritte mißt , Der selbst me in Leiden ruhn, Und an derLiebesbruft erwarmen abgewogen, Und dessen Führun g nie bez Ohn' alle Furcht und ängstlich's Thun ! trogen, Der meiner ewig nie vergißt ! O Seele, laß dein banges Sorgen ! Der heute lebt, der lebt auch morgen ; Sein Mel. wie selig sind die Seele hic. Herz ist immer gleich gesinnt. Gott ist ein Freund, getreu im Lieben; Er hat 158. Wunder- Anfang , I jerrlich's mit Blut sich dir verschrieben. Wohl Ende , Wo die wunderweise:1 1 Hånde Gottes führen ein und aus! Wunder dir, wenn ihn dein Herz gewinnt ! 2. Wie thdricht ist's, als blinde Hei weislich ist sein Rathen, Wundi rherrlich den, Der schudden Sorg' ergeben seyn ! seine Thaten, und du sprichst : 1 vo will's Du kannst ja solchen Kummer meiden, hinaus ? Dring nur in Gottes Herz hinein ! Da 2. Denke doch : es muß si gehen, wirddas Sorgen sich verlieren, Du wirst Was Gott weislich heißt geschehen, die fanfte Stille spüren , Wenn Christi Ihm und dir zur Herrlichkeit ! Ob der Liebe sich verklärt. Die schon von Ewig- Anfang seltsam scheinet,Ist das E ind'doch + • 1 1 74 Erstes Buch. 1 gut gemeinet: Friede folget nach dem was dich dein Leben lehrt : Wieso manche Streit. Noth und Plage Hat dein Gott in Heil 3. Gottes Weg ist wie in Flüssen und verkehrt. In der dunklen Kreuzesnacht in großen Wassergüssen , und du spürst Hast du oft voll Angst gedacht: Ich muß nicht seinen Fuß: So auch in dem Meer hülflos untergehen ! Doch ließ Gott dich der Sorgen Hält Gott seinen Pfad ver Rettung sehen. 3. Nun der große Gott der Erden borgen , Daß man ihm nachsehen muß. 4. In den bodenlosen Gründen, Wo Bleibet unveränderlich ; Willst du jezt nur wilde Fluth zu finden, In dem tiefen verzaget werden, Als wollt' er verlaſſen Todesineer Sieht man oft die Christen dich ? Sieh , sein treues Vaterherz, schwimmen, und sich ohne Hülfe krum Bricht ihm über deinenSchmerz. Treuer, als die Mutterliebe , Liebt es dich mit men, Als ob's schon verloren wår'. 5. Keine Klugheit kann ersinnen, Wo heißem Triebe. man könnte Rath gewinnen , Die Ver 4. Höre, was dir Gott versprochen, nunft ist viel zu blind. Ihre halbgebroch Was dir zugesagt sein Mund ; Nie hat nen Augen Können hier zum Sehn nicht er sein Wort gebrochen, Fest bleibt seiner taugen, Weil es Gottes Wege sind. Gnade Bund. Erd' und Himmel wird 6. Er , der in dem Dunkel wohnet, vergehn ; Gottes Wort bleibt ewig ſtehn. Er erquickt nur und belohnet Den, der Darauf kannst du voll Vertrauen , Als glauber und nicht sieht. Fruchtlos ist all' auf einen Felsen bauen. 5. Hålt er es dir gleich verborgen, unser Sorgen; Laßt uns trauen bis auf morgen, Weil sonst keine Hülfe blüht. Wann und wie er helfen will : Mach' dir 7. Gott muß man in allen Sachen, darum keine Sorgen , Sey zu deinem Weil er alles recht kann machen, End Gott nur still. Er will prüfen, ob auch und Anfang geben frei. Er wird, was er fest Sich dein Herz auf ihn verläßt, Ob Und ihn angefangen, Laſſen ſolch ein End' erlan du seinen Sinn wohl kennest, 1 kindlich Vater nennest. gen, daß es wunderherrlich sey. 6. Deine Andacht will er mehren, 8. Oftmals låfſet er mit Schrecken Wasser wogen dich bedecken , Und sein Welche sonst so kalt und todt, Daß du Donne r schallt darein. Oftmals führt er sollst ihn freudig ehren Nach der über dich durch Klüfte, Ja, durch Feu'r und standnen Noth. Ja, dein holder Lebens ftürm's che Lüfte, Und durch andre Noth fürst, Wenn du dann ihm danken wirst, und Perin. Will zum herrlichen Erquicken Volles 9. 21ber lasse dir's nicht grauen ! Lerne Licht und Heil dir schicken. deinem Gott vertrauen, Sey getrost und 7. Drum so lasse Gott nur walten, gutes Ruths ; Er, fürwahr, er wird es Wenn du auch noch harren mußt. Er führen, Daß du wirst am Ende spüren, wird dich bei sich erhalten, Deine Noth Daß er thue lauter Guts. ist ihm bewußt. Er, der sie so treulich 10. Freudig wirst du treuen Seelen mißt, Hemmet aller Feinde List; Er wird Offen und geheim erzählen , Was die dich zum Siege führen Und dich nimmer blinde 2 Belt nicht kennt. Er wird dir dein mehr verlieren. Kreuz 1 sersüßen, Daß du wirst bekennen 8. Nun, mein Jesu , sey gelobet ! müſſen:: Wunder- Anfang ! herrlich's Ewig bist du mir getreu . Wenn ein Meer End'! mich auch umtober Steht doch deine Hand mir bei. Stärke meine Zuversicht, J ? Nel. Freu dich sehr, o metne ac. Daß ich weich und wanke nicht! So 159. Wunderbar ist Gottes Schis wirst du die Trübsal wenden, Und zur Joh. Welffenborn. den, underbarlich ist sein Rath; Doch Herrlichkeit vollenden. ist herrl lich sein Erquicken, Dieß erweist Met. Alle Menschen müssen sterben. zuletzt i die That. Die er liebt, betrübt er (Pf. 37.) auch; Dieses ist sein alter Brauch ; Laß dein Herz nur nimmer wanken, Du wirst 160. Zürne nicht auf ftolze Sünder, endlich ihm noch danken. Die der Luft im Schooße ruhn ; Neide 2. Bich aufdeine Jugendtage, Sich, | nicht des Glückes Kinder, Diemit Lachen XIII. Engel. 75 Arges thun. Bald wirst du ſie welken | Gott verheißt, daß glåube ; Er ist seiner schauen, Wie das Gras wird abgehauen, Kinder Schild . Muß der Sünder Schaar Wie das grüne Kraut vergeht , Wenn verderben , Wird dein Saame Lånder er ben; Wer Gott nimmt zur Zuversicht, der Wind von Morgen weht. 2. hoffe du auf Gott , und bleibe, Den gereut es ewig nicht. 6. Rede Wahrheit , lehre Gnade, Wo sein Rath dich hingestellt ; Was er dir befohlen , treibe ; Wandre redlich Spende Trost und Unterricht , Geh' ges durch die Welt. Ueberlaß ihm deine Wes nau auf Gottes Pfade, Sey gewiß: du ge, Fleh', daß er dich segnen möge, und gleitest nicht ! Wollen Menschen trogen, er segnet dich gewiß, Machet Licht aus höhnen , Sey getrost : Gott wird dich krönen, Der der Frommen Recht erhöht, Finsterniß. 3. Wer nach Geistesfrüchten ringet Wenn der Sünder untergeht. Und nach ew'gem Gnadenstand , Wer 7. Einen Stolzen sah ich prangen, Gott reine Opfer bringet, Bleibt bestehn, Wie ein grüner Lorbeer stroht : Kaum und erbt das Land. Gott hat Lusk an sei- | war ich vorbeigegangen, Als er plötzlich nem Wege, Leitet ihn mit Vaterpflege ; ausgetroßt. Er ist weg mit seinen Süns Kommt ihn eine Schwachheit an, Stärkt den, Weg, wer will ihn wieder finden ? ihn Gott, der stårken kann. Hochmuth reichet nirgends zu ; Bleibe 4. Frommer Fleiß ist nie vergebens, fromm, so bleibest du! Wird mit Schanden nie bestehn ; Wäh 8. Ach , es kommen schwere Tage, rend meines ganzen Lebens Hab' ich kommen sie auch nicht sogleich. Auf die Fromme nie gesehn, Daß sie schmählich Sünder warter Plage, Augst und Fluch umgekommen ; Gott, der sie in Schuß im Todtenreich; Aber Gott weiß der genommen, Ließ sie niemals betteln gehn, Gerechten Sache herrlich durchzufechten ; Noch mit Schmach im Mangel stehn. Heil beströmt sie nah und fern, Denn sie Joh. Ad. Behmus. 5. Thue Gutes nur , und bleibe In siehen in dem Herrn! der Demuth, sanft und mild ; Was dein } XIII. Mel. Engel. Wachet auf, ruft und die Stimme. folgt, ihr Frommen ! Sie alle, heilig und 161. Betet an, ihr Menschen, brin vollkommen, Gehorchen wonnevoll dem get Dem Höchsten Ruhm und Preis, Herrn ! Sie thun, was er gebeut und lobfinget Gott, unserm Schöpfer, betet ihre Herrlichkeit Ist Gehorsam. Sie an! Zahllos find der Geister Schaaren, weilen nie , Er sende fie, Wohin sein Die, eh' wir noch geschaffen waren, Vor Wink ſie ſenden will. ihm ſchon ſtunden und ihn ſahn. Ihr 4. Winden gleich und gleich den Bli Heer, umstrahlt von Licht, Bedeckt das hen Gehn fie vom Thron aus, segnen, Angesicht Vor dem Schöpfer. Voll schützen Und strafen, wie es Gott gebeut ; Preis und Dank Tdnt ihr Gesang Durch Lagern sich um Gottes Kinder Und för dern froh das Heil der Sünder und freun alle Himmel Gottes hin. 2. Seiner Himmel Kreis bewohnen fich ihrer Seligkeit ! Sie dienen, Jesu, Verklärter GeisterMillionen, Die seiner dir, Frohlocken laut, wenn wir uns bes Größe Ruhm erhöhn. Heilig, heilig ist kehren ; Wenn unser Dank Den Preis Gott ! rufen Sie tief anbetend an den Gesang Der Himmel hier im Staub ver Stufen Des hohen Throns, um den sie mehrt. stehn. ,,So weit erherrscht, so weit Geht 5. Gott! mit allen dieſen Heeren Soll, feineHerrlichkeit!" Jauchzen alle. ,,Wer wer hier heilig wird, dich ehren , Einst ift, wie er?" Frohlockt ihr Heer,,,Wie ewig sich mit ihnen freun ; Soll, erlöst durch dein Erbarmen , zu dir gebracht Gott, der uns geschaffen hat ?" 3. Sie, die nicht beim tiefen Falle Des | auf ihren Armen , Einst selig , wie die erſten Mörders fielen , alle Vollbringen Engel, seyn ! Wer sich zu Gott bekehrt feinen Willen gern, Seht ihr Beispiel, Und ihn von Herzen ehrt , Wird am 76 Erstes Buch. Throne In seinem Reich Auch Engelu | rem sel'gen Chor Im Geist vom Erden gleich Das Antlitz ſeines Gottes ſchaun. | staub empor, Und dienet Gott von Her: 6. Werdet heilig ! seyd vollkommen | zen ! 5. Ein Mensch, der noch nach eigner Wie Engel Gottes ! Gott wird kommen Mit seinen Engeln zum Gericht ! Laßt Wahl Mag wirken , lachen , springen, ſie jauchzen, daß wir alle Dann, aufge- Kommt nicht zum ew'gen Freudenſaal, richtet von dem Falle, Gott fehn und seiz | Wo Gottes Engel fingen, Wo Alles sein " ner Wonne Licht ! Heil uns ! wir beten Gebot erfüllt, Wo nur ein heilig Wesen dann Gott, unsern Schöpfer, an Mit gilt, Wo's : Heilig ! Heilig ! tonet. 6. O Jesu, mach' auch mich bereit, den Engeln ! Ihr Preis - Gesang Und unser Dank Hallt dann durch alle Hims Von Herzen dich zu loben, Damit ich mel hin. Dr. Johann Andreas Cramer. werd' in Heiligkeit Zum Engelchor erho ben, und deinen Seraphinen gleich Lob finge dir in deinem Reich Mit ewig rei Unschuld'ger Jesu. Laur. Laurentii. 162. Bewacht, ihr Engel Gottes, ner Seele! unsre Kleinen Mit heil'ger Sorgfalt ! In eigener Melodie. find sie nicht die Seinen, Die er umfaßt 16 4. Die Gottesseraphim Erhebeu mit seines Herzens -Feuer, Und hålt sie Stimm Mächtig und froh vor ihm . ihr e theuer? 2. Er herzt und küßt und trägt sie uns Ihr heil'ges Chor voll Glanz und Licht Singt mit bedecktem Angesicht : Heilig, entgegen: Send ihnen gleich, so erbt hei lig ist Gott ! Heilig ist Gort ! Der ihr ewigen Segen !" Herr, schenk' uns Kindersinn und Kinderklarheit, und Lieb' Herre Zebaoth! und Wahrheit ! 2. Die Kirche Jesu singt, Daß es Himm kling zum durcund Wol Undhier t, , das h die Vate Vate r ! lieber 3. r über Alles , ten dring drob Ihr t,el Lied en Was Kind heißt hier und oben ! dir getönt : Dank, Preis sey Dem, der uns fall' es, Uns Kraft zu leihn , daß Jedes, versöhnt ! Ehre dem Gotteslamm Am kindergeben, Nur dir mag leben! Albertini. Kreuzesstamm ! Ehre Gott und dem Lamm ! 3. Wenn von dem Himmelsthron Mel. Herzens : Jesu meine 2c. Einst kehret Gottes Sohn Glanzvoll 163. Die Engel , die im Himmels mit seinem Lohn, Wird ihn die Welt mit licht Jehovah fröhlichloben, und schauen Schrecke sehn; Die Seinen werden n Gottes Angesicht , Sind wunderbar er jauch zend stehn, Und singen allzumal : hoben. Doch sind sie von dem Herrn be- Mit frohem Schall : Heil dir im Erden = stellt, Sein Volk in dieſer armen Welt | thal ! Christian Gregor. Zu führen und zu schirmen. 2. O große Lieb', o theure Huld, Die Gott uns Armen zeiget, Daß auch ein Mel. Ich ruf zu dir, Herr Jesu Chriſt 20. Engel voll Geduld Sich zu den Kindern 165. Du Ewiger, des Vaters Sohn, Die Seraphinen schaun den neiget ! Einſt in den Fels begraben, Und nun als Herrn, Doch wandeln sie auf Erden gern Mens ch auf Gottes Thron VollMajestät Mit Gottes Auserwählten. erhaben ! Dir find die Engel unterthan, 3. O werdet doch den Engeln gleich, Die glänzenden Gestalten, Die Gew al Ihr Sterblichen auf Erden, Schon hier, ten und Kräfte , die fortan Zu deinem in dieſem Gnadenreich, An Herz , Sinn Stuh l sich halten. | und Geberden ! Vollbringer eure Liebess 2. Sie freuensich), dein Werk zu thun, pflicht , Wie Gottes Engel sie im Licht Wenn du fie rufft und sendest, Und sie Mit sel'gem Muth erfüllen! wie Sturm und Blize nun zu deinem 4. Werft hin, was euch verhindern | Dienst verwendest. Herr Zebaoth! laß mag, Den Engeln gleich zu leben ! Ge- ihren Schuh Der Kirche nicht entstehen ! denket an den ew'gen Tag , In dem sie Laß sie gehen , Hin, wo sie Satans Trutz herrlich ſchweben ! Schwingt euch zu ih- | Auf Fromme stürmen ſehen ! " Mel. XII . Re en, 11 jec TEL: be "# Engel. 97 3. Sie haben dich, als du erschienst, Laß mit ihnen In deiner obern Welt Uns In Bethlehem geehret ; Sie haben dich dir von nahem dienen! Joh. Adam Lehmus, Superint. in Rothenburg mit frohem Dienst Den Hirten dort ver an der Tauber. Håret. Wie hat da ihr entzückter Mund Dein Lob mit Huldigungen Hehr be Mel. Nun ruhen alle Wäider 20. sungen, Bis über's Erdenrund Dein 166. DuHerrder Seraphinen, Dem Name hingeklungen ! 4. Dir dienten in der Wüste sie, Da tausend Engel dienen , und zu Gebote du den Feind besieget ; Sie stärkten dich stehn ! Du wundergroßer Meister Der inTodesmüh, Als deine Kraft versieget. wunderschönen Geister! Mein Mund Sie sahn's , als du durchs Todesthor foll deinen Ruhm erhöhn. Durchbrachst zum neuen Leben, Durften│´2. Die Engel und die Thronen , Die ſchweben Zum Himmel mit empor, Dir in dem Himmel wohnen , Gibst du zu Preis und Ruhm zu geben. meinerWacht. Sie sehn dein Angesichte 5. Wie dienen sie so freudig nun Dem Im ewig hellen Lichte ; Doch nehmen sie Leib, deßHaupt du heißest ! Bereit, den | mich auch in Acht. Seelen wohlzuthun, Die du vom Tode 3. Das sind die starken Helden , Die reißest! Sie fahren aus dem Himmels deinen Rath vermelden, Du Hüter Jø zelt Beständig auf und nieder, Deine rael ! Das sind die Feuerflammen , Die Brüder Zu führen durch die Welt, Dem schlagen stets zusammen Um frommer Christen Leib und Seel'. argen Feind zuwider. 6. Sie freun fich, wenn ein Sunder 4. Ich preise deine Güte Mit dank weint Und seine Schuld bereuet , Und barem Gemüthe Für diese Wunder wenn vor dir ein Herz erscheint, Das du schaar ! Ich rühme deine Rechte Für . inGott erneuet. Sie stehen um die Kind diese treuen Knechte, Die mich behüten leinher, Sie brüderlich zu pflegen Und vor Gefahr. 5. Laß ferner mich behüten Vor aller mit Segen Zu krönen mehr und mehr, Daß sie dein bleiben mögen. Feinde Wüthen Durch diese Himmel 7. Gebiete, Fürst der Cherubim, Daß wach' ; Laß sie auf meinen Wegen Die diese Hüter wachen, Wenn Hdllenkräfte Hand mir unterlegen, So bleib' ich frei fich im Grimm An deine Kirche machen, von Ungemach. 6. Doch, sollen sie nicht weichen, So Zu fichten, was nicht fleht und ringt, Die Sichern einzuwiegen , zu betrügen Den, laß mich ihnen gleichen In wahrer Hei dersich weise dunkt, Die Frdmmsten zu ligkeit ; Wie sie die Kinder lieben, Und besiegen. sich in Demuth üben, So mach' auchmich 8. Ihr Geist , mit unsrem Geist be dazu bereit. 7. Sie thun ja deinen Willen , Den kannt, Ertheile treue Winke, Daß nicht, vom Guten abgewandt, Der rasche Jung laß mich auch erfüllen ! Sie leben keuſchh ling finte! Stell' fie um arme Wittwen und rein ; Wie sie ihr Autlih decken, So her, Die sich verlassen scheinen ; Um die laß mit heil'gem Schrecken Mich sters Kleinen ; Und laß sie mehr und mehr vor deinem Aug' mich scheun. Aufrichten, die da weinen. 8. Herz, Aug und Hand mir zähme, 9. Sie bringen deiner Knechte Fleiß Daß ich nicht irgend nehme Ein sündlich Mit Ruhm zu deinen Ohren ; Sie zeu Mergerniß ; Laß mich in meinem Leben gen von der Streiter Schweiß, Die deine Auch niemand Anstoß geben ; Denu Last erkoren. Sie tragen jegliches Gebet, dieß bringt Höllenqual gewiß. Das aus dem Glauben gehet , Unvers 9. Und endlich, wenn ich ſcheide, So wehet Zum Thron der Majestät , Wo führe mich zur Freude Auf ihren Armen es Gehdr empfahet. ein ; Da werd' ich dich erst loben , Und 10. Sie führen, wenn wir aufgeldst in demHimmel droben Dir und den En Benj. Schmolke. Nun ohne Hütten schweben, Den Geist, geln ähnlich seyn. indeß der Leib verwest , Zum ew'gen Freudenleben. Dann tdnet's hell im Himmelszelt! O Herr der Seraphinen, 78 Erstes Buch. Mel. Jesu, du mein liebstes Leben. ich mit Seraphinen In jenem hellen Licht 167. Chr' und Dank sey dir gesun Dir ewig dürfe dienen Vor deinem An gen, Großer Gott, mit füßem Ton ! Alle gesicht. 3. Ganz rein und unbeflecket Von dem, Völker, alle Zungen Müſſen ſtehn vor deinem Thron , Müssen dich ohn' Ende was sterblich heißt, Von Klarheit über loben , Daß du deiner Engel Schaar, decket , Sind sie voll Kraft und Geist. Die uns schützet vor Gefahr , Deinem Ihr Wissen übersteiget Den menschlichen Volke gibst von oben. Ach, wer kann doch Verstand , Weil ihnen das sich zeiget, würdiglich, Herr der Engel , preisen Was nie ein Mensch erkannt. dich ? 4. Sie leben frei von Sünde , Ihr 2. Diese Geister sind geschaffen, Daß Glanz veraltet nicht ; Sie schweben wie sie sollen Tag und Nacht Schüßen uns die Winde Frei hin im ew'gen Licht. mit Himmelswaffen, Denen weicht all' Nichts schwächet ihre Stärke, Sie müss ird'sche Macht ;. Diese Helden müſſen ſen niemals ruhn ; Ihr Sinn in jedem kämpfen Wider das , was in der Welt Werke Heißt : Gottes Willen thun ! 5. Sie sind die Hochvertrauten Bei Uns an Seel' und Leib nachstellt, Son derlich den Satan dämpfen. Ach, wie dir, Herr Zebaoth, Die dich von Anfang können würdiglich, Wir für solches prei schauten, Dich, den verborgnen Gott. sen dich? IhrHeilig, Heilig, Heilig Entzücket je 3. Engel läßt du Trost ertheilen. —des Ohr, Und jeder drängt sich eilig, So Wenn es scheinet, daß wir hier Müssen bald du winkst, hervor. 6. Wie manches Wort der Freude zur Verzweiflung eilen, Alsdann treten fie herfür, Stärken unsre matten Herzen, That uns ihr froher Mund, Zum Trost Wie dort in Gethsemauch, Als dein Sohn in unserm Leide, Auf deinen Rathschluß fein Todesweh Fühlte mit viel tausend kund ! Sie waren Christi Boten, Da er Schmerzen. Herr, wie können würdig geboren ward , Und aufſtand von den Todten, Und bei der Himmelfahrt. lich Wir für solches preisen dich? 7. Mein Gott ! nimmPreis und Ehre, 4. Drum, so will sich's ja geziemen, Daß wir deine Herrlichkeit Die du uns Daß du der armen Welt Der hohen Engel mittheilest, rühmen In der armen Er Chöre Zum Dienste hast bestellt, Die denzeit. Du bist's, der uns Hüter giebet, uns auf unsern Wegen Hülfreich zur Helden, die bei Tag und Nacht Schützen Seite stehn, Wenn wir, o Herr, um Sez uns durch deine Macht, Weil dein Vater gen, Und Hülfe zu dir flehn ! 8. Einst wird die Zeit auch kommen, herz uns liebet! Ach, wie können würdig Da wir verklärt und rein Bei dir , der lich Wir für solches preisen dich ? 5. Ehr' und Dank sey dir gesungen, Angst entnommen, Uns mit den Engeln Großer Gott, mit füßem Ton ! Alle Völ- | freun. Dann tönt in ihre Chöre Auch un ker, alle Zungen Müſſen ſtehu vor deinem | ſer Harfenklang, Dann bringt dir ewig Thron , Und dich unaufhörlich loben, Ehre Auch) unser Lobgesang. Daß du deiner Engel Schaar, uns zu Met. Ich dank dir, lieberHerre. schüßen vor Gefahr, Sendest tåglich uns von oben. Laß hinfort uns wirdiglich, 169. Gott, dir sey Dank gegeben, Herr der Engel, preisen dich ! Joh. Ris. Daß deiner Engel Schaar Michschützt in meinem Leben Vor Anstoß und Gefahr, Mel. Befehl du deine Wege 2c. Daß mich vor allen Dingen Der arge 168. Gott, meines Lebens Meister, Menschenfeind nicht kann in Schaden Du Herr der ganzen Welt, Der so viel bringen, Wie übel er es meint. tausend Geister Um ſeinen Thron gestellt! 2. Die starken Himmelshelden, Die Wie herrlich mußt du wohnen, Wie groß | allzeit vor dir stehn, Und deinen Ruhm mußt du nicht seyn , Da Cherubim und vermelden, Laß immer mit mir gehn ; Thronen Sich deinem Dienste weihn ! Laß sie mich wohl begleiten Wie Jakob 2. Mir ist es noch verborgen , Was | fort und fort, Laß sie auch für mich strei diese Geistersind, Bis du heut oder mor ten, Wie für Elisa dort. *) gen Mich heimrufft als dein Kind ; Daß *) 2 Kdn. 6, 15 - 17. 1 XIII. Engel. 79 3. Schick' sie zu mir in Ndthen, Wie | ist voller Mångel ; Ach ! wann werd' ich zu Elia's Seel', *) Und wie zu dem Pro- auch so rein, Wie die lieben Engel ſeyn ! pheten, Demfrommen Daniel; **) Laß 2. Mich beschweret Fleisch und Blut; fie michmächtig retten , Wie Loth aus Hilf mir, daß ich geistlich werde ! Gib Feuersgluth, Wie Petrum aus den Ket mir einen hohen Muth, Der sich trenne ten, ***) Wie Paulum aus der Fluth . ) von der Erde ; Daß ich, als dein liebes 4. Als du den dreien Männern Gabst Kind, Allzeit himmlisch sey gesitint. 3. Mache mir dein Wort bekannt, deinen Engel zu, Da wurde den Beken H # 1 nern Im Feuer kühle Ruh. **) Wenn Durch des heil'gen Geistes Gabe, Daß über mir zusammen Des Kreuzes Feuer ich Weisheit und Verstand Wie ein Engel fährt, So halt' mich in den Flammen Gottes habe, Bis wir einst in jenem Licht Völlig sehn dein Angesicht. DurchEngel unversehrt. 5. Laß mich mein Thun bereuen, Da 4. Herr, dein Wille soll gescheh'n Wie mit der Engel Heer Sich über mich mdg ' | im Himmel, so auf Erden ; Darum laß freuen, Weil ich mich zu dir kehr'. Laß uns dahin sehn, Daß wir dir gehorsam mich mit Lob und Singen Dich preisen werden, Und verleih', daß ich dabei Deis immerdar, Und so das Amt vollbringen ner Engel Mitknecht sey. Der heil'gen Engelschaar. 5. Unſre Welt ist voll Gefahr , Wie 6. Wenn ich nach meinen Tagen Werd' ein Meer voll stürm'scher Wellen; Sende aller Bürden los , Laß mich die Engel deiner Engel Schaar, Daß mich niemand tragen In deinen Vaterschooß. Wirst du könne fållen ; Wenn mein Auge ſchläfet zum Richttag kommen. So nimm mich ein, Laß sie meine Wächter seyn. 6. Stelle, wenn ich sterben muß, Deis in deinReich, Und mach' mit allen From ne Helden mir zur Seite, Daß sie mir, men Mich deinen Engeln gleich. G. W. Sacer. wie Lazarus, Freudig geben das Geleite, Und mich zu der ew'gen Ruh Tragen deinem Himmel zu. Mel. Herr Jeſu, meines Lebens Licht. 7. Laß mich, Herr, vor deinem Stuhl 170. Gott Lob, der uns noch immer Bei den Auserwählten stehen, Wenn die liebt, und uns zum Schutz die Engel Bösen in den Pfuhl Mit dem Satan müs gibt; Esnimmt uns dieser HeldenWacht sen gehen; Mach mich dann in deinem ' Zu allen Zeiten wohl in Acht. gleich. 2. Durch deinen Geist, das bitt' ich Reich Deinen heil'gen Engeln K. Neumann. dich, Mein liebster Gott , regiere mich, Daß ich dich und die Engel scheu', Und fromm von ganzem Herzen sey. Mel. Herr Jesu, meines Lebens Licht. 3. Gib ferner solche Hut uns zu, 172 . Herr Gott, dich loben Alle wir, Schaff uns vor allen Feinden Ruh; und dank en voller Demuth dir, Daß du Treib" ab, was uns gefährlich scheint, ersch Engel Schaar, Die dich um ufftder Und bleibe uns der treuste Freund. 4. Soll's, Herr, einmal zum Sterben geben hell und klar. 2. Sie glänzen hell und leuchten klar, gehn , So laß die Engel bei uns stehn, Schaun dich im Himmel offenbar, Thun Die Seel' aus dieser bösenZeit zu tragen freud ig, was geschehen soll , Sind aller in die Ewigkeit. Himmelsweisheit voll. 3. Sie feiern nie, sie schlafen nicht, Mel. Meinem Jesum laß ich nicht. Ihr Eifer gehet stets im Licht, Daß sie, 171. Herr, du hast in deinem Reich Herr Jesu, dienen dir, und deinen armen Große Schaaren heil'ger Engel! Diesen Christen hier. 4. Dem Satan wehret ihre Schaar, binichnochnicht gleich, Denn mein Herz Wehrt ab sein Wüthen immerdar ; Sie * 1 Rdn . 19 , 5. ſchützen deine Christenheit, Und geben Dan. 6, 22. Kindern das Geleit. ***) Up. Gesch. 12, 7. 5. Soschirmer Gott noch Tag für Tag †) Ap. Gesch. 27, 22, 25. H) Dan, 5, 25, Vorm Uebel und vor mancher Plag Uns 80 Erstes Buch. durch der Engel treue Wacht, Die uns | Gutes stets erweist ; Der auch für unser zu Hütern sind gemacht. Leben Die Engel hat gemacht, Uns tåg 6. Drum wir in Demuth loben dich, lich zu umgeben Mit ihrer Hut und Und danken dir, Gott, ewiglich ; Wie Wacht. Seht, wie der Höchste liebet auch der lieben Engel Schaar Dich preis Ein armes Menschenkind , Daß er ihm set heur und immerdar. Diener giebet, Die Himmelsfürsten sind ! 2. Will Satan uns bestreiten Mit 7. Wir bitten dich, du wollſt allzeit Sie machen uns zum Schuß bereit, Da feiner Bosheit , Macht und List, So mit ohn' Angst und Sünden-Weh Dein stehn sie uns zur Seiten, Daß Leib und armes Volk zum Himmel geh'! Seelesicherist. Sie tragen uns aufHån Nach Philipp Melanchthon. den, und nehmen uns in Acht, All' Un glück abzuwenden , Das irgend Anstoß macht. Daß bei Berufsgeschäften Der 173. Ihr wunderschönen Geister, Ausgang glücklich sey, So stehn sie un Die Anfangs hat gemacht Ein noch viel sern Kräften Mit treuer Hülfe bei. schdnrer Meister , Der Alles wohl be 3. Wenn wir, von Arbeit müde, Zur dacht ! Ihr hohen, heil'gen Wesen Im Ruh'nach unserm Lager gehn, So ſchla großen Heiligthum ! Ihr Thronen, aus fen wir in Friede, Weil sie um unser Bette erlesen, Sehr hoch ist euer Ruhm ! stehn. Ja, diese starken Hüter Bewahren 2. Aus nichts ſeyd ihr geſchaffen, Und überall Die Häuſer und die Güter Vor zwar in großer Meng'; Ihr sieget ohne bdsem Ueberfall. Und wenn uns Gottes Waffen , Sehr hell ist eu'r Geprång'. Segen Am Morgen wieder weckt, - Ist Es ist kein Ort bewahret So fest, so fern, auch ihr Schuß zugegen, Der uns am so weit, Den ihr nicht überfahret Durch Tage dect. 4. Sind in den Lebenstagen Die Ma eure Schnelligkeit. 3. Groß find der Engel Gaben, Viel hanaim *) uns so nah, So ist der Engel Weisheit und Verstand ; Im hohen Him Wagen Auch bei dem Lebensende da . mel haben Sie manches Reich und Land ; Macht Gott vom Leid und Quålen Der InKlarheit istverbreitet Dort ihre Macht argen Welt uns los , So tragen ſie die und Zier, Die ihnen Gott bereitet Und Seelen Hinauf in Jeſu Schooß. Der Leib kömmt aus der Erden Auch einst ins låffet für und für. Mel. Wie sollich dich empfangen. 4. Dochsoll man sie nicht ehren, Wie Himmelreich . O Herrlichkeit ! wir wer Gott, das höchste Gut, Und deſſen Ruhm den Daselbst den Engeln gleich ! versehren, Der so viel Thaten thut. Sie 5. Sey Lob und Preis mit Ehren, find zwar treu befliſſen, Zu dienen Gott Gott Vater, Sohn und heil'gem Geiſt ! forthin; Doch können sie nicht wissen Wie er von allen Chören Der starkenHel Der Menschen Herz und Sinn. den wird gepreist. So stimmt zu ſeinem 5. Sehr heilig ist ihr Leben, Keuſch, Preise Mit Herz und Lippen ein , Daß zuchtig und gerecht ; Die werthen Geister wir auf solche Weise Auf Erden Engel schweben, Von Sünden ungeschwächt ; seyn ; Bis wir in seinem Lichte Mit aller Sie können schwerlich fallen, Nachdem Engel Schaar Vor seinem Angesichte fie kräftiglich Bestätigtſind in allem, Und Ihn loben immerðar ! ftets ermuntern sich. Mel. Gott, du frommer Gott 2c. Mensch! willst du sie haben Zu 6. deines Lebens Schutz, So faß auch ihre 175. Mein Engel , weiche nicht, Gaben ; Nur fromm seyn ist dir nuh. Wenn ich mich schlafen lege ! Breit' dei Wenn sie dich sollen lieben , Sollst du ne Flügel aus, Daß sich kein Unfall rege ! dich får und für In Gottes Willen üben, Wehr' auch das Böse ab, Das mich im Dann dienen sie auch dir. Traum anficht, Daß rein die Seelebleib’; Mein Engel weiche nicht ! Mei. Nun lob' mein' Seel' den Herren. 2. Mein Engel weiche nicht , Wenn 174. Laßt uns mit Freuden loben ich vom Schlaf aufstehe, Und nach des Gort Vater, Sohn und heil'gen Geist ! Den Gott, der uns von oben Viel tausend | *) 1 Mos. 82, 2. XIII . Engel. 81 Mel. Nun lob', mein' Seel', den Herren. Herrn Befehl An mein Geschäfte gehe !! halt' michzu jederStund' Ihm treu und 177. Fürst der Seraphinen, Du meiner Pflicht ! Ich folge deinem Wink ; Gott der Macht und Herrlichkeit, Dem Mein Engel, weiche nicht! vielmal Tauſend dienen Im lichten, gold 3. Mein Engel, weiche nicht, Wenn nen Ehrenkleid ; Um den die Engel stehen, ich soll Kummer tragen ! Ob schwer, ob Die deines Namens Macht, Mit Lob und lang er sey, Laß mich doch nicht verza Preis erhöhen In ewig reiner Pracht : gen ; Wisch' ab mit Liebeshand Den Im Staub will ich dir singen, Weil ich's Schweiß im Angesicht, Und ſtårk das nicht besser kann , und dir mein Opfer müde Herz ; Mein Engel, weiche nicht ! bringen ; So nimm es gnådig an ! 4. Mein Engel, weiche nicht, Wenn 2. Wer kann dich gnugsam preisen, ich einmal soll scheiden Von Welt und Daß du uns, Herr, so hochgeacht't, Und Freund und Lieb' ; O hilf mir's thun mit auf so viele Weisen So herzlich unserHeil Freuden! Kehr' zu den Lieben dich, Zu bedacht ? Wer kann nur dieß ergründen, ihnen schwebe hin , Wenn ich zur Ruh' Daß du, o Menschenfreund , Uns, die wirvoller Sünden, Nur Staub und Asche gebracht, Zu Gott geführet bin. seynd, Die Engel zugegeben, Der reinen Mel. Was mein Gott will :c. Geister Schaar, In unsrem ganzen Les 176. Nun dankt, ihr Christen alle, ben und auch in Tod's-Gefahr? Gott MitHerzen und mit Munde ! Lobt 3. Mein Gott ! wenn ich erwäge, unsern Herren Zebaoth, Weil er zu aller Wie deine treue Water-Macht Auf man Stunde In der Gefahr Uns immerdar chem rauhen Wege Durch diese Helden Erweiset Gnad' und Segen, Auch durch hat bewacht ; Wenn mein Gemüth bes die Macht Der Engel-Wacht Uns ſchüßt denket, Wie oft du in Gefahr Mich Ars aufunsern Wegen. men treu gelenket , Durch deiner Engel 2. Ist das nicht große Gütigkeit, Daß Schaar : So fall' ich preiſend nieder, O Engel uns bewachen ? Ist das nicht Lieb' großer Gott, vor dir, Und ſing' in ihre und Freundlichkeit, Daß sie sich um uns Lieder : Herr Gott, dich loben wir ! machen Mit starker Macht, undsind be 4. Herr Gott ! dich will ich loben, So dacht, Wie sie von allem Bösen, Von lange Blut und Herz sich regt, Bis mich Angst und Noth, Auch oft vom Tod Uns zu dir dort oben Dein Engel in die Ruhe träftiglich erlösen ? trågt; Da will durchJesu Leiden, Jch, 3. Nun fürchtenwir uns nimmermehr, deinen Engeln gleich) , Mit ungestörten Weil sie mit Satan streiten , Und dieß Freuden Dastehn in deinem Reich, Will so heil'ge Himmelsheer Den Herrn hat mich zum Throne schwingen , Und mit stets zur Seiten; Der kann das Feld, den Seraphim Das dreimal heilig fingen Wenn's ihm gefällt, Ohn' alle Müh' be Mit ewig reiner Stimm'. halten ; Es fehlt ihm nicht ; Wenn er 5. Indeß laß mich begleiten Durch nur spricht, Muß ob uns Hülfe walten. deiner heil'gen Engel Wacht, Daß sie zu 4. Darum will ich auf meinen Gott allen Zeiten Auf mich, dein Kind, wohl In aller Trübsal bauen, Und ihm in der haben Acht , Daß ich sie nicht betrübe,, Gefahr und Noth Leib, Seel' und Gut DurchSünd'undLust der Welt, Hingegen vertrauen ; Gar nichts acht' ich, Wenn stets mich übe In dem, was dir gefällt ; wider mich Auch alle Feinde stehen ; Daß ich durch Buß' und Reue Derheil's Thut's Engelheer Nur Gegenwehr, Muß gen Engel Heer In deiner Kraft erfreue, Zu deines Namens Ehr'! alles wohl ergehen. 5. AchHerr! laß mir an meinem End' Mel. Es iſt das Heil uns kommen ¿c. Auchdiesen Schutz gedeihen, Den deine Gott, der du von Herzens Gûte mir zusend ', Aus Angst mich zu be 178. freien. Laß sie von hier Fein sanft zu dir grund Die Menschenkinder liebest , Und In deinen Schooß mich tragen, So will als ein Vater alle Stund' Uns tausend ich dir und sie mit mir, Dank ewiglich Gutes giebest ! Wir danken dir, daß dei ne Treu' Bei uns ist alle Morgen neu, dort sagen. In unserm ganzen Leben. 6 Knapp's geifil. Liederbuch. 82 Erstes Buch. 2. Wir preisen dich mit Kindlichkeit, | Daß Er ward Bein von unserm Bein, Daß du die Engelschaaren Zu deinem In dieß Geheimniß ſchaun wir ein. Lobe hast bereit't, Auch uns mit zu be 4. Daran gnügt jeht und ewiglich wahren, Damit auf unsrer Pilgerschaft Uns Sündern ; ach, das Wort „ ,,für Der unsichtbaren Feinde Kraft Uns nicht dich!" Hålt ewig unsre Herzen warm, verderben könne. Hebt einst die Stimm' und stärkt den 3. Es steht der starken Helden Schaar Arm. Uns unsichtbar zur Seiten, Versuchung, 5. Dann nehmt ihr Brüder froh uns Jammer und Gefahr Von uns hinweg auf, Und lehrt uns euern Flammenlauf, zu leiten. Wie wüthete der Bösewicht, und eure himmlische Musik; Doch un Albertini. Wenn diese heil'gen Wächter nicht Obser bleibt der Wundenblick. uns die Hånde hielten ! Mel. du Liebe meiner Liebe 2c. 4. Ach ! Herr, laß uns durch deine Reine Gnad' In deiner Furcht verbleiben, Daß 180. Reine Engel Engel'!! ungesehen wir nichtselbst durch Uebelthat Die Engel Schwebt ihr um die Menschheit her! von uns treiben ; Gib, daß wir rein und | Oder sind die Himmelshdhen , Ist das heilig seyn, Demüthig , ohne Heuchel- | Licht an Bürgern leer ? Von dem Wurme schein, Dem Nächsten gerne dienen. bis zum Menschen Steiget Schönheit, 5. Gib auch, daß wir der Engel Amt | Kraft und Licht. Nein, der Creaturen Verrichten dir zu Ehren, Und deine Wun- Reihe Schließt sich mit dem Menschen der allesammt Ausbreiten und vermeh- nicht ! 2. Um die Erd' und ihre Kinder ren, Wie du fie in der weiten Welt Vor unsre Augen hingestellt, Voll Weisheit, Schwebet still die Geisterwelt. Einst Macht und Güte. nach der Vollendungs - Stunde, Wenn 6. Und wie du durch die Engel haft der dichte Schleier fällt , Einst, wenu Aus Noth uns oft geführet, Daß uns wir hinüber schweben Ueber diese Ster so manche schwere Last Und Plage nicht benszeit, Reichen Brüder uns die Hăn berühret: So thue gnådig auch hinfort, de, Brüder in der Ewigkeit! 3. Reine Wesen, Himmels- Kinder, Befiehl, daß fie an jedem Ort Sich lagern um die Deinen. Schön in ew'ger Heiterkeit! Ach, der 7. Laß deine Kirch' und unser Land Glaube ist so selig, Daß ihr unsre Freun Der Engel Schutz empfinden, Daß Fried' de seyd ! Daß euchunser Schicksal rühret, und Heil in jedem Stand Und Haus sich Daß ihr uns zur Seite steht, Unſre from mdge finden. Laß sie des Teufels Mord | men Wünsche segnet, Und des Sünders und List, Und, was ſein Reich und An- | Thrånen ſeht. hang ist, In deiner Kraft zerstdren ! 4. wer wollte sich nicht scheuen 8. Zuleht laß sie an unserm End Die Vor der stillen Lasterthat ? Nicht mit finstre Macht verjagen, Und unſre Seel' | Scham zurücke treten Vom verborgnen in deine Hånd', In deinen Himmel tra- Sünden-Pfad ? Ist es möglich, daß der gen, Wo ewiglich dein Lob erklingt, Wo Pilger Sein erhabnes Ziel vergißt, Wenn alles Heilig! Heilig ! fingt, Und in der ihn der Gedanke rühret, Daß er unter Engeln ist? Klarheit schwebet. 5. Auf, mein Geist, in jene Welten, Mel. Herr Jeſu Chriſt, mein's Lebens ze. Wenn die Erde dich umstrickt ! Auf, zu 179. felger Chor, ihr Seraphim, jenen Frei - Gebornen , Wenn dich deine Die Harfen rührt und ſinget Ihm ! Noch Knechtschaft drückt ! Strebe muthig zu matt trifft unser Ton sein Ohr ; Einst 4 demZiele, Aus der Finsterniß zum Licht! Gott und Engelsind dir nahe ! Kämpfe, füllt er mächtig euern Chor! Sperl. 2. O heilig's Heer , ihr Cherubim, ringe, weiche nicht! Die Flügel regt, und dienet Ihm ! Auch Mel. Werde munter mein Gemüthe. unser Dienst (wie schwach ist er !) Wett eifert einst mit euerm Heer. 181. Schußgott ! dessen starke Rech 3. Nur Eins ist uns schon jetzt ver te Zuflucht, Schirm und Schatten gibt, gönnt, Wonachihr Engel lüstern brennt : Der das menschliche Geschlechte Als ein XIV. Vom Menſchen und dem göttlichen Ebenbilde. 83 treuer Vater liebt, Der in dieser großen | uns , Sind die Zeugen unsers Thuns. Welt Alles, was er ſchuf, erhält, Der Laß uns einst mit dieſen Chören Ewig als Herr der Engelschaaren Alles kann | dich im Himmel ehren ! and will bewahren! 2. Viele heil'ge Seraphinen Singen Mel. Nun ruhen alle Wälder. dir einHeilig vor; Zehnmal hunderttaus fend dienen Dir mit strahlenhellem Chor. Was bekannt und unbekannt, Ist ein Werk von deiner Hand ; Die Gewalten unddie Thronen Stehn vor dir mit lichten Kronen . 182. Wer zählt der Engel, Heere,' Die du zu deiner Ehre, Herr aller Wels ten, schufft ? Sie freun sich, deinen Wil len Gehorsam zu erfüllen, Wie Flammen schnell, wenn du fie rufft. 2. Sie eilen, in Gefahren Den From 3. Herr! was sind wir, daß du Engel Uns zu unsern Wächtern gibst ? Men men zu bewahren In seiner Pilgerzeit; schen sind wir voller Mängel, Menschen, Sie freun an deinem Throne Sich einst die du dennoch liebst. Engel, die dich auch seiner Krone, Wie ihrer eignen allzeit sehn, Sollen uns zu Diensten Seligkeit. 3. Bekehren sich die Sünder , Und ftehn; Engel hüten uns als Kinder, werden deine Kinder Durch Jesum, dei Heil'ge Engel schützen Sünder. 4. Engel find's, die nach den Proben nen Sohn , Dann jauchzen ihre Lieder, Des Gehorsams uns erfreun, Die mit Daß ihre neuen Brüder Dem Untergange macht'gem Flug von oben Wohlthat uns find entflohn. 4. In solcher Geiſter Chdren Dich und Dienste weihn, Die gehorsam, keusch, gelind, Die der Menschen Freunde sind, ewig zu verehren , Gott, welche Selig Die ihr Antlig ohne Flecken Doch vor dir keit ! Wer wird sie einst empfinden ? in Demuth decken ; Der, der bekehrt von Sünden, SichDir, 5. Heere, welche die bewachen. Die wie sie Dir dienen, freut. 5. Drum laß mich schon auf Erden dich fürchten, großer Gott ! Die ein schrecklichLager machen Gegen aller Fein Den Engeln ähnlich werden , Die selig de Rott'; Diese schaun in deinem Licht, vor dir stehn ; Damit ich ihnen gleiche Bater! stets dein Angesicht , Diener, In deinem Freudenreiche, Und dort dein die zu deinenFüßen Dich in tiefster Ehr Antlig möge sehn. furcht grüßen . 6. Dann lehren sie mich droben, Dich 6. Gott der Engel, Herr der Helden ! würdiger zu loben Mit neuem Harfen Ach, was sind wir Menschen doch, Daß klang; Ich stimm' in ihre Chdre ; Dann wir so viel vor dir gelten ? O wie hältst wird zu deiner Ehre Der ganze Himmel Dr. J. A. Cramer. du uns so hoch! Deine Engel dienen ein Gesang. XIV. Bom Menſchen und dem göttlichen Ebenbilde. (S. auch Schöpfung.) Wel. Wer nur den lieben Gott 20. 3. Sie schöpfte stets aus ihrer Quelle, 183. Die Seele ist dazu geboren, Aus welcher sie entsprungen war, In Daßfie was Göttliches erfreu ; Sie war Gottes Liebe war sie helle , In seiner vom Schöpfer auserkoren, Daß sie sein Weisheit wunderbar; Sie hatte Ehr Bild und Gleichniß sey ; Wer kann die und Reichthum funden , Weil sich der Ehre gnugsam preisen, Die Gott der Herr mit ihr verbunden. Seele wollt' erweisen ! 4. Ihr Leben war, nur Gott zu lieben, 2. Kein Adel war gleich ihrem Adel, Ihr Alles, Gottes Kind zu seyn ; War' Kein Licht kam ihrer Schönheit bei, Im sie in seiner Hand geblieben, Sie wäre Kleinsten war an ihr kein Ladel, Ihr frei von Qual und Pein ; Doch ach, der Schmuck war viel und mancherlei ; Es Feind hat sie verderbet, Und nun ist fount' ihr ewiglich nichts fehlen, Denn Sund ' uns angeerbet. 5. Nun ist sie fleischlich, irdisch wor Gott war selbst das Licht der Seelen. 84 Erstes Buch. den ; Sie liebt die Eitelkeit der Welt, | Und mit der Ewigkeit vermåhlet. Du Sie wandelt in der Sünder Orden, Und bliesest einen Geiſt ihm ein , Der sollte Satan hat sie ganz entstellt ; Sie kann sein Regierer seyn, Den deine Gottheit sich nicht mehr aufwärts schwingen, Sie lieben wollte, Und der dich wieder lieben ſuchet Ruh' in schnöden Dingen. sollte. Hallelujah ! Hallelujah! 6. Sie ist in Aberwih verfallen, Sie 3. Sein feuriger Verstand war ganz spielet mit dem Sündentand, Und bleibt, Mit, deines reinen Lichtes Glanz , Und wenn Donner um sie hallen, Meist sicher, mit der Weisheit angefüllet , Die reich voller Unverstand ; Sie fährt dahin in aus deinem Herzen quillet. Er kannte todten Werken , Will nicht auf Gottes dich von Angesicht , Er wußte seines Stimme merken. Standes Pflicht, Er sah an allen Crea 7. Gott ! der du uns dein Heil gege turen Der höchsten Macht und Weisheit ben, und arme Seelen richtest auf, Er Spuren. Hallelujah! Hallelujah! wecke michzum neuen Leben, und fördre 4. Sein Wille war dir gleich gesinnt, zu dir meinen Lauf! Laß mich die Weis Er liebte dich als liebes Kind ; Die Hei heit wieder finden Und mich mit neuer ligkeit war seine Zierde , Und eine jeg Lieb' entzünden ! liche Begierde War deinemWillen unter 8. O Liebe, hilf, dich lauter lieben, than, Und ging allzeit auf rechter Bahn ; O, bringe mich in dir zur Ruh ! Ich Drum war sein Herz auch voller Freude, kann's nicht långer mehr verschieben ; Und wußte nichts von Furcht und Leide. Ach neige dir mein Innres zu ! Ich will | Hallelujah ! Hallelujah ! 5. Der Leib nahm Theil an dieser Lust, dir gern meinHerz ergeben; Dich lieben ist der Seele Leben. Ihm war kein Schmerz , kein Tod bes 9. höchster Gott ! wo soll ichfinden wußt ; Er konnt' durch kein Geschdpf Die Flamme, die mein Herz begehrt ? Qauf Erden Verletzet und zerstöret werden. Liebe! laß dich überwinden , und bleib Sein Antlitz war vollkommen schön, Als von mir nicht abgekehrt : Denn läsfest du Gottes Meisterstück zu sehn ; Sein Auge dich in mich nieder, So find' ich meine war zu allen Zeiten Ein Sitz der hold'sten Seele wieder. Lieblichkeiten. Hallelujah ! Hallelujah ! 6. Sein Wohnsitz war ein Paradies, 10. Du, Jesu, bist zum Heil ersehen, Dein Vater hat dich uns geschenkt ; O Das kein Vergnügen mangeln ließ. Was laß es bald in mir geschehen , Daß sich) | ſeine Seele nur begehret, Ward ihm im mein Alles zu dir lenkt, Denn alle Kraft Ueberfluß gewähret, Die Erde war sein ist nur verschwendet, Die nicht für dich Königreich. Was er befahl, geschah so wird angewendet. gleich ; Nichts widerstrebte seinem Wil 11. Komm! sey mein Himmel, meine len, Ein jedes Thier mußt' ihn erfüllen. Sonne, Mein Reichthum, meine Herr Hallelujah ! Hallelujah ! lichkeit, Mein Licht und Troſt und meine 7. Erwar des Schöpfers lieber Sohn, Wonne, Mein ewig Leben in der Zeit ! Ein Erbe von dem Ehrenthron , Dein Find't dich mein Herz , o Lebensquelle, Tempel, o du höchstes Wesen, Das seine Dann werd' ich wieder ewig helle ! Brust zum Sitz erlesen ; Der Gottheit schönstes Ebenbild, In Schmuck der Un Mel. Komm, heiliger Geist 2c. ſchuld eingehüllt, Ohn' allen Fehl, ohn' höchstes Licht, vollkommnes alle Mängel, Die Freud' und Luft der 184. Gut, Das sich so freundlich zu uns thut, heil'gen Engel. Hallelujah ! Hallelujah! Und das sich denen, die es liebet , So 8. Schöpfer ! dir sey Lob und Preis willig zu genießen giebet ; Was hat die Für den an uns gewandten Fleiß , Für Güte deiner Hand An menschliche Natur die uns anerschaffnen Gaben , Die wir gewandt ! Wie herrlich hast du sie ge: långst, ach! verloren haben ! Herr, dffn' schmücket, Wie reichlich hast du sie be aufs neue deine Hand, Gib wieder, was der Feind entwandt. Laß uns durchChris glücket! Hallelujah, Hallelujah ! 2. Der Leib, den du aus Staub er stum hier aufErden Nach deinem Bild er: baut, An dem man lauter Wunder schaut, neuert werden ! Hallelujah ! Hallelujah ! Der wird durch deinen Mund beseelet, XV. Vom Sündenfall u. dem geistl. Verderben d . Menschen . 85 Mel. Ein Låmmlein geht, und trägt die Schuld 20. | Trieb, Was ehrbar, nüßlich, leicht und t IN 185. Wie herrlich war des Men- lieb, In äußerlichen Dingen ; Wir ha schen Geist Im Anfang ausgezieret ! ben noch ein wenig Kraft, Zu meiden, Was edel und vortrefflich heißt , Das was die Welt bestraft, Und unsre Lust zu ward an ihm verspåret. Ein Licht durch zwingen. 5. Doch ach , wie fürchterlich ge strahlte den Verstand , Das, Schöpfer, deine weise Hand Darinnen angezündet. schwächt Ist hier des Geist's Vermögen! Der Wille war von Sklaverei Und von Wie oft muß er sich, als ein Knecht, Der dem Joch des Zwanges frei, Der finstre Lust zu Füßen legen ! Wie oft stößt unsre Seelen bindet. Klugheit an! Wie oft wird etwas doch 2. Er trug dein schönes Ebenbild, O gethan, Das wir für schlecht erkennen! heilig freies Wesen ! Die Freiheit war Wie oft reißt den gefangnen Sinn Die sein Ehren - Schild , Den du ihm aus Neigung und Gewohnheit hin ! Soll man erlesen. Sein Adel war von nichts he dieß Freiheit nennen? flect, Das nach verhaßter Knechtschaft 6. Und ach ! zu dem , was geistlich schmeckt: Er that frei, was er sollte. Er gut, Ist keine Kraft zu finden. Das war von keinerLast gebückt, Er war mit tiefverderbte Fleisch und Blut Ist nur Kräften ausgeschmückt, Und konnte, geneigt zu Sünden. Verstand und Herz was er wollte. ist Thorheit-voll ; Dich, Herr, zu lieben, 3. Ach, wo ist nun der Adel hin ? Wo wiemansoll, Steht nicht in unserm Wil ist dieFreiheit blieben ? Sie ist aus dem len. Wir sind zum Guten todt und kalt, gefallnen Sinn Durch Satans Neid ver Und Satans schreckliche Gewalt Kann trieben. Da wir von Gott uns losge | keine Klugheit stillen. macht, Da hat der Sünden Joch und 7. O freies Wesen ! mach' uns frei Nacht Den freien Geist besieget , Der Von des Verderbens Banden ! Leg' un= nun in schwerer Dienstbarkeit Ohnmåch- ſerm Willen Kräfte bei , Mach' unsern tig, voller Gram und Leid , Matt und Feind zu Schanden. Wir seufzen voller gebunden lieget. Mattigkeit, Als überwunden in dem 4. Der ganz geringe Freiheits- Rest Streit, NachFreiheit und nach Kräften. Ist nur ein düstrer Schatten, Der eine O Jesus, brich die Sklaverei , Damit Spur kaum übrig läßt Des Guten, das die Seele tüchtig sey Zu heiligen Geſchäf Dr. Joh. Jac. Kambach. wirhatten. Wir wählen zwar nach freiem ten! XV. Vom Sündenfall und dem geistlichen Ver derben des Menschen. Mel. Ach Gott vom Himmel, ſich darein. bedenkt das nicht , Es mangelt ihm an 186. Ach Gott! es hat mich ganz Sinn und Licht, Er denkt nicht ans Ge verderbt Der Aussaß meiner Sünden, nesen. 4. Ich aber komm' in wahrer Reu', Die mir von Adam angeerbt ; Wo sollich Rettung finden? Es ist mein Elend viel Und bitte dich von Herzen : Jesu, zu groß, Es liegt vor deinen Augen bloß, mache du mich frei Von meinen Sünden Wie tief mein Herz verdorben . schmerzen, Von dem, was mich bisher 2. Es ist verdorben mein Verstand, beschwert, Und meine Lebenskraft vers Mit Finsterniß umhüllet; Der Will' ist zehrt ! Sonst muß ich untersinken. 5. Wen soll ich anders rufen an, Als von dir abgewandt, Mit Selbstsucht angefüllet , Und die Begierden sind ge dich, mein Heil und Leben ? Du bist allein neigt, Die Lust, die aus dem Herzen der rechte Mann, Der mir kann Rettung steigt, Im Werke zu vollbringen . geben. Durch deine Wunden werd' ich 3. Wer kann aussprechen solchen rein, Durch dich nur kann ich selig seyn, Graul, Der Seel' und Leib beflecket? Und froh vor Gott erscheinen. Wer macht uns von der Seuche heil, Die 6. Du weißt, o Jesu, meine Noth; uns hat angestecket? Der sichre Mensch Du kannst, nach deinem Willen , Vers 86 Erstes Buch. tilgen meinen Seelentod, Und allen Jam- heften an , Daß ich mich nicht mehr mer stillen. Ja, Herr, du willst, ich traue schwingen kann Zum Ursprung meines fest , Daß du mich nicht in Angst vers Wesens. 9. Weil denn mein Geist so irdisch ist, läß'st ! Du heiß'st und bist ja Jesus. So hab' ich leicht empfunden, Daß mich Mel. Herr Jesu Christ, ich weiß gar ic. mein Fleisch und Satans List An diese 187. Ach Gott , ist noch dein Geist Welt gebunden. Lds' du mich, Gott, der bei mir, Der mir kann Zeugniß geben, du mich hast Vormals erlöst von Sün Ichsey dein Kind ? Ich zweifle schier, denlast, Und meiner dich erbarme! Wenn ich beschau mein Leben. Nichts 10. Den guten Geist, den ich nunmehr ist an mir, das mich entzünd't In wahrer So lange nicht gefühlet, Den laß mir Buß' zu seyn gesinnt , Wie du von mir kommen wieder her, und steure dem, begehrest. der zielet Auf mich mit tödtlichem Ge 2. Den guten Geist, den du mir haft schoß , Damit nicht Angst und Zweifel Versprochen, mich zu führen, Treib' ich stoß' In Abgrund meine Seele. 11. Es soll der schwere Sündenwust von mir, und halt' für Last Sein himm lisches Regieren; Die Freud' in Gott, Mich nicht darniederdrücken ; Des Sün die wahre Ruh' Kann ich mir nimmer ders Reu' ist deine Lust, Der Engel froh eignen zu , Weil nur mein Fleiſch mich | Entzücken. Dein guter Geist geb' für leitet. und für Ein Zeugniß meinem Geist in 3. Daß du ein großer Herrscher seyst, mir, Daß ich dein Kind und Erbe. Anton Ulrich, Herzog zu Braunschweig. Der Alles hier regieret, Bedenk ich zwar, doch daß du drau'st Der Sund', wie ihr Met. Wo foll ich flichen hin. gebühret Mit schwerer Straf', betracht' ich nicht ; Den Richter weiß ich, das 188. Ach Herr! dir iſt bewußt Die innre böse Lust, Die Quelle meiner Sun Gericht Will ich doch nicht erwägen. 4. Die vielen Gaben dieser Welt Lieb' den , Die niemals zu ergründen , Der ich mehr als den Geber ; Gesundheit, Same, der stets bleibet, Und böse Früch Wollust, Ehr' und Geld , Das sind die te treibet. süßen Tråber, Wonach ich meine Wün 2. Des Fleisches Werk bricht oft Ans sche stell, Daß meine Seel' den wahren Licht vor unverhofft ; Der Zunder wird Quell Verlieret, ihren Schöpfer. zuFlammen, Die ewig uns verdammen. 5. Ich meine zwar, ich liebe dich, Ich seh' an mir und merke Des Falles Wünsch' auch dein Gegenlieben ; Was Sinn und Werke. aber scheidet dich und mich , Scheu' ich 3. Des bösen Herzens Grund Regiert mich nicht zu üben. Ich halte dich für den Leib, den Mund, Die Augen, Füße, meinen Gott, Will doch nicht halten dein Hånde , Daß ich sein Werk vollende. Gebot, Entzieh' mich deinem Joche. Das Dichten und das Trachten Der Seel 6. Du gabst aus Liebe deinen Sohn, ist : Gott verachten. MichArmen zu erlösen ; Was geb' ich dir 4. Mein Schöpfer ! wider dich, Den für einen Lohn ? Ich laufe nach dem Bd Nächsten , und auch mich, Hab' ich oft sen! Die Sünden, die du hast verbannt, mißgehandelt, Bin oft den Weg gewan In die bin ich so sehr entbrannt , Daß delt , Der mich von dir gewendet, Und in der Qual fich endet. ich dein gar vergeſſe. 5. Doch wie will ich die Zahl Der 7. Ja, großer Gott, es faget mir Der Rouge, བསན་ ་ mein Gewiffen : Nichts geb' ich Sünden allzumal In meinem Fleisch und dir, ich raube dir Die Seel', die du ge Blute Und das versäumte Gute Nach je rissen Mit solcher Müh' aus ihrer Noth ; der Art erzählen ? Wer weiß, wie oft wir Ichstürz' sie willig in den Tod, Verrath' fehlen ! 6. Ein jegliches Gebot Verklaget, fie deinen Feinden. 8. Die Gaben, die von deiner Hand | flucht und droht , Weil, ach, so oft da Ich dankbar sollte nehmen, Die find's, wider Mein Herz und meine Glieder Ge die mich von dir gewandt, Und meinen dacht, gethan, gesprochen , und deinen Glauben lähmen , Mich an die Erd' so | Bund gebrochen. # Di 22 # à XV. Bom Sündenfall u. dem geiſtl . Verderben d . Menschen. 87 7. Ach, Herr, vergib es mir ! Ich 6. Laß durch Wachen, Beten, Ringen wende mich zu dir ! Ich kann die Schuld | Stark mich werden , Fleiſch und Blut In nicht zählen , Doch will ich nichts ver- des Geistes Joch zu zwingen , Bis er hehlen; Denn du kannst hell erkennen , loschen seine Gluth ; Reize mich durch jene Krone , Daß ich meiner niemals Was wirch verborgen nennen . 7.ne.Sollt' ich aber unterliegen , so 8. Do du, mein Jesu ! hast Die mir scho zu schwere Last Der Schuld auf dich ge= hilf mir wieder auf, Laß in deiner Kraft hren meinen Lauf, nommen, Du bist für mich gekommen . mich siegen, Fortzufü h eshände Ich ihn e s rc eg in Bi du de Si n de e So komm ich denn bela Zur Füll Ludw . Andr. Gotter. ritterlich vollende ! er Gntaden dein . n e 9. Is auch der Sünd Joch Scho Mel. Herr, ich habe mißgehandelt. mächtig, so ist doch Die Gnade, die mich . Ach, was find wir ohne Jesum ? liebet , Und Christi Fülle giebet , Weit 190 g ti rf arm und jämmerlich ! Ach, was , Dü r i h ge n st t' , mir das Lebe Durc Chri mäch sind wir ? Voller Elend ! Ach erbarm', n t s be t he . zu ge Kraf sc ch Herr Jesu , dich ! Laß dich unsre Noth Ma 10. Wie nun des Flei ht ac br s r ll rk ll de r vo so So , bewegen, Die wir dir vor Augen legen . vo ih We Zu 2. Wir sind nichts ohn' dich, Herr Je Geistes Stärke, In mir, die guten Wer ke Getreulich zu vollbringen, Des Flei ſu! Hier ist lauter trübe Nacht ; Dazu hålt uns ganz gefangen Angeborner Sun sches Macht bezwingen . 11. Herr, gib mir deinen Geist , Der de Macht ; Dieses Gift steckt in dem fruchtbar sich beweist , Der niemals Herzen , und erreget stete Schmerzen . 3. Ohne dich, getreuer Jesu , Schreckt müßig bleiber , Der mich zum Guten s Teufel, Holl und Tod ; Die Ver r et un treibe , Den Jesus mir gesend , Der mmniß macht mich zittern , Bringt da anfängt und vollendet ! mich grausam in die Noth ; Sterbend Mel. Herr, ich habe mißgehandelt . fiehet mein Gewissen Einen Abgrund auf 189. Ach , mein Jesu , welch Ver ssen . ne dich, o liebster Jesu, Kom Oh derben Wohnet nicht in meiner Brust ! geri4. Denn mit andern Adamserben Bin ich men wir nicht durch die Welt, Weil sie voller Sündenlust . Ja, ich muß es wohl fast auf allen Wegen Unseru Füßen Nege heln, bekennen, Ich bin Fleisch von Fleisch zu stellt . Sie kann troßen , sie kann heuc n Täuschen uns mit füßem Schmeichel . en. e os nenn tl n 5. Ach wie kraf steh , Herr Jesu, 2. Wi verkehrt sind meine Wege , Wie verderbt mein alter Sinn ! Der ich Ohne dich die Kranken auf! Unfre Kraft zu dem Guten tråge , Aber schnell zum ist lauter Ohnmacht In dem irren Lebens Bösen bin. Du nur kannst mich von den lauf; Statt zum Himmel froh zu wallen, Wanken wir, und straucheln , fallen . Ketten Dieses Sündentodes retten . 6. Darum stark uns , treuster Jesu ; 3. Hilf mir durch den Geist der Gna en y im Finstern unser Licht ; Oeffne mt am Se st s den Au der ange Noth ; Heile en meinen Seelenschaden,Herr, durch deinen unsre Herzensaug , Zeig ' dein freund t ch si h ge rahl uns an mit Le od lic An ; St st Kreuze ! Was dein Reich nicht kann ken , Dann wird sich das Herz ic bl ns be n n be be em er ß er in er , La in de Tod erst . 4. Ich bin schwach und von der Erden, . t den Satan , starker Jesu , Un Trnit 7.icke Weiß in mir nicht Hülfe mehr ; Soll ich erqu n frei und lebend werden, Herr, so kommt's ter unsern schwache Fuß ; Du kennst en ; Schenk' uns deines ög rm r ve se Un un von oben her. Dein Geist muß mir Kraft sfreude gewähren , Mich von Grund aus neu Heils Genuß, Daß wir Himmel spüren, Nie den Muth zum Kampf ver ren. haffe gebå 5. Sc , Herr , ein reines Herze , en .Fass' uns an, o süßer Jesu , Führ' Einen neuen Geist in mir , Daß ich ja lier8. nicht länger scherze Mit der Sünde Luſt uns auf der Pilgerbahn , Daß wir glau begier. Laß mich merken ihre Tücke, und bend, liebend, hoffend Ziehn ins rechte zerreißen ihre Stride. 8 88 Erstes Buch. Kanaan; Laß uns meiden alle Stride, trübt Gemüthe Aus des Elends Abgrund an: Komm, mir durch dein heilig Leben Und nicht wieder sehn zurücke. 9. Laß den Geist der Kraft, HerrJesu, Alle Sünden zu vergeben ! Komm, dein Stärken unsern blöden Geist, Daß wir Blut, das für michflöß, Mache michvom brünstig dir nachwandeln, Wie uns deine | Argen los ! Liebe heißt; Ach, Herr, mach'uns selber Eigne Melodie. tüchtig, Dann wird unser Wandel rich 192. Barmherziger , ewiger Gott, tig. 10. Dann wird Lob und Dank, Herr Sieh an unser Elend, Angst und Noth, Jesu, Schallen aus des Herzens Grund ! Wie wir von uns selbst nichts können Dann wird Alles jubiliren, und dir sin thun, und sey uns gnådig durch deinen gen Herz und Mund ; Dann soll überall Sohn. auf Erden Jesus hoch gelobet werden ! 2. Der Menschen Natur ist verderbt, Peter Lackmann. 1713. Denn Adams Sünd' ist ihr angeerbt; Der Mensch dienet und ist der Sündenknecht, Mel. Jeju, der du meine Seele :c. Darum herrscher der Tod billig und recht. 191. Ach, wie hat das Gift der Sün 3. Der Menschen Sinn, wie sich's ans den Mich an Seel' und Leib verderbt, zeigt, Ist von Kind auf zum Bdſen ge Daß nichts Gut's an mir zu finden, Das neigt ; Ihr' Gerechtigkeit nach Prophe durch Sünde nicht entfärbt ! Wo sind ten- Spruch, Ist vor dir als ein unreines Gottes Bild und Gaben, Die wir einst Tuch. empfangen haben, Drin der erste Mensch 4. Das Fleisch will nur seinen Willen, geprangt, Eh'erfern von Gott gewankt? Und mit nichten deinen erfüllen ; Es will 2. Keine Kraft ist mir geblieben, Dich, dir nicht dienen nach seinerPflicht, Son mein Gott, du höchstes Gut, zu erken dern nur anhangen dem Bösewicht. nen und zu lieben Ohne Fehl mit Herz 5. Wo dein Geist das Herz nicht er und Muth; Keine Kraft, dir ganz zu leucht't, Und zur Theilhaftigkeit Christi trauen , und auf dich allein zu bauen; zeucht, Da ist alle Müh' und Arbeit verz Ach ich bin ein böses Kind, An Verstand | lor'n , Nichts anders vorhanden , denn Sünd' und Zorn. und Herzen blind ! 6. Ei nun, Vater, aus deiner Gnad' 3. MeinWill' ist dir, Herr, zuwider, Was du willst, das will er nicht ; Ja, Erkennen wir unsre Miſſethat , Bitten verderbt ſind Kråft' und Glieder, Feind dich demüthiglich um Geduld, Sprechen : lich seh' ich an dein Licht. Wehe mir, vergieb uns heut unsre Schuld. welch arge Waffen , Zwingen mich, den 7. Du fürchtest dich vor keiner G'walt, du geschaffen ! Was ich nicht will, thu' Siehst auch nicht an der Menschen Ge ich doch, Denn mich bannt der Sünde stalt. So du mit uns vor Gericht wolltest Joch. gehn, wie würden wir da übel bestehn ! 4. Zwar du hast im Bad der Laufe 8. Wir erzittern vor dein'm Gericht, Neugeboren mich aus dir , Willst zum Vor Schuld wird roth unser Angesicht ; treuen Siegeslaufe Licht und Kräfte ge Wo uns nicht beschüßte dein lieber Sohn, ben mir ; Aber ach, die Wurzel bleibet, So müßten wir fallen mit unserm Thun. Die mich noch zur Sünde treibet. O wie 8. Dochstehn wir auf dein'm Zeugniß oft werd' ich betrübt, Daß mein Fleiſch fest, Hoffend, du werdest uns thun das das Böse liebt ! Best', Und allhie bereiten zu deinem Tag, 5. Vater, wer wird mich erlösen Von Alsdann auch darstellen ohn' alle Klag'. dem harten Sündenjoch ? Wann wirst 10. Dieweil du uns nach deiner Lust, du von allem Bösen Meiner Seele helfen In Christo mit dir vereinigt hast, Auch noch? Wie ein Brunnen ungestillet Lag gezeuget Gnad' und Gerechtigkeit, Hof und Nacht sein Wasser quillet , Quillet fen wir im Glauben die Seligkeit. aus des Herzens Grund Sünde mir in 11. Dein' Erwählung reuet dich nicht; Hand und Mund. So gibtje dein Zeugniß Zuversicht, Daß 6. Jesu, König aller Güte, Der in du mit uns nicht anders werdest thun, Allem helfen kann ! Dich ruft mein be- | Denn nur als ein Vater mit seinem Sohn. 1 XV. Vom Sündenfall u. dem geistl. Verderben d. Menschen. 89 12. O thu' an uns Barmherzigkeit, | ihrem Fleisch gefällt, Mit List und Dro Und erstatt' unsre Gebrechlichkeit, Hilf, hung ziehen. Sie will, daß ich auch daß wir in Christi Gerechtigkeit Unsern Uebels thu', Und Andre reize . soll dazu, Daß sie die Welt verderben. Laufvollenden zur Seligkeit. 13. Stark und tröst uns mit deinem 8. Herr! sieh mich in dieser Noth, Geist , Welcher derhalben ein Tröster Sieh an mich mit Erbarmen ! Vertilge heißt, Daß wir mit Glauben, Lieb' und meine Sündentod , Und reiß heroes Zuversicht, Redlich überwinden den Bd mich Armen ! Erleuchte mein Gemüthe sewicht. ganz Durch deiner Gnade sel'gen Glanz › 14. Aufdas sey dir im höchsten Thron, Daß ich die Sünden basse ! 9. Und weil dir niemand ohn' Gebet Gott Vater, sammt dein'm lieben Sohn , Auch dem heiligen Geist Preis, Im Geiste kaun anhangen, So gib , daß Lob und Ehr' Im Himmel und Erden ich oft vor dich tres', Erbarmung zu erlan Böhmische Brüder. gen, Damit ich ohne Heuchelschein Dein von deinem Heer ! treues Werkzeug möge seyn, Dein Reich Mel. Ach Gott vom Himmel 2c. im Geist zu fördern. 193. Das Elend weißt du , Gott, • 10. Gib mir des Geistes Freudigkeit ! allein, Das mir ist angeerbet , Und wie Laß ich den Tod betrachten, Und Ruhm, mir Seele, Fleisch, Gebein Durch Adams Geld, Wollust dieser Zeit Für Schand' Fall verderbet. Weh, daß mein Geist und Schaden achten. Ach ! nimm mich verfinstert ist! Ich kann dich nimmer, mir, und gib mich dir , Daß ich dir leb' wie du bist, Noch deinen Rath erkennen . und sterbe mir und meinen bösen Lüsten ! 11. Vor Stolz und Ehrsucht mich bes 2. Mein Wille ist im Grund verkehrt In meinem Thun und Lassen , Daß er húr, Daß sie nicht Herrscher werden In am meisten das begehrt, Was du befiehlst meinem Herzen und Gemüth, In Wor zu hassen. Dagegen set' ich, was du ten und Geberden ! Die Hoffart war des willst, und drohend im Gesetz befiehlst, Teufels Fall; Ach, hilf, Herr, daß ich Gar oftmals aus den Augen. überall Fest an der Demuth halte ! 3. Es geht des alten Menschen Trieb 12. Herr! dämpfe durch die Gnad Nur immerdar auf Sünden, Daß Kins in mir Des Fleisches bösen Willen, Urd dessinn und Kindestrieb Sich nicht in hilf mir , daß des Fleisch's Begier Ich mir befinden ; Daß ich den Nächsten liebe niemals mög' erfüllen , Wenn's gleich nur, Wenn ich seh' Eigennutzes Spur, nur in Gedanken wår ! Hilf auch, daß Und meiner Selbstsucht fröhne. ich mich nicht beschwer' Mit Essen oder 4. Ja, nehm ich alles recht in Acht, Trinken. So wurde leicht auf Erden Ein Abgott 13. Laß allezeit mich wachsam seyn, aus mir selbst gemacht , Dem fort ge Wenn ich mit Menschen wandle , Daß dient müßt' werden. Ach eigne Ehr' und ich stets im Gewissen rein Mich halte, Eigenlieb', Und Eigennutz und Eigen- red' und handle, Daß ich nicht suche trieb, Herr, das sind meine Gdhen ! Ehrendunst, Wenn mich die Welt durch 5. Dieß ist dieWurzel und der Grund, ihre Kunst Von dir zu sich will ziehen. Draus alles Unheil stammet, Dieß ist's, 14. Verleih mir, Vater ! gnådiglich, was meine Seel' all' Stund' Mit fremder Die Welt zu überwinden, und als dein Gluth entflammet. Verdorben ist mein Kind zu lieben dich, Troß Teufel, Welt Herz und Muth, Mich rührt nur Ehre, und Sünden ! Hilf mir! ich bin nicht Wollust, Gut, Und sonst das alte Wesen. helfenswerth ; Doch sey dein Helfen mir 6. Wenu mir was Böses kömmt in bescheert In Jesu Christi Namen ! Sinn, Dawider ich sollt' kämpfen, So Mel. Aufmeinen lieben Gott 2c. tracht' ich nicht sogleich dahin, Diefrem de Gluth zu dämpfen. Dann wächst es 194. Du, der kein Böses thut ! Du bald in mir empor, Daß ich als Sunder schufft den Menschen gut, und gabst ihm und als Thor In Schand' und Elend falle. Licht und Kräfte zum seligsten Geschäfte, 7. Oft will mich auch die arge Welt, In Heiligkeit zu wandeln, Stets recht Die du gebeutst zu fliehen, In das, was vor dir zu handeln. 1 90 Erstes Buch. 2. Wo ist der Unschuld Ruhm ? Ach, Uns Alle warf darnieder, So bringt uns wir, dein Eigenthum, Wie tief find wir Gottes reiche Huld In Christo alle wie gefallen! Wo ist jetzt unter allen Ein der. Und wie wir Al Durch Adams Mensch ganz rein von Sünden Vor dir, Fall Des Todes find gestorben , Also hat Gott Durch Christi Tod Erneuert, o Gott, zu finden? 3. Hier ist kein Unterschied ; Dein was verdorben. helles Auge sieht Auf alle Menschen 4. So er uns nun den Sohn geschenkt, kinder, Und sieht sie alle Sünder. Da ist Da wir noch Feinde waren, Der für uns vor dir, Herr, keiner Unschuldig, auch ist ans Kreuz gehenkt, Getödtet, auf nicht Einer. gefahren , Auf daß wir sey'n Von Tod 4. Verderbt ist unser Sinn ; Die und Pein Erlöst, so wir vertrauen Auf Weisheit ist dahin , Die uns regieren diesen Hort : Wem darf hinfort Noch sollte, Nur, was dein Wille wollte, Mit vor dem Sterben grauen? freudenvollen Trieben Zu wählen und 5. Er ist derWeg, das Licht, diePfort', zu üben. Die Wahrheit und das Leben ; Des Va 5. Der Sinne Lust und Schmerz ters Rath und ew'ges Wort, Den er uns Rührt unser böses Herz Mehr, als die hat gegeben zu einem Schutz, Daß wir höhern Freuden, Mehr, als die größern mit Truz An ihn fest sollen glauben ; Leiden, Die wir auf Ewigkeiten Selbst Darum uns bald Kein' Feind's- Gewalt unserm Geist bereiten. Aus seiner Hand wird rauben. 6. Gehorsam dünkt uns Zwang ; Des 6. Der Mensch ist gottlos und ver Herzens böserHang Reißt uns mit star rucht, Und wird zuletzt zu Spotte, Der kem Triebe zu schnöder Sündenliebe ; | Troft bei einem Menſchen ſucht Undnicht Und wer vermag's zu zählen , Wie oft bei seinem Gotte ; Denn wer sich will wir vor dir fehlen? Ein andres Ziel, Als diesen Tröster, 7. Ist gleich dieß Uebel groß , Du stecken, Den wird gar bald Satans Ge machst uns davon los. Ja, Herr, du walt Mit arger List erschrecken. willst uns heilen , Uns Licht und Kraft 7. Wer hofft auf Gott, und ihm ver ertheilen, Durch Chriftum schon aufEr traut, Kann nie zu Schanden werden; den Von Sünden rein zu werden. Denn wer auf diesen Felsen baut, Trifft 8. Ach ! laß durch unsre Schuld Uns | ihn gleich hier auf Erden Viel Leid und diese deine Huld Nicht freventlich ver Müh', Hab' ich doch nie Den Menschen scherzen; Erwecke unsre Herzen , Dir sehen fallen, Der sich nur fest AufGott nicht zu widerstreben, Damit wir ewig verläßt ; Er hilft den Seinen allen. Leben. Johann Samuel Dietrich. 8. Ich bitt, o Herr ! aus Herzens grund, Du woll'st nicht von mir nehmen Dein heil'ges Wort aus meinem Mund, In eigener Melodie. So wird mich nicht beschämen Mein' 195. Durch Adams Fall ist ganz ver Sund' und Schuld, Denn aufdein' Huld derbt Der Menschen Art und Wesen ; Sez' ich all mein Vertrauen ; Wer sich Das Gift ist auf uns fortgeerbt ; Wir nun fest Darauf verläßt, Der wird den konnten nicht genesen , Ohn' Gottes Tod nicht schauen. 9. Mein'n Füßen ist dein heiligst Wort Kraft, Die Hülfe schafft Für unsern großen Schaden , Drein Satans Macht Ein Licht, das nah und ferne Hell scheint, Uns einst gebracht, Gott's Zorn auf uns und mir den Weg weist fort ; Wenn die zu laden. ſer Morgensterne In uns aufgeht, So 2. Weil denn der Mensch dahin ge bald versteht Der Mensch die hohen Gas bracht, Daß er ist abgefallen Von Got ben, Die Gottes Geist Denen verheißt, tes Wort, das er veracht't, Daß dadurch | Die Hoffnung darauf haben. Lazarus Spengler. ob uns allen Nun herrscht der Tod : So war ja Noth, Daß Gott uns sollte geben Nach eigener Melodie. Sein'n lieben Sohn, Den Gnadenthron, 196. Erquide mich, du heil der In dem wir möchten leben. 3. Wie nun des ersten Adams Schuld | Sünder, Durchdich und deinen Gnadens XV. Vom Sündenfall u. dem geistl. Verderben d. Menschen . 91 schein, Undlaß, o Freund der Menschen- | Drum sende mir dein Wort der Gnaden, finder, Dein Herz auf mich gerichtet | Dein füßes Evangelium , Daß ich noch seyn! Komm, und erzeige dein Erbarmen hier, auf dieser Erde, Indir gerecht und Mir heils- und hülfsbedürft'gem Armen ! selig werde. 2. Du bist und bleibst der Trost der Mel. Jesus meine Zuversicht ze. Erden, Und der gepries'ne Wundermann, Durchwelchen wir errettet werden, Der 197. Hilf, Erbarmer, schaue her, armen Sündern helfen kann , und uns Höre meine bange Klage ! Ich bin arm von allem unserm Schaden Durch seine und guadenleer , Stündlich drückt mich Huld und Kraft entladen. neue Plage, Eigenlieb und Unbestand 3. Der Blinde kann die Sonne sehen, Reißen mich aus deiner Hand. DerTaube hört die Stimme dann, Der 2. Wann erscheint der Tag einmal, Lahme muß gerade gehen, Der Aussat Da ich, Herr, dich nicht betrübe , Und wird hinweg gethan, Den Todten hast schon hier im Jammerthal Dich mit fe du Geist und Leben und allen Armen stem Herzen liebe ? Wann zerbricht die Trost gegeben. böse Kraft Der verderbten Leidenschaft? 4. Thatst du einst solche Wundertha 3. Seufzend such' ich neue Huld ; Herr! als du im Fleiſche warst, Schenke deinem Kinde Stärke , Hebe ten, So wollst du jezt auch mich berathen, durch dein Blut die Schuld, Baue dei Da du im Geist dich offenbarst! Ach ner Gnade Werke Doch einmal in mir zeige deine große Stärke Durch unver recht auf; Fördre meinen Pilgerlauf. diente Gnadenwerke ! 4. Oft erscheinen mir zum Trost Stun 5. Du weißt ja, was wir Menschen den, da ich dich empfinde, Da der Feind, taugen, Wir sind verblend't und sehen umsonst erbost , Drohet deinem armen. nicht ; Darum erleuchte meine Augen Kinde, Da den scharfen Kampf und Mit deinem theuren Gnadenlicht, Zu Krieg Deine Allmacht krönt mit Sieg ; sehen, was sonst nicht zu sehen, Wenn 5. Da der neu belebte Geist Heiß im wir in deinem Licht nicht stehen. Lob und Dank entzücket, Sich gewaltig 6. Eröffne, Herr, mir meine Ohren, dem entreißt, Das ihm oft das Ziel verz Zu hören dein lebendig Wort ! Es gehe rücket ; Da des neuen Wesens Macht nie an mir verloren, Es tdn' im Herzen Ihn mit neuem Glanz anlacht. fort und fort ; Es lehre mich, dir Dienst 6. Aber eilend fliehn dahin Diese erweisen Und dich durch Geistes -Früchte | göttlich süßen Stunden ; Mein erschrock preisen. ner , blöder Sinn Fühlet schmerzlich 7. Ich wanke hin mit schwachen Für neue Wunden , Kämpft mit Dürre, Ben, Bald strauchl' ich hier, bald fall' ich Lauigkeit, Spüret Hang zur Sicherheit. dort; O laß mich deine Kraft durchflies 7. Bald flammt eignes Feuer auf, Ben, Daß ichmag gehn gerade fort, Und Von Natur- Kraft angeblasen ; Bald meine Tritte niemals gleiten, Noch von hemmt meinen Himmelslauf Ungeduld, dem Pfad der Wahrheit schreiten. des Zornes Rasen , Glaubensmangel, 8. Wer wird doch meinen Aussaß Eigenheit, Menschenfurcht und Blödig heilen, Der Krankheit allerschlimmsten keit. Theil ? Mein Arzt, du wollest nicht ver 8. Wenn ich kaum vom Fall aufstand, weilen, Ach heile mich, so werd' ich heil ! Fiel ich unvermuthet wieder ; Mich er Laß deine Wunden, o mein Leben , Für hebet deine Huld , Und ich finke wieder meine Wunden Heilung geben. nieder ; Mein verdorbnes Fleisch zer= 9. Erstorben sind die Lebensgeister, bricht, Was der Geist in mir verricht't. Mein Wollen, Denken ohne Kraft, Dir 9. DirHerrJesu , sey's geklagt, Wie recht zu dienen , meinem Meister ; Ach des Leibes Tod mich drücket! Traurig gib mir neuen Lebenssaft, Daß ichgleich hab' ich oft gefragt , Kummervoll in einem Baum ausschlage Und tausend Staub gebücket. Ach wer reißet endlich doch Mich aus meinem Todesjoch ? fache Früchte trage! 10. Ich bin ganz arm und schwerbe10. Du, o Heiland, mußt es thun! laden, Entblößt von allem eignemRuhm; | Siehe, meine Kräfte schwinden ; Wie *** 92 Erstes Buch. ich bin, kann ich nicht ruhn, Tilge du die nun Ruh' zu haben. Dir ist bekannt, wie Macht der Sünden ; Führe mich an dei sehr mein Herz Beladen ist mit Angst ner Hand ; Bringe mich ins Vaterland ! und Schmerz ; Doch du kannst kräftig laben. Mel. Kommt her zu mir, spricht 20. 10. Es hebt mich deines Geist's Ge 198. Ichbin ein armes Sündenkind, walk, Daß ich den Segen mannichfalt Bås von Natur und geistlich blind, Ver In Noth und Kreuz empfinde ; Und weil derbt an allen Enden ; Die Bürd' ist du, mein Herr Jesu Christ , Im finstern schwer, die Last ist groß, Ich aber trost Thal auch bei mir bist, Schreckt mich und tugendloe; Wohin soll ich mich wen nicht Tod und Sünde. 11. Bald kommt der große Lag her den ? 2. Wer rettet mich aus dieser Noth ? an, Daman, o Jesu ! hören kann, Dein Wer nimmt hinweg den Seelentod, Der Rufen nach dem Leiden : Kommt , ihr ſtets mich will ersticken ? Kein Mensch, Gesegneten , zugleich , Ererbt von mir kein Engel ; nur allein Mein Jesus muß das Himmelreich, Und lebt in tauſend der Helfer seyn, Und mir das Herz er Freuden ! quicken. Mel. Mein's Herzens Jesu 16. 3. Meingroßer Jesus nur weiß Rath, Denn er trug meine Misserhat, und de 199. Ich Elender ! wer rettet mich ren Straf und Schmerzen ; Mein Jesus Von diesem Todesleibe ? So lang ich ist das Opferlamm, Daß meine Sünden lebe, fühle ich, Daß ich der Mensch noch auf sich nahm, und liebet mich von Herz bleibe, Der Mensch vom ersten Sünder her, Und der gern ohne Sünde wår', Und zen. 4. Getrost , mein Geiſt ! wohlauf, wird's nicht, bis zum Sterben. mein Sinn ! Ich weiß, wo ich soll fliehen 2. Ichdanke Gott durch Jesum Christ, hin: Zu Jesu will ich treten ; Wer zu Den mächtigen Erlöser ; So lang die ihm kommt, den stößt er nicht Mit Zorn Sünde mächtig ist, So lang ist Gnade von seinem Angesicht ; Er will uns gern größer. Am Kreuz hat er sie abgethan, erretten. Doch hångt sie noch dem Fleische an ; 5. Er ruft auch denen, die er find't. Auch da wird er ſie tilgen. Daß sie befleckt und elend find, Er sucht 3. Ich bin versühnt, das glaub' ich nicht nur die Frommen ; Nein, o mein fest, Die Sünde ist vergeben. Ich hasse Herz, dein Jesus Christ Macht selig, fie, doch bleibt ihr Rest Mir noch am was verloren ist; Darum ist er gekom- | Herzen kleben. So wünsch' ich mich voll men! kommen frei, Daß es kein Leib des Tod's 6. Dein Heiland ruft: IhrMenschen, mehr sey, Nein, der zum Himmel tauge. eilt, Kommt und bekehrt euch unverweilt, 4. Wie wird's so gar ein Andres seyn Jetzt ist die Zeit der Gnaden ! Heut ist Injenem Auferstehen ! Der Menschwird der Tag; verstockt doch nicht Die Hers da sich völlig rein An Leib und Seele zen, die der Bösewicht Hat mit viel Gråul ssehen. Da dankt er Gott in Jesu Christ, beladen ! Daß er kein Elender mehr ist. Hilf uns Ph. Friedr. Hiller. Jesu,sieh, ich komm', dein Wort dahin, Herr Jesu! 7. Zu hdren an geweihtem Ort ! Ich kom Sel. Wenn wir in höchsten 2c. me, mich zu stärken Mit deinem theuern Feib und Blut ; Darin besteht mein höch: 200. Mein Jesu, meines Lebens stes Gut , Und nicht in meinen Werken. Licht ! Du weißst gar wohl, was mir ge 8. Ichkomm', o Herr, ich seufz ' und bricht, Es ist dir mein betrübter Stand fleh', Mein Mund, ob ich dich gleich nicht Weit besser als mir selbst bekannt. seh', Läßt sein Gebet erschallen : Ach, 2. Das Fleisch ist schwach, obgleich wasche mich, so werd' ich rein, Und hilf der Geist Durch deine Kraft sich willig mir, daß ich dir allein Mög' ewig wohl weis't. Die Sünde klebt mir immer an, gefallen. Und zieht mich von der rechten Bahn. 9. Ja, Jesu, meiner SeeleLicht! Du 3. So thu'ich denn, was ich nichtwill, rufſt, ichkomm' und ſåume nicht, Bei dir | Und ſteh im Laufe vielmal still. Es lenkt f IV. Vom Sündenfall u . dem geiſtl. Verderben d. Menschen. 98 Mel. Alle Menschen müſſen ſterben. sich der verderbte Sinn Stets zum ver 201. du majestätisch Wesen, Das botnen Baume hin. 4. Die boseLust regt sich in mir, Und ein unzugänglich Licht Sich zum Siz zicht mein Herz gar oft von dir. Die und Thron erlesen, O wie schudde bin ich Liebezu der eitlen Welt Macht, daß mein nicht , Wenn ich mich , mich Kind der Hölle, Neben deine Klarheit stelle ! Ach Thun dir oft mißfällt. 5. Ichnehme mir das Gute vor, Doch wie Finster , arm und klein Muß ich, ſteigt der böse Trieb empor ; Drum flieh' Höchster, vor dir feyn ! ich, leider! deine Zucht, und höre dein 2. Du hast niemals angefangen, Du Wort ohne Frucht. bist Gott von Ewigkeit; Ich bin gestern 6. Wie laulich ist oft mein Gebet ! aufgegangen, Und vergeh' vielleicht ſchon Wenn ich, Herr, vor dein Antlig tret', heut. Deine Macht hat keine Schranken ; Und mit dem Munde zu dir nah', Ist Meine Kraft will immer wanken. Du bist selbst der Quell des Lichts ; Ich bin dftermals mein Herz nicht da. 7. Ich weiß, ichsoll rechtschaffen seyn ; | ein lebendig Nichts. Doch zeigt sich oft nur bloßer Schein. 3. Nichts von Weisheit , nichts von Mein Christenthnm und Glaube hat Gar Güte Wohner in mir von Natur. Wo oft den Namen ohne That. ist jest in dem Gemüthe Jener ersten 8. Siehst du dieß als ein Richter an, Schönheit Spur ? Ach , dein Bild ist DerHerz und Nieren prüfen kann, Willst ganz verblichen , Alle Kräfte sind ent mit mir ins Gerichte gehn, So kann ich wichen , Und mein Körper fällt dahin, Wie die Blumen, die verblühn. nicht vor dir bestehn. 9. Ach Vater , habe doch Geduld! 4. Fluch und Elend, Zorn und Sünde Vergieb der Schwachheits- Sünden Ist nunmehr mein Element, Wo ich mei Schuld. Sieh, was ich selbst nicht mer ne Nahrung finde, Wo mein Fuß zur ten kann, um Christi Willen ja nicht an. Hölle rennt. Tausend Wunden, tausend 10. Dein Blut und Tod, meir Jesu ! Flecken Schånden mich an allen Ecken ; schafft, Daß, was von Schulden an mir und in der verderbten Brust Grünt die haft't, Vor Gott mich nicht verdammen | Wurzel bdjer Lust. 5. Was ich Gutes an mir habe, Ist kann; Ich ziehe deine Unschuld an. 11. Bespreng' mich tåglich durch dein ein Denkmal deiner Hand , Deine Wir Blut, und mache meine Fehler gut . Er kung, deine Gabe, Die du mir hast zus neur' in mir Herz, Muth und Sinn, Das gewandt ; Deine freie , milde Gnade mit ich täglich frömmer bin. Schmücket mich, die arme Made ; Nåh 12. Laß meinen Vorsatz feste stehn, mest du zurück, was dein , Ach , was Auf guten Wegen stets zu gehn. Steh' würde übrig seyn ? 6. Doch auch deiner Gaben Menge mir mit deinem Geiste bei, Daß ich ein Kind des Lichtes sey. Klaget meinen Undank an. Seel' und 13. Dein Geist ermuntre meinen Geist, Herz kommt ins Gedränge, Weil ich dir Daß er der Welt sich ganz entreißt, Mit nichts geben kann. Herr nach deinem Eifer nach dem Himmel strebt, und nur reichen Såen Siehst du ohne Frucht mich in dir alleine lebr. stehen; und wie häuft' ich meine Schuld 14. Führt Fleisch und Blut mich in Durch Verachtung der Geduld ! 7. Herr, die Wunder deiner Liebe den Streit, So rüste mich mit Tapfer= keit, und treibe mich stets freudig an, Machen schamroth mich vor dir. Ach wie Daß ich mich selbst verläugnen kann . zart ſind deine Triebe, Wenn dein Herz 15. Den alten Menschen dåmpf' in ſich neigt zu mir ! Was, o wunderherr mir, Mit neuer Kraft den neuen zier'. lich Wesen Hast du dir zur Lust erlesen? Laß Adam täglich untergehn, und mich Mich, der sündig, arm und klein ! Wahr mit Christo auferstehn. lich, das mag Gnade seyn! 8. Hier, hier lieg' ich in dem Staube, 16. Und endlich führe mich dahin, Wo ich erst recht vollkommen bin: Da Unter deinen Fuß gekrümmt ; Dochmein will ichjauchzend vor dir stehn, Und ewig demuthvoller Glaube, Der in Staub und deinen Ruhm erhöhn . Asche glimmt, Freut sich heimlich deiner 1 1 94 Erstes Buch. Güte, Und mein tiefgebeugt Gemüthe 1 Mel. Auf meinen lieben Gott. allgemeine Noth ! O allge 203. meiner Tod ! Nach Adams Sündenfalle Sind seine Kinder alle In Adams Schuld geboren, und von Natur verloren . 2. Hier ist kein Unterschied ; Gott, der vom Himmel sieht Auf aller Men schen Wandeln, Sicht, daß wir thdricht handeln. Die Sinne sind verblendet, Der Wille abgewendet. 3. So bin ich Menschenkind, Wie alle Mel. Gott , du frommer Gott. Menschen sind, zu allem Guten tråge, 202. Jesu, sieh darein, Und hilf und suche bdse Wege. Die Wurzel aller mir Armen ſiegen ! Mein Herz fühlt Sünden Ist in mir selbst zu finden. nichts als Tod, Mein Geist muß unters 4. Ich läugne solches nicht. Allein liegen ; Das Wollen hab' ich wohl, Doch mein Gott verspricht : Wie sein Gesetz das Vollbringen nicht, Weil es dem mat uns Alle Verdammet nach dem Falle, So will er sich der Armen, Die Sünder ten Geist An aller Kraft gebricht. 2. Die Sünd' hat mich bestrickt, Der sind, erbarmen. Tod hat mich gefangen ; Wohin ich geh' 5. Ein Sünder bin ich zwar, So groß, und seh', Nichts stillet mein Verlangen ; wie einer war; Doch Jesus mußt auf Einst meint' ich hoch zu stehn, Nun lieg' Erden Ein Heil für Alle werden, und ich tief im Staub, Und mein erträumter uns, die Armen, Schwachen , Erldsen, Ruhm Wird nun des Spottes Raub.selig machen. 6. So allgemein die Schuld, So groß 3. Zwar lauf ich immerdar, Doch kann ich Ruh' nicht finden ; Nichts kann ist auch die Huld. Muß ich mit Adams des Armen Herz Von seiner Last entbin Erben Auch noch des Todes sterben ; Der den; Es deckt mir das Gefeß Nur meine Allen Heil erworben, Ist auch für mich Sünden auf, und reicht mir doch nicht gestorben. dar Die Kraft zum Himmelslauf. 7. Nun so bekenn ' ich dir, Mein Gott! 4. Du, Jesu, du allein Kannst meinen vergib du mir! Du bleibest der Gerechte, Jammer wenden ; Mein Können stehet Und wir sind böse Knechte. Wer mag nur In deinen starken Hånden ; Geuß'st vor dir bestehen, Wenn du willst richten du mir nicht die Kraft Zu neuem Leben gehen ? ein, So wird mein Sehnen selbst Zu 8. Herr! habe nur Geduld ; Wir ha= nichts, als lauter Pein. ben schwere Schuld, Kraft der wir müs 5. Drum, Herr, erbarme dich ! Ich sen sterben ; Doch willst du deinen Erben, liege dir zu Füßen ; Laß in mein schwa Die glauben, Heil und Leben Durch Chri ches Herz Den Strom der Gnade fließen ; stum wieder geben. Ichfleh', ich lass' dich nicht , Bis deine 9. So wahr ich fündhaft bin, So feſte Segenskraft In mir den Tod besiegt, glaubt mein Sinh : Der andre Mensch in Gnaden Macht von des ersten Schaden Und neues Leben schafft. 6. Du hast es zugesagt, Du willst Mich ewig los und ledig. Gott, ſey mir michgern erquicken, Wenn mein verkehr Sünder gnådig ! ter Sinn Sich nur zu dir will schicken, Mel. Ein Lammlein geht, und trägt die Schuld. Wenn er dir opfert auf, Was ihm für Freude galt, Daß deine Liebe nur Ge 204. Gott, wie hat die Eitelkeit winn' in mir Gewalt. Uns Menschen so vernichtet , Daß fast 7. So nimm denn Alles hir, Ich will kein Alter, keine Zeit Was Gutes mehr mir nicht mehr leben, Ich will mich ganz verrichtet ! Sey's auch vom Anfang bis und gar In deine Führung geben ; Ach, zum End' Oft überlegt und umgewend't, fasse mich nurfest, Mach' mich von Sün So muß man dochbekennen : Das, drauf den frei, Damit forthin mein Herz Dein wir sehen Herz und Sinn Von Kindheit bis ins Alter hin, Ist Eitelkeit zu nennen. reiner Tempel sey! Hebt sich aus des Todes Thor Voller Zuversicht empor. 9. Meine Kräfte , meine Glieder Stehn zu deinem Dienst bereit. Sieh, hier sink' ich vor dir nieder, Voller Ehr erbietigkeit. Deinen Willen thun und leiden, Sey der Gipfel meiner Freuden ; Beherrscher aller Welt, Bilde mich, wie dir's gefällt! 1 IV. Vom Sündenfall u. demgeiftl. Verderben d . Menschen. 95 Mel. Allein Gott in der Hdh' fey Ehr'. 2. Die ersten Jahre gehn vorbei So blind oft, wie bei Thieren; Manschläft, 205. Wenn Gottes Sohn, mein Je man treibet Kinderei , Nichts Weises sus Christ, Vom Himmel nicht gekom ist zu spåren. Kommt mit den Kräf men , und håtte zur bestimmten Frist ten der Berstand, Dann ist die Bosheit Mein Fleisch nicht angenommen : So auch zur Hand, Die steckt im Knaben- müßt' ich armes Menschenkind ZurHölle Herzen; und wenn dieZucht und scharfe gehn für meine Sünd', Und leiden Pein Ruth Jhm våterlich und treulich thut, und Flammen. Bringt's ihm nur Zorn und Schmerzen. 2. Mein Uebelthun ist ja so groß, 3. Die Jugend stets nach Freiheit Daß ich's nicht kann erzählen; Ich bin strebt, und suchet hin und wieder, Wie von allem Guten bloß, Wie kann ich das fie in Freud' und Wollust lebt, Miß- verhehlen ? Mein Gott ist's, dessen Aug' braucht die frischen Glieder. Sie fährt es sieht , Daher auch meine Kraft ent dahin mit Unbedacht, Sie trinkt , fie flieht, Mein Seufzen macht mich müde. spielt, sie scherzt, fie lacht, und fährt 3. Doch, o mein Herz, verzage nicht, aufs Ungewisse ; Und wenn man sie er Ob deinen Misserhaten, Vernimm, was innern will, So spottet sie, und hålt Jesu Gnade spricht, Laß durchsein Wort dir rathen; Er spricht: kommt Alle her nicht still, Tritt's unter ihre Füße. 4. Das Mannesalter folgt darauf, zu mir! Ich will euch helfen für und für, Und rühmt sich großer Thaten, Das will und euch mit Trost erquicken. 4. So komm'ich denn in meiner Noth, dannimmer hoch hinauf, Und Allen klug lich rathen. Der Ehrgeiz macht zu Zank O Herr, zu deinen Gnaden ! Verkehr' und Neid Gar leicht ein solches Herz in Leben meinen Tod , In Wohlseyn bereit, Das sich alleine schäßet ; Und meinen Schaden ! Laß deinen Lod mein wenn auch etwas Guts geschieht, Läßt Leben seyn , Laß deine Pein von meiner man dochGott aus dem Gemüth, Sein Pein Mich gnädiglich befreien. 5. Ich tröste dein mich ganz und gar; Ruhm wird nachgeseßet. 5. Wenn's Alter kommt, so låsset sich Mein Thun ist ganz verloren, Es bleibet DerGeiz oft schändlich blicken ; Da wan- Stückwerk immerdar, Weil ichbin Fleisch delt man gar meisterlich In Ränken und geboren. Verlang' ich gleich, was heilig inLücken. Mansorgt, und hat gar wenig ist , So bleibt doch stets der alte Zwist Ruh', Dieweil das Herz denkt immerzu | In meinem Fleiſch und Geiſte. 6. Was ich nicht kann , erfülle du ! Das Jrdische zu mehren ; Der Leib wird schwachund voller Noth, Doch will man Doch du hast's långst erfüllet ; O Jesu ungern von dem Tod, Und von dem Him gib dem Herzen Ruh , Die reichlich aus mel hören. dir quillet ! Erneure mich durch deinen 6. Ach sieh, o Gott ! dieß Elend an, Tod , So werd' ich über alle Noth Ins Und hilf, daß wir bei Zeiten Abtreten Leben mich aufschwingen. von der breiten Bahn Der Sünd' und Mel. Herr Jesu Chriſt, du höchſtes 2c. Eitelkeiten ! Gib Kraft von oben her, Wer bin ich, o Herr Zebaoth, 206. daß wir Das flüchtig - eitle Wesen hier Nur für Verderbniß achten , und nach Daß ich mich unterfange , Mit dir zu dem Gute, das uns dort Als Erbtheil bleis reden in der Noth, Die mir macht angst bet fort und fort, Sters fromm und kind und bange ? Weh mir, mir Armen ! wo lich trachten. du dich Nicht willst erbarmen übermich, 7. Lob sey dem Vater und dem Sohn, So gehe ich verloren. 2. Ach Gott! der ersten Eltern Fall, Und auch dem heil'gen Geiste, Wie es im Anfang war, und nun ! Er seine Gnad' Und was auf mich geerbet, hat mich uns leiste, Daß wir in diesem fremden Elenden überall An Leib und Seel' ver Ort Von Herzen scheuen fort und fort derbet, Daß ich aus eignen Kräften nun DerWelt ungöttlichWesen, Und streben Nichts Guts kann denken oder thun; Ich nach der neuen Art, Dazu der Mensch hab' nur Lust zum Bösen. 3. Ich bin unreine Asch' und Erd', gebildet ward, Dazu uns Chriſt erleſen. Und auch davon gebauet, Der Würmer 96 Erstes Buch. Speis', und nimmer werth, Daß mich wir den gerechten Lohn Des Todes uns dein Aug' anschauet. Herr, alles dieß ist erworben; Das macht , daß man uns dir bekannt ; Entziehest du mir deine Sünder nennt, Diesich aus eigner Schuld getrennt Von Gott, dem wahren Leben. Hand, So kann ich nicht bestehen. 4. Ein Mensch bin ich zur Welt ge= 2. Dieß ist der Name, der uns macht bor'n, Hab', ach, nur kurz zu leben ; Zum Vor Gott zu Spott und Schande, Der Leiden bin ich auserkor'n , Von Unruh uns um unsern Schmuck gebracht, Gelegt ganz umgeben ; Ich bin wie nichts, ich in Strick' und Bande, Mit Fluch und muß davon, Und werd' zerbrochen, gleich Finsterniß bedeckt, und uns mit Tod und wie Thon, Wenn du mich hart angreifest. Hölle schreckt ; jammervoller Name! 5. Ein Blumlein steht im Garten 3. Niemand war in der ganzen Welt, schön, Wenn sich der Sommer findet ; Der uns durch seinen Namen Befreien Bald wird es welk, und muß vergehn , konnt', als nur der Held, Den Gott Ein Schatten schnell verschwindet ; Des nennt : Weibessamen. Der hat sich nach Wassers Blase schwellt sich auf, Bald erfüllter Zeit Aus seiner stillen Ewigkeit aber endet sich ihr Lauf ; So ist mein Jn unser Fleisch gesenket. armes Leben. 4. Sein Name heißet Jesus Christ, 6. Vom wahren Leben kaum man find't Mehr als den bloßen Namen ; Es Von Gott selbst so genennet , Der mir wird berückt oft so geschwind, Wie Fische und dir, und wer es ist, Dieß große Heil von demHamen ; Je mehr es steigt, je gegönnet. Ach, nimm es ohne Säumniß mehr es fällt; So schnelles fortlauft in an ! Es freue sich, wer immer kann, Des friedevollen Namens ! der Welt, So schnell läuft's auch zum 5. Dieß ist der Name, der uns bringt Ende. 7. Dieß wissen wir, doch kann nie: Vor Gott aufs neu' zu Ehren, Der, wie mand Die Todesstunde wissen , Es ist die Schaar der Engel singt, Uns Freude und bleibet unbekannt, Wann man wird kann bescheeren , Der uns in Fried' und hingeriffen ; Wer jetzt dastehet jung und Freiheit seht, Mit Gnad' und Gaben uns stark, Muß oft am Abend noch im Sarg ergött, Und in den Himmel hebet. Vielleicht sein Lager nehmen. 6. DennJesus ist's, der unsre Schuld, 8. Herr, hilf mir, daß ich nicht ver Sammt aller Straf und Plagen - ( geh', Laß fest in dir mich bleiben ; Nicht unerhörte Lieb' und Huld !) Hat willig Angst, noch Elend , Schmerz noch Weh lich getragen. Er war gerecht, doch ließ Laß mich je von dir treiben ; Ich bin ja er sich Zur Sünde machen, daß er dich dein Geschöpf und Werk, Du bist mein Durch sich mit Gott versöhnte. 7. Drum heißet er nicht Jesus nur, Heil und meine Stark' ; Ach laß mich nicht verderben ! Er ist auch, was erheißet, Der Held, der 9. Gedenke nicht der ersten Schuld, unsere Natur Aus allem Jammer reißet. Darin ich bin empfangen ; Vergib durch Sein Thun stimmt mit dem Namen ein, deine Lieb' und Huld , Was ich bisher Er heißt und will auch Heiland seyn, Er begangen. Ich beuge, Herr, vor dir all | heißt und ist auch Jeſus. hie In Demuth meines Herzens Knie, 8. Es ist in keinem Andern Heil, Du wollst dich mein erbarmen. Kein Nam' ist uns gegeben , Darin wir 10. Hilfmir, HerrJesu, meine Kraft! könnten nehmen Theil Am Himmel und Durch dich werd' ich erhalten; Du Les am Leben ; Nur Jesus Idset uns vom bens -Brunn, gib Lebens- Saft, Mein Bann, Er ist's, der Leben schenken kann ; Herz laß nicht erkalten. Du bist mein Gelobet sey sein Name! Licht voll Herrlichkeit ; Erscheine mir 9. Du Jesusname, werd' in mir Durch mit Licht und Freud', So werd' ich ewig Gottes Geiſt verklåret ! Weil, was ver leben ! borgen liegt in dir, Kein Herz von selbst erfähret ; Denn die Vernunft begreift Mel. Es ist das Heil uns kommen her. es nicht, und ohne Gottes Gnadenlicht 207. Wir Menschen sind in Adam Bleibt es uuaufgeschlossen. schon Gefallen und verdorben, Dadurch 10. Laß mich empfinden deine Kraft 1 XVI. Von dem Elend und der Hinfälligkeit des Menschen. 97 Und deine Süßigkeiten ; Laß, was dein gewehrt , So wird die Nacht in Licht Name Gutes schafft , Sich hell in mir verkehrt, So bin ich felig ! Amen. J. A. Freylingshausen. ausbreiten: So wird der Sündennoth XVI. Von dem Elend und der Hinfälligkeit des fündigen Menschen. Mel. Zion klagt mit 2c. meiner Seele an! Deines Sohnes theu 208. Ach Herr ! lehre mich beden res Blut Komm' am Ende mir zu gut, len, Daß ich einmal sterben muß! Lehre Daß mein letzter Hauch aufErden Jesu mich die Sinne lenken Auf des Lebens mög ein Loblied werden. B. Schmolke. ernsten Schluß; Stell' ihn meinen Augen Mel. Gott, du frommer Gott zc. für, Und erwecke die Begier, Mich nach deinem Wort in Zeiten Auf den Abschied 209. Ach , traue nicht der Welt ! zu bereiten. Sonst wird sie dich betrügen ; Sie hat 2. Endlich muß ein Licht verbrennen, nichts, damit sie Kann einen Geist verz Endlichläuft die Sanduhr ab. Also muß gnügen ; Sie schätzet Jesum hin Um auch ich bekennen : Staub vom Staube schnödes Gut und Geld , Und achtet sei finkt ins Grab! Fest besteht der ew'ge ner nicht . Ach, traue nicht der Welt! 2. Ach traue nicht der Welt ! Denn Schluß, Daß, was lebet, sterben muß. ist aller Orten Voll Falschheit, Heu sie Menschen, als der Sünde Erben, Bleibt chelei, Erfüllt von eiteln Worten. So der Sünden Sold: sie sterben. 3. Wenn wir kaum geboren werden, oft fie dich liebkost , Sich dir gefällig It vom ersten Lebenstritt Bis ins kühle stellt , Sucht sie nur deinen Fall ; Ach Grab der Erden Nur ein kurz gemess'ner traue nicht der Welt! 3. Ach traue nicht der Welt ! Denn Schritt; Ach mit jedem Stundenschlag Nähert sich der letzte Tag, und in jedem ihre Herrlichkeiten Vergehen , wie sie Lebensjahre Sind wir reif genug zur find Entstanden mit den Zeiten. Der Bahre. nur bleibt ewig stehn, Wenn sie zerbricht 4. Predigen nicht meine Glieder Tåg und fällt, Wer Jesum treulich liebt ; lich von der Sterblichkeit ? Leg' ich mich Drum traue nicht der Welt! 4. Ach traue nicht der Welt ! Laß zur Ruhe nieder, Seh' ich mich im Lei chenkleid; Ja, der Schlaf stellt treu und Jesu heil'ges Wesen , Sein Leben und wahr Mir des Todes Abbild dar, Und sein Licht Zur Lust dir seyn erlesen. Wenn das Bette will mir sagen : So wirst du Er voll Lieb' und Treu' Sich hier zu uns gesellt, So bleibt's uns ewig wohl. ins Grab getragen ! 5. Ach wer weiß, in welcher Stunde Fahr' hin, du arge Welt! Uns die letzte Stimme weckt! Denn Gott In eigener Melodie. hat die dunkle Kunde Keinem Menschen noch entdeckt. Wer sein Haus hat wohl 210. Ach wie nichtig, ach wie flüch bestellt , Geht getrost aus dieser Welt ; tig Ist der Menschen Leben ! Wie ein Aber Sicherheit im Leben Kann nur Nebel bald entstehet Und auch wieder baldvergehet, So ist unser Leben; seher! Furcht im Tode geben. 2. Ach wie nichtig , ach wie flüchtig 6. Drum auch in gesunden Jahren Will ich niemals sicher seyn , Will die Sind der Menschen Tage ! Wie ein Bessrung nicht versparen , Bis die Strom beginnt zu rinnen, und mit Lau Schwachheit bricht herein. Täglich will fen nicht hält innen, So fährt unsreZeit ich Buße thun, und dann froh im Glaus von hinnen. 3. Ach wie flüchtig , ach wie nichtig ben ruhn , Daß der Tod mich frei von Ist der MenschenFreude ! Wie sich wech Sünde und mit dir versöhnet finde. 7. Nun, mein Gott, du wirst es mas feln Stund' und Zeiten, Licht und Dun chen, Daß ich freudig sterben kann . Dir kel, Fried' und Streiten, So sind unsre befehl ich meine Sachen, Nimm dich | Fröhlichkeiten. 7 Knapp's geißl. Liederbuch, 98 Erftes Buch. 4. Ach wie nichtig , ach wie flüchtig gerecht ; An uns ist nichts, denu Sünde Ist der Menschen Schöne ! Wie ein acht, Die tödtlich uns vergiftet . Blümlein bald vergehet, Wenn ein rau 4. Drum fallen wir so schnell dahin, hes Lüftlein wehet, So istunsre Schöne ; Und sinken in die Erde ; Kein Schatten sehet! kann so schnelle fliehn, Als ich zu Aſche 5. Ach wie flüchtig , ach wie nichtig werde. Wir bringen ohne Raft und Ruh, Ist der Menschen Stärke ! Der gekäm Wie ein Geschwäß, das Leben zu, Und pfet mit den Riesen , Den als Helden fahren dann von hinnen." man gepriesen , Der wird Abends todt 5. Nichts ist vor dir, Herr, unsreZeit gewiesen. Mit unsern Sündenschwächen. Du bist 6. Ach wie flüchtig , ach wie nichtig ein Gott voll Ewigkeit; Wer kann dir Ist derMenschen Ehre ! Ueber den, dem widersprechen ? Du bleibst unsterblich man hat müſſen.Heut die Hånde hdflich für und für Und tausend Jahre sind vor küssen, Geht man morgen mit den Füßen. dir Wie eine Morgenwache . 6. Der Menschen armes Leben ist Voll 7. Ach wie flüchtig , ach wie nichtig Ist derMenschen Dichten ! Der die Kün Unruh, voller Plagen , Doch stecken wir ste lieb gewonnen , und manch schönes voll Trug und List, und lassen uns nicht Werk ersonnen , Ist er je dem Tod ent sagen. Wir denken kaum an die Gefahr, ronnen? Obgleich wir siebzig, achtzig Jahr' Zum S. Ach wie nichtig , ach wie flüchtig höchsten nur erreichen. 7. Ach, Herr, lehr' uns bedenkenwohl, Sind der Menschen Schäße ! Es kann Gluth und Fluth entstehen , Dadurch, Daß wir all' müssen sterben , Daß wir eh' wir's uns versehen , Alles muß zu der Weisheit werden voll, Und nicht im Trümmern gehen. Wahn verderben! Hilf uns stets klug 9. Ach wie nichtig , ach wie flüchtig und wachsam seyn, Daß wir einſt ſelig Ist der Menschen Prangen ! Der in Pur schlafen ein Auf Chriſtum, unsern Retter. 8. Gott Vater, Sohn und heil'ger pur, hoch ermessen , Ist gleich wie ein Gott gesessen, Deffen wird im Tod ver Geist, Dir sey Lob, Preis und Ehre Für das, was deine Huld erweist ; Dein Se gessen. 10. Ach wie flüchtig, ach wie nichtig gen stets sich mehre ! O segne unsrer Sind der Menschen Sachen ! Alles, Al Hånde Werk und lass' in deiner Gnad' les, was wir sehen, Das muß fallen und und Stärk Uns ewiglich dir dienen ! Bartholomaus Ringwald. vergehen ; Wer Gott hat, bleibt ewig Verändert. stehen. Michael Frank. Mel. Ach Gott ! vom Himmel 26. (Pf. 90.) Mel. Nun ruhen alle Wälder. 212. Die Herrlichkeit der Erden 211. Der du der Menschenkinder Muß Rauch und Asche werden ; Kein Schaar, O Gott, mit Namen nennest, Fels , kein Erz kann stehn. Was uns Und, eh' die Welt geschaffen war, Im hier mag ergöhen, Was wir für ewig Gott, der, schätzen, Wird als ein leichter Traum tiefsten Grund erkennest , eh' ein Berg entstand , Der Menschen vergehn. 2. Was sind doch alle Sachen, Die Loos in seiner Hand Von Ewigkeit ge uns so trotzig machen, Als schlechte Nich tragen : 2. Sieh doch, wie wir durch Adams tigkeit? Was ist des Menschen Leben, Fall, So kläglich sind verderbet ! Wie Der stets umher muß schweben, Als nur uns verfolget überall Der Tod, den wir ein leichtes Spiel der Zeit? 3. DerRuhm, nach demwir trachten, geerbet! Er dringet uns durch Mark und Bein, Und nagt, sey'n wir groß oder Den wir unsterblich achten, Ist nur ein eitler Wahn. Sobald der Geist gewichen, klein, Bis er uns hingerissen . 3. Wie Blumen auf der Frühlingsflur und unser Mund erblichen, Ist's um der Sieht man uns blühn und sprossen ; Dann Ehre Dunst gethan. 4. Hierhilft nichtKunst nochWiſſen ; wird die arme Creatur Ins Grab hinab gestoßen. Das macht dein Zorn, der ist Wir werden hingerissen , Der morgen, XVI. Bon dem Elend und der Hinfälligkeit des Menſchen. 99 dieser heut ; Was nutzt der Schlösser 4. Wenn der und jener auch vielleicht Menge ? Dem hier die Welt zu enge, Ein gutes Antheil Jahr erreicht , Was Dem wird ein enges Grab zu weit. wird es groß verfangen Bei dir, dem 5. Dieß Alles wird zerrinnen , Was sich nichts gleichen mag , Wo tauſend Müh' und Fleiß gewinnen , Und faurer Jahr als wie ein Tag, Der gestern kaum Schweiß erwirbt. Was Menschen hier vergangen? besißen, Kann für den Tod nichts nüßen ; 5. Wie lang dieß Leben währen kann, Dieß Alles stirbet, wenn man stirbt. So ist es dennochum und an Nur Arbeit, 6. Wie eine Rofe blühet, Wenn sie Angst und Leiden ; Angst ist's, was uns die Sonne fieher Begrüßen diese Welt, zur Welt gebiert, Angst, was uns hier Und, eh' der Tag sich neiget, Eh' sich der begleitet, führt , Und einst auch heißet Abend zeiger, Verwelkt und unversehns scheiden. abfällt : 6. Erbarmt dich's , Vater , Alles f nicht ? Stellst du doch vor dein Angesicht Den Gråuel unsrer Sünden ? Ach zürne nicht mit dürrem Heu, Mit Rauch und Staube, Dampf und Spreu ; Ach laß uns Gnade finden ! 7. Des eiteln Lebens Flucht und Pein Daß dieser Zeit Geschenke Den Augen Pråg ' unserm Herzen ernstlich ein, Daß blick nur dein! Was du zuvor genossen, wir die Bosheit fliehen, Rath suchen Ist als ein Strom verflossen ; Was künf bloß bei deinem Sohn , Und lebenssatt, tig, wessen wird es seyn? wie Simeon, Zu dir von hinnen ziehen. 9. Verlach' der Menschen Lehre, Furcht, Hoffen, Macht und Ehre, Und Mel. Gott, du frommer 1 . fleh den Herren an, Der immer König ( Pf. 90.) bleibet, Den keine Zeit vertreibet, Der 214. Herr, du bist unser Schuß Und einzig felig machen kann ! 10. Wohl dem, der auf Ihn trauet ! Zuflucht stets gewesen, Zu dem wir Alle Der hat recht fest gebauet ; Und ob er fliehn, Daß wir im Grund genesen. Eh' gleich hier fällt, Wird er doch dort be Berge, Erd' und Welt Geworden in der stehen, und nimmermehr vergehen, Weil Zeit, Bist du von Ewigkeit, Gott, zu ihn die Allmacht selbst erhält. Ewigkeit. Andreas Gryphius . 2. Dem Tode gibst du uns, Weil wir verschuld'te Sünder, Und sprichst: kommt Mel. Kommt her zu mir, spricht Gott 22 . wiederum zu mir, ihr Menschenkinder ! 213. Du , Gott ! bist außer aller Vor dir sind tausend Jahr Wie eines Zeit Von Ewigkeit zu Ewigkeit; Eh Tages Frist , Der gestern schon vorbei, als die Welt gestanden, Warst du schon, Wie eine Nachtwach' ist. 3. Du reißest sie dahin, Gleichwie was du jetzo bist, Und bleibst, wenn Al les nicht mehr ist, Doch immerfort vor ein Rauch hinfähret ; Sie sind gleichwie handen. ein Schlaf, Wie Gras, das bald verseh 2. Hingegen, ach ! wir Menschen sind ret, Das früh in Halmen schießt, Und Vergänglich, flüchtig, Rauch und Wind ; in der Blüche steht , Des Abends aber Auf dein Wort find wir kommen , Be schnell Verdorret und vergeht. sehen kaum den Erdenkreis, Und werden 4. Das macht dein Zorn, daß wir Also ſtracks, auf dein Geheiß , Auch wieder zunichte werden, Dein Grimm, daß wir weggenommen . so schnell Fort müssen von der Erden ; 3. Wir fahren hin gleich wie ein Denn unsre Misserhat Stellst du vor dich Traum, Vergehn wie Schatten, Reif ins Licht, Und unsre Sündenschuld Hell und Schaum, Wie eine Wasserblase . vor dein Angesicht. 5. Darum durch deinen Zorn So schnell Der Zeit Gewalt eilt mit uns fort, Wie mit den Wolken thut der Nord, Wie vorüberfahren Die Tage unsrer Zeit, Sammt allen unsern Jahren. Wir brin Herbstluft mit dem Graſe. 7 # 7. So wachsen wir auf Erden , Und hoffen groß zu werden , Von Schmerz und Sorgen frei; Doch eh' wir zugenom men Und recht zum Blühn gekommen, Bricht uns des Todes Sturm entzwei. 8. Auf, Herz, wach' und bedenke, 100 Erstes Buch. gen meistens zu Die kurze Lebenszeit 4. Wie wallend Gras im feuchten Gleichwie ein leer Geschwätz In Tand Thale, Das noch des Morgens blühend und Eitelkeit. steht, Und nun versengt vom Mittags= 6. Der Lebensjahre sind Uns fiebzig strahle , Durch Schnitterhånde hinge nur gegeben, Wenn's hoch kommt, acht måht : So ist ein Mensch, o Gott, vor zig Jahr' ; ein elendes Leben , Da dir, So blühen, fallen, welken wir. lauterMüh' und Noth, Und wenig Freud' 5. Das ist dein Zorn , daß wir ver und Wonn'! Es fåhret ſchnell dahin, Als gehen , Das ist dein Grimm und dein Gericht; Denn alle unsre Sünden stehen fldgen wir davon. 7. Wer glaubet aber das ? Wer lernt Entblößt vor deinem Angesicht. Wie ein sich innig scheuen Vor deinem großen Geschwät , wie Mährchen fliehn Des Zorn, Vor deinem ſtarken Dråuen ? Ach ! Menschen Jahre vor dir hin. Herr, gib du uns doch Das Ende stets 6. Das kurz gesteckte Ziel der Lage in Sinn , Damit wir unser Herz Zur Ist siebzig, höchstens achtzig Jahr', Ein Weisheit lenken hin! Inbegriff von Müh' und Plage , Auch 8. Ach! Herr Gott, willst du denn wenn es noch so köstlich war. Geflügelt So lange mit uns rechten ? Herr ! kehre eilt mit uns die Zeit In eine lange Ewig dich zu uns, Sey gnådig deinen Knech- keit. ten ! Früh woll'st dufüllen uns Mit dei 7. Herr! so verleihe, daß am Grabe ner Gütigkeit, Damit wir fröhlich sey'n Ein jeder Sünder seinen Tod, Und jenen Stuhl vor Augen habe, Der mit Gericht In dieser Lebenszeit. 9. Erfreue uns nun auch Nach unsern und Hölle droht. Flamm' den Gedanken Trauertagen, Nachdem wir lange Zeit in ihm an, Der wahre Klugheit zeugen Erlitten schwere Plagen ; Laß deine kann. 8. Nun eilet hin, ihr Menschentage, Knechte sehn Dein Werk und deinen Rath , und ihre Kinder auch , Herr, Schnell wie ein Strom von Felsen stürzt, deine Stark' und That. Stürzt schneller! so wird doch die Plage 10. Nun, unſer Gott, der Herr, Der Des Lebens einmal abgekürzt ! Wie Wol wolle uns erhalten, und lassen über uns ken, die der Wind zerstreut, Wie Son Stets seine Güte walten. Ja, fördre nenlauf sey meine Zeit. gnadenvoll, Herr, unsrer Hände Thun, 9. Hier ist mein Fels , hier will ich 'Und lass' uns ewiglich In deiner Liebe | ſizen ! Gott heißt der Fels, mein Pſalm, ruhn ! mein Lob! Eh' noch die Welt mit Felsen spitzen, Aus Wasserstrudeln sich erhob, Mel. Wer nur den lieben Gott låst ic. War er schon Gott , schon Gott, wie (Pf. 90.) heut, Schon Vater einer Ewigkeit. 215. Hier ist mein Fels, hier will Mel. Ringe recht, wenn Gottes Gnade 2c. ich stehen! Gott mein Gesang , mein Psalm, mein Lob ! Eh noch mit ihrer 216. In der Weltist kein Vergnügen, Berge Hdhen, Die Welt aus Wassern Das die Seele ruhig macht ; Wer von sich erhob, Warst du ſchon da, ſchon Gott ihr sich läßt betrügen, Der wird um ſein wie heut, Schon Vater einer Ewigkeit. | Heil gebracht. 2. Dein Odem blåst in Staub der 2. Sie ist eine See voll Wellen, Voller Erden, Der plötzlich aufwallt, nieder- Klippen, Sturm und Wind , Wo die finkt; Und Menschen sterben , andre Sünden bittre Quellen , Unſrer Ruhe werden, So bald dein Arm aus Wolken Mörder sind. winkt. Wir Staub aus Staub , von 3. Schattenwerk ist alles Wesen, Das ― gestern her, Du ewig, ewig eben Der ! ein Christ auf Erden sieht, Wo er kaum 3. Dir ist die Zeit von tausend Jahren was kann erlesen , Daß nicht Kummer Und eine Stunde einerlei ; Und eines nach sich zieht. MenschenTage fahren So reißend, wie 4. Richtest du nun deine Sinnen Auf ein Strom, vorbei. Sein Leben fliehet wie die Menschen dieser Welt : Merkest du, ein Traum , Wie Schatten , wie ein daß ihr Beginnen Stets in eitel Thors heit fällt. Wasserschaum . # eit des Menschen. 191 XVI. Von dem Elend und der Hinfälligk 5. Wer auf ihre Herzen bauet, Legt | recht , Wenn's geht nach Gottes Wil aufEis den schwachen Grund : Wer auf len4. . Die Welt möcht' auch gern selig yn n , Ach, wår' nur nicht des Kreuzes se he ec ihrVerspr trauet, Dem wird nichts Pein , Die alle Christen leiden ! Doch nd . als Falschnheit ku 6. De man heute liebt und ehret, mag es ja nicht anders seyn ; Darum so e in ll n r Sieht man morgen kaum mehr an : Und gebe nur sich drei , We ew'g Pe wi so wird die Lust gestdret , Eh' man sich . ut ist der Mensch jung , schön, meid 5.enHe nn. befinnen ka 7. Gibt ein Tag oft helle Blicke, gesund , - Sieh , morgen liegt er krank Kommt doch bald ein Regenguß ; Wei und wund , Bald muß er gar wohl ster n hnell, wie die Blumen auf dem nen folgt auf frohes Glücke , Und aufs be ; Sc Feld , Sieht man die Herrlichkeit der rdruß. Lachen Uebewe n r wollte denn verlange , Welt Verwelken und verderben . 8. D, 6. Die Welt erzittert vor dem Tod ; al s s und Angst gebiert ! O, Wa un Qu wer wollte damit prangen , Was sich wie Wenn Einer liegt in letter Noth, Dann will er erst fromm werden . Er schaffte ein Traum verliert ? ffte das ; Der armen Seel n t be r n tt n is ge , de Go 9. Fü de Ge ge , dieß, er scha nz rg n ve aß , So lang er lebt' auf It was Bess'res auserseh : Christi er ga i e Gnad , Christ Leben ! Darin kannst du 7. n.Und wenn er nimmer leben kann, Erde o n hebt er große Klagen an, Will schnell er S t eh fich10.stWer . sich diesem Fels vertraue , t ch ei si Gott ergeben ; Ichfürcht ' fürwahr : gk di h r t d De ha Ru un Freu ; Wer auf lich' Gnad ', Die er allzeit ver e ihn im Glauben bauet, Solchem wider di gött achtet hat, Wird schwerlich ob ihm schwe in rn fähr Leid en. find zwar ausgestreuet, 11t.keDo ! Dem Reichen hilft nicht großes Aber Christi Gnad ' und Hut Macht, daß ben8. t Gu , Dem Jungen nicht sein stolzer t et he doch zuletz erfreu , Was dem Fleisc Muth ; Er muß aus seinen Freuden . utri wehe . stus nur gibt wahre Freude, Hårt' Einer auch die ganze Welt : Vom 12.thCh ld se Er ist un rs Geistes Licht ; Christus ist Lode hilft kein Lösege , Er muß von der Seelen Weide, Seine Liebe wechselt enis mid hinn ehe . en hilft nicht Wiß noch We 9.enDsc t m ns e n Edeln nicht der Fürsten , D Ku t.. Weichet denn , ihr Eitelkeite ! 13 nich t r ssen alle sterben . Wel' ns mü Wi ; Gu Ihr bringt nichts , denn Angst und Pein ; m, der in der Gnadenzeit Nicht schafs de us st e e en n ri ll Ch so zu alle Zeit Mein wahr fet seine Seligkeit ! Er stürzet ins Vers Ruhe seyn . . . Drum, die ihr Gott in Christo 10en derb In eigener Melodie . t, und Frömmigkeit von Herzen übt, eb li 217. Kommt her zu mir , spricht ßt euch die Müh` nicht reuen ; Bleib't Gottes Sohn, Die ihr der Sünde harten La s am heil'gen Gotteswort, Denn das et st Lohn Mit Angst und Pein empfindet ; er Trost und Hort ; Gott wird euch t is eu kommt , Jung ' und Alte , her zu mir ! m he h n r Ic bi de Arzt , bei welc ihr Heil schon erfreut . ses nicht mit böser That, 11. RåchenBö ng ku ic ich auf dem schmalen Pfad, qu det re und Er ht fin . eb Ge li e n t ht i in ic ch nf t e me , le is sa Jo 2. M Laßt euch die Welt nur höhnen ; Stellt Last , Und wer sie willig auf sich faßt, im das Strafgericht , Und n ne in ; Ich helf Gott anhe Der wird der Höll' entr ze ht sti nicht ; Er wird ihm tragen, was zu schwer ; Mit meiner weic vom Kreu Chri Hülf und Kraft wird er Das Himmel önen die 12 Se.inen Ja ,krging . es nach des Fleisches nügen, großem ht th nenh. litten ins h ge wa reic und gethan In Mu , In Prac , Verg ic ge W 3. et t r rd u ld kalten . Drum G , Ih wü ba er meinem Leben , schauet an, und strebt, l her und Schmerz, t sa ck tt hi üb sc Go Tr en et ll nk s ut , th ; Wa ihr gede es zu erfü und sprecht, Das geht nur selig, gut und 102 Erstes Buch. Und will durch Züchtigung das Herz Zur | Menschen, die in Sünden blind, Und an ew'gen Freud' erhalten. sie doch gewöhnet sind ; Doch hart und 13. Ist euch das Kreuz zu viel und unerträglich schwer , Wenn Licht und schwer: Bedenkt, wie heiß die Hölle wär', Recht im Herzen wär'! 7. Mensch, der du dich von Gott ent= Darein die Lacher rennen ! Da geht es in die ew'ge Pein , Da ist viel Jammern, fernst, Thu' einen Blick in seinen Ernst: Heulen, Schrei'n, Und dennoch kein Vers Wie feines Eifers Macht so groß, Wie brennen. das Verderben grånzenlos , Wenn end 14. Ihr aber sollt nach dieserZeit Mit lich er der Rache winkt, Wenneine Seel Christo stehn in Herrlichkeit ; Daran im Tod versinkt ! 8. D, werde wach ! o, werde klug ! mög't ihr gedenken. Kein Menschenmund, kein Freudenton Spricht aus den ew gen Was Viele trifft, ist ja genug, Zuschre Glanz und Lohn, Den euch der Herr wird cken dich an deinem Ort ! Owende dich zum Lebenswort, Eh' dich im Sterben schenken. + 15. Und was der ewigtreue Gott das Gericht hinunter in die Flammen Durch Eid in Worten und Gebot Vers spricht ! 9. Das will ich thun, und nicht ver heißt in seinem Namen, Fürwahr, das hålt und gibt er euch ; Er helf' uns aus ziehn, Ichwill zum Lebensfürsten fliehn! zu seinem Reich Durch Jesum Christum ! So heißest du, Herr Jesu Christ, Der du Amen. (Hans Wihstädt. ) 1528 . vom Vater kommen bist , Und uns aus unserm Sündenleid Einführen willst zur Mel. Vater unser im Himmelreich. Seligkeit. 10. Vergib mir alle meine Schuld ! 218. Laß, Seele, laß das Eitle seyn, Und kehr' in deinem Innern ein ! Durch Erneure mich durch deine Huld ! Laß ernste Geistesruhe nur Find'st du der Furcht und Zittern, ohne Pein, Mit Liebe Wahrheit edle Spur. Du bist mit Allem, reichlich in mir seyn. Trifft dann auch was du haſt, Und trågſt und thuſt, ein mich des Todes Loos, So fahr' ich in des Samuel Urlsperger. Vaters Schooß. fremder Gast. 2. Ein Gast in dieser argen Welt : Die Mel. Freu' dich sehr, o meine Scele. Herberg' ist des Leibes Zelt, Die wenig flücht'ge Tage währt, Wie deiner Våter 219. Lehre, Herr, mich wohl beden Weg dich lehrt. Bald liegt im Grab und ken, Daß ich Staub und Aſche bin, Daß in der Bahr ', Wer gestern noch voll Froh die Stunden täglich fenken Näher mich zum Grabe hin ! Stell' in allen Fällen finn war. 3. Hier ist die rechte Heimath nicht, mir Meinen nahen Abschied für, Daß Die dir ein bleibend Gut verspricht. | ich stets im Glauben lebe, Und mich völ Dein Ursprung, den du zwar nicht ſiehst, lig dir ergebe. Dein Ziel , um das du dich bemühst, 2. Endlich wird ein Licht verzehret, Wenn du dich nicht mit Fleiß bethörst, Endlich löscht ein Feuer aus. Bald ist dieser Leib zerstöret In des Grabes dunkz Beweisen dir, wem du gehörst. 4. Gott ist dein Vater : eil' ihm zu ! | lemHaus. Hier ist nirgends eine Statt, Gott ist die Quelle deiner Ruh , Er ist Wo man sichre Wohnung hat. Ich bin dein Heil, dein Ruhm, dein Licht, Und Erde, bin von Erden : Erde muß ichwie außer ihm ist Friede nicht. In ihm ge- der werden ! 3. Menschen sind des Todes Erben, wiß, in ihm allein Wirſt du vergnügt Sündern ist ihr Ziel gewiß ; Aber waun und ſelig ſeyn. 5. Wie kommt es, daß du dieß be- und wo wir sterben, Keiner weiß zu sagen kennst, Und doch nach schudden Dingen dieß. Jugendkraft und Munterkeit Ge rennst? Oweh ! was hindert dich daran, ben keine Sicherheit. Wie viel Jung Daß du nicht wählst die Lebensbahn, | linge erbleichen ! Und der Greis ſieht ihre Und, während du dein Wohlſeyn hemmst, | Leichen . Dichselbst mitJammer überschwemmst ? 4. Trågt nicht oft die Frühlingsrose, 6. Das ist der Sünde Seelenmord ! Die der Morgenthau erquickt Einen Die Sånde! zwar ein leichtes Wort Den ! Wurm ! in ihrem Schooße, Der amAbend 1 IM Ni 1 M TE ひき Ove 19.40 XVI . Von dem Elend und der Hinfälligkeit des Menschen. 103 fie zerstückt? Und uns kann ein Augen hin zum Grand des Lebens kehrt, Allwo blick Dieses Lebens kurzes Glück , Eh der Geist erlangt, was er begehrt. wir's kaum geschmecket haben , Ohne 4. Sonst bleibt ihr todt, auch bei dem Rettung untergraben. besten Leben, und hättet ihr den ganzen 6. Sind nicht meines Leibes Glieder Kreis der Welt ; Weil uns gewiß nichts Lehrer der Vergänglichkeit ? Leg' ich mich in das Leben stellt, Als wenn wir uns zur Bette nieder, Dann seh' ich mein dem höchsten Gut ergeben : Dieß ist das Sterbekleid. Stellt sich nicht im Schlafe Heil für unsern Lebensgrund , Den mir Grab und Todesschlummer für ? Adams Fall bis auf den Tod verwund't. Muß der Tod erst Boten schicken , Um 5. Glückselig ist , wer diesen Grund sein Bild uns einzudrücken ? erblicket: Denn der muß uns im Tod ein 7. Ach, Herr, mahne mich ans Ende ! Leben seyn. Wenn alle Welt sinkt in ihr. Schreib' es selbst in meinen Sinn, Daß Nichts hinein, So bleibt der Grund den ich, wo ich mich hinwende, Stets dem Geistern eingedrücket: Gott ist allein der Grabe nahe bin ! Mahne mich, wie diese Geister wahres Gut, Und selig, wer in Welt Einst in Todestrümmer fällt, Daß diesem Gute ruht! ich meine Tage zåhle, Und das Kleinod nicht verfehle. Mel. wie felig seyd ihr doch, ihr Frommen. 8. Laß mich meine Miſsethaten Nicht 221 . wie mögen wir doch unser am Ende erst bereum ; O der wird sich schlecht berathen , Wer nur sterbend Leben Dieser Welt und ihrer Lust ergeben, fromm will seyn ! Wer die Gnadenzeit und uns selbst scheiden Von der From verträumt , hat zugleich sein Heil ver- men Ruh und ihren Freuden ? fäumt. Nach dem Schlusse dieses Lebens 2. Müſſen nicht auch wir nach kurzen Jahren Zu den Todten in die Grube fah Ist die Besserung vergebens. 9. Nun, es sey mein Tod und Leben ren ? Dann wird geschehen , Daß ein Deinem Willen heimgestellt. Jesu, dir Jeder seinen Lohn wird sehen. bleib' ich ergeben ; Mach' es, wie dir's 3. Wenn die Welt ihr Ende nun ge wohlgefällt ! Mache nur, Herr, durch nommen Und der Richter wird vomHim dein Blut Meinen Abschied leicht und mel kommen, Wird er entdecken Alles, gut, Und nimm gnadenvoll am Ende was wir meinten zu verstecken. Meinen Geist in deine Hånde ! Gig. 4. O, was wird er für ein Urtheilfål Mel. Mein Salomo, dein freundliches 2c. 220. len, Wenn er unser Thun wird vor sich stellen ? Wenn er wird finden, Wie wir hier gelebt in lauter Sünden? Sterbliche, was macht ihr 5. D, Herr Christe ! wollest meiner auf der Erden? Ihr wisset nicht, was schon en, und mir Sünder nach Verdienst Tod und Leben sey, Ihr lieber meist des Todes Sklaverei, Das Leben kann euch nicht lohnen . Ich will verlassen Alle nichtzum Leben werden ; Das Leben will Welt, und ihre Lüfte haſſen. sters euer Balsam seyn : Ihr aber sinkt 6. Forthin soll mein Leben, dir zu Ehren, Nimmer sich von deinem Wort stets in den Tod hinein.' 2. Betrübter Stand, aufsolche Weise abkehren ; Dein will ich bleiben, Keine leben, Daß man das wahreLicht für Tod Welt soll mehr von dir mich treiben. Menschen, denkt , wie ihr erkennt ! 7. Deine Gnadenthür steht Allen of vergebens rennt; Die Eitelkeit hat euer fen, Die auf dich in ihrem Leben hoffen ; Thun umgeben : Ihr meinet stets, ihr Die ohn' dich sterben , Müssen dort mit frieger in rechtes Gut, und krieget nichts Leib und Seel' verderben. als Lod für euren Muth. 8. Darum flücht' ich mich zu deinen Sterbliche, wann wollt ihr euch Wunden , Da wird Rath für meine 3. befinnen? Wann wollt ihr dochzu eurem Schuld gefunden ; Dein Krenz und Leis Ursprung gehn, In welchem ihr das Les den Führe mich zu ew'gen Himmels ben würdet sehn! O, glaubet es, ihr freuden ! Heinrich Albert. werdet nichts gewinnen , Bis ihr euch | ! 104 Erstes Buch. Mel. Alle Menschen müssen sterben. dir. Laß mein Herz die Tage zählen, Und 222. Seele, willst du Ruhe finden, sich ewig dir befehlen. Suche sie nicht in der Welt ! Wie der Mel. Warum sollt' ich mich denn gråmen ? Rauchwird sie verschwinden ; Wehe dem, dem fie gefällt ! Der ist thöricht, dersie 224. Warum follt' ich mich bestre liebet, Und sich ihr zum Dienst ergiebet. ben , Einer Welt , Die zerfällt, Blind Selig, felig, wer fie flieht, Und sich nicht | mich hinzugeben? Hier, hier ist kein um sie bemüht ! Glück zu finden, Das der Geist Froh 2. Nichts kann trösten dich und laben, geneußt ; Welt und Lust verschwinden. 2. Eitler Ruhm und Glanz ermüden, Was die Eitelkeit gebiert ; Etwas Hdh' res mußt du haben, Als was von der Und durch fie Wird doch nie Unser Herz Erde rührt. Erde ist und bleibet Erde, zufrieden. Selbst die königliche Würde, Und gibt nichts als Angstbeschwerde ; Die entzückt, Wird gedrückt Von des Aber du, o Seele, bist Zu was Größerem Kummers Bürde. erkiest. 3. Und wie lange währt das Glücke 3. Niemand kann dir Frieden geben, Dieser Erd ' ? Aches währt Kurze Augen Als der selber Frieden hat. Jesus ist dein blide ! Wer sich über seine Brüder wahres Leben, und des Herzens Ruhe Schwingt, fållt oft Unverhofft Tiefzum statt. Ohne ihn wirst du ermüden, In Staube nieder. 4. Was gewinnt man bei den Schäßen, ihm findest du den Frieden ; Darum halte Die dieWelt In sich hålt? Es sind todte dich an ihn, Alles Andre wirf dahin! 4. Noch kein Mensch hat es bereuet, Göhen ! Und die Lust, die sie gewähren, Daß er sich von Herzensgrund Diesem Ht zu klein Für die Pein, Die sie uns Könige geweihet, Tritt auchdu in diesen gebåren. 5. Nackt und bloß kam ich auf Erden; Bund. Reiße dich von allen Dingen, Dich zu ihm hinauf zu ſchwingen, Ihm Arm und bloß Wird mein Loos Einſt im zu leben in der Zeit, Und dann in der Grabe werden, Und von allen Herrlich keiten Kann mich nicht Vors GerichtEine Ewigkeit. nur begleiten. 6. Fern von meinem Heimathlande mer. Zeuch mich, zeuch mich mit den ic. Frre ich Kummerlich, Ach in dürrem 223. Unser Leben bald verschwindet, Sande; Sollt' ichdenn mit eiteln Sachen Es vergeher wie ein Traum ; Alles ist, Mir noch mehr Herb und schwer Meine was hier sich findet , Nur ein flücht'ger | Reise machen? 7. Was kann mich im Tod erquicken? Wasserschaum; Eins nur bleibet feste stehen: Gott wird nimmermehr vergehen. Ehr' und Macht, Gold und Pracht, Kön 2. Wann die hohen Berges - Spitzen nen nicht beglücken. Jesus, und ein rein Niederstürzen in den Grund , Bleibet Gewissen Kann allein Jede Pein , Und doch Jehovah sitzen Ewiglich , zu aller den Tod versüßen. Stund': Aber wir, die Staub und Er 8. Gott, weß soll ich mich getrösten ? den, Müssen bald zur Asche werden. Nurauf dichhoffe ich; Stärke mich Er 3. Unbegreiflich höchstes Wesen, Gott lösten ! Zeuch mich, zeuch mich von der von aller Ewigkeit , Der du alles aus: Erde, Daß mein Theil Und mein Heil erlesen, Was geschiehet in der Zeit, Laß | Nur im Himmel werde ! mich meinen Tod bedenken, Und aufdieß 9. Ja, du bist mein Theil und Erbe ! die Sinne lenken ! Du bist mein, Ich bin dein , Ich leb', 4. Lehr' mich meine Tage zählen, So oder sterbe ! Nimm mich, wenn der Tod viel ihrer übrig sind ; Und mich dir schon zertrümmert Mein Gebein, Dort hinein, Giz. jezt befehlen, Daß ich einst dich ewig Wo dein Antlitz schimmert ! find' ; Geht auch alles mir verloren, Mel. Ich hab' mein' Sach' Gøtt helm ic. Gnug, wenn du mich hast erkoren ! erkennen ; zu recht 5. Gib mir dieß 225. Was ist der Mensch? ein Er Gib ein weiſes Herze mir, Das in Liebe denstaub, Ein welkes Gras, ein fallend kbune brennen Zu dem Heiland und zu Laub, Ein Rauchund Dampf, derschnell 22 XVI. Vondem Elend und der Hinfälligkeit des Menschen. 105 vergeht, Wenn er entsteht; So fällt ein | Ein gefährlich Unterpfand ! Bald ver derbt es Gram und Neid , Bald auch Mensch, der sich erhöht. 2. Der Tod hålt alle Stände gleich, Stolz und Sicherheit. 9. Leib und Seel' ist ungesund, Tief Und rafft sie hin mit einem Streich) ; Er ſchlägetseine Sichel an, Wo er nur kann; verdorben, krank und wund, Aengstlich, Doch was er thut, hat Gott gethan. dürftig, nackt und bloß, Und die Noth 3. Der macht, daß wir fanft schlafen unsåglich groß. 10. Doch, was ist der Heil'gen Tod? ein Auf unserm Bettlein ohne Pein, ▬▬▬▬▬ Nur ein Ende aller Noth ! Und nach Wenn wir der wahren Frömmigkeit Uns jederzeit Befliſſen , und vor Gott ge- | überſtandner Pein, Wahrer F' ... de nåher scheut. seyn ! 4. Weh aber denen, die der Tod Mit 11. O ihr Freuden in dem Herrn ! seinerbittern Pein bedroht, Zu züchtigen Meine Seele hått' euch gern. Freuden die Missethat Ohn' alle Gnad' ! Ach, Jesu, süß und fromm, Seyd mir ewig lich willkomm! dann ist wenig Hülf und Rath. 5. Dann stürzet fie des Todes Macht, Mel. Vom Himmel hoch, da komm ich her. Weil sie es nie vorher bedacht. Es ång Höllenqual; stet sie schon überall Die Sie 227. Was sind wir arme Menschen zagen in dem finstern Thal. hier! Gleich einem Schatten fliehen wir. 6. Ach Herr! der du das Leben bist, Je größer sich der Schatten macht, Je Laß wachen uns zu jeder Frist, Und wohl bålder bricht herein die Nacht. bereit zum Sterbenseyn; Denn du allein 2. Woher kommt solches Flüchtig Machst uns von unsern Sünden rein ! seyn? Von unserm Abfall kommt's al lein! Seit sich der Mensch vomLicht ver Mel. Nun kommt der Heiden 2c. lor, Seitdem ſteht ihm der Tod bevor. 226. Was ist unsre Lebenszeit ? 3. Doch fürchtet dieß der Glaube Nichts als Noth und Eitelkeit ! Was nicht ; Er weiß ein andres Lebenslicht : auch noch so herrlich scheint , Wird zu Wenn Jesus in die Seele scheint, So wird man mit dem Licht vereint. leht als Müh' beweint. 2. Hören wir nicht weit und breit 4. Bleibt eine Seele ohne dieß , So Nur von Kriegen, Zank und Streit ? Wo bleibt sie in der Finsterniß, Woraus sie ist Lieb und Christenthum ? Und wer auch an jenem Lag Nicht zu dem Licht sucht im Leiden Ruhm ? gelangen mag. 5. O ewig's Licht, ich bitte dich, Er 3. Was ist unsre Frömmigkeit ? Nichts, als Unvollkommenheit ! Keine leuchte und belebe mich Nochhier durch Seele kann bestehn, Wenn Gott ins Ge deiner Gnade Schein, Ein wahres Kind richt will gehn. des Lichts zu seyn ! 4. Sagt doch, was ist Geld und Gut ? 6. Sey du stets meinemHerzen nah ; Armer Leute Schweiß und Blut! Reichs Was finster ist, vertreib' allda! Die Welt thum ist den Träumen gleich, Morgen liebt nur die Finsterniß; Mach' meinen arm, wer heute reich. Gang im Licht gewiß ! 7. So schließ ich sterbend, mir zur 5. Saget, was ist Ehr' und Stand ? Wird nicht alles umgewandt? Selig, Ruh, Als Kind des Lichts die Augen zu, wer an dessen Statt Niedrig ist, und Des Und im Erwachen schau' ich dann Dein muth hat! Licht mit klaren Augen an. Ph. Fr. Siller. 6. Was ist doch die Menschengunst? Nur ein leichter Nebeldunst. Traue der Mel. Nun ruhen alle Wälder. Weltfreundschaft nicht, Weil sie allzu schnellzerbricht ! 228. Was willst du, armes Leben, " 7. Saget, was ist Fröhlichkeit? Oft mals nur erwürgte Zeit , Die uns ins Verderben stürzt, und uns Kraft und Leben kürzt. Ju Hoffahrt dich erheben ? Du mußt in kurzemfort, Mußt fliehen von der Erden, Wie schnelle Wolken werden Zerwehet von dem scharfen Nord. 2. Das, was man an dir siehet, Was 8. Was sind Gaben und Verstand ? | T 106 Erstes Buch. dich mit Schmuck umziehet , Dein An- versöhnt mit Gott, Der wird dort nicht sehn, deine Gunst: Das wird ein Heer | leiden Noth ; Wer jezt Gottes Willen von Plagen Im Sterben einft verjagen, thut, Der wird dort seyn wohlgemuth. Gleich einem Schatten , Rauch und 5. Ein gut Gewissen allein, Ist beffer Dunst. denn Edelgestein , Und köstlicher denn 3. Was streckst du deine Hände Be Gold. Wer es von Chrifto erlangt, Und gierig sonder Ende Nach Lust und Reich ihm kindlich hier anhangt, Dem vergibt thum aus ? Du mußt's ja alles lassen, Gott seine Schuld, Ja, fein Erb' ist Got Wenn dich der Tod wird faffen Und zie tes Huld. 6. Kein Reichthunt, auch kein Ge hen in sein armes Haus. 4. Odrum, weil ich mußsterben, Will walt, Keine schöne Leibsgestalt Hilft ich mich treu bewerben Um ein unsterbs was zur Seligkeit : Es sey denn das lich Gut, Und um ein ewig Leben, Das Herz zugleich, An göttlichen Gaben reich, Christus nur kann geben Durch sein un und geziert mit Geistlichkeit, In Chrifti Theilhaftigkeit. schuldig theures Blut. 7. Christus redet offenbar, Und spricht 5. HerrJesu, Zwang der Höllen, Der du uns tausend Stellen Im Himmel hast | zu aller Menschenschaar: Wer mit mir bereit❜t, Nimm mich in deine Hände, herrschen will, Der nehm' auchſeinKreuz Weil meines Lebens Ende Darkommen aufsich, Unterwerf' ſichwilliglich, Halt' wird in kurzer Zeit! sich nach meinem Beispiel, Thu' nicht, 6. Eil aus der finstern Höhle Mit wie sein Fleisch es will. meiner armen Seele , Und bring' mich 8. Mensch! sich an Jesum Chrift, an das Licht, Wo du , v Lebenssonne, Der dir zum höchsten Vorbild ist , Und Mit Strahlen deiner Wonne Verklärst untergib dich gar ; Nimm auf dich sein mein blödes Angesicht. füßes Joch , Und folg' ihm getreulich 7. So werd' ich drüben schauen, Wor nach , So kommst du zur Engelschaar, auf wir hier vertrauen Im Glauben an Die dein wartet immerðar. dein Wort, Und mit der Schaar der 9. Glaub' dem Herrn von Herzens Frommen Aus Sturm und Wellen kom grund , Und bekenn' ihn mir deinem men In deiner Ruhe selgen Port. Mund, Und preis ' ihn mit der That, Eimon Dach. Thu' ihm fleißig deine Pflicht, Wie dich sein Wort unterricht't, So wird er mir In eigener Melodie. ſeinerGnad' Dir beiſtehn in aller Noth. 229. Weltlich' Ehr' und zeitlich 10. Regier' dich nach seiner Lehr', Gut, Wollust und allerUebermuth , Ist Und gib ihm allzeit Lob und Ehr Mit eben wie ein Gras ; Alle Pracht, all' stol Unterthänigkeit ; Sprich herzlich mit + zer Ruhm , Verfällt wie ein' Wiesen Innigkeit : O Gott, du Dreieinigkeit ! Mensch ! bedenk eben das, Bilde mich zur Herrlichkeit , Hie und blum' ; dort, in Ewigkeit ! Böhmische Brüder. Und versorge dich doch baß. 2. Dein End' stell dir täglich für, Gez denk, derTod ist vor der Thür, undwill Mel. Ichhab' mein' Sach Gott heimgestellt. mit dir davon; Er klopft an, du mußt heraus, Da wird nun nichts anders 230. Wie flieht dahin der Menschen draus; Hättest du in dir Gottes Sohn, Zeit, Wie eilen wir zur Ewigkeit ! Wie wenig denken an die Stund' Von Her So fåndest du guten Lohn. 3. Wenn die Seel' von hinnen fährt, zensgrund ! Wie schweigt hievon der Und der Leib von Würmern verzehrt, tråge Mund ! Wieder wird auferstehn , Alsdann vor 2. Der Meisten Leben ist ein Traum, göttlicher Kraft, Geben sollen Rechens Ein nicht'ger, leerer Wasserschaum , Ein schaft, wer wird allda beſtehn, Wer eitles Spiel, das nicht besteht, Und bald vergeht, Wie Luft, die leicht vorüber noch jetzt will müßig gehn ! 4. Denn dort wird ein reines Herz wehr. Vielmehr gelten , denn Gold und Erz; 3. Nur du, Jehovah, bleibest mir, Und aller Menschen Gut. Wer sich hier | Was du mir bist; ich traue dir; Laß Zweites Buch. 1. Von der Erlösung im Allgemeinen. 107 Berg' und Hügel fallen hin : Mir ist's 4. Wir leben für die Ewigkeit , zu Gewinn, Wenn ich nur Jesu eigen thun, was uns der Herr gebeur, Und un bin. sers Lebens kleinster Theil Ist eine Frist 1 L I 4. So lang' ich in der Hütte wohn', zu unserm Heil. Umfaffe mich, o Gottes Sohn! Und laß 5. Dem Tode folget das Gericht, Da an jedem Tage mich umfassen dich; So bringt Gott Alles an das Licht ; Des Herz zens Rath wird offenbar, Und was uns leb' und sterb' ich ſeliglich. 5. Was müßt die Welt in letter Noth? hier verborgen war. Was hilft Lust, Ehr' und Geld im Tod? 6. Da nun der Tod dir täglich dråut, Ach armer Mensch, wie wankest du Dem So sey stets wacker und bereit ; Prüf Tode zu ! Steh' still, bitt' um die ew'ge deinen Glauben 'als ein Christ , Oh er durch Liebe tháätig ist ? Ruh! 6. Weg, Eitelkeit, du Thoren - Lust! 7. Ein Seufzer in der letzten Noth, Mir ist das höchste Gut bewußt, Das Ein bloßer Wunsch , durch Christi Tov such' ich nur , das schaffet mir Trost, Vor Gottes Thron gerecht zu seyn, Das Ehr' und Zier; Herr Jesu , zeuch mein macht noch nicht von Sünden rein. 8. Ein Herz , das Gottes Stimme Herz zu dir! 7. Wie wird's mir seyn, wenn ich dich hört, Ihr folget, sich vom Bösen kehrt, seh', und dort vor deinem Throne steh' ! Ein gläubig Herz, von Lieb' erfüllt : Das Olehr' mich folgen immerfort Dir, mei ist es, was in Christo gilt. 9. Die Heiligung erfordert Müh ', Du uemHort, Daß dein Antliß schaue dort! wirkst sie nicht, Gott wirket fie; Draber ringe stets nachihr, Als wäre sie einWerk Mel. Nun last uns den Leib 2c. von dir. 10. Das, was dem Höchsten wohlge= 231. Wie sicher lebt der Mensch, der Staub! Sein Leben ist ein fallend Laub ; fällt, Das Ziel, das er dir vorgestellt, Und Unddennochschmeichelt er sich gern, Der was dir ewig Heil verschafft , Ist Liebe in des Glaubens Kraft. Lag des Todes sey noch fern. 11. Gib, Herr, daß ich an jedem Tag 2. DerJüngling hofft des Greises Ziel, Der Mann noch seiner Jahre viel , Der Mein Herz vor dir erforschen mag , Ob Greis zu vielen noch einJahr, Und Kei Liebe , Demuth , Fried' und Treu' Die Frucht des Geistes in mir sey ? ner nimmt den Frrthum wahr. 12. Daß ich zu dir um Gnade fleh', 3. Sprich nicht : ich denk in Glück undNoth Im Herzen oft an meinen Tod. Dem Bösen treulich widersteh', Und end Der, den der Tod nicht weiser macht, hat lich in des Glaubens Macht Mit Freuden Gellert. ruf' : es ist vollbracht ! nie mit Ernst an ihn gedacht. Zweites Von der Erlösung Buch. durch Jefum , den Sohn Gottes . 1. Von der Erlöſung im Allgemeinen. Mel. Ermuntre dich mein schwacher Geist. hoch geehret , Daß er sein'n eingebornen 232. Also hat Gott die Welt geliebt ! Sohn , Den ein'gen Schatz, die ein'ge (Das merke, wer es höret !) Die Welt, Kron', Das ein'ge Herz und Leben, Ganz die Gott so hoch betrüdt, Hat Gott so willig hingegeben. 108 Zweites Buch. 2. Gott hat uns ſeinen Sohn verehrt, | trauen , Die mir zuſagt ſein werthes Daß aller Menschen Wesen, So mit dem Wort , Das ist mein Trost und treuer ew genFluch beschwert, Durch diesen soll | Hort, Deß will ich allzeit harren. 4. Und ob es währt bis in die Nacht, genesen. Was tief in der Verdammniß stand, Das soll durch den, den Gott ge Und wieder an den Morgen , Soll doch faudt, Erlösung, Trost und Gaben Des mein Herz an Gottes Macht Verzweifeln ew'gen Lebens haben. nicht noch sorgen. Sothu' Israel rechter 3. Das Herz im Leibe weinet mir Vor Art, Der aus dem Geist erzeuget ward, großem Leid und Gråmen, Wenn ich be Und seines Gottes harre. 5. Ob bei uns ist der Sünden viel, denke, wie wir's hier So schlecht zu Her zen nehmen. Die Meisten wollen deiner Bei Gott ist vielmehr Gnade; Sein’Hand nicht, und was du ihnen zugericht't zu helfen hat kein Ziel, Wie groß auchsey Durch deines Sohnes Büßen, Das tre der Schade. Er ist allein der gute Hirt, DerIsrael erlösen wird Aus seinen Sun ten sie mit Füßen. Dr. Mart. Luther. 4. Ich freue mich, ſo oft und viel Ich den allen. dieses Sohns gedenke ; Das ist meinLied Mel. Eins iſt noth, ach Herr dieß Eine. und Saitenspiel, Wenn ich michheimlich tránke, Wenn meine Sünd' und Misse: 234. Betet an , verlorne Sünder ! that Will größer seyn , als Gottes Gnad ', Gott will unſer Sterben nicht.— Freut Und wenn mir meinen Glauben Mein euch, ihr gefundnen Kinder ! Gott ist's, der vom Leben spricht. Wir waren in ei eignes Herz will rauben. 5, Ei, sprech' ich, war mir Gott ge genem Willen gestorben ; Wir blieben in neigt, Als wir noch Feinde waren, So eigenem Willen verdorben ; Wir wollten wird er (wie sein Wort bezeugt) Nicht nicht leben ; Gott hat es gewollt. Olie feindlich mit mir fahren Anjeßo, da ich be, wie bist du den Sündern ſo hold! ihm versühnt, Da, was ichBöses je verz 2. Wollte in der Hölle Einer Je noch dient, Sein Sohn, der nichts verschuldet, aus den Flammen fliehn , Ach, so könnte` So viel für mich erduldet. doch es keiner , Wenn ihn Gott nicht 6. Fehlt's hie und da ? sey unverzagt, wollte ziehn. Gott will es, dazu ist der Laß Sorg' und Kummer schwinden ! Der Heiland erschienen, Vom Vater gesendet, mir das Größte nicht versagt, Wird Rath die Welt zu versühnen, Und Er hat den zum Kleinen finden. Hat Gott mir seinen | Willen des Vaters vollbracht. O Liebe, Sohn geschenkt, Und für mich in den Tod so hast du uns ſelig gemacht ! gesenkt, Wie sollt' er (laßt uns denken) 3. Unbegreifliches Erbarmen, Das, Mit ihm nicht Alles schenken? die Einsicht übersteigt ! Wunderwille ge Paul Gerhard. gen Armen , Der uns im Bewundern beugt ! So glauben wir Sünder den gnå Mel. Es ist das Heil uns 2C. digen Willen , und danken, daß Jesus (Psalm 130.) ihn wollen erfüllen, und beren im Him 233. Aus tiefer Noth schrei ich zu mel mit Freuden einst an : O Liebe, was dir, Herr Gott, erhör' mein Rufen ; Dein hast du an Sündern gethan ! Ph. Fr. Hiller. guådig Ohr neig' her zu mir, Laß meiner Bitt' es offen ; Denn so du willt das ſe Mel. Gott ist getreu, der über meine Kräfte :c. hen an, Was Sünd' und Unrecht ist ge than, Wer kann, Herr, vor dir bleiben? 235. Das Brúnnlein quillt , Das 2. Bei dir gilt nichts, denn Gnad' und Lebenswasser fließet; Komm durstigHerz, Gunst, Die Sünde zu vergeben ; Es ist komm, wer sich elend schaut ! Nimm hin doch unser Thun umsonst, Auch in dem umsonst, Was sich vom Thron ergießet ! besten Leben. Vor dir niemand sich rüh So ruft das Lamm, so spricht der Geist, men kann, Deß muß dich fürchten jeder die Braut : Komm nur getrost herbei, mann, und deiner Gnade leben. Und trink' so viel du willt; Es steht dir 3. Darum auf Gott will hoffen ich, allzeit frei : Das Brúnnlein quillt! Aufmein Verdienstnicht bauen; Auf ihn 2. Das Brúnnlein quillt ; Laßt Auz mein Herz ſoll laſſen ſich, Und ſeiner Güte ] gen, Herz und Hånde , Ihr Durſtigen, 1. 1 TE 1 Ma #M Von der Erlösung im Allgemeinen. 109 darauf gerichtet seyn ! Das A und O, keine Spur mehr sey Von allen alten Dine Der Anfang und das Ende , Steht da, gen. Seht, er macht Alles neu ! und ladet Alle selber ein. Nehmt Lebens 3. Er hat dieß wiſſen laſſen Die See: wasser an, Wer Durst und Mangel fühlt ; len, die sich ihm vertraut. Wer das noch Umsonst hat's jedermann : Das Brünn nicht kann fassen, Und nicht in diese Tie lein quillt. fen schaut, Der wird es einst erkennen, 3. Das Brúnnlein quillt ; Gottlob, Wenn das vollkommne Licht Die Hüllen die ganze Fülle Der Gnaden und der Kraft wird verbrennen Im letzten Weltgericht. thut sich uns auf! O Seele, ift In dir Dann wird die Schöpfung sagen : Gott nurernster Wille, So eile, wie ein Hirsch, | iſt unendlich gut!. Er tilgt der Sünder inschnellem Lauf Zu diesem Lebene quell, Plagen Durch seines Sohnes Blur! Der Durst und Hunger stillt, Der lieb4. Seelen, wollt ihr lernen Sein lich, klar und hell. Das Brúnnlein quillt ! | heilig Thun und ſein Gericht, So müßt 4. Das Brúnnlein quillt ; So schöpfet ihr euch entfernen Von allem eignen Er doch mit Freuden, Ihr Traurigen, auf denlicht ! Er läßt sich gnädig finden, So euren Seelenschmerz , Auf manchen | bald die Eigenheit, Die Quelle allerSün Schlag, Den ihr habt müssen leiden ; den , Vertilgt wird und zerstreut. Er Nun kommt, und labt das kranke, matte führet ins Gerichte Den alten , stolzen Herz ; Kein Zorn und Donnerkeil Wird Sinn , und macht ihn ganz zu nichte. ferner hier gefühlt, Der Brunnen heißet Dann ist die Hölle hin. 5. Der Herr ist nicht ein Wesen, Das Heil: Das Brünnlein quillt. 5. Das Brúnnlein quillt ; Laßt alle Lieb' und Zorn beiſammen hegt; Man Teufel wüthen, Den ganzen Weltenkreis kann es besser lesen , Wenn man die zu Grunde gehn; Die Gottesstadt Bleibt Schrift im Geist erwågt. Sein Wesen lustig und im Frieden Dennochmit ihrem zielt aufLiebe, Auch wenn er straft und Brünnlein ewig stehn. Der große Jeho schlägt ; Was Sünde machet trübe, Wird vah, Jhr' Hülfe, Sonn' und Schild, Ist endlich beigelegt. Die Gottesliebe sieget, ihrvon innen nah : Das Brünnlein quillt! Es gehe, wie es geh' ; Sie ist's, die über=' 6. Das Brúnnlein quillt Zum Heil wieget Im Abgrund, in der Hdh'. der dürren Erden ; O selig, wem es nicht 6. Ja , Gottes Lieb' alleine Bleibt vergebens fließt! Es wird in ihm Ein herrlich stehn in Ewigkeit, Verklärt bei Brunn des Wassers werden, Der in das der Gemeine, Die er zum Dienste sich ge ew'ge Leben sich ergießt. Wer hier in Zu- | weiht ; Verschloſſen bei den Armen, Die versicht Den Durst der Seele stillt, Den im Verderben sind ; Doch wird sie sich er dürstet ewig nicht. Das Brünnlein quillt! barmen Mehr , als ein Menschenkind, Joh. Ludw. Conr. Allendorf. Wird viele todte Seelen Nach schwerer Laut'rungszeit Sich wiederum erwählen Mel. Nun lob' mein' Seel' den Herren. Zum Fest der Ewigkeit. 236. Das Wesen aller Wesen Hat je 7. Die seinen Bund bewahren, Gehn und je die Welt geliebt ; Es suchet ihr hier schon durch Erneurungsgluth In ih Genesen, Ob sie gleich oft sein Herz bez ren Lebensjahren, und werden rein durch trübt. Der Herr, das höchste Wesen, Ist Christi Blut. Das sind die klugen Seelen, unaussprechlich gut ; Wer hat es je ge Diestatt des Schaums der Zeit Den wah: lesen, Daß er was Böses thut ? Er ist's, ren Gott erwählen Auf Zeit und Ewig derMittel findet, Daß über Sünd' und keit. Sie werden ewig leben, Frei von Tod Das Leben sich entzündet ; O lobet dem andern Lod ; Die andern müssen unsern Gott ! schweben In langer Feuersnoth. 2. Kommt, Seelen, lobtdie Güte Des 8. O Jesu, Sohn der Liebe , Nimm Herrn, der nichts als lieben kann ! Erheb' | deiner Glieder Seufzën an ! Führ' uns dich, mein Gemüthe, Und stimm' ein durch deine Triebe Empor auf schmaler ewigLoblied an ! Er will die Schuld ver Himmelsbahn , Damit wir , hier voll geben, DaßFluch und Bann vergeh' ; Er endet , Im Tod das Leben sehn, Und, willdieWelt erheben Aus allem Sünden wenn der Lauf geendet, Zu deiner Ruhe weh. Er will die Welt verjüngen, Daß gehn ; So sind wir frei vom Feuer Dec 110 Zweites Buch. finstern Ewigkeit, 1 Und schaun dich, of 3. Die Sünden abzuthun, Kannst du Befreier, In Klarheit nach dem Streit. dir selbst nicht trauen ; Dein Glaube muß 9. Bewege viele Seelen Durch deiner allein Auf Gottes Hülfe bauen. Ver Liebe Wundermacht , Daß sie nur dich nunft geht wie sie will, Der Satan kann erwählen Und fürchten jene tiefe Nacht, ſie drehn ; Hilft Gottes Geist dir nicht, Die alles Böse schmelzet Im Feu'r der So ist's um dich geschehn. Ewigkeit, Wo sich in Qualen wålzet, 4. Nun, Herr, ich fühle Durst Nach Wer hier im Fleiſch ſich freut. O Jeſu, | deiner Gnadenquelle, Denn ich bin dürr SohnderLiebe, Weck aufdie todte Welt, und matt Durch so viel Sündenfälle. Daß sie dein Lieben übe, Das dir allein Wie werd' ich aus der Noth, Als nur gefällt! durch dich gebracht ? Hilf mir von oben her! In mir ist keine Macht. Mel. Gott des Himmels und der Erden. 5. Du hast ja zugesagt , Du woll'st, 237. Daß kein Mensch verloren wer die Durst empfinden Nach der Gerechtig= de, Wollte Gott von Ewigkeit , Denn keit, Befrei'n von ihren Sünden. Nun sonst hätte er die Erde Nicht mit seinem weisest du den Weg Mir, o Herr Jesu Sohn erfreut; Und sein Wort sagt's Christ; Nur du mußt Helfer ſeyn, Weil aller Welt, Daß ihr Leben ihm gefällt. du voll Hülfe bist. Herr, du willst auch mir Ven 6. 2. Gott, laß deinen guten Willen Dir zum Lob an mir geschehn. Was ich selbst jenem Wassergeben, Das trånket meinen nicht kann erfüllen , Dafür wird mein Geist Zu der Gerechten Leben; Gib sol Mittler stehn. Was dein Rath zuvor be chen Trank mir ſtets, Wie du verheißen dacht, hat meinHerr, dein Sohn, voll hast, So werd' ich noch in dir Entledigt aller Last. bracht. 3. Grundbds ist der Mensch geboren, Met. Wer nur den lieben Gott läßt walten. Er will keine Seligkeit, Und so gehet er verloren, Bis er's in der Qual bereut. 239. Dir dank' ich, Gott, für deine Lie Daß wir wollenselig seyn, Wirket, Gott, be, Womit du alle Welt geliebt. Wenn dein Geist allein. Eins nur ungelieber bliebe , So würde 4. Willst uns du geholfen wissen, mir das Herz betrübt; Ich dachte in der so ist derMenschverflucht, Der nicht auf Seelenpein : Ich, ich, kann das Gehaßte sein Heil beslissen Deine Hülfe ernstlich seyn. 2. Gottlob! ich bin auch unter Allen, sucht. Gott, das Wollen wirke du, Und dann gib auch Kraft dazu! Die er im Sohn geliebet hat ; Der starb 5. Hilf mir , daß ich nicht verderbe, nach Gottes Wohlgefallen An Aller und Hilf mir beten, wenn ich schwach ; Hilf an meiner Statt, Daß ewig lebe, wer da mir glauben, bis ich sterbe ; Hilf mir, glaubt; und mir ist Glauben auch ers daß ich froh erwach' , und einst sing' in laubt. meinem Theil : Uusers Gottes ist das 3. Liebe ! dirsey Lob gesungen. Ach Seil!" Ph. Fr. Siller. glaubten alle Menschen dich! Ein Herz, von deiner Gluth durchdrungen, Dankt, Mel. Gott, du frommer Gott. rühmt und lobt nicht nur für sich, Judem 238. Der Gnadenbrunn fließt noch, es Gott die Ehre gibt, Daß er die ganze Ph. Fr. Hiller. Draus jedermann kann trinken ; Mein Welt geliebt ! Geist, laß deinen Gott Dir doch umsonst Mel. Mein Herzens-Jesu 27. nicht winken ! Es lehrt dich ja das Wort, Das Licht für deinen Fuß, Daß Christus 240. Eh Gott den Grund der Welt gelegt, hat er uns schon erwählet ; In dir allein Von Sünden helfen muß. 2. Dein Thun ist nicht geschickt zu Christo, welcher Alles trägt, hat er uns einem bessernLeben ; AufChristum richte da gezählet, Damit wir sollten vor ihm dich, Der kann dir solches geben ; Der rein, Ganz heilig, ganz unsträflich seyn, hat die Welt versöhnt Mit seinem theu In seiner großen Liebe. remBlut, und uns den Weg gebahnt Zu 2. Oliebe, was hast du gethan! Was läßst du offenbaren ! Du nahmst uns Gott, dem höchsten Gut. I. Von der Erlösung im Allgemeinen. 111 7. Das ist der Grund , der hat das schon zu Kindern an, Noch eh' wir Men schen waren. Ogib mir Glauben, der da Siegel, Daß Gott sein Volk in Jesu faßt, Wie hoch du uns erhoben hast In kennt. Wir fliehen unter seine Flügel, Wenn Himmel , Luft und Erde brenut, deinem Sohn der Liebe! 3. Gib, Jesu, daß ich in dir bin, So Und rühmen, wenn dieß Rund zerstiebt : bin ich ohne Tadel! Gib, Geiſt des Herrn, | Also hat Gott die Welt geliebt ! mir einen Sinn Nach diesem hohen Adel, 242 Mel. Es ist genug, so nimm ze. So leb' ich diesem würdiglich, Und ist die Welt zu schlecht für mich, Daß ich sie 224. Es ist noch Raum ! seinHaus möchte lieben. ist noch nicht voll , Die Tische sind noch 4. Sind meine Tage ausgezählt. So leer. Da ist der Platz, wo jeder sigensoll, laß mich dieses trösten, Ich sey in Christo Ihr Gäste, kommet her ! Laßt eure todten ausgewählt, und unter den Erlösten ; Eitelkeiten ! Er läßt euch so viel Heil be So sterb' ich froh auf meine Wahl, Und reiten ! Es ist noch Raum. will mit jener frohen Zahl Die Liebe ewig 2. Es ist noch Raum ; ach wären Au rühmen. Ph. Friedr. Hiller.gen da ! O tiefer Liebesgrund ! Da ſchaut hinein, und singt Hallelujah, Und that's Mel. Wer weiß, wie nahe mir mein Ende. einander kund. Rühmt hoch das mach 241. Ermuntre dich, mein Herz, im tige Erbarmen, Das euch umfaßt mit Glauben Bei dieses Lebens Noth und Liebesarmen : Es ist noch Raum! 3. Es ist noch Raum ; es ist ihm nicht Qual! Was kann die Seligkeit dir rau Was Gnaden-Wahl, deine Bedenke genug , Daß Viele selig sind. Er zöge ben? sie für Trost und Freude giebt : Also hat gern durch seinen Guadenzug Ein jedes Gott die Welt geliebt! Menschenkind. Er ruft mit lautem Lie 2. Dein schnöder Fall ist ja geschehen, besschalle : Mein Herz umfaßt euch Dochwill Gott dein Verderben nicht. Er Sünder alle ! Es ist noch Raum. 4. Es ist noch Raum; ihr Menschen, hat dein Elend angesehen, Daß ihm sein Vater-Herze bricht; Es schmerzt ihu hört das Wort, Gebt ihm im Herzen auch, was dich betrübt. Also hat Gott Raum ! O faßt es recht , denn wer es die Welt geliebt ! fassen kann, Dem wird's ein Lebens 3. Eh er dich will verderben lassen, baum. Mag denn die Welt uns treiben, Gibt er dir seinen eignen Sohn; Der muß plagen : Erbirgt uns alle, daß wirsagen : die Noth zusammen fassen, Der tråget Ja, hier ist Raum! 5. Es ist noch Raum; o Sünder, deinen Sündenlohu, Der wird bis in den A Tod betrübt. Also hat Gott die Welt ge fürchte dich ! Es ist kein Raum bei dir. liebt! Dein Herz ist todt, dein Sinn verschließet 4. Er hat dir seinen Geist gegeben, sich, Da Jesus vor der Thür ? Nicht Der dich in hoher Kraft regiert, Der dich | kann er bei dir Herberg' finden ? Du he im Glauben und im Leben Stets auf dem gest lieber Welt und Sünden ? Hast keis rechten Wege führt, und deinem Geiste nen Raum? 6. Es ist noch Raum ; o Schande, Zeugniß giebt. Also hat Gott die Welt geliebt! daß du satt, Nicht leer und hungrig bist ! 5. Er hat den Bund bei sich geschwo Die reiche Hand, die tausend Gaben hat, ren, Den er dir als ein Vater hålt; Deßs Die unerschöpflich ist, Sie kann ihr Gut balben bist du unverloren, Wenn Teufel, nicht auf dich schütten , Wenn du nicht Sünde, Tod und Welt Dich gleich ver willst um Guade bitten ; Da ist kein folget und betrübt. Also hat Gott die Welt Raum. geliebt! 7. Es ist nochRaum ; o Sünder, hdr' 6. Du stehst in seiner Hand geschrie: es still, Dann fag' es Jesu nach ! Sey ben, Da kann der Satan nicht hinein. arm, sey leer, wie er dich machen will, Nur an dem Glauben fest geblieben, So Und fühle deine Schmach. Sprich : Jesu, ist und bleibet Jesus dein , Wenn dich gib ! hier komm' ich Armer, Ich habe die legte Noth betrübt. Also hat Gott die nichts, o mein Erbarmer, Als — leeren Welt geliebt. Raum. 112 Zweites Buch. 8. Es ist noch Raum ! dieß Wort | solch einer Welt voll Armen Gnade, Trost macht Raum und Luft , Und wirket Zu- und Hülfe beut ! Liebe , die den Sohn versicht. Der Zweifel weicht, die finstre nicht schont , Der in ihrem Schooße Seelengruft Empfängt ein neues Licht ; wohnt, um die Sünder zu erretten Aus Es weicht das schudde Mißvertrauen, den schweren Sündenketten ! Dieweil man kann mit Freuden schauen : 4. Doch du hast, o weise Liebe, Eine Bei ihm ist Raum! Ordnung auch bestimmt, Daß ein jeder 9. Es ist noch Raum ; o bleib' nicht darin bliebe , Der am Segen Antheil draußen stehn , Geladener des Herrn ! | nimmt. Wer nur an den Mittler glåubt, So oft du kommst zu seinem Mahl zu Und ihm treu ergeben bleibt , Der soll gehn, Empfängt er dich so gern ! Wer nicht verloren gehen, Sondern Heil und ausbleibt, den wird er verfluchen , Wer Leben sehen. 5. Diesen Glauben anzuzünden, Der aber kommt ihn zu besuchen, Für den ist Raum. ein Werk des Himmels heißt , Gibst du 10. Es ist noch Raum ; noch hörst du, wider alle Sünden Deiyen theuren, guten daß er's ſpricht, Und gehst doch ab und Geist. Denen, die gebeuget stehn, Die zu ? Wie lang', o Sichrer ? ach du weißt ihr Unvermögen sehn Und zum Thron es nicht ! Zum Bleiben komme du ! der Gnade eilen , Eilest du, ihn mitzu Sprich: Nun und nimmer geh' ich wie theilen. der , Ich sehe mich zum Bleiben nie 6. Du hast niemand zum Verderben der; Es ist ja Raum! Ohne Grund in Bann gethan ; Die in 11. Es ist nochRaum, wenn hier kein ihren Sünden sterben, Die sind selber Raum mehr ist, Wenn uns der Tod ver Schuld daran. Wer nicht glaubt an deiz treibt. Gottlob ! es glaubt, es weiß der nen Sohn, Der hat Fluch und Tod zum wahre Christ, Wo er auf ewig bleibt. Lohn ; Sein muthwillig Widerstreben Und wenn der Tod ihn niederbeuget, Ge Schließt ihn aus von Heil und Leben. nug , daß Jeſus dort bezeuget : Es ist 7. Liebe! dir sey Lob gesungen Für noch Raum! den höchst gerechten Schluß , Den die 12. Es ist noch Raum : ein Haus das Schaar verklärter Zungen Rühmen und himmlisch groß , Das weite Wohnung bewundern muß, Den der Glaub' in De hat. Da ruht die Seele, ruht in Chrifti muth ehrt, Die Vernunft erstaunend Schooß, Und wird im Schauen satt. Die hört, Und umsonst sich unterwindet, Wie Schaar, die hier ihn aufgenommen, Wird sie dessen Tief ' ergründer! 8. Liebe! laß mich dahin streben, dort bei ihm zusammenkommen. Dort ist viel Raum . Meiner Wahl gewiß zu seyn ; Richte E. G. Woltersdorf, (abgek. u. verånd.) selbst mein ganzes Leben So nach deinem Willen ein , Daß des Glaubens Frucht Mel. Jesu, der du meine Seele. und Kraft, Den. dein Geist in mir ge 243. Ew'ge Liebe ! mein Gemüthe schafft, Mir zum Zeugniß dienen möge : Waget einen frohen Blick In den Ab Ich sey auf dem Himmelswege ! grund deiner Güte; Send' ihm einen 9. Laß mich meinen Namen schauen Blickzurück, Einen Blick vollHeiterkeit, In dem Buch des Lebens stehn ! Alsdann Der die Finsterniß zerstreut, Die mein werd' ich ohne Grauen Meinem Tod ent 1 biddes Auge drücket, Wenn es nach dem gegengehn. Keine Creatur wird mich Himmel blicket. (Denn du liebest ewiglich) Deiner Hand 2. Ich verehre dich, o Liebe, Daß du entreißen können, Noch von deiner Liebe Dr. Jac. Rambach. dich entschlossen hast, Und aus reinem, trennen. freiem Triebe Gnådig den Entschluß ge Mel. Ich dank dir schon ic. faßt: Der im Fluch versenkten Welt Durch ein theures Lösegeld , Durch des 244. Gedanke , der uns Leben gibt ! eignen Sohnes Sterben, Gnad' und Frei Wer kann dich ganz durchdenken ? Also heit zu erwerben. hat Gott die Welt geliebt, Uns ſeinen 3. O ein Rathschluß voll Erbarmen, Sohn zu schenken! Voller Huld und Freundlichkeit , Der 2. Gedanke voller Majestät ! Um May N I. 1 Von der Erlösung im Allgemeinen. 113 ringt von Finsterniſſen , Hoch über die wirke doch dein Wort in mir, Und rein’ge Vernunft erhöht, Stillst du doch mein mich von Sünden. Gewissen. 16. Hat Gott uns seinen Sohn ge 3. Ichkann der Sonne Wunder nicht, schenkt (Laß mich noch sterbend denken), Noch ihren Bau ergründen ; Und doch Wie sollt' uns der, der ihn geschenkt, Mit Gellert. kannichder Sonne Licht Undihre Wärm' ihm nicht Alles schenken ? empfinden. Mel. Heiligster Jesu, Heil'gungsquelle. 4. So kann ich auch nicht Gottes Rath Von Jesu Tod ergründen; Allein 245. Gott wohnet in der Himmels das Göttliche der That, Das kann mein hdhe, Will, daß mein Sinn erhöhet stehe, Herz empfinden. Und suche das , was himmlisch heißt ; 5. Nimm mir den Trost, daß Jesus Gott hat aus Erde mich formiret, Mich Christ All' meine Schuld getragen, Daß selbst gebildet und gezieret Mit dem mir Er mein Gott und Heiland ist : So werd' eingehauchten Geist : Mensch, siehe dieß ichangstvoll zagen. wohl ein, Du sollst nicht irdisch seyn Hier 6. Ist ChristiWort nicht GottesSinn, auf Erden ! Und bist du schon Aus Erd' So werd' ichirren müſſen, Und, wer Gott und Thon, Stammt doch dein Geist von ist, und was ich bin Und werden soll, Gottes Thron. 2. Mein Herz, steig' auf, und weiter nicht wissen. 7. Nein, diesen Trost der Christenheit gehe ! Der ew'ge Aufgang aus der Hdhe Sollmir kein Spotter rauben ; Ich fühle Hat dich erkauft mit seinem Blut ; Im seine Göttlichkeit, Und halte fest am Sündenfall warst du verdorben ; Der Glauben. ew'ge Sohn hat dir erworben Dein einst 8. Des Sohnes Gottes Eigenthum, verlor❜nes Erb und Gut. Erwäge doch Durch ihn des Himmels Erbe, Dieß bin dieß Heil, O suche doch dein Theil Nicht ich, und das ist mein Ruhm, Auf den ich auf Erden ; Dir steht bereit Die Ewig leb' und sterbe. keit ; Die suche hier schon in der Zeit ! 3. Mein Gott, du hast mich theu'r ers 9. Ergibt mir seinen Geist, dasPfand, Im Glauben uns zu stärken, Und bildet koren , Zur Ewigkeit mich neu geboren mich durch seine Hand Zu allen guten Durch Deines ewigen Geistes Kraft; Werken. Dein Geist durchflammet mein Gemüthe, 10. So lang' ich seinen Willen gern Durchfüßt mein Herz mit ew'ger Güte, Mit reinem Herzen thue , So fühl ich Schenkt Himmelskost und Lebenssaft. eineKraft des Herrn, Und schmecke Fried' Drum soll die Erdenlust Mir nicht mehr und Ruhe. seyn bewußt; Herz und Ohren Durch 11. Und wenn mich meine Sünde dringet schon Der süße Ton Von Gottes I. Baumgarten. kränkt, Und ich zum Kreuze trete , So ew'gem Freudenthron. weiß ich, daß er mein gedenkt, Und thut, Mel. Herzliebster Jesu, was haßt du 26. warum ich bete. . Ich bin gewiß, daß weder Tod 246 12. Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, n, Noch Engel, die des Höchsten nochLebe Und ichihn schauen werde, Daß er mich ben, Noch Teufel, noch Ge n umge Thro r be t diese Stau einst zu sich erheb Vom d und Leiden Von Gott Fein , noch walt Erde. mich scheiden. 13. Erfüll' mein Herz mit Dankbare 2. Der Ewige, der über Sonnen thro keit, So oft ich dich nur nenne, und hilf, net, Hat seines Sohnes nicht für mich daß ich dich allezeit Treu vor der Welt verschonet ; Voll Huld hat er, damit wir bekenne. ewig leben, Ihn hingegeben. 14. Soll ich dereinst noch würdig seyn, 3. Wie sollt' er nun, wenn uns die Herr! für dich Schmach zu leiden , So Sünden kränken, Nicht alles, alles uns laß mich keine Schmach und Pein Von mit Jesu schenken ? Ja Alles , o des deiner Liebe scheiden. Wunders von Erbarmen ! Echenkt er 15. Und soll ich auch nicht für und für uns Armen. Des Glaubens Freud' empfinden , Sol 4. So knieet denn, erlöste Schwestern, 8 Knapp's geisil. Liederbuch, 114 Zweites Buch. Mel. Es ist das Heil und kommen 20. Brüder, Voll heißen Danks vor seinem 248. Nun freut euch, Christen, ins Throne nieder, Ihm alles, was wir ha ben, unser Leben Ganz zu ergeben ! gemein, Nun laßt uns fröhlich springen! 5. Hier sind wir , Vater! Du gibst Laßt uns getrost und All in ein Mit Lust uns Verlor❜nen Das Liebste, Jesum, dei und Liebe fingen, Was Gott an uns ge nen Eingebor'nen ; Und wir, wir bringen wendet hat, und seine große Wunders dir mit reinſtem Triebe Ein Herz voll that ; Gar theu'rhat er's erworben. Liebe! B. Münter, 2. Dem Teufel ich gefangen lag, Im Tod war ich verloren ; Mein' Sund' mich quålte Nacht und Tag, Darin ich war Mel. Meinen Jesum laß 2c. geboren ; Ich fiel auch immer tiefer drein, 247. Jesus nimmt die Sünder an ; Nichts Gutes war amLeben mein, Die Saget dochdieß Trostwort allen, Welche Sünd' hatt' mich besessen. von der rechten Bahn Auf verkehrtem 3. Mein' guten Werke galten nicht, Wege wallen! Hier ist was fie retten Mit ihnen war's verdorben ; Der frei Will' haßte Gott's Gericht, Zum Guten kann : Jesus nimmt die Sünder an. 2. Keiner Gnade sind sie werth ; Doch ganz erstorben. Die Angst mich zu ver er hat in seinem Worte Eidlich sich dazu zweifeln trieb, Daß nichts denn Ster erklärt, Offen steh' die Gnadenpforte ; ben bei mir blieb, Zur Hölle mußt' ich Ja, sie ist uns aufgethan ! Jesus nimmt sinken. die Sünder an. 4. Da jammert Gott in Ewigkeit Mein 3. Wenn ein Schaf verloren ist, Su Elend ohne Maßen ; Er dacht' an sein chet es ein treuerHirte : Jesus, der uns Barmherzigkeit, Er wollt mir helfen laſ nie vergißt, Suchet treulich das Verirrte, fen. Er wandt' zu mir sein Vaterherz, Führt es auf die rechte Bahn ; Jesus Es war bei ihm fürwahr kein Scherz, nimmt die Sünder an. Sein Bestes ließ er's kosten.." 4. Kommet Alle, kommet her, Kom 5. Er sprach zu ſeinem lieben Sohn : met, ihr betrübten Sünder ! Jesus rufet Nun ist's Zeit, zu erbarmen ; Fahr' hin, euch, und er Macht aus Sündern Gottes mein's Herzens werthe Kron, Und seydas kinder. Glaubt es doch, und denket dran : Heil der Armen ! Hilfihnen aus der Sun Jesus nimmt die Sünder an. dennoth, Erwürg für sie den bittern Tod, 5. Ich Betrübter komme hier, Und be und laß sie mit dir leben ! kenne meine Sünden : Laß, mein Heis 6. DerSohnGott gern gehorsam ward, land, mich bei dir Gnade zur Vergebung Er kamzu mir aufErden,Von einerJung finden, Daß dieß Wort michtrösten kann : frau, rein und zart ; Mein Bruder wollt Jesus nimmt die Sünder an! er werden. Gar heimlich führt er ſein' 6. Nun, so fass ichfrohen Muth, Auf Gewalt , Er gieng in armer Knechtsge dich werf ich meine Sünden ; Dein am stalt ; Den Teufel wollt' er fangen. Kreuz vergossnes Blut Låſſet mich Ver 7. Ersprach zu mir : halt' dich an mich, gebung finden, Daß ichglaubig sprechen Es soll dir jest gelingen ; Ich geb' mich selberganz für dich, Und will nun für dich kann : Jesus nimmt die Sünder an. 7. Mein Gewissen zaget nicht, Wer ringen ; Denn ich bin dein, und du bist will mich vor Gott verklagen? Jesus, mein, und wo ich bleib', da sollst du ſeyn, der mich ledig spricht, hat auch meine uns soll der Feind nicht scheiden. 8. Vergießen wird er mir mein Blut, Schuld getragen, Daß mich nichts ver dammen kann : Jesus nimmt die Sun Dazu mein Leben rauben ; Das leid' ich der an. alles dir zu gut, Das halt' mit festem 8. Jesus nimmt die Sünder an : Mich Glauben . Den Tod verschlingt das Leben hat er auch angenommen, Und den Him mein, Mein Unschuld trägt die Sünde mel aufgethan, Daß ich selig zu ihm kom dein ; So wirst du selig werden . men, Und auch sterbend rühmen kann : 9. Gen Himmel, zu demVater mein, Jesus nimmt die Sünder an. Fahr' ich aus diesem Leben ; Da will ich Erdmann Neumeiſter. seyn der Meister dein, Den Geiſt willich dir geben, Der dich in Trübsal trösten t I. Von der Erlösung im Allgemeinen. 115 foll, und lehren micherkennen wohl, Und wir sind im Elende, Daß unser Thun auf in derWahrheit leiten. richtig sey Und nehm' ein löblich Ende ! 10. Was ich gethan hab' und gelehrt, Leucht' uns mit deinem hellen Wort, Daß Das sollst du thun und lehren, Daß Got uns an diesem dunkeln Ort Kein falscher tes Reich hier werd gemehrt Zu seinem Schein verblende ! 9. O Gott, nimm an zu Lob und Dank, Lob und Ehren; Und hût' dich vor der Menschen G'satz , Davon verdirbt der Was wir einfältig fingen, Und laß dein edle Schah; Das laß ich dir zulette. Wort mit freiem Klang Durch alleHer Dr. M. Luther. zen dringen! hilf, daß wir mit deiner Kraft Durch recht geistliche Ritterschaft Mel. Es ist das Heil uns kommen 2c. Des Lebens Kron' erringen ! Michael Weiß. 249. gläubig Herze, benedey Und preise deinen Herren ! Gedent', daß er Met. Valet will ich dir geben. dein Vaterſey, Den duſollſt allzeit ehren, Jesu, Freund der Seelen, Dieweil du keine Stund' ohn' ihn, Mit 250. aller Sorg' in deinem Sinn, Dein Leben Wen lådst du zu dir ein ? Wer darf sich kannst erhalten. dahinzählen, DeinHimmelsgast zuseyn? 2. Er ist's, der dich von Herzen liebt, Wembeutst du deine Gaben, Wem deine Und ſein Gut mit dir theilet, Dir deine Freuden an ? Wer soll die Fülle haben, Missethat vergiebt, und deine Wunden Die kein Mensch geben kann? 2. Vielleicht nur den Gerechten Anje heilet, Dichwaffnet zum geistlichenKrieg, Daß dich der Feind nicht einst besieg', Und nem sel'gen Ort , Nebst den verklärten Knechten Giltdieses Gnadenwort? Den deinen Schahz zertheile. 3. Eristbarmherzig und sehr gut Den Armen und Elenden, Die sich von allem Uebermuth Zu seiner Wahrheit wenden ; Er nimmt ſie als ein Vater auf, Und gibt, daß sie den rechten Lauf Zur Seligkeit vollenden. Engeln, die dich loben, Ist dieses Freu denmahl Vielleicht nur aufgehoben In deinem Himmelssaal? 3. Ach nein, es ist ein Sünder, Ein 8. O Vater, steh' uns gnädig bei, We aufjenenAuen, In deinerGäſteZahl, Dich 8* armes Menschenkind , Ein Stummer, Lahmer, Blinder, DersolcheGnade find't. 4. Wie sich ein treuer Vater neigt Und Er darf nur willig kommen, Die Tafel ist Guts thut seinen Kindern, Also hat sich bereit ; Hier wird er aufgenommen Auf Gott aucherzeigt Aus Lieb' uns armen Zeit und Ewigkeit. Sündern. Er hat uns lich und übt Ge 4. Wer sollte dieses hoffen, Ein Sun duld, Vergibt uns gnådig alle Schuld, | der sey gemeint ? Dem steh' derHimmel Macht uns zu Ueberwindern. offen, Gott selber sey sein Freund ! Gnad' 5. Ergibt uns seinen guten Geist, Ver über alle Gnaden ! HerrJesu, wie ist mir ? neuert unsre Herzen, Daß wir vollbrin Auch ich bin eingeladen ; O Preis und gen, was er heißt, Nicht achten Leid und Dank sey dir! Schmerzen; Er hilft uns hier mit Gnad' 5. Laß kein Geschdpf mich hindern und Heil, Verheißt uns auch ein herrlich | In diesem Segenslauf! Laß meine Lust ―― Theil Von ew'gen Himmelsschåßen." nichts mindern, Ich geb'es Alles auf! 6. Nachunsrer Ungerechtigkeit Hat er zeig' mir die rechte Thüre Zum Himmels uns nicht pergolten , Vielmehr erzeigt vaterland ; Stårk' meinen Gang, und Barmherzigkeit, Da wir verderben soll führe Mich selbst an deiner Hand. 6. Beug' immer meinen Willen, Und ten. Mit seiner Gnad' und Gütigkeit Ist allen denen er bereit, Die ihn von Herzen reiz' ihn selbst dazu, Den deinen zu erfül suchen. len, Laß mir sonst keineRuh' ; Ich will bei 7. Was Gott nun angefangen hat, nichts verweilen, Was nur das Herz be Das will er auch vollenden ; Wir geben schwert, Will dir entgegen eilen ; Dein uns nur ſeiner Gnad', Und ſeinen treuen | Himmel ist es werth. 7. Wie will ich dann dort oben, Ge Hånden, Und thun darneben unſrenFleiß, In Hoffnung, er werd' ihm zum Preis speiset, froh und satt, Herr, deine Treue All unsern Wandel wenden. loben, Die mich errettet hat , Wenn ich 116 Zweites Buch. ewiglich darfschauen Bei solchemFreu denmahl ! M. S. Riegerin, geb. Weissensee. Mel. Der Tag ist hin, mein Jesu 2c. 253. Menschenkind, was hast du in Gedanken ? Nichts Sterblich's füllt Mel. Wie soll ich dich empfangen? derSeele weite Schranken ; Dem, wel 251. Jesu, wie viel Gutes Hat cher recht an Jesum Christum denkt, unser Glaub' in dir ! Das Ldsgeld deines Wird, was sein Herz von ihm verlangt, Blutes, Das theure, gilt auch mir ; Des geschenkt. Vaters Liebeswille Schenkt in dir alles " 2. Den lasse stets dir im Gedächtniß Heil; Aus deiner Gnadenfülle Nehm' ich stehen, Dein'n Spiegel seyn im Schlafen, auch meinenTheil. Wachen, Gehen ; Was du nur thust, dein 2. Ich Sünder suche Frieden : Mein Herz und ganzen Sinn, Richt nur zu Friede bist nur du ; Ruh' wünsch' ich im Ihm, demQuell des Lebens, hin. Ermüden, Und meine Ruh' biſt du. Ich 3. Denn dir zu gut ist er geboren wor möchte Weisheit haben : Dazu bist du den ; Begehrest du zu treten in den Orden gemacht; Ich suche Geistesgaben : Du Der Himmlischen , so mußt du wieder hast sie uns gebracht. rein , Ein neuer Mensch , vom Geist ge 3. Mocht' ich recht können beten, So zeuget seyn. ſtüß' ich mich auf dich ; Bedarf ich ein 4. SeinLeben hat er dir zu gut gefüh Vertreten : Du bittest selbst für mich. [ ret, Damit auch du, mit Geist und Kraft Will ich ein ewig Leben : Du mußt mir gezieret, Ihm folgen sollst ; trag' in Ge solches seyn ; Der Vater will nichts ge duld ihm nach Sein edles Kreuz, ſein Leid ben, Als nur in dir allein. und Ungemach. 4. So will ich dich denn ehren , Daß 5. Die Noth und Angst, die Schmer du mir Alles bist ; Will deinen Ruhm ver zen nebst den Banden, Der Lod, den er mehren, großerJesus Christ! Ich will für dich hat überstanden , Muß deine dir Opfer bringen : Hier bin ich : nimm Stårk und bestes Labsal seyn ; So drin 1 mich hin ! Ich will dir ewig ſingen, Wenn gest du zur Ehr' in's Leben ein. Phil. Friedr. Hiller. ich im Himmel bin. 6. Was ihm geschehn in seiner Aufer stehung, Die ihn gebracht zur himmli Mel. Mein's Herzens Jesu 20. ſchen Erhöhung , Ist Alles dein ; nur 7 252. Liebesmeer, wie soll ich dich willst du in sein Reich, So hang' ihman, - NachWürdigkeit besingen ? Dein ew'ger werd' ihm in Allem gleich. Abgrund muß ja mich, Du tiefe See, ver 7. Es ist gewiß, daß, die nicht mit ihm schlingen! Es strömet Gottes Herrlich sterben, Nicht mit die Frucht des Lebens keit, Es wallt die ganze Ewigkeit ; Bleibt können erben ; Wer nicht mit ihm des Lei dens Bahn betritt, Der bleibt zurück, noch mein Herz vertrocknet? 2. Liebe, die Gott seinen Sohn Aus und herrschet auch nicht mit. 8. Was ist es denn, daß wir uns seiner seinem Schooß genommen ! Er ist von dem gestirnten Thron Zu uns herab ge schåmen, Nicht seine Schmach mitFreu kommen. Sein Mangel, Kuechtschaft, den auf uns nehmen ? Gefällt uns seine Kreuz und Grab Sind nur ein Bild, zu Herrlichkeit, sein Heil, So nimm denn mahlen ab, Wie ſtark Gott lieben könne. [ auch an seinen Wegen Theil ! 9. Was er gethan in dem Erlöſungs 3. Horauf, zu grübeln ! glaub' allein! Kannstdu dieß nicht ergründen, So wirf werke, Der theure Held, aus göttlich eig dich in dieß Meer hinein Mit allen deinen ner Stärke, Kommt uns zu gut, aufdaß Sünden. Laß Dem dein Herz ein Opfer in seiner Macht_All' unser Thun foll seyn, Der aus der Seraphinen Reihn werden wohl vollbracht. 11. Durch seinen Sieg sind wir nun Für dich in's Grab gesunken ! 4. O liebsterVater , nimm mich hin ! Gottes Kinder, Der Sünden Feind' und Gib Kraft mir, dich zu lieben; Herz und Fleiſchesüberwinder. Durch seinen Geiſt Begierden, Muth und Sinn, Sie seyen bestärkt er uns dazu, Und führt uns ein dir verschrieben. Vertilg' in mir all' arge zur wahren, ew'gen Ruh'. 12. Darum, o Mensch, was hast du Lust! Laß ewig nichts in meiner Brust, Als deine Liebe wallen! Lampe. in Gedanken ? Nichts Sterblich's füllt D I L I. Von der Erlösung im Allgemeinen. 117 der Seele weite Schranken. Wohl dem, | Seht, wie er das Allerbeste Für das Al derrecht anJesum Christum denkt ! Was lerschlecht'ste giebt , Seinen Sohn für unsre Sünden, - Sehet, seht, wie er er verlangt, wird Alles ihm geschenkt. 1 uns liebt ! Mel. Von Gott will ich nicht lassen 2c. Unser Liebe welche sehet, 2. Sehet, 254. treuer Freund der Sünder, Heiland zu uns trägt, Wie er Alles für Wie groß ist deine Huld ! Aus Feinden uns leidet, Selbst daß man an's Kreuz machst du Kinder, Und führst sie mit Ge ihn schlågt ! Wie er da auch noch den leg duld. Wann du ſie rufftund ziehst, Ent: ten Tropfen Bluts für uns vergießt. Se brennst du von Erbarmen , Bis du sie het, seht, ob das nicht Liebe, Namenlose kannst umarmen, Bis dich ihr Geist ge Liebe ist! nießt. 3. Sehet, sehet, welche Liebe uns er 2. So ist mir's auch gelungen, Daß ich zeigt der heil'ge Geist, Wie er auch den dich loben kann. Gottlob ! du hast's er årgsten Sünder Gern zum Leben unters rungen, Mein Glaube faßt dich an, und weis't ! Wie er strafend , lehrend , trd= schöpfet Gnad' um Gnad', Aus deinen stend Immer zu den Menschen spricht! Liebesfüllen, Die unaufhörlich quillen Owerpriese solche große, Dreifachgroße Liebe nicht ! Spitta. Für jeden , der nichts hat. 3. Hier darf ich mich nicht ſchẳmen, Mel. Preis, Lob, Ehr, Ruhm. Aus deinem Liebesmeer Was mir ist noth zu nehmen, Bin ich gleich arm und leer; 256. Sen hochgelobt, barmherz'ger Umsonst beutst du mir's an ; Umsonst Gott, Daß du dich unsrer angenommen, willst du mich laben, Mit deinen besten und daß in unsrer Seelennoth Du uns zur Gaben ; Umsonst hat's Jedermann. Hülfebist gekommen ! Du schenkest uns 4. Umsonst ! o Wort der Treue ! Ein von deinem Himmelsthron Das ew'ge Sunder, der nichts hat , Ja , der auch Wort, den eingebornen Sohn. seine Reue Befleckt mit Missethat, Der 2. Dusegnest uns in ihm, dem Herrn, wird hier wieder rein, Umsonst, aus lau Mit überschwänglich reichem Segen, Und ter Gnaden, Wenn er von seinem Scha unsrer Armuth gehst du gern Mit deiner den Nur will gereinigt ſeyn ! theuern Gnad' entgegen ; Was sind wir 5. Bring' ich gleich nichts als Sun doch, du allerhöchstes Gut, Daß deine den, Nimmst du sie mir doch ab , Und Treu'so Großes an uns thut ? 3. Was dringet dich ? Wir sind ja nur läß'st sie ganz verschwinden, In deinem Tod und Grab. Weil ich erldst soll seyn, Ein arm Geschlecht verlorner Kinder; Gibst du ein Meer voll Gnaden , und Wir sind ja alle von Natur Verderbte sprichst vom tiefsten Schaden Mich gnå Menschen, blinde Sünder ; Entfremdet dig wieder rein. allesammt, o Gott, find wir Dem wahren 6. Da wird der Durst gestillet, Da Leben, das da quillt aus dir. wirddas matte Herz Mit Lebenskraft er: 4. Doch du, o Vater, reich an Huld, füllet, und ausgeheilt von Schmerz. Das Trägst Lieb' und Mitleid mit uns Armen, macht den Himmel klar ! Und gibt's in Und offenbarst bei unsrer Schuld In dei Kampfesstunden Auch wieder neue Wun nem Sohne dein Erbarmen ; In ihm ſind den, Soflieht doch die Gefahr. wir, wie du zuvor bedacht, Mit dir ver 7. Mein Herze foll dir bleiben , söhnt, dir angenehm gemacht. 5. Du hast uns deinen Gnadenrath meinHerr Jesu Christ ! Von dir soll mich nichts treiben In jeder Leidensfrist. Durch Jesum Chriſtum wiſſen laſſen, Er Dir flag ich alle Pein, Du bist für mich baut durch ihn die Gottesstadt, Die alle gestorben; Nimm, was du dir erworben, Völker soll umfassen ; Er ist der Grund, Umsonst zum Himmel ein ! auf welchem Alles steht, Der Fels des Heils, der ewig nicht vergeht. Durchbrecher aller 2c. Mel. 6. Du låsfest uns in Jesu Blut Heil, 255. Sehet, sehet, welche Liebe Hat Leben und Versöhnung finden ; Sein bitt der Vater uns erzeigt ! Seher, wie er voll rer Tod kommt uns zu gut, und reinigt Erbarmen Ueber uns sein Antlig neigt ! | uns von unsern Sünden ; tiefe Lieb', 118 Zweites Buch. o Wundergütigkeit, Die unsre Seele von | schmecket. Owie ndthigt deine Güte Ein der Schmach befreit! unachtsamesGemüthe ! Alles fühlet deine 7. Mit dir hat Frieden er geschafft, Triebe, Was sonst leicht dahinten bliebe. Da wir noch deine Feinde waren; Den 6. Die in ihrem Blute lagen, Hdret Frieden wird uns deine Kraft Auch mit- | man von Leben ſagen ; Die nichts wußten ten in der Welt bewahren ; O Herrlich- und verstunden, Sind nunmehr mit Gott keit, daß wir in Frieden stehn ! Nun kön verbunden. Was sich selbst von ihm ver nenwir getrost zum Vater gehn. laufen. Führet seine Hand zum Haufen. 8. Durch Jesum Christum , unsern Was sich weigert, ihn zu kennen, Muß Hort, Erkennen wir den Weg der Wahr ihn seinen Heiland nennen. heit, und wachsen immer fort und fort 7. Ach, womit kann ich dich preisen, Im Lichte zur vollkommnen Klarheit ; Dank für solchen Ruferweisen ? Ach, wo Du selber bist das glänzend helle Licht, mit hab' ich's verdienet? Wer hat mich Das in dem Sohn die Finsterniß durch mit dir versühnet ? O gib Willen , gib bricht. Vermögen, Mich vor dir in Staub zu le 9. Lebt in uns Chriſti Sinn und Geiſt, gen Und dir durch mein ganzes Leben Dann sind wir auch mit dir verbunden ; Liebe, Lob und Dank zu geben ! Was ist noch, das uns dir entreißt ? Wir haben volle Gnüge funden. In ihm sind Mel. Lob sey dem allerhöchſten Gott. wir voll Ruh und Sicherheit, Und schme 258. Von Adam her so lange Zeit schon Himmels Seligkeit. cken des Warunser Fleischvermaledent, Seel' and Mel. Schmücke dich, o liebe Seele 2c. Geist bis zum Tod verwundt, Am gan 257. Siehe, meineSeele, fiehe Dei zen Menschen nichts gesund. 2. Uns hatt' umfangen große Noth, nes frommen Vaters Mühe, Wie er dich so hochbegnadet, Und zu seiner Tafel la Denn in uns herrschte Sünd und Tod ; det ! Oder großen Seligkeiten, Die dein Wir sanken in der Höllen Grund, Und Gott dir will bereiten ! Seht, welchHeil war niemand, der helfen konnt'. 1 3. Gottsahauf aller Menschen Stått' er ausgeschüttet, Wie er ruft, ermahnt Nach einem, der sein'n Willen that, Er und bitter! 2. Dieß geschiehet deinetwegen ; So sucht' ein'n Mann nach seinem Muth, kömmt dir dein Gott entgegen ; Oso sey | Fand aber nichts, denn Fleiſch und Blut. 4. Denn die rechtschaffne Heiligkeit, doch nicht verstocket , Wenn dich seine Stimme locket! Seine Gnadenzeit und Würdigkeit und Gerechtigkeit hatten in Stunden haben sich herbei gefunden, Adam sie verlor'n, Aus dem sie waren all' Daß er dir die Seinen sendet , Und sonst gebor'n. 5. Als er solch' groß Siechthum er Alles an dich wendet. 3. Laß dem Andern Sorg' und Mühe kannt, Und keinen Arzt nochHelfer fand, Um sein Ackerland und Viehe, Laß das Dacht er an seine große Lieb', Die ihn Weib an seiner Seiten Zu der Weltluft zu solchem Rathschluß trieb. 6. Ich will Barmherzigkeit denn thun, ihn verleiten ! Laß sie denn das Mahlver ſäumen, Und den Platz den Armen rån Für die Welt geben meinen Sohn, Daß men, Die im tiefen Todesschatten Keine er ihr Arzt und Heiland sey, Sie mach' gesund und benedey. Lebenshoffnung hatten! 7. Erschwur ein'n Eid dem Abraham, 4. Was in vielen dunkeln Gassen Arm, verachtet und verlassen : Die an Straßen Auch dem David von seinem Stamm: und an Zäunen Ueber ihren Fammer weiz Verhieß zu geben ihn'n den Sohn, Und nen , Arme, Krüppel, Lahme, Blinde, durch Ihn der Welt Hülf zu thun. 8. Erthat's auch den Propheten kund, Tiefgebeugt von Noth und Sünde: Kommt nun aus der Furcht der Hölle und breiter's aus durch ihren Mund ; • Drum Kön'geund viel fromme Leut' Sein An der Kinder,selge Stelle ! 5. Vater, unter diese Seelen Bin ich warteten vor langer Zeit. 9. Obfie auch, wie ihr Herz begehrt, Armer auch zu zählen, Die, durch deinen Ruferwecket, Schon dein Abendmahl ge Deß leiblich wurden nicht gewährt, Doch Int th I. 1 Von der Erlösung im Allgemeinen. 119 hatten sie im Glauben Trost, Daß sie wohl zu thun bereit, Entreißt uns dem einst sollten seyn erlöst. Verderben. Er kleidet sich in Fleisch und 10. Da aber kam die rechte Zeit, Von Blut ; Und was kein Freund, kein Bruder welcherJakob prophezeit, Las Gott fich thut, Wer kann was Grdß'res denken? ein'Jungfrau aus, Ein'm Mann vertraut Er stelltsich aller Marter bloß, Er leidet, von Davids Haus. erstirbt göttlichgroß, Und läßt in's Grab 11. In der wirkt er mit seiner Kraft, sich senken. Schuf vom Blut ihrer Jungfrauschaft 3. Ganz faßt dich selbst ein Engel Das reine, benedeyte Kind, Bei dem nicht, Gedanke zum Erschüttern ! Zwar man Gnad' und Wahrheit findt. bist du meine Zuversicht, Doch denk ich 12. Chrifte, benedente Frucht, Em dichmitZittern . Wenn ich im Geist Geth pfangen rein in aller Zucht ! Komm, be semane, Wenn Golgatha im Geist ichseh', nedey und mach' uns frei, Sey uns Heil, Was ist's, das ich empfinde? Ichweine Trost und Arzenei ! Michael Weiß. 1540. Herr! dochnicht um dich, Ich wein' und flage über mich und über meine Sünde. Mel. Die Tugend wird durch's Kreuz geübet. 4. Was du bezahlt, istmeine Schuld ; 259. Wårst du für michnichtMensch Der Herr stirbt für die Knechte; Es büßt geboren, So mocht' ich nie geboren seyn ; mit göttlicher Geduld Für Sünder der Denn ohne dich wär' ich verloren und Gerechte. Mein ist die Last, die Jesus müßt' hinunter in die Pein ; Nichts hülfe trågt ; Der Zorn des Höchsten, der ihn dann mein heißes Streben, Nichts mir schlägt, Der sollte mich verderben. Es derErde Glück und Lust ; Bist du, Herr war nur meine Missethat, Die, Heiland, Jesu, nicht mein Leben, So kommt kein dich gemartert hat ; Des Todes ſollt' ich sterben. Fried' in meine Brust. 2. Doch hab' ich dich, du Freund der Sünde, Sünde, gute Nacht! Zu 5. Seelen, Dich, o mein König und mein lang , ach viel zu lange Hast du das Herz Gott, Kann Seel' und Leib ich dir befeh um Trost gebracht, Gleich einer gift gen len, So fürcht' ich mich vor keiner Noth ; Schlange. Nun , ich will deine Lockung Bin ich bei dir im Gnadenstande, Wer fliehn , Und mich der liebsten Lust ent will mich trennen dann von dir ? Durst, ziehn ; Bei Chriſti Tod am Kreuze Ents Hunger, Schläge, Spott und Schande sag' ich, was dem Fleisch gefällt, Ihr, die Fürdichsind dann einLabsal mir. im Argen liegt, der Welt, Und ihrem fal 3.Odarumhaltedu michArmen, Und schen Reize. 6. Herr! laß mich aus Barmherzig laß michnun und ewig nicht ; Versag' mir nimmer dein Erbarmen , Sey du mein keit, Wie freundlich du bist, schmecken, Hort, mein Trost und Licht. Ja, ſtårke | Wenn Sünden der vergangnen Zeit Mit meinen schwachen Glauben , Du über ew'gen Strafen schrecken. Es reißt aus schwänglichLiebender! Und will derFeind jeder Seelennoth Mich, Jesu, dein Ver mein Kleinod rauben , So wehre du's ſöhnungstod , Und deine blut'gen Wun ihm selbst, o Herr! den, und deine Qual und deine Schmach, Guſtav Friedrich Ludwig knak. Und, Herr ! dein lehtes Todesach Aus heißen Prüfungsstunden. Mel. An Waſſerflüssen Babylon. 7. Dank, mein Erlöser ! Dank sey dir 260. Was ist der Mensch, deß du ge Für jede deiner Plagen, Für alle Leiden, denkst ! Was bin ich, Gott, Erbarmer ! die du hier An Seel' und Leib getragen ! Du, der du tausend Welten lenkst, Was Für deinen Schmerz auf Golgatha Sey bin ich, Herr, ich Armer ! Ich lag im Dank dir und Hallelujah, Preis deinem Blut, und meineNoth War Fluch, Gesetz großen Namen ! Herr, wenn mir mein und ew'ger Lod, Wo sollt' ich Rettung Gewissen droht, Hilf mir, und in der letz finden? Der Herr erbarmte meiner sich, ten Noth, Und einstvor'm Richter. Amen . Jehova sprach ganz våterlich : Ich tilge deine Sünden. Mel. Wie groß ist des Allmächt’gen ic. 2. Ogöttliche Barmherzigkeit ! Sein 261 . Was wär' ich ohne dich gewes Sohn soll für uns sterben. Der Mittler, sen ? Und ohne dich, was würd' ich seyn ? 120 Zweites Buch. Zu Furcht und Aengsten auserlesen, jedem eure Hand entgegen , Und ladet Stand' ich in aller Welt allein. Nichts froh sie zu uns ein ! Der Himmel ist bei wüßt' ich sicher, was ich liebte, Die Zu uns auf Erden , Im Glauben schauen wir kunft wår ein dunkler Schlund ; und ihn an . Die eines Glaubens mit uns wenn mein Herz sich tief betrübte, Wem werden, Sagt's : denen ist er aufgethan ! 9. Nochsteht in wunderbarem Glanze that' ich meinen Fammer fund? 2. Einsam verzehrt von Lieb'und Seh: Der heilige Geliebte hier ; Gerührt von nen , Würd' schwarze Nacht mir jeder seinem Dornenkranze Und seiner Treue, Tag; Ich folgte nur mit Zwang und weinen wir. Ein jeder Mensch ist uns Thränen Dem mitleidslosen Schicksal willkommen, Der seine Hand mit uns er nach. Ich fånde Unruh' im Getümmel, greift, Und, in ſein Herz mit aufgenom Und hoffnungslosen Gram zuHaus . Wer men, Zur Frucht des Paradieses reift. hielte ohne Gott im Himmel, Wer ohne Fr. v. Hardenberg. dich auf Erden aus ? Mel. Jesu , meine Freude 1c. 3. Hat Christus ſich rair kund gegeben, Und bin ichseiner nur gewiß, Wie schnell 262. Wesentliche Liebe ! Vater, des verzehrt ein lichtes Leben Die bodenlose sen Triebe Gnad' und Liebe sind ; Uns Finsterniß ! Mit ihm bin ich erst Mensch durch Sünden Armen Schenket dein Er geworden, Mein Schicksal wird verklärt barmen Dein gerechtes Kind. Sollte durch ihn ; Bei ihm muß mir im kalten nicht, Was uns gebricht, Uns deinHerz Norden Ein neues Paradies erblühn. inJesu schenken, Und an uns gedenken ? 4. Das Leben wird zum Liebesbunde, 2. Der den Sohn uns giebet , Gott, Die ganze Welt spricht Lieb' und Lust ; der Vater, liebet Vor der Welt - die Ein heilend Kraut wächst jeder Wunde, Welt. Und sein Wohlgefallen hat uns Und frei und voll schlägt jede Brust. Menschen allen Diesen Rath gestellt : Gleichwohl bei seinen tausend Gaben Als den Grund und Liebesbund, Jeſum Bleib' ich sein demuthvolles Kind, Ge Christum uns zu geben , Daß wir Alle wiß, ihn unter uns zu haben, Wo zwei leben. 3. Dieß hat er gepriesen, Und die Lieb' in ihm versammelt sind. 5. Ach, unser Herz war in die Sünde, erwiesen Gegen alle Welt, Da derHerr, Wie in einschweres Joch, gespannt ; Wir zu sterben Und uns zu erwerben, Selbst irrten in der Nacht wie Blinde, Von Reu' sich dargestellt. Jesus kam, Der Heiland und Lust zugleich entbrannt. Ein jedes nahm Von den Feinden, von den Scha Werkschien uns Verbrechen , Der Schd fen , Als ein Hirt , die Strafen. 4. O welch eine Treue, Die ſichtäglich pfer unser Feind zu seyn ; Bang hörten das Gesetz wir sprechen , Denn ach, es neue Anden Frommen preist, Wenn sie mit Vertrauen Aufdie Liebe bauen, Die drohte Tod und Pein. 6. Da kam der Heiland, der Befreier, uns Gott beweist! Väterlich Erzeigen Der Menschensohn voll Lieb' und Macht, sich An den Gläubigen die Triebe Einer Und hat ein allbelebend Feuer In unsern ew'gen Liebe. 5. Liebe! laß dein Lieben, Das dich Herzen angefacht. Nun sehen wir den Himmel offen, Als unser wahres Vaters mir verschrieben , und mich dir vereint, land; Wir können glauben nun und hoffen, Laß es mich bewegen Und zur Lieb' errez gen Gegen meinen Freund! Er ist mein, Und fühlen uns mit Gott verwandt. 7. Er tödtet nun in uns die Sünde, und ichbin sein ; All mein Reden, Thun Macht fröhlichuns bei jedem Schritt ; Er und Dichten Soll auf ihn sich richten. 6. Ja, mein ganzes Leben Soll sich gibt zuin ſchönsten Angebinde Den Kin dern diesen Glauben mit. Durch ihn ge dir ergeben, Der du liebreich bist. Mich heiligt fließt das Leben So leicht dahin in soll auch keinLeiden Von derLiebe scheis seiner Råh , Und steter Freud' und Lieb' den, Die in Jesu ist. Keine Zeit, Noch ergeben , Genest das Herz von Furcht Ewigkeit Aendert deine Gnadentriebe, und Weh. Wesentliche Liebe ! 8. Ach, geht hinaus auf allen Wegen, Und holt die Frrenden berein ! Streckt 1 II . Von dem Erlöfer, Jefus Chriſtus, und ſeiner Person. Mel. 121 Wie schön leuchtet der M. get. Diese Süße Fluth der Gnaden Heilt 263. Wo ist ein solcher Gott , wie den Schaden ; Deine Wunden Haben mir du! Du schaffst den Müden süße Ruh', das Heil gefunden. 5. Otreuer Heiland,JesuChrist, Mein Ruh', die nicht zu ergründen. Ein Ab grund der Barmherzigkeit Verschlingt ein Leib , mein Herz , mein Leben ist Voll MeervollHerzeleid; Du, Herr, vergibst Mängel und Gebrechen ! Doch ist dein die Sünden. Jesu, Du, du Ließ'st als Herz auch voller Huld , Du willst des Bürgen Dich erwürgen, Um von Sün Sünders schwere Schuld Nicht nach der Strenge råchen. Deine Reine, Treue den Mich auf ewig zu entbinden ! 2. Herr, unsere Gerechtigkeit ! Wie Liebe Weckt die Triebe, Dir mein Leben hochwird doch ein Geist erfreut, Der dich Ganz auf ewig zu ergeben. imGlauben kennet! Du bist ſein Schmuck, 6. Die Gnade herrschet nun in mir, bist seine Pracht, Le ihn vollkommen Bringt aus der Kuechtſchaft mich zu dir, herrlich macht, Für die sein Herz entbren- Besiegt den Fluch der Sünden. Drum net. Laß mich Ewig, Himmelssonne, wenn ich froh und frei willſeyn, Sodffn' Seelenwonne , Dich genießen , Und in | ich dir mein Herz allein, Dann kann ich deinem Lob zerfließen ! überwinden. Fehlen , Quålen , Eitle 3. Holdfelig treuer Friedensfürst, Wie Stärke, Sündenwerke, Und dergleichen hat dich nach dem Heil gedürft't Der ab Muß der Macht der Gnade weichen. 7. OJesu, nimm dich meiner an, Führ’ gewich'nen Kinder! Du stellest dich als Mittler dar, Verbindest, was getrennet stets mich auf des Glaubens Bahn, Dich war, Gott und verlorne Sünder. Freude ! innig zu umfassen ! Du hast mich dir er Beide Sind versöhnet! Dafür tönet Dir's kauft mit Blut ; So will ich dich, mein höchstes Gut , Nie aus dem Herzen las im Liede: Jesu, du bist unser Friede ! 4. Gottes Lamm ! dein treuer Sinn sen. Kleiner, Reiner Muß ich werden Nimmt Schuld und Strafe von mir hin, Noch auf Erden , Bis ich droben Dich Auf dich ward sie geleget. Ich seh' im kann ohne Sünde loben. J. 2. C. Allendorf. Geiste dich verhdhntUnd mit demDornen Franz gekrönt, Dich, der mein Elend trå II . Von dem Erlöser , Jesus Christus , und feiner Person. Mel. Gott, du frommer Gott. Anfechtung will regen , So wird dein 264. Ach Jesu , dessen Treu' Im Name mir Zum Frieden, Schuß und Se Himmel und auf Erden Durch keines gen , zur Weisheit und zum Trost In Menschen Mund Kann g'nug gepriesen aller Angst und Noth, Daß ich nicht werden ! Ich danke dir, daß du Für mich fürchten muß Den Teufel und den Tod. aufErden kamst, Und meine Todesschuld 5. Ich war ein Kind des Zorns Von Erbarmend auf dich nahmst. wegen meiner Sünde ; Du, Jesu, ma 2. Wie kräftig wird in mir des Her chest mich zu einem Gotteskinde ; Du zens Angst gestillet, Wenn mich dein süßer nimmst von mir hinweg Die Schuld und Nam' Mit seinem Trost erfüllet : Kein Missethat, Bringſt mir die Seligkeit Und Trost so lieblich ist, Als den dein Name deines Vaters Gnad'. 6. So heil'ge, Herr, mich nun, Der giebt, Denn dieser zeigt mir an , Daß ich mit Schuld beflecket ! Mit deinem Gott mich ewig liebt. 3. Ja, Jesu, höchſtes Gut, Du kannst Namen sey Die Sünde ganz bedecket : nur Freude bringen ! Nichts kann so Er kehre ab den Fluch, Und wende Heil lieblich mir, Als wie dein Name klingen. mir zu , Daß ich in Gottes Huld Und Ich kann nicht traurig seyn, Wenn ich im seiner Kindschaft ruh'! Geist bedacht, Daß du ein Heiland biſt, 7. Er sey mein Licht, das mich Ju Der Sünder selig macht. Finsterniß erleuchte : Er sey des Hims 4. Wenn sich der Feind in mir Mitmels Thau , Der sanft mein Herz bes 122 Zweites Buch. feuchte. Ersey mein Schirm und Schild, | daß ich deine Freundlichkeit Mög innig Mein Schatten, Schloß und Huth; Mein lich anschauen; Daß ich vor Allem liebe Reichthum , Ehr' und Ruhm , Mein dich , und meinen Nächsten gleich als mich; Und sende Hülfe mir am End', höchstes , ewiges Gut ! 8. Er sey mein Himmelsw:g , Die Damit behend Des Teufels Liſt ſich von Wahrheit und das Leben ; Er wolle mir mir wend' ! 4. Ehr'sey Gott in dem höchstenThron, zuleßt Die höchste Gnade geben , Daß ich in seiner Kraft Dieß Leben schließe Dem Vater aller Güte, Und Jesu Christ, wohl, Wenn meine Sterbezeit , Mein dem höchsten Sohn, Der uns allzeit be Stündlein kommen soll. hüte ; Und auch dem werthen heil'gen 9. Indessen helf Er mir, So lang'ich Geist, Der allezeit uns Hülfe leist', Daß hier noch wandle, Daß ich in meinem wir zum Lob ihm ſey'n bereit Hier in Thun Aufrichtig , treulich handle ; Er der Zeit, und eins auch in der Ewigkeit. Joh. Schneesing (Chiomuſus). stehe stets mir bei Mit deines Geistes Licht ; Er gebe Kraft, wenn mir Kraft und Verstand gebricht. 10. Dir leb' ich, und in Dir, In Dir willich auch sterben : Durch deines Na mens Kraft Laß mich dein Reich ererben, Das Himmelreich, das du Mit Blut er worben mir , Dann will ich dir verklärt Dort leben für und für ! Joh. Heermann. Mel. Alles ist an Gottes Segen ic. 267. Aller Segen , Heil und Leben Wird in Jesu uns gegeben, Wer es nur von Herzen sucht. O so laßt uns Jeſum lieben ; Denn es ist auch uns geſchrieben : Wer ihn nicht liebt , ist verflucht. (1 Cor. 16, 22.) 6. Sollt' ich mit gottlosem Herzen Meinen Segen selbst verscherzen ? Nein, 265. Ach mein Herr Jesu ! wenn ich ich kenn' und liebe ihn , Daß ich , wenn dich nicht hätte, Und wenn dein Blut er wird erscheinen , Nicht erst muß ver nicht für die Sünder red'te, Wo sollt' ich geblich weinen, Daß ich ohne Segen bin. Aermster unter den Elenden Mich sonst 3. Hier gilt's nicht, ihn stehen lassen, hinwenden ? Ihn nicht lieben und nicht hassen. Gottes 2. Ich wüßte nicht, wo ich vor Jam Worte lauten scharf; Fluch ist auf ein mer bliebe : Denn wo ist solch ein Herz Herz gesetzet , Das nicht liebenswürdig wie dein's , voll Liebe ? Du , du bist scházet Den, der einst verdammen darf. 4. Jesus, dich will ich erkennen , Dich meine Zuversicht alleine ; Sonst weiß ich teine. Christian Gregor. nur meinen Segen nennen , Suchen als mein einzig Heil, Lieben als mein ewig In eigner Melodie. Leben. Mein Herz will ich dir ergeben, 266. Allein zu dir, Herr Jesu Christ, Gib mir nur an deinem Theil. 5. Laß mir stets im Geiſte ſchallen, Mein' Hoffnung steht auf Erden ; Ich weiß, daß du mein Tröster bist; Kein Der sey schon dem Fluch verfallen, Wer Trost mag sonst mir werden. Von Anbe nicht Liebe zu dir hat. Dein Geist heil'ge ginn ist nichts erkor'n , Auf Erden auch meine Triebe , So werd' ich in deiner Mel. Herzliebster Jesu, was hast du 2C. kein Mensch gebor'n , Der mir aus Nd Liebe Hier entzündet , droben ſatt. Phil. Friedr. Hiller. then helfen kann ; Dich ruf ' ich an, Von dem ich Hülfe kann empfahn . Mel. Wie schön leuchtet der M. 2. Mein' Schuld ist schwer und über groß, und reuet mich vonHerzen ; Ders 268. Am Anfang warest du das Wort, felben mach mich frei und los Durch dei Durch das die Wesen hier und dort Im nen Tod und Schmerzen ; Und nimm dich tiefsten Grund erschaffen. Du bist das mein beim Vater an, Der du genug für End' ; es tönt dein Gruß : „ Ich kom uns gethan; So werd ' ich los der Sünden me bald !" das ist der Schluß ; Wer Last; Mein Glaube faßt, Was du mir, will den Trost wegraffen? Jesu , Nur Herr, versprochen hast. du Bist mein Sinnen, Mein Beginnen, 3. Ach, stårk' durch dein' Barmherzigs Und mein Ende ; Nimm mich ganz in keit In mir das recht' Vertrauen , Auf deine Hände ! II. Von dem Erlöfer, Jeſus Chriſtus, und ſeiner Perſon. 123 2. Du bist der Grund der Seligkeit ; | er , wie die Kinder , Mensch ward und Denn eh derWelt Grund war bereit, Bin auf Erden ging , Als er für die Sünder ich in dir erwählet. Gelobt seyst du, der Litt und starb, und als er todt In dem ist und war , Daß du zur auserkohrnen Grabe ruhte, Da vertilgt' er unsre Noth Schaar Mich Armen auch gezählet ! Mit dem eig'nen Blute. 4. Da enthielt er sich der Macht Und Zeuch, Herr, Noch mehr Mein Ge der höchsten Freuden, Der Allgegenwart und Pracht, Schmach und Sport zu leis den. Er war Gott, in ihm war auch Al ler Gottheit Stärke, Aber doch nicht ihr Gebrauch Bei jedwedem Werke. 5. Dieß ist die Entäußerung, die bis dahin währte, Da nach der Erniedrigung Ihn sein Gott verklärte , Um zu brau chen alle Macht Zu dem neuen Leben, Das Gort in des Himmels Pracht Ihm, dem Sohn , gegeben. Mel. Wie soll ich dich empfangen ? 6. Und das that das höchste Gut Nur 269. Aus irdischem Getümmel, Wo umunfertwillen, Durch sein Leiden, Tod Glück und Lust vergeht , Wer zeigt den und Blut Unsern Fluch zu stillen. Chris Weg zumHimmel, Dahin die Hoffnung ftus mußt' in tiefster Pein Sich mit Blut steht ? Wer leitet unser Streben, Wenn befeuchten ; Und nun soll in uns der es das Ziel vergißt ? Wer führt durch's Schein Seines Bildes leuchten. 7. Ach, mein Jesu ! der du dich So trübe Leben ? Der Weg ist Jesus Christ. entäußern solltest , Als du , treuer Heiz 2. Wenn Irrthum uns befangen, Kein land , mich Göttlich machen wolltest ! Strahl die Nacht durchbricht, Wie md Ich will hier, wie du gesinnt, Still und gen wir gelangen Zu der Erkenntniß niedrig leben; Nach der Zeit wirst du Licht? Getrost! es strömt die Klarheit dein Kind Auch zu dir erheben. 8. Du wirst arm, ichwerde reich ; Du VonGottes ew'gem Thron, Denn Chri müthe, Deiner Güte Mich zu lassen, Dich auf ewig zu umfaſſen ! 3. Du, Gottmensch, bist das A und O, Der ist und war; deß bin ich froh, Und freu' mich auf dein Kommen. Amen, Herr Jesu, komm nur bald ! Den Chri ften wird die Liebe kalt, Ihr Glaub' ist fast verglommen. Führ' mich Täglich, O Vertreter Und Erretter, Ganz gerade Aufwärts auf dem schmalen Pfade! stus ist die Wahrheit , Der einge wirst gleich den Knechten : Knechte wer borne Sohn . den Jesu gleich, Sünder dem Gerechten. 3. Wer schenkt in Noth und Leiden, So kann deine Seelennoth Seelenruhe Wenn bang das Herz verzagt, Die Hoff geben. Herr, dein Leiden und dein Tod nung ew'ger Freuden , Daß einst der Bringt mir Freud' und Leben . 9. Auf, mein Geist, erhebe dich ! Morgen tagt ? Wer stillt der Seele Be ben? Gewährt im Lode Ruh' ? Heil ! Jesus ist erhaben. Er empfing, erhöht, Christus ist das Leben, Führt für mich Alle gute Gaben. Dorthin, uns dem Water zu. E. M. Arndt. wo er mich vertritt, Wird er mich erhes ben. Nun, hier duld' und ſterb' ich mit, Eigene Melodie. Dort mit ihm zu leben. 270. Christus, der uns selig macht, Mel. Nun danket alle Gott. Ward ein Knecht geboren ; Der hat wie derhergebracht, Was wir längst verloren . 271. Den meine Seele liebt, Der hat Gott erniedrigte sich tief, Menschen zu nicht seines Gleichen : Drum muß vor erheben. Als er Eli ! Eli ! rief, Starb seiner Lieb' All andre Liebe weichen ; für uns das Leben. Denn was anAndern ,sonst Geliebt wird 2. In der leiblichen Gestalt Wohnt' in oft und viel, Das hat mein Seelenfreund ihm die Fülle Aller göttlichen Gewalt; Ohn' alles Maaß und Ziel. Dochsein freier Wille Aeußerte sichwun 2. Liebt man , was mächtig ist : derlich Des Gebrauchs der Rechte, und Mein Heiland ist allmächtig ; Er kann, 'es nahm der Herr an sich Die Gestalt was er nur will , Sein Thun ist hehr der Knechte. und prächtig ; Bei ihm fehlt mir nicht 3. Als die Mutter ihn empfing, Als | Rath, Nicht Beistand oder Schuß ; Mit 124 Zweites Buch . ihm kann ich getrost Den Feinden bieten 2. Unzählbar sind die Seligkeiten, Die Truh. mir mein Glaube hier schon täglich gibt; 3. Liebt man des Reichthums | Und noch auf ſeligere Zeiten Werd' ich in Glanz : Mein Freund hat ew'ge Güter, dieſem Leben vorgeübt. Wer Jeſu glaubt, Die schaffen wahre Freud', Und Ruhe entgeht des Todes Macht, Weil er das der Gemüther. Ihr selges Meer wird Leben an das Licht gebracht. nie Durch Geben ausgeleert ; That' ich 3. Er ist mein Troſt in Kümmerniſſen, mein Herz weit auf, Wie viel wurd' mir Mein Vorbild auf der schmalen Lebens 1 bahn; Und fühl ich Schmerzen im Ges bescheert! 4. Liebt man, was tugendreich : wissen, So schau' ich glaubensvoll zu ihm Mein Liebster ist die Quelle, Daraus die hinan, Bis er von Furcht das bange Herz Tugend quillt Mit Strömen, göttlich befreit, und als Erlöser mir, auch mir helle. Er schenkt sie ohne Maaß Der verzeiht. Seele, die ihm traut, und ihre Hoff 4. Gelitten hat er und geduldet, Kennt nung ganz Auf seine Gnade baut. Schmach und Elend , selbst des Todes 5. Liebt man der Schönheit Schmerz . Dieß alles trug er unverschul Schmuck? So schaut, ihr Erdensöhne : der ; Für mich trieb ihn in solche Nothſein Hat Erd' und Himmel denn Vollkom Herz. Nun kann er helfen, weiß wie dem, menere Schöne, Als mein Versöhner hat, der weint, Zu Muthe sey, der treue Men Der für mich litt und ſtarb, Und mir mit | ſchenfreund ! 5. Wer zählt und faßt die Segen alle, seinem Blut Die Herrlichkeit erwarb? 6. Liebt man gewalt'gen Ruhm : Ein Die durch ihn werden unser Loos und Ruhm, den Gott nur giebet, Wer hat ihn Theil ? Preist ihn mit lautem Jubel wie ein Herz, Das ſeinenHeiland liebet ? ſchalle, Dankt ihm, ihr Miterlösten, euer Seht, aus dem Abgrund steigt Ein sel Heil ! Ihm danke, wer ihn kennt und wer ges Gotteskind ! Dem gibt er, was er ihn ehrt. O selig, wer auf seine Stimme hört! ist , Zum ew'gen Augebind' ! 7.Ja, dieser ist mein Freund, Und dieß Mel. Erquice mich, du Heil der Sünder. find seine Gaben, Womit er ohne Maaß Michinniglich will laben. Was ich davon 273. Dir will ich danken bis zum jeht weiß, Ist noch gar trüb und klein ; Grabe, So lang'ich athme, leb’und bin. Wie Größ'res werd' ich sehn, Wenn ich Für deine theuerwerthe Gabe , Daß ich werd' bei Ihm seyn ! durchdich erlöset bin, Daß du, Herr! bist 8. Drum soll die Lieb'in mir Sich im für mich gestorben, Und mir denHimmel merdar vermehren ; Mein volles Herz soll | hast erworben. dich, O Jesu , innigst ehren. Es foll 2. An dich nur will ich ewig denken, mein ganzes Thun, Mein Reden, Gehn Du sollst mein Ein und Alles seyn, Dir und Stehn, Ja, all mein Denken selbst, willichmeine Seele schenken, zu dir mich halten ganz allein ; Nach dir will ich voll In Liebe nur geſchehn ! 9. So, Jesu, will ich stets Mit dir auf Sehnsucht schauen Und dir in Demuth Erden wallen ; Laß, wie ich's kann und fest vertrauen. weiß, Mein Lob dirwohlgefallen ! Dann 3. Du bist ja nichts als lauter Liebe, wird mein armer Mund Einst bessern Lo Mein treuer Heiland und mein Hort, bes voll, Wenn ich im Himmelsglanz Und wenn auch nichts mir übrig bliebe, Dein Antlitz schauen soll. Sohab' ichdoch dein Himmelswort ; Das wird mich halten und erquicken , Wenn Mel. Dir , dir, Jehovah , will ich. mich der Böse will berücken. 272. Der du zu den beglückten Schaa 4. Die schudde Welt mit ihren Gaben, ren, Die Jesum kennen, mich, auch mich Wie ist sie dochso arm und leer, und kann gesellt, und früh, schon in der Kindheit das müde Herz nicht laben, Wenn Reu' Jahren Mich treu durch ihn gelehrt, was und Angst es drücken schwer ! Durch alle dir gefällt: Dir bringt, o Gort, für solche Güter dieser Erden Kann ja die Schuld Seligkeit Mein Herz ein Lied voll Lob nicht kleiner werden. und Dankbarkeit. 5. Und wer sich eitler Lust ergiebet, II. Von dem Erlöfer, Jeſus Chriſtus, und ſeiner Perſon. 125 Und sucht in ihr sein Glück und Ruh', | droben beuget, Was nur dem Vater Ehr' Wer den verschmäht , der ihn geliebet, erweist , Und vor dem heilig - werthen Und kehret Gottden Rücken zu, Der kann Geist Sich voller Ehrfurcht neiget. 3. Doch ward er in erfüllter Zeit Als ja nicht das Leben erben; er geht in's ewige Verderben. Menschenkind geboren ; Durch ihn wird 6. Nur Einer kann uns Alle retten Und Gottes Bild erneut , Das Adam einst führen aus des Wahnes Nacht ; Nur verloren. Er ist zu Davids Reich und Einer bricht der Sünde Ketten und Kron', Als dessen auserwählter Sohn, nimmt dem Tode seine Macht ; Vor Vom Vater långst erkoren. 4. Er kam, als unſer Opferlamm Sich meines Jesu Gottesblicke Erschrickt der in den Tod zu geben, und ließ an seines Feind und flieht zurücke. 7. Bis in den Tod bist du gegangen Kreuzes Stamm Für unsre Schuld das Für uns, die wir den Tod verdient ; Am Leben. Er führte seine Lebenszeit In Kreuze hast du , Herr ! gehangen , Und großer Schmach und Niedrigkeit , Zu unsre schwere Schuld gefühnt ; Ja, dort Gott uns zu erheben. 5. Gott, dem er gleich an Ehre geht. hast du für uns gebeten, Und uns erlöſ't aus Furcht und Ndthen. Hat ihn darum erhoben. Erfißer nun mit 8. Und wenn wir denn mit bittrer Majestät Zur Rechten Gottes droben. Reue Zu deinem Gnadenstuhle nahn, So Er ist das Haupt der Christenheit ; Er ist nimmst du uns mit Liebestreue , Mit der Herr der Herrlichkeit, Den alle Him Freuden wieder auf und an ; Und wenn | mel loben. wir fest im Glauben stehen , So soll'n 6. Er ist vor Gott mit seinem Blut wir dich einst ewig sehen! In's Heiligste gegangen , und hat da 9. Nun wohl, ichhabe kein Verlangen, selbsten, uns zu gut, Ein ewigHeil em Als meinen Jesum ganz allein ; An kei pfangen ; Nun kann ein heilbegier❜ger nem Andern will ich hangen, Zu Keinem Christ Durch ihn, der Hoherpriester ist, sonstum Hülfe schrei'n ; Von ihm will ich Barmherzigkeit erlangen . mich nimmer trennen, Und nur für ihn in 7. Wenn seine Gnadenſtimm' ergeht, Liebe brennen. Soll alle Welt ihn hdren. Er ist der grd 10. Ich bin ja nichts , wenn er mir Beste Prophet, Er kann uns kräftig leh fehler, Ichsterbe, hab' ich Jesum nicht ; ren. Er sammelt seiner Kirche Schaar, Wie er, weiß keiner, was mich quålet, Und schickt ihr Hirten immerdar, Daß Und wenn er, Friede ! zu mir spricht, Sofie sein Reich vermehren. mag die Welt mir Alles nehmen : Der 8. Seht und verehrt ihn auch zugleich Herr ist mein - mich ſoll's nicht gråmen. In seiner Königskrone ! Spürt seine 11. So nimm denn all mein Seyn und Macht, sein Gnadenreich ! Bückt euch Wesen, Mit Denken, Hoffen, Glauben vor seinem Throne : Und hofft dann in hin; Durch dich nur kann ich ganz gene Gelassenheit Das ew'ge Reich) der Herr sen, Weilich durch dich erlöset bin ; Herr! lichkeit, Nebst reichem Gnadenlohne. nimm michhin mit Herz und Streben, Zu 9. Indessen seyd hienieden still, Wenn Freud' und Leid, in Tod und Leben ! euch dieWelt nicht kennet, Ja, auchwohl Guſtav Friedrich Ludwig knak. gar verdammen will , Und mit Ver achtung nennet, Tragt in Geduld des Mel. Es ist das Heil uns 27. Heilands Schmach , Tragt ihm das 274. Du Volk des Herrn , komm , Kreuz nur willig nach ) , Das euch von komm herbei, Sein großes Lob zu hören ! | ihm nicht trennet. Bernimm, wer dein Erlöser sey und freu 10. Euch muß des Heilands Niedrig dich seiner Ehren ! Es singt von ihm des keit Auf dieser Erde zieren , So werdet Himmels Chor : Drum heb' auch du die ihr zu ſeiner Zeit Auch mit dem Herrn re Stimm' empor, Des Heilands Ruhm gieren ; Er wird, wie euch sein Wort ver zu mehren. spricht, Euch einst mit vollem Glanz 2. Er ist des höchsten Gottes Sohn, und Licht In's Haus des Vaters führen. 11. Er, als der Richter aller Welt, Bon Ewigkeit gezeuget ; Vor dessen Scepter, Reich und Thron Sichhier und Kommt einst mit Feuerflammen , Das, 126 Zweites Buch. was sich ihm entgegenstellt. Auf ewig zu seiner Hülle Fleisch erwählt, und sich zu verdammen. Dann sieht sein Volk, das Adams Volk gezählt. ihm vertraut, Das, was es hier nur glau 4. Der Sohn, in seines Vaters Schooß bend schaut, Auf Einen Blick zusammen. Unendlich selig, reich und groß, Der Wel ten schuf und tragen kann , Wird selbst Met. Meinen Jesum lass' ich nicht." Geschöpf und Unterthan. 275. Einer ist mein bester Freund, 5. Was treibt den Ew'gen in die Zeit? Einem darf ich mich vertrauen , Einer Den Reichsten in die Dürftigkeit ? Die mich aufrichtig meint : Drum will ich Allmacht in die Creatur ? Gott in die aufEinen bauen, Das soll niemand an sterbliche Natur ? ders seyn, Als mein Jesus ganz allein. 6. Die Großmuth ist's, die es bedacht, 2. Seh' ich meine Freunde an, Die Noch eh sie Zeit und Welt gemacht, Daß mir alles Gute gönnen, Sich's dochleicht einst ein Heiland , Jesus Christ, Der begeben kann , Daß sie oft nicht helfen Welt voll Sünde nöthig ist. können: Aber Jesus kann und will Mir 7. Des lieben Sohnes Zärtlichkeit mittheilen alle Füll'. Sieht und beklagt das Herzeleid , Das 3. Hundert Proben hab' ich schon, Ja, Sünder, Fluchs und Unraths voll, Auf viel mehr, als ich kann zählen , Daß es je und ewig treffen soll. gutsey, Gottes Sohn Sich zum Herzens 8. Mit unsrer Menschheit angethan, freund zu wählen ; Denn sein Herz ist Nimmt er für uns die Bürgschaft an, wundertreu , Seine Güte täglich neu. und stellt mit mildem Angesicht Sich 4. Zeuch meinHerz noch mehr zu dir, | für Verlorne zum Gericht. Liebster Freund, zu deinem Preise, Und 9. Kein Sünder ist so hdllenwerth, dich ferner für und für Als mein bester Kein Mensch so frech und so verkehrt, So Freund beweise; Denn du bist das höch= | ganz erbost in seiner Wuth, So durstig ste Gut, Wo das Herz in Frieden ruht. nach der Heil'gen Blut : 5. Brunnquell meiner Seligkeit, Mein 10. Noch gönnt ihm Jesus Heil und Erlöser, Licht und Leben ! Sollt' ich mich Huld, Noch bürger er für seine Schuld, in dieser Zeit Dir mit Ernst nicht ganz er: Wenn er die Sünde nur gesteht, und geben? Ja, daß ich dein Eigenthum, reuig um Erbarmen fleht. Halt' ich für den größten Ruhm. 11. Ja, Menschenfreund ! an's Kreuz 6. Unser Band laß reißen nicht, Knüpf gespannt, Hast du die Kosten, aufge es durch die Liebe feste ! Du bist meine wandt, Daß auch sogar zur letzten Frist Zuversicht, Denn du bist der Höchst' und Das Heil des Schächers möglich ist. 12. Willkommen in der Liebe Macht, Beste. Drum erhalt' in gutem Stand, Liebster Jesu , unser Band. Die unserHeilzu Stand gebracht ! Will 7. Laß mich nimmer laſſen dich, Laß kommen in der Freundlichkeit, Die uns mich stets getreu dir bleiben ! Führst du noch täglich Gnade beut! gleich oft wunderlich, Soll mich das nicht 13. Wenn Satan und Gesetz verklagt, von dir treiben; Denn du führst durch Auch das Gewissen zagt und nagt, Ver Kreuz undLeid Endlich doch zur Herrs treter, o so tritt herfür , Und sag' es uns : ,,Nochbin Ich hier !" lichkeit. 14. Es with und tobe Hdll' und Mel. Vom Himmel hoch, da komm' ich 20. Welt: Zum Stuhl der Gnaden vorges 276. Ein Wort, des ew'gen Gottes stellt, Bist du uns Zuflucht in der Noth, werth, Ob der Vernunft gleich unerhört, Und hebst uns über Sünd' und Tod. Joh. Ad. Lehmus. -Ein Wort, so ungezweifelt wahr, Als kommen her. uns Mc1. Es ist das Heil Gottes Kindern offenbar: 2. EinWort, das Welten überwiegt, 277. Es ist in keinem andern Heil, Ein Wort, das Höllenangst besiegt , Ein Kein Nam' ist uns gegeben, Darin wir Wort, das, gläubig angehört, Ein offnes könnten nehmen Theil An Seligkeit und Leben; NurJesus Christus ist der Held, Himmelreich gewährt : 3. Ein Wort des ew'gen Lebens ist: Der uns das Leben hergestellt. Gelobet Daß Gottes ew ger Sohn, der Christ, Zu sey sein Name. II. Von dem Erlöfer, Jefus Chriſtus, und ſeinerPerſon. Mel. 127 Vom Himmel hoch , da komm' ich her. 2. Er ist's , der unsre Sündenschuld 279. Herr Chrifte, treuer Heiland Sammt aller Straf und Plagen, unerhörteLieb' und Huld ! - Hat willig werth, Du Schöpfer Himmels und der lich getragen. Er war gerecht, doch ließ Erd', Nimm unser Flehu mit Gnaden an, er fich Zur Sünde machen, daß ich mich zu deinem Lob und Preis gethan. - 2. Dein' Güt’hat dich an's Kreuz ge In ihm gerecht kann nennen. 3. Drum heißet er nicht Jesus nur, bracht, Dadurch wir ledig sind gemacht ; Er ist auch, was er heißet, Weil er die Denn Adams Sünd' und Bande schwer sündliche Natur Aus allem Jammer rei- | Trågſt du , und ldſeſt ſie , o Herr! Bet. Die That stimmt mit dem Namen 3. Dein ist der hohe Himmelsthron, ein, Er will auch, wie er heißer seyn : Dochwirst du eines Menschen Sohn, Und weigerst dich des Sterbens nicht , und Mein Heil und Seligmacher. 4. Jesusname ! werd ' in mir Durch gehst in's herbe Todsgericht. 4. Du lässt dir Bande legen au, Auf Gottes Geist verklåret ! Weil, was ver: borgen liegt in dir, Kein irdisch Herz er daß die Freiheit wir empfahn; Du trågest fähret. Denn die Vernunft begreift es Hohn und Ungemach, Zu wenden unsre nicht, Ohn' Gottes Glanz und Gnadens ewige Schmach. 5. Du håugst am Kreuz in blut'ger licht Bleibt es unaufgeſchloſſen. 5. Laß, Jesu ! deines Namens Kraft Haft, Der du die Welt bewegst mit Kraft. Und deine Süßigkeiten, Und ALes, was Dein'n mächt'gen Geist du giebeſt auf, er Gutes schafft, Sich stets in mir aus Drob sich verhüllt der Sonne Lauf. breiten! So wird der Sünden Noth ge= 6. Bald stehst du auf, kein Tod ist wehrt, So wird die Noch in Lust verkehrt, mehr; Du leuchtest in des Vaters Ehr'. So bin ich selig; Amen. Dein Geist, du König aller Welt, Führ J. A. Frevlingshausen. uns hinauf in's Himmels - Zelt ! Vincentius Echmuck. Mel. Herr Christ, der einig Gottes Sohn. Mel. Alles ist an Gottes Segen 2c. 278. Herr Christ ! aus Gott gezeu get, Des Vaters einz'ger Sohn , Deß 280. Jauchzet ! Jeſus ist erschienen, Kraft und Herrschaft ſteiget Bis zu dem Durch sein Blut uns zu verſühnen, Und höchsten Thron : Du Morgenstern und er hat's vor Gott gebracht. Da wir Got Sonne ! Dein Glanz gibt größ're Wonne, tes Feinde waren, Ist uns Gnade wieder Als aller Sterne Schein. fahren, Die aus Sündern Kinder macht. 2. Du bist ein Mensch geboren Imleß2. Gott hat uns dem Sohn gegeben, tenTheil der Zeit, Für uns, die wir ver- Und den Sohn auch uns zum Leben; Un loren Im Fluch der Eitelkeit. Du hast | fer Glaube lebt hievon. Seine Liebe anzu den Tod bezwungen, Das Leben uns erspreisen, Konunt' uns Gott nichts Größers rungen, Den Himmel aufgethan. weisen, Als den Tod von seinem Sohn. 3. Gib, daß wir treu dich lieben, und 3. So ist nie ein Tod geschehen. Der kennen immer mehr, Uns recht im Glau der Welt zum Auferstehen , Gott zum ben üben zu deines Namens Ehr', Das Wohlgefallen dient. Fleuß, mein Herz, mit wir all' erfahren Dein süßes Offen mit Freudenthrånen ! Unter den verlornen Söhnen Bin auch ich mit Blut versöhnt. baren, und dürsten stets nach dir. 4. Du Schöpfer aller Werke , Du 4. Ist Gerechtigkeit erworben , Weil väterliche Kraft Regierst die Welt mit der Sohn für uns gestorben , Vielmehr Stärke In Gottes Eigenschaft. Komm, ist es nun gewiß, Daß Gott durch des unserHerz gewinne ! Zeuch von der Welt Sohnes Leben Uns Gerechtigkeit will ge die Sinne, Daß sie nicht irr'n von dir. ben, Weil uns Gott versöhnen ließ. 5. Tödt' unser altes Leben, Erwed 5. Brich, mein Herz , auf dieß Ver uns durch den Geist, Ein neues anzuhe- | fühnen ! Mein Gebein wird künftig grå ben, Das keusch und heilig heißt, Damit nen , Wenn ich gleich vermodert bin. wir schon auf Erden Dir gleichgebildet Fleug, mein Geist, aus deiner Hütten, werden und leben dir allein! Jesus, der den Tod erlitten, Lebet, und Ph. Fr. Siller. du lebst durch Ihn ! Eliſabetha Kreuzigertn. (Veränders 128 Zweites Buch. Mel. Jesu , meine Freude! Mel. Jesu , meine Freude. 281. Jesu, meine Liebe , Den mein 283. Jefus, ew'ge Sonne ! Quell der Elend triebe , Daß du für mich ſtarbst, Himmelswonne ! Meer voll Herrlichkeit! Und im Auferstehen Mich das Heilließ'st Friedefürst der Sünder ! Schatz der Got sehen, Das du mir erwarbst! Dank sey teskinder, Uns von Gott bereit ; Hoch dir! O daß nur mir Dieses stets im Herz und behr, Wie keiner mehr, Und doch tief zen bliebe: Jesus , meine Liebe. herabgelassen, Daß dich Kindlein faffen! 2. Jesu, du mein Friede, Macht mich 2. Bist du schöner droben , Wo dich Satan müde, Macht die Weltmich matt, Engel loben , Als des Vaters Bild? Oder Macht die Sünde bange, Wird die Zeit bist du schöner Als der Weltversöhner, zu lange, Und ich lebenssatt : Gibst doch Blutig, bleich und mild, Wie du stirbst du Mir immer Ruh', und mir Ursach Und ummich wirbst ? - Schönbist du in zu dem Liede: Jesus ist mein Friede. Himmelshöhen ; Schön in Todeswehen. 3. Jesus ist mein Leben, Uns, als ſei 3. Doch wo du, o Liebe, Mit dem voll nen Reben, Gibt der Weinstock Saft. sten Triebe Dich hervorgestellt ; Wo zn Wenn ich auch soll sterben , Gibt er mir tiefsten Ndthen Du dich niedertreten Lie zum Erben Neue Lebenskraft. Was ich Best für die Welt , Dort, o Lamm, Am bin, Bin ich durch ihn ; Dort will ich ihm Kreuzesstamm , Strahlst du unterm Dor Ehre geben: Jeſus ſey mein Leben. nenkranze Mir im reinsten Glanze. Ph. Fr. Hiller. 4. Wer noch Lüsten fröhnet, Wer den Mel. Durchbrecher aller Bande 2c. Geist noch höhnet, Dem gefällst du nicht. 282. Jesus Christus ist die Liebe, In Nur dem Tiefbetrübten , Nur dem ihm wohnet Gotteskraft. Erist's, der die Schwergeübten Glänzt dein Gnadens reinsten Triebe, Alle Kräfte gibt und licht. Hart am Tod Strahlt Morgenroth schafft. Wend', o Herz, mit allem Stre Von dir, o du Sündentilger, Auf den ben Dich zu seiner Liebe hin! Gott will armen Pilger. 1 Alles durch Ihu geben, Nichts gibt Gott 5. Wenn die Welt verronnen, Wenn und ohne Ihn. das Licht der Sonnen Nimmer trösten 2. Ohn' ihn kannst du Gott nicht faffen, kann : Dann bricht unter Thränen, Un Nicht empfangen Gottes Geist ; Denke, ter Flehn und Sehnen Ihm dein Leben daß du gottverlassen Ohne Christi Liebe an. Solch ein Herz Ehrt deinen Schmerz, seyst. Dieß bedenket mein Gemüthe, Die Ihm bist du mit deinen Gaben Süß und ses wiederholt es oft, Bis es von des Hei- hocherhaben. lands Güte Alles glaubet, Alles hofft. 6. Ueber alle Welten Soll dein Kreuz 3. Bis ich ihn im Herzen trage, Bis mir gelten, Höchste Liebe du ! Ja, wer mir Christus Alles ist ; Bis ich Alles dich gefunden, Sich mit dir verbunden, Christosage, Bis ihn ganz mein Herz ge Der hat wahre Ruh' , Wahres Licht, nießt; Bis er in mir spricht und schweiget, Ein andrer nicht. Ach wie sollt's ein Leben In mir denket, fühlt und fingt, und mir geben, Ohne dich , du Leben? Gott in Allem zeiger, Alles mir durchihn 7. Fließ', o Quell der Wonne, Leucht', gelingt. o Lebenssonne, Tiefin's Inn're mir! Laß 4. Bis ichganz sein Leben lebe, Mein mich nimmer schweifen, Dich , nur dich all seine Freuden ſind, Ich um ihn und in ergreifen , Daun gefall' ich dir. Dann, ihm schwebe Als ein gnadenfrohes Kind. ja, dann Ist's wohlgethan ! Dein find Alles , was ich suche , drücket Nur die meine Lebenszeiten, Mein dieEwigkeiten. Seele niederwärts . Nur, wenn es auf A. Knapp. Jesum blicket, Ruhet das bedrängteHerz. 5. Indirkann ich Alles finden, Jesu, Nach eigener Melodie. Gottes Ebenbild ! Komm, mit dir mich Immanue (Schönſier l, Herzog der Frommen! zuverbinden, Odu Quell, der ewig quillt! Laß ihn nie in mirersterben, Diesen heil: 284. Jesus, Immanuel, Herzog der gen Trieb zu dir ! Gott in Christo , sey Frommen! Komm und erscheine der Seele im Sterben , Sey im Leben Alles mir ! nur bald ! Du hast mein Herz dir zu eigen Lavater. genommen, Daß es für dich nur entbren II. VondemErlöfer, Jefus Chriſtus, und ſeiner Perſon. 129 netund wallt. Nichts soll aufErden Lies | Drum wir dich ehren, Dein Lob vermeh ber mir werden ; Du bist mein Leben, ren Mit hellem Schalle, Freuen uns Alle In dieser Stunde, Hallelujah ! mein Friede , mein Halt. 2. Jesu ! dein Nam' ist mir Honig im Wir jubiliren Und triumphiren , Lieben Munde, Hold, wie des Morgens erfris und loben Dein' Macht dort oben, Mit schender Thau ; Ift mir ein Balsam für Herz und Munde, Hallelujah ! Th. Lindenmann. jegliche Wunde, Ist mir ein Hort, dem ich einzig vertrau'. All meine Schmerzen Mel. Preis , Lob , Chr und Nuhm . Weichen vomHerzen, Wenn ich im Glaus ben, o Jesu, dich schau'. 286. Komm, beuge dich, mein Herz 3. Ob mich die Trübsal der Erde noch und Sinn, Vor Christi Throne tief dar drucker, Wie es den Christen hier pflegt nieder ! Zu seinen Füßen sinke hin, Und zu geschehu : Wenn meine Seele nach Jesu bring' ihm deines Dankes Lieder ; Erken nur blicket, Kann ich den Himmel durch | ne, wie du ſelbſt aus dir nichts bist, Wie Wolken dochsehn. Stürmisches Wittern Gott in dir und Allen Alles ist. Mag mich erschüttern : Fröhlich doch 2. Wo wår' in dir ein Funken Kraft, Wenn du sie nicht erlangt von oben ? Wer werd' ich's mit Jesu bestehn. 4. Will mich der Satan verwirren, hat dir Schuß und Ruh' geschafft Vor verschlingen, Hålt mein Gewiſſen die deiner Feinde List und Toben ? Wer hat Sünden mir vor, Wollen michHeere des der Wahrheit Glanz hervorgebracht ? Abgrunds umringen , Steigt mir der Wer unterdrückt desBösen finstreMacht? Tod in dem Herzen empor : Jesus bes 3. Wer hat dich aus der Noth befreit, kriegt sie, Jesus besiegt sie, Er der mit | Dein Leben der Gefahr entrissen ? Wer Blut mich versöhnt' und erkor. front dich mit Barmherzigkeit ? Wer läßt 5. Will auch die Welt mich verfolgen dich seine Rechte wissen ? Ist Er es nicht, und haffen, Thun mich die Stolzen und der unerschöpfte Quell, Der täglich noch Spötter in Bann , Bin ich von Freunden uns zufließt , ſtark und hell ? 4. Ja, deine Hand hat uns gefaßt, verkannt und verlassen, Nimmt mich dochJesus in Gnaden noch an, Stärket und über allVerdienst und Hoffen Hin mich Müden , Spricht: sey zufrieden ! weg gethan der Sünden Last, Daß nun Ichbin dein Freund, der erlösen dich kann ! der Himmel uns ist offen ; Du machst das 6. Fahre dahin, o du nichtiges Wesen ! Herz von Furcht und Zweifel leer , und Du, oHerr Jesu, bist mein, und ich dein ! sel'ger Friede waltet um uns her. Dich, nicht die Eitelkeit , hab' ich erle 5. Was zwischen uns sich drången sen, Du sollst im Mund und im Herzen will, Hat deine Kraft gar bald vernichtet; mir seyn. Herr, all mein Leben Sey dir Du hältst den Tempel rein und still, Den ergeben, Bis man mich legt in die Erde du dir selbst in uns errichtet , Daß ewig hinein. Joh. Angelus ? (Verändert.) | feststeht deine Herrlichkeit , Die dir in uns der Vater hat geweiht. Eigene Melodie. 6. Du überschüttest uns mit Lieb', 285. In dir istFreude In allem Leis und reinigst Herzen , Mund und Sin de, O du süßer Jesu Christ ! Durch dich nen, Daß wir aus deines Geistes Tricb wir haben Himmlische Gaben , Der du Dich immer lieber noch gewinnen ; Du wahrer Heiland bist; Hilfest von Schans drückst dem Geist der Reinheit Siegel auf, den, Rettest von Banden . Wer dir ver Daß unbefleckt wir enden unseru Lauf. 7. So nimm dafür zum Opfer hin Uns trauet, Hat wohl gebauet, Wird ewig bleiben, Hallelujah ! Zu deiner Güte selbst mit Allem, was wir haben, Nimm Steht unser Gemüthe ; An dir wir kles Leib und Seel', nimm Herz und Sinn ben In Tod und Leben. Nichts kann uns zum Eigenthum statt and'rer Gaben. Bereite selbst dir aus der Schwachen ſcheiden , Hallelujah ! 2. Wenn wir dich haben, Kann uns Mund Ein würdig Lob ; mach' deinen nicht schaden Teufel, Sünde, Welt und Namen kund! 8. Hiezu gib Einen Sinn und Muth, Tod. Du hast's in Hånden, KannſtAlles wenden, Wie nur heißen mag die Noth. Halt' uns in deinem Geist zusammen, 9 Knapp's geifil. Liederbuch. 130 Zweites Buch. Daß unser Herz mit heil'ger Gluth_Ent brenn' in deiner Liebe Flammen ; Zu dei uem Thron steigt unser Dank empor, Bis würd'ger er erschallt im hdhern Chor. Gottfried Arnold. und bekehre Die stolze und verwegne Rott', Die dir die Ehre raubet, Und frech mit Füßen tritt, Die deinem Wort nicht glaubet ; Theil ihnen Gnade mit, Dich glaubig zu erkennen ; Laß die, so dich er: kannt, In deiner Liebe brennen ; Dein Mel. Nun lob, mein Seel', den Herren 20. Ruhm füll' jedes Land ! 287. Kommt, Seelen ! und be Dr. J. I. Kambach. schauet Des ew'gen Sohnes Herrlich Mel. Ein Lammlein geht, und trägt sc. keit; Eh Gott die Welt gebauet, War erschon da von Ewigkeit : Gottselbst hat 288. Lob, Ehre, Preis und Dank ſey ihn gezeuget; Er ist des Vaters Bild, dir, O Jesu, unser Leben ! Preiswürdig Vor dem sichAlles beuget, Was Erd'und | bist du für und für, Wer kann dich gnug Himmelfüllt ; Er ist des Himmels Kro- erheben? Eb noch die Welt ward, warst ne, Des Vaters Freudenspiel, Der sich | du schon, Groß, herrlich und des Höchſten in diesem Sohne Am liebsten sehen will. Sohn, Ein Erbe seiner Ehre ; Dein ist 2. Der Vater hat sein Wesen Von das Reich, die Herrlichkeit, Dein Arm Ewigkeit ihm mitgetheilt, Und ihn dazu beherrschet weit und breit Der Creaturen erlesen, Daß er den Tod der Sünder heilt; Heere. In ihm hat sich ergossen Der Gottheit 2. Dein sind sie ; denn durch weſſen Glanz und Pracht, Durch ihn ist aus- Kraft Ward Himmel, Meer und Erde? geflossen Das Licht in unsre Nacht ; Er Wer hat das Leben uns verſchafft ? Wer selbst ist Licht und Sonne, Die keine Fle- | ſprach zum Engel : werde !? Du bist das cken kennt, und die mit Kraft und Woune Wort, durch welches Gort Der ganzen Die Finsternisse trennt. Welt zu seyn gebot ; Du bist's, der Alles 3. Es wohnt in seiner Mitte Des wah- tråget , Was sichtbar und unsichtbar ist, ren Gottes Nam' und Zier, Des Vaters Was Erd' und Himmel in ſich ſchließt, Art und Sitte Sieht man ganz vorgebil- Und was im Meer sich reget. det hier: Vor Grundlegung der Erden 3. Unddennoch bist du uns zu gut In War er in seinem Schooß ; Er sprach, so diese Welt gekommen, und hast selbst mußte werden.Das Weltall, ſchranken- | unser Fleiſch und Blut Freiwillig ange los ; - Der Creaturen Orden Schließt nommen. Als Opfer brachtest du dich diesen Sohn nicht ein, Sie sind durch ihn dar; Zu retten, was verloren war, Wardst geworden, Er mußt' ihr Schöpfer ſeyn. [ du ein Fluch aufErden. O Huld, die ſonſt 4. Er tråget alle Dinge Durch sein nichts Gleiches hat ! Du ſtarbst für unſre allmächtig, kräftigWort ; Was groß ist Miſſethat, Das Leben uns zu werden! 4. Du wardst es uns, und bist es noch und geringe, Geht nur durch seinen Wil len fort. Sein weiser Schluß regieret Die Jeht aufdes Himmels Throne, Nimmst ihin gegebne Welt ; Weil er das Ruder liebreich weg der Sünde Joch , Sammt führet, Geschieht , was ihm gefållt ; | ihrem schudden Lohne. Von ihrem Dienst Wird er die Stimm ' erheben , So wird uns zu befrein , Betrübter Herzen Kroft einstMeer und Gruft Die Todten wieder zu seyn, Ist deines Herzens Freude ; Du bist der müden Seelen Ruh, Und wer geben, Die er zum Leben ruft. 5. Ihm läßt Gott Ehr' erzeigen, Die dich liebt, den stärkest du, Daß nichts ihn keinem Fremden zugehört ; Vor ihmmuß von dir scheide. man sich beugen, So oft man seinen Na 5. Du hörst der Deinigen Gebet, Und men hört ; Der Himmel wirft ſich nieder endest ihre Plage ; Du bleibst, bis Zeit Vor seinen hohen Thron ; Der Seraphis und Welt vergeht , Bei uns noch alle nen Lieder Erheben diesen Sohn. Wer Tage. Heil uns ! wir sind dein Eigen nicht auf dieſer Erden Aufihn allein ver thum ; Herr , dir sey ewig Dank und traut , Der kann nicht ſelig werden, Der Ruhm Für alle deine Liebe ! Dir geb'ich hat auf Sand gebaut. mich zu eigen hin ; Gib mir, daß ich, so 6. Dir sey Lob, Preis und Ehre, Er lang ich bin, In deinem Dienst mich übe ! Ch. Fr. Hiller. habnerHeiland, großer Gott ! Beſchåme II. Vondem Erlöser, Jesus Christus, und seiner Person. 181 Mel, Herr, wie du willst , so 2c. Der die Schuld vergibt. Er hat die Welt 289. Man kann nichts ohne Jesum geliebt , Die Sklaven zu erlösen. thun, Wer auch willGutes üben; Die 4. Das ist gewiß, und theuerwerth: Sünde läßt das Herz nicht ruhn, Drum Mein Jesus ist gekommen , Die große tann es Gott nicht lieben. Herr Jesu, gib Last, die mich beschwert, Hat er aufſich mir deine Kraft , Daß ich nicht ohne genommen. Der gerechte Knecht Machet Frucht und Saft Wie Reben muß ver uns gerecht ; Für die Schuld der Welt dorren! Gab er das Lösegeld, Durch Blut uns zu 2. Man kann nicht ohne Jesum seyn, erlösen. Daß man ein Leben habe ; Das Leben ist 6. Daher ist für die ganze Welt Die in ihm allein, Und das ist Gottes Gabe. Zahlung auch vollkommen. Der in dem HerrJesu, daß mir nicht der Tod Einst Sieg erprobte Held Ist aus der Angst ges mitdem andernTode droht, Sey du mein nommen ; Und sein heilig Blut Wird ewig Leben! mein theures Gut ; Dieses macht mich 3. Man kann nichts ohne Jesum se hn, los ; Wie ist das Heil ſo groß, Dazu es Wer sonst ein Licht will wissen ; Man mich erlöset ! 6. Gott sey Dank, der also mi In weiß nicht, wo man hin soll gehn, Und tappt in Finsternisseu. Herr Jesu, sey nur Jesu Sieg gegeben ! Als ein Erlöster, du mein Licht, daß ich im Tod und Leben will ich dir, Mein Herr, zu Ehren leben. Finst're Lodesnacht ! Teufel ! deine nicht Im Finstern müsse bleiben ! 4. Man kann nicht ohne Jesum ge hn, Macht, Hölle ! dein Gericht Erschrecken Werwillzum Vater kommen ; Man wird mich nun nicht ; Ich bin von euch erldset. 7. Ich weiß, daß meia Erlöser lebt, von Gott nicht angesehn, Wird so nicht | angenommen. Sey du mein Weg, Herr Er lebt auch mir zum Leben. Ihm will Jesu Christ, Der du nun bei dem Vater ich, wenn er mich erhebt, Lob, Preis und bist , und uns auch zu ihm führest ! Ehre geben ; Denn aus aller Noth Wird 5. Ja, ohne Jeſum ist kein Heil, Auf mich durch den Tod , Und aus dieserZeit das wir könnten sterben ; hat nicht an Zu seiner Ewigkeit Der Sohn des Vaters ihm der Glaube Theil , So stürzt man führen. ins Verderben. Ich sterbe, Jesu, nur auf Wel. Mein Salomo , dein freundl. dich; Du hast die Kraft, du weckest mich, 291. Mein Herze wallt, so oft es Sein Daß ich dein Heil kann sehen. Vh. Fr. Siller. gedenket, Den Lieb' und Huld von seinem Throne drang, Daß sterbend er um meine Rel. Ein fefe Burg ist unser Gott. Seele rang. O Liebeskraft, die mich auf 290. Mein fefter Fels und starker Jesum lenket ! Wem es um Licht und Hort, Daraufich mich verlasse, Ist die Seligkeit zu thun, Der darf getrost in ses theuerwerthe Wort, Das ich im Glau Jesu Gnade ruhn. 2. Ichmag keinHeil, als nur in Jesu benfasse: Jesus, Gottes Sohn, Ist mein Schild und Lohn; Er hat mich erkauft, haben ; Ich mag kein Licht, das nicht aus Ich bin auf ihn getauft, Und er bleibt Jesu strahlt. Der Friede, den sein theures mein Erlöser. Blut bezahlt, Ist nirgends sonst; Er 2. Ich war zuvor des Todes Kuecht, muß damit begaben , Mein Jesus, der WeilmichderFluch gebunden. Die Sün am bittern Kreuze starb , Und mir da de hatte mich geschwächt , Ich war voll durch die Seligkeit erwarb. tieferWunden. Des Gesetzes Buch, Des 3. Wie hoch der Geist derJünger auch Gerichtes Fluch Und derHölle Noth Ver gestiegen : Ihr höchſtes Wiſſen blieb das dammten mich zum Tod; Wo war, der Kreuz des Herrn. So finden auch die mich erlöste ? Glaub'gen nah und fern In seinem Kreuz 3. Kein Bruder , welcher selbst ein das seligste Genügen. Ist sein Versöhnen Knecht, Kann mir Erlösung geben ; Und einzig unser Heil , So wird die höchſte das Gesetz, durch's Fleisch geschwächt, Weisheit uns zu Theil. 4. Wir sehen ja die Schaaren seiner Hilft mir auch nicht zum Leben. Gott, mein Herr, alleinKann mein Helfer seyn, Zeugen ; Wir kennen ihn, der uns ge= 9* 132 Zweites Buch. 7. Dich ernstlich suchen, heißt dichfin zogen hat. Er that, er litt, er büßt' an ; Dich ſchau'n und ſelig ſeyn ist Eins ; den unsrer Statt ; Wir müſſen uns vor sei nem Scepter beugen. Er ist so groß und Doch, deine Größe zu ergründen, Ber ist zugleich so gut : Wir opfern ihm mit mag der Engelherzen keins. O möchten alle dich nur wählen, Du Alles uns in Freuden Gut und Blut. Joh. Andr. Rothe. Allem seyn ! Ström' allen heilsbegier'gen Seelen Dein Gottesleben ewig ein ! I. C. Lavater. Mel. Wie groß ist des Allmächtigen Güte. 292. Nur Ein Erldſer , Chriſtus, Mel. Vom Himmel hoch 20. lebet, Den uns die ew'ge Liebe gibt. Ihn 293. O du, der mir den Odem gab, findet jeder, welcher strebet Nachihm, der Alle, Alle liebt. Er war, wird ewig seyn, Der mich auch führt an's off'ne Grab ! und rettet , Wo keine Macht erretten Herr, bis an's Ende meiner Bahn Bet' kann, Beseligt den , der zu ihm betet, ich dich stets als Heiland an. 2. Odu, den nie mein Auge sah, Bist Nimmt Alle, die da kommen , an. htbar mir immer nah, Und gibstmir unsic 2. Odu, des Vaters Eingeborner, Du ch wundervoll , Was mich mit dir tägli Erster, Letter, Jesus Christ ! Du Licht der Welt, du Heil Verlorner , Bist, was vereinen soll. 3. Was Alles thust du, Heiland, mir! der Wesen keines ist. Ja, schon die früh ich dir , Was deine ften Zeiten sangen Von deiner Gottes Für Alles, Alles dank' VomMorgen, nahm, und gab mir Huld Herrlichkeit ; Dir , aller Heiligen Ver: d kam. Aben der bis langen , Ward Andacht , eh' du kamst, 4. Nicht auszusprechen ist die Huld, geweiht ! -3u preisen, Gott, nicht die Geduld, 3. Dich sah , von Gottes Licht ums er, schonend trug ! leuchtet , Der größte Erdensohn, und Die mich, den Sünd mnth ich dir genug ? , dank Lang Wie, schwieg , Da aus des Jordans Fluth be 5. Dulehrtest, lenktest, schüßtest mich, feuchtet, Die Gottes - volle Menschheit stieg. Welch himmlisch süße Wahrheit Und offenbartest herrlich dich Ju mir; lehrte Dein Mund, in dem nur Wahrheit und deine Liebeshand War mit mir, wo war! Den Vater hörte, wer dich hörte ! ich ging und stand. 6. Jesus Christus , meine Luft! Dein Nam' ist Rath und Wunderbar. n ' ewig hier in meiner Brust ! Die Woh 4. O du, dem tausend Kranke riefen : e ,,Sohn Davids , ach , erbarme dich !" ganz Seele hångt an dir ; Vermehre nur Versunkne riß dein Arm aus Tiefen ! Du den Glauben mir! winktest, und das Elend wich. Du dien7. Osey mein Leben , Kraft und test, halfest und befreitest, Gabst Gnade, Licht ! Verlaß mich, treuer Heiland, wo dein Fuß hintrat ; Je mehr du nicht ! Und wenn auchAlles mich verläßt, schwiegst, je mehr erfreutest Du den, der So halte dich mein Glaube fest. 8. Du, der mir Fried' und Rube giebt, unablässig bat. Du, der mich unaussprechlich liebt ! Du, Inbegriff von allem Schönen ! 4. O Summe allerLieblichkeit ! Du höchstes der für mich einst litt und starb , Mir Ziel von allem Sehnen, Unendliche Voll Leben durch den Tod erwarb ! 9. Wenn Alles mir verschwunden ist, kommenheit ! Dir selbst nur gleich in allen Zeiten , Ganz Allmacht, Liebe nur und So bleib' mir du, Herr Jesu Christ! Er: Licht, Durch alle künftigen Ewigkeiten freue meinen bangen Geist, Wenn er der Der Einzige, von dem man spricht ! Hütte sich entreißt! 10. Du innig naher Jesus , du ! Des 6. Verklärt nach unnennbaren Leiden, wachen Kraft , des Müden Ruh' ! Bist du nun deinem Vater gleich ; Du Sch s Todten Leben ! du allein Sollst ewig De bist der Brunnquell aller Freuden In Lavater. ne Wonne seyn ! mei Gottes unbegränztem Reich ; Wie hab ich oft in stillen Stunden , Wenn ich in Andacht vordirlag, Dich unaussprechlich . nah gefunden , und nach den Nächten hellen Tag ! 瞎 II. Von dem Erlöser, Jesus Christus, und seiner Person. 133 (Jeſus auf Tabor.) Mel. Wachet auf, ruft uns die Stimme rc. DE ist 3 14 REF 1 mir die Betrachtung Deiner Liebe ein. Sie muß, wenn ich, zage, Ueber Sünden klage, MeineZuflucht seyn. Sehnsuchts voll und stündlich soll Meine Seel' auf dich nur hoffen. Ja , dein Thron steht offen. 5. Was wir wünschen mögen, Allen 294. Herr Jesu, unsre Wonne ! Dein Antlig leuchtet wie die Sonne, Dein Kleid ist weiß wie Himmelslicht. Du bist selbst der Glanz der Ehren: Der Wahrheit Stimme läßt sich hören Aus deines Vaters Mund , und spricht Mit wahren Segen Gibst du willig her. Heil füßem Liebeston : Dieß ist mein lieber wird aller Schade ; Gnade strdmt auf Sohn, Dem ich hold bin ! Den höret an ! Gnade Aus dem vollen Meer. Nichts Denn er nur kann Euch führen auf der entbehrt, Wer dich verehrt. Herr, du Lebensbahn ! kannst mit Wonne trånken Ueber Men 2. Herr, du wollest mir vergönnen schendenken. 6. Dir wird, als dem Sohue, Alles Nur einen Blick, dich zu erkennen In deiner Klarheit hellem Bliz ! Wer kann aufdemThrone Zu bewirken leicht. Was ganz dein Wesen schauen ? Doch mich möch ist , das mich fälle ? Sünde, Tod und ten wir wohl Hütten bauen, Und bei dir Hölle , Selbst der Satan weicht! Du haben unsern Sig. Herr Jesu, nur bei erfüllst Mein Herz, und stillst Mein Ver dir Ift Wonne, Heil und Zier! Halles langen ; hast in Hånden , Alles gut zu lujah ! O nimm uns ein ! Hier ist gut wenden. ſeyn ! Da lebt man frei von aller Pein. 7. Ruhe für die Müden, Süßen See 3. Herr, wann du einst kehrest wieder, lenfrieden, und Gerechtigkeit ; Heiligung So laß auch unsre todten Glieder In und Stärke , Kraft zum guten Werke, deinem Lichte seyn verklärt. Wed' uns Sieg imschwersten Streit, Treue,Muth, gnådig aus der Erden, Daß wir dirgleich und jedes Gut, Sanften Tod, und himm gestaltet werden, Unsterblich, heilig, lisch Leben : Alles willst du geben ! unversehrt. Dann wird's noch hell'rer 8. Welche Långe, Breite, Höhe, Tie Schein, Als dort aufTabor seyn ! ho fe, Weite Dessen, was du bist ! Ganz fianna! Lobgetön , Wenn wir dich kann's niemand sehen , Ganz kein Herz verstehen , Was bereitet ist. Nach der ſehn Auf deines Zions ew'gen Höh'n ! Zeit In Ewigkeit Wird man ſelig zu dir Mel. Jesu, meine Freude. dringen, Hallelujah singen ! 295. Rube meines Geistes ! Herr, 9. Freuden wird man schmecken, Deis mein stärkstes, meiſtes Wünschen bist nur uen Glanz entdecken, Frei von Schmerz du. Laß mich sonst nichts täuschen ! Mit und Noth. Erldser! treibe Mich nur, ten in Geräuschen Eil' ich Jeſu zu. Him- | daß ich bleibe Treu bis in den Tod ! Dann melwårts Mit Aug' und Herz Unver- wirst du In bessrerRuh', Nach ſo man wandt auf dich zu blicken, Seßt uns in chem Kampf und Leide Ewig meine Freus Entzücken. de. Joh. Gottfr. Schöner. 2. Schon vom füßen Namen Wird in Mel. Eins ist noth, ach Herr ic. deinem Samen Wonn' und Freude wach. Heiland heißt du? eile ! Tröfte, hilf und 296. Rühmt euch nicht, ihr stolzen heile! Stärke, was nochschwach ! Strd- Geister, Daß aus euch die Weisheit me Lieb' In mich, und gieb, Daß ich's quillt ! Einer ist der große Meister, Der Ruhm und Freude nenne, Wenn ich dich die Welt mit Licht erfüllt. Was wollen erkenne ! die sterblichen Menschen entdecken? Wie 3. Niemand kann mich retten, Noch weit wird sich ihre Erkenntniß erstrecken ? bei Gott vertreten, Niemand gilt, als du; Von gestern erwachsen , verstehen sie Denn du trugst die Strafe Für verlorne nichts ; Fleisch sind sie, und mangeln des Schafe, Gingst dem Himmel zu . Nie himmlischen Lichts. • mand starb und niemand warb So mit 2. Fordern können sie und schrecken, ――― Ernst um Sünderherzen, Als du, Mann Ihr Geseß ist streng und scharf, --- Aber der Schmerzen ! keinen Rath entdecken, Wenn man Raths 4. Dank und heil'ge Achtung Flößt und Heils bedarf. Sie zürnen und bans 184 1 Zweites Buch. nen, sieschelten und dråuen ; Wird aber | der Gefahr der Verführung entgehn, Und durch Donnern ein Süuder gedeihen ? Er einſt als Bekenner des Heilands beſtehn ! Job, d. Lehmus. hört sie, und zaget, und findet nicht Ruh, und fährt in Verzweiflung der Ewigkeit Eigene Melodie. zu. 3. Andre fahren über Sünden Sanft 297. Sag an, o Mensch ! wer ist und schmeichlerisch dahin, Wollen Wun- wohl werth zu schäßen, Daß man ihn denschnell verbinden, Suchen Welt-Ehr liebe ganz allein? Daß Aug' und Herz und Gewinn. Wird aber das Opfer, das sich stets an ihm ergößen, Und immer in hin sie verweisen, zulänglich vor Gottes ihm fröhlich seyn ? Der ist es, den man Gerechtigkeit heißen ? Reicht eigene Tu Christus heißt, Und den der Vater selbst gend vor Gottes Gericht, So, wie sich's uns preist, Daß über Alles hier aufEr den, Er würdig sey geliebt zu werden. der opfernde Sünder verspricht? 4. Einer ist der große Meister, Aus 2. Ach ja, der ist's! ihm müssen alle dem ew'ge Weisheit quillt. Schämet weichen Im Rang der Liebe , Vater, euch, ihr stolzen Geister , Wenn er auf Sohn , Auch Bruder, Mutter, Tochter tritt, und euch schilt ! Er zeugt, was er und deßgleichen, Deß Liebe sonsthat gro droben beim Vater gehöret , Der heißen Lohn . Selbst unser Leben ist zu lige Geist hat ihn Alles gelehret ; Er ken schlecht, Wenn man es nur bedenket recht, net der Gottheit verborgenste Bahn, Er Daß wir es wollten haben lieber; Des fiehet hinein in den ewigen Plan. Vaters Sohn geht doch darüber! 3. Ist er nicht Gottes Ebenbild und 5. Jesus sollmir Meister heißen , Ihm ? Der Glanz der ew'gen Herr Spiegel zu Füßen hin gefeht, Will ich seineLehre Der bei ihm war, bevor die Berg lichkeit, preifen. Die mich himmlisch süß ergößt. Er sagt mir, wie Kinder des Todes gene undHügel Gefchaffen waren in der Zeit? sen; So treu ist kein Priester, kein Seher Ach ja, er ist das ew'ge Licht, Dasſelbſt gewesen; e beut mir beim Vater sein des Vaters Angesicht Mit höchster Lust Mittler-Amt an, und zeigt, wie für mich und Freud' erblicket, Und das der Schd pfung Rand erquicket! er Genüge gethan. › 4. Er ist ein Meer vollsüßer Herrlich): losge Schu Von den zähle lden 6. t, keiten, Ein Quell, der unversiegbar fließt , Und von seinem Geist gestärkt, Hat er Niem and vermag die Fülle auszudeuten, mich zum Freund erwählet, Der auf seis Die feine Gotth eit in sichschließt. Schau, nen Fußpfad merkt. Ich sehe in Jesu die wie der Engel hohe Scha ar Und was von Wahrheit vollkommen ; Von ihm in die Anfang droben war, Die Ewigkeit nach Heiligungs - Schule genommen, Erlern ' ihm nur zåhler , Und ihn zum Freuden ich das Schöne , das Chriſten gebührt, quell erwählet ! Und was in dem Laufe zum Himmel mich 5. Er istes, der uns hat zuerst geliebet, ziert. Da du und ich nur Zorn verdient. Fragst 7. DeinenWorten zugekehret, Hang du : worin er das au dir geüber ? So wiss: ich, Jesu ! nur an dir. Eigner Rath under hat uns Gott versühnt ! Gott, der Wih berhöret, Nur dein Wort gefalle von uns so hoch entehrt, Da wir uns von mir! Ich fliehe die Treiber, die Jesum ihm abgekehrt, Der uns darum verlafſſen verlieren, Die Schmeichler, die trösten können und ewig in den Flammen bren und Seelen verführen , Die Gleißner, nen! die immer auf Eignem bestehn , Die Abgrund, der sich hier dem Aug' 6. Gnade nicht ehren , und Christum nicht entdecket ! O Tiefe der Barmherzigkeit, Durch deren Trieb er hat das Werk volls fehu. 8. Gib der Kirche solche Lehrer, De- strecket, Dadurch gewehrt ist unserm Leid! nen nichts als Christus werth ! Jesus Er ward ein Mensch, o Menschenkind ! sen durch sie dem Hörer Heilig und im Uns Sündern gleich, doch ohne Sund '; Geist verklärt. Dich kenne und liebe das Er stieg auf aller Marter höchste Zinnen, Kind und der Alte ; Das Licht, und den Um für sein Himmelreich dich zu gewins Trost, den wir haben, erhalte , Bis wir | nen !' II. Bon dem Erlöfer, Jeſus Chriſtus, und feiner Perſon. 135 7. Erwill dich wiederbringen, will den | kannst du , O meine Ruh , Durch dein Segen Dir bringen durch des Kreuzes tröstlich Licht und Leben Kraft und Sieg Stamm, Låßt allen deinen Jammer auf uns geben. 3. Dhu' dich, Jesu, leben, Heißt im ſich legen, Und wird für deine Schuld ein Opferlamm. Nicht Gold noch Silber Finstern schweben , Wo kein Leben ist. legt er dar, Weil dieses allzuniedrig war; Alle Pein und Mühen Müssen von uns Nein, dich und mich zu ldsen von dem Flu fliehen, Wṛ du ſelber bist. Owie weicht che , Hångt er am Kreuz , liegt er im So schnell und leicht Alles , was uns Grabestuche. machte Wunden , Wenn wir dich gefun 8. So wird er unser Hirt und Arzt, den ! 4. Jesu, Licht der Seelen, Diesichdir und Leben, Das Heil und die Gerechtig keit, Der große Freund, der sich hat hins befehlen, Sey auch mir einLicht ! Wenn gegeben, Zu unsrem Schmuck und Ehren mich in den Nöthen Angst und Kreuz will kleid: Er ist uns Alles, was uns noth, tödten, Und wenn Trost gebricht, Dann Ist unser Freund in Noth und Tod ; Ist tritt du, Mein Heil, herzu, Und richt' er nicht werth, daß wir ihn lieben ? Ja,/ auf in Gnaden wieder, Was da sank dar nieder. dieß ist Noth ! dieß sollst du üben ! 5. Wenn, nach Menschenweise, Ich 9. Mit höchstem Recht wird Gottes Himmelschätzen Als einen Fluch, der ihn die letzte Reise zu dir werde thun, Und nicht liebt: Der Blig des Richterstuhls im Schooß der Erden , Meine Glieder wird den verlegen, Der hier nicht Jesu werden Sanft und stille ruhu : Sey dein sichergiebt. Wohl aber Allen, deren Sinu Licht Aufmichgericht't ; Dann werd' ich Sich neigt zur Liebe Christi hin ! Denn im Tod und Sterben Nimmermehr vers er wird ihrer ewig schonen , Und ihrer derben. Liebe liebend lohnen. 6. Dir ich mich ergebe, Mein Licht ! 10. Hilf, Jesu, hilf, daß ich mit reis weil ich lebe, Dir auch in dem Tod ; Sey nem Herzen Dich über Alles lieben mag ! mit mir in Freude , Auch nicht fern im Die Welt, die Selbstsucht macht mir laus Leide, Nah in aller Noth, So werd' ich, ter Schmerzen, Dein Lieben ist ein ew's Mein Licht, durch dich , Deine schönen ger Tag! Laß mich empfinden mehr Himmelsgaben Ganz und ewig haben. Joh. Lassenius. und mehr, Wie du mich liebſt ſo hoch und hehr, Damit aus solchen reinen Flame Mel. Höchster Formirer der löblichsten Dinge. men Mir Funken reiner Liebe stammen ! 11. Einst hörte man dich dreimal ernst 299. Vater der Ewigkeit, Erbsohu lichfragen , Ob deinem Petrus lieb du der Liebe ! Schöpfer, um ſelbſt ein Ge ſeyst? Hilf, daß wie er, ich könn' in Liebe | schöpfe zu seyn ! Sind es doch ganz un sagen: Ich liebe dich im heil'gen Geift ! erforschliche Triebe, Die dich den Suns Herr! du siehest alles hell, Du bist dern zum Eigenthum weihn ! Siezu vers der Wahrheit ew'ger Quell ! Du weißt, söhnen, Und sie zu krönen , Stellst du daß dich und deine Gabe Ich ewig lieb bei Menschen als Bruder dich ein. gewonnen habe !" 2. Ist es nicht süß, bei dem Vater zu wohnen , Daß du herab zu den Sterb Mel. Jesu, meine Freude :c. lichen eilst? Sind ſie nicht herrlich, die 298. Sey mir hoch willkommen, Je himmlischen Thronen, Daß du nicht un su, Licht der Frommen, Helles Licht der gestört oben verweilst ? Doch es sind Trie Welt ! Der wird sicher wandeln , Und be Göttlicher Liebe, Die dich uns ſchen mit Weisheit handeln, Der sich zu dir ken ! drum kommst du, und heilst. 3. Wunder ! das Wort ist nun Abra hält. Wo ichgeh', Lieg' oder steh', Wirst du mich, mein Licht, wohl führen, Und hams Sprosse, Von der Vergånglichkeir im Geist regieren. menschlich umschränkt ; Wunder ! der 2. Jesu, Licht der Herzen ! Wenn die | Herr ist der Armuth Genosse, Der den truben Schmerzen Quålen unsern Geist ; Gefallnen Unsterblichkeit schenkt. Un WennsichHoll' und Sünde, Daß sie uns eingeladen Wehrt er dem Schaden, Der umwinde, Furchtbar uns erweist; Dann die Verrathnen zum Abgrund versenkt. 136 Zweites Buch. 2. In der größten Noth auf Erden, 4. Kaum in die Linnen des Elends ge= wunden, Sah ihn sein Bethlehem freunde Unter starkem Angstgeschrei , Mußt' er lich und hold, Wie ihm in heiligen, nåcht- | unser Mittler werden, Und gab uns vom lichen Stunden Forschende Weise die Ga- Fluche frei. Erdrang durch den Vorhang, ben gezollt. Jeſu ſich nahen , Jesum er tilgte die Sünden ; Nun ist an mir empfahen, Ist's, was der Stern ob der keine Verdammung zu finden. In deine Hand gab er den scheidenden Geist ; Das Hütte gewollt. 5. Heil seydir, daß du die Jahre durch ist es, was mich nun dem Tode entreißt. laufen, Die dich in Demuth und Sanft 3. Als er ganz dein Werk erfüllet, muth geübt! Herzen der Sünder für dich Stellt er dir sich fiegreich dar; So hat zu erkaufen, Hast du geduldet, geheilt er den Zorn gestillet , Der uns Sündern und geliebt. Deren, die fragten, Deren, schrecklich war. Nun hast du auch mir die klagten, Hast du nicht Einen ver dich zum Vater gegeben , Nun schenkest scheucht und betrübt. du mir auch das göttliche Leben ; Du he 6. Wunder erzeigen und Gnaden ver best, du trågest, du reiß'st mich aus Noth, breiten , Machte dich müde, doch ohne und bleibest mein Vater im Leben und Verdrieß. Heil aufVerbannte und Zölls Tod. 4. Dir ergeb' ich alle Sachen, Vater ! ner zu leiten, Dauchte dir unter Verläst': rungen füß, Bis die Verschwörung Und denn es ist dein Werk , Bdse Dinge gut die Empörung Dich als ein Schlachtschaf zu machen, Und ich bin dein Augenmerk. zur Marter verstieß. Und kann ich dein Lieben oft schwächlich 7. Noch, da dich Schauer des Todes nur fassen , So darf ich mich sicher auf Er hilft meiner umhüllte, Schlug dir vor Liebe die seuf Jesum verlassen ; zende Brust. Liebe war's, die dich am Schwachheit , er reicht mir die Hand, Abend erfüllte, Da du dich, deiner Vers Er macht mir den Liebesrath heller be klärung bewußt, Dienend bemühtest, | kannt. Aufgeschürzt knietest, Sündern zu Fu 5. Meinen Bitten legt sein Flehen, Ben. O seltene Luft! Sein Fürsprechen, sein Geschrei, Wenn 8. Liebe ! du dientest, du ſchmachte ich keinen Trost kann sehen , Gnådig die test, warbest , Als dich am Delberg die Gewißheit bei : Daß du mich, o Vater! Hölle geschreckt. Liebe ! du liebtest, du in Allem erhdrest , und endlich das littest und starbest, Nackt, und mit Dor Trauren in Freude verkehrest; Drum nen und Schande bedeckt , Da du, ver fag' ich dir Alles mit Zuversicht vor, Du lassen, Noch im Erblassen Offene Arm hörest mich willig, und neigest dein Ohr. 6. Geist des Vaters und des Sohnes, uns entgegengestreckt. 9. Laß es mich, Heiligster, nimmer Ueberschatte mich mit Kraft ! Bring' vergessen, Was du, schon sterbend, für mich zum Besitz des Thrones, Den mir Liebe geübt! Laß es in Andacht mich Jesu Tod verschafft ! Gib, daß ich dein stündlich ermessen, Daß du für mich dich Weh'n, deine göttliche Stärke Im inner zu Tode betrübt ; Laß mich dich lieben, sten Grunde stets heiligend merke , Bis Dir, Herr, verschrieben , Der du mich, einst mich), o Höchſter, am Ende der Zeit eh' ich dich kannte, geliebt ! Die Krone des ewigen Lebens erfreut! Joh. Adam Lehmus. Mel. Mein Heiland nimmt die 2c. 301. Wen dürftet, ruft Immanuel, Der treue Hirt und Freund der Sünder, 300. Bater ! wir sind dir versöhnet, Der komme zu dem Gnadenquell ! Er Weil dein Sohn, dasGotteslamm, Ward rufet die verlornen Kinder , Die ihrer mit Pein und Schmach gekrönet Am Sünden Gråu'l erblickt , Die ihre Laft verfluchten Kreuzesstamm . So hat er zur Erde drückt, Die ernstlich ſeine Guade die Strafen der Sünde gebüßer , Daß ſuchen, und alle Sündenluft verfluchen. ewiger Friede vom Gnadenthron fließet. Zu ſolchen ſpricht Immanuel : Kommt, Sein Opfer, o Vater, ist gültig vor dir, tretet her zum Gnadenquell ! Und wirket unsterbliche Freuden in mir. 2. Er ruft aus seinem Heiligthum, Mcl. Eins is noth, ach Herr, dieß Eine. II. Von dem Erlöfer, Jeſus Chriſtus, und ſeiner Perfon. 137 Erwill, daß jedermann es höre; Er ruft | Kampfe siegen ; Er theilt dir all' den dich, Sünder, ſich dich um ! Eil', daß Segen mit, Den Jesus sterbend dir ers dein Herz zu ihm sich kehre ! Du bist, oftritt. 8. Wenn du wirst von der Erde gehn, Seele, hier gemeint ! Dich ruft so stark der Seelenfreund, Er will, du sollst den Erfährst du's noch im ew'gen Leben, Und Weg der Sünden Verlaſſen, und zu ihm wirst's mit hellen Augen sehn , Welch dich finden: Drum rufet er mit starker Wasser Christus dir gegeben : Dann Stimm '; - O Seele, diesen Ruf ver währt der edle Segen fort , Es bringt nimm ! dich in den Friedensport Und hin zur 3. Er thut dir seine Liebe kund , Er ew'gen Freudenquelle, Befreiet dich von will die matten Geister trånken. Seht, Tod und Hölle, Und in den hellen Him dieß geschieht im neuen Bund ! Was melshöh'n Wird über dir dein Heiland willst du lange dich bedenken ? Steh kei- | ſtehn ! nen Augenblick mehr still, Komm eilend zu derGnadenfüll', Die dir der treue Hirt Mel. Seelenbräutigam. gewähret, Der dich in deiner Dürre nåh ret! Komm, thue aufden kranken Mund; 302. Wer ist wohl, wie du , Jesu, Er thut dir seine Liebe kund! füße Ruh ? Unter tausend außerkoren, 4. Er bietet dir umſonſt es an. Und Leben derer, die verloren, Und ihr Licht will von dir nicht Erdengaben. Was dir dazu, Jesu, füße Ruh ! 2. Leben ! das den Tod , Mich aus kein Mensch gewähren kann , Sollst du umsonst von Jesu haben. Das ist ein aller Noth Zu erlösen, hat geschmecket, theures werthes Wort : Umsonst ! geh, Meine Schulden zugedecket , Und mich Seele, freudig fort, Halt' dich nicht auf aus der Neth Har geführt zu Gott : 3. Glanz der Herrlichkeit! Du bist bei andern Dingen , Die dich zur Ruh nicht mögen bringen ! Geh, nimm um vor der Zeit Zum Erldser uns geſchenket, sonst mit Danken an, Was dir nur Jesus Und in unser Fleisch gesenker Nach er füllter Zeit, Glanz der Herrlichkeit ! geben kann ! 5. Die Gaben , die er gibt , ſind's 4. Großer Siegesheld ! Tod , Sund', werth, Daß alle Seelen eifrig kommen ; Höll' und Welt Hast du herrlich_über Sie werden nicht vom Rost verzehrt, wunden , und ein ew'ges Heil erfunden. Noch von den Dieben fortgenommen. Für die Sünderwelt Durch dein Blut, o Nicht Silber, Diamant und Gold, Wie's Held! durch der Sünder Hånde rollt, Gnigt, 5. Höchste Majeftår ! Priester und armer Seelen Durst zu stillen ; Was Prophet ! Deinen Scepter will ich küs Bess'res muß die Seele füllen ! Drum sen, Sigen will ich dir zu Füßen , Wie hat der Heiland uns bescheert, Was Maria thắt, Höchste Majestät ! 6. Laß mich deinen Ruhm, Als dein mehr, als alle Himmel, werth. 6. Hier ist ein überfließend Horn, Eigenthum, Durch des Geistes Licht er Das Heil und Leben von sich gießet ! Hier kennen , Stets in deiner Liebe brennen, quillt der wahre Lebensborn , Daraus | Als dein Eigenthum, O mein höchster dieFreudenfülle fließet! Er wäschet dich Ruhm ! von Sünden ab, Er nåhrt die Seele bis 7. Zeuch mich ganz zu dir, Daß dein zum Grab, Er gibt dir Leben, Licht und Lieben mir Ganz durchströme Herz und Gnade, Und führt zum Himmel dich ge Sinne , Und mein Elend ganz zerrinne, rade; Ja, der lebendige Gnadenborn Süßes Heil, in dir ! Wohne du in mir! 8. Deiner Sanftmuth Schild, Deis Bertilget Sünde, Tod und Zorn! 7. Er theilt dir allen Segen mit, Den ner Demuth Bild Mir anlege, in mich dir der Heiland hat erworben , Als er pråge , Daß kein Zorn noch Stolz fich nachmanchem ſauren Schritt Zuleht am rege ; Denn vor Gott nichts gilt , Als Kreuz für dich gestorben. Hier find'st du dein eigen Bild. den verheißnen Geist , Der stårket dich, 9. Neiget sich mein Sinn Zu dem Ei daß du gedeihst, Der gibt dir Lust und teln hin : Laß mich, Herr, von dir nicht Kraft zum Kriegen, Hilft dir in jedem wanken; Halte mich in deinen Schran 188 Zweites Buch. ken. Sen du mein Gewinn ; Gib mir | ist dein Blut so köstlich, Mein Fels des deinen Sinn . Heils, mein Lebenshort ! 10. Wecke mich recht auf, Daß ich 3. Wie reich find deine Gaben ! Wie meinen Lauf Unverrückt mit dir fortsetze, hoch bist du erhaben Auf deinem Königs Daß mich nicht in seinem Neze Satan thron ! Es singen, jauchzen, dienen Dir alle Seraphinen, Du wahrer Gott und halte auf. Fördre meinen Lauf. 11. Deines Geistes Trieb In die See Menschensohn. 4. Wie süß ist deine Lehre ! Wie groß le gieb, Daß ich wachen mög' und beten, Freudig vor dein Autlig treten. Unge ist deine Ehre! Wie herrschest du allein! Wer wollte nicht, o Kdnig, In Ehrfurcht färbte Lieb' In die Seele gicb. 12. Wenn der Wellen Macht In der unterthänig, Und gern in deiner Gnade trüben Nacht Will des Herzens Schiff- | seyn ? 5. Erweitert Thor' und Thuren ! Laßt lein decken, Woll'st du deine Hand aus strecken. Habe auf mich) Acht, Hüter, in Ehrenpforten zieren , Empfangt ihn in der Nacht ! derWelt; Geht jauchzend ihm entgegen, 13. Einen Heldenmuth, Der da Gut Dieweil zu eurem Segen Der Ehren und Blut Gern um deinetwillen lasse, könig Einzug hålt ! 6. Wer ist's, wer läßt sich hören Als Und des Fleisches Lüste hasse, Gib mir, höchstes Gut, Durch dein theures Blut. König aller Ehren ? — Der Herr der 14. Soll's zum Sterben gehn, Woll'st Herrlichkeit ! Der ist es , der kommt du bei mir stehn, Mich durch's Todes prächtig, Der Herr, der stark und måch thal begleiten, und zur Herrlichkeit be tig. Der Herr, der Sieger ist im Streit. reiten, Daß ich mich mag sehn Dir zur 7. Erhöhet Thor' und Thüren, Deu Rechten stehn. J. A. Freylingshausen, König einzuführen ! Wer ist's, der Ein zug hålt ? Der König aller Ehren ! Der Mel. Nun ruhen alle Wälder. Herr von Gottes Heeren , Der Ehrens Ba 303. Wie lieblich klingt's den Oh könig aller Welt! 8. Preis dir von allen Frommen ! Du ren, Daß du bist Mensch geboren, Und mein Erlöser bist ! Wie lieblich, wie er kommst, sey uus willkommen, Im Naz quickend, Wie selig, wie entzückend Ift men unsers Herrn. Der Herr ist Gott, der Eine, Der uns erleucht't alleine Als doch dein Name, Jeſus Chriſt ! 2. Wie groß ist deine Stärke , Wie unser Licht und Morgenstern ! Ph. Fr. Hiller. herrlich deine Werke, Wie heilig ist dein Wort! Wie ist dein Tod so tröstlich, Wie III. Von der Empfängniß Chrifti. Mel. Liebster Jesu, wir sind hier ic. schwinden. Bin ich nur bei dir in Gua 304. Kommst du , großer Gottes den, Was kann alle Welt mir schaden? 4. Jesus soll dein Name seyu , Dies sohn. Von dem Himmel nun auf Erden, Und verlåsfest deinen Throu, Daß du uns ses heißt ein Seligmacher; Nun sofürcht serHeil willst werden ? Wie soll man dich ich keine Pein, Keinen Feind und Wider guugsam preisen, Dir gebührend Dank sacher. LauterHeil liegt in dem Namen, erweisen? Lauter Ja und lauter Amen. 5. Dir, des Allerhöchsten Sohn, Will 2. Nazareth, die kleine Stadt, Muß dir zur Empfängniß dienen; Was die Gott Davids Stuhl bereiten ; Deines Welt verachtet hat, Hat dir ehrenwerth Königreiches Thron Dauert in die Ewig geschienen. Was die Jungfrau benes keiten. Du sollst Jakobs Haus regieren, deite: Glaub und Demuth, gib mir und des Friedens Scepter führen. heute ! 6. Wirsind dir auch unterthan, Kom 3. Ihr erschrocknes Herze muß Lau men her, den Sohn zu küssen. Sich uns ter Gnade vor dir finden ; O so laß auf stets in Gnaden an, Laß uns deine Huld deinen Gruß , ´Alle Furcht bei mir vers genießen. Herrsch' in uns mit lauter Se IV. Am Feste Johannis des Täufers. 139 gen ; So darf sich kein Feind mehr | Deß Königreich kein End' wird ſeyn ; Da regen. zu wird er empfangen. 7. Owie herrlich tröst ich mich, Daß 4. Jesu, laß dein Reich in mir Recht mein Fleisch du angenommen ! Meine fest gepflanzet werden , Daß du in mir Seele freuet sich, Spricht : Jesu, sey und ich in dir So leben mög' aufErden, willkommen! Kommst du bei mir einzus Daß dieses Reich in Heiligkeit , Jm kehren? Laß auch mich dein Reich ver Glauben und Gerechtigkeit, Mdg' uns Venj. Schmolke. verstöret bleiben. mehren ! 5. Es ist ja doch in uns dein Reich, Mel. Jesu meines Herzens. Ob's auch die Welt nicht wisse, Und wird 305. Meine Seel' erhebet dich, Gott, dießReich gehasset gleich Vom Reich der mein Heiland! Und mein Geiſt, der freuet Finsternisse , So wird es dennoch feste fich, Gott , mein Heiland ! Denn du stehn , Und nicht im Herzen untergehn, liebst und tröstest mich, Gott, mein Hei Wenn gleich die Feinde toben. 6. Bald wird es werden offenbar, land, Herr und Gott, mein Heiland ! 2. Großes ist an mir geſchehn, Mein Wenn Jesus wird einbrechen , Und ſich Erbarmer ! Denn du hast mich augeſehn, als Richter stellen dar, An Allen ſich zu Mein Erbarmer! Ewig soll mein Heil råchen, Die hier sein Reich gefochten an, bestehn , Mein Erbarmer ! Jesu, mein Und mit Verfolgung , Fluch und Bann Erbarmer ! Verfolgt die Reichsgenossen. 7. HerrJesu, mache mich bereit, und 3. Dämpfe nur den hohen Sinn, Freund der Seelen ! Hilf mir, daß ich hilf mir überwinden, Daß ich dein Gna niedrig bin, Freund der Seelen ! Nimm denreich ausbreit', und dich einst möge mein Herz auch ganz dahin, Freund der finden , Ja , dich und jene Herrlichkeit, Die man ererbet nachdem Streit, Wenn Seelen, Jesu, Freund der Seelen ! 4. Denke der Barmherzigkeit, Mein man dir hier gedienet. Erbarmer! Sen mir stets mit Trost be Met. Nun bitten wir den ic. reit, Freund der Seelen ! Lob sey dir zu aller Zeit, Gott, mein Heiland ! Herr 307. O heil'ger Geiſt, wir ſind tief und Gott, mein Heiland! gebeugt, Daß du dich gnädig herab ge= neigt Zu der Magd Maria, Daß sie em Mt el. Es ist das Heil uns kommen her. pfinge Den, der der Schöpfer war aller 306. großer König, Jesu Christ, Dinge, Das Jesuskind. 2. Nimm dafür Ehre, nimm Preis Der du vom Geist empfangen In einer Jungfrau Leibe bist, Ach laß mich Gnad und Dank Und unaussprechlichen Lobge erlangen, Daß ich geboren werd' im Geist, sang ! Unfre Seele lieget Vor dir ge= Und was der Name Jesus heißt, Im bucket, In stiller Freude, weil wir ers quicker Durch Christi Heil. Herzen wohl genieße. 3. Er dacht' an uns mit Barmherzig 2. Du heißest Jesus , weil du mich Machst selig von den Sünden , Und ich keit, Kam in die Welt zur bestimmten als meinen Heilaud dich In aller Noth Zeit, Ward aus Holz des Kreuzes Für foll finden! Kein Nam' ist sonst zum Heil uns erhöhet , Dadurch uns Friede mit derWelt, Von Gott im hohenHimmels Gott entstehet, Und Freude blüht. 4. Was aber sollen wir dir denn thun ? zelt, Als Jesus, auserkoren. 3. Erist des Allerhöchsten Sohn, Den Ach nichts , als in deiner Gnade ruhn ; Gott will hoch erheben Auf seines Vaters Wissen nichts zu sagen , Als : wir em Davids Thron ; Dieß Reich will er ihm pfangen Mit unaussprechlichem Geistes geben, und ihn zum König sehen ein, verlangen Die Gotteshuld ! IV . Am Feste Johannis des Täufers. Mel. Bordeinen Thron tret' ich. nachseinem treuen Rath Johannem aus 308. Esrühme heut und allezeit Den gesendet hat. 2. Er lehrte, wie man Sünden büßt, Herrn die ganze Christenheit, Daß er 140 Zweites Buch. SM el. Aus meines Herzens Grunde. Und wie der Laufe Wasser fließt, Das jeglichen, der Glaubens voll, Von Fluch 310. Gott sey gelobt mit Freuden, und Tod erretten soll. Der Israel besucht, Ein helles Licht der 3. Dagegen tröstet er im Schmerz Ein Heiden, Zusegnen, was verflucht ; Uns jedes arme Sünderherz, Indem er Allen ist ein Horn erhöht, Ein mächtig Heil er zeigt genug Das Lamım, das unſre Sün | wiesen, Wir allemLeid entriſſen, Das aus den trug. der Sund' entsteht. 4. Das that er all's mit großemMuth, 2. Was Gott vormals versprochen, Bahnt' seinem Herrn die Wege gut ; Er Durch einen theuren Eid , Das hat er ging daher vor seinem Herrn, Wie vor der nicht gebrochen ; Er übt Barmherzigkeit. Drum wird er von der Hand Der Feind' Sonn' ein Morgenstern. 5. Der Pharisder Macht und Lift und allemBösen Sein Iſrael erlösen, Und Fragt ihn: fag', ob du Christus bist ? fegnen Volk und Land. Und da bekannt' er ihnen frei, Daß er nur 2. Auch die im Finstern siten, Die eine Stimme sen. will er führen aus , Sie wecken, heilen, 6. Weil er ung nun zu Christo weis't, schüßen, und bauen Davids Haus ; Es Und dessen Gnade suchen heißt , So fol wird der Heiden Füll Zur Herrlichkeit gen seinem Wort wir gern , Und preisen eingehen, Und Zion wird es sehen, Und loben in der Still'. Jeſum, unsern Herrn. 4. Da werden sie ihm dienen Ohn' Furcht ihrLebenlang, Weil nun das Heil Mel. Nun danket alle Gott :c. erschienen, Und führen ihren Gang In 309. Es war die ganze Welt Von wahrer Heiligkeit ; Bis auf der ganzen Mosis Fluch erschrecket, Bis Sanct Jos Erden Ihn all' anbeten werden, Zur an hannes hat Den Finger ausgestrecker Auf genehmen Zeit. Jesum, welchen er Zum Heiland aller 5. Du Auégang aus der Hdhe ! Nun Welt, Als sein Vorläufer uns Gezeigt hilf, Herr Jesu Christ, Daß unser Fuß und vorgestellt . tritt gehe, Wo Fried' und Leben ist. Wir 2. Und eh' der Täufer noch An's Licht bringen Preis und Ruhm , Gelobet sey der Welt geboren, Hüpft' er in Mutters dein Name, Gesegnet sey dein Same, leib', ZumHerold auserkoien, Vor Jesu, Dein Volk und Eigenthum ! Laur. Laurentii. dessen Nam' Er mit Elias Geist Hernach mals seinem Volk Gepredigt und ge preist. 3. ,.Sieh , das ist Gottes Lamm, Das Mel. Ja, Lag des Herrn, du sollst 2c. (Luc. 1.) unire Sünde tråget, Das sich der ganzen 311. Ichwill den Herren ewig loben, Welt Zum Opfer niederleget ! Sieh, das | Ich will ihn preiſen Tag undNacht, Denn ist Gottes Lamm, Bei dem man Gnade ſeine Gür' ist hoch erhoben, Die unsrer find't, Und Leben, Fried und Heil, Ver Noth so mild gedacht. Er hat vom Him mel angesehen Die Völker, die noch irre gebung aller Sünd'!“ 4. Wohl dem, der dieſes Lamm Das gehen. O hochgepriesner Gottes Rath, uns Johannes weiset, Im Glauben fest | Der uns vom Fluch erlöset hat ! ergreift, und mit dem Leben preiset! 2. Erhat ein mächtig Reich gegründet, Wohl dem, der seiner Tauf In wahrer Einhorn des Heils, das seine Stärk , Al Buß' gedenkt, Und Chriſto ſich auf's neu ' lein in dem Geſalbten findet, Owunder großes Gnadenwerk ! Aus Davids Haus Zum Eigenthume schenkt. 5. So gib, du großer Gott ! Daß wir ist der gekommen, Wie esversprochen war Johannis Lehre Von Herzen nehmen an, den Frommen, Und derPropheten treuer Daß sich bei uns bekehre, Was bôs und | Mund Uns vor derZeit es machte kund. 3. Nun hat der Herr uns fiegen lassen, sündlich ist. Bis wir nach dieser Zeit Mit Freuden gehen ein In's Reich der Herr Er hat gedämpft der Feinde List Und Joh. Olearius. aller derer, die uns haſſen, Er macht uns lichkeit. frei zu dieser Frift ; Er findet wieder, was verloren, Wie er den Vätern längst ges V. Adventslieder. 141 6. Dein treuer Mund will uns belehs schworen ; An seinen Bund hat er gedacht, | ren Wie wir durch wahre Buß' und Reu' Den ermit Abraham gemacht. 4. Nun aber, weil uns ist erschienen Allein zu Gott uns müssen kehren , und Die lang ersehnte Gnadenzeit, So lasset wo der Schuld Vergebung sey , Ja, wo uns dem Herren dienen In Demuth und die Gnad und Rettung stehe : Das ist Gerechtigkeit! Nun sollsich keiner mehr bei'm Aufgang aus der Hdhe, Der uns beflecken, Ja, keine Furcht soll uns er erschienen in der Zeit Mit herzlicher schrecken ; Ein jeder thu nun in der Welt | Barmherzigkeit ! 7. Das Volk, das einst im Finstern Sein Lebenlang, was Gott gefällt. 5. Unddu, o Kindlein, wirst genennet lebte, Das seinen Schöpfer kannte nicht, Des Höchsten Seher und Prophet, Ein Das Volk, das nur imSchatten schwebte, Kind, das den Gesalbten kennet , Ein Das siehet jetzt ein großesLicht ; Ein schd Kind, das vor dem Herren geht, Ein ner Glanz ist aufgegangen, Der Våter Kind, das ihm den Weg bereitet, Und Hoffnung und Verlangen; Nun wird man seines Namens Ehr' ausbreitet , Ein unsre Füße ſehn' Den sichern Weg des Kind, das nach des Höchsten Rath Soll Friedens geh'n . ſtrafen Sünd' und Miſſethat. V. Adventslieder. Mel. Liebfier Jesu, wir sind hier. dem Vater aller Gnaden , Bete seinen. Der uns hilft aus allem 312. Adam hat im Paradies Seinen Heiland an , Bund mit Gott gebrochen : Gott, der ihn Schaden. Ehre sey Gott in der Höhe ! Und doch nicht verließ, Hat Erldsung uns des Satans Reich) vergehe ! Kasp. Neumann. versprochen; Und nun kommt in seinem Namen Der verheiß'ne Weibessamen. Mel. Aus meines Herzend Grunde. 2. Komm, o Helfer in der Noth ! Komm, o Heiland aller Sünder ! Darum 313. Auf, auf, ihr Reichsgenossen ! falbte dichdein Gott Für uns arme Mens Der König kommt heran ; Empfangt ihn schenkinder. Denn wer könnte sonst errets unverdroffen Aufseiner Siegesbahn ! Ihr ten, Wenn wir, Jeſu, dich nicht håtten ? Christen, geht herfür, Laßt eure Stimm' 3. Aber, Gott, was bin ich doch, Daß erklingen, Uns Hosianna ſingen Mit hei du deinen Sohn mir giebest ? Reicht die liger Begier ! 2. Auf, auf, ihr Vielgeplagten ! Der Gnade schon so hoch, Wenn du deine Fein de liebest : Was wird ſie denn künftig ge König ist nicht fern ; Seyd fröhlich, ihr ben Denen, die in Christo leben ! Verzagten ! Es kommt der Morgenstern ; 4. Daß du Menschen hast gemacht, Der Herr will in derNoth Mit reichem hat dich ja vordem gereuet ; Wer har's Trost euch speisen, Er will euch Hülf™ er denn zu Stand gebracht, Daß sich nun weisen, Und tödten euren Tod. 3. Steht auf, ihr Tiefbetrübten ! Der dein Herz erfreuet , Wenn man deinen Sohn aufErden Siehet einen Menschen König kommt mit Macht ; Euch, seine werden ? Herzgeliebten, hat er schon längst be 5. Du nahmst nicht die Engel an, Die dacht. Nun soll nicht Angst noch Pein sich auchvon dir verloren. Was hat denn Noch Zorn hinfort uns schaden : Gott derMensch gethan, Daß dein Sohn für nimmt uns an in Gnaden, und läßt uns ihn geboren? Was kann Fleiſch und Blut Kinder ſeyn. 4. Hort's auch, ihr. frechen Sünder ! dir geben, Daß wir sollen ewig leben ? 6. Auf, mein Herz, hier ist dein Gott ! Der König merkt darauf, Wenn ihr ver Heiß ihn tausendmal willkommen . Jesus lor'ne Kinder Verderbet euren Lauf. Er selbst hat deinen Tod, Deine Sünd' auf ſiehet, was ihr thut ; O kehret um bei Zei fichgenommen, Ist bereit für dich zusters ten, So rettet euch sein Leiten Aus ew'ger Feuergluth ! ben, und du sollst den Himmel erben. 7. Drum so danke, wer da kann, Gott, 5. Seyd fromm , ihr Unterthanen ! 142 Zweites Buch. Der König ist gerecht ; Laßt uns den Weg 6. Unſre Bande sind zerriſſen , Chri ihm bahnen, Thut weg, was schudd' und ſtus reinigt die Gewissen, Die Gefangen Wer gehört zu Gottes schlecht. Was groß ist, werde klein, Was schaft ist aus ; hoch ist, werde niedrig ; Die Hoffarth ist Haus, Kann durch unsers Heilands Bú ihm widrig, Die Demuth gilt allein. Ben Freie Kindschaft nun genießen. Hal 6. Seyd froh in Gott, ihr Armen ! Der lelujah ! Hallelujah! König sorgt für euch ; Er will durchsein 7. Ja, der Vorhang wehrt uns nime Erbarmen Euch machen groß und reich. mer, In der Gnade mildem Schimmer Der Vögel denketer. Und kann sie tåglich In das Heilige zu gehn, Und als Kind vor nåhren; Er wird ja euch bescheeren Gott zu stehn. Die dem Heiland sich erge= ben, Dürfen nicht zurücke beben. Halle (Glaubt's ihm ! ) unendlich mehr ! 7. Er ist so reich für alle, Die feine lujah! Hallelujah! Seele liebt . Es soll im Sündenfalle 8. Drum, o Seele , sey nicht tråge, Kein's bleiben mehr betrübt ; Hier istsein Ebne deinem Herrn die Wege, Gib mir Geist sein Wort! O König, hoch erhaben, ungetheiltem Sinn Dich ihm froh zum Laß uns der edeln Gaben Froh werden Opfer hin ! Selig sollst du werden ; bringe hier und dort ! Dankend ihm dein Herz, und singe : Hal 8. Ja, Herr, du gibst uns reichlich, lelujah ! Hallelujah! J. A. Freylinghauſen. (verånd.) Wirst für uns arm und schwach ; Du lie best unvergleichlich, Du gehst den Sün Mel. In dulci Jubilo etc. dern nach; Komm, komm ! nur dir allein Soll unser Loblied klingen, Nur dir die 315. Auf! die ihr Jesum liebt, Ju Seele fingen, Dir ewig dankbar ſeyn ! seinemLob euchübt, Mit Mund undHerz 3. Rist. (veränd.) zusammen Stimmt Freuden- Psalmen an! Steigt, heil'ge Andachtsflammen, Zum Himmelsthron hinan ! Jesus kommt zu 314. Auf, auf! weil der Tag erschiez uns !, 2. Das Heil der ganzen Welt Ist nun nen, Der uns muß zur Freude dienen ; Auf! es kommt des Herren Jahr, Das mehr fest gestellt ; Der König ist erschie= der frommen Alten Schaar Oft erwartet nen, Der lauter Segen weist, Und alle, mit Verlangen, Ihren König zu empfan die ihm dienen, Mit Himmelsgütern speis't. Gott ist nun mit uns. :,: gen. Hallelujah ! Hallelujah! 3. So kehre bei mir ein, Herr Jesu ; 2. Dieses ist die Zeit der Wonne ; Nun erscheint die Himmelssonne, Die mit ih du bist mein ! Seh deine Gnadenwerke rem hellen Schein Neues Leben bringt | In meiner Seele fort ; Dein Leib und herein ! Aller Augen sollen sehen.Dieses Blut mich stärke , És halte mich dein Freudenlicht aufgehen. Hallelujah ! Hal Wort, O Immanuel ! :,: lelujah ! 4. Immanuel, mein Licht! Dich lass", 3. Den so viele Majestäten, So viel dich lass' ich nicht, Bis mich dein Segen Våter und Propheten Ehmals anzu- | ſchmücket, Und deine Gnade krönt. Mein schaun begehrt, Und deß doch nicht sind Geist dich an sich drücket, Ob mich die gewährt, Derhat sich nun eingefunden ; Welt gleich höhnt, Mein Immanuel ! :,: 5. Drum Himmel, Erd ' und Meer ! Oder angenehmen Stunden ! Hallelujah ! Du reines Sternenheer ! Seyd Zeugen, Hallelujah! 4. Er ist da, des Vaters Willen In daß kein Leiden , Kein Kummer, keine Gehorsam zu erfüllen, Er will durch sein Noth Mich soll von Jesu scheiden. Ich eigen Blut Alles wieder machengut, Und fürchte nicht denTod ; Jesus ist beimir.:,: V. E. Lischer. durchbittres Todesringen Was verloren, wiederbringen. Hallelujah ! Hallelujah ! Mel. Sollt' ich meinem Gott nicht ſingen 2c. 5. Er will sich als deinen Bürgen An dem Holze lassen würgen, Daß derlieblis 316. Bift du's, der da kommen foll che Geruch, Seines Opfers deinen Fluch te, Der verheiß'ue Menſchensohn ? Der Ewiglich in's Ferne treibe, Und derSegen die Welt erlösen wollte, Und sie von der nur dir bleibe. Hallelujah ! Hallelujah ! | Schmach und Hohn Ihres Feindes los Mel. Jesu , unser Troft und Leben. V. Adventslieder. 148 Wel. Wie wohl ist mir, o Freund x . zu machen, Sich dem Tode übergibt, Der dieWelt fo innigliebt, Daß er alle Schuld 317. Dein Mittler kömmt ; auf, derSchwachen Auf sich ladet und ver blöde Seele, Die Mosis Fluch und Donz gleicht ? Dem Sünd ', Tod und Hölle ner schreckt, Die in der bangen Trauer weicht? Höhle In Fesseln trüber Schwermuth 2. Ich will' keines Andern warten! steckt! Der Fluch vergeht , die Bande Denn du bist der rechte Mann, Deß die springen, Es reißen Satans feste Schlin alten Våter harrten, Der allein verföh gen, Die den gefangnen Geist beklemmt ; nen kann ; Dessen Blut im alten Bunde, Du kannst nun Heil und Freiheit hoffen, Eh es noch am Kreuze floß, Und sich aus Er kömmt, der Himmel steht dir offen; den Adern goß, Eines jeden Sünders Dein gnadenvoller Mittler kommt! Bunde Heilte, wenn er am Altar Schuld 2. Dein Lehrer köramt ; Laß deine gebeugt und gläubig war. Ohren Auf seinen Mund gerichtet seyn. 3. Taube hören, Lahme gehen, Und Er zeigt den Weg, den du verloren, Er dein Evangelium Låsfest du die Armen se flößt dir Licht und Wahrheit ein. Was hen, Ohne eigner Werke Ruhm ; Låssest rief im Dunkel war verborgen, Enthüllt es ſie kräftig fühlen, Und der Troft von dir nun des Lichtes Morgen ; Er hat das deinem Blut Machet ihreSchmerzen gut, Reich der Nacht gehemmt . Er macht dir Die allein nur dahin zielen, Daß sie nach kund des Vaters Willen, Er gibt dir dirhungrigseyn, Und um Hülfe ſehnlich Kraft, ihn zu erfüllen. Dein weisheits reicher Lehrer kommt. ſchrei'n. 4. Du bewahreſt auch die Armen Vor 3. Dein König kömmt , doch ohne des Kreuzes Aergerniß, und dein seliges Prangen ; Sein Aufzug ist an Armuth Erbarmen Macht sie so im Geist gewiß, reich. Auf, deinen Fürsten zu empfangen, Daß sie auch dein Joch aufnehmen, Und Der dir an tieffter Schwachheit gleich! zu deiner Niedrigkeit. Davor ſie ſich ſonst | Komm, Hand und Scepter dem zu küs gescheut, Sich im Glauben gern beques sen, Der wird dich so zu schützen wissen, men, Und so tragen sie die Schmach Ih Daß dich kein Angststrom überschwemmt ; Thu', wie getreue Unterthanen , Komm rem Führer freudig nach. 5. Kommet nur, ihr müden Seelen ! her, und schwör' zu seinen Fahnen ! Dein Fraget ihn, ersagt's euch frei, Daß aus längst ersehnter König kömmt. 4. Dein Alles kömmt, ſich dir zu ges euren Jammerhöhlen Nirgends soust Er retung sey, Als wenn ihr ihn gläubig fas ben, Es steht verlangend vor der Thür. set. Und womit ihr euch befleckt, Nicht Wer diesen höchsten Schatz kann heben, mit Schein der Werke deckt, Sondern Vertauſchet gern die Welt dafür. So greif ihn es heben lasset. Solchen Seelen ist denn zu mir beiden Hånden, Da dich, o ergernHeiland,Helfer, Sonn' undStern. Geist, von allen Enden Ein Meer der 6. Kommer auch, die ihr noch heuchelt, Gnaden überströmt ! Nimm weg den Und das böse Herz nicht kennt, Die ihr Damm, thu' aufdie Thüren, Ihn in sein euren Lüsten schmeichelt, Und euch deu Eigenthum zu führen : O armes Nichts, noch Chriften nennt ; Fragt ihn, er wird's dein Alles kömmt ! J. F. Rambach. euchbald sagen, Wer ersey, und wer ihr Mel. Collt' ich meinem Gott nicht ze. feyd. Erist jederzeit bereit, Denen, die sich selbst anklagen, Ihre Sünden zu 318. Der du uns das Heil errungen, Mensch geword'ner Gottessohn ! Ewig verzeihn, und die Seele zu erfreun. 7. Lob sey dir, du treuer Zeuge, Daß sey dir Lob gesungen, Daß du von der du Jedermann bezeugst, Wozu sich sein Himmel Thron Uns zu gut in'sFleisch ge= Herze neige, Und ihm keinen Gråu'l ver kommen ; Der du voller Freundlichkeit, schweigst ! Lob sey deinen heil'gen Wun Nach demRath vor aller Zeit, Dich der den! Lob dem theuren Opferblut, Das Sünder angenommen, Und ihrBruder an Solchen Wunder thut, Die den Sun worden bist : Sey gelobt , Herr Jesu denschmerz empfunden ! Lob sey dir, o | Christ! 2. Sey gelobt ! denn dir gehdret Preis Jesu Christ, Daß du Allen Alles bist. und Dank und Ruhm mit Recht ; Owie 144 Zweites Buch. hochhast du geehret Unsersterbliches Ger 3. Qihr Schafe seinerWeide, Nehmt schlecht! Herr, du hast es ſelbſt vermählet aus seinem Ueberfluß Licht und Leben, Mit der göttlichen Natur, Und vor aller Liebe, Freude, Himmlisch labenden Ge Kreatur Es zur Lust dir auserwählet ; nuß ! Köstlich ist's, ihn loben, lieben ; Ja, in dir, du Gottessohn , Sißt der Darin sollt ihr stets euch üben ! An der Mensch auf Gottes Thron. treu'sten Liebe Brust Strdmt in's Herz 3. Du, du bist der Völker Segen, euch Himmelslust. Kamst, vom Fluch uns zu befrein ; Und 4. Rüstet euch zum Kampf für Jenen, wir sollen deinetwegen Nun auchKinder Der zuerst für euch gekämpft ! Fest auf Gottes seyn. Hat die Sünd' uns gleich ihn dürft ihr euch lehnen, Der das finstre verdorben, so hast du neue Kraft Uns Reichgedämpft. Freudig sey es nun be zurHeiligung verschafft, Und die Tüch- schlossen , Zu verkünden unverdroſſen, tigkeit erworben, Einst von Sünden vol- Was er hat an uns gethan ! Und er macht lig rein, Deinem Bilde gleich zu seyn. demWorte Bahn. 4. Jesu, durch dein blutig Sterben, Mel. Wer nur den lieben Gott låst. Das dichfür die Sünder trifft, Die Ver föhnung zu erwerben, Hast du uns den 320. Er kommt, er kommt ! geht ihm Weg gestift't,In denHimmel einzugehen, entgegen ! Der Heiland aller Welt ers und des Herren Herrlichkeit Nach voll scheint ! Er bringt euch Leben, Heil und brachter Prüfungszeit Ewig einst ver Segen ; Ehrt ihn, den größten Menschen klärt zu sehen. Nun hat meine Zuversicht freund, Der das Gesetz für uns erfüllt, Einen Anker, der nicht bricht. Und sterbend unsern Jammer ſtillt. 2. Er kommt , der Schöpfer aller 5. Sollte Gottmich nun wohl haſſen ? Hier ist ja Immanuel ! Sollt' er mich Dinge, Mit sanftmuthsvoller Majestät ! wohl hülflos lassen ? Hier istja der Hülfe Kein Sünder ist ihm zu geringe, Der ihn Quell! Was vermag mich anzufechten ? um Gnad' und Hülfe fleht ; Gerechtigkeit Er, der meinen Jammer kennt, und mich nnd Frieden gibt Sein Reich dem, der ihn ſeinen Bruder nennt, Siht als Herr zu gläubig liebt. Gottes Rechten ; Durch ihn bin ich Gott 3. Er kommt , der Glanz von jenem vereint ; Gott ist Vater mir und Freund . Wesen , Das ewig und unsichtbar ist! 6.Herr, wiegroß ist deineGüte ! Meine In seinen Augen kann man lesen, Daß Seelefreutsich dein ; Laß dochstets mein er die Frommen nicht vergißt. Durch ganz Gemüthe Voll von deinem Ruhme seine Niedrigkeit erhebt Gott Alles, was seyn ! Nimmer will ich dein vergessen, Dir im Staube lebt. 4. Er kommt, der Freund verlorner willich michganz vertraun, Freudig fol gen, auf dichbaun. Deine Huld ist uner Sünder, Als Friedefürst, Rath, Kraft messen, Gib, daß ichfür deine Treu' Dir und Held ! Der sterbend einst als Ueber winder Den Menschenfeind allmächtig auf ewig dankbar sey! fällt. Lobsinget ihm , er heißt und ist : Mel. Alle Menschen müſſen ſterben. Der treue Mittler, Jesus Christ. 319. Einer ist's ! Nur er kann geben 5. Eröffnet und schenkt eure Herzen Licht und Trost in dieser Zeit, Und dereinst Dem König aller Kön'ge gern. Die hier im bessern Leben Seines Himmels Selig die Gnadenzeit verscherzen , Sehn ihn keit. Ihm, der allerWelt erschienen, Muß dereinst als ihren Herrn , Als Richter, auch alle Welt einst dienen. Predigt wenn er zornig spricht : ,,Weicht, weicht Evangelium ! Breiter weit aus Christi von mir! euch kenn ich nicht !" 6. Mein Heiland , komm! meinHerz Ruhm ! 2. Christus ist der Trost der Heiden, ist offen ; Zeuch , sanftmuthsvoller Kd Tilgt der Sünde Noth und Schmerz ; nig ! ein; Was außer dir die Menschen Himmlischwill er hier schon weiden Jes hoffen, Ift Eitelkeit, Betrug und Pein. des gläubigstilleHerz. Er, er ist der Füh- Dein Reich nur schenkt Gerechtigkeit, rer aller Redlich frommer Erdenwaller, Und göttliche Zufriedenheit. 7. Laß deine Liebe mich empfinden, Führt sie treu hier ein und aus, Bis in's Mit der du diese Welt geliebt; Komm! ew'ge Vaterhaus. V. Adventslieder. meine Hoffnung fest zu gründen , Die dein Verdienst im Glauben giebt. Mein größtes Glück, mein legtes Wort, Sey : Jesus ist mein Fels und Hort! M. J. F. Mudre. 145 aufs neue Den alten , hochbeschwornen Bund, Den einzig festen Glaubensgrund Durch seinen Geiſt uns lehren. 2. Auf, Zion , Preis und Ehr' und Ruhm Dem höchsten Herrn zu ſingen ! Dein königliches Priesterthum Muß Mel. Wer nur den lieben Gott ic, Dank zum Opfer bringen. Gelobt sey 321. Fest steht dein Bund, wie Fel Gott, der durch sein Wort Die Christen sen stehen, Du Gott der Gnade, Gott heit und diesen Ort Zu seinem Tempel der Treu' ! Jahr' und Jahrhunderte vers weihet ! 3. Wir find nicht werth der neuen gehen , Doch deine Güt' ist tåglich neu. Des Gottes aller Gnaden. Des Huld Wie preisen wir doch würdiglich, O Vas ter aller Gnade, dich ? altenMenschen alte Schuld, Die wir auf 2. Kein Krieg zerstörte die Altåre, uns geladen , Nimmt unsern eignen Kein Feind zertrat dein Heiligthum. Ruhm dahin; Denn sie bewies den alten Noch fingen wir von deiner Ehre ; Noch Sinn Noch stets mit neuen Sünden. predigt man von deinem Ruhm. Durch 4. AchHerr! gib uns den neuen Geist.. Lauf und Abendmahl und Wort Pflanzt und mach' uns durch die Güte, Die ſich an uns aufs neu' erweist , Erneuert im froh sich deine Kirche fort. 3. Doch fragst du nach des Wortes Gemüthe. Den neuen Menschen zieh uns Früchten, Und bringst, was wir gethan, an, Der dir allein gefallen kann.In seiz ans Licht , Nach unsern Werken uns zu nem ganzen Leben. richten : Gott, Richter ! so bestehn wir 5. Hiezu erhalt' uns, Herr ! dein Wort nicht. Du trugeſt uns mit viel Geduld, Sammt Lauf und Abendmahle , So wandern wir mit Freuden fort In diesem Wir aber häuften Sünd' und Schuld. 4. Verwirf uns nicht im Zorn , vers finstern Thale. Herr ! ſegne dieſes Kir schone ! Gib uns nicht unsrer Thaten chenjahr, Laß Kirche, Schul', Lauf' und Lohn. Um Gnad' in deinem lieben Sohne Altar Uns deine Wege zeigen ! Flehn wir gebeugt vor deinem Thron. O 6. Gib deinenHirten Kraft und Geist mach' uns sündiges Geschlecht In Chri Zu reiner Lehr' und Leben , Dein Wort, das Gottes Weide heißt , Der Heerde sto gläubig und gerecht ! 5. laß es deinem Geist gelingen, rein zu geben. Laß alle Hörer Thåter In diesem neuen Kirchenjahr Die Suns seyn , Damit kein heuchlerischer Schein de mächtig zu bezwingen, Wo sie bisher Des Glaubens Kraft verläugne. 7. So halten und vollenden wir Das noch herrschend war. Heut schwören wir dir ewige Treu', Dir, großer Bundes Kirchenjahr auf Erden ; Dabei befehlen gott! aufs neu'. wir es dir , Wie wir es enden werden. 6. Laß hier, wo wir heut niederfallen, Hier bleibt die Kirche noch im Streit; Dein unverfälschtes Gnadenwort Bei Kommt aber einst die Ewigkeit , Dann M. H. C. Hecker. Kindeskindern noch erſchallen ; Gib Gnas | wird ſie triumphiren. de stets an diesem Ort, Daß uns dein Mel. Nun komm, der Heiden Heiland. Wort und Abendmahl Zurüste für den 323. Gott fey Dank in aller Welt, Himmelssaal. 7. Laß uns dich immer kindlich ehren, Der sein Wort beständig hålt , Und der Als dein geweihtes Eigenthum ; Dann Sünder Trost und Rath Zu uns herge führ' uns hin zu jenen Chdren, Die ewig sendet hat. 2. Was der alten Våterſchaar Hdch fingendeinenRuhm, Wo man, zur Herr lichkeit erwählt, Nicht mehr nach Erden fter Wunsch und Sehnen war, Und was jahren zählt. fie geprophezeit, Ist erfüllt in Herrlich feit. Mel. Es ist das Heil uns 2c. 3. Hier ist Davids Herr und Sohn ; 322. Gottlob ! ein neues Kirchen- Unvergänglich ist sein Thron. Schauet jahr Macht uns die große Treue Des hier den Glanz des Herrn ! Schaut den ew'gen Gottes offenbar ; Und nun will er | hellen Morgenstern ! 10 Knapp's geistl. Liederbuch. ; 146 Zweites Buch. 4. Sey willkommen , o mein Heil ! | ganz allein , Den meine Seele liebet. Hosianna, du mein Theil ! Richte du dir Jesu ! Jesu! Hilf die Sünden Uebers eine Bahn Auch in meinem Herzen an. winden ! Hilf mir gläuben, Treu dir bis 5. Zeuch, du Ehrenkönig , ein ! Es zum Tode bleiben ! gehöret dir allein. Mach' es, wie du ger 5. Gott hat dich mir zum Chriſt ge ne thust, Rein von aller Sündenluft. macht, und mir die Salbung zugedacht, 6. Und wie du voll Sanftmuth kamst. Die er dir selbst gegeben. Durch dich, Jedes Armen dich annahmst, So erscheis der du ganz heilig bist, Soll ich gesalbet ne jederzeit Mir auch deine Freundlich als ein Christ, In dir und mit dir leben. feit. Christe! Christe ! Du bist heilig, Zu dir 7. Stark und tröste meinen Sinn, eil ich Voller Sünde : Mache mich zu Wenn ich schwach und blöde bin, Wenn Gottes Kinde! 6. Komm in mein Herz , wie in die des Satans Macht und List Wider mich geschäftig ist. Welt, Und wenn mein Herz dir nicht ge 8. Tritt der Schlange Kopf entzwei, fällt, Bild' es nachdeinem Herzen ! Bist Daß ich aller Aengsten frei , Dir auf du mein Heiland, Schuß und Licht, So rechter Glaubensbahn Selig bleibe zu weiß ich, bleiben in mir nicht Der Sünde bange Schmerzen. Endlich Sing' ich gethan, 9. Daß ich, wenn du, Lebensfürst, Heil'ge Lieder , Wann ich wieder Auf Herrlich wiederkommen wirst , Froh dir erstehe. Hosianna in der Hdhe! mog' entgegengehn, Und gerecht vor dir M. Ch. Tr. Schrider, bestehn. HeinrichHeld. Mel. Jesus meine Buversicht 16, Mf. Bie leuchtet uns der Morgenstern. 325. Heil der Erde, Preis der Welt, 324. Hallelujah, dich, Vater, preist Großer König sey willkommen, Der sich Mein Mund , und mein erlöster Geist bei uns eingestellt , Und sein Reich hat Soll ewig dich erheben ! Für den, der dich eingenommen ! Jesu, zeuch bei mir auch beleidigt hat, Für mich hast du nach dei ein, Laß mich deine Wohnung seyn. 2. Nimm mich , deinen Unterthan, nem Rath Den ein'gen Sohn gegeben. Vater! Vater ! Bösen Kindern, Armen Der sonst ohne dich verloren, Ew'ger Sündern, Die dich kränken , Willst du König, gnädig an ! Ziehe ein zu unsern Heil für Strafe schenken. Thoren! Schau, der Weg ist dir bereit, 2. Dein Sohn kommt von des Him König der Gerechtigkeit ! mels Thron ; Wen ſeh' ich ? Einen Men 3. Auf! mein König kommt zu mir; ſchensohn, Mir gleich, nur ohne Sünde ; Sollt' ich denn zu ihm nicht kommen ? Des Vaters Herrlichkeit und Huld, Der Ja, auch ich will mit Begier Dir, o Heil Menschen Fluch , doch frei von Schuld, und Trost der Frommen , Freudiglich Find' ich an diesem Kinde. Heiland ! entgegen gehn , Und dein süßes Lob er Heiland! Dein Erscheinen Gibt den höhn. Deinen Kindesrechte ; Frei durch dich 4. Herr, gebiete, was du willt, Ich will niemals widerstreben ; Dein Will' find Sündenknechte.. 3. Darum, weil du, Herr Jesu ist mein Licht und Schild , Dir will ich Christ, Gott und doch auch mein Bruder gehorsam leben ; Gib mir, was dein Herz bist, Kannst du der Mittler werden, Der befiehlt, und befiehl dann, was du willt. Gott und Menschen ganz vereint ; Bis 5. Hoffart, Pracht und eitlen Sinn hieher waren Gott wir feind, Der Fluch Leg' ich, Herr, zu deinen Füßen , Sink' lag auf der Erden. Mittler ! Mittler ! | in Demuth vor dich hin, Und will nichts Dein Erbarmen Hilft mir Armen. Die als Jesum wiffen ; Dich ergreif ich, du dir trauen, Sollen das Gericht nicht bist mein, Und du willst es ewig seyn. ſchauen. 6. Deiner Hülfe will ich mich. Ew'ger 4. Ich glaube, Herr! du hilfft auch Helfer, ewig freuen ; Seel' und Geiſtſoll mir, Ich glaube, weil der Engel dir Den stetiglich Delzweig dir und Palmen Namen Jesus giebet. Gerecht, ein Hels | streuen,Delzweig hoffnungsvollerFreud', fersollst du seyn; Du bist's ; du bist es | Palmen der Beständigkeit. V. Adventslieder. 147 7. Hier auf Erden will ich dir ho- | Schaar, Die vor dir offenbar, Hat we fianna täglich singen , Herz und Mund nig Lieb' und Glauben. soll für und für Lob und Preis zum Opfer 3. Und du, oJesu, bist so treu ; Ach, bringen , Bis ich freudig vor dir steh' : daß wir frömmer wåren ! Komm, mach' Hosianna in der Hdh ! die Herzen selber neu, Daß Alle sich be kehren ! Schaue mächtig drein, Hilf dei ner Gemein', Die du dir erkaut, Und die Eigene Melodie. 326. Heiliger, heiliger , Heiliger auf dich vertraut , Um deines Namens willen ! HerrZebaoth! Welchem Erd' und Him 4. Vertreibe Zwietracht , Lug' und mel dienet, Du, der ganzen Schöpfung Gort, Und der Menschen, die versühnet Mord, und alle frechen Sünden; Laß Und geheiligtsind durchJesuBlut, Hoch immermehr dein Friedenswort All' Arg heit überwinden ! Buß' und Glauben ftes Gut! :,: gieb , Und rechtschaff'ne Lieb' ; Wer an 2. Preis und Dank :,; Sen dir ewig dargebracht, Daß du uns dichsichhält, Und ausgeht von der Welt, den Sohn gegeben, uns zu seinem Volk Den woll'st du gnådig stärken. 5. Herr, deine Kirche streitet noch; gemacht, Der da selbst zu unserm Leben, deiner Kirche siegen ! Ob schwer der hilf Und zu Tilgung unfrer Schuld und Noth Kampf ist, müsse doch Kein Kämpfer Ging in Lod. : ;,; unterliegen ! Fang' ein Neues an, Daß 3. Davon soll :,: Hier und dort in der Gemein' , Die er auf eb'ner Bahn Deines Wortes Licht durchsein Blut erworben, Tag und Nacht Uns führ' aus dem Gericht zu deines kein Schweigen seyn. Gott ward Mensch, Himmels Freuden. weil wir erstorben , Daß er uns das Le 10 e 1. Zion klagt mit Angst und Schmerzen. ben gåb' aus sich, Ewiglich. :,: 328. Herr und König aller Ehren ! 4. Menschensohn ! ;,: Mach' dich Zion recht bekannt.- Eure Nun trittst du dein Leiden an ; Tod und güldnen Leuchter flammen Und die Stern' Hölle zu zerstdren, Gehst du aufdie Lo in seiner Hand *), Christgemeinden ! des Bahn. Ich will, Jesu, mit dir ziehn, fingt zusammen : Preis sey dir vor deis Und zu deinem Kreuze fliehn ; Laß mich, nes Vaters Thron , Menschensohn! :,: Jesu, mit dir sterben, Um nicht ewig zu 5. Heiliger, heiliger , Heiliger Herr verderben! 2. Du zerbrichst das Reich der Sün Zebaoth ! Laß uns nun des Sohnes Klar heit Helle leuchten bis in Tod , Wie er den , und willst deines Reiches Thron kam voll Gnad' und Wahrheit ; Bis wir Selbst mit deinem Blute gründen, Gro dort sein freundlich Angesicht Sehn im Ber König, Gottes Sohn ! Ach ! ich bin Licht. :,: Christ. Gregor. dein Unterthan , Nimm mich doch zu Gnaden an ! Hier ſink ich zu deinen Fu ßen, Deines Schußes zu genießen. Mel. Ein' feste Burg ist rc. 3. Hosianna! Glück und Ehre Sey, 327. Herr, deine Kirche danket dir ; o König, dir bereit; Segne, Höchster, und Noch wohnt dein Wort im Lande , Von vermehre, Deines Reiches Herrlichkeit ! deiner Gnade haben wir Noch deinen Geist Hosianna Davids Sohn ! Preis sey dei Ich verlange, zum Pfande. Gib, daß neue Kraft Dein nem heil'gen Thron ! Wort in uns schafft; Wider Macht und wünsch'und flehe: Hosianna in der Höhe : List Hilf uns, Herr Jesu Christ, Uns, Eigene Melodie. deines Leibes Gliedern. 2. Eins, Herr, ist, was den Frommen 329. Hochgelobet seyst du , Jesu kränkt, Daß unter deinen Christen Noch Christ, Gottes Sohn ; Ein lieber Gast Mancher deiner nicht gedenkt In seines kommst du Von dem himmlischen Thron Irrthums Lüften; Spötter gehn dahin zu uns herab aufErden, Für uns Mensch In verkehrtem Sinn , Auch die kleine zu werden ; Deß freun wir uns zumal, Und empfahen dich All', O milder Hei land ! *) Offenb. 1, 20. 10 * 148 Zweites Buch. 2. Dein Ausgang von oben Hat be spricht , Die alle Finsterniß durchbricht : sucht uns Sünder, Willst aus Gnad' bes Ihr Menschen in der Sündennacht, Er gaben Deine lieben Kinder ; Mit himm wacht, denn Jesus kommt, erwacht ! 2. Auf aus der Trägheit! macht den lischem Reichthum Zieren dein Eigen thum , Den Armen , Elenden All' dein Geist Von allem los, was irdisch heißt ! Jezt kommt der neue Stern heran, Der Gut zuwenden, O milderHeiland! 3. Ob du wohl der Herrlichst Bist allen Schaden wenden kann ! im Himmel und Erd', Und der Allmäch 3. Zu uns wird Gottes Lamm ge tigst , Dem nichts verglichen werd', Noch schickt, Die Schuld zu tilgen, die uns niedrigst du dich selbst , Damit du uns drückt ; Auf, laßt uns ihm entgegengehn, aufhülffst, Wirst uns gleich erfunden, Al Und reuig um Vergebung flehn ! lein ohne Sünden , O milder Heiland ! 4. Daß, wenn er zum Gerichtſich hebt, 4. Was hat dich beweget , Daß du Und alle Welt vor Schrecken bebt, Wir, bist erschienen ? Was hat dich erreget, von dem Sündenfluche rein, Mit ihm Um Sündern zu dienen, Ohne deine Lieb' | zum Himmel gehen ein. Aus dem Latein. stes Jahrh, nach Chriſtus. und Brunst Gegen Allen umsonst ? Die A. K. hat dich gezwungen Und zu uns gedrun gen, milder Heiland! Mel. Ach was ſoll ich Sünder machen. 5. Dir mocht' nicht erwehren Die. Meng' unsrer Sünden, Nochdein Herz 331. Hosianna Davids Sohne, Der abkehren Vor dir Gnad' zu finden. Ach in Sanftmuth ziehet ein ! Hochgelobet groß ist deine Huld Gegen all unsre soll erseyn, Der da kommt vom Himmels Schuld, Darin wir geboren, Waren All' throne. Durch die Welt erschall' und verloren ! O milder Heiland ! geh' : Hosianna in der Hdh' ! 2. Den die Alten mit Verlangen Oft 6. Ach zerreiß' die Himmel ! Haben Viel gebeten, Neig' sie , fahr' herab gewünscht, gerufen oft , Deffen Einzug schnell, Um uns zu erretten ! Nun ist sie gehofft: Seht, der läffer sich empfans ſolch's geschehen, Wie es war versehen, gen. Durch die Welt erschall' und geh*: Der Sieg ist erhalten; Woll'st auch unsrer Hosianna in der Hdh'! walten, O milder Heiland ! 3. Friede soll vom Himmel thauen, 7. Solch's läßt du verkünden , Und Denn erschienen ist die Zeit , Daß der sehr weit ausbreiten, VonKind zu Kinds Herr der Herrlichkeit Sich im Fleische finden, Unter allen Leuten , Und der lässer schauen . Durch die Welt erschall' Tochter Zion Sagst du vor Allen an : und geh' : Hoſianna in der Hdh' ! Sieh, dein König kommt zu dir, Daß er 4. Kommt, den König zu empfangen dich lieblich zier'; Komm, milder Heiz Fromm, nach Unterthanenpflicht; Denn land ! euch hålt nun ferner nicht Fremde Dienst 8. Odu TochterZion, Du christglau barkeit gefangen. Durch die Welt er biges Volk! Zeuch nun deine Freud' an, schall' und geh' : Hosianna in der Hdh' ! Dich deckt die Gnadenwolf ; Frohloc 5. Kommet her, ihr bldden Herzen! heut von Herzen, Vergiß aller Schmerz | Sehet seine Sanftmuth an ! Seht den zen, Sey getrost und fröhlich, Denn milden Arzt, er kann Heilen alle Sünden aus Lieb' besucht dich Dein milder Heis schmerzen. Durch die Welt erschall' und Land. geh' : Hosianna in der Hdh' ! 6. Seht, ihr Sünder, den Gerechten, 9. Nimm an deinen König , Der da Lust hat zu dir; Sey ihm unterthänig, Der euch seine Heiligkeit Darbringt als Deffne deines Herzens Thur , Sprich ein Ehrenkleid ! Kinder machet er aus ihn an mit Freuden : O mein König und Knechten ! Durch die Welt erſchall' und Herr, Wollest mich nicht meiden, Noch geh' : Hosianna in der Hdh' ! 7. Seht den treuen Helfer kommen, dichvon mir scheiden, Omilder Heiland ! Böhmische Brüder. Der euch råth in aller Noth, In dem Leben, wie im Tod, Den er selbst aufsich Mel. Vom Himmel hoch, da komm' ich her. genommen. Durchdie Welt erschall' und 330. Hort, was die Donnerstimme geh' : Hosianna in der Hdh' ! V. Adventslieder. 149 8. Seht, ihr Armen, seht den Armen, | Delberg dich begleiten, Bis wir einstens Der durch seine Armuth euch Hier und für und für Dir ein Palmenlied bereiten ; droben machet reich ; Er will euer sich er: Dort ist unser Bethphage , Hosianna in barmen. Durch die Welt erschall' und der Höh' ! geb': Hosianna in der Hdh'! 8. Hosianna nah und fern ! Eile, bei 9. Nehmt, ihr Frommen , mit Vers uns einzugehen , Du Gesegneter des langen Den Geſalbten Gottes an ; Ma Herrn , Warum willst du draußen stes chet richtig Weg und Bahn , Den Ge hen? Hosianna, bist du da ? Ja, du rechten zu empfangen. Durch die Welt kommst, Hallelujah ! erschall' und geh' : Hosianna in der Hdh'! Mel. Jesus meine Zuversicht 2c. 10. Hilf, o Herr, laß wohl gelingen ! Diesen Tag hast du gemacht. Freude hat 333. Hofianna ! Gottes Sohn Kam er uns gebracht, Drum soll Mund und ins Fleisch zur Erde nieder , Ward der Seele fingen. - Durchdie Welt erschall Sünder Gnadenthron, Brachte das Ver und geh' : Hosianna in der Höh' ! Lorne wieder ; Offen steht des Heiles 11. Hosianna Davids Sohne , Der Quell, Strömt in Christo süß und hell. in Sanftmuth ziehet ein ! Hochgelobet 2. Hosianna! Gottes Sohn Kommt soll er seyn, Der da kommt vom Him nochimmer in die Herzen; Ja, er kommt, melsthrone ; Durch die Welt erschall mit ihm sein Lohn ! Freude schafft er, und geh' : Hosianna in der Hdh' ! tilgt die Schmerzen. Selig , wer das M. Christian Keymann.Herz ihm weiht ! Der, der lebt in Ewigs feit. Mel. Meinen Jesum laß ich nicht. 3. Christus ist dein Licht, o Welt! Hosianna ! Davids Sohn Der wird nicht im Dunkeln bleiben, Der 332. Kömmt inZion eingezogen ; Ach bereitet | zu ihm ſich glaubend hålt; Chriſtus kann ihm den Thron, Segt ihm tausend Eh die Nacht vertreiben. Hosianna ! Jesus renbogen; Streuet Palmen , machet naht ; Christen, ebnet ihm den Pfad! Bahn, Daß er Einzug halten kann ! 4. Christus übt Barmherzigkeit, Ist 2. Hosianna, sey gegrüßt! Komm, zu unserm Trost gekommen, Hat im aller wir gehen dir entgegen , Unser Herz ist tiefsten Leid Treu sich unser angenom schon gerüft't, Will sich dir zu Fußen men. Hosianna ſing', o Schaar, Die legen; Zeuch zu unsern Thoren ein, ohn' ihn verloren war ! 5. Christus hat auch uns befreit Bon Hochwillkommen sollst du seyn! 3. Hosianna, Friedensfürst , Ehren der Straf' und Macht der Sünden; Steht könig, Held im Streite ! Alles, was du uns bei im Kampf und Streit ; Christus schaffen wirst , Das ist unsre Sieges hilft uns überwinden. Hosianna ! stim beute; Deine Rechte bleibt erhöht, und met ein, Alle sollen selig seyn ! dein Reich allein besteht. 6. Seyd getreu denn bis zum Tod! 4. Hosianna, lieber Gast ! Wir sind Christus ist der Quell des Lebens. Herr deine Reichsgenossen, Die du dir erwählich strahlt sein Morgenroth ! Christi let hast ; Ach so laß uns unverdrossen harrt ihr nicht vergebens. Christus ſchafft Deinem Scepter dienstbar seyn , Herr ein ew'ges Heil, Nehmt an seiner Fülle Theil! ſche du in uns allein! 7. Christi Tag bricht einst herein, 5. Hosianna ! komme bald, Laß uns deine Sanftmuth küffen ; Wollte gleich Dem zu lohnen, den zu strafen ! Selig die Knechtsgestalt Deine Majestår ver werdet einst ihr seyn , Stellt er euch zu ſchließen , O so kennt dich Zion schon, ſeinen Schafen ! Kommt zu ihm ! er Gottes, und auch Davids Sohn ! fommt zu euch, Dienet ihm in seinem 6. Hosianna ! steh' uns bei, O Herr Reich! 8. Herr! im neuen Kirchenjahr Mach' hilf, laß wohl gelingen , Daß wir ohne Heuchelei Dir das Herz zum Opfer brin uns rein von unsern Sünden ! Hilf, daß gen; Du nimmst keinen Jünger an, Der wir uns immerdar Jnniger mit dir ver dir nicht gehorchen kann. binden ! Zeuch in alle Herzen ein, Dir Schmolte. 7. Hosianna ! laß uns hier An den gehören sie allein ! " 150 Zweites Buch. Mel. Alle Menschen müſſen ſterben. des Vaters ewiges Wort, Welches alle 334. Hosianna ! jauchzt ihr From: Ding' erhält, hat im Fleischsich einge men, Sprecht : Gelobt sey nah und fern, stellt. 2. Der, den Gott im Paradies Nach Der auf diese Welt gekommen In dem Namen unsers Herrn ! Denn er ist ein dem Sündenfall verhieß, Wird zu Trost Gott der Güte, Er erleuchtet das Ge der ganzen Welt Von dem Engel ange> müthe. Herr, hilf, wenn man dir meld't. 3. Ddu Schlangentreter, du ! Kdmmst fingt, Hilf, Herr! daß es wohl gelingt ! 2. Herr, dich drückten unsre Plagen, du endlich nah herzu, Auf den aller From Duvertilgtest unsern Tod ; Du hast unsre men Schaar Bis daher vertröstet war? 4. Odu Helfer segensvoll ! Wie thust Schuld getragen, Die uns lauter Fluch gedroht; Du bist Gott mit Blut begeg du der Welt so wohl, Daß du zur ge net, Hast uns mit dem Heil gesegnet, wünschten Zeit Bringest Gnad' und Se Das von Frieden überfließt, Und den ligkeit! Himmel in sich schließt. 5. Hosianna ! starker Held ! Dem der 3. Gib uns Kraft und Sieg und Står= | Heiden Macht zufällt, Ødu ſüßer Gna ke, Daß dein Volk des Eigenthums denlohn, Gottes und Marien Sohn ! Deine nahe Hülfe merke , Zur Vermeh6. Komm, o komm, und mach' uns rung deines Ruhms , Wenn von außen frei , Brich des Todes Macht entzwei, und von innen Wider Seele , Leib und Leg' die Schlangenbrut in Tod , Nimm Sinnen Fleisch und Welt und Satan hinweg der Hölle Noth. 7. Hast du doch deßhalben dich So kriegt, und in seinen Waffen liegt. 4. Du bist auch ein Himmelskönig erniedrigt, daß du mich Selbst durch dich Und ein Herr der Herrlichkeit ; Mach erhöhen willt, du Gottes - Ebenbild ! uns hier dir unterthänig, Und zu deinem 8. Süßer Hort! durch deine Huld Lob bereit! Laß uns droben Kronen tra Tilg' nun unsre Sündenschuld , Treib' gen, Wenn wir hier mit dir es wagen ; ins Ferne Haß und Zorn, Thu' uns auf Laß uns nach des Kreuzes Pein Jenes der Gnade Born. 9. Laß dein Volk erlöset seyn Von Reichs theilhaftig seyn. 5. Wen am Ende du den Deinen, der schweren Höllenpein, Weil mit Freu Die der Weltgeist nun verlacht, Wirst in den es auf dich Sich verlässet inniglich. Herrlichkeit erscheinen, Und mit wunder 10. Alsdann wollen wir mit Lust großerMacht : Wenn du auf dem Stuhl Rühmen, was du an uns thust, Und das wirst sigen, Wenn die Engel um dich Hosianna dir Dankbar fingen für und blizen, Wenn die Welt vor dir zerfällt : | für. Nin uns auf in jene Welt ! 11. Vater, Sohn und heil'ger Geiſt! 6. Sprich von deinem Gnadenthrone Unser Herz und Mund erweist Dank und Uns dießWort der Freuden ein : ,, Vater ! Preis dir, wie es kann ; Herr, o nimm es ich will, wo ich wohne , Daß auch diese gnådig an! bei mir seyn, Die du mir zum Volk gege Mel. Jesu, den ich meine. ben, Daß auchdieſe mit mir leben , Daß auch diese vor mir stehn, Meine Herr 336. Jauchzet , all' ihr Frommen! lichkeit zu sehn !" Er ist nun gekommen , Der da kommen 7. Ihr Gesegneten des Vaters ! follte, und uns helfen wollte , Gottes Kommt, ererbet nun das Reich Eures Auserkorner, Selbst sein Eingeborner. Mittlers und Berathers ; Denn der Va 2. Dessen Wink und Willen Engel terschenkt es euch, Der es euch von Ewig schnell erfüllen, Der ist, selbst zu dienen, keiten Schon bedacht war, zu bereiten.“ Nun imFleisch erschienen ; Der die Welt Amen ! ja, es fehle nicht , Was mein hieß werden, Wird ein Knecht aufErden. Herr, der König, spricht! 3. Daß wir nicht verderben , Kamst M. Ph. Fr. Siller. du, um zu sterben, Heiland deiner Brü der, Aus der Höhe nieder ; Kehrſt dann, Mèl. Gott sey Dank in aller Welt. uns zum Glücke, In die Hdh' zurücke. 335. Hosianna ! unser Hort, Gott, 4. Auf der Gottheit Throne Sehn V. Adventslieder. 151 wir nun im Sohne , Mächtig uns zu ger Freude ! Er, der vom Anfang gewe ſchüßen , Unsern Bruder ſizen, Sehnsen, ist da ; Gottheit und Menschheit ver für uns den bitten, Der für uns gelitten. einen sich beide ; Schöpfer, wie kommst 5. Doch, auch selbst hienieden Nicht du den Menschen so nah ! Himmel und von dir geschieden, Können die Erlösten Erde verkündet's den Heiden : Jesus ist Deiner stets sich trösten ; Denn mit deis kommen , Grund ewiger Freuden! nem Segen Bleibst du stets zugegen. 2. Jesus ist kommen, die Zierde der 6. Du willst nicht verschmähen , Zu Himmel; Er, der Geliebte, des Ewigen uns einzugehen, Willst mit Himmels: Sohn, Suchet sich Sünder im Erdenges freuden Durch dein Wort uns weiden ; wimmel, Machtsie zu Kindern und führt Läß'ſt in ſüßen Lehren Deine Stimme sie zum Thron. Fliehet mit ihm aus dem hören. Erdengetümmel! Jesus ist kommen, die 7. Ja, du kommst noch heute, Stehst Zierde der Himmel. uns treu zur Seite, und stillst selbst die 3. Jesus ist kommen ; nun springen die Schmerzen Der zerbrochnen Herzen. Bande, Stricke des Todes , die reißen Ach, wohl Allen denen, Die nach dir sich entzwei. Seht, er erlöst uns vom knech jebnen ! tischen Stande ! Gottes Sohn machet 8. Du, Herr, demsie dienen, Wohnst uns ewiglich frei , Bringt uns zu Ehren Sitten Bildest ihre , und lebst in ihnen. Jesus aus Sund' und aus Schande. Gibst, was sie dichbitten, Weißt auch in Bande springe komme . n die n ; nun ist Gefahren, Sie wohl zu bewahren . der König , ein ist kommen Jesus 4. 9. Und wenn sie einst scheiden, Bringt aus allen Leiden Ihrer Wallfahrt Ende Ehren! Alles umfasset sein herrliches Sie in deine Hånde, Daß dort ihrer Seele Reich. Er will uns Hoheit und Würde bescheeren; Geht ihm entgegen, und zieht 25. Münter. Nie kein Gutes fehle. ihn zu euch ! Laßt euch erleuchten , erz tel. Gott, du frommer Gott. neuern, befehren ! Jesus ist kommen, ein 337. Ich danke dir, mein Herr, Daß König der Ehren. 5. Jesus ist kommen , ein Opfer für du ein Mensch geboren , Mein König ! daß ich nicht Soll ewig seyn verloren : Sünden ; Alle Verschuldungen tråget Weil du selbst kommst zu mir, Freu ' ich dieß Lamm. Sündern die ew'ge Erlösung von Herzen mich; Du sprichst ja selbst zu finden, Litt er und starb er am blutigen Stamm. Abgrund der Liebe ! wer kann Zion, freue dich! im Wort: 2. Ich danke dir, daß du, Mein Hel dich ergründen ? Jesus ist kommen, ein fer ! mir erworben Heil und Gerechtig Opfer für Sünden ! 6. Jesus ist kommen, die Quelle der keit, Da ich war ganz verdorben : Dein Einzug ist mein Ruhm, Dein Armseyn | Gnaden. Komme, wen dürftet, und trin macht mich reich , Drum finget dir dein ke, wer will ! Holet für euern verderblis Volk Hosanna allzugleich ! chen Schaden Heilung aus dieser unends 3. Herr Jesu, bleib' bei mir, Laßlichen Füll ' ! Alle Verlornen sind hieher mich dein Wort regieren , So wird kein geladen : Jesus ist kommen, die Quelle Irrweg mich Betrüben noch verführen : der Gnaden. Komm zu mir durch dein Wort, Komm 7. Jesus ist kommen, ein Führer zum in der letzten Noth, Bring' mich zur Fries Leben ; Sterbend verschlingt er den ewis gen Tod , Gibt uns - das heißet ja densstadt, Ins Leben durch den Tod. Ewiges Leben 4. Komm mir zu Freud' und Trost, schenken und geben ! Wenn diese Welt vergehet, Wenn weder nach Jammer und Noth. Glaubt ihm, Ehr' und Macht, Noch Geld und Gut | so dürft ihr nicht trauern und beben ! Jes bestehet, Und führ mich in dein Reich sus ist kommen, ein Führer zum Leben. Nach dieser kurzen Zeit , Mein König, 8. Jesus, ist kommen , ein Trost der daß ich dich, Dort lob' in Ewigkeit ! Betrübten, Welche das Feuer der Trüb sal bewährt. Er ist ein Helfer, und Mel. Jefu, hilf Angen, du Fürfte des Lebens. hilft , ihr Geliebten, Herrlich aus Als 338. Jesus ist kommen ! Grund ewis lem, was hier euch beschwert. Kronen 152 Zweites Buch. erwarten euch, o ihr Geübten ! Jesus | dir, Davids Sohn ! O Jesu ! süßes Manna ! Wann sing' ich Hosianna Dir, ist kommen , ein Trost der Betrübten. 9. Jesus ist kommen ! sagt's aller Kduig , vor des Himmels Thron ? Welt Enden ! Freut euch, derhimmliſche Mel. Vom Himmel hoch , da komm' ich 10. Retter ist hier! Schwöret ihm Treue mit Herzen und Händen ! Sprechet: wir les ben und sterben mit dir ! Amen, o Jesu ! du woll'st uns vollenden ! Jesus ist koms men; sagt's aller Welt Enden! 340. Komm, Himmelsfürst, komm, Wunderheld , Du Jacobs - Stern ! du Licht der Welt! Laß abwärts flammen deinen Schein, Der du willst Mensch ges I. A. Freylingshauſen. (Veråud.) boren ſeyn ! 2. Von keines Mannes Blut noch Mme L. Mun ruhen alle Wälder. Kraft, Bloß durch des Geiſtes Eigen 339. Ihr Seelen, laßt uns bringenschaft, Empfängt die keusche Jungfrau Mit Jauchzen und mit Singen Dem hier , Es wohnt ein göttlich Heil in ihr. Herren Ehr' und Dank, Der, als er eins 3. O Wunder, das kein Mensch verz geritten , Gering mit sanften Schrits steht ! Als Mutter eine Jungfrau geht, ten, Hort' einen schönen Lobgesang. Beschattet von des Höchsten Kraft, Doch 2. Er ist der Welt gegeben , Daß sie unverleht der Jungfrauſchaft. durch ihn soll leben , Wenn sie nur an 4. Komm an! dir steht des Himmels ihn glaubt ; Wer ihn nur recht erkennet, Thron Geöffnet, Jesu, Gottes Sohn ! Und seinen Heiland nennet , Der wird | Komm, o du zwiefach edler Held! Geh' muthig durch dieß Thal der Welt! des Himmels nicht beraubt. 5. Du nahmest erdwårts deinen Lauf, 3. Er kömmt mit ſanften Sinnen, Die Sünder zu gewinnen, Spricht allen lieb Und stiegest wieder himmelauf; Die Ab lich zu : Kommt her, die ihr beladen, Laßt fahrt war zum Höllenthal, Die Rück heilen euren Schaden , Ich bring' euch | fahrt war zum Sternenſaal. Hülfe, Fried' und Ruh'. 6. OhöchsterFürst, dem Vater gleich ! 4. Und , daß man's recht ergründe : Besieg' allhier des Fleisches Reich : Denn Der Herr tilgt unsre Sünde Durch sei: unser Geist in Fleiſches Haft Sehnt sich nerLiebe Macht; Es schaffen seine Wun nach deiner Himmelskraft. 7. Es glänzet deiner Krippe Strahl, den, Die er am Kreuz empfunden, Daß Und leuchtet durch dieß finstre Thal ; Es ihrer nimmer wird gedacht. 5. Sehr groß ist mein Verlangen, Den gibt der Nacht so hellen Schein, Derstets König zu empfangen, Wie dort das Volk wird unverlöschlich seyn. 8. Entzund' auch unsers Glaubens gethan ; Ich will die Welt verlassen, Will ihn allein umfassen, Der meiner Seele Licht , Damit die Lieb' erlösche nicht Zu helfen kann. dir die ganze Lebenszeit , O Sonne der Veni redemptor gentium. 6. Von ihm hab' ich empfangen, Was Gerechtigkeit ! Uebers. von Joh. Frank. man nur kann erlangen ; Sein iſt mein zeitlich's Gur ; An dieſes Königs Segen Mel. Vom Himmel hoch , da komm' ich her. Ist alles Heil gelegen, Er ist's , der alle 341. Komm, o Weltheiland , Jesu Hülfe thut. 7. Mein Gott! ich will mich neigen, Christ , Der du vom Weib geboren biſt ! Und dir mit grünen Zweigen Erfreut ent Die Welt erstaunt und jauchzt dir zu : gegen gehn : Du hast für mich gekrieger Wie wunderbar erscheinest du ! Und hast für mich gesieget , Sollt' ichmit 2. Du stammst von keines Mannes dir nicht ſieghaft ſtehu ? Blut, Du stammſt vom Geiſt, o höchſtes 8. Du hast, wiewohl gebunden, All Gut ! Das Wort des Vaters wurde mächtig überwunden Der starken Feinde Fleisch , Geheimnißvoll und rein und Schaar, Und, was ich kaum ergründe, teusch. Tod, Teufel, Höll' und Sünde Hast du 3. Die Jungfrau fühlt als Mutter fich, Still unterm Herzen trågt sie dich, gedämpfer ganz und gar. 9. Mir wird mein Wunsch gelingen, Und bleibt ein unbeflecktes Weib, Denn Draufwill ich fröhlich singen : Heil sey | Gottes Tempel ist ihr Leib.. V. Adventslieder. 153 4. Da dringest du hervor , o held, cher noch klingen, Dann werden wir vers Gleich wie die Sonn' aus ihrem Zelt, eint Mit Engelschaaren ſingen : Gelobt Mit Gotteskräften angethan, Und wans fey Gottes Sohn, Der ewig war und ist! Gelobt sey unser Herr, Der Heiland Je delstfreudig deine Bahn. N. Berlinisches Gesangb. 5. Herab vom Vater ging dein Lauf, sus Christ! ZumVater fuhrst du wieder auf; Stiegst Mel. Jesus iſt das ſchönſte Licht. nieder zu derHölle Thor, Dann zu dem 343. Liebes Herz, bedenke doch Dei Himmelsthron empor. 6. Du König aller Ewigkeit , Wie nes Jesu große Güte , Richte dich mit schön steht dir dein Erdenkleid ! Hilf uns Freuden auf, und erwecke dein Gemüthe : mit deiner Gotteskraft In dieser armen Jesus kömmt zu dir als König, Der sich deinen Helfer nennt, und durch diesen seis Pilgerschaft. 7. Um deine Kripp' ist helles Licht ; nen Namen Sich zu deinem Heil ver Ein neuerTag die Nacht durchbricht. Laß pfånd't. uns bei seinem Freudenschein Im Glaus 2. Als ein Helfer, dir zu gut, Ist er ben dir gehorsam seyn. in die Welt gekommen ;, Als dein Helfer 8. Lob sen dir, Herr, du Jungfraun ist er auch In den Himmel aufgenom fohn! Lob, Vater, dir im höchsten Thron ; men : Als ein Helfer herrscht er jeho Uns Lobsey dir, heil'ger Geist, bereit In aller ter uns im Gnadenreich : Als ein Helfer Ambrosius. 397. ZeitundEwigkeit. wird er kommen Und uns ihm selbst Aus dem Lat. neu übers. von A. Knapp.machen gleich. 3. Da er sich nun also nennt, Und zwar nicht mit bloßem Namen, Sondern 342. Komm, Volk der Christen, zeiger's in derThat, und, was er verheißt, komm , Den König zu empfangen, Der ist Amen : Was bekümmerst du dich zwei unser Heiland ist, Und'aller Welt Ver- felud ? Sucheſt Hülfe hier und da ? Der langen ! Erhebe ſeinen Ruhm, Stimm | ſich deinen Helfer nennet, Ist dir allent Hosianna an; Bring', was zu seinem halben nah ! 4.. Er will helfen allezeit ; Was dich Dienst Die Liebe bringen kann. 2. Stattihm den Weg zu streu'n Mit | drückt, darfst du ihm klagen ; Stößt dir grünem Laub der Palmen, Empfang' ihn | Noth undMangel zu, Du darfst's ihm nur wonnevoll Mit deines Dankes Psalmen, kindlich sagen : Du hast einen solchen Und sprich: gepriesen sey Der Heiland Helfer, Der von Ewigkeit dich liebt , Der Jesus Christ, Der aus des Vaters die Noth auch selbst erfahren, Und im Schooß Auf Erden kommen ist! Leiden sich geübt. 5. Nun, mein Jesu, weil du dich Sel 3. Wir danken dir, o Herr, Daß du zu uns gekommen, Daß du hast Fleisch ber unsern Helfer nennest, Und zu deinem und Blut, Wie Kinder, angenommen. Herzen uns Freien Zutritt herzlich göns Sanftmüthig, arm kamst du, Ein König neft: So komm' ich, und falie nieder Hier ohne Pracht , Und doch des Höchsten vor deinem Gnadenthron ; Du kannst dich Sohn , Voll Herrlichkeit und Macht. mir nicht verläugnen : Hilfmir , großer 4. Erscheinst du , Gottes Sohn, Als Gottessohn ! Mensch auf dieser Erden , Muß dann 6. Hilf mir allzeit ritterlich Ringen nicht unser Herz Voll Trost und Friede in den Glaubenskämpfen ; Hilf mir, werden ? Drumhast du deinen Glanz In Herr, mein Fleisch und Blur Durch dein Niedrigkeit gehüllt , Daß unsre Furcht | Kreuz und Leiden dåmpfen ; Hilf, daß ich mag überwinden, Wie du überwunden und Angst Auf ewig sey gestillt. Mel. Nun danket alle Gott c. 5. Erscheinen wirst du einst Zum gro: hast ; Hilf mir endlich selig sterben, Frei Ben Weltgerichte; O laß uns wandeln von aller Sündenlast! 7. So will ich dich, meinen Gott, stets In deiner Wahrheit Lichte , Auf daß wirdann getrost Dir, unserm Rich Stets als einen Helfer preisen ; Ichwill's ter, nahn, Undsel'gen Gnadenlohn Aus auch durch deine Huld Hier schon in der deiner Hand empfahn. That erweisen , Daß ich einen Helfer 6. Das Hosianna wird Dann herrlis habe, Der da herrscht in aller Welt, 154 Zweites Buch. 2. Auf daß er unser Heiland würd', Und auf welchen ganz und ewig Meine Uns löste von der Sünden Bürd', Und an Hoffnung bleibt gestellt. 8. Hallelujah ! Danksey Gott, Der der gnadenreichen Hand Einführt' in’s uns diese Gnad' erzeiger , Und auf uns, rechte Vaterland. sein armes Volk, Seine Huld so reichlich große Gnad' und Gütigkeit ! D 3. neiget, Daß erseinen Sohn uns ſchenket, | süße Lieb' und Mildigkeit ! Gott thut ein Der uns nicht verlassen kann : Amen, Werk, das ihm kein Mann, Kein Engel J Amen, Hallelujah ! Stimme Erd' und je verdanken kann. Christian Jacob Koitsch. Himmel an! 4. Was ist der Mensch , der arme Thon, Daß Gott für ihn gibt ſeinen Mel. Duo schnides Weltgebäude. Sohn ? Was sucht bei uns das höchste 344. Liebster Jesu , sey willkommen Gut, Daß es dieß unserthalben thut? 5. Oweh dem Volk , das dich ver Hier in dieſer argen Welt, Da du nicht wirst aufgenommen , Da man dich vers schmäht, Nicht glaubig dir entgegengeht, ächtlichhält: Ich, ich will dich nicht ver und hört des Sohnes Stimme nicht ! Auf scherzen, Wohne nur in meinem Herzen ! solchem bleiber das Gericht. 6. O Mensch, daß du es nicht verstehst, Du bist mein und ich bin dein, Ewig soll die Liebe seyn. Nicht deinem Herrn entgegengehst, Der, 2. Zwar du kommst zy uns nicht präch daß er deiner sich erbarm', In Demuth tig, Über ich bin hochvergnügt ; Du bist zu dir kommt und arm ! dennoch reich und mächtig , Denn in dir 7. Onimm ihn heur' mit Freuden an, verborgen liegt, Was mich) Sünder, was Mach' ihm in deinem Herzen Bahn! mich Schwachen Kann gerecht und ſelig | Werd' als ein Kind in deinem Sinn, Wirf Zweifel, Stolz und Falschheit hin ! machen. Du bist mein u. s. w. 1 3. Dein so armes Pilgerleben Soll 8. Er siehet an ein flehend Herz, mein Reichthum allzeit seyn. Herr, ich | Nimmt's guådig auf , heilt seinen bin dirganz ergeben, und vertraue dir als Schmerz . Oselig, wer dieß Gut begehrt ! lein, Daß du mir nach diesem Leben Wirst Oselig, wer dieß Heil erfährt ! 9. Zur ersten Zukunft in der Welt dieEhrenkronegeben. Du bistmein u . f. w. 4. Will dich alle Welt auch meiden, Ward' er sanftmüthig dargestellt ; Die Dennoch stell' ich mich zu dir ! Dich und andre wird erschrecklich seyn, Der sichern mich soll niemand scheiden , Dein vers Welt zu großer Pein. * 10. Die aber hier in Christo stehn, bleib' ichfür und für ; Olaß deinen Geist mich treiben, Todt und lebend dein zu Die werden dann zur Freud' eingehn, bleiben ! Du bist mein u. s. w. Dort, wo der Friedensfürst regiert, Wo 5. Deine Noth und deine Schande, | sie kein Uebel mehr berührt. Die dir diese Welt anthut , Dienet mir 11. Dem Vater in dem höchsten Thron zum höchsten Pfande , Und versichert Mit seinem eingebornen Sohn , Dem meinen Muth, Daß du mir in jenem Le heil'gen Geist in gleicherWeis' Sey ewig' ben Preis und Herrlichkeit wirst geben. Ehre, Lob und Preis ! Michael Weiß. (1840.) (Berând.) Du bist mein u. f. w. 6. Nun , mein Herze steht dir offen, In eigener Melodie. Zeuch, mein Heiland, bei mir ein ; Laß mich nicht vergeblich hoffen , Laß mich 346. Macht hoch das Thor, die Thus nur dein eigen seyn ; Tilge du all mein ren weit ! Es kommt der Herr der Herr Verbrechen , So kann ich voll Wonne | lichkeit, Ein König aller Königreich', Ein sprechen: Du bist mein und ich bin dein, Heiland aller Welt zugleich, Der Heil Sam. Großer. und Leben mit sich bringt : Auf, jauchzer Ewig soll die Liebe seyn ! Jhm, mit Freuden singt : Gelobet sey Mel. Bom Himmelhoch da komm ich her. mein Gott ! Er macht den Feind zuSport. 345. Lob sey dem allerhöchsten Gott, 2. Er ist gerecht ein Helfer werth, Der sich erbarmet unsrer Noth, Und uns Sanftmüthigkeit iſt ſein Gefährt', Sein' gesandt den liebsten Sohn, Der war in Königskron ' ist Heiligkeit, Sein Scepter seinem Schooß und Thron. ist Barmherzigkeit. Weil er die Noch zu V. 155 Adventslieder. Eude bringt, Eo jauchzet froh, mit Freu- | Worts Befehle Mit sanftem Willen den fingt: Gelober sey mein Gott, Er thut! 4. Heil mir! du kommst gegangen ; macht den Feind zu Sport ! 3. wohldem Land, o wohlderStadt, Sieh her, ich dffne meine Thur! Mit Die diesen König bei ſich hat ! Wohl allen brünstigem Verlangen Erwartet dich die Herzen insgemein , Wodieser König zie Seele hier ! Dir wallt meinHerz entgegen , het ein! Er ist die rechte Freuden - Sonn', Das dich in Demuth liebt, und sich in dei Und bringet mitsich lauter Wonn'. Gelonen Wegen Zu wandeln , kindlich übt. Vor bet sen meia Gott, Er macht den Feind dir werf ich mich nieder, Und bete glåu zu Spott! big an, Weil ich durch dich nun wieder 4. Macht hoch das Thor, die Thüren zum Vater kommen kann . 5. Owenn ich dich nur habe, Imma weit! Das Herz zumTempel sich bereit'! Die Zweige der Gottseligkeit Steckt auf | nuel ! was fehlt mir dann ? Dann acht'ich ' mit Andacht, Lust und Freud' : So kommt keiner Gabe, Die Erd' und Himmel geben der König auch zu euch, Ja, Heil und Le kann. Dann bin ich hoch erhoben, An allen ben mit zugleich. Gelobet ſey mein Gott, Gütern reich, Kind Gottes hier, und dro ben Densel'gen Engeln gleich, Dann ist Er macht den Feind zu Sport ! 5. Komm, o mein Heiland , Jesu des Himmels Wonne Und jene Krone Christ, Mein's Herzens Thür' dir offen | mein. Ein Strahl von dir, o Sonne, Ver ist: Ach ! zeuch mit deinen Gnaden ein, dunkelt jeden Schein ! Dein' Freundlichkeit auch uns erſchein" : 6. Hilf, Herr, laß wohlgelingen ! Hilf, Dein heil'ger Geiſt uns führ' und leit' | Helfer, meiner Schwachheit auf, Gib Den Weg zur ew'gen Seligkeit. Preis, Wollen und Vollbringen, Und förd're gnå Ehrefür und für Sey, großer König , dir ! dig meinen Lauf; Daß ich nur dir gefalle, Georg Weissel. Du, meiner Seele Glück! Und kindlich vor dir walle In jedem Augeublick ; Daß 207 el. Nun lob' mein' Seel den Herren. ich dir unterthänig, Und stets gehorsam 347. Mein König ! den die Liebe sey. Ja, Herr, meir Gott, mein König ! Herab zu mir in's Elend zieht ; Mit wun Dir schwör' ich ew'ge Treu ' ! 7. Wenn dudereinst erscheinest, Um dervollem Triebe Bist um mein Leben du bemüht. Du willst nicht , daß ich sterbe, ringt von deiner Engel Schaar, Und dann Did jammert meine Noth ; Damit ich dein Volk vereinest , Das dir schon hier nicht verderbe, Erwählst du Schmach und ergeben war : Dann blick' ich vollerFreu Tod, Verläß'st des Himmels Freuden, den Auf dich, mein König, hin, Nichts Nimmst an dich Fleisch und Blut, Den kann mich von dir scheiden, Weil ich schon bittern Tod zu leiden Der Welt und mir | deine bin. Nichts ist, das mich erschrecket, Weil dein Verdienſt mich ſchüßt : Der zu gut. 2. O segensvolle Zeiten, Da du der Herr ist's , der mich decket, Der auf den Fråul. M. C. v. Silberrad. Erde wolltest nahn ! Du kommst ! mittaus Wolken fist ! send Freuden Stimm' ich mein Hosianna 802 e 1. Gottes Cohn ist kommen. an! Dirfing' ichmeinePsalmen ; Mit frohem Geist und Sinn Streu' ich dir 348. Menschenkind,merk' eben,Was auch die Palmen Des Glaubens freudig da sey dein Leben, Das von Gottes Throz hin. Herr! höre doch mein Lallen, Du ne Kam in seinem Sohne, Den er Mensch wollst es nicht verschmähn . Eil', laß es ließ werden Hier auf dieser Erden. 2. Nämlich, daß er lehrte, Dich zusich dir gefallen, Mich gnådig anzuſehn ! 3. Erhab'ner Ehrenkönig ! Komm, bekehrte, Willig für dich stårbe, Gnade zich in meinem Herzen ein. Die ganze dir erwårbe, Dichbei Gott vertråte, Und Welt, wie wenig Wird sie in meinen Au stets für dich båte. 3. Nun sollst du dein Leben Gänzlich gen seyn, Wenn du mit Heil und Frie den zu mir, dem Sünder, eilst, Und ihmergeben, Weil er ist gekommen Dir gnådiglich hienieden Mir Trost und zu Trost und Frommen , Daß du seinen Rath ertheilt; Wenn die erfreute Seele Willen Mögst allein erfüllen. 4. DeineLieb' erweisen, Mit der That In deiner Liebe ruht , Und deines 1 156 Zweites Buch. ihn preisen, Stets in allen Sachen Mun- | Fleisch bestreitet, Das hat sich recht berei ter seyn und wachen, Daß du ihm in al- tet, Zu dem kommt Jesus Christ. Ten Mögest wohl gefallen. 5. Doch was vermag ich Schwacher, 5. Wirst du dich recht halten , Daß Jch Sünder , ohne dich ? Mein Hirt', ſein Geist kann walten, Läßt er dich genie: mein Seligmacher, Bereite selber mich ! Ben Friedſames Gewissen, Will dirZeug Es seufzt meinHerz zu dir, Es rufet dir komm mit deinem Segen, niß geben Zu dem ew'gen Leben : entgegen: 6. Jest mußt du viel leiden, Eig'nen Und wohne stets in mir! Willen meiden, und auf allen Seiten Mit 6. Dir möcht' ich einzig leben , Dir dem Satan streiten ; Wirst du das beste ewig dankbar seyn ; Für mich wardſt du hen, Wird dir's wohlergehen. gegeben In dieser Erde Pein. Komm, 7. Bald wird er leibhaftig , Sehr herr Herr, und nimm mich hin ! Sosoll mein lich und kräftig Von dem Himmel steigen, Herz dich loben Hienieden, und dort Reden und nicht schweigen, Dir und allen oben, Wenn ich vollendet bin. Valentin Thilo. (1662.) sagen, Die hier seinJoch tragen : 8. ,,kommt, ihr Benedeiten ! Zu der Mel. Alle Menschen müſſen ſterben 2c. rechten Seiten, Kommt ihr Auserkor nen, In mir Neugebornen ! Denn euch ist 350. Nein, wir warten keines An beschieden Gottes Reich und Frieden. " dern ! Seele, zaud're långer nicht, Deis 9. Dochwer hier nichts achtet, Nicht nem Heiland nachzuwandern, Der dir nach Christo trachtet, Sein hier zu genie bringet Heil und Licht ! Weißt du nicht, Ben, Der soll wahrlich wiſſen. Daß er dort daß Jesus Christ In die Welt gekommen ist, Dich von aller Macht des Bösen Und wird müssen In der Hölle büßen. 10. Wohl nun allen denen, Die Chri der Hölle zu erlösen? ſtum annehmen, Und auch alle Stunden 2. Sieh', ermacht dieBlinden sehend, Sind bereit erfunden, Warten mit den Die voll Aussatz, werden rein, Und die Seinen hier auf sein Erscheinen ! Lahmen werden gehend ; Willst du noch Michael Weiß. im Zweifel seyn ? Aus dem Grabe wun= derbar Stellt er Todte lebend dar; Kannst du einenGrößern finden, Ihm zumDienst Mel. Von Gott will ich nicht laſſen 2c. dich zu verbinden? 349. Mit Ernst , ihr Menschenkin 3. Wunder denn, daß nicht mit Schaa der, Macht euer Herz bereit ! Er kommt, ren Alles, was sich regen kann, Eilt, die das Heil der Sünder, Der Herr der Herr Gnade zu erfahren Die sich allen bietet lichkeit ! Er steigt von ſeinem Thron In an ! Ach ! die niedrige Gestalt Aergert unser Elend nieder, Wird einer unsrer diese Welt so bald ! Niedrigkeit iſt Chriſti Brüder, Und ist doch Gottes Sohn. Zierde, Dochsie wollen stolze Würde. 2. Bereitet doch die Wege Dem gna wie hab' auch ich zu kämpfen 4. denreichen Gast! Macht richtig seine Wider dieses Aergerniß ! Hilf es mir, Stege, Laßt Alles, was er haßt . Vers Herr Jesu, dämpfen, Mach' im Glauben ſäumt durch Trågheit nicht Sein Kom mich gewiß ! Fleisch und Blut will's wi men und sein Segnen ; -Die ihm nicht drig seyn, Daß du so gering ziehst ein, fromm begegnen, Die bleiben fern vom Aber alle, die dich lieben, Sollen gleiche Demuth üben. Licht. 3. Die ihr gerecht euch dünket, Tragt 5. Reiß' mein Herz von allen Dingen, euern Stolz zu Grab ! Die ihr euch blå Die die Welt für scheinbar hålt ; Hilf het, sinket Zur Niedrigkeit herab ! Die mir, mich in Demuth schwingen Ueber ihr um Gnade fleht : Wißt, daß ihr hier diese stolze Welt ! In der tiefsten Niedrig fie findet ! Denn wer sein Nichts empfins keit Mach mich dir zum Dienst bereit, det, Der wird von ihm erhöht. Daß ichdir im Geist anhange, und sonst 4. Ein Herz, das Demuth übet , Ist weiter nichts verlange. ihm vor allen werth, Da, werdenHoch 6. Nimm die Decke von den Augen; muth liebet, EinstZorn undAngst erfährt. Mach' mich vom Gefängniß los ; Hier EinHerz, das reuig ist, Glaubt, und sein | kann kein Gesez was taugen, Gnade nur V. Adventslieder. 157 macht frei und groß. Laß, Herr, deine | es durch's Satans List und Neid Nicht stille Pracht, Deiner Gottheit sel'ge untergeh' in Ewigkeit. 3. Du, wahrer Gott, bist Mensch ge Macht Mir noch hier, obſchon im Dun keln, Dennoch hell im Herzen funkeln. bor'n Von einer Jungfrau auserfor'n, 7. wie freutsich meine Seele! Und hast dich für die Schuld der Welt wiedenk' ichselig d'ran, Daß ich, frei von | Am Kreuz zum Opfer dargestellt. 4. Wenn deine Hoheit und Gewalt, dieser Höhle, Dich dort ewig sehen kann, In dem unermes nen Licht, Angesicht Dein heilig theurer Nam' erschallt, So gen Angesicht ! -Da, da werd' ich nim beugen sich dir alle Knie, Im Himmel mer fragen, Sondern fröhlich, „ du und auf Erden hie. 5. Wir bitten dich , verdamm' uns bist's" sagen. M. S. Riegerin, geb. Weissensee. nicht , Wenn du dereinst kommst zum Gericht ; Beschüß' uns , Herr , durch deine Gnad', Daß uns der böse Feind Mel. Von Gott will ich nicht laſſen 28. nicht schad'. 351. Nun jauchzet all', ihr From 6. Gott Vater, Sohn und heil'gem men In dieser Gnadenzeit, Weil unser Geist, Der uns aus allen Nöthen reißt, Heil ist kommen, Der Herr der Herr Sey Lob, Dank, Ehr und Herrlichkeit lichkeit ! Zwar ohne stolze Pracht, Doch Ohn alles End' und Ziel der Zeit. mächtig, zu verheeren Und gänzlich zu zerstdren Des Teufels Reich und Macht. Mel. Nun sich der Tag geendet hat. 2. Kein Scepter, keine Krone Sucht 353. Jesu Christe, Gottes Sohn ! er in dieser Welt ; Im hohen Himmels Wie komm du doch allhier Von deinem st throne Ist ihm sein Reich bestellt. Er schö Himm nen elsthron Ins Elend her will hier seine Macht und Majestät verhüllen, Bis er des Vaters Willen zu mir ? 2. Ich bin's nicht werth, daß du mich Im Leiden ganz vollbracht. O großer Himmelsfürst , Mir liebst, 3. Ihr Mächtigen aufErden, Nehmt Ja, selbst diesen König an! Soll euch gerathen solcheFreud' und Ehre giebst, werden, So geht die rechte Bahn, Die mein eigen wirst. 3. Ach komm herein , du edler Held, zu dem Himmel führt ; Sonst, wo ihr Komm in mein Herz hinein! Du, Hei ihn verachtet , Und nur nach Hoheit trachtet, DesHöchsten Zorn euch rührt. land dieser ganzen Welt, Du sollst mein Alles seyn. 4. Ihr Armen und Elenden In die 4. Sey mir willkommen tausendmal, ser bösen Zeit, Die ihr an allen Enden Müßt haben Angst und Leid, Seyd Du werther Freund und Gast, In die dennoch wohlgemuth , Laßt eure Lieder sem armen Thrånenthal ! Du bringſt mir * klingen, Und lobet Gott mit Singen, Freud' und Rast. 5. Gerechter König ! gib mir doch Der ist eu'r höchstes Gut. und Gerechtigkeit; Nimm weg von Licht 5. Er wird nun bald erscheinen In Sündenjoch , Stolz, Unzucht, das mir seiner Herrlichkeit , und euer Klagen, Neid ! Geiz Weinen Verwandeln dann in Freud' ; Gnade nun für Recht ergehn, Laß 6. Er ist's, der helfen kann; Macht eure Gib Friede nach dem Krieg, So kann n Lampe fertig , Und send stets sein ge ich einst vor Gott bestehn, Und hab' in wärtig : Er ist schon auf der Bahn. dir den Sieg. Mich. Schirmer. 7. Mit Demuth schmücke du mich fein, Und gib mir deinen Sinn ; OHerr, Mel. Ach bleib' bet und, Herr Jesu Christ. ich will dein eigen seyn ! Nimm meine 352. Heil der Welt , Herr Jesu Sünden hin! 8. Auf, machet Bahn , der Held Christ! Der du des Himmels Schöpfer bist und aller Völker ew'ges Licht, Ver kömmt an ! Auf, macht die Thore weit ; Auf, eilt, den König zu empfahn, Den sag' uns, was wir flehen, nicht! Joachim Pauli. 2. Du hast das menschliche Geschlecht Herrn der Herrlichkeit ! Durch deineLieb' gebracht zurecht, Daß | " 158 Zweites Buch. Mel. Jesus, meine Zuversicht. Hoheit: die ist flüchtig ; Hab'ich Reich 354. Sieh , dein König kommt zu thum : was ist's mehr, Als ein armes dir! Seele, das sind frohe Worte, Stücklein Erd' ? Alle Lust , was ist sie Sprich: mein König , komm zu mir! werth ? Was ist's , das mich heut er Sich, ich öffne dir die Pforte. Zeuch mit freuet, Und nicht morgen schon gereuet? 5. Aller Trost und alle Freude Ruht deiner Sanftmuth ein ! Was du findest, das ist dein. in dir, Herr Jesu Chriſt ! Nur bei dir ist 2. Komm! ich bin dein Eigenthum, volle Weide, Reichthum, der genügend ― Weil du dich für mich gegeben. Komm ! ist. Leuchte mir, o Freudenlicht, EH' dein Evangelium Werde mir zu Geist mein Herz im Tode bricht ! Jesu, komm, und Leben. Du schickst ja dein Wort laß dich erblicken ! Komm, o komm, mich zu erquicken! voran, Dir zu schaffen eine Bahn. 3. Komm! und raume Alles aus, 6. Freu' dich, Herz , du bist erhdret ! Was du hassest, was mich reuet ; Jesus ziehet bei dir ein ; Zu dir ist sein Komm! und reinige dein Haus , Das Gang gekehret , Heiß ihn nur willkom die Sünde hat entweihet ; Mache selbst men seyn ! Sieh, er bringt dir Heil und mit deinem Blut Alles wieder rein und Ruh ; Auf, und eil ihm freudig zu ; gut. Oeffne gläubig ihm die Seele, Klag' 4. Komm mit deinem Abendmahl, ihm, was dich druck und quale! 7. Wohl dir, daß dich Jesus liebet! Wo Vergebung aller Sünden Und ge wisse Gnadenwahl Für die Traurigen Sprich , was dir nun schaden kann ? zu finden. Komm, Herr Jesu, leb' in Was du Böses hast verübet, Sieht der mir, Und mein Leben sey in dir! Vater nimmer an. Christi Sieg behält 5. Komm ! und bring' den Geist auch das Feld; Und was dir ſich in der Welt mit, Der im Herzen dich verkläret, Der Arg und feindlich setzt entgegen, Macht mich im Gebet vertritt, Und im Lichte er dir zu lauter Segen. 8. Alles dient zu deinem Heile, Auch wandeln lehret, Daß ich, Herr, aufdei nen Tag Ruhig, freudig warten mag. was Sünder schreckt und quålt , Denn Ph. Fr. Hiller. du hast zum besten Theile Deinen Jesus dir erwählt. Sey ihm, wie er dir, ge Mel. Freu dich seht, o meine Seele. treu! Und es bleibet fest dabei, Daß du 355. Warum willst du draußen ste- mit den Engeln droben Ihn einst ewig Paul Gerhard. hen, Du Gesegneter des Herrn? Eile, werdest loben. zu mir einzugehen ! Mein Erbarmer, tritt nicht fern! Helfer in der rechten Mel. Jesu, meine Freude. Zeit, Der mit ew'gem Trost erfreut, Hilf, o Jesu, meinem Herzen Von den 356. Was hat dich bewogen, Und Wunden, die mich schmerzen! herabgezogen In die Sünderwelt? Ach, 2. Meine Wunden sind die Sünden, aus freiem Triebe Hast du dich, o Liebe, Die mitschwerem Druck und Bann Mich | Bei uns eingestellt ; Mitleid zwang, verfolgen, quålen, binden, Daß ich nir Erbarmen drang , Mildes Heil, dich, gends ruhen kann. Das Gesetz verdam zu erscheinen ; Sey willkomm den Dei= met mich, Mein Gewissen ångstet sich ; nen! Ach von dieser Macht des Bösen Kann 2. Das läß'st du verkünden Einer ich mich nicht selbst erlösen. Welt voll Sünden UeberLand und Meer; 3. Will ich dann mein Elend lindern | Und es soll vor allen Deinem Volk er Und erleichtern meine Pein Bei der Welt schallen : Zion, tritt daher! Siehe hier! und ihren Kindern, Fall' ich nur noch Er kommt zu dir; Er, dein König will tiefer drein. Da ist Friede, der betrübt, dich schmücken, Ewig dich beglücken. Trost , der keine Labung gibt ; Helfer, 3. Kirche Jesu, höre ! Christenvolk, die mir Herzleid machen, Freunde selbst, o kehre Dich mit Freuden hin! Lobe die meiner lachen. Gott von Herzen, Denke nicht der 4. In der Welt ist Alles nichtig, Schmerzen, Schaue nur aufihn ! Wer Voller Unlust und Beschwer ; Hab' ich | de Licht ! Sein Angesicht Wender Got V. Adventslieder. 159 tes Sohn im Segen Herrlich dir ent len, Ist voller Lieb' und Lust, All' Angst gegen. und Noth zu stillen , Die ihm an 'euch 4. Nimm an deinen König ; Sey bewußt. ihm unterthänig , Er hat Lust an dir; 8. Laßt eure Feinde dråuen, Und wei Thu' ihm auf die Pforten ; Sprich mit chet nicht zurück ; DerHerr wird sie zer Sehnsuchtsworten: Komm herein zu streuen In einem Augenblick. Er kommt, mir! O mein Theil, Du mildes Heil ! er kommt, ein König, Dem aller Feinde Sieh, wir lieben dein Erscheinen; Sey Schaar Von Anfang viel zu wenig Zum willkomm den Deinen ! Widerstande war. Nach einem alten böhmischen Liede, v. A. Knapp. 9. Er kommt zum Weltgerichte, Zum (S. Nr. 329. ) Fluch dem, der ihm flucht; Mit Gnad' und süßem Lichte, Dem , der ihn liebt Mel. Befehl du deine Wege. und sucht. Ach komm, ach komm, v 357. Wie soll ich dich empfangen, Sonne,:. Und führ' uns allzumal Zum Und wie begegnen dir, Du, aller Welt Licht, zur ew'gen Wonne In deinen P. Gerhard. | Freudenſaal ! Verlangen, Du, meiner Seele Zier ? Jesu, Jesu, leihe Mir deines Geistes Schein, Daß mir , was dich erfreue, Mel. Befehl du deine Wege. Mog' kuud und wissend seyn! 2. Dein Zion streut dir Palmen und 358. wie so gar sanftmüthig grüne Zweige hin; Und ich will dir mit Kommst du, Herr Jesu Christ , Ohn' Psalmen Ermuntern meinen Sinn. allen Stolz, nur gütig, Obschon du Kd Mein Herze soll dir grünen In stetem nig bist, Und allen Königreichen , Wie Lob und Preis, Und deinem Namen groß auch ihre Pracht, Befehlen kannst dienen, So gut es kann und weiß. zu weichen ! Doch birgst du deine Macht. 2. Du bist zu uns gekommen In der 3. Was hast du unterlassen Zu mei ner Seligkeit, Als Leib und Seele fäßen Erfüllungszeit , Und hast an dich ge In ihrem größten Leid? Als mir das nommen Des Fleisches Niedrigkeit ; Reich genommen, Da Fried' und Freu Damit uns würd' erwecket Die herrlich de lacht, Bist du, mein Heil, gekommen, ste Gewalt, Hast du dich, Herr, be Und hast mich froh gemacht. decket Mit armer Knechtsgestalt. 3. Dein Ansehn wird verachtet, Den 4. Ich lag in schweren Banden : Du kommst, und machst mich los. Ich stund | Thoren dünkt es schlecht ; Und so wird in Spott und Schanden : Du kommst, auch betrachtet Ein jeder deiner Knecht'; und machst mich groß; Du hebst mich Mit Schimpfe wird belohnet In dieser hoch zu Ehren, Und schenkst mir großes argen Welt , Bei welchem dein Sinn Gut, Das sich nicht läßt verzehren, wohnet, Und wer zu dir sich hält. Wie eitler Reichthum thut. 4. Ach laß dein Licht entfernen Den 5. Nichts , nichts hat dich getrieben | falschen Lügenschein ; Gib daß von dir Zu mir vom Himmelszelt, Als dein ge wir lernen Von Herzen niedrig seyn. treues Lieben, Du Heiland aller Welt ! Du, Höchster, wirst geringe In tiefster Du littest tausend Plagen, Du trugst Demuth Zier : Was helfen hohe Dinge? der Sünder Last , Und Keiner darf ver Gib deine Demuth mir! jagen, Den du erlösest hast. 5. Komm in des Herzens Tempel, 6. Das schreib' in deine Herzen, Du | Und mach' uns doch geschickt, Zu folgen tiefbetrübtes Heer, Bei welchem Gram dem Erempel, Das man in dir erblickt; und Schmerzen Sich häufen mehr und Das kann uns unterweisen, Wie man mehr. Seyd unverzagt ! ihr habet Die die Welt verschmäht ; Das lehret recht Hülfe vor der Thür : Der eure Herzen uns preiſen Des Höchsten Majeſtåt. labet und tröstet, steht allhier. 6. Darnach allein zu streben Hilf 7. Ihr dürft euch nicht bemühen, mir, mein höchstes Gut ; - In meinem Noch sorgen Tag und Nacht, Wie ihr ganzen Leben Dampf allen Uebermuth. ihn wollet ziehen Mit eures Armes Zwar bin ich viel zu wenig , Zu thun, Macht. Er kommt, er kommt mit Wil was vor dir gilt ; Doch du, Herr, bist 160 Zweites Buch. * mein König ; Mach' aus mir , was du | Mit Trauren und mit Klagen ! Dein willt! König kommt zu dir Als starker Held und Freund ; Ach richte nur auf ihn Mel. Nun danket alle Gott. Dein Auge, das da weint. 359. Wohlauf zur Freud' und Lust, 6. Auf, aufzur Freud' und Luſt, Ihr Ihr Gläubigen und Frommen! Des Gläubigen und Frommen ! Des Herren Herren Einzugsfest , Sein Krönungs Einzugsfest, Sein Krdnungstag ist tag ist kommen. Glück zu dem Könige, kommen. Glück zu dem Könige, Der Der seinen Einzug hålt ! Glück zu dem seinen Einzug hålt! Glück zu dem Kd nige, Dem Herrscher aller Welt ! Könige, Dem Herrscher aller Welt ! 2. Gelobet sey der Herr, Gelobt sein heil'ger Name! Der Schlange Kopf Mel. Wie leuchtet uns der Morgenstern. zertritt Nun dieser Weibesſame ; Wie Zeiten aller Durch 360: Zeuch , Jesu ! in die Herzen # Gott verheißen hat Lauf, Richt't unser Friedefürst Das ein ; Du kommst, du sollst gelobet seyn, Denn du bist Herr der Herzen. In Himmelreich nun auf. 3. Ja, alle Heiden wird Er noch den Sanftmuth pflegst du einzuziehn, Da Frieden lehren, Daß nicht die Sünde muß die Furcht des Todes fliehn Und mehr Soll schaden noch versehren ; aller Sünden Schmerzen. Leben Geben, Dann wird sein' Herrschaft seyn Von Gnad' ertheilen, Wunden heilen Tödt einem großen Meer Bis an des andern | lich-Kranken , Ist dein Thun , das wir dir danken. Rand, Und Gott allein die Ehr'. 4. Wohlauf! des Satans Stuhl 2. Zeuch, Jesu ! in die Herzen ein, Und Macht muß untergehen , Und un Lehr uns das Hosianna schrei'n, Und sers Königs Reich Muß ganz allein be dein Erscheinen lieben ! Das ganzeHerz stehen! Drum jauchze, freue dich, Du beherrsche du, Es rufe dir in Wonne zu Neue Tochter Zion, sehr ; Dein König kommt Mit heilsbegier'gen Trieben. zu dir, Gib ihm Lob, Preis und Ehr' ! Treue Wirk in Allen ; Laß erſchallen : 5. Betrübtes Zion, ſieh, Dein König Unserm König Ist nun Alles unterthä Ph. Friedr. Hiller. läßt dir sagen : Ermuntre dich, halt ein nig! VI. Mel. Weihnachtslieder. Sollt' es gleich bisweilen scheinen. Gnade zu erhöhn , Die uns nicht läßt 361. Aller heil'gen Engel Chöre untergehn ? 6. Ja, auch uns, die wir verloren, Bringen Gott Lob, Preis und Ehre, Weil der Heiland , Jesus Christ, Uns Wurde Gottes Sohn geboren ; Auch zu uns erschallt das Wort : Freut euch ! zum Trost geboren ist. 2. Hirten , die die Nachricht hören, hier ist euer Hort. 7. Auf! und laßt uns Christo singen, Eilen, ihren Herrn zu ehren , Welcher Unserm Herrn die Herzen bringen ! Al ngst ar r n vorlä Scho ihrer Väte Scha ler Wandel , aller Sinn Geh aufseine verheißen war. Ehre hin ; 3. Fromme Weise aus den Heiden, 8. Daß wir unter Engel - Chören Bringen voll von heil'gen Freuden Sein Lob ewig selig mehren, Daß das Knieend ihre Gaben dar Dem, der auch Lied niemals vergeh' : Ehre sey Gott in ihr Heiland war. der Hdh' ! 4. Alle, welche Gott vertrauten, Auf sein Wort und Treue bauten , Hörten Mel. Singen wir aus Herz 26. das, was er gethan , Lobensvoll und 362. Als Christus geboren war, ! dankend an. Freuten sich der Engel Schaar, Und 5. Sollten wir, die Christen heißen, | ſungen mit süßem Ton : Ehr' ſey Gott Uns nicht freudenvoll befleißen, Gottes | im höchsten Thron ! Gottes Sohn ist VI. Weihnachtslieder. 161 Mensch gebor'n , Hat versöhnet , was ] Damit wir in dem Lebensbuch Als Got verlor'n ; Freu' sich, wem die Sünd' ist tes Kinder stünden. leid ! 4. Die Erde lag in tiefer Nacht, 2. Die Hirten erschraken ganz Vor Von Trauer ganz bedecket, Wo niemand der Engel hellen Glanz, Hörten fröhlich sich in eigner Macht Zum hellen Tag neue Mähr, Daß Christus vorhanden erwecker ; Da gehet auf das Lebenslicht, wår'. Gottes Sohn ist Mensch gebor'n, Will uns ins Herz und Angesicht Mit Hat versöhnet, was verlor'n ; Freu' sich, vollem Glanze leuchten. wem die Sünd' ist leid ! 5. Was bleibst du nun, o Menschen 3. Sie suchten das Kindelein Ein kind , In deinen Sünden liegen ? Wie gehüllt in Windelein , Wie der Engel bist du so verkehrt und blind, Und läſſeſt hat vermeld't, Welches trägt die ganze | dich betrügen ? Steh' auf! der schöne Welt. Gottes Sohn ist Mensch gebor'n, Tag ist da ; Dein treuer Heiland kommt Hat versöhnet, was verlor'n ; Freu' dir nah, Will dich zum Himmel füh fich, wem die Sünd' ist leid! ren! 6. Hier ist mein Herz, Herr Jesu 4. Sie fanden das Kindlein zart Lie gen in der Krippen hart, Bei dem Vieh Christ, Du bist mein Licht und Leben ! im finstern Stall, Das die Stern' Ach mach' es , wie du selber bist , Ich geschaffen all'. Gottes Sohn ist Mensch will dir's ganz ergeben. Treib' aus die gebor'n, Hat versöhnet, was verlor'n ; Sündenfinsterniß, Mach' deines Heils Freu' sich, wem die Sünd' ist leid ! mich ganz gewiß ! Dann bist du mir J. F. Ruopp. 1700. " 5. Aus der Mutter Brust so rein ge- boren. Nålet sich das Kindelein , Das durch Mel. Wir Christenleur' hab ic. seine Gotteskraft Allem Vieh sein Fut ter schafft. Gottes Sohn ist Mensch ge 364. Auf, schicke dich Recht feier bor'n, Hat versöhnet , was verlor'n ; lich, Des Heilands Fest mit Danken zu Freu' sich, wem die Sünd' ist leid! begehen; Lieb' ist der Dank, Der Lob 6. Solche groß' Barmherzigkeit Laßt gesang , Durch den wir ihn, den Gott uns preisen allezeit , In Gott'sfurcht der Lieb', erhöhen. und Glauben rein , t Mit Geduld gehor 2. Sprich dankbar froh : Also, also sam seyn. Gottes Sohn ist Mensch ge hat Gott die Welt in seinem Sohn ge bor'n , Hat versöhnet , was verlor'n ; liebet ! O, wer bin ich , Herr, daß du Freu' sich, wem die Sünd' ist leid! mich So herrlich hoch in deinem Sohn Michael Weiß. geliebet ? 3. Er, unser Freund , Mit uns ver eint, Zur Zeit, da wir noch seine Feinde Mel. Es ist das Heil uns kommen her. waren , Er wird uns gleich, UmGottes 363. Auf, freuet euch von Herzens Reich und seine Lieb im Fleisch zu offen grund, Ihr, die ihr einst verloren ! Nun baren. 4. An ihm nimm Theil, Er ist das wird das große Wunder kund , Daß Gott ist Mensch geboren. Er bringt das | Heil ; Thu' täglich Buß' und glaub' an Heil von oben her, Da Alles sonst im seinen Namen. Der ehrt ihn nicht, Wer Lode wår', und müßt im Tode bleiben. Herr , Herr , spricht , Und doch nicht 2. Er ist das Wort, das Alles schafft, sucht sein Vorbild nachzuahmen. 5. Aus Dank will ich Zu Brüdern Und alle Dinge tråget, In dessen Glanz, in dessen Kraft Sich alles Leben reget. dich , Dich , Gottes Sohn , bekleiden, Sein Leben kommt nun uns zu gut, speisen, trånken ; Der Frommen Herz Nun will er uns mit ſeinem Blut Von In ihrem Schmerz Mit Trost erfreu'n, und dein dabei gedenken. Sünd' und Tod erlösen. 6. Rath, Kraft und Held, Durch 3. Er nimmt der Menschen Schwach heit an, zu stärken alle Schwachen, den die Welt Und Alles ist, im Himmel Wird in der Welt ein armer Mann, und aufErden ! Die Christenheit Preis't Uns Arme reich zu machen ; Trägt dich erfreut, Und Aller Knie soll dir ge= unsre Schmach, trägt unsern Fluch, benget werden. 11 Knapp's geißt. Liederbuch, 1 162 Zweites Buch. 7. Erhebt den Hern ! Er hilft uns į senheit, Laß mich die Brüder lieben, gern, Und wer ihn sucht, den wird sein Und wahre Demuth üben. Name trösten. Hallelujah ! Hallelujah, 8. reicher Heiland , schenke mir, Freut euch des Herrn, und jauchzt ihm, Was mir kann ewig nügen ! O starker ihr Erlösten! Gellert. Held, ich hang' an dir ; Du kannst und willst mich schützen. Wenn alle Men Met. Ermuntre dich, mein schwacher Geiſt2c. schen ferne stehn, Wenn mir die Seele 365. Auf, Seele, schwinge dich em wird ausgehn, Hilfst du den Tod be por, Sey froh und guter Dinge ! Auf, | zwingen ! Dir will ich ewig fingen ! G. With. Sacer. † 1699. mit der Engel hellem Chor Ermuntre dich und singe! Heut' ist des Vaters Mel. Kommt her zu mir, ſpricht 2c. ein'ger Sohn Von seinem höhen Him melsthron zu dir und allen Frommen 366. Brich an, du helles Morgen In diese Welt gekommen. licht ! Das ist der alte Morgen nicht, 2. Dufrommer Heiland, Jesu Christ, Der täglich wiederkehret. Es ist ein Wie köstlich ist's zu schätzen, Daß du ge Leuchten aus der Fern , Es ist ein Schim ring und niedrig bist ! Wie soll uns dieß mer, ist ein Stern, Von dem wir långſt ergößen ! Willkommen du , der Sanft gehöret. muth Bild, Das sich in Demuth einge 2. Nun wird ein König, aller Welt, hüllt ! Willkommen, Trost der Sünder, Von Ewigkeit zum Heil bestellt, Ein Du Todesüberwinder ! zartes Kind geboren. Der Teufelhatsein 3. Von Liebe, großer Lebensfürst, altes Recht Amganzen menschlichen Ge Von Lieb' ist's nur gekommen, Daß du schlecht Verspielt schon und verloren. ein armes Kindlein wirst , Und Fleisch 3. Der Himmel ist jest nimmer weit, an dich genommen. Du willst im ew'gen | Es naht die sel'ge Gotteszeit_Der Frei Freudenreich Uns deinen Engeln ma- | heit und der Liebe. Wohlauf, du frohe chen gleich ; Du kommst zu uns auf Er- | Christenheit, Daß jedersich nach langem den, Damit wir himmlisch werden. Streit In Friedenswerken übe ! 4. Du wirst ein Gast in dieser Welt, 4. Ein ewigfestes Liebesband Hålt Undführst ein armes Leben ; Dafür wird einst ein jedes Haus und Land Und alle uns das Freudenzelt Des Himmels über Welt umfangen. All' werden wir ein geben. Du wirst geboren in der Nacht, heil'ger Stamm, Dann spielt der Löwe Damit uns werde Licht gebracht ; Durch mit dem Lamm, Das Kind amNeſt der dich sind wir gerissen Aus dichten Fin- Schlangen. 5. Wer ist noch , welcher sorgt und sternissen. 5. Im harten Winter bringest du Den finnt ? Hier in derKrippe liegt einKind Himmelsfrühling wieder, Suchst in dem Mit liebender Geberde! Wir grüßen dunkeln Stalle Ruh' Zum Heil für deine dich, du Gottesheld ! Willkommen, Hei Brüder. Zum Paradies führst du ſie ein, | land aller Welt ! Willkommen auf der Mar v. Schenkendorf, Und willst von Noth umfangen seyn, Erde ! Von schweren Sklavenketten Üns Sun Mel. Alles ist an Gottes Segen 2c. der zu erretten. 6. Du bist der Herr, und wirst ein 367. Christe, du bist Mensch ge Knecht, uns ewig zu befreien ; Bist reich, boren, Zu erlösen, was verloren, Skla und wirst doch arm und schlecht, Uns ven ewig zu befrein. Von dem Himmel Reichthum zu verleihen. Du trägst ge kommst du nieder; Daß wir würden duldig alles Leid ; -Jesu, gib, daß deine Brüder, Stelleft du im Fleiſch ich allzeit In jeder Noth und Plage Dein dich ein. Kreuz geduldig trage ! 2. Allen hat dich Gott gegeben ; AL 7. Barmherz'ger Heiland, gib, ach len bringſt du Heil und Leben ; Du hast gib, Daß ich mich auch des Armen, Der Alles gut gemacht. Was durch Adam mir begegnet, dir zu lieb Von Herzen | ward verloren, Ist mit dir uns neuge mög' erbarmen. Gib Sanftmuth, Her- boren ; Ja, du hast mehr wiederbracht ! zensniedrigkeit, Gib Mildigkeit, Gelaf- | 3. Herz, du mußt zu Jeſu eilen, Uud VI. Weihnachtslieder, 163 inkeinem Ding verweilen, Jesus nimmt | den Sünden Rettung finden ! Höchstes dich willig an ; Komm zu seiner Gnaden- Wesen ! Durch dich werden wir genesen ! fülle, Nimm! das ist sein Gnadenwille ; 2. Willkommen, Friedefürstund Held, Sie ist allen aufgethan. Rath, ew'ger Bater, Licht der Welt! 4. Frieden, Leben, Trost und Freude, Willkommen hier auf Erden! Du klei Und die allerreinste Seide Göttlicher dest dich in Fleisch und Blut, Und willſt Gerechtigkeit, Die Vergebung aller der Sünderwelt zu gut Selbst unser Sünden Ift bei Gottes Sohn zu finden. Opfer werden. Freundlich , Gnådig, Voll Erbarmen Trittst uns Armen Du Auf, weil er dir's noch anbent ! 5. Zu dir komm' ich, mein Erbarmer, entgegen, Wandelst unsern Fluch in Nimm mich in dich ! ruf' ich Armer, Segen. Schenke mir dein ganzes Heil! Gib, 3. Du bringst uns Trost, Zufrieden daß ich in diesem Jahre Alle Tag' auf's heit, Geist, Leben, Licht und Seligkeit ; Neu' erfahre, Daß ich andir habe Theil. Sey hoch dafür gepriesen ! O Gottes 6. Schenk mir Gnad' in meinem Sohn, wie arm sind wir, Die Treue zu Ballen, Daß ich möge dir gefallen, vergelten dir, Die du an uns erwiesen! Und nur deinen Ruhm erhöhn ; Laß Schande, Bande, Die gebührten. Uns mich, wenn ich werde sterben, Als des Verführten : Du bringst Leben ; O was Himmelreiches Erben Dir zu deiner kannst du Größ'res geben ! Rechten stehn. 4. Wir bringen dir ein dankbar Herz, Gebeugt durch Reue, Scham und In eigner Melodie. Schmerz , Das wollest du bekehren ; 368. Den die Engel droben Mit Ge Wollst züchtig, ohne Heuchelei, Demi fange loben, Der ist nun erschienen, Lie thig, liebevoll und treu Vor dir uns wandeln lehren. Zu dir Flehn wir : bend uns zu dienen. 2. Der ist Mensch geworden, Und in unsern Orden Hat er sich begeben, Unter uns zu leben. 3. Ja, für uns zu sterben, Und uns zu erwerben Gnade, Geist und Gaben, Die uns können laben. Hilf uns Schwachen Beten, wachen, Glauben, kämpfen, Und des Fleisches Lüfte dämpfen. 5. Erleucht' uns, Herr, zum ew'gen Heil, Daß wir im Glauben vollen Theil An deinem Reich erlangen. Hilf uns in 4. Arm ist er geboren, Uns, die wir Trübsal fest bestehn, und nur auf das, verloren, Mit sich selbst zu füllen, Un- was droben, sehn, Wohin du selbst ge= ſre Noth zu stillen. gangen; Bis wir , Zu dir Aufgenom 5. Freuet euch deß Alle ; Singt mit men, Mit den Frommen Vor dir leben, großem Schalle! Jauchzt, ihr Cherubi Und im ew'gen Lichte schweben ! Dieterich. nen , und ihr Seraphinen! 6. Sonne, Mond und Sterne, Und Mel. Aus meines Herzens Grunde. was in der Ferne , Luft und Meer und Erde Seines Lobs voll werde. 370. Der heil'ge Christ ist kommen, 7. Du auch, meine Seele, Seinen Der theure Gottessohn ; Deß freu'n sich Ruhm erzähle! Meines Leibes Glieder, alle Frommen Am höchsten Himmels Singt ihm Frendenlieder! thron. Auch was auf Erden ist, Soll 8. Alles , Alles finge , Alles , Alles preisen hoch und loben Mit allen En bringe Glorie dem, den droben Alle En geln droben Den lieben, heil'gen Christ. gel loben ! 3. A. Freylinghausen. 2. Das Licht ist aufgegangen, Die lange Nacht ist hin; Die Sünde liegt Mel, Wie leuchtet uns der Morgenstern . gefangen, Erlöst ist Herz und Sinn. 369. Der Heiland kommt ! lòbsinget Die Sündenangst ist weg, Der Glaube ihm, Dem Herrn, dem alle Seraphim geht zum Himmel Nun aus dem Welt Das Heilig, Heilig singen ! Er kommt, getümmel Auf einem sichern Steg. der eingeborne Sohn, Verläßt des Va 3. Nun sind nicht mehr die Kinder ters em'gen Thron, Der Welt das Heil Verwaist und vaterlos ; Gott rufet zu bringen. Preis dir, Daß wir Von selbst die Sünder In seinen Gnaden 11 * 164 Zweites Buch. schooß. Er will, daß alle, rein Von | macht , Sein werd' in aller Welt ge= ihrem alten Schaden , Vertrauend sei- dacht ! Ihn preiſe, was durch Jeſum nen Gnaden, Gehn in den Himmel ein. | Christ Im Himmel und auf Erden ist. Gellert. 4. Drum freut euch hoch und preiset, Ihr Seelen fern und nah' ! Der euch Mel. Wer nur den lieben Gott 2c. den Vater weiset, Der heil'ge Chriſt iſt da! Er ruft euch insgemein Mit süßen 372. Dieß ist die Nacht , da mir er Liebesworten : Gedffnet sind die Pfor- schienen Des großen Gottes Freundlich ten, Ihr Kinder, kommt herein! keit. Das Kind, dem alle Himmel die E. M. Arndt. nen, Bringt Licht in meine Dunkelheit, Und dieses Welt- und Himmelslicht Mel. Vom Himmel hoch , da komm' ich her. Weicht Millionen Sonnen nicht. 371. Dieß ist der Tag, den Gott ge= 2. Schau hin, schau hin, o meine macht, Sein werd' in aller Welt ge Seele, Auf Bethlehems geringes Haus ! dacht; Ihn preise, was durch Jesum Von dort, aus jener dunkeln Höhle ! Christ Im Himmel und auf Erden ist. Ging Licht in alle Zeiten aus; Es treibt 2. Die Völker haben dein geharrt, hinweg der Hölle Macht, És strahlet Bis daß die Zeit erfüllet ward ; Da in des Todes Nacht. sandte Gottvon seinem Thron DasHeil 3. In diesem Lichte kannst du finden der Welt , dich , ſeinen Sohn. Den sichern Pfad zur Herrlichkeit ; 3. Wenn ich dießWunder fassen will, Wenn Sonne, Mond und Sterne schwin So steht mein Geist vor Ehrfurcht still, den Am Ende dieser kurzen Zeit, Wird Er betet an und er ermißt, Daß Gottes dieses Licht mit seinem Schein Dein Le Lieb' unendlich ist. ben und dein Alles ſeyn. 4. Damit der Sünder Gnad' erhält, 4. Laß nur indessen heller scheinen Erniedrigst du dich, Herr der Welt; Dein Glaubens : und dein Liebeslicht ; Nimmst selbst an unsrer Menschheit Mit Gott mußt du es treulich meinen, Theil, Erscheinst im Fleisch, wirst un: Sonst hilft dir diese Sonne nicht. Willst fer Heil. du genießen ihren Schein, So darfst du 5. Dein König, Zion, kommt zu dir ! selbst nicht finster seyn. ,,Ich komm' , im Buche ſteht von mir : 5. Drum, Jesu, ſchöne Weihnachts ,,Gott, deinen Willen thu' ich gern.“ sonne , Durchstrahle meiner Seele Gelobt sey, der da kommt im Herrn! Grund ; Dein Licht sey meine Weih 6. Herr, der du Mensch geboren wirst, nachtswonne , und mach' es meinem Immanuel und Friedefürst, Aufden die Herzen kund, Wie ich, des Weihnacht = Våter hoffend sahn : Dich, Gott Mes glanzes voll, In deinem Lichte wandelu fias, bet' ich an. Caspar Fr. Nachtenhöfer. 1685 . foll. 7. Du, unserHeil und höchſtes Gut, Vereinest dich mit Fleisch und Blut, Mel. Vom Himmel hoch 2c. Wirst unser Freund und Bruder hier, 373. Dieß ist die rechte Freudenzeit ; Und Gottes Kinder werden wir. 8. Gedanke voller Majestät ! Du bist Weg, Trauern, weg, weg alles Leid! es, der das Herz erhöht. Gedanke voller Troß dem, der ferner uns verhdhnt,! Seligkeit! Du bist es , der das Herz Gottselbst ist Mensch, wir sind versöhnt ! 2. Es hat mit uns nun keine Noth, erfreut. 9. Durch Eines Sünde fiel die Welt, Weil Sünde, Teufel, Hdll' und Tod Zu Ein Mittler ist's , der sie erhålt ; Was Spott und Schanden sind gemacht In zagt der Mensch , wenn der ihn ſchüßt, | dieſer großen Wundernacht. Der in des Vaters Schooße sißt? felig, felig alle Welt, Die sich 3. 10. Jauchzt, Himmel , die ihr ihn zu diesem Kindlein hålt ! Wohl dem, erfuhrt, Den Tag der heiligsten Geburt ! der dieses recht erkennt, Es gläubig ſei Und Erde, die ihn heute sieht , Sing ' nen Heiland nennt ! 4. Es danke Gott, wer danken kann, ihm , dem Herrn , ein neues Lied ! 11. Dieß ist der Tag , den Gott ge Der unser nimmt so hoch sich an , Und VI. Weihnachtslieder. 165 fendet aus des Himmels Thron Uns | fang doch bewogen ? Was hat vomHim melsthron Dich in die Welt gezogen? seinen Frieden, seinen Sohn. 5. Drum stimmt an mit der Engel Ach, deine große Lieb', Und meine große Heer: Gott in der Hdhe sey nun Ehr', Noth Hat deine Lieb' entflammt, Die AufErden Friede jederzeit, Den Men | stärker, als der Tod. schen Wonn' und Fröhlichkeit! 5. Du bist das Wort, wodurch Die ganze Welt formiret, Und alle Dinge sind Durch dich an's Licht geführet. Ach 374. Dort liegt in seiner Mutter so bin ich, mein Heil, Auch deine Creas Schooß Des Vaters Kind, gering und tur, Die, was sie ist und hat, Von die bloß, Der große Fürst des Lebens. O empfangen nur. 6. Gib, daß ich dir zum Dienst Mein theurer Hort! O göttlich's Wort ! Das thust du nicht vergebens. ganzes Herz ergebe, Und dir allein zum 2. Weil du so dürftig kommst herein, Preis Auf dieser Erde lebe ; Ja, Jesu, Råumst du das Himmelreich uns ein, laß meinHerz Ganz neugeschaffen seyn, Wo wir die Fülle haben. Dein Armseyn Und bis zum Tode dir Geheiligt seyn schafft Uns Freud' und Kraft Und tau | allein. send edle Gaben. 7. Laß nichts beſtehn in mir, Was du 3. O Menschenkinder, freuet euch ! nicht selbst geschaffen ; Reiß alles Un Dieß arme Kindlein macht uns reich, kraut aus ; Zerbrich des Feindes Waffen ; Es führet von der Erde Uns himmel Was bds, ist nicht von mir; Das hat der wärts, Daß unser Herz Mit Gott ver Feind gethan ; Du aber führe mich Auf deiner Lebensbahn. einigt werde. 8. Das Leben ist in dir, Und alles 4. So bringt ihm eure Herzen dar, des Lebens ; Laß deinen Glanz in Licht Auch Schaar Engel der Und lasset mit eure Stimm' erſchallen : Gott, dir seymir, Mein Gott, nicht ſeyn vergebens ! Ehr' Vom Himmelsheer ! Uns Fried Weil du das Licht der Welt, Sey meines Lebens Licht, O Jesu, bis mir dort Dein und Wohlgefallen ! Mel. In dich hab' ich gehoffet, Herr. 5. Du aber bau', o Gottes Sohn, In Sonnenglanz anbricht ! Laurentius Laurentii. unsern Herzen deinen Thron, Und fülle das Gemüthe Mit Glauben, Lieb' Und Mel. Lobe den Herrn , den mächtigen. keuschem Trieb, Nach deiner ew'gen Güte ! Bernhard v. Derschau. 376. Ehre sey Gott in der Hdhe ! der Herr ist geboren. Laffet uns fingen, Mel. Nun danket alle Gott :c. o Brüder ! uns hat er erkoren, Hier 375. Du wesentliches Wort , Von schon uns sein, Seiner Erbarmung zu Anfang her gewesen , Du Gott, von freun ; Uns ist der Heiland geboren. 2. Schatten und Dunkel bedeckten Gott gezeugt , Von Ewigkeit erlesen Zum Heil der ganzen Welt : O mein den Erdkreis ; es irrten Völker umher, 1 Herr Jesu Christ, Willkommen, der du wie die Schafe, verlassen vom Hirten. Jesus erschien! Nächte verschwanden mir zum Heil geboren bist! 2. Komm, o selbstständig's Wort, durch ihn, Die auch die Weisen ver Und sprich in meiner Seele, Daß mir's | wirrten. 3. Kinder des Vaters , erkoren, ihn in Ewigkeit An Freuden niemals fehle ; Im Glauben wohn' in mir, Und weiche liebend zu ehren, Haßten mit Bitterkeit von mir nicht; Laß mich auch nicht von sich an der Gottheit Altåren. Jeſus er dir Abweichen, schönstes Licht ! ſchien, Und es ward Friede durch ihn! 3. Du wesentliches Wort, Warst bei Singt dem Erbarmer zu Ehren ! 4. Gnade und Wahrheit entfeim Gott, eh geleget Der Grund der ganzen Welt, Da sich dein Herz beweget Zur ten des Göttlichen Schritten, Trost und Liebe gegen mir ; Ja, du warst selber Erquickung trug er in der Weinenden Gott; So machest du im Fleisch Sünd', Hütten, Ward ihnen Freund, Hatte Holl und Tod zu Spott. gleich ihnen geweint , Hatte gleich ih 4. Was hat, o Jeſu, dich Von An- | nen gelitten. 166 Zweites Buch. 5. Ehre sey Gott in der Höhe! Ein | Ein treuer Rath, dein Licht und Leit: ewiges Leben hat er durch ihn uns , ostern seyn. Preis ihm ! durch ihn uns gegeben. Bis 6. Fühlst du, wię dir's an Kräften in das Grab Stieg er vom Himmel fehl, Auf Gottes Wegen fortzukom herab, Uns in den Himmel zu heben. men: Sey unverzagt ! Immanuel Hat 6. Seliges Anschau'n , wenn dort unsre Menschheit angenommen; Er hei meinen Retter ich sehe, Ihn mit den ßet Kraft ; durch seine Kraft allein Schaaren Vollendeter preisend erhöhe! Wirst du im Kampf ein Ueberwin Danketschonhier ; Singet, ihr Brüder, der seyn. mit mir: Ehre sey Gott in der Hdhe! 7. Fehlt dir's an Muth und Tapfer A. H. Niemeyer.keit, Die Seelenfeinde zu bekriegen: Hier ist der Held, der in dem Streit In eigener Melodie. Dich nicht kann lassen unterliegen . Wer 377. Ein göttlich Kind , den Men in dem Streit ihn an die Spize stellt, schen gleich, Ist uns geboren heute ; Es Der sieget , und behält zuletzt das Feld. schließt uns auf das Himmelreich, Und 8. Ein ew'ger Vater ist er dir, tröst't uns arme Leute. Wår' dieses Kind Weil er dich durch sein Wort gezeuget. uns nicht gebor'n, So wår'n wir allzu Nun sorgt er für dich für und für, Sein mal verlor'n ; Das Heil ist unser Aller. Herz bleibt stets zu dir geneiget. Was O du liebster Jesus Christ , Der du er befiehlt den Våtern in der Zeit, Wird Mensch geboren bist , Behut' uns vor er vielmehr selbst thun in Ewigkeit. der Hölle! Dr. Martin Luther. (Verändert.) 9. Den Friedensfürsten nennt er sich, Der dich durch Kampf zum Frie Mel. Preis , Lob , Chr , Ruhm 2c. den leitet. Erlabt indeffenreichlich dich, 378. Ein Kind ist uns geboren heut , Sein Arm ist über dich gebreitet, Macht Der liebste Sohn ist uns geschenket, In dein Gemüth von Furcht und Schrecken dem Gott Gnad' um Gnade beut Für los, Und legt dich sanft in seiner Liebe Alles , was die Seele kränket. Merk Schooß. auf, mein Herz , schau dieses Kindlein 10. Drum freue dich, mein Herz, in an, Denk, welch ein Wunder Gott durch ihm , Nimm an , was dir dein Gott ge= ihn gethan. geben ; Erhebe jauchzend deine Stimm', 2. Es glänzt in seinem Angesicht Mit Und preis ihn stets mit deinem Leben. ewigneuer Lust und Wonne Des Vaters Gott gibt sich dir ; gib du dichwiederum Hoheit, Lieb' und Licht; Er ist des neuen Ihm ewig hin zum vollen Eigenthum! Himmels Sonne, Dadurch der Welt I. A. Freylinghauſen. ein neues Licht entsteht, Die ohne ihn Mel. Vom Himmel hoch 27. im Dunkel untergeht. 3. Das Kind ist zart, und tråget doch , 379. Empor zu Gott , mein Lobges Was Himmel, Meer und Erde heget; sang ! Er, dem das Lied der Engelklang, Der ganzen Herrschaft Laſt und Joch Der hohe Freudentag ist da , Lobfinget Ist seinen Schultern aufgeleget Von ihm! Hallelujah ! dem , der ihn zum Mittelpunkt gesetzt 2. Vom Himmel kam in dunkler Deß, das da ist, und werden soll zuleht. Nacht, Der uns das Lebenslicht ge 4. Sein Name heißet Wunderbar, bracht : Nun leuchtet uns ein milder Er ist auch aller Wunder Krone ; Es Strahl! Wie Morgenroth im dunkeln jauchzte dort der Engel Schaar Voll Thal. Himmelslust in süßemLone, Und in der 3. Erkam, des Vaters Ebenbild, Von Nacht entstand ein heller Tag, Als die schlichtem Pilgerkleid umhüllt, Und füh ses Kind in Bethlems Krippe lag. ret uns mit sanfter Hand, Ein treuer 5. Bedarfst du Rath und Unterricht, Hirt , in's Vaterland. Will dir's anLicht und Weisheit fehlen : 4. Er, der jezt bei dem Vater throut, Dieß Kind heißt Rath ; es ist ein Licht ; Hat unter uns, ein Mensch, gewohnt, Gib dich ihm hin von Grund der Seelen! Damit auch wir ihm werden gleich Auf So wird es dir in aller Noth und Pein | Erden und im Himmelreich. VI. Weihnachtslieder. 167 5. Einst führet er zur Himmelsbahn | 7. Du, deß sich meine Liebe freut, Uns , seine Brüder, auch hinan, und Mein höchstes Gut, mein Leben ! Was wandelt unser Pilgerkleid In Sternen- soll ich dir aus Dankbarkeit Für deine glanz und Herrlichkeit. Liebe geben? Herr, was ich hab' und 6. Empor zu Gott, mein Lobgesang ! was ich bin, Das geb' ich dir mit Freu Er, dem der Engel Lied erklang, Der den hin ; Ich will mich dir verschreiben, hohe Freudentag ist da , Ihr Christen, Dir ewig treu zu bleiben. fingt: Hallelujah ! 8. Noch siehet dich mein Auge nicht, Dr. Friedr. Adolph Krummacher. Doch wirst du wiederkommen ; Dann schauen dich von Angesicht, Herr, alle In bekannter Melodie. deine Frommen. Indessen hilf mir in 380. Ermuntre dich), meinschwacher der Zeit Stets preisen deine Gütigkeit, Geist, Und trage groß Verlangen, Ein Daß ich dereinst dort oben Dich ewig Joh. Rist. (Verändert. ) Kind, das Ewigvater heißt, Mit Freu möge loben. den zu empfangen ! Dieß ist die Nacht, Me L. Wie schön leuchter der Morgenstern zë. darin es kam, Und menschlich Wesen an ſich nahm. Es will durchsein Erscheinen 381 . Es jauchze heut die weite Welt! Ein Mittler kam der Sünder uns ganz mit Gott vereinen. 2. Willkommen , Held aus Davids welt ; Gott in der Höh' sey Ehre ! Froh Stamm, Du König aller Ehren ! Will war der Tag, da er erſchien, VomHim kommen, Jesu, Gottes Lamm ! Ich will mel her besang man ihn : Gott in der dein Lob vermehren ; Ich will dir all Höh' sey Ehre ! Friede , Friede Soll mein Lebenlang Darbringen Dank und auf Erden Wieder werden ! Wohlgefal Lobgesang, Daß du , da wir verloren, len Bringt der Menschenſohn uns allen. Für uns bist Mensch geboren. 2. Auf, Brüder Jesu, aufund preist, 3. O wie ist deine Huld so groß ! Ich Von Banden frei, erfreut im Geist, Den kann ſie nimmer fassen , Daß du dich großen Erstgebornen, Der nun vom aus des Vaters Schooß Zu uns herab Thron sich zu euch neigt ! Es loben En gelassen ! Wie konntest du die große gel, tief gebeugt , Den Retter der Ver Macht und deines Himmels Freuden lornen. Noch mehr, Sey er Euch, ihr pracht, Dein sel'ges Gottesleben Für Sünder , Menschenkinder , Groß und theuer ; Denn der Heiland ist ja euer. solche Feinde geben? 4. Herr, war dein menschliches Ge 3. Geboren ward er euch allein ; Dieß ſchlecht Nicht arm und voller Schande ? | ſoll euch große Freude seyn , Wie Got Doch wurdest du für uns ein Knecht, tes Engel lehrten. Erhebt ein Hallelu Trugst für uns Todesbande. Du hast jah dem, Den Hirten einst zu Bethie den Fammer angeschaut Und uns am hem Tief an der Krippe ehrten! Jesu, Kreuz mit dir vertraut, Daß uns für Nähmst du , Gleich deu Hirten, Recht Schmach und Bürde Ein Freudenhim- nach Würden Von der Menge Deiner mel würde. Brüder Lobgefänge ! 4. Hier in des Elends Vaterland 5. O große That ! o Wundernacht, Von Engeln selbst besungen ! Du hast Hat Gott dich , seinen Sohn, gesandt, den Heiland uns gebracht, Der Sünd' Den Einigen , Geliebten. Uns Arme und Lod bezwungen ; Den Helden hast unter schwerem Fluch Beehrt deinhimm du uns gebracht, Der alle Feinde fliehen lischer Besuch, Uns , die dich frech be macht, Vor dem die Berge ſchüttern, trübten. Dazu Gabſtdu Dich herunter, Welch ein Wunder Zum Besingen! Und alle Himmel zittern ! 6. du, des Vaters ew'ges Kind, -Feinden Gnade zu erringen! DuHoffnung aller Sünder, Durch den 5. Du, der am ersten Lebenstag Als wir Gott versöhnet sind, Und angenehm | Kind in armen Windeln lag, Bist år als Kinder ! Komm, Jesu, in mein Herz | mer noch gestorben : Und diese Armuth hinein, Und laß es deine Wohnung seyn ! macht uns reich, Dein Marterstand uns Dein wart' ich mit Verlangen, Dich lies Engeln gleich ; O was hast du erwor bend zu empfangen. ben! Laß uns, Laß uns Dank dir ſa=. 168 Zweites Buch. gen, Der die Plagen Mit uns theilte, | gen, Daß der Herr an uns gethan, Was kein Engel fassen kann. Unsern Schaden völlig heilte. wie brünstig ist dein Lieben, 6. O arme Menschheit, die du weinst ! 3. Das Wort ward Fleiſch, und wohnte Daß du aus des Vaters Schooß einst Hier unter deinen Söhnen ! Er Kommst, zu theilen unser Loos, Und mit sah die Noth, und sieht sie noch; Blick wunderbaren Trieben uns , die wir im nur aufihn, und nah' dich doch Zu ihm Staube gehn, Gleich den Engeln willst mit deinen Thränen ! Niemand , Nie erhdhu ! mand Hat den Willen, Sie zu stillen, 4. Werde auch in uns geboren, Und So im Herzen, Niemand theilt so deine durchleuchte du uns ganz, O du himm lisch reiner Glanz ! Gottes Bild, das Schmerzen. 7. Hier find'st du den, der's redlich | wir verloren, Werde durch dich, Heil der meint ; Für dich geseufzt , für dich ge Welt , Wieder in uns hergestellt. 5. Ja, du wollst uns alle führen Durch weint Hat er gar oft auf Erden. Von Bethlehem bis Golgatha, Wo die Ver der Liebe Wunderkraft Zu des Lichts Ge söhnung ganz geschah, Was nahm er noſſenſchaft, Und uns hier ſchon laſſen für Beschwerden Für dich Auf sich ! spüren , Daß uns knüpft ein göttlich Deiner denken, Sünden schenken, Hel Band An das ob're Vaterland. fen, trösten Will er jeho die Erlös'ten. 6. Nun, dein paradiesisch Leben 8. Wir wissen es, o Herr und Christ, | Dring' mit deinem Gnadenſchein Wie Daß ſo ein Heiland nirgends ist, Kein der mächtig in uns ein, Und wir werden so erbarmend Guter ; So sieh uns huld- | uns erheben Zu der göttlichen Natur, reich an und sprich : All euerm Jammer Wenn wir folgen deiner Spur. rathe ich, Ich Jesus, euer Bruder ! Sich, Dr. Chrift. Fr. Richter. wir Trau'n dir, Weil die Triebe Dei In eigener Melodie. ner Liebe Kraft und Leben , Jedem 383. Freuet euch, ihr Christen alle ! Schwachen Glauben geben. 9. Der Glaube hålt sich nur an dich ; Freue sich, wer immer kann ! Gott hat Von dir begnadigt, werfen sich Die Dei | viel an uns gethan ; Freuet euch mit nen vor dir nieder ! Der Ruhm, wonach großem Schalle. Gottes Sohn hat uns ein jeder strebt, Ist der : ,,Du hast für gebracht, Was die Sünder selig macht! 1 uns gelebt, So leben wir dir wieder!" Freude, Freude über Freude ! Christns Hore! Mehre Stets aufs Neue Unfre wehret allem Leide. Wonne, Wonne über Treue, Noch auf Erden Aehnlich dei Wonne ! Jesus ist die Gnadenſonne. nem Bild zu werden. 2. Sieh' , o siehe meine Seele, Wie 10. Wenn gleich auf Gottes Thron dein Heiland kommt zu dir. Sich , die gesetzt, Bist du, wie sichtbar einst, noch Liebe ruhet hier In des Stalles dunkler jezt Voll Gnade und voll Wahrheit. Höhle; Wird ein Kindlein dir zu gut, So werd' uns täglich offenbar , Führ Dich zu lösen durch sein Blut. Freude, deine Brüder endlich gar zu deinerhöch Freude über Freude ! Christus wehret sten Klarheit. Ganz reich , Dir gleich, allemLeide.Wonne, Wonne überWonne! Singen besser, Dir, Erlöser , unsre Jesus ist die Gnadensonne. Chöre Dann : Gott in derHdh' sey Ehre! 3. Jesu, wie soll ich dir danken ? Joh. Gottfr. Schöner. Meinen Tod nimmst du von mir, Gibſt das Leben mir in dir ! Ach , so laß mich Mel. Ach , was soll ich Sünder machen. nimmer wanken , Nimm mich ganz zu 382. Freuet euch, erlöste Brüder ! eigen hin ! Gib mir deinen Geist und Denn des Vaters Wort und Licht, Das Sinn ! Freude, Freude über Freude ! durch alles Dunkel bricht, Bringet das Christus wehret allem Leide. Wonne, Verlorne wieder, Und in unser Fleisch Wonne über Wonne ! Jesus iſt die Gna und Bein Hüllet sich die Liebe ein. densonne. 2. Seine Zukunft wird beſungen Von 4. Jesu , nimm dich deiner Glieder denEngeln, die entzückt Aufdieß Wun- Ferner auch in Gnaden an. Schenke, der hingeblickt, Und es preisenihre Zun- | was une trösten kann, Und erquicke deine VI. Weihnachtslieder. 169 Brüder. Gib der ganzen Christenschaar eig'nes Leben? Gott gibt, unserm Leid Frieden und ein selges Jahr ! Freude, zu wehren , Seinen Sohn Von dem Freude über Freude ! Christus wehret Thron Seiner Macht und Ehren. allem Leide. Wonne, Wonne überWon 4. Sollt' er unser nicht gedenken, Der ne! Jesus ist die Gnadensonne. sein Reich, und zugleich Sich uns selbst M. Christian Keymann. will schenken? Sollt' uns Gottes Sohn † 1662 als Rector in Zittau. nicht lieben ? Unsre Noth, Unser Tod Hat ihn hergetrieben. Mel du Liebe meiner Liebe. 5. Er nimmt auf sich, was auf Er 384. Freuet euch, ihr Menschenkin den Wir gethan; Gibt sich an, Unser der, Freut euch beide , groß und klein ! Lamm zu werden ; Unser Lamm, das für Freuet euch, verlorne Sünder ! Selig, uns stirbet, Schuld verfühnt, Huld ver ſelig ſollt ihr seyn ! Der , dem sich die dient, Leben uns erwirbet. Himmel neigen, Dessen Wort die Welt 6. Nun , er liegt in ſeiner Krippen, gebar, Stellt sich in der Weihnacht | Ruft zu sich Dich und mich, Spricht Schweigen Niedrig , als ein Kindlein mit füßen Lippen: Laffet fahren, liebe dar. Brüder, Was euch quält ! - Was euch 2. Alle Himmelsheere fingen , und fehlt, Bring' ich Alles wieder. die Welt, sie höret's nicht, Sieht nicht 7. O so kommt mit offnen Hånden ! durch das Dunkel dringen Das ver Stellt euch ein, Groß und Klein, Kommt heiß'ne Himmelslicht. In der tiefsten von allen Enden! Liebt ihn, der von Armuth Stille , Wo die Welt nichts Liebe brennet ; Schaut den Stern, Der ſucht und find't, Wird erfüllt des Ew euch gern Licht und Labſal gönnet. gen Wille, Und die Lieb' erscheint als 8. Die ihr schwebt in großen Leiden : Kind. Sehet, hier Ist die Thür' Zu den wah 3. Euch ist dieses Kind geboren, Euer ren Freuden. Faßt ihn wohl! er wird Heiland Jesus Christ, Ohne den die euch führen An den Ort, Da hinfort Welt verloren, Und der Hölle Vorhof Euch kein Kreuz wird rühren. ist. Höret es, ihr Menschenkinder : Hier, 9. Wer da fühlt im kranken Herzen hier ist Immanuel ! Kommet her, ver Sündengram, Bittre Scham Und Ge zagte Sünder, Glaubt und rettet eure wissensschmerzen, Sey getrost ! hier Seel! wird gefunden Heil und Rath ! Jesus 4. Jesus ist die Weihnachtsgabe, naht, Heilet deine Wunden. Die uns Gott vom Himmel beut; Er 10. Die ihr euch in Armuth gråmet, ist Geber und ist Gabe! Wer ihn Kommt herbei, Füllet frei Eure Hånd' nimmt, wird hoch erfreut. Darum greiz und nehmet ! Hier sind alle theuren Ga fet zu , ihr Kinder, Nehmet den zur ben, Himmlisch Gut, Das den Muth Weisheit an, Der allein gerecht Trösten kann und laben. die Sünder und sie heilig machen . 11. Süßes Heil! laß dich umfangen, fanu ! Chr. Friedr. Zeller in Beuggen. Laß mich dir , Meine Zier, Unverrückt anhangen ! Du bist meines Lebens Le Mel. Warum sollt ich mich denn gråmen. ben ; Nun kann ich Mich durch dich 385. Fröhlich soll mein Herze sprin Wohl zufrieden geben. 12. Meine Schuld kann mich nicht gen Dieser Zeit, Da vor Freud' Alle Engelfingen. Höret's Alle, die verloren ! drücken, Denn du hast Meine Last Au Jauchzend ruft Alle Luft : Christus ist auf deinem Rücken. Meiner Sünden geboren! dunkle Flecken Deckst du zu ; Du, nur 2. Heut' ist an das Licht getreten du Kannst sie recht bedecken. Gottes Held, Der die Welt Reißt aus 13. Ich bin rein um deinetwillen ; allen Nöthen. Gott wird Mensch , dir, Du gibst mir Volle Zier, Michh darein Mensch, zu Gute ; Gottes Kind, Das zu hüllen. Ich will dich ins Herze schlie verbind't Sich mit unserm Blute. Ben; mein Heil ! Edles Theil! Laß 3. Sollt' er uns den Tod nun geben, dich recht genießen ! 14. Ich will dich mit Fleiß bewah Der uns gibt, was er liebt, Wie sein | 170 Zweites Buch. ren; Ich will dir Leben hier, Und mit | er dich zu sich wende, Und zieh' zurück dir heimfahren. Mit dir will ich endlich von Uebermuth ; Denn Jeſus , der das schweben Voller Freud' , Ohne Zeit, höchste Gut, Ist der Geringste worden. Dort im andern Leben! Paul Gerhard. 4. Er ward von einem keuſchen Weib In diese Welt geboren, Drum halt' auch In eigener Melodie. züchtig deinen Leib, Denn der ist ganz 386. Gelobet seyst du, Jesu Christ, verloren , Der Gottes keusche Geistes Daß du Mensch geboren bist, Von einer zucht Verachtet, und die Wollust sucht, Jungfrau, das ist wahr ; Deß freuet Wozu sein Fleisch ihn reizet. 5. Er kam zu uns in finstrer Nacht, sich der Engel Schaar. Kyrie, Eleison. 2. Des ew'gen Vaters einig Kind Er, der das Licht der Erden , und hat Jest man in der Krippe find't. Zu unser dadurch zu Stand gebracht, Daß uns armes Fleiſch und Blut Verkleidet ſich dereinst muß werden Der helle Glanz der Ewigkeit ; Drum denke stets an die das ew'ge Gut. Kyrie, Eleison. 3. Den aller Welt Kreis nie beschloß, se Freud', So fährst du nicht zur Hölle. 6. Bedenk auch dieß, o meine Seel'! Der liegt in Mariens Schooß ; Er ist ein Kindlein worden klein, Der alle Ding' Er ließ sich dir zu gute Versenken in die erhält allein. Kyrie , Eleison. Grabeshöhl', Drum sey dir wohl zu 4. Das ew'ge Licht geht da herein, Muthe : Weil er aus Liebe für dich ſtarb, Und gibt der Welt ein'n neuen Schein ; Und dir die Seligkeit erwarb, So darfst Es leucht't wohl mitten in der Nacht du ewig leben! Und uns des Lichtes Kinder macht. Ky 7. Kömmt Satan gleich und alle Welt, und wollen dich betrüben, Wird rie, Eleison. 5. Der Sohn des Vaters, Gott von dir das Buch auch vorgestellt, Darin Art , Ein Gast in der Welt hie ward ; nen aufgeschrieben Die schweren Sün Er führt uns aus dem Jammerthal, | den ohne Zahl, Die du begangen allzu Und macht uns Erben in ſein'm Saal. mal, Ju deinem ganzen Leben : 8. So sprich: daß dein Herr Jesus Kyrie, Eleison. 6. Er ist auf Erden kommen arm, Christ Die Sündenlast getragen, Und Daß er unser sich erbarm', Und in dem daß du nun erlöset bist Von allen Todes Himmel mache reich, Und seinen lieben plagen; Weil dich des Heilands theu res Blut Erlöset von der Höllengluth, Engeln gleich. Kyrie, Eleison. 7. Das hat er alles uns gethan, So muß der Satan schweigen. 9. Lob, Ehre, Preis und Herrlichkeit Sein große Lieb' zu zeigen an. Deß freu' sich alle Christenheit , Und dank Sey, Jesu ! dir gesungen In Ewigkeit ihm deß in Ewigkeit. Kyrie, Eleison. und in der Zeit ; Du hast mein Leid be Martin Luther.zwungen ! Ich hab' in dir die Seligkeit, Getrost mein Herz, in allem Leid ! Du Mel. Allein Gott in der Hdh'. bleibst nun unverloren. 387. Setrost, mein Herz , in allem Mel. Gottes Sohn ist kommen. Leid! Du bist nun unverloren , Denn Gottes Sohn ist dir zur Freud' In diese 388. Gottes Sohn ist kommen Uns Welt geboren, Er ist vom hohen Him zum Heil und Frommen , Wollt ein melsthron Auf diese Welt voll Schmach Kind auf Erden Und sehr niedrig wer und Hohn Zu deinem Trost gekommen. den, Daß er von der Sünde Liebend 2. Erwäge doch die große Gnad', uns entbinde. 2. Er kömmt auch noch heute, Tritt Die dir dein Gott erwiesen, Und laß die hohe Liebesthat Von dir seyn stets ge uns treu zur Seite , Will, daß wir ihn priesen ! Er ward dem årmsten Men hören, uns zur Buße kehren, und vom schen gleich , Damit du einſt im Him Sündenpfade Fliehn zu seiner Gnade. 3. Die fich sein nicht schämen , Die melreich Siegprangend könnest stehen. 3. Er kömmt zu uns ganz nackt und sein Wort annehmen, Ihm sich ganz bloß, In Armuth, im Elende, Und vertrauen Und auf ihn erbauen, Denen macht, oHerz, dich reich und groß, Daß wird vergeben, Denen gibt er Leben. VI. Weihnachtslieder. 171 4. Solche wird er trånken , Ihnen 6. Jezt bist du ein Menschensohn ; sich selbst schenken , Wird zu Gottes Mache mich zu Gottes Kinde, Daß ich Preise Selber ihre Speise, Läßt sie sein stets vor seinem Thron Einen Vater an ihm finde, Welchem ich nun nicht mehr genießen, Stillet ihr Gewiſſen. 5. Wenn sie sein verbleiben, Fromm feind, Weil ich bin dein wahrer Freund. sein Werk betreiben, Sündenlust ver 7. Deine Windeln waren klein, Und achten und nach Gott nur trachten, zu schlecht für solche Glieder; Hülle Werden sie mit Freuden Einst von hin meine Sünden drein, Denn sie sind mir nen scheiden. selbst zuwider; und dein Geist, der Al 6. Er nimmt sie am Ende Mild in les kann, Zieh' uns Jesum Chriftum an. seine Hånde, Wird von allem Bösen 8. Ach! dein Elend ist sehr groß, Ihre Seel' erlösen, Und sie mit sich füh Denn du liegest in der Krippe ; Trage ren Durch des Himmels Thüren. du in Gottes Schooß Meinen Geist, 7. Fauchzet, all ihr Frommen ! Er wenn mein Gerippe Seinen Sarg im wird wieder kommen In der Hoheit Tode füllt, Es geschehe, wann du willt. Lichte Zu dem Weltgerichte , Da wird 9. Ist der Teufel gleich erbost Auf allen Todten Vor den Thron geboten. den armen Menschenorden , Bleibt doch 8. Da wird er sie scheiden. — In die dieß mein höchster Troft , Daß Gott ew'gen Freuden Gehen Gottes Kinder. selbst ein Mensch geworden. Ich bin Aber alle Sünder Werden ewig müssen dein mit Leib und Seel , Hilfmir, mein Ju der Hölle büßen. Immanuel! 9. Jesu , unser Leben , Wollst uns 10. Nun, ich weiß, es wird geschehn ; gnådig geben, Daß wir alle Stunden Gib nur, daß wir's Alle glauben , Und Werden treu erfunden , Und in dir ver hinfort durch kein Versehn Dieser Wohl that uns berauben. Hilf, weil ich im scheiden Zu den ew'gen Freuden. Michael Weiß. 1530. Leibe bin, Loben dich mit Herz und Sinn! # Caspar Neumann. Mel. Jesus meine Zuversicht. Mel. Es ist das Heil uns 20. 389. Gottes- und Marien - Sohn, Liebster Jesu, sey willkommen ! Der du 390. Hab' herzlich Dank und Lob ſelber in Perſon Unſre Menschheit an gesang , Du Vater in der Höhe! Ich genommen ; Rette mich aus aller Noth, will dir all mein Lebenlang , So lang O mein Bruder und mein Gott! ich geh' und stehe, So lang mein Herz im 2. Wir empfinden Alle noch , Was Leibe schlägt, So lange sich mein Athem durch Adams Fall verloren ; Und mich regt, Stets Dank und Ehr' erweisen. drückt das Sündenjoch, Unter dem ich 2. Es ist kein niedrig Erdengut Das bin geboren. Aber nun hoff' ich auf dich, du uns haft gegeben ; Es ist dein Sohn, Andrer Adam, andre mich! sein Fleisch und Blut, Der Seele Speis 3. Du bist worden, was ich bin ; Laß und Leben, Das größte Kleinod , das michauch, was du bist, werden. Nimm die Welt Aus deiner Vaterhand erhält. das Elend von uns hin, Das die Men- O theure Weihnachtsgabe ! 3. Doch warum mögen Viele nicht schen plagt auf Erden , Und gib mir von deinem Heil, Mein Erlöser , auch Dieß edle Kleinod schätzen ? Du willst, ein Theil ! o theures Lebenslicht , Uns ewiglich er 4. Aus demHimmel kommst du her ; gößen! Um dich nur sollten wir uns Hilf mir Armen aus der Hölle ! Nur mühn, Davon ſollt' unser Herz erglühn einStall ist dir noch leer ; Über gib mir Mit allen seinen Kräften. 4. Wenn du nur Manchem Gut und eine Stelle Unter denen , die bei dir Wohnen werden für und für. Gold Und Geld in großen Haufen Ge 5. Steckt mein Herz in böser Lust, schenket hättest, ach wie wollt Er eifrig Hilf, Herr, daß es nicht so bleibe ! Woh darnach laufen ! Wie würd', in schnöder ne selbst in meiner Brust, Der ich Glied Luft entbrannt, Er gern für solchen Er von deinem Leibe, Daß ich , ganz von dentand Dich und den Himmet geben ! 5. Nun aber, da du deinen Sohn, dir erfüllt, Trage Gottes Ebenbild. 172 Zweites Buch. Das höchste Gut , geschenket , Und ihn mein, Und laß mich nimmermehr von vom lichten Himmelsthron Für uns in dir geſchieden ſeyn !. Tod gesenket: Sind Wen'ge , die mit Mel. Lobe den Herren, den mächtigen König. ernstem Muth Nachsinnen, dieses ew'ge 392. Jauchzet, ihr Himmel ! froh Gaat Zu finden und zu faſſen. 6. Der Eine jagt nach Ruhm und locket in glänzenden Chören ! Singet Ehr , Ein Andrer nur nach Lüsten, Ein demHerren, dem Heiland der Menschen Andrer möchte mehr und mehr Mit Geld zu Ehren ! Sehet doch da! Gott will so und Gut ſich brüsten ; Ein Andrer troßet freundlich und nah Zu den Verlornen aufVernunft, Spricht mit der stolzen sich kehren. 2. Jauchzet, ihr Himmel ! frohlocket Weisen Zunft: Was müßet mir ein Hei Land! ihr Völker auf Erden! Gott und der 7. Oblindes Volk, verlorne Schaar ! Sünder, die sollen zu Freunden nun wer Dir wird der Sohn nichts nüßen , So den ! Friede und Freud' Ist uns verkün Lange du dir immerdar Suchst andre diget heut; Freuet euch, Hirten und falsche Stützen! Du könntest haben Heerden ! 3. Sehet dieß Wunder, wie tief sich Fried' und Heil Und einst ein ewig schd nes Theil In Gottes Himmel erben. der Höchste gebeuget ! Sehet die Liebe, 8. Doch weil du deines Gottes Rath die ganz sich als Liebe nun zeiget ! Gott Und JesuHuld verſchmåhest, Und heuch- | wird ein Kind , Trågt und vertilget die lerisch den breiten Pfad Der Sünd' und | Sünd'; Staunet, und danket und schwei Lüge gehest: So mußt du einst mit ew' get! 4. Gott ist im Fleische ! - Wer kann ger Pein Von Gottes Reich geschieden seyn, Und in die Hölle fahren. dieß Geheimniß verstehen? Hier ist die 9. Verleih' mir doch, o großer Gott ! Pforte des Lebens geöffnet zu sehen ; Um deines Namens willen, Daß ich Tretet herzu, Sucht bei dem Sohne die dein heiliges Gebot In Ehrfurcht mög' Ruh , Die ihr zum Vater wollt gehen ! erfüllen , Daß ich im Glauben deinen 5. Hast du denn, Höchster, auch mei Sohn Aufnehm', und mich vor seinem ner noch wollen gedenken ? Du willst Thron In Lieb' und Wahrheit beuge. dich selber , dein Herz voll Erbarmung 10. Hab' herzlich Dank und Lobge mir schenken ! Soll nicht mein Sinn fang, Du Vater in der Höhe ! Ich will Innigst sich freuen darin , Und ſich in dir all mein Lebenlang, So lang ich geh' | Demuth versenken? und stehe, So lang mein Herz im Leibe 6. König der Ehren, aus Liebe ge= schlägt, So lange sich mein Athem regt, worden zum Kinde, Dem ich auch wie Stets Dank und Ehr erweisen. der mein Herz in der Liebe verbinde! Du sollst es seyn , Dich, Herr, erwähl Mel. Gott, du frommer Gott. ich allein, Ewig entſag' ich der Sünde. 391. Herr Jesu Christ, du wirst ein 7. Treuer Immanuel ! werd' auch in Menschenkind auf Erden , Daß ich ein mir nun geboren ! Komm, o mein Hei Gotteskind soll hier und dorten werden. land, denn ohne dich bin ich verloren ; Du kommst, und nimmst auf dich all Wohue in mir, Mache mich Eines mit meine Sündenschuld , Hingegen schenkst dir, Der du mich liebend erkoren ! du mir des Vaters Lieb' und Huld. 8. Menschenfreund Jesu ! dich lieb' 2. Derhalben kniee ich an deinerKrip ich, dich will ich erheben ; Laß mich doch pe nieder, Und ſtimm' mit Freuden an einzig nach deinem Gefallen nur streben! die frohen Weihnachtslieder. Nimm an Herr, nimm mich hin, Gib mir, in kind den Lobgesang! nimm auch mich selber lichem Sinn Ewiglich dir nur zu leben ! G. Terstegen. an, Weil ich zum Opfer dir nichts Beſſ" = res bringen kann. Mel. Lobe den Herren, den mächtigen 26. 3. Ich will mit dir , mein Heil , auf ewig mich verbinden ; Ach laßmich neue 393. Jauchzet, ihr Völker! vereint Gnad' an deiner Krippe finden ! Herr euch in dichtem Gedränge ! Hört in den Jesus, ich bin dein ! Ach sey und bleibe | Lüften der Seraphim preifende Menge ! VI. Weihnachtslieder. 173 Me 1. Eins ist noth, ach Herr, dieß Eine, Eilt zu dem Licht, Welches die Wolken durchbricht ! Stimmt in die Jubelge 394. Jauchzt, und dankt dem Gott der Götter, Der nach seinem Liebesrath fånge ! 2. ,,Ehre sey Gott in der Hdhe!" Seinen Sohn uns zum Erretter In die der Jesum gesendet, Der zur gefallenen Welt gesendet hat. Hosianna ! Heil sey Menschheit sein Antlik gewendet ! Eh ihm, dem göttlichen Sohne ! Er kommt ret und preist Vater und Sohn und den zu den Sündern vom ewigen Throne, Erniedrigt sich selber, und leidet und Geist, Die das Verderben geendet. 3. ,,Friede auf Erden“ des Vaters stirbt, Wodurch er uns Armen den Him begnadigten Kindern ! Freut euch ! den mel erwirbt. Sohn gab er hin den verlorenen Sün 2. Heute tritt der Zeiten Fülle Und dern ! Wer kann die Bahn, Drauf wir das Fest der Völker ein; Selbst die dem Vater uns nahn , Froh nun zu Nacht verliert die Hülle, Und wird lau ter Sonnenschein. Wer kommt denn? wandeln, uns hindern ? 4. Menschen gefallen ihm wohl im dein König, o Zion, erscheinet ! Der Geliebten, im Sohne ; Blicket nur kind Gottmensch, der Himmel und Efde ver lich hinauf zu des Gnådigen Throne! einet, Der König der Ehren, der mäch Ihrseyd ihm lieb! Heiligt ihm jeglichen tige Held ! Erweitert, erhöht ihm die Trieb , Gebr nun euch selbst ihm zum Thore der Welt! Lohne! 3. Zwar ihr seht ihn in der Krippen, 5. Gott ist die Liebe ! seht, der uns In des Stalles Niedrigkeit ; Doch sind zum Retter Erkorne - Mensch ist er ihm von Engelslippen Psalmen , Ehr' worden, der ewig zum Heil uns Geborne! und Macht geweiht. Die Himmel ertd Thut nun sich kund Durch der Unmün- nen vom heiligen Liede : „ Gott Ehr' in digen Mund, Rettet nun gern das Ver- ,, den Höhen ! aufErden sey Friede ! Die lorne. ,,Menschen sind wieder zum Leben er 6. Liebe, du hast das errettende Mit- ,,wählt, und unter die Kinder des Hdch tel gefunden ; Gnad' und Gerechtigkeit ,,sten gezählt!“ hast du am Kreuze verbunden ; O, wie 4. Er ist da, der Wunsch der Våter, dein Blut Wunder der Gnad' an uns und der Troft für Israel ; Er ist da, der thut ! Leben entströmt deinen Wunden ! Schlangentreter, Seht, hier ist Imma 7. Preis dir, du Meister im Helfen ! nuel ! Er reißet die Pforten der Hölle du hast es vollendet ! Wer sich voll Reue darnieder, Und öffnet die Thore des zu dir und dem Gnadenstuhl wendet, Himmels uns wieder ; Er tilget die Der wird versöhnt, Der wird mit Gna Sünden , bezahlet die Schuld, Und den gekrdut ; Ruh' wird ins Herz ihm schenkt uns Gerechtigkeit, Segen und Huld. gesendet. 8. Deffne das Ohr , o erbarmende 5. GroßerFürst aus Juda's Stamme! Liebe, den Tauben, Die sich noch immer Zünd' ein Opfer in mir an, Das, als des feligsten Trostes berauben ! Stets eine Weihrauchsflamme Duftend, dich riefst du sie ; Aber noch hörten sie nie ! erfreuen kann! Dich preis ich, o ewiger Wollen und können nicht glauben. Vater derLiebe! Sohn Gottes, dir sing' 9. Oeffne die Augen , erbarmende ich mit freudigem Triebe ! Nimmi an Liebe, den Blinden, Die nicht erkennen von desSterblichen armemGemüth Den die Meng' und die Schuld ihrer Sünden, Dank , der im kindlichen Herzen mir Nicht deineHuld, Nicht deine Lieb' und glüht! 6. Herr, dir weih' ich Leib und Seele Geduld, - Die sich zu dir noch nicht fin den ! Ewiglich zum Tempel ein ; Was ich bin 10. Wenn auch die Sonne verlischt und thu' und wähle, Soll nur dir ge an dem Himmelsgewölbe, Stürzen die heiligt seyn. Dich hab' ich im Fleische Berg' in das Meer auch : du bleibest noch niemals gesehen, Doch soll in dem derselbe ! Du wankest nicht ; Ewig er Geiste die Liebe bestehen, Bis du einst quickt uns dein Licht ! Treu bist du, mein Auge vom Tode erhebft, Zur Klar ewig Derselbe ! K. A. Döring. heit verklärest, darinnen du lebſt ! 174 Zweites Buch. 7. Dann, ja dann will ich erblicken | Heiland, nicht versagen : Daß ich dich Dich, Herr, in Gerechtigkeit ! Welche möge für und für In meinem Herzen Lust, o welch Entzücken Ist mir dort tragen. So laß es deine Wohnung seyn! bei dir bereit! Dir leb' ich, dir leid' ich, Komm, komm , und kehre bei mir ein uur dir will ich sterben ! O laß mich, Mit allen deinen Freuden. 8. Mit Scham bedenk ich, wie gemein König , dein Reich einst ererben, Mich freudig vor dir im Gerichte be ring Ich dich empfangen werde ; Du stehn, Und ewig dein heiliges Angesicht bist der Schöpfer aller Ding', Ich bin Christian Gottlieb Göß, Pfarrer in nur Staub und Erde! Doch hörst du sehn! Plieningen. . auch ein schwach Gebet, Und hast noch Keinen je verschmäht, Der kindlich dir Mel. Allein Gott in der Hdh' sey Chr’. Paul Gerhard. genahet. 395. Ich steh' an deiner Krippe hier, Mel. Ich ruf' zu dir, Herr Jesu Christ. Jesu, du mein Leben ! Ich komme froh, und bringe dir, Was du mir hast 396. Jhr, die ihr los zu seyn be gegeben. Nimm hin, es ist mein Geist gehrt Von euren Missethaten ! Heut 1 und Sinn, Herz , Seel und Muth ; hat sich Gott zu uns gekehrt, Und will nimm Alles hin , Und laß dir's wohl uns Armen rathen ; Er äußert sich der Herrlichkeit, und will uns an Geberden gefallen ! 2. Als ich noch nicht geboren war, Aehnlich werden ; Darüber hoch sich Bist du mir schon geboren , Und hast | freut Der Himmel ſammt der Erden. 2. Er wird uns gleich an Fleisch und mich dir zu eigen gar , Eh' ich dich kannt', erkoren. Noch eh' mich deine Blut, Uns also zu vertreten ; Er hathie Hand gemacht , Hast du schon liebend durch uns von der Gluth Der Hölle los überdacht, Wie du mein wolltest wer gebeten, Und will der Himmelsbürger den. schaft Uns droben einverleiben, Daß 3. Ich lag in tiefer Todesnacht : Du wir bleiben Da, wo des Troftes Kraft wurdest meine Sonne, Die meiner See- Wird alles Leid vertreiben. le wiederbracht' Licht, Leben, Fried' und 3. Drum kommt, laßt uns mit Freu Wonne. Sonne, die das schöne Licht den gehn, Und unsern Heiland schauen, Des Glaubens in mir aufgericht't, Wie Laßt uns vor seiner Krippe stehn, Und schön sind deine Strahlen! ihm von Herzen trauen ! Er wird von 4. Ich seh auf dich mit Freuden hin, seiner Mutter Schooß Die Arme nach Und kann nicht satt mich sehen ; Doch uns strecken, und uns decken, Die wir nimmer wird mein blöder Sinn Dein so arm und bloß , Vor Sünd' und To Wesen ganz verstehen. O daß mein Geist desschrecken ! ein Abgrund wär', Und meine Seel' ein Mel. Wie soll ich dich empfangen. weites Meer, Daß ich dich möchte fas sen! 397. Ihr, die ihr war't verloren, 5. Wenn oft mein Herz in Kummer Hört, was euch trösten kann ! DerHeiz weint und keinen Trost kann finden, land ist geboren, Und nimmt ſich eurer Rufst du mir zu : ich bin dein Freund, an! Deß freuet sich dort oben Der En Ein Tilger deiner Sünden ! Was gel selge Schaar, Und ihre Chöre loben trauerst du in deinem Sinn , Da ich Gott dafür immerdar. dein Bruder worden bin, Die Kindschaft| 2. Sie wissen nichts vom Neide, dir zu geben ? Freun sich mit uns zugleich , und sin 6. Du fragest nicht nach Lust der gen : Große Freude Verkündigen wir Welt , Noch nach des Leibes Freuden; euch! Euch ist dieß Kind gegeben ! Euch Du hast dich bei uns eingestellt, Für solches Heil bereit't, Dereinst bei Gott unsre Schuld zu leiden ; Suchst meiner zu leben In steter Seligkeit. Seele Herrlichkeit, Und nimmiſt aufdich 3. Daß sich kein Mensch betrübe ! mein Herzeleid , - Das will ich dir Dieß Kind zerbricht das Joch, Bringt nicht wehren. euch des Vaters Liebe , Was zaget ihr 7. Ach eine Bitte wirst du mir, Mein | denn noch? Er schenkt ein himmlisch # VI. eder . 175 Weihnachtsli Erbe Dem Herzen , das ihm gläubt , | Freud' und Leiden dein Gesell , Ja, dei itha Daß jeder fröhlich sterbe , Weil solch ne 11 Herr . ue doch dieß Kindelein . li okesc Sch Mit rechten Augen an ! Willst du nicht ein Schaß ihm bleeibt ! 4. Tod, Sünd , Teufel , Hölle, Was ganz sein eigen seyn , Und ihn im Geiſt wider euch gekämpft, Hat er, an eurer pfahn rz Stelle, Bestritten und gedämpft . Dieß em 12. La?b' dich an seinem Bruderhe t h ut äch hl lic ra d öht tt wo n ger rt ; der t d Un Go erh r nu Ve nn un brü ) ; Er ke und Kind tritt sie darniede ; Nun seyd ihr fühlet deinen Schmerz , Gewiß , er lie t. wieder Das sterbliche Geschlech ! macht dich heilig durch sein di.chEr 5. Ja , mit den Seraphinen Frohbet13 lockt nun jeder Christ , Daß Gott im Blut , Von Sünden rein und los ; Er e Fleisch erschienen, Der Herr sein Bru setzt dich in das höchst Gut, In seines en e der ist. Dein sind nun unsr Herz ; rs Schooß. Vate h ,hör aus seinem süßenMund, 14. Ac Herr, dir geloben wir : In Freuden und e ch der Vater liebt ! Wie er aus di Wi n ze Bleib' unser Herz bei dir ! in Schmer eben diesem Grund Dir ſeinen Liebling Rel. Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich. gieb 15t.! Sprich : König , komm ! besitze rrsche Leib und Seel , Und 398. Ihr Kinder, seht das Kindlein mich , Behe mm ch ni mi ewig hin in dich , O mein n an, Das euch gebore ist ! Ein kleines Kind, ein großer Mann ! Es heißet Je elmm Imma ! , komm, du liebster See 16.nuKo d ld un rs ist it h bi sChr re ke te su en rc . n nf ch Des2. z Va Eb Du ; ih ist le li ! Du bringst mir Alles zu ; an r rr r Es ist de Gl de He , alles Heil bereit , Das Erd' und Him- | In dir , der sich mit mir vereint , Ist meiner Seele Nuh . 17. Du bist mein Hirte , Speis und llt.r Schöpfer will dein Bruder Trank , Mein schönes Feierkleid, Mein mel3.füDe g ſeyn , Er wird ein Menschenkind ; Die Alles , und mein Lobgesan In Zeit und Liebe dringt mit Macht herein, Die ihm Ewigkeit! d't . rz tzün sein r en le ch ch tt iſ ns d 4.HeDeren Mi zw Me un Mel. Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich . Gott Hat sich nun eingestellt ; Er sen= tet sich in Noth und Tod, Zum Heil der 399. Immanuel ! der Herr ist hier, 5. Den ew'gen Priester und dasLamm | Und nimmt mein Fleiſch an sich : Im enma nz ltin ga Wen . Einem an ; Sein Opfer manuel ! ist Gott mit mir, Wer ist denn fft Tri r ch an dem Kreuzesstamm Bricht uns die wide Also ?hat Gott die Welt geliebt, 2. mi Die Welt voll Sündenschuld , Daß er bahn Lebe 6.ns Der .große Lehrer und Prophet den ein'gen Sohn ihr giebt ; Wie groß Eröffnet seinen Mund ; Das ew'ge Wort ist Gottes Huld! ller Rath 3. Was ſein erbarmungsvo des Vaters steht Auf unserm Erden it n ke n ig ho r Vo Jesu fest in de Ew Sc n se h os hl ut s ut t sc fl er in der Zeit. d th , Da t ha be en un me gr 7. .Es strö Von eine Gnad 4. Er, unser Heil und höchſtes Gut, seinen Lippen her ; Wie viel thut er der Der alle segnen kann, Nimmt , wie die Welt zu gut Mit seiner süßen Lehr' ! t g er mm in ni r ld zu di ; Kinder, Fleisch und Blut , Doch ohne ko Kö ho 8. De Zion, freue dich ! Sein Herz entbrennt nde,Dan. u wunderbarer Gottmensch, in Lieb'sbegier ; Umfass ihn inniglich ! Sü 9. Er kehrt bei dir als Heiland ein wirst Auch mir Rath, Kraft und Held, rst Mit seinem Hab' und Gut ; Er selbst, Mein König und mein Friedefü , Du und was er hat , ist dein , Sein Leib, Heiland aller Welt ! 6. Was mir zum Heiligseyn gebricht sein Fleiſch und Blute. as l │D Ju, , Herr, erwarbst du mir : Versöh= 10. Erist dein Hirt , Brod und Quel id Dein Schmuck und Ehrenkle ; 176 Zweites Buch. nung, Leben, Trost und Licht, Das hab' 3. Du wirst ein Kind, Wie andre ich nun in dir. find, Nimmst an dich Fleisch und Blut 7. Dein Mangel wird mein reiches und schwache Glieder. Nun können wir Theil, Dein Leiden ſtillt mein Leid, Zu deiner Zier, Da du uns gleich, auch Durch deine Knechtsgestalt, mein Heil, werden deine Brüder. Gewinn' ich Herrlichkeit. 4. Du liegst im Schooß Der Mutter 8. Gelobt sey Gott, gelobt sein Sohn bloß, Und trittst wie andre Kinder in In dieser Freudenzeit ! Lobt, Engel, ihn dieß Leben, Gerechtigkeit, Das schöne vorseinem Thron, Erheb' ihn, Christen Kleid, Den armen, nackten Sündern heit ! M. Heinr. Cornel. Hecker. | frei zu geben. 5. Du bist so reich, Gott selber gleich, Mel. Lobt Gott, ihr Christen 2c. Wirst arm, entsagest willig allen Din 400. Immanuel ! du Freudenkind ! gen, Der armen Welt Das Himmels Ich eile mit Begier Hin, wo die armen zelt und aller Himmel Reichthum nah Hirten sind , Nach Bethlehem zu dir! | zu bringen. 2. Mein Mund , der dich als Schd 6. Du bist so rein, Wie Gott allein, pfer ehrt, Preist jezt als Heiland dich ; Weißt, wie wir armen Menschen, nichts Du hast es selbst mein Herz gelehrt ; Só von Sünden, Und ladest doch Der Sün der Joch Auf dich, uns davon ewig zu trifft die Freud' auch mich. 3. Du wirst ein armer Menschensohn, entbinden. 7. Du bist der Herr, Dem alle Ehr' Ich werde Gottes Kind ; Du wählſt den Stall für Gottes Thron, Daß ich den Gebührt ! und wirst ein Knecht, der Welt zu dienen, Von Sklaverei und Himmel find'. 4. Du wirst in Windeln eingehüllt, Tyrannei Des Satans ſie durch Bluten Ich bin der Bande frei; Du wirst mit zu versühnen. 8. Ja, aller Welt Bist du, o Held, Muttermilch gestillt, Daß mein Brod Manna sey. Als ein geringes Menschenkind geboren! 5. Du wirst geboren in der Nacht, Du edles Haupt ! Wer an dich glaubt, großes Licht der Welt ! Mit dir wird Der wird dein Glied, und gehet nie ver alles licht gemacht , Weil dein Glanz loren. auf uns fällt. 9. Hallelujah! Daß du bist da, Im 6. Es muß die Sündenfinsterniß In manuel, du Brunnquell aller Freuden ! diesem Licht vergehn , Und eine Sonne Du bist bereit, Zu jeder Zeit, Und heut' nun gewiß In meinem Herzen stehn. auch uns mit Himmelsluſt zu weiden. 10. Drum kommen wir , O Herr, 7. Du willst, o hochgelobter Sohn, Jetzt arm geboren seyn , Damit der zu dir, Und bitten dich : erhdr' doch un Mensch zu Gottes Thron Dring' desto | ſer Flehen ! Gib uns auch Theil An dei näher ein. nem Heil, Die wir im Glauben, Jeſu, 8. wundergroßer Liebestrieb ! dich ansehen! Güte, der nichts gleich! Wie hat der 11. theurer Hort ! Laß uns dein Herr die Menschen lieb ! Wer ist so gna- | Wort Auf's neu durch deinen Geiſt ins denreich? M. Adam Gottfr. Thevenus.Herze rufen ! Geh' immer mit Auf je dem Schritt, Und führ' uns stets auf Mel. Jesu Christ. hdh're Glaubensstufen. 401. Jumanuel ! Du Segensquell ! Mel. Werde Licht du Volk der Heiden. Kommst du vom Himmel nun herab auf Erden? Du, Gottes Sohn, Steigst von 402. Kinder, laßt im Geist uns dem Thron, Der Sünder Heiland und gehen Aus der Stadt Jerusalem, Un ihr Licht zu werden! fern Heiland dort zu sehen, Im gerin 2. OGnadenlicht, Das nun anbricht, gen Bethlehem. Seht, er wollte arm Zu strahlen in das Herz der Adamskin und klein Für uns arme Menſchen ſeyn ! der! Vor deiner Macht Weicht alle 2. Schauet dieses größte Wunder, Nacht, Und Licht und Leben leuchtet | Das je auf der Welt geschah, Dieſes jedem Sünder. Heil geht nimmer ûnter, Gott ist nun VI. Weihnachtslieder. 177 denSündern nah ; Erward unser Fleisch 4. Jauchzt dem Herrn ! aus Gottes und Blut, Und erwarb das höchste Gut. HöhenStrömt herab ſein Friedensbund ; Wieder neu 3. Höret ihr die Engel singen In Paradieseslüfte wehen derstillen, heil'gen Nacht, Ihrem Schd durch's Erdenrund. pfer Ehre bringen, Rühmen Gottes 5. Jauchzt dem Herrn im Jubel große Macht? Kinder! schaut dieß psalme, Der die Sünder nicht verstieß ! Kindlein an, Das euch allen helfen Seht des ew'gen Lebens Palme Blüht kann. im neuen Paradies. 4. Ehre sey dem Gottessohne, Der 6. Himmelskind ! wie hold und gnå ein Kindlein worden ist ! Preis dem dig Bringst du Gottes Heil uns zu! Vater auf dem Throne, Preis dem Alles Kummers machst du ledig, Aller . Geiste Jesu Christ ! Kinder! nehmt dieß Freude Quell bist du. Kindlein an, Das euch alle retten kann! 7. Gottes Kind ! uns Gott zu wei 5. Friedesey nun aufder Erde ! ,,Fries hen, Wurdest du ein Menschenkind ; de" heißt der nene Bund ; Gottes Wohl- Kindlich dürfen dein sich freuen, Die gefallen werde Allen Menschenkindern mit dir verbrüdert sind. fund. Kinder, nehmt dieß Kindlein an, 8. Gottes Kind, du Heil der Sünder, Das euch all' erlösen kann! Nimm dir alle Herzen ein, Daß wir 6. Heilsey nun den Menschenkindern, alle Gottes Kinder, Und des Lichtes Heilund LebenJedermann ! GottesLiebe Erben seyn! zu den Sündern Hat sich heute kund 9. Nimm uns hin , Pfand ew'ger gethan. Kinder! nehmt dieß Kindlein Liebe, Gottes und des Menschen Sohn ! Nimm des Herzens zártste Triebe : auf, Denn es heiligt euern Lauf. 7. Euch ist dieses Kind geboren ; Euer Liebe sey der Liebe Lohn! Heiland Jesus Christ Sucht und rettet Mel. Nun sich der Tag geendet hat. was verloren, Was verdammt zurHölle ist. Kinder! nehmt dieß Kindlein an, 404. Lobt Gott, ihr Christen, allzu Daß euch nichts verdammen kann. gleich Vorseinem höchsten Thron ! Seur 8. Jesu schau auf uns hernieder ! Du schließt er auf sein Himmelreich, Und bist nun zu Gott erhöht ; Schenk dein schenkt uns seinen Sohn. 2. Der Sohn kömmt aus des Vaters heilig' Bild uns wieder, Wenn der Glaube darum fleht. Jesus, nimm die Schooß, Ein Heiland uns zu seyn, Kinder an, Die sonst Niemand retten Legt als ein Kindlein arm und bloß kann ! Sich in die Kripp' hinein. 3. Der alle Dinge trägt und hålt 8. Jesus ! höre unsre Bitte : Schaue uns in Graden an, Komm du selbst in Mit göttlicher Gewalt, Erscheiner nie unsre Mitte, Führ' uns alle himmel- drig in der Welt, Und geht in Knechts an. Schenk uns deinen guten Geist, gestalt. 4. Er liegt an seiner Mutter Brust, Der uns Abba rufen heißt ! Ludw. Bandle, Proviſor, von Kirchheim u. L. Sie tränkt und wieget ihn, Und Gottes Auf dieses Engel schaun mit Lust Mel. Ringe recht, wenn Gottes Gnade. Kindlein hin. 5. Gott sendet ihn vomHimmelszelt 403. Lobt den Herrn ! die Gnaden sonne Gehet auf mit hellem Schein, Als David's Sohn herein ; Hinfort soll Und desHimmelreiches Wonne Strömt jedes Volk der Welt Durch ihn geseg mit ihrem Licht herein. net seyn. 6. Er wechselt mit uns wunderbar, 2. Heil sey dir , vor dessen Nähe Himmelsglanz die Nacht durchbricht ! Nimmt ird'sche Glieder an, Uns aber Heller Aufgang aus der Hdhe, Licht beut er Gnade dar, Die himmlisch ma chen kann. vom unerschaffnen Licht! 3. Freud' und Dank laßt heut er 7. Er wird ein Knecht in dieser Zeit, schallen Ihm, der unser Bruder ward ! (O Liebe, wundervoll !) Damit uns ſeine Frieden bringt den Menschen allen | Herrlichkeit Zum Erbtheil werden soll.. 8. Heut' ist des Paradieses Thor Uns Gott, im Fleisch geoffenbart. 12 Knapp's gelfil. Liederbuch, 178 Zweites Buch. 1 wieder aufgethan ; Der Cherub steht | ein Mensch für Sünder, So, daß nun nicht mehr davor : Okommt, und betet mit Jesu Christ Heil für alle Seelen. an ! Nicolaus Hermann. Mel. du Liebe meiner Liebe ze. SN el. LobtGott ihr Chriſten allzugleich. 407. Naht heran zur armen Krippe, 405. Mein Leib und Seele freuen Seh't, hier lieget Gottes Sohn ! Ihn sich, Und was verfinstert war, Das besang mit froher Lippe Alter Seher wird, o Jesu, nun durch dich Lebendig, Hoffnung schon. ,,Heiland“ nennt den froh und klar. Neugebornen Freudenvoll der Engel 2. Du kommst und trägst mein Kreuz Heer; Darum jauchzet, ihr Verlornen, und Leid, Das mich so hart beschwert, Und ihr Sünder, zagt nicht mehr ! 2. Nicht erschien der Herr im Wetter ; Damit mir werde Seligkeit Und Him Hier im Kindlein ist er nah ; und der melstrost bescheert. 3. Nach deinem Rathe führst du längst verheiß'ne Retter, Hallelujah ! mich), Daß ich nicht fallen kann, und er ist da. Sollt' euch nicht das Kindlein Mit rühren ? Denn durch kindliches Gefühl nimmst mich endlich ewiglich Guad' und Ehren an. Euch zu Gott zurück zu führen, Das ist 4. Mich Schwachen stårket deine seines Kommens Ziel. Kraft, Und wenn die böse Welt Viel 3. Kommt, ihn liebend zu empfahen, Kampf und Hinderniß mir ſchafft, Bist Jhn, der Gottesliebe Pfand ! Liebend will er euch ſich nahen, Aus der Liebe du mein starker Held. 5. Ach! meinem Herzen fehlet nichts, Schooß gesandt ; Willſich euern Stamm Das überschüttet ist Mit Freuden dei- | verbrüdern Durch den neuen Bunds nes Angesichts, Weil du mein Hei- verein, Euch, als eines Leibes Glie land bist. dern, Herz und Haupt und Leben ſeyn. 6. Die Sündenſchuld verdammt mich 4. Sinkt hinab, ihr stolzen Höhen ! nicht: Du bist mein Friedefürst, Der Steigt, ihr niedern Thäler, steigt ! du mich endlich dort im Licht Mit Freu- Staunt , das Himmelskind zu ſehen, den krönen wirst. Bis zur Kripp' hinabgeneigt ! Ausge 7. Wir loben dich, o Gottessohn, leert vom Himmelsglanze, Krdnt des Und wahres Menschenkind ! Bis wir Höchsten Sohn sich hier Mit der Liebe dereinst vor deinem Thron Voll Lust | Demuthkranze ; Demuth, Lieb' iſtſeine beiſammen sind. M. E. Neumeister.Zier. 5. Vater, der den Sohn gegeben, Dank undHallelujah dir! Der du kamst Met. Jesus lebt, mit ihm auch ich. mit uns zu leben, Sohn, nimm Preis 406. Menschgeborner Gottessohn ! und Dank dafür ! Gott mit uns ! voll Mittler für die Menschenkinder ! War Gnad' und Wahrheit, Führ' uns deiner um läßst du deinen Thron Für das Heil Liebe Bahn, Und mit deines Geistes so armer Sünder? Darum , o Herr Klarheit Leucht' uns fröhlich himmelan ! K. B. Garve. Jesu Christ, Weil du selbst die Liebe bist! 2. Du nimmst Leib und Seele an, Mel. Was mein Gott will 2c. Leib und Seel' uns zu erlösen ; Beide hatten bos gethan, Beide rettest du 408. Nun ist der Tag der Seligkeit vom Bösen. Leib und Seele freue dich, Den Sündern angebrochen ; Nun ist Gott nimmt Leib und Seel' an sich ! des Teufels Mord und Neid Gēdämpft, Denn Gottes 3. Sohn derLiebe, nur durch dich Liebt wie Gott versprochen. diewesentliche Liebe Uns Verlorne ewig Sohn Ist von dem Thron Zu uns her lich Mit erbarmungsreichem Triebe ; abgekommen; Das höchste Gut Hat Gott hat keine Gnade mehr, Die durch Fleisch und Blut Von Menschen ange nommen. dich nicht unser wår'. 2. Nun ist des Vaters Wort erfüllt, 4. Gottes Sohn wird selbst ein Kind, Daß wir würden Gottes Kinder; Daß und aller Heil'gen Hoffen ; Das Gut, Ist herrlich die Sünder selig sind, Wird mein Heil | das ihre Sehnsucht stillt, 1 VI. Weihnachtslieder. 179 ir Chriftenleut ze. Mel. eingetroffen. Der Alles hält, Hat sich Sen hoch erz Christenheit, gesellt Zu den verlor'nen Sündern ; Er 410. ist so reich, und ward doch gleich uns freut! Denn Gottes Sohn ist für uns Mensch geboren. Nimm freudig Theil armen Menschenkindern. 3. O süßer Trost ! o großes Glück, An seinem Heil ; Wer an ihn glaubt, Das aller Welt aufgehet ! Gott gibt geht nimmermehr verloren. Wunderthat ! Der Vater hat 2. uns einen Gnadenblick, und hat uns Schooß den einz'gen Sohn seinem Aus hoch erhöhet ; Denn unser Stand Ist nun verwandt Mit Gott, nach seinem gegeben ! Was könnte er Uns geben Worte; Nun haben wir Durch Jesum mehr, Als seinen Sohn, die Wahrheit und das Leben ? hier Zum Himmel eine Pforte. Seligkeit ! Der Sünde Leid 3. 3. Gott hat sich unserm Fleisch ver måhlt, und unter uns auf Erden Sich Nimmt er von uns, die wir von Adam seinen Himmel auserwählt, Auf daß stammen . Mit uns ist Gott In aller wir himmlisch werden. Gott hat als Noth ; Wer will die, so in Chriſto ſind, Braut Sich angetraut Das menschliche verdammen? 4. D'rum fingen wir, Herr Jesu dir, Geschlechte ; Und uns bedacht, Aus du für uns ein Heiland bist gebo Daß Kindesrechte. Liebesmacht Mit seinem 5. Trotz sey dir nun, du Seelenfeind, ren! Auf Christenheit, Sen hochers Trotz allen deinen Pfeilen, Denn uns freut ! Der Heiland sucht und rettet, ter uns wohnt unser Freund ; Der Hei- was verloren! 5. Hallelujah ! Das Heil ist da ! land kann uns heilen. Hier ist derMann, Der helfen kann, und deinen Kopf zers So fingen wir aus unsers Herzens treten; Hier ist das Kind, Das sich Grunde. Gott schenkt uns heut Die Seligkeit ; Das laßt vergessen uns zu verbind't, Allzeit für uns zu beten. Caspar Füger + 1617. 6. Jesu, theurer Gottessohn ! Der keiner Stunde. du einst Mensch geboren, Und doch von Rel. O Sanctissima. Und Gottheit deiner Himmelskron' nichts verloren, Hilf, daßwir dich Nun 411. O du selige, O du fröhliche, stetiglich In unsernHerzen tragen, So GnadenbringendeWeihnachtszeit ! Welt wird uns Gott Einst nach dem Tod ging verloren, Christ ward geboren ! Freue, freue dich, o Christenheit ! Den Himmel nicht versagen. 2. O du selige, O du fröhliche, Gna Mel. Bom Himmel hoch, da ic. denbringende Osterzeit ! Welt lag in 409. Nun ist es Zeit zu singen hell : Banden, Christ ist erstanden. Freue, Geboren ist Immanuel, Von einer freue dich, o Christenheit. Jungfrau keusch und rein, Der Sünder 3. O du selige, Odu fröhliche, Gna denbringende Pfingstenzeit ! Christ, un Licht und Heil zu seyn. 2. Nun freu sich jede Menschenseel ! ser Meister, Heiligt die Geister ! Freue, Geboren ist Immanuel : Wir sind nicht freue dich, o Christenheit. Aus Goßners Sammlung. mehr wie sonst allein, Der Herr ist bei uns insgemein. Mel. Die güldne Sonne. 3. Der Freude sey kein Maaß noch Ziel! Geboren ist Immanuel, Gott 412. O große Freude, Die auf der kommt zu uns in Fleisch und Blut, Be- Weide Die Hirten hören Von Hims melschören : " Euch ist geboren der Hei scheeret uns das ew'ge Gut. 4. Troßsey dem Teufel und derHöll' ! | ,,land der Welt !" ,,Den Menschen al Geboren ist Immanuel ; Trotz sey der ,,len Ein Wohlgefallen ! Schmecket den Sünde, Trotz dem Tod ; Es ist mit uns ,,Frieden, Der euch nun beschieden! ,,Ehre sey Gott in dem himmlischen der starke Gott ! 5. Verlass die Welt, o meine Seel ! ,,3elt!" 2. Er heißt uns Brüder Und seine Geboren ist Immanuel ; In Gott nun Lebt uns zu Gute Im Fleisch Glieder; preise und lieb' sollst du ewig seyn, Ihn und Blute, Schenkt als das Haupt tu allein ! 12 180 Zweites Buch. uns den heiligen Geist. In dieser Hülle | Du, ew'ge Kraft, Machst Brüderſchaft Wohnt alle Fülle Der Himmelsgaben, Mit uns, die wie ein Rauch und Dampf Darin wir uns laben, Die sein erbar vergehen . mender Mund uns verheißt. 4. Was will uns nun Zuwider thun 3. Drum laßt uns wieder Als seine Der Seelenfeind, der uns vor Gott ver Glieder Uns ihm ergeben, Und ihm nur klaget ? Was meint er doch, Es sollte leben, Dankbar für solche barmherzige noch Die Sündennoth uns machen ganz That. Das Herz ihm brenne, Damit verzaget ? 5. Schweig, arger Feind ! Da sist er könne Nach seinem Willen Mit Gü tern uns füllen, Die er uns bringt nach mein Freund, Mein Fleisch undBluthoch in dem Himmel droben ! Was du gefällt, des Ewigen Rath. 4. Kommt, ihr Betrübten, Zu dem Das hat der Held Durch seinen Kampf Geliebten, Eurem Berather, DemEwig zu neuer Ehr' erhoben. 6. Sein Licht und Heil Macht alles vater! Sehet, wie hold und wie freund lich er ist! Thut auf die Herzen ! Klagt heil, Der Himmelsschaß bringt allen ihm die Schmerzen ; Er schaffer Freude Schaden wieder; Der Freuden Quell, ' und Aus eurem Leide; Glaubt ihm, so wird Immanuel, Schlägt Teufel, HdW all' ihr Reich darnieder. euch das Bittre versüßt! 7. Drum frommer Christ, Wer du 5. Kommt her, ihr Armen ! Hier ist Erbarmen! Ihr sollt euch lezen An auch bist, Sen gutes Muths, und laß allen Schätzen, Die euch der Heiland so dich nichts betrüben ; Weil Gottes Kind nahe gelegt. Er kann erquicken, Wen Dich ihm verbind't, So kann's nicht Lasten drücken ; Legt Himmelsgåter In anders seyn : Gott muß dich lieben. 8. Dein bidder Sinn Geht oft dahin, arme Gemüther, Weil er die Noth der Bedürftigen trägt. Ruft Ach und Weh, läßt allen Trost ver 6. Singt eure Lieder Auch hin und schwinden ; Komm her und richt' Dein wieder, Ihr frommen Schaaren, Die Angesicht Zum Kripplein Chriſti, da, schon erfahren, Was euch der Heiland | da wirst du's finden. 9. Wirst du geplagt : Sey unver für Gnaden gebracht. Laßt euer Leben DenHerrn erheben ! Eilt, in die Weiten zagt ! Dein Bruder wird dein Bitten Sein Lob zu verbreiten , Preiset und nicht verschmähen. Sein Herz ist weich rühmet die göttliche Macht. Und gnadenreich, Kann unſer Leid nicht 7. Kommt auch, ihr Heiden, Daß | ohne Mitleid ſehen. ihr mit Freuden und großem Schalle 10. Oeil ihm zu, Such' Hülf und Mog't loben alle Den, der euch Leben Ruh' ! Er wird's so machen, daß du und Seligkeit bringt ! Euch, die einst ihm wirst danken ; Er weiß und kennt, ferne Vom Morgensterne, Strahlt nun Was schmerzt und brennt , Versteht entgegen Sein Glanz und Segen, Daß wohl, wie zu Muthe sey dem Kranken. 11. Laß aller Welt Ihr Gut und ihr zum Lichte der Herrlichkeit dringt ! Altes Lied. (Verånd.) Geld, Und siehe nur, daß dieser Schat dir bleibe ; Wer den hier fest Hält, Met. Wir Chrißenleut 1c. und nicht läßt, Den ehrt und krönt er 413. Jesu Christ, Dein Kripplein dort an Seel und Leibe. Paul Gerhard, ist Mein Paradies, da meine Seele wei det; Hier ist der Ort, Hier liegt das Met. Mein Freund zerſchmelzt aus Lieb'. Wort, Mit unserm Fleisch persönlich 414. Liebe, die den Himmel hat angekleidet. 2. Dem Meer und Wind Gehorsam zerrissen, Die sich zu mir in's Elend sind , Der gibt sich hin , und wird niederließ ! Was für ein Trieb hat dich ein Knecht der Sünder ; Du, Gottes bewegen müſſen, Der dich zu mir in's Sohn, Wirst Erd' und Thon, Gering Jammerthal verwies ? Die Liebe hat und schwach, wie wir und unsre Kinder. es selbst gethan, Sie schaut als Mutter 3. Du, höchstes Gut, Hebſt unſerBlut | mich in meinem Jammer an. Auf deinen Thron hochüber alleHöhen; 2. Die Liebe ist so groß in deinem # 3: 181 eder VI. Weihnachtsli . Herzen, Daß du für mich das größte | Glanz bestrahlt dich wieder, Und dein Wunder thust : Die Liebe macht dir Verlust ist völlig wiederbracht. O ewig, meinetwegen Schmerzen, Daß mir zu ewig wohl ist mir, Daß ich in Christo, gut du unter Dornen ruhst . O unerhörs Gott, nun wohlgefalle dirD.G ! . F. Richter . ter Liebesrath , Der selbst des Vaters Mel Lobt Gott, ihr Chriften , allzugleich 2c. et hat ! sch gesend rt in's Fleiin Word ere 415. Seht auf, ihr Menschen ! er An an stdtdi udin t se rwlb isve Brme Meebe ist , e Li wo3. en Di e Barmherzigkeit ; Der Gottheit Quell Gottes Sohn Wird heut' ein Menschen t m n m em mm i f ht ig e nd de H in vo n ko ! er au ki ; Se , Di Ew Or lebt nu in me keit vermählt sich mit der Zeit ; Das melsthron, Zu tragen eure Sünd '. 2. Singt , fingt , ihr Engel ! euer Gott Will nun mein Bruder seyn ; Und r n De ch r' n st ns bo be lb , ge ist Me se Le r h er lt ein Spott, So ist Glanz der Herrlichkeit, das Licht, das wå ' ic all We er dennocrh mein ❜n .m rlorih wir4.veIn 3. Ih Himm!el ! euer König wird wird nun die Menschheit ausgesdhnet, Die Reinigkeit der Seele Für uns ein armer Knecht ; Im Stalle rt wiederbracht ; Sie wird als Braut der liegt mein Seelenhi , Zu hüten sein et it dn he ms r n e a kr , D si de Hi nu ge Gott h!. siehe, wie der helle Schein s Gesc Acht 4.hlec Und ch nsal mel selbst soherrlichmacht . Die Me Hoch in den Lüften glänzt ! Kein En heit wird nun ganz erneut, it en einges gel mag im Himmel seyn So strahl ein reiner Thron der Gotthe krän . reich5.beHi erztist, hier ist Immanuel, weih 5.t.Die Weisheit wohnt nun wieder auf der Erden, Dadurch das Paradies Der unser Gast will ſeyn ! Dich liebt im Menschen grunt . Nun können wir mein ganzer Geist und Seel' ; O Jesu, aus Gott geboren werden, Weil die Ge mm K beore ko6. m,! heilges Kind , komm sú min burt des Herren dazu dient : Die neu geborne Seele spürt, Daß sie ein andrer ßer Zweig, Aus dürrer Erd' entſproßt ! Komm, führ mich auf den Himmels Geist aus ihrem Ursprung rührt . 'ger Trost ! 6. Kein Elend kann nun unser Herz steig, Und ſey meinneew ugebor s Gotteskind ! Du u ne D 7. n el ge nu in s ma i zw in un be ist ; Im be g der Noth : Ich darf ja nur zur Gnadens Aufgan aus der Höh' ! Weil ich dich ippe find ', Verschwindet all r n Kr de in st t ge s le , So dien mir selb da quel drin Elend und der Tod : Der Jammer hångt hse in Hoeld . lig theures Menschenkind ! mir nur noch an, Der mir in Christo | me 8. W t r finstern Welt ! Wer dich ch u de D Li h ic werden kann . doch nicht schädl e em t 7. Die Sünd kann mich auch nich in sein Herzen find't, Der strebt zum mehr verdammen, Weil sie in Christo elszelt Himm 9. Nun Je. su, du mein Fleisch und selbst verdammet ist ; Was schaden nun inde mich und dich ! Du der Seele ihre Flammen, Weil Christi Blut, Verb rhöchstes Gut, Dein bin in t le el me al bis nu t n eß ma gi e be ch ? Im si in si er Le löscht ihren Trieb ; Er läßt die Seele ich ewiglich ! nicht, er hat sie viel zu lieb. 50% € 1. Also hat Gott die Welt :c. 8. Ich hab' ein ewig Leben nun ge m hu , Ehr und 416. Sey mir gegrüßt , du Heil funden, Biel Reicht mmen seyst du mir ! e Wonn schenkt er mir ; Ich bin mit der Welt ! Willko ihm , er ist mit mir verbunden, Den ich Du kommst aus Davids Stamm, ein in mir mit Liebeswirkung spür' ; Ich Held, Und dafür dank ich dir. 2. Den Jakob einst im Geiste sah, bin vergnügt und ganz gestillt, Weil mich der lautre Strom aus seiner Lieb' Den Abraham gegrüßt, Der lang ge= wünschte Tag ist da, Nun du erschie t ll erfü . t iß f f in is rg e 9. Au , au me Ge ! ve di t . ht , Christen ! euer Heil ers Trauerlieder , Erfreue dich in dieser nen3.bisSe t ch s ma el es t Lieb ! Des Himm Kraf und 182 Zweites Buch . scheint! Den ihr in Windeln seht, Der jah ! Wir können's seyn Durch dich al arm dort in der Krippe weint, Ist Gott lein; Dein Geiſt mach' uns von Hoch muth rein! der Majestát. 4. Daß uns des Himmels Reich 3. Helle strahlt aus deiner Krippe, thum schmück , Wird er ein Kind, wie Holdseligkeit von deiner Lippe, Des wir, Ein wahres Kind ; für dieſes Glück, | innern Lichtes sanftes Wehn. Ach ! aus Schöpfer! danken wir. dieser dden Ferne Fleht unser Herz : 5. Den unsre Missethat verschloß, wir möchten gerne Im Geist deinholdes Den Himmel, öffnest du ; Herr, deine Antlitz sehn ! Mach' unsre Herzen rein ! Freundlichkeit ist groß ! Mein Lied, Dieß kann dein Geist allein ! Hallelu jah! Dann sehn wir Licht In deinem mein Psalm bist du. 6. Ein Denkmal deiner Freundlich Licht, Schon hier, und einst von Ange keit Hast du, Herr ! aufgestellt, Haſt ſicht. 4. Liebe zog dich von dem Throne gnådig uns vom Fluch befreit, Geseg= net deine Welt. Der Welt ; du legtest deine Krone Zu 7. Hört, Feinde, unser Jubellied : deines Vaters Füßen hin. Alle Weltluft Immanuel ist hier ! Der Zweig aus gern zu meiden Und dir zu Liebe gern Davids Stamme blüht ! Die Sonne zu leiden : Ach, gib uns diesen deinen geht herfür ! Sinn! Die Liebe schenk' uns nur Die 8. Die Schatten fliehn, die Nacht göttliche Natur ! Hallelujah ! Wir lie wird hell, Auch Heiden glänzt der ben dich Herzinniglich ! Dieß macht uns Stern ; Lobt, Christen, den Immanuel, ſelig ewiglich . Ihr Völker, lobt den Herrn! /5. Heilige du unsre Freuden, Die 9. Mensch! mach dich auf, und uns in diesen Weihnachtszeiten Dein werde Licht, Der Tag des Heils er Eintritt in die Welt bescheert ! Armuth ſcheint ; Leb' långer in der Sünde nicht, hast du dir erlesen, Ein armes Kind biſt Und werde Gottes Freund! du gewesen ; Der Armuth werde Trost 10. Fall' nieder, komm und bet' ihn gewährt. Laßt uns barmherzig seyn, an, Den Friedefürst und Held ; Was Elende gern erfreun ! Hallelujah ! Gebt Gott an seinem Volk gethan, Verkün Armen gern ! Vom Geiz seyd fern ! dige der Welt! Denn was man gibt, gibt man dem 11. Durch alle Himmel schall sein Herrn! 6. Herr ! verleih' uns deinen Segen Ruhm, Sing' ihm von deinem Heil! Der Fried' ist unser Eigenthum, Und Auf unsern schweren Pilgerwegen In dieser dunkeln Erdenzeit ! Du wirst einst Gott ist unser Theil! M. Chr. F. Sturm . als Sieger kommen ; Dann triumphi ren alle Frommen In ihrem weißen Sie Mel. Wachet auf, so ruft tc. gerkleid. Willkommen, rufen wir Dann 417. Seraphinen steigen nieder, innig jauchzend dir : Hallelujah ! Nun Und singen hohe Jubellieder Dem, den bist du da, Uns ewig nah ! Und wir bei Aus der Theomela. Maria uns gebar. Strahlend bringt dir ! Hallelujah ! ein Engel Kunde, Geboren sey in dieser Stunde, Der vor der Welten Daseyn Mel Vom Himmel hoch, da komm² 27. war. Willkommen, Wunderkind ! Dein Königreichbeginnt ! Hallelujah ! Wir 418. Sing, Herz, ein Lied im höch huld'gendir, Denn dein sind wir, Und sten Ton : Er kommt, der füße Gottes ſohn, Es kommt , das edle Himmels bleiben's ewig für und für ! 2. Arm und niedrig bist du kommen ; kind Hernieder, wo die Sünder ſind! 2. Er kehrt bei einer Jungfrau ein, Auch arm und niedrig sind die Frommen, Bei allen Gütern dieser Welt. Demuth Will eines Weibes Säugling seyn ; Als kann dir nur gefallen, Du ließest Ho- | Würmlein auf die Erde fällt Der große ſianna schallen Nur armen Hirten auf Herr der ganzen Welt. 3. Ein armes Knäblein, nackt und dem Feld. Ach! möchten wir doch rein Von allem Hochmuth seyn ! Hallelu= | bloß , So liegt er in Mariens Schooß ; VI. Weihnachtslieder . 183 Der alle Welten tragen kann , Nimmt menschlichen Geschlecht , Und nimmer. weicht von uns sein Licht und Recht ; h von einem Weibe an. Milc 4. Der eh'r als Erd' und Himmel Das ist des Vaters hoher Liebeswille. war , Das Wort des Vaters wunder- Schwand uns die Hütte gleich aus dem bar, Spricht hold und gnädig bei uns Gesicht : Doch weicht die Gottheit aus ein, und will der Sünder Bruder seyn. der Menschheit nicht. 6. Altar und Opfer stehn in dieser 5. So kommt die ewigtreue Huld, Hütte Dadurch , die Sünden ewig sind Zu tragen unsre schwere Schuld ; Die versöhnt . Der Schöpfer, den einst unsre ew'ge Liebe kommt von Gott, Trágt Schuld verhöhnt, Wohnt gnådig nun unsre Noth und unſern Spott. in armer Sünder Mitte ; Denu Christus 6. Deß soll'n wir alle fröhlich seyn, ist auf ewig unser Freund , Und in dem Und jauchzen ob dem Kindelein , Dem Sohne sind wir Gott vereint . füßen Kindlein Jesus Christ , Das heut 7. Hier ist der Thron der Heiligkeit für uns geboren ist. und Gnaden, Den Engel ſelbst gelüftet 7. Deß soll'n wir alle fröhlich seyn anzuschaun. Hier tritthinzu der Glaube Und singen mit der Engel Reihn Und sonder Graun, Und wird von aller Sün fingen mit der Hirten Schaar : Das denschuld entladen . Was die Versöh ew'ge Heil wird offenbar ! nung bildlich einst verhüllt, Ist offen 8. Deß soll'n wir alle fröhlich seyn, in Jesu nun erfüllt. bar Daß Gott will unser Vater seyn, Und 8. Gelobet sen, Jehova , deine Treue, daß der süße Jesus Christ Heut' unser Die Gnad und Wahrheit herrlich her E. M. Arndt. Bruder worden ist. gestellt ! Was Satan einst verdorben und gefällt, Erneuerst du im Menschen Seele stimm' ein s neue . 419. So ist denn nun die Hütte fohn auf' himmlisch Loblied an, Und preise, was aufgebauet, Die rein des Höchsten Eben an dir gethan ! bild uns zeigt, Davor das Heer der der9.Herr Jes u, der du vormals ange Seraphim sich neigt, Und die der Him nommen zu unserm Trost die mensch mel mit Bewund'rung schauer ; Weil ih liche Natur, und, uns zu zeigen eine res Gleichen diese weite Welt An Pracht Himmelsspur, Aus lichter Höh' zu uns und Herrlichkeit nichts in sich hält. herabgekommen : Nimm du mein Herz, 2. Zwar Erdenweisheit weiß hier zu deiner Hütte hin, Bis du mich kannst nichts zu preisen, Die nur erblickt, was gen Hütte zich'n ! sich von außen zeigt . Sie richtet, els' sie zur ew' J. A. Freylingshaúfen . gt et t let s füh , bete , schwei , Und miss alle nach gewohnten Weisen . Vor ihr bleibt In eigener Melodie . diese Trefflichkeit versteckt, Die nur 420. Strahlet, ihr Lichter, Mond, durch Gottes Licht wird aufgedeckt . Sterne und Sonne! Jauchzet, ihrHim t 3. Vollende ist die Hütte, die ich mel! Ihr Wolken, thaut Wonne ! Freue meine, In deiner Menschheit , Gottes | dich, sündige, schüchterneWelt ! Siehe, ew'ger Sohn ! Du kamst herab von dei da kommet der heilige Held ! Singet und nes Vaters Thron , Daß deine Herr klinget, Ihr heiteren Lüfte! Hallet und lichkeit in ihr erscheine ; Und so hat schallet , Ihr Felsen und Klüfte! Gottes heil'ge Majestát Den Tempel 2. Oeffnet die Thüren, Macht Raum Mel. Mein Salomo 2c. unte ßes ewig ! Geheimniß son- in den Thoren! Heute wird Christus, Werksteht. groder 4.r uns, der gleichen ! Wer hat doch je so Herr Der Heiland , geboren, Welcher, was liches gehört , Daß Gott in armer Adam verloren, ersetzt, Wieder bringt, Menschheit eingekehrt ? Vernunft sey was uns erfreut und ergößt : Himmli still ! Du wirst es nicht erreichen. Ver- sches Lieben, Grundtiefes Erbarmen , ehre tief die unumſchränkte Kraft, Die Göttliche Gnade Kehrt nun zu uns dir zum Heil dieß große Wunder schafft ! Armen . der ! ach niemals Begreif 3. Wun ge liches Wunder ! Gottes Sohn steiger theit dem nt der Got 5. fülnlewoh denNu Christum inew' Durch Gna 184 Zweites Buch. Bom Himmel herunter ; Er, der das 7. Merk auf, mein Herz , und sich' höchste, das herrlichste Gut, Kleidet dort hin ; In einer Krippe triffst du ihn. fich årmlich in Fleisch und in Blut ; Es ist dein Heiland Jesus Christ, Der Jesus wird unser, Ja, unser Befreier ! | für dich Mensch geboren ist. Fluch, Tod und Teufel! Nun sind wir 8. Willkommen, • Jesu! edler Gast! nicht cuer! Den Sünder nicht verschmähet hast ! 4. Nun kehrt die Liebe, Glauben und | Du kommſt in's Elend her zu mir ; Wie Hoffen ; Was einst verschlossen, Das soll ich's immer danken dir ? stehet nun offen, So daß der Cherub 9. AchHerr ! du Schöpfer allerDing , sein flammendes Schwert Wendt, und Wie bist du worden so gering ! Aufdur uns Menschen nicht weiter versehrt. rem Gras liegt Jesus Christ, Er, der Himmel und Erde, Lobsinget vor Freu der Herr vom Himmel ist !. den ! Meldet, ihr Sterne, Solch' Wun 10. Doch war die Welt vielmal so weit, Mit Edelstein und Gold bereit't, der den Heiden! 5. Hirtenvolk, zeuge Das, was du So wäre sie doch viel zu klein, Um deine gesehen ! Predige, was dich Entzückt Wiege, Herr ! zu seyn. 11. Statt Sammt und Seide wåh aus den Höhen, Rühmet, ihr Lüfte ! den himmlischen Ton, Saget den Men- lest du Grob Heu und Windeln dir zur schen die Freude davon ! Kommt, und Ruh, Worin du König, groß und reich, erzählet Mit freudigen Lippen, Was Herprangst, als wär's dein Himmel fich begeben Im Stall, in der Krippen ! reich. + 6. Nun sey willkommen, Du Sonne 12. Das hat also gefallen dir, Die der Heiden ! O, sey willkommen, Du Wahrheit anzuzeigen mir, Wie aller König der Freuden, Menschlich gewor Welt Macht, Ehr und Gut, Vor dir denes, ewiges Wort, Unser Immanuel, nichts gilt, nichts hilft noch thut. Heiland und Hort ! Laß uns, ach laß 13. Ach Jesu, Jesu ! Du bist mein, uns In ewigenZeiten Dieſe ſo göttliche Laß mich auch ganz der deine ſeyn! Wohlthat ausbreiten ! Komm, zich hier in mein Herz hinein, Auf daß ich nie vergesse dein. Eigene Melodie. 14. Gib, daß ich allzeit frdhlich sey, 421. VomHimmel hoch, da komm Frohlock und singe immer frei, Zu Eh ich her, Sprach einer aus der Engel ren dir, o Gottes Sohn ! Mit Herzens Heer; Des Guten bring' ich euch so viel, luft im füßen Ton. 15. Lob, Ehr' sen Gott auf seinem Wovon ich singen und sagen will. 2. Euch ist der Heiland heut geborn, Thron, Der uns schenkt seinen ein'gen Von einer Jungfrau auserkorn; Dieß Sohn ! Deß freute sich der Engel Kind, jetzt noch so zart und klein, Soll Schaar, Und sang uns solch ein neues Dr. M. Luther. Jabr. eure Freud' und Wonne seyn. Gef. B.) Elberfeld'ſchen dem (Nach 3. Es ist der Herr Christ, unser Gott, Der will euch führen aus der Noth ; In eigenerMelodie. Will euer Heiland ſelber ſeyn, Und euch von Sünden machen rein. 422. Vom Himmel kam der Engel 4. Er bringt euch mit die Seligkeit, Schaar, Erschien den Hirten offenbar, Die Gott der Vater hat bereit't, Daß Sie sagten ihn'n: ein Kindlein zart, ihr mit uns im Himmelreich Sollt Das liegt dort in der Krippe hart. 2. Zu Bethlehem, in Davids Stadt, ewig leben allzugleich. 5. Eo merket nun das Zeichen recht : Wie Micha das verkündigt hat ! Es In Kripp' und Windeln arm und ist der Herre Jesus Christ, Der euer schlecht, Da findet ihr das Kind gelegt, aller Heiland ist. Das alle Welt erhält und trägt. 3. Deß sollt ihr fröhlich seyn , daß 6. Deß laßt uns alle fröhlich seyn, euch Der große Gott ist worden gleich. Und mit den Hirten gehu hinein, Zu Er ist gebor'n eu'r Fleiſch und Blut ; sehen, was Gott hat beſcheert, Da er Eu'r Bruder ist das ew'ge Gut. uns seinen Sohn verehrt. 4. Was kann euch schaden Sünd' VI. Weihnachtslieder. 185 and Tod ? Ihr habt mit euch den wah- Zu der Wonne Dürfen treten, Dich von ren Gott! Laßt Teufel, Welt und Hölle nahem anzubeten. draun , Gott's Sohn will euer Helfer Mel. Bom Himmelhoch, da komm' ich her 10. feyn. 5. Er will und kann euch laffen nicht. 424. Wie groß ist dieser Freuden Aufihn seht eure Zuversicht. Laßt euch tag ! Wer ist's, der heut' nicht kommen anfechten noch so viel' : Troß dem, der mag, zu preisen Gottes Gütigkeit, Die euch nun schaden will ! uns vom Himmel hocherfreut? 6. Zuleht müßt ihr dochhaben Recht, 2. Wo ist das Herz, das nicht bes Ihr seyd nun worden Gott's Geschlecht, denkt, Daß Gott uns seinen Sohn ge Deß danket Gott in Ewigkeit, Gedul schenkt ? Üns, die wir ew'gen Todes dig, fröhlich allezeit. Dr. M. Luther. werth, Hat Gott das höchste Gut bes scheert ! 3. Sein Engel heißt uns fröhlich De L. Sie schön leuchtet der Morgenstern. seyn : Bom Himmel ſtrahlt ein neuer 423. Wie glänzest du, o Morgen Schein ; Der droben saß auf Gottes stern, Du Fürst und König aller Herrn, Thron, Liegt in der Kripp' als Men Du Friedenswiederbringer ! Wie gibst schensohn . 4. Gott beut uns ſeinen Himmel an. du doch so hellen Schein Uns, die wir in dem Dunkeln seyn, O starker Todes Es nehm ' ihn, wer nur nehmen kann ; zwinger ! Daß wir Mit dir Ewig ſollen, Komm, du bist ausgeschloffen nicht! Wie wir wollen, Gott anschauen, Und Der Sohn ist aller Völker Licht. 5. Sen froh, du sündiges Geschlecht ! bei ihm uns Hütten bauen ! 2. Wie machst du dich, o Gott, so Des Vaters Kind macht dich gerecht. klein, und liegst in eine Kripp' hinein, Thn auf dein Herz mit frohem Muth ! Ineinem schlechten Stalle ! O Herr ! da Es bringet dir das ew'ge Gut! zu bewegte dich, Daß alle Menschen 6. Dieß Freudenfest geht jeden an, jämmerlich Verderbt nach Adams Falle Daß jeder Sünder rühmen kann : Der Drum du Bringſt Ruh Den Gewissen, Sohn des Vaters ist auch mein ; Wie Die beslissen Dich zu ehren, und dein sollt' ich nun noch traurig seyn ? 7. O theures Kind voll Gütigkeit, hohes Lob zu mehren. 3. Wie kommst du in der Winters Du kommst zu uns noch allezeit, Und zeit, Da nichts, als Nacht und Trau rufest uns mit sanftem Mund zu dei rigkeit Die Waffen grausam führen ? nem sel'gen Liebesbund. Wie kommst du an den armen Ort, Da 8. Was jene Hirten dort gesehn, Winde sausen fort und fort, Da Heu | Das soll noch täglich uns geschehn. und Stroh dich zieren ? Daß wir Mit Im Stalle war einst deine Ruh' ; Nun dir Zions Wälder , Sarons Felder ruhst in frommen Herzen du. 9. Wer tief empfindet Sünd und Sollensehen, und in Lebensauen gehen ! 4. Willkommen, Himmelskönig du, Schmerz, Dem schenkest du dein gan Du Sünderfreund, du Quell der Ruh , zes Herz, Den tröstest du mit treuem Du rechter Schlangentreter ! Willkom Sinn und führest ihn zum Himmel hin. Jesu, neige dich zu mir, Da 10. men, o du starker Held, Du theurer Herrscher aller Welt, Auf den gehofft mit ich lebe nur in dir ! Demüth'ge mich, die Våter! Du Rath Mit That! Der dann tröstemich, Und laß mich fröhlich du zwingest und verdringest Sünd preisen dich! 11. Gib, daß ich fromm und kindlich und Hölle, Und uns führst zur Lebens quelle. sey, Sanftmüthig, glaubig, niedrig, 5. Wohlan, o liebster Gottessohn, treu, Von Satans Trug undHochmuth Wir halten uns zu deinem Thron, Und fern, Dir ähnlich , o du Herr der Herrn! wollen stets dich preisen, Daß du ein 12. Du bist ſo heilig, mild und zart, Mensch geworden bist, Damit wir vor Voll reiner, keuscher Himmelsart. Ich der Schlangen List In's Leben mögen möchte werden ganz wie du ! O sende reiſen, Da wir Mit dir, O du Sonne ! | mir Erhdrung zu ! 186 Zweites Buch. 13. Preis dir , du theurer Lebens- | Jesu Christ, dein frommer Sinn Macht, fürst, Der du für uns geboren wirst ! daß ich voller Trostes bin. Hallelujah. Komm, zeuch in alle Herzen ein ! Das 12. Sofaff' ich dich nun ohne Scheu; J. Rist. Du machst mich alles Jammers frei, wird uns ew'ge Freude seyn. Trägst meine Schuld , verſchlingst den Tod, Verkehrst in Freud' all' Angst und 425. Wir fingen dir , Immanuel, Noth. Hallelujah. Du Lebensfürst und Gnadenquell, Du 13. Du bist mein Haupt, mein Heil Himmelslicht und Morgenstern, Du und Ruhm; Ich bin dein Glied und Ei Jungfrausohn, Herr aller Herr'n ! Hal genthum , Und will, so viel dein Geist lelujah. mir giebt, Dir dienen, wie dein Herz es 2. Wir fingen mit der Engel Heer liebt. Hallelujah. 14. Ich will dein Hallelujah hier Von Herzen dir Lob , Preis und Ehr', Daß du, o lang' ersehnter Gast, Dich Mit Freuden fingen für und für; Und dort in deinem Himmelssaal Sollschal endlich eingestellet hast. Hallelujah. 3. Von Anfang , seit die Welt ge len ohne Zeit und Zahl : Hallelujah ! Paul Gerhard. macht, Hat manches Herz nach dir ge wacht, Aufdich gehofft so manches Jahr Mel. Wir Christenleut'. Der Båter und Propheten Schaar. Hal 426. Wirf , blöder Sinn , Den Lelujah. 4. ,,Ach, daß derHerr aus Zion kâm ', Kummer hin ; Gott ist für dich ; was Und unsre Bande von uns nåhm' ! Ach, kann dich ferner kränken ? Hallelujah ! daß die Hülfe bråch' herein , So würde Der Sohn ist da! Wie sollt er uns mit Jakob fröhlich seyn ! Hallelujah." ihm nicht alles schenken ? 5. Nun, du bist hier ; da liegeſt du, 2. Schlägt dir das Herz Vor Angst Hältst in der Krippe deine Ruh, Bist und Schmerz , Empfindest du, wie tief Hein, und machst doch Sünder groß, die Sünden kränken : Dein Heil ist hier! Bekleidest uns, und kommst doch bloß. Wie sollte dir Dein Gott mit ihm nicht Hallelujah. Gnad' und Friede schenken? 6. Du kehrst in fremder Wohnung 3. Ist deine Kraft Zu mangelhaft, ein, Und dochsind alle Himmel dein. Mußt du mit Scham an deine Schwäche Trinkst Milch aus einer Mutterbrust, denken : Er , der vom Thron Dir gibt Und trånkst die Engel doch mit Lust. den Sohn, Wird dir mit ihm auch Gei steskräfte schenken. Hallelujah. 7. Du bist der treuste Menschen 4. Fehlt Weisheit dir, Um glücklich freund : Doch sind dir so viel Menschen hier zu fliehen vor der Bosheit schlauen feind. Bringst nichts als Freude, Heil | Rånken : Erzittre nicht ! Gott ist dein und Zier: Und Mancher fliehet doch vor Licht ; Er wird dir mit dem Sohn auch dir. Hallelujah. Weisheit schenken. + 5. Gebricht es dir Bald dort , bald 8. Ich aber, dein geringster Knecht, Ich sage frei, und mein' es recht : Ich hier, Und sorgst du , wer dich ſpeiſen liebe dich, doch nicht so sehr , Als mich werd' und tränken : D faſſe Muth ! Das verlanget mehr und mehr. Hallelujah. höchste Gut Wird mit dem Sohn dir 9. DerWill' ist da, die Kraft ist klein ; auch die Nothdurft schenken. • 6. Scht dich der Tod In Angst und Doch wird dir nicht zuwider ſeyn Mein armes Herz ; und was es kann, Wirst Noth, Wer deinen Gang durch's Todes du in Gnaden nehmen an. Hallelujah. thal wird lenken : Sieh Jesum an! Er 10. Bin ich gleich schwach und sün bricht dir Bahn ; Gott wird mit ihm dir denvoll, Hab' ich gelebt, nicht wie ich ew'ges Leben ſchenken. soll: So kommst du darum doch zu mir, 7. Wirf, blöder Sinn, Die Sorgen Daß ich mich kehre ganz zu dir. Halle hin, Die dich ins Meer der Traurigkeit lujah. versenken! Dein Heil ist da! Hallelus 11. Drum bin ich guter Zuversicht: jah ! Wie sollt' uns Gott mit ihm nicht Melteres Lied. Du wirst auch mich verachten nicht ! D❘ Alles schenken ? Mel. Erschienen ist der herrlich' Tag. VII. Darstellung Jesu im Tempel. Mel. Komm, o komm, du Geist des Lebens. 427. Wort des Vaters, Licht und Wahrheit , Wesen ohne Ziel und Zeit! Gott in unumschränkter Klarheit, Heil' : ger Glanz der Ewigkeit ! Unbegreiflich kommst du mir, Herr, in Werk und Le ben für. 187 er offenbar. Endlich nach vollbrach tem Streit, Fährt er auf zur Herrlich keit. 6. Licht, das úüber Sonnen leuchtet, Nach der langen, schweren Nacht! Wort, das wärmet und befeuchtet, Das die Wildniß fruchtbar macht ! Ach , wie 2. Ist denn auch ein Mensch geboren, sehnt sich mit Begier Mein unfruchtbar Der die Herrlichkeit erblickt ? Ist ein Herz nach dir! Sünder auserkoren , Welcher nicht das 7. Offenbare meiner Seele Dich mit vor erschricht ? Finsterniß und helles allem deinem Glanz ! Gib , daß mich kein Zweifel quale, Lehr' mich glauben Licht Schicken sich zusammen nicht. 3. Nein! die Angst ist längst ver fest und ganz ! Zeig' dich mir mit aller schwunden, Kündlich groß ist aller Welt Kraft, Die den neuen Menschen schafft. 8. Führe mich auf ew'gem Wege, Dieß Geheimniß schon entbunden : Gott hat sich ins Fleisch gestellt , Ward be Daß durch dich, in dir allein Sich Geist, währt nach Amt und Stand, Durch den Herz und Alles rege , Ewig dir getren zu seyn; Ziehe mich mit Wahrheit an, heil'gen Geist erkannt. 4. Engeln ist er auch erschienen, Daß ich dir gefallen kann ; 9. Bis ich ganz in dich versunken, Welche längst gelüftet hat, In ſein hei liges Verfühnen Einzuschaun, und in Bis ich, ganz nach deinem Sinn, Von den Rath, Wie der Sohn des Vaters den reinsten Liebesfunken Angeflammt stirbt, und den Sündern Heil erwirbt. und glühend bin, Und dich einst im obern 5. Jhu verkündigt man den Heiden, Licht Schen darf von Angesicht ! M. S. Riegerin, geb. Weiſſenſee. Dem Geschlecht, das ferne war; Diese glauben bald mit Freuden, Diefen wird VII. Mel. Darstellung Jesu im Tempel. Allein Gott in der Hdh' 2c. heut mit Freuden Dein Gnadenange 428. DurchFesum kann auch ichmit sicht. Nach Simeons Erempel Zicht Freud', Wie Simeon, mein Leben Be heilige Begier In diesem deinem Tem schließen, frei von allem Leid Mich mei- pel, O Heiland, uns zu dir. nem Gott ergeben ; Sobald ich thu' die 2. Du wirst von uns gefunden Noch Augen zu, So wird der Tod mir Schlaf | jezt an jedemOrt, Wo Seelen sich ver und Ruh, Ich seh' des Himmels Freude. bunden Auf dein Verheißungswort ; 2. Wiewerd' ich dann so fröhlich seyn, Vergdunst noch alle Tage, Daß man Wenn ich die Welt verlasse, Wenn En dich, Gott zum Preis, AufGlaubens gel mich verklärt und rein Geführt zur armen trage , Wie dort der fromme Lebensstraße , Wenn ich erblickt die Greis. 3. Sey uns ein Quell der Wonne, Ewigkeit, Wenn ich erlangt die Selig keit, Die mir mein Gott bereitet ! Ein Trost uns in der Pein, Im Dun 3. HilfGott, daß ich sey stets bereit, keln unsre Sonne , Im Kreuz ein Gna Laß nichts mich von dir wendenz Bring' denschein. Ein Heil für alle Sünden, mich zu deiner Herrlichkeit, Hilf selig In Angst ein Hoffnungsstrahl , Ein lich vollenden ; Komm bald , hilf mir Stern, der uns läßt finden Den Weg aus aller Noth , Hilf mir, Herr, durch | durch's Todesthal. dein Blut und Tod , Ja, komm, Herr 4. Es kehr an jeder Stelle Sich un Jesu , Amen! ser ganzer Sinn Zu dir, du Lebensquel le, Mit stiller Sehnsucht hin. Wer so Mel. Valet will ich dir geben. für dich entglühet , Empfäht dich auch 429. Herr Jesu , Troft der Heiden, zum Lohn, und wer im Geist dich siehet, DerHerzen Heil und Licht ! Wir suchen | Ist auch wie Simeon. 188 Zweites Buch. 3. Hast du dieses schwere Joch Wil 5. Herr, laß es uns gelingen, Wenn dieses Leben flieht , Mit Simeon zu fin lig über dich genommen, Da du ohne gen Das frohe Abschiedslied : Nun Sünde doch Warest in dieWelt gekom werden mir im Frieden Die Augen zu men : O so stelle, Jesus,, dich Zur Ers gedrückt , Nachdem ich schon hienieden füllung auch für mich. 4. Ichwill dich mit Simeon An mein Den Heiland hab' erblickt! 6. Ja , ja , ich hab' im Glauben, Herz voll Liebe drücken ; Du wirst, als Mein Jesu, dich geschaut; Kein Feind der Gnadenthron, Mich mit Rath und kann mir dich rauben , Dem ich mein Trost erquicken ; Du, der Trost in Iſ Herz vertraut. Du wohnst in meinem rael, Bist auch mein Jmmanuel. Herzen , Und in dem deinen ich ; Auch 5. Sey der müden Augen Licht, Wenn in des Todes Schmerzen Bau'´ich ge der Tod sie will verschließen ; O mein trost auf dich. Heiland laß mich nicht, Wenn ich wer 7. Hier hüllst du zwar zu Zeiten Dich de scheiden müssen. Du bist deines Vol strafend vor mir ein , Durch Trübsal kes Preis ; Drum erheb' ich dich mit mich zu leiten; Das will oft bitter seyn. Fleiß. 6. Dieses sey mein legtes Lied : Herr Dort aber wird's geschehen , Daß ich von Angesicht Zu Angesicht soll sehen laß mich im Frieden fahren ! Gib, daß Joh. Frank. dich mein Auge sieht Bei den auserwähl Dein ew'ges Freudenlicht. ten Schaaren, Wo man dich in deinem Mel. Jeju, meines Herzens Freud'. Reich Ewig lobt und liebt zugleich ! 430. Nimm mich nun im Frieden Benj. Schmolte hin, Gott mein Heiland ! Fröhlich ist 902 e 1. Kommt her zu mir, ſpricht. mein Herz und Sinn, Sanft undstille; Denn der Tod ist mein Gewinn. Gott 432. Wohlauf, mein Herz, verlass" mein Heiland ! Herr und Gott mein die Welt, Dem, der für dich sich darge Heiland. stellt, Dich auch nun darzustellen ; Er 2. Der du bist das Heil der Welt, ist das Licht, drum sey gewiß: Er wird Und erschienen; Mir und allen vorge auch deine Finsterniß Mit seinem Glanz stellt Zum Erlöser. Weil mein Herz an erhellen. dich sich hält, Mein Erlöser ! Hilf mir, 2. Ja, dusollst ihm sein Tempelseyn; mein Erlöser ! Er selbst macht dich von Sünden rein, 3. Bist du doch das selge Licht Für Hat Lust, in dir zu wohnen. Doch hoffe die Heiden, und zum Segen aufgericht't nicht, daß Jesus Christ In solchen Her Deinem Volke: Leuchte mir, und laß zen wohnhaft ist, Die noch der Lüfte mich nicht, Licht der Heiden ! Jesu, schonen. Licht der Heiden. 3. Was nur dem Fleische wohlgefällt, 4. Meine Augen sahen dich , Gott, Das opfert die verkehrte Welt Dem Sa mein Heiland! Laß in Frieden fahren tan, ihrem Gotte. Sie erntet Schaden mich , Mein Erlöser ! Daß dort ewig nur für Müh' ; Für ihren Sündendienst freue fich Meine Seele, Jesu ! meine wird sie Einst ewiglich zu Spotte. Seele. 4. Dochwer vom Geist, wie Simeon, Sich treiben läßt , nur Gottes Sohn 502 el. Meinen Jesum laß ich nicht. Zum Heil begehrt zu haben, Gott fürch = 431. Opfer, für die ganze Welt ! tet, sich der Welt entwöhnt, Aus ihr sich Du kommst heut in deinen Tempel, Daß nach dem Himmel sehnt : Der opfert du würdest vorgestellt Uns zum heiligen rechte Gaben. 5. Wer durch das Wort , darauf er Exempel, Wie man sich von Jugend an Deinem Vater weihen kann. traut , Im Glauben seinen Heiland 2. O du Brunn der Reinigkeit ! schaut, Der kann in Frieden fahren. Nimm von mir die Sündenflecken, und Der Heiland hält, was er verspricht ; laß deiner Unschuld Kleid Meine Schul Er wird sich ihm in ſeinem Licht Dort den ganz bedecken. Dein Verdienst ist herrlich offenbaren. mein Gesuch, Wider des Gesetzes Fluch. 6. Herr! mache mich gerecht und 1 VIII. Von der Erscheinung Chrifti u.Berufung d. Heiden. 189 rein; Herr! laß mich stets voll Glau- | In Frieden_wirst aus dieser Welt In bens seyn, Mich stets im Geiste leben ; deine Wonn' erheben! Joh. Adolf Schlegel. 1765. Bis du auch mich, wenn dir's gefällt, VIII. Bon der Erscheinung Chriſti und Berufung der Heiden. Mel. Ichfinge dir mit Herz und Mund. 13. Der zeigt dir einen andern Weg, 433. Auf, Seele, auf und säume Als du vorher erkannt , - Den stillen nicht, Es bricht das Licht herfür. Der Ruh- und Friedenssteg Zum ew'gen Va Michael Müller. † 1704. Wunderstern gibt dir Bericht, Der Held terland. sey vor der Thür. Mel. Wie leuchtet und der Morgenstern. 2. Geh' aus von deinem Vaterland, Zu suchensolchenHerrn, Laß deine Aus 434. Du Stern aus Jakob, Gottes gen seyn gewandt Auf diesen Morgen Sohn , Mein König und mein Gnaden stern. thron! Wie groß ist deine Güte! Du 3. Gib Acht auf diesen hellen Schein, machst zum sel'gen Gnadenjahr Dich Der aufgegangen iſt, Er führet dich zum | uns, den Heiden, offenbar ; Deß dankt Kind hinein, Das heißer Jesus Christ. dir mein Gemüthe ! Höchster Tröster 4. Er ist der Held aus Davids Der Verdorbnen, Hingestorbnen ! Scy Stamm , Der alle Feinde schlägt ; Er erhoben ! Dich soll Erd' und Himmel ist das theure Gotteslamm, Das unsre loben! Sünde trägt. 2. Ich saß im Schatten dieser Welt, 5. Drum mache dich behende auf, | Da Alles trauervoll bestellt, Und stand Befreit von aller Last, Und laß nicht ab in weiter Ferne; Da leuchtetest du mir in deinem Lauf, Bis du dieß Kindlein ins Herz , Vertriebest meinen dunkeln hast. Schmerz Mit deinem Gnadensterne. 6. Halt' dich im Glauben an das Dieß Licht Kann nicht Untergehen, Wort, Das fest ist und gewiß; Das Muß bestehen Auch im Sterben; Läßt führet dich zum Lichte fort Aus aller im Tod mich nicht verderben. 3. So leucht' mir, Herr, du selges Finsterniß. 7. Erfinke du vor seinem Glanz In Licht , Daß mich die Welt verblende tieffter Demuth ein, und laß dein Herz nicht ! Laß auf dein Wort mich sehen ; erleuchten ganz Von solchem Freuden Bis nach der Fremde dieser Welt Mein schein. Herz von dir den Ruf erhält, In Gottes 8. Gib dich ihm selbst zum Opfer dar Stadt zu gehen : Aufdich Seh'ich Un Mit Geist, mit Leib und Seel', Und verrücklich , Bis ich glücklich , Stern finge mit der Engel Schaar : ,,Hier ist der Frommen , Droben bei dir ange kommen ! Immanuel!" wunderbare Süßigkeit , Die 9. Mel. Vom Himmel hoch, da ic. dieser Anblick giebt , Dem, dessen Herz dazu bereit, Daß er dieß Kindlein liebt! 435. Im Abend blinkt der Morgen 10. Die Engel in des Himmels Saal, stern, Die Weisen nahen sich von fern ; Die freuen sich darob, Die Kinder Got- Im Niedergang entsteht ein Licht, Das tes allzumal, Sie bringen dir ihr Lob. kennet keinen Aufgang nicht. 11. Hier ist das Ziel, hier ist der Ort, 2. Es strahlet aus der Ewigkeit, Und Wo man zum Leben geht ; Hier ist des | senket sich hier in die Zeit ; Sein heller Paradieses Pfort', Die wieder offen Glanz vertreibt die Nacht, und bringt steht. des schönsten Tages Pracht. 3. Dieß Wunder zieht die Weisen her; 12. Hier fallen alle Sorgen hin, Zur Luft wird alle Pein ; Es wird erfreuet Sie kommen nicht von ungefähr ; Ihr Herz und Sinn ; Dein Gott ist wie Land sieht einen hellen Schein, Ein der dein! Stern muß selbst ihr Bore ſeyn. 190 Zweites Buch. 4. Sie fragen in Jerusalem: Da | Trägst keine Fürstenkron' ; In Armuth weist man sie gen Bethlehem; Dort ist und in Blöße Kamst du , o Gottes der König, der zugleich Noch ungekannt | Sohn ! in seinem Reich. 4. Doch bist du schön gezieret, Dein 5. Und über jenem Hause stand Der Glanz erstreckt sich weit, Dein Reich gar Wunderstern vom Morgenland : Da weit regieret Und dein' Gerechtigkeit. wurden sie sehr hoch erfreut, Voll Hoff Du willst die Frommen ſchüßen Durch nung, Demuth, Dankbarkeit. dein' Gnad' und Gewalt. Die sich dir 6. Hier liegt das Kindlein ungeacht't, widersehen, Die wirst du stürzen bald. 5. Du woll'st dich mein erbarmen, Was aber sie nicht irre macht ; Sie wa Gib ren bei sich überzeugt , Daß Gottes Nimm in dein Reich mich auf! Gnade mir , dem Armen , und segne Wahrheit niemals leugt. 7. Das Fürstenkind liegt nackt und meinen Lauf. Den Feinden woll'st du bloß, DerHerr in seiner Mutter Schooß; wehren, Welt, Teufel, Sünd' und Tod, Des Vaters Sohn, Rath, Kraft und Daß sie mich nicht verſehren ; Hilfmir Held, In tiefster Schwachheit darge aus aller Noth. 6. Du woll'st in mir entzünden Dein stellt. 8. Sie wissen , daß die Göttlichkeit Wort, den ew'gen Stern, Daß falsche Den zarten Säugling überkleid't, Daß Lehr und Sünden Mir ewig bleiben ihr nicht Gold noch Silber gleicht, und fern. Hilf, daß ich dich erkenne, Und mit der Christenheit Dichmeinen König aller Menschen Hoheit weicht. 9. Sie werfen sich vor ihm dahin, nenne Jetzt und in Ewigkeit. Und opfern ihm ihr Herz und Einn ; So Mel. Werde munter meln Gemüthe. geben Jesu Preis und Ruhm Die Ersten 437. Sey willkommen , Licht der aus dem Heidenthum. 1 " 10. Dann schenken sie, wie Gott ge Weisen , Freudenreicher Wunderstern ! wollt, Dem Kinde Myrrhen , Weih Laß dich meine Seele preisen, Glanz und rauch, Gold ; Denn bald mußt aus Herrlichkeit des Herrn! Der du durch Herodes Hand Es fliehen in Aegypten- | das Dunkle dringſt Und uns zur Er land. kenntniß bringst; Laß mich, süßes Licht 11. Jesu , heller Morgenstern ! der Heiden , Mich an deinen Strahlen Leucht' in die Näh', leucht' in die Fern', weiden! 2. Schet, wie die Finsternissen, Die Daß du auch seyſt zu unsrer Zeit Von ung erkannt und benedeit. die Erde blind gemacht, Diesem Glanze weichen müssen, Den der Jakobs -Stern Mel. Ich dank dir, lieber Herre. gebracht! Sieh dein Herr enthüllt sich König aller Ehren , Herr hier, Und erscheinet über dir! Zion, 436. Jesu, Davids Sohn ! Dein Reich ſoll | kannst du mehr verlangen ? Denn dein ewig währen , Im Himmel ist dein Licht ist aufgegangen ! Thron; Hilf, daß allhier auf Erden 3. Seht in ihm die Heiden wandeln, Den Menschen weit und breit Dein Die einst in des Todes Haft ! Sehet Nam' bekannt mög' werden Zur ew'gen Königskinder handeln In des Glanzes Freudenkraft! Hebe Haupt und Aug' Seligkeit. 2. Von deinem Reich auch zeuget Die empor ! Siehe, dieser ganze Chor Lässet Schaar aus Morgenland ; Die Knie' sich vom Licht regieren, Und zu Salems sie vor dir beuget, Weil sie dein Heil er Mauern führen! kannt ; Der Stern auf dich hinweiset 4. Diesem wundervollen Sterne Fol Dazu das göttlich' Wort ; Drum man get deiner Söhne Schaar, Und aus ih dich fröhlich preiset, Daß du bist unser rer weiten Ferne Stellen sich die Tdchter Hort. dar. Diese nimm in deinen Schooß! 3. Du bist ein großer König , Wie | Ziehe sie nun alle groß! Laß sie nun an uns die Schrift vermeld't ; Doch achtest | deiner Seiten Dieſes Licht zum Leben du gar wenig Die Ehr' und Pracht der Leiten! 6. Wonne wird dein Herz verklären, Welt, Prangst nicht mit deiner Größe, VIII. Von der Erscheinung Christi u. Berufung d. Heiden. 191 Wenn die Zeit sich eingestellt. Wer will | nachjagen , Bis die Seele in der That jener Freude wehren , Die dich wie ein Diesen Schah gefunden hat. 5. Ach wie weit sind die zurücke, Die Strom befällt ? Wenn nun alle Meng' am Meer, Und der Heiden Macht und nur fragen in der Welt : Wo ist Reich Heer, Welches dieses Licht gelehret, thum, Gut und Geld ? Wo ist Ansehn bei dem Glücke ? Wo ist Wollust, Ruhm Endlich sich zu dir bekehret? 6. Seht die Menge derKameele! Sie und Ehr' ? Und nach solcher Thorheit bedeckt das weite Land ! Sehet, wie sich mehr. Seel' um Seele Drångt zu ihres Königs 6. Ja, unselig sind die Herzen Und Hand ! Völker , die man nie gehört, | in ihrem Wandel blind , Die also be Kommen an, und sind bekehrt, Alle ha- | schaffen sind, Daß sie diesen Schatz ver ben sich erhoben , Diesen Wunderstern scherzen, Und erwählen einen Koth, Der zu loben. nichts hilft in Noth und Tod. 7. Jesu, laß mich auf der Erden 7. Hdret sie den Schöpfer preisen, Der sie aus der finstern Nacht Nach der Sonst nichts ſuchen, als allein, Daß 、 Liebe Wunderweisen In das Reich des du mögest in mir ſeyn, Und ich dir mög' Lichts gebracht ! Sie erzählen seinen ähnlich werden In dem Leben dieser Preis, Daß es Erd' und Himmel weiß, Zeit, Und in jener Ewigkeit. 8. So will ich mit allen Weisen, Wel Und verkünd'gen ihrem Samen Dieses che die verkehrte Welt Höhnet, und für großen Gottes Namen. 8. Seht, sie suchen, was ſie gläuben, Thoren hålt , Dich anbeten , rühmen, WasGott in ihrHerz gelegt, Mit der Lie preisen, Bis ich dich im obern Licht Se Joh. Flittner. be zu beschreiben, Die sie nun nach Zion | lig ſchau' von Angesicht. trägt. Seht, sie schenken, mild und hold, Eigene Melodie. Myrrhen, Weihrauch, feines Gold, Und begehren ihr Vermögen Zion in den 439. Werde Licht, du Volk der Hei Schooß zu legen. den, Und du, Salem, werde Licht; Sie 9. Freuet euch , ihr Gotteskinder, he, welch' ein Glanz der Freuden Ueber Jegt in Hoffnung jener Schaar ! Traget deinem Haupt anbricht; Gott hat derer nun die fernen Sünder Ihrem Gott im nicht vergessen , Die in Finsterniß ge Flehen dar ! Dieses lockt der Engel Chor | seffen. 2. Dunkelheit, die mußte weichen, Mit den Seligen hervor, Und es wird ſich keines schämen , Theil an Christi Als dieß Licht erschien der Welt, Dem Sieg zu nehmen. kein andres zu vergleichen, Welches alle Ding' erhält. Die nach diesem Glanze Mel. Ach, was soll ich Sünder. sehen, Dürfen nicht im Finstern gehen. 3. Ach , wie waren wir verblendet, 438. Wer im Herzen will erfahren, Und darum bemühet ist, Daß der König Ehe dieses Licht brach an ! Ja, da hatte Jesus Christ Sich in ihm mög' offen sich gewendet Schier vomHimmel jeder baren, Der muß suchen in der Schrift, mann. Unfre Augen und Geberden Kleb ten einzig an der Erden. Bis er diesen Schah antrifft. 4. Irdisch waren die Gedanken, 2. Er muß gehen mit den Weiſen, hielt uns gar verstrickt, Satan Thorheit Bis der Morgenstern aufgeht, Und im Herzen stille steht ; So kann er sich macht' uns schändlich wanken , Wahre selig preisen, Weil des Herren Angesicht Tugend lag erstickt ; Fleisch und Welt Glänzt von Klarheit, Recht und Licht. hatt' uns betrogen, Und vom Himmel 3. Denn wo Jesus ist geboren , Daabgezogen. erweiſet ſich gar bald Seine göttliche 5. Gottes Rath war uns verborgen, Gestalt, Die im Herzen war verloren ; Seine Gnade schien uns nicht ; Klein' Seine Klarheit spiegelt sich Ju der Seele und Große mußten sorgen, Jedem fehlte es anLicht, Das zum rechten Himmels kräftiglich. 4. Alles Fragen, alles Sagen Wird leben Seinen Glanz uns sollte geben. von diesem Jesu seyn, und von seinem 6. Aber als hervorgegangen Ist der Gnadenschein , Dem sie fort und fort Aufgang aus der Höh', Haben wir das 192 Zweites Buch. Licht empfangen, Welches so viel Angst | Daß wir dir zu jeder Zeit Durch der Liebe und Weh Aus der Welt hinweg getrie- Glaubenswerke Folgen in Gerechtig ben, Daß nichts Dunkles überblieben. keit, Und hernach im Freudenleben 7. Jesu, reines Licht der Seelen, Du heller als die Sterne schweben ! vertreibst die Finsterniß ; Alle, die dein 10. Dein Erscheinen müff erfüllen Heil erwählen, Machst du nun im Gang | Mein Gemüth in aller Noth ; Dein Er gewiß; Jesu, deine Lieb' und Segen scheinen müsse stillen Meine Seel' auch Leuchten uns auf unsern Wegen. einst im Tod. Herr, in Freuden und im 8. Dieses Licht läßt uns nicht wan- | Weinen Müſſe mir dein Licht erſcheinen. ken Auf der rechten Glaubensbahn ; 11. Jesu , laß mich endlich gehen Ewig, Herr, will ich dir danken , Daß Freudig aus der bösen Welt, Dein so du uns so wohl gethan, Und uns diesen helles Licht zusehen, Das mir dort schon Schatz geschenket, Der zu deinem Reich ist bestellt, Wo wir sollen unter Kronen uns lenket. In der schönsten Klarheit wohnen. Johann Rist. 9. Gib, HerrJesu, Kraft und Stärke, IX. Vom Wandel und Vorbild Chriſti. Auch von ſeinem Lehramt. Mel. Er ist gekommen, er 1 . Sündersind mit Gott Durch Jesu Blut 440. Das Licht des Herrn erscheint, versöhnt, Nicht Kinder mehr des Zorns ; Es scheint in Finsterniſſen ; Judåa haßt | Sie ſind mit Gott verſdhnt. das Licht, und will seinHeil nicht wis 7. Er fuhr zum Himmel auf, Goß sen. Er kommt in seine Welt, Der seines Geistes Gaben Auf seine Zeugen längst verheißne Christ; Die Seinen aus ; Und ihre Wunder haben Den kennen nicht Den, der ihr Schöpfer ist. Gößendienst gestürzt, Die finstre Welt 2. Er lehrt, sie hdren's nicht ; Thut verklärt, Und uns den Weg des Lichts, Wunder, sie verstehen Nicht seines Ar Den Weg zu Gott, gelehrt. mes Kraft; Er spricht, und Lahme ge 8. Wo sind die Götter nun, Die hen; Er rührt die Blinden an, Die Tempel, die Altåre ? Wo sind sie? ſin Blinden sehn das Licht : Und doch ers get, dankt , Bringt Gott dem Vater kennt sein Volk Den Welterretter nicht ! Ehre ! Bringt Ehre seinem Sohn! Er 3. Er spricht, der Sieche hebt Sein hat's, er hat's gethan, DerLiebe größ Bett auf, und der Taube Vernimmt ihn; tes Werk ! Der Erdkreis bet' ihn an! Johann Andreas Cramer. Todte selbst Erweckt er aus dem Stau be; Vom Grabe kommen sie Herauf Mel. Eins ist noth, ach Ferr 16. und sehn das Licht : Und dennoch kennt sein Volk Den Welterretter nicht! 441. Der, den uns der Vater ſendet, 4. Bald aber werden ihn Die Hei Muß der åchte Hirte seyn. Wer Betrug den selbst erkennen ; Bald werdensie voll und Kunst verwendet und sich schleicht Lust Ihn ihren Heiland nennen. Noch bei Schafen ein, Wer ohne Beruf zu ist er unwerth , noch Voll Schmerzen, dem Amte sich dringet , Und Ansehn, noch entehrt, und schuldlos mit der Last und Macht zu gebieten erringet, Der Der Sünde noch beschwert. hat wie ein Dieb und ein Mörder gethan, 5. Lobfingt : nun ist er schon Nach Ihm liegt das Gedeihen der Schafe Golgatha gegangen ! Lobsingt ! nun hat nicht an. er schon Am Holz, ein Fluch, gehangen. 2. Jesum hat Gott vorgeführet, Seis Lobfingt ! wir sind versöhnt ! Er hat nen Sohn, der ihm gefällt , Mit dem das Werk der Macht, Der Liebe schön Hirtenstab gezieret, und zum Wächter stes Werk In Gottes Kraft vollbracht ! aufgestellt. Er herrscht nicht gewaltig, 6. Der Tod hat keine Macht An ihm ; er sucht nicht das Seine , Ihnjammert er ist erstanden! Erlöst sind wir mit des Schwachen , er heget das Kleine, ihm, O Tod, aus deinen Banden ! Die ] Erquickt das Verſchmachtete, holt, was IX . Vom Wandel und Vorbild Chrifti. 2c. 193 Mel. Herzlich lieb hab' ich 2c. verscheucht, Und machet die Laſt den Beladenen leicht. 442. Du thatst der größten Wunder 3. Zu ihm flieht das lang Verirrte, viel, Du ſetteſt mancher Noth ihr Ziel Die Verführten suchen ihn. Er, der Durch deiner Allmacht Proben. Duheil Heerde treue Hirte , Geht vor seinen test Kranke ohne Zahl, Enthobst Be Schafen hin ; Er führt sie zur besten, ge- seß'ne ihrer Qual ; Du brachſt der Teu sündesten Weide, Sein Zeugniß ist ih- fel Toben. Es braust der Sturm ; dir nen Erquickung und Freude. Er lenket ; schweigt er still, Du gehst , so oft dein ſie folgen und kennen ihr Glück , und Herz es will , Auf den bewegten Flu wendensichnicht zu den Fremden zurück. then her ; Dein Pfad ist aufdem wilden 4. Ach, wie ging's den armen Seelen, Meer, Da gibst du g'nug ; Auf einen Eh' der gute Hirte kam ! Jeder Mieth- | Zug Gibst du genug, Wo alle Arbeit ling durfte quålen, Der für sich die Wolle nichts ertrug. nahm. Es wurde befohlen, gedrohet, ge= 2. Du bist von Blinden , die nun zwungen, Der Stecken des Treibers ge- sehn , Von Tauben , die dein Wort waltig geschwungen ; Man war aufdie verstehn , Als im Triumph umgeben. Schwachen und Sünder erbost , Und Du hilfft sowohl den Sterbenden, Als zeigte kein Lieben, und lehrte nicht Troft. den bereits Begrabenen , Zum zweiten 5. Aber nun, die zagen, beben, Fin- Wunderleben. Wo das Verſchmachten den Jesu Arme weit ! Jeſus ist die Thür schon gedroht, Da essen Tausende dein zum Leben, Und das Thor zur Seligkeit. Brod. Süß, wie dein neugeſchaffner Bei ihm ist Errettung von Aengsten und Wein, Dringt deine Lehr' in Herzen ein. Sünden, Und Labsal und volle Genüge Wer, hart beschwert, Nur dein begehrt, zu finden ; Erhat sich derHeerde zu ei- Ist schon_erhört. Du bist's, der Allen gen geweiht, Sie folgt ihm , und liebt Heil gewährt. 3. Allmächtiger ! Allwissender ! All ihn , und ruht und gedeiht. 6. Ganz nach seines Vaters Willen gütigster ! Du bist der Herr! Das zeu Wallt im Fleisch der ew'ge Sohn ; Got gen selbst die Steine. Die Heuchler tes Absicht zu erfüllen, Scheut er weder wollten Wunder sehn , Dich und dein Last noch Hohn. In Treue gedenkt er Wirken zu verſchmähn , Und das mit sein Leben zu wagen; Entschließt sich der eitelm Scheine: ,,Er heiße Sonnen stille Vater, den Hirten zu schlagen , und stehn ! Den Mond jetzt noch nicht unter heischt die Gerechtigkeit heiliges Blut : gehn ! Er åndre schnell der Zeiten Lauf! So stirbt er, der sündigen Heerde zu gut. Er schließe ſich den Himmel auf! Dann 7. Drum muß ihn der Vater lieben. sehn wir ihn Gen Himmel ziehn, Zum Ewig wird die Heerde frei , Und, wie Vater hin : Dann ist er Sohn, wir eh ihr's ſein Wort beschrieben , Weiß sie, ren ihn!" 4. Der Himmel hat dich schon be daß siesicher sey. Sie wallet, wie Jesus im Fleische gewallet, Sie stärker sich, währt! Dir war das Firmament ver weilihr das Gnadenwort ſchallet, Dann klárt, Da du die Welt betratest. Der geht sie, in Trost und in Hoffnung der Himmel öffnete ſich dir , Des Vaters Ruh', Der seligen Heimath , der Herr- | Stimme hörten wir, Als du am Jordan lichkeit zu. batest. Der Geist , der sich auf dich er 8. Jesu, allertreuſter Hirte ! Laß auch goß, Als dort der Taufe Waſſer_floß, mich dein Schäflein seyn ! Schilt mich Gab dir das Zeugniß , daß du Christ nicht als das Verirrte , Denn du liebst Messias, der Gesalbte bist . Allwissen ja allgemein. Ich wünſche nicht Kronen der ! Allmächtiger ! Allgütigster ! " Du und Güter der Erden, Ich wünſche von bist im Fleiſche Gott und Herr! 5. Noch kommst du nicht zum Zorn dir nur geheiligt zu werden ; Duwinkſt mir, du ziehst mich, ich folge dem Zug, gericht, Eliå Feu'r gefällt dir nicht, Vom Glauben zum Schauen ; dann hab' Das Sünder schnell verzehrte ; Und mu Joh. Ad. Lehmus. theten's dir Jünger zu, O wie viel mil ich genug! der warest du, Du, der sie Sanftmuth lehrte ! Doch, Sünder, pochet länger 13 Knapp's geiftl. Liederbuch. 194 Zweites Buch. nicht ! Er , der bald Stein und Gruft | bank hin, Der du entfliehen können ; zerbricht, Den Gott aus dem Begräbniß Man sah dich mit gelafs'nem Sinn Am führt Und mit dem Glanz des Thrones Kreuz in Liebe brennen ; Dein Rücken ziert, Der ziehet dann Die Allmacht an war zur schwersten Last, Die Stirn zur Dem Stolz zum Bann ! Dann spotte, tiefsten Schmach gefaßt. wer noch spotten kann! 8. O Liebe, die du michversöhnt, Laß 6. Vom Himmel kommst du einst zu dein Verdienst mich decken, Wenn den, rück; Owundervoller Augenblick, Von der Gott durch Haß verhöhnt, DieZor dem dieß AU wird brechen! Verherrlich nesflüthen schrecken. Entzünde meinen ter! ichsolldich sehn Gekrönt auf Don kalten Sinn, Und nimm ihn dir zum nerwolken stehn , Der Welt das Recht Opfer hin! Joh. Jac. Rambach. zu sprechen! Dann zittert Sündern ihr Mel. Heiligster Jesu , Heil'gungsquelle . Gebein; uns aber wirst du huldreich ſeyn, Denn du bist unser Gnadenthron, Der Glaube wartet " einer schon. Allmächtiger! Allseliger ! Wahrhaftiger! Uns bleibst du Heiland, Gott und Herr! Joh. Adam Lehmus. Mel. Mir nach , spricht Chriſtus 2c. 444. Gläubiger Jesu ! auf Ver trauen Wollt'st du dein Reich alleine bauen, Das dir der Vater zugesagt. Von außen, innen ganz beraubet, Hast du doch stille fortgeglaubet, Und bliebst im Zagen unverzagt, Herr, ich vertraue 443. Du wesentliches Ebenbild Der dir; Nur bitt' ich: schenke mir Deinen allerhöchsten Liebe ! Dein treues Herz Glauben ! Jesu , Jeſu, Hilf mir dazu, war angefüllt Mit reinem Liebestriebe. Daß ich so glaubig sey, wie du! Gott war dein Ziel und einzig Gut, In 2. Armer Jesu, Fürst der Himmel ! welchem dein Gemüth geruht. So niedrig einst im Weltgetümmel, So 2. Dein ganzes Herz, dein ganzer hoch, so groß, so arm und klein ! Nun Sinn War ihm allein ergeben; Ihm Herrscher Himmels und der Erden : Ich gabest du zum Opfer hin Vergnügen, will, um reich in dir zu werden, Ja Blut und Leben. Nichts ward von dir so gern der Aermiste, Kleinste seyn. Was hoch geschäßt, Das du nicht gern ihm Armuth an dem Geist In deinem Worte . heißt, Sey mein Reichthum. Jesu, nachgesezt. 3. Du warst mit ihm ein Geist und Jesu, Hilf mir dazu, So willig arm zu Herz, Sein Wille war dein Wille ; Du seyn , wie du ! 3. Trauernder Jesu ! deine Seele, ehrteft ihn in Freud' und Schmerz Mit liebevoller Stille. Du ehrtest seine hohe So reich gesalbt mit Freudendle, Ward Hand, Auch, wenn ſie Noth und Kreuz doch betrübt bis in den Tod. Hilf, daß A ich mich mit Zittern freue, Und deinen gesandt. 4. Dunahmest Ehr' und Schande an Leidenskelch nicht scheue; Zur Herrlich Aus des Geliebten Händen; Du ließest | keit geht's durch die Noth. Es ist für's dich auf rauher Bahn In Tod und Trauerkleid Ein weißes schon bereit Marter senden. Du liebtest Armuth, Deinen Treuen. Jesu, Jesu, Hilf mir Schmerz und Pein , Und konntest hoch dazu, Daß ich im Trauern sey wie du. 4. Weisester Jesu ! wie so kläglich und niedrig seyn. 5. Die Liebe machte dich bereit, Ge Besiegtest du, was arg und trüglich Der horsam zu erzeigen ; Sie trieb dich an, Feinde List an dich gebracht! Laß uns in Traurigkeit Gelassen still zu schweiz die Klugheit niemals fehlen, Zuſuchen, gen. Sie war der kräftige Magnet, Der prüfen und zu wählen , Was du zum Besten uns bedacht ; Und wenn Ver dich, o Lamm, ans Kreuz erhöht. 6. Du unterwarfest bis zum Tod Dich | ſuchung da , Sey uns zum Schirme nah deines Vaters Willen. Du suchtest Deine Weisheit. Jesu, Jesu, Hilf mir nichts als sein Gebot Vollkommen zu dazu , Daß ich auch weise sey, wie du. erfüllen. Du murrtest niemals gegen 5. Schweigender Jesu ! Falsche Zeu Gott, Du drohtest niemals bei dem gen Hast du mit unerschrocknem Schwei gen und ohne Antwort widerlegt. Ich Spott. 7. Du gingstverstummt zur Schlacht- | kann nicht ſchweigen, wie ich wollte, Ich IX. Vom Wandel und Vorbild Christi. 2c. 195 schweige, wenn ich reden sollte , Und | mannichfaltig Hast du geredet und ge werd' oft gar zum Zorn bewegt. Ach gib zeugt! Nicht, wie die stolzen Phariſäer; mir deinen Sinn, Wenn ich verleumdet Du hochgesalbter Nazaråer, Du bist's, bin , Daß ich schweige! Jesu, Jesu, vor dem mein Geist sich beugt! salbe Hilf mir dazu, Daß ich auchschweigen gnädiglich Mit deinem Geiste mich Dir mag , wie du. zum Zeugen ! Jesu, Jesu! Hilf mir da 6. Folgsamer Jesu ! hoher König, zu, Daß ich gesalbet sey, wie du! 12. Jesu, kamm Gottes ! für uns Doch armen Eltern unterthänig ! Beug' und erzieh mich eitles Kind ! Daß ich Sünder, Für Adams blinde, todte Kin der Kinder erste Sünde, Den Eigenwil der Vergossest du dein heil'ges Blut. len, überwinde, Und was darin für Kein Cherub, Seraph, die dir dienen, Tücken sind. Statt meiner Eigenheit, Konnt' unsre Misserhat versühnen ; Da Laß mich in Beugſamkeit Dir gehorchen. starbst, und machtest Alles gut. Dein Jesu, Jesa! Hilf mir dazu , Daß ich Blut nur reinigt mich, Drum heißest du gehorsam sey , wie du. aufdich Stets mich schauen. Jesu, Je 7. Friedferr'ger Jesu ! In dem Frie fu ! Hilf mir dazu, Daß ich in deinem den, Den du den Deinen nur beschieden, Tode ruh' ! 13. Herrlicher Jesu ! Lauter Freude liegt für den Geist vollkomm'ne Ruh'. Nur ein in dir verſöhut Gewiſſen Kann Grunt dort auf jener Himmelsweide, recht in Liebe Frieden schließen , Und Wo du der Hirt der Schafe bist. Das solchen Siegern rufft du zu: ,,Mein Lebenswasser soll uns laben, Das Brod Friedefeymit dir! Im Frieden komm zu des Lebens soll der haben, Der durch mir, Kind des Friedens ! Jesu, Jesu ! dein Blut gereinigt ist. Laß mich ſeyn Hilf mir dazu, Daß ich friedfertig sey, einen Gast, Den du berufen hast, Dort wie du ! zu wohnen ! Mein ganzer Sinn Steh' 8. Treuester Jesu ! ew'ge Wahrheit ! nur dahin : Hilf, daß ich ewig bei dir Ph. Dav. Burk. Du lautres Herz voll Liebesklarheit ! | bin! Richt' unser ganzes Herz zu dir! Nichts Mel. Sesu! hilfſiegen 28. Falsches hast du je erzeiget; Der Held in Israel nicht leuger, Dein Ja ist Amen 445. Großer Prophete, mein für und für! Mach' mich einfältig, tren, Herze begehret, Innerlich von dir geleh Ohn' Arg und Heuchelei, Ganz durch ret zu seyn. Du hast vom Himmel zu läutert! Jesu, Jesu, Hilf mir dazu, uns dich gekehret, Und uns gezeigt, wie wirkommen hinein. Du hast am Kreuze Daß ich wahrhaftig sey , wie du! 9. Freundlichster Jesu ! zu erquicken den Satan bezwungen, und uns die Mit Werken, Worten und mit Blicken, | ew'ge Erlösung errungen. War sters dein liebreich Herz bedacht. 2. Priester in Ewigkeit ! meine Ge Den Jüngern wuschest du die Füße, Und danken Denken mit brennendem Eifer heiltest freundlich schnell die Risse, Die an dich. Bringe mein Seufzen in heilige Satan unter fie gemacht. Du bringst Schranken, Der du ein Opfer geworden durch einen Blick In Petri Herz zurück für mich ! Du bist als Mittler genHim Seinen Glauben. Jesu, Jesu ! Hilfmir mel gefahren, Kannst auch dein Eigen dazu, Daß ich so freundlich sey, wie du. thum ewig bewahren. 10. Mildester Jesu ! all dein Leben 3. König der Ehren! Dich wollen War: nichts zu haben, nur zu geben ; wir ehren; Stimmet , ihr Saiten der Du hast und mehr, als dich geliebt. Ist Liebe , mit ein! Lasset das Loben und . Geben seliger als Nehmen , So muß Danken nun hören, Weil wir ihm sollen sich unser Herz ja ſchämen, Das immer Erlösete seyn ! Hilf uns, du liebender lieber nimmt, als gibt. Hier reichlich Heiland, als König ! Menschenfreund, ausgestreut , Bringt in der Ewigkeit | ſchüße die Deinen , die wenig ! 4. Nun denn, ſo ſoll dir mein Alles Vollen Segen. Jesu , Jesu, Hilf mir dazu, Daß ich mildthätig sey wie du ! ertönen , Stets will ich treten mit Freu 11. Selbstständ'ge Weisheit ! wie den herbei , Will es bezeugen, daß durch gewaltig , Durchdringend, klar und dein Versöhnen Ich dein Erkaufter, dein 13 * 196 Zweites Buch. 8. Herr, laß meiner Sünde Flecken Eigenthum sey. Höre doch, Jesu, das glaubige Lallen, Laß dir die Stimmen Deine Huld und Liebe decken ; Laß mich allezeit zum Segen Deinen Wandel der Liebe gefallen ! wohl erwägen ; Führe mich durch deine Met. König , dem kein König gleichet. Gnade Unverrückt auf ebnem Pfade; 446. Heiland, deine Menschenliebe, Heil'ge meines Herzens Triebe, Salbe I. I. Rambach. Deines Mitleids heiße Triebe Zogen sie mit deiner Liebe! dich herab auf Erden , Der Verlornen Heil zu werden, Dich in unser Fleisch Mel. Wachet auf! ruft uns die Stimme 2c. zu kleiden , Und den Kreuzestod zu lei den. O der wunderbaren Triebe Deiner 447. Heil'gster Jesu, Heil'gungs quelle, Mehr als Krystall rein, klar und treuen Menschenliebe! 2. Seiner Feinde Schuld beweinen, helle , Du laut'rer Strom der Heilig Jedem gern mit Hülf' erscheinen, Sich teit ! Aller Glanz der Cherubinen, Die der Blinden, Lahmen, Armen Mehr als Heiligkeit der Seraphinen Ist gegen väterlich erbarmen ; Der Betrübten Kla dich nur Dunkelheit. Ein Vorbild bist gen hören, Sich in And'rer Dienst ver du mir ; Ach, bilde mich nach dir , Du zehren; Sterben für verlorne Sünder : mein Alles ! Jeſu, ei nu, Hilf mir dazu, Daß ich auch heilig sey , wie du! Das ist Liebe, Menſchenkinder ! 2. O stiller Jesu! wie dein Wille 3. Odu Zuflucht der Elenden ! Wer hat nicht von deinen Hånden Segen, DemWillen deines Vaters stille und bis Hülf undHeil genommen, Der gebeugt zum Tod gehorsam war : Also mach' zu dir gekommen ? Wie viel Teufel, auch gleichermaßen Mein Herz und Plagen, Seuchen , Mußten deinem Willen dir gelassen, Ach ! stille meinen Worte weichen! O, wie pflegtest du zu Willen gar; Mach' mich dir gleichgesinnt eilen, Das Gebet'ne zu ertheilen ! Wie ein gehorsam Kind, Stille, stille. 4. Die Betrübten zu erquicken, Kin Jesu, einu, Hilfmir dazu, Daß ichfein der an dein Herz zu drücken , Die Un stille sey, wie du. 3. Wachsamer Jesu ! ohne Schlums wissenden zu lehren, Die Verführten zu bekehren ; Sünder, die sich selbst ver mer, In großer Arbeit, Müh' und Kum stocken, Langmuthsvoll zu dir zu locken : mer Bist du gewesen Tag und Nacht ; Das war täglich dein Geschäfte Mit Du mußtest täglich viel ausstehen, Des Verzehrung aller Kräfte. Nachts lagst du vor Gott mit Flehen, 5. O wie hoch stieg dein Erbarmen, Und hast gebetet und gewacht. Gib mir Herr, als du zum Heil uns Armen Dein auch Wachſamkeit, Daß ichzu dir allzeit unschätzbar theures Leben Still in Mör Wach' und bete. Jesu, ei nu, Hilfmir dershand gegeben ; Da du blutend und dazu, Daß ichstets wachsam sey, wie du. verhöhnet , Mit dem Dornenkranz ge 4. Gütigster Jesu ! ach wie gnådig, krönet, Wolltest an dem Kreuze sterben, Wie liebreich, freundlich und gutthätig Uns das Leben zu erwerben ! Bist du doch gegen Freund und Feind! 6. Deine Huld hat dich getrieben, Dein Sonnenglanz, der scheinet Allen, Sanftmuth und Geduld zu üben, Ohne Dein Regen muß auf Alle fallen, Obsie Schelten, Drohen , Klagen Unsre dir gleich undankbar seynd . Mein Gott! Schuld und Noth zu tragen , Allen achlehre mich, Damit hierinnen ich Dir freundlich zu begegnen, Deine Låsterer nacharte. Jeſu, ei nu, Hilf mir dazu, zu ſegnen, Deine Feinde zu vertreten, Daß ich auch gútig sey , wie du. 5. Du, sanfter Jesu, warst unschul Und für Mörder selbst zu beten. 7. Demuth war, bei Spott und Hoh- | dig, Und littest alle Schmach geduldig, ne, Deines Lebens Schmuck und Krone. Vergabst, und ließ'st nicht Rachgier aus; Nie hast du nach Ruhm getrachtet, Nie | Niemand kann deine Sanftmuthmeſſen, aufMenschenlob geachtet. Ohne Falsch Bei der kein Eifer dich gefressen, Als der wie eine Taube War dein Wandel, Sinnum deines Vaters Haus ; Mein Hei und Glaube ; Klug warst du an allen land ! ach, verleih' Mir Sanftmuth, Orten, und gerecht in allen Worten. und dabei Guten Eifer. Jesu , ei nu, IX . Vom Wandel und Vorbild Chriſti. 2 . 197 4. Durch dich schuf er die ganze Welt ; Hilfmir dazu, Daß ich ſauftmüthig sey, | wie du. Du bist's, durch den er sie erhält ; Und 6. Würdigster Jesu, Ehrenkönig ! Du als sie sich von dir gewandt, Wardst du ſuchtest deine Ehre wenig, Und wurdest | vom Vater ausgesandt. 5. Du kamst zu uns, ein Mensch wie niedrig und gering ; Duwandelt'st ganz vertieft auf Erden In Demuth und in wir , Und gabeſt durch den Engel dir, Knechtsgeberden, Erhubſt dich ſelbſt in Bevor du wardſt geboren , schon Den keinem Ding. Herr ! solche Demuth Namen : Jesus ! Menschensohn! 6. So nanntest oft du selber dich, lehr' Mich auch je mehr und mehr Ste freu' ich mich herzinniglich; Denn Deß tig üben ! Jesu, ei nu, Hilf mir dazu, in der Menschheit sahest du Die Feinde Daß ich demüthig sey, wie du. 7. O keuscher Jesu ! all dein Wesen alle unsrer Ruh'. War züchtig , keusch und auserlesen, 7. Du sahst, wie schwach wir Men Voll ungefärbter Sittsamkeit ; Gedan- schen sind , Und liebtest dennoch jedes ken, Reden, Glieder , Sinnen , Geber- Kind, Wenn es nur kindlich zu dirkam, den, Kleidung und Beginnen War voller Und eine Gabe von dir nahm . lautrerZüchtigkeit. Omein Immanuel ! 8. Du zeigtest, daß du Jesus bist, Du Mach' mir Geist, Leib und Seel' Keusch suchtest, was verloren ist , und liebtest und züchtig ! Jeſu, ei nu, Hilfmir da- mit getreustem Sinn Den Jünger, der zu, So keusch und rein zu seyn, wie du . | ſich dir gab hin. 8. Måßiger Jesu ! deine Weise Im 9. Du nahmest brüderlich Die an, Trinken und Genuß der Speise lehrt Die in dir deinen Vater sahn, Und bau uns die rechte Mäßigkeit. Den Durst test dir und ihm zur Lust Den Tempel und Hunger dir zu stillen, War, statt dir in ihrer Brust. der Kost, des Vaters Willen und Werk 10. Da bliebest du, und schafftest drinn vollenden dir bereit't. Herr! hilf mir Den Menschen um nach deinem Sinn, meinen Leib Stets zähmen , daß ich | Bis Geist und Leib und Seele ganz Trug bleib Dir stets nüchtern. Jeſu, ei nu, deiner Liebe Wunderglanz. 11. Was du gethan , das thust du Hilf mir dazu, Daß ich stets nüchtern sen, wie du. noch; O glaubten wir es Alle doch, Daß 9. Nun, liebster Jeſu, liebſtes Leben ! Jeſus Chriſtus alle Frist Der gleiche Mach' mich in Allem dir ergeben, und treue Heiland ist! deinem heil'gen Vorbild gleich ! Dein 12. Ich glaube, Herr, ſo gut ich kann, Geist und Kraft mich ganz durchdringe, Und rufe dich im Glauben an : Laß deine Daß ich viel Glaubensfrüchte bringe, Lieb' mich stets erfreu'n, Dir für mich Und tüchtig werd'` zu deinem Reich. Ach, ging in Todespein! 13. Du wohnst nicht in derHöh' als zeuch mich ganz zu dir, Behalt mich für und für, Treuer Heiland ! Jesu, ei nu, lein , Du nimmst auch alle Herzen ein, Laß mich, wie du, Und wo du bist, einſt | Die dir fich öffnen, die in dir Nur suchen finden Ruh'. Gottfried Arnold. ihre Freude hier. 14. Wer dürftet nur nach dem allein, MeL. Vom Himmel hoch, da komm' ic. Mit dir, o Jesus, Eins zu seyn, Dem 448. Herr ! deines Namens Süßig offenbarst du, Lebensquell, Dich täglich Anna Schlatter. keit Macht mir die ganze Seele weit ; als Immanuel ! AufErden und im Himmel ist Für mich Me I. Gott sey Dank in aller Welt ic. so süß nichts, wie Du bist. 2. Du heißestJesus ; du allein Kannst 449. Jesus Christus gab sich uns Retter einer Seele seyn ; Du bist alleine Selbst zum Vorbild alles Thuns, Sein weis und gut, Drum reinigt uns dein Wort stellet ihn uns dar ; Ich soll seyn wie Jesus war. heil'ges Blut. 3. Eh noch die Welt gegründet war, 2. Sein Verläugnen lehrt mich klein, Stellt' Gott in dir sich selber dar, Und Seine Demuth, niedrig seyn ; Seine schuf mit dir der Liebe Plan, Zu thun, Sanftmuth stete Huld, Sein Gehorsam die Geduld. was er hernach 'gethan. 198 Zweites Buch. 3. Wie er ohne Haß geliebt , Stets | rein bewahrte sich sein Geist, Ganz rein getröstet , nie betrübt , Und auch Fein- von allen Flecken. In Allem sah er im den Guts gethan , Weist er mich zu merdar Mit Eifer, nie zum Scheine, Auf das, was seiner Brüder war, Und Gleichem an. 4. Wenn er Gottes Willen that, niemals auf das Seine. Wenn er stets zum Vater bat, Wenn er 5. Stets floh er das Geräusch des nichts als Wahrheit ſprach, Heißt das : Ruhms , Blieb niedrig und geringe, folge du mir nach ! Entschlug sich alles Eigenthums, --- Er, 5. Wenn er allzeit standhaft blieb, Erbe aller Dinge. Arm ward er selber, Nur das Wort vom Kreuze trieb, So daß wir reich Durch seine Armuth wür bezeugt er mir dabei, Daß mir das ein den. Er ist der Herr, sein ist das Reich ; -Doch trug er fremde Bürden. Beispiel sey . 6. Wenn er måßig aß und trank, 6. Lag Gottes Hand auf ihm schon Und es heiligte mit Dank, Spricht mir schwer, Er fand's doch gut und billig ; ſein Erempel zu : Wie er lebte, lebe du ! Denn jeden Tropfen Bluts war er Ihm 7. Lieber Meister, lehr' mich's nun ! aufzuopfern willig . Stets zeigt' er, daß Ohne dich kann ich nichts thun ; Nur ihn keine Noth Auch nur zur Klage reize ; durchdeines Geistes Zucht Bringt mein Er ward gehorsam bis zum Tod, Ja, bis Glaube solche Frucht. zum Tod am Kreuze. 7. Von Gott verlassen, blieb sein 8. Viele folgen ihrem Sinn ; Aber, Herr, wo soll ich hin ? Du bist Christus, Herz An ihm, troß alles Spottes . Sein Gottes Sohn ; Wer dir folgt, hat gro Sehnen war im bangsten Schmerz Nichts als das Antlitz Gottes. Folgt, Ben Lohn. Brüder ! seinem Vorbild nach ; Er hat Lauf vollbrachtem 9. Gabst du nach Deinen Geist mit Beten auf, Gib auch, für euch gelitten ; Er selbst hat euch, seyd daß durch deine Trey' Einst mein Tod ihr schon schwach, Die Kraft dazu erz wie deiner sey ! Ph. Fr. Hiller.stritten ! 8. Hilfmeinem Glauben, daß ich dir, MeinHeiland, ähnlich werde ! Bezähm Mel. Durch Adams Fall ist ganz verderbt. das Fleisch, vertilg' in mir Die Liebe 450. Kommt, die ihr nicht gewohnet dieser Erde; Daß ich dein großes Vor seyd, Daß ihr euch selbst entsaget, Die bild mir Stets vor mein Auge sehe, ihr noch stets nach Eitelkeit , Ruhm, Des Vaters Willen thun, gleich dir, Für Vortheil, Wollust jaget ! Kommt, Freud' und Leben schäße. schauet Jesu Leben an! Dieß, dieß muß cuch beschämen; Kommt, lernt, geheilt Mel. Wo foll ich fliehen hin. von eurem Wahn, Durch ihn euch selbst 451. Kommt, rühmet weit und breit bezähmen. 2. Gott war sein Alles ; nur an Des Heilands Freundlichkeit, Die Sor Dem Hing seine ganze Liebe. Ihm die ge für die Kranken, Die friedlichen Ge 1 nen, war ihm angenehm, Ihm weiht' er danken, Die Hülfe für die Schwachen, feine Triebe. Wo er nur ging, und wo | Die ſich noch Hoffnung machen. 2. Seht seinen sanften Muth , Und erstand, War seine Speis, den Willen Des Vaters, welcher ihn gesandt, Voll was er Sündern thut! Was in der Welt kommen zu erfüllen. die Großen Verachten und verstoßen, 3. Hoch über Welt und Eitelkeit, Und wessen sie sich schämen, Das pflegt Ganz heilig, ganz Gott eigen, Vermied er aufzunehmen. 3. Er locket, ruft und zeucht, Was er nie aus Schüchternheit, Sich, wie er war, zu zeigen. Und wenn er Bosheit aus demWege weicht. Ertröstet und be freveln sah, War er voll edler Schmer lehret, Was ihm nur folgt, ihn hdret ; zen, Wenn aber Gottes Wort geschah, Und ihn nicht, wenn er ziehet, Muthwil lig wieder fliehet. Quoll Freud' aus seinem Herzen.. 4. Erlässet, was er macht, Mit Rath 4. Die Freude, die die Welt verheißt, mit Bedacht Die Pharisäer sehen, und Verlangt er nicht zu schmecken, Und } IX. Vom Wandel und Vorbild Christi. 20. 199 Er läßt sie ruhig schmähen ; Und ihre |Tod, Hilf mir, das ganze Herz dir ge blinden Rotten Des Sünderfreundes ben, Dann endet sich all meine Noth ! spotten. Regier mich ganz nach deinem Sinn, 5. Gott, dir sey ewig Preis, Daß ich Daß ich dort ewig bei dir bin! den Vortheil weiß, Daß ich zur größten Durchbrecher aller Bante :c. Mel. Gabe Nun meinen Heiland habe, Der sich zu Armen stellet, Und auch zu mir 453. Menschenfreund, nach deinem Bilde Bilde sich mein ganzer Sinn! gesellet. 6. Mein Herz, ach lerne hier Von Deine Sanftmuth , deine Milde Sey Jesu die Gebühr ! Laß Andern große mein köstlichster Gewinn. Unwerth wär' Thaten, und lauten Ruhm gerathen! ich, dich zu kennen, Liebt' ich nicht, wie Dichsoll nur Liebe stillen, Dich nur Er du geliebt , Unwerth, mich nach dir zu. barmen füllen. nennen, Würd' ein Menschvon mir be trübt. 2. Jesu, wo du liebend nahtest, Folgte Wohlthun deiner Spur ; Wo du segnend 452. Mein Jesus, auf der schnöden Gutes thatest, In der Hütte, auf der Erden Ift lauter Angst und Herzeleid ; Flur , An dem Lager kranker Brüder, Wer aber will erquicket werden , Der Wo du je nur hingeblickt, Kehrte Freud' komm zu deiner Freundlichkeit, Sound Hoffnung wieder, Und der Dulder schenkest du ihm Fried' und Ruh , Und ward erquickt. 3. du Menschlichster von Allen ! dein getreues Herz dazu. 2. Ach, reiß mich aus den Erdenlü- | Keinen hast du je verschmäht ; Wer ver sten, Die sonst wie gift'ge Schlangen- | irrt war und gefallen, Wer um Trost zu brut Mir Leib und Seel in Grund ver- dir gefleht, Hat für alle ſeine Wunden, wüsten , und heil'ge, Herr, mich durch Herr, in deiner treuen Hand Rettung, dein Blut ; So bleib' ich, o mein Gott, Heil und Trost gefunden, Hülfe, die er in dir, und du hinwiederum in mir. nirgends fand. 3. Du weißt ja, Herr, daß ich ein 4. Brüder, kommt in meine Arme ! Sünder, Und der Verdammniß würdig Wer da leidet, ruhe hier! Wennichsein bin; Ich hab, wie andre Adamskinder, mich nicht erbarme, Wende sich mein Ein böses Herz und eiteln Sinn ; Doch Gott von mir. Seine Sonne scheinet blichst du mich in Gnaden an, Damit ich Allen, Er verschont, vergißt der Schuld ; dich umfassen kann. Retten ist sein Wohlgefallen, Sein Re 4. Ergreife mich durch deine Güte, gieren lauter Huld. 5. Obmich auch mein Bruder kränket : undstell mir deine Gnade vor ! Ja, zeuch Me L. Ber weiß, wie nahe mir. mein irrendes Gemüthe Zu dir , mein Mein Erlöser litt viel mehr ; Wenn er treuer Gott, empor! Herr Jesu, nimm Böses von mir denket : Milder will ich mich, nimm mich mir, Damit ich nur seyn, als er. Ob er Kummer mir bereitet, gehöre dir! Frrt vielleicht nur sein Verstand ; Weil 5. Ichsuche dich, ach, laß dich finden ! er strauchelt, weil er gleitet, Braucht er Wo bist du, meiner Seele Ruhm ? Ver öfter meine Hand.. birg dich nicht vor meinen Sünden, Ach, 6. Nimmer soll mein Herz ermüden, komm, und bleib mein Eigenthum. Wo DemBedrängten beizustehn ; Es gewäh bist du, meines Lebens Licht ? Mein Je- ret Gottes - Frieden , Seinen Schmerz gestillt zu sehn. Wer umDank und Lohn su, ach! entzieh' dich nicht! 6. Ich nahe mich durch deine Gnade nur ringet , Hat dahin des Heilands Zu dir; ach! nah' dich auch zu mir, Da- Lohn ; Wen des Mittlers Liebe dringet, mit mich nicht mein Sündenschade Zum | Solchem wird des Himmels Lohn. Abgrund führe, fern von dir! Es bleibt 7. Zwar der Wehmuth Zähre fließet dabei, du bist mein Heil, Und meiner Dem, der edle Saat gestreut, Wenn der Seele bestes Theil. Hoffnung Feld nicht sprießet, Oder we 7. Mein Jesu, der du suchst mein ke- nig Frucht ihm beut ; Aber wer beim ben, und nicht begehrst des Sünders | Såen weinet, Jauchzet einst doch, ob 200 Zweites Buch. auch spåt, Wenn am Erntetag er= Met. Ein Lammlein geht, und trägt die Schuld. scheinet, Was die Liebe ausgeså't. milder Heiland, Jesu Christ, 455. Du frommer Freund, der Sünder, Der du der Allerschönste bist, Du Freund der Mel. Vater unser im Himmelreich. Menschenkinder ! Leutselig ist dein An Lehrer , dem kein Lehrer gesicht, Dein Aug' ein frohes Sonnen 454. gleich , An Weisheit , Lieb" und Eifer licht, Boll Gnade die Geberden, Dein reich, Gefall'nerSünder Licht und Rath, Mund der Anmuth Aufenthalt ; Hold=" Prophet, berühmt durch Wort und That, ſelig bist du von Gestalt, Du Himmel Gesalbet durch des Vaters Hand, Und auf der Erden! uns zum Seelenheil gesandt ! 2. Wie hülfreich deine Hand_im 2. Du kamst aus deines Vaters Schmerz , Wie friedsam deine Füße ! Schooß, und machtest alle Siegel los, Wie liebrei ch ist dein treues Herz ! Dein Womit sein Rath versiegelt war ; Durch Geist , wie rein und süße ! O Gnaden dich ward Alles offenbar Und in das Morgenstern ! O du Gesegne brunn ! hellste Licht gestellt, Was Dunkelheit Herrn ter des , Du Vorbild aller Tugend, umschlossen hält. Das nur von Gnaden überquillt , Und 3. Du wiesest uns die wahre Spur uns mit Trost und Freude füllt! Du Zu Gott, dem Schöpfer der Natur; Du Meiste r unsrer Jugend ! haft den Weg uns recht gezeigt, Auf 3. Du fichest niemand greulich an, welchem man zumHimmel steigt. Was du vom Vater selbst gehört, Das hast du Du hast kein bittres Wesen; Du hast dir gegen jedermann Die Freundlichkeit er unverfälscht gelehrt. 4. Du fahest in der Gottheit Licht lesen. Ein Rohr, das fast zerstoßen war, Mit aufgedecktem Angesicht, Was nach Hast du dochniemals ganz und gar, Du der ew'gen Liebe Rath Der Mensch noch Gnådigster! zerbrochen ; Den Docht, der kaum ein Fünklein gab, Den löschtest zu erwarten hat. Du machtest Alles klas du nie glimmend ab, Wie uns dein Wort rer kund , Als jemals der Propheten versprochen. Mund. 4. du , des Vaters Ebenbild, 5. Das Lehramt, welches du geführt, Hast du mit Heiligkeit geziert, Mit Komm, senk' dich in mein Wesen, und Wundern hast du es bestärkt, Die deine mache mich, wie du bist, mild, Jn De Feinde selbst bemerkt, Und als die Zeit muth auserlesen. Hilf, daß auch ich mit herangerückt , Ein blutig Siegel drauf jedermann Gelind und gütig fahren kann, In stiller Sanftmuth wandle, gedrückt. 6. Nachdem du hingegangen bist, Wo Daß ich mit lautrer Zärtlichkeit , Ohn' aller Weisheit Ursprung ist, So sehtest Eigenliebe, Zank und Neid Bei Freund du, du ew'ges Wort , Dein Lehramt und Feinden handle. durch die Knechte fort, Die dein Beruf 5. Begehret jemand meinen Rath, herbeigeführt, Und mit viel Gaben aus Seh' ich den Bruder weinen , So laß mich ihm mit Rath und That In jeder geziert. 7. Du aber sendest deinen Geist, Den Noth erscheinen : Den Dürftigen mit du den Gläubigen verheiß'st, Der allen Hülf und Freud', Den Furchtsamen Seelen, die er liebt, Erkenntniß, Licht mit Freundlichkeit, Mit Lieb' und Ehr' und Weisheit gibt, Dein Wort in Herz den Frommen . Dann wirst du mich auch und Sinne schreibt, Und edle Frucht der machen froh ; - Du handelst ja mit Liebe treibt. Sündern so, Sobald sie zu dir kommen. 8. Ach laß, o himmlischer Prophet, 6. Herr, laß mich niemand ſchädlich Mich ehren deineMajestát ! Mach' mich seyn, Noch årgerlichmit Worten ; Halt vom Eigendünkel frei, Damit ich dir ge meine schnelle Zunge ein, Sie möchte horsam sey! Du sollst mein höchster sonsten morden! Halt sie beständig ein: Lehrer seyn ; Führ mich in deine Schule geschränkt, Damit sie keinen Menschen ein ! Dr. J. I. Kambach.krånkt; Lenk' mir auch die Geberden, Daß sie durch Hochmuth, Drohn und IX . Vom Wandel und Vorbild Chrifti. 20. 201 Grimm , Durch Eigenſinn und Unge- | Sünder an, Hat auch den Feinden Gut's ſtumm Nicht Andern schrecklich werden. gethan. So sey du auch gesinnet. 5. Das Böse sucht' er alsobald Mit, 7. Laß mit Gelindigkeit und Huld Die Schwachen mich erwecken , Und Gutem zu vergelten. Man hörte, wenn durch mitleidende Geduld Des Nächsten die Welt ihn schalt, Ihn niemals wieder Fehler decken . Wer bin denn ich ? ich schelten; Er gab es seinem Vater hin. finde hier So gar viel Sündliches an So sanft war deines Jesu Sinn. So mir, Das mir auch angeboren ! Mich sey auch du gesinnet. 6. Nun, Seele, wenn der Hochmuth trågt ja deine Huld allein, Und wolltest du mir schrecklich seyn, So wär' ich bald fich In dir gewaltig reget, So starke verloren. dein Erlöser dich, So wird der Feind er 8. Laß Glieder und Geberden sich leget. Ach, nimm doch Jesu Wort in Nicht durchden Zorn verstellen, Damit Acht ! Er, er hat Alles wohl gemacht ! nicht kommen über mich Mordgeister So sey auch du gesinnet. M. Gottfr. Hofmann. aus der Höllen. Gib mir, daß meines Glaubens Licht Wie eines Engels An Mel. Unschuld'ger Jesu zc. gesicht Mit holder Liebe scheine; Denn Liebe ist die höchste Zier, Die Geister 457. Still, niedrig, ohne rauſchendes schmücket für und für, Und kömmt von Gepränge, Entfernt von dem , was sonst der Menschen Menge Für groß dir alleine. 9. Gib, treuer Heiland Jesu Christ, hält, wandelte der Herren Größter, Der Menschen bester. Daß dieser Schmuck mich kröne , Und 2. Nicht sich bedienen lassen, Andern weil du hold und freundlich bist, So dienen Wollt er, der Herr, der uns zum mach' auch mich so schöne ! Wird einst mir Hand und Herze kalt, So laß mir heil erschienen ; Freiwillig wählte er, deine Kreuzgestalt Hell vor den Augen statt Erdenfreuden, Armuth und Leiden . 3. Doch groß war er bei aller äußern stehen, Bis du mich ganz mit dir erfüllt, Bldße, Groß durch die stille, ihm nur Und ich vollendet, als dein Bild, Nach eign Größ e e ; Erhaben, groß durchAl Salem darf eingehen. les, was er dachte , Sprach und voll brachte. Mel. Mein Herzens : Jesu 20. 4. Unschuld und Wohlthun war ſein 456. Seele , schaue Jesum an! ganzes Leben, Der Menschen Heil ge Hier kannst du recht erkennen , Was weiht, und Gott ergeben ; Ganz Thätig Demut wahre h heißen kann, Und was keit, des Vaters Werk und Willen Treu wir Sanftmuth nennen. Er stellt sich dir zum Vorbild dar ; Wie Jesus Christ zu erfüllen. 5. Liebreiche, hohe Gotteslehren flof=' gesinnet war, So sey auch du gesinnet. sen Von seinem Munde ; um ihn her er 2. Er war des großen Gottes Sohn , goffen Sich Ströme von Holdseligkeit Der Brunnquell aller Güte ; Doch senkt und Gnade Auf jedem Pfade. er sich vonseinem Thron In menschliches 6. Ihr Müden, sprach er einst mit Geblüte. Er prangte nicht mit der Ge holden Blicken, Kommt her zu mir, so walt; Er ging in armer Knechtsgestalt. will ich euch erquicken ; Wer mein Wort So sey auch du gesinnet. hört und glaubet, dem wird gegeben Das 3. Er sah die ganze Lebenszeit Auf ew'ge Leben! feines Vaters Willen, und sucht' in tief 7. So reinwie Gott, von keiner Sünd fter Niedrigkeit Ihn treulich zu erfüllen ; entweihet, Sprach er : Wer ist, der ei Denn Alles , was er red't' und that, Gesner Sünd' mich zeihet ! Und zeihen konn schah nach seines Vaters Rath. So fey ten ihn die Tadler keiner, Fürwahr nicht Einer! auch du gesinnet. 8. So unschuldsvoll, so ohne alle 4. Sein ganzes Thun bestand darin, Daß er uns Menschen diente. Er hielt Fehle War all sein ganzer Wandel , sei nur dieses für Gewinn, Wenn unser ne theure Seele Vor Gottso heilig und Wohlseyn grünte. Er nahm die größten | so himmlisch reine, Als niemals eine. 202 Zweites Buch. 12. Wer hat jemals, wie er, gelebt, 9. Auch Strahlen seiner Gottheit ließ Er leuchten, ThatWerke, und sprach gelehret? Wer so viel Licht und Heil Worte, die bezeugten, Daß er der Her der Welt gewähret ? Wer hat je solcher zeu Rath und inn're Tiefe Versteh' und Thaten Ruhm erreichet, Der seinem gleichet? prüfe. 13. Er war's, der uns zum Heil er 10. Was er ur sprach, stand da zu seiner Ehre; Er sprach, und ihm ge scheinen sollte, Durch den uns Gott horchten Wind und Meere, Auf sein begnad'gen, segnen wollte. Ihn kennen, Wort mußten Tod und Schmerz und lieben, macht auf ewig fröhlich, Rein, Seuchen Sogleich entweichen. heilig und selig. 11. Ersprach, und Heilung und Ge14. Dem großen Vorbild , das du nesung kamen Den schwer Bedrückten, uns gegeben, Mit kindlichem Gehorsam Blinden, Tauben, Lahmen ; Sein Wort nachzuleben : Dafür o Herr , laß alle, beseelte göttlichmächtig wieder Der die dich kennen Im Geist entbrennen! Todten Glieder. X. Mel . Von dem Leiden und Sterben Jefu Chrifti. Dir, dir, Jehova, will ich 2c. 6. Nie will ich mich an Feinden rå 458. Ach, sich ihn dulden, bluten, chen ; Auch dieß lern' ich, meinHeiland, sterben! Omeine Seele, fing ihm Preis hier von dir ; Nie Gottes Willen wider und Dank ! Sich Gottes ein'gen Sohn sprechen, Wår' ſeine Führung noch so und Erben, Wie er für dich in Todes dunkel mir. Auf Dornen gingst du ſelbſt noth versauk! Wo ist ein Freund, der je, zum Ziele hin ; Ich folge dir, weil ich was er, gethan, Der so, wie er, für dein Jünger bin. Sünder sterben kann? 7. Was fürcht' ich noch des Todes 2. Wie bitter waren jene Stunden, Schrecken ? Du schliefest selbst im Grab, Herr, und welche Lasten drückten dich! o Seelenfreund ! Mag Erde mein Ges Wie quoll das Blut aus deinenWunden, bein bedecken, Wenn mir des Todes Und ach, es floß zum Heil und Trost für Nacht zur Ruh' erscheint : Dein Gott, mich, und ruft noch heute mir und Allen der dir das Leben wieder gab, Der wål zu, Daß du mich liebst, du treuer Hei zet auch den Stein von meinem Grab. Land, du! 8. Herr Jesu, uimm für deine Pla 3. Sosollt' es seyn ; du mußtest lei gen, Den Dank, den dir die treuste Liebe den ; Dein Tod macht mir des Vaters bringt. Ein Tag soll es dem andern ſa Liebe kund. Er wird für mich ein Quell gen, Bis dich mein Geist im Engel- Chor der Freuden, Ein Siegel auf den ew'gen befingt ; Dann preis' ich beffer dich für Friedensbund. So wahr dich Gott für deine Pein, Und alle Himmel stimmen Joh. Aug. Hermes . uns Verlorne gibt, So wahr ist es, daß jauchzend ein. er mich herzlich liebt. Mel. Wachet auf, ruft uns die Stimme. 4. Dein bin ich nun und Gottes Erbe, Da seh' ich in sein Vaterherz hinein. 459. Als am Kreuz der Herr gehan Wenn ich nun leide , wenn ich sterbe, gen, Und in das Heiligste gegangen, Ging er durch eignes Blut dahin. d Kann ich unmöglich je verloren seyn. Wenn Sonn' und Mond und Erde un vollkommenes Versöhnen ! Die, so ihn tergehn, So bleibt mir ewig Gottes kreuzigen und höhnen, Vertritt sein Gnade stehn. treuer Priestersinn. Ach ich, ich höhnte 5. Herr, auch dein Beispiel soll mich dich, Ach bitte du für mich, OmeinJesu! Lehren; Ich folge dir, o gieb mir Freu Vergib, verzeih', Und sprich michfrei, digkeit ! Gern will ich deine Stimme hd Daß ich dir herzlich dankbar sey. ren, und freudig thun, was mir dein 2. Owahrhaftiger Versprecher ! Wie Wort gebeut. Die Dankbarkeit dringt tröstlich sprachst du zu dem Schächer : innigst mich dazu ; Wer hat es mehr um ,,Heut sollst du wohnen, wo ich bin !" michverdient, als du ? Denke auch an mich, mein König, Dem X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Chriſti. 203 Mel. In dich hab' ich gehoffet rc. auch der Aermste nicht zu wenig : Denk auch an mich, als wie an ihu ! Im leh 460. Als Jesus an dem Kreuze hing, 8 ten Kampf und Lauf Schließ mir den Der Tod ihm Leib und Seel' umfing, Da Himmel auf, Treuer Jesu ! Dein Wort hatt' er Angst und Schmerzen. Was Das ist süß ; Mach's mir gewiß, So dank ich dort aus seinem Munde ging, dir im Paradics. nimm, o Mensch, zu Herzen. 3. Noch in deiner letzten Stunde Be 2. Die erste Rede, die er that, War, fahlest du mit treuem Munde Johanni | daß er seinen Vater bat : Vergib dem deine Mutter an. Dir bin ich ja unyer Volk die Sünden ! Es kennt nicht seine borgen, Du wirst im Kreuz auch für mich Missethat ; Ach laß es Gnade finden ! forgen, Wenu mich sonst Niemand trô 3. Das andre Wort, so theuer werth, sten kann. Ich bin dir auch bekannt, Dir ] Ward zu des Schächers Trost gehört : auch mit Blut verwandt , Heiland, Noch heut' sollst du mich schauen, Wenn Jesu ! Ich danke dir Im Kreuz noch hier, deine Seele mit mir fährt zu Paradie sesauen! Und einst in deinem Reich dafür. 4. Zum dritten stund Maria dar. Da 4. Du schreist noch vor dem Erblassen : Mein Gott, mein Gott ! ich bin verlas sprach er : Weib, das mich gebar, Dieß sen, Und ach, warum verläß'st du mich ? ist dein Sohn geblieben ; Und : Jünger, Ach! laß in den letzten Zügen, Mein nimm der Mutter wahr! Die sollst du Heil, michnicht verlassen liegen, Denn kindlich lieben. ohne dich vergehe ich. Sprich in der To 5. Zum vierten rief er aus : mich desnoth: Du seyst mein Herr und Gott, dürft't! O Gnadenquell ! o Lebensfürst! Helfer Jesu ! Das hilft allein In To Dieß will ich theuer achten. Wenn du despein ; Das soll mein letzter Seufzer | zum Tod mich rufen wirst, So darf ich ſeyn. nicht verschmachten. 6. 3um fünften klagt er bitterlich ! 5. Dein Durst war so heiß und schmerzlich ; Mein Heil! wie hat dich Mein Gott ! mein Gott ! entziehst du doch so herzlich Nach meiner Seligkeit | dich ? Wie hast du mich verlassen ! gedürft't ! Ach, dein Durst sey nicht ver- Herr , bis zum Tode darf nun ich Des werde mir zum Brunn des Vaters Hånde fassen. gebens! 7. Zum sechsten nehmt sein Wort in Du Opferlamm und Lebens Lebens, fürst ! Ein Brunn, der alles stillt, Der Acht , Das höchste Wort : es ist voll in den Himmel quillt. Treuer Jesu ! Er bracht! O Wort, das uns entzücket ! quicke mich, So preis ich dich Für dieß Ein Sünder , der zur Buß' erwacht, dein Dürsten ewiglich. Wird nun mit Trost erquicket. 8. Dassiebent' ist sein letztes Wort : 6. Da du nun genug zerflossen, Ge nug dein theures Blut vergossen, So Nimm meinen Geist, o Vater, fort ! Es riefest du : ,,es ist vollbracht!" Deine geht mit mir zu Ende ! - Einst übergeb' Gnad' ist nun verkündigt, Dasmensch ich mich, mein Hort, Mit dir in Gottes liche Geschlecht entsündigt, Der Feind Hände. 9. Wer recht hierüber in sith schlägt, zu Schanden ganz gemacht. Nun fehlt hinfort kein Theil zu meinem ew'gen Wer Chrifti Wort und Pein erwägt, Heil, O Versöhner! Du bist gekrönt, Und sich zu ihm erhebet, Dem wird die Ich bin versöhnt ; Du bist's, dem all' Guade beigelegt, Dadurch er ewig lebet. Ernst Lange. mein Loblied tönt. 7. Herr, dein Abschiedswort am Ende met. Alles ist an Gottes Segen. Sprech' ich dir nach : ,,in deine Hånde An des Herren Kreuz zu den 461. Heil Befehl ich, Vater, meinen Geist!" sey dir, daß durch dein Sterben Nun ken, In dein Herz es zu versenken, Sey, alles für die Himmelserben Bezahlt, o Christ, dir heil'ge Pflicht. Wer mit gebüßt, versiegelt heißt ! Dein Tod ist Andacht seiner achtet, Und es glaubens unser Tod ! Nun hat es keine Noth Mit voll betrachtet, Wünschet sich das Eitle dem Leben. Ich bin erfreut ! Mach' mich nicht. bereit, zu danken dir in Ewigkeit ! 2. Wie am Abend, so am Morgen, 204 Zweites Buch. 12. Unter naménlosen Schmerzen Unter Arbeit, unter Sorgen, In der Freude und im Schmerz, In der Ein Dringet ihm der Tod zum Herzen, Und samkeit und Stille, In dem lauten Welt er gibt die Seele auf. Sieh' es, Welt, für die er büßet! Fließt , ihr Wehmuths gewühle, Ueberall fass es in's Herz. 3. In des Lebens trüben Stunden, thrånen fließet, Nichts verhindre euern Bei der Seele tiefsten Wunden Ist es Lauf! 13. Ja, meinHeiland, dein zu den fichre Arzenei. Wenn dich nichts mehr kann erquicken, Wenn dich schwere Fes ken, Ganz in dich mich zu versenken, seln drücken, Machet dieses Kreuz dich Sey mir immer heil'ge Pflicht. An mein Herz will ich dich drücken, Mich an dei frei. 4. Wer mit Trübsal hier gerungen, nem Kreuz erquicken, Bis auch mir das Und durch sie zu Gott gedrungen, Dem Herze bricht. Aus dem Lateinischen des Bonaventura. gab es zum Kampfe Kraft. In ihm wohnet hohe Stärke, Die des Glaubens Mel. Echwing dich aufzu deinem rc. schönste Werke Und die größten Siege 462. Auf, meinHerz ! ermuntre dich, schafft. 5. Es gewährt uns stete Freude, Ist Jesu nach zu gehen ; Denn der Heiland dem Herzen süße Weide, Und dem Geiste will für mich Alle Noth ausstehen : Ach, helles Licht. Alles andre kann dich trů | das Kind von Bethlehem Weiß von kei gen ; Ueberall kannst du erliegen, Nur nen Freuden, Er geht nach Jerusalem, Und will für uns leiden. bei Christi Kreuze nicht. 6. Diesem gnadenreichen Kreuze 2. Ach, ich sehe Jesu Herz In der Opfre gern der Sünden Reize Und der Liebe brennen, Daß es sich durchkeinen Welt Vergnügen auf. Stets entzünd' Schmerz Von mir låsset trennen ; Ja, es deine Triebe zu der allerwärmsten der Heiland geht in Tod Nur um mei Liebe, Bis sich schließt dein Lebenslauf.netwillen ; Er erduldet alle Noth, Mei 7. Mit der Liebe heißem Sehnen, Mit ne Noth zu stillen. 3. Schau, o Mensch, die Ursach an! derWehmuth stillen Thränen Schaue deines Heilands Bild ; Schau' ihn an, Was hat ihn beweget, Daß ersich als den Mann der Schmerzen, Und im tief Schmerzensmann So viel aufgeleget ? gerührten Herzen Fühle nach, was er Ach, die große Liebe hat Unſern Freund bewogen, Sie hat aus der Himmels gefühlt. 8. DurstundHunger mußt er tragen, | ſtadt Ihn zu uns gezogen! 4. Komm, o Mensch ! und säume Alle Freuden sich versagen, Gott gehor chen bis zum Tod ; Und wie niedrig und nicht, Jesu nach zu gehen ; Komm, er verachtet Schwebet er am Kreuz, und wåge deine Pflicht, Alles zu beſehen, schmachtet, Dich zu retten aus der Noth ! Wie dein Herr um fremde Schuld So 9. Sieh denHeiligsten gefangen, Und viel ausgestanden, Nur daß wir durch am Marterholze hangen, Ihn, desHoch Gottes Huld Würden frei von Banden. sten eignen Sohn ! Sieh', wie seine Feind' 5. Kommt, folgt diesem Heiland ihn kränken Und mit Essigweine trånken, nach, Der uns so geliebet, Der sich in dieß Ungemach Für uns willig giebet ! Und die Freunde fliehn davon. 10. Sieh sein Aug', aus deſſen Bli Ja, das treue Gotteslamm Muß viel cken Liebe strahlte und Entzücken ; Ach, Marter leiden, und erwirbt am Kreu= erloschen ist es ganz ! Aufden Gliedern zesstamm Uns die Himmelsfreudrn. blut'ge Nässe, Auf den Wangen Todes 6. Drumlegt alle Sünden ab, Führt blåsse, Auf dem Haupt der Dornen ein neues Leben, Folget ihm bis in das franz! Grab, Jnniglich ergeben ; Er gibt euch 11. Ach, woher die harten Plagen ? die Seligkeit, Die er theu'r erworben, Sieh', für uns ward er geschlagen, Für der Menschen Missethat ; Wegen unsrer Sündenschulden Mußte Gottes Sohn erdulden, Was kein Mensch empfun den hat. Als für uns in blut'gem Leid Er am Kreuz gestorben. 7. Jesu Christ, ich danke dir Für dein bittres Leiden ; Laß mich nun auch für und für Alle Sünde meiden ! Ach ! dein X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Chrifti. 205 Leiden und dein Blut, Deine Angst und Krone der Gerechtigkeit, Den Zugang, Schmerzen Machen meinen Schaden der uns ist bereit't Zur Seligkeit. gut. Dank sey dir von Herzen! 3. Sey nur getrost und ringe recht ! Durch Ringen wirst du Gottes Knecht, Mel. Wachet auf, ruft und die Stimme. Denn jeder Anfall lehret dich, Daßman 463. Ausgeblutet, ausgerungenHast mit ihm soll ritterlich Bewaffnen sich. 4. Dein Herr hält seine Wunden dir du! dir ist dein Werk gelungen, Du triumphirst: es ist vollbracht ! Ich Zur Tröstung und zur Heilung für ; Da befehl in deine Hände : Nun meinen findet, wenn sonst nirgendwärts, Den Geist!" das war dein Ende ; Nun ſinkst ew'gen Balsam für den Schmerz Das du hin inTodesnacht. Dein Kreuz, Ver kranke Herz. dienst und Tod Stark' uns in Todes 5. Hier ist dein Hört für alle Noth, noth; Weltversöhner ! Wer lebt in dir, Das Gegengift für Höll' und Tod, Der Der stirbt in dir, Ist in dir ſelig für | Brunn, daraus das Leben quillt, Das und für. Meer, das Durst und Kummer stillt, 2. Glaubend will ich dich umfassen ; Mit Gnad' erfüllt. 6. Stürmt auf uns die Versuchung Du fühltest dich von Gott verlassen, Daß ich selbst könnte Gott vertraun. Will los, Wohlan, wir treten zu ihm bloß ! meinHerz in dunkeln Tagen An allem Da stärkt uns unser Jesus Christ, Wenn Trost und Heil verzagen, So laß hinan nur das Herz aufrichtig ist, Zu allerFrist. 7. Nun, theurer Jesu, meine Rub! zum Kreuz mich schaun. Herr! Dein Verlassenfeyn Soll mir stets Trost ver Ich eile deinem Kreuze zu ; Mein Herz leihn, Frieden, Freude. Du tilgst den und Glaube läßt dich nicht, Bis auch Schmerz, Du ziehst meinHerz Zum fro dein theures Gnadenlicht In mir an bricht. hen Aufblick himmelwärts. 8. Mein Herz empfind't der Feinde 3. Scheu' ich noch der Trübsal Hiße? Auf allen Seiten stürmt die Ich weiß, daß deine Huld mich schüße | Wuth, Ich fühle stets der Sünden Vom Throne deiner Herrlichkeit. Du Fluth ; am Kreuz bistmeine Freude, MeinTrost, Pfeil, Drum ich zu dir im Glauben eil mein Labſal, meine Weide ; Du, du ver- Und suche Heil. süßest alles Leid ! Dürst' ich ? mir strömt 9. Zu deinen Wunden fliehe ich, ' An derQuell ; Will ich ? so nehm' ich schnell deiner Seite stårk ich mich, Ich labe Gnad' um Gnade. Die Trübsal weicht, mich in deinem Blut, Das auch durch Die Last wird leicht, Seit Gottes Sohn deine Liebesgluth Mir kommt zu gut. am Kreuz erbleicht. 10. Du hängst am Kreuz aus großer 4. Einst auch bei des Todes Grauen Huld Für fremde Sünd', für unsre Will ich auf dich, Verlaß'ner, schauen, Schuld, Nur daß der angefochtne Sinn Durch den das größte Werk geschah ! Nicht mit den Sünden längerhin Sich Glaubensflügeln | dürfe mühn. Lebensfürst , mit Schwingt sich mein Geist zu deinenHu 11. Du, Heil'ger, wirst vor aller Welt geln : Thabor und Delberg, Golgatha ! Zum Trauerspiel uns vorgestellt, Er Dort ist mir Seligkeit, Trost, Fried' und wirbest uns durchdeinen Tod, Die Frei Herrlichkeit Schon bereitet, Die ewig heit von der Seelennoth, Und Trost in ist, Dort, wo du bist ! Ja, Amen, komm, Gott. 12. Wie sollt' ich denn noch traurig Herr Jesu Christ ! seyn ? Ich kehr' bei dir, mein Jesu, ein: Mel. Ist dieser nicht des Höchſten Sohn ? Hierfind' ich wahre Ruh und Rast, Weil 464. Brich durch, mein angefocht' du aufdich die Sündenlast Genommen nes Herz! Brich durch den tiefen See hast. lenschmerz, Komm, schaue deinen Bräu 13. Dieß ew'ge Wort gibt volle Kraft, tigam, Den Gnadenbrunn, das Gottes- | Und Muth zu froherRitterschaft ; Wohl lamm, Ans Kreuzesstamm. an, o Jesu, mein Gewinn, Dir geb' ich 2. Dein Jesus reicht die Arme dir, all' mein Herz und Sinn ; Ach, nimm Und legt dir Ruh und Leben für, Die es hin! 1 206 Mel. Zweites Buch. Herr Jesu Christ, war Menſch und Gott. 6. Zum fünften: Omein Gott, mein 465. Christe , du Schöpfer aller Gott, Wie läßt du mich so in der Noth! Welt, Der glaub'gen Herzen Lösegeld ! Hier wirst du, Herr, verlassen, Daß uns Hör' an das Lob, das dir erklingt, und Gott uns nehme drüben auf! Den Trost laß uns wohl fassen. aufwärts zu dem Throne dringt. 7. Zum sechsten: nun, es ist voll 2. Was uns durch Adam bracht' in Haft, Hast du durch unumschränkte bracht, Und alles nunmehr gut gemacht ! Kraft Am Kreuz voll Wunden um und Gib, daß wir auch durchdringen, Und an Aus milden Gnaden abgethan. laß uns selig unser Werk Durch dei 3. Der du die Sterne hochgesteckt, nen Sieg vollbringen! Haft dich mit unserm Fleisch bedeckt, 8. Zum fiebenten: ich meine Seel', Und littst für uns in herber Noth Den O Gott, mein Vater, dir befehl Zu dei ärgsten Schmach- und Schmerzenstod . nen treuen Händen ! Dieß Wortsey un 4. Durch deine Bande gabst du los | ser letztes Flehn, Wenn wir das Leben DieWelt, die in's Verderben schoß ; Der enden. 9. Wer oft an diese Worte denkt, ganzen Erde Sund' und Tod Hat aus Wennseine Missethat ihn kränkt, Der getilget deine Noth. 5. Du wirst, o Herr, an's Kreuz er | wird es wohl genießen ; Durch Gottes höht, Darob die Erde zitternd steht, Gnad' erlanget er Ein ruhiges Gewissen. 10. Verleih' uns dieß, Herr Jesu Du gibst den Geist auf, edlerHeld; Dar ob verdunkelt sich die Welt. Christ, Der du für uns gestorben bist; 6. Bald nimmst du ein den Sieges Gib daß wir deine Wunden, Dein Lei lohn, Steigst glänzend auf des Him den, Marter, Kreuz und Tod Betrach Vincent. Schmuck. mels Thron ; Nun halt' uns, König, ten alle Stunden. höchstes Gut, Durch deinen Geist in Mel. Lamm Gottes, unschuldig 20. treuer Huth ! Hymnus Gregorii, Rex Christe, Factor omnium . 467. Das fromme Lanım erduldet Den Todsammt allen Plagen ; Was wir Mel. In dich hab' ich gehoffet, Herr. allein verschuldet, Und billig sollten tra 466. Da Jesus an des Kreuzes gen, hat es auf sich genommen, Daß Stamm Der ganzen Welt Sünd' auf wir dem Tod entkommen. Hab' Dank, sich nahm, Sprach er in seinen Schmer o liebster Herr Jesu! 2. Getödtet ward das Leben, Der zen Noch sieben Wort', die lasset uns Herr für seine Knechte; Er ward in Erwägen wohl im Herzen. 2. Zum ersten: Vater, strafe nicht Zod gegeben, Daß er als der Gerechte An ihnen, was mir jetzt geschicht, Weil Für unsre schweren Sünden Erlösung sie es nicht verstehen ! Vergib uns, Gott, möchte finden. Hab' Dank, o liebster wenn wir auch noch Aus Irrthum uns Herr Jesu! vergehen! 3. O große Gottesliebe, Die du uns 3. Sodann des Schächers er gedacht' : kund sollst werden! Durch deine starken Fürwahr, du wirst noch vor der Nacht Triebe Kommt Gottes Sohn auf Er In meinem Reiche leben! O Herr, den ! Der mußt sein Blut vergießen, nimm uns auch bald zu dir, Die wir Die Schuld für uns zu büßen. Hab im Elend schweben! Dank, o liebster Herr Jesu! 4. Zum dritten: deinen Sohn sich, 4. Für mich auch hat gelitten Und Weib; Johannes dir zu Diensten bleib', alles ausgestanden Der Herr, durch Und dich als Mutter liebe ! Versorg', dessen Bitten Ich nun bin frei von Ban Herr, die wir laffen hie, Daß keines sich den. Er hat sie ganz zerbrochen Und betrübe. gut für mich gesprochen. Hab' Dank, 5. Zum vierten riefer aus: mich dürft't! [ o liebster Herr Jesu! Jesu, großer Lebensfürst, Du bist 5. Für mich wollt er so zagen, Für vor Durst vergangen ! Laß uns Kraft mich ward er gefangen, Für mich ist er deines bittern Durst's Die ew'ge Füll zerschlagen, Für mich in Tod gegangen. erlangen ! Hab' Dank, du Heil der Armen ! Hab 11 X. Von dem Leiden und Sterben Jesu Chrifti. 207 Dank für dein Erbarmen ! Hab' Dank, | derLiebe schweren Stand, Als diesichern, guten Tage und der Ehren eiteln Tand. o liebster Herr Jesu! Heiß' ich immerhin ein Thor, Schmeich Mel. Mitten wir im Leben sind. le mir die Welt in's Ohr, Daß ich ihre 468. Deine heilige Geburt, Dein Lust mitübe : Der am Kreuz ist meine unschuldig Leben, Dein Blutschweiß in Liebe! dem Todeskampf und deiner Seele Be 4. Aber wißt ihr meine Stärke, Und ben; Dein Opfertod am Kreuze, Dein was mich so muthig macht, Daß mein Auferstehn, o Gottes Sohn, Dein Hin Herz des Fleisches Werke und des Sa gang zu des Vaters Thron, Helf uns, tans Grimm verlacht ? Lieb' ist stärker, du Heiligster! Lamm, das für uns er als der Tod ! Drum, so fürcht' ich keine würgt, Das von Anbeginn der Schd Noth, Die mich schrecke und betrübe. pfung Erwürgt ist für uns, Gib uns Der am Kreuz ist meine Liebe! 5. Diese Liebe lohnet endlich , Füh ew'ges Leben ! Laß uns ewig deine ſeyn! Amen, Hallelujah ! ret uns in's Vaterhaus, Ist zur letzten Zeit erkenntlich, Und theilt Kränz' und Mel. Valet will ich dir geben. Kronen aus. Ach, ach wollte Gott, daß 469. Dent' ich der Dornenkrone Um doch Alle Welt sich einmal noch Die meines Heilands Haupt, So dankt dem ses in das Herz einschriebe : Der am Menschensohne Mein Herz, das an ihn Kreuz ist meine Liebe! glaubt. Es wallt von heißem Triebe, Mel. Freu' dich sehr, o meine Seele, Ruft ihm bewundernd zu : O Jesu, welche Liebe! welch ein Mensch bist 471. Der den Bau der Himmel trå du ! get, Und der Erde Grund erhält, Wird 2. Mein Herr, das ist die Schande, mit einer Last beleget, Daß er drunter Die mein Stolz hat verdient ; Doch in sinkt und fällt. Das verfluchte Holz der so niederm Stande Hast du mich aus - Pein Muß des Herren Bürde seyn, Eh' gefühnt. So wird die Schuld vergeben, er für die Schuld der Erden Kann am Die Strafe geht dahin, Daß ich in je Kreuz geopfert werden. 2. Zween, die Mord und Blutver nem Leben Der Ehre fähig bin. 3. Mein Heil! was soll ich sagen ? gießen Aller Welt zum Greuel macht, Ich bin auf ewig dein ! Lehr' mich für Werden mit ihm hingeriſſen, Welchen solche Plagen Dir herzlich dankbar ſeyn. man gleich Mördern acht't. Der die Mir sey vor deinem Throne Dein ew'ger | Misserhat versöhnt, Den die Unschuld Ruhm erlaubt, Und die erworb’ne Krone | selber krönt, Muß am Holz des Fluchs sein Leben Unter Mördern für uns ge Des Lebens auf dem Haupt ! Ph. Fr. Hiller. ben. Mel. Werde munter mein Gemüthe.. 3. Als ihm Geist und Kraft entgin gen, Als er bebt' und niederfiel, Mußt' 470. Der am Kreuz ist meine Liebe, man den Cyrener zwingen, (Weilsich's Er allein in dieser Welt! Ach wenn er's | der entäußern will), Daß er Arm und doch ewig bliebe, Der mir jetzt so wohl | Hand anlegt, Und das schwere Kreuz gefällt ! Nun, es bleibe fest dabei Und ihm trägt. Um ihn sieht man dichte mir jede Stunde neu : Sey es heiter, Haufen Nach der Schädelståtte laufen. ſey es trübe : Der am Kreuz ist meine 4. Viele Frauen hört man klagen ; Liebe! Die beweint den grausen Tod, Die 2. Zwar es ist mir unverborgen Die die jammerreichen Plagen, Die der Die der fer Liebe Kampf und Müh : Schmach, langen Schmerzen Noth ; Verfolgung, Noth und Sorgen, Kreuz treuen Freundschaft Band, Bis er sich und Trübsal bringet sie. Ja, wenn der zu ihnen wandt' ; Da begann ihr Herz Als sie dieß ihn hörten Geliebte will, Ist kein bittrer Tod zu zu brechen, viel ; Doch es gehe noch so trübe : Der sprechen : 5. Kinder Zions ! liebe Frauen, Tdch am Kreuz ist meine Liebe! 3. Lieber wähl ich diese Plage Und | ter Salems, weinet nicht, Daß ich jezt 208 Zweites Buch. den Tod muß ſchauen, Daß man mir leben ; Ich leb' in ihm, und er in mir. solch Urtheil ſpricht ! Weint, achweint, Ihm will ich ewig mich ergeben, Ich wenn ihr's versteht, Was euch und eu'r | leb' und sterb', o Hirte, dir ! Ich trau Blut angeht ! Schlagt die Brüste, ringt auf dein Versöhnungsblut. O großer Schmolke. die Hände Ueber eurer Frucht Elende ! Hirte, du bist gut ! 6. Denn die grimme Zeit erſcheinet, Mel. Vom Himmel hoch, da komm ich her. Da manJede selig schätzt, (Weint, ach weint, ihr Mütter, weinet !) Die nie 473. Die Seele Christi heil‍ge mich, eine Frucht ergött. Rufen wird man Sein Geist verseze mich in ſich. Sein hier und dar: Selig ist, die nie gebar, Leichnam, der für uns verwund't, Der Der kein Kind je ward gewähret, Die mach mir Leib und Seel gesund. nichts an der Brust ernähret ! 2. Das Wasser , welches auf den 7. Berge, (werden sie dann sagen) Stoß Des Speers aus Jesu Seite floß, Schüttert euch auf uns entzwei ! Hú Das sey mein Bad, und all' sein Blut gel, deckt uns vor den Plagen, Macht Erquicke mir Herz , Sinn und Muth. uns von dem Jammer frei! Denn 3. Der Schweiß von seinem Ange wenn dieß der Baum empfand, Den ſicht Läßt mich nicht kommen in's Ge man immer grünend fand, Denkt, was richt ; Sein ganzes Leben, Kreuz und wird man dem erzeigen, Der verdorrt | Pein Soll meines Herzens Stärke ſeyn. 4. OJesu Christ, erhdre mich, Nimm, in Stamm und Zweigen ? Andreas Gryphius. und verbirg mich ganz in dich ; Schließ mich in dein Erbarmen ein, Daß ich Mel. Wer nur den lieben Gott läßt 2c. vor'm Feind kann sicher seyn. 472. Der Hirte stirbt für seineHeer 5. Hilf mir in meiner leßten Noth, de, Mein Heiland gehet in den Tod ; Und nimm mich auf zu dir, mein Gott ! Nur, daß ich nicht verloren werde, Be Daß ich mit allen Heil'gen dir Dort gibt er sich in solche Noth. Er büßet einſt lobfinge für und für. Joh. Angelus. fremder Sünder Schuld Mit namen loſer Lieb' und Huld. Mel. Chriftus, ber ist mein Leben. 2. DerHirte stirbt für seine Schafe, Und macht sie von dem Tode los ; Das 474. Die Sonne ſtund verfinstert, wecket mich vom Sündenschlafe, Denn Der Mittag ward zur Nacht ; Nun hatt' feine Liebe ist so groß! Er stirbt am er überwunden, Und ſprach : es istvoll Kreuz und opfert sich ; O diese Liebe bracht! dringe mich! 1 2. Der Erde furchtbar Beben Hob 3. Der Hirte stirbt für seine Feinde, das Gebirg empor, Und Gottes Todte Die ihn beleidigt und betrübt ; Doch gingen Aus ihrem Grab hervor. stirbt er auch für seine Freunde, Die er 3. Den Todesüberwinder Umgab des als seine Schafe liebt ; Er gibt sein Le- | Todes Nacht; Und GottesEngeljauchz ben für sie hin ; unaussprechlicher ten : Er hat's, er hat's vollbracht ! Gewinn ! 4. Das Opfer für die Sünde Ist dar= 4. Der Hirte stirbt für alle Sünder, gebracht vor Gott; Er starb ! und Heil Die alle abgefallen sind ; Er liebt sie und Leben Wird aller Welt sein Tod! als verlor'ne Kinder, und sucht, bis er 5. Nun wird kein Opfer wieder In sie wiederfind't; Und wenn er sie nur Ewigkeit gebracht ; Der, den ſein Volk finden kann, So nimmt er sie mit Freu erwürgte, Der hat es ganz vollbracht. den an. 6. O du, der mich versöhnet Dem 5. Der Hirte stirbt ; das gilt für Richter aller Welt : Du hast das Heil Alle; Sein Lösegeld ist allgemein ; Es der Erde Allmächtig hergestellt ! foll kein Sünder nach dem Falle, Nicht Nun gibst du Trost und Frieden Einer ausgenommen seyn. Sein Kreuz Dem sterblichen Geschlecht, Und sen und sein Versöhnungsblut Sind nun dest allen Völkern Erlösung, Licht und Recht. ein allgemeines Gut. 6. DerHirte stirbt, d'rum muß ich 8. Du kommst, und führst die Dei X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Chrifti. 209 nen In deines Vaters Neich , Und Sinn ; Du' läßst dich führen, schlagen, machst an Heil und Würde.Sie deinen dringen, Du ſtilles Lamm, zur Schlacht Engeln gleich. I bank hin. Ach, mach' mich dir auch so 9. Wie heilig ist dein Name, Wie gelassen , Ach , bind' und führ' mich herrlich deine Macht ! Preis dir und ewiglich, Gib, daß ich schweige gleicher Dank und Liebe, Daß du für uns voll maßen, Wenu andre Menschen plagen bracht ! mich... 10. Laß deinen Geist mich stärken, 6. Es hat dein Leiden, Herr , vers Daß ich im Glauben treu, Und bren mehret, Daß Petrus noch verläugnet nend in der Liebe Bis an mein Ende sey! dich ; Dein holder Anblick ihn bekehret, Ach! 11. Darf ich den Tod noch fürchten ? Drum weinet er so bitterlich. Herr, meines Lebens Kraft ! Auch ich mach mich weis' und treu in Allen, Daß werd' überwinden Durch dich, der Hülfe ich an deiner Kraft mich halt' ; Und schafft. wenn ich sollt' aus Schwachheit fallen, 12. Du führest mich zum Ziele, Erneure mich dein Anblich bald. Vollbracht ist dann mein Lauf; Dann 7. Du wirst verspottet und verspeiet, nimmt in ſeine Hände Auch mich dein Man schlägt dein göttlich Angesicht, Vater auf. Balth. Münter. Damit ich möchte seyn befreiet Von Sport und Pein einst im Gericht. Hilf, Wel. Wie groß ist des Allmächr'gen Güte. daß ich alle Schand' und Plagen Nicht 475. Du Bild der Demuth und der fürchte, noch mich råche gar, Nein, de Güte ! Willst du ein Knecht der Sünder nen , die mein Antlitz schlagen , Deu wasche doch auch mein Ge andern Backen biete dar. seyn ? 8. Man führt dich vor Gericht un müthe Und meinen ganzen Wandel rein ! Laß mich zu aller Menschen Füßen Mich schuldig , Und ob man dich verleumdet immer gern den Kleinsten seyn , Im gleich , Doch ſchweigst du still und bist Dienst des Nächsten überfließen, und geduldig ; Du ſuchſt kein irdisch König reich. Gib, daß ich auch der Welt ent ihm in Liebe ganz verzeihn. 2. Mein Hoherpriester ! dessen Beten sage, Und such', was himmlisch ist, Der Vater allezeit erhört , Du woll'st allein, Daß ich getrost an jenem Tage mich also stets vertreten, Bis ich in dir Vor deinem Nichtstuhl könne ſeyn. 9. Man krönt dich mit der Dornen vollendet werd'. So-lang ich leb' und web' aufErden, Dein armes, schwaches krone, Man beuget sich zum Spott vor Kind bewahr' ; Laß mich mit dir ganz dir ; Nun sig'st du auf dem höchsten Eines werden, Und in dir mit der From Throne : Dir beug' ich mich im Geiſte men Schaar. hier ! Ich grüße dich, mein Herzens 3. Ach! liebster Heiland , du mußt | könig, Mein Herz sey dir ein Königreich; zagen, Du bist betrübt bis in den Tod ; Trag' ich die Dornenkron' ein wenig, Ich seh der Sünden Last dich tragen, So werd' ich dir auch droben gleich. Ich selber mach' dir solche Noth. O 10. Verspottet, blutig und verspeiet Herr! mit dir in Trauren leben, Ist Wirst du zum Schauspiel hingestellt ; beffer, als viel eitte Freud'; Laß mir Den Heiland jeder Weltling scheuet, dein Zittern Kräfte geben, Und Trost Weil keinem die Gestalt gefällt. Du armer Jesu, bist mir lieber , Als aller in aller Traurigkeit ! 4. Ich danke , Jesu , deiner Liebe, Hoheit falscher Schein; Dir will ich Der du gerungen mit dem Tod, Da dich folgen, sollt ich drüber Ein Sport auch) die Angst zumBeten triebe ; Du schwitz aller Menschen ſeyn ! 11. Du mußt das Todesurtheil hö test Blut in höchster Noth : Mach' mich ren, Doch weiß man deine Unschuld in meinem Kampfbeständig, Ach ! står ke meinen blöden Muth, Ja, bete selbst woht ; Dein Stilleſchweigen will mich in mir inwendig, So kann ich kämpfen lehren , Wie ich mich schuldig halten soll. Willst du, mein Richter, mir ver bis aufs Blut. 5. Du läßst dich binden und dich geben, So acht' ich Menschen - Urtheil zwingen, Unschuldig, doch mit ſanftem nicht ; Mein alter Meusch, der sollnicht 14 Knapp's geistl, Liederbuch. 210 Zweites Buch. leben, Weil ihm dein Geiſt das Urtheil de Im Tode sein gebeugtes Herz. Du machst ihm hell des Todes Pfade, spricht. 12. Dein Krenz mußt du, o Jeſu, Trâufſt Himmelswonn' in ſeinen tragen, Gleich andern Mördern durch Schmerz. O, lieg' ich einst im Todes die Stadt; Man hat dich wohl dazu ge- streite , Vergiß mein nicht, gedenke schlagen, Weil du ſo ganz erschöpft und mein ! Sprich auch zu mir: „ du follst matt. Laß mich mein Kreuz auch willig noch heute Mit mir im Paradieſeſeyn !“ nehmen, und dir, mein Heiland, tragen 4. Welch segensreicher Bund der Lie nach ; Ich will mich deiner Schmach | be Knüpft unter deinem Kreuz' ſich an! nicht schamen, Doch trage mit, weil ich Was stählte wohl die Liebestriebe, Wie sv schwach. deine Gluth fie ståhlen kann ? Dein bin 13. Du hängst verſchmäht am Schaich; ja, mit festem Bunde Mit all' den delorte, Versprichst dem Mörder Guad' Deinen bin ich dein , Und ruf' aus fro and Ruh ; Du redest trestesvolle Worte hem Herzensgrunde : Mein Freund ist Der Mutter und dem Jünger zu. Nun mein, und ich bin sein! bist du in dein Reich gekommen ; Herr 5. Für mich hast du des Todes Grauen Jesu, ach ! gedenke mein, Und laß mich | In finstrer Stunden Kampf gefühlt; stets mit allen Frommen zu deiner Lieb' | Fest darf ich auf das Herz vertrauen, vereinigt seyn! Das, mir zur Kraft, den Sieg behielt. 14. Du schwebst in höchster Noch Voll Hoffnung darf ich einst erblassen, verlaſſen, Da du mir Gnad' und Heil | Ergriffe mich auch Todesangst. Nie, erwirbst; Als wenn du wolltest mich nie kann mich mein Gott verlassen, Seit umfassen , So neigest du das Haupt du mir Gottes Gnad' errangst. und stirbst. Laßsich auch meinen Willen 6. Dich dürftet, ach, mit heißem neigen, Und mit dir ſinken in den Tod ; | Schmachten , Bis man den Labetrunk Dirschent' ich ewig mich zu eigen, Vor- dir beut ; Eo laß mich dürsten, laß mich trachten Nach deines Reichs Gerechtig laß mich nicht in meiner Noth ! 15. Du wirst geſalbét und umwun feit ! Bring), wenn auf meinen Pilger den, und in ein neues Grab gebracht ; wegen Mein Herz in Durst verlechzen Ich hab auch dir ein Grab gefunden, will, Dein Lebenswasser mir entgegen, Doch ist es alt, und voller Nacht; Das macher Schmerz und Sehnsucht Komm aber , ruh in meinem Herzen, | still . 7. Preis dir ! ich bin mit Gott im So wird es wieder schön und neu ; Gib, daß der Welt und ihren Scherzen Ich Frieden ; Triumph ! du hast mein Heil vollbracht ! Dein Tod ist's , der mich eivig abgestorben sen! schon hienieden, Und droben ewig felig Mel. Dußer &tame, v felly's! macht. Hilf, wenn am Ziel der Lebens 476. Du, der für mich ans Kreuz tage zur Ruhe winkt die lezte Nacht, geschlagen, Für mich ertrug des Todes Daß ich durch dich mit Freuden sage : Mein Heiland , unter Todes Es ist vollbracht, es ist vollbracht! Graus " 8. Durch dich werd' ich dann über plagen Sprichst du noch Geist und Leben deine leßten Kreuzesworte, winden , Durch dich den dunkeln Pfad aus. • Wie reich an Trost, an Kraft und Licht! nicht schein, Durch dich den Himmel Bis an die offne Grabespforte Verhall offen finden , Und ewig , ewig bei dir ihr Ton dem Herzen nicht! seyn. O blickt mein brechend Aug' am 2. Durchbohrt an Händen und an Ende Den letzten Dank zu dir hinauf, Füßen, Wie läsfest du so guadenreich Dann, dana nium du in deine Hände Dein Blut, für Feinde berend, fließen ! Auch meinen Geist, o Vater, auf!´ 1 , 1 KartBernhard Gative, 7 Welch' Herz ist deinem Herzen gleich! 1 du Versöhner meiner Seele, Dein Mel. Wer nur des lieben Gott läßt walten . Wort, dein Blut ruf' anch für mich) : " Vergib ihm, Varer , feine Fehle! 477 . Du gehst zum Garten, dort zu Wohl mir! dein Vater höret dich !. beten Ich geh' im Geist, mein Jeſu, 3. Ein Schächer kehrt zu deiner Gnas mit: Laß mich an deine Seite treten! 5611 X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Christi. 211 Ich weiche von dir keinen Schritt. An | Bis aufden Tod geschlagen, HerrJeſu, dir, mein Meister, will ich sehn , Wie dir sey Dank Für alle deine Plagen, mein Herz beten soll und flehn. Für deine Seelenangst, Für deine Band' 2. Du gehst mit Zittern und mit Za und Noth , Für deine Geißelung , Für gen, Und bist bis in den Tod betrübt. deinen bittern Tod. 2. Ach, das hat unsre Sünd' Und Wie sollte mir dasHerz nicht schlagen, Der ich der Sünden viel verübt? Drum Missethat verschuldet, Was du an unsrer willst du, daß ein Herz voll Reu' Mein Statt Aus freier Lieb' erduldet ; Ach ! Anfang zum Gebete sey. unsre Sünde bringt Dich an das Kreuz 3. Du läsfest deine Jünger stehen, hinan ! O unbeflecktes Lamm , Was Und suchst die stille Einsamkeit. So soll hast denn du gethan? 3. Doch deines Herzens Lieb' Er auch ich ins Inn're gehen, Und fliehen, was den Sinn zerstreut. Fern von der weiset unsern Herzen, Wie heiß du uns. Welt nimm mich allein , Daß nur wir geliebt In deinen bittern Schmerzen ; zwei beisammen seyn. Du hast uns Gott versöhnt , Du hast 4. Du wirfst dich knieend hin zur der armen Welt, Die untermFluche lag, Erden, Fällst nieder auf dein Angesicht ; Den Segen hergestellt. 4. Dein Kampfist unser Sieg, Dein So muß die Demuth sich geberden, Wennsich das Herz mit Gott bespricht. Zod ist unser Leben, In deinen Banden Zum Staube beug' ich meinen Sinn, ist Die Freiheit uns gegeben; Dein Kreuz Ich, der ich Staub und Asche bin. ist unser Trost, Die Wunden unserHeil, 5. Du rufft zu deinem lieben Vater, Dein Blut das Lösegeld, Der armen Dringst voll Vertrauen in sein Herz . Sünder Theil. Dein Vater ist auch mein Berather, 5. O hilf, daß wir uns auch Zum Drum ruf ich : Abba ! himmelwärts . Kampf und Leiden wagen, und unter Ach Glaub' and Liebe find mir Noth, unsrer Last Des Kreuzes nicht verzagen! Sonst bleibt mein Leben kalt und todt. Hilf tragen mit Geduld , Durch deine 6. Geduld'ger Jesu, du bleibst stille ; Dornenkron', Wenn's kommen soll mit Dreimal erneut dein Flehen sich. Ge uns zum Tode, Schmach und Hohn. wiß ist auch an mich dein Wille : Ich 6. Dein Schweiß komm' uns zu gut, foll anhalten kräftiglich ; Find'ich nicht | Wenn wir im Schweiße liegen; Durch Ruh aufs erste Mal, So ruf und wein' deinen Todeskampf Laß uns im Tode siegen; Durch deine Bande, Herr, Bind' ich ohne Zahl. 7. Dein Wille senkt sich in den Willen uns , wie dir's gefällt ; Hilf, daß wir Des ewigtreuen Vaters ein; So soll kreuzigen Durch dein KreuzFleisch und sich auch mein Herze stillen, Dann wird Welt. mein Flehn erhörlich seyn. Drum bet 7. Laß deineWunden seyn Die Heiz ich mit Gelassenheit : Dein Will , o lung unfrer Sünden ; Laß uns auf dei nen Tod Den Trost im Tode gründen ; Gott, gescheh' allzeit! Jesu, laß an uns Durch deine Todes 8. So , Herr , erlangtest du durch Flehen Trost, Kraft, Sieg, Leben, Herr- pein Dein heiliges Verdienst Nie , nie M. Ad. Thebeſius. lichkeit; So soll es auch an mir gesche verloren seyn ! ben In dieser meiner Gnadenzeit, Daß Haupt voll Blut und Wunden. Mel.. ich durchBeten freudevoll Den gleichen meines Lebens Leben, Du Du 479. Segen erben soll. 9. Hilfstets mir, ó meinJeſu, beten, meines Todes Tod ! Für mich dahin Wie mich dein heil'ges Vorbild lehrt! gegeben Jn tiefste Seelennoth, In Mar So kann ichfrei zum Vater treten, und ter , Angst und Sterben , Aus heißer werde stets von ihm erhört ; So bet' ich Lieb'sbegier , Das Heil mir zu erwer mich zumHimmel ein, Dann wird mein ben : Nimm tauſend Dank dafür! Schmolle. Loblied ewig seyn. 2. Ich will nun mit dir gehen Den ! Weg nach Golgatha ; Laß mich im Geiz Gott, du frommer, Gott. Mel ste sehen, Was dort an dir geschah. Mit innig - zartem Sehnen Begleiter Schmerzensmann, großer Du 478. 14 * 212 Zweites Buch. 11. Erhalt' mir deinen Frieden Und dichmein Herz, und meine Augen thras deines Heils Genuß, So lang ich noch nen Beim Blick auf deinen Schmerz. 3. Erst komm' ich zu der Stätte, Wo hienieden In Schwachheit wallen muß ; Jesus für mich rang , Wo Blutschweiß Bis endlich dir zu Ehren , Der mich beim Gebete Ihm aus den Adern drang. mit Gott versöhnt, Dort in den obern Ach, diese blut'gen Tropfen, Die Seele, Chören Mein Hallelujah tönt. Ernst With. v. Wobeſer u. Heinr. v. Bruiningk. , todtbetrübt. Ünd ſeines Herzens Klo pfen Sagt mir, daß er mich liebt. Traurigkeit. Mel. 4. Da seh' ich, daß ich Armer Des Fluches würdig bin ; Da gibt sich mein 480. Durch deine Noth , Und bir Erbarmer Für mich zum Opfer hin. tern Tod , Den du für mich erlitten, Hierfloßenseine Klagen, Sein thrånen Hast du mir die Seligkeit, OmeinHeil, des Gebet, Daß ich nicht muß verzagen, erſtritten ! 2. Wie williglich_Nimmst du_auf Wenn's einst zum Sterben geht. 5. Mein Heiland wird verrathen, dich Die schwere Sündenbürde , Nur Geführt zu Schmach und Spott ; Für daß ich beschwerter Mensch Meiner Laſt meine Missethaten Trågt das mein Herr los würde ! 3. Die Marterkron', O Gottes Sohn, und Gott. Mir ziemte sie zum Lohne, Die Geißel, die ihn schlug ; Mir jene | Damit dein Haupt umgeben , Und von Dornenkrone, Die seine Stirne trug. Dornen wird zerrißt, Krdnet mich zum 6. Seht, welch ein Mensch! er stehet Leben. Geduldig wie ein Lamm ; Und nun wird 4. Dein theures Blut , Das höchste Gut, Muß ſtrömend von dir fließen, Nur daß ich das Himmelreich Mdge frei genießen. 5. Die Någelmal', Und alle Zahl Der tiefen , blut'gen Wunden , Haben 7. Du flehst am Kreuz für Feinde ; | mir in Ewigkeit Lebensfreud' erfunden. Mein Jesu, wer war ich ? Du denkſt an 6. Dein Angstgeschrei Macht nun deineFreunde ; Gedenk , Herr, auch an michfrei Von meiner Angst und Sünde, mich! Du machst den Schächer selig, Daß ich nun an ihrer Statt Trost im Verheißest ihm dein Reich ; Das macht Herzen finde. mich Sünder fröhlich, Mich, der dem 7. Jesu ! gieb, Daß meine Lieb Schächer gleich). In dich sich ganz versenke , Daß ich an 8. Du klagst voll Angst und Schmer dein theures Heil Für und für gedenke. zen: ,,Mein Gott verläſſet mich!" Du 8. Und wenn zuleht, Mir hart zu= dürstest in den Schmerzen, Und niemand set Der Tod mit seinen Schrecken, labet dich. Nun soll dein Leid ſich en- Dann, o Mittler, laß allein Dein Verz den; Du rufft: es ist vollbracht ! Em- dienst mich decken. pfiehlst des Vaters Hånden Den Geist. Mel. An Wasserflüſſen Babylon. Es war vollbracht! 9. Ich seh mit Lieb' und Beugen 481. Ein Lämmlein geht und trågt Des Heilands lehten Blick ; Ich seh die Schuld Der Welt und ihrer Kinder; sein Haupt sich neigen, Das war mein Es geht, und tråget mit Geduld Die ew'ges Glud. Mein Bürge stirbt ; ich Sünden aller Sünder. " Es geht dahin, lebe, So todeswerth ich bin. Er gibt wird matt und krank, Ergibt sich auf sich mir ; ich gebe Mich ihm zu eigen die Würgebank, Entzieht sich allen Freu hin. den; Es nimmt aufsich Schmach, Hohn 10. O du, an den ich glaube, Und und Spott, Angst, Wunden, Striemen, den mein Geist umfaßt, Der du im Lo Kreuz und Tod, Will Alles gerne leiden. 2. Das Lammlein ist der große desstaube Für mich gelegen hast ! Auf dein Verdienst und Leiden Vertrau' ich Freund , Der Heiland unsrer Seelen, er erhöhet Zum Fluch am Kreuzes stamm , Vollendet da ſein Büßen Der Welt und mir zu gut ; Aus Hånden und aus Füßen Strömt sein Versöhnungsblut. ganz allein ; Darauf will ich einſtſchei Den wollte Gott, der Sünden Feind, den, und ewig bei dir seyn.. Zum Sündentilger wählen. Geh hin, Von dem Leiden und Sterben Jefu Chriſti. 213 nimm dich der Sünder an, Die auch Kreuz mich Schwachen. Es sey mein fein Engel retten kann Vom Fluch und Lied am frohen Tag, Und wenn mich vom Verderben ! Der Fluch ist schwer, | nichts erquicken mag , Soll das mein die Noth ist groß ; Du kannst und sollst | Herz erfrischen. Es soll mich leiten aus fie machen los Durch dein unschuldig und ein, und mir den Augstschweiß in Sterben. der Pein Von meiner Stirne wischen. 3.,,Ja, Vater,ja von Herzensgrund! 9. Und soll ich endlich treten ein In Leg' auf, ich will's gern tragen. Mein deines Reiches Freuden, So soll dieß Wollen hångt an deinem Mund, Mein Blut mein Purpur seyn , Darein ich Thun an deinem Sagen. " OWunder- mich will kleiden. Es soll seyn meines lieb' ! o Liebesmacht! Du kannst, was Hauptes Kron', In welcher ich will vor nie ein Mensch gedacht , Gott seinen den Thron Des ew'gen Vaters gehen, Sohn abdringen! O Liebe, Liebe, du Und dir, dem er mich anvertraut, Als bist stark! Dustreckest den in Grab und eine wohlgeschmückte Braut Zu deiner P. Gerhard. Seite stehen. Sarg, Vor dem die Felsen springen. 4. Schwer muß er an des Kreuzes Met. Der Tag Ift hin, mein Jeſu 18. Stamm Der Sünden Gråuel büßen. Er wird geschlachtet wie ein Lamm, undHerz und Adern fließen, Das Herze mit der Seufzer Kraft, Die Adern mit dem edeln Saft Des reinen Opfer blutes. O süßes Lamm, was soll ich dir Erweisen dafür, daß du mir Erzeigest so viel Gutes ? 482. Ein Vogel kannſich inſeinNeft verstecken, Der Fuchs kann sich in tiefer Grube decken ; Des Fürsten Haupt, dem wir sind einverleibt, Hat keinen Play, da es in Ruhe bleibt. 2. Ihn muß die Last des schweren Kreuzes drücken ; Mir foll man meinen 5. Mein Lebetage will ich dich Aus Pfad mit Blumen schmücken ? Mein meinem Sinn nicht lassen ; Ich will dich Heiland schließt am Kreuz die Augen stets , gleich wie du mich , Mit Liebes zu ; Ich Zärtling will nur weiche, sanfte armen fassen. Du sollst seyn meines Ruh ? 3. Sein theures Haupt muß scharfe Herzens Licht, Und wenn mein Herz im Lode bricht, Soulst du mein Leben blei Dornen tragen, Sein Angesicht wird ben. Ich will mich, o mein höchster angespie'n , geschlagen ; Und ich, sein Ruhm, Hiemit zu deinem Eigenthum Glied , soll nur auf Rosen gehn ? Kein Auf ewig dir verschreiben. rauhes Lüftlein ins Gesicht mir wehn? 6. Ich will von deiner Lieblichkeit 4. Sein heil'ger Mund muß bittre Bei Nacht und Tage singen, Mich Galle schmecken ; Und mir ſoll man die selbst dir auch zu aller Zeit Zum Freu Tafel köstlich decken ? O eitler Wahn! denopfer bringen. Mein Born des Le der Meister wird ein Knecht ; SeinJun bens sollsich dir und deinem Namen für ger sucht der Freiheit stolzes Recht ? 5. Sein Königreich war nicht von und für In Dankbarkeit ergießen ; Und was du mir zu gut gethan, Das will dieser Erden; Bis zu dem Tod mußt er ich stets, so tief ich kann, In mein Ge gehorsam werden ; Sein Scepter lag ihm auf der Schulter nur ; Was fáum dächtniß schließen. 7. Komm, armes Herz, erweitre dich ! ich doch, zu folgen dieser Spur ? Dir soll ein Kleinod werden ; Kein 6. Sie führt uns zwar durch Trüb Schaß, wie dieser, findet sich Im Him fal und viel Leiden, Doch zu dem Ziel mel und aufErden. Weg mit den Schå der namenlosen Freuden ; Sie ist zwar zen dieser Welt, Und allem, was dem feucht von Thränen, naß von Schweiß, Fleisch gefällt! Ich habe mehr gefun Doch leitet sie zum allerhöchsten Preis. 7. Was willst du noch, o Welt, mir den : HerrJesu Chriſt, mein großes Gut Ift deinfür mich vergoff'nes Blut, Das Schönes geben, Da du gekreuzigt haft Heil in deinen Wunden. mein Heil und Leben? Behalte deine 8. Das soll und will ich mir zu Nuß todte Lust bei dir , Und laſſe meinen In allen Zeiten machen; Im Streite Lebensfürsten mir! 8. Sein Kreuz, daran er sterbend war soll es seyn mein Schuh , Es stårk im 214 Zweites Buch. geschlagen, Will ich ihm nach, statt und Frieden, Daß du die Seele dem Gold's und Perlen , tragen ; Sein Vater befahlst; Dieſes Wort heißet Dornkranz ist der Schmuck, der mir ge- | der Gläubigen Seelen All ' in die Hände fällt. Ist Jesus mein, so fahre hin, o des Vaters befehlen. Ph. Fr. Hiller. Welt ! Mel. Ein Lammlein geht. Mel. Jesu, hilfsiegen 1c. 484. Erforsche mich, erfahr mein 483. Einiger Mittler, und ewiger Herz, Und sieh, Herr, wie ich's meine. Priester, Der uns am Kreuze so herr: Ich denk an deines Todes Schmerz, lich vertrat, Der noch den Vater für An deine Lieb', und weine. Dein Kreuz böse Geschwister Sterbend mit Thrá sey mir gebenedeit ! O Wunder der nen und Schreien erbat ! Fehlt es mir Barmherzigkeit , Das du der Welt er immer im Danken und Beten, Laß mich wiesen ! Wann hab' ich dieß genug be dacht, Und dich aus aller meiner Macht doch imuner dein Fürwort vertreten. 2. Dank sey dir für die so zärtlichen Genug dafür gepriesen ? Triebe, Die du der Mutter zum Besten 2. Rath, Kraft und Friedefürst und noch fühlst, Da dusie sterbend der kind Held! In Fleisch und Blut gekleidet, lichenLiebe Deines geliebten Johannes Wirst du das Opfer für die Welt, Und empfiehlst. Jesu, du liebst bis ans Ende deine Seele leidet. Dein Freund , der die Deinen, Ach so berathe auch mich dich verråth , ist nah ; Schon ist die und die Meinen! bange Stunde da, Und Schrecken strö 3. Dank sey dir für die so tröstlichen men über. Du zagst, und fühlst der Worte, Da du dem Schächer den Him Hölle Weh' : „ Ist's möglich , Vater, mel versprachst, Weil du durch dieses ,,o so geh Der Kelch an mir vorüber!“ die himmlische Pforte,. Die mir die 3. Dein Schweiß wird Blut; du Sünde verschlossen, erbrachst. Sünder, ringſt und zagst, Und fällst zur Erde kommt , freut euch der süßesten Reden, nieder ; Du, Gottversöhner, kämpfft Dennsie sind wahrlich der Schlüssel zum und wägst Die erste Bitte wieder. Du Eden! fühlst, von Gott gestärkt im Streit, Die 4. Dank sey dir, daß du noch bei dem Schrecken jener Ewigkeit. — O Liebe Erblassen Dieſe mir tröstlichen Worte | sonder Ende! Du nimmst auf dich der gebraucht : "Mein Gott , ach mein Menschen Schuld, Und gibst mit gött Gott! du hast mich verlassen!" Weil licher Geduld Dich in der SünderHände. 4. Du trågst der Miſſethåter Lohn, du für mich dich verlaſſen gedaucht. Jesu , ich werde die Rede recht faffen: Und hattest nie gesündigt, Du, der Ge Gott wird mich niemals im Kreuze ver rechte, Gottes Sohn ! So war's vor her verkündigt. Die blinde Schaar be Laffen. 5. Jesu , Dank sey dir, dem Fürsten gehrt dein Blut ; Du duldest, göttlich der Fürsten, Daß dich nur Essig und groß, die Wuth, Um Seelen zu erretten. Galle getränkt, Weil nun bei deinem fo Warum verläß'ſt du mich , mein Gott? kläglichen Dürsten Meine heilsdurstige Rufst du in deiner Todesnoth, Damit Seele gedenkt: Kann mich das Dürsten wir Frieden hätten. der Hölle noch schrecken ? Wollte nicht 5. Ein Opfer nach des Ew`gen Rath, Jesus das Bitterste schmecken? Beschwert mit unsern Plagen, um deis 6. Dank sey dir für die Erfüllung der nes Volkes Miſſethat Gemartert und Schriften, Da du gerufen : nun ist es geschlagen, Gehst du den Weg zum vollbracht ! Weil du, dein ewig Erlösen Kreuzesstamm, In Unschuld kumm, zu stiften, Selbst dich zum heiligsten gleich als ein Lamm, Das man zur Opfer gemacht. Gott ist versöhnet, die Schlachtbank führet. Freiwillig, un Sünde getödtet, Weilen dieß Blut in bezwungner Held, Stirbst du aus Liebe dem Himmel jezt redet. für die Welt Den Tod, der uns gebühret. 7. Dank sey dir, daß du so selig vers 6. Du neigst dein Haupt : es ist schieden , Da du all unsere Sünde bes vollbracht!" Du stirbst ; die Erd' zahlſt; Dadurch erwarbſt du uns Leben erschüttert. Die Arbeit hab' ich dir ges X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Chrifti. 215 2. Was ist vollbracht ? die ganze macht; Herr, meine Seele zittert. Was ist der Mensch, den du befreit? O wär' Fülle Von Jesu Schmerz und Todes ich doch ganz Dankbarkeit ! Herr, laß noth. Was Gottes treuer Gnadenwille mich Gnade finden ! Und deine Liebe Uns zugedacht durch Christi Tod ; Ja, dringe mich, Daß ich dich wieder lieb', alles , was ſein Rath bedacht, Das, rufet Jesus, ist vollbracht! und dich Nie kreuzige mit Sünden! 7. Welch Warten einer ew'gen Pein. 3. Was uns des Geistes Lehren ſa Für die, die dich verachten, Die, solcher gen, Durch heiliger Propheten Mund : Gnade werth zu seyn , Nicht nach dem Um unsre Schuld ist er zerschlagen, Um Glauben trachten! Für die, die dein unsre Missethat verwund't ; Er ward Verdienst gestehn , Und dennoch dich verfolgt, zum Spott gemacht ; Darum durch Laster schmähn , und deinen Tod erschallt : Es ist vollbracht ! 4. Vollbracht ist num das herbe Trin verhöhnen ! Wer dich nicht liebt, kommt ins Gericht; Wer nicht dein Wort hält, ken Des Kelchs , mit Wermuth ange liebt dich nicht; Ihm hilft nicht dein füllt; Vollbracht der müden Kniee Sin Versöhnen. ken, Da Blutschweiß aus dem Leibe t 8. Du hast's gesagt; du wirst die quillt. Troß aller Sünd- und Höllen KraftZur Heiligung mir schenken. Dein nacht ! Denn Jesus ruft : Es ist voll Blut ist's, das mir Trost verschafft, bracht ! Wenn mich die Sünden kränken. Laß 5. Geht nun das Licht des Lebens mich im Eifer des Gebets, Laß mich in unter, So hemmet sich der Sonne Lauf, Lieb und Demuth stets Vor dir erfun- Die Todten selber werden munter, Es den werden! Dein Heil, Herr, sey mein schließen sich die Gråber auf; Der Fels Schirm in Noth, Mein Stab im Glück, erbebet, springt und kracht; Dieß Alles' mein Schild im Tod, Mein letzter Trost ruft : Es ist vollbracht! Chr. Fürchteg. Gellert. aufErden! 6. Es sprechen, Jesu! deine Wun den, Es zeugt uns dein vergoſsnes Blut, Mel. Lamm Gottes, unschuldig. Und alle Pein, die du empfunden, Und 485. Erlöser, einst im Staube Mit deiner Feinde grimm'ge Wuth- Dieß . Blut und Thränen bedecket ! Dein tröstet alles ruft mit voller Macht : Mein Hei fich mein Glaube, Wenn Tod und Sún land ſiegt ! Es ist vollbracht! 7. Ihr Freudenthränen , netzt die de mich schrecket. Dein Ringen, Seuf zen, Klagen, Dein Todeskampf, dein Wangen ! Der Glaube sichet offenbar Zagen Sey meine Ruhe, Herr Jesu ! Die Handschrift an dem Kreuze hangen, 2. Du littest ganz unschuldig Ver Die wider meine Seele war. Wer ist, achtung, Marter und Schmerzen, und der nicht voll Freud' erwacht, Wenn es trugst es alles geduldig Mit fanftem, erschallt : Es ist vollbracht! 8. Es führe mich von allen Orten, liebendem Herzen. Dein Bild, mús uns beleben, Zu dulden , zu vergeben, Wo dieser Erde Wollust blüht , Den Mund von allen bösen Worten , Von Wie du, zu lieben, o Jesu ! 3. Am Kreuze hingst du kläglich, Für argem Sinnen das Gemüth, Das Herz unsre Sünden verſchmachtet. Dein Lod von aller eitler Pracht, Dieß Wort am belehr' uns täglich, Wie hoch du Seelen Kreuz : Es ist vollbracht! geachtet! Er schred uns ab von Sün 9. Doch steigt die Flamme deiner den , Er muss' uns dir verbinden Zu Liebe zu größrer Gluth in meinerBrust, Wenn tiefe Sehnsucht reiner Triebe ewigem Danke, Herr Jesu! Sich strauber gegenFleischeslust ; Wenn Mel. Wer nur den lieben Gott 2c. ich bekämpf der Sünden Macht, Dann 486. Es ist vollbracht ! das muß heiß es auch : Es ist vollbracht ! 10. Soll auch mein Haupt mit bit ertönen Aus meines Jeſu blaſſemMund. Ach! dringe, heiliges Versöhnen, In tern Schmerzen, Gleich deinem, unter meiner Seele tiefsten Grund ! Und Dorneu stehn; Soll ich mit thrånen kommt die finftre Todesnacht, Sey dieß vollem Herzen Ins Himmelreich durch Trübsal gehn, Daß Seel und Leib da : mein Licht : Es iſt vollbracht! 216 Zweites Buch. bei verschmacht't, So sey mein Troft : | den : Vollbracht ist meines Lebens Lauf; Es ist vollbracht! Gott selbst schließt mir den Himmel auf, 11. Schmeck ich in dieser Jammers Drum fahr' ich hin mit Freuden. höhle Mit dir des Todes Bitterkeit, 9. Ich danke dir, Herr Jesu Christ! So sey die Tröftung meiner Seele Dein Daß du der rechte Mittler bist; Ich frohes Leben nach der Zeit. Mein Mor preise deinen Namen , Daß du durch genstern in Todesnacht Sey, Herr, dein deinen Tod vollbracht, Was uns zu Wort: Es ist vollbracht! Himmelserben macht; Mach' mich auch selig ! Amen ! Mel. Kommt her zu mir, spricht 2c. Mel. Wer weiß, wie nahe mir mein Ende. 487. Es ist vollbracht! dieß Freu denwort Läßt Jesus an dem Schädel 488. Es ist vollbracht ! Er ist ver ort Aus seinem Mund erschallen : Es schieden, Mein Jesus schließt die Augen ist, spricht er, es ist vollbracht! Nun ist zu ; Der Friedefürſt entſchläft im Frie des Teufels Reich und Macht Durch den, Die Lebenssonne geht zur Ruh ; Das Leben sinkt in Todesnacht; D meinen Tod gefallen ! 2. Vollbrachtist alles, was viel Jahr großes Wort : es ist vollbracht ! Der heiligen Propheten Schaar Von 2. Es ist vollbracht ! Er hat's ge meinem Kreuz geschrieben : Nun ist an sprochen ; Das ew'ge Wort muß ſprach mir ein jedes Bild Des alten Testa los seyn ; Das Herz der Liebe wird zer ments erfüllt, Keins unerfüllt geblieben. brochen, Den Fels des Heils umſchließt 3. Was mir , durch ew'ge Huld be- ein Stein; Die höchste Kraft ist nun wegt, zu thun mein Vater auferlegt, verschmacht't ; O heil'ges Wort : es ist Hab' ich nunmehr vollendet, Und durch vollbracht ! mein' ausgestandne Noth Verſühnt, o 3. Es ist vollbracht ! ihr, meine Sünder, dich mit Gott , Und deinen Sünden , Verdammet nun mein Herz Fluch gewendet. nicht mehr ! Vom Himmel her hör' ich 4. Befreit bist du nun ganz und gar, verkünden : Des Sohnes Blut erlangt Und sollst nun bei der Engel Schaar In Gehör , Am Kreuz hat's Frieden uns Freuden ewig schweben ; Bezahlt ist gemacht ! O füßes Wort : es ist voll deine Sündenschuld, Dir zugeneigt des bracht ! 4. Es ist vollbracht ! o mein Ver Vaters Huld, Sein Heil will er dir langen, Du heiliges Lamm Gottes du, geben. 5. Der Tod ist todt, und ich bin frei Das Engel wünschen zu umfangen, Von seiner Macht und Tyrannei ; Der Gib mir in deinem Blute Ruh! Dein Feind ist nun gefället, Der dir so oft bei Blut ist meiner Seele Pracht. O tröst Tag und Nacht Durch viel Anfechtung lich Wort : es ist vollbracht! 5. Es ist vollbracht ! ich will mich Angst gemacht, und dir fein Netz ges stellet. Legen Im Geist vor meines Mittlers 6. Hast du viel Kreuz : sey unver- Kreuz ; Hier ist der Engel Schaar zu zagt! Hier hångt, den alles Leiden gegen, Hier stirbt der Sünde Qual und plagt, Doch muß ſein Kreuz ſich endén ; Reiz, Hier ist derHimmel aufgemacht. So trag' Geduld ; denn deine Noth, O Lebenswort : es iſt vollbracht ! Die dir auflegt der fromme Gott, Wird Mel. Dir, dir Jehovah will ich ſingen. er auch endlich wenden. 7. Mußt du hinaus aus dieser Welt, 489. Es ist vollbracht ! Ihr Se Sprich : mir gefällt, was Gott gefällt, gensworte , Aus meines scheidenden Mit Freuden will ich sterben ! Mein Erldsers Mund, Ihr dffnet mir des Jesus hält mir schon bereit, Was ich Himmels Pforte, Besiegelt mir den bedarfzurSeligkeit ; Den Himmel darf ew'gen Gnadenbund. Mein Heiland ich erben. hat gebetet und gewacht , Gekämpft, 8. Stehn Weib und Kind betrübt gelitten, und er hat's vollbracht ! 2. Es ist vollbracht! In Todes= vot dir, Sprich : seyd getrost ! was weinet ihr? Die Zeit ist hier, zu ſchei- | leiden Ward auch für mich ſein treues X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Christi. 217 Herz versenkt ; Auch mir hat er beim | Mich deinem Dienste zu ergeben , Und ernsten Scheiden In seinen Wunden keine Schmach dabei zu scheun. Dein ew'ges Heil geschenkt. Bevor ich war, Dienst, meinHeiland ! sey mein Ruhm, hat er an mich gedacht, Und auch für Denn ich bin ganz dein Eigenthum. 7. Soll ich bei dir ergebnem Herzen, mich das Opfer dargebracht. 3. Es ist vollbracht ! Ich darf nicht Auch hier durch manche Trübsal gehn ; zagen, Denn seine Gnade bürgt nun und hat mein Gott gehäufte Schmerzen auch für mich. Nach tiefem Schmerz | Zu meiner Prüfung ausersehn : So laß und schweren Plagen Neigt jetzt sein auch mich den Trost erfreun : Es kommt Haupt zum Todesschlummer sich, Und das Ende meiner Pein. freudig grüßt des Müden Blick die 8. Ja, fühlt mein Herz des Todes Nacht. Sanft ruht, wer treu sein Tage Schrecken , So stärke mich bei solcher werk vollbracht ! Last! Laß mich den Trost auch sterbend 4. Es ist vollbracht ! An meinem schmecken , Daß du ihn überwunden Ende Sey dieser sel'ge Trost dereinst haft ! So geh' ich durch die Todesnacht auch mein! Dann eilt der Geist in Got- Mit dem Triumph : Es ist vollbracht! J. S. Dietrich. tes Hånde, Des Müden Auge schlum mert ruhig ein, Und wenn es neu in jenerWelt erwacht, Ertönt der Wonne Mel. Alle Menschen müssen sterben. Dr. Hopfensack. ruf: Es ist vollbracht ! 491. Friedefürst , zu dem wir fle hen, Mittler, den der Glaube ehrt, 490. Es ist vollbracht ! so ruft am Hor' uns in denHimmelshöhen ! Nächst Kreuze Des sterbenden Erlösers Mund. an Gott bist du verklärt ; Der auf Gol OWort voll Troft und Leben, reize Zur gatha gehangen, Ist zum Vater hin Freude meines Herzens Grund ! Das gegangen ; Deine Liebe bringt uns da große Opfer ist geschehn, Das Gott Seinem Vaterherzen nah. 2. Dir nur können wir vertrauen : auch mir zum Heil ersehn. 2. Mein Jesus stirbt , die Felsen Aus ist aller eigne Ruhm ! Unfrer Sehn beben, Der Sonne Schein verlieret sich; sucht Blicke schauen , Sünderfreund, In Todte dringt ein neues Leben , Der nach dir sich um ; Wenn wir unſre Bld Heil'gen Gråber öffnen sich ; Der Vor Be sehen, Fast vor Höllenangst ver hang reißt, die Erde kracht , Und die gehen, Sende unserm Glaubensblick Versöhnung ist vollbracht! Deines Trostes Strahl zurück! 3. Wie viel, mein Heil ! hastdu voll 3. Ach, für wen hast du gezittert, endet, Als dir das Herz im Tode brach! Betend in den Staub gestreckt, Ganz Du hast den Fluch hinweggewendet, von Todesangst erschüttert, Und mit Der auf derWelt voll Sünder lag. Für blut'gem Schweiß bedeckt ? Furchtbar uns hast du genug gethan ; Gött nimmt führt die Richterstrenge Dich so viele uns nun noch gnädig an. Martergånge ; An dem Kreuz verläßt 4. Dankvolle Thränen , nezt die sie dich, Und für wen ? Gottlob , für Wangen! Mein Glaube ſieht nun offen mich! bar Die Handschrift an dem Kreuze 4. Meine Schmach fiel auf dich nie hangen, Die wider meine Seele war. der , Meine Fesseln banden dich ; Alle Er, den mir Gott zum Heil gemacht, Martern deiner Glieder , Deines Her Rief auch für mich : Es ist vollbracht ! zens machte ich ; Ach, was brachte jede 5. Herr! laß mich nun auch voll- Stunde Bis zur letzten Seitenwunde ! bringen, Was wahre Dankbarkeit be- Meine Strafe kam auf dich , Und der gehrt ; Laß nach der Heiligung mich Segen war für mich. 5. Gnade strömt in deinem Blute, ringen, Dazu dein Tod mir Kraft ge währt. O stärke mich dazu mit Macht, Trost aus deiner Todesangst; Unaus Bis meine Bess rung ganz vollbracht ! sprechlich ist das Gute, Das du ster 6. Du litt'stso viel zu meinem Leben, bend uns errangst. Herr, ich glaub' an Drum laß mich stets voll Eifer seyn, deine Leiden, Der du an des Vaters Mel. Wer nur den lieben Gott ic. 218 Zweites Buch. Seiten Für verlaſſ'ne Sünder bitt'st, gen, Wie vorm Scheerer sich ein Lamm Schwache mitleidsvoll vertrittst. Pfleget stumm zu zeigen. 8. Doch im Gericht Hat ihn ſein 6. Die Vergebung aller Sünden, Gottversöhner! suchen wir; Gnaden- Licht, Der Vater, nicht gelassen. Wel durstig laß uns finden Die Gerechtig- che Zunge will das Ziel Seines Lebens keit in dir! Will die große Schuld uns faffen? 9. Deun als er war Geplagt so gar, schrecken, Laß uns deine Unschuld decken; Alle Schuld und Strafe schenk , Deines | Und für ſein Volk hat müssen Zahlen ihre Schuld , ward er Aus der Angst Todes eingedenk. Wir bedürfen deinen Frieden, geriffen. 10. Er ist ja, gleich Wie der, so Mittler zwischen uns und Gott ! Schenk' die Seelenruh den Müden ! Du bist reich , Gestorben, und begraben , Wie unser Weg zu Gott. Hilf uns froh zu der, welcher gottlos ist, Muß ein Ende ihm uns wagen , Ihm vertraulich Va haben. 11. Wiewohl er uie Hat irgend Müh. ter! sagen; Seiner rühmt sich jedes Kind, Weil wir nun versöhnet sind. Noch Unrecht angerichtet, Ließ auch 8. Im Gedächtniß deiner Leiden aus dem Mund nichts gehn, Was man Kämpfen wir uns durch die Welt, Ha fand erdichtet. ben dich im Kampf zur Seiten , Der 12. Gott aber, Gott Wollt ihn mit die Schwachen aufrecht hält. Dank Spott Und Krankheit also schlagen ; dir, treuer Ueberwinder , Ewig's Heil Ihn hieß er die Missethat Aller Men der Menschenkinder ! Das Lobpreisen schen tragen. deiner Pein Wird dort unaussprechlich 13. Wenn er nun hat Nach dessen ſeyn. J. G. Schöner. Rath Zum Opfer sich gegeben , Wird er Samen haben gnug, und ein ew'ges A Leben. # 14 (Jef. 53.) 14. Des Herrn Beschluß und Vor Traurigkeit! Mel. ſah muß Durch seine Hand fortgehen; 492. Fürwahr, er nahm , Als wie Lust und Fülle wird um ihn. Nach der ein Lamm, Die Schmerzen auf den Arbeit stehen. Rücken , Die mit schwerer Krankheit 15. Er, Gottes Knecht, Wird Biel uns Hatten sollen drücken. gerecht Durch sein' Erkenntniß machen, 2. Wir meinten , daß Ihu Gottes Denn er, der Gerechte büßt Für die ar Haß Belastet mit den Plagen ; Aber men Schwachen. er hat unsre Last Bis zum Tod getra · 16. Drum wird der Herr . Der Star gen ! ken Heer Ihm auch zur Beute geben ; 3. Es liegt die Pein Auf ihm allein, Große Meng', und Fürsten soll Er zum Auf daß wir Friede håtten: Seine Lohne heben. Wunden müssen uns Heilen und erret 17. seht, er gab In Tod und Grab ten. Sich selbst , und ward gehalten Argen 4. Wir gingen hin Nach eignem Uebelthåtern gleich , Die am Kreuz er= Sinn, Als Schafe, die verirret : Jeder kalten! fah aufseinen Weg, Ganz und gar ver 18. Des Vaters Kind Hat Vieler wirret. Sund' Und Missethat getragen; Ja, 5. Gott aber hat Gefunden Rath, er flehte selbst für die, Die ihn so ge= Und unser aller Sünden Auf die Schul- | ſchlagen. tern ihm gelegt, Daß wir Ruh' em 19. Ach Herr! laß mich Doch heil pfinden. samlich Bereuen meine Sünden , und 6. Als er so hart Gemartert ward, in deinen Wunden mich Ew'ge Rube Ward er so still gesehen, Wie ein Kamm, finden! das mit Gewalt Muß zur Schlacht Mel. Wenn meine Sünd® mich kränken. bank gehen. 7. Den holden Mund , Des Lebens 493. Gerührte Seelen, knieet Ums Grund, Verschloß er ganz mit Schwei- Kreuz auf Golgatha; Schaut hin! ein X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Chrifti. 219 Werk geschiehet, Wie keines je geschah : lohnt die Welt der Wahrheit ! So hat Die Liebe bringt am Kreuzaltar Gott ſie deine Huld und Klarheit Verſpie'n, ihr unendlich Opfer, Euch Gottes Frie verflucht, o Gottes Sohn ! Was thatest den dar. du dafür? Verschloß die Lebensthür 2. Du Liebe sonder gleichen , Gehst | Sich den Sündern? Du Liebe , nein! du des Schächers Bahn ? Kein Engel | Ach du allein, Du konntest noch barm kann's erreichen ; Er sieht's , und betet herzig seyn ! an. Ja, einer Feindeswelt zu gut Eilst. 4. Schau, der Borhang ist zerrissen, du dem Tod entgegen, Und opferst Ehr' Und aus den heil'gen Finsternissen Blickt und Blut. hell der Gnadenthron hervor. Tausend 3. Vor deines Leidens Schauer Er Jahr' stand er verhüllet :, Nun ist des lischt der Sonne Licht; Der Himmel Himmels Recht erfüllet, Und freie Gua selbst in Trauer , Berdeckt sein Auge- de steigt empor. Die Welt ist ausgez 嘴 ficht. Ach ! in der finstern Todesnacht fühnt, Das neue Leben grunt , Neu Neigst du dein Haupt voll Wunden ! wird Alles ! Des Sohnes Blut Macht Du stirbst; --- es ist vollbracht ! Alles gut! Sünder, faffet frohen 4. So heiß , o mein Erretter, Liebst Muth ! du die Sünderwelt ! Und noch so man 5. Ja , die Himmel find gereinigt, , cher Spötter Verhöhut fein Lösegeld. Und mit der Erde neu vereinigt , Seit, Liebe! mach' auch ihm dich kund, dieses Blut vom Kreuze quoll. Freue Und rett' auch seine Seele In deinen dich , o meine Seele ! Bekenne willig Liebesbund ! deine Fehle, Und werde des Erbarmens 5. Mir bist du Gottesstärke , Und voll, Das deinenBann zerschlägt, Das Gottesweisheit mir ! *) Gedanken, dich vom Staube trägt In die Höhe ! Wort und Werke Weih' ich , o Liebe, Du bist befreit! Du wirst erneut! dir. Ja, felig, dreimal selig ist, Wer Schau hell zur hellen Ewigkeit ! 6. Christus ist für mich gestorben, sich an dir nicht årgert, Der du gekreu Carl Bernh. Garve. Sonst wär' ich ewiglich verdorben ; Das zigt bist. ſey mein ew'ger Lobgesang ! Meine Pein Mel Machet auf, ruft und die Stimme. hat er erlitten, um meine Seele heiß 494. Heilsey dir, du ew'ges Leben, geftritten , Bis er für sie zum Siege Daß du dich in den Tod gegeben Für drang. Weß Lieben ist so hehr ? Sprich,. eine todesvolle Welt ! O was konntest Welt , wer ist wie er ? Hallelujah ! du behalten! Du konntest unermeßlich Gott nenn' ich ihn, So lang ich bin ; walten In deinem prächt'gen Himmels Mit ihm fahr' ich im Frieden hin! A. Knapp. zelt. Das Heer der Ewigkeit Stand dir zum Dienst bereit, Alle Engel! Du wolltest nicht, Berbargst dein Licht, MeL. Vom Himmel hoch, da komm' ich her. Und gingst für Sünder ins Gericht. Herr Jesu Christ, dein theures 495. Liebe, die 2. Hier am Kreuze hängt Gleich einem Mörder , einem Diebe, Blut Ist meiner Seele höchſtes Gut ; Verhöhnt , zerschlagen und durchbohrt. Das tröstet , stärkt , das macht allein Alle Schönheit ist vergangen, Die heil Mein Herz von allen Sünden rein. 2. Dein. Blut , mein Schmuck und ge Stirn', die blaffen Wangen Sind von der Finsterniß umfflort : Dein einz's Ehrenkleid, Dein' Unschuld und Gerech ger Königsglanz Ist noch ein Dornen tigkeit Macht , daß ich kann vor Gott du Liebe ! Dein lestes bestehn, Und in des Himmels Freud' franz ; Loos Ein Todesstoß, Darauf noch Blut eingehn. 3. D Jesu Chrifte , Gottes Sohn, und Wasser floß. 3. Also dankten dir's die Sünder, Mein Führer zu des Vaters Thron, Daß du als todentrissne Kinder Sie Dein theures Blut , das Leben schafft, führen wolltest zu dem Thron ! Also Erfülle mich mit neuer Kraft! 4. Herr Jesu , in der letzten Noth, 1. Cor. 4. Wenn Sünde, Tod und Hölle droht, 220 Zweites Buch. Laß dieses nur mein Labsal seyn : Dein hier und Erden , Du dürstest, doch nur Blut macht mich von Sünden rein! Essig soll dir werden ; Du betest still, Dr. Joh. Olearius. und wirst doch im Erblassen Von Gott verlassen! Mel. Aus tiefer Noth ſchrei ich 16. 4. Was ist die Ursach' aller solcher 496. Herr Jesu, deine Angst und Plagen? Ach, meine Sünden haben Pein und dein betrübtes Leiden Laß dich geschlagen ! Ich, ach Herr Jeſu, immer mir vor Augen seyn , Laß mich habe das verschuldet, Was du erduldet. 5. Wie wunderbar, o Gott, ist diese die Sünde meiden ; Laß mich an deine große Noth und deinen herben bittern Strafe! Der gute Hirte leidet für die Lod, So lang ich lebe, denken. Schafe; Die Schuld bezahlt der König, 2. O Herr, laß deiner Seele Qual, der Gerechte, Für seine Knechte. 6. Der Fromme stirbt, der recht und Der Dornenkrone Spitzen , und deine Marter allzumal Doch meiner Seele richtig wandelt ; Der Böse lebt, der nüßen, Mir oft und ernstlich fallen ein, wider Gott gehandelt ; Der Heilge Und eine macht'ge Warnung ſeyn Vor stirbt ; - der das Gesetz gebrochen, allen Missethaten. Wird freigesprochen. 3. Die Wunden alle, die du hast, 7. Ich war von Fuß auf voller Hab' ich dir helfen schlagen, Auch mei- Schand und Sünden, An mir Elenden ne große Sündenlast Dir aufgelegt zu war nichts Gut's zu finden. Das hätt tragen. Ach , liebster Heiland, schone ich dort, von Gott verworfen , müſſen mein, Laß diese Schuld vergessen seyn, Auf ewig búßen. 8. O große Lieb' ! o Lieb' ohn' alle Und Guad' für Recht ergehen. 4. Du hast verlassen deinen Thron, Maaße, Die dich gebracht auf dieſe Bist in das Elend gangen , Erträgest Marterstraße ! Ich lebte mit der Welt Schläge, Sport und Hohn , Mußt an in Lust und Freuden, Und du mußt lej: dem Kreuze hangen ; Auf daß du für den! uns schafftest Rath , Und unſre schwere 9. Ach großer König , groß zu allen Misserhat Bei deinem Gott versöhnet. Zeiten ! Wie kann ich gnugſam deine 5. Drum will ich nun aus Dankbar- Tren' ausbreiten ? Kein menschlich keit Von Herzen dir lobsingen, und Herz vermag es auszudenken, Was dir wenn du mich nach dieser Zeit Zur Se- zu schenken. ligkeit wirst bringen, So will ich dorten 10. Ich kann's mit meinen Sinnen noch viel mehr , Und mit dem ganzen Himmelsheer Dich ewig dafür loben. 6. Herr Jesu, deine Angst und Pein und dein betrübtes Leiden Laß meine nicht erreichen , Womit doch dein Er barmen zu vergleichen ! Ich könnte fol che Huld mit tausend Welten Dir nicht vergelten. 11. Doch ist noch etwas, das dir an lezte Hoffnung seyn, Wenn ich von hier soll scheiden. Ach hilf! laß mich durch genehme , Wenn ich des Fleisches Lüste deinen Tod Fein sanft beschließen mei dampf und zähme, Daß sie mein Herz aufs neue nicht entzünden Mit alten ne Noth, Und selig sterben ; Amen. Sünden . Eigene Melodie. 12. Es stehet nicht in meinen eignen 497. Herzliebster Jesu , was hast Kräften , Die fübliche Begier ans du verbrochen? Dein Todesurtheil ha Kreuz zu heften ; Drum gib mir deinen ben sie gesprochen ; Was ist die Schuld ? Geist , der mich regiere, zum Guten in welche Missethaten Bist du gera- führe. then? 13. Dann werd' ich deine Gnade 2. Du wirst gegeißelt und mit Dorn recht betrachten, In deiner Liebe diese gekrönet, Ins Angesicht geschlagen und Welt verachten, Das Kreuz nicht fürch verhöhnet ; Trägst selbst dein Kreuz, ten , Alles für dich wagen , Mir ſelbſt ganzblutig und entkräftet, Wirst dran entsagen. geheftet. 14. Dieß Alles , ob es auch gering 3. Du schwebest zwiſchen Himmel [ zu ſchäßen , Wird doch dein liebevolles X. Von dem Leiden und Sterben Jesu Chrifti. 221 Herz ergötzen ; In Gnaden wirst du es | ich in den Himmel ein , Los von aller von mir annehmen, Mich nicht beschä- Furcht und Plage, Herr, bei dir da men. heim zu seyn. Dort genieß ich deines 15. Wenn dort , Herr Jesu , dann Lichts, Bis zum Tag des Weltgerichts ; vor deinem Throne Aufmeinem Haupte Dann wird mein verwest Gebeine Auch steht die Ehrenkrone, Will ich mit neuer | erstehn im Himmelsscheine. Dr. Joh. Ad. Echlegel. ' Zunge Lob dir fingen, Dir Ehre brin . Joh. Heermann. gen! Mel. Herzliebster Jesu 16. Mel. Der am Kreuz ist meine Liebe. 499. Hier steh' ich, Vater , bei des 498. Heute, sprach mein Heiland, Sohnes Kreuze , Besieget ganz vom heute , An sein blutig's Kreuz erhöht, göttlich starken Reize Der Liebe, die Als ein Sünder ihm zur Seite Sterbend aus seinen Todesschmerzen Mir dringt noch um Gnade fleht' : Heute, so bez | zu Herzen. theur' ich dir! Heute noch sollst du mit 2. Unmöglich kann die Liebe hdher mir, In mein Paradies erhaben, Theil steigen ; Wie du sie zeigst , kann kein an meinem Reiche haben. Geschöpfsie zeigen. Nichts bleibt uns 2. Theures Wort aus Jesu Munde ! übrig , als zurückzutreten Und anzube Fest versiegelt durch sein Blut ! In der ten. finstern Todesstunde Gibſt du Freudig 3. Du gibst den Sohn ! was kannst keit und Muth. Wenn der Christ nun du Größres schenken ? Der Sohn, ent scheiden soll, Bleibt er fester Hoffnung brannt, auf unser Heil zu denken, Be voll, Sieht die Nacht inLicht verkehret, denkt sich nicht, sein Himmelreich), ſein Leben Für uns zu geben. Weiß gewiß, wohin er fåhret. 3. Cheures Wort des ew'gen Lebens ! 4. Für uns ward er das Opfer aller Tröste du mein brechend Herz; Und Plagen ; Wer kann ein Beispiel solcher dann ångstet nur vergebens Meinen Liebe sagen ? Nicht für Gerechte, nicht Geist der Trennung Schmerz . Er sinkt für seine Freunde, Nein, für die Feinde! 5. Er leider willig für unnüße Knech . nicht in Finsterniß ; Denn wahrhaftig und gewiß Ist das Wort des treuen te , Für die Gottlosesten er, der Ge Zeugen. Hier muß jeder Zweifel schwei rechte; Er will für Sünder , für der Feinde Schulden Den Tod erdulden. gen. 6. Dieß ist das Werk der allerhöch 4. Herr, nun fühl ich abzuſcheiden Eine heil'ge Lust in mir. Dort find unbefleckte Freuden, Aber Müh' und Sünden hier. Kein auch noch so frühes Grab Kürzet je mein Leben ab ; Es soll nur, frei von Beschwerden, Zeitiger verklåret werden. sten Liebe! Daß diese nicht der Welt verborgen bliebe, Muß Golgatha des Tages Glanz verdunkeln ; Nur sie soll funkeln! 7. Hier ist der Vorhang ganz und 1 gar zerrissen; Hier läßt die Lieb' uns 5. Selig, furchtlos, rein von Mån ihr Geheimniß wissen ; Was so viel geln, Ja, von nun an selig ist, Brüder Schattenbilder sonst verstecket, Wird lich begrüßt von Engeln, Der im Herrn hier entdecket. entschlafne Christ. Was sein Glaube 8. Sie ging und trug mit Schmerz je gethan, Jedes gute Werk folgt dann und bitterm Hohne Die auf ihr Haupt Seiner Seele von der Erden Hin vor gedrückte Dornenkrone ; Sie trug , die Liebe, Gott, was ist wohl treuer ? Gott, sein Lohn zu werden. 6. Nun auch ich, o Herr, befehle, Das Holz zum Feuer. 9. Sie ist der Himmelsschlüssel zur Wenn ich kaum noch lallen kann , Die durch dich erlöste Seele Deinen treuen [ Erkenntniß ; Sie öffnet erst den Blix Hånden an. Und du , Heiland, ſtärkest | den das Verständniß ; Durch ihre Macht mich, Rufest mir auch zu, daß ich Noch wird Sinn , Herz und Gewissen Ganz it am Tage, da ich sterbe, Deine Herrlich- hingeriffen. # J. keit ererbe. 10. Wonne, die kein Mund je aust -es . Fa, noch an deniselben Tage Geh ' gesprochen, Die aber wohl durch Thräz 222 Zweites Buch . 2 1-5 nen ausgebrochen, Wenn Beugung, 3u1 2. Vor dir siehst du so viel Pein, So versicht und Freude ringen, Ihm Dank viel bitt'res Leiden , Das dir Seele, Mark und Bein Wie ein Schwert will zu bringen! 11. Mein Gott und Herr ! ich mag scheiden, Trågest aller Menschen Last, nichts Audres wiffen, Nichts denken, Und was ich begangen ; Darum haft du ſuchen, glauben und genießen , Sonst keine Rast, Mußt zum Tod erbangen. 3. O, was ist es, wenn auf's Herz nichts bekennen, lehren, singen, sagen Fällt des Todes Zagen, Wenn der Sünde In meinen Tagen. 12. Nichts, als dein ganz erstaunlich | Höllenschmerz Füllt den Geist mit Pla großes Lieben, Sey lebenslang tief in gen! Darum mußt du dich, v Held, mein Herz geschrieben ; Nur dieses laß Auf der Erde winden, Denn auf dich mir in der Todesstunde Zum Licht und alleine fällt Alle Last der Sünden. Grunde. 4. Laß im Geiste mich bei dir, Heil' 13. So sag' ich's noch auf meineur ger Jesu, stehen; Laß dein Leiden für Sterbebette: Was hätt' ich, wenn ich und für Mich voll Reue sehen ! Laß nicht sein Lieben hätte ? Dieß Lieben mich deine heil'ge Last Auch ein wenig soll, his alle Sinne ſchwinden, Mein tragen, Und wenn mich das Leiden faßt, Mund verkünden, Nie bei dir verzagen ! , wie dürft' ich armer Wurm 5. 14. So hab' ich g'nug auf Zeit und Ewigkeiten. Siewird mir dort die Stätte Noch im Leichtsinn wallen, Dafür mich zubereiten , Sie werd' ich schauen, sie der Todessturm,Herr, aufdich gefallen ? werd' ich erhöhen Und ganz verstehen. Lehrt mich nicht dieß Zorngericht Aller 15. Gott ! ist hier ein Tröpflein Sünde sterben, O , so kann ein And`rer schon so süße, Wenn deiner Liebe Kraft nicht Gnade mir erwerben. 6. Mahnemich, wie meine Noth Du ich recht genieße : Was wird das ganze Meer in jenem Leben. Für Wonne gebeu ! auf dich genommen, Und wie über dich 16. Ach, wär' ich da, dich himulisch der Tod Für mich ist gekommen ! Seh zu verehren, So dürft' in dem Genuß ich, wie durch deine Brust Todesschwer mich nichts mehr stören ! Mein Gott, ter schneiden, Dann wird auch die Sun du weiß'st, wie oft mich's ſchmerzlich denluft Ewig mir entleiden. 7. Hilf, oreicher Seelenfreund, Mei reuet, Was mich zerstreuet. 17. Doch werd' ich weit in Allem über- ner armen Seele, Daß nicht länger mich winden, und allezeit die Quelle wieder der Feind noch mit Sünden quale ! Laß finden, Bis deine Liebe nach den Pilzmir deinen blut'gen Schweiß Einst zu grimstagen Mich heim wird tragen. gute kommen, Wann ich von der Erde 18. Drum preis ich sie schon mitten Kreis Werde weggenommen. in dem Jammer, Und sing' ihr Lob auch Mel. Du , Gott, bist über alles in der Trauerkammer ; Kaun es nicht stets im höhern Chor erschallen, Will 501. Hochtheurer Heiland , mildes ich doch lallen. Herz ! In deiner Leidenspein, In deinem 19. Doch still, mein Herz, und laß Leibs- und Seelenschmerz Sollst du dir nun genügen ; Die Liebe wird noch | mein Jeſus ſeyn. manches Herz besiegen. Vor seinem 2. Ich nahe mich zu deinem Kreuz, Thron, da wird es mir gelingen, Sie und faff' es gläubig an, Dieweil du für ganz zu singen. Woltersdorf uns allerseits Hier haſt genug gethan. 3. Ach, nimm mich , treuer Seelen Mel. Jesu Leiden, Peln und Lod. freund, Indie Gemeinschaft ein! Dein 500. Himmelstönig, höchster Gott ! Leiden war so gut gemeint, Es soll auch Was will's mit dir werden, ** Daß du meines seyn. liegst voll Angst und Noth Bebend, auf 4. Zwar du allein, v Schmerzens der Erden ? Daß die Schweiß, vermengt mann ! Bist's, der die Kelter trat ; Kein mit Blut, Aus den Gliedeen dringer, Mensch, tein reiner Engel kann Betre Und ein Engel Trost und Muth : Dir, ten diesen Pfad. dem Töößer , bringet?, msgs.men 5, Doch schenkst du uns die Leidens X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Chrifti. 228 kraft, und dein erworb'nes Gut , Und 4. Drauf spricht er seine Mutter an, gibst, was heil und Leben schafft, Durd) Die bei Johanne stunde, Tröst't ſie vom dein vergos nes Blut. Kreuz,so gut erkann, Mit seinem schwa 6. Solldenn mein Herz nicht dir zum chen Munde : Sich' hin, dein Sohn! Ruhm Auch etwas Noth bestehn? Soll Weib, der wird schon Mein Amt bei dir denn im wahren Christenthum Mein verwalten ; Und: Jünger sich', Hier Sinn nicht leidend gehn ? stehet, die Du sollst als Mutter halten! 5. Ach, treues Herz, so sorgest du Für 7. Ja, höchstes Gut ! ich gebe mich Ins Leiden willig hin, Und was dem alle deine Frommen; Du wachst und Fleische widerlich, Das werde mein sichest fleißig zu, Wo sie in Trübsal kom men; Trittst auch mit Rath Und treuer Gewinn. 8. Mein alter Mensch soll, Herr, mit That zu ihnen auf die Seiten; Du dir Hinfort gekreuzigt stehn, Ich will bringst sie fort, Gibst ihnen Ort Und den rauhen Marterweg Mit dir, mein Raum bei guten Leuten. 6. Die dritte Red' hast du gethan Jesu, gehu. 9. Ich mache mich insonderheit Zu Dem, der dich, Herr, gebeten : Gedenk ' deines Namens Ehr', O Jesu , fertig und nimm dich meiner an, Wenn du nun und bereit, Zu leiden mehr und mehr. wirst eintreten In deinen Thron, Und 10. Ach, follt' ich, dein erlöstes Glied, Ehr' und Kron' Als Himmelsfürst auf Für dich mein höchftes Haupt, Viel | ſetzen ! — Ich will gewiß Im Paradies, auszustehn nicht seyn bemüht ? Der Sprachst du, dich heut' ergöhen ! thut's, der an dich glaubt! 7. O süßes Wort, o Freudenstimm' ! 11. Ich glaube, hilfder Schwachheit Wohl dem, der sie vernommen ! Laß auf, Und schenke Freudigkeit, Daß ich nun den Tod mit großem Grimm Von im ganzen Lebenslauf Nicht scheue allen Enden kommen : Stürmt er daher : Schmach noch Leid, Was kann er mehr, Als Leib und Seele 12. Nimm, Jesu, den du hast geliebt, ſcheiden ? Indeſſen heb' Ich mich und In die Gemeinschaft ein, Die dein hoch schweb' Ins Paradies der Freuden. S. Nun wohl, der Schächer wird mit theures Leiden gibt ; Laß stets mich um dich seyn! Dr. B. E. Röscher. Freud' Auf Christi Wort erquicket; Er aber seufzet tief und schreit, Weil Gott Mel... Was mein Gott will 22. ihn nicht anblicket : Eli, mein Gott! 502. Hör an, mein Herz, die sieben Welch Angst und Noth Muß ich, dein Wort', Die Jesus ausgesprochen, Als Kind, ausstehen! Ich ruf, und du ihm durch Qual und blut gen Mord Schweigst still dazu , Lässist mich zu Sein Herz am Kreuz gebrochen ; Eie Grunde gehen. 9. Nimm dieß zum Vorbild , from sind auch dein; Schleuß wohl sie ein, Als edle, hohe Gaben, So wirst du mes Herz, Wenn Gott sich grauſamſtel Freud' In schwerem Leid Und Trost im let ; Schau, daß dein Muth in Angst Kreuze haben. und Schmerz Nicht werde gar gefället ; 2. Sein' allererste Sorge war , Zu Bleib' stark und fest ; Der jcht dich läßt, ſchüßen, die ihn hassen; Bat, daß sein Wird dich gar bald erretten ; Sey du nur Gott der bösen Schaar! Wollt ihre treu , und halt dabei Stark an mit Sund erlassen. Vergib, vergib, Sprach Flehn und Beten. er aus Lieb', 10. Der Herr fährt fort, ruft laut Vater, ihnen Allen !, Sie wissen nun Nicht, was sie thun, Ju und hell, Klagt, wie ihn heftig dürste; welchen Gráu'l sie fallen. Michh dürstet! sprach der ew'ge Quell 3. So lehret er, wie schön es sey, Die Und edle Lebensfürste. Was meint er lieben, die uns kränken, und ihnen ohne hier ? Er zeiget dir, Wie matt er sich ge Heuchelei . All' ihre Fehler schenken. Er tragen An deiner Last, Die du ihm hast zeigt zugleich, Wie gnadenreich und Gemacht in Sündentagen. 11. Er deutet auch den Seelen an, frommsey sein Gemüthe, Daß auch sein Feind, Der's bdse meint, Bei ihm nichts Wie ihn so hoch verlange, Daß dießsein Kreuzbeijedermann Frucht bring und find', als Güte. mar 224 ... Zweites Buch. wohl verfange. Das merke wohl, Wer schloß die Pforte zu; Ich trete frei zum kummervoll NachHeil und Gnade trach- Gnadenthrone, Hab' alles Heil in Got tet! Er tränket dich , Der blutend sich tes Sohne ; Ich bin erlöst. 4. Ich bin erlöst ; was ist noch, das Zu Tode hat geschmachtet. 12. Als nun des Todes finst're Macht mich schreckt? Licht wird die Todes Begann herein zu dringen, Sprach Got uacht, Aus der mich bald der Herr des tes Sohn: es ist vollbracht! ― Sprich, Lebens weckt Zu seines Himmels Pracht. was ſollt' er vollbringen ? Das, was so Werd' ich ins stille Grab getragen, So klar Die heil'ge Schaar Der Våter und ruh' ich aus von Prüfungstagen ; Ich Propheten Verkündigt schon, Wie man bin erlöst. 5. Ich bin erlöst. In Frieden fahr ich den Sohn Einst kreuz'gen würd' und tödten. 'hin, Wenn meine Stunde da. Der Tod 13. Ist's denn vollbracht, was willst wird mir zum seligen Gewinn ; Mein du nun Dich noch vergeblich plagen, Retter bleibt mir nah. Er führt mich ein Als müßt' ein Mensch mit seinem Thun zu seinem Leben, Da will ich ewig ihn Wagner. Die Sündenschuld abtragen ? Es ist erheben ! Ich bin erlöst. vollbracht! Das nimm in Acht ! Du Mel. Aus tiefer Noth schrel' ich zc. darfst hier nichts mehr geben, Als daß du gläubst, Und gläubig bleibst In dei 504. Ich danke dir für deinen Tod, nem ganzen Leben. Herr Jesu, und die Schmerzen, Die du 14. Nun geht ſein ſchweres Leid zu in deiner legten Noth Empfand'ſt in dei End' : Er ruft: nimm meine Seele, nem Herzen. Laß die Verdienste solcher Vater, auf in deine Hånd', Die ich dir Pein Eiù Labsal meiner Seele seyn, jetzt befehle ! Nimm meinen Geist, Der Wenn mir die Augen brechen. 2. Ich danke dir für deine Huld, Die hinsichreißt Aus meinem kalten Herzen! - Und hiemit wird Der große Hirt Ent | du mir hast erzeiget, Da du zur Zahlung bunden aller Schmerzen. meiner Schuld Dein Haupt im Tod ge 15. Omöchte Gott, daß sich meinEnd' neiget. Ach, neige dich), mein Herr und Auch also möchte wenden, Und ich den Gott, Zu mir auch in der letzten Noth, Geist in Gottes Hånd' , Und treuen Auf daß ich Gnade spüre. Schooßhinsenden ! Ach, laß, mein Hort, 3. Laß mich auf deine Huld und Treu' Dein legtes Wort Mein lehtes Wort Einst aus dem Leibe scheiden, Daß nicht auch werden , So werd' ich schön Und an mir verloren sey Dein theuerwerthes selig gehn Zum Himmel von der Erden ! | Leiden. Nimm dann mich hin, Herr V. Gerhard. Jesu Christ, Wo du mit deinen Heil'gen bist, und laß mich ewig leben ! Mel. Gott ist getreu, feln Herz zc. J. Angelus. 503. Ich bin erlöst durch meines Mel. Herzliebſter Jeſu, was hastdu ic, Mittlers Blut Und seinen Kreuzestod ; Mit Gott versöhnet, hab ichTrost und 505. Ich danke dir in glaubensvoller Muth, Und fürchte keine Noth. Die Reue, Du Wundergott der unerhörten Weisheit hat mein Heil erfunden, Die Treue, Für deinen Rath der unerforsch Liebe für mich überwunden; Ich bin ten Triebe, Und füßen Liebe. erlöst. 2. Dusahest wohl die Lasten, so mich 2. Ich bin erlöst ; mun trifft des Don drücken , Du nahmest sie von meinem ners Spruch Vom Sinai mich nicht. fchwachen Rücken, Du dachtest gleich, MeinHeiland trug für mich den schwe dich eines solchen Armen Recht zu ers ren Fluch; Ich komm' nicht ins Gericht. barmen. Drum quält mich nicht, bereute Sünden! 3. Dein Sohn ist's felbst, der solche DerVater läßt mich Gnadefinden ; Ich Bürde tråget ; Du hast sie ihm, dem bin Stärkern, aufgeleget. Er stirbt , daß ** erlöst. 3. Ich bin erlöst ; der Held zerriß das mich die Sünde nicht verdamme , Am Band Der Feinde meiner Ruh . Zur Kreuzesstamme. Hölle hat den Schlüssel seine Hand ; Er 4. Herr Jesu Chriſt, ich preiſe deine X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Chrifti. 225 Liebe, In der du stirbst, daß ich lebendig | Wunden decken! Laß Lebenssaft aus bliebe; Dein Herz entbrennet gegen deiner Seite Tiefen Zur Heilung triefen! Menschenkinder, Die armen Sünder! Ph. Fr. Hiller, 5. Für mich, Gott Lob, als wie für Mek. Ein Lammlein geht und trägt 26. meine Brüder, Für mich, mein Haupt, kleinste Glieder, das deiner Für mich 506. Ich grüße dich am Kreuzes find dir die Glieder so zerstochen , Das stamm Mit andachtsvollem Herzen. Du Herz zerbrochen. hochgelobtes Gotteslamm, Vergehst in 6. Du zeigest mir die Male deiner tauſend Schmerzen; Doch ſicht mein Wunden: Da hab' ich dein und mein Glaube wohl an dir, Daß Gottes Maje Herz erst gefunden ; Da hab' ich Muth, | stät und Zier In diesem Leibe wohne, und einen Grund zum Hoffen Stets Und daß du hier so würdig ſeyſt, Daß angetroffen. man dich Herr und König heißt, Wie 7. Hier fließt ein Oel für die vers auf dem Ehrenthrone . 2. Ich liebe dich , o Seelenfreund, wund'tenHerzen, DieBalſamkraft für alle Höllenschmerzen ; Wer Buße thut, Den jest mein Geist umfasset. Wer kann für sein arm Gewissen Hier Trost zweifelt, daß du's gut gemeint, Da du für mich erblasset ? Du stirbst zwar, genießen. 8. Ich rühme dich und deine großen weil der Liebe Macht Dich zu der hdch Gnaden , wodurch du mich solch einer sten Prob' gebracht, Und liebest bis ans Lastentladen. Wie wohl ist mir in diesen Ende ; Doch lebst du mir, und meine Noth Verwandelt sich mit deinem Tod Felsenrißen Vor Mosis Blizen! 9. Sie können mir zum Trost, zur In Heil durch deine Hände. Freude taugen ; Ich schau' hinein mit 3. Ich fasse dich, mein Lösegeld, Mit offnen Glaubensaugen, Und rufe nur, unverrücktem Glauben, Versöhner Got je mehr ich solches prüfe : O welche tes und der Welt ! Dieß soll mir nie Tiefe! mand rauben ; Mein Hoherpriester hat 10. Hier quillt ein Fluß, den Aus vollbracht, Was mich gerecht und selig ſay abzubaden, Ein offner Born für je macht ; Nun ist er hoch erhöhet, Und den offnen Schaden; Das Opferblut ich bin los ; mein Glaube gilt , Wenn zur Reinigung der Sünden Ist hier zu das Gesetz gleich droht und schilt, Und Satan widerstehet. finden. 11. Ich bitte dich , o Jesu, durch 4. Ich folge dir durch Tod und Leid, dein Leiden, Durch jede Qual, die du Nichts soll von dir mich trennen , O bei deinem Scheiden Auf Golgatha am | Herzog meiner Seligkeit ! Die Seelen, blut'gen Kreuz empfunden, Durch deine die dich kennen, Erfahren deine höchste Wunden : Treu', Daß ihnen nichts unmöglich sey, 12. Ach, lasse mich die Sünden recht Seit du für sie gestorben. Ich schene beweinen, Weil sie so groß, als Sand nicht den Mårt'rerted, Und bin gewiß : am Meer, erscheinen! Sie fangen an, in aller Noth Ist mir dein Heil erworben. 5. Osich aufmich), du Gotteslamm, mir, als ein' Last der Erden, Zu schwer Und gib dich mir, mein Leben ! Du bist zu werden. 13. Ich klag' es dir mit meinem der Seelen Bräutigam , Mein Heils schwachen Munde, Sie reuen mich von grund und mein Streben. In Christi ganzem Herzensgrunde . Erbarme dich, Leiden glüht mein Geist , Die Liebe Laß Gnade auf mein Flehen Für Recht Jesu wird gepreis't, Mein Glaube foll ergehen ! hier erben; Die Hoffnung zeigt mir 14. Ach, handle nicht so, wie ich es Hülf und Rath, Gehorsam folget in verschuldet! Du hast ja meine Schuld der That. --- So will ich leben, sterben. V. E. Löscher. und Schmach erduldet ; Vergib mir doch die großen Frevelthaten Gnaden. Aus lauter Mel. Run ruhen alle Wålder. 15. Ach, reinige die Wunden, Blut 507. Ich sehe dich mit Beten Dort undFlecken, Laßſie dein Blut und deine an den Selberg treten, Herr, der Geber, 15 Knapp's geistl. Liederbuch, 226 Zweites Buch. erhört! Bin ich zur Andacht träge, Sv Sch' ich dich, mein Jesus, an ! Deiner hilf, daß ich erwäge, Was mich ein Marter schwere Last, Die du ausge standen hast, Hilft mir in der Andacht solcher Anblick lehrt. 2. Er lehrt mich delnen Willen ; Mich bleiben, Hilft den Weltgeist mir ver dringt, ihn zu erfüllen, Dein Beispiel, treiben. 4. Ja, für Alles, was mich kränket, dein Gebot. Sprich du bei allem Schmerze Mir auch das Wort ins Herz Geben deine Wunden Kraft; Wenn ze: " Wer betet, fällt in keiner Noth. " mein Herz hinein ſich senker, Fühl ich 3. Mir bahut, o Herr, dein Leiden neuen Lebenssaft ; Deines Trostes Su Den Weg, daß ich mit Freuden Zum ßigkeit Nimmt von mir das bitt're Leid, Vater gehen kann ; Mein Himmel war Denn da du für mich gestorben, Ist mir verschlossen ; Dein Blut, für mich ver Fried' und Heil erworben. 5. Auf dir stehet mein Vertrauen, goffen, Hat Schloß und Riegel weg Du bist meine Zuversicht ; Du bezwangst gethan. 4. Durch dein Geschrei und Thränen des Todes Grauen, Daß er mich kann Bleibt meinem armen Schnen Der Zu tödten nicht. Daß ich au dirhabe Theil, gang unverwehrt. Laß nun an deinem Bringt mir Wonne , Schuß und Heil; Flehen Mich auch mein Vorbild ſehen, Deine Gnade wird mir geben Auferste und beten, wie midy dieses lehrt. hung, Licht und Leben. 5. Gib heißer Andacht Triebe, Gib 6. Hab' ich dich in meinem Herzen, Glauben, Demuth , Liebe, Gib auch Du Brunn aller Gütigkeit, So empfind Beständigkeit; Hilf selbst bei allen ich keine Schmerzen Auch im letzten Plagen Geduldig, freudigsagen : „ Was | Kampf und Streit ; Ich verberge mich mein Gott will , gescheh' allzeit!" in dich, Kein Feind kann verlegen mich ; 6. Ich weiß, in deinem Namen Ist Wer sich legt an deine Wunden, Der Alles Ja und Amen ; Gott hört den, hat glücklich überwunden. der ihn ehrt. Du hast für mich gerun Joh. Heerman . gen, Für mich ist's dir gelungen, Id Mel. Alle Menschen müſſen ßterben. selber ward in dir erhört. 7. Was will ich mehr ? Ich sehe Dich, 509. Jefu, der du wolltest büßen Mittler, in der Höhe, Da bet'st du für die Sünden aller Welt, undzu theu selbst mit mir ; Wohl , hierauf will ich rem Blutvergießen Dich aufErden dar bauen, So geh' ich voll VertrauenDurch gestellt ! Der du starbest für die Sünder, dich zum Vater, und mit dir. Für verlorne Adamskinder : Ach , laß Joh. Ludw. Schloffer. deine Todespein Nicht an mir verloren ſeyn! Mel. Sion Hagt mit Angst. 2. Rette mich durch deine Plagen, 508. Jesu , deine tiefen Wunden, Wenn mich meine Sünde plagt ; Laß, Deine Qual und bitt'rer Tod Geben ach, laß mich nicht verzagen, Weil du mir zu allen Stunden Trost in Leibs selbst für mich gezagt ! Hilf, daß mich und Seelennoth ; Fällt mir etwas Ar dein Augstschweiß kühle, Wenn ich ges ein, Denk' ich nur an deine Pein ; Drangsalshiße fühle ; Ach , laß deine Die erlaubet meinem Herzen Mit der Todespein Nicht an mir verloren ſeyn ! Sünde nicht zu scherzen. 3. Mache mich durch deine Bande 2. Wenn sich will in Wollust weiden Von des Satans Banden frei ; Hilf, Mein verderbtes Fleisch und Blut, So daß deine Kreuzesschande Meine Kron gedenk' ich an dein Leiden, Dieses tilgt und Ehre sey. Trost der Seelen, Heilder der Lüste Gluth. Kommt der Satan, Erden , Laß mich nicht zu Schanden und seht mir Heftig zu, halt' ich ihm werden! Ach, laß deine Todespein Nicht für Deine Gnad und Gnadenzeichen ; an mir verloren seyn! Bald muß er von dannen weichen. 4. Laß in deinem heil'gen Leiden, 3. Will die Welt mein Herz verfüh- | Liebster Jesu, meine Zier, Mich) gewin ren Auf des Leichtsinns breite Bahn, nen ew'ge Freuden ; Jesu, nahe dich zu Mich durch Scherz und Lachen rühren : mir ! Krone mich mitHuld und Gnade, X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Christi. 227 Daß die Sünde mir nicht schade. Ach, 5. Du hast wollen seyn geschlagen, laß deine Todespein Nicht an mir ver- Zu vertilgen meine Pein , Fälschlich laf loren seyn ! sen dich verklagen, Daß ich könntesicher 5. Ach, laß deine tiefen Wunden Fri seyn ; Daß ich möchte trostreich pran sche Lebensbrunnen seyn , Wenn mir gen ; Hast du ohne Trost gehangen. alle Kraft verschwunden , Wenn ich Tausend-, tausendmal sey dir, Liebster schmacht' in Seelenpein ; Senk zum Ab Jesu, Dank dafür. grund deiner Gnaden Alle Schuld, die 6. Du hast dich in Noth gestecket, mich beladen. Ach, laß deine Todespein Hast gelitten mit Geduld , Gar den herben Tod geschmecket, Um zu büßen Nicht an mir verloren seyn! 6. Hilf, daß mir dein Dürſten nüße, meine Schuld ; Daß ich würde losgez Das am Kreuze dich geplagt , Wenn ich zählet , Hast du wollen ſeyn gequålet. lechz' in Trübsalshiße, Wenn die marte Tausend-, tausendmal ſey dir, Liebster Seele zagt. Laß aus deinem schweren Jesu , Dank dafür. Büßen Mir des Lebens Ströme fließen. 7. Deine Demuth hat gebüßet Meiz Ach, laß deine Todespein Nicht an mir nen Stolz und Uebermuth , Dein Tod verloren seyn! meinen Tod versüßet, Es kommt Alles 7. Jesu, komm mich zu befreien Durch mir zu gut; Dein Verspotten, dein Ver dein lautes Angstgeschrei! Wenn viel speien Muß zu Ehren mir gedeihen. tauſend Sünden schreien, Stehe du mir | Tauſend-, tauſendmal ſey dir, Liebster Armem bei! Wenn mir Wort und Jesu, Dank dafür. 8. Nun, ich danke dir von Herzen, Sprach' entfallen, Laß mich sanft von hinnen wallen; Laß mir deine Todes Jesu, für gesammte Noth ! Für die Wunden, für die Schmerzen , Für den pein Leben, Heil und Himmel ſeyn ! herben, bittern Tod , Für dein Zittern, Me l. Alle Menschen müſſen 10, für dein Zagen, Für die tausendfachen 510. Jesu, meines Lebens Lehen, Plagen, Für dein Ach und tiefe Pein Jesu, meines Todes Tod, Der du dich Will ich ewig dankbar seyn. E. Christian Homburg. für mich gegeben In die tiefste Seelen noth, In das äußerste Verderben, Nur . daß ich nicht möchte sterben : Tausend , Mel. Christus, der uns ſelig macht. tauſendmal ſey dir, Liebster Jesu, Dank dafür. Jesu, meiner Seele Licht, 511. 2. Du, ach, du hast ausgestanden Brunnquell meiner Freuden, Meines Låsterreden, Sport und Hohn, Speichel, Lebens Zuversicht, Dank dir für dein Schläge, Strick und Banden , Du ge Leiden ! Nimm das ſchwache Loblied rechter Gottes Sohu ! Nur mich Armen an, Das ich dir jezt ſinge ; Deß, was zu erretten Von des Teufels Sünden du au mir gethan, Bin ich zu geringe. 2. Ich erwäge hin und her Deine ketten. Tausend , tausendmal sey dir, Liebster Jesu, Dank dafür. Wundergnaden, Daß du so viel Herz 3. Du hast lassen Wunden schlagen, beschwer Wolltest auf dich laden, Daß Dich erbärmlich richten zu, Um zu hei du Angst, Gewalt und Noth, Schläge, len meine Plagen, Und zu bringen mich Hohn und Banden, Lästerung, Schmach, in Ruh'. Ach! du hast zu meinem Se Kreuz und Tod Willig ausgestanden. 3. Gottes Menschenfreundlichkeit, gen, Lassen dich mit Fluch belegen. Tausend-, tausendmal sey dir , Liebster Seine Vatergüte, Deines Herzens Mil digkeit und dein treu Gemüthe Hat es Jesu, Dank dafür. 4. Man hat dich sehr hart verhöhnet, nun dahin gebracht, Daß ich nicht muß Dich mit großem Schimpf belegt, und zagen, Wenn der Sünden Meng' und mit Dornen gargekrönet ; Was hat dich Macht Mein Gewissen nagen. 4. Meine Strafe, der ich war Schul dazu bewegt? Daß du möchtest mich er gdhen, Mir die Ehrenkron' aufsetzen. dig alle Stunden, Liegt auf dir nun of Tausend-, tausendmal sey dir, Liebster fenbar, und durch deine Wunden Wird uns Fried' und Heil gebracht ; Drum Jesu , Dank dafür. 15 * 228 Zweites Buch. will mir's g ez emen, Deine starke Liebes- mir zu gut vollbracht, Was mich Sün der selig macht. macht Ewiglich zu rühmen. 9. Was du schenkest, ist auch mein; 5. Laß doch diese Freudigkeit Stets mich_im_Gewissen Bei Versuchung, Was ich habe, sey nun dein; Zu dem Angst und Streit Kräftiglich genießen, Vater komme ich, Mein Erldser, nur O du, meines Herzens Herz ! Wirf durch dich. 10. Wenn ich einst am Sterben bin, durch deine Schmerzen Meine Schmer zen hinterwärts , Ganz aus meinem Fahr' ich mit dem Worte hin : Jesus Herzen. hat für mich vollbracht ! Ihm sey Herr Ph. Fr. Hiller. 6. Nun, ich weiß , worauf ich bau', lichkeit und Macht! Und bei wem ich bleibe, Wessen Für Mel. Herzliebſter Jeſu 2c. sprach' ich vertrau' , Und an wen ich gläube. Jesu , du bist es allein, Der 513. JhrWunden fließt, fließ', off'ne mich wohl beschirmet, Wenn gleich Tod Seitenhöhle, Auf meinen Leib, auf 1 und Höllenpein Auf mich blißt und meine kranke Seele ! Ihr Schläge, die stürmet. mein Mittler sich erlesen , Laßt mich ge 7. Ich will, weil ich mit dir frei Soll nesen ! den Himmel erben, Herr, in deinen Ar 2. Mein Herze traur't in bangen men treu Leben und auch sterben, Bis Jammerstunden ; Erfreue es mit Trost man fröhlich ſagen wird Nach des To aus deinen Wunden ! Laß mir dein des Banden : Sieh , dein Heiland und | Blut Erquickung, Trost und Leben In Strömen geben ! dein Hirt, Christus, ist vorhanden! Heinrich Held. 3. Ich traue dir, e Gott, auf dein Versprechen; Eh' muß die Welt, als deine Wahrheit, brechen ; Nichts soll Mel. Gott sey Dank in Welt. mir je dein tröstlich Wort im Glauben, 512. Jesus Christus hat vollbracht, Mein Jesu, rauben. Was uns Sünder ſelig macht. Dieses 4. Du ſprichſt : ich ſoll nicht fliehen, Wort aus seinem Mund Thut uns sein nicht verderben, Was roth wie Blut, das willst du schneeweiß fårben ; Was Vermächtniß kund. 2. Sich' , er sprach dieß Wort für wie der Purpur, soll, zum Gnadenzei dich, Sprach's für Alle , ſprach's für chen, Der Wolle gleichen. mich : Alles, Alles ist vollbracht, Was 5. Du Heil der Welt, den Welt und Himmel chret! Bekehre mich, so werde die Sünder selig mgcht ! 3. Alles hat er ausgefühnt , Alles ich bekehret, Verwunde mir mein Herz hat er uns verdient ; Alles , was uns zu allen Stunden, Durch deine Wun Gott verhieß, Ist auf ewig nun gewiß. den. 4. Alle Sünden , aller Tod , Alles, 6. Laß, Freundlichster, mich deine was die Hölle droht , Alles , was uns Schläge schlagen ! Laß, Liebster, mich schrecken kann, Ist vertilgt und abge von deiner Liebe ſagen, Und mache dir, than. daß ich dich immer habe, Mein Herz 5. Alle Schriften ſind erfüllt , Des zum Grabe. Gefeßes Fluch gestillt ; Alle Gnade 7. Gehorsam Herz, das gern ſein Le ben giebet, Getreuſtes Herz, das bis zum waltet hier, Allen Frieden haben wir. 6. Zu dem Vater darf man gehn, Tode liebet, Ach heile doch mein unge In dem Sohne darfman flehn, Und der horsam Herze Mit deinemSchmerze! Geist versiegelt schon Uns das Erbtheil 8. Durch deine Seit', wo Blut und bei dem Sohn. Wasser troffen, Steht mir dein Herz, 7. Sprach dieß unsers Mittlers steht mir der Himmel offen ; Gieß in Mund, So hat unser Glaube Grund, mein Herz durch deines Geistes Triebe So hat unsre Hoffnung Ruhm : Wir Viel Himmelsliebe ! 9. Du ließ'st ans Kreuz dir Hånd' ſind Christi Eigenthum. 8. Hier greift meine Seele zu : Du, und Füße heften ; Ach schenke mir an vollkomm❜ner Heiland , du Haſt auch | Hånd' und Füßen Kräften, Dir nach X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Chrifti. 229 zugehn , und meine Christenpflichten] Herz ist schon hinaufgestellt Ins Him melszelt. Treu zu verrichten. 10. Dir sey mein Herz zum Opfer 9. Herr, meine Seel' erhebet dich ! übergeben, In deiner Furcht zu sterben Behalte sie dir ewiglich. Nur dich, und zu leben; Erneure du durch wahre nichts Andres, will sie nun, Dich lieben, Buße wieder Geist, Herz und Glieder. deinen Willen thun, Und in dir ruhn. 11. Ach daß dein Geist doch deine 10. Zu deinen Wunden flieht mein Gottesliebe In meinen Sinn mit deinem Herz ; Da rührt mich nimmer Noth Blut einschriebe! Besprenge mich, daß undSchmerz ; Hier fürcht' ich nicht der mich der Tod nicht würge, Mit Blut, Hölle Glut, Nicht Gottes Strafe, denn dein Blut Kommt mir zu gut. mein Bürge ! 12. Verleihe mir, daß ich mein Herz 11. Jesus , ewig bin ich dein! und Hände zu dir erhebe freudevoll Schließ' mich in dein Erbarmen ein, am Ende, Und gib mir Ruh, auch in Und_lass " mich, frei von allem Streit, den Todesstunden, Durch deine Wun- Lobsingen dir nach dieserZeit In Ewig den ! Ph. Fr. Hiller.feit! Bernhard v. Clairvaux, überſ. v. Riſt. (Veränd.) Mel. Wir singen dir Immanuel. Mel. Unschuld'ger Jesu, was hast du 2c. 514. Ist dieser nicht des Höchsten Gnaden und Sohn, Der Sünder Heil 515. Komm, Kind der Nacht, das thron, Dem man in seiner großen Qual gern im Dunkeln wandelt, Und wider Die Glieder zåhlet allzumal Am Kreuz sein Gewissen gottlos handelt ! Kommt zespfahl? Alle, die ihr Finsterniß noch liebet Und 2. Ach ja, das ist mein Herr und Sünde übet ! 2. Seht eine Nacht, in welcher tau Gott, Beschwert von Todesnoth und Spott! Hier schau' ich in ſein Herz hin send Schrecken Des allergrößten Helden ein ; Mein ganzes Elend , das wird Haupt bedecken, Die Nacht, in welcher sein,' Und er ist mein. Judas Frevelthaten Den Herrn verra 3. Gegrüßer seyft du, Gnadenquell ! then! Wie leuchtet mir so göttlich hell Der 3. Dort finket er, und kniet und fällt unermeſſs'nen Liebe Glut In deinenWun- | zur Erden. Sollst du, o König ! so er den, deinem Blut, Mein höchstes Gut ! niedrigt werden ? Was dringet dich, in 4. Mit Ehrfurcht tret' ich her zu dir, Staub dich hinzustrecken Voll Angst Du Gotteslamm, erlaub' es mir ! und Schrecken? Anbetend blick' ich auf dich hin, Will 4. Du flehst und bebst mit unzähl= danken, weinen, niederknie'n, Von Liebe | baren Thrånen, Wie Sünder, die sich glühn. nach Erbarmung sehnen ; Du sinkst, 5. O theure Wunden ! treues Lamm, und scheinst bei dieses Kelches Trinken Preis dir an deinem Kreuzesstamm ! Ganz zu versinken. 5. Will denn dein Vater nimmer nach Schließ' auf zu Pſalmen meinen Mund, Und mach' mein armes Herz gesund | dir blicken ? Und darf dich kaum ein Bis auf den Grund. Engel noch erquicken ? Seht, wie ein 6. Wie groß ist deines Blutes Kraft, Wurm muß sich mein Heiland krům Und Alles, was dein Leiden ſchafft ! Kein men, Im Jammer ſchwimmen ! 6. Ach seht das Leben mit dem Tode Balsam kann so köstlich seyn ; Denn dieses Blut macht mich allein Von ringen ! Denn wer kann sonst den ew' Sünden rein. gen Tod bezwingen? Wahrhaftig ! ihn 7. Dieß ist der rechte Lebenstrank, ergreift an unsrer Stelle Die Pein der Der heilet mich, wenn ich bin krank. Viel Hölle! süßes Labsal gibst du mir, Wenn mich 7. So ringt und dringt der Tod in nur dürftet für und für Allein nach dir. | ſeinem Herzen, Die Seelenarbeit, Mat 8. Du bist das rechte Lebensbrod, tigkeit und Schmerzen, Bis Leib und Wer das genießt, sieht keinen Tod . Wer Adern unnatürlich ſchwißen, Und Blut dich erkennt, du Heil der Welt, Deß | versprisen. 230 Zweites Buch. 8. Es fällt, wohin ? auf dieſe Sün- | zum Unterpfande ; Betrachtet seinen denerde, Daß sie geheiligt und versöhnet Purpurrock ! Himmelsthau, o Tropfen werde. 5. Schauet, wie er geht gebücket, Wie das Kreuz ihn niederdrücket ! voller Segen ! Du goldner Regen ! 9. Wer will denn nun die Erde noch Schauet, wie er ist verstellet, Wie er verdammen, Die Jesus ausgefühut mit auf die Erde fållet, Vor übergroßer Leidensflammen ? Ja, blühen soll sie, Mattigkeit ! des Armen und Betrübten, D 6. geistlich wieder grünen Durch sein Ver sühnen ! des Treuen, Vielgeliebten ! Ift auch 10. Du aber, der du rauhe Disteln wohl ein Mensch zu finden, Dem nicht trågest, Und keinen Trieb zu edeln alle Kräfte schwinden, Wenn er den Früchten hegest: Denk, welcher Fluch Herrn so leiden ſieht? 7. Denkt, ihr Seelen, denket heute, wird dir, dem Unbekehrten, Am Ende werden ! Was euch dieser Gang bedeute ? Denkt, 11. Muß Gottes Lamm in Todes: wenn er euch soll erhöhen, Daß ihr müſſet noth erzittern : Mensch ! welch ein Don mit ihm gehen, Und seine Kreuzgėnos= nerschlag wird dich erschüttern, Wenn sen seyn. einst des Richters Auge dir begegnet, 8. Niemand kommt zu ew'gen Freu Wenn's Flammen regnet! den Ohne Christi Kreuz und Leiden; 12. Erschrick' einmal, und ſiuke bis Wer nicht hilft sein Kreuze tragen, zum Staube; Nur in zerschlag'nen Her- | Darf nicht nach der Hochzeit fragen, zen wächst der Glaube, Der Glaube, Und des erhöhten Sohnes Glanz. der die Sünde heftig scheuet, Beweint, 9. Nimm, o Jesu, deine Schmerzen bereuet. Nimmermehr aus meinem Herzen ; Laß 13. So wird derHerr dir deine Schuld mich würdig seyn erfunden, Daß ich vergeben, So wirst du jauchzen und im trage deine Wunden, Und deine Kron', " Frieden leben ; So siehest du schon hier o Seelenfreund ! dein Bildniß mich man 10. Daß mit stillem Hoffen Den Himmel offen, Gottes Lamm! bekehre meine nenne, 14. Und an deinem Leiden kenne, Seele, Daß sie sich långer nicht mit Daß man einst an deinem Lage Allenr Sünden quale! Ich will mich dir für | halben ſing' und ſage: Daß ich dir treu Johann Angelus. all dein Bluten, Ringen Zum Opfer gewesen sey ! Woltersdors. bringen! Mel. Was mein Gott will 26. 517. Kommt, Seelen, kommt nachh Golgatha, Schaut euren Lebensfürſten; 516. Kommt heraus, 1 all ihr Jung- Laßt glauben uns, und lernen da Nach frauen, Euren König anzuschauen ! seinem Siege dürften! Kommt ! wer ein Schauet ihn in seiner Krone, Die er rechter Streiter ist, und Ehre will er trågtmit großemHohne Für eure Sünd' werben, Der lerne hier mit Jesu Christ Ausharren, dulden, sterben ! und Missethat. 2. Warum entziehst du feige dich ? 2. Schauet, wie er wird geführet, Wie er schmählich ist gezieret ; Schaut Sieh deinen Herrn geschlagen , Wie sein Elend und sein Leiden An dem Tage er sein Kreuz für dich und mich Den seiner Freuden, An seiner Seele Hoch Seinen vorgetragen ! Auf Erden ist's die größte Ehr , Mit Jesu willig leiden! zeitfest ! 3. Echaut sein Antlitz voller Wun Was noch so herb zu trinken wär', Das den, Schaut sein Haupt mit Dorn macht seiu Tod zu Freuden. 3. Du bist von Leid und Qual be umwunden ; Echauet, wie die Locken hangen Ohne Zierrath, ohne Prangen, drängt? Doch laß dich's nicht erschre den! Dein Arzt ist mehr, als du, gez Mit Schweiß genehet und mit Blut. 4. Schauet, wie sein Hals zerrissen, kränkt, Muß an das Kreuz sich strecken. Vom Und mitGeißeln istzerſchmiſſen ! Schaut | Es ist an seinem ganzen Leib dieKetten und die Bande, Die er trågt | Haupt bis zu den Füßen Kein Theil, In eigener Melodie. X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Chrifti. der unverwundet bleib', 231 Um deine Geduld und ohne Zagen Auch für mich Schuld zu büßen. 4. Hast du verloren Hab' und Gut, Von Armuth ganz umfangen ? Sich , Christus hat in seinem Blut Wiel årmier noch gehangen! Der Vogel nist't, der Fuchs auch hat Ein Loch, da er sich Der Herr am Kreuz hat keine rege ; + Start, Da er sein Haupt hinlege. 5. Wenn dir die Ehr gestohlen wird, Dein Gutes bds vergolten : It's doch noch eine leichte Bürd' ; Dein Herr ward mehr gescholten. Die Någel wa ren spißig gnug, Die ihm den Leib durch bohrten; Doch ist der Hohn, den er ertrug, Ihm bittrer noch geworden. 6. Schreckt dich der Tod, daß bebend foll : Dein Blut im Leibe wallen? Ein Streiter kann nur ehrenvoll Mit seinem Herzog fallen! Den schwersten Streich des Todes hat Dein Herr am Kreuz bes kommen ; Drum ist, des Todes Pfeil nun matt, und ihm die Kraft benome Top Or men. 7. Macht dir zuletzt den årgsten Schmerz Der Stachel im Gewiffen, So zage nicht; nur sey dein Herz Der wahren Reu' befliffen. Der Zugang ist dir doch erlaubt Zum ew'gen Freuden leben, Weil Christus mit gesenkten Haupt Den Geißt hat aufgegeben. Nach dem Lateiniſchen : Huc ad montem Calvariae. 11 #: Mel. Jesu, meine Freude ic. ; **: getragen. 4. Drum, o Herr der Ehren, Laß mich fröhlich hören Auf dein Gnaden wort, Das die Freudenkrone Meinem Kampf zum Lohne Gibt im Himmel dort. Hilf, daß mir Die rechte Zier Sey in meinem Pilgerstande Deine Schmach und Schande. 2 Mel. Herzliebster Jesu, was hast zc. 1 das zur 519. Lamm Gottes ! Schlachtbank ward geführet, Welch' eine Schmach hast du dabei verspåret ! Man führt dich hin zum Kreuz voll Schmach und Spottes, O du Lamm 45 : 5 Gottes ! 2. Verdienet war der Tod, verscherzt das Leben; Drum willst du dich für uns ans Kreuz hingeben, und daß wir nun zum Leben sind versühnet, Hast du 30 verdienet. 3. T Erschrecket dech, ihr Sünder ! da ihr fehet, Welch' einen fauren Weg das Lamm hier gehet ! Ach! sollt euch dies ses nicht zur Buß' erwecken, und tief erschrecken ? 4. Ihr Frommen, auf! ihr müßt mit Jesu eilen Aus Sodom, und in Sünden nicht verweilen. Sucht von der Laster straße fort zu kommen ; Auf, auf, ihr Frommen ! 5. Daß ich mit dir das Leben mög' ererben, Komm' ich, mein Leben! und will mit die sterben, Mit dir mein Fleisch 518. König aller Ehren, Jesu, du zur Kreuzigung hingeben ; Sey nur mußt hören, Scheltwort', Sport und mein Leben!. 6. Gib Kräfte, wenn ich auch mein Hohn; Niemand hårt's erduldet, Was ſoll tragen ; Laß aufder Leidens Krenz du unverschuldet Leidest, Gottes Sohn ; | Deine Schmach, Dein Ungemach, Das bahu mich nicht verzagen; Durch dei nen Schweiß und Blut, als Lebens du haft für uns getragen, Ist nicht fäfte, Gib, Herr, mir Kräfte. auszusagen. 7. Zum Himmel wollst du mich auch 2. König aller Ehren! Wunder ist's führen, Mich Kraft im Tode endlich zu hören, Was du nimmst auf dich! Aller Menschen Schande, Ja, des To gnådig lassen spüren, Und führen mich des Bande Leidſt du williglich ; OGe aus diesemWeltgetümmel Hinaufzum duld, Die selbst die Schuld Trägt, uns Himmel. dadurch von dem Bösen Hülfreich zu erlösen! Mel. Jesu Leiden, Pein und Tod. 3. Ach, du Herr der Ehren ! Wenn 520. Laß mir alle Wochen seyn, ich auch muß hören Feindessport und Jesu, Wochen! Was du in der stille Hohn: Hilf, daß ich's ertrage, Und geduldig sage: Jesus, Gottes Sohn, Todespein Haſt am Kreuz gesprochen, Hat viel Sport Der bösen Rott' In Laß mich ist mit Innigkeit Fruchtbars t 232 Zweites Buch. lich erwägen, und zu solcher Gnaden , Lauf vollbracht , Gläubig dir bez fehle ! zeit Gib, Herr, deinen Segen. 2. Vater! also sprachst du nun, Wel. Jeju, der du meine Seele. O vergib es ihnen, Die nicht wissen, was sie thun, und an mir verdienen. 521. Laß zum Labsal , wenn ich Bittet so der Sohn zu Gott Für die schmachte, Herr, dein Blut zugegen årgsten Feinde, Was wird er nicht in feyn ! Wenn ich keines Dings mehr der Noth Thun für seine Freunde! achte, Wenn die Augen fallen ein : Ei, 3. Wie der Schächer hört von dir so kommt, ihr füßen Quellen, Meinen Trostesworte, süße : Wahrlich, duwirst Hingang zu bestellen, Daß bei dunkel heut mit mir Seyn im Paradiese ! - word'nem Licht Mir's an Trost gebreche So gib, wenn ich nichts mehr kann nicht ! In des Todes Schmerzen, Daß ich 2. Lasse dieß mein Herz erquicken, * diese Worte dann Hör' in meinem Wenn es sterbend langſam ſchlägt, Daß es könne dich erblicken, Wie dein Leib Herzen. 4. Siehe, Weib, das ist dein Sohn! die Tropfen trägt, Die du in des Oel AufJohannem deutend, Gibst du ihm bergs Garten, Meiner Rettung abzu zum schönen Lohn Deine Mutter lei warten, Und zur Tilgung meiner Last dend. Dieses dritte Wort macht froh, Reichlich ausgeschüttet hast. und läßt Trost erscheinen. Sorge, lie 3. Drücke mir die Augenlieder Sanft ber Herr, auch so Einstens für die mit deinen Händen zu. Senke friedlich Meinen! mich darnieder In des Grabes stille 5. Schon verschmachtet bis zum Tod Ruh ; Laß aus deines Leibs Erblassen Durchso viele Plagen, Hört man dich), | Labſal mich und Hülfe faſſen, Und mit dn Mensch und Gett, Ach, mich dur dir aus Angst und Leid Fahren in die ſtet! sagen. Kann der Liebe Macht in Herrlichkeit ! D. Joh. Reinhard Hedinger. (Aus dem Liede : Saft vom Felsen 2c.) dir So deinHerz entzünden : Laß mich, Lebensquell, nach dir Heil'gen Durst Mel. Echwing' dich aufzu 27. empfinden ! 6. Fünftens riefst du, als die Last 522. Mein Erlöser ! Gottes Sohu, Zunahm ohne Maaßen : Mein Gott, Der du für mich littest ; Und noch auf mein Gott, warum hast, Hast du mich des Himmels Thron Für die Deinen bit verlassen ?- Daß ich nie verlaſſen blieb', test! Welche Wohlthat ist für mich Wurdest du verlassen; D'der unerhör: Dein versöhnend Leiden ! O wie preis ich würdig dich , Brunnquell meiner ten Lieb' ! Wer kann dieses fassen? 7. Sechstens, als du nun mit Macht | Freuden ! 2. Unermeß'ne Herrlichkeit War dir, Durchden Tod gebrochen, Hast du auch : „ Es ist vollbracht!" Uns zum Trost Herr, gegeben, und du konntest jeder gesprochen; Denn durch dich ist ganz zeit Voller Freuden leben. Aber, o der und gar Unser Fluch gestillet, Weil, großen Huld! Daß ich selig würde, was zu vollbringen war, Du für uns Uebernahmst du in Geduld Schwerer Leiden Bürde. erfüllet. 8. Lehtens riefst du laut am End' : 3. Nun kann meine Missethat Noch ,,Vater, ich befehle Meinen Geist Vergebung finden, Denn du ſtarbst, ' Und dann ſchied die nach Gottes Rath, Auch für meine în deine Hånd' !" Seele. Wenn auch mir der Tod zusetzt, Sünden. Unfre Strafe trugest du, Uns Und mein Herz will brechen, So laß vom Fluch zu retten, Daß wir im Ge mich dicß Wort zuletzt Denken oder wissen Ruh , Mit Gott Friede hätten. · 4. Was einneues Leben schafft, Was sprechen. Dazu hast du neue 9. Jesu, Tilger aller Noth, Bitt' für zur Buße leitet, mich, den Deinen ; Gib des Schächers Kraft Durch dein Kreuz bereitet. Stark Trost im Tod'; Sorg' auch für die im Glauben, kann ich nun_Nach_der Meinen ; Laß mich nie aus deiner Acht ; Heil gung ringen, Gottes Willen freu Fülle meine Seele, Die ich, wenn mein dig thun, Sund' und Welt bezwingen. X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Chrifti. 233 5. Froh kann ich dem Todesthal | derschlägt ; Laß nichts die Zuversicht Nun entgegen ſehen, Und zu jener Welt mit rauben ; Mein Sinn steh' fest und einmal Ohne Schrecken gehen ; Denn unbewegt , Bis dort in jener Herr du hast aus aller Noth Rettung mir lichkeit Des Glaubens Ende mich er errungen, Und durch deinen Kreuzes | freut. tod Meinen Tod bezwungen . 6. Verlaß mich nicht in meinem 6. Herr, was bin ich, daß du mein Leiden; Laß mich kein Kreuz durch Un So dich angenommen ? Laß die Frucht geduld Von deiner Vaterliebe scheiden; von deiner Pein Nun auch auf mich Gib Muth durch deine Kraft undHuld ; kommen ! Gib mir Weisheit, gib mir Die Hoffnung jener Seligkeit Versüße Kraft, (Du hast sie in Hånden), Was hier mir jedes Leid. 7. Verlaß mich nicht in meinem du mir zum Heil verschafft, Gläubig Sterben, Wenn einst mein Lebenslauf anzuwenden! 7. Laß das Wort von deinem Kreuz vollbracht ; Reiß' meine Seel' aus dem Mich mit Muth beleben, Siegreich je Verderben, Und führe durch des Todes dem Sündenreiz Stets zu widerstreben. Nacht Mich, Herr, du, meines Lebens Treib' mich mächtig dadurch an, Got- Licht, Zur Ruh vor deinem Augesicht. tes Zorn zu scheuen, Was ich Unrecht Mel. Herzliebster Jesu, was hast du 2c. je gethan, Innig zu bereuen. 8. Stärke mich durch deinen Tod 524. Mein treuster Heiland, laß In den letzten Stunden. Wie du deine | mir's gehn zu Herzen, Wie hoch du mich Todesnoth Siegreich überwunden: geliebt in deinen Schmerzen. Gib, daß so hilfdazu auch mir, Laß mich froh ich mög' des Fleisches Lüste dämpfen ; lich scheiden ! Herr , so dank' ich ewig | Hilf ſelbſt mir kämpfen. 2. Der du im Grabe Ruhe hast ge= dir Für dein bittres Leiden. funden, Nachdem du für mich sterbend Mel. Ich armer Mensch, ich armer tc. überwunden, Gib Ruhe, wenn man 523. Mein Gott, du wirst mich mich nach meinen Tagen Ins Grab nicht verlassen, Denn ich verlasse mich wird tragen. 3. Gib süße Ruhe durch dein bitt'res auf dich, Und will den Trost im Glau ben faffen: Du siehst erbarmungsvoll Leiden ; Nimm auf die Seele zu des auf mich, Weil Jesus mir das Heil Himmels Freuden, Wozu du mir, als erwarb, Als er am Kreuze für mich dir dein Herz durchstochen, Die Bahn G. B. Sacer. starb. gebrochen. 2. Als unsre Sünden auf ihm lagen, Mel. Liebster Jesu, wir.ic. Und alle Hülfe von ihm wich, War dieß die größte seiner Klagen : ,,Mein 525. Meine Seel', ermuntre dich, Gott, warum verläß'st du mich ?" Doch Deines Jesu Huld bedenke ! Wie er für kam auf diesen letzten Schmerz Auch dich opfert sich, Darauf deine Andacht bald die Tröftung in ſein Herz. lenke ! Ach ! erwäg' die große Treue, 3. Nun, Vater, höre, was ich bete : Daß dein Herz sich Jesu freue. Ich bitte durch das Angstgeſchrei Des 2. Sieh, der wahre Gottessohn Ist Heilands an der Schädelstätte : Steh für dich ans Holz gehänget, Sein mir in allen Nöthen bei ! Du weißt ja |Haupt trägt die Dornenfron', Sein wohl, was mir gebricht ; Mein Vater, Schweiß ist mit Blut vermenget , Er ach verlaß mich nicht! läßt sich für dich verwunden ; Wo wird 4. Verlaß mich nicht, wenn im Ge größre Lieb' gefunden? wissen Der Sünden Menge mich ver 3. Du, du solltest schwere Pein Ewig klagt ; Laß mich den großen Trost ge leiden in der Hölle, Solltest weggesto- › nießen : Dein heil'ger Sohn hat selbst |ßen seyn Von des Himmels Freuden gezagt, Als er für uns zum Tode ging, schwelle. Aber Jesus trägt die Sünden, Und trostlos an dem Holze hing. Läßt dich wieder Gnade finden. 4. Durch sein Leiden ist gestillt, Des 5. Verlaß mich nicht, wenn meinen Glauben Der Trotz der Welt darnie Gesezes Fluch und Rache ; Er hat das 234 Zweites Buch. 14. Ach ich freu' in deinem Bund Gesetz erfüllt, Gut gemacht die bösej Sache, Sund' und Teufel überwunden, Stündlich mich aufjenes Leben, Danke Ew'ge Freiheit dir erfunden. dir mitHerz und Mund, Daß du Hoff 5. Sprich, was willst du thun, mein nung mir gegeben ! Herr, im Glauben Herz? Sprich, was fühlest du für laß mich's halten ! Deine Kraft laß in Joh. CasparSchade. Triebe? Chrifti Leiden ist kein Scherz, mir walten ! Hehr und heilig seine Liebe ! Denke dran, Mel. Freu' dichsehr, o meine Seele it. was sollst du geben Ihm, der für dich 526. Meine Seele, nimm zu Her gab sein Leben? 6. Ach ich kann ihm nimmermehr Das zen, Nimm mit allem Fleiß in Acht Geringste nur vergelten ! Wer hat mich Deines Jesu bitt're Schmerzen, Der geliebt wie er ? Meine Trägheit muß zum Heiland dir gemacht ; Der durch ich schelten, Daß ich ihn ſo ſchlecht ge seinen blut'gen Tod Dich erlöst aus liebet, Und mit Sünden oft betrübet ! aller Noth. Drum, o Seele, nimm 7. Aberwas geschehn, soll nicht Künf zu Herzen Deines Jesu bitt're Schmer tig mehr von mir geschehen ; Heilig sey zen. mir nun die Pflicht, Einen andern Weg 2. Sieh, der Glanz der Herrlichkei zu gehen, Darauf ich nur Jeſum ſuche, ten, Gottes eingeborner Sohn, Der Und was ihn betrübt , verfluche. von ewig ew'gen Zeiten Herrschet auf 8. Weg ihr Sünden, weicht von mir ! des Vaters Thron, Jesus leidet mit Euch will ich nun ewig meiden ! Dient' Geduld, Was er niemals hat ver ich euch, so würdet ihr Mich dort ewig schuld't. Drum, o Seele :,: von ihm scheiden, Ohne den es kein 3. Siehe, Jesus ringt im Garten, Vergeben, Keinen Frieden gibt, kein Angst und Furcht sein Herz empfind't, Leben! Weil er muß die Stund' erwarten, Bis 9. Treuer Jesu, du mein Heil ! Dir ihm des Verderbens Kind, Judas, nun will ich mich ganz verschreiben; Dir die Häscher bringt, Und die Marter auf nur, meinem besten Theil, Will ich tren ihn dringt. Drum, o Seele :,: auf ewig bleiben, Dir zu leben, dir zu 4. Er, dein Jesus, wird gefangen, leiden, Dir zu sterben, Quell der Freu Schändlich vors Gericht gestellt ; Schlåe den! ge fall'n auf seine Wangen, Jud' und 10. Was du willst, das ſey mein Heid' ihn höhnisch hålt ; In ein Spotte Will, Dein Wort meines Herzens kleid hüllt man ihn, Und sein Antlitz Spiegel; Wenn du schlägest, halt' ich wird verspie'n. Drum, o Seele :,: still ; Dein Geist bleibt mein Pfand 5. Ohne Schuld wird er erfunden, und Siegel, Daß ich soll den Himmel Doch sein Leib, den Furchen gleich, erben, Und einst kann im Frieden ster Wird durchackert und voll Wunden Von ben. der Geißel herbem Streich. Eine Dor '11 . Nun so bleib' es fest dabei : Je- nenkron' umlaubt Ihm sein Haar und ſus ſoll es seyn und bleiben, Dem ich heilig Haupt. Drum, o Seele :,: 6. Jesus muß das Urtheil leiden, lebe, deß ich sey ; Nichts soll mich von Jesu treiben; Ewig wirst du mich nicht Das ihn zu den Mördern zählt, Weil lassen, Ewig will ich dich umfassen! er sich für unsre Freuden Solches Elend 12. Ift schon aufder Wallfahrt hier hat erwählt ; Jesus wird aus Kreuz Gottes Fried' in dir zu finden, Wenn erhöht, Bis sein Geist zum Vater geht. im Glauben wir mit dir, uns ohn' Drum, o Seele :,: Heuchelei verbinden, Schenkst du schon Ja, o Seele, nimm's zu Herzen, so viel auf Erden: O was wird's im Jesus leidet unverdient Alle Pein und Himmel werden ! bitt're Schmerzen, Nur daß du, mit 13. Welche Lust und Süßigkeit, Gott versühnt, Würdest aus der Hölle Welch ein hohes Triumphiren, Welche Macht Zu dem Himmel wiederbracht. Ruhe nach dem Streit, Was für Ehre Drum, ò Scele :,: 8. Nunmehr geheft zu zum Leben, wird uns zieren ! Ewig, ewig werd' ich loben, Wenn ich ganz zu Gott erhoben. Weil er für dich ging in Tod ; Nun 1 X. Von dem Leiden und Sterben Jesu Chrifti. 235 MeL. Nun lasset uns den Leib begrab’w. sollst du in Freuden schweben, Weil er hat vollend't dieNoth; Nun wird Frie 528. Nun, o Herr Jesu, ist's voll den, Kraft und Heil Durch sein Kreuz bracht! Der lichte Tag wird schwarze dein ewig Theil. Drum, o Seele :,: Nacht, Die Erde schüttert, kracht und bebt, Der Gråber Abgrund sich erhebt. 2. Des Tempels Vorhang reißt ent Mel. Ich hab' inein' Sach" Gott heimgestellt, " zwei, Ins heiligste man siehet frei ; 527. Nun ist es alles wohlgemacht ! Auch die Natur im Leid erscheint, Um Mein Jesus ruft : es ist vollbracht ! ihren Gott und Schöpfer weint. Er neigt sein Haupt, o Mensch, und stilles Lamm , das uns ver 3. stirbt, Der dir erwirbt 8 Das Leben, fühnt ! O Liebe, die ich nicht verdient ! welches nie verdirbt. Wie milde rinnt dein theures Blut Vom 2. Der Herr der Herrlichkeit er Kreuz hernieder, mir zu gut ! bleicht, Der Lebensfürst, dem Niemand 4. Sich an den theuren Bräutigam, gleicht. Welch Wunder zeigt uns Got Der fich, o Mensch , am Kreuzesstamm tes Macht! Der Sonne Pracht Ver An dein und aller Sünder Statt Aus hullet sich in düstre Nächt. Liebe so verblutet hat. 3. Die Erde bebet fürchterlich ; Der 5. Ach, schau' fein heilig's Angesicht, Heil'gen Graber öffnen sich ; Der Vor Sonst schöner als der Sonne Licht! hang reißt von oben an, Daß Jeder Sich an den edeln, sanften Mund, mann Ins Heiligthum nun schauen | Wie er erblaßt, und schweigt jeßund! #. kann. 6. Er hat zu uns sein Haupt geneigt, 4. Weil denn die Creatur fich regt, Sein Herz die offne Seite zeigt ; Die So werd' auch du, 9 o Mensch, bewegt ! Arme hålt er ausgespannt, In Liebe Der Fels zerreißt, und du wirst nicht gegen uns gewandt. Durch dieß Gericht Erschüttert, daß 7. Hinzi, mein mattes Herz, hinzu! Vor diesem Kreuze kniee du ! Denn hier dein Herze bricht? 5. Dein ist die Schuld ; dieß nimm erfrischt ein Himmelsthau Dir deines in Acht! Du hast den Herrn ans Kreuz Herzens dürre An.' 8. Sein blutend Herz mir Leben gebracht; Ihm, der für dich sein Leben gab, Folg bis zum Grab, Und stirb fchafft ; Hier ist mein Heilbrunn, Trost dem Sündenleben ab. und Kraft. Wo er den Schweiß im 6. Ach Vater, ach dein ein'ger Sohn | Garten ließ, Ift meiner Seele Paradies. 9. So bilde mir dein Leiden für, Herr Erbleicht am Kreuz mit Schmerz und Hohn; Da dieß geschieht für meine Schuld, So hab' Geduld; Schenk mir in Jesu deine Huld. 7. Ertödte selbst in meiner Brust, Mein Heiland, alle böse Lust ! Laß mei: nen Kampf mich sehen fort Nach deinem Wort, Daß ich die Kron' erlange dort. Christ, wenn du mich holst zu dir ! Wie du am Kreuze hingest todt, So zeig' dich mir in aller Noth. 10. Kraft gebe mir dein Angstge= fchrei, Dein letztes Wort mein Abschied sey, Womit auch ich den Geist geb' auf, Wenn nun vollbracht mein Lebenslauf. 11. Wenn ich dann ausgeschlafen 8. Bei deinem Kreuze bleib' ich stehn, | hab', Will ich erstehen aus dem Grab, Will fest darauf im Glauben sehn; Und bei dir in verklärtem Schein Kraft Dein Tod foll meine Zuflucht seyn, Auf deiner Auferstehung seyn. ihn allein Schlaf ich einst sanft und } felig ein. Mel. Wie groß ist deß Allmächr'gen 20% 9. Ich danke dir, Herr Jesu Christ, drückten Jesu Todesmienen Daß du für mich gestorben bist! Ich 529. preise dich hier in der Zeit, Und nach Sich meiner Seel' auf ewig ein! O dem Streit Voll Freud' und Wonn' in möchte stündlich sein Verfühnen In Laurentius Laurenti.meinem Herzen kräftig seyn ! Denn Ewigkeit, ach, was hab' ich ihm zu danken ! Für 1 meine Sünden floß ſein Blut, Das heie 236 Zweites Buch. let mich, den Armen, Kranken, Und bei tausend Schmerzen Sich von Süne dern nicht gekehrt ; Liebe, die sich lie kommt mir ewiglich zu gut. 2. Ein Glaubensblick auf Jesu Lei bend zeiget , Als der Athem ging von den Gibt auch dem blöd'sten Herzen ihr ; Liebe , die sich sterbend neiget : Muth; Die Quelle wahrer Geistes Neig', o neige dich zu mir! 4. Liebe , die, von Gott verlaſſen, freuden Ist sein vergoff'nes theures Blut, Wenn seineKraft das Herz durch Ihren Arm noch ausgespannt, Sünder fließer, Sein Lieben unsern Geist durch liebend zu umfassen , Die sich frech von dringt, Wenn seine Huld die Seel' um ihr gewandt : Hier an deinem Kreuzes schließet Und ihr ſein Troſtwort Friede stamme Werf' ich , was ich habe , hin, Wenn ich dir, dem Gotteslamme, Nur bringt. 3. Für mich starb Jesus ; für mich | auf ewig eigen bin ! 5. Liebe, die mit tiefen Wunden Uns, quillet Sein Blut , mit Wasser unter mengt. Da wird des Herzens Durst ge | den Sündern, ſich verband ! Halt' mich stillet, Da wird der matte Geist getränkt. ewig dir verbunden , Führ' mich ewig Strom der Liebe, klar und helle ! Mein an der Hand ! Liebe, laß auch meine Meiner Sünden bittre Herz soll offen stehn für dich ! O uner- Schmerzen , schöpfte Gnadenquelle , Ergieße dich Pein In dem tiefgebeugten Herzen doch stets in mich) ! Sanft von dir gestillet seyn. 4. Herr Jesu , nimm für deine 6. Liebe, die für mich gestorben, Und Schmerzen Mich Armen an, so wie ich ein unverwelklich Gut Mir amKreuzes bin! Ich sehe dir in meinem Herzen holz erworben , Ach , wie denk ich an Ein Denkmal deiner Liebe hin, Die dich dein Blut ! Ach, wie dank' ich deinen für mich in Tod getrieben, Die mich Wunden , Schmerzenreiche Liebe du, aus meinem Jammer riß : Ich will dich Wenn ich in den letzten Stunden Sanft zärtlich wieder lieben ; Du nimmst es in deinen Leiden ruh' ! 7. Liebe, die sich todt gekränket, Und an, ich bin's gewiß. 5. Und wenn mir meine Augen bre fich für mein kaltes Herz In das kalte chen, So ſchließ' mich ins Erbarmen Grab gesenket , Ach, wie dank' ich dei ein, Dann werd' ich dich von nahem nem Schmerz! Habe Dank, daß du ge sprechen ; Indeſſen ſchlummert mein storben, Daß ich ewig leben kann, Und Gebein. Die Seele , die durch dich ge der Seelen Heil erworben ! Nimm mich Johann Angelus. nesen, Ruht dann in deinen Armen aus, ewig liebend au ! und läßt den Leichnam gern verwesen; Er wird dereinst ihr neues Haus. Gr, Ren, v. Zinzendorf. Mel. Herr Jesu Chriſt , wahr'r Menſch und Gott. Gottes Lamm, Herr Jesu 531. SM el. O Durchbrecher aller Bande. Christ! Der du ans Kreuz geschlagen 530. du Liebe meiner Liebe, Du bist , und mich erlöst von Höllenpein, erwünschte Seligkeit, Die aus wunders Daß du mich machst von Sünden rein ! barem Triebe Sich versenkt ins tiefste 2. Mein Herz ist tiefbetrübt in mir; Leid ! Liebe, die du mir zu gute , Als Es reuet mich , daß ich von dir Mit ein Lamm dich eingestellt , Und bezahlt | Sünden mich so oft gewandt, Und dei mit deinem Blute Alle Missethat der ne Liebe schnöd' verkannt. Welt ; 3. Schau, Herr, es ist um mich ge= 2. Liebe, die mit Schweiß und Thrå fchehn , Wenn du willst meine Sünd' nen An dem Delberg sich betrübt ! Lie ansehn ! Dann bleib' ich fern in Ewig be, die mit Angst und Sehnen Unauf keit Von dir und deiner Himmelsfreud'. hörlich fest geliebt ; Liebe, die den Kelch 4. Doch tröst'es mich, Herr Jesu Chriſt! getrunken, Den ihr Gott zu trinken bot : Daß du voll Gnad' und Güte bist ; Du Preis dir, daß du hingesunken , Mich hast ja Petrum angeblickt Mit großer zu reißen aus der Noth! Guad', und ihn erquickt. 3. Liebe, die mit starkem Herzen Al 5. Er that so einen schweren Fall, len Spott und Hohn gehört ; Liebe, die | Verschwur sich vor den Feinden all, X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Chrifti. 237 5. Weil du bei deiner schweren Last Daß er dich nie gesehen hab' ; Und doch nahmst du die Schuld ihm ab. So großen Durst gefühlet hast , Als 6. Jesu Christ, ich fleh' zu dir : auf dich ausgegossen war Der Strom Vergib auch meine Sünden mir! Dein des Todes ganz und gar : Durch deinen Leiden ohne Maaß und Zahl Sey mir Durst erquicke mich! Das wird mich ein Trost in aller Qual! laben ewiglich. 6. Weildu dann alles hast vollbracht, 7. Laß fließen auf mein Herz dein Blut, So fürcht' ich nicht der Hölle Was nie ein Menschenherz erdacht, Zu Gluth, Denn als man dich ans Kreuze schaffen aller Menschen Heil: So laß schlug, So that es auch für mich ge du mich auch haben Theil An dem voll kommnen Opfer dein , Dann werd' ich nug. 8. Wie du dem Schächer hast gethan, nie verlassen seyn. 7. Gib, daß ich in der letzten Stund', Als er dich rief reumüthig an, So hilf, daß ich mit ihm auch dich Im Paradies Wie du , von ganzem Herzens-Grund Dem treuen Gott, der ohne End', Mein ſchau' ewiglich! 9. Du stirbst und wirst ins Grab ge Vater bleibt, in seine Hånd', Befehlen legt: Und wenn man mich zu Grabe mög' die Seele mein, So wird sie wohl trägt, So fürcht' ich mich doch nicht versorget seyn. dafür, Du weihtest ja mein Grab auch 8. Im Glauben sprech' ich Amen mir. nun , und lass' mein Herz im Frieden 10. Da rub' ich, bis, o Lebens -Fürst ! | ruhn ; Weil du, o mein Herr Jesu Du mich vom Tod erwecken wirst, Und Christ, Die ew'ge Wahrheit selber bist, in dein Freuden - Reich einführst, Wo Wirst gnädig du erhören mich ; Dir leb' mit den Deinen du regierst. und sterb' ich williglich . .- 11. Dahin hilf mir, o Gottes Sohn, Mel. Herzlich thut mich verlangen. Durch deine Marter , deinen Hohn, Durch deinen herben Todesstreit : So 533. Haupt voll Blut und Wun rühm' ich dich in Ewigkeit! den, Voll Schmerz und voller Hohn ! Haupt, zu Spott umwunden Mir Mel. Vater unser im Himmel 20. einer Dornenkron' ! Haupt , sonst 532. gütiger Herr Jesu Christ, schön geschmücket Mit höchster Ehr' und Der du der rechte Mittler bist , Und Zier, Doch nun von Schmachgedrücket, rufft Gott, deinen Vater, an Für die, die Gegrüßest ſeyſt du mir! 2. Du edles Angesichte, Wie bist du übel dir gethan: In dein Gebet ſchließ' mich auch ein, So werd' ich aller Sun so bespie'n ? Sinkt nicht vor deinem den rein. Lichte Sonst Erd' und Himmel hin? 2. Wie du den Schächer haft erhört, Wie bist du so erbleichet ? Wer hat dein Als er von Herzen Gnad' begehrt : Also, Augenlicht, Dem sonst kein Licht mehr weil du in deinem Reich Regierest mit gleichet, So schändlich zugericht't? 3. Nun, Herr, was du erduldet, Ist dem Vater gleich , Nach deiner Huld gedenke mein , So werd' ich ewig bei alles meine Last ! Ich , ich hab' es ver dir seyn. schuldet, Was du getragen hast. Schau 3. Wie du auch deine Mutter werth, her , hier steh' ich Armer Mit meiner Durch deren Seele ging das Schwert, Todesschuld ; Gib mir, o mein Erbar Befahlst dem lieben Jünger dein : Also mer, Den Anblick deiner Huld ! laß dir befohlen seyn All unsre Seelen, 4. Erkenne mich , mein Hüter, Mein die dir traun , Und auf dein Werk in | Hirte, nimm mich an ! Von dir, Quell Liebe schaun. aller Güter, Ist mir viel Gut's gethan. 4. Und daß du, Herr, in Todesnoth Dein Wort hat oft gewehret Dem Leid Verlassen schienst von deinem Gott, Und in meiner Brust ; Dein Geist hat mir nach ihm ricfest ångstiglich, Das tröstet bescheeret So manche Himmelslust ! 5. Ich will hier bei dir stehen ; Ver und erquicker mich. Denn deinetwegen wird allein Mir Gott im Elend nahe achte mich doch nicht ! Von dir will ich nicht gehen, Wenn dir deinHerze bricht. ſeyn. 238 Zweites Buch. Wenn mein Haupt wird erblassen Im | dest auf das Haupt mir sehen Die Eh lesten Todesstoß, Alsdann woll'st du renkron' mit eigner Hand. 4. O Tod! was acht' ich nun dein mich fassen In deinen Arm und Schooß. 6. Es dient zu meinen Freuden Und Pochen? Der Dorn, der Jesu Haupt kommt mir herzlich wohl , Wenn ich in gedrückt , Hat deinen Stachel längst deine Leiden, Mein Heil , mich senken zerbrochen, Und meine Seele dir ent soll. Ach möcht' ich, o mein Leben, An rückt ! Obgleich dein Grimm mich oft beinem Kreuze hier Mein Leben von mir mals höhnet , Und drohet mich mit Kampf und Streit , Was acht' ich's! geben, Wie wohl geschähe mir! 7. Ich danke dir von Herzen, O Je keiner wird gekrönet, Als , wer da su, liebster Freund , Für deine Todes kämpft um Seligkeit! Jesu, theures Haupt der Glie 5. schmerzen , Da du's so gut gemeint. Ach gib, daß ich mich halte zu dir und der! Hier leget sich mein armes Herz deiner Treue, Daß , wenn ich einst er Zu deinen Füßen flehend nieder, Und kalte, In dir mein Ende sey ! fühler seiner Sünde Schmerz. Es dan 8. Wenn ich einmal soll scheiden, ket dir mit heißem Flehen , Daß jene So scheide nicht von mir. Wenn ich den Krone dich gedrückt ! O hilf mir, dort Zod soll leiden, So tritt du selbst herhin einst zu gehen, Wo mich die Lebens für. Wenn mir am allerbångsten Wird krone schmückt ! um das Herze seyn , So reiß mich aus Met. Sefu Leiden, Pein und 2c. den Aengsten Kraft deiner Angst und hilf, Chriſte, Gottes Sohu, 535. Pein. 9. Erscheine mir zum Schilde, Zum Durch dein bittres Leiden, Daß wir dir Trost in meinem Tod , Und laß mich stets unterthan , All Untugend meiden, sehn dein Bilde In deiner Kreuzesnoth. Deinen Tod und sein' Ursach' Frucht Da will ich nach dir blicken , Da will barlich bedenken, Dafür, wie wohl arm ich glaubensvoll Fest an mein Herz dich und schwach, Dir Dankopfer schenken. Mich. Weiß. drücken. Wer so stirbt, der stirbt wohl. P. Gerhard. Mel. Lamm Gottes unschuldig. 536. Jesu , welche Lasten Be schweren unsre Herzen ! Doch daß wir 534. Haupt, vor dem sich Alles mögen rasten , So duldest du die bucket, Was Erd' und Himmel in sich Schmerzen . Du Hirte deiner Schafe, hegt! Wirst du mit scharfem Dorn ge Du trugst für uns die Strafe . Erbarm' drücker? Wie, daß mein König dieß erz | dich unser, o Jesu! 2. Wir haben mit dem Stolze Den trågt ? Haupt, vor dem die Cherubi nen In Demuth stets verhüllet stehn, Fluch bei Gott verdienet ! Du hängst Und dem die höchsten Thronen dienen ! am Kreuzesholze, Daß uns nun Gnade Lässt du dich jest in Dornen sehn? grünet. Der Satan mag uns schrecken ; 2. Muß dem die Dornenkrone wer Dein Heil nun kann uns decken ; Er den, Der aller Himmel Scepter trägt, barm' dich unſer, o Jeſu ! 3. Wir wollen bei den Sünden Noch Dem jede Krone dieser Erden Sich vol Mel. Die Tugend wird durch's Kreuz 2c. ler Furcht zu Füßen legt ? Ach blutest du von Dornen-Splitteru, Glorreiches Haupt, vor deſſen Macht Des Him mels Sternenheere zittern , Vor dem die Sonne sinkt in Nacht? gern in Kleidern prangen ; Du willst die Schmach empfinden, Drum bist du bloß gehangen. Du mußt dich für uns schämen , Und Alles auf dich nehmen. Erbarm' dich unser, o Jesu! 4. Dein Schmerz bringt lauter Freu 3. So ist's ! du mußtest Dornen tra gen, Wenn mir den Kranz der Herrlich de, Die Schmach bringt lauter Ehre. keit Dein Vater einst nicht soll versa: Daß ich Gott angehdre, Und dort nicht gen, Wann ich verlasse diese Zeit. Die ewig leide, Das hast du mir erworben, Dornen, die dein Haupt verlegen , O Als du am Kreuz gestorben. Erbarm' Jesu ! ſind ein ſichres Pfand, Du wer- | dich unſer, o Jesu ! 1 X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Christi. 239 5. Hilf uns und allen Christen, Daß neigen, Vor dir die ganze Schöpfung Carl Bernh. Garve. wir nun ernstlich kämpfen, Das Fleisch knie'n ! sammt seinen Lüsten Mit deinem Kreuz Mel. Herzliebster Jesu, was hast du ic. je dampfen , Dem Bösen widerstreben, Lamm, das keine Sünde je und nach dem Geiste leben. Erbarm 538 . beflecket, Von Adams Schuld, wie wir, dich unser, o Jesu! 6. Wenn Kreuz und Noth uns pla nicht angestecket ! Unendlich reiner, als gen , Wenn uns die Trauergeister In die Seraphinen, Die dich bedienen ! 2. Du Allerhöchster unter Menschen Angst und Kummer jagen, So laß uns, lieber Meister, Nach deinem Kreuze kindern ! Warum ergeht es dir, wie gro blicken , und uns ins Leiden schicken.ßen Sündern ? Warum, ach, trinkst du, wie noch kein Verbrecher, Den Todes Erbarm' dich unser, o Jesu! 7. Wenn sich mein Herze schämet, becher? 3. Du liegst in Seelenangst , im Wenn Sport und Sünde kränken, Wenn mich die Schande gråmet , So Schweiß und Blute ; Wer kann's be laß mich wohl bedenken , Was du für greifen , wie dir's sey zu Muthe ? Wie Haß und Neiden Einst für mich wolltest du vor unerhörten Zorngewittern Hier leiden. Erbarm' dich unser, o Jesu! mußt erzitteru? 4. Man fållt dich an, man, führet 8. Wir scheun uns vor der Höllen; Du läßt die Uebelthäter, Dir an die dich gefangen , Zerschlägt dein Haupt, Seite stellen, und bleibest mein Ver verspeiet deine Wangen , Schlägt dich da hängst du , theures treter. So femm' ich großer Sünder ans Kreuz ; Dort unter Gottes Kinder. Erbarm Leben, Von Qual umgeben! 5. Darf dich der Tod um deinetwil dich unser, o Jesu! len fassen? Hast du gesündigt, daß dich Gott verlassen? O Heiligster! hiersollt' Welt, sieh hter dein Leben. Mel. ich Armer hangen , Vom Tod umfan 537. König aller Ehren ! Mir ſchmilzt das Aug' in Zähren ; Du edles gen. 6. Fürwahr, du trugest meine Noth Angesicht , Vor dessen Herrscherwinken und Schmerzen ; Die Strafe lag auf Des Meeres Wogen sinken *), Dich dir und deinem Herzen. Mich wolltest schonen Schmach und Speichel nicht ! du durch deine Wunden heilen , Mir 2. Du, du bist's, den ich wähle, Du Rub' ertheilen. König meiner Seele · Auch unter 7. O habe Dank für dein unendlich Schmach und Sport. Je mehr sie dich Lieben, gieben, Das Das dich dich für mich in Noth und verspeien , Will ich dir Ehre weihen ; Tod getrieben! Daß du den Zorn, der Auch so bist du mein Herr und Gott. über mich sollt' kommen , Auf dich ge 3. Im Geißelschmerz , imHohne Der scharfen Dornenkrone , Die dir dein nommen . 8. Ich nehm' es an, mein Heil, was Haupt zersticht, Schau her, wie dir vor du erworben, Da du für mich am Kreuz allen Des Herzens Triebe wallen ! Vou ze bist gestorben ; Der Tod kann mir, ſeinem König läßt es nicht. weil ich der Schuld entladen, Nun nicht 4. Mein Herr imKönigskleide, Des Spottes Augenweide , Des Himmels mehr schaden. 9. Ach stärke nun durch deine Kraft Hochgesang ! Werth froher Huldigun= den Glauben, Daß er sich diesen Schah gen Bon Millionen Zungen **), Nimm nicht lasse rauben, Der nimmer mag mit aller Herzen Königsrang ! allem Gut der Erden Erworben werden. 5. Bald siehst du dir zum Lohne Des 10. Laß deines Leidens Frucht mich Himmels Königskrone , Der Völker stets genießen, Laß seinen Trost auf Stab verliehn ***). Bald wird des mein Gewissen fließen ; Dein Sterben Himmels Reigen Vor dir die Kronen sey zu steter Lust und Freude Des Gei stes Weide. *) Matth. 8. 11. Die Sünde, der an dir ihr Recht **) Offenb, 5. geschehen, Sie muss in mir auf ewig , ***) Pí, 2. 1 240 Zweites Buch. untergehen , Nichts müſſe ſich in mir | sprechen ,, Deine Bande würden bre forthin erkühnen, Ihr noch zu dienen. chen, Und der Feinde große Zahl Stürz 12. Nur dir, nur dir, Lamm Gottes, te deiner Gottheit Strahl. 4. Doch fie liegen schon zur Erden ſey mein Leben Zum Eigenthum auf ewig hingegeben , Wozu du mich durch Hingestürzt durch dein : „ Ich bin's!“ deine Todeswunden So hoch verbunden. Daß sie selber Zeugen werden Deines 13. Nichts kann und ſoll hinfort von edlen Heldenſinns. Niemand nimmt dir mich scheiden; Ich bleibe dein , bis von dir dein Leben ; Du willst ſelbſt es du mich dort wirst weiden, Wo deine für uns geben, Und, vom Fluch uns zu Liebe ewig wird besungen Mit Engel befrein , Weder Schmach noch Bande J. A. Freylingshausen. scheun. zungen. 5. Treuer Heiland , unſertwillen In eigener Melodie. Streckst du deine Hände dar; Gottes 539. kamm Gottes, unschuldig ! Rathschluß zu erfüllen , Schonest du Am Kreuzesstamm geschlachtet ; All derFrechenSchaar, Wehrſt demSchwers zeit erfunden geduldig , Wiewohl du te deines Freundes, Heilſt die Wunden warest verachtet. All Sünd' hast du ge deines Feindes , Nimmst die Bande tragen, Sonst müßten wir verzagen. willig an, Du, der Böses nie gethan. 6. Soll ich einst den Ruhm erlangen, Erbarm' dich unser, o Jesu! Nic. Decius. († 1550.) Daß ich, deines Geistes voll , In Be kennerfesseln prangen , Deinetwegen Zusaß in spätern Gesangbüchern. dulden soll: Dann stärk' auch in mei 2. VonHerzen wir dir danken, Daß nem Leiden Mich dein Geist , der Geist du so große Treue Gethan hast an uns der Freuden, Daß ich meinem Glauben Kranken ; Gib uns ein' sel'ge Reue, treu, Treu dir bis zum Tode sey. Daß wir die Sünde meiden Zu Ehren Dr. Johann Jacob Rambach. deinem Leiden. Erbarm' dich unser, o Mel. Herzliebster Jesu, was hast 26. Jesu! 3. Stark' in uns das Vertrauen 541. O tiefe Demuth ! wer kann Durch dein unschuldig Leiden. Laß fest dich ermessen? Der Sohn des Höchsten, darauf uns bauen , Und nichts von dir nach dem Abendessen , Nahm einen uns scheiden; Und hilf uns selig sterben, Schurz um, band ihu mit den Händen Daß wir den Himmel erben. Gib uns um seine Lenden. deinen Frieden, o Jesu! 2. Nach diesem goß er Wasser in ein Becken , Den Jüngern seine Liebe zu entdecken , Wusch ihre Füße selbst, und 540. mein Jesu, dessen Wunden that es allen Mit Wohlgefallen. 3. Auch der Verråther ward nicht Heil und Leben uns gebracht, Ach wie hart wirst du gebunden Und Verbrechern | ausgeschlossen , Dem schon der Teufel Mel. Du, der alles ſieht und ze. gleich gemacht ! Deiner bittern Feinde Gift ins Herz gegossen , Daß er des Lücke Kennst du und weichst nicht zu Herren ewig theure Güte Um Geld ver rücke, Gibst mit edlem Heldensinn Dich riethe. in ihre Bande hin. 4. Die andern Jünger lassen's willig 2. Mehr als zwölf der Legionen, Die gehen , Ob sie gleich Christi Sinn noch um deines Vaters Thron Ju dem Licht | nicht verstehen ; Nur Petrus will, zu des Himmels wohnen , Stehn bereit, o hoch erstaunt vor Freuden , Dieß nim Menschensohn , Wenn du winkst , dich mer leiden. zu befreien, Und die Feinde zu zerstreuen; 5. Herr! spricht er, sollst du waschen Dennoch rufft du zum Gericht Gegen meine Füße ? Das wäre schimpflich), wenn ich dir's zuließe : Heut' und in fie die Engel nicht. 3. Du bist selber reich an Stärke, Ewigkeit wird's niemand sehen An mir Die auch hiersich nicht verlor ; Aber im geschehen. Erlösungswerke Geht Geduld der All 6. Was hilft dich doch, sagt Christus, macht vor. Wolltest du ein Wort nur | ſolch Verſchwören ? Denkst du, umſonſt X. Von dem Leiben und Sterben Jefu Chrifti. 241 sey dieses mein Begehren ? Was ich ißt | annehme, Zu waschen ihre Füße, mich thu', will ich dir nachmals zeigen ; Ihr nicht schäme , Und ihnen Gutes thu' in sollst du schweigen. deinem Namen, Herr Jesu ! Amen. 7. Wasch' ich dich nicht, so wirst du Mel. Nun ruhen alle Wälder. dich selbst trennen Von mir, und außer mir zur Hölle rennen. Drum lasse, was 542. Welt, sich hier dein Leben nun über dich soll gehen , Getrost ge Am Stamm des Kreuzes schweben ; schehen. Dein Heilsinkt in den Tod ! Der große 8. Herr, spricht der Jünger, ich bin Herr der Ehren Läßt willig sich be: nicht darwider, Wasch' Haupt und Für schweren Mit Banden, Schlägen, Hohn Be, Hånd' und alle Glieder! Sollt' ich und Spott. mitsolchem Schaden widerstreben, Wie 2. Tritt her, und schau mit Fleiße: könnt' ich leben ? Mit Blut und Todesschweiße Ist ganz 9. Es ist genug , spricht Jesus , an sein Leib bedeckt , Und unnennbare den Füßen; Aufs Haupt will ich dir iht Schmerzen Fühlt er in seinem Herzen, kein Wasser gießen. Ihr seyd ja schon | Da er den Kelch des Leidens schmeckt. gewaschen und gereinigt, Mit mir ver 3. Wer hat dich so geschlagen, Und einigt. dieses Heer von Plagen, Herr, wider 10. Doch wehe ! nicht von Allen kann dich erregt? Du bist ja nicht ein Sün ich's sagen ; Ich weiß, wen ich gewählt der , Wie wir und unsre Kinder ; Wie vor allen Tagen ; Weh' aber Dem, der sind dir Strafen auferlegt ? 4. Ach, ich und meine Sünden , Die Satan sich läßt blenden , Und von mir wenden ! sich so zahllos finden, Als wie der Sand 11. Als er nun dieß vollbracht, zieht am Meer, Die haben dich geschlagen, er hinwieder Die eignen Kleider an, Die brachten dieſe Plagen Und diese und seht sich nieder : Ihr Liebsten ! Martern aufdich her! spricht er, jeho sollt ihr hdren, Was ich 5. Ich bin's , ich sollte büßen In will lehren. ew'gen Finsternissen, Was nun dein 12. Ein Beispiel hab' ich euch hiemit Tod gefühnt ; Die Geißeln und die gelassen, Das sollt ihr inniglich zu Her Banden , und was du ausgestanden, zen faffen ; Ihr pfleget Herr und Mei Das Alles, Herr, hab' ich verdient. 6. Du nimmst auf deinen Rücken ster mich zu nennen , Thut recht beken nen. Die Lasten, die mich drücken, Wie ein 13. Ich bin eu'r Meister; darum Gebirg, so schwer ; Du wirst ein Fluch, follt ihr schließen, Daß euch kein Liebes dagegen Erwirbst du mir den Segen, dienst je ſoll verdrießen ; Thut, wie ich Und o wie herrlich groß ist der! euch gethan, als treue Brüder Und mei 7. Du setzest did) zum Bürgen, Ja, ne Glieder. låsfest dich erwürgen Für mich und mei 14. Der Knecht ist immer als sein ne Schuld ; Für mich lässt du dich Herr geringer, Es übertrifft der Meister krdnen Mit Dornen , die dich höhnen, seinen Jünger, Drum sollt vielmehr ihr | Und leidest Alles mit Geduld. 8. Vom Tod mich frei zu machen, euch in Demuth üben, Euch herzlich lieben. Springst du in seinen Rachen, Und in 15. Oselig seyd ihr, wenn ihr dar die tiefste Fluth. Du stirbst , daß ich nach ringet, Und dieß, was ihr nun nicht sterbe, Nicht ewiglich verderbe, unerhörte Liebesgluth ! wisset, auch vollbringer! Ihr werdet ' 9. Herr , dir bin ich verbunden All allen Fammer überwinden, Und Gnade Augenblick und Stunden; Ich bin dein finden. 16. Jesu ! laß mich stets hieran Eigenthum. Mich dankbar zu erweisen, gedenken , Daß, wenn ein Judas mich Soll Seel' und Leib dich preisen, Und auch wollte kränken, Daß ich mit Wohl dir gehorchen, sey mein Ruhm. 10. Ich kann dir nicht viel geben Ju that ſeinen Grimm vergelte , Und ihn diesem armen Leben ; Eins aber will ich nicht schelte. 17. Daß ich mich aller Christen stets | thun: Es soll dein Tod und Leiden, 16 Knapp's gelftl. Liederbuch. 242 Zweites Buch. 3. Dieß Geheimniß seiner Schmer, Bis Leib und Seele scheiden, Mir stets in meinem Herzen ruhn. zen, Das die Welt nicht faſſen kann, 11. Ich will's vor Augen ſetzen, Mich Wird von Gottes Geist demHerzen, Das stets daran ergdhen, Ich sey auch, wo da glaubet, aufgethan. Meine Schuld ich sey. Es soll mir seyn ein Spiegel und Sündennoth Tilgt nur Christi bitt Der Unschuld, und ein Siegel Der Lieb' rer Tod, Nur durch ihn wird uns gege und unverfälschten Treu'! ben, Aufzustehn zum neuen Leben. 12. Wie strenge Gott Verbrechen An 4. Drum in meines Herzens Grunde denen werde råchen , Die seine Huld Such' ich ihn , den Seelenfreund , Der verschmähn ; Wie schwer sie ihrer Sun zum ew'gen Gnadenbunde Mit dem den Vergeltung werden finden , Will Glauben sich vereint, Und durch seines ich aus deinem Leiden sehn. Todes Kraft Neues Leben in uns schafft, 13. Dein Vorbild ſoll mich lehren, Wie auf den erstorbnen Auen Wir beim Den Rath des Vaters ehren, Und thun, Wehn des Lenzes schauen. was er gebeut ; Nicht meinen eignen 5. Alle Hoffart drückt sie nieder, Willen, Nur ſeinen zu erfüllen , Sey Hebt in Kleinmuth mich empor , Gibt meine Lust und Seligkeit. in Schwachheit Stärke wieder , Zieht 14. Nach dir will ich mich üben, Die aus Zweifeln mich hervor, Hält mich Feinde selbst zu lieben, Nach dir , der zwischen Lust und Leid In der rechten für sie bat. Ich will des Lebens Plagen Mäßigkeit. Ja, ich find' die tiefste Stil Mit sanftem Muth ertragen, Und thun, le, Wenn am Kreuze hångt meinWille. wie mein Erlöser that. 6. O geheimnißvolle Liebe, Die sich 15. Nie will ich wieder schelten, Nie mir im Glauben schenkt , Wecke neue Spott mit Spott vergelten, Nie, wenn Lebenstriebe , Wenn mein Herz zum ich leide, dråu'n ; Wie du, gelaſſen dul | Kreuz ſich lenkt! Alle Kraft und alles den, Dem Nächsten seine Schulden Wie Heil Deines Leidens sey mein Theil; du, von Herzensgrund verzeihn. Alles Andre mag vergehen, Bleibt dein 16. Ich will mich mit dir ſchlagen | Kreuz nur in mir ſtehen. Gottfried Arnold. Ans Kreuz, und dem entſagen , Was dir, o Herr, mißfällt ; Was deine Au Mel. Alles ist an Gottes Segen 2c. gen haffen, Das will ich fliehn und las Rinnt, ihr Augen ! fließt, ihr 544. sen, Gefiel es auch der ganzen Welt. 17. Dein göttliches Versöhnen, Dein Zähren , Euch in Bäche zu verkehren, Angstgeschrei und Stöhnen Spricht und in einen Thränenquell ! Seele, Much im Tod mir zu. Getrost geb' ich | laß dein Leid erſchallen, Denn ein Gro am Ende Den Geist in deine Hånde ; | ßer ist gefallen Diesen Tag in Israel! 2. Sohn des Höchsten, auserkoren, Du führſt ihn zu der ew’gen Nuh. P. Gerhard. Zu der Menschen Heil geboren , Du holdsel'ges Menschenkind ! Wie, daß an Mel. Freu dich sehr, o meine Seele. des Kreuzes Stamme Dir unschuld'gem 543. Richtet auf des Mittlers Lei Gotteslamme Blut aus allen Adern den Die Vernunft ihr Denken hin, Mag rinnt ? sie wohl von außen weiden Sich an eig= 3. Oder wunderbaren Strafe ! Wird ner Dichtung Sinn ; Sie verdammt der für die verlornen Schafe Der unschuld' Feinde Wuth, Die vergoß des Heil'gen ge Hirt gericht't ? Schont des Vaters Blut; Sie beklaget Chriſti Schmerzen ; strenge Rache Ueber unsre böse Sache -Doch es heilet nicht die Herzen. Seines eignen Sohnes nicht? 2. Aber meines Geistes Sehnen Sucht 4. Plagen, die ihr Jesum quålet ! den höheren Gewinn : Zum Ersterben zu Leiden , welche keiner zähler ! O wie gewöhnen Meinen tiefverderbten Sinn. straft ihr unsern Stolz, Da für unſres Mirsoll Christi Schmach undPein Nicht Stolzes Schanden Jesus hier in Todes ein rührend Bild nur seyn ; Nein, ins banden Schwebt am dürren Kreuzes Herz will ich ihn schließen, Seines To holz ! 5. Haupt voll Blutes ! Leib voll des Kraft genießen. X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Chrifti. 243 Wunden ! Hånd' und Füß' ans Kreuz | Mich durch's Kreuz mit dir vereinen ; gebunden ! O du aufgeriss'ne Seit ! Aller Weltsinn sey verflucht ! Unterm Aller Sünder Freiheitsstätte , Aller Kreuze will ich stehen, Und dich zittern, Kranken Friedensbette ! Brunnquell der bluten sehen, Wenn die Sünde mich versucht. Barmherzigkeit ! 7. Gib mir Theil an deinem Leiden, 6. Ich will hier zum Kreuze treten, Dich in Demuth anzubeten, Jesu, der Laß von aller Lust mich scheiden , Die für mich verwund't ! Laß mich doch dir solche Wunden schlug ! Ich will Vertretung finden, Wenn mich Satan auch mir Wunden schlagen , Will das und die Sünden Schrecken in der letzten Kreuz des Lammes tragen , Welches meine Sünden trug. Stund '! 7. Auf, du meiner Thränen Quelle! 8. Laß, wenn meine Thrånen fließen, Gib von dieser Marterstelle Deinem Mich den Gnadenglanz genießen Dei Heiland das Geleit. Sonn' und Mond❘ nes milden Angesichts ; Decke michdurch stehn schwarz verhüllet, Weil du ſinkst, deine Plagen Vor den Aengsten und von Leid erfüllet, Sonne der Gerechtig den Klagen Einst am Tage des Ge richts. feit! 8. Ach, es springen Fels und Stei ne! Drum o Seele , traur' und weine Ueber Christi Tod und Pein! Willst du's nicht zu Herzen nehmen , Wergen Steine dich beschämen, Weil du hårter, als ein Stein ! 9. Gegen aller Feinde Stürmen Laß mich , Herr , dein Kreuz beschirmen, Deine Gnade leuchte mir! Deckt des Grabes finstre Höhle Meinen Leib, so nimm die Seele Hin ins Paradies zu dir. Nach dem Lateinischen des Jacopone. † 1806. Mel. Alles ist an Gottes Segen. Mel. Wie groß ist des Allmächt'gen Güte. 545. Schaut die Mutter voller Schmerzen, Wie sie mit zerriff nem 546. Schau, wie das Lamm mit Herzen Bei dem Kreuz des Sohnes tapferm Herzen Der Würgebank ent steht ! Schauet ihre Trübsalshiße, Wie gegen geht ! Es weiß , daß schon ein des Schwertes blut'ge Spitze Tief durch Heer der Schmerzen Ihm nahe zube ihre Seele geht ! reitet steht. Und dennoch geht's zu Tod 2. Wessen Auge kann der Zähren und Jammer , Als wie ein Held , in Bei dem Jammer sich erwehren , Der festem Lauf, Geht wie ein Bräut'gam des Höchsten Sohn umfångt? Wie er aus der Kammer Getrost zur Marter mit gelaff'nem Muthe Todesmatt_in ] ſtått' hinauf. seinem Blute An dem Holz des Fluches 2. Nur Liebe hat dein Herz durch hångt! glühet ; Die ist's , die dich, du theures 3. Für die Sünden seiner Brüder Lamm, Mit Leib's- und Seelenkräften Leidet er, daß seine Glieder Unnennbare ziehet Zum herben Tod am Kreuzes= Qual zerreißt. Für uns ruft er im Er- stamm! Du willst des Zornes Kelter blassen: Gott, mein Gott, ich bin vertreten, Mich Sündenkind aus Sünd' und Tod , Aus Höllenflammen zu er lassen ! Und verathmet seinen Geist. 4. Laß, o Jesu , Quell der Liebe, retten ; Das ziehet dich in Angst und Deines Herzens heil'ge Triebe Strömen Noth. in meinHerz hinab ! Laß mich dich mein 3. Wach' auf, mein Herz, hdr' auf Alles nennen, Ganz für dich in Liebe zu träumen ! Schau diese Lieb' erstau brennen, Der für mich sein Leben gab ! nend an ! Auf, auf, und folge ohne 5. Drück', mein König, deine Wun Säumen Dem Lamm auf dieserLeidens den, Die du auch für mich empfunden, bahn. Ruf' um Erbarmen mit dem Lief in meine Seel hinein. Laß in Blinden , Fühlst du dich selber blind Reue mich zerfließen , Mit dir leiden, und schwach ; So wirst du Licht und mit dir büßen , Mit dir tragen jede | Leben finden, ― Und dann folg' ihm Pein. getreulich nach ! 6. Laß mich herzlich mit dir weinen, 4. wundervolle Demuths - Liebe, 16 * 244 Zweites Buch. Wie hast du nicht den Herrn besiegt ! | Welten. Was ich habe, Herr, ist dein ! Du machst, daß er im zärtsten Triebe Ach, wie soll ich dankbar seyn ! 5. Nun ich weiß , was du begehrst : Dort vor der Jünger Füßen liegt. Er holet Wasser, Schurz und Becken ; Wie Daß ich dir mein Herz soll geben ; Dir liebend glänzt sein Angesicht, Zur Lieb' gehört es ; du gewährst Ihm Gerech die Seinen zu erwecken ! Auch Judas tigkeit und Leben. Wie du mein, so will ich dein, Lebend, leidend, ſterbend ſeyn. selbst vergißt er nicht. 5. Herunter Mensch, von deinen Hd 6. Kreuzige mein Fleisch und Blut, hen! Du Sünder ! was erhebst du dich ? Lehre mich die Welt verschmåhen ; Laß Vor dem die Engel dienend stehen, Der auf dich, du höchstes Gut, Immer un dienet selbst und beuget ſich, Um deinen verwandt mich sehen ; Und im Kreuze Hoffarts - Sinn zu büßen , Zur Erde, führe mich Selig , wenn auch wunder ja, bis in das Grab. Komm, bete an zu lich. seinen Füßen, Wirf dich vor ihm in 7. Endlich laß mich alle Noth Selig Staub herab! ſterbend überwinden. Nirgends müſſe 6. Nun gehest du zur Schädelstätte, mich der Tod , Als in deinen Wunden O theures Lamm, getrost hinauf, Er- finden. Wer nur dich zurZuflucht macht, wählst am Kreuz dein Sterbebette, Da, Spricht getrost : es ist vollbracht! Schmolke. da vollendest du den Lauf! Du wirst ein Fluch, um Gnad' und Segen (O unerhörte Gotteshuld !) Fluchwürd’gen Mel. Herzliebster Jeſu, was hast 2c. Sündern beizulegen ; Du wirst ein Fluch Seht , welch ein Mensch ! o 548. für fremde Schuld ! 7. Wie mächtig ist der Liebe Flam- | Menschenkinder sehet , Wer ist's , der me! Sie ist viel stärker als der Tod ; dort zur Schädelstätte gehet, Gekrönt Ja, sie besiegt in diesem Lamme Den mit Dornen , blutigwund geschlagen, Schöpfer selbst, den starken Gott. Sie | Sein Kreuz muß tragen ? hat Den, in dem Alles lebet, Sie hat 2. Fallt nieder in den Staub, ver den in das Grab gebracht, Vor welchem irrte Knechte ! Es lebe Geist und Herz! Erd' und Himmel bebet. Herr ! unter Er, der Gerechte, Erduldet unsern Fluch; für uns zu bürgen, Läßt er sich würgen. wirf uns deiner Macht ! (Dr. Joh. Christian Storr?) 3. ,,Vergib, o Vater, denen, die mich ,,quålen! Sie wissen nicht , wie sie ihr Mel. Meinen Jesum laß ich nicht. ,,Heil verfehlen !" Ach Gottes 547. Seele, geh' nach Golgatha, Sehe dich zu Jesu Kreuze ; Nimm zu Herzen, wie dich da Seine Pein zur Buße reize ! Kannst du hier gefühllos ſeyn, O so bist du mehr als Stein. 2. Schaue doch das Jammerbild Zwischen Erd' und Himmel hangen, Wie sein Blut in Strömen quillt, Wie ihm alle Kraft entgangen ! Schau, ach schauerschrickst du nicht ? ―――― Wie sein sterbend Herz ihm bricht ! 3. Lamm Gottes , ohne Schuld ! Alles das hab' ich verschuldet ; Und du hast aus freier Huld Schmach und Pein für mich erduldet. Aus des ew'gen Feuers Glut Mich zu retten, fließt dein Blut. 4. Solche Liebe kann ich dir Nim mer, o mein Heil, vergelten. Viel zu wenig ist dafür Aller Reichthum aller Lamm ! vergib, daß ich dich quälte, Mein Heil verfehlte ! 4. Sich , Weib , dein Sohn! Ach dieß deine Mutter , siehe !" Duldender, ich ſink' auf meine Kniee, Und seufze : sorg' aus göttlichem Erbar men Auch für mich Armen ! 5. Heut wirst im Paradies du mit mir wohnen !" O du, der sterbend kann mit Gnade lohnen, Denk auch an mich, daß ich in deinem Reiche Dem Schẳ cher gleiche ! 6. ,,Warum, mein Vater , hast du mich verlassen ?" - Dieß, Sterbender, laß meine Seele faffen ! Du , Gottes Lamm , mußt Höllenqual empfinden Für meine Sünden ! 7. ,,Mich dürstet!" Schmachtender, demTode nahe, Ach gib, daß auchmein armes Herz empfahe Den Durst nach X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Chrifti. Mel. Gnade, der ich selbst dich kränkte, Mit Galle tränkte! 8. ,,Es ist vollbracht !" O Siegen der, dein Dulden Ist auch vollbracht für alle meine Schulden ! Hilf, wenn ich werde mit dem Tode ringen , Auch mir vollbringen ! 9. ,,Nimm, Vater, meinen Geiſt in deine Hånde!" Dieß sey mein letzter Ruf, wenn ich vollende : Nimm meinen Geist, Herr, nach den Todesstunden In deine Wunden ! 245 Gott, du frommer Gott. 550. Seht, welch ein Mensch ist das ! O Blicke voller Thränen ! Ant lit voller Schmach! Lippen voller Sehnen! O Haupt voll Todesschweiß, O Seele voller Noth, O Herze voll Geduld ! O Lieb , voll Angst im Tod! 2. Seht, welch ein Mensch ist das ! Ach , sehet seine Wunden ; Habt ihr, ihr Sünder, nicht Den Heiligen gebun den ? Sind eure Lüste nicht Die Dor nen, die er trågt ? It's eure Bosheit nicht, Die ihn ans Kreuze schlägt? Mel. Allein Gott in der Höh' ſey Ehr'. 3. Seht, welch ein Mensch ist das ! 549. Seht, welch ein Mensch ! wie Ach, opfert Thränenfluthen ; Denn eure lag so schwer Auf ihm die Schuld der | Blutſchuld macht Das Herz des Heil' Sünder! Wie unaussprechlich duldet gen bluten ; Geht nicht vorüber hier, er Für euch, ihr Menschenkinder! So Wo Schmerzen über Schmerz ; Seht leiden sah von Anbeginn Die Erde kei durch die offne Brust In eures Jesu nen je, wie ihn! So wird auch keiner Herz! leiden ! 4. Seht, welch ein Mensch ist das ! 2. Der Sohn des Vaters, unser Gott Ach ja, wir wollen sehen, Was dir, du Und Heiland, ein Gerechter, Wird fre Menschenfreund , Durch Menschen ist cherMissethåter Spott Und seines Volks geschehen ; So lang ein Auge blickt, Gelächter. Wie ein Verbrecher stand er So lange soll die Pein, Die du für uns da, Verklagt, verläumdet ; wer ihn sah, ertrugst, Auch unvergessen seyn. Der sah ihn mit Verachtung. 5. Seht , welch ein Mensch ist das! 3. Vergeblich , ach vergeblich war Ach, sieh uns an in Gnaden ; Laß unser Die Menschlichkeit des Heiden. Der Auge sich In Reuethrånen baden! Laß Priester wuthentbrannte Schaar Sah deinen Blick vom Kreuz In unsre Seele Jesu Schmach mit Freuden. Sein Tod gehn , und dein vergoff'nes Blut Für befriedigt sie allein ; Sie stürmen auf uns im Mittel stehn. den Richter ein, Und Jesus stirbt am 6. Seht, welch ein Mensch ist das ! Kreuze! So wollen wir dich schauen, Und unsern 4. Du denkest ohne Trauer nie An | ganzen Trost Auf deine Wunden bauen; diese Wuth der Sünder ; Du weinst mit | Wann nun dein Haupt ſich neigt, So Jesu über sie und über ihre Kinder. sterben wir mit dir ; Wann unser Auge Seele, denkst du auch dabei An deine | bricht, So leben wir dafür ! Sünden? bist du frei Von Schuld an Mel. Freu' dich sehr, o meine Seele. Jesu Sterben ? 5. du Gerechter , Gottes Sohn, 551. Sey mir tausendmal gegrüßet, Du Tilger meiner Sünden ! Erhöhter Der mich je und je geliebt, Jesu, der auf des Vaters Thron ! Ach laß mich du selbst gebüßet Das , womit ich dich Gnade finden ! Laß deines Todes betrübt ! Ach, wie ist mir doch so wohl, Schmach und Pein Mir Leben , Heil Wenn ich knie'n und liegen ſoll An dem und Trost verleihn Um deiner Liebe Kreuze, da du stirbest Und um meine willen ! Seele wirbest ! 2. Ich umfange dich , Erbarmer, 6. Wenn mich die Welt, wenn Fleisch und Blut Verleiten will zur Sünde, Sehe deine Wunden an ; Reich gewor Dann rúste mich mit Kraft und Muth, den bin ich Armer , Seit dein Blut am Daß ich sie überwinde ! Dann rufe du Kreuze rann. O wer kann dich, Jesu mir liebreich zu : Sieh, welch ein Mensch Christ, Der für uns verwundet ist, Wer ich war! und du, Du wolltest mich nicht kann würdig dich umfangen ? Wer ge= lieben ? B. Münter. nug nach dir verlangen? 246 Zweites Buch. 3. Heile mich, o Heil der Seelen, | Gibst du alles für mich hin ; Sollt' ich Wo ich krank und traurig bin ; Nimm nicht dagegen wieder Geben, was ich die Schmerzen, die mich quålen , Und hab' und bin ? Ich bin deine Ganz al den ganzen Fammer hin , Den mir leine ; Dir verschreib' ich Herz und Sinn. 7. Zieh durch deines Todes Kräfte Adams Fall gebracht , Den ich selber mir gemacht! Macht dein Blut mich Mich in deinen Tod hinein ! Laß mein rein von Sünden , dann werd' ich Fleisch und sein Geschäfte , Herr , mit dir gekreuzigt seyn, Daß mein Wille Friede finden. 4. Schreibe deine blut'gen Wunden, Werde stille, Und die Liebe heiß und Jesu, in mein Herz hinein ; Laß sie mir rein ! G. Terstegen. zu allen Stunden Unvergeßlich theuer Mel. Nun ruhen alle Wälder. seyn. Du bist doch mein höchſtes Gut, Drin die Seele völlig ruht. Laß mich 553. Sieh Jesum Christum leiden ! stets zu deinen Füßen Deine Lieb' und Vergiß der Sinne Freuden, Vergiß der Erde Glück. Christ, freue dich und bebe! Huld genießen. 5. Dich , dich will ich ewig halten ; | Zum Golgatha erhebe, Zum KreuzeJe Gib mir, daß ich's ewig kann ! Schaue su deinen Blick ! meiner Hånde Falten, Und mich Armen 2. Ach sieh, die Frevler haben Ihm freundlich an! An dem Kreuze such' ich Hand und Fuß durchgraben ; Er schwebt dich; Blick vom Kreuz herab auf mich ; am Marterpfahl. Wie Wasser ausge Sprich: laß all dein Trauern ſchwin schüttet, Ist sein Gebein zerrüttet, Und den! Ich, ich tilge deine Sünden ! seine Seele voller Qual. Paul Gerhard. 3. Kein Schmerz erstickt die Triebe Der Sanftmuth und der Liebe In seiner Mel. Sich, bier bin ich Chrenkönig. heilgenBrust. Mit gottergebnemHerzen 552. Sete dich , mein Geist , ein Erträgt er Schmach und Schmerzen, wenig , Schau dieß Wunder, gch wie und wohlzuthun ist seine Lust. 4. Im wilden Mordgetümmel Blickt groß! Sieh, deinHerr, derhöchſte König, Hångt am Kreuze nackt und bloß ! Sich er empor zum Himmel Mit Muth und die Liebe, Die ihn triebe zu dir aus des Zuversicht. Er spricht mit sanften Mie Vaters Schooß! nen : ,,Vergib, o Vater! ihnen ; Denn, 2. Daß dich Jesus liebt von Herzen, was sie thun, verstehn sie nicht.“ Kannst du hier am Kreuze schu ; Schau, 5. Es strömen Lästerungen Auf ihn wie bittre Todesschmerzen Ihm durch von tausend Zungen ; Er ist der Skla Leib und Seele gehn ! Wie die Schrecken ven Spott ; Doch duldend ruht ſein Ihn bedecken , Wie er schwebt in tau: Wille In sanftmuthvoller Stille , Und send Wehn ! seine Zuversicht ist Gott. 6. Doch in dem tiefsten Leide Erhellt 3. Das sind meiner Sünden Früchte ; Die, meinHeiland, ångsten dich; Diese ein Strahl der Freude Ihm seine Nacht schweren Zorngerichte , Ja , die Hdll', [ der Pein. Der Mörder ihm zur Seite verdiente ich ; Diese Nothen , Die dich Sucht Trost, und er spricht : „ Heute Sollst du im Paradieſe ſeyn!“ tödten, Sollt' ich fühlen ewiglich. 4. Doch du haft für mich bekrieget 7. Sein Aug', vom Jammer trübe, Sünde, Tod und Höllenmacht ; Du Schaut noch, mit Huld und Liebe Auf hast alle Feind' besieget, Gottes Willen | sie, die ihn gebar. Die Theure , zu er= ganz vollbracht, Und daneben Mir zum quicken, Spricht er mit sanften Blicken ; Leben Durch dein Sterben Bahn ge- ,, Sich, dieser sey , was ich dir war." macht. 8. Wer kann seinLeiden fassen? Ach, 5. Ach ich Sündenkind der Erden ! Gott hat ihn verlassen ! Ersinkt in tief Jesu, du stirbst mir zu gut ! Soll dein re Qual. Drei lange, dunkle Stunden Feind erlöset werden Durch dein eignes | Durchkämpft er. Seiner Wunden Und Herzensblut? Ich muß schweigen Und seiner Angst ist keine Zahl. 9. Zermalmt find seine Kräfte, Ver mich beugen Für dieß unverdiente Gut. 6. Leib und Leben, Blut und Glieder, trocknet feine Säfte ; Um ihn ist Todes: *i X. Von dem Leiden und Sterben Jesu Christi. 247 graun. Ihm zittern ſeine Glieder; Matt | man den ſo tödtlich hassen, Der auch finkt sein Antlig nieder, Zu schwach, seine Feinde liebt ? zum Himmel aufzuschaun. 2. Warest du doch kaum geboren, 10. Doch nun hat er's vollendet, Da Da Herodis Grimm und Wuth, Jesu, Gott den Tod ihm sendet, Der ihn der wider dich verschworen , Dürstete nach Augst entreißt. Nun kommt der Qualen deinem Blut ! Wenig Freude sollt' dir Ende; Er ruft: In deine Hände Be sprießen ; Durch die ganze Lebenszeit fehl' ich, Vater, meinen Geiſt.“ Lag schon deinen heil'gen Füßen Ein 11. Laut rufet er's und schweiget, verstecktes Neh bereit. 3. Aber eh' nun deine Stunde Nach Erblaßt, erstarrt, und neiget Sein Haupt zum Herzen hin. Der Erdkreis des Vaters Rathe kam , Stundest du wird erschüttert; Das Reich der Hölle auf festem Grunde, Was der Feind auch unternahm. Nunmehr , da die Zeit ge zittert, und alle Himmel preisen ihn. M. Chr. Sturm . kommen, Die sein weiser Schluß be nannt, Wirst du vor Gericht genom Traurigkeit. Mel. men, Wird der Tod dir zuerkannt. 554. So schließest du Die Augen 4. Es beflecken Jud' und Heiden zu, Mein Jesu, meine Wonne, Dessen Ihre Hand mit deinem Blut ; Weil du Antlitz heller ist, Als die goldne Sonne. willst für beide leiden , Fühlest du auch 2. Dein schöner Glanz Verschwindet Beider Wuth. Daß dein Tod an ſchd ganz, Er ist nicht mehr zu sehen. Jesu, nen Früchten Desto reicher werden kann, meines Lebens Licht ! Was ist dir ge Hörest du vor zwei Gerichten Ein so hartes Urtheil an. schehen? 3. Du rufft mit Macht: ,, Es ist 5. Mir war schon in Edens Garten, vollbracht ! Nun will ich gerne sterben,,,Du mußt sterben !" angesagt. Lamm! Und das arme Menschenvolk Retten ich sollte das erwarten, Was dich mar vom Verderben!“ tert, würgt und plagt. Ach, wie groß 4. ,,Durch meinen Tod Soll cure ist deine Treue, Und dein Liebesschluß Noth, Ihr Kinder dieser Erden , Wei so fest, Daß du , was ich fürcht' und chen, sterben, untergehn, Ja, zur Freu scheue, Selbst an dir vollstrecken läß'ſt! de werden." 6. Sey gepriesen, sey verehret, Daß 5. Ach Gotteslamm Am Kreuzes du deiner Richter Schluß So gelassen stamm ! Was hör' ich nun dich ſagen ? angehöret , Daß mein Herz erstaunen Ist nun meine Sündenschuld Ewig ab muß! Weil du stehst an meiner Stelle, Geht das Urtheil mich vorbei ; Weist getragen ? 6. Todestod! Herr Zebaoth ! Ich mich das Gesetz zur Hölle ? Dein Ver danke dir von Herzen, Daß du mich er | dammtseyn macht mich frei. löset hast Von der Hölle Schmerzen. 7. Laß den alten Menschen sterben, 7. Ach meine Zier ! Nun bleib' bei Der zu herrschen sich bemüht , Welcher mir, Bis Leib und Seele scheiden! mich in mein Verderben , Dich in Tod da wird auch seyn vollbracht Alles und Leiden zieht. Mach' mich auf dem Kreuz und Leiden. Sterbebette Durch dein Todesurtheil 8. Und wenn du wirst, O Lebens frei ; Hilf, mein Heiland, hilf und ret- , fürst, Die Todten auferwecken , Ach, te, Daß ich Gottes Erbe ſey ! dann werd' ich ewiglich keinen Tod Mel. Echmücke eich, o liebe Seele. mehr schmecken ! 556. Sünder! freue dich von Her Mel. Durchbrecher aller Bande. 555. Sohn des Höchsten! sollst du sterben ? Fürst , von dem das Leben stammt ! Wird der Töpfer von den Scherben, Gott von Menschen hier ver dammt? Soll das Lebenslicht erblassen, Das uns Licht und Leben giebt ? Kann zen Ueber deines Jeſu Schmerzen ; Laß bei seinem Blutvergießen Stille Freu denzähren fließen. Er hat sich für dich gegeben ! Such' in seinem Tod das Leben. Nur von seinem Kreuze quillet, Was dein Herz auf ewig stillet. 2. Ach, wie groß ist dein Verderben ! 248 Zweites Buch. 2. Alle follen nun dein eigen , und Ohne Jesum mußt du sterben. Blind dich begnadigt seyn ; Allen läßt durch und todt sind deine Kräfte, Sündethun ist dein Geschäfte ; Dein Verdienst ist | du es bezeugen, Alle låd'st du freundlich Tod und Rache; Es ist aus mit deiner ein ; Allen gehet deine Güte Auf dem Sache! Ja, im Himmel und auf Erden breiten Wege nach ; Wer bereut, was er verbrach , Und des Sündenlebens Kann dir nicht geholfen werden. 3. Nichts kann all dein Opfer gelten müde , Dir zu folgen sich erklärt, Ist Vor dem Richter aller Welten ; Er, den dir, Herr, von Herzen werth . 3. Seelenfreund, sey hoch gepriesen ! Dornen einst gekrönet, Gottes Sohn, hat dich versöhner ; Seine Thrånen, Dieses hast du auch an mir, Dem vers ſeine Wunden Haben Heil für dich ge lornen Schaf, bewiesen. Ewig , ewig funden, Und ihm bleibt allein die Ehre, dank' ich dir. Da ich blind und thdricht irrte , Meinen Mangel wohl empfand, Daß er deinen Tod zerstöre. 4. Fühlst du nun die Macht der Und doch nirgends Ruhe fand, Sahest Sünden, Wie sie deine Seele binden, du mich, treuer Hirte, Auf der unglücks Wie sie dein Gewissen quålen, Wie dein vollen Bahn Liebreich mit Erbarmen an. Jammer nicht zu zählen : O so komm 4. Nach dem Reichthum deiner Treue mit deinen Ketten , Wage nicht , dich Riefst du mir in meiner Schmach, Bis selbst zu retten; Sich am Kreuze Jesum mein Herz voll Scham und Reue Dir hången ! Er muß deine Fesseln spren nicht länger widersprach , Bis du dei nen Zweck erreichet , Und mit deiner 1 gen ! 5. Sünder macht der Heiland selig ; Liebesmacht Mich zu deinem Volk ge Sein Erbarmen ist unzählig ; Er gibt bracht , Das mit Dank und Ruhm be Buße, er gibt Glauben Auch den Blin- zeuget , Wie man unter deiner Hut den, Lahmen , Tauben. Wer sich nur Ewigfrei und ſelig ruht. will retten lassen, Der soll das Vertrauen 5. O das ist ein selig Leben ! Aus fassen: Gnade strömt aus Jesu Wun- | Erfahrung ſtimm' ich ein. Seit ich dir den, Gnad' ist auch für mich gefunden ! mein Herz ergeben, Kann ich ganz im 6. Glaube nur dem Wort der Gnade, | Frieden seyn. Auf der angenehmen O so heilet bald dein Schade , Und des Weide , Wo du dich mir selber schenkst, Mittlers zarte Liebe Schafft in dir ganz | Und den Geist mit Freude trånkst, Labt neue Triebe. Sind die Sünden erst vers der Vorschmack jener Freude, Die man geben , Dann kannst du auch heilig le- unverrückt genießt, Wenn man dir ver ben, und der Gnade treues Walten bunden ist. 6. Alles dir in Schooß zu schütten, Wird dich fördern und erhalten. 7. so gib dem Sohn die Ehre, Was mich drückt, erlaubst du mir. Wag' Daß ihm aller Ruhm gehöre ; Suche | ich's , noch so viel zu bitten , Find' ichh nicht erst zu verdienen, Was am Kreuz stets doch mehr bei dir, Als ich fähig vollbracht erschienen ; Suche nicht, was zu verstehen; Wenn ich mir nicht rathen schon gefunden , Preiſe fröhlich seine kann , Lauf' und seh' ich dich nur an. Wunden, und bekenn' es bis zum Gras Dann mag's , wie es will , ergehen, be, Daß er dich erlöset habe! G’nug, daß mir dein Mund verspricht : E. G. Woltersdorf. Du versäumst und läß'st mich nicht. 7. Ach, gewöhne, ew'ge Liebe, Mich Mel. Jesu, du mein liebſled Leben. nur immer mehr an dich ! Pflanze dei 557. Treuer Hirte , der sein Leben Und unschuldig theures Blut Für die Heerde hingegeben , Wie bist du so fromm und gut ! Die , so sich von dir verlaufen, und den Fluch auf sich ge bracht, Hast du doch so hoch geacht't, Daß du sie, dir zu erkaufen, Ihre Schuld und Strafe trågst, Und das Lösegeld erlegst. nes Geistes Triebe Täglich kräftiger in mich ! Hirte, der mich ausgeführet, König , du gehst vornen an ! Gib mir, daß ich folgen kann , Und , wie mich dein Stab regieret, Stets mit redlich lauterm Sinn In und an und bei dir bin. 8. Wohl mir ! du haſt es verheißen ; Nichts soll dir aus deiner Hand Deine X. Von dem Leiden und Sterben Jesu Christi. 249 treuen Schafe reißen ; Wort und Geiſt | daß ich's verhehle? Dir ist mein Herz ist Unterpfand. Was dein Vater dir ge- enthüllt. Bekennen will ich's, Jeſu, dir: geben , und was deiner Gnade Macht Oft hab' ich dich verläugnet ; Vergib, Ünter deinen Schuß gebracht, hat und vergib es mir! finder ew'ges Leben, Dort , wo, wenn 3. Oft hat mich Furcht gebeuget, der Kampf vollführt , Deine Heerde Ich ward der Menschen Knecht, Wenn triumphirt ! Andr. Rehberger. ich nicht laut gezeuget Von dir und deinem Recht ; Ja , brach ich je die Mel. Der Tag ist hin, mein 2c. Christenpflicht, So sprach ich auch mit 558. Verstummtes Lamm, das vor Petrus : Ich kenne Jesum nicht. 4. Hilf, Herr, daß ich empfinde Die dem Scheerer schweiget ; Das seinem Volke durch sein Vorbild zeiget, Wie Größe solcher Schuld ; Vergib mir ſanftmuthvoll, wie stille bei der Pein meine Sünde Nach deiner großen Huld. Ein Christenherz in Unschuld könne seyn ! Erbarmend sahst du Petrum an; Laß 2. Was ich verschuldet, hast du auf eine gleiche Gnade Mich, o mein Heil, genommen , Und bist für mich in solche empfahn ! 5. Dein bin ich jezt aufs neue ; Laß Noth gekommen. Du mußt als Bürge vorm Gerichte stehn , Damit ich könn' mich nun stårker seyn , In fester Lieb und Treue mich deinem Dienste weihn. in ew'ge Freiheit gehn ! 3. Ach hilf auch mir , wenn ich ge Dich zu verläugnen , Herr mein Gott, ångster werde, Wenn Fleisch und Welt Das fürchte meine Seele Mehr, als der mich peinigt auf der Erde , Und wenn | Menſchen Spott ! 6. Wer will von dir mich trennen ? selbst Satan grimmig an mich will, Daß ich mit dir geduldig sey und still. Ich will es gern und frei Bis in den 4. Komm, stilles Lamm, schließ mei Lod bekennen , Daß ich dein Jünger nes Mundes Pforten , Damit er nicht sey. Dann tret' ich froh einst vor Ge mit unbescheidnen Worten Der blinden richt, Und du, o Herr, verläugnest Mich B. Münter. Welt begegne zornesvoll, Wenn ich mit vor dem Vater nicht. dir in Stille leiden soll! Mel. Ein Lammlein geht, und trägt ze. 5. Doch gib mir auch die Gnade, dich zu ehren, und mit dem Munde 560. Was ist der Mensch , deß du deinen Ruhm zu mehren. Richt' alle gedenkst ! Was bin ich, Gott, Erbar Worte dir zu Ehren ein , Laß mich be mer! Du, der du tausend Welten lenkst, redt in deinem Lob nur ſeyn ! Was bin ich, Herr, ich Armer? Ich lag 6. Es müsse nichts aus meinem Mun im Blut , und meine Noth War Sünde, de gehen, Als was vor dir, Herr Jesu, Fluch und ew'ger Tod ; Wo sollt' ich kann bestehen. Kein schandbar Wort, Rettung finden ? Du, Herr, erbarmtest kein Scherz, noch, was die Welt Für meiner dich, Und sprachst vom Himmel våterlich : Ich tilge deine Sünden ! Zeitvertreib und Mitteldinge hålt. 7. O lehre mich Acht auf die Seele 2. O göttliche Barmherzigkeit ! Dein geben, Nicht wie die Welt, in blindem Sohn soll für uns sterben ! Dein lieber Wahn zu leben. Laß, wie du willst, in Sohn, von dir geweiht , Entreißt uns Liebe, sanft und rein; O Jesu, meinen dem Verderben. Er kleidet sich in Fleisch Mund verschlossen seyn ! und Blut, Und was kein Freund , kein Bruder thut, Das thut er unsertwegen: Mel. Wenn meine Sünd' mich-2c. Er stellt sich allen Qualen dar , Stirbt 559. Von Furcht dahin gerissen, unter wilder Mörder Schaar, Und läßt Verläugnet Petrus dich ; Bald straft | ins Grab sich legen. ihn sein Gewissen , Da weint er bitter3. Wort von Jesu Todesschmerz, lich. Dein Blick, o Jesu, trifft ſein Herz, Gedanke zum Erschüttern ! Mit Freu Er fleht um neue Gnade, Und du heilst den hört dich wohl mein Herz , Doch seinen Schmerz. denk ich dein mit Zittern! Wenn ich 2. Betrübt ist meine Seele, Mit im Geist Gethsemane, Wenn Golgatha Scham und Reu' erfüllt ; Was hilft's, im Geist ich seh', Was ist's , das ich 250 | Zweites Buch. empfinde? Ich traure, Herr; doch nicht würde bester Maßen , Wardst du ver= um dich, Ich wein' und klage über mich, | laſſen. Und über meine Sünde. 4. Auf daß ich ew'ges Leben könnte 4. Was du bezahlt, ist meine Schuld: erben , Hast du für mich am Kreuze Der Herr stirbt für die Knechte; Es wollen sterben; Du lagst, damit mir büßt mit göttlicher Geduld Für Sünder Raum im Himmel werde , Hier in der der Gerechte. Mein ist die Last, die Je- Erde. 5. Der du zur Ruh' ins Grab dich strågt; Die blut'ge Marter, die ihn schlägt, Die sollte mich verderben. Es hast gewendet, Als meine Lösung gắnz war nur meine Missethat, Die, Hei lich war vollendet ; Gib Ruhe, wenn land , dich gemartert hat ; Des Todes man mich nach meinen Tagen Jus Grab wird tragen. follt' ich sterben. 5. O Sünde, Sünde, gute Nacht ! 6. Gib süße Ruhe durch dein bittres Zu lang, ach viel zu lange, Hast du Leiden, Nimm auf den Geist in deine meinHerz um Trost gebracht, Du alte, Himmelsfreuden ; Dieselben hast du, list'ge Schlange ! Ich hasse dich, ich will Heiland, mir erworben , Weil du ge Gottfr. Wilh. Sacer. dich fliehu , Und mich der liebsten Luſt | storben. entziehn; Ich eile hin zum Kreuze ; Ich Mel. Ewigkeit, du Donnerwort. will dem, was dem Fleiſch gefällt, Ent sagen, und der argen Welt, und ihrem 562. Was soll ich dir, o Jesu du ! falschen Reize. Mein Heil und Trost, mein Hülf und 6. Herr! laß mich aus Barmherzig- | Ruh, Für dein beschwerlich Leben, Für keit, Den Trost des Kreuzes schmecken, all dein Leiden, Müh' und Noth, Für WennSünden der vergangnen Zeit Mich deine Wunden, Blut und Lod. Für mit der Hölle schrecken ! Gib mir in je Dank und Ehre geben ? Geb ich mich der Sündennoth Licht, Heil und Fried' ganz und was da mein, Was kann das aus deinem Tod und deinen heil'gen für Vergeltung seyn ? Wunden ; Erldse mich durch deine 2. Du hast mich, was ich bin, ge= Schmach Vom Stolze, der mich macht macht, Du hast mich selbst zu recht ge= so schwach In den Versuchungsstunden. bracht, Als ich dir abgestorben : Du 7. Dank, o mein Heiland, Dank sey hast mir armem Sündenknecht, Damit dir Für jede deiner Plagen , Für alle ich ewig leben möcht', Ein Himmel Leiden, die du hier An Seel und Leib reich erworben, Geb ich dafür dir all getragen! Für deinen Schmerz aufGol- das Mein', Was kann das für Vergel gatha Sey Preis dir und Hallelujah ! | tung ſeyn ? 3. Nimm's doch, ach nimm's mein Preis deinem großen Namen ! Herr, durch dein Sterben bist du mein ! Laß Heiland ! an, Weil ich nichts Befres deinen Tod mein Leben seyn Und ewig geben kann Bis ich geh' von der Er bleiben! Amen. Th. G. v. Hippel. den : Ach Himmelslust, ach süße Freud! Wenn du und ich in Ewigkeit Zusam Mel. Herzliebßter Iesu, was hast 2c. men kommen werden ! Dann werd' ich, 561. Was kann mir armem Sünder Herr, und all das Mein Geschickter Trost im Leben, Und was dereinst im zur Vergeltung seyn. Lode Hoffnung geben, Daß ich an mei 4. Bis dahin führ', o Lebenshort, nem End' mit Fried' und Freude Von Mich hier in deinen Wegenfort ; Erhalt' hinnen scheide ? mich unverdrossen, Und laß mich deine 2. Ach niemand kann mich vor des hohe Pein Und was wir dafür ſchuldig Todes Schrecken, Niemand vor Sünd' seyn, Nie, Jesu , nie vergessen ! So und Satan hier bedecken , Als , Jesu, werd' ich dir und all das Mein Gefäl du , in dessen Blut und Wunden Ich lig zur Vergeltung seyn. Heil gefunden. Mel. Nun ruhen alle Wälder. 3. Für alle Sünden , die ich je bez gangen, Hast du, mein Heiland, an dem 563. Wem soll ich meine Klagen, Kreuz gehangen ! Daß mir geholfen | Wem meine Noth vortragen, Auf daß X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Chrifti. 251 12. Herz, Mund und alle Glieder ich Rettung find' ? Der Trost will mir entgehen: Ach, ach wie kann bestehen Bezwing', daß du nicht wieder Den Vor Gott ich armes Sündenkind ? Herrn mit frechem Sinn Ans Kreuz 2. O weh, o weh mir Armen ! Will muthwillig schlagest, Und dermaleinst ſich Gott nicht erbarmen, Und nimmt verzagest, Wenn du im Tode fållft er mich nicht an, Er, der das Recht nur dahin. 13. Bezähm' des Fleisches Willen, suchet, und allen Sünden fluchet : Wer macht, daß ich entfliehen kann ? Laß böse Lust ſich ſtillen, Und schlag' 3. Das ist der Welterretter, Sein sie an das Kreuz. Thu' Gutes deinen Sohn, der Schlangentreter, Das Heil Feinden, Und mach' sie dir zu Freunden : der Ewigkeit; Der Mensch ohn' alle Leg allen Haß und Groll beiseits. 14. In dunkeln Trübsalsstunden Sünden, In dem kein Trug zu finden ! Der hilft aus allem Sündenleid. Eil hin zu Christi Wunden ! Das ist 4. Erlitt für Uebelthåter Am Kreuz, der rechte Quell ; Der dämpft der Welt wie ein Verräther, Und doch ohn' alle ihr Wesen, Läßt dich im Grund gene Schuld; Er mußte für uns büßen An sen, und macht dir Gottes Himmel hell. Hånden und an Füßen, Und thats doch Mel. Jesu, deine tiefen Wunden. willig mit Geduld. 5. Erbat fürseine Feinde, Und sorgt 564. Wenn ich, Jesu, deine Leiden für seine Freunde, Selbst bei des Schä Gläubig überdenken kann , so fan chers Tod, Dem er den Himmel schenkte ; gen Trost und Freuden Mich zu über Worauf er, was ihn kränkte, Gott strömen an. Meine Krankheit heilest du, klagte in der Todesnoth. Meinem Schmerze schaffst du Ruh ; Für 6. Den Durst wollt er sich laben, mich ließest du dich würgen Im Gericht Konnt' doch nur Essig haben In seiner für mich zu bürgen. Leidensnacht, Da Pein und Schmach 2. Deine Schmach ist meine Krone, ihn plagte, Bis er verscheidend sagte Deine Leiden sind mein Ruhm ; Denn Am blut'gen Kreuz : es ist vollbracht ! in dir, dem liebsten Sohne, Werd' ich 7. Da hat der Fels gezittert, Die Gottes Eigenthum. Dein unschuldig, Erde sich erschüttert, Der Tempelvor- heilig' Blut Macht, was ich verbrochen hang riß ; Die Todten huben wieder gut ; Gott, den ich so oft verhöhnet, Aus ihrem Grab die Glieder ; Die Gott hat mich mit sich versöhnet ! Sonne sank in Finsterniß. 3. Aber ach ! wie viele Schmerzen, 8. Als ob bei seinem Leben Ihm Was für Arbeit macht' ich dir! Stell , Schmach nicht gnug gegeben, Durch ach stelle meinem Herzen Stets dieß stieß ihn noch ein Speer ; Da floß aus theure Lösgeld für ! Wenn mir Satan, seinem Herzen, Der Wahlstatt aller Fleisch und Welt Ihre Lust entgegen Schmerzen, Noch Blut und helles hält : Dann, dann wende meine Blicke Waffer her. Herr, auf Golgatha zurücke ! -9. Von zweien frommen Leuten, Die 4. Halt mein bebendes Gewissen Mir sich des Herrn nicht scheuten, Ward in der Sünden Menge vor : O in meinen die Felsenstått Sein Leichnam hinbe Kümmernissen Schau' ich dann zum graben, Wie die Propheten haben Vor Kreuz empor ! Ja, wenn mich die Hölle schreckt, Bleib' ich doch hier wohl Jahren laut davon gered't. 10. Mensch, da sollst du lernen bedeckt ; Herr, wer will mich überwin Dich von der Sünd' entfernen, Die dich den, Da du tilgest meine Sünden ? 5. Wenn mein Auge heiße Zähren vom Schöpfer riß ; Sonst hast du kei nen Segen Bei dem , der deinetwegen In der Trübsalsstunde weint ; Wenn fich Gram und Kummer mehren, und Den Sohn im Tod versinken ließ. 11. Drum lerne Böses meiden, Da= | kein Licht des Trostes scheint : Ach, dann mit dir Chriſti Leiden Hier komme noch | seufz' und rufe ich Herr, zu dir ! du hö zu gut. Will Sünde dich beschämen, rest mich ; Und ein Strahl von deinen So lerne gläubig nehmen Des Mitt- Freuden Stärkt mich in den bångsten lers heilges Fleisch und Blut. Leiden. 252 Zweites Buch. 6. Ja, zu dir steht mein Vertrauen, | du an mir gethan; Und meinen Nåch Du bist meines Lebens Licht ! Du besten lieben, Gern helfen, wo ich kann, fiegst des Todes Grauen, Und vertrittſt | Ohn' Eigennutz und Heuchelſchein, Und, mich im Gericht. Sinkt die morsche wie du mir's erwiesen, Aus reiner Lieb Hütte hin, Sterb' ich ? ―― sterben ist allein. Gewinn! Denn du sankst zum Grab' 8. Laß endlich deine Wunden Mich auch nieder, Aber lebst nun ewig wieder. trösten kräftiglich In meinen letzten 7. Ewig werd' auch ich einst leben, Stunden, Und deß versichern mich : Ewig meinen Jesum sehn, Und, mit Weil ich auf dein Verdienst nur trau', Herrlichkeit umgeben, Das erwürgte Du werdest mich annehmen, Daß ich D. Justus Gesenius. Lamm erhöhn ! Sagt, o sagt , was dich ewig schau'. selger ist, Als der Glaub' an Jesum Mel. Da Jesus an dem Kreuze 2c. Christ? Weiche, Welt! weicht, eitle Triebe! Der am Kreuz ist meine Liebe ! 566. Wer Jesum Christum treulich Gip. liebt, und ſeine Seel' ihm ganz ergibt, Der spricht in seinem Herzen : Ich dan Met. Herr Jeſu, Gnadenſonne. ke dir, o frommer Gott, Für deines 565. Wenn meine Sünd' mich från Sohnes Schmerzen! 2. In aller Welt ist nichts so arg ken, O mein HerrJesu Christ, So laß mich wohl bedenken, Wie du gestorben Blutschweiß, Angst, Noth, Tod oder bist, Und alle meine Schuldenlast Am Sarg, Ja, auch der Hölle Rachen, Stamm des heil'gen Kreuzes Auf dich | Daß dich dein Heiland nicht davon genommen hast. Leicht könnte ledig machen. 2. Wunder ohne Maaßen, Wenn 3. DerHölle warst du ewiglich ; Des man's betrachtet recht ! Es hat sich Todes Gift, der Schlange Stich Die martern lassen Der Herr für seine wollten dich verderben ; Kein andres Knecht'. Es hat ſich ſelbſt mein Herr | Mittel war bei Gott : Sein Sohn mußt' und Gott Für mich verlornen Menschen für dich sterben. Gegeben in den Tod. 4. Drum lobe nun und lieb' ihn recht, 3. Was kann mir's denn nun scha- | Der für dich worden ist ein Knecht, So den, Wie groß die Sünde sey ? Ich bin wird er dein gedenken, Und dir ſein Pa bei Gott in Gnaden und aller Schul- radies und Reich, Wie jenem Schacher, den frei. Sie sind getilgt durch Chriſti | schenken! Blut, Und ich darf nimmer fürchten 5. Geh mit ihm bis ans Kreuz im Der Hölle Qual und Gluth. Tod, Und laß dich schrecken keine Noth ; 4. Drum sag ich dir von Herzen | Sey mit ihm auch begraben, So wirst Jezt und mein Lebenlang Für deine du hier und ewiglich Die Auferstehung Pein und Schmerzen, O Jesu, Lob und haben. Dank; Für deine Noth, dein Angstge= 6. Lob, Preis und Dank bis über's ſchrei, Für dein unschuldig Sterben, Grab Sey Gott, der seinen Sohn uns Für deine Lieb' und Treu'. gab, Damit wir möchten leben ! Durch 5. Herr , laß dein bitt'res Leiden | Jesu Chriſti Blut und Tod Wird alle Mich reizen für und für, Mit allem Schuld vergeben ! Ernst zu meiden Die fündliche Begier. Mel. Chriftus, der uns selig macht. Laß mir's nie kommen aus dem Sinn, Wie viel es dich gekostet, Daß ich er: 567. Wer ist der, der seine Noth ldset bin. Hier so schwer beklaget, Und voll Blut 6. Mein Elend, meinePlagen, Sollt's schweiß bis zum Tod Aufder Erde za seyn, auch Hohn und Spott, Hilf mir get? Bist es du, mein Jesu, nicht, geduldig tragen, Und treu ſeyn bis zum Meines Herzens Wonne, Meiner Seele Lod. Hilf mir verläugnen diese Welt, Zuversicht, Meines Lebens Sonne ? Und treu dem Vorbild folgen, Das du 2. Ja, mein Heiland, du bist der, mir vorgestellt. Den ich höre flehen, Wo man kömmt 7. Laß mich an Andern üben, Was von Salem her Auf des Delbergs Hö X. Von dem Leiden und Sterben Jefu Chrifti. 258 Mel. Herzliebster Jesu, was ic. hen. Hier seh' ich voll Bangigkeit Deine Todesschmerzen Dir mit namenlosem 568. Wie grundlos sind die Tiefen deiner Liebe ! Wie heiß, wie zärtlich, Leid Dringen zu dem Herzen. 3. Aber warum kränkst du dich, Kö Jesu, deine Triebe ! Kein Mutterherz nig meiner Seele ? Was ist denn so gleicht deinem treuenHerzen, Du Mann fürchterlich, Das den Geist dir quåle ? der Schmerzen ! Aengstet dich des Todes Pein ? Scheust 2. Was ist der Mensch, daß du sein du dich zu sterben ? Willst du nimmer so gedenkest? Für ihn dich selbst so tief Mittler seyn, Ummein Heil zu werben ? ins Elend senkest ? Fiel nicht schon 4. Ach es ist wohl schwere Last, Die Adam, und, in seinem Falle, Mit ihm. nicht zu ergründen ; Was du auf dem wir Alle ? Nacken hast, Sind der Menschheit Sun3. Kaum reizet ihn der Vater all er den! Diese martern deinen Sinn, Daß Lügen, So wanket er, läßt willig sich du voller Zagen Traurend gehest her betrügen, Und will, vonStolz berauscht, sogar in Sünden Die Gottheit finden . und hin, und versinkst in Klagen ! 4. Verdient Verachtung göttliche e 5. Also traurig geht daher, Wen der Tod umstricket, Wenn die Sünde Gesetze, Verdient Verschwendung uri= groß und schwer, Das Gewiſſen drücket. [ ſchäßbarer Schäße, Verdient ein selbst Ach die Schuld, davon man weiß, Daß gemachter böser Schade Des Richters fie Gott will rächen, Machet uns so Gnade ? bang und heiß, Wenn das Herz soll 5. Was zieht dich denn, Erlöser, auf die Erde? Was schadet dir's, wenn ich brechen. 6. Jesus leidet solche Qual Nicht verdammet werde ? Du bleibest doch), für eigne Sünden ; Er könnt' in dem wenn ich gleich Strafe leide, Des Va Himmelssaal Ew'ge Freud' empfinden. ters Freude. Nein, es wallt für uns sein Blut! 6. Höchst selig herrscheft du auf dei Er will damit wehren, Daß dereinst die nem Stuhle, Wenn Satans Schaaren ew'ge Gluth Uns nicht ſoll verzehren. schon im Feuerpfuhle Durch neueSchuld 7. Nun, wenn uns einmal der Tod sich neue Straf erwerben, und ewig Naget an dem Herzen, Und in dunkler sterben. Sterbensnoth Häufen will die Schmerz 7. Verehrt im Staub den weesen zen : Dann hat Jesu Traurigkeit Für Rath, ihr Christen, Den anzuſchaun uns überwunden, und für des Gewis die Engel selbst gelüften ! Bewundert doch in dem Erlösungswerke Der Liebe sens Leid Süßen Trost erfunden. 8. Doch weil wegen fremder Schuld | Stärke ! 8. Der ew'ge König von der Allmacht Jesus voller Zagen Und mit heiliger Geduld Solche Pein ertragen : Oso Throne, Der trägt zum Schimpf nun laßt uns allezeit Uns vor Sünden hu eine Dornenkrone ; Er wird verlästert, ten, Daß sie nicht in Ewigkeit In der den im Himmel oben Die Engel loben.. Seele wüthen ! 9. Des Höchsten Sohn büßt für die 9. Kränkt die Sünde den so sehr, Menschen Kinder, Der Heilige bezah Der sie nicht begangen, O so quält sie let für die Sünder ; Der Lebensfürst den vielmehr, Den sie hält gefangen. und aller Bosheit Rächer Stirbt bei Owie wird in ew'ger Nacht Der ein dem Schächer. mal erwachen, Der sich hier von ihrer 10. Kann dein Verstand so hohe Macht Nicht ließ ledig machen ! Gnadenzeichen, So große Wunderseiner 10. Fort, ihr Sünden, ewiglich, Die Lieb' erreichen ? Thut er nicht mehr, ich flieh' und lasse ! Jesus, der gezagt uns Erde zu erhöhen Als wir verstehen? 11. Herr! lehre selbst mich deine für mich, Macht, daß ich euch hasse. Jesu, hilf, wenn ich fortan Deiner Angst Huld erkennen, Im rechten Glauben gedenke, Daß ich aufdie schmale Bahn meinen Herrn dich nennen ! Erbarme dich und heile meinen Schaden, Du Herz und Glieder lenke ! Brunn der Gnaden ! 12. Ich bin verderbt vom Fuße bis 254 Zweites Buch. zum Scheitel ; Mein Herz ist trohig, mehr ganz treulich bei uns stehn, Bis widerspånstig, eitel ! Mein bestes Thun wir durchs Kreuz ins Leben gehn. Christoph Vischer. ist mangelhaft und sündlich ; So fehl ich stündlich. Mel. Als Jesus an dem Kreuze ſtund. 13. Ich flieb', o Herr ! zu deinen Liebes armen; Ich such und bitte nichts, 570. Wo bleibt die Welt mit ihrem als dein Erbarmen. Verstoß' den nicht, Dank, Daß Jesus für sie schwach und der seine Sünden hasset, Und dich um krank Die Sünden hat getragen , Und fasset. wie ein Schlachtſchaf auf der Bank Zu 14. Was machst du , Feind , mir Tod sich lassen plagen? 2. Soll das ein Dank der Christen Christi Huld verdächtig ? Schweig ! feine Kraft ist in den Schwachen mach- | seyn, Daß sie mit eitelm Puß und tig. Er selbst macht den gerecht, der an Schein Gehn auf die Mummenschanzen, Und dort bei Satans Taumelwein Ga ihn gläubet, und in ihm bleiber. 15. Zeuchmich, verwund'tes Lamm ! stiren, schwelgen, tanzen? zu deinem Kreuze, Damit dein Blut 3. So spotten sie, von Leichtſinn heiß, die Seele drång und reize, Dich, den Des Heilands bittern Todesschw Erwerber aller guten Gaben, Recht lieb und heißen doch sich Christen, Indessen zu haben. sie sich wechselsweis Mit Schand' und 16. Dir, Jesu! leb' ich, dir will ich Narrheit brüsten. auch sterben ! Laß den nur nicht, den 4. Sie thun, als gings ſo ewig fort, du versöhnt, verderben ! O, hilf mir Als gåb' es keinen Richterort, Wo sie jezt und in den letzten Stunden Durch der Herr wird fragen : Warum habt ihr deine Wunden ! E. Biebtch. verschmäht mein Wort, Und mich ans Kreuz geschlagen? 5. So reift die Welt zum Zornge 569. Wir danken dir, Herr Jesu richt, Denn Christus ist ihr ein Gedicht, Christ', Daß du für uns gestorben bist, | Sie haßt sein Kreuzeszeichen ; Wenn Und hast uns durch dein theures Blut Gott ihr einst das Urtheil spricht, Muß sie zum Abgrund weichen. Gemacht vor Gott gerecht und gut. 6. Sie macht aus dem nun einen 2. Du , Gottes und der Menschen Sohn, Verherrlicht nun nach Schmach Sport, Der Jeſum ehrt als Herrn und und Hohn, Erlös uns von dem ew'gen Gott, und denkt an seine Pflichten ; Er Tod, Und tröst' uns in der lehten Noth. aber wird die stolze Rott' An seinem 3. Behut' uns auch vor Sund' und Tage richten. Schaud',Und reich'uns dein' allmächt'ge 7. Ach Herr, schau uns in Gnaden Hand , Daß wir im Kreuz geduldig an ! Behúť' uns vor des Teufels Bann; seyn, Uns trösten deiner schweren Pein. Gib, daß wirs recht ermessen, Was du 4. Und schöpfen draus die Zuversicht, der Welt zu gut gethan, Und daß wir's Daß du uns wirſt verlaſſen nicht, Viel- | nie vergessen! Mel. Herr Jeſu Chriſt wahr'r Menſch 2c. XI. Mel. Vom Begräbniß Chrifti. Traurigkeit. wolltest du für mich, Einziger Erret 571. Am Kreuz erblaßt, Der Marter! 4. Du hast's gethan ! Dich bet' ich terlast, Der Todesqualen müde, Finder mein Erlöser erst In dem Grabe Friede. an, Du König der Erlösten ! Dein will 2. Ein heil'ger Schmerz Durchdringt ich mich für und für Glaubensvoll ge mein Herz ; Und, Herr, was kann ich trösten. 5. Es ist vollbracht ! Riefst du mit sagen? Nur an meine Bruſt kann ich, Macht. Du zeigst, daß du dein Leben, Tiefgerühret, schlagen. 3. Du schüßest mich ; Und über dich Mein Versöhner, göttlichfrei Für mich Gehn aller Trübsal Wetter. Sterben hingegeben. XI. Bom Begräbniß Chrifti. 255 6. Hochheil'ge That ! Des Höchsten | Helden machen, Was blöd' ist hier auf Rath Will ich in Demuth ehren. Der Erden ; Der Glaube, der im Finstern Erfinder meines Heils Wird mir's einst lag, Bricht endlich an den hellen Tag erklären. Und leuchtet als die Sonne. 7. Allmächtig rief Er, der entschlief, 7. Nun diese beide Frommen Ergrei Den Todten ; sie erstanden ! Leicht ent fen mit viel Weinen Den, der vom Kreuz ſchwingt der Lebensfürst Sich den To genommen, Und wickeln ihn in Leinen, desbanden. Verwahren ihn zugleich dabei Mit vie 8. Das finstre Thal_Will ich einmal ler edlen Specerei, Wie in Judaa bräuch) Durchwandeln ohne Grauen ; Denn lich. 8. So soll man Christum ehren, durch dich, Erldser, ist's Mir derWeg zum Schauen. Wann er nun liegt darnieder ; Wir sol 9. Ich preise dich ! Erforsche mich, | len balſamiren Ihn und ſein' arme Glie Und siehe, wie ich's meine ; Ja, du sie- der, Die Unbekleidten hüllen ein, Und hest's, wenn ich still Meinen Dank dir deren , die verlassen seyn, Mit treuer weine. Hülfe pflegen. 9. Es war nicht weit von hinnen, 10. Vergess" ich dein, So werde mein In Ewigkeit vergessen ! Herr, ich will, Wo Christus starb, zu schauen Ein Gar so lang' ich bin, Deine Lieb' ermeſſen. ten, und darinnen Des Josephs Grab, C. F. Neander. † 1802. gehauen Gar neu in einen Felsenstein, Da legten ihren Schaß hinein Die zwei Eigene Melodie. liebreichen Herzen. 572. Als Gottes Lamm und Leue 10. Ach, Jesu ! dessen Schmerzen Entschlafen und verschieden, Erwacht' Mir all mein Heil erworben, Komm, in Lieb und Treue Ein Paar recht from ruh in meinem Herzen , Das in der mer Jüden, Die machten sich zum Kreuz Sünd erstorben ! Laß dir's gefallen, ich hinzu, Dich, o du unsre Seelenruh, will dir Dein Grab bereiten in mir hier; So leb' und sterb' ich selig. Zu deiner Ruh zu bringen. Paul Gerhard. 2. Also weiß Gott die Seinen Im Kreuze wahrzunehmen, Und die es böse meinen, Zur rechten Zeit zu zähmen. Mel. Echwing' dich aufzu deinem Gott, Das Wüthen nimmt zuleßt ein End' Und wenn die Unschuld gnug geschåndt, 573. Also liegst du in der Erd', So find't sich, der sie ehret. Jesu, nun begraben ! Laß mich, wenn 3. Denn einer aus dem Rathe, Jo ich sterben werd', Ruh' im Grabe haben, ſeph, der fromme Reiche, Der wagt' es, Und alsdann, o Heiland, bald Durch ging und bate Pilatum um die Leiche. dein bittres Leiden, Wenn die Richtpo Pilatus war bereit , und gab Befeht, saune schallt, Auferstehn mit Freuden. 2. Ach wie felig werd' ich seyn ! Ich daß man sie nåhm' herab, Und Joseph bin's schon im Hoffen, Weil ich von übergåbe. 4. Gesegnet sey dein Wille, Joseph, der Sündenpein, Werde nicht betrof und dein Begehren! Gott wolle dir die fen, Weil ich frei durch Jesum bin ; Fülle Der Freuden dort gewähren, Daß O der theuren Schäße, Daran ich mit du, den meine Seele liebt, Vom Kreuze, Herz und Sinn Ewig mich ergötze ! da man ihn betrübt, So freudig losge 3. Jesu! deine Passion Ist mir laus beten ! ter Freude, Deine Wunden, Kron' und 5. Hierzu hat sich auch funden Des Hohn, Meines Herzens Weide. O wie Nicodemi Treue ; Der bringt bei hun | ſchwindet all mein Weh', Wenn ich dert Pfunden Der besten Specereie, Die dran gedenke ! Hilf, daß ich stets in Myrrhen sammt der Aloë, Zu salben die Höh Herz und Sinnen lenke ! 4. Jesu, der du warest tödt, Lebst den, der aus der Höh' Uns salbt mit seinem Geiste. nunmehr ohn' Ende ; Reich' in meiner 6. Da siehst du, wie die Schwachen Todesnoth Mir die Gnadenhånde : Zuleht gestärket werden : Gott kann zu Dann werd' ich durchs finstre Thal 256 Zweites Buch. Unbeschädigt reisen Hin in deinen Him- | stått', Zum Schlafgemach, zum ſtillen Ruhebett. melssaal, Uno dich ewig preisen. 8. Mein Heiland ! ich bin auch mit Mel. Nun last und den Leib rc. dir begraben, Da Seel' und Leib die 574. Der du, Herr Jesu, Ruh' und Lauf empfangen haben. Welch Heil Rast In deinem Grab gehalten hast, ist mir durch deinen Tod geschehn ! O Damit wir alle in dir ruhn, Und deines laß mich nun mit dir auch auferstehn ! I. A. Freylinghausen. Gottes Willen thun : 2. Verleih , o Herr, uns Kraft und Eigene Melodie. Muth, Die du erkauft mit deinem Blut, und führ' uns zu des Himmels 576. Traurigkeit ! O Herzeleid ! Licht Vor deines Vaters Angesicht. Ist das nicht zu beklagen ? Gott, des 3. Wir danken dir, o Gottes Lamm, Vaters einig's Kind, Wird ins Grab Das uns erkauft am Kreuzesstamm ! getragen. Ach laß uns Sündern deine Pein Den 2. Ogroße Noth! DerHerr ist todt ! Eingang in das Leben seyn! Am Kreuz ist er gestorben ! Doch er hat D. G. Werner. das Himmelreich uns aus Lieb' ers worben. Mel. Der Tag iſt hin, mein Jeſu 26, 3. O Menschenkind ! Nur deine 575. Lamm , das meine Schul Sund hat dieses angerichtet, Da du denlast getragen, und als ein Fluch durch die Missethat Warest ganz ver ward an das Kreuz geschlagen ! Nun nichtet. nimmt man dich vor Abends noch herab, 4. Dein Bräutigam, Das Gottes Und trägt dich hin in Josephs neues lamm, Liegt hier mit Blut beflossen, Grab. Welches er am Kreuzesstamm Mild 2. O tröstlich Bild ! o gnadenvolles | für dich vergossen. Zeichen, Dahin doch nur des Glaubens 5. Osüßes Heil, Mein bestes Theil! Blick kann reichen ! Der Fluch ist hin ; Wie bist du so zerschlagen ! Alles, was die Erde ist nun rein : Zum Zeugniß aufErden lebt, Muß dich ja beklagen. 6. O edles Bild, Schön, zart und deß mußt du begraben ſeyn. 3. Nun weiß und glaub' ich, daß du mild, In deinen Todeswehen ! Niemand bist gestorben, Daß du Gerechtigkeit soll dein rinnend Blut Ohne Reu' an auch mir erworben, Daß ich nunmehr | sehen! vor Gott bestehen kann, Und daß auch 7. O selig ist zu jeder Frist, Der meine Sünden abgethan. dieses recht bedenket, Wie der Herr der 4. Die Schrift kann nicht an dir Herrlichkeit Wird ins Grab gesenket. 8. Jesu , du, Mein' Hülf und gebrochen werden ; Drum muß dein Leib auch ruhen in der Erden. Was Ruh', Ich bitte dich mit Thränen : Daniel und Jonas zeigt' im Bild, Ist Hilf, daß ich mich bis ins Grab Nach Joh. Rift. herrlich nun, mein Heil, an dir erfüllt. dir möge sehnen ! 5. Du bist das Weizenkorn, das aus Mel. Traurigkeit. gefäet ; Doch, wenn nunmehr der dritte Tag angehet, Wird man dich aus dem 577. So rubest du, meine Rub', Grabe auferstehn, Und tausendfache In deines Grabes Höhle, Und erweckst durch deinen Tod Meine todte Seele. Früchte bringen sehn. 6. Indeß ist dein Begräbniß uns 2. Man senkt dich ein Nach vieler ein Siegel Der Unschuld, und der gan- Pein, Du meines Lebens Leben ! Dich zen Welt ein Spiegel, Darinnen mit hat jeht ein Felsengrab, Fels des Heils, Erstaunen jeder sieht, Wie Gott die umgeben. Unschuld aus der Schande zieht. 3. Doch, Preis sey dir ! Du konntest 7. Nun darf ich nicht vor meinem hier Nicht die Verwesung sehen ; Bald Grab erschrecken, Da du, mein Heil, ließ dich des Vaters Kraft Aus dem ins Grab dich låssest strecken ; Dein Grab erſtehen. Grab macht mein's zur füßen Lager 4. O Lebensfürst ! Ich weiß , du XII. Von der Auferstehung Jesu Chrifti. 257 wirst Auch mich zum Leben wecken: | nur stirbt ; Doch wird er auferstehen, Sollte denn mein gläubig Herz Vor Und, mit Himmelsglanz verklärt, Aus dem Grabe gehen. der Gruft erschrecken ? 5. Sie wird mir ſeyn Ein Kåmmer7. Indeß will ich, Mein Jesu, dich lein, Da ich im Frieden liege, Weil ich In meine Seele senken, und an deinen nun durch deinen Tod Sünd' und Tod | bittern Tod Bis zum Grab gedenken. Salomo Frank. besiege. 6. Nein, nichts verdirbt ; Der Leib XII. Von der Auferstehung Jesu Chrifti. Mel. Gott des Himmels und der Erden 2c. 8. Gib mir deines Geistes Gaben, 578. Ach, wie lieblichsind die Füße, Solcher Predigt recht zu traun ; Laß Die durch Thür' und Riegel gehn ! Ach, mich die Versich'rung haben, Herr, wie klingt das Wort so süße, Das die mein Heil, auf dich zu baun; Rufe Jünger nun verstehn ! Ist der Gruß stets mir gnadenreich : Friede , Friede B. Echmolte, nicht freudenreich : ,,Friede, Friede sey | sey mit euch ! mit euch!" 2. Komm, du angenehmer Bote, Mel. Christ lag in Lødesbanden. Weil auch mich nach Frieden dürft't! Du bist nun nicht mehr der todte, 579. Ach Gott ! mich drückt ein Sondern der lebend'ge Fürst ; Aber ich schwerer Stein ; Wer will ihn von mir bin todt für dich ; Darum komm, bez nehmen? Du kennest meines Herzens lebe mich. Pein und mein geheimes Gråmen. Je 3. Grüße mich mit deinem Munde, | sus lebt, und ich bin todt ; Ach Vater, Der in deinem Worte spricht ; Schließ das ist meine Noth ; Und ich kann ihn mich aus dem Gnadenbunde Deiner vor Sünden Nicht finden. 2. Wer wälzet diesen Stein von mir, lieben Jünger nicht; Trag', o reine Taube du, Mir des Friedens Oelblatt Der mich so hart beschweret ? Wann zu ! dffnet sich die Grabesthür ? Wann wird 4. Zwar ich sollte wohl erschrecken, mir Trost gewähret ? Soll ich aus dem Weil ich nicht des Friedens werth, Und Tode nicht Durchbrechen in das Him viel Sünden in mir stecken, Die von melslicht? Wer will mich von den Ket dir mich abgekehrt ; Ach mein Glaub' ten Erretten ? 3. Betrübtes Herz, verzage nicht ! ist gar zu klein ! Wie kann Frieden in mir seyn ? Dein Jesus ist erstanden, Der Tod und 5. Doch du zeigest mir die Siegel Höllenmacht zerbricht , Und löst der Deiner blut'gen Wunden her, Und ich Sünde Banden. Er wird auch durch seh' in diesem Spiegel Zorn und Feind seinen Tod Dich reißen aus der Sün schaft nimmermehr; Hånd' und Füße dennoth Und zu dem Geistesleben Er stellen mir Lauter Gnadenzeichen für. heben. 6. War noch Zweifel dort zu mer 4. Eristdarum erstanden heut', Daß ken, Da die Jünger speisten dich ? du mögst auferstehen Durchseine Kraft Willst du meinen Glauben stärken, Ach zur Seligkeit, Und fröhlich mit ihm ge ſo ſpeiſe lieber mich ; Brich mir selbst hen, Durch viel Trübsal, Angst und das Lebensbrod, Höchster Trost in aller | Qual, Und durch das finstre Todes Noth ! thal, Zur Freud' und Wonn' erhoben 7. Lehr die Schrift mich der Pro Dort oben. pheten Und dein neues Wort verstehn ; 5. Dein Jesus läßt dich nicht zurück, Also mußte man dich tödten, Und dn Weil er vorangegangen , So du nur mit mußtest auferstehn ; Ja, nun geht dein dem Glaubensblick Willst immer an Gnadenwort Fröhlich aus an allen ihm hangen. Er wird dich dem Grab Ort. entziehn Ohn' all dein Sorgen und 17 Knapp's geißtl. Liederbuch. 258 Zweites Buch. Bemühn, Undnehmen deine Schmerzen | dent auferstanduen Helden, Und alle Zu Herzen. Himmel, alle Welten Und dieſer Erd 6. Die Engel Gottes sind bei dir, kreis sey Gesang ! Ihm, der vom Tod Die dich zu Jesu leiten, Und auf dem erstand, Ihm, der einst überwand, Hal Weg zur Lebensthür Mit Flammen für lelujah ! Sein ist die Macht ! Er hat's dich streiten. Suchst du den Gekreuzig- vollbracht ! Die Welt ist seiner Ehre ten ? So geh hin mit den Heiligen, Wo voll! er von Todesbanden Erstanden ! 2. Ja, du Land der Gråber, Erde, 7. Erist nicht mehr im düstern Grab ; Empor aus deinem Staube ! Werde Ein Nein, wer mit ihm erstanden, Und fol Land des Lebens und des Lichts ! Er, get seinem Hirtenstab, Bei dem ist er der siegreich auferstanden, Befreit dich vorhanden. Darum prüf, o Mensch, von des Todes Banden, Und von den deinHerz, Thu Buß' ! in wahrer Reue Qualen des Gerichts. Heil dir! das Schmerz, So ist der Stein gehoben Von Grab ist leer! Des Abgrunds Schre oben. ckenheer Ist bezwungen. Des Todes 8. Flich' aus dem Grab ins Him Nacht, Der Hölle Macht, Der Gråber melszelt! Dort ist dein Heil zu finden. Grauen ist besiegt. Geh aus im Glauben von der Welt, 3. Was vermag, uns zu erschüttern? Laß alles Eitle schwinden ; So wird Der Hölle Sklaven müssen zittern Bor Jesus dir zum Heil Erscheinen als das ihm, der ewig, ewig lebt. Wir, des Auf beste Theil; Du wirst ihn mit Verlan erstandnen Brüder, Wir Chriſten, ſei nes Leibes Glieder, Wir freun uns deß, gen Umfangen. 9. O Jesu, laß mich auferstehn Im der ewig lebt. Für uns sank er in Tod ; Geist, und mit dir leben, Bis du mich | Für uns entrückte Gott Ihn dem Grabe. selig wirst erhöhn, Und mir die Króue | Empörer, bebt ! Der Sieger lebt ! Er geben, Die du mir nach dieser Zeit Be- lebt, und stirbt hinfort nicht mehr. reitet in der Herrlichkeit ! Herr, hilf 4. Unser Herz darf nun nicht wan fen; Die bangen, zweifelnden Gedan und laß mein Flehen Geschehen ! Laurentius Laurentii. ken Besiegt des Glaubens Zuversicht. Wie einFels des Herru imMeere, Steht Mel. Sollt' ich meinem Gott nicht ze. unerschüttertJesu Lehre, Umglänzt mit 580. Amen ! deines Grabes Friede | Seligkeit und Licht. Der Himmel Bau Wird auch unserGrab durchwehn, Wenn zerfällt; Die Herrlichkeit der Welt Wird wir, von der Wallfahrt müde, Nuhn, verschwinden. Doch fort und fort Steht um froher aufzustehn . Amen ! Fürst der Jesu Wort, Bleibt Trost und,Heil in Auferstehung , Der des Grabes Siegel Ewigkeit. brach, Zeuch durch Grab und Tod uns 5. Doch auch wir, wir werden blei nach Zu der heiligen Erhöhung, Wo ben, Mag doch des Leibes Staub zer dem Lamm, das uns versöhnt, Aller stäuben; Verzehre, Moder, mein Ge Himmel Loblied tönt ! bein ! Jesus lebt ! und meine Glieder 2. Großer Erftling deiner Brüder ! Belebt einst seine Allmacht wieder ; Ja, du ziehest uns nach dir; Du, das | Wie er, werd' ich unsterblich seyn. In Haupt, ziehst deine Glieder ; Weil du der Verweſung Grab Dringt dann sein lebst, so leben wir. Ja , wir werden Ruf hinab ! Und ich lebe ! Und ich bin auferstehen, Weil du auferstanden bist, sein, Und er ist mein ! Wie wird mir Werden dich, Herr Jesu Christ , Einst dayn , o dann mir seyn! in deiner Klarheit sehen. Unfre Herzen M. Chr. Sturm. harren dein ; Amen ! Ewig sind wir dein. Eigene Melodie. Karl Bernhard,Garve. 582. Auf, auf, mein Herz, mit Freu Mel. Wachet auf, rust uns die Stimme ze. den, Nimm wahr das helle Licht, Das 581. Amen! Lob und Preis und heut nach bangen Leiden Durch, alle Stärke Sey dem Vollender seiner Werke, Wolken bricht ! Mein Heiland war ge Dem Todesüberwinder Dank ! Singt legt Dort, wo man uns hinträgt, Wenn XII. der befreite Geist Von der Auferstehung Jefu Christi. Der Erde sich ent | Mel. 259 Wer nur den lieben Gott 2c. 583. Auf, meine Seele, auf zur reißt. 2. Erward ins Grab gesenket, Man Freude! Denn dein Erretter Jesus lebt, hört ein Hohngeſchrei ; Doch eh' der Der dich nach überwundnem Leide Einst Feind es denker, Ist Christus wieder zur Unsterblichkeit erhebt. Halt' im Ge frei. Er tritt als Held herfür, Und dächtniß Jesum Christ, Der von dem schwingt sein Siegspanier ; Wer ihn Tod erstanden ist. 2. Schau lebend ihn , wenn dich die am Kreuze sah , Ruft nun Hallelu jah! Sünde Mit der Versuchung überfällt. 3. Eo darf ich heute schauen Den Erstellet dich aufFelseugründe, Sie zu rechten Freudentag ; Vor nichts mehr besiegen und die Welt. " Halt' im Ge darf mir grauen, Was sonst mich schre dächtniß 2c. den mag. Ich habe fröhen Muth, Ich 3. Schan ihn im Leben , wenn die halt ein edles Gut, Das mir durch Bürde Der armen Pilgerschaft dich Jesum Christ Aus Lieb erworben drückt ; Wer siegt, der wird mit ew'ger ift. Würde Zum Lohne treuen Kampfs ge 4. Nun drobn der Hölle Rotten schmückt. Halt' im Gedächtniß ic. Vergeblich mir Gefahr ; Ich darf sie 4. Fühlst du die Schmerzen bittrer kühn verspotten, Sie krümmen mir Leiden, Denk', wie es deinem Heiland kein Haar. Nun wird des Todes Macht ging ! Doch er erstand zu hehren Freu Getroft von mir verlacht ; Er stürme den, Die er von Gott zum Lohn em noch so wild : Er bleibt ein Schatten- pfing. Halt' im Gedächtniß 2c. bild. 5. Dich schrecket Tod und Grabes 5. Nun mag die Welt mich hassen, höhle? Schau ihn, den Sieger, der er Mit ihrem Zorn mir drohn, Mich rings stand ; Er stärkt im Sterben deine Seele umher verläſſen, Und ſchmähn mit bit- Zum Blick aufs neue Vaterland. Halt' term Hohn: Die Trübsal trübt mir im Gedächtniß zc. nicht Mein Herz und Angesicht ; Das 6. Du weinst beim Grabe deiner Lie Unglück ist mein Glück, mein Sonnenblick. Die Nacht ben , Wie Jesu Jünger ihn beweint; Doch wie sie nicht verlassen blieben, 6. An Christo bleib' ich hangen Als Wirst du auch deinem Volk vereint. seines Leibes Glied ; Wohin mein Haupt | Halt' im Gedächtniß ze. gegangen, Da nimmt es mich auch 7. Ja, ewig werth sey dir das Leben mit. Es reißt sich durch den Tod, Des Ueberwinders Jesu Christ ; Folg' Durch Sünde, Welt und Noth; Es ihm, so wird er dir auch geben, Was dringt durchs Höllenthor : Ich dringe ihm von Gott gegeben ist. Halt' im mit empor. Gedächtniß Jesum Christ, Der von dem 7. Es dringt zum Saal der Ehren ; Tod erstanden ist! Ich folg' ihm immer nach ; Nichts Mel. Jesu, meine Freude. kann mir das verwehren, Kein Feind, des Todes Banden Ift Aus 584. dá was kein Ungemach. Es tobe, kann ! Er nimmt sich meiner an ; Wenu der Herr erstanden , Er , des Vaters alles mich bestürmt, Bleib' ich von ihm Sohn. Jesus hat gesieget ; Alles, alles beschirmt. Unser lieget Unter seinem Thron. 8. Es bringt mich an die Pforten, Freund hat jeden Feind Unfrer Selig Die in den Himmel führt, Daran mit keit bezwungen ; Lob sey ihm gesungen! 2. Heil uns zu erwerben , Wollt' er goldnen Worten Der Spruch gelesen wird : „ Wer dort wird mit verhöhnt, für uns sterben , Und es ist geschehn. Wird hier auch mit gekrdnt ; Wer dort Ganz von Qual umfangen, Hat er dert mit sterben geht, Wird hier auch mit gehangen Auf den blur'gen Höhn. Da erhöht." bracht er Die Lösung her ; Da hat er P. Gerhard. für unser Leben Sich in Tod gegeben. 3. Gnad' ist nun ergossen, Weil sein Herz durchstoßen; Unfre Schuld ist hin. 17 * 260 Zweites Buch. Das , was wir verbrochen , hat sein | Und aller Herzen ihm sich weihn! Er Herz durchstochen , Ward gelegt auf hat aus seines Grabes Nacht Unsterb ihn. Wir sind frei, Der Streit vorbei. lichkeit ans Licht gebracht. Gelobt sey Was Gott selbst will niederschlagen, er ! Darf uns nicht verklagen. 5. Er, der nicht mehr im Grabe liegt, 4. Was will uns nun schaden, Wenn hat in dem Kampf für uns gesiegt ; Gott selbst zu Gnaden Uns bei ſich ge Durch seiner Auferstehung Kraft Wird bracht ? Laßt uns Christum loben ! uns auch Muth und Sieg geschafft. Gott hat ihn erhoben Aus der Todes Deß freun wir uns.. nacht. Jesus lebt ! Er selbst begråbt 6. Begnadigung, Gerechtigkeit, Und Unfre Schuld in seinem Grabe ; Fried' ew'ger Hoffnung Sicherheit Ist durch ist seine Gabe! dich, göttlich großer Held, Ein Segen 5. Ewig triumphiret , Ewiglich re für die ganze Welt. Gelobt seyft du! 7. Nun fürcht' ich nicht des Leibes gieret Er auf Gottes Thron. Die zu ihm nun kommen , Werden angenom Tod : Mein Heiland lebt ! Gelobt sey men, Leben durch den Sohn. Er hat Gott ! Die Hoffnung selger Ewigkeit nun, Uns wohlzuthun , Und das Heil | Erfüllet mich mit Licht und Freud', Und uns zuzuwenden, Alle Macht in Hån tröstet mich. den. 8. Nichts reißt mich, Herr, aus dei 6. Ja, wer ihn anschauet, Ihm sich ner Hand ; Dein Leben ist mir Unter ganz vertrauet, Der sieht nie den Tod. pfand, Daß ich, o seliger Gewinn ! Ein Jesu Auserkorne , Aus dem Geist Ge Kind und Erbe Gottes bin. Deß bin borne Fället keine Noth. Christen, auf ich froh ! 9. Rufst du mich dermaleinst zur Zum Glaubenslauf! Unsern Pfad hat er geweihet ; Weh' dem, der ihn scheuet ! Ruh , Verklärter Welterlöser du ! So 7. Lasset uns als Christen Sterben werd' ich ewig bei dir ſeyn, Denn Gott allen Lüsten , Aller Eitelkeit. So wir und Himmel find nun mein, Wohl mir ! M. J. Fr. Mudre. mit ihm sterben, Werden wir mit erben Preis dir! Seine Herrlichkeit. Er umfäht Und er Mel. Auf diesen Tag bedenken wir. erhöht Alle seine treuen Glieder, Bringt fie herrlich wieder. 586. Bringt Preis und Ruhm dem 8. O der großen Freude, Aus dem Heiland dar ! Frohlockt ihm, alle From Sterbekleide Glänzend gehn heraus, men ! Er, der für uns getödtet war, Ist Und erfüllt mit Wonne Wie die schöne dem Gericht entnommen. Sey gelobt, Sonne Stehn in Gottes Haus ! Jesu, Herr Jesu Christ , Daß du für uns ge du , Bereit uns zu, Daß wir einst in storben bist, Und siegreich auferstanden. deinen Höhen Rein bekleidet stehen ! Hallelujah. Nach Spener. 2. Dein Leben in der Majestät Be= festigt unsern Glauben. Wer kann, da Mel. Erschienen ist der herrlich' Tag. dich dein Gott erhöht, Den großen Trost 585. Bring , Seele, Preis dem uns rauben, Daß du von der Sünde Höchsten dar! Dein Heiland , der ge Macht Befreiung hast ans Licht ge storben war, Hebt siegreich nun sein bracht, Den Himmel uns geöffnet ? Haupt empor, Geht lebend aus dem Hallelujah. Grab hervor , und stirbt nicht mehr. 3. Gott selbst, der dich dem Grab 2. Die Erde bebt, die Wächter fliehn ; entrückt, Hat dem, was du gelehret, Erfreutsehn seine Jünger ihn ; Sie, die Der Wahrheit Siegel aufgedrückt, Und so zärtlich ihn beweint, Erkennen wieder dich als Sohn geehret. Deines Opfers hohen Werth Hat er aufs Herrlichste ihren Freund, Der sie noch liebt. 3. Er lebt , v Seele, auch für dich bewährt, Da er dich auferwecket. Hal Er lebt, und herrschet königlich ; So lelujah. weit die ganze Schöpfung geht, Reicht 4. O Jesus , ich lobsinge dir ; Mein seiner Würde Majestät. O, bet ihn an ! ist dein Sieg und Leben. Du lebst und 4. Sein müſſe ſich der Erdkreis freun, | herrſcheſt, um auch mir Dein ew'ges XII. 1 Von der Auferstehung Jesu Chriſti. 261 Heil zu geben , Meiner Seele Trost zu ler Sünden , Wie man sie nun durch seyn, Zum Siege Kraft mir zu verleihn, rechte Buß' In seiner Ordnung suchen Und mich zu Gott zu führen. Hallelu muß : Hallelujah ! jah. 7. Herr, den ew'gen Frieden Hast du 5. Mein Herr, mein Gott, hilf mir uns beschieden ; Nimm weg all unsre dazu , Befreie mich von Sünden ! Laß Missethat, Daßwir dir ſingen früh und mich für meine Seele Ruh Und Frieden spat : Hallelujah ! Gottes finden! Pflanze deinen Sinn in Eigene Melodie. mir, Damit ich, Gott ergeben, hier Als dein Erlöster wandle. Hallelujah.. 588. Christ lag in Lodesbanden, 6. Dein ist das Reich ; dein ist die Für unsre Sünd' gegeben ; Er ist wie Macht, Erstorbne zu erwecken. Du der erstanden , und hat uns bracht das rufſt einst, und der Gråber Nacht Wird Leben ; Deß wir sollen fröhlich seyn, Todte nicht mehr decken. Wie du auf Gott loben und dankbar ſeyn , Und ſin erstanden bist, So werd' auch ich, Herr gen All' : Hallelujah ! Hallelujah ! Jesu Christ ! Durch deine Kraft er 2. Den Tod niemand bezwingen stehen. Hallelujah. konnt' Bei allen Menschenkindern ; Das 7. Olaß mich, weil ich hier noch bin, macht alles unsre Sünd', Kein' Un Im Glauben an dich leben, Und jeder schuld war zu finden ; Davon kam der zeit nach deinem Sinn Nach Gottes Tod sobald Und nahm über uns Ge Liebe streben, Daß ich , wenn ich auf- walt, Hielt uns in ſein'm Reich gefan ersteh', und dich , des Todes Sieger, gen. Hallelujah ! 3. Jesus Christus, Gottes Sohn An seh', Nicht angstvoll vor dir bebe. Hal lelujah. unsrer Statt ist kommen, Und hat die 8. Wo du, Herr, bist, da soll auch Sünde abgethan, Damit dem Tod ge einst Dein Jünger mit dir leben, Du nommen All sein Recht und ſein Ge wirst ihn , wenn du nun erſcheinst , Zu walt, Da bleibt nichts denn Tod'sge deiner Freud' erheben. Laß dieß auch stalt , Den Stachel hat er verloren. mein Erbtheil seyn , So werd' ich dein Hallelujah ! mich ewig freun, Du Todesüberwin 4. Es war ein wunderlicher Krieg, Mudre. Da Tod und Leben rungen ; Das Leben, der ! Hallelujah. das behielt den Sieg , Es hat den Tod Eigene Melodie. verschlungen ; Die Schrift hat verkündet 587. Christus ist erstanden Von des das , Wie ein Tod den andern fraß ; Todes Banden, Deß freuet sich der En Ein Spott aus dem Tod ist worden. gel Schaar, Und singt im Himmel im Hallelujah ! 5. Hier ist das rechte Osterlämm, merdar : Hallelujah ! 2. Der für uns sein Leben In den Davon wir sollen leben , In Tod an Tod gegeben, Hat uns das Leben wie des Kreuzes Stamm In heißer Lieb derbracht, Drum fingen wir aus aller gegeben. Das Blut zeichnet unsre Thür, Das hält der Glaub' dem Tode für ; Macht: Hallelujah ! 3. Der am Kreuz gehangen, Tief in Der Würger kann uns nicht rühren. schwerem Bangen, Der lebet nun in Hallelujah ! 6. So feiern wir das hohe Fest Mit Herrlichkeit, uns zu vertreten stets be Herzensfreud' und Wonne, Das uns reit: Hallelujah ! 4. Der so ganz verschwiegen Nieder der Herr erscheinen läßt ; Er selber ist ist gestiegen, Der Hölle starken Fürsten die Sonne , Der durch seiner Gnaden band , Der wird nun in der Höh' er Glanz Erleuchtet unsre Herzen ganz : Der Sünden Nacht ist vergangen ! Hal kannt : Hallelujah ! 5. Der da lag begraben, Der ist nun lelujah! 7. Das Mahl wir Alle halten fein, erhaben , Sein Thun sich in der Kraft. erweist, Von aller Christenheit gepreist: Wozu uns Gott geladen ; Der alte Sauerteig nicht seyn Soll bei dem Wort Hallelujah! 6. Er läßt uns verkünden Lösung al der Gnaden. Christus will selbst die 262 Zweites Buch. Kost seyn, und speisen unsre Seel al- jfleucht, MeinHeiland hat ihn dort ver lein; Der Glaub will kein's andern le- ¡ scheucht : Hallelujah ! Hallelujah ! Wo Luther. Jesus lag, da flieht die Noth ; Ich fter ben. Hallelujah ! 1 be nicht, denn er war todt. Hallelujah ! Mel. LobtGott, ihr Chrißten, allzugleich. Hallelujah ! 589. Das Grab ist leer , das Grab 3. Selbst Engel scheuen nicht die ist leer! Erstanden ist der Held! Das Gruft , Sie strömet süßen Lebensduft : Leben ist des Todes Herr, Gerettet ist Hallelujah ! Hallelujah ! Der Teufel die Welt. bebt, er ist besiegt, Seht , wie er vor 2. Die Schriftgelehrten hatten's dem Grabe liegt ! Hallelujah ! Halle Müh', und wollten weise seyn ; Sie lujah! 4. O Wohnung stiller Einsamkeit, hüteten das Grab, und ſie Versiegelten den Stein. Du endest Kummer , Angst und Streit ! 3. Doch ihre Weisheit , ihre List Zu | Hallelujah ! Hallelujah! Wie reizend Sport und Schanden ward ; Denn Got- ist dein Anblick nun , Wie sanft werd' tes Weisheit höher ist, Und einer an- ich dort einmal ruhn ! Hallelujah ! Hal dern Art. lelujah! 5. Der Moder frißt zwar mein Ge 4. Sie kannten nicht den Weg , den Gort In seinen Werken geht, Und daß bein, Doch wird mein Heiland mich er nach Marter und nach Tod Das Leben uen'n : Hallelujah! Hallelujah! Die Stimme Jesu schallet laut , Der mich aufersteht. 5. Gott gab der Welt , wie Moses nach seinem Bild erbaut. Hallelujah ! Ichrt, Im Paradies das Wort ; Und Hallelujah ! seitdem ging es ungestört Im Stillen 6. Ich steige himmliſch aus der Gruft, Er rücket mich hin durch die Luft: Hal heimlich fort; 6. Bis daß die Zeit erfüllet war ; -lelujah! Hallelujah ! Wo seiner Heerde Die Himmel fei'rten schon ; - Da kam's heil'ge Zahl , Freh mit ihm hält das zu Tage, da gebar Die Jungfrau ihren Hochzeitmahl. Hallelujah! Hallelujah! Sohn; - hoch und Mel. Ach, Jefu, meiner Seelen Freude. 7. Den Seligmacher ; hehr , Und Gottes Wesens voll , Ging 591. Der Heiland lebt, er lebt! ja, er in Knechtsgestalt einher, That Wun | Amen ! Nun muß in Jesu Christi Na der und that wohl; men, Dir's heilig ernst, o Seele, ſeyn ! 8. Und ward verachtet und verkannt, Gestorben war er und begraben, Nun Gemartert und verklagt, Und starb am steht er siegreich und erhaben ! Gott und Kreuz durch Menschenhand , Wie er die Ewigkeit ist mein! vorher gesagt ; 2. Anbeten will ich nun und danken, 9. Und ward begraben und beweint, und keinen Augenblick mehr wanken, Als sey er todt ; allein Er lebt, nun Gott Er lebt : unsterblich bin ich mun! Er und Mensch vereint, Und alle Macht ist lebt ! O Quell der Seelenruhe ! Erlebt! sein. was ich nun immer thue , Will ich in 10. Hallelujah ! das Grab ist leer, feinem Namen thun. Gerettet ist die Welt : Das Leben ist 3. Du lebst, o Jesu ! siehst und wei des Todes Herr, Erstanden ist der Held! Best Mein Herz , mein Thun; was du Matthias Claudius. verheißest , Ist ewig wahr; Herr, dein bin ich! Dir glaub ich ganz ; dir folg' Met. Heut friumphiret Gottes Sohn. ich stille, hier, Jeſus Chriſtus ! ist mein 590. Der Heiland lebt, er drang Wille, Von nun an sels ich nur aufdich. hervor ; Laut jauchzt der frohe Him 4. Ja, Jesus lebt ! ihm will ich le= melschor: Hallelujah ! Hallelujah ! ben ; Sein sey mein Denken, mein Be Das Grab ist leer, der Tod verschwand, streben, Verflucht feh mir, was ihm Weil ersein Grab in Christo fand! Hal mißfällt! Was er nicht that an meiner lelujah! Hallelujah ! Stelle, Was er verbietet, fey mir Hol 2. Das Grab ist leer , der Schrecken le, Gefier clauch der ganzen Welt ! XII. Von der Auferstehung Jefu Chriſti. 263 5. Die Welt, fie möge mich verlachen ; zu Grabe gehn, Und in Erneuerung Uns Kein Satan foll mich wankend machen ; täglich auferstehu! Du bleibest ewig, der du bist ! Im Him MeI. Nun lob' mein' Seel den Herren. mel bist du! Herr, ich glaube Dir fel sensest : kein Wurnt im Staube, Kein 593. Der Herr hat überwunden, Spott vertilgt dich, Jesu Christ! Gott sey gelobt! nun bin ich frei. Nun 6. Ja, Jesus lebt ! mein Herz em- liegt der Feind gebunden, Gott sey ge pfindet, Wenn es ihn gläubig ſucht und lobt ! nun werd' ich neu. Mein Jesus, findet: Der todt war, liegt nicht mehr der sein Leben Und Blut zum Lösegeld im Grab! Je mehr ich ihm anbetend Aus Liebe hingegeben Für mich und finge, Je mehr im Geist ich in ihn drin- alle Welt, Geht siegreich aus dem Gra ge, Je mehr blickt er auf mich herab. be Durch eigne Gottesmacht. O wel 7. Ja, Jeſus lebt ! viel tauſend Her che theure Gabe Hat er mir mitge zen Empfanden in den bångsten Schmer bracht ! zen Den hohen Trost , daß Jesus lebt! 2. Nun kann ich sicher riffen, Die Im heißen Kampf mit Lieblingsſünden, Sünde sey ganz abgethan, MeinSchuld Im heißen Todeskampf empfinden Viel brief sey zerrissen , Daß nichts mehr tauſend Seelen, daß er lebt ! mich verdammen kann ; Der Vater sey 8. Lebst du, o Jesu ! welche Freude, versöhnet ; Denn der mein Bürge war, O welch ein Labsal, wenn ich leide ! Stellt sich, mit Preis gekrönet, Als los welch ein Trost in jeder Pein! Du lebst, gesprochen dar. Wie er nun meinetwe du lebst! in jenen Höhen Wird dich gen Am Kreuz genug gethan, So geht mein frohes Auge sehen; Dann werd' auch mich der Segen Der Auferstehung Lavater. an. ich ewig um dich seyn! 3. Held, der du meine Sache So wunderherrlich durchgebracht, Und von dem Fluch der Rache Durch dich mich 592. Der Heiland stehet auf, Und gänzlich los gemacht : Dir sey zu allen fähret in die Höhe, O daß ich nicht Zeiten Dank, Ehr' und Ruhm geweiht ! zugleich Mit ihm auch auferstehe! Wach' Der Ausgang deiner Leiden Ist meine´ auf, du träger Geist ! Und wandleselber Seligkeit. Der Lod, den du geschmecket, nun Aus deiner Sündengruft Mit ihm hat nun nichts mehr an mir ; Der, so 1 dich auferwecket, Belebet mich in dir. ins Himmelreich! 2. Laßtuns, o Sterbliche ! Nach dem 4. Sey ewig hochgepriesen ! Da ich alleine trachten, Das droben ist bei ihm, in Todesbanden lag , Hast du an mir Und diese Welt verachten ; So werden bewiesen , Was deine Lebenskraft ver wir dereinst, Am Ende dieser Zeit, Mit mag. Du hast mich dir erwählet , Eh' Christo offenbar In seiner Herrlichkeit. ich an dich gedacht , und zu dem Volk 3. DerHeiland iſt ja ſelbſt Das Auf gezählet , Das dein Blut ſelig macht. erstehn und Leben ; Er kann uns hier Du riefest mich zum Leben , Und zogst und dort Das rechte Leben geben. Wer mich , nimmer müd', Bis ich mich dir treu an Jesum glaubt, Der stirbet ersig ergeben , Als dein lebend'ges Glied. 5. Nim, Herr ! nur dir zu leben, Sey, nicht , Wenn ihm auch gleich der Tod weil ich noch im Fleische bin , Mein Die matten Augen bricht. 4. Laß uns dein Auferstehn, O Göt Wünschen und Bestreben ; Nimm, wie tesSohn, genießen! Und wenn unsAngst ich bin , mich ewig hin! Ich will sonst und Noth Im Erdenthal umschließen, nichts verlangen, Als nur allein an dir, So tritt selbst mitten ein, Sprich : Frie Mein Lebensfürst, zu hangen ; Regier' de sey mit euch ! Und hol' uns einst zu und leb' in mir! Sey meines Lebens dir zu jenes Freudenreich. Stärke, Daß man, zu deinem Ruhm, 5. Gib Fried', o Friedefürst! Mit Stets mehr an mir bemerke : Ich sen Gott, und im Gewissen , Daß Teufel, dein Eigenthum . 6. Laß , was noch vom Verderben Höll' und Welt zu Füßen liegen müs sen. Laß stets die Sündenlust In uns Dés alten Menschen in mir ist, In dei Mel. Nun danket alle Gott :c. - 264 Zweites Buch. nem Tode sterben. Was du nicht selbst, | bensvoller Gruß ! Davon die Herzen mein Jesu , bist, Was deinen Ruhm brannten Am Weg nach Emmaus, Der nicht mehret , Das sey mir ekelhaft ; Jünger Herz zusammen Frohlockt voll Dein Geist, der mich belehret, Wie man Freudenflammen In abendlicher Frist: das Gute schafft, Der wolle stets mich) Es lebet Jeſus Chriſt ! leiten Auf ebner Lebensbahn , Bis in 6. Der Herr ist auferstanden , Und den Ewigkeiten Ich ganz dir leben kann. mit dir aufdem Plan ; Glaub', du wirst 7. Dort wird sich)'s offenbaren, Was, nicht zu Schanden , Greif' frisch die Herr, in mir dein Leben ist, Wenn nach Feinde an ! Im Herren wirst du siegen, den Lebensjahren Du mir dich zeigest, Und niemals unterliegen , Weil deine wie du bist. Hier sey es noch verbor Losung ist : Es lebet Jesus Christ ! gen: Genug , daß ich doch weiß , Du 7. Der Herr ist auferstanden ! Gib wirst mich tren versorgen Zu deines Le diesem Wort dein Herz ; Es reißt aus bens Preis , Daß ich dein Ziel erreiche, allen Banden, Es stillt den Seelen Und als dein Unterthan, In deines Va schmerz ; Es wird den Tod verſchlin ters Reiche , Dort mit dir herrschen gen, Und du wirst fröhlich ſingen, Auch kann. wenn du sterbend bist : Es lebet Jesus 8. Ich traue dir voll Friede , Und Christ! weiß: nichts bleibt dem Tod zum Raub; 8. Der Herr ist auferstanden! Und Du weckst mir, deinem Gliede Den Leib lebet ewiglich ; Er löset alle Banden, auch aufvom Todesstaub. Wenn du in Zicht Seel und Leib zu sich. Man wird Pracht erscheinest, Und die erkaufte | in Engelchören Dich ewig jauchzen hö Schaar Zur rechten Hand vereinest, ren , Wenn du hinüber bist : Es lebet Zeigt sich, was nichtig war , Und hier Jesus Christ! den Geist beschweret, In sonnengleichem Me L. Aus meines Herzens Grunde. Licht , und, wie dein Leib, verkläret Vor deinem Angesicht ! A. Rehberger. 595. Der Tod hat zwar verschlun gen Den Herrn der Herrlichkeit; Doch Met. Herr Jesu, Gnadenſonne. ist's ihm nicht gelungen Zu dieser Oster 594. DerHerr ist auferstanden, Es zeit. Heut stellt sich Christus ein; Die lebet Jesus Christ ! Der aus des Todes gnadenreiche Sonne Bringt Leben, Heil Banden Mit Macht gerissen ist, Steht und Wonne ; Wer wollt' nicht fröhlich siegend aus dem Staube; Scht, wie senn? 2. Ein Engel kommt von oben, Der der Tod zum Raube Dem Sieger wor= den ist! Es lebet Jesus Christ! von des Grabes Thor Den schweren 2. Der Herr ist auferstanden ! Er Stein gehoben, Kein Siegel ist davor! hat sein Werk vollbracht ; Das Heil ist Der Feinde Schaar, Herr Christ! Die nun vorhanden , Und Alles wohl ge dich zum Tode brachten , Und bei dem macht. Die Sünden ſind verſühnet, Éin Grabe wachten , Nun gar verschwun ew'ger Friede grünet , Die Sünde ist den ist. gebüßt. Es lebet Jesus Christ ! 3. Man finget in den Landen Mit 3. Der Herr ist auferstanden ! Laßt |Herzensfröhlichkeit, Daß Christus sey diesem Wort den Ruhm ! Es reißt durch erstanden , Wie er selbst prophezeit ; Sündenbanden, Und kehrt die Herzen Sein Wort erfüller ist , Freut euch ihr um ; Es bringet Geist und Leben, Dem Menschen alle , Und singt mit großem Sohn euch zu ergeben , Der euer Leben Schalle : Wir danken dir, Herr Christ! ist. Es lebet Jeſus Chriſt! 4. Du hast ganz unverdroffen Durch 4. Der Herr ist auferstanden ! Blick dein hochtheures Blut Den Himmel auf, du blöde Schaar ! Dein Trost ist aufgeschlossen, Erworben großes Gut ; nun vorhanden ; Hier steht deinHeiland Drum halten wir aufs best' Mit Jauch klar! Er ist mit Tod und Leben Dir zen und mit Freuden , Nach deinem nun zum Schatz gegeben ; Nimm hin, schweren Leiden, Das heil'ge Osterfest. 5. Herr, der du überwunden Den was deine ist! Es lebet Jesus Christ! 5. Der Herr ist auferstanden ! O le- | Feind und all ſeinHeer, In unſern leß XII. Von der Auferstehung Jefu Chrifti. 265 ten Stunden Ein sanftes End' bescheer' , undNacht gebrochen. Die Mörder fliehn, Führ' uns vor deinen Thron, Wed' auf, die Hölle liegt in Schanden; Er ist er ohn' alle Klage, Den Leib am jüngsten | ſtanden ! Jesu, Gottes Sohn! Tage, 3. Er ist erstanden, der sein Volk ver Georg Werner. Söhnet ; Nicht mehr mit Dornen, nun mit Preis gekrönet , Spricht ihn sein Mel. Nun freut euch lieben Chriſten 2c. Vater frei von Todesbanden ; Er ist er 596. Du bist, o Herr , aus eigner standen! 4. Er ist erstanden , früh am Ofter Kraft Nun herrlich auferstanden ; Dein Arm hat selbst dir Recht verschafft, Du tage. Hinweg mit Salben , Thränen, bist von Todesbanden Durch eigneStår Trauerklage ! Er ist nicht hier, iſt nicht ke nun befreit, Und hast, mir zur Ge im Grab vorhanden ; Er ist erstanden ! rechtigkeit, Dein Haupt emporgehoben. 5. Er ist erstanden ! Heil'ge Sieges= 2. Man freut sich über deinen Sieg freude Quillt heute nach des Todes Angst In der Gerechten Hütten , Nun du ihn und Leide Dem Volk, das er erlöst, und durch den blut gen Krieg So ritterlich allen Landen. Er ist erstanden! 6. Er ist erstanden , und schon lehrt erstritten ; Man ſingt : ſie iſt, ſie ist er höht, Die Rechte, der nichts widersteht, er wieder , Echon tröstet er die tiefbe trübten Brüder ; Sie fühlten es , als Sie hat den Sieg erhalten ! 3. Uns aber ist dein Sieg geschenkt, ihre Herzen brannten , Daß er erstan Wir sollen sein genießen; Denn Sünd' | den. und Tod und was uns krånkt, Liegt un 7. Sey uns willkommen du, der auf ter deinen Füßen : Dein Sieg hat ihren erstanden ! All, die dich hassen, werden Trotz geschwächt, Sie haben fort an nun zu Schanden ! All' deine Frommen uns kein Recht , Drum singt dein Volk machst du los von Banden ; Du bist er standen! mit Freuden. 8. Erstandner Jesu , Herr, auf den 4. Frohlocke denn nun jedermann Zur Ehre unserm König ! Es dank und lobe, wir hoffen ! Nun ist, was du verheißen, wer nur kann ; Doch ist dieß noch zu eingetroffen ; Du bist vollendet ; unser wenig : Die Wunder, die er uns zu gut Leben bist du, Erstandner Jesu! 9. Sey unser Ruhm und Heil , und Durch seine starke Rechte thut , Kann kein Verstand erreichen ! unsre Freude ! Reiß' uns aus allen Sün By Ja, unser König, 5. Mein Heiland, siege auch in mir, | den, allem Leide ; du, Erstandner Jesu! bist Friede unser Mir Wenn Teufel, Welt und Sünden 10. Bleib' unsreHoffnung, wenn wir drohn! ich halte mich zu dir ; Gib dann zum Ueberwinden Durch deinen Sieg | schlafen gehen ! Laß uns im Schauen mir Muth und Kraft, So werd' ich herrlich auferstehen ! Im Tod und Leben meine Ritterschaft Stets unverdrossen unser Alles bleibst du, Erstandner Jeſu ! üben. Joh. Ad. Lehmus. 6. Ich lebe zwar, doch nicht mehr ich; Mel. Wie schön leucht't uns der Morgenstern., Du, der für mich gestorben Und aufer Erhöhter Siegesfürst und ſtanden auch für mich) , Und mir solch 598 . Heil erworben, Nur du, mein Jesu, lebst Held, Dir jauchzet die erlöste Welt Am in mir ; Bin ich gleich noch im Fleisch | Feste deiner Wonne ! Du gehst aus dei allhier, Doch leb' ich dir im Glauben ! nes Grabes Thor Als wie ein Bräuti gam hervor, Schön wie die Morgen Mel. Herzliebster Jesu, was hast du 2c. sonne. Mächtig, Prächtig Kommst du 597. Er ist erstanden, der sein Blut heute Aus dem Streite, kommst mit vergossen , Den einſt des Felſen dunkle Segen Uns aus deiner Gruft entgegen. 2. Wie majestätisch bauest du Am Gruft verschlossen, Dem Grabestücher Arm und Fuß umwanden. Er ist er dritten Tage deiner Ruh Den Leibes tempel wieder! Trotz aller Feinde List standen! 2. Er ist erstanden, wie er es ver und Macht Hast du dein großes Wort sprochen, Durch Wache, Siegel, Stein vollbracht : Ich sterb' und lebe wieder ! 266 Zweites Buch. Gehet! Schet: Alle Riegel, Band' und | Reich), Unsterblich, heilig, Engeln gleich, Siegel Sind zerstöret ! Jesus lebt, und Und ewig, ewig seligseyn : Herr, welche Herrlichkeit ist mein! Hallelujah. ist verkläret! 3. Erlöste, kommt zu diesem Grab, 7. Herr, der du in den Himmelu Und blicket glaubensvoll hinab : Ist throust, Ich soll da wohnen , wo du dieß die Gruft der Schrecken? Seit Je- wohnst; Und du erfüllest mein Ver= ſus hier geſchlummert hat, Sind Grå traun, Dich in der Herrlichkeit zu ber eine Ruhestatt, Die Fried' und Hoff- schaun. Hallelujah. ning decken. Zagt nicht ! Klagt nicht !! 8. Ich foll, wenn du, o Lebensfürst, Diese Glieder Werden wieder Sich er- | In Wolken wieder kommen wirst, Ver heben, Und das Leben Chriſti leben. klärt aus meinem Grabe gehn, Undfroh 4. Dann werd' ich ihn im Lichte sehn, zu deiner Rechten stehn. Hallelujah. Gekrönt vor seinem Throne stehn Mit 9. Mit deiner heil'gen Engel Schaar himmlischem Entzücken. Dann ist mein Soll ich dich loben immerdar ; Mit al Aug' von Thränen leer, Dann schreckt | len Frommen aller Zeit Soll ich mich mich Sund' und Tod nicht mehr, Nichts freun in Ewigkeit. Hallelujah. kann mich ihm entrücken. Ewig Selig, 10. O welch ein Ruhm , o welch ein Ohne Mängel, Wie die Engel, Werd' Heil, Wird, Mittler, uns durch dich zu ich) leben, und ihm Preis und Ehre Theil! Wer mit dir stirbt, o Gottes geben. Sohn , Ist mit dir auferstanden ſchon. 5. Judeß zerstöre, starker Held, Was Hallelujah. 11. Nie komm' es mir aus meinem mich noch hier zurücke hält, Daß ich zu dir mich schwinge. O gib mir deinen Sinn, Was ich, mein Heil, dir ſchuldig Geist, dein Licht, Daß ich, wenn Herz bin. O gib mir Kraft, dir treu zu seyn, und Auge bricht, Bom Tod ins Leben In dir mich täglich zu erneu'n. Halle dringe. Mach' mich Muthig In dem lujah. Estreite, Und bereite Mich bei Zeiten 12. Du bist's, der Alles in uns ſchafft ; Dein ist das Reich, dein ist die Kraft. Zum Triumph der Ewigkeiten ! M. Christian Gottlieb Göz, Pf. in Plieningen. Ich preise dich, Herr Jesu Christ, Der du vom Tod erstanden bist ! Hallelujah. Met. Erschienen ist der herrlich' Tag. Gellert. 599. Erinn're dich, mein Geist, er Mel. Frühmorgens , da die Conn' auſgeht. freut Des hohen Tags der Herrlichkeit ; Halt im Gedächtniß Jesum Chriſt, Der 600. Erschienenistder herrlich' Tag, von dem Tod erſtanden ist. Hallelujah. Dran niemand g'nng sich freuen mag ; 2. Entbrenn' in Lieb' und Dank für | Christ , unser Herr , heut' triumphirt, ihn, Als ob er heute dir erſchien' , Als | All' sein' Feind' er gefangen führt. Hal sprach' er: Friede sey mit dir! So frene lelujah. dich , mein Geist, in mir. Hallelujah. 2. Die alte Schlange , Sünd' und 3. Schau über dich und bet' ihn an ! Tod , Die Höll, all Jammer , Angst Er mißt den Sternen ihre Bahn ; Er und Noth hat überwunden Jesus lebt und herrscht mit Gott vereint, Und Christ, Der heut vom Tod erstanden ist. ist dein König und dein Freund. Halle Hallelujah. lujah. 3. Am Sabbath früh mit Spezerei 4. Macht, Ruhm und Hoheit immer Kamen zumGrab der Frauen drei, Da dar Dem, der da ist, und der da war ! mit sie falbten Gottes Sohn, Der von Sein Name sey gebenedeit Von nun an dem Tod erstanden schon. Hallelujah. bis in Ewigkeit. Hallelujah. 4. Wen sucht ihr da? Der Engel 5. O Glaube, der das Herz erhöht ! sprach; Christ ist erstanden, der hie lag; Was ist der Erde Majestät , Wenn sie Geht bin ins Galilderland, Und macht mein Geist mit dem vergleicht, Was ich den Jüngern es bekannt! Hellelujah. durch Gottes Sohn erreicht? Halle 5. Der Jünger Furcht und Herzeleid Verkehrte sich in lauter Freud'; So lujah. 6. Vor seinem Thron , in seinem bald sie nur den Herrn erkannt, Ihr XII. Von der Auferstehung Jefu Christi. 267 Trauern, Furcht und Zagen schwand . | dein offnes Grab im Tod, Und dein'Le ben, Heil der Sünder , Tröste mich in Hallelujah. I. E. Lavater. 6. Unser Simson, der starke Held, jeder Noth. Christus, den starken Löwen fällt ; Der Hölle Pforten hin er trägt, Dem Teu Mel. Erschienen ist der herrlich' Tag. fel seine Gwalt er legt. Hallelujah. 7. Den Raub nahm er dem Tode ab, 602. Frühmorgens , da die Sonn Das Leben siegt', verließ das Grab; aufgeht, Mein Heiland Christus aufer: Zerstört ist nun all seine Macht ; Christ steht; Vertrieben ist der Sünden Macht, hat das Leben wiederbracht. Hallelujah. Licht, Heil und Leben wiederbracht. 8. Die Sonn', die Erd', all' Creatur, Hallelujah. Und was zuvor betrübet war, Das freut 2. Nicht mehr, als nur drei Tage sich heut', an diesem Tag, Da der Welt lang Bleibt Gottes Sohn im Todes Fürst darnieder lag. Hallelujah. zwang ; Am dritten Tag dringt er her 9. Drum dürfen wir all' fröhlich für , Und schwinget hoch sein Siegs seyn, Das Hallelujah fingen fein, und panier. Hallelujah. loben dich , Herr Jesu Christ , Der uns 3. Er stehet auf in Gottes Macht ; zum Troft erstanden ist. Hallelujah. Nichts hält ihn in der Grabesnacht. O Nicolaus Hermann . († 1561.) großes Wunder! starker Held ! Wo ist ein Feind, den er nicht fällt? Hallelujah. Mel. Minge recht , wenn Gottes Gnade. 4. Kein Stein liegt nun so schwer 601. Freudenvoll ist meine Seele, aufmir : Erwälzt ihn von des Herzens Weil ihr Heiland, Jesus Christ, Aus Thür' ; Kein Elend mag ſo mächtig seyn: der finstern Todeshöhle Herrlich aufer Mein Heiland greift allmächtig drein. standen ist. Hallelujah. 2. Ja, du standest auf, mein Leben! 5. Erführt mich aus mit hoher Hand, Und die Wahrheit ging mit dir , Von Er reißt entzwei das stärkste Band. Das Unsterblichkeit umgeben, Siegreich aus zeuget mir der Engel klar, Das leere dem Grab herfür. Grab macht's offenbar. Hallelujah. 6. Lebt Christus , was bin ich be 3. Nun, ich weiß es, großer Lehrer, Jesus ! du bist Gottes Sohn, Der ver trübt? Ich weiß , daß er mich herzlich heißne Weltbekehrer ! Und dein Thron liebt. Und stürb' auch alle Welt mir ab : ist Gottes Thron. G'nug, daß ich Christum bei mir hab' ! 4. Nun, ich weiß, an wen ich glaube ; | Hallelujah. 7. Erpflegt, erschützt, er tröstet mich ; Nun, ichsuch', o Wahrheit, dich ! Jes schwang sich aus dem Staube, Jesus Sterb' ich , so nimmt er mich zu sich. lebt, und lebt für mich. Dort, wo er lebet, muß ich hin, Weil ich 5. Heil mir! du bist auferstanden ! ein Glied sein's Leibes bin. Hallelujah. Nun bin ich mit Gott versöhnt ; Dich 8. So geh' ich nimmermehr zu Grund, hat nach den tiefften Schanden Gott So wahr, als Chriſtus auferstund. Wer an ihn glaubt, und zweifelt nicht, Der mit Herrlichkeit gekrönt. 6. Mein Erlöser lebt, ich werde Ihn kommt ja nimmer ins Gericht . Halle in seiner Schönheit sehn , Werde durch | lujah. 9. Ich glaub' an dich, Herr Jesu ihn aus derErde Schön, wie er ist, auf Christ, Daß du für mich getödtet biſt, erstehn. 7. So viel hast du mir erworben, und auferstanden mir zu gut, und hältst Allerliebster Jesu Christ ! Der du auch mich in getreuer Hut. Hallelujah. 10. Wie kdunt' ich denn verloren für mich gestorben , Und für mich er standen bist. seyn? Es ist unmöglich, nein, ach nein! 8. Nun , ich werde nicht erschrecken, Gottlob ! der starke Jesus lebt, und mit Seh' ich meine Todesgruft. Die Ver- ihm, wer im Glauben schwebt! Halle wesung mag mich decken , Weil mich | lujah. 11. Ich leb' und werd' in Ewigkeit Jesus wieder ruft. 9. Zeig'mir, Lodesüberwinder, Nur❘ Mit Jesu leben; o der Freud' ! Deß 268 Zweites Buch. habe Dank, du Lebenshort, Hab' Dank, | ficht, Wer vor der Höll' erbebet : Hier ist, der Fels und Siegel bricht, Der o Jesu, hier und dort ! Hallelujah. I. C. Schade und I. Heermann. Stein und Hüter hebet . Wer sich nun Jesu ganz ergibt, Und Jesum über Al Mel. Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich. les liebt, Der gehet nicht verloren. 4. Triumph! Hier ist Immanuel, 603. Selobt sey Gott, daß Jeſus Lebt, und auferstanden ist ; Daß er in Der Alles überwunden ; Der Sund' und unsrer Mitte schwebt, und ewig bei Welt und Tod und Höll In seinem Sieg gebunden , Ja , dessen Auferste uns ist ! 2. Er lebet, der im Grabe war, Er hungskraft In Allen ewig's Leben. lebt für uns fortan ; Nun geht das große schafft, Die sein im Glauben werden. 5. Ach, lasset uns die frohe Zeit Recht Gnadenjahr Für all die Seinen an. 3. In seinem Grab ist unsre Schuld heiliglich begehen, Weil Gott uns seine Auf ewig eingesenkt ; Er lebt, und nun Gnad' anbeut, Von Sünden aufzuste ist alleHuld Des Vaters uns geſchenkt. hen ; Denn nur, wer Fleisch und Welt 4. Ein neues Leben nimmt man hin und Sünd' Im Geist des Glaubens Entzückt aus seiner Hand ; Nun ist uns überwind't, Ist Gottes Kind und Erbe. 6. Ach hilf, Herr Jesu , hilf uns Sterben ein Gewinn , Ein Gang zum doch Nach solcher Krone streben! Er Vaterland. 5. Hinunter in das tiefe Meer Ver lös uns von der Sünden Joch, Sey sank des Todes Grau'n ; In ihre Zu- [ unsrer Seele Leben ; Und weck uns, kunft kann nunmehr Die Seele freudig wenn der Zeiten Lauf Vollbracht, du Erstgeborner, auf zu deinen Himmels schaun. 6. Der dunkle Pfad , den er betrat, freuden! Geht in denHimmel aus ; Und wer ihm Mel. Eins ist noth, ach Herr, dieß Eine. folgt auf diesem Pfad , Kommt auch ins Vaterhaus . 605. Großer Schöpfer, deſſen Güte 7. Nun weine Keiner mehr allhie, Weder Ziel noch Gränzen kennt, Deſſen Wenn ein's die Augen schließt , Vom våterlich Gemüthe Uns vollkomm’nes Wiedersehn, spåt oder früh , Wird ihm Wohlseyn gönnt : Dein seliges Wesen sein Schmerz versüßt. ist voller Erbarmen , Du liebest, du 8. Nun kann zu jeder guten That | ſchüßest, du ſegnest die Armen, Es leuch Ein Jeder neu erglühn , Denn herrlichtet dein Antlig von Frieden und Huld, wird ihm seine Saat Auf ew'gen Flu- Und tråget mit unsern Gebrechen Ge duld. ren blühn. 9. Er lebt, und er wird bei uns ſeyn, 2. Dein Sohn kam zu uns aufErden, Wenn Alles uns verläßt ; Drum soll Als dein wahres Ebenbild ; Doch in fein Fest für Alle ſeyn Ein Auferste- | menschlichen Geberden Und in Hirten hungsfest. Novalis. (Friedr. v. Hardenberg.) tracht verhüllt. Er liebte und suchte die irrenden Schafe , Er litte die ihnen Mel. Sey Lob und Ehr' dem höchsten Gut ze. gedrohete Strafe, Und gab sich mit 604. Setrost, ihr Sünder ! Jesus sanftem, geduldigem Sinn zum Besten lebt, Der Heiland ist erſtanden, Der der Heerde ins Leiden dahin. Heiland , der am Kreuz geschwebt In 3. Er ließ seinem Volk zu gute Aller harten Todesbanden. Nun ist das gro Trübsal freien Lauf, Richtete in seinem ße Werk erfüllt , Nun ist der Sünde Blute Einen Bund des Friedens auf, Fluch gestillt! Und alle Welt versöhnet. Kraft dessen du wolltest auf ewig verges 2. Das Zeichen, daß Gott alle Welt sen, Wie wir in dem Schatten des To Zur Buße rufen laſſe, Das Allen Gnad' des geſeſſen , Und alle Verbrechen der und Heil vorhält, Höchst würdig, daß Sünder ansehn, Als wären sie niemals man's faſſe, Ist Jesus , für die Welt auf Erden geschehn. 4. Er ließ denen, die da gläuben, verbürgt, Zuerst als Opferlamm er würgt, Und dann von Gott erwecket. Noch vor seinem nahen End', Leben, 3. Hicher denn, wen die Sünd' an- | Fried ' und Heil verſchreiben Durch ein XII. Von der Auferstehung Jesu Christi. 269 ewig Testament : Dieß wurde zum Be- | das Grab ist leer! Kommt und seht, ften der glücklichen Erben Am Kreuze wo er gelegen : Tuch und Binden finder versiegelt durch Bluten und Sterben. ihr, Aber Jesus ist nicht hier. Engel So ward er ein großer und herrlicher rufen euch entgegen: ,,Sucht Ihn, sucht Hirt, Dem Himmel und Erde verbun- Den nicht im Grab, Der der Welt das den seyn wird. Leben gab!" 5. Doch, als er den Tod geschmecket, 3. Großes Haupt ! so lebst du wie Hat ihn deine starke Hand Wieder aus der? Nur auf wenig Tage todt ? Nun dem Grab erwecket, Und der Krone erwachen Siegeslieder Mit dem Oster werth erkannt. Du warest mit seiner morgenroth ! Engel müssen sie dir sin Erlösung zufrieden, Drum hat ihn Ver gen : " Den ihr suchet, Jesus lebt!" wesung und Moder vermieden , Drum Und die Gruft hallt: ,,Jesus lebt!" ward er aus Banden und Kerker geführt, Und die nahen Felsen klingen : „ Gottes Und mit der unendlichen Klarheit ge Sohn , der todt war, lebt!" Und die Welt ertönt : " Er lebt!" ziert. 6. So ist denn der Fluch gehoben, 4. Lebt nun auf, ihr stillen Seelen, Und die Feindschaft abgethan. Wir hier Die in Thränen ihr zerfloß't , Die ihr unten, du dort oben Sehen uns jetzt | euch in Kummerhöhlen Ohne Licht and freundlich an, Dieweil du im Frieden | Kraft verſchloſs't! Lebt nun auf! Eriſt dein Scepter nun führest, Und deine Ge- erstanden ! Er, an den ihr doch geglaubt, schöpfe im Frieden regierest. Wer dich Ist vom Tode nicht geraubt, Nein, er nun als Vater im Sohne verehrt, Der lebt, ist frei von Banden, Und mit Klar wird von dir gnådig und willig erhört. heit angethan ! Betet euren König an ! 7. Höre denn auch unser Flehen, Das 5. Jauchz', o Erde ! Himmel, tönet! vor deinen Thron sich stellt. Laß mich Rühme , neu geschaff'ne Welt! Gott immer fertig stehen, Das zu thun, was und Menschheit sind versöhnet ! Seht, dir gefällt! Laß, gütigster Vater, mich wie glänzt der große Held, Der des Ab Kräfte vermerken, Den Glauben zu üben grunds und der Höllen, Und der Him in heiligen Werken ; Verleihe mir reich- | mel Schlüſſel führt, Und mit Ehr’und lich den heiligen Geist , Den Jesus, Schmuck geziert , Seine Kirche sicher stellen, und nach tiefem Gottesplan mein sterbender Mittler , verheißt. 8. Durch des Geistes reine Triebe Ewig selig machen kann ! Wirke Alles selbst in mir, Sanftmuth, 6. GroßerHirte deiner Schafe, Von Demuth, Zucht und Liebe , Und was den Todten ausgeführt ! Dem nach ganz sonsten gut vor dir. Ach, laß mich im erlitt'ner Strafe Unsrer Schuld, der Blute des Tilgers der Sünden Auch Preis gebührt ! Nimm ihn, von den Heiligungskräfte und Seligkeit finden! Millionen Derer, die das Grab noch Dir sey, sammt dem Lamme, mit ewis deckt, Derer, die dein Rufschon weckt, gem Fleiß Ein ewiges Heilig, ein herr Derer, die im Himmel wohnen, - Auch licher Preis ! Dr. Johann Jacob Rambach. von uns hier unten an, Wie dich jeder preisen kann! Mel. Sollt' ich meinem Gott nicht zc. 7. Hilf uns aus den Fesseln gehen, 606. Größter Morgen, der die Erde Da die Welt uns mit bestrickt ! Laß uns Nach der tiefsten Nacht belebt! Der geistig auferstehen , Allem Sünden sienach dem Wort : Es werde!" Noch dienst entrückt ! Schenk' uns Kraft zum mals aus dem Nichts erhebt ! Nach neuen Wesen, Daß es täglich Ostern der Nacht voll düstrer Sorgen, Da man sey ! Dann kommt einst der Tag herbei, angst und kummersvoll Ohne Jesum Da du völlig uns erlösen und zu dir er leben soll, Bringt der allerschönste Mor- heben wirst, Auferstandner Siegesfürst ! Joh. Ad. Lehmug. gen Jesum aus des Todes Thor, Je sum, unser Licht, hervor! Mel. Wachet auf, ruft uns 20. 2. Seht! der Stein ist abgehoben, Und kein Kriegsknecht hütet mehr. Blickt 607. Hallelujah ! jauchzt ihr Chöre ! nun seligfroh nach oben : Jesus lebt ! | Singt Jesu Christo Lob und Ehre ! Wie 270 Zweites Buch. groß, wie heilig ist sein Tag ! Er , der ben. Nur getrost, ich glaube ja : Jesus Held, zerreißt die Banden.Des Todes, lebt ; Hallelujah ! und ist auferstanden, Er, der für uns Mel. Auferstehn, ja auferstehn 2c. im Grabe lag. Sein ist Gewalt und Macht! Preis ihm , er hat's vollbracht ! 609. Hallelujah ! lobsingt Hallelu Hallelujah! Er hat's vollbracht. Er jah! Der Herr ist wieder da, Der Tod der die Nacht Der Gräber ewig helle bezwungen, Unsterblichkeit errungen. macht! Singt fern und nah : Hallelujah ! 2. Hallelujah! hinweg, was uns be 2. Glorreich hat der Held gerungen, Hat mächtig Satans Reich bezwungen, trübt ! Der bis zum Tod geliebt, Er le Von Todesketten uns befreit. Wir, von bet wieder. Der Erstling seiner Brüder, Gott gefall'ne Sünder, Eind nun mit | Er lebt für dich , Er lebt für mich. ihm versöhnt, sind Kinder Und Erben 3. Hallelujah ! nach kurzem Streiter seiner Seligkeit. Bald, bald entſchlafen | lauf Thut er den Himmel auf. Vom wir, Entschlafen, Christo, dir ; Ruhu Himmelsstrahle Wird's hell im Thrå im Frieden Die kurze Nacht, Bis deine | nenthale ; Der Nebel ſinkt, Die Palme Macht Uns hinruft , wo der Himmel winkt. lacht. 4. Hallelujah! und lächelt uns der 3. Ob uns Gräber gleich bedecken, Tod : Das Grab schließt alle Noth! Wirst du doch unsern Staub erwecken, Zum ew'gen Leben Wird sich der Geist Der du des Staubes Schöpfer bist. Du erheben, Zum Siegerchor, Zum Herrn wirst unvergänglich Leben Und Kraft | empor. 5. Hallelujah ! bis jenes Morgen und Herrlichkeit ihm geben, DemStau be, der dir heilig ist. Wir werden ewig licht Der Nächte letzte bricht. Mit frohen dein , Gerecht und ſelig ſeyn. Hallelu Schlägen Klopf' ihm mein Herz ent jah! Tod und Gericht Erschreckt uns gegen. Bald ist er da. Hallelujah ! K. B. Garve. nicht, Denn Jesus thront im Himmels licht. Mel. Ich dank dir schon durch. 610. Hallelujah ! meinHeiland lebt ! Mit ihm kommt Heil und Friede. Auf, 608. Hallelujah! Jesus lebt, Tod ihr Erlösten, und erhebt Den Herrn und Zweifel find bezwungen ; Gruft und | mit einem Liede ! 2. Mein Heiland, der im Grabe lag, Fels und Erde bebt, Da der Held hin durch gedrungen. Geht nicht mehr nach Macht, nach vollbrachtem Leiden, Uns Golgatha ! Jesus lebt ; Hallelujah ! seinen Auferstehungstag Zum Tage gro 2. Hallelujah ! Scht das Grab, Die ßer Freuden. 3. Gott hat ihn wieder auferweckt, ihr seinen Tod beweinet ; Trocknet cure Thränen ab, Weil die helle Sonne scheis Nachdem er für die Sünden Der gan net. Seht nur her, er ist nicht da : Je- zen Welt den Tod geschmeckt; Drauf fus lebt ; Hallelujah ! soll mein Herz sich gründen. 3. Hallelujah! Suchet nicht Den 4. Im Himmel und auf Erden tönt Mel. Jesus, meine Zuversicht 2c. Lebend'gen bei den Todten; Glaubet Durch unzählbare Chöre : Wir sind aber dem Bericht Der verklärten Oster durch Jefum Christ versöhnt ! Gott und boten ; Dieſe wiſſen, was geschah : Je dem Lamm sey Ehre! sus lebt; Hallelujah ! 5. Wer will verdammen ? Jesus 4. Hallelujah ! Dieses Wort Soll Christ War todt, und ist lebendig ; mich wiederum beleben. Kann ich gleich Nun ist all' unsre Schuld gebüßt, Und nicht an den Ort Seines Grabes mich unser Heil vollständig. begeben, G'nug , daß es mein Glaube 6. Gelobt sey der barmherz'ge Gott, sah: Jesus lebt ; Hallelujah ! Deruns, die wirverloren, Durch Christi 5. Hallelujah! Er wird mir Leben | Auferstehn vom Tod Jus Leben hat ges in dem Tode geben ; Also sterb' ich freu- | boren ; 7. Zur neuen, festen Zuversicht, Zur dig hier, Christi Tod ist nun mein Le- XII. Von der Auferstehung Jefu Christi. 271 Hoffnung, die nicht sterbe, Zu dem in deine Treu ! Du aufdem Thron machst ew'ger Freud' und Licht Uns aufbe alles neu. halt'nen Erbe. 4. O Auferstand’ner, ſich hernieder 8. Wirsind, da wir auf ihu getauft, | Auf deine Sünder, deine Brüder, Die In seinen Tod begraben, Daß wir mit noch im Todesthale stehn! Komm du, ihm , der uns erkauft , Auch neues Le Geliebter, uns entgegen, Daß wir uns ben haben. völlig freuen mögen, Und laß uns deine 9. Durch seiner Auferstehung Kraft Klarheit sehn. Heil Allen, die mit dir Wird uns der Geist gegeben , Der uns Schon auferstanden hier Durch den zu Menschen Gottes schafft, Mit Freu- Glauben ! Hier sind sie schon Dem Tod den ihm zu leben. entflohn ; Stärl' uns den Glauben, Got A. Knapp. 10. So gehn wir denn durch Gottes tes Sohu! Macht Einher in seiner Stärke , Die Mel. Womitsollich dich wohl 2c. uns bewahrt, und fertigmacht Zu allem guten Werke ; 612. Herzog der erlösten Sünder, 11. Daß wir in seiner Liebe ruhu, Dir dankt deine Christenheit, Dir, du Und, ihm zu Lob und Ehren, Von Her Todesüberwinder , Dir, du Herr der zen seinen Willen thun, Durch Chri Herrlichkeit ! Der du tedt warst, lebest stum , unsern Herren. wieder; Mit dir leben deine Glieder; 12. Hallelujah, Preis , Ehr und Uns, die Tod und Grab erschreckt, Hat Dank! Christ lag in Todesbanden; An- Gott mit dir auferweckt. 2. Willig, Herr, trug deine Seele betung , Ruhm und Lobgesang ! Der Bis zum Tod die schwere Last ; Ju der Herr ist auferstanden! Matthäus tac). stillen Felsenhöhle Lag dein müder Leib erblaßt. Endlich frei von aller Plage, Ruht er bis zum dritten Tage ; Dakam Mel. Heiligster Sefu, Heiligungsquelle. in das stille Grab Gottes Herrlichkeit 611. Heil! Jefus Chriftus iſt er herab. standen ! Aus den zersprengten Todes3. Und der Todte lebte wieder ! Dir banden Tritt siegverkläret Gottes Sohn, sang aller Engel Chor, Alle Throuen Hoch durch des Himmels Tempelhallen | sauken nieder.; Herrlich gingst du, Herr, Hört man das Hallelujah schallen, und hervor! Alle, die dein Grab beschützen, Friede glänzt um Gottes Thron. Heil Sinken todtblaß vor den Blitzen, Da dem, der ewig liebt , Der Allen Leben dein Leib, von Majestät Strahlend, giebt, Jesu Christo, Und unserm Gott ! aus dem Grabe geht. 4. O, mit welchen Gottesfreuden Des Todes Noth Ist aufgelöst in Mor genroth ! Steigst du aus des Todes Nacht ! Ewig 2. Du, dem die Schöpfung unter fern ist alles Leiden, Ganz dein großes thänig , Bist unser Bruder nun und Werk vollbracht ! Liebreich eilest du, den König Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Dein Deinen Im Triumphe zu erscheinen : Loos ist lieblich dir gefallen, Und deinen ,, Scht mich , Freunde , die ihr bebt ; Auserwählten allen Ist gleiche Herrlich- Jauchzet : euer Jesus lebt." keit bereit. Du stellst auf dem Altar 5. Lebend, zuverschiednen Stunden, DeinBlutfür Alle dar Zur Versöhnung. Sahu sie , Herr, dich dort und hier ; Wir sollen rein, Auf ewig dein, Ein Sie berührten deine Wunden Spra chen, aßen oft mit dir. Deinen Trost und Pricstervolk und Fürsten seyn. 3. Du wirst mit deinem Lebensstabe deine Lehren Ließest du sie wieder hören; Die Deinen auch aus ihrem Grabe Aus Freudig beteten dich an, Die dich wieder führen in des Himmels Licht. Daun lebend sahn. schauen wir mit ew'ger Wonne Dich 6. Ja, du lebst, o Jesu, wieder, Hal selbst, Herr Jesu, Gnadenſonne, Von lelujah ! ewiglich. Mehr als fünfmal Angesicht zu Angesicht. Dein Leib wird | hundert Brüder Sahn mit ihren Augen deine Hand Im neuen Vaterland Neu dich! Liebreich redtest du mit ihnen, Dein verklären. Dann sind wir frei Durch | Bift dem Paulus ſelbſt erſchienen; D 272 Zweites Buch. und deiner Freunde Feind Sahe dich,! Wir aber Gottes Kinder seyn. Halle lujah.. und ward dein Freund. 6. Dafür wir alle danken gleich, Und 7. Jesus ! deines Lebens Zeugen Sa gen laut: er lebt ! der Welt ; Ihmsoll sehnen uns ins Himmelreich ; Das Ende ' uns all' ! So fingen jedes Knie ſich beugen; Er ist's , der kommt ! Gott helf Gericht einst hålt ! Rufen laut in wir mit frohem Schall. Hallelujah. 7. Gott Vater in demhöchsten Thron, Schmerz und Banden : Jesus ist vom Tod erstanden! Sie, die lebend dich Sammt Christo , seinem lieben Sohn, gesehn, Heißen Todte auferstehn ! Dem heil'gen Geist in gleicher Weis’ 8. Gott die Sünder zu versöhnen, Sey ewiglich Lob, Ehr und Preis. Hal Barthol. Gesus, Kamst du aufdie Welt herab ; Starbst, lelujah . o fließet, Freudenthrånen ! Stundest auf aus deinem Grab! Jesus (dankt, Mel. Freu' dich sehr, o meine 2c. versöhnte Sünder !) Ist des Todes Ueberwinder ; Heil ist seiner Leiden 614. Jauchzet Gott in allen Landen! Jauchze, du erlöste Schaar ! Denn der Lohn ; Jesus ist des Höchſten Sohn ! 9. Jesus ist von Gott gekommen, Herr ist auferstanden, Der für uns ge Der bei Gott im Anfang war. Bebt, tödtet war. Jesus hat durch seine Macht ihr Spötter, jauchzt , ihr Frommen ! Das Erlösungswerk vollbracht, Wel Alles, was ersagt, ist wahr ! Alles, alles ches er aufsich genommen, Da er in wird geschehen, Himmel werden eh ver das Fleisch gekommen. gehen, Eh' ein Wort von Jesus Christ 2. Sünde, was kannst du mir ſcha den? Nun erweckst du keine Noth ; Alle Nicht mehr wahr und göttlich ist. 10. Jesus lebt; wer anihn gläubet, Schuld, die mich beladen, Tilget Christi Ob er stürbe, stirbet nicht. Keiner, der Blut und Tod. Er hat das Gefeß er ihm treu verbleibet , Keiner kommt in füllt, Er hat Fluch und Zorn gestillt, fein Gericht. Wer hier starb, wird auf und mir durch sein Wiederleben Die erstehen, Wird unsterblich Jesum sehen, Gerechtigkeit gegeben. 3. Hölle, schweig von deinen Ban Freudig, wer sich ihm ergibt, Zitternd, wer ihn hier nicht liebt! den ! Strick und Ketten sind entzwei ; Joh. Casp. Lavater. Da mein Jesus auferstanden, Bin ich vom Gefängniß frei ; Und wie seine Mel. Gelobet seyft du, Jesu . Himmelfahrt Im Triumph vollzogen 613. Heut triumphiret Gottes ward , So ist seinen Reichsgenossen Sohn, Der vom Tod ist erstanden schon, Nun der Himmel aufgeschlossen. 4. Uns erschreckt dein alter Name, Mit großer Pracht undHerrlichkeit, Deß dank'n wir ihm in Ewigkeit. Halle Höllenschlange, nun nicht mehr ; Dich lujah! zertritt des Weibes Saame , Ja, er 2. Dem Teufel hat er seine Macht | zähmet all dein Heer. Der, den du ins Zerstört und gänzlich umgebracht, Wie Grab gebracht, Bringet dich um deine pflegt zu thun einstarker Held, Der sei- Macht, und da wir in Christo ſiegen, nen Feind gewaltig fällt. Halleluja. Mußt du uns zu Füßen liegen. 5. Tod! ich darf dich nicht mehr 3. O füßer Herre Jesu Christ, Der du der Sünder Heiland bist ! Führ' uns schenen , Ob ich gleich zu Grabe geh', durch dein' Barmherzigkeit Mit Freu Denn mein Grab will Jesus weihen, den in die Herrlichkeit. Hallelujah ! Daß ich selig aufersteh' . Sterben ist 4. Hier ist doch nichts , denn Angst | nun mein Gewinn ; Also fahr' ich freu und Noth ; Wer gläubet und hält dein dig hin, Da der Trost vor Augen schwe Gebot, Der Welt ist er ein Hohn und bet : Jesus, mein Erldser, lebet ! Sport, Muß leiden oft ein'n ſchnöden 6. Jesus, mein Erlöser lebet ; Wel Tod. Hallelujah ! ches ich gewißlich weiß : Gebet, ihr 5. Nun kann uns kein Feind schaden Erlösten, gebet Seinem Namen Dank mehr, Ob er gleich wüthet noch so sehr, und Preis ! Singt durch die befreite Er liegt im Staub', der arge Feind, | Welt, Daß das Reich der Sünde fällt, XII. Von der Auferstehung Jesu Chrifti. 278 Mel. Gott des Himmels und der Erden, Singt, und ruft in allen Landen : Heut' ist Christus auferstanden ! 617. Jefu, der du Thor und Riegel Erdmann Neumeiſter. DerVerdammniß aufgemacht, Und aus : deinem Grab das Siegel Unfrer Freiheit Mel. AufGott, und nicht auf meinen 10. mitgebracht : Mache doch mein Herze 615. Ich weiß, daß mein Erldser frei, Daß es nicht verschlossen sey!. lebt; Er ist schon hier mein Leben. Wer 2. Hebe weg die schweren Steine, glaubig ſich zu ihm erhebt, Darf nicht |Die mein Arm nicht heben kann, Daß vor'm Tod erbeben. Ihm folg' ich nach, | mir nichts unmöglich ſcheine, Was du Der Bahn mir brach ; Auf Todesnacht für die Welt gethan, Bis ich alles freu und Grauen Folgt Licht und selges denvoll Glaube, was ich glauben soll. Schauen. 3. Thomas mag im Zweifel stehen, 2. Du lebst, du lebst, o starkerHeld, Cleophas voll Trauer seyn : Mir laſs" O Todesüberwinder ! Du bist das Heil alle Furcht vergehen, AllerZweifel ban der ganzen Welt, Du bist der Trost der ge Pein ; Alles, was dein Mund verz Sünder. Wer dich umfaßt, Dem wird hieß, Sey mir ewig nun gewiß. die Last Der Sünden abgenommen , 4. Tod und Hölle sind bezwungen ; Der darfzum Vater kommen. Theile deinen Sieg mit mir ; Und wie 3. Du lebst, mein Arzt, du heilest du bist durchgedrungen, Alſo zeuch mich noch und täglich mein Gebrechen. Du auch zu dir, Daß ich aus des Satans stärkest mich ; was zag' ich doch Bei Macht Werde ganz zu Gott gebracht. meiner Seele Schwächen? Oleb' in 5. In mir selbst bin ich erstorben; mir, Daß ich in dir Anch ſelig leben Wecke mich, mein Heiland, auf!" Und dein Geist, den du erworben, Fördre mögé Und wandeln deine Wege ! : 4. Du lebst; du bist in Nacht mein täglich meinen Lauf, Daß ich auf der Licht, Mein Trost in Noth und Plagen ; Lebensbahn Freudig laufe himmelan. Du weißt, was alles mir gebricht, Und 6. Einstens wird die Zeit erscheinen, wirst mir's nichtversagen. In Zweifeln Da die Todten auferstehn ; Herr, da Rath, Und Kraft zur That, Im Tode werden all die Deinen Glänzend aus den fel'ges Leben, Wirst du den Deinen ge- Gräbern gehn. Ach, verleih', daß jener ben. Tag Ewig mich erfreuen mag! i 5. Bereite dich nochmehr, mein Herz, 7. Bringe daun die armen Glieder, Zu deinen Seligkeiten, So lang ich ge Die jetzt schwach und sterblich ſind, Aus gen Luft und Schmerz In dieser Welt dem Schooß der Erde wieder, und ver muß streiten. Kauf' aus die Zeit! A Sey kläre mich, dein Kind, Daß ich in des fest im Streit! So wird auch dir zum Vaters ReichWerde deinemBildegleich . Lobne Der Ueberwinder Krone. 8. Zeig' mir deine Hånd' und Füße, N. Berl. Ges. Buch. Welche Thomas einſt geſehn, Daß ich 1. fie mit Demuth küffe, 1 Weil es bier 1 Eigene Melodie. nicht ist gescheha, Und, von allen Sun 616. Jesus Christus, unserHeiland, den frei, Ervig dein Gefährte sey..... Caspar Neumann, Der den Tod überwand, Ist auferstan scum Asuk den, Die Sünd' bat er gefangen . Kyrie Mel, Jesus, metne Zuversicht 25. eleison ! 2. Der ohne Sünden war gebor'n, 618. ( Jefus lebt ! mit ihm auch ich ; Trng für uns Gottes Zorn, Hat uns Tod, wo sind nun deine Schrecken? Je versöhnet, Daß uns Gott sein' Huld fus lebt, er wird auch mich Von den Todten auferwecken. Er verklärt michh gönnet. Kyrie eleison ! » 3. Tod, Sund', Teufel, Leben und in sein Licht. Dieß ist meine Zuversicht. Gnad', All's in Hånden er hat; Er 2. Jesus lebt! ihm ist das Reich kann erretten Alle, die zu ihm treten. Ueber alle Welt gegeben. Mit ihm werd' Kyrie eleison! auch ich zugleich Ewig herrschen, ewig 夏季 leben. Gott erfüllt, was er verspricht ; Dieß ist meine Zuversicht. 18 Knapp's gelfl. Liederbuch. 274 And 4 Zweites Buch. 3. Jesus lebt ! wer nun verzagt, Sun Ju 6. Jesus lebt und liebet , Leiter, digt an des Mittlers Ehre. Gnade hater trägt und übet Und erquicket mich ; Ist zugesagt, Daß der Sünder ſich bekehre. auf allen Wegen Nah mit seinem Se Gott verstößt in Christo nicht ; Dieß ist gen, Ziehet mich zu sich. Weint mein meine Zuversicht. Herz: Er stillt den Schmerz, und be: 4. Jesus lebt ! sein Heil ist meir; reiter selbst durch Leiden Mir nur Heil Seinsey auch mein ganzes Leben. Rei und Freuden. nes Herzens will ich seyn, Und den Lü 7. Jesus lebt. Ich sterbe, Doch als sten widerstreben. Er verläßt die Sei Gottes Erbe, Der zum Himmel geht. nen nicht; Dieß ist meine Zuversicht. Lebt das Haupt nun wieder, Werden # 5. Jesus lebt ! ich bin's gewiß: auch die Glieder Aus dem Grab erhöht. Nichts soll mich von Jesuscheiden, Keine Hilf, mein Gott, Durch dich den Tod, Macht der Finsterniß, Keine Herrlich Weinen lesten Feind, bezwingen, Hilf Mudre keit, kein Leiden. Er gibt Kraft zu die den Sieg erringen ! fer Pflicht. Dieß, ist meine Zuversicht. Met. Jesus ist das schönste Licht. 6. Jesus lebt ! nun ist der Tod Mir ein Eingang in das Leben, WelchenTrost 620. Jefus, mein Erlöser, lebt ! in Todesnoth Wird es meiner Seele ge Der am Kreuz für mich gestorben, Und ben, Wenn sie glaubig zu ihm ſpricht : ſich aus dem Grab erhebt, hat mir Herr, Herr, meine Zuversicht ! Gellert, Gnad und Heil erworben. Leben und } ** Gerechtigkeit Sind die schönen Oster set. Seruit, marine Treate. gaben, Die wir zum Gewinne haben; 619. Jefus debet wieder! Stimmt Jesus lebt, der mich erfreut. ihmSiegeslieder, Ihr Erlösten, an! Er, 2. Jesus , mein Erlöser , lebt ! Zit den sie verachtet, Blutig hingeschlachtert: nun, ihr finstern Geister, Die ihr tet, und hinweg gethan, Er, der tief in dem Dunkel schwebt ! Christus iſt Im Grabe schlief: # Er zerbricht des mein Herrund Meister ! Was nun mei Grabes Riegel und des Felsen Siegel. ne Seele drückt, Hölle, Tod, hat er be 1 2. Jesus lebt. Hölle Tobe nim zwungen, Ja, den Tod im Sieg ver mer, stelle Dein Frohlocken ein ! Feind schlungen. Jesus lebt, der mich erquickt. 3. Jesus, mein Erlöser, lebt ! Seyd der Menschheit, weiche !: Deine König reiche Stürzt der Herr allein. Todes getroft, ihr blöden Sünder, Deren Herz nacht ! Wo ist die Macht, Sodie Sünde inTrauer schwebt, Tröstet euch imlleber dir gegeben ? Deine. Todten leben ! winder! Jene Handschrift, die euch 3. Jeſus lebt. Die Sünde Ist ver quålt, Hat er an sein Kreuz geschlagen, sdhut ; empfinde , Sünder, froh dein Und die Hölle schaugetragen ; Jesus Heil! Denn durch ihnsind Sünder Nun lebt , der mich erwählt! versöhnte Kinder, Gnade: ist + ihr Theil. 4. Jesus, mein Erlöser, lebt ! Faſſet Ja, daß Gott Durch Jefu Tod Sol das, ihr blöden Herzen, Die ihr an der ches Heil uns wolle geben, Predigt uns Erde klebt, Tief gebeugt von bangen ‫ ܐ‬، ‫ ܐܪ‬، ، sein Leben. 151 7:1 Schmerzen, Faffer's tiefin eure Brust! # » 4. Jeſus lebt und sieget ! Ihm zu Hört die schönen Jubellieder : Christus Füßen lieger Aller Feinde Macht. Wer bringt den Frieden wieder ! Jesus le den Sohn nicht ehret, Wer sein Wort bet , unsre Lust! nicht höret, Fürchteseine Macht! Angst 5. Jesus, mein Erlöser, lebt ! Die und Noth, Gericht und Tod . Werden ses halt ich fest im Glauben, Nichts, so „alle Seelen ſehen ,. Die ſein Heil ver- lang' mein Odem webt, Soll den they ren Trost mirrauben. Wenn derHimmel ſchmähen, og 500 5. Jesus lebt ! Betrübte, Freut euch ! donnernd blist,, Wenn um mich die Welt der Geliebte, Euer Heiland, lebt. Stark vergehet Und die Menschheit zitternd sey euer Glaube! Seht, wie er vom stehet : Jesus lebt, der mich beschüßt. 6. Jesus, mein Erlöser , lebt! D Staube Siegreich sich erhebt ! Er ist nah; Hallelujah ! Er erbarmet sich der meinHeil, laß dich umfassen ! Ich will, Seinen, Wenn sie flehn und weinen. bis man mich begråbt, Dich nicht aus XII. Von der Auferstehung Jefu Chrifti. 275 demHerzen lassen : Ja, wenn einst mein | Volk verdammen ? Hier ist der Held, Auge bricht, Soll der Geist zu dir sich der überwand, Und nachzerriss nem To schwingen, und mein Mund noch ster- desband Zur Rechten Gottes ſizet. bendsingen : Jesus lebt, ich sterbe nicht ! 4. Du angefocht'nes Christenheer, Vergiß, was drückt und plaget ; Und Mel. Dwie selig sind die Seelen ic. wann sich's håufet mehr und mehr, Ge 621. Jesus fiegt! aus Todtengrüf trost mit ihm gewaget, Der durch des ten Steigt er auf, und in den Lüften Grabes Siegel brach, Und zu dem Tode Hallt des Sieges Jubelton. Ach entreiß machtig sprach : Wò ist nunmehr dein auch uns der Erde, Daß der Geist le: Stachel? bendig werde, Auferstand'ner Gottes 5. Des Herren Sieg ist gut dafür, sohn! Er lehrt uns überwinden ; Er öffnet 2. Auchwir werden auferstehen, Auch Riegel, Schloß und Thür, Troh Teufel, einst in deinReich eingehen, Seligma Welt und Sünden. Mit diesem großen cher, Mittler, Gott ! Wenn wir nicht Siegesmann Wird selig jedes Werk ge= nach Eitlem streben, Nicht in schndder than. Wo bleibt dein Sieg, o Hölle ? Luft hier leben, Sterben nicht der Sün J 6. Zum Siegelsolcher Seligkeit Gibt der Tod! der uns der Herr zu essen Die Speise 19 3. Wenn der Geist sich aufwärts Unsterblichkeit, Sein Heil nie zu ver schwinget, Muthig mit der Sünde rin gessen. Sein heilger Leib wird uns ge get, Selig sind wir dann schon hier. schenkt, Sein Blut ist's, das uns alle Rein'ge uns von bösen Trieben, Lehr' tränkt ; O edler Oſterſegen ! 7. Gott, unserm Gott, sey Lob und uns glauben, hoffen, lieben , Laß uns leben nur in dir. Dank, Der uns den Sieg gegeben, und, 4. O dann werden wir nicht beben, was in Sund' und Tod versauk, Hat Wenn einst zu dem neuen Leben Die Po- wiederbracht zum Leben. Der Sieg ist ſaune Gottes ruft ! Jauchzend werden unser. Jesus lebt, Der uns zur Herr wir dann singen, Wonnetrunken uns lichkeit erhebt ! Gebt unserm Gott die D. Valent. Ernſt Löſcher, entschwingen Aus der dunkeln Grabes- | Ehre ! AX fluft. Mel. Sollt ich meinen Gott nicht ſingen ? 5. Glanzvoll werden wir erscheinen, Nicht mehr seufzen, nicht mehr weinen, 623. Lasset une den Herrenpreisen, Nichts ist, was uns dann noch drückt. ihr Christen überall ! Kommet, laßt Jesus lebt, auch wir foll'n leben ! Welch uns Dank erweisen Unserm Gott mit ein Trost, wenn wir nun leben, In den süßem Schall. ** Er ist frei von Todes banden, Der zu uns vomHimmel kam, Himmel hingerückt ! Und die Sünden auf ſich nahm; Chri Mel. Es ist das Heil uns kommen her. stus Jesus ist erstanden ! Nun ist hin 622. Kommt, betet an bei Christi der lange Streit; Freue dich, o Chri Gruft, Ihr tiefbetrübten Herzen ! stenheit ! 2. Warest du, v Held, gestorben ? Schöpft neuen Muth und frische Luft, Und stillet eure Schmerzen ; Denn Je Hielt des Todes Dunkel dich ? Heil! sus, der im Grabe lag, Ist auferstan du bliebest unverdorben, Und der Fels den diesen Tag, Und hat den Tod be bewegte sich ! Da bist du hervorgekom men, hast das Leben und die Macht fieget. 2. Auf, danket ihm mit Herz und Aus dem Grabe wiederbracht, und dem Mund Am Tage seiner Freuden! Er Tod die •Macht genommen, Schenkest hat den ew gen Gnadenbund Gegründer uns die Seligkeit ! Freue dich, o Chri durchsein Leiden. Er hat dem Tod ent- stenheit ! wandt die Macht, Das Leben aber wie 3. Tod ! we sind nun deine Waffen? derbracht und unvergånglich Wesen. Hölle ! wo ist dein Triumph ? Was 3. Nun tritt, was Christo ähnlich kann Satan nun noch schaffen ? Seine ist, In Glaubenskraft zuſammen. Weil Pfeile wurden stumpf! Christus iſt ſein Christus auferstanden ist, Wer will fein Leberwinder, Führt uns von der Knecht 18 276 Zweites Buch. schaftHaus In das Reich des Vaters ( du unsern Feind bezwungen, Daß du aus, Und wir werden Gottes Kinder. durch des Grabes Thür Bist allmächtig Gottsey Dankfür solchen Streit ! Freue durchgedrungen ; Nun erkennt die ganze dich, o Christenheit! Welt Dich, du großer Siegesheld ! 4. Wälze doch den schweren Stein 4. Jesu! das sind edle Früchte, Die dein Auferstehn uns schenkt, Daß im Ab von meiner Sündenhöhle ! Laß mich göttlichen Gerichte uns kein Zorn zur mit dir Sieger seyn, Und befreie meine Holle senkt! Herr, das sind die schönen Seele, Daß ich aus dem Grab' ersteh', Gaben : Gnad' und Leben, Freud' und Und ins neue Leben geh'. 5. Schrecke selbst die arge Schaar, Sieg, Trost und Friede nach dem Krieg! O die können kräftig laben Leib und Die um meine Seele wachet ; Löse mich Seel in allem Leid. Freue dich, o Chri aus der Gefahr , Die mir Noth und stenheit ! Aengsten machet ! Hilf, Herr, daß dein 5. Gib, Herr Jesu, nun in Gnaden, Gnadenlicht Meine Finsterniß durch Daß wir stets mit Reue sehn unsre bricht! Schuld und großen Schaden, und von 6. Nun, mein Jesu, du bist mein, Sünden auferstehn ! Brich hervor in Ich will auch der deine bleiben ; Fühl' unsernHerzen, Ueberwinde Sünd' und ich einstens Todespein, So wollst du Tod, Satan, Welt und alle Noth Tilge die Angst vertreiben. Ist mein Herze selbstgemachte Schmerzen , Und die nur bei dir, So ist deines auch bei mir. 7. Jesus lebt, und ich durch ihn ; finstre Traurigkeit ! Freue dich, o Chri Wie kann mich der Tod noch schrecken ? stenheit! 6. Meinen Leib wird man begraben ; Jesus wird mich zu sich ziehn, Und am Doch er schläft auf ewig nicht. Bald jüngsten Tag erwecken. Sein Triumph werd' ich ihn wieder haben, Wenn mein ist uns bereit : Lobe Gott, o Christen Heiland hält Gericht. Wenn der Grå heit ! ber morsche Decken Auf des Engels Mel. Nun lob, mein Seel , den Herren 16. Stimme nun Weit sich auseinander thun, Dann wird mich mein Gott erwe 625. Lob, Preis, Gewalt und Ehre cken, Und beſchließen all mein Leid. Von Ewigkeit zu Ewigkeit Dir, Herr Freue dich, o Christenheit! der Himmelsheere, Du König deiner 7. Dann auch werden meine Glieder Christenheit ! Du held, der überwun Nimmer Staub und Aſche ſeyn, Wer den, und heute triumphirt ! Du Sie den unverweslich wieder Leuchten in ger, der gebunden Den Feind gefangen verklärtem Schein. Dann wird Schmerz führt ! Du, den derTod vergebens In und Lod entweichen, Wenn du bei den seinen Staub gestreckt! Du großer Fürst Deinen bist , Wenn mein Leib, o Jesu des Lebens, Den Gott vom Tod er "Christ, Deinem Strahlenleib wird glei weckt! chen, Dich zu schaun in Herrlichkeit ! 2. Mit Himmelsglanz und Wonne Freue dich, o Christenheit! Durchbrach des Grabes Dunkelheit Die 50 : 3. A. unerschaff'ne Sonne, Die Sonne der Gerechtigkeit. Ojauchzet ihr entgegen! 27 12 mil. Jesus meine Zuversicht. Ihr Himmel, jauchzt ihr zu ! Empfahe 624. LobeGott, oChristenheit ! Dein sie mit Segen, Versöhnter Erdkreis du ! Erldser triumphirer ; Jesus sieget nach Sey fröhlich und bekleide Dich mit ver Streit, Den er herrlich ausgefüh jüngter Zier ! Ein ew'ger Tag der Freu ret; Er durchbricht die Todesnacht Und de Geht auf nun über dir! 3. DerFluch, der dich bedeckte, Ver steht auf mit großer Macht. at einge Bürg frei ; Dieß wande sich in Heil und Glück ; Die wiss 2. Nunwird e lt ense r Daß die Schuld Schuld , die dich befleckte, Bleibt in ist ein gewisses Zeichen, Dein verfühnet sey. Tod und Teufel muß nun des Heilands Gruft zurück. weichen; Jesus hat uns frei gemacht Schooß, das Grab der Sünder, Sonst nie vom Raube satt, Wird jezt für deine Und " Versöhnung uns gebracht. 3. MeinErlöser, Danksey dir, Daß Kinder Zur sanftenRuhestatt, Wohin XII. Von der Auferstehung Jefu Chrifti. wir uns mit Segen Und edler Hoffnung Mel. 277 Jerusalem , du hochgebaute Stadt. voll Bis zu der Stunde legen, Die uns 627. MeinHeiland lebt, und durch erneuern foll. die Todesnacht Strahlt ew'ges Morgen 4. Ja, der, an den ich glaube, Mein licht! Der Lebensfürst hat uns das Heil göttlicher Erlöser, lebt ! Und ob mich gebracht, Das Grab behielt ihn nicht. gleich im Staube Einst der Verweſung Nach kurzem Todesschlummer Erstand Arm begråbt,Wird er mich doch erwecken er neu erweckt ; Nur Lebensleið und Aus meinem stillen Grab; Drum schau' Kummer Blieb von der Gruft bedeckt. ich ohne Schrecken In meine Gruft hin 2. Mein Heiland siegt, und Hölle, ab. Mir ist sein Wort gegeben , Das Tod und Grab Sinkt tiefin Nichts zu= niemals fehlt noch trugt : Ich leb', rück. Er führt auch mich, wenn ich mein und ihr ſollt leben !“ O Tod , du bist Herz ihm gab, Zu seinesHimmelsGlück ; besiegt ! 2. F. Lon . Führt mich durch Todesnächte , Durch Gråber himmelan, Und reicht mir ſeine Mel. Nun lob' mein' Seel' den Herren. Rechte, Daß ich ihm folgen kann. 3. MeinHeiland herrscht in alle Ewig 626. Lobfinge, meine Seele , Dem Welterlöser, bet' ihn an! Lobsing' ihm, keit , Die Himmel sind sein Thron ; Er und erzähle , Was er zu deinem Heil | lebt und herrscht in Gottes Herrlichkeit gethan ! Er hat für dich gerungen, Er Nach Erdenschmach und Hohn. Auch hat durchseineMacht Des Todes Macht mich führt er durch Leiden Zu seiner bezwungen, Das Leben wiederbracht. Sel'gen Ruh, Und drückt mir einst beim Die Hölle liegt darnieder ; Der Herr Scheiden Die müden Augen zu. bat uns befreit ; Nun krdnet Gott uns Dr. Hopfenfac wieder Mit Huld und Seligkeit. Mel. Nun freut euch lieben Chriſten 20. 2. Froh führte Gottes Sonne Den festlich hohen Tag herauf; Da stand er, 628. Nun freut euch hier und über meine Wonne, Mein Gott und mein all, Ihr Christen, lieben Brüder! Das Versöhner, auf. Gedanke, der zu Freu Heil, das durch den Todesfall Geſun den DesHimmels uns erhebt ! Gedan ken , stehet wieder; Des Lebens Leben ke, der imLeiden Mit reichem Trost be lebet noch) , Sein Arm hat aller Feinde lebt! Des ew'gen Lebens Quelle, Mein Joch Mit aller Macht gebrochen. Schild in jeder Noth! Wo ist dein Sieg, 2. Der Held , der alles hält, er lag o Hölle? Wo ist dein Stachel, Tod? I'm Grab, als überwunden ; Er lag, bis 3. Der Felsen Grund erbebet , Die daß der dritte Tag Sich wieder einge Wächter fliehn, das Grab ist leer. Der funden ; Da dieser kam, kam auch die todt war, sich, er lebet , Er lebt, und Zeit, Da, der uns in dem Tod erfreut, stirbt hinfort nicht mehr ! Der Jünger Sich aus dem Tod erhoben. Herzen wanken, Schwach ist ihr Glau 3. Die Morgenröthe war noch nicht benslicht; Sie sehn ihn, freunſich, dan Mit ihrem Licht vorhanden, Und siehe, ken, und sind voll Zuversicht ! Sie sehn da war schon das Licht, Das ewig empor ihn steigen, Und gehn, wie er ge leucht't, erstanden ! Die Sonne war noch bot, Mit Freuden hin, und zeugen Von nicht erwacht, Da war und schien in ihm bis in den Tod. voller Macht Die unerschaff'ne Sonne. 4. Es kam ein Diener aus der Höh', 4. Herr, deine Boten siegen, Von dir und deinem Geist gelehrt. Die Gd Von denen, die uns schüßen : SeinKleid Hentempel liegen, Der Erdkreis wird war weißer als der Schnee , Sein An zu Gott bekehrt. Ich weiß, an wen ich sehn gleich den Blißen ; Der hat das fest glaube, Bin freudevoll ein Christ ; Ihn verschloss'ne Grab Eröffnet, und den bet' ich an im Staube, Ihn, der mein Stein herab Von's Grabes Thür ge Retter ist. Ich werd' ihn ewig schauen, wälzet. Wenn er auch mich erhebt. Der Herr 5. OLebensfürst, o starkerLeu', Aus ist mein Vertrauen ; Er starb für mich Judas Stamm entstanden ! So bist du Chr. Fd. Neander. nun wahrhaftig frei Von Satans Strick und lebt! und Banden! Du hast gesiegt, und trågſt 4 #1 278 Zweites Buch. Mel. O daß ich tausend Zungen hätte. als Lohn Die unverwelklich ew'ge daß ich hätte mitempfun 630. Herr all deiner Feinde ! Kron', 6. Ich will dich rühmen, wie du seyft den Die Freude, da der Engel kam, Und Die Pest, das Gift der Höllen ; Ich will nun nach bangen Trauerstunden Die auch, Herr, durch deinen Geist Mich dir Jüngerschaar das Wort vernahm : zur Seite stellen , Und mit dir sterben, Sucht nicht im Grabe Jesum Chriſt, wie du stirbst ; Und was du in dem Sieg Der von dem Tod erstanden ist! erwirbst Soll meine Beute bleiben! 2. O daß ich's håtte mitvernommen, 7. Ich will von Sünden auferstehn, Wie du vom Grab aufstehest; Ich will zum neuen Leben gehn , Wie du zum Himmel gehest; Dieß Leben ist doch lau ter Tod, Drum komm, und führ' aus aller Noth Uns in das rechte Leben! Als schwergebengt im Gartenland So ganz allein, so tief beklommen, Die trauernde Maria stand, Und Jeſus rief ihr freundlich zu : Wen ſuchest du ? was weinest du? 3. Odaßichwäre mitgegangen Den Paul Gerhard. stillen Weg nach Emmaus , Wo gleich von himmlischem Verlangen Das Herz Mel. Was Gott thut, das ist wohlgethan. entbrennt beim ersten Gruß , Und nun 629. auferstandner Siegesfürst, beim letzten Sonnenstrahl Der Herr sich Du Leben aller Leben ! Heut bringst du zeigt am Abendmahl ! Friede, da du wirst Zur Freude uns ge 4. O daß ich's håtte mit erfahren, geben. Bracht' unsre Noth Dich in den Als dort die Jünger sorgenschwer In Lod, So bist du nun erstanden , und dunkler Nacht beisammen waren, Und frei von Todesbanden. hatten keinen Tröster mehr, Und nun 2. Nun geht uns fröhlich wieder auf ertönte freudenreich Die Rede : Friede Die rechte Gnadenſonne ; Die uns per sey mit euch ! schwand in ihrem Lauf, Gibt Strahlen 5. O daß ich hätte mitgestanden, Als reiner Wonne ; Jetzt ist die Seel' Mit ihn umschloß die treue Schaar , Und Freudendl Von dir gesalbet worden, Seit und Wunden wiederfanden, Sein und steht im neuen Orden. Bild, so wie's im Herzen war! Und 3. Die Kräfte deiner Majestät Durch Thomas rief voll Heilsbegier : Mein brechen Grab und Steine ; Dein Sieg Herr und Gott, ich glaube dir! ift's, der uns mit erhöht Zum vollen 6. Welch ein Gefühl muß die durch Gnadenſcheine ; Des Todes Wuth, Der beben, Die ihren Herrn so viel beweint, Hölle Gluth Hat alle Macht verloren, Wenn gnadenreich im neuen Leben Der Und wir sind neugeboren. Heiland seinem Volk erscheint ! Osey 4. daß wir diesen theuren Sieg getren ! Er naht auch dir, Im Schauen Möller. Lebendig möchten kennen , und unser dort, im Glauben hier! Herz bei diesem Krieg Lebendig möchte. வள brennen! Denn anders nicht Kann die meines Lebens Licht. Jesu, Herr Mel. ses Licht Uns in das Leben führen, Als einst im Grabe lag, der 631. du, wenn wir Glauben spüren. 5. So brich denn selbst durch unser Herr, heilig sey uns dieser Tag ! An Herz, O Jesu, Fürst der Ehren, Und diesem Tage gingeſt du Verklärt aus laß vorher uns himmelwärts Zu dir uns deiner Todesruh. glaubig kehren, Daß wir in dir Die 2. Du zeigtestdich der Jünger Schaar, offne Thür Zur ew'gen Ruhe finden, Die andachtsvoll versammelt war ; Wie Und auferstehu von Sünden ! warsie vor Erstaunen bleich! Da ſprachst 6. Ja, laß das wahre Auferstehn du : Friede sey mit euch! Uns in uns selbst erfahren , Und aus 3. Wie unaussprechlich war entzückt den Todes-Gråbern gehn, Daß wir den Die Schaar, die lebend dich erblickt! O Schatz bewahren , Das theure Pfand, möchten , Jesu , wir uns dein Gleich Das deine Hand zum Siegen uns ge deinen Jüngern herzlich freun! 4. Du lebst, und lebst für uns, und geben: So gehn wir ein zum Leben. Dr. Juft. Henning Böhmer. Ibist Auch unser König, Herr und Chriſt, XII . Von der Auferstehung Jesu Chrifti. 279 Du siehst und hörst uns beten hier, Und eingehn zum Himmelsſaal, O heiliger Gott, allmächtiger Held! unser Loblied dringt zu dir. l du rufest Himme 5. Und von dem Mel. heiliger Geist, o Heil :c. Im Geist auch unsern Herzen zu: Ihr Kindlein, Friede sey mit euch! Auch 633. O herrlicher Tag , o fröhliche Zeit, Da Jesus lebt ohn' alles Leid ! Er euer ist mein himmliſch Reich ! 6. Bergåßen wir nur deiner nicht ! ist erstanden von dem Tod, Wir sind er War' uns zur Lust die schwerste Pflicht ! löst aus aller Noth. O herrlicher Tag, Du lebst für uns ; o glaubten wir ! Danno fröhliche Zeit! 2. Oherrlicher Tag, o fröhliche Zeit, lebten wir und ſtårben dir! 7. Wie freudig hörten wir dein Wort ! Da wir von Sünden ſind befreit! Ge Wie schritten wir im Glauben fort ! Wie tilget ist nun unsre Schuld, Wir sind froh, wie andachtsvoll, wie rein Würd' gerecht aus Gottes Huld. O herrlicher Tag, e fröhliche Zeit! unser Herz und Leben seyn! 3. O herrlicher Tag, o fröhliche Zeit! 8. Wie aufmerksam vernähmen wir Stets jeden Unterricht von dir ! Wie Der Segen ist uns nun bereit ; Durch bitter wår' uns jeder Reiz, Der uns Christi Sieg wir sind getröst't Und vol lig von dem Fluch erlöst. O herrlicher entführt dem Wort vom Kreuz ! Tag, o fröhliche Zeit! 9. O send' uns , Jesu, deinen Geist, 4. O herrlicher Tag, o fröhliche Zeit! Der stets an dich uns denken heißt ; Sey stets bei uns , Herr Jesu Christ , Der Die Liebe Gottes uns erfreut ; DerFluch der Sünden ist gestillt , Wir sind mit du vom Tod erſtanden bist! J. A. Lavater. Gnaden nun erfüllt. O herrlicher Tag, 761 o fröhliche Zeit ! 5. O herrlicher Tag, o fröhliche Zeit ! Die Welt muß lassen, ihren Neid: Ob Mel. heiliger Geißt, o Heil 2c. heiliger Gott, allmächtiger fie gleich noch so sehr erbost, Sie ist be 632. Held! Herr Jesu , Heiland aller Welt, siegt, wir sind getroft. O herrlicher Tag, T Du hast uns durch dein theures Blut o fröhliche Zeit !…. her herrlic Tag, o fröhliche Zeit! 6. r Erlöser von der Höllengluth ; O heilige Der Teufel ist besiegt im Streit , Der Gott, allmächtiger Held! et 2. Oheiliger Gott, allmächtiger Held! uns verklag Tag und Nacht; Nun hat her Du Lebensfürst behältst das Feld, Zer an uns er keine Macht. O herrlic malmſt der Schlange Kopf und Reich, | Tag, o fröhliche Zeit ! 7. herrlicher Tag, o fröhliche Zeit ! Die uns vergiftet allzugleich ; O heili Gott sey gedankt, der Tod ist heut Be ger Gott, allmächtiger Held! en und der Kraft beraubt ; Kein 3. Oheiliger Gott, allmächtiger Held, zwing nun sey, dem vor ihm graut! D Christ thron Zum Gnaden uns dargestellt ! Du bist das rechte Osterlamm, Für uns ge herrlicher Tag, o fröhliche Zeit ! 8. herrlicher Tag, o fröhliche Zeit! schlacht't am Kreuzesstamm ; heiliger Der Hölle Reich in Ewigkeit Ist nun Gott, allmächtiger Held! 4. Oheiliger Gott, allmächtiger Held! | durch Jeſum ganz zerstört, Und der Ver Befchirm' uns All in deinem Zelt, Ver: dammniß ist gewehrt. O herrlicher Tag, gib die Schuld und alles Leid, Und schenko fröhliche Zeit ! 9. O herrlicher Tag, o fröhliche Zeit! uns dein' Gerechtigkeit, O heiliger Gott, Erhalt uns, Jesu, diese Frend', Zu sa tiger r allmäch Gott, allmächtiger Held, gen hier zu aller Stund', und dort ein 5. OheiligeHeld! HerrJesu,Tröster aller Welt! Wir prei- mal mit selgem Mund : O herrlicher sen dich zu dieser Frist, Daß du vom Tod Tag, o fröhliche Zeit ! 1. Enriacus Günther, 1 erstanden bist. O heiliger Gott, allmäch Mel. 412 Allein Gott in der Höh' ſey Ehr’., 467 tiger Held! Zody wo ift dein Stachel 6. heiligerGott,allmädytiger Held! 634. Hilf, daßwirthum, was dir gefällt. Hier nun? Wo ist dein Sieg, v.Hölle ? Was auferstehn von Sünder all , Und dort | kann forthin der Feind uns thun , Wie 280 Zweites Buch . grausam er sich stelle ? Gott sen gelobt | düstern Gründen Dringt hinan sein ew's in Ewigkeit , Der uns nach langem, ger Gang! 3. Der im Grabe lag gebunden, Hat schwerem Streit Den höchsten Sieg gez den Satan überwunden, Und der lange geben ! 2. Denn aus des Grabes dunkelm Kerker bricht. Frühling spieler auf der Thor Und aus des Todes Banden Geht Erden, Frühling soll's im Herzen wer Christus lebend nun hervor ; Der Herr den, Herrschen soll das ew'ge Licht! 4. Alle Schranken sind entriegelt, ist auferstanden! Nichts hält in seinem Siegeslauf Den großen Lebensfürſten | Alle Hoffnung ist verſiegelt ; Freudig schlage jedes Herz , Und es klage bei auf! Der Held hat überwunden. 3. Des Herren Rechte , die behält der Leiche Nimmermehr der kalte, blei Den Sieg, und ist erhöhet ! Des Herren che , Gottverlass'ne Heidenschmerz ! Rechte bricht und fällt, Was ihr ent 5. Alle Gråber sind nun heilig, Gra gegenstehet. Der Tod hat ferner keine besträume schwinden eilig , Seit im Macht; Das Leben ist uns wiederbracht Grabe Jesus lag. Jahre, Monde, Tage, Stunden, Zeit und Raum, wie schnell Und unvergånglich Wesen! 4. Es war getödter Jesus Christ, verschwunden ! Und es scheint ein ew = Max v. Schenkendorf. Und sieh, erlebet wieder ! Weil nun das ger Lag. Haupt erstanden ist, Erſtehen auch die In eigener Melodie. Glieder. So jemand Christi Worten glaubt, Im Tod und Grabe der nicht 636. Preis dem Todesüberwinder ! bleibt ; Er lebt, obgleich er stirbet. Sieh, erstarb auf Golgatha ! Preis dem 5. Wer täglich hier in wahrer Reu ' Retter aller Sünder ! Was er uns ver Mit Christo auferstehet , Der ist vom hieß, geschah ! Sieh, er starb aufGol andern Tode frei, Und über's Grab er gatha ; Singt, des neuen Bundes Kin höhet; Da hat kein Teufel mehr Gewalt, der ! Aus dem Grab eilt er empor ! Sin Da bleibet nur des Tod's Gestalt, Die get ihm im höhern Chor! Ka • Seele lebt und blühet. 2. Laßt des Dankes Harfe klingen, 6. Dieß ist die rechte. Seligkeit, Der Daß die Seele freudig bebt ! Laßt uns, wir theilhaftig werden : Heil , Frieden | laßt uns mächtig ſingen Dem, der ſtarb und Gerechtigkeit Im Himmel und auf und ewig lebt, Daß das Herz vorWon Erden. Still harrer unser Geist hinfort, ne bebt! Preis und Ehre laßt uns brin Bis uns nach Christi theurem Wort Der gen Dem, der starb und ewig lebt ! Dem, ew'ge Tag erscheinet. der starb und ewig lebt! Tod, wo ist dein Stachel nun? 7. 3. Als in Morgendämmerungen Noch Wo ist dein Sieg, v Hölle ? Was kann verhüllt, die Erde schwieg, Da zu tiefen fortan der Feind uns thun, Wie grau Anbetungen Gottes Engel niederstieg, fam er sich stelle ? Gelobt sey Gott in Aber jetzt noch bebend schwieg, Da er Ewigkeit, Der uns den Sieg nach har: ſtandest du ; schnell fungen Aller Hims tem Streit , und ew'ges Licht gegeben ! mel Chöre dir , Todesüberwinder, dir. Dr. Justus Gefenius. 4. Bei den Todten ihn zu finden, Ging sie hin, wo Christus schlief; Ach, - was mußte sie empfinden, Als er sanft : Mel. Alles ist an Gottes Segen. Maria! rief; und als sie: Rabbuni ! 635. Ostern, Ostern , Frühlings rief! Herr ! einst werd' auch ich dich fin wehen! Ostern , Ostern , Auferstehen den , Wo dein Gott ist und mein Gøtt, Aus der tiefen Grabesnacht ! Blumen Ruft mich nun zu dir der Tod. sollen fröhlich blühen , Herzen sollen) 5. Wenn ich aus dem Grabe gehe, himmlisch glühen, Denn der Heiland ist Wenn mein Staub verkläret ist, Wenn erwacht ! ich, Herr , dein Antlig sehe, Dich, mein 2. Trog euch , höllische Gewalten ! Mittler, Jesu Christ! Dich, Berklärter! Håttet ihn wohl gern behalten , Der wie du bist ! O dann , wenn ich aufer euch in den Abgrund zwang ! Mochtet stehe, Hab' ich, du der Sünder Heil, ihr das Leben binden? Aus des Todes Ganz an deinem Leben Theil ! XII. Von der Auferstehung Jefu Chrifti. 281 6. Jeht, da ich an dich nur glaube, Jauchze, du erlöste Schaar, Denn der Seh' ich dunkel nur und fern, Ich, der Herr ist auferstanden, Der für uns ge Wanderer im Staube, Dich, die Herrstorben war ! Herr, du haft durch deine lichkeit des Herrn! Dich, die Herrlich- Macht Das Erlösungswerk vollbracht; keit des Herrn! Dennoch, wenn ich in- Du bist aus der Angst gerissen, Daß wir nig glaube, Wenn ich dürfte, strömt mir ew'ge Rub' genießen. 2. Denn du hast die Gruft verlassen, Ruh Deines Tod's und Lebens zu. 7. Gerne will ich hier noch wallen, Da der Sabbath war vorbei, Daß wir Herr, so lange du es willst ; Kommen wohl zu Herzen fassen , Was der Tod will ich, niederfallen, Flehn, daß du dich der Frommen sey : Ruh' ist er nach mir enthüllst, Und mein Herz mit Kraft treuem Lauf! Dann schließ'st du die erfüllst, Dein hochheilig Lob zu lallen. Gråber auf, Und wenn sie daraus er Selig war stets, wen dein Lob Ewiger ! standen, Ist ein Sabbathfest vorhan= zu dir erhob. den. 8. Da hinauf die Engel wallten, In 3. Muß ich gleich von hinnen fahren, den mächtigern Gesang Lauter ihre Harz Schadet mir der Tod doch nicht ; Deine fen schallten , Da ihr Lob zum Throne Macht wird mich bewahren , Und du drang, Daß davon der Thron erklang, bleibst mein Lebenslicht . Sterben ist Daß die Himmel wiederhallten : Da, nur mein Gewinn, Also fahr' ich freu da hattest du's vollbracht, Da warst du dig hin ; Ew'ges Leben sollen haben, Die mit Christo sind begraben. vom Tod erwacht. 4. Laß michheut und alle Tage Durch 9. Singt dem Herrn, singt ihm nun Psalmen ! Jesus Christus hat gesiegt. dich geistlich auferstehn , Daß ich nicht Streut dem Ueberwinder Palmen, Die Gefallen trage Mit der argen Welt zu ihr bang' und weinend schwiegt, Als er gehn ; - Hilf mir trachten immerzu starb ; Er hat gesiegt ! Zu der Himmel Einzugehn zu deiner Ruh , Daß mein höhern Pſalmen, Zu der Ueberwinder Leben sich erneue, Und ich deiner stets Chor Steig', o Lied des Lamms, em mich freue. 5. Jesus, mein Erlöser, lebet ! Das por! 10. Ueberwunden, überwunden hat ist meiner Seele Preis ; Gebt ihm, ihr der Herr der Herrlichkeit ! Sieh , er Erlösten, gebet Lob auf weitemErden • schlummerte nur Stunden In des Gra kreis ! Kommet her zu seiner Gruft, bes Dunkelheit! Und da überwand er Hört die Stimme, die da ruft: Jesus, weit, Und da glänzten seine Wunden, unser Haupt , lebt wieder ! Durch ihn Bluteten, Hallelujah ! Nun nicht mehr leben alle Glieder! auf Golgatha! Mel. In dich hab' ich gehoffet, Herr. 11. Hügel um den Todten Gottes, Warum zittert ihr, zu fliehn ? Felsen 638. Preist Gott in dieser Freuden um den Todten Gottes , Warum bebet zeit ! Die Sonne der Gerechtigkeit Er ihr umihn? Warum stürzt ihr donnernd quicker Herz und Glieder ; Sie dringt hin? Hüter um den Todten Gottes ! mit Macht Aus dunkler Nacht, Und Warumsankt ihr, als ihr floht ? Warum bringt den Frühling wieder. sankt ihr hin, wie todt? 2. Das ist der Siegsfürst Jesus 12. Diesen deinen ersten Zeugen Folg Christ , Der heut vom Grab erſtanden ten andre Zeugen nach. Konnten deine ist , und hat den Sieg errungen ; Nun Boten schweigen, Da der Feinde Fluch ist der Tod Und alle Noth - In seinen und Schmach, Da der Felsen Donner Sieg verschlungen. 3. Auch hat des Ueberwinders Macht sprach? Nichts vermochte sie zu beu gen , Nichts der Boten Heldenmuth ; Viel Güter aus dem Grab gebracht, Die will er gern uns geben : Das edle Kleid, Starben sie, so sprach ihr Blut. Klopstock. ,,Gerechtigkeit," Licht, Freud' und ew'ges Leben. Mel. Freu' dich sehr, o meine Seele. 4. Drum geb' ich, was ich hab' und 637. Preiset Gott in allen Landen, bin, In deine Hand, o Jesu, hin, Mein 282 Zweites Buch. höchster Trost auf Erden ! Dein Sieg ist | blöden Ang' auf Erden Nirgeuds sich mein, Und ich bin dein ; Nichts soll mir ein Helfer zeigt : Bleibe dann an meiner Lieber's werden. Seite, Gib mir Sieg imlegten Streite, 5. Laß mich mit dir zu Grabe gehn, Daß ich bis zum Ende treu, Jener Kro Mit dir im Glauben auferstehn Und ne würdig sey. M. Johann Neunherz. (verând.) allen Lüsten steuern, Daß nach der Zeit Mel. An dir allein, an dir hab' ich_ze. Ju höchster Freud' Ich Ostern möge Bernhard v. Derichau. (verând.) 640. Triumph, Triumph dem Herrn! feiern. Er lebt, er lebet ; Wir sind in ihm und Mel. Jesu, meiner Seele Leben. leben wohl! Triumph, er sieget ! alle 639. Trauernd und mit bangem Welt erbebet ; Wir aber find der Freu Sehnen Wandelt dort ein Jüngerpaar ; den voll. 2. Der Tod und seine Macht ist ganz Jesum suchen ihre Thränen , Der ihr Freund und Meister war. Doch eh' fie's bekrieget , Des Todes Stachel ist ents zu hoffen wagen, Nahet Er, um den sie zwei ; Der Teufel und die Hölle ſind klagen ; Liebend stillt er ihren Schmerz, besieget, Und wir sind aller Bande frei. Und vor Wonne brennt ihr Herz. 3. Es ist nun Fried' imHimmel und 2. Ach es gehn noch manche Herzen auf Erden, Weil selbst der Vater unser O, was für Heil hat uns doch müſ Ihrem stillen Kummer nach. In dem ist; D, Dunkel banger Schmerzen Glimmt der sen werden Durch unsernHerren Jeſum Manches Christ ! Hoffnungsfunke schwach. 4. Ihr Christen, kommt, und freuet wandelt ganz alleine , Daß es in der Stille weine , Aber siehe, Jesus naht ! euch mit Schalle, Lobt Gott, den König, euren Hort; Der Himmel tone, das Ges Hell und freudig wird dein Pfad. 3. Oft schon hab'ich's auch empfun wässer walle, Die Erde jauchze fort und den: Jesus läßt mich nie allein ; In des fort! 5. An dich, an dich, mein Jesu, will Kummers trübsten Stunden Tritt er unverhofft herein ; Klag' ich weinend ich glauben , In dir allein bin ich ge mit Verlangen : Herr, wo bist du hin recht ; Ich lauf getrost zu dir, wer will gegangen? so tritt er bald zu mir, mich rauben ? Beschirme mich, ich bin dein Knecht! Ruft mir: Friede sey mit dir! 6. Was schreckft du, Sünde? Er hat 4. Treuster Freund von allen Freun den, Bleibe ferner doch bei mir! Sucht sich gegeben, Der mich geliebet, für mich die Welt mich anzufeinden, O so wend' hin ; Wie soll ich dir noch länger wollen ich mich zu dir. Wenn mich Trübsals leben, Da ich dir abgestorben bin? 7. Ich lebe nicht, mein Jesus in mir wetterschrecken, Woll'st du mächtig mich) bedecken. Hab' ich zum Gefährten dich, lebet, Der alte Mensch muß untergehn; Ist kein Feind mir fürchterlich. Das Licht geht auf, der Schatten sich 5. Bin ich traurig und betrübet, Herr, vergråbet , Der Morgenstern läßt sich so ruf mir in den Sinn, Daß mich deine schon sehn. Seele liebet, und daß ich dein eigen bin. 8. Ich stehe auf, und fühle Chriſti Laß in dir mich Ruhe finden, Auf dein Kräfte ; Was ich gefehn, das zeuge ich : Wort die Hoffnung gründen ; Wer hier Ich schmeckt' im Geist des Lebensbaumes Thränensaaten streut , Erntet dort die Säfte, Im Paradiese find' ich mich . Seligkeit. ***** 9. Der alte Himmel ist in mir vers 6. Tröst' auch Andre, die voll Jam altet, Die erste Erde fleucht dahin; Ein mer Einsam durch die Fluren gehn, Oder neuer Himmel, neue Erde waltet Fest in der stillen Kammer Tiefbekümmert über mir und meinem Sinn.. zu dir flehn. Wenn sie von der Welt sich 10. Ich halte mich zu Christi heil's trennen, Daß sie satt sich weinen kön gem Orden, Ich bet' durch seinen Geist nen, Tritt mit deinem Gnadenſchein und ſing' ; Ich bin zur neuen Treatur Tröstlich dann zu ihnen ein. geworden, Ichsieg', und erbe alle Ding ! 7. Wenn es einst will Abend werden, 11. Triumph Triumph ! ich sehe Und der Lebenstag sich neigt, Wo dem | Siegespalmen, Die weißen Kleider zeis XII. Von der Auferstehung Jefu Chrifti. 283 gen sich! Fahr wohl, o Welt, ich höre | Höhe, dir sey Ruhm , Den Menschen neue Psalmen, und Freud' und Wonn' Wohlgefallen ! Ihr Creaturen, stimmt mit ein : AufErden müſſe Freude seyn, ergreifen mich. 12. Das Lamm den königlichen Scep Im Himmel hohe Wonne! 4. Doch ach, mein Herz, was hindert ter führet, Die Brant regieret weit und breit; Jerusalem und unser Gott regie: mich, Die Wonne zu empfinden ? Gott ret: Es freue sich die Christenheit! macht uns frei ; du läsfest dich Mit To Dr. Joh. Wilh. Petersen. desfesseln binden ? Wie ? du erkennest deine Noth , Und fliehst, und wählest Mel. Bringt her :: dem Herrn ic. doch den Tod Mit seinen Sündenfrüch 641. Triumph, Triumph! des Herrn ten? Gesalbtersieget, All' ihr Erlösten, freuet 5. AchJesu, soll an mir allein Nach euch! Triumph , Triumph ! der alte so viel schweren Siegen Dein Blut und Feind erlieget, Es iſt zerstört des Teu Tod verloren ſeyn, Und ich im Finſtern fels Reich. liegen? O schwinge hoch dein Siegs 2. Die starken Seraphinen fliegen panier, Mach` hell dein Antlig über mir! eilig, Zu richten aus des Herrn Gebot, | So wird mein Geiſt geneſen. Und Einer ruft dem Andern : heilig, 6. Du kannst, mein Haupt und Le heilig, Heilig ist der Herr Zebaoth ! bensfürst, Nicht deine Glieder haſſen. 3. Das ganze Land, wie Gott zuvor Ich weiß zu deinem Ruhm, du wirst verheißen, Ist nun mit Gottes Ehr' er Mich nicht im Tode laffen, Sonst bliebe füllt; Kein Feind kann Zion hinfort ja des Satans Reich An Größ' und mehr zerreißen, Gottselber ist ihr Sonn' Macht dem deinen gleich ; — Auf, rette und Schild. deinen Namen ! 4. Wohl euch, wohl euch, die ihr den 7. Ach laß mich, dein ersiegtes Gut, Herren kenner Jn Jesu Chriſti wahrem Doch nicht verloren gehen ; Laß meiner Licht ! Ihr seyd's , die Christus seine Seele schwachen Muth Lebendig auf Brüder nennet, In ihm seyd ihr frei erstehen ! Dann hört mein ganzes Elend vom Gericht. auf, Dann dringet freudevoll meinLauf 5. Nunsinget : wohl dem Volke, des Der neuen Welt entgegen. sen Hüter, Deß starker Gott Jehovah 8. Du, der des Grabes Siegel bricht, ist! Gott spendet ihm die Fülle felger Zeigst mir den Himmel offen ; Nun ist Güter, Sein Lebensbrod ist Jesus Christ! der Glaube kein Gedicht, Nun täuscht 6. Lob, Ehre, Weisheit, Dank, Preis, kein Flehn und Hoffen. Ja, Herr, du Kraft und Stärke, Sey unserm Gott in lebst , du lebst in mir, Du kannst, dù Ewigkeit! Der zeige seinen Knechten wirst - ich folge dir- Auch mich zum ſeineWerke, Daß ſie ihm leben allezeit ! Vater führen. Joh. Valent. Pletsch. † 1733 . Mel. Allein Gott in der Höh' ſey Chr". Mel. Sollt ich meinem Gott nicht singen? 642. Triumph! verlaßt die leere 643. Ueberwinder ! nimm die Pal Grüft! Triumph ! der Heiland lebet ! men , Die dein Volk dir heute bringt, Hört, wie der Kreis der heitern Luft Das mit frohen Osterpsalmen Den er Von Siegestönen bebet ! Sey uns ge kämpften Sieg befingt. Wo ist nun der grüßt, efſtandner Held! Die Höll' und Feinde Pochen und der Würger Mord Tod entris ne Welt Ruft dir Triumph geschrei, Da des Todes Nacht vorbei 36 Und sein Stachel ist zerbrochen ? Tod entgegen ! 2. IhrHimmel, laßt den Jubelklang und Teufel liegen da ! Gott sey Dank, Durch alleWolken hören ; Kommt, wie- | Hallelujah ! 2. Stecke nun dein Siegeszeichen derholt den Lobgesang In euern Geister chören ! Preist diesen Tag und jene Auf der dunkeln Gruft empor ! Was Nacht, Die diesen Held ans Licht ge kann deinemRuhme gleichen ? Held und bracht ! Verherrlicht seine Siege! König , tritt hervor! Laß dir tauſend 3. Es müsse Zions Heiligthum Von Engel dienen! Denn nach härter Leidens Jauchzen widerhallen ; Gott in der zeit Istdein Tag derHerrlichkeit, Hdche 284 Zweites Buch. ste Majestät ! erschienen ; Welt undHim- | Das theure Haupt verlehet : Von dir mel jauchzen da : Gott sey Dank, Hal- | Strahlt mir Eine Sonne Süßer Won ne Nach dem Hohne Aus des Sieges lelujah ! 3. Theile, großer Fürst , die Beute Ehrenkrone ! Deiner armen Heerde mit, Die in froher 2. Nahm der durch dich versöhnte Sehnsucht heute Vor den Thron der Gott, Dich selbst, dein Sterben, deinen Guade tritt. Deinen Frieden gib uns Spott , Zum Opfer für die Sünde : Allen! O so jauchzer Herz und Muth, So zeigt mir dein Lebendigseyn , Wie Weil das Loos uns wundergut und aufs nach dem Sturm ein Sonnenschein, Lieblichste gefallen . Freud' und Wonne Daß ich das Leben finde. Durch dich grünen da. Gott ſey Dank, Hallelujah ! Schmeckt' ich In den Tagen Bittrer 4. Laß, o Sonne der Gerechten, Dei Plagen Süße Weide, Gottestroſt und nen Strahl ins Herze gehn ! Gib Er- Himmelsfreude. Leuchtung deinen Knechten, Daß sie 3. Wie stärkt dein heil'ger Leib so geistlich auferstehn. Hält der Schlaf | gut ! Wie lieblich labet mich dein Blut, uns noch gefangen, O so fördre du den Du Fürst aus Juda's Stamme ! Welch Lauf, Rufe mächtig : wachet auf! eine Nahrung find' ich hier , Welch Denn die Schatten ſind vergangen, Und neues Leben für und für In dir, dem der helle Tag ist da ! Gott sey Dank, Osterlamme ! Laß , Herr ! Ferner Un Hallelujah! verrücklich und erquicklich Diese Gaben 5. Tilg' in uns des Todes Grauen, Mich im Grund der Seele haben! Wann die lehte Stunde schlägt , Weil 4. Hilf, daß ich mich zu jeder Zeit du denen, die dir trauen , Schon die In treuer Lieb' und Lauterkeit Je mehr Krone beigelegt. Gib uns in den höch und mehr erneure ; Daß, wenn du mich ften Nothen, Gib uns mitten in der erwachen läß'st, Ich einst ein ew'ges Pein Deinen Trost und Glauben ein, Osterfest Mit allen Engeln feire ; Muß Oso kann der Tod nicht tödten, Denn hier Mit dir Gleich mein Herze, Voll die Hoffnung blühet da ; Gott sey Dank, vom Schmerze , Noth und Schrecken Hallelujah! Erst als bittre Kräuter schmecken. 6. Zeige , wenn der blöde Kummer 5. Weil du vom Tod erstanden bist, Ueber Sarg und Grüften weint , Wie So werd' ich auch nun als ein Christ die Schwachheit nach dem Schlummer Nicht in dem Grabe bleiben. Nichts Dort in voller Kraft erscheint. Sind soll mich, o mein Siegesheld , Du Kd wir sterblich hier geboren, O so streift nig deiner neuen Welt , Auf Erden von das kühle Grab Nur, was sterblich dir treiben. Lieblich Will ich Einst im heißt, uns ab, Und der Staub ist un Schauen Auf den Auen Deiner Freu verloren ; Unser Hirte hütet da. Gott den Mich an dir, o Liebe, weiden! sey Dank, Hallelujah ! Mel. Allein Gott in der Höh' ſey Ehr'. 7. Rufe die zerfallnen Glieder End lich aus der dunkeln Nacht, Wann der 645. Wach auf, mein Herz , die Deinen Asche wieder In verklärtem | Nacht ist hin, Die Sonn' iſt aufgegan Dann wirst du die gen ! Ermuntre dich , mein Geiſt und Glanz erwacht. Krone geben, Dann wird unsre volle Sinn , Den Heiland zu empfangen. Brust , Herr , mit engelgleicher Lust Sich , aus des Grabes dunkelm Thor, Ewig deinen Sieg erheben, und wir Aus Todesnacht bricht er hervor , Der sprechen auch allda : Gott sey Dank, ganzen Welt zur Wonne! 2. Steh' aus dem Grab der Sünden Hallelujah ! Chriſtian Lud. Laddel. † 1775. auf, Und such' ein neues Leben ; Er wird zum frohen Glaubenslauf Dir Gottes 644. Vom Tod erstandnes Oster kräfte geben. Blick aufwärts, wo dein lamm ! Deß Blut den hohen Kreuzes Jesus ist , und ſuch', was droben , als Stamm In Unschuld erst beneßet , Und ein Christ, Der geistlich auferstanden. dem , als uns dein Schmerz versöhnt, 3. Qualt dich der Sorgen schwerer Ein Dornenkranz, der dich 整 gekrönt, Stein : Dein Jesus wird ihn heben ; Mel. Wie leuchtet und der Morgenstern. XII. Von der Auferstehung Jesu Chrifti. 285 Es kann ein Christ bei Kreuz und Pein den Sündenbanden ! O laß mich immer Bei ihm in Wonne leben. Wirf deine weise seyn , und , wenn der Weltgeist Sorgen auf denHerrn, Und sorge nicht ; bricht herein , So nimm michh treu zu er ist nicht fern , Denn er ist auferstan= Handen. den. 5. Wie du mit Finsterniß und Tod 4. Drum auf, mein Herz, zum guten | Hinfort nichts hast zu schaffen, So lasse Streit Mit Satan, Welt und Sünden ! mich in keiner Noth Durch Furcht und Kraft, Leben und Gerechtigkeit Wirst Sünd' erschlaffen. O sey , Herr Jesu, du zum Siege finden. Für dich hat das stets mir hold , Und laß mein Herz, erwurgte Lamm , Der starke Held aus wenn's schlummern sollt', Sich bald Juda's Stamm, Die Feinde Schau ge- vom Schlaf aufraffen! 6. Wie nach der Auferstehungszeit tragen. 5. Laß weder Teufel, Welt noch Tod Die Engel fröhlich waren , Sey über Dich schen und zaghaft machen ; Dein meiner Buß auch Freud' Bei deinen Jesus lebt ; es hat nicht Noth, Er ist Himmelsschaaren ; Und wenn einst nach noch bei den Schwachen, Und bei den dem letzten Weh Ich nun erwach' und Armen dieser Welt Als ein gekrönter aufersteh', Wollst du , Herr, mich bez Siegesheld ; Er hilft dir überwinden. wahren ! 6. Ach mein Herr Jesu, der du bist Elgene Melodie. Vom Tode auferstanden, Rett' uns aus Satans Macht und List , Und aus des 647. Wie lieblich ist dein Aufer Todes Banden! Und stark uns , daß stehn , Wie freundlich ist dein Mund! wir insgemein Zum neuen Leben gehen Wie glänzt dein Antlig mild und schön, Ere Du meines Glaubens Grund ! ein , Das uns dein Sieg erworben. 7. Sen hochgelobt in dieser Zeit Von standner Held, Du Heil der Welt, Du allen Gotteskindern , Und ewig in der Friedenswiederbringer ! Herrlichkeit Von allen Ueberwindern, 2. Nun ist des Höchsten Wort er Die überwunden durch dein Blut ; Herr füllt ; Sey froh, mein ganzer Sinn ! Jesu, gib uns Kraft und Muth, Daß Gericht und Feindschaft ist gestillt, Und wir auch überwinden ! Laurent. Laurentii. alles Zagen hin; Mein Jesus hat--An meiner State Die Sündenschuld ge=' Mel. Es ist das Heil uns kommen her. + büßet. 646. Wie du , Herr Jesu, aufer 3. Wenn des Gesetzes Donner hallt, weckt Von Grab und Todesbanden, So Und wenn mir in das Ohr Der Fluch gib, daß, was mich quålt und schreckt, aus Mosis Büchern schallt , So schüß' Nun werde ganz zu Schanden ! Ein ich Jesum vor ; Ich zittre nicht ; Mein neues Leben fang' ich an, Zu folgen dir Heiland spricht : Mit mir soll seyn der 3 auf deiner Bahn , Als mit dir aufer Friede. standen. 4. Wenn mich die Welt verhöhnt 2. Wenn böse Lust mir Neße stellt, und plagt, und stürmet auf mich zu, So hilf mir sie bestreiten ; Und wenn Gewinnt sie nichts mit ihrer Jagd : Versuchung mich befällt, So lasse mich | Mein Jesus schafft mir Ruh . Ich zitz nicht gleiten. O Herr, so lang es heißet tre nicht ; Mein Heiland ſpricht: Mit heut', Wollst du durch deine Gütigkeit mir soll seyn der Friede. 5. Wenn Noth und Trübsal auf mich Mich recht zur Buße leiten! 3. Wie sich bei deinem Auferstehn drückt , Wemt mich mein Freund ver Die Erde mußt' erschüttern , So laß, läßt, Werd' ich doch innerlich erquickt wenn Sünd' ich will begehn, Mich vor Eins bleibt mir ewig fest ; Ich zittre der That erzittern. Ich weiß, wer hier nicht ; Mein Jesus spricht : Mit mir in Sünden lebt, Und nicht vor deinem | ſoll ſeyn der Friede. Zorn erbebt , Wird ewig dich erbittern. 6. Wenn mich die Sünde wankend 4. Wie du nach deines Wortes Grund macht , und lockt mit Lust und Wahu, Vom Tod bist auferstanden , So laß Wird doch ihr Wille nicht vollbracht, mich nun mit Herz und Mund Entfliehn | Ich rufe Jesum an, Und zittre nicht'; 286 Zweites Buch. Mein Jesus spricht : Mit mir soll seyn jauchze mit , dein Sieg erfreuet mich ; der Friede. MeinJesus lebt und herrschet ewiglich ! 2. Es betet dich derHimmel an, Der 7. Wenn auf mich dringt der grim me Tod und schnaubet : du bist mein ! Engel Schaaren fallen nieder ; DieJun Werd' ich doch in der letzten Noth Nur ger haben's auch gethan ; Ich ehre dich meines Jesu seyn ; Ich zittre nicht ; durch meine Lieder ; Du bist mein Gott, Mein Jesus spricht : Mit mir soll seyn mein König ganz allein ; Ich geb' mich der Friede. diz, mein ganzes Herz ist dein. 3. Nun steht der andre Adam da, 8. Dank sey dir, o mein Friedefürst, Für dieß erworbne Gut ! Ich weiß, daß Ins Paradies aufs neu' versehet ; Die du mir's lassen wirst , Deß freut sich offne Pfort' im Geist ist ' nah ; Wer mit Das Herz und Muth ; Und wenn es bricht, ihm stirbt , wird mit ergöhet. Erschreckt' ich nicht; Ich fahre hin im Haupt ist durch, und zeucht die Glieder Frieden. G. W. Eacer. nach, Durch Kreuz und Tod zum sel gen Ostertag. Mel. Christus, der ist mein Leben. 4. Das göttlich' Leben, das in mir 648. Willkommen, Held im Streite und Allen durch die Sünd' erstorben, Aus deiner Grabeskluft ! Wir trium: Grunt aus dem Tode nun herfür ; Mein phiren heute An deiner leeren Gruft! Heiland hat's so theu'r erworben. Es 2. Du hast nun überwunden Der leuchtet klar aus seinem Angesicht Der Feinde Macht und Spott. Wir haben Gottheit Bild , der Unschuld schönes Trost gefunden ; Mit uns ist unser Gott. Licht. 5. Man kann aus deiner Gegenwart 3. Der Fried' ist uns erstritten, und Held ! viel Wunder lesen ; Erstandner Gerechten der In ; flieht jeder Schrecken Wie göttlich , herrlich , rein und zart, Hütten Erschallt das Siegeslied. 4. Theil uns des Sieges Beute, Den Wie liebenswürdig ist dein Wesen! O Trost nun reichlich aus ; Ach komm, und Jesu, schau', wie finster bin ich doch! bring' nochheute Dein HeilinHerz und Verkläre mich nach deinem Bilde noch! 6. Ich werfe mit Maria mich, Mein Haus ! 1.5. In deines Grabes Staube Liegt Herr und Gott ! zu deinen Füßen ; Und unsre Schuld bedeckt; Deß tröstet sich wenn ich dürfte, wollt' ich dich Mit ihr innigst grüßen. Sprich auch der Glaube , Daß ihn kein Feind mehr in Demuth ein Bort mit Kraft ins Herze mir, So schreckt. 6. Du hast das Heil erworben ; Wir schau' ich dich, so freu' ich mich in dir. 7. Verklärtes Haupt! nun lebest du ; preisen dich dafür... Sind wir mit dir 62 Achlaß mich als dein Glied auch leben! gestorben, So leben wir mit dir. 7. Wir wollen ohne Grauen Mit dir Kannst du dem Elend sehen zu ? Willst zum Grabe gehn , Wenn wir nur dort du dein Kind nicht auch erheben Aus Noth und Tod, aus Sünd' und Eigen dich schauen, Und,ſelig auferstehn. heit, zu leben dir in wahrerHeiligkeit? 8. Schwing' deine Siegesfahmen 8. Du lebest fremde dieser Erd', Im Auch über unser Herz , Und zeig' , uns einst die Bahnen Vom Tode himmel Paradies, in Gottes Frieden ; Gib, daß ich auch im Geiste werd' Also von Allem wärts.. : $115. 9. Was kann uns denn noch scha abgeschieden, Dem Eiteln todt, und dir den? Des Todes .. Pfeil ist stumpf; im Geist gemein ; So leb' in mir, o Le Wirsind bei Gott in Gnaden, und rubensfürst, allein ! 9. Brich durch, es koste, was es will! Schmolle. fen schon: Triumph ! 5565 Was du nicht bist, laß in mir sterben, 14351 ‫ויד‬ Daß ich auch mög' dieß frohe Ziel, Den Mel. Preis, Noh, Thi", Ruhm. Auferstehungsstand, ererben. Ich kann 649. Willkomm , verklärter Gottes ja nichts, ich lieg' in Todes-Haft; Wirk sohn, Der im Triumph ist auferstanden ! du in mir durch deines Lebens Kraft! Jm Himmel schallt der Freudenton : 10. Wirk du in mir, zeuch hinimel Es sind entzwei des Todes Banden ! Ich wärts Begierden, Sinnen und Gedau XIII. Von der Himmelfahrt Jefu Chrifti. 287 ken, Daß, wo du þiſt, mein ganzes Herz | Leben aber blieb der Sieg, Daß es den Von nun an lebe sonder Wanken. Tod bezwang. 7. Wo ist nun, Hölle, deine Macht? Du bist nicht fern ; wer dich nur liebet rein, Der kann im Geiſt bei dir im Him Wo ist dein Sieg, o Tod ? Heil ihm, der mel seyn. G. Tersteegen. uns den Sieg gebracht , Dem Hort in aller Noth! 11! 1. 8. Durch ihn sind wir vom Fluch be Mel. Nun sich der Tag geendet hat. freit, und hohen Segens voll ; Nun 650. Wir singen dir, erstandner freun wir uns der Herrlichkeit, Die Held, Triumph zur Siegespracht ! Und Gott uns geben soll. die vom Tod erlöste Welt Erhebe deine . ‫ די‬9. Tod, biete jedem Schrecken auf, Macht! Der um die Gräberschwebt! Mit Freu 2. Du Sonne der Gerechtigkeit, Wie den schließ' ich meinen Lauf, Weil mein } schon brichst du hervor, Vertreibst des Erlöser lebt! 10. Undwo er lebt, da werd' auch ich, Todes Dunkelheit, und steigst vollGlanz empor! Sein Glied, aufewig seyn ; Sein Odem 1.3. Du ſankest nach vollbrachtem Laufdringt auch einst in mich, Dann grüner Jus fiustre Grab hinab ; Wie manche mein Gebein. Thräne floß darauf, Und segnete , dein 3 11. Ich lebe schon durch seine Macht Grab! Im neuenLeben hier; Es fliehet meiner :::4.. Nun aber ist die öffne Gruft Ein Sünden Nacht, Und Christus lebt in Ort, da Wonne schwebt , Da Gottes mir. 12. Lebst du in mir, o Gottes Sohn, Engel ſegnend, ruft: „ Kommt, sehet, Jesus lebt! 21.8 • So ist mein Tod Gewinn! So führst du ¿ .5. Welch ein Triumph ! O welch ein mich zu deinem Thron, Durch Grab und Held? Wo ist der Feinde Heer ? Sie Moder hin. sind geschlagen und gefällt, Und keiner 13. Dann schau ich in Gerechtigkeit, troße mehr! O Gott, dich, wie du bist, Und ſing' im 6. Zwar schrecklicher war nie, ein | hellen Ehrenkleid Dein Lob, Herr Jesu Pf. Giz. Krieg, DennTod und Leben rang : Dem Christ ! #.. XIII. Von der Himmelfahrt Jefu Chriſti. Mel. Erschienen 16ist der herrlich' Tag. 5. Mein Herr! ach , du verheiß'st 651. Als Jesus Christus seinen Lauf mir ja, Du seyst und bleibst mir immer Vollendet , fuhr er herrlich auf Gen nah , Du stehst bei mir in Angst und Himmel, zu des Vaters Thron; Die Plag , Auf daß uns bis zum jüngsten Wolken nahmen Gottes Sohn Mit sich Tag Nichts, trennen mag... davon. 718 6. Bist du bei mir , o großer Gott, 2. Mein Heiland, fährest du dahin ? So hat es mit mir keine Noth ; War Eich, wie ich hier verlassen bin ! Du Trübsal noch so mannichfalt, So hilft fährst gen Himmel voller Pracht ; hast doch deines Arms Gewalt Mir also du nicht auf den Sünder Acht. In seiner bald.. Nacht ? 7. Dir, Herr, sey Alles heimgestellt ; 3. Von Feinden bin ich ganz umringt, Mach's mit mir, wie dir's wohlgefällt, Daß oft die Noth ans Herz mir dringt ; Der du zur Rechten Gottes sih'st, Bei Ach meine Augen dunkel sind ! Der deinem Vater mich vertrittst Und treu Glaube mir so oft zervinnt, Der Trost beschütz'st .. wie so tröstlich ist mir dieß, Daß verschwind't ! 6f 1 8. 4. Drum sende deinen Geist mir zu, Daß mein Gewissen komm' zur Ruh', Daß er mich lehre, tröst, erquick , Und ich stets kehre meinen Blick Auf dich zu rúď. mir der Zugang bleibt gewiß Durchdich, der du uns gingst voran, Damit ich auf der Himmelsbahn Dir folgen kann ! 9. Ich weiß, daß du, o Lebensfürst, Dereinst zu richten kommen wirst; Als 288 Zweites Buch. dann wird es gewiß geschehn , Daß ich | Glauben liegt's ! so der ist åcht, So dichwieder werde sehn AufWolken stehn. wird auch g'wiß das Leben recht zu Gott 10. O komm, mein Heiland, komm' im Himmel g'richtet. Hallelujah, Hal und eil, Daß deine Zukunft nicht ver lelujah! 4. Solch' Himmelfahrt fåht in uns weil' ; Komm, oder hole mich zu dir; Dein Auffahrt bahnt den Weg ja mir an, Wenn wir den Vater finden , Und Zur Himmelsthür! fliehen stets der Welt ihr Bahn, Thun 11. Zu Dir nur sey mein Herz ge uns zu Gottes Kindern ; Die sehn hin richt't, So fehle ich des Weges nicht. auf, der Vater herab, An Lieb' und Ich folge, Herr, dir unverwandt; Hilf Treu' geht ihn'n nichts ab, Bis ſie zu mir ins obre Vaterland Durch deine sammenkommen. Hallelujah, Hallelu Hand! jah ! 5. Dann wird der Tag erst freuden Mel. Nun freut euch, liebe Chriſteng'mein. reich, Wenn Gott uns zu sich nehmen 652. Auf Christi Himmelfahrt al Und seinem Sohn wird machen gleich, lein Will ich mein Hoffen gründen, Und Als wir denn jezt bekennen : Da wird alle Zweifel, Angst und Pein Im Glau sich finden Freud' und Muth Zu ew'ger ben überwinden. Denn weil das Haupt Zeit beim höchsten Gut; Gott woll, daß im Himmel ist, Wird auch die Glieder wir's erleben ! Hallelujah, Hallelujah ! 6. Preis sey demHerren Jesu Christ, Jesus Christ In Gnaden nach sich ziehen. 2. Gen Himmel mein Erlöser fuhr, Der für uns ist gestorben, Der für uns Dort Gaben zu empfangen. MeinHerz auferstanden ist, und hat das Heil et kann auch im Himmel nur, Sonst nirworben , Daß wir nun nicht in Adams gends, Ruh' erlangen. Denn wo mein Fall Umkommen und verderben All", Schatz, ist auch meinHerz ; Es schwingt Sondern das Leben erben ! Hallelujah, Dr. Joh. Zwick. 1550. zu ihm sich himmelwärts Vom Staube | Hallelujah ! dieser Erde. Mel. Christ ist erftanden. 3. AchHerr ! laß mich dieß hohe Gut Durch deine Auffahrt finden, und tág 654. Christ fuhrgen Himmel. Was lich meinen Sinn und Muth An deiner fandt er uns hernieder? Den Tröster, Lieb' entzünden ; So fahr' ich einst, den heiligen Geist, Zu Trost der armen wenn's dir gefällt , Mit Freuden aus Christenheit. Kyrie Eleison! 2. Hallelujah, hallelujah! Deß der armen Welt Dir nach in deinen Him mel. Dr.Josua Wegelin. soll'n wir Alle froh seyn ; Christus will unſer Troſtſeyn. Hallelujah ! Attes Bied. Nach elgener Melodie. ↓ lhr Chriſten allzugleich.. Gott, Lobt Mel. bedenken wir, 653. Auf diesen Tag Daß Christ gen Himmel g'fahren, und 655. Dem Herrn, der unfern Tod danken Gott mit höchst'r Begier, Mit bezwang , Ist jetzt die Welt zu klein. Bitt', er woll' bewahren Uns arme Sun Der durch das Grab zum Leben drang, derhier aufErd', Die wir, so lang uns Deß muß der Himmel seyn. Sund' beschwert, Nicht Trost nochHoff 2. Der Vater spricht : Nun seße nung haben. Hallelujah, Hallelujah ! | dich Auf meiner Almacht Thron ! Die 2. Gottlob ! nun ist der Weg gemacht, Welt erkenne dich, wie mich, Für Gott, Uns steht der Himmel offen. Christus du Gottessohn ! 3. Ein Heer, das dich noch jetzt ver " schleußt aufmit großer Pracht; Vorhin war All's verschlossen. Wer glaubt, deß schmäht, Kniet bald zu deinem Fuß, Herz wird freudenvoll ; Dabei er sich Indeß, wer tobt und widersteht, Wie auch rüsten soll, Dem Herren nachzu- | Gras verwelken muß. 4. Sohn Davids ! deiner Knecht folgen. Hallelujah, Hallelujah ! 3. Wer nicht folgt, noch sein'n Wil- schaft Schweiß, und deiner Leiden len thut, Demist's nicht ernst zum Her Hohn. Vergüte der Gott - Gleichheit ren; Denn er wird auch vor Fleisch und Preis, Und ew'ger Klarheit Lohn !" Blut SeinHimmelreich versperren. Am 5. So spricht der Vater. Und den XIII. Von der Himmelfahrt Jefu Chrifti. 289 Held Umringt ein Engel - Chor ; Er nicht auf Erden , Soll unsre Heimath segnet die versöhnte Welt , Blickt auf, seyn. Ihr Herzen, macht euch auf! Wo und fährt empor. Jesus hingegangen , Dahin blickt mit 6. Der Wagen Gottes fördert ihn, Verlangen, Dahin geht unser Lauf! Schnell, lichten Wolken gleich. Ihr 5. Laßt uns zum Himmel dringen Millionen, bringt ihn hin, Den König Mit herzlicher Begier; Laßt uns voll in sein Reich! Jubrunst singen: Dich , Jesu , suchen 7. She betet an des Himmels Herrn, wir ! Zu dir, o Gottes Sohn, Soll un Der unser Fleisch und Blut. Froh dient | ſer Geiſt ſich heben ; Du bist uns Licht ihr ihm, und wirket gern Auch seinem und Leben, Und unser großer Lohn ! Volk zu gut. 6. Fahr' hin mit deinen Schäßen, Du 8. Erwürgtes Lamm! so war es trügerische Welt ! Wir fliehn aus deinen recht, Daß dich der Himmel krönt, Nehen ; Dort ist, was uns gefällt ! Der Dich, der das menschliche Geschlecht Herr ist unsre Zier, Der Herr ist unsre Mit seinem Gott versöhnt. Wonne; Zu unsrer Lebenssonne , Zu 9. Nun wird aus deiner Knechtsges Jesu ziehen wir ! 7. Wann wird es doch geschehen, stalt Kraft, Majestät und Preis ; Nun bebt vor deiner Allgewalt Der ganzen Wann kommt die Freudenzeit, Daß wir Schöpfung Kreis . ihn werden sehen In seinerHerrlichkeit ? 10. Uns aber quillt Zufriedenheit Du Tag, wann wirst du seyn , Da wir Von deinem Gnadenstuhl , Und Schuß zu seinen Füßen Anbetend ihn begrüßen? und Trost und Sicherheit, Doch Angst O Tag, brich bald herein ! Gottfr. Wilh. Sacer. † 1699 . dem Höllen - Pfuhl. 11. So oft, als dir der Himmel tönt, Mel. Sep Lob und Ehr' dem höchsten Gut. So denk an uns zurück, Und segne, was hienieden stöhnt, Durcheinen mils 657. Die Stunde der Vollendung den Blick! kam; Du standest auf dem Hügel, Und 12. Und endlich zieh' uns hinter dir eine Wolke Gottes nahm Dich , Herr, Dem Reich der Klarheit zu ! Nach deis auf Lichtesflügel ! Du schwebtest hoch nem Schwung, was thun wir hier ? hinauf; dich ſahn Die Jünger, beteren dich an, Anfänger und Vollender! Herr, unser Ziel bist du ! Joh. Adam Lehmus. 2. Sie sahn die einst durchbohrte Hand Nicht mehr gebunden beben; Met. Aus meines Herzens Grunde. Dein Leib, am Kreuz einſt ausgespannt, 656. Der Herr fährt auf gen Him Ward Freiheit, Licht und Leben; Hin mel Zu seines Vaters Thron ! Aus niez fuhrst du durch des Himmels Höh'n drem Weltgetümmel Schwingt sich der Triumphreich, wie die Sonne schön, Du Menschensohn. Lobsingt, lobsinget Gott! Erstgeborner Aller! 3. Die Engelschaaren beugten all' Lobsingt, ihr Nationen, Dem Herrscher aller Thronen, Dem Herren Zebaoth ! Ihr Knie vor dir und sangen, Daß von 2. Der Herr wird aufgenommen In der Freude Jubelschall Die Himmel all' königlicher Pracht; Deß freun sich alle erklangen. Des Vaters strahlenreicher Frommen , Er hat sie frei gemacht. Thron War, Jesus, deiner Leiden Lohn, Der Himmel neigt sich ihm ; Der Seras Und aller Himmel Freude ! 4. Welch Licht ist deinem Lichte gleich! phinen Chbre Lobsingen seiner Ehre, Herr, Herr, einst Knecht der Knechte! Und alle Cherubim. 3. Lob sey dem Gott der Gnade, Der Der Schöpfung unermeßlich Reich Is unser Haupt erhöht ! Nun wissen wir dein , dein Gottes Rechte ; Und jeder die Pfade, Wie man zum Himmel geht. Himmelsfürst wirft dir Sich hin, und: Der Heiland zieht voran , Nimmt uns Herr , Herr! hier sind wir, Gebeut in seine Pflege , Und bahnet uns die uns ! rufen Alle. 5. Du schaust vom Himmel hoch her: Wege Durch seine Siegesbahn. 4. Wir sollen himmlisch werden, ab , Du Haupt, auf deine Glieder! Drum ging er himmelein ; Dort oben, | Blickſt aus der Herrlichkeit aufs Grab, 19 Knapp's geistl. Liederbuch. 290 Zweites Buch. Das dich einst deckte, nieder. Du fen- Uns ew'gen Troft bereitet ; Hast uns dest deines Geistes Licht Und Kraft in den Weg geoffenbart, Der uns zum uns, und weichest nicht Vom Herzen, Vater leitet ; und wo du, Herr des Le= das dir glaubet. bens, bist, Dahin soll, wer dein Diener 6. Anbetung dir, o Erster, dir, Des ist, Mit sel'ger Freude kommen. Vaters Freud' und Ehre ! Aus unserm 4. Ist unser Schaß im Himmelreich, Staube jauchzen wir Hinauf in Engel- Wie die Apostel schreiben, So muß das chore! Was bist du uns, was wirst du Herz mit ihm zugleich Auch in dem einst, Wann du vom Himmel uns er- | Himmel bleiben. Zog unserHaupt zum scheinst, Was wirst du ſeyn, du Hdch- Himmel ein: Wie konnten wir ihm ster! Lavater.ferne seyn, Und ohne dich hier leben? 5. Herr Jesu ! zieh' uns all' zu dir, Mel. Halt' im Gedächtniß Jesum Christ. Daß wir mit den Gemüthern Nur oben 658. Du fährst gen Himmel , Jesu wohnen für und für In deinen Him Christ, Die Stätt' mir zu bereiten, Auf melsgütern. Zeuch uns ins Heiligthum daß ich bleibe, wo du bist, Ju alle Ewig hinein ; Laß unsern Siß und Wandel keiten. Du fährst, mein Heiland, in die seyn, Wo du regierst und throneſt. 6. suche, Herz, doch nicht dein Heil Höh', Daß ich auch in die Höhe geh'. Das kann mich recht ergößen. In diesem armen Leben! Sieh', dort 2. Du fährst, mein Jefu , wolkenan, will Jesus deinen Theil Dir mit den Und dringst durch alle Himmel, Damit Engeln geben. Drum ſuche nur , was ich dir nachfahren kann Aus diesem droben ist ! Auf Erden wohnet Trug Weltgetümmel. Du bist , mein Jesu, und List ; Da findest du nicht Ruhe. aus dem Leid Gegangen in die höchste 7. Zeuch, Jesu, uns, so laufen wir! Freud', Daß stete Freud' mich labe. Gib uus der Liebe Flügel ! So fliegen 3. Wo Jesus ist , da komm' ich hin, | wir im Geist zu dir Auf deine Sternen Bei Jesu will ich bleiben ! Drum steht hügel. Mein Geist seh' immer sehus zu Jesu stets mein Sinn , Nichts soll | fuchtsvoll Dir nach , wie er dir følgen von ihm mich treiben. Erduld' ich hier soll zu jenes Lebens Freuden. auch viele Noth, So werd' ich doch nach 8. Dieß ist die Fahrt , dieß ist der meinem Tod Bei Jesu recht erquicker. Weg, Den Vater bald zu finden ; Dieß 4. Eo zage nicht, o meine Seel', Und ist auch der geheime . Steg , Wie wir laß den Kummer fahren ! Halt' fest nur entgehn den Sünden. So zeuch denn an Immanuel, Daß du nach kurzen unser Herz hinauf, Und ist vollendet Jahren Gelangest aus dem Jammer unser Lauf, Laß uns dein Antlig Joh. Rif... thal Hin in den schönen Himmelssaal, schauen ! Da Jesus dich wird trösten. Mel. Scuch ein zu deinen Thoren. Gottfr. Håndel. 660. Du schwingst dich von der Er den In deine Herrlichkeit ! Mit freu 659. Du Lebensfürst , Herr Jesu digen Geberden Stehn Engel schon be Christ, Der du nach bittern Leiden Gen reit ; Sie jauchzen dir im Chor, Ber= Himmel aufgefahren bist Zu deines klärter Herr ! es schallen, Gefänge von Gottes Freuden: Wie können wir die uns Allen Zu deinem Thron empor. Majestät, Zu der der Vater dich erhöht, 2. Nun ist das Kreuz verschwunden, Wo Sünder dich eutehrt; Wir sehen Nach Würden je erheben? Mel. Allein Gott in der Höh' ſey Chr'. 2. Du hast den schwersten Kampf deine Wunden Im ew'gen Licht ver gekämpft, und dich für uns gegeben ; klårt. Um deinen Königsthron Stehn Du hast der Sünde Macht gedämpft, alle Himmelschöre , Und fingen deiner Erworben ew'ges Leben, Unsterblichkeit Ehre , Gekröuter Menschensohn ! ans Licht gebracht , Und dich nach kur3. Du bist so hoch erhoben, Doch zer Grabesnacht Zum Himmel aufge- siehst du auf die Welt, Und gibst uns tausend Proben , Daß deine Hand uns schwungen. 3. Du hast durch deine Himmelfahrt | hålt. Wo eine Seele dein, Da trittſt du XIII. Von der Himmelfahrt Jefu Christi. 291 fiets entgegen Mit Geistesgab and Seuns auf diesen Tag , Sey's , daß er gen; Wer sollte sich nicht freu'n? ... beur' erscheinen, Sey's , daß er sau 4. Du bittest in dem Himmel Für menmag ! Wenn dann dirdeine Knechte uns und umser Heil, Und führſt nus Verklärt entgegenziehn , Dann führe durch's Getümmel Der Welt, zinn be deine Rechte Auch uns zum Himmel hin! ften Theil; Du hilfft uns zum Gevirin, 7. Dann laß in Strömen quillen 1 Den du so theu'r erworben, Da du für Dein schönes Lebenslicht ; ' Dann zeig' uns gestorben, Und nimmst zu dir uns uns ohne Hüllen Des Vaters Angesicht. bin. 1 Dhimmlisches Entzücken ! O selger 5. Laß, Jefu, uns aufErden Dirtren Liebeszug! Wennwir nur dich erblicken, 1 fich folgen nach Und Himmelsbürger Hat unser Herz genug. übers. Lat. dem Aus Venerabilis. Beda Nach werden BeiFrend und Ungentach. Laß v. A. Knapp. aufwärts immerfort Sich unsre Seelen ze.. Inuyanutej, , dir ſingen Melir, schwingen, In Lieb und Höffnung sin Gottes Sohn Esfähret heute gen, Und trauen deinem Wort! 662. ... H. Ach, laß uns bald entgehen Dem Hinauf zu seines Vaters Thron; Er Elend dieser Zeit,. Und bald dich droben gehet ein zur Herrlichkeit , Die überall sehen In deiner Herrlichkeit ! Ja , laß ist ausgebreit't. in deinen Höh'n Als solche , die did)) 2. Er hatzerstört des Teufels Macht, Leiden Gelangt zu deinen Freirden, Uns SeinHeer erlegt und umgebracht, Wie vor dem Throne stehu! mit Gewalt ein starker Held Im Tref= fen seine Feinde fällt. Mel. Wie soll ich dich empfangen ? 3. 3wing miser Fleisch, Herr Jesu 661. Ergrunt, ihr Siegespalmen ! Christ, Der du der Sünder Heiland bist, Ihr Himmel, werdet klar! Ihr Herzen, Daß wir, indem du uns machst rein, bringer Pfalmen, Und schmücker den Theilhaftig deines Sieges seyn. Altar! Singt von dem Menschensohne 4. Laß seyn den Feind in uns ge Und seinem großen Sieg! Singt, wie er dämpft, Weil du uns haſt das Heil er aufzum Throne Der Ewigkeiten stieg ! kämpft; Tilg' aus sein Werk, daß er 2. Der einst, von Qual durchdrungen, nicht mehr Sich wider unsre Seel' em J Den Sündern war ein Spett; Der un- pör 5. Zench mus, führ' uns mit ihm zu fern Tod verschlungen In seife Todes noth: Densehn wir hoch und prächtig gleich Als Kinder Gottes in dein Reich, Im Siegesglanze ziehn, Der schwinger Da wir ein ewiges Freudenlied Dir, fich allmächtig Durch alle Himmel hin. Herr, zu opfern sind bemüht. 6. Gott Vater, sey von uns gepreist, 3, Die Engel und die Thronen, Und aller Mächte Chor, Biel tausend Legio Sammt beinem Sohn und heil'gen Geist! men, Die schwebten mit empor , Den Der heilge unfrer Seelen Grund, Da= Sieger zu geleiten, Als er sich herrlich mit dir danke Herz und Mund! hob, Den König zu begleiten MitPreiß Me 1. Nun sichder Tag geendet hat. gefang und Lob. 4. Dort aufdem Delberg stehen Die 663. Es fragt mein Herz, wo gehst Jünger, arm und schwach; Mit deiner du hin? Mein Jesu, ſag' es mir ! Ich Mutter fehen Sie dir, o Jesu , nach. folge dir in meinem Sinn , und lasse Doch sehn sie froh dich scheiden In dei nicht von dir. " nen • Sternenfaal, Weil du mit Licht 2. Ach, nimnimich mit, verlaß mich nicht! Beisdir nur will ich seyn. Ich und Freuden Sie tröstest ohue Zaht! 5. Du aber hast nach oben Zum sig im Finstern , ohne Licht , Wenn du Throne dich gewandt, Und waltest ewig mich lässt allein. droben zu Gottes rechter Hand. Von 3. Jedoch getrost ! mein Heiland dannen wirst du kommen In Richters spricht : Ich gehe nur voraus ; Schau' majestát; Dann jauchzen deine From über dich? im Himmelslicht Bereit ich dir ein Hauß! men, Der Stolzen Hohn vergeht. 6. O Jesu, Heil der Deinen , Rüft 4. Beimeinem Vater, ewiglich, Der 19 * 292 Zweites Buch. manche Wohnung hat, Bereit' ich gnå- | reich dringt , Wer glaubet , streitet, dig dort für dich Auch eine Ruhestatt. harret. " 5, Gedulde dich die kleine Zeit ; Wird 5. Wie mag ein Herz noch traurig dir's indeſſen bang, Und mußt du füh- | ſeyn, Das ſolche Ding' kannfaſſen? Es len Kreuz und Leid : Getrost ! es währt geht in Tod mit Christus ein, und wird nicht lang'. dieß Leben hassen, und schwingen sich 6. Drum, Jesu, geh' ich troſtesvoll hoch über sich, Da Chriſtus ſizet ewig Hienieden aus und ein, Weil dort ein lich Zu seines Vaters Rechten. ewig Leben soll Mir vorbehalten seyn. 6. Gib Glauben, Herr, und Leidſam 7. Wird mir das Herz auch dfters | keit , Nach deiner Jünger Arte , Daß schwer In dieser argen Welt; Ist es von still dein Volk in Einigkeit Des Pfingst Troft und Freuden leer, Weil mich viel tags betend warte, Daß uns dein' Hims Kreuz befällt: melskraft erneu', Und unser Will' der 8. So geh' im Glauben ich dir nach, déine sey_In allem unserm Leben. 7. Laß uns, wenn du einst wieders Gehst du mir nur voran, Und achte we der Noth noch Schmach Auf deiner kehrst, Den Kreis der Welt zu richten, schmalen Bahn. Mit Engeln über Gråber fährst, Alf 9. Und weil du gnådig mir erlaubt, Klag' und Streit zu schlichten, Bestehen Zu bitten dich im Geist Um Alles, was dir zur rechten Hand, Eingehn mit dir die Liebe glaubt Und was unsterblich ins Vaterland, Und ſingen : Hallelujah ! Aus dem alten Bonniſchen Geſangbuch), heißt : (Etwas geändert.) 10. So bitt' ich dich : vèrlaß mich nicht, Bis es wird Abend seyn , Und Mel. Kommi her zu mir, spricht 16. führ' mich , wenn das Herz mir bricht, Zum ewigen Morgen ein. 665. Frohlod , meinHerz, weil Je M. G. Riegertu, geb. Weißenfer. ſub Chriſt Zum Himmel aufgefahren ist, Der Todesüberwinder ! Die Wolke glänzt herab ! Er schwingt Sich aufſie hin; der Himmel fingt : Preis dir, du 664. Freu' dich, o fromme Christen Heil der Sünder! heit , Und sing mit großem Schalle, 2. Des Himmels Herr, des Menschen Daß wiederbracht die Seligkeit, Dein' Sohn Ift im Triumph zu seinem Feind' geschlagen alle Durch den vor Thron Vom Vater aufgenommen. Die längst verheiß'nen Mann , Christum ; Seraphim, die Cherubim, Sie fallen den sich mit Glauben an! Gen Him alle hin vor ihm, Ihm jauchzen alle Frommen. mel ist er gefahren. 3. Welch jubelvolles Siegsgeschrei: 2. Des Vaters Werk hat er vollbracht, Und das Gesetz vergnüget, Ver- Daß Jesus ew'ger König sey ! Eszittern ſdhnt, was uns zu Feinden macht, Und alle Thronen ! Der Gottmensch kömmt! Frieden wohl gefüget. Ein Hoherprie- O welche Freud' ! Er kömmt in seiner ster heißet er, Sein Blut bahnt uns den Herrlichkeit, Im Himmel nun zu Weg nunmehr, Und sprenget unsre wohnen. Ketten. 4. Ihm beugt sich aller Engel Knie : 3. Hinfüro herrscht er königlich Im Messias Jesus, rufen sie, Heißt Men Himmel und auf Erden , Daß dir sein schen selig werden! Er hat das größte Reich, und gegen dich Sund , Höll Werk vollbracht ; Sein ist die Weisheit, möcht' kraftlos werden. Deß freue dich sein die Macht Im Himmel und auf von Herzen wohl ! Der Himmel hångt Erden! nun segensvoll Ob dir mit Geistesgaben. 5. Wie herrlich bist du , Herr, mein 4. Nun kommt sein Geist, den er ver- Heil ! Ich hab' an deiner Klarheit Theil; hieß, Daß er uns sollte lehren, Und zei- Für mich fährst du zum Himmel ! Du, gen, wie zuleht gewiß All Dinge sich Hoherpriester , gehst mit Ruhm Für verkehren: Daß Stolz und Pracht zur mich auch in dein Heiligthum ; Dir Hölle ſinkt, Und daß zumHimmel ſieg- | folg' ich in den Himmel, Mel. Allein Gott in der Höh'. XIII. Von der Himmelfahrt Jefu Christi. 293 6. Du , dessen Wort die ganze Welt | Und freudig blickt mein Geiſt hinauf Allmächtig rief, allmächtig hält , Du, Mit gläubigem Verlangen. Dort, wo Herr, durch den wir leben : So lang mein Freund ist, sey mein Herz; Dort, ich wall' im Staube hier , Soll sich fern von Kummer , fern von Schmerz, mein ganzes Herz zu dir Vom Staub Werd' ich verklärt ihn schauen. empor erheben ! 2. Durch Leidensnächte hat ihn Gott 7. Entreiß durch deines Geistes Zum hohen Ziel geleitet ; Hienieden traf Kraft, Die Alles allenthalben schafft, ihn Qual und Spott, Von Feinden ihm Mein Herz dem Land der Erde , Daß bereitet. Doch als der Leidenssturm ver ich mit Muth von deinem Thron, Sohn weht, hat ihn zum Thron der Majeståt Gottes und des Menschen Sohn , Im Des Vaters Hand erhoben. 3. Du König aller Herrlichkeit, Mein Kampf gestartet werde ! 8. Já, du, du schauſt auf mich her: Bruder einst hienieden, Bist in des Le ab; Du, der für mich dahin sich gab, bens heißem Streit Noch nie von uns Laß mich dieß stets ermessen ! Du kannst, geschieden. Es wirkt dein guadenvolles obgleich du, Jesus Christ, Im Himmel Wort Durch deinen Geist belebend fort, aller Himmel bist, Doch meiner nicht | Bis an der Welten Ende. 4. Du hilfft dem schwachen Glauben vergessen! 9. Hab' ich vollendet meinen Lauf, auf In der Versuchung Stunde ; Du So nimm mich in den Himmel auf, Daß bringst in unsern Pilgerlauf Der Hei ich dich, Jeſus, ſehe ; Daß ich in deiner math frohe Kunde ; Du machst des Le Herrlichkeit Von Ewigkeit zu Ewigkeit bens Bürd' uns leicht, Bis unser Fuß Vor deinem Throne stehe. das Ziel erreicht, und Staub bei Staube 10. Frohlock', meinHerz, weilJeſus ſchlummert. 5. Was unsre Sünd' uns einſt ver Christ Zum Himmel aufgefahren ist, Der Todesüberwinder ! Sing' ihm, wie lor , Willst du uns wiedergeben ; Vom ihm der Himmel sang, Als er sich auf Tode hebst du uns empor Zum wahren die Wolke schwang : Preis dir, du Heil | Seelenleben, Wo nichts von dir das der Sünder! Lavater. Herz mehr trennt, Und wo es froh das Heil erkennt, Das nur in dir ihm strahlet. In eigner Melodie. 6. So herrsche denn, du ew'ges Licht, 666. Gen Himmel aufgefahren ist, In unsern finstern Seelen , Daß wir, Hallelujah! Der Ehrenkönig , Jesus bis unser Auge bricht, Nur dich zum Christ. Hallelujah ! Führer wählen. Sey unser Schirm in 2. Er fikt zu Gottes rechter Hand, Grabesnacht, Bis wir, auf deinen Ruf Hallelujah! Beherrschet Himmel, Meer erwacht, Dich droben ewig schauen! 1 Dr. Hopfensac. und Land. Hallelujah! 3. Erfüllet ist, was Gott versprach : Mel. Wachet auf, ruft uns :c. Hallelujah ! Zum Thron ging Chriſtus 668. Gott fährt auf! was soll ich nach der Schmach. Hallelujah ! 4. Nun ſigt ein Mensch auf Gottes klagen ? Mein König fährt im Sieges Thron, Hallelujah ! Der heißer Davids wagen hoch über alle Himmel hin ! Herr und Sohn. Hallelujah ! Cherubinen fallen nieder, Und Sera 5. D'rum jauchzen wir mit hohem phinen bringen Lieder, Und alle Him Lon: Hallelujah ! Gelobt fey Christ mel preisen ihn. Lobsingt , lobsinget Gott, Jehovah Zebaoth ! Hallelujah! auf Gottes Thron. Hallelujah! 6. Gott Vater, Sohn und heilger Er ist's, der ist Den Thron besitzt, Deß Geist, Hallelujah ! Sen ewiglich von Scepter durch die Himmel blißt ! 2. Gott fährt auf! des Oelbergs Hd uns gepreist! Hallelujah! Nach dem Altlateiniſchen Coelos ascendit hodie. hen, Die zitternd ſeinen Kampf gesehen, Sind zum Triumphplatz eingeweiht. Mel. Mun frent euch, liebe Christen c. Hier stand er vor dem Gerichte, Hier 667. Gen Himmel fuhr mein Heis bebt' er unter dem Gewichte Der Schreck Land auf, Die Krone zu empfangen, | niſſe der Ewigkeit. Heil ihm ! er hat ge= 294 Zweites Buch. Ann's fiegt! Súnd , Tod und Hölle liegt. Ihm | Zeit Nüße für die Ewigkeit, Bis wir zu Füßen. Wie scheidet er . So hoch und auch dahin gelangen , Wo du bist vor hehr ! Nun rühret ihn ein Feind nicht | ausgegangen. mehr! 4. Dir iſt Alles übergeben ; Darum 3. Gott fährt auf! o Tag der Freu- nimm dich Aller an.: Hilf mir, daß ich den! Wie herrlich enden sich die Leiden, christlich leben und dir heilig dienen Die er als Mittler für uns trug ! Gol- kann. Kommt der Satan; wider mich, gatha, du sahst ihn bluten ; Wie rausch- Ach, so wief ihn unter dichh ! Komme ten da des Zornes Fluthen, Und nie die Welt mit Lust und Schrecken, Herr, mand rief: es ist genug ! Nun ist der so wellest du mich decken. Zorn gestillt, Und das Gesetz erfüllt. 5. Bleibe stets mir gegenwärtig, Hallelujah! Erhat's vollbracht; Durch Leite du mich ein und aus ; Mache feine Macht Ist uns der Himmel zuge meine Wohnung fertig Droben in des dacht. Vaters Haus. Rufe mich zur ew'gen 4. Die Erlösung ist versiegelt, Der Ruh ; Du bist selbst der Weg dazu ; Höllen Thore sind verriegelt, Des Him Und nimm gnadenvoll am Ende Mei mels Pforten aufgethan. Dorther läßt nen Geist in deine Hånde. er Segen strömen, Daß wir nun Gnad 6. Komme, wenn es Zeit ist, wieder, um Gnade nehmen, und seines Geistes Wie dein Wort uns hoffen lehrt, Und Trost empfahu. Nun dringt des Glau erlöse meine Glieder, Die das dunkle bens Lauf Zum Himmel froh hinauf; Grab beschwert. Richtest du dann diese Hallelujah! Sein Licht und Wort Wirkt Welt, Die dein Wort für Lügen hält, immerfort, Und er empfängt die Sie Dann laß uns mit all den Deinen ger dort. Froh vor deinem Thron erscheinen. , Easpar Neumann , † 1715. 5. Schauherab, Gott, und erscheine; Befest'ge, gründe die Gemeine, Die hier M.el. Von Gott will ich nicht laſſen 26. noch um ihr Kleinod ringt! Rufe, sammle und bekehre Die Völker bis zum fern 670. Herr, Herr ! dein Himmel sten Meere, Daß alle Welt dich preist, fahren, Dein lehtes Segenswort An und singt: Heilig ist unser Gott, Je die, die um dich waren Auf jenem hovah Zebaoth ! Preis und Ehre und Berge dort : Das wird auch meine Herrlichkeit Sey ihm geweiht Von Kraft , und zieht mich in die Höhe, Daß ich voll Freuden sehe, Was deine Ewigkeit zu Ewigkeit ! M. Chriſtian Gottlieb Göz , w. Pf. kn Plieningen. Liebe schafft. 2. Hab' Dank, o du Durchbrecher! Mel. Freu' dich sehr, o meine S. Du hast den Weg gemacht, und uns, 669. Herr, auf Erden muß ich lei- wie jenem Schacher, Ein Gnadenrecht den, Und bin oft voll Angst und Weh ; gebracht. Die Himmelsthur war zu ; Warum willst du von mir scheiden? Was unsre Schuld verriegelt , Und Warum fährst du in die Höh' ? Nimm was der Fluch versiegelt , Das dffnest. mich Armen auch mit dir , Oder bleibe herrlich du ! 3. Omeine Seele, fiche Dem Lebens doch in mir, Daß ich dich und deine fürsten nach! Nimm Theil an seiner Gaben Täglich möge bei mir haben ! 2. Laß mir deinen Geist zurücke, Und Mühe, Verfolgung,Noth und Schmach ! nimm du mein Herz hinauf! Wenn ich Laß seine Kreuzespein , Sein Sterben, Seufzer zu dir schicke, Thue mir den Auferstehen, Sein Höll- und Himmel Himmel auf. Und wenn ich nicht beten gehen Auch wie dein eigen seyn! kann , Rede du den Vater an; 1 Du 4. Mein Bruder lag begraben, Und willst kräftig ja vertreten, Die zu dir hatte Knechtsgestalt; Seht, wie er nun im Geiste beten. erhaben In göttlicher Gewalt , Die 3. Zeuch die Sinnen von der Erde ihm der Vater gibt ! Wie er zu seiner Ueber alles Eitle hin, Daß ich mit dir Rechten Die Seinen kann verfechten, himmlisch werde , Ob ich gleich noch Die cv erwählt und liebt! irdisch bin, Und im . Glauben meine! 5. Ich freue mich der Gnaden. Und XIII. Von der Himmelfahrt Jefu Chrifti. 295 meines Bruderrechts ; Ich bin der | 11. Ihr Menschen, gebt dem Herrn Furcht entladen , und göttlichen Ge- Gehör , und träumet nicht in Sünden schlechts. Ich darf auch meine Hand mehr! Wer noch an dem, was irdisch, An jenes Erbtheil legen , Weil Gottes klebt, Kommt nicht hinauf, wo Jeſus Cohn im Segen Auch mir es zugewandt. lebt. 12. Hebt euer Aug' und Herz empor; 6. Nur meine Seele fahre Dabei in Niedrigkeit ! Mein armes Herz, be Es schalle nur in euer Ohr, Was er von wahre Dich nur vor Sicherheit ! Sey oben euch verheißt, Was er befiehlt durch treugesinnt und still ! Hier muß mit Wort und Geist. Chrifto leiden, und von der Welt sich 13. Das führet euch zur Seligkeit, scheiden , Wer dort mitherrschen will. Das tröstet euch im Erdenleid. Lebr Ihm, dann fahret aufzum Licht, Und Mel. Vom Himmel hoch , da lomm' ich her. schauet Gottes Angesicht ! Crust Lange. 671. Herr Jesu Christ, zeuch uns dir nach, Wie uns dein heil'ger Mund Mel. Gott in der Höy' sey Ehr' allein. versprach! Du wurdest himmelan erhöht, 672. Herr Jesu , deiner Glieder Wohin der Wunsch der Deinen geht. 2. Wenn du uns ziehst, so laufen Ruhm, Du starkes Haupt der Schwa wir , Und richten unsern Weg zu dir ; chen ! Du hast ein ew'ges Priesterthum, Laß uns im Geiststets fahren auf, Und Kannst allzeit selig machen. Du bist es, der Gebet erhört, Und der des Glaubens stärke uns zum Siegeslauf. 3. Doch niemand geht zum Himmel Wunsch gewährt , Sobald wir zu dir ein, Er muß zuvor geheiligt seyn. Kreuz, kommen. Demuth und des Fleisches Tod Sind 2. Du låss'st durch deine Himmelfahrt vor der Auffahrt dein Gebot. Den Himmel offen sehen ; Du hast den 4. Die Reise, die das Haupt ge Weg geoffenbart, Wie wir zum Vater than, Die ist auch seiner Glieder Bahn, gehen. Der Glaube weiß und ist gewiß, Und wo das Glied vom Haupte weicht, Du habest uns im Paradies Die Stätte zubereitet. Da wird der Himmel nicht erreicht. 5. Wer standhaft ist, den läſſ'ſt du 3. Du gingst ins Heiligthum hinein nicht, Du gibst ihm Leben, Geist und Kraft deiner heil'gen Wunden, Und haſt Licht, Du bleibst ihm nah, reichst ihm ein ew'ges Seligseyn , Verherrlichter ! die Hand, Uno segnest seinen Pilger erfunden. Du hast allein durch deine stand. Macht Uns die Gerechtigkeit gebracht, 6. Dein Abschied, und was dort ge Die unaufhörlich währet. fchehn, Zielt auf ein frohes Wiedersehn. 4. Ging unser Haupt zum Himmel Das ward den Jüngern offenbar , Als ein, So werden auch die Glieder Gewiß nun die Zeit vorhanden war. nicht ausgeschloffen seyn ; Du bringſt 7. Da gingst du in dieHerrlichkeit, sie alle wieder.. Sie werden da seyn, Und hast die Stätte zubereit❜t, Wo Fried' wo du bist , Und dich verklärt, Herr und Ruh kein Ende hat : In deines Got: Jesu Christ , Mit ew'ger Wonne sehen. 5. Zeuch uns dir nach! so laufen wir; tes ew'ger Stadt. 8. Die Deinen wandeln stets mit dir ; | Laß uns ein himmlisch Weſen In Wor Ihr treuster Umgang bist du hier; Sie ten, Werken und Begier Von nun an, fåenhier in Lieb und Zucht, Und bringen Herr, erlesen. Zeuch unser Herz dem Himmelzu, Damit wir Wandel, Schatz edle Glaubensfrucht. 9. Du bist in Wort und Werken da ; und Ruh' Nur in dem Himmel haben. 6. Was droben ist , laß künftighin Wer dein begehrt, dem bleibst du nah; Und wie du warst als Menschensohn, Uns unabläſſig ſuchen ; Was eitel heißt, So bist du noch auf Gottes Thron. das lehr' nns fliehn, Was fündlich ist, 10. Durch dich wird Gottes Werk verfluchen. Weg, Welt ! dein Schatz und mit Macht Im Reich der Himmelshdh' Freudenschein Ist viel zu elend, zu ge vollbracht, Und du beherrschest auch die mein Für himmlische Gemüther! 7. Kleinod, das im Himmelſtrahlt! Welt, Bis Alles dir zu Füßen fällt. 296 Zweites Buch. Nachdir nur will ich laufen. D Perle, dies nicht verſiegen; Dein' und deiner Diener kein Weltkreis zahlt ! Dich will ich hier Hand Tröste uns im Fremdlingsstand. noch kaufen. O Erbtheil, voll Zufrieden 10. Soll ich scheiden einst von hier heit, Himmel voller Seligkeit, Sey Und die böse Welt verlassen, O, sohilf, mein aus Jesus Gnaden! HerrJesu, mir Starken Muth im Glau Ph. Fr. Biller. ben fassen ! Also hålt, von dir bewahrt, Meine Seele Himmelfahrt. Mel. Jesus, meine Zuversicht. Dr. Christ. Pfeiffer. 673. Heute fährt der Heiland auf Segnend, mit erhob'nen Hånden. O Mel. Beschwertes Herz , leg' ab die Sünden. mein Jesu , muß dein Lauf Schon so 674. Ihr aufgehabnen Segenshån bald sich wieder enden ? Ach, so nimm de, Voll Heil , voll Wunderkraft des mich mit von hier ! Fahren möcht' ich, Herrn ! Ihr wirkt und waltet bis ans Herr, mit dir. Ende, Uns ungesehn , doch niemals 2. In der Welt ist ohne dich Keine fern. Im Segnen seyd ihr aufgefahren, Tröstung und kein Leben. Darum, ach, Im Segnen kommt ihr einſtzurück ; Auch wie ſollt' ich mich Ohne dich zufrieden ge- | in des Glaubens Zwiſchenjahren Bleibt ben? Ich begehre nur allein Ewig, wo ihr der Seelen Trost und Glück. du bist, zu seyn. 2. Ihr segnet Christi Schaar hienie: 3. Wo mein Schatz, ist auch mein den Mit Freude, die ohn' Ende währt; Herz. Bleib', o Welt, imStaub derSuns Ihr legt auf sie den hohen Frieden, Den den! Mich verlanget himmelwärts, Wo keine Welt uns sonst bescheert; Ja, seg mein Mittler ist zu finden, Wo den neud ruht ihr auf den Seinen ; Dieß Frieden, den er gibt, Noth und Sünde beugt und stärkt uns bis ans Grab, nimmer tråbt. Und wenn wir Sehnsuchtsthränen wei 4. Freu', o Secle, freue dich ! Nochnen , So trocknet dieß die Thränen ab. ist Jesus auf der Erde. Scheidet er auch 3. Ihr zieht mit Gotteskraft die Her jeho sich Sichtbarlich von seiner Heerde, zen Zu ihm und an sein Herz hinauf; Bleibt er doch den Seinen nah', Ünd bis Ihr stillt, ihr heilt die Seelenschmerzen, an das Ende da. Ihr helft der Schwachheit mächtig auf; 5. TreuerHeiland , bleibe mir, Mir, Ihr brecht den Zwang, der Herzen ket dem Armen, stets zur Seite ! Richte tet , Ihr faßt und ſtårkt des Pilgers meinen Blick zu dir, Daß ich treulich Hand , Ihr hebt, ihr traget und erret wach' und streite . Glaubensflügel gib tet, Und führt uns bis ins Vaterland. dem Sinu, Zeuch ihn ganz zum Him 4. Einst öffnet ihr die Himmels- mel hin! thore Der treuen Erdenpilger Schaar, 6. Keine Herzenshårtigkeit Laß in Und reicht dem Ueberwinderchore Des meiner Seele walten ; Weil du sie mit ew'gen Lebens Kronen dar. Dann, dann, Blut geweiht, Darf. die Sünde sie mit jeder Gottesgabe, Mit jedem Heil nicht halten. Deiner Auferstehung Kraft begabt durch euch, Jauchzt euerm gold Rettet mich aus ihrer Haft. nen Königsstabe Des weiten Himmels 7. Willder arge Geist der Welt Gift Königreich. in unsre Seeley streuen , Ach, so laß ihn, Del Colle' ich meinem Gott nicht fingen. starker Held, Keines Sieges sich ers freuen ! Treibe durch dein starkes Wort 675. Lasset uns beständig trachten Seine List und Lücke fort. Nur nach dem, das droben ist ! Alles 8. Hätten wir in blödem Sinn Schon | ist für nichts zu achten Gegen dich, o ein Sündengift getrunken, Daß wir bis Jesu Christ! Dir will ich allein anhan zum Abgrund hin Krank und hülflos gen, Wie das Eisen dem Magnet, Ja, hingesunken, Ach, so rett' uns, weil es zu dir, Herr Jesu ! steht All mein Wun ſchen und Verlangen : Zich uns doch Zeit, Vor dem Fall der Ewigkeit! 9. Schwindet unser Lebensſaft, Daß hinauf zu dir, Liebſter Herr ! das bits wir krank darnieder liegen, Dann, o ten wir. 2. Welt! du bist dem Geiſt beſchwer Herr, laß deine Kraft Uns im Herzen XII . Von der Himmelfahrt Jesu Chrifti. 297 lich, Auch mein Leib fühlt deine Last; Auch wir sind deines Schweißes Lohn, All dein Thun ist sehr gefährlich, Alles Jezt noch im Streit als Sünder; Doch eitel, was du hast. All dein Wesen, fest steht unsre Zuversicht Auf deinen das man siehet, Strebet wider Gottes Sieg für uns gericht't. Geist, Der uns zu dem Himmel weist. 6. O Zeiland, hilf uns ſelbſt, daß O darum so seyd bemühet , Fromme wir uns nicht das Ziel verrücken, Viel Herzen, machet euch Los von ihrem mehr mit allem Ernst nach dir Und Sündenreich ! deinem Himmel blicken, Bis unser 3. Jesus läßt sich zu uns nieder, | fündenfreier Geist Vor deinem Thron Daß man ihn erreichen kann , Denn er dich ewig preist ! will uns, seine Glieder, Mit sich ziehen 7. Vollenden hilf den Lauf dahin, himmelan. Ach, so reicher ihm die Das Tagewerk vollbringen ; Mach' los Hånde Sammt den Herzen willig dar, all unsern Muth und Sinn Von eiteln Und ergreift ihn ganz und gar ; Bittet, Erdendingen ; Wir warten dein, Herr daß er euch zusende Von dem Himmel Jesu Christ, Bis wir auch da sind, wo A. H. Niemeyer. seinen Geist, Daß euch nichts mehr du bist. ihm entreißt. 4. Auf, ihr Christen , laßt uns stre Mel. Erschienen ist der herrlich Lag. ben Nach des Himmels Herrlichkeit ! Lasset uns nicht länger kleben An dem 677. Nun , Gottes Kinder, freuet Eiteln dieser Zeit. Da uns nun ist euch! Der Herr fährt auf zu seinem aufgeschlossen Durch den Herrn das Reich. Er triumphirt ; lobsinget ihm, Himmelsthor, O, so schwinget euch Lobsinget ihm mit lauter Stimm' ! Hal empor, Seyd beherzt und unverdrossen, lelujah! 2. Die Engel und des Himmels Heer Bis ihr durch die Wolken dringt, Und das Hallelujah singt! Empfangen ihn mit höchſter Ehr' ; Sie jauchzen ihm mit frohem Ton, Und be Mel. Mir nach , spricht Christus 20. ten an vor seinem Thron. Hallelujah ! 676. MitPreis und Ruhm gekrönt, 3. Sie jauchzen , daß des Vaters hast du Dein großes Werk vollendet, Sohn Die ganze Welt empfäht zum Und wieder ew'ge Sabbathsruh' Den Lohn , Und daß der Heiland Jesus Sündern zugewendet ; Vollbracht ist Christ Der Menschen Haupt und Bru deines Kampfes Leid, Errungen ist die der iſt. Hallelujah. Herrlichkeit. 4. Wie thronet er so hoch und schön 2, Du schaust herab, und nimmst Dort in des Himmels hellen Höhn! den Lohn Für alle deine Plagen ; Dort ist auch uns in Ewigkeit Die Zeuchst nach zu dir und deinem Thron, Ståtte nun von ihm bereit. Hallelujah ! Die hier im Elend lagen ; Denn wer 5. Nun erben wir sein Himmelreich, dir jetzt im Glauben lebt, Dereinst in Und werden Gottes Engelngleich; Das deinen Freuden schwebt. sehn die lieben Engel gern, und prei 3. Aus allen Völkern kommen sie, sen mit uns Gott den Herrn. Halle Mühselig und beladen, Und suchen Ruh' | lujah. und finden sie, und sind des Jochs ent6. Nun hat es mit uns nimmer laden ; So bringt dir deiner Sel'gen Noth ; Welt, Teufel, Sünde, Höll' und Schaar Den reichen Lohn der Schmer- Tod Liegt unter Chriſti ſtarkem Fuß ; zen dar. Kein Mensch nun ihnen dienen muß. 4. Du herrschest mächtig für und | Hallelujah. für, Und rettest, was verloren ; Ein 7. Der Herr baut ſeine Christenheit willig treues Volk wird dir Aus deinem Zur ew'gen Freud' und Seligkeit. Die Wort geboren, Wie auf der frischen rechte Gott'serkenntniß ist Allein der Morgenau Aus klarem Himmelslicht Glaub' an Jesum Christ. Hallelujah. der Thau. 8. Da sendet er den heil'gen Geist, 5. Auch wir - o schau' von deinem Der Herzen aus dem Jammer reißt, Thron Herab auf deine Kinder! - Sie tröstet durch sein göttlich Wort, 298 Zweites Buch. Und stärkt und heiligt immerfort. Hal | Dann steht dein Himmel offen mir. lelujah... Zeuch mich zu dir, zeuch mich zu dir! 9. Was Gottes Sohn für uns ers 4. Du lässest uns dein Wortzurücke ; warb, Als er am Kreuze litt und starb, Das soll der Welt gepredigt seyn. Herr, Das theilet aus der heil'ge Geist, Der dieses Wort des Lebens drücke Dein unser Trost und Lehrer heißt. Halles Geist mir tief ins Herz hinein. Im lujah.. Wort gibst du den Himmel mir ; Zeuch 10. Der Vater hat den. Sohn ge mich zu dir, zeuch mich zu dir! 5. In dieser Welt find Tuck und fandt; Der Sohn wird anders nicht ers kannt, Als durch den heil'gen Geist als Bande, Sie tränkt den Geist mit her lein, Der muß uns bringen hellen bem Gift. Drum führ' mich bald zum Schein. Hallelujah. Heimathlande, Wo mich kein Feindes welche Füll und Gottesgab pfeil mehr trifft ! Ach, reiche deine Hände 11. Strömt von dem Himmel nun herab ! mir ; Zeuchmich zu dir, zeuch mich zu dir ! Wie sind wir reich und wohlbewahrt ! | --6. Ich folge dir mit Glaubensblicken Das schaffet ChristiHimmelfahrt. Hal- Aufdeiner schönen Himmelsbahn. Hilf lelujah. täglich mir mein Haus beschicken, Daß 12. So dankt dem Herrn mit fro ich mich schwinge froh hinan, Wenn du zum Scheiden rufest mir. Zeuch mich zu hem Mund, Und lobet ihn von Herzens grund ! Lobsinget mit der Engel Chor, dir, zench) mich zu dir! 7. Einst wirst du herrlich wiederkom Daß es zum Himmel schall empor! Hallelujah. men, Gleich wie du aufgefahren bist; 13. Gott Vater in der Ewigkeit ! Dir Dann werd' ich völlig aufgenommen, danket deine Christenheit, Und betet ewig Wo mir bereit mein Erbtheil ist. In vor dir an, Weil du ſo Großes uns ge dessen bleib' mein Flehen hier : Du hier bei mir, ich dort bei dir! than, Hallelujah. B. Schmolte. (Veränd.) 14. Herr Jesu Christe, Gottes Sohn, Du hoher König auf dem Thron! Es Mel. Wie leuchtet uns der Morgenſtern. dankt dir deine Christenheit Von nun an bis in Ewigkeit. Hallelujah.. 679. wundergroßer Siegesheld, heil'ger Geist , du wahrer Du Sündentilger aller Welt ! Dein 15. Gott, Du Tröster werth in aller Noth! Werk hast du vollendet, Vollendet dei Wir rühmen dich, wir loben dich , Und nen schweren Lauf, Und fährst verklärt fagen Dank dir ewiglich ! Hallelujah. zum Vater auf, Der dich herab geſen 1. Erasmus Alberud. det ; Wohneft, Thronest Hochund präch tig , Waltest mächtig ; Tod und Leben Mel. O daß ich tausend Zungen hätte. Sind in deine Hand gegeben. 2. Dir dienen alle Cherubim ; Biel 678. Nun ist derHimmelsweg mir offen Durch deinen Hingang , Jesu tauſend hohe Seraphim Dich Sieges Christ! Drum strebt mein Geist mit fürsten loben ; Du hast den Segen wie frohem Hoffen Dahin, wo du , mein derbrach, Und bift in ew'ger Gottes Heiland , bist. Ich bin dein Gaſt und macht Zur Herrschaft nun erhoben. Pilgrim hier; Zeuch mich zu dir, zeuch Singet ! Klinger ! Schallt, Posaunen! Denn es staunen Engelschaaren, Da mich zu dir! 2. Ich seh im Geiste deine Füße Zur Auffahrt auf dem Delberg stehn; Da gibt dein Mund die Abschiedsgrüße Den Jüngern, die dich scheiden sehn. Gib deinen Segen, Herr , auch mir! Zeuch mich zu dir , zeuch mich zu dir ! 7 3. Vom Tod erstandest du zum Le ben, Dann gingest du zumHimmel ein. So muß sich auch mein Geist erheben, Er darf nicht todt in Sünden seyn; der Herr ist aufgefahren. 3. Du, Herr, bist unser Haupt, und wir Sind deine Glieder; nur von dir Kommt aufuns Heil und Leben. Trost, Friede, Freude, Licht und Kraft, Und was dem Herzen Labsal schafft, Wird uns durch dich gegeben. Neige, Benge Mein Gemüthe, Ew'ge Güte, Dich zu preisen, Und mich dankbar zu erweiſen. 4. Zeuch, Jesu , zeuch uns ganz zu XIII. Von der HimmelfahrtJefu Chrifti. 299 dir, Hilf, daß wir künftig für und für zum Leben erhoben ! Sieh uns im Staube Nach deinem Reiche trachten. Laß uns mit Thrånen der Freude dich loben! fern Wandel himmlisch seyn, Daß wir Richt' unsern Lauf Stündlich zum Him der Erden eiteln Schein und Ueppig mel hinauf! Zench was, o Jesu, nach Langbecker. teit verachten; Unárt. Hoffahrt Laß oben! སྱཱ *། uns meiden, Christlich leiden , Wohl Med. Du, Gott , bist über Alles Herr. ergründen, Wo die Gnade sey zu finden. 5. Sey, Fesu, unser Schirm und 681. Schau, großer Herr der Herr Hort, Und gründ) uns auf dein göttlich lichkeit, Vom Thron der Majestät, Um Wort, So sind wir nie verlassen. Laß den, auf deinen Wink bereit, Ein Heer suchen uns, was droben ist ; AufErden der Engel steht! 2. Als du dein großes Werk voll wohnet Trug und List, Und Feinde, die bracht, Beschlossest du den Lauf, Und uns haffen. Lügen, Trügen, Angst und Zagen , Ach , wie plagen, Ach , wie fuhrst in sel' gerHimmelspracht Zu dei I qualen Sie so viele Christenseelen ! nem Vater auf. 3. Ein ew'ges Heil hast du geschafft, 6. Herr Jesu, komm, zeuch uns dir nach, Daß wir nach kurzem Ungemach Liebreicher Menschensohn ! Nun ſizest Zur Freude dort gelangen! Du bist uns du in großer Kraft Für uns auf Got Allen ja zu gut Durch dein vergoff'nes tes Thron, 4. Dein Arm, o Jesu, herrscht und theures Blut Ins Heiligthum gegan stegt; Du bist uns immer nah, Und gen. Dafür Soll dir Von uns Allen Dank erschallen. Nimm am Ende, Herr, selber das Verborgne liegt Im Lichte ***L vor dir da. ?J 7 uns auf in deine Hände! 5. Schau, Herr, aus deiner heilgeu Chr., E. Homburg. Höh Auf uns, die du erkennst , Daß Mel Lobe den Herren, den mächtigen König. alle Welt erkenn' und ſeh , Daß du uns 680. Sammie, Gemeinde des Herrn, Brüder nennst. 6. Du bist in deine Herrlichkeit Gez dich zu frendigen Chören ! Siehe , dein König erhebtsich zum Throne der Ehren ! gangen ; aber wir , Wir sind noch im Jauchz' ihm, o Welt ! Mit ihm zum merdar im Streit, Und seufzen noch Sollst du frohlockend nach dir ! 7. Doch darum fürchten wir uns einst kehren. nicht, Wenn deine Hand uns hålt; Du, 2. Bande des Todes, nun dürfen sie nimmer dich schrecken; Er, der Ge unsre Kraft, und unser Licht, Bist bei fronte, der heilige, will dich bedecken, uns in der Welt. 15 8. So sehen wir denn unverzagt Mit Sünde und Grab 2 Sinken zur Tiefe hin ab; Nichts soll dir Grauen erwecken . dir die Wallfahrt fort; Was du dem 3. Laffet das Trauern, ihr Frommen, Glauben zugesagt, Erfüllst du hier und und schauet mit Freuden Heute gen dort. 9. Auf dich allein, Herr Jesu Christ, Himmel ; dort wird euch der Heiland Auf dich nur hoffen wir ; Wir-suchen einst weiden. Auf denn zum Streit ! Droben sind Kronen bereit, Euch zu nur, was droben ist, Und ſind im Geiſt bei dir. versüßen die Leiden. 10. Vollenden wir einst unsern Lauf, 4. Darum erhob sich der Heiland, als Sieger gekrönet, Daß er die Seinen, So eil uns beizustehu, Und nimm uns die oft man auf Erden verhöhnet , In in den Himmel auf, Dein Angesicht zu (Verändert.) , 3. A. Schlegel. seinem Reich Mache an Ehrensich gleich ; [ ſehn. Himmelsgezelt Heiß er nach ihnen sich sehnen. Mel. König, dem kein König gleichet. 5. Er hat geöffnet des Himmels hell ,,Seße dich zu meiner Rech 692. leuchtende Hallen; Strahlen der Gnade herab aufdie Gläubigen fallen. Himmten , Ueber allen meinen Knechten !" lische Lust Gibt er der Gläubigen Brust, | Sprach der Vater zu dem Sohne, Und , Ob auch in Thränen sie wallen. erhob ihn zu dem Throne. " Ich will dir 6. Göttlicher Heiland ! du hast uns das Scepter geben,: Vor dem Höll': 300 Zweites Buch. and Welt erbeben ! Helfen sollst du¡ Wenn mein Aug' aus seiner Nacht deinen Freunden, Herrschen unter deis Schaut in deine Himmelspracht? 2. Seh' ich dich gen Himmel fahren, nen Feinden !" 2. Also fist der Sohn dort oben, Seh' ich dich auf Gottes Thron, Seh' Den nun alle Himmel loben , Der einst sich, wie der Engel Schaaren Allejauch in die Welt gekommen, Fleiſch und Blut zen dir, dem Sohn : Sollt' ich da nicht an sich genommen , Wahrer Mensch, niederfallen, Nicht mein Herz vorFreu wie Menschenkinder , Die Versöhnung de wallen , Da der Himmel jubilirt, für die Sünder , Den verkündigt die Daß mein König triumphirt ? Propheten, Den die Welt nur wollte 3. Weit und breit, duHimmelssonne, torten. Leuchtet deiner Klarheit Strahl, Tränkt 3. In die Ferse zwar gestochen, hat mit Glanz und ew'ger WonneHimmels er Satans Haupt zerbrochen ; In den geister ohne Zahl. Prächtig wirst du auf bangen Todesstunden Schien er völlig genommen, Jauchzend heißt man dich überwunden ; Doch er ist, wie er's vers willkommen ; Schau , mein Herz im sprochen, Aus dem Grab hervorgebro- | Staube hier Ruft auch Hosianna dir ! 4. Sollt' ich deinen Kelch nicht trins chen, hat zum Himmel sich erhoben. ken, Da ich deine Klarheit ſch' ? Sollt' Laßt uns unsern König loben ! 4. Er ist König aller Zeiten, Er das ich muthlos niedersinken, Da du wal Licht der Ewigkeiten; Priester, der uns test in der Höh ? Meinem König will ich kann vertreten , Und vom ew'gen Tod trauen, Nicht vor Welt und Teufel erretten. Stehend zwiſchen Gott und grauen, Nur in Jeſu Namen mich Beu Sündern, Kann er die Verdammniß gen jeßt und ewiglich. hindern ; Ihm schwört Gott : du ew': 5. Geist und Kräfte låſſ'ſt du fließen, • ger König , Alles ſey dir unterthänig ! Laß sie fließen auch aufmich, Daß die 5. Nun trågt er die Himmelskrone, Geistesfrüchte sprießen Für den Vater Sihet auf des Vaters Throne ; Seinen und für dich ! Sende bis zum ferusten Frommen winkt er Gnade, Denn sein Ende Dieser Welt dein Scepter, wende Scepter ist gerade. Aber zitt're, Welt Alle Seelen, arm und reich, Herr, zu und Hölle! An der höchsten Ehrenstelle deinem Himmelreich. Siht nun Er, den ihr geschmähet, Den 6. Alles kannst du, aller Orten Nun, ihr nun verherrlicht sehet. den Deinen nahe ſeyn. Darum schließ 6. Nun erstwird sein Volk gedeihen, ich auf die Pforten Meines Herzens : Und sichseiner Herrschaft freuen. Nun komm herein! Komm, du König aller wird sich sein Reich erweitern, Und die Ehren ! Komm, bei mir auch einzukch weite Welt erheitern. Nun mit heiligen ren ; Lebe, wie aufdeinem Thron, Ewig Geberden Werden Priester Gottes wer hier, oGottes Sohn ! den, Neugeborne, frohe Seelen, Die, 7. Scheidend bringst du mir dein Le dem Thau gleich , nicht zu zählen. ben, Gott und Himmel innig nah. Lehr' 7. Gott und Herr zu Gottes Rech- | mich nur im Geiste schweben, Gleich als ten! Mach' dich auf, um deinen Knech- stünd' ich vor dir da, Frei von Sünd' ten Sieg und Ruhestand zu bringen, und eitelm Triebe, Ganz versenkt in Und den letzten Feind zu zwingen! deine Liebe, In denHimmel hingerückt, Komm, die Feinde zu verstören , Die Wo mich Jeſus nur entzückt ! G. Lerstegen. dich stolz nicht wollen ehren ; Komm, und ſegne deine Brüder, Deines Reichs Joh. Ad. Lehmus. erkorne Glieder ! Mel. Herr Jesu, meines Lebens Licht. Mel, Womit soll ich dich wohl loben. 684. So weiß ich nun, Gottlob, 683. Siegesfürft und Ehrenkönig ! wohin ? Wenn ich nicht mehr im Leibe Hochstverklärte Majestät ! Alle Him bin; Mein Heiland nahm den Himmel mel sind zu wenig, Du bist drüber hoch ein, Da soll auch meine Seele seyn. erhöht. Sollt' ich da nicht niederfallen, 2. Du machestja, verklärtes Haupt, Nicht mein Herz vor Freude wallen, Die Seele selig, die dir glaubt; Drum XIII. Von der Himmelfahrt Jefu Chrifti. 301 iſt mir auch nach dieser Zeit. Die Stått du schon da ! Heilig ! Hallelujah ! Wird erschallen. Um deinen Thron im Vaterhaus bereit. 3. Dein Auferstehen gilt auch mir, Im höhern Ton ; Halle lujah dem Men Denn ich bin auferweckt sammt dir ; ſchensohn! Dein Hingang zu des Vaters Thron Berseßt mich in den Himmel schon. In eigener Melodie. 4. Achzeuchnur meinen ganzen Sinn Im Glauben unverrückt dahin, Daß ich 686. Vollender ist dein Werk, voll bis an mein Lebensziel Stets deinen endet, O Welterlöser, unserHeil! Den Zug zum Himmel fühl . Fluch hast du von uns gewendet, Nun 5. Hört endlich mein so kurzer Lauf wird dein Segen uns zu Theil ! Du, Durch Müh und Streit im Glauben der herabkam, ew'ges Leben und Licht auf: Laß mich im Frieden zu dir gehn, und Freuden uns zu geben, Du schwingst Bis auch der Leib wird auferstehn. dich auf zu Gottes Thron. Für dich ist 6. Wenn die gesammte Himmelfahrt | jeder Ruhm zu wenig , O du, der Schd DerDeinen einstsich offenbart, So gib pfung Haupt, du König Der Könige, mir volle Herrlichkeit, Mit dir zu herr des Vaters Sohn! schen allezeit. 2. Dein Wagen kornmt, die Wolken wallen herab voll Majestät und Licht ; Mel. Wachet auf, ruft uns die Stimme. Die Deinen sehen sie und fallen Aube 685. Ueber aller Himmel Heere Er tend auf ihr Angesicht. Noch segnest hebst du dich zum Thron der Ehre, Du du sie, die Geliebten, Und senkest Trost Herzog unsrer Seligkeit ! Hin zu dem, auf die Betrübten, und strömst Anbe der dich gesendet, Gehst du, da hier dein tung in ihr Herz. Du bist, du bist von Werk vollendet, Hinauf, in die Voll Gott gekommen, Wirst im Triumph kommenheit. Du hast unsGott versöhnt; dort aufgenommen ; Zür hohen Wonne Durch alle Himmel tönt Preis und wird ihr Schmerz. Ehre Dir für und für, Dort und auch 3. Ihr Himmelspforten, schnell erz hebet,-Erkommt, er kommt - erbebet hier, Jesu, unserm Mittler dir! 2. Deines Vaters Gnadenwillen euch! Er, der einst todt war, und nun Auf Erden völlig zu erfüllen, Wardst lebet, Er kommt, ein Sieger, in ſein du gehorsam bis zum Tod. ,,Size, Reich. Und aller Seraphinen Chöre Sohn, auf meinem Throne , Dir geb' Lobsingen ihres Königs Ehre ; Der ich alle Welt zum Lohne Und meine ganze Himmel ist Geſang ! Und tausend Herrlichkeit!" sprach Gott. Wie herr- niegefung'ne Lieder Ertönen von den lich ist dein Lohn, Erhöhter Menschen- Harfen nieder; Dich, dich ſingt aller sohn ! Auf, ihr Frommen ! Folgt Jesu Harfen Klang! nach : Durch Leid und Schmach, Und 4. Ich seh' empor zu dir, Vertreter! lauft die Bahn, die er uns brach ! Dich bet' ich still im Staube an ; Ich 3. Deine trauernden Erlösten, weiß, daß auch ein schwacher Beter Herr, zu stärken und zu trösten, Kam Im Staube dir gefallen kann. Zwar über sie herab dein Geist. Ja, er ist es, fallen vor dir Engel nieder, Doch auch der im Leiden Mit Trost erfüllt, und der Engel höh're Lieder Verdrängen zu den Freuden Der Seligkeit den Weg nicht mein schwaches Lied. Von meinen uns weist. Er leitet uns die Bahn, aufgehobnen Hånden Wirst du nicht Den Weg zu dir hinan , Treuer Heizweg dein Antlik wenden ; Du ſichst dem land ! Auch wir empfahn, Auf dieser Dank, der in mir glüht. Bahn, Die Kron' am Ziel, und beten an. 5. Gib meinem Glauben Muth und 4. wie wird uns dann geschehen, Leben, Sich über Erde, Welt und Zeit Wenn wir dich wiederkommen sehen | Mit starken Flügeln zu erheben zu dir In deiner Kraft und Herrlichkeit ! Das in deine Herrlichkeit! O du, der mich wird ſeyn ein Tag des Lebens ; Sein den Finsternissen Des ew'gen Todes trösten wir uns nicht vergebens, Nur hast entrissen, Durch den sich Gott mit mach' uns fertig und bereit. O wårest ' uns vereint, Du, aller WeltenHerr und 302 Zweites Buch. Hai a Führer, Der Geister ewiger Regierer, Gottes Kinder aufgethan An jenen Du bist mein Bruder und mein Freund ! heil'gen Orten ! Sehr an die Sieger, 6. Einst wirst du herrlich wieder welche schon Erlangt die schöne Freu kommen! Ach, Jesu, komm! es seus denkron' ! Wer wollte långer warren? zen hier Im Thrånenthale deine From Dort zeigetsich der Engel Ehør, Kommit, men ; Ihr Glaube seufzt nach dir, nach laßt uns eilen tven empor Zu Gottes dir! Dann werden auf dem Wolkenwa | ew'gem Garten! ** gen Dich Millionen Engel tragen! Du 5. Hinweg mit aller Ehr' und Pracht, kommst in deiner Herrlichkeit, Wirst Die uns in diesem Leben : So manche allen, die zu dir nunweinen, VomHim Noth und Trübsal macht, und kann met als ihr Freund erscheinenz Dann nichts Ewig's geben! Was acht ich Klugheit, die allein hat von der Thor wird ihr Klagen Seligkeit! 7. Ja, wenn ich einst mein Werk heit ihren Schein ? Sie kann uns nichts vollendet, So bist du's, meiner Seele gewähren; Wirsuchen das, was hinim Heil, Der feinen Engel zu mir sender, lisch heißt, Einrechter Christmuß aller Mir seinen Himmel gibt zum Theil. meist Nur, Jesu, dich begehren. Dann, dann erheb' ich mich von Stau- A 6. Wann aber du kommst zum Ge be, Und selig anschau'n wird mein richt, Wie du bist aufgefahren, So Glaube Dich, Herr, mein Gott, im wollst du mir , mein Heiland , nicht bellen Licht! Du wirst nach meinem Im Zorn dich offenbaren ! hilf uns, Leid und Thränen . Mit deiner Herrlich, daß in dieser Zeit Ein jeder stehe wohl keit mich krönen Vor allerHimmel Ansbereit't, Die, Here, sich nachzufchwin gesicht! Lavaters gen, Damit bei deinem Hochzeitmahl 74 5f J Wir in des Himmels Frendensaal Dir Mel. An Wasserflüssen Babylon ewiglich lobsingen !... :1 687. Was stehenwir, und ſehu hinz Mel. Erschienen, ist, der herrlich) Tag, auf Den Heiland Jesas fahren ? Er wird sich nach der Zeiten Lauf Vom 688. Wir danken dir, Herr Jesu Himmel offenbaren ! Bedenken wir denu Christ, Daß da nun aufgefahren bist, nicht einmal, Daß wir auchin des Him Und hast auch uns es kundgethan, Wie mels Saal, zu Christowollen kommen ? unser Geist dir folgen kann. Hallelujah! Es nahet schnell herandie Zeit, Daun 2. Nun singer dir die Christenbeit, ser Geist durch harten Streit Vom Vergißt dabei ihr Herzeleid ; Sie lobt 69154 und dankt, denn Gottes Sohn , Jhr Leibe wird genommnen. : 1.2. Bedenkt denn Niemand , daß er Bruder, steigt auf seinen Thron. Hal ist. Ein Fremdling hier auf Erden, lelujah ! Der aus der Welt in kurzer Frist . Muß 3. Der Herr, Herrfährt in dieHob , hingerissen werden ? Wie thust du dech, Und sieht doch auf das Niedrige ; Er o Menschenkind , Als wärest du taub, theilt uns mit Gewalt und Macht, Und stumm und blind ? Von hinnen mußt steht uns bei in Kampfesuacht. Halle du wallen; Die Welt vergeht mitihrer lujah ! tels in ***** Lust, Drum sey dir anders nichts be: 4. Er hilft, daß sich auch unser Geist wußt, Als Gottes Reich vor allew. Der Todesfinsterniß entreißt, Und schon 3. Seht, wie die Kinder dieser Welt allhier im Glauben lebt, Wo dort der Vom Abend bis zumMorgen Umschub Chor der Engel schiebt. Hallelujahu. de Lust und todtes Geld So blind und 5. Denn bei dem Vater ist sein Vovs, schmerzlich sorgen! O armer Tands D Und seine Rechte wundergroß. Shm Eitelkeit! Man suchet das, was duit wird bald alles unterthan; Er bricht der Zeit. Wie leichter Schnee vergehet. zu seinem Reich die Bahn. Hallelujah. Otroßet nicht aufs falsche Glück, Das 6. Seht, welch ein Siegesheld und tenlos weicht von euch zurück, und Gott! Sünd', Höll und Leufel wird 1 nirgends feste stehet ! zu Spott. Doch müßt das Rühmen 4. Wie hell ist doch des Glaubens dem allein, Der jenen nicht will dienste Bahn! O sehet, wie die Pforten . Für bar seyu. Hallelujah. XIII. Von der Himmelfahrt Jefu Christi. 803 7. Dann freut sich unsers Herzens | Bist unser allerhöchstes Gut ! Halles Grund, Dann singt und rühmt der lujah. frohe Mund ; Dann bleibt Gott unser 8. Hilfuns , Bruder, Jesus Christ, Fleisch und Blut, und unser allerhöch Durch den dev Himmel unser ist, Daß stes Gut. Hallelujah. wir nur trauen fest auf dich, Und in 8. Der Himmel ist nun unſer Ruhm, dir leben ewiglich Hallelujah. 9. Amen ! Amen ! Herr Jesu Christ, DurchJesum unser Eigenthum. Wohl dem, der ihm von Herzen traut, Und Der du zur Rechten Gottes bist! Be stets aufseine Liebe schaut! Hallelujah ! halt uns fest bei deinem Wort, Und 9. Sprich Amen, o Herr Jesu Christ, wehr' des. Teufels Trug und Mord. Der du emporgefahren bist! Mach' uns Hallelujah.... fern Grund des Herzens rein, Und leer 10. Komm , lieber Herr , komm , von allem Trug und Schein. Halles wenn es Zeit, Zu dem Gericht in Herr lujah! ... lichkeit ! Führ' uns aus diesem Jame 1-$ 10. Komm, großer König ! es istZeit, merthal Bald in den ew'gen Freuden Richt auf dein Reich der Herrlichkeit ! faal. Hallelujah.. 11. Amen ! singen wir noch einmal, Komm, offenbare deinen Thron , Gib sehnen uns in deinen Saal; Da Und Hallelujah. deinen Knechten ihren Lohn. 11. Wir ſingen Amen ! noch einmal, [ wird in deiner Engel Reih'n Das Amen Undwarten auf den Hochzeitsaal, Dort, ewig Amen feyn! Hallelujah.* sa Nic. Selneccer. wo dein Ruhm erst recht erklingt, und durch derHimmel Himmel dringt. Hal lelujah. Mel. Herr Jesu, meines Lebens Licht. Met. Erschienen, ist ber herrlich Taa. 690. Zouchmich), Jeſu! gauz nach 689. Wir freuen uns, Herr Jesu dir, So foig ich gern, so laufen wir, Christ, Daß du zur Rechten Gottes bist. Bis mich in jener Herrlichkeit Das Ziel OstarkerGort, Immanuel,Bewahr und | des Gnadenzugs erfreut. 2. Erhöhter Heiland, steh' mir. bei, stark uns Leib und Seel ! Hallelujah. 2. Du, der emporgefahrenist, Bleibst Mach' mich von allen Banden frei; doch bei uns zu jeder Frist, Und herr Mach' mich zum Zeugen deiner Krafts schest nun in deinem Reich Als wahrer Die lauter Gnadenwunder schafft. t Gott und Mensch zugleich. Hallelujah. 3. Drick' mir ein neues Siegel ein, 3. Hoch über Himmel, Erd' und Daß: Schuld und Straf' getilget sev'n. Meer Geht deine Majestät daher ; Die Theil mir den Auffahrtsſegen mit, Und Engel alle dienen dir, Und deine Glie gehe mit mir Schritt vor Schritt! der, Herr, sind wir. Hallelujah. 4. So wird der volle Segen mein 4. Mit Teufel, Hölle, Sünd' und Dann werd' ich ewig selig seyn; Der Tod hat es von nun an keine Noth. Gnade unergründlich Meer Strömt Wer siegenwill, kann's durch den Sohn, | über meinen Hammer her.:5 21: 5. Weil, da du aufgefahren bist, Der siegreich waltet auf dem Thron Des Vaters Herz versöhnet ist , Wird Hallelujah. 5. Wohl dem , der seinen Willen thut, Und ihm vertraut mit festem Muth! J Welt , fahre hin! wer fragt nach dir? Dem Himmelsfürsten leben wir! Hallelujah. .. 6. Er ist's, der uns das höchste Gut Erworben durch sein theures Blut, Und aller Feinde Trotz und Macht. Durch feine KraftzuFall gebracht. Hallelujah. 7. Wirfreuen uns von Herzensgrund, Und singen ihm mit frohem..Mund : Du, Jesus, unser Fleisch und Blut, deineHimmelfahrt allein Mir auch der ..!! Himmelseingang ſeyn. 6. Mein König, Jesu, Gottes Sohn, Zeuch mich dir nach auf deinen Thron ! Weil du zur Rechten Gottes bist, Tracht Gr ich nach dem, das droben ist. 7. Erstgeborner, forg für mich ! Jch trque freudenvoll auf dich. Ein gleiches Erbtheit gibst du mir; Mein 17 Herr, ich überlass' mich dir. 8. Zeuch mich in die Gemeinschaft ein, Mit Gott genan vereint zu seyn. 304 Zweites Buch. O Heiland, dein Gott ist mein Gott ! | gier ; Ach , reiß' uns von der Erden ! Dieß stärker mich in Noth und Tod. So dürfen wir nicht länger hier Uns 9. Was hemmet nun noch meinen ångsten in Beschwerden. 3. Zeuch uns nach dir, Herr Christ! Lauf? Mein Haupt, ach, zieh' mich ganz hinauf! Mach' mich von aller und führ' Uns deine Himmelsstege! Trägheit frei, und stündlich wachſam, Wir irr'n sonst leicht, Und sind vers Stündlich tren ! scheucht Vom rechten Lebenswege. 10. Ich schaue deiner Auffahrt nach, 4. 3euch uns nach dir, So folgen Die alle Ketten uns zerbrach, Bis ich wir Dir nach in deinen Himmel, Daß auf deinem Siegesplan . Selbst Hims uns nicht mehr Allhier beschwer' Das melfahrt einst halten kann. böse Weltgetümmel. 5. Zeuch uns nach dir Nur für und Mel. Ach Gott und Herr! c. für, Und gib, daß wir nachfahren Dir 691. Zeuch uns nach dir, So eilen in dein Reich, und mach' uns gleich wir Mit herzlichem Verlangen Hin, Den auserwählten Schaaren ! Ludamilia Elisabeth, da du bist, O Jesu Christ, Aus dieser Gräfin v. Schwarzburg Rudolſtadt, † 1672. Welt gegangen. 2. Zeuch uns nach dir In Lieb'sbe XIV. Von der Sendung des heiligen Geiſtes , und deffen Gaben und Wirkungen. Mel. Mein Gott, ich danke 2c. thun, Und glaub'n an Christum, Got: 692. Als Jesus Christus, Gottes tes Sohn; Betet ihn an von Herzens Sohn, Aufführzu seines Vaters Thron, grund, Und laßt euch taufen aufſein'n Berhieß er seinerJüngerschaft Alsbald Bund ! 9. Sie thaten, wie ihn'n Petrus rieth, des Geistes Gab' und Kraft. 2. Die Jünger glaubten Jesu Wort, Kamen von ihrem bösen Tritt, Glaub Blieben versammelt an einem Ort, Ein ten, empfingen auch die Lauf', Und trächtig, und nach Chriſtenweiſ', Be liefen ein'n gottſel'gen Lauf. 10. Ei nun, verleih' uns , heil'ger tend zu Gott, mit allem Fleiß. 20 3. Des Morgens um die dritte Geist, Daß wir uns halten allermeist Stund' That Gottes Geist sich ihnen | Nach dieser ersten Kirche Weis', Dir, kund ; Man hört ein Brausen gleich Gott, zu Lob, Dank, Ehr' und Preis ! Mich. Weiß. dem Wind, Sah Feuers Zungen an=| gezünd't. Mel. Dir, dir, Jehovah, will ich 20. 4. Viel Volks lief auf den Sturm herbei, Und ſich, die Jünger red'ten frei 693. Der Geist erinnert uns noch Mit neuen Zungen große Ding', Wie's dessen, Was unser Heiland hier auf jeder von dem Geist empfing. Erden sprach; Wie bald wär' alles sonst 5. Da sich das Volk verwundert vergessen ! Das Fleisch ist schwach, und sehr, Sagt' Petrus ihnen neue Lehr' ; denkt zu langsam nach. Ach, wenn du Er trat hervor in Gottes Kraft, Gab uns erinnerst, sagen wir Dir, Geiſt ihnen freudig Rechenschaft. des Herrn, von Herzen Dank dafür. 6. Er nahm vor sich des Joels Buch, 2. In Noth heißr's : ich will euch Und aus denPſalmen manchen Spruch, nicht lassen ! Im Beten: deine. Bitt' Daß es durch ihre Herzen drang, und geschehe dir ! In Angst: Ihr sollt die sie also zu reden zwang: Seelen faffen! Im Thun und Lassen: 7. Olieben Brüder, rathet zu, Wie Komm, und folge mir! In Aergernissen kommen wir zur rechten Ruh ? Wir sprichst du : hütet euch ! Im Welthaß : euer ist das Himmelreich. finden in uns nichts denn Sünd ', sagt, wer uns davon entbind't? 3. Im Glauben heißt's : dir ist vers 8. Ihr ſollt, sprach Petrus, Buße geben ! Im Lieben : lernt und thut, wie XIV. Von der Sendung des heiligen Geistes c. 305 ich euch thu' ! Im Tod : ich leb', und | darf nun nicht wanken, Nur glauben ihr sollt leben! So spricht der Geist des und nur danken. Herrn uns immerzu. O heil'ger Geist, 3. Des Herrn Geiſt macht das Herz ich ruf' und bitte dich : Erinnre gnådig gewiß : Gott nehm' uns an zu Kindern ; lich auch mich, auch mich! Des Sohnes Geist bezeugt uns dieß ; Ph. Fr. Hiller. Wer will den Geist nun hindern, Wenn er sich steift, Das Wort ergreift, Und Mel. Nun ruhen alle Wälder. rühmt des Vaters Güte Mit kindlichem 694. Der Mensch, vom Fleisch ge Gemüthe ? boren, Denkt, lebt, wie eitle Thoren, 4. Des Herrn Geiſt macht das Herz Nach seines Fleisches Trieb. Der gewiß : Wir werden ewig leben, Gott Mensch, vom Geist geboren, zu Gottes woll uns in dem Paradies Vom Baum Kind erkoren, hat Gott und Gottes des Lebens geben. Das Herz singt schon Wege lieb. Fm Freudenton : Lob sey von allenZun 2. O Vater, welch Verderben, Das gen Gott und dem Lamm gesungen ! Ph. Fr. Hiller. wir vom Fleisch ererben , Das leicht zur Hölle reißt ! Preis dir ! uns zu be Mel. Ach bleib' mit deiner Gnade. freien und gründlich zu erneuen, Gibst du uns deinen heil'gen Geist. 696. Du bist, o Geist der Gnaden, 3. Du heilst durch ihn aus Gnaden Auch des Gebetes Geist ; Durch dich iſt Den tiefen Seelenschaden, Der uns uns gerathen, Daß es gerathen heißt. 2. Wir beten allzuschwächlich, Nicht zerrüttet hat. Er lehret unsre Seelen Den Weg des Lebens wählen, Gibt was, und wie's gebührt ; Du seufzest un Weisheit, Trost, Geduld und Rath. aussprechlich, Daß es den Vater rührt. 4. Er lehrt uns dich erkennen, Und 3. In Leib's und Seelenschmerzen kindlich Vater“ nennen In Jesu, dei Kommt Kraft und Trost von dir ; Du nem Sohn; Er läßt beim Schmerz der sprichst den Kinderherzen Das Abba Sünden Uns Heil und Gnade finden selber für. 4. Das will der Vater haben ; Wie Im Zugang zu dem Gnadenthron. 5. Vom Geiste neugeboren, Gehn | er im Sohn allein, So will er auchum wir nicht wie die Thoren Durch diese Gaben Im Geist gebeten seyn. 5. Du lehrst uns für uns bitten, Du flücht'ge Zeit ; Wir lernen weise werden Zum wahren Glück aufErden, Und für lehrst für Brüder flehn , Und Gott, wenn's ausgelitten, Mit Lob und Dank den Tag der Ewigkeit. 6. Er gibt uns Glaubensstärke, Ge erhöhn. 6. Ich preise deinen Namen, Daß deihn zum guten Werke, Und sanften Himmelssinn. Herr, führ' durch solche du auch in mir bist ; Ogib mirstets ein Gnade Uns auf dem schmalen Pfade Amen, Das froh und glaubig ist! Ph. Fr. Hiller. Zum Hauſe deiner Freuden hin! S. Ihnosh. Fermes. Mel. Unschuld’ger Jeſu, was haft du zc. Mel. Was Gott thut, das ist wohlgethan. 697. Du Geist der Gnaden, Geiſt 695. Des Herrn Geist macht das der ew'gen Liebe ! Mein Herz begehrt Herz gewiß , Gott wolle Schuld ver: dein Licht und deine Triebe, Die Macht geben; Denn Gott , der solches uns der Liebe recht ins Herz zu schließen, verhieß, Beschwört's bei ſeinem Leben. Und zu genießen. Nichts ist so klar, Nichts ist so wahr ; 2. Weil Jesus einst den Fluch für DasHerz fühltFreudentriebe, Und preis mich gelitten, Darf nun mein Herz set Gottes Liebe. um deinen Segen bitten. Du wirst vom ས ་ ༠༠ 2. Des Herrn Geist macht das Herz | Vater, Sünder zu beleben, Umſonſtge gewiß : Wir stehen nun in Gnaden ; geben. 3. Du kennst die Gottheit, forschest Weil Jesus selbst sein Leben ließ, Des Fluchs uns zu entladen. Nichts tröstet ihre Tiefen ; Ach laß auf mich dein heil' mehr, Nichts freut so sehr. Das Herz ges Salbbl triefen ! Ee werden meine 20 Knapp's gelſtl. Liederbuch. 1 306 Bweites Buch. matten, blöden Augen Zum Sehen tau 15. So hab' ich g'nug aufZeit und Ewigkeiten; Sie wird mir dort die gen. 4. Dir will ich mich zur Werkstatt Stätte zubereiten, Siewerd' ichschauen, ganz ergeben ; Vertilg' in mir das ſie werd' ich erhöhen. Und ganz verſte= Woltersdorf. schudde Widerstreben ! Herr, zücht'ge hen. mich, entdeckt mir meine Blöße, Der Mel. Valet will ich dir geben. Sünden Größe. 5. Ja, zeige mir den Gråuel meiner 698. Du Geist der Gnad und Schande, Die Schwere meiner ange Wahrheit, Den Christi Wort verheißt, bornen Bande, und bringe durch der Mit deines Lichtes Klarheit Durch Schulden große Menge Mich ins Ge dringe meinen Geist ! Allein durch deine Triebe Kann wahres Heil gedeihn ; dränge. 6. So wird mein Herz nach Gottes Komm, flöße Gottes Liebe, Und Gottes Liebe schmachten ; So werd' ich sie un Kraft mir ein! endlich theuer achten, Und im Genuß 2. Du schließest mir die Tiefen Des nicht müde werden können, Nur mehr eignen Herzens auf; Laß mich mein entbrennen. Wesen prüfen, und meines Lebens 7. Von dir erleuchtet, werd' ich sie Lauf. Enthülle meiner Seele Sich beschauen; Durch dich getrieben werd' selbst in deinem Licht, Auch meine klein ich ihr vertrauen, Und mich, sie täglich sten Fehle Birg' meinen Blicken nicht ! 3. Wohl mir , wenn deine Rüge glaubiger zu fassen, Dir überlassen. 8. Vor allem wirst du mir die Huld Mich sanft bestrafen will , Wenn ich gewähren, Mir Jesu Tod und Leiden der Zucht mich füge Geschmeidig, treu zu verklären. Gib mir aus allen seinen und still! Dann heißest du mich treteh Zum offnen Gnadenthron, Und hilfst Marterwegen Der Liebe Segen! 9. Nicht der Verstand nur , nein, mir kräftig beten , Bis Schuld und mein ganzer Wille Werd' angefüllt mit | Schmerz entflohn. dieser Liebesfülle. Du wollest mich mit 4. O, wenn zu Fehl und Sünde Der allen Seelenkräften Nur darauf heften . Satan mich versucht : Hilf, daß ich's 10. O Tröster, senke sie in mein Ge- überwinde, Und jag' in schnelle Flucht ! wissen, So wird die Furcht auf einmal | Will Schmach und Kreuz mich beugen, weichen müssen, Verlangen, Sehnsucht, Gib mir von jenem Muth, Womit die Zuversicht und Flehen Wird d'raus ent- alten Zeugen Hingaben Gut und Blut. stehen. 5. Mach', o du Geist, du Tröster, 11. Dein Friede wird die ganze Mein Herz gewiß und neu, Daß ich, Seele stillen, Mit Muth und Freude des Herrn Erlds'ter, Aus Lieb' ihm meinen Geist erfüllen ; Mein armer folgsam sey. Laß nichts von ihm mich Leib wird sich zugleich erfreuen, Und treiben, Kein Glück und keine Noth ; dir sich weihen. Bei Jesu hilf mir bleiben, Getreu bis K. B. Garve. 12. Mein Gott und Herr, ich will in den Tod ! nichts anders wissen, Nichts denken, 20 e 1. Siun bitten wir den 2c. suchen, glauben und genießen, Sonst nichts bekennen, lehren, fingen, sagen 699. Du Geist des Vaters, Geist des Sohns , Einer Macht mit beiden, In meinen Tagen. 13. Nichts , als dein unermeßlich eines Throns, Geist, denJesu Gnade großes Lieben, Sey lebenslang tief in zu uns sendet, Der den Glauben ans mein Herz geschrieben ; Nur dieses laß fångt und vollendet ! Herr, erbarm dich mir in der Todesstunde Zum Licht und unser! 2. Du Geist der Gnade, Geist voll Grunde! 14. So sag ich's noch auf meinem Kraft, Mach' uns glaubig, mach` uns Sterbebette: Was hått' ich, wenn ich tugendhaft! Wirk in unsern Seelen nicht sein Lieben hätte ? Dieß Lieben heilge Triebe,. Schenk uns Demuth, soll mein lehter dem preisen ; So will Sanftmuth, Keuschheit, Liebe ! Herr, erbarm dich unser ! ich reisen. XIV. Von der Sendung des heiligen Geistes ic. 807 3. Beig uns den Sohn, daß wir durch | bung übergeben, Daß du in uns erneust ihn Dem Gerichte, das uns droht, ent des Geistes Leben. 4. Wirsind nur, was wir sind, durch fliehn! Lehr uns seine Liebe recht er kennen, Und ihn unsernHerrn und Hei deine Kraft, Das Herz ergrünet nur land nennen ! Herr, erbarm dich unser! durch deinen Saft, Und wird zur blu 4. Du nimmst bei Gott dich unser thenvollen Segensaue ; Komm, tránk an , Lehrſt uns beten, Hülfe zu em es reichlich heut mit deinem Thaue! 5. Ein jedes Kind des Lichtes ist dein pfahn. 1 Geist der Kindschaft, komm, uns zu vertreten, Wenn wir : ,,Vater" Werk, Du richtest drauf dein treues rufen, wenn wir beten ! Herr, erbarm Augenmerk, Daß uns dein Trieb dem großen Gott und König Vollkommen dich unser! 5. Sen, wo wir wandeln, hülfreich; mache treu und unterthänig. sey Du der Führer, steh'uns Schwachen 6. Gib unsern Augen Heiterkeit und bei ! → gib, daß die Sünder vor dir Licht ! Erfülle uns, daß uns kein Del zittern, und dich durchVerstockung nicht gebricht, Mit wachendem, mit jauch erbittern! Herr, erbarm dich unser! zendem Verlangen, Den Bräutigam 6. Erhalt uns Gottes Lehre rein ; allstündlich zu empfangen! 7. Was uns durchs Wort wird nah' Laß uns seines Wortes Tháter seyn ; Schenk uns treue Hirten, daß die Heer und offenbar, Das mach' uns frucht de, Jesu Heerde nie verführet werde ! bar, segensvoll und klar ; Was uns Herr, erbarm dich unser! der Feind sich mühet zu verstecken, Das 7. Verlaß uns , höchster Tröster, müsse uns ein Strahl von dir entdecken. 8. Doch, unser Gott, der du der Herr, nicht ; Stärke, tröst' uns , wenn uns Trost gebricht! Laß uns Jesu Wunden der Geist, Der Tröster deiner Seelen Freude geben; Sprich einst, wenn wir bist und heißst, Wie könnt' es uns bei sterben: ihr sollt leben ! Herr, erbarm deiner Leitung fehlen ? Wie könnt'ſt du dich unser! was vom Lebensweg verhehlen? 9. So wollen wir mit kindlich treuem 8. Komm, Geist des Herrn, in unser Herz, Zeuch es zu dir, zeuch es him Sinn Uns deiner sel gen Führung ges melwärts ! Laß uns alles Eitle nicht ben hin, Und dich durch Uebung deiner mehr achten, Nach dem Reiche Gottes Himmelslehren In Ewigkeit erfreuen Lehr' uns trachten ! Herr, erbarm dich und verklären. unser ! 10. Dir sey die Herrlichkeit , und 9. Sen unser Schirm zur Zeit der Dank und Macht, Durch dich dem Va Noth; Wende von uns, was uns Ver ter und dem Sohn gebracht ! Dir sey derben droht ! Stehe, daß er sich zum das Herz zum Tempel übergeben ! Voll Sieger streite, Jedem, der mit Leiden end uns, Herr, zum selgen Gottes Altes Lied. 17 kämpft, zur Seite ! Herr, erbarm dich leben! unser! Dr. Joh. Andr. Gramer. Mel. Ben Gott will ich nicht lassen. Mel. Du Geist des Herrn 20. 701. Du Lehrer armer Blinden, 700. Du Geist von Gott, du allge Du gnadenreicher Geist, Bei dem das walt'ge Kraft, Die alles wirkt, belebt, Licht zu finden, Das die zurechte weist, regiert und schafft ! Du heilger Strom Die sich von Gott verirrt, Und die den von Gottes lichtem Throne, Du Lebens Weg nicht wissen, Der aus den Finster fluth von dem verklärten Sohne! nissen Zum wahren Leben führt! 2. Man lebt nicht, wo dein Quell 2. Du nimmst nur solche Seelen, sich nicht ergießt; Man lebt in Gott, Die statt der breiten Bahn Den schma so viel man dich genießt ; Wer wußte len Weg erwählen, In deine Schule was, wenn du es nicht gegeben ? Gibst an ; Wer ganz zu dir sich kehrt, Sich du Verstand : das ist das ew'ge Leben. deiner Zucht ergiebet, Und wahre De 3. Der Sohn der Liebe in des Vaters muth liebet, Der wird von dir gelehrt. 3. Du zeigst geheime Sachen, Die Schooß, Von dem dein Freudendl her niederfloß, Hat dir sein Volk zur Sal- kein Verstand erdenkt, Die Gott uns 20 308 Zweites Buch . kund muß machen, Die er den Frommen | mich erkennen , Ihn meinen Herrn und schenkt. Was unsern Glauben nåhrt, meinen Gott zu nennen ! 3. Du reines Licht! brich an mit Was unsre Lieb' entzündet, Was unsre deinem Glanz ; Verklår' in mir das Hoffnung gründet, Das wird von dir gelehrt. Wort des Vaters ganz. Gotteskraft! 4. Du deckst der Gottheit Tiefen, Oſchließ' auf, was noch verborgen, Und Strahl der Gottheit , auf; Du kannst zeige mir den hellen Lebensmorgen ! 4. Bestraf' in mir der Sünde Werk" die Herzen prüfen Und der Begierden Lauf; Durch der Propheten Mund und Trieb , Und was mir noch von Lů Machst du den Rest der Zeiten , Das sten heimlich lieb ; Erweich' meinHerz, Thun der Ewigkeiten Dem Volk des erneure meine Sinne, Daß ich in Gott mein Leben neu beginne. Höchsten kund. 5. Du hast des Hdchsten Knechte 5. Laß mein Gemüth arm und zer Erleuchtet und bewegt , und durch sie brochen seyn , Geuß Demuth ihm und Gottes Rechte uns schriftlich vorgelegt ; Reue gründlich ein. O sanfter Trieb! Gib Folge Du rüsſteſt Lehrer aus, Und zierſt ſie mit entreiß' mich dieser Erde, den Gaben, Die sie vonnöthen haben, samkeit, wenn ich gezogen werde. 6. Lehr' mich auf Christi Kreuz im Zu bauen Christi Haus. 6. Du bringst in dem Gemüthe Oft Glauben schaun, Und ganz darauf das Lust zum Wort hervor, Und schaffst | Heil der Seele baun ; Versiegle mich, durch deine Güte Ein aufmerkſames | und ſtårke meinen Glauben , Daß mir Ohr; Dringt dann in den Verstand Die kein Feind die Krone könne rauben. Ueberzeugungs- Gnade, So wird der 7. Du göttlich Feu'r! entzünde mein tiefe Schade Des Herzens uns bekannt. Gebet Mit deiner Flamme, die zum Him 7. Wer sich hier treu bezeiget, Den | mel geht; Hilf meinemHerzen sich zum führst du weiter fort : Das Herz wird Vater schwingen, Und stets von dort mehr geneiget Zum süßen Lebenswort ; ein süßes Amen bringen. 8. Gib mir den Vorschmack von der Ein überirdisch Licht Bestrahlt die Le benskräfte , Das alle Nachtgeschäfte neuen Welt, Wenn sich die alte lockend Des Satans unterbricht. vor mich stellt ; Laß mich die Andacht, 1 8. Da fallen dann die Decken Der wo ich gehe, führen, Und für den Herrn Vorurtheile hin , Wir ſehen , ja , wir die Pſalmenſaite rühren. schmecken Mit einem heitern Sinn, Wie 9. Bewohn' mich ganz , dein reines Gott so freundlich sey , Wir trauen seis Tempelhaus , und schmücke mich von innen herrlich aus ; Ach , heil'ge mich, ner Liebe, Wir folgen ſeinem Triebe, Die Wahrheit macht uns frei. der du der Heilge heißest , und unsern 9. Eröffne deine Schule In meinem Sinn der Sünd' und Welt entreißest! Geist, o Geist, Der von des Lammes Lebensgeist ! wirst du mir dies 10. Stuhle In reinen Strömen fleußt! Erses thun, So werd' ich ganz von Eitel leucht' mich ewiglich, Daß ich nach die keiten ruhn ; Und wenn du mich inwen sen Zeiten Durch alle Himmelsweiten dig willst erneuern , So werd' ich jeden Im Herzen trage dich ! Tag ein Pfingstfest feiern ! Dr. Joh. Jac. Rambach. I. A. Freylingshausen. Verånd. Mel. Auf, auf, mein Herz, und du 2c. Mel. Komm, heiliger Geiſt, Herre Gott. 702. Du felger Geist , der du von 703 . Du unser Beistand , heil'ger Gott ausgehst, und schaffend durch der Geist , Den Christus selbst den Tröster Himmel Himmel wehst ! Ichsuche dich ; heißt ! Wir Alle glauben und bekennen, ich will dich still empfangen ! Komm, Daß du ſeyst wahrer Gott zu nennen, sanfter Wind! Dein harr' ich mit Ber Und herrsch'st mit Vater und mit Sohn Von Ewigkeit im Himmelsthron. Langen. 2. Erquicke mich, entzünde mein Ge Woll'st uns mit deinen Gnadengaben muth Mit Liebe, die in Jesu Herzen In Noth und Tode kräftig laben. Hal glüht. Komm, lehre Jesum Christum lelujah ! Hallelujah! XIV. Von der Sendung des heiligen Geistes 2c. 309 2. Du red'st durch der Propheten | mein Wehe, Heb' mich herrlich in die Mund, und machst zu unserm Heile Höhe! 5. Geist der Freuden ! mein Gemů kund Die großen Dinge, die aufErden In Gottes Reich geschehen werden. Wir the Hab' an dir die beste Lust! Leuch glauben auch, daß Jesus Christ Mit dir tet mir nur deine Güte, Göttlich-heiter gesalbet worden ist ; Und über seine in der Brust : Oso schwinde , was die Reichsgenossen Wirst du noch täglich Welt Außer Gott für Freude hålt ! Weltlust kann dem Geist nicht frommen, ausgegossen. Hallelujah ! :,: 3. Du lehrest uns, daß Jesus Christ Freude kann von Gott nur kommen. 6. Geist des Betens, lehr'mich beten : Allein das Heil der Sünder ist, Den ohne dich keinMenſch kann kennen, Noch Abba, Vater in derHdh' ! Komm, mich gläubig ſeinen Heiland nennen. Du Armen zu vertreten , Bis ich die Erhd strafft die Welt, nach deinem Amt, Die rung seh ! So mach' kräftig meine Bitt', sich in Sünden selbst verdammt ; Uns Seufze unaussprechlich mit, Hilf mir lehrest-du zum Water treten , Im Geist selbst auf Jesu Namen Nach dem Beren 8. H. Schlofter. und in der Wahrheit beten. Hallelu sprechen : Amen! jah ! :,: Mel. Nun lob' mein' Seel' den Herren. 4. Du bist es, der uns neugebiert, Du bist es, der den Glauben ziert Mit 705. Einmüthiglich im Stillen Ver Tugend und mit guten Werken, Daran sammelt sich der Zeugen Schaar, Nach man soll den Glauben merken ; Du bist Jesu Wort und Willen , Der jüngst zu das rechte Gnadenpfand , Der brüder Gott gegangen war. Hoch schlägt das lichen Liebe Band. Laß uns im Glauben Herz den Frommen, Von Ahnungen ge freudig wagen, und uns in keiner Noth preßt ; Der Tag ist nun gekommen, Der Geistessendung Fest. Sturm braust, verzagen! Hallelujah ! :,: das Haus erbebet, Der Wolken Schleier Mel. Merde munter mein Gemüthe. reißt , und sanft , als Taube schwebet Edler Geist im Himmels Auf sie herab der Geist. 704. 2. Von Himmelsgluth durchdrun Throne, Eines Wesens , Einer Kraft Mit dem Vater und dem Sohne, Du, gen, Thut laut der Jesusboten Mund der Licht und Leben schafft ! Ach, ergieße In neuen, fremden Zungen Die großen deine Treu' In mein Herz , und mach' Thaten Gottes kund. Es ſammeln ſich es neu, Daß ich dich mit deinen Gaben Vertraute, Durch Fremdlinge vermehrt, In mir möge wohnend haben. Von denen Jeder Laute Der Heimaths 2. Geist derWeisheit, führ' und leite sprache hört. Sie blicken mit Erstau Mich zum rechten Weisheitsquell! Gehst nen Und Andacht still empor ; Und nur und stehst du mir zur Seite, Wird mein Verworfne raunen Sich Låsterung ins finstres Herze hell, Daß es Gottes Sinn Ohr. versteht, und auf Chrifti Wegen geht, 3. Schnell folgen , Well' auf Welle, Die nach kurzem Kampf und Ringen Dem ersten Wunder - Wunder nach. Was, schöpfend aus der Quelle Der Mich zur ew'gen Ruhe bringen. 3. Geist des Trostes, steh' im Leiden ew'gen Weisheit, Petrus sprach, Durch Allezeit mir kräftig bei ! Wenn mich dringt, gleich einem Schwerte, Die See fliehen alle Freuden , Ach , so bleibe du len allzumal ; Schon mehren Neube mir treu ! Gib mir nur ein festes Herz, kehrte Der ersten Boten Zahl ; Schon Daß ich in dem größten Schmerz Trost schließt dem theuren Haupte Fest Glied der Seele bei dir fasse, Und mich nie an Glied sich an; Selbst der Verfolgung verstdren lasse. schnaubte *), Wird Jesu zugethan. 4. Geist des Raths ! wenn mir ver 4. So steht der Bau gegründet, Der Das schwindet Rath und That in Angst und keines Feindes Macht erliegt ; Noth, Wenn sich keine Hülfe findet, Wort vom Kreuz entzündet Den Glau Und ich nahe bin am Tod ; Wenn mich ben , der die Welt besiegt ; Die überall meine Sünde drückt , Nichts mehr in *) Paulué, der Welt erquickt : Dann versüße du. '310 Zweites Buch. Verscheuchten Ziehn über Land und | Und fingen an zu reden wohl , Wie er Meer; Sie lehren und erleuchten ; gab auszusprechen. Ach, laß auch uns Nichts ist für sie zu schwer ; Die Liebe, erfüllet seyn, Daß wir des blöden Herz die beim Scheiden.Der Liebende gebot, zens Scheu'n Mit freier Rede brechenf Begeistert sie, mit Freuden Zu dulden 5. Der Parther, Meder, Elamit Qual und Tod. Kann, was zum Heil derWelt geschieht, 5. Du hast dein Werk vollendet, In seiner Sprache hören. Ach, hebe Ba Jesu, Herr der Herrlichkeit ! Haft dei | bels Irrsaal auf, Gib, Jesu , deinem nen Geist gesendet, Der uns zu Tem Wort den Lauf, Daß dich die Völker peln Gottes weiht. Er wirkt und gießt | ehren! Die Welt zwar treibt nur ihren nochheute Ins Herz uns Licht und Ruh, Führt dir, o Herr, als Beute, Bekehrte Spott , Und wer nicht merkt die Kraft Sünder zu, Straft ernst die Uebertreter, aus Gott, Spricht leider : sie sind trun Erhellt derBlöden Sinn, Und lenkt das ken ! Den rechten Freudenwein uns gib, Herz der Våter Zur Kindeseinfalt hin. Erquick', o Herr, in deiner Lieb', Was 6. Er geht vorbei die Klugen , Und vor in Angst versunken. 7. Dein Licht treib' in des Herzens gibt Unmündigen sich kund ; Die selbst, sich Wunden schlugen , Die Leidenden, Haus Mit hellen Strahlen gänzlich aus macht er gesund ; Streut Salz umher Die alten Finsternisse , Daß Blindheit, aufErden, Das dem Verderbniß wehrt, Irrthum, falscher Wahn, Und was uns Und leitet Jesu Heerden Zur Au , die sonst verleiten kann , Auf ewig weichen reichlich nåhrt. Drum freut euch heut', | müſſe. ihr Frommen, Von Lieb' und Dank ent 8. Dein Feuer tödt' in unsrer Brust, brannt ; Auch euch ist er gekommen, Was sich noch regt von Sündenluſt ; Der Geist, den Gott gesandt! Erwecke reine Triebe, Auf daß wir 7. Auf! schmückt das Fest mit Maien, schmecken wahre Freud', Anstatt der Umkränzt mit Blumen den Altar ! Laßt schudden Eitelkeit, In Jesu süßer Liebe. uns ein Loblied weihen Dem Geiste, der Mel. Balet will ich dir geben. uns neu gebar ! Vergeßt heut aller Schmerzen ! Was irdisch ist, vergeßt ! 707. Fein niedrig seyn auf Erden, Heut' ist das Fest der Herzen, Der Vergnügt mit Gottes Huld , Geduldig GeisterLebensfest! Komm denn, o Geist in Beschwerden , Bei Feinden ohne derWahrheit ! Leit' uns ― die Demuth | Schuld , Im Jm Unrecht ohne Schäden, fleht's In immer hell're Klarheit, Still in der Låsterung : Das wirkt der Und bleibe bei uns ſtets ! Geist der Gnaden, Der Geist der Mås Bigung. Mel. Gott Vater sende deinen 2c. 2. Er lehrt uns das Erbarmen, Das 706. Es saß ein frommes Håuflein unser Vater übt ; Daß Gottes Sohn die dort, Und wollte nach des Herren Wort Armen Als Feinde doch geliebt ; Daß Einmüthig Pfingsten halten. Ach, laß Dulden Gottes Wille, Daß Leiden Gna auch jezt im Christenstand, Herr Jesu, de sey ; Daß Gott uns in der Stille deiner Liebe Band Bei frommen Glie | Sein Erbtheil lege bei. dern walten! 3. Dir sey, du Geist der Liebe, Ge= 2. Schnell fiel auf Chriſti Hausge dankt für deine Zucht , Für dieſe ſanf find Von oben her ein starker Wind Mit ten Triebe, Für solche Glaubensfrucht. brausendem Getümmel. O Gotteswind, WannJesus wird erscheinen, Dann wird ach, lasse dich Bei uns auch spüren måch sein Knecht erfreut ; Jett ruhst du ob tiglich, Und weh' uns an vom Himmel ! den Seinen Als Geist der Herrlichkeit. Ph. Fr. Hiller. 3. Er füllete die Wohnung ganz, Zertheilter Zungen Feuerglanz Ließ sich Me 1. Sollt ich meinem Gött nicht fingen. aufJedemspüren. Ach), nimm auch unsre Kirchen ein, Laß feurig unsre Lehrer | 708. Geist der Kraft , der Zucht und Liebe , Der sich in die Frommen feyn, und deine Sprach uns rühren ! Und die Wohlthat seiner Triebe | ſenkt, 4. Sie wurden All' des Geistes voll, XIV. Von der Sendung des heiligen Geistes 2c. 311 3. Tröster, Tröster heißest du ; Ueber Gottergebnen Seelen schenkt, Seelen, Vorsatz | schwenglich kannst du trösten , Du er die das Arge hassen, und den Vorſag festgestellt, Daß sie sich von Fleisch und füllst mit Himmelsruh' Die Gemüther Welt Nicht mehr wollen treiben lassen : der Erldsten, Daß sie in der Angst der Laß auch mich in Freud' und Pein Dei Sünden Gottes Vaterhuld empfinden. 4. Du, du stärkst uns zum Gebet ; ner Triebe fähig seyn ! 2. Laß dein Licht den Sinn erfüllen, Jenes inbrunstvolle Sehnen , Das mit Zu erkennen meine Pflicht ; Neige aber stillen Seufzern fleht, und uns Wonne auch den Willen Durch dein mächti | gibt durch Thrånen, Hoffnung und Ge ges Gewicht, Meine Pflichten zu voll duld im Leiden : Ist dein Werk , du bringen. Wenn mir Kraft und Nach Geist der Freuden. 5. Heiligung und Reinigkeit , und druck fehlt, Wenn mich Kålt' und Ohn macht quält, So laß Kräfte mich ein gottgefällig Leben , Selige Zufrie durchdringen, Und regiere meinen Geist, denheit, Wahre Weisheit kannst du geben; Selig , die an deinen Gaben Das zu thun, was du mich heiß'st. 3. Treibe mich zu Christi Wunden, Theil durch Lieb' und Glauben haben ! 6. Ich erflehe sie von dir; Todt ist Wenn mein Sündenelend groß ; Treib' mich in Versuchungsstunden In der noch mein ganzes Wesen. Komm, und Gnade sichern Schooß. Treib' mich an, wohne selbst in mir , Daß ich kräftig Dann wird meine getrost zu kämpfen, Und durch einen kann genesen ! ernsten Streit Mit Gebet und Wach Schwachheit Stärke, Und ich wirke samkeit Meinen årgſten Feind zu dåm Gottes Werke. 7. Nimm mein Herz , und mach' es pfen. Treib'mich auf der heil'gen Bahn rein; Auch die Läuterung durch Leiden Stets zum Lauf und Wachsthum an. 4. Dwie sanft ist dieses Treiben, Soll mir theurer Segen seyn, Weihung Und wie kräftig doch dabei ! Es läßt | zu den höhern Freuden , Bis wir einſt niemand mußig bleiben, Es macht von den Engeln gleichen, Und des Glaubens Samuel Gottlieb Bürde. der Trägheit frei, Es bezwingt mit Lie Ziel erreichen. beskräften Das gefesselte Gemüth, Daß 900 el. Durchbrecher aller Bande. es sich mit Lust bemüht , Treu zu seyn in Lichtsgeschäften ; Es läßt weder Raft 710. Geist des Glaubens, Geist der noch Ruh , Ja, es nimmt beständig zu. Stärke, Des Gehorsams und der Zucht, 5. Geist der Kraft, der Zucht und Schöpfer aller Gotteswerke , Tråger Liebe! Treib' auch mich zum Guten an; aller Himmelsfrucht ! Geist, der einst Mach' durch deine starken Triebe Mir der heil'gen Männer, Kön'ge und Pro zum Laufen freie Bahn ! So geh' ich in phetenschaar, Der Apostel und Beken Spottund Leiden, In die tiefsteSchmach ner Trieb und Kraft und Zeugniß war! 2. Rúste du mit deinen Gaben Auch hinab ; So geh'ich durch Tod und Grab Zu des Paradieses Freuden. Ach, wie uns schwache Kinder aus , Kraft und süß, o Geist der Zucht, Ist mir deiner Glaubensmuth zu haben, Eifer für des Triebe Frucht ! Dr. Joh. Jacob Rambach. Herren Haus ; Eine Welt mit ihren Schätzen, Menschengunſt und gute Zeit, Mel. Liebster Jesu, wir kind hier, Leib und Leben dran zu ſehen , In dem 709. Geift der Wahrheit ! lehre mich großen, heil'gen Streit. Aller Weisheit Quelle kennen , Jesura 3. Gib uns Abrahams gewisse, Feste Christum ; nur durch dich Kann ich | Glaubenszuversicht , Die durch alle meinenHerrn ihn nennen ; Du, du mußt Hindernisse, Alle Zweifel ſiegend bricht ; ihn mir verklären, Und mein Herz zu Die nicht bloß dem Gnadenbunde Trauer Gott bekehren. froh und unbewegt , Auch das Liebste 2. In des Irrthums Finsterniß Müßt jede Stunde Gott zu Füßen niederlegt. ich ohne Führer wanken. Du nur machst 4. Gib uns Josephs keusche Sitten, das Herz gewiß Und erleuchtest die Ges Wenn die Welt ohn' Scham urd Zucht danken , Offenbarest Gottes Pfade, Uns durch Dråuen oder Bitten In ihr Zeugst von Wahrheit und von Gnade. [ Neß zu ziehen ſucht. Lehr' und fliehen, 312 Zweites Buch. lehr' uns meiden Diese üpp'ge Poti- | Leerer Streit, Die auf deine Lehren phar, IhrenHaß geduldig leiden, Gott Einzig sollen hören. getreu seyn immerðar. 2. Lehr' uns treu, du Geist des Herrn, 5. Gib uns Moses brünst'ges Beten Nach der Wahrheit ringen, Alle Mens Um Erbarmung und Geduld , Wenn schen - Meinung gern Dir zum Opfer durch freches Uebertreten Unser Volk bringen ! Wer sind wir ? Drum nur dir häuft Schuld auf Schuld. Laß uns Bleibe Kraft und Ehre Reiner Gottes nicht mit kaltem Herzen Unter den Ver Lehre. dorbnen stehn , Nein, mit Moses heil' 3. Hilf uns auch bei deinem Schein gen Schmerzen Für ſie ſeufzen, weinen, | Unſer Innres prüfen ; Ohne dich dringt flehn. niemand ein In des Herzens Tiefen. 6. Gib uns Davids Muth_zu strei- | Nur, die hier Schon aus dir Sind aufs ten Mit den Feinden Iſraels , Sein neu geboren, Deffnen Aug' und Ohren. Vertraun in Leidenszeiten Auf denHerz 4. Was den Frieden Gottes mehrt, ren, seinen Fels; Feindeslieb und Freun Das mach' Allen wichtig ; Was den destreue, Seinen königlichen Geist, Und Stolz des Wissens nährt , Sey uns ein Herz, das voller Reue Gottes Gna klein und nichtig. Eins ist noth ! Him melsbrod Laß uns niemals fehlen; de sucht und preist. 7. Gib Elias heil'ge Strenge, Wenn Wohl dann unsern Seelen ! 5. Der das Haupt der Kirche ist, den Götzen dieser Zeit Die verführte, 1 blinde Menge Tempel und Altåre weiht: Ihn hilf uns bekennen, Und ihn unſern Daß wir nie vor ihnen beugen Haupt Herrn und Christ Vor der Welt auch und Knie, auch nicht zum Schein, Son nennen. Wahr und frei , Stark und dern fest, als deine Zeugen, Dastehn, treu , Müssen sich die Seinen All' um ihn vereinen. wenn auch ganz allein. 6. Ihn verklår' in deiner Kraft Sei 8. Gib uns der Apostel hohen, Un bewegten Zeugenmuth ; Aller Welt, ner Boten Lehre, Daß als Christi Jun troh Sport und Drohen, Zu verkünden gerschaft Sich sein Volk bewähre. Die Christi Blut. Laß die Wahrheit uns fer Welt Bau zerfällt; Himmel ſelbſt bekennen, Die uns frei und froh ge vergehen : Gottes Wort bleibt ſtehen. Carl Bernhard Garbe. macht ; Gib , daß wir's nicht lassen können, Habe du die Uebermacht! Mel. Alle Menschen müſſen fterben. 9. Schenk uns gleich dem Stephan Frieden Mitten in der Angst der Welt, 712. Geist des Lebens ! heilge Wenn das Loos , das uns beschieden, Gabe, Du, der Seelen Licht und Trost, In den schwersten Kampf uns stellt. Erntesegen , aus dem Grabe Unsers In dem rasenden Getümmel Schenk Bürgen aufgesproßt, Uns gesandt vom uns Glaubensheiterkeit ; Deffn' im Himmelsthrone, Bom erhöhten Men Sterben uns den Himmel, Zeig' uns schensohne, — Geist der Kraft undHerr= Jesu Herrlichkeit ! lichkeit, Mache dir mein Herz bereit! 10. Geist des Glaubens , Geiſt der 2. Einst auch hielt man Erntefeste Stärke, Des Gehorsams und der Zucht, Vor dem Herrn in Kanaan, Brachte Schöpfer aller Gotteswerke, Tråger von der Flur das Beste, Was der aller Himmelsfrucht, Geist, du Geist Schnitter eingethan; Aber nach dem der heil'gen Männer, Kön'ge und Pro Freudentage Kehrte doch zurück die phetenschaar, Der Apostel und Bekens Klage, Denn kein Himmel wurde klar, Auch bei uns werd' offenbar ! Wo der Geist der Knechtschaft war. ner, Spitta. 3. Nun erst ist das Fest erschienen, Da man selig ernten kann, Seit des Met. Etras' mich nicht in deinem Zorn. Menschensohns Versühnen Aufgeldset 711. Geist des Herrn , dein Licht unsern Bann. Sich, du kommst nach allein Muß der Kirche leuchten, Sonst seinem Leiden , Geist der Kindschaft, wird falscher Weisheit Schein Uns wie Geist der Freuden! Was er blutend uns Wahrheit deuchten : Dann entzweit | erftritt, Alles, Alles bringst du mit. XIV. Von der Sendung des heiligen Geistes 2c. 313 4, Einst bist du herabgefahren Als | Glieder Kehren aus dem Tode wieder, ein Sturmwind aus den Höh'n, Ließest Wo sich deine Gotteskraft Einen Siz dich in wunderbaren Feuerzungen herr- und Tempel schafft. 12. Ower innig möchte dürsten Und lich sehn ; Aber jezo wehst du stille, Ohne Zeichen, ohne Hülle, Auf der Er zum Gnadenthrone gehn , Würde bald de nah und fern, Als ein Athemzug vom Lebensfürsten Dich , du höchſtes Gut, erflehn! Selig, wer von dir ge des Herrn. 5. Ihn, den armen Nazarener, Der leitet, Sich auf Christi Tag bereitet, gering aufErden ging, Ihn, den Mitts Wer dich, wenn ſein Stündlein schlågt, ler und Versöhner, Der am Kreuz die Unbetrübt im Herzen trågt ! 13. Droben soll, wie Gottes Sonne, Welt umfing , Allen Herzen zu verklä ren ; Ihn, den großen Gott der Ehren, Leuchten Chriſti Jüngerſchaar ; O wer Dessen Herz von Liebe flammt, Groß sehnt sich nach der Wonne In dem gro zu machen, ist dein Amt. Ben Jubeljahr ? - Lehr' uns , Herr! 6. Ja, du nimmst es von dem Sei der Welt entrinnen, Halt' in Jesu Herz nen, Wenn du Lebensworte sprichst, und Sinnen, Zeig' uns hier im Glauben Wenn du bald durch Flehn und Wei ihn, Stell' uns dort zum Schauen hin ! A. Knapp. nen, Bald durch Pſalmen Herzen brithſt. Du bist feines Wesens Spiegel, Seiner Mel. Wie leuchtet uns der Morgenstern. Werk und Worte Siegel , Zeuge , daß er lebt und liebt , Zeuge , daß er Leben 713. Geist Gottes , der die Nacht giebt. erhellt, Du Tröster dieser Sünderwelt, 7. Ja, dein Strafen und Erschüttern, O, strahl in unsre Seelen ! Det Sun Das des Lebens Grund erregt, Das, den Nacht umgibt uns ganz, Und ohne wie Strahlen aus Gewittern , Stolze deinen Gnadenglanz Kann unser Herz Geister niederschlägt, Mahnet, ihm das nur fehlen. Steh im Kampfe Uns Herz zu geben ; und dein gnadenvolles zur Seite, Und bereite Die Gemüther Weben Richtet in dem Glaubenslauf Für des Himmels ew'ge Güter. Matte Kniee tröstend auf. 2. Gib Gnade, Frieden , Trost und 8. Was die Welt nicht kann erlan Ruh' ! Es ist keinHelfer sonst, als du, gen, Was kein eitles Auge ſieht, Soll | Kein Heil, als wahrer Glaube. Drum von dir ein Herz empfangen , Das die wirk in uns die Freudigkeit , Die uns Lust der Erde flieht : Frieden, von dem von Sündenangst befreit, Erheb’ uns Kreuze quillend , Frieden, alle Klagen von dem Staube. Stille Jede Bange stillend , Hellen Blick in Gottes Rath, Klage, Heb' und trage Deine From men, Bis sie dort zum Schauen kom Frucht aus Jesu blut'ger Saat. Dr. Hopfensack. 9. Was die Welt uns nie gelehret, | men. Lehrest du den Glauben thun : Beten, Mel. Herr Jesu Chriſt, dich zu uns wend’. bis derHerr erhöret, Und in stillerHoff nung ruhn. Fleht die Seele bang und 714. Geist Gottes , unerschaffner schwächlich, Ach, dann seufzest unaus Geist , Du , den kein Seraph würdig sprechlich Du durch alle Himmel hin, preist , Du Quell des Lichts , dir ewig Und er kennet deinen Sinn. gleich, An Gaben unermeßlich reich! 10. Was kein Mensch, kein Mannes 2. Du füllst mit Leben Erd' und wille, Keine Kraft der Welt vermag, Meer , Mit Geist und Kraft des Him Wirkst du mühelos und stille, Geist des mels Heer , Glanz Gottes , dessen ew's Herrn ! am Gnadentag. Buße gibst du, ges Licht In tausendfachem Strahl ſich Glauben, Liebe, Sanftmuth, Demuth, bricht ! keusche Triebe ; Ach, wer ändert, reinigt 3. Licht, Weisheit, Feuer flößtest du fich, Bleibt beim Heiland, ohne dich ? Und Kraft den Sehern Gottes zu, Den 11. O du Pfand des neuen Bundes, Wahrheits -Zeugen Heldenmuth , Den Geist des Vaters, mild und rein, Heil' Assaphs - Liedern Himmelsgluth. 4. Vor allem liebst du , göttlich rein gerOdem seines Mundes, Zieh' in unsre Herzen ein ! Leib und Seele, Haupt und Kraft heil'ger Lieb' in uns zu seyn, Und 314 Zweites Buch. kamst zu uns, von Gott gesandt, Als |hart , Erweckst in ihnen selge Schmerz zen, Die Traurigkeit der rechten Art ; ew'ger Liebe Bundespfand. 5. Preis dir und Dank , du heil'ger Du stellft im göttlichen Gerichte Dem Geist , Der Gottes Weg uns Sündern Sünder kräftig vor's Gesichte , Was weist, Der Gottés Bild in uns erneut Gott, Gesetz und Sünde sey; Da réget Nach Jesu Christi Aehnlichkeit ! sich ein banges Sehnen , Im Stillen 6. Du , dessen stiller Unterricht Ans fließen bittre Thränen , Die Zeugen stille Herz vernehmlich ſpricht, Und wo wehmuthsvoller Reu'. 3. Wenn Seelen so, mit Noth bela: der Sünder sich versteckt , Sein Herz mit Donnerstimmen schreckt : den, Nur sehnlich um Errettung flehn, 7. Gib du uns selbst zu aller Zeit Enthüllet sich der Thron der Gnaden; Ein leises Ohr und Folgsamkeit ! Denn Du låssest sie den Mittler sehn : Dann heilig, treu ist dein Bemühn, Uns Gott wandelt sich das bange Sehnen In ei nen Strom von Freudenthrånen, Die zu Kindern zu erziehn. 8. O würden wir dein lauter Preis Trauernacht in helles Licht ; Der Schuldbrief zeiget sich zerrissen, Es Für deiner Pflege treuen Fleiß ! möchten wir dich , Groß und Klein', schweigt das richtende Gewissen , Da An Gottesfrüchten reich, erfreun ! Jesu Blut Vergebung spricht. 4. So wie der Born der reinsten Lie 9. Hilfdu, der uns nie Waisen läßt, be In dir geweihten Seelen quillt, So opfern dir sich alle Triebe, Die deine Gotteskraft erfüllt : Auf dem Altare reiner Herzen Da brennen dir und leuche ten Kerzen, Die deine heil'ge Gluth ent flammt : Dein Geisten soll ihr Leuchten mehren, und alle fremde Gluth verzeh ren, Die nicht aus diesem Ursprung stammt. 5. Dein Lieben weiß von keinem Wählen Unlauterer Parteilichkeit, Wo mit sich Erdensöhne quålen ; Dein Lie ben ist Gerechtigkeit ; Du weiß'st aus allem Sektenwesen , Was Wahrheit sucht, heraus zu lesen, und záhl'st es deiner Heerde zu : Wer nur bereit ist, dich zu hören, Den bist du willig zu bekehren , Wer dich nur sucht, den fins dest du . 6. O möcht' ich allzeit deine Lehren, Wenn deine Salbung in mir spricht, Mel. Wie wohl ist mir, o Freund der Seelen. Mit trenem Jüngerherzen hören , und 715. Seift Gottes , wer kann dich nie mich blenden tauschend Licht ! Ja, verstehen ? Wer wandelt schon in dei möchten meines Geistes Augen Mit si nem Licht ? Wer klimmt zu deiner cherm Blick zu sehen taugen DieWahr Weisheit Höhen ? Der selbst sich weise heit und den falschen Schein ! Und bünket, nicht ! Ein Licht bist du, doch möcht' ich fern von stolzen Höhen, Doch nur den Blinden ; Wer noch bei sich stets im Thal der Demuth gehen, An weiß Rath zu finden, Dem ist dein rei deine Zucht gewöhnet ſeyn! cher Trost noch fern : Nur dem wirst du 7. Ja, du allein, du Geist derWahr des Lebens Quelle, Der an des Unters heit, Machst meinen Pilgerschritt ges ganges Schwelle , An sich verzagend, wiß, Und leitest mich in Kraft und ruft zum Herrn. Klarheit Durch Fährlichkeit und Fins. 2. Dann wirkest du , und schmelzest sterniß ! Du bist der Beistand meines Herzen In Sünden todt, wie Felsen Lebens , Und niemals ruf' ich dir vers Daß unser Glaube wahr und fest , Die Liebe thätig, warm und treu, Lebendig unsre Hoffnung sey! 10. Und wenn wir irren, warne du ; Dem Reuigen sprich Tröftung zu, Und führ ihn an des Richters Zorn Vors über zu dem Gnadenborn. 11. Und drückt uns wo des Lebens Müh': Dein süßer Trost erleichtre sie ! Dein Einfluß mach' uns Freud' und Leid Fruchtbringend für die Ewigkeit. 12. Ja , fey und bleib' uns fort und fort Kraft aus der Hdh' und Glaubens hort ! Uns leite deiner Augen Licht, Bis unser Aug' im Tode bricht. 13. Dann sink in Asche Fleisch und Bein: Du wirst uns neues Leben seyn, Das himmlisch Gottes Thron um schwebt, und ewig, ewig, ewig lebt! Nach dem Altlat. v. K. B. Garve. 1 i XIV. Von der Sendung des heiligen Geiftes 2c. 315 gebens , Wenn je mein Fuß den Pfad | send Seligkeiten In deinem Licht voll Friedrich Carl von Moser. verliert. Dein Wort kann jeden Wahn ender bin! # besiegen, Dein Troſt läßt niemals mich Mel. Jesu tomm doch selbst zu mir. erliegen, Du bist es , der mich richtig führt. 716. Geist vom Vater und vom 8. Vor Gott kann der nur würdig Sohn, Weihe dir mein Herz zumThron! treten, Den du mit deiner Salbung Schenke dich mir immerdar , So wie weihst , Nur der allein erhörlich beten, einst der Jünger - Schaar ! Dem du des Betens Kraft verleihst : 2. Geist der Wahrheit , leite mich ? Du, der du gern Gebet erhörest, und Eigne Leitung täuschet sich, Da sie selbst dem Säugling nicht verwehrest leicht des Wegs verfehlt, und den Ein Ton vom Lob des Herrn zu seyn: Schein für Wahrheit wählt. Wenn ich mich vor den Vater wage, 3. Geist des Lichtes , mehr in mir Und ehrfurchtsvoll ein Abba sage, So Meinen Glauben für und für, Der mich sprich der Kindschaft Zeugniß ein! Christo einverleibt und durch Liebe 9. Und wenn ja Trúbſinn mich will Frücht treibt. e beugen, Der Muth nun immer tiefer 4. Geist der Andacht, schenke mir fällt, Dem Herzen Seufzer nur entstei Salbung , Inbrunst, Feu'r von dir; gen, Dann laß, o Geist, der Schwache Laß mein Bitten innig , rein Und vor hålt, Der Seele nur den Grund - Ge Gott erhörlich seyn. danken, Bricht alles Andre , nimmer 5. Geist der Liebe, Kraft und Zucht! wanken : „ Daß ich ein Kind der Gnade Wenn mich Welt und Fleisch versucht Schwachheit Will meine mich sey; dann unterstüge mich, Daß ich ringe ! beschämen, und mir der Kindschaft rette mich ! Zeugniß nehmen , So sprich mich von 6. Geist der Heiligung, verklär' Je= mir selber frei! ſum in mir mehr und mehr , Und er 10. Wenn aber zur Versuchungs quicke innerlich Durch den Frieden Got stunde, Da selbst der Heiligste erbebt, tes mich! Sich aus des Abgrunds finſtrem Grun 7. Geist der Hoffnung, führe du de Angst und Verzweiflung mir erhebt : MichdemHimmels - Erbe zu ! Laß mein Ach, dann tritt tröstend mir zur Seiten, Herz sich deiner freun, Und inHoffnung Durchdich gestärket, laß mich streiten, selig seyn! Aus Goßners Sammlung. Dein Wort soll meine Rüstung seyn ; Schilt den Verklåger meiner Brüder, Mel. Freu' dich sehr, o meine Seele, Und zeige mir den Mittler wieder, Schließ in sein göttlich Herz mich ein. 717. Geift vom Vater und vom 11. Mit ihm vereinigt, feft verbun Sohne! Der du unser Tröster bist, Und den, An welchen meine Seele glaubt, herab von Gottes Throne Hülfreich auf Vollbring' ich selig meine Stunden, und uns Schwache siehst : Stehe du mir hang' als Glied an ihm, dem Haupt : mächtig bei, Daß ich dir ergeben sey. In heiliger und sichrer Stille Schöpft O so wird mein Herz auf Erden Schon dann mein Geiſt aus jener Fülle , Wo ein Tempel Gottes werden. 2. Laß auf jedem meiner Wege Deiz Gnade stets aus Gnade fließt , Und in erquickenden Minuten So mancher ne Weisheit mit mir seyn , Wenn ich Quell von Segensfluthen Sich in mein Furcht und Zweifel hege, Deine Wahr heit mich erfreun. Lenke kräftig meinen dürstend Herz ergießt. 12. So wie ein Bach in sanften Güf Sinn Auf mein wahres Wohlseyn hin ; sen Allmählich seinem Thal entflieht, Lehrst du mich , was recht ist, wählen, Und bald, vereint mit größern Flüssen, | Werd' ich nie mein Heil verfehlen. 3. Stärke mich, wenn nun zur Sün Nun unbekannt ins Weltmeer zieht : So sanft, so still, so unbemerket, Durch de Mein Gemüth versuchet wird, Daß unsichtbare Kraft gestärket, Fließt meis fie mich nicht überwinde. Hab' ich ira nes Lebens Stunde hin , Hin in das gend mich verirrt , O so strafe selbst Meer der Ewigkeiten, wo ich bei taus mein Herz, Daß ich, unter Reu' und 316 Zweites Buch. Schmerz, Mich vor Gott darüber beu Seiner Treue willig hangen , Bis zur ge, Und mein Herz zur Beſſ’rung neige. ewigreifen Frucht. 4. Heilige des Herzens Triebe, Daß ich über alles treu Meinen Gott und Mel. Werde munter mein Gemüthe. Vater liebe, und mir nichts so wichtig 719 . Gott ! du gibst uns milden sey, Als in seiner Huld zu ſtehn, Sei nen Namen zu erhöhn , Seinen Willen Regen , und befeuchtest trocknes Land ; vom Himmel zu vollbringen ; Alles muß durch dich Denn mein Herz ist dürr wie Sand! gelingen. 5. Reize mich, mit Flehn und Beten, Laß des heil'gen Geistes Gab' Ueber Wenn mir Hülfe nöthig ist, Zu dem uns von oben ab, Wie die starken Strö Gnadenstuhl zu treten. Gib , daß ich me fließen , und sich in mein Herz er auf Jesum Christ , Als auf meinen gießen ! 2. Kann ein Vater hier auf Erden, Mittler schau' , Und auf ihn die Hoff nung ban', Gnad' um Gnad', auf mein Der doch bos ist von Natur, Seinen Verlangen Von dem Vater zu empfan gen. 6. Stehe mir in allen Leiden Stets mit deinem Troste bei, Daß ich auch alsdann mit Freuden Gottes Führung folgsam sey ; Gib mir ein gelass’nes Herz ; Laß mich selbst im Todesschmerz, Bis zum frohen Ueberwinden, Deines Trostes Kraft empfinden. Gottfr. Hoffmann. Kindern Gaben geben, Und zwar gute Gaben nur : Solltest du denn, der du heiß'st Guter Vater, deinen Geist Mir nicht geben, mich nicht laben Mit den guten Himmelsgaben? 3. Jesu ! der du hingegangen Zu dem Vater, sende mir Deinen Geist, den mit Verlangen Ich erwarte, Herr, von dir! Laß den Tröster ewiglich Bei mir ſeyn und lehren mich, In der Wahrheit fest zu stehen, und getrost auf dich zu sehen. Mel. O Durchbrecher aller Bande ic. 4. Heil'ger Geist, du Kraft der 718. Gott, der du den Sohn gege= Frommen , Kehre bei mir Armen ein! ben, Du verheißest auch den Geist, Der Sey mir tausendmal willkommen , Laß uns, daßwir kindlich leben, AllerFurcht mich deinen Tempel seyn ! Reinige dir samkeit entreißt ; Denn sein göttlich selbst deinHaus ; Aus dem Herzen wirf tröstend Lehren Zeigt den Grund der hinaus Alles, was mich je kann ſcheiden Zuversicht. Kindlich fürchtend dich ver Von den süßen Himmelsfreuden. 5. Schmücke mich mit deinen Gaben, ehren Mehrt den Glauben , stört ihn Mache mich neu, rein und schön ; Laß nicht. deiner 2. Schenk mir deinen Geist der mich wahre Liebe haben, Und in Starke Gegen Sünde, Höll und Tod, Gnade stehn. Gib mir einen starken Daß ich dir zum Preise merke, Du seyft Muth , Zu besiegen Fleisch und Blut. bei mir in der Noth. Gib mir Kraft Lehre mich zum Vater treten , und in und Muth zu glauben , Lege mir das Geist und Wahrheit beten. 6. So will ich mich dir ergeben ; Dir Zeugniß bei, Daß mich nichts dir ſolle zur Ehre soll mein Sinn Dem, was rauben, Daß ich dein auf ewig sey. 3. Gib mir deinen Geist der Liebe, himmlisch ist, nachstreben, Dann gelang Der dein Lieben mir verklär , und der ich auch dahin, Wo vor deinem Him Gegenliebe Triebe In mir schaffe mehr melsthron Ich den Vater und den Sohn und mehr. Laß mich Allen liebend nú und dich darf erhöhn und preisen Mit ßen Mit der. Huld, die mich bedeckt ; der Engel selgen Weisen. Mauritius Kramer. Laß dein Lieben mich beschützen, Wenn ein Widerstand mich schreckt. Mel. Liebster Jeſu, wir sind hier. wie groß ist diese Gabe! O wie 4. selig macht dein Geist , Weil ich Alles 720. Gott, du haft in deinem Söhn in ihm habe, Was dein theures Wort Mich von Ewigkeit erwähler ; Sende verheißt ! Er allein stillt mein Verlan- nun von deinem Thron , Was mir noch gen, Und mein Herz lernt an der Zucht | zum Heile fehlet ! Gib mir deines Geiz 1 XIV. 1 Von der Sendung des heiligen Geistes 2c. 317 stes Gaben ; Durch ihn werd' ich Alles | nen nichts verdienen. Hier gilt nur haben. freie Lieb und Gnad', Die Christus uns 2. Ach ich bin in Sünden todt, und verdienet hat Mit Sterben und Verfüh zum Guten ganz verloren ; Heil'ger nen. Geist, mein Herr und Gott , Mache du 3. Mit Jammer sieht dein Vatersinn ich neugeboren ! Denn das Fleisch ist | Auf uns und unsern Jammer hin, Dar mein Verderben , und kann nicht den ein wir hingefallen. Durch diesen Fall sind wir im Bann Der Sünd' und Himmel erben. 3. Treibe weg die finstre Nacht Mei- Blindheit ; keiner kann Sich helfen von ner irrigen Gedanken, Dämpfe meines uns Allen. Stolzes Macht, Halte die Vernunft 4. Wir halten, Herr, an unsern in Schranken, Daß ich als ein Kind- Heil ; Und du, fürwahr, wirst uns, dein lein gerne Von dir selbst die Weisheit Theil, Dir nimmer lassen rauben, Die lerne. wir durch Christi Tod und Blut Des 4. Was meinHerz ersinnt und schafft, Himmels Erb' und höchstes Gut zu haz Ist von Jugend auf nur böse ; Ach so ben treulich glauben. 5. Solch Glauben ist dein Gnaden hilf, daß deine Kraft Mich auch von mir selbst erldſe ! Gib zu allen guten werk, Und deines heil'gen Geiſtes Stärk , Dingen Mir das Wollen und Vollbrin In uns ist kein Vermögen; Herr, wenn du nicht uns stundest bei, Wie bald gen. 5. Schaff in mir ein reines Herz, würd' unser Glaub' und Treu' Sich in Daß ich stets an dich gedenke, Und mich die Aſche legen ! 6. Dein Geist hält unser Glaubens oft mit Ren' und Schmerz Ueber meine Sünden kränke ; Dann nach den be licht, Wenn alle Welt dawiderficht Mir trübten Stunden Tröste mich mit Jesu Sturm und schweren Waffen. Und tritt Wunden. auch gleich derFürst der Welt Ingrim 6. Pflanze du mich ſelbſt in ihn, Als mig gegen uns ins Feld, So kann er ein Glied an seinem Leibe , Und wenn doch nichts schaffen. 7. Wo Gottes Geist ist, da ist Sieg; ich sein eigen bin , Hilfmir, daß ich in ihm bleibe ; Er sey Weinstock , ich die Wo dieser hilft, da muß der Krieg Ge Rebe, Daß ich fruchtbar wachs' und wißlich Palmen tragen. Was ist doch Lebe. Satans Reich und Stand ? Wenn 7. Meiner Seele Zierde sey Glaube, Gottes Geist erhebt die Hand, Muß Hoffnung und die Liebe ; Steh' mir in Alles fliehn und zagen. 8. Er bricht der Hölle Macht ent Versuchung bei, Daß der Feind mich nicht betrübe ; Gib mir Demuth in der zwei, Bringt Trost den Herzen, macht Freude, Gib mir Sanftmuth , wenn ich uns frei Von Allem, was uns kränket. leide. Und wenn uns Sturm und Wetter 8. Hilf mir reden klug und wohl, schreckt, So hält er unser Haupt bedeckt Wo ich schweigen soll, nichts ſagen ; Viel besser, als man's denket. 9. Er macht den Kelch der Trübsal Hilfmir beten, wie ich soll, Und mein Kreuz geduldig tragen ; Wenn es Zeit süß, Ist unser Licht in Finsterniß. ist, hilf mir sterben , Und dein ewig Führt uns als seine Schafe ; Schirmr Caspar Neumann. uns mit seines Auges Wacht, Daß seine Reich ererben. Heerd' in tiefer Nacht Mit Ruh' und Mel. Wohlauf, mein Herz, verlaß die Welt. Frieden schlafe. 721. Gott Vater , sende deinen 10. Er lehret uns die Furcht des Geist , Den uns dein Sohn erbitten Herrn , Liebt Reinigkeit , und wohner heißt , Von deines Himmels Höhen ! gern In frommen , keuschen Seclen. Wir bitten, wie er uns gelehrt ; Laß Was niedrig ist , was Tugend ehrt, uns, o Herr, nicht unerhört Von deinem Was Buße thut und sich bekehrt, Das Throne gehen. will er gern erwählen. 11. Er ist und bleibet stets getreu ; 2. Kein Menschenkind auf dieser Erd' Ist solcher edeln Gabe werth ; Wir kön Er steht uns auch im Tode bei , Wenu 318 Zweites Buch. alle Dinge fallen. Er lindert unsre leßte einst preiſen vor dem Thron Dich, den Qual , und läßt uns durch das Todes: Vater und den Sohn. Cyriacus Gunther. thal Zum Himmel fröhlich wallen . 12. Oselig, wer in dieser Welt Läßt Mel. Ein' feste Burg ist ze. bauen diesen Geist das Zelt In seines in empfaht ihn Wer ! Mitte Herzens 723. Herr, auf dein Wort soll's dieser Zeit, Den trägt er dort zur ew' feyn gewagt, Du kannst mir's nicht verdenken! Du hast mir einmal zuge gen Freud' In seines Gottes Hütte. 13. Nun, Herr und Vater aller Güt, sagt, Den heil'gen Geist zu schenken : Erfüll' uns reichlich das Gemüth Mit Drum komm ich jetzt zu dir ; Herr Je dieserHimmelsgabe ! Gib deinen Geist, fu, halte mir, Was du verheißen hast; der uns allhier Regier, und droben für Du willst ja dieſen Gast Dem geben, der dich liebet. und für Mit ew'gen Freuden labe ! Paul Gerhard. 2. Hier bin ich, habe meine Luft An dir und deinen Worten, Nichts liebers Mel. Urquell aller Seligkeiten. ist mir sonst bewußt : Schleuß auf die 722. Heilger Geist ! du Himmels Herzenspforten, Und send' mir deinen Lehrer, Starker Tröster und Bekehrer ! Geist, Der da ein Tröster heißt, Ein Kehr in meinem Herzen ein, Laß es Feur , ein Thau , ein Band , Ein deine Wohnung seyn. Hauch, einBrunn, ein Pfand, Ein Oel, 2. Schenke mir, durch heil'ges Den ein Finger Gottes ! 3. Komm, Tröster, hilfund steh' mir ken Stets mein Herz zu Gott zu len= ken ; Ziche meinen Sinn und Blick Vom bei ; Komm, Feu'r, und mich entzünde! Komm, Thau, und mein' Erquicung verkehrten Weg zurück. 3. Sey mir immerdar zur Seite; sey ; Komm, Band, und selig binde; Rühre, treibe, strafe, leite; Send' mir Komm, Hauch, belebe mich ; Heilsbrun Licht und Kräfte zu , Daß ich Christi uen, zeige dich ! Komm, Pfand, wend Willen thu'. alles Leid ; Komm, Del, und gib mir 4. Gib mir brünstiges Verlangen, Freud' ; Komm, Finger Gottes, lehre! 4. Verlasse mich in keiner Noth, Ihm lebendig anzuhangen, Ohne Wahn und Heuchelschein, Ihm im Kleinsten Gib himmlisches Verlangen , Hilf mir treu zu seyn. im Leben und im Tod , Laß mich an 5. Hilf, daß ich mich schnell betrübe, Gott fest hangen ; Mein Herze mache Wenn ich etwas Böses übe , Und daß nen , und gib mir wahre Reu; Sey redlich meine Reu' Ueber mein Verse meiner Seele Ruh , Sprich mir Be hen sey. trübtem zu, GibWeisheit, wohl zu leben. 5. Gib Glauben, laß mich Gottes 6. Laß mich allezeit erwägen : Ueber all sey Gott zugegen , Der auf Wort, Huld Durch Sünden nicht verscherzen; Gedank und That Stets ein offnes Gib Liebe, Hoffnung, und Geduld, Gib Demuth meinem Herzen ; Gib Andacht Auge hat. 7. Laß mich, weil ich bin auf Erden, im Gebet, Wenn ich vor Gott hintret' ; Wachsam stets erfunden werden , Und Ach, laß mich Herz und Sinn Nur rich nach göttlichem Geheiß Thun mein ten ganz dahin , Woher mir Hülfe Werk mit allem Fleiß. strömet. 8. Also werd' ich durch dein Führen 6. Erleuchte mir, du lieblich's Licht, Kräftig auch im Herzen spüren , Daß Des Herzens finstre Höhle ; Verschmähe du, theurer Gottesgeist, Mir ein Pfand diese Wohnung nicht, Senf dich inmei des Lebens seyst. ne Seele! Herr Gott, ich bitte dich, 9. All mein Werk wird wohlgelingen, Stark und erquicke mich ; Sey meine Friede wird mein Herz durchdringen, Kraft, mein Rath , Mein Tröster früh Trost und Hoffnung in der Noth, Licht und spat, Gib Freude , mach lebendig ! 7. Treib' von mir aus den argen und Freudigkeit im Tod. 10. Also werd' ich andern Seelen Sinn, Hilfmir mein Fleisch bezwingen, Auch von deinem Ruhin erzählen, und Und nimm den alten Willen hin , Gib XIV. Bon der Sendung des heiligen Geistes 2c. $19 12. Der Vater wirkt, und wir durch mir vor allen Dingen, Daß ich mich in der Lieb Zu meinem Jesus üb', Und ihn , Wenn wir der Sünde uns ent täglich fertig sey, Aus dieser Wüstenei ziehn. Durchs Thun nur bau' ich Chri Vor deinen Thron zu gehen! fti Reich, Und werd' ihm und dem Va Dr. Gottfried Wilhelm Sacer. ter gleich. 13. Wenn einst des Lebens Faden Mel. Herr Jesu Chriſt, meines L. reißt, Fließt ganz mein Geist in Got 724. Herr, der du deinen Sohn ge tes Geist ; Dann bin ich Gottes , Gott Mensch, wie selig kannst du fandt, Gib Kraft ins Herz, Licht dem ist mein: Verstand, Daß Jesum Christum wir seyn! 1 verstehn, Und kindlich auf sein Vorbild Wel. Durch Adams Fall ist 16 : sehn. 2. Er predigte gewaltiglich Nicht 725. Heut' ist das rechte. Freudens Menschenfäßung, sondern dich, Und fest Der Kirche angegangen; Ein Him lehrte, wie es Wahrheit ist, Was Men- melsglanz sich sehen läßt, Ein Sturm wind kommt gegangen. Der Jünger schensind, und was du biſt. 3. Den Weg zu Gött, den lehrt er Schaar Steht felig, klar In diesem recht. Nun spricht nicht mehr zum Gnadenregen. Auf, auf, o Christ, Zu Herrn der Knecht ; Nein , was der dieser Friſt ! Laß auch dein Herz bez Mensch weit süßer find't : Es spricht wegen ! zum Vater nun das Kind! 2. Auf, meine Seel zu deinem Gott ! 4. Als er nun seinen Lohn empfing, Hier ist sein Wort zu hören ; Ach, laß Und wieder hin zum Vater ging, Ließ dich nicht den argen Spott Der blinden er der Welt den heil'gen Geist, Der sie Welt bethören ; Hier istein Schatz, Der dem blinden Wahn entreißt. seinen Play. In frommen Seelen suchet; 5. Das ist der Geist voll Kraft und Wer's nicht versteht , Und ihn vers Licht, Der Stärke gibt, dem sie gebricht, schmäht , Bleibt ewiglich verfluchet. Der in uns wirkt, und in uns ist , Der 3. Hier kaufet man des Glaubens Geist von Gott und Jesus Christ. Gold, Hier wird man frei von Sünden, 6. Gott ist ein Geist, und wir sind Hier läßt, was Gott uns machet hold, sein, Ja, Vater, unser Geist ist dein, Im Ueberfluß sich finden ; Hier ist das Ist im Besit des großen Rechts ; Der Brod, Das in der Noth Kann unfre Mensch ist göttlichen Geschlechts. Seelen laben; Hier finden sich Für 7. O Mensch, empfinde diesen Werth, mich und dich Viel tausend edle Gaben. Den Jesus Christus dich gelehrt ! Wenn 4. Heut' hat der große Himmelsherr Schaut seine du durch Sünde dich entweihst, So Herolde ausgesendet. schånd'st du in dir Gottes Geist. tapfern Prediger ! Die haben sich ge 8. Nie dämpfe dieses Geistes Kraft, wendet An manchen Ort, Da klingt Der Wollen und Vollbringen schafft ! ihr Wort : „ Thut Buß', ihr Lent' auf Sie bringet Licht in Finsterniß, Macht Erden ! Dieß ist die Zeit , Die euch be deinen Geist neu und gewiß. freit und läffet selig werden." 5. Nun wird das Haus des Herrn 9. Sie gibt dir in den Leiden Muth ; Sie macht dich froh, ſie macht dichgut, gebaut ; Auf aller Sünder Wegen Erz Führt den, der glauben will und kann, schallt die süße Botschaft laut : ,,Seht, da kommt euer Segen ! Thut auf die Durch selge Hoffnung himmelan. 10. Hast du nie diese Kraft ver Thür ! Jezt geht herfür Der Geist mit spurt? Mensch, warst du göttlich je Pracht und Ehren, Der will in euch gerührt, Warst du im Beten stark und Sein herrlich Reich Aufrichten und kühn, War's dir, als wenn dir Gott er vermehren.“ schien : 6. O Tag des Heils, o großer Tag, 11. Und glaubtest und empfand'st du Deßgleichen nie gesehen ! O Tag , das je:,,Ichbin nicht bloß der Sterbliche !" von man singen mag: Daß Wunder Dann ist das Heil dir offenbar , Daß sind geschehen! Des Himmels Reich Gorres Geist dann in dir war. Soll nun zugleich Bei uns gegründet 320 Zweites Buch . werden ; Gott fåhret auf: Des Geistes nach dem Leide Sterben heißt, Unsern Geist Aufwärts in die Freude. Lauf Geht nieder zu der Erden ! Ehrenfried Liebich. 7. Gnadentag ! nun wird der Geist Vom Himmel ausgegossen ; Der Geist, Mel. Komm, heiliger Geist 20. der uns der Welt entreißt, Und uns als Reichsgenossen Nach dieser Zeit Zur 727. Ihr Christen, freut , o freuet Seligkeit Durch Jesum läſſet kommen. euch ! Frohlocke , Christi Königreich, Ach, würd ich schnell Auch rein und Stimm an die Bet- und Lobelieder, Der heil'ge Geist, der fährt hernieder, hell, Herr , dahin aufgenommen ! 8. O guter Geist, regiere doch Mein Er kommt aufder Apostel Schaar : Des Herz, daß es dich liebe, Und nicht mehr Herren Werk wird offenbar , Daß wir zieh am Sündenjoch, Noch Thorheit in allen Sprachen hören, Was Gott mehr verübe. Herr, laß michbald Des vom Himmel selbst will lehren. Ach Fen'rs Gewalt, Das himmlisch ist, em Gott sey Dank ! ach Gott sey Dank ! 2. Wohlauf, ihr Christen, eilt her pfinden , und alle Noth, Ja, selbst deu zu ! Nun kommt die wahre Himmels Tod Durch solches überwinden ! ruh', Nunmehr empfinden unsreHerzen Trost , Ruh' und Freude nach den Mel. Warum sollt' ich mich denn gråmen ? Schmerzen. Eröffnet eureHerzensthür, 726. Höchster Tröster , komm her Der heilge Geist der steht dafür, Er nieder! Geist des Herrn, Sey nicht will darin erfreulich wohnen, und es fern, Salbe Jesu Glieder. Er, der nie mit Himmelslust belohnen. O seyd be: sein Wort gebrochen, Jesus, hat Dei reit , o send bereit! nen Rath Seinem Volk versprochen. 3. O Gottes Geist ! ach komm nun 2. Schöpfer unsers neuen Lebens ! an, Des Herzensthür' ist aufgethan, Jeder Schritt, Jeder Tritt Ist ohn' | Komm, wohn' und ruhe doch darinne, dich vergebens. Ach , der Menschen Daß deine Huld uns lieb gewinne; Be Thun ist nichtig ; Deine Kraft, Die reite dir den Sih darin, Erleucht', ent nur schafft, Was zum Himmel tüchtig. [ zünde Herz und Sinn ; Erschreck', treib' 3. Wed' uns aufvom Sündenschlafe! aus, was dir entgegen, Und füll' uns an Rette doch Heute noch Die verlornen mit Himmelssegen. Erhöre uns ! Er Schafe. Reiß die Welt aus dem Ver höre uns ! 4. Himmelsgeist, o Gottes Licht! derben! Laß sie nicht Im Gericht Der gnädiglich, Gib was uns gebricht; Wir Verstockung sterben. seufzen nach den Seelengaben, Die wir eit ! gib uns Allen 4. GeistderWeish Durch dein Licht Unterricht , Wie wir von dir nur können haben: Gib Weiss Gottgefallen . Lehr' uns recht zum Vaheit, Furcht, Kraft, Geist und Stärk, all unser Wort und Werk, ter treten; Sey uns nah' Und sprich: Und ſegn' Erkenn tniß , recht zu leben, Gib auch ja! Wenn wir kindlich beten. Laß sich das Herz in dir erheben. Er 5. Hilf den Kampf des Glaubens höre uns , kämpfen ; Gib uns Muth , Fleiſch und 5. Du höchstes Gut, Gott heil'ger Blut, Sünd' und Welt zu dämpfen. Geist! Der uns in Trübsal Beistand Laß nicht Trübsal, Angst und Leiden, leist't, Wenn wir in Seel- und Leibes Kreuz und Noth , Pein und Tod Uns uöthen, und unsre Feind' uns wollen von Jesu scheiden. tödten : Ach, steh' uns bei, ach, laß uns 6. Hilf uns nach dem Kleinod stre nicht , Weil unser Herz zu dir gericht, ben, Mach' uns tren, Ohne Scheu Jesu Ach, hilf uns muthig überwinden, Ach, ganz zu leben. Laß uns niemals stille laß uns Trost und Rettung finden. Er stehen; Treib' uns an, Froh die Bahn höre uns , erhöre uns ! Seines Heils zu gehen. 6. Gott, heil'ger Geist, du Himmels 7. Sey in Schwachheit unsre Stüße, licht ! Wenn uns des Glaubens Licht Gib im Streit Freudigkeit , Trost in gebricht, So woll'st du's gnädiglich an Trübsalshize. Führ' , wenn Gott uns zünden, Daß wir desselben Kraft ems XIV. Von der Sendung des heiligen Geistes 2c. 321 pfinden, Laß seinen Glanz und Gnadens dein ; O mach' uns rein, Und fldß' uns schein Durch deine Kraft auch kräftig Kraft und Leben ein! seyn, Daß wir dadurch dir fest anhan 5. Fließe, sanfter Gnadenregen, Und gen, und zu der Seligkeit gelangen. bring' uns den verheiß'nen Segen Mit Erhdre uns , erhöre uns ! seiner Gottesfülle nah ! Ström' auf 7. Du höchſtes Gut, du Lebensweg ! alle dürren Auen, Daß wir sie mögen Zeig uns den rechten Himmelssteg ; Wir grünend schauen, Wie der Propheten wissen nicht die letzte Stunde, Die uns Schaar sie sah In långstverfloß ner bestimmt im Todesbunde. Ach, werther Zeit, Im Licht der Ewigkeit ! O Jeho Geist , ach, laß uns nicht, Wenn uns vah ! Dein Mund verheißt, Daß du den des Lebens Geist gebricht ! Mit Jesu Geist Auf's Fleisch zu gießen willig hilf uns selig sterben, Mit Jesu hilf seyst! 6. Komm, Jehovah, komm und strecke den Himmel erben. Erhdre uns , erz bdre uns ! Dein Gnadenscepter aus , und wecke Zum Leben, was erstorben ist ! Hauch' in Mel. Wachet auf, ruft uns die Stimme. alle Todtenbeine, Damit dein Rath 728. Komm, du heil'ge Himmels vollführt erscheine An aller Welt durch flamme, Vom Vater und von Gottes Jesum Christ ! Damit auf Land und Lamme! Verkläre Gott in unſrer Brust ! Meer Erschalle hin und her : Hosianna Zünde an in unsern Herzen Des Glaus Dem ew'gen Sohn Auf Gottes Thron ! bens ausgelöschte Kerzen , Gib uns in Durch ihn sind wir dem Tod entflohn ! Joh. Rothe. Christo Himmelslust ! Daß wir uns kindlich freu'n, Des Höchsten Volk zu Mel. Komm, heillger Geiſt 26. seyn. Hallelujah Ertdne heut', O Chris ftenheit, Dem, der dir Gnad' um Gnade 729. Komm, Geist des Vaters und beut ! des Sohns ! Mit beiden Eins und Ei 2. Geist, vom Vater uns verheißen, nes Throns ; Der ewig von dem Vater Du wollest gnädiglich zerreißen Die wehet , Und ewig von dem Sohn aus Decke, die noch auf uns ruht ! Daßwir gehet! Du Strahl, der von des Höchsten helle können schauen In reinem Glau Sig Ausfährt mit Feu'r und hellem ben und Vertrauen Den Friedensgrund Blih ! Du Strom , von Gottes Stuhl in Christi Blut. Mach' uns den neuen geflossen, Und von des Lammes Thron Bund Im tiefsten Herzen kund , Daß ergossen ! Hallelujah ! Hallelujah ! 2. O reines Wesen, nie gesehn, Un wir fühlen, Wie Gott uns liebt , Was er uns gibt, Wenn er im Sohn Erbars endlich, wie des Himmels Höhn ! Nichts men übt! ist, was dir verhehlet werde ; Du füllst 3. Reiner Geist , den Gott will ge- den Himmel und die Erde. Du schauest ben Als Wunderkraft zum neuen Leben, in der Gottheit Grund, All ihr Geheim Erneure unsern ganzen Sinn ! Deffne niß ist dir kund ; Du bist's, der Alles unsre Geistesaugen, Daß sie doch recht forscht und findet, Und aller Menschen zu blicken taugen Auf Chriſti ſtrahlend Herz ergründet ; Hallelujah! Halle Antlig hin, Das wie die Sonne glänzt, lujah ! 3. Du hast uns Chriſtum zugesandt, Von Majestát umkränzt Auf dem Throne! Des Vaters Macht , Des Und machst ihn aller Welt bekannt ; Hast Himmels Pracht Ist hier im Sohn in ihn mit Majestät verkläret, Und pflan zest fort, was er gelehret. Du schreibst Eins gebracht! 4. Seinem Thron entströmt die Quelle sein Wort in unser Herz , und ziehest Des Lebenswassers rein und helle ; Von Seelen himmelwärts , Ein Gott der dieſem lebt die Menschheit auf. Alle Kräfte, Geiſt der Gaben, Ein Herr der Welt will es durchdringen, Den Vdl Aemter, die wir haben. Hallelujah ! kern die Gesundheit bringen ; - Nichts Hallelujah ! hemmet dieſes Wassers Lauf. Der Mund 4. Du bist der wahren Kindschaft des Sohnes heißt Dich also selbst, o Geist, Der uns zum Vater treten heißt ; Geist! - Lebenswasser! Wir harren Du lehrst uns seine Liebe kennen, Und 21 Knapp's geistl. Liederbuch. 1 322 Zweites Buch. ihnvon Herzen Abbanennen ; Vertrittst, | ſtarker Helfer in dem Streit, Bis mich wenn wir in Schwachheit stehn , Uns die Krone zieret. Stüße, Schüße, Herr, selbst mit deinem starken Flehn; Bist mich Schwachen, Hilf mir wachen, uns das Siegel ſeiner Gnade, Ein Füh- Beten, glauben; Laß mir nichts die rer auf dem Lebenspfade. Hallelujah ! Krone rauben. 5. Hilf mir in meiner leßten Noth, Hallelujah ! 5. Gott! deine Frucht ist Gütigkeit, Versüße mir den bittern Tod , Wann Zucht, Keuschheit , Demuth , Freudig- | Herz und Augen brechen ; Dann ſey du keit ; Du gibst uns Glauben, Trost dem meines Lebens Licht ; Laß, wenn die Herzen, Fried', Hoffnung und Geduld Zunge nimmer spricht , Dein Seufzen in Schmerzen, und wo du deinen Tem- für mich sprechen. Laß mich Endlich pel hast, Da wohnet Liebe, Ruh' und Frdhlich ſcheiden Zu den Freuden Dei Rast, Da kann ein Sünder schon auf ner Frommen ; Ach , wann werd' ich Erden Mit Gott, dem Höchsten, Eines dahin kommen! Joh. Ernst Wenigk. werden. Hallelujah ! Hallelujah ! Eigene Melodie. 6. O du, des wahren Erbtheils Pfand, Führ' uns an deiner Liebeshand ! 731. Komm, heiliger Geift ! Erfäll’ Treib' uns zum heiligen Verlaugen, Dir die Herzen deiner Gläubigen, Und ent anverrücklich anzuhangen. Nimm, Herr, zünd' in ihnen Das Feuer deiner gött uns deinen Frieden nicht, Und wend' lichen Liebe ; Der du durch Mannich auf uns dein Angesicht, So werden wir faltigkeit der Zungen Die Völker der in Tod und Leben Dir ewig Preis und ganzen Welt Versammelt hast In Ei nigkeit des Glaubens. Hallelujah ! Hal Ehre geben. Hallelujah ! Hallelujah ! Serm. Contractus. Altes Lied.lelujah! Mel. Wie schön leucht't uns der Morgenstern . In eigener Melodie. 730. Komm, Gottes Geist, du höch- 732. Komm, heiliger Geist, Herre ster Gast! Herr, den der Himmel nicht | Gott !Erfüll' mit deinerGnadenGutDei umfaßt, Noch dieser Kreis der Erde! ner Gläubigen Herz , Muth und Sinn, Komm, offenbare dich auch mir, Gott Dein' brünst'ge Lieb' entzünd' in ihn’n. heil'ger Geist, daß ich in dir Ein Geist D Herr, durch deines Lichtes Glanz mitJesu werde. Leite Heute Herz und | Zum Glauben du versammelt haft Das Sinnen, Mein Beginnen Und mein Le- Volk aus aller Welt Zungen; Das sey ben Dir auf ewig hinzugeben. dir, Herr, zu Lob gesungen. Hallelujah ! 2. Entzünd' in mir der Andacht Hallelujah ! Gluth, Und mache brünstig Herz und 2. Du heiliges Licht, edler Hort! Muth, Gott inniglich zu lieben. Geuß Laß uns leuchten des Lebens Wort, tief dich in mein Herz hinein ; Laß mich und lehr uns Gott recht erkennen, Von des Guts theilhaftig seyn, Das Christi Herzen Vater ihn nennen. O Herr, be Blut verschrieben. Rühre, Führe Mein hur' vor fremder Lehr' , Daß wir nicht Gemüthe, Gottes Gute zu erkennen, Meister suchen mehr, Denn Jesum Jesum meinen Herrn zu nennen. Christ mit rechtem Glauben, Und ihm 3. Erquicke mich, du sanfter Wind ! aus ganzer Macht vertrauen. Hallelu DuBrunn, da Lebenswaſſer rinnt, Du jah ! Hallelujah ! : 3. Du heiliges Gut, füßer Troft! füße Freudenquelle, Die allen Durst auf ewigstillt, und aus der Gottheit Tiefen Nun hilf uns fröhlich und getrost In quillt, Ganz rein und ewig helle ! Flies deinem Dienst beständig bleiben, Daß - ße, Gieße Deine Gaben, Mich zu la Trübsal uns nicht abtreiben. Durch ben, Wenn ich zage, Wenn ich einſam deine Kraft uns , Herr , bereit , und wein' und klage. stark' des Fleisches Blödigkeit, Daßwir 4. Sey meiner Unmacht Kraft und hie ritterlich ringen, Durch Tod und Le Macht, Mein Sonnenlicht in dunkler hen zu dir dringen. Hallelujah ! Halle Dr. M. Luther, Nacht, Mein Weg, wenn ich verführet ; lujah ! Mein Lehrer in Unwissenheit, Mein XIV . Von der Sendung des heiligen Geistes ze. 323 6. Lehr' uns den Vater kennen wohl, Mel. Die Seele Christt heil'ge mich 20. und wie den Sohn man ehren soll ; Im 233. Komm, heil'ger Geist , auf Glauben mache uns bekannt , Wie du uns herab ! Du bist die schönste him von beiden wirst gesandt. melsgab', und aller guten Gaben Quell, Aus dem alten Sateinischen Veni creator Spiritus . Du machst die Herzen rein und hell ! komm', der Armen Vater du! 2. O Du bringt den Leidensmüden Ruh' me . Aue Menschen müſſen Herben . Und Balsam für das wunde Herz, und 735. Komm, o Geist , o heilig Wes Kühlung in dem größten Schmerz. 3. Du schenkst den Bangen Trost in fen, Laß uns deinen Tempel seyn, Den Leid , Und trüben Augen Heiterkeit du dir zum Sig erlesen ; Zeuch in diese Komm , allerfreuend Licht, und still Wohnung ein! Wirke selbst in unsern, Den Durst nach dir mit Geistesfüll ! Herzen Wahrer Buße selge Schmerzen 4. Was unrein ist, mach , Reinster! Wirke Weisheit, Liebe, Zucht, Als des rein; Was sich verirrt , lenf wieder Glaubens rechte Frucht . ein! Was noch im Staube friecht, ers2 . Mach uns in der Hoffnung sehn heb , Was schon verdorret ist, beleb'. lich, In der Demuth Jesu gleich, Mach 5. Entzund aufs neu das kalte Herz, uns in Geduld ihm ähnlich , In dem Und was der Sünde Todesschmerz Zer- Beten andachtreich, In der Treu un riffen hat, das heile du! Zerstreute Glie- berwindlich, In der Gottesfurcht recht kindlich ; Bilde uns, dein Eigenthum, der führ herzu ! 6. Nichts ist, nichts kann der Mensch, Nur zu unsers Königs Ruhm . 3. Zeuch uns aus dem Weltgerummel, der sich Von dir getrennt , nichts Bring uns unsrer Ruhe nah ; Unser ohne dich. Sokomm' mit deines Lich: tes Strahl und deinen lieben Gaben all ! Herz sen schon im Himmel, Denn auch unser Schatz ist da. Laß sich unsern 7. Dann werden wir an Liebe reich, Sinn gewöhnen, Sich nach jener Welt ich n elre Das Lebe wird ein Himm ; Dann lt en n macht zu Engeln uns der Tod, Zu sei zu sehn ; Den dein auserwäh Ge schlecht hat des Himmels Bürgerrecht. nen Erben macht uns Gott. Aus Goßners Sammlung . In eigener Melodie. 736. Komm, o komm, du Geist des Wel. Komm, Gott Schöpfer, heilger Geist 2 . Lebens , Wahrer Gott von Ewigkeit ! 734. Komm, heil'ger Geist, o Schb Deine Kraft sey nicht vergebens , Sie pfer du, Sprich deinen armen Seelen erfüll uns jederzeit ! So wird Leben, zu ! Erfüll mit Gnaden, süßer Gast, Licht und Schein In dem dunkeln Her Die Brust , die du geschaffen hast . n. b in unser Herz und Sinnen 2. Der du der Tröster bist genannt , zen2.seyGi n ste d öch tes an it s erh Du , Pf Got De all Weishe , Rath, Verstand und Zucht, Liebesquell, du Lebensbronn, Du her Daß wir anders nichts beginnen , Als nur, was dein Wille sucht . Dein Ers zenssalbung , Gnadensonn' ! 3. Du siebenfaches Gnadengut, Du kenntniß werde groß, und mach' uns Finger Gott's, der Wunder thut ! Du m Irrthum los ! Idsest aller Zungen Band , Gibst frei das vo3. 3eig uns , Herr ! die Wohlfahrts stege, Führ uns stets auf ebner Bahu; Wort in alle Land'. 4. Zünd' uns ein Licht an im Ver Räume ferner aus dem Wege, Was im stand, Entflamm' das Herz in Liebes Lauf uns hindern kann . Wirke Rene brand , Stark unser schwaches Fleisch nach der That, Wenn der Fuß gestrau und Blut Durch deiner Gottheit starken chelt hat ! 4. Laß uns stets dein Zeugniß füh Muth. 5. Den Feind treib' von uns fern hins len, Daß wir Gottes Kinder sind, Die weg, Und bring' uns auf des Friedens auf ihn alleine zielen, Wenn sich Noth Steg , Daß wir, durch deine Huld ges und Drangfal find'r ; Lehr uns , daß führt, Bom Argen bleiben unberührt . 21 * 324 Zweites Buch. des Vaters Zucht Einzig unser Bestes | Einem Blick und Nu ; Wenn Menschen sucht. Arges denken, So sprichst du Nein da 5. Reiz' uns , daß wir zu ihm treten | zu. Du eilst den Stolz zu brechen, Frei mit aller Freudigkeit ; Seufz' auch |Machſt ſeinen Rath zu Spott, Daß je: in uns, wenn wir beten, und vertritt der Mensch muß sprechen : Seht, das uns allezeit! So wird unsre Bitt' er thut unser Gott! 5. Wer still in Leid und Wehe Zu hört und die Zuversicht vermehrt. 6. Wird uns auch nach Troste bange, Jesu Füßen sinkt , Den hebst du bald Daß das Herz oft rufen muß : Ach, zur Höhe, Wo Licht und Friede winkt. mein Gott, mein Gott , wie lange ! Doch wer sich troßig blähet Im Schein so mach' uns den Beschluß , Sprich der des eignen Lichts, Und deine Kraft verz Seele tröstlich zu , Und gib Muth, Ge schmähet, Den machest du zum Nichts. duld und Ruh' ! 6. Oft, wenn es mit den Deinen Gar 7. O du Geist der Kraft und Stärke, scheinet aus zu seyn, Und Christi Feinde Du gewisser neuer Geiſt ! Förd're in uns meinen, Sie herrschen nun allein : Dann deine Werke, Leit' uns , wie der Herr hilfst du Gottes Kindern Zum Siege verheißt. Schenk' uns Waffen in dem wunderbar, Und machst zu Ueberwin Krieg, Und erhalt' in uns den Sieg ! dern, Was schier zertreten war. 7. Wohlan ! ich will dir trauen, Du 8. Herr, bewahr' auch unsern Glau ben, Daß kein Teufel, Tod noch Spott werdest bei mir stehn, Und aller Feinde Uns denselben möge rauben ; Du bist Grauen Vorüber lassen gehn. Scheint unser Schuß und Gott ! Sagt das es um mich geschehen In dieser argen Fleisch gleich immer Nein , Laß dein Welt , Dann laß die Allmacht sehen, Die mich umfangen hålt ! Wort gewisser seyn ! 9. Wann wir endlich sollen sterben, 8. Komm, Tröster, komm von oben, So versichre uns je mehr, Als des Him Und kehre bei mir ein ; So kann im melreiches Erben , Jener Herrlichkeit größten Toben Ich still und freudig und Ehr', Die Gott gibt durch Jesum seyn. Führ' mich in deiner Wahrheit, Christ , Und die unaussprechlich ist. So lang' ich Pilger bin ; Dann führe nich in Klarheit Zum Thron des Va Joachim Neander. ters hin! Joh. Frank. (Verändert.) Mel. Valet will ich dir geben. el. Komm, Gott , Schöpfer , h. Geift 16. 737. Komm! rufet dir mein Glaube, Komm, heil'ger , werther Geist, 738. Komm, Schöpfer , komm, o Der uns vom Erdenstaube Den Pfad heilger Geist, Schaff deiner Menſchen zum Himmel weist ! Mein Herz, das Herzen neu ; Du kennest dein Geschöpf, dir gebühret , Sucht deinen Gnaden- und weißt, Wie jeglichem zu helfen ſey. 2. Du Geist der Weisheit, leite du schein ; Es will von dir gezieret , Und uns zu der Wahl des besten Theils ! deine Wohnung seyn. 2. O komm, du milder Regen ! Durch Dem Himmel führ' uns Alle zu , Du dringe meinen Sinn ; Komm, schütt' Führer auf der Bahn des Heils! 3. Uns leuchte deiner WahrheitLicht! auch deinen Segen Auf alle Frommen hin. Laß deine Ströme fließen, Denn Gib uns ins Herz der Liebe Gluth, Zum wir ſind matt und schwach ; Laß unser Vater frohe Zuversicht , Zur Tugend Herz begießen , So wird der Frühling Kraft und festen Muth. wach! 4. Des Lebens Wort , das Gottes 3. Du lehrst die Stummen reden, Sohn VomHimmel uns herabgebracht, Du gibst den Müden Kraft , Freimů Erleuchte jede Nation Durch deiner thigkeit den Bldden, Den Thoren Wis Leitung sanfte Macht. 5. Vereine deine Christenheit Durch senschaft, Den Tiefbetrübten Wonne, Den Kranken Arzenei , Den Blinden deines sel'gen Friedens Band ! Erinnr' Aug' und Sonne ; Du schaffest Alles uns Pilger dieser Zeit Sters an das neu. bess're Vaterland. 4. Du kannst die Herzen lenken In 6. Gott, unsern Gott, und Jeſum XIV. Von der Sendung des heiligen Geistes 2c. 325 Christ Rechtkennen, dieſes ist der Quell, | Bild in meiner Seele, Als Jesum nur, Aus welchem ew'ge Wonne fließt. erwähle , Bis ich vollendet bin. 8. Leit' mich aus Welt und Sünde, Mach' diese Kenntniß in uns hell! Geist, zu Gottes Thron ! Hilf, daß ich 7. Lob sey dem Vater, Lob dem Sohn, Lob dir, oTröster, Gottes Geist ! überwinde Versuchung, Lust und Hohn, Einst singen wir vor deinem Thron Ein | Und daß mich keine Noth Von meinem Jesu scheide. Im Kreuz sey meine Freu Lied, das würdiger dich preist. de, Mein Tröster in dem Tod! Laurent. Laurentii. 50 e 1. Bon Gott will ich nicht laffen. Mel. Komm , heiliger Geift , Herre Gott. 739. Komm, Tröster , komm her nieder Vom hohen Himmelsthron ! 740. Komm über uns , du werther Bring uns das Leben wieder , Das Geist, Du Lehrer, der zu Christo weist ! durch die Sünd' entflohn . Wie Jesus Lehr' uns ihn kennen, ihn empfangen, dich verheißt, So komm, mit deinen Der vom Vater ausgegangen. Er zahlte Gaben uns inniglich zu laben, O wers | für die ganze Welt In seinem Blut das ther, heil'ger Geist! Lösegeld. Du knüpfft uns feſt mit ihm 2. Laß auf die Seelen fließen Der zusammen , Und nunmehr kann uns Gnade sanftes Del ; Erquicke das Ge- nichts verdammen. Hallelujah! Hallez wissen, Belebe Herz und Seel . Wo lujah! 2. Mach' selber dir mein Herz bereit, Demuth dein begehrt, Da tritt ihr gnå dig nahe, Damit sie bald empfahe Ein Und schmück es aus mit Heiligkeit ; Heil, das ewig währt! Dein Friede wohne stets darinnen Und 3, Laß allenTroft verschwinden, Den bewahreHerz und Sinnen ; So wird's, mir die Welt verspricht Bei ihrem Dienst von Missethaten rein, Des großen Got der Sünden, Der mich doch tröstet nicht ; tes Tempel seyn , Zu seines Namens Was Jesu Mund mir preist, Das will Ruhm erbauet , An dem er sein Gefal ich thun und gläuben ; Du ſollſt mein len schauet. Hallelujah ! Hallelujah ! 3. Pfand , das die Seel in Ruhe Tröster bleiben, Du, o Gott, heil'ger Geist! stellt ! Gib Frieden uns , nicht den der 4. Du kannst mein Herz erfreuen Welt , Nein, jenen edlen, sel'gen Frie Und kräftig rüsten aus, Du kannst es den, Den uns Gottes Rath beſchieden, ganz erneuen Zu einem Gotteshaus. Den Christi Hingang uns gebracht ; Drum komm, o theurer Gast, Und bleib Der ist es , der uns freudig macht, im Tod und Leben Als Tröster mir er | Wenn gleich die Welt und Hölle toben, Noch Gott im Himmel hoch zu loben. geben , Bis mein Gesicht erblaßt. 5. Der du als Gott ausgehest Vom Hallelujah ! Hallelujah ! Vater und dem Sohn , Und mich im 4. Lehr uns die rechte Sterbekunst! Geist erhöhest Zu Gottes Stuhl und O Tröster, mach' durch deine Gunst Thron, Kehr' ewig bei mir ein , Und Uns fest in jenem theuern Worte : Chri lehr mich Jesum kennen, Ihn meinen | ſtus ſey die Lebenspforte ! Halt'uns im Herrn zu nennen Mit Wahrheit , nicht wahren Glauben fest , Bis unser Geist zum Schein. den Leib verläßt ! Im leßten Kampf 6. Du kommst ja von dem Vater, lehr' uns wohl ringen, und durch den Der meine Seele liebt, Drum sey auch | Tod ins Leben dringen. Hallelujah ! mein Berather , Wenn mich die Welt Hallelujah ! betrübt; So komm und tröste mich, Mel. Nun banket alle Gott :c. Und stark in Kreuz und Leiden Mein Herz mit ew'gen Freuden, Daß es ers 741. Kommt, Seelen ! dieser Tag quicke sich. Muß heilig seyn besungen ! Sprecht 7. Ja, zeug' in meinem Herzen Von Gottes Thaten aus Mit neu erweckten Jesu ganz allein, Von seinem Tod und Zungen ; Heut hat der werthe Geist Schmerzen, und seiner Wahrheit Viel Helden ausgerüst't ; So betet, daß Schein, Daß ichmit reinem Sinn Kein er auch Die Herzen hier begrüßt. 326 Zweites Buch. 2. O ja, du ew'ger Geist , Du Trd- | Hilf, daß wir nicht fürchten Schand fter aller Frommen ! Wir warten , daß und Tod, Daß in uns die Sinne Doc du mög'st Zu uns mit Segen kommen ; nicht verzagen , Wann der Feind das Dein sind wir durch die Tauf, Durchs | Leben wird verklagen. Kyrie Eleison. Dr. M. Luther. Wort und Predigtamt ; Die Geistes früchte schenk Uns reichlich allesammt. Rel. Nun lob', meh' Seel , den Herren. 3. Du Geist der Lieb' und Kraft, Laß deine heil'gen Flammen Durch uns 743. Nun freut euch, all' ihr From fre Herzen gehn, Und füge sie zusam- | men ! Und euren Gott von Herzen preist, men ; Bei Christi Liebesmahl Willst du Der zu uns låsset kommen Aus Gnaden geschäftig seyn; D, pråge Christi Sinn seinen heil'gen Geist , Der uns so will Uns Allen kraftig ein! regieren, Wie es Gott wohlgefällt, Den 4. Wirsind an Christi Leib Zu Glie Weg zum Himmel führen Aus dieser dern auserkoren, Durch deine Gnaden argen Welt ; Uns schirmen vor dem Bö kraft In Christo neugeboren. Ach, fen, uns trösten in der Noth, und end schaffe, wie du bist An Gaben mans lich uns erlösen Durch einen sel'gen Tod. cherlei . Daß jeder seines Orts Ein le 2. Ich trage groß Verlangen, Dich, bend Gliedmaß sey. o du wertherHimmelsgast, In mir auch 5. Uns lehret Christi Tiſch Fried zu empfangen ; Drum komm , wie du und Gemeinschaft haben , und dazu versprochen hast ! Regiere du mein Le bietest du Der Liebe höchste Gaben. ben, Mach' meine Seele rein, Laß Jesu Wenn nun der arge Feind Uns listig mich ergeben Von ganzem Herzen seyn, trennen will, So wehre du, und mach' Daß ich in seiner Lehre Mich übe jeder Uns friedsam, fromm und still. zeit, und täglich mich bekehre Zu Gott 6. Was unserm Wissen fehlt , Das durch Reu und Leid. bier nur Stückwerk bleiber ; Was un 3. Mit deiner Weisheit Gaben Er fern Willen lockt, und zum Verderben fülle meinen blöden Sinn ; Laß deinen treiber, Das laß, o großes Licht, Durch Trost mich laben , Wenn ich betrübt deinen Glanz vergehn, Und uns in Got und traurig bin. Gib mir viel Muth tes Kraft Getrost und gläubig stehn. und Stärke Zum treuen Glaubensstreit ; 7. Wen Gottes Geist beseelt , Wen Laß mich all meine Werke In Gott Gottes Wort erreget, Und wer die Erst thun alle Zeit. Hilf mir zuleßt mein Le linge Von seiner Gnade tråget , Der ben Auf Jeſu Tod und Pein In seine stimme mit uns ein, Und preise Gottes Hände geben, So ist der Himmel mein ! Unbekannter Verf. Treu'; Sie ist an diesem Fest und alle V. E. Löscher. Morgen neu. Eigene Melodie. Mel. Nun danket alle Soft 2c. 742. Nun bitten wir den heiligen 744. Nun preiset alle Gott ! Sein Geist Um den rechten Glauben aller Rath ist ganz vollendet ; Der Vater meist , Daß er uns behúte An unserm hat den Sohn Und Geist zu uns gesen Ende , Wenn wir heimfahr'n aus die det : Den Sohn , der durch sein Blut Des Satans Reich zerstört ; Den Geiſt, fem Elende. Kyrie Eleison. 2. Du werthes Licht, gib uns deinen der Jesum Christ Verkündigt und ver Schein, Lehr uns Jesum Christ kennen klärt. allein , Daß wir an ihm bleiben, Dem 2. Vom Vater ſendet ihn. Der Sohn treuen Heiland, Der uns bracht hat | zu uns auf Erden In unser sündlich zum rechten Vaterland. Kyrie Eleison. Herz , Daß wir geheiligt werden. Er 3. Du süße Lieb', schenk' uns deine geht von beiden aus ; Er ist der Geist Gunst , Laß uns empfinden der Liebe voll Kraft, Der uns den Glauben Brunst, Daß wir uns von Herzen Ein- schenkt , Der alles Gute schafft. 3. Er straft uns, wenn er kommt, ander lieben , und im Fried' auf einem Sinne bleiben. Kyrie Eleison. Mit Ernst um unsre Süroen ; Er lehrt 4. Du höchster Tröster in aller Noth, uns unser Heil Auf Gottes Gnade XIV. Von der Sendung des heiligen Geistes 2c. 327 me Als gründen. Er treibt zur Tugend an; | Und zeig ' dich jedem Völkerstam t rs d t fü und Held . Ist unser Herz betrüb , So zeigt er, Heilan , Friede 9. Dann tönen dir von Millionen l e onie'n , Und Alle, r daß uns Gott In Christo herzlich liebt . De Lieb Jube -Harm n en f de e hn di au Er wo , Knien vor dem 4. Das theure, werthe Wort, Das Fridert. et en ht eb uc eg den Ver Thron des Lammes hin. , Erle er hat eing stand , und heiligt unser Leben. Er Mel. Laßt uns alle fröhlich seyn. macht vor Gott gerecht, Wenn uns die . 6 O du Geist der Herrlichkeit, Sünde kränkt, Wenn er durch Glauben 74 t is r Ge de Kraft und Liebe ! Gdun ' uns ft uns Das Recht der Kindscha schenkt. t d tz lezeit Deine selgen Triebe ! je un al er t ward Er sich 5. Auf Jesu Jüng nder sind es zwar nicht werth, n Sü 2. se os e eg ch ch in t sg r se au is , Do ba au ß ch langen ! Doch wer dein Kraft Auf unser Haupt geflossen : Da sie di er t d gehrt , Soll dein Licht em ns be ba Er im er m hs ss rt a rc er K im Wa Wo Du auf uns herab ; Er führt und leitet Dne.nn des heil' gen Mittlers Blut 3. ge pfan uns zu Gott durch Tod und Grab . m sen 6. Gelobt seyst du, o Gott, Für die Ist für uns geflos ; Daru wirst du, h h ic es ic n s höchst Gut, Reichl ausgegossen. ses Geiste Gabe , Die du so reichl lk rsammelt war, in a 4. D ve de Vo n s s t be ß , Wa gibs , Da wir nun Alle ha t en t d be eh , hat man an un Fl unser Heil erfüllt ! Hilf, Herr, daß je Mi Ge ar en e Kraft gesehen . nz r ha in de ga Sc De ch m au Der gu der treu In selige Gebr 5. Gläubig , fröhlich und entbrannt, Und im Geist verbunden , Machten sie ten Gaben sey! 4rezte der Welt bekannt , Was ihr Herz em In eigner Melodie. 745. ! daß doch bald dein Feuer h 6.deWna un . s der Vater uns gethan, Was brennte, Du unaussprechlic Liebender ! pf r Sohn errungen , Und die sel'ge Le= de te Und bald die ganze Welt erkenn , Daß bensbahn Ward durch sie besungen . du bist König, Gott und Herr ! 7. Flamm' uns auch ſo brünstig an! nt 2. Zwar bren es schon in heller e gen, Daß ein Jeder t Flamme Jeht hier , jest dort , in Ost Füll uns mi Se en nn hl u ka , D , Herr, ſeyst zugegen . und West, Dir, dem aus Lieb' erwürg fü den, Schweigen, Bitten , Flehu, 8. Re e tch ten Lamm , Ein herrli Pfings und Ja, des Herzens Denken , Laß in deiner est aft geschehn , Und nach deinem Lenken . Freu Und . noch entzünden Himmels Kr 3.denf 9. Laß des eignen Geiſtes Kraft Ganz , funken So manches kalte , todte Herz zn er hm sc en en d nd d ke il ll Un he Sü un un ' Hö ; zu Schanden werden, Denn, was diese , Und machen Durst'ge freudetr in uns schafft , Macht uns nur Be 4. Verzehren Stolz und Eigenliebe, nil . deSt 10er . ler Geist , du sanfter Wind ! Und sondern ab, was unrein ist, und schw er in harrt der Glaube, Zuversichtlich, mehren jener Flamme Triebe, Die nur De wie ein Kind, Niedrig , als im Staube. Einen küßt. den großenck 11. Mach' uns deines Heils gewiß , 5. Erwe e, lâutre und vereine Des es et lk vo Schaar , Und Wie dein Volk begehr : Frei von aller ganzen Christen iß rn e te ld verklåret ! in ns in n Bi de I , Fi he Dein mach' in deinem Gnadenſc 12. Beten wir , ſo rufe du Unſers ar ! nb il ch je He igofstfe hauch htm rs Namen . Sprich dem Herzen r r Go äcde s,noAl teke tt ar ben6. l es Quel des Le! Vate Dulmunerschöpf Dein Feuermeer strömt nicht vergebens, göttlich zu ; Sprich in uns das Amen. 13. Brunst des Himmels, zünd ' uns ennt, an, Daß die Liebe brenne , Daß dein tr was sich 7. Schmelz' Alles, rn Ach zünd' in unse Herzen auch ! zusammen, und baue deinen Tempel Volk für Einen Mann Muthig streiten 14e.! So wird unser Herz und Sinn aus ; Laß leuchten deine heil'gen Flam- könn rm', ent- | Dir die Ehre geben ; So bringst du uns b , erleucht', wäes le Be 8. er h rs s es u n me Durc dein Vate ganz Ha . flamme Doch bald die ganze weite Welt, jAlle hin, Wo wir ewig leben. 328 Zweites Buch. 15. Hallelujah, Preis sey dir ! Preis | Ruhm Meine Kräfte, Sinne, Triebe dem Vater droben ! Und den Heiland Aufzuopfern in der Liebe. wollen wir Ohn' Aufhören loben. 8. Freudig will ich dem entsagen, Woltersdorf. Was dich, o mein Tröster, krånkt ; Will nur das im Herzen tragen , Was mir Mel. Freu' dichsehr, o meine Seele ic. deine Güte schenkt. Was der Satan 747. O du Quell der Himmels- will und sucht, Will ich achten als ver freude ! O du allerschönſtes Licht ! Der flucht, Und aus ſeinen argen Schlingen du uns in Lieb' und Leide Lassest unbe- Ernstlich , ohne Såumniß , dringen. suchet nicht ! Geiſt des Höchſten, heil'ge 9. Aber ach! daß du mich stärkest, Kraft, Die unendlich Leben schafft, | Und mir treulich ſteheft bei! Hilf, mein Und umfasset alle Dinge, Höre, höre, Helfer, wo du merkest, Daß mir Hülfe was ich singe! nöthig sey ! Brich des bdsen Fleisches 2. Du wirst als ein milder Regen Sinn , Nimm den alten Willen hin, Ausgegossen vor bem Thron , Bringst Daß er sich in dir erneue, Und mein uns nichts, als lauter Segen Von dem Gott sich meiner freue ! 10. Sey mein Retter, wenn ich ster Vater und dem Sohu. Laß doch, o du werther Gast, Der du allen Segen hast, be, Meine Bürde nimm mir ab; Zeig' Und ihn theilst nach deinem Willen, Leib in Hoffnung mir das Erbe, Hure mich im stillen Grab ; Dann, dann laß mich und Seele mir erfüllen ! 3. Du bist ja die beste Gabe , Die auferstehn , Und zu deinem Himmel ein Mensch nur nennen kann ; Wenn ich gehn, Wo im ew gen Freudenleben Got v. Gerhard. dich erfleh' und habe, Ist mir ewig wohl tes Auserwählte schweben. gethan. Ach, erscheine , komm zu mir In die Seele, die du dir In der Laufe Mel. Meinen Jesum lass ich nicht. neugeboren und zum Tempel auser erhabner Geist des Herrn ! 748. kohren ! 4. Du durchschaust der Gottheit Tie Führe mich auf deinen Schwingen Von fen , Wie des Meeres stillen Grund ; den Eitelkeiten fern, Aufwärts zu den Was geheim ist, kannst du prüfen, Das ew'gen Dingen, Welche meinem Geist Verborgne wird dir kund. Nun , so allein Können Licht und Nahrungſeyn ! 2. Sieh', die Erde klebt mir an, Aber kennst du auch gewiß Meiner Seele Finsterniß! Drum gib Weisheit , daß himmlisch soll ich werden ! Soll auf ich sehe , Und in Gottes Wegen gehe. meines Mittlers Bahn Mich erheben 5. Du bist heilig, und erſiehest An von der Erden, Daß mein Herz und den Reinen deine Lust ; Böses haſſestdu Angesicht Finde sein lebendig Licht. und ziehestNicht in eines Lügners Brust. 3. Ueber alle Himmel ist Mein Er Mache mich, o Gnadenquell, Rein und löser anfgefahren ! O der du mein Füh züchtig, keusch und hell ; Laß mich flies rer bist , Bring' mich auch zn jenen hen, was du flieheſt, Gib mir, was du Schaaren, Welche ewig ihn erhöhn Mit gerne siehest. dem reinsten Lobgetdn ! 6. Du bist, wie der Heiland pfleget, 4. Ohne dich ja kann ich nicht In Milden Herzens , sanften Muths, des Königs Nähe kommen, Sehe nim Bleibst im Lieben unbeweget , Thust mermehr sein Licht ; Ach es bleibt mir uns Sündern alles Guts . Ach, vergib, ganz genommen, Wenn nicht du, o und nimm mich hin! Schenk auch mir heil'ger Geist, Mich zu Christi Sinn den edeln Sinn , Daß ich Freund' und erneu'st. 5. Meine Kraft ist Ohnmacht nur, Feinde liebe, Keinen, den du liebst, bez trübe. Die versinket bald im Staube ; Eine neue 7. Süßes Heil! ich bin zufrieden Creatur Schafft aus mir der Chriſtus Mit der Gnade sanftem Zug ; Bleibest glaube. Was ich mir nicht geben kann, du nur ungeschieden , O so hab' ich Wird in Christi Kraft gethan. 6. Geist des Glaubens , führe mich Trost's genug. Laß mich seyn dein Eis genthum ! " Ich verspreche , deinem ] Dorthinein, wo Chriſtus thronet ! Bau XIV. Von der Sendung des heiligen Geistes 2c. 329 tre mich, ich bitte dich, Bis er gnådig | hend hier mich niedersinken ; Gib Le in mir wohnet, Bis mein Herz, durch | benswaſſer mir zu trinken ! Gnade fest, Nimmer, nimmer ihn ver7. Hier • hilft kein eig'nes Laufen, läßt ! Zwingen ; Ich bleib' im Herzen einge 7. Droben, wo mein Jeſus ſißt Auf kehrt, Und laſſe mich von dir durchdrin des Vaters Thron erhoben, Wo ihn gen, Du Kraft, die allen Trug zer Licht und Glanz umblißt, Sey mein stört. Doch ruf ich dir in tiefer Stille : Geist, ihn stets zu loben Mit der aus- Hier ist mein Herz, mein Sinn und erwählten Schaar , Die hier auch in Wille ! Trübsal war. 8. Ich harre dein, und bleib' indes 8. Dann bin ich mit ihm verseßt In sen Von allem abgewandt, dir nah ; ein himmlisch, göttlich Wesen, Werde Will Sünde, Land und Welt verges feliglich ergött, Darf von allem Gram ſen, Und innigft glauben : Gott ist da! genesen, Bin zum Opfer dir bereit, Gott, o Geist, o Licht des Lebens ! Heilige Dreieinigkeit ! Joh. Bothe. Wir harren deiner nie vergebens. G. Terstegen. Me I. Wer nur den lieben Gott läßt walten. Mel. Wie leuchtet uns der M. Gott! o Geist ! o Licht des 749. Lebens, Das uns im Todesschatten 750. O heil ger Geiſt, kehr' bei uns scheint ! Du scheinst und lockst so lang ein, und laß uns deine Wohnung seyn, vergebens, Weil Finsterniß dem Lichte O komm, du Herzensſonne ! Du Him feind. O Geist, dem keiner kann entrin melslicht, laß deinen Schein In unsern nen, Komm, blicke du mich an von in- Seelen kräftig seyn Zu steter Freud' und Wonne! Wahrheit , Klarheit, nen ! 2. Deck' auf mein Elend, und ver- | Himmlisch Leben Willst du geben, Wenn zehre, Was nicht vor deinen Blicken wir beten ; zu dir kommen wir getre rein; Und wenn mir's jetzt auch schmerzten. 2. Du Quell, daraus die Weisheit lich wåre, So folgt doch Wonne nach der Pein. Du kannst mein Herz, voll fließt, Die ſich in fromme Seelen gießt, dunkler Falten, In Jesu Klarheit um Laß deinen Trost uns hören, Daß wir in Glaubenseinigkeit Viel Herzen in gestalten. 3. Ich kann nicht selbst der Sünde der Christenheit Dein Zeugniß können steuern ; Das ist dein Werk, du Quell lehren; Daß wir Uns dir Ohne Sâu des Lichts ! Du mußt von Grund aus men Selbst einräumen, und durch Liebe mich erneuern, Sonst hilft mein eig'nes Andern zeigen deine Triebe. Wirken nichts. O Geist , sey meines 3. Erleucht' uns, Herr, durch deinen Lebens Leben! Ich kann mir selbst | Rath, Und führ' uns selbst den rechten nichts Gutes geben. Pfad, Weil wir den Weg nicht wiſſen; 4. Du Athem aus der ew'gen Stille ! Gib uns Beständigkeit, daß wir Ge= Durchwehe sanft der Seele Grund ; treu dir bleiben für und für, Wenn Füll' mich mit aller Gottesfülle, Und wir auch leiden müſſen. Eile, Heile, da, wo Sünd' und Gråuel stund, Laß Was zerrissen Im Gewissen, Trost be Glauben, Lieb' und Demuth grünen, gehret, Und zu dir sich gläubig kehret ! In Geist und Wahrheit Gott zu dienen. 4. Laß uns den Balsam deiner Kraft 5. Mein Wirken, Wollen und Be - Empfinden, und zur Ritterschaft Das ginnen Sey kindlich folgsam deinem durch gestärket werden ; Damit wir uns Trieb ; Bewahre Herz, Gemüth und ter deiner Hut Begegnen aller Feinde Sinnen Untadelich in Gottes Lieb', Wuth Mit freudigen Geberden. Laß Und laß dein Beten, Wirken, Lehren dich Reichlich Auf uns nieder, Daß In mir auf keine Weise stdren. wir wieder Trost empfinden, Und die 6. Geist! du Strom, der uns vom Trübsal überwinden. Sohne Eröffnet, und krystallenrein Aus 5. O starker Fels und Lebenshort, Gottes und des Lammes Throne In Laß uns dein himmlisch süßes Wort stille Herzen fließt hinein ! Sieh' fle- In unsern Herzen brennen ! Damit wir 330 Zweites Buch. Me L. Ein feste Burg ist unser Gott. uns zu keiner Frist Von dir, der du die Weisheit bist, und deiner Liebe trennen. 752. Preis hall an diesem Freuden Schenke, Senke Deine Güte Jns Ge fest ! Mit neu entflammten Zungen, müthe, Daß wir können Christum un Die Gottes Geist nicht schweigen läßt, sern Heiland nennen. Werd' ihm sein Lob gesungen ! In heil 6. Du Geist des Friedens, senke dich gem Sturmeswehn Kam aus des Him In unsre Herzen kräftiglich, Undschenk mels Höhn Der Geist des Herrn herab, uns deine Liebe ; Daß unser Herz in Den Gott uns wiedergab . Preis ihm Lieb' und Treu' Dem Nächsten stets von tausend Zungen ! verbunden sey, und sich darinnen übe. 2. Preis dir! du bist, o Gottes Kein Neid, Kein Streit Dich betrübe ; Sohn, Zum Vater hingegangen, Und Fried' und Liebe Wollst du geben, Dir haft für uns auf seinem Thron Der zum Lob und uns zum Leben. Gaben Füll empfangen ! Des neuen 7. Hilfuns inreiner Heiligkeit Voll Bundes Pfand, Dein Geist, durch dich führen unsre Lebenszeit ; Sey unsers gesandt, Der Geist und Leben schafft, Geistes Stärke, Daß uns hinfort sey Durchhaucht mit Gotteskraft Diewer wohlbewußt, Wie nichtig sey des Flei dende Gemeine. 3. Preis dir! du rüftest selbst und sches Lust und seine todten Werke. Rühre, Führe Unser Sinnen und Beweih'st Herolde deines Bundes, Und ginnen Von der Erden, Daß wir Him- taufft sie mächtig mit dem Geist Und melserben werden. Feuer deines Mundes. In jeder Spra Mich. Schirmer. +1673. che schallt Mit himmlischer Gewalt In eigener Melodie. Dein Evangelium , Und wird nicht wieder stumm, Bis dir die Völker die heiliger Geist , o heiligernen. 751. 4. Preis dir , der Gnad' und Heil Gott, Du Tröster werth in aller Noth ! Dich hat gesandt vom Himmelsthron erftritt Für alle Ståmm' auf Erden! Der Vater und sein ein'ger Sohn : Sieh', Parther, Meder, Elamit Will heiliger Geist, o heiliger Gott! durch dich selig werden ; Schon fleht Mit aufgehob'ner 2. O heiliger Geiſt, o heiliger Gott ! das Mohrenland Wirk' in uns allen fort und fort; Ent Hand. Die fernsten Inseln flehn, Und zund' in uns der Liebe Kraft, Die Ein Friedensboten gehn Bis´an den Rand der Erde. tracht, Heil und Frieden schafft : heiliger Geist, o heiliger Gott ! 5. Und in die Herzen dringt es ein, 3. O heiliger Geißt, o heiliger Gott ! Das Wort des ew'gen Lebens ; Der Mehr' unsern Glauben immerfort ; An Sünder dürftet, rein zu seyn, Und dür Christum Niemand glauben kann, Wird fter nicht vergebens. Rein durch das er von dir nichtHülf empfahn' : O hei heil'ge Bad, Wallt er den Lebenspfad Auf seines Heilands Spur Als neue liger Geist, o heiliger Gott! 4. O heiliger Geist, o heiliger Gott ! | Creatur, In Kraft der Geistestaufe. 6. Herbei, ihr Schaaren, theu'r er Erleucht' uns durch dein göttlich Wort, Mach uns den Vater recht bekannt, kauft Aus allen Nationen ! Er, der mit Und Jesum, den er uns gesandt : Geist und Feuer tauft, Will ſelber in heiliger Geist, o heiliger Gott ! euchwohnen. Die Kirche, Gottes Haus, 5. O heiliger Geist, o heiliger Gott ! Währt alle Zeiten aus ; Wenn gleich Du zeigest uns die Himmelspfort' ; Hilf der Sturmvind stürmt, Und Fluth auf uns hier kämpfen ritterlich, Und zu dir | Fluth ſich thürmt : Feststeht des Herrn dringen seliglich: O heiliger Geist, of Gemeine. heiliger Gott! 7. Send' , Hölle , deine Schaaren 6. O heiliger Geist, o heiliger Gott ! aus, Der Kirche Macht zu brechen! Verlaß uns nicht in Noth und Tod ! Ihr Feinde, droht mit Qual und Graus, Wir sagen dir Lob, Ehr und Dank Der Zeugen Muth zu schwächen ! Ihr Sehund und unser Lebenlang : O heis Muth ist Heldenmuth, Und siegreich liger Geist, o heiliger Gott ! ist ihr Blut. Des Kreuzes Fahn' und XIV. Von der Sendung des heiligen Geistes 2c. 331 Wort Zicht hin von Ort zu Ort, Bis 6. Du Freudendl, mit dir sind wir alle Welt ihm huldigt. Gesalbt schon aufder Erde hier ! Drum 8. Auf, schöpferischer Geist des gib, daß wir als Christen Uns wenden Herrn, Auf! weihe Gottes Erde, Daß von des Fleisches Lüsten. Was dich aus fie aufs Neu' ein heller Stern In sei meinem Geist verjagt, Welt, Satan, nem Himmelwerde ! Der ew'gen Sonne dem sey abgesagt. O laß mich nimmer Strahl Befruchte Berg und Thal, Und dich betrüben, Noch, was von mir dich bald sen jeder Kreis Von Gottes Erns wendet, lieben. Hallelujah ! Hallelujah. ten weiß ! Hilf, Herr! laß wohl ge 7. Erhalte mich bei reiner Lehr', lingen ! K. B. Garve. Daß ich nur lebe Gott zu Ehr', Und bis zu meinem Grabe Ihn immerdar Mel. Komm heiliger Geist, Herre Gott. vor Augen habe. Dein Friede walte, 753. Preis sey dem Vater , der wo ich bin, Bewahre mir Geist, Herz serheißt, Er wolle seinen heil'gen Geist und Sinn, Damit ich jeden Tag aufs Ueber alles Fleisch ausgießen, Und daß neue Im Frieden leb' und in der Treue. er das auch nun erwiesen ! Preis sey dir, Hallelujah ! Hallelujah ! Jesu , lebenslang, Daß du den großen 8. Mit dir hat Gott uns allerbest Siegesgang zu deinem Vater wohl voll Versiegelt, drum versiegle fest, Her= endet, und deinen Geist zu uns gesen- zensgast, mein Herze, Damit es Jesum det! Hallelujah ! Hallelujah! nie verscherze. Laß die Dreieinigkeit 2. Preis sey, o heil'ger Geist, dir und mich Vereinigt bleiben ewiglich, heut, Du wahrer Gott von Ewigkeit, Laß mich sie hier im Glauben sehen, Der du vom Vater und Sohne Aus- und ewiglich dort vor ihr stehen! Halle gehst, vom gleichen Himmelsthrone ! | lujah ! Hallelujah ! Ludámilia Elsabeth, Gräfin von Schwarzburg. Du kamest in der Jünger Haus, Und gossest über sie dich aus ; Gib dich auch mir zum ew'gen Leben, Wie du den Mel. Herr, ich habe mißgehandelt. Jüngern dich gegeben. Hallelujah ! Strahl der Gottheit, Kraft 754. Hallelujah. 3. Du Geist der Weisheit, Wahr der Höhe, Geist der Gnaden , wahrer heit, Kraft, Der Stärke, Zucht und Gott ! Hdre, wie ich Armer flehe, Gib Ritterschaft, Des Friedens, Raths und mir gnådig, was mir Noth ! Laß den Mein ver der Liebe, Gib mir auch deine Lebens Ausfluß deiner Gaben triebe ! Du Geist der Gnaden, des Gebets schmachtet Herze laben ! 2. Glaube , Weisheit , Rath und Und des Verstandes, ſeufze stets In mir, so oft ich kindlich bete ; Bei Gott, o Stärke, Furcht, Erkenntniß und Ver Gott, mich selbst vertrete ! Hallelujah ! stand, Das sind deiner Gottheit Werke, Dadurch wirst du uns bekannt ; Du Hallelujah ! 4. Herr, meinem Geiste Zeugniß gib, nur weißt auch recht zu lehren, Wie Daß Gott mich Armen habe lieb, Daß wir sollen Jesum ehren. 3. Theurer Lehrer , Gottesfinger ! ich sein Kind und Erbe, Und darauf freudig leb' und sterbe. O mache du Lehr' und schreibe deinen Sinn Auch mein Herz bereit Zum Tempel der ins Herzmir, deinem Jünger ; Schütte Dreieinigkeit, Lehr mich den Vater recht Segen auf mich hin, Daß mir stets erkennen, und Jesum meinen Heiland von deiner Fülle Leben und Erleuchtung nennen. Hallelujah ! Hallelujah ! quille. 4. Laß das Feuer deiner Liebe Rüh 5. Erneure in mir Gottes Bild, Laß mich ergreifen, Herr, mein Schild, Was Jesus mir erwiesen Am Kreuze durch sein blut'ges Büßen. Denwahren Glau ben mir verleih, und alle Tugenden dabei ; Stark', heile, tröste mich und führe, Daß ich dich ewig nicht verliere. Hallelujah! Hallelujah ! ren, Herr, mir Zung' und Mund, Daß ich mit noch heiß'rem Triebe Gottes Thaten mache kund ; Laß es Seel' und Herz entzünden , Und verzehren alle Sünden. 5. Lege tåglich deiner Seele Deine heil'ge Salbung bei, Daß mein Leib 332 Zweites Buch. von deinem Dele Dein geweihter Tem- | wandt ; Daß uns Christi Wunden Ei pel sey ; Bleib' auch bei mir, wenn ich nen Weg erfunden Zu dem Vaterland ; sterbe, Daß ich Christi Reich ererbe. Bis wir dort, O starker Hort, Auf den Jesu Antlitz 6. Strahl der Gottheit, Kraft der schönen Himmelsauen B. Schmolte. (Berånd.) Höhe, Geist der Gnaden, wahrer Gott ! schauen. Höre, wie ich Armer flehe : Gib mit gnådig, was mir noth ; Laß den Aus Mel. Dir, dir Jehovah will ich fingen. fluß deiner Gaben Mein verschmachtet 756. Wach auf, du Geist der er Herze laben! sten Zeugen, Der Wächter, die aufZions Mel. Jesu , meine Freude 2c. Mauer stehn, Die Tag und Nächte 755. Tröster der Betrübten ! Pfand nimmer schweigen, und unverzagt dem 1 der Gottgeliebten, Geist voll Rath und Feind entgegen gehn , Ja, deren Schall That ! Friedenswiederbringer ! Du, der die ganze Welt durchdringt, Und aller Christi Jünger Führt den schmalen | Völker Schaaren zu dir bringt ! 2. Odaß dein Feuer bald entbrennte ! Psad; Preis sey dir ! Ach, wohn' in mir, Daß an deinen Himmelsgaben O mdcht' es bald in alle Lande gehn! O daß doch jedes Volk erkennte , Was Geist und Herz sich laben! 2. Laß die Andacht brennen, Wenn zur Erlösung ihm von dir geschehn ! wir Jesum nennen ; Führ' den Geist Gott, unser Heiland, ſiehe doch darein ! empor; Gib uns Kraft zu beten Und Die Ernt' ist groß, der Knechte Zahl ist vor Gott zu treten ; Sprich uns selber klein. vor. Gib uns Muth, O höchstes Gut, 3. Dein Sohnhat ja mit klaren Wor Jesu ganz uns hinzugeben, Ihm allein ten Uns diese Bitt' in unsern Mund zu leben! gelegt. O fiehe, wie an allen Orten 3. Wirk an allen Orten, Wo zu Sich deiner Kinder Herz und Sinn be Christi Worten, Sich ein Häuflein hålt ; wegt, Um dieſe Gnade brünstig dich zu Weihe den, der lehret, Segne den, der flehn ; Drum hör', o Herr ! und ſprich: höret, Schaff ein gutes Feld, Daß die ,, es soll geschehn !" Saat Nach Gottes Rath Hundertfål4. So gib dein Wort mit großen tig Früchte trage, Bis zum großen Schaaren, Die in der Kraft Evangeli Tage. sten seyn! Laß alle Heiden Hülf er 4. Bring' durch deine Flammen Uns fahren, und brich in Satans Reich mit in Eins zuſammen, Heil'ge Liebesgluth ! Macht hinein. Obreite, Herr, auf weis Was sich flieht und trennet, Grollend | tem Erdenkreis Dein Reich bald aus, sich mißkennet, Mache wieder gut. zu deines Namens Preis ! Stolz und Zorn, Des Neides Dorn 5. Gib, daß dein Wort sich schnell Keines Bruders Herz betrübe ; Schenk verbreite ; Es sey kein Ort ohn' deſſen uns reine Liebe ! Glanz und Schein ! Führ' aus des Frr 5. Gib zu edeln Dingen Wollen und thums finstrer Weite Der Heiden Für Vollbringen, Gott zu dienen ganz ; Und in Zions Pforten ein ; Ja, wecke bald in unserm Wesen Müsse jeder lesen dein Israel auch auf, Das dich ver Deines Friedens Glanz , Deinen Zug, fehlet hat in blindem Lauf. Der ohne Trug Uns auf ebner Straße 6. Laß jede hohe, niedre Schule Die führet, und uns ganz regieret. Werkstatt deines guten Geistes seyn ; 6. Stark die müden Füße ; Mach' Ja, size du selbst auf dem Stuhle, Und das Kreuz uns ſüße, Wenn wir trau pråge dich den jungen Herzen ein, Das rend stehn. Zeig' den Himmel offen, mit wir viele Lehrer, Beter sehn, Die Lehr' uns dulden, hoffen und auf Je treulich vor den Riß der Kirche stehn. ſum ſehn, Wenn uns Tod Und Satan 7. Du hast uns Hirten ja verspro droht, Daß wir reichlich Kräfte finden, chen, Die dunach deinem Herzen geben Froh zu überwinden. willst ; Wie würde dieß von dir gebro 7. Laß uns unterdessen Nimmers chen, Da du von Alters alle Schrift mehr vergessen, Daß wir Gott ver erfüllft ? Drum halten wir dein klares XIV. Von der Sendung des heiligen Geistes 2c. 333 Wort dir vor : Ach denke dran, und von dem Munde Gottes webt, Und, * was erstorben ist , belebt. Er ist ein neig' uns Herz und Ohr! 8. Ach ! würde dein Herz nicht bewe: Wort, das neugebiert, Deß Kraft man get, Da du, o Gott, die Liebe selber bist, durch Erfahrung spürt ; Ein Zeugniß, Und was von Lieb' in uns sich reget, das zum Glauben treibet, Und das Ge Aus deinem Liebesfeu'r ein Fünklein set ins Herz einschreibet, Daß Jeder ist? Wenn wir in schwacher Liebe nun mann - Es wissen kann. 5. Er ist die Kraft, die alles regt, so flehn, Was wird nicht von der Liebe Quell geschehn ? Ein Strahl, der durch die Felſen ſchlägt; 9. Herr, wann wirst du dein Werk Ein Glanz, der Seelen helle macht, vollenden? Sich gnädig doch der Ein Licht, dem Schatten weicht und Menschheit Jammer an! Wann wirst Nacht ; Ein Lehrer, der aufs Gute du volle Hülfe senden, Daß alle Welt dringt ; Ein Helfer, welcher Stärke verehret deinen Plan ? Ist Jesus nicht bringt ; Ein Rath, der uns zurechte der Heiland aller Welt ? Wie kommt weiset, Ein Labſal , das mit Gnade es, daß der Feind so Platz behält? ſpeiſet, Und den erquickt, — Den Elend 10. Nun, du wirst wissen recht zu drückt. richten, Der du ein Richter aller Wel 6. Er ist ein Ausfluß aus der HdH", ten bist! Laß nur dein Wort den Zweis Der Weisheit unerschöpfte See , Ein fel schlichten, Wenns dunkel noch vor Wasser, das durch Seel' und Geist Ans unsern Augen ist. Treib uns, auf dich, heilend und verklärend fleußt ; Ein o Liebe, aufzusehn ! Du thuſt ooch über Brunnen , welcher ewig quillt, und Bitten und Verstehn. v. Bogatky. das Gemüth mit Gütern stillt ; Ein Schatz von ungezähltem Segen, Ein Mel. O heiliger Geist, Herre Gott. Himmelsthau und milder Regen, Der 757. Wer recht die Pfingsten feiern das erzieht, Was grünt und blüht. 7. Er ist ein Del, deß Lauterkeit zu will, Der werd' in seinem Herzen still. Ruh', Friede, Lieb' und Einigkeit Sind Fürsten uns und Priestern weiht ; Die Zeichen solcher edeln Zeit, Darin der Salbung, die, uns mitgetheilt, Ver heil'ge Geist regiert . Der ist es, der zur blendung und Verderbniß heilt ; Ein Andacht führt ; Er kann kein Weltge Meer , daraus die Wahrheit _fließt, tümmel leiden ; Wer jenes liebt, muß Die sich dem innern Aug' erschließt, dieses meiden, Und Gott allein - Ge- Wogegen Menschenkunst und Wissen Als Schatten ferne weichen müssen. horsam seyn. 2. Da baut er einen Tempel sich ; | Er machet frei - Von Heuchelei . 8. Du theures Heil , du höchster Da dienet man ihm seliglich ; Da gibt er Klugheit und Verstand , Da wird Hort ! Sey unſer Beistand fort und der Sprachen Grund erkannt ; Der fort, An den sich das Vertrauen hålt, Zungen Feuereifer glimmt ; Er zeigt, Wenn uns Versuchung überfällt ! Ver was Niemand sonst vernimmt, Schenkt mehr' in uns die Zuversicht , Wehr das Vermögen, auszusprechen , Was aller Furcht, verlaß uns nicht, Daß der Vernunft, dem Witz der Frechen wir in keiner Noth erliegen, und frdh lich einst den Tod besiegen. Dann führ” Und aller List Zu mächtig ist. Ins Vaterhaus ! 3. Dieß ist der heil'ge Geist aus Gott, uns aus Ernst Lange, Der Frommen Trost, der Bdsen Spott. w. Bürgermeister in Danzig.. Die sich der Sündenlust entziehn, Und Buße thun, empfangen ihn. Auf wem er ruhet , der wird rein; Er geht zu Mel. Nun bitten wir den heil. 2c. keinem Stolzen ein ; Der Demuth schenkt er reiche Gaben, Der Geistlich- 758. Wir bitten Gott den heilgen arme soll sie haben, Denn sein Gebet Geist, Der uns auf unsern Versöhner Wird nicht verschmäht. weist, Daß er uns verleihe die edlen 4. Er ist ein Athem und ein Wind, Gaben, Die man aus Christi Verdienst Der mächtig fähret und gelind, Der kann haben. Erbarm' dich, Herr! 334 Zweites Buch. 2. Dann preist ihn alle mit Lobge= | Schaffst Ruhe unsern Seelen ; Zum Füh sang Für den zum Vater gewirkten rer dich zu wählen, IstWeisheit, Ruhin Hang ; Und was wir vom Sohne im und Pflicht. Herzen hören, Alles das danken wir 2. Du gehst auf allen Wegen Deu seinem Lehren. Hallelujah ! Menschen liebend nach, Verbreitest lau 3. Gib uns, du heiliger Gottesgeist, ter Segen, Und hältst zum Beten wach. Gib Gottes Kindern das allermeist, Du lenkest unsern Sinn, Dringst in des Daß wir dich von nun an mit nichts Herzens Tiefen, Weckst Sünder selbst, betrüben, Sondern im vollen Gehor die schliefen, Führst sie zu Jeſu hin. sam lieben. Erbarm' dich, Herr ! 3. Du willst in unsern Leiden Ein 4. Mach' uns auch stets Gottes | Geist des Trostes seyn, Erfüllst das Liebe kund, Ruf : Abba , Vater ! im Herz mit Freuden, und lehrst den Un Herzensgrund, Und laß uns mit neuen, muth scheu'n. Weiht dir des Beters entbrannten Zungen Besingen, was Mund Der frommen Andacht Lieder, Hallt's tief im Herzen wieder: „ Gott ihm an uns gelungen. Hallelujah ! 5. Komm, wohne in uns nach Seel hält den Segens - Bund !" und Leib, Hilf, daß einjedes dein Tem 4. Geist der Huld und Liebe, O pel bleib', Bis zum Auferstehen und Geist der Heiligkeit, Senk in mich edle Himmelfahren, Weil wir auf Erden Triebe, Und mach' mich schuldbefreit! dein Wohnhaus waren. Hallelujah ! Du, theurer Gottesgeift ! Ja, du bist's, der mich lenket, Mir Kraft zum Guten Mel. Herr Jesu Chriſt mein's Lebens 2c. schenket, Den Weg zum Himmel weist ! Mudre. 759. Wo Gottes Geist einHerz be siht, Und es mit seiner Gluth erhitzt, Nel. Aus meines Herzens Grunde. Da ist viel Fried' und reine Lust, Kein Ungemach ist dem bewußt. 761. Zeuch ein zu deinen Thoren, 2. Ergibt ihm rechte Glaubenskraft, Sey meines Herzens Gast, Der du, da Der Sünden Wust wird ausgeschafft, ich geboren, Mich neugeboren hast! Die höchste Reinigkeit zieht ein ; Der O werther, heil'ger Geist Des Vaters Mensch will Gottes Diener seyn. und desSohnes , Mit beidenEines Thro 3. Er wird von Liebe ganz durch nes, Mit beiden gleich gepreist ! flammt, Die von des Höchsten Liebe 2. Zeuch ein, laß mich empfinden stammt ; Dem Nebenmenſchen thut er Und schmecken deine Kraft, Die Kraft, wohl, Wie man nach Gottes Worten die uns von Sünden Hülf ' und Erld foll. sung schafft ! Entsünd'ge meinen Sinn, 4. Fällt zeitlich Trübsal auch mit Daß ich mit reinem Geiste Dir Dienst vor, Hebt doch der Geist das Herz em und Ehre leiste, Die ich dir schuldig por; Der hilft der Schwachheit kräftig bin. auf, Und stärkt es in dem Glaubens 3. Ich glich den wilden Reben ; Du Lauf. hast mich gut gemacht. Der Tod durch 5. Wer ist, der uns bei Gott vertritt, drang mein Leben ; Du hast ihn umge Als Gottes Geist ? er betet mit, Er be bracht, Und in der Tauf erstickt Mit tet für uns, weil wir nicht Recht wis Jesu Tod und Blute, Als mit dem T sen, was uns oft gebricht. höchsten Gute, Das noch im Tod er 6. So komm, o Freudengeist ! zu mir, quickt. 4. Du weihst mir Leib und Seele Regiere mich, führ' mich zu dir, Führ' mich zu Gott und seinem Sohn, Daß zu Jesu Dienst und Ruhm , Salbft ich erlang' die Ehrenkron'! mich mit heil'gem Dele Zu Gottes Ei genthum; Drückst mir sein Bildniß ein, Mel. Von Gott will ich nicht lassen 2c. Der Auserwählten Stempel, Daß ich 760. Wo Jesu Geist regieret, Da im obern Tempel Soll Fürst und Prie ist des Segens Land ; Wo er die Mens ster seyn. 5. Du bist ein Geist, der lehret, Wie schen führet, Wird gläubig Gott er kannt. Du, Geist des Herrn, gibst Licht, | man recht beten soll; DeinFlehen wird XV. Von der Herrlichkeit Jesu Chrifti im Himmel. 835 erhöret, und macht uns segensvoll ; zerstöret ; Was Zweifelsucht verheeret, Es steiget himmelan, Hålt an in Jesu Laß blühen, wie zuvor! Namen, und bringt von Dem ein Amen, 10. Sey deiner kleinen Heerde Ein Der Allen helfen kann. Licht aufihrem Weg, und zeig' ihr auf 6. Du bist ein Geist der Freude, Das der Erde Den rechten Himmelssteg. Trauern liebst du nicht, Erleuchtest uns Führ unsrer Kirche Krieg ! Wehr allen im Leide Mit deines Trostes Licht. Ach Glaubensstörern, Irrgeistern, falschen Den Frommen hilf zum ja, wie manches Mal Hqt du i sü Lehrern ; Sieg. die Pfor Ben Worten Mir aufgeth 11. Beschirm' die Obrigkeiten, Bau' ten Zum goldnen Himmelssaal! Fürsten Thron ! Hilf ihm für 7. Du bist ein Geist der Liebe , Ein unsers 7. Du bist ein Geist der Liebe , Ein Christum streiten, Und sey ihm Schild Freund der Freundlichkeit , Willst nicht, und Lohn ! Den Alten gib Verstand, daß uns betrübe Zorn, Hader, Haß Zucht , Frömmigkeit der Jugend, Und und Neid. Der Zwietracht bist du gram, Gottesfurcht und Tugend Dem Volk Machst, daß in Liebesflammen Sich im ganzen Land . 12. Erfülle die Gemüther Mit reiz wieder schließt zuſammen, Was auseinander kam . ner Glaubenszier , Die Häuser und die 8. Du, Herr, hast selbst in Händen Güter Mit Segen für und für. Ber Die ganze, weite Welt , Kannst Men- treib' den bösen Geist, Der dir sich wi schenherzen wenden, Wie es dir wohl dersezet, Und, was dein Herz ergdget, gefällt. Ach gib uns Kraft und Rath uns aus demHerzen reißt. Zu Fried' und Liebesbanden ; Verknüpf 13. Richt' unser ganzes Leben Nach in allen Landen Was sich zertrennet deinem heil'gen Sinn, Daß wir es wil hat ! lig geben In Gottes Hånde hin. It's 9. Erhebe dich, und steure Auf Er hier dann mit uns aus, So hilf uns den allem Leid ; Bring wieder und er fröhlich sterben, Und nach dem Tod er neure Das Heil der Christenheit. Laß erben Das ew'ge Vaterhaus. steigen neu empor, Was blinder Wahn P..Gerhard. XV. Mel. Von der Herrlichkeit Jefu Chrifti im Himmel. Ruft getrost, ihr Wächterstimmen. in ew'genLagen : ,,Erde, selig bist du !" 762. Bürger, unzählbarer Kreiſe, ſagen ; ,, Erde, wer, wer gleichet dir? Betet den Jehova an! Beuget in den Du Geburtsstatt aller Sünder ! Erde, weit'sten Fernen Eure Knie von Stern wer, wer gleichet dir?“ zu Sternen! Himmelsvölker, betet an! 5. Denn auf dir ist der geboren, Sobne jener heil'gen Höhen, Betet den Den der Höchste Sohn genannt. Drun Jehova an! ten in der Sünder Orden, Ist er selbst 2. Die am Thron der Thronen ste ein Pilger worden, Und du wardſt ſein hen, Beter an der Himmel Gott ! Jesus Vate rland. Ja, auf dir ist der geboren, heißt er, Himmelsbrüder ! Sinkt auf's Den der Höchste ,, Sohn“ genannt ! Antlitz vor ihm nieder, Lichtheer Got 6. Sel'ges Land, aus dir entſtrahlet tes, Zebaoth ! Singt, erzählt in Engel sprachen Jedem Himmel seinen Sieg ! Allen Welten Gottes Licht ! Dort am 3. Und du Welt der Erdenkinder, Kreuz hat es geleuchtet, Als ſein Blut Stäubchen in dem Weltenball ! Rühm , strom dich befeuchtet. Sey getrost und posaun' von Welt zu Welten Jede That zage nicht ! Erde, ja, von dir entstrah des Gotteshelden; Hebe deiner Stimme let Allen Welten Gottes Licht ! 7. Siche, du und deine Söhne, Wie Schall: Jesus Christus ist der König In dem weiten Weltenall! sind sie so hoch geacht't! Er, der große 4. Sieh, dich werden selig preisen Erstgeborne, Er, derholde Auserkohrne, Alle Himmelfür und für, Werden stets Hat zum Menschen sich gemacht ! Siehe, 336 Zweites Buch. 4. Darum, Eingeborner Gottes, Weil " du und deine Sdhne, Wie sind sie so du auf den höchsten Thron Durch den hoch geacht't ! 8. Haupt der Menschen, Haupt der Tod am Kreuze stiegest, Und zur Rech Brüder! Jesus, ich verehre dich! Gro ten Gottes sizest, Als der erstgeborne Ber, göttlicher Erlöser , Immer wird Sohn , Darum , Eingeborner Gottes, dein Name größer ; Lief im Staube Nimm du uns zu deinem Lohn ! 5. Preis dir, daß du viele Brüder beug' ich mich. Haupt der Menschen, Haupt der Brüder, Jesus, ich verehre Auch zur Herrlichkeit einführst, Und, dich ! weil du so hochsie schäßzest, Sie zu Mit 9. Wollten Menschen dich nicht prei regenten seßest, Und mit ihnen trium sen, Rief ' ich Berg und Thälern zu : phirst ; Preis dir, daß du viele Brüder Rufet, daß es wiederhalle : Hochgelobt Auch zur Herrlichkeit einführst! sey Jesus ! Alle : Unser Herr und Gott 6. Darum bist du solcher Ehre Nur bist du ! Sprecht mir nach mit süßen alleine werth geacht't , Weil du uns Weisen: Unser Herr und Gott bist du ! mit Gott vereinigt, Durch dein theures ' ich ! Seyd Blut gereinigt , Weil du Alles gut ges 10. Allen Creaturen ruf zu Jesu Lob nicht stumm! Kein Ge macht. Herr, der Mensch- und Engel schöpf soll von ihm schweigen, Alles chdre, Drum bist du so hoch geacht't ! sich mit Ehrfurcht neigen, Und verküns 7. Darum ſingen dir die Schaaren den seinen Ruhm. Allen Creaturen ruf Aller Himmel, Preis und Ehr'; Darum beuget deinem Namen Seine Knie' und ich: Seyd zu Jesu Lob nicht stumm ! 11. Hören soll man Jesu Namen rufet : ,,Amen !" Aller Creaturen Heer; In den Welten überall ! Alles soll von Darum ſingen dir die Schaaren Aller Kreis zu Kreisen Ihn, den Hohenprie Himmel, Preis und Ehr' ! ster, preisen, Ihn, den Herrn vom Schd pfungsall. Angebetet sey sein Name Mel. Vom Himmel hoch , da komm' ich her. In den Welten überall ! 12. Himmel, Erd' und alle Tiefen, 764. Der Herr ist König ; weit und Beuget euch vor seinem Thron ! Alle breit Reicht seines Scepters Herrlich Zungen, singt mit Schalle : Jeſus ist keit ; Vom meer-umkreisten Inselland Herr über Alle ! Beuget euch vor sei Wird er lobpreiſend anerkannt. 2. Er hat ein Reich in dieser Welt; nem Thron! Neigt die Stirnen, beugt die Kniee Diesem Gott und Menschen Er ist es, der es schüßt und hält. Der sohn! Herr ist König ewiglich ; Du Erde, jauchz' und freue dich ! Mel. Ruft getrost, ihr Wächterſtimmen. 3. Sein Thron , der immerdar bes 763. Christus, duGesalbter Gottes ! steht , Wenn Erd' und Himmel unter König über Israel ! Haupt und Herr geht, Ist auf Gericht und Recht gebaut; scher über Alles, Tilger unsres Sünden Wohl dem, der diesem Gott vertraut! 4. Ein heilig Dunkel wohnt um ihn, falles, Heiland und Immanuel ! Trugst du gleich die Kron' des Spottes, Bist Und lichte Wolken ihn umziehn ; Er winkt , und schnell , wie Flammenblik, du doch Immanuel ! 2. Heil'ger, Eingeborner Gottes , | Fährt ſprühend Feu'r von seinem Sig. 5. Es eilt und brennt in schnellem Gott, in unser Fleisch gehüllt ! Erstge= borner, deine Brüder, Siehe, fallen vor Lauf Die Feinde all' wie Stoppeln auf; dir nieder, Du, des Vaters Ebenbild ! Die Erde bebt, und Berg' und Höhn Heil'ger, Eingeborner Gottes ! Gott in Vor ihm wie schmelzend Wachs zer gehn. unser Fleisch gehüllt ! 3. Majestät und Kraft und Stärke, 6. Die Himmel rühmen seine Ehr', Unaussprechlich Herrlicher ! Heil und Die Erde preist ihn und das Meer ; Segen, Reich und Krone Dir, dem Gott Die Völker ſehen seinen Ruhm, Und undMenschensohne ; Reichthum, Weis beten an im Heiligthum. heit, Ruhm und Ehr' ! Dir in jedem 7. Schande, wer den Bildern deiner Werke Alle Tage herrlicher! fröhnt, Und seinen Gott durch Gößen XV. Von der Herrlichkeit Jefu Chrifti imHimmel . 337 höhnt! Er sieht der Menschen Weg und | sterbend starb die Liebe nicht ; Erbar= Bahn ; Ihr Götter betet alle an! men ! sprach dein Angesicht Voll Bluts 8. Du, Herrscher über alle Welt, und bittrer Schmerzen. Liebe , Liebe hast dir den höchsten Sih erwählt ! Er Bist du droben, Wo dich loben Engel herrscher über Cherubim, Und alle Him schaaren ! Alle Welt ſoll's noch erfahren. 5. Nur Lieb' und Gnade wohnt in mel singen ihm. 9. Mit Lust vernimmt's das Volk dir ; O Herr , daß Alles auch in mir des Herrn , und freut sich hoch, und Dank und Anbetung wåre! Daß Herz, dient ihm gern ; Das Volk, das seinen Gefühl, und That und Wort Verherr Gott erkennt, hat Lust an seinem Re lichte dich immerfort, Zu deines Vaters Ehre! Jnnig, Brünstig, Immer treuer, giment. 10. Wohl euch , die ihr dem Herrn Reiner, freier Laß die Seelen Danken vertraut, Auf ihn , den starken Felsen, und dein Lob erzählen ! baut ! Ihr haßt des Argen finstern 6. Dem Sieger auf der Schädel Pfad, Mit euch ist Gottes Heil und stått', Dem Mittler voller Majestät, Dem Dem großen Lebensfürsten , Gnad'. 11. Er rettet, wenn euch Schrecken Sünderfreund sey Ruhm und Preis ! droht, Aus Feindes Hand, aus Todes: O möchten alle Herzen heiß Nach seiner noth; Durch des Gerichtes trübe Zeit Liebe dürften ! Erster! Lehter! Dir, Vollender, Gnadenspender , Laß uns Gibt euch der König sein Geleit. 12. O Volk, du Gottes Eigenthum, leben, Ewig, ewig dich erheben ! Joh. Gottfr. Schöner. Von ihm erkauft zu seinem Ruhm ! Rühm' deinen König weit und breit, Von nun an bis in Ewigkeit! Mel. Wie schön leucht’t und derMorgenstern. 766. Hallelujah ! wie lieblich stehn Hoch über uns dieHimmelshdhn, Seir 765. Sebenedeit , o Gottes Sohn, du im Himmel sigest ! Seit du vom ew's Seyst du auf deinem Strahlenthron , gen Zion dort Aussendest dein lebendig Zu dem dich Gott erhoben ! O du , vor Wort und deine Heerde schüßest ! Fröh dem mit Preis und Dank Schon långst lich, Selig Schaut der Glaube Von derHimmel niedersank, Hdr' unser Flehn dem Staube Auf zum Sohue : Meine und Loben ! Deine Reine Gottesklar Heimath ist am Throne! heit, Gnad' und Wahrheit Läß'ſt du 2. Die Sterne leuchten ohne Zahl ; strömen. Gnad' um Gnade soll ich neh Was ist ihr tausendfacher Strahl? Was men. ist der Glanz der Sonne ? Ein Schatten 2. Anbetend schau'n die Seligen Dich, nur von jenem Licht, Das dir vom hol Ebenbild des Ewigen , Das ihm zur den Angesicht Ausgeht mit ew'gerWon Rechten thronet. Der Seraph jauchzet ne ! Spende, Sende Deine hellen Le dir, und ehrt Dich, Menschensohn, in bensquellen Reichlich nieder, Großes dem verklärt Nun alle Fülle wohnet. Haupt, auf deine Glieder! Auch wir Nah'n dir , Schwache, Kran 3. Verhüllt den Erdkreis düſtre Nacht: ke, Doch vom Danke Angetrieben. Ich weiß , daß dort ein Auge wacht, Unser Psalm besingt dein Lieben. Das einst um uns geweinet, Das einst 3. Verachter deiner Majestät hat für uns im Tode brach ; Es ist dein Aug' , es bleibet wach, Bis neu die deine Langmuth nicht verschmäht ; wunderbare Triebe ! Was zog dich aus Sonne scheinet. O wer Nunmehr Nim der Herrlichkeit Herab in unser tiefes mer klagte , Nimmer zagte, Seit du Leid? Dank, nur deine Liebe ! Jeder wachest , und aus Nächten Tage ma Bidder Durfte nahen Und umfahen | chest! Dich, du Treuer , Fühlen deiner Liebe 4. Wohin wir ziehn durch Land und Feuer. Meer : Ein Himmel neigt sich drüber 4. Voll Lieblichkeit in That und her, Dein Himmel voller Gnaden. Da Wort, In Blick und Gang , an jedem steigt erhörlich das Gebet , Da wallt Ort, Gewannst du Aller Herzen. Auch man sicher früh und spåt Vor Feindes 22 Knapp's geistl. Liederbuch). Mel. Wie leuchtet und der Morgenstern. 338 Zweites Buch. List und Schaden. Keiner Deiner Aus unserm Gott Und Christus nun ver erwählten , Geistbeseelten Bleibt ver schafft!" lassen; Rings will ihn dein Arm um 5. Mit Herrlichkeit wird er In Ewig keit regieren, Doch in der Majestät Ein fassen. 5. Befällt uns Krieg und Hungers Friedens - Scepter führen. Ihr Völker, noth, Verbreitet Pestilenz den Lod : jauchzt ihm zu ! Preis' jedes , wie es Getrost, du lebst imHimmel ! Du hilfft soll ; Sey, Erdkreis, überall Nurſeiner und sorgest immerdar, Und rettest deine Ehre voll ! treue Schaar Aus allem Weltgetum 6. Ihn lobt der Engel Schaar; mel. Schlagen, Plagen Sich die Sun Stets singen ihm zur Ehre Im goldnen der: Deine Kinder Flehn und hoffen ; Himmelslicht Der Seraphinen Heere ; Deine Freistatt ist uns offen. Der Harfenſpieler Chor Dort am kry 6. Da fliehn wir hin mit allem stall'nen Meer Stimmt an das neue Schmerz, Dahin, wenn ſich das arme Lied : Dem Lamm ſey Lob und Ehr' !“ 7. Die Cherubim des Throns , Die Herz Verwundet und zerstoßen. Du brichst nicht das zerstoß'ne Rohr , Und Aeltesten auf Thronen Erhöhn Gott wenn der Docht sein Del verlor, Kommt und das Lamm, Und werfen hin die neues hergeflossen. ImLicht Soll nicht | Kronen. O sinket, betet an! Werft Eine fehlen Von den Seelen, Die zum | euch mit ihnen hin Vor dem, der ſpricht : ich war, Ich werde seyn, ich bin! Leben Dir dein Vater übergeben. 7. O selger König , Jesus Christ! Wie wundervoll und heilig ist , Was uns in dir geschenket ! In dir, der seine Sünder schirmt , Bleibt unser Anker, wenn es stürmt, Auf ewig eingesenket. Hier, hier Sind wir Festgebunden ; Unfre Stunden Fliehen eilig ; Dann hinauf zum Dreimal- Heilig! A. Knapp. 8. Preis sey dem höchsten Gott, Dem Sohne, gleich dem Vater ! Dem heilig guten Geist, Der Gläubigen Berather ! Die auserwählte Schaar, Der Himmel weit und breit Preis' dich, dreiein'ger Gott, In alle Ewigkeit ! Mel. Es glänzet der Chriſten inwend. 768. Herr Jesu , erhdheter König Mel. Gott, du frommer Gott. der Ehren, Vollendeter Mittler, du 767. Herr Jesu, du regierst Zu dei herrlicher Gott! Dir dienen die Engel nes Vaters Rechten, Von Engeln hoch in seligen Chdren Mit freudigem Willen gelobt , Verehrt von deinen Knechten ! nach deinem Gebot. Dir fingen sie Psal Du hast für alle Welt Am Kreuz ge men, Dir ſchwingen ſie Palmen ; Dich nug gethan ; Nimm dich nun aller Welt nennen sie jauchzend die himmlische In ihrem Elend an! Sonne, Die Quelle der Ruh' und der 2. DeinEvangelium Gib allem Volk ewigen Wonne. auf Erden, Daß Jude, Heid' und Türk 2. Doch wissen sie nur , als erſchaf= Dadurch erleuchtet werden. In Oft, fene Geister , Daß du sie aus ewiger Nord, Occident, Und in des Mittags Güte gemacht, Und daß du ſie, als ihr Land Werd' hoch dein Ruhm erhöht, unsterblicher Meister, Nunmehr zum Dein Name recht erkannt. befestigten Frieden gebracht. Doch wie 3. Auf Erden sey kein Knie , Das du aufErden Ein Fluch solltest werden : sich vor dir nicht beuge, Und keine Crea Das können sie voller Bewundrung tur, Die dir nicht Dienst erzeige ; Kein nicht fassen, Das müssen den sterblichen Mund , der nicht bekennt: Daß du, Sündern ſie laſſen. 3. O darum, so laß uns von diesem Herr Jesu Christ , Zu deines Vaters nicht schweigen, Und dir für die Liebe, Preis Der Weltenkönig bist. 4. Komm, froher Tag, o komm ! Der die du uns gethan, Uns immer noch unsre Sehnsucht stillet, Und das Ver brünstiger, treuer erzeigen, Als dort es heißungs- Wort Im ganzen Sinn er ein Seraph beweisen dir kann. Sind füllet: ,,Es ist das Reich, die Macht, wir auch nicht Engel, Voll Krankheit Die Herrlichkeit und Kraft Auf ewig | und Mångel, So werde das schwache, XV. Von der Herrlichkeit Jefu Chrifti im Himmel. 339 das dürftige Loben Von deinen Ver Gott, uns aufErden Ein völliges Opfer diensten erseßt und erhoben ! der Dankbarkeit werden ! 4. Wir sollen ja leben und nimmer 10. Schließ uns in den Tiefen der mehr sterben, Wir sollen nun, gründlich Seele beständig Der ew'gen Versöhnung erneut und bekehrt, Der Herrlichkeit Geheimniß recht auf; und daß es uns Kronen und Scepter ererben , Wie's immerdar halte lebendig , So drücke keiner der heiligen Engel erfährt ; Und dein Siegel des Geistes darauf! Ver wie du dein Leben Für unsres gegeben, föhnung alleine Sey Sonn' uns , und So soll auch den allergebrechlichsten scheine In unserem Herzen und dürfti Seelen Kein Gutes in Zeit und in Ewig: gen Leben , Bis einst wir vor dir uns keit fehlen. vollendet erheben. 5. Nun ist die Versöhnung der offene Bronnen , Daraus das Erbarmen mit Mel. Erheb', o Seele, deinen Sinn. Strömen uns fleußt ; Wir sind nicht 769. Hoch über Erd' und Welt und allein der Verdammniß entronnen, Sie Zeit Thronst du zu Gottes Rechten, Ihm macht, daß der Vater auch Kinder uns gleich an Macht und Herrlichkeit, Zum heißt. Nun wird er getrieben, Uns in Heile der Gerechten. nig zu lieben, und wo uns ein Leid und 2. Dir ist in die durchgrabne Hand ein Schade geschehen, Da soll uns dar Das Scep ter übergeben; Du herrscheft aus nur ein Segen entstehen. über Meer und Land , Und über Tod 6. Ja, wenn wir in deinem hochhei und Leben. ligen Namen Voll Elend zum Herzen 3. Allwaltend schauest du vom Thron des Vaters hingehn, So hören wir im mer ein gnådiges Amen, Es soll uns Auf deine Menschen nieder ; Schauft noch mehr, als wir bitten , geschehn ; liebend, du, der Liebe Sohn, Auf die und muß, uns zu üben, uns Vieles erlösten Brüder. betrüben , So harren wir still ; denn 4. Wie heiter macht mich dieser Blick aus traurigen Zeiten Weiß'st du uns zu dir, dem Hocherhöhten ! Er gibt mir doch himmlischen Trost zu bereiten. Licht im Mißgeschick, Und Trost in al 7. So strömen uns, Jesu, die heili len Nöthen. gen Wunden Auf Erden schon Leben 5. Er zeigt die sichre Zuflucht mir und Seligkeit zu ; So , so wird in dei In Trübsals-Ungewittern ; Versßhut ner Versöhnung gefunden Für's innere durch dich, vereint mit dir, Wie könnt' Leben die Stärkung und Ruh ; Doch ichsorgen, zittern? fließt deinetwegen Auch Hülfe und Se 6. Wenn ich zu dir, Herr Jesu Christ, gen Für deine Versöhnten in leiblichen Das bange Herz erhebe , Dann fühl Dingen, Sofern sie der Seele nicht ich, daß du wahrlich bist Der Weinstock, Hinderniß bringen. ich die Rebe. 8. Wie haben, o Herr, wir in unseren 7. Da trink ich neue Lebenskraft Jahren Dieß vielfach, dem Zweifel zur Aus deinen reichen Füllen, Die Sorgen ewigen Schmach , Mit stiller Bewun meiner Pilgerschaft Vor dir, mein Gott, derung kräftig erfahren , Wenn Trost uns und außere Hülfe gebrach! O gib su stillen. deinen Armen , Dein Königserbarmen 8. Wie vor dem Morgenstrahl die Mit voller Erhebung und seligen Wei- Nacht, Muß schnell mein Kummer fen, Mit Worten und Werken lebendig schwinden ; Ich kann in deiner Lieb' und Macht Ruh', Trost und Frieden zu preisen! 9. Ja , laß dir das schwache , das finden. dürftige Lallen, Das hier dir das Häuf9. Der Pfad durchs dunkle Thal der lein der Gläubigen bringt , So lange Zeit Sey dornicht meinen Füßen : Laß hier unten in Gnaden gefallen , Bis deiner Nähe Freundlichkeit Nur stets einst es dort oben vollkommen erklingt ! | mich hier genießen ! 10. Ein Fels ist mir die Zuverſicht, Gib selbst uns die Kräfte Zu diesem Geschäfte, und laß dir , dreieiniger So lang' ich hier noch walle: Das 22 * 340 Zweites Buch. Haupt läßt seine Glieder nicht, Pflegt, | kaufet, Zu dem Himmelreich getaufet, liebt und schüßt sie alle. Und sie lebet, weil sie glaubt. Geh. Rath Oswald. 10. Gebt, ihr Sünder, ihm die Hers zen ! Klagt , ihr Kranken , ihm die Schmerzen ! Sagt, ihr Armen, ihm die Mel. Aues ist an Gottes Segen. Noth! Er kann alle Wunden heilen ; 770. Jesus Christus herrscht als Reichthum weiß er auszutheilen, Leben König ; Alles ist ihm unterthänig , Al schenkt er nach dem Tod. 11. Komm, zum Tod verdammt Gez les legt ihm Gott zu Fuß. Jede Zunge soll bekennen , Jesus sey der Herr zu schlechte ! Der Gerechte macht Gerechte, Tilgt der Sünden Noth und Spott ; nennen, Dem man Ehre geben muß. 2. Fürstenthümer und Gewalten, Komm! du wirst noch angenommen ; Machten, die die Thronwacht halten, Komm getrost ! er heißt dich kommen ; Geben ihm die Herrlichkeit. Alle Herr Sag' ihm nur : Mein Herr und Gott! 12. Eil' ! es ist nicht Zeit zum Schä schaft, dort im Himmel, Hier, im irdi schen Getümmel , Ist zu seinem Dienst men. Willst du Gnade? du sollst neh bereit. men ! Willst du leben? es soll seyn! 3. Engel und erhabne Thronen, Die Willst du erben ? du sollst's sehen ! Soll beim ewigen Lichte wohnen, Nichts der Wunsch aufs Höchste gehen : Willst ――― Er ist dein! ist gegen Jesum groß. Alle Namen hier du Jesum ? auf Erden, Wenn sie auch vergöttert 13. Allen losgekauften Seelen Soll's werden: Sie sind Theil aus seineman keinem Gute fehlen, Denn ſie glau Loos. ben, Gott zum Ruhm. Werthe Worte! 4. Gott, des Weltalls großer Mei theure Lehren ! Möcht' doch alle Welt ster, hat die Engel wohl als Geister dich hdren, Süßes Evangelium ! 14. Zwar auch Kreuz drückt Christi Und als Flammen um denThron ; Sagt' er aber einem Knechte : Seße dich zu Glieder hier auf kurze Zeit darnieder, meiner Rechte? Nein, er sprach es zu Und das Leiden geht zuvor; Nur Ge dem Sohn! duld ! es folgen Freuden ; Nichts kann 5. Gott ist Herr ; derHerr ist Einer, sie von Jesu scheiden , Und ihr Haupt Und demselben gleichet Keiner, Nur der zieht sie empor. 15. Ihnen steht der Himmel offen, Sohn ist ihme gleich ; Dessen Stuhl ist unumstößlich , Dessen Leben unauflds Welcher über alles Hoffen , Ueber alles Wünschen ist. Die geheiligte Gemeine lich, Dessen Reich ein ew'ges Reich. 6. Gleicher Macht und gleicher Eh Weiß , daß eine Zeit erscheine, Da sie ren , Thront er unter lichten Chören ihren König küßt. Ueberm Glanz der Cherubim. In der 16. Auch bis dahin gibt er Nahrung, Welt und Himmel Enden Hat er Alles Leitung , Heilung und Bewahrung, in den Hånden, Denn der Vater gab Denn er pflegt und liebet sie. Ja, bei 1 es ihm. ſeinem Kreuzesstamme Fraget ſie, wer 7. Nur in ihm, -o Wundergaben ! -nun verdamme? Denn sie rühmet : Können wir Erlösung haben, Die Er Gott ist hie! Idsung durch sein Blut. Hört's ! das 17. Jauchz' ihm, Menge heil'ger Leben ist erschienen , und ein ewiges Knechte! Rühmt, vollendete Gerechte, Verfühnen Kommt in Jesu uns zu gut. Und du Schaar, die Palmen trågt ! Und 8. Menschen , lernt's an diesem Lie ihr Mårt'rer mit der Krone, Und du de! Es ist Gnade, es ist Friede ! Jesus Chor vor seinem Throne, Der die Got: führte selbst den Krieg. Gottes Geist tesharfen schlågt ! 18. Ich auch auf den tiefsten Stu hat's aufgeschrieben : Tod ! wo ist dein Stachel blieben ? Hölle! wo ist nun fen, Ich will glauben, zeugen, rufen, dein Sieg? Ob ich schon noch Pilgrim bin : Jeſus 9. Alles dieſes nicht alleine : Die Christus herrscht als König ! Alles ſey begnadigte. Gemeine Hat auch ihn zu ihm unterthänig ! Ehret , liebet, lobet Ph. Fr. Hiller. ihrem Haupt. Er hat sie mit Blut er ihn! XV. Von der Herrlichkeit Jefu Chriſti im Himmel. 341 Mel. Schmücke dich, o liebe Seele zc. Herz macht schwer. Dort fißt er, zu rez 771. König, dem kein König glei gieren In großer Herrlichkeit, Dort: chet, Dessen Ruhm kein Lob erreichet, hin auch uns zu führen Nach dieser Dem , als Gott , das Reich gebühret, Wallfahrtszeit. 2. Lobsey dir, Herr ! gesungen, Daß Der als Mensch das Scepter führet, Der aus tiefen Todeswehen Aufstieg in du dich aus selbsteigner Macht Gen des Himmels Hdhen : Dir gebührt das Himmel aufgeschwungen , und den Recht zum Throne, Dir, dem preisge Triumph davon gebracht ; Daß du hast krönten Sohne. aufgeschlossen Des Himmels Freuden 2. Himmel, Erde , Luft und Meere, thur, Und uns zu Reichsgenossen Ver Aller Creaturen Heere, Müssen dir zu ordnet für und für. Ach! laß es uns Dienste stehen, Was du willst, das muß gelingen , Den lieben Engeln gleich, geschehen. Fluch und Segen, Tod und Ein Loblied dir zu fingen In deines Leben, Alles ist dir übergeben, Und vor | Vaters Reich ! deines Mundes Schelten Zittern Men Mel. Christe, Eingeborner. schen, Engel, Welten ! 3. In des Gnadenreiches Gränzen 773. Lobt Gott, ihr seine Knechte, Sieht man dich am ſchönſten glänzen, Verehret Jesu Reich ! Bewundert Des Wo viel tausend treue Seelen Dich zu sen Rechte , Der seinem Vater gleich ! ihrem Haupt erwählen, Die da ſtehn in Lobsinget seiner Krone , Ihm, der auf deinem Bunde, Die da folgen deinem ew'gem Throne Als unser König sitzt ! 2. Du Glanz der Herrlichkeiten, Du Munde, Alles freudig für dich lassen, Und wie du das Böse haſſen. wesentliches Wort, Bestimmst den Lauf 4. In dem Reiche deiner Ehre Jauch der Zeiten , Und seßest ihn noch fort. zen dir der Engel Chöre ; Durch froh Dein Reich ist ewig, mächtig, und blei lockende Gesänge Preist dich der Er bet ewig prächtig Nach deiner Gottheit lbsten Menge , Die dort, ohne Furcht Kraft. und Grauen, Dein verklärtes Antlit 3. Als du herabgekommen , Ent schauen, und dich unermüdet loben, äußert der Gewalt , Da hast du ange Der zum Himmel sie erhoben. nommen, O Herr, die Knechtsgestalt ; 5. Herr! was ist in allen Reichen Da hast du deine Schäße Nach gött DeinerGröße zu vergleichen? Was dem lichem Gesetze Der Menschheit mitges 1 Reichthum deiner Schäße? Was der theilt. 4. Weil uns die Sünde schwächte, Ordnung der Gesetze ? Was der Herr lichkeit der Gaben , Welche deine Bür Hast du dich in der Zeit Begeben dei ger haben? Was dem Segen deiner ner Rechte, Und dich dem Tod geweiht. Freunde ? Was der Ohnmacht deiner Drum bist du hoch erhoben, Und thronst Feinde? im Himmel oben Mit göttlicher Ges 6. Herrsche, Herr, in meinem Her- walt. 5. Weil du das ew'ge Leben Auf zen, Ueber Lüste, Furcht und Schmerwiederbracht, Hat Gott dir über Erden fließen, mich auf zen ; Laß dein Leben Laß mich dich im Geist genießen, Ehren, geben All seine Himmelsmacht. Wir fürchten, loben, lieben , und mich im preiſen, Herr, dein Walten ! Dein Thron Gehorsam üben , Ueberwinden hier im wird nie veralten ; Sein Schatten decket Streite, Dort mit herrschen , dir zur uns! Seite. J. J. Rambach. 6. Du hast das Reich erworben Dir durch dein eignes Blut ; Daß du für Mel. Nun lob' mein' Seel den Herren. uns gestorben, Kommt ewig uns zu gut. 772. Mein Heiland fizzet droben Nun kann, was einst gefallen , Zum Aufseines Vaters Thron erhöht ; Die Himmel wieder wallen ; Das hilft dein Seraphinen loben Ihn in der ew'gen Wort und Geist. König , du regierest In süßer 7. Majestät! Dort, dort ist nun zu finden Der Menschheit Haupt und Ehr' ; Nun Herrlichkeit ! Zum ew'gen Siege führest muß von hinnen schwinden, Was unser | Du nun hinaus den Streit. Wir hören 342 1 Zweites Buch. Engel fingen, Und Donnerstimmen klin- Sie rufen wie ans Einem Mund : Heil gen: Macht, Ehre sey dem Lamm! sey dem Lamm und seinem Bund! 8. Komm, König aller Ehren! Komm, 6. Die Våter aus der Wüstenei Mit laß in dieser Zeit Dein Gnadenreich | reichen Garben kommen ; Die Kreuzes mich mehren ! Mach' deine Thore weit ! | tråger mancherlei; Wer zählt die andern Dein Reich laß zu mir kommen , Daß Frommen? Sie schreiben deinem Blute ich mit allen Frommen zu deinem Him- zu Den hohen Sieg, die ew'ge Ruh'. 7. Nun dein erkauftes Volk allhie mel geh' ! 9. Gerechtigkeit und Frieden Haft Spricht : Hallelujah, Amen! Wir beu du in deinem Reich Den Deinen all gen jezt ſchon unſre Knie' In deinem beschieden, Obschon ſie dir nicht gleich. Blut und Namen , Bis du uns bringst Hab' ich auch Güter wenig, So macht zusammen dort, Aus allem Volk, Ge mich doch mein König Ju seinem Reiche schlecht und Ort. reich. 8. Was wird das seyn , wie werden 10. Mit ihm wird überwunden ! wir Von ew'ger Guade sagen , Wie Mein König ward ein Knecht ; Dadurch uns dein Wunderführen hier Gesucht, ist nun verschwunden Der Sündenherr- erlöst, getragen, Da jeder seine Harfe Ich soll ein Herrscher | bringt, Und sein beſondres Loblied ſingt ! schaft Recht. G. Terstegen. werden, Mit Jesu einst auf Erden Ein Fürst und Priester seyn. Met. Himmel, Erde, Luft und Meer. 11. Herr ! lege mir die Krone Des Lebens ewig bei, Daß ich vor deinem 775. O liebster Herr Jeſu Chriſt, Throne Ein Knecht und König sey. Der du unser Heiland bist, Hilf, daß Hilf du mir mich regieren, Hilf du mir wir aus Herzensgrund , Dich loben zu triumphiren; Herr, hilf! so kommt dein | aller Stund'! Reich! 2. Denn du bist das ewig' Wort Das in Gott verborgen ward , Durch wel Mel. Mach's mit mir, Gott, nach deiner Gür.ches auch alle Ding' Ueberall geschaffen 774. Nun lobet Alle Gottes Sohn, find. 3. Wir sind ein Werk deiner Hånd', Der die Erlösung funden; Beugt eure Knie' vor seinem Thron, Sein Blut hat Dein Volk, welches dich bekennt , und überwunden; Preis, Ehre, Dank, Kraft, du unser Herre Gott, Der uns hilft aus Weisheit, Macht Sey dem erwürgten aller Noth. 4. Ob du wohl herrlich und klar Lamm gebracht ! 2. Es war uns Gottes Licht und Beim Vater bist immerdar, Doch hast Gnad' Und Leben hart verriegelt, Sein du unsre Menschheit Empfangen in efer Sinn , sein Wunderrath Wohl Reinigkeit ; fiebenfach versiegelt : Kein Mensch, kein 5. Und uns erlöst von dem Tod, Engel öffnen kann ; Das Lamm voll- Erworben ewige Gnad ' , Von Sünden bracht's, drum lobe man ! gereiniget, Und mit Gott vereiniget. 3. Die höchsten Geister allzumal Nun 6. Nun bist du herrlich verklärt, dir die Kniee beugen ; Der Engel Mil- | Wirst imHimmel hoch geehrt, Regierst lionen-Zahl Dir göttlich' Chr' erzeigen ; als ein wahrer Gott , Versorgst dein Ja , alle Creatur dir weiht Lob , Ehr', Volk früh und spat. 7. Unser Trost und Zuversicht Ift Preis, Macht, in Ewigkeit! 4. Die Patriarchen erster Zeit Den gänzlich auf dich gericht't , Wir sind lang Berlangten grüßen, Und die Pro dein Volk auserkor'n , Und durch dein pheten sind erfreut, Daß sie's nun mit Wort neu gebor'n. , 8. Das glauben wir von Herzens genießen; Auch die Apostel ſingen dir Hosanna mit uns Kindern hier. grund, Und rühmens mit unserm Mund, 5. Der Mårt'rer Kron' von Golde Daß du unser , und wir dein Nun und glänzt, Sie bringen dir die Palmen ; ewig werden seyn. Die Jungfrau'n, weiß und ſchön ge= 9. Darauf wir vollkommen bau'n, kränzt, Dir singen Hochzeit - Psalmen ; Und von Herzen bir vertrau'n , Daß XV. Von der Herrlichkeit Jesu Chriſti im Himmel. 343 Mel. Jesu, meine Freude. wir auch an jenem Tag Entgehn wer-| den aller Plag'. 777. Singt doch unserm König, 10. O du edler Gottes Sohn, Unfre Singt ihm unterthänig, Lobt sein herr Herrlichkeit und Kron', Hilf, daß wir lich Reich ! Hat der Himmel Thronen, deine Klarheit Mögen schau'n in Ewig hat die Erde Kronen : Nichts ist Jesu feit. Amen. Böhmische Brüder. gleich! Ahmt die Sprach' Der Engel nach, Die von Jesu selbst bekennen, Er Mel. Christus , der ist mein Leben. sey Herr zu nennen. 776. Sich, Lobgesånge strömen 2. Er hat eine Gnade , Die vom Dir, Welterlöser, zu ! Du kannst sie tiefsten Grade Zu dem höchsten schwingt; würdig nehmen, Verklärter König, du ! Er liebt seine Diener, Die er, als Ver 2. Du lebst im Glanz der Ehre, fühner, In den Himmel bringt ; Er ist Wohin dich Gott erhob. O Jesus Chri Sohn, Er hat den Thron ; Er läßt sich ſtus, hdre Aus unsrem Mund dein Lob ! von Niemand geben , Er schenkt selbst 3. Groß ist dein Weltgebiete ; Die das Leben. Himmel bautest du ; Dir steigt aus je 3. Liebt denn seine Ehre , Glaubt dem Liede Das Hallelujah zu. die Gnadenlehre , Sagt von seiner 4. Es sucht in deiner Höhe , Was Macht ; Singt von seiner Stärke ; lebt, dein Angesicht ; Verschmähe, ach Preist die Wunderwerke ; Rühmt des verschmähe Auch deine Menschen nicht ! Reichthums Pracht ; Nehmet Theil An 5. Du hast vom Fluche wieder Zum seinem Heil, Jauchzt ihm froh, doch Segen sie gebracht , Du führest sie als unterthänig : Jesu, du bist König ! Brüder Aus todter Sündennacht. Ph. Fr. Hiller. 6. Der mächtig rief: es werde! Und Mel. Vater unser im Himmelreich. Alles ward durch ihn, -- Den trieb auf • 778. Vor deinen Augen stehen wir, unsre Erde Ein göttlich Mitleid hin. 7. Der ewig als das Leben Bei Gott | Vereint, o Jeſus Chriſt, vor dir , Und dem Vater war, Hat sich zum Heil ge beten mit Gesang dich an, Der Alles geben Für seiner Feinde Schaar. hat und Alles kann , Der Alles gab und 3. Dem alle Seraphinen Stets mit Alles gibt, Der ewig liebte, ewig liebt! Hallelujah Im hohen Himmel dienen, 2. Owelche Freude, daß du biſt, Und Der starb auf Golgatha ! daß du heißest Jesus Christ ! Vom ho 9. Drum beugen Geisterchdre In hen Himmel hdrest du Uns allen , die tiefster Ehrfurcht sich, Und frohe Suns wir fingen, zu ; Mit Namen kennest du uns all', Und unterſcheid’ſt Gefühl und derheere, Gott, Mittler, preiſen dich. 10. du, der Fluch und Sünde All Schall. mächtig überwand ! Odu, durchden ich 3. Du siehest, wer nur Worte singt, finde Mein ew'ges Vaterland ! WeßHerz dir Dank- Empfindung bringt; 11. O du, der Seligkeiten Erwarb, Wer ohne Andacht vor dir steht, Und und in dem Streit Auch mir von allen wer mit reiner Seele fleht. O sången All' aus reiner Brust! O wär'st du Al Seiten Die Hand zum Siegen beut! 12. O flöße deine Liebe Tief in mein ler höchste Lust! 4. Du , deiner theu'r erworbnen Herz hinein ! Laß alle meine Triebe Dir, Schaar Ein Vorbild, wie kein Vorbild Herr, zum Opfer seyn! 13. Erhalt mir gegenwärtig Herr, war! Dich preise Jüngling, Mann und deiner Leiden werth , Und mach zum Greis, Und wer von deiner Liebe weiß, Dank mich fertig, Der dich im Himmel Der ſtimm' in unser Loblied ein, Und zeug und ruf' : ,,Auchich bin dein!" ehrt! 14. Dir , den die Welt verhöhnet, 5. Biel Huld und Segen strömest di Dem sie das Herz durchstach , Dir, Durch deinen Geist uns Sündern zu. Herr, der uns versöhnet , Folgt ew'ger Wer fühlt im tiefsten Herzen nicht, 3. Gottfr. Echöner. Daß du das allerreinste Licht ? Daß Jubel nach! uns dein Herz unendlich liebt , Daß es uns gern und ganz vergiebt ? 344 Mel. Warum sollt' ich mich denn gråmen. 6. O du, der einst wie wir geweint, (Pf. 97.) Du Sünderarzt und Kinderfreund, Der 780. Auf Nacht manchen Tag und manche Zions Herr und Gott ist Kd Bergen betend zugebracht ! Du, dessen nig ! Freuet euch Allzugleich, Willig, Herz in Liebe brennt, Du, den kein En- unterthänig ! Preist ihn, Völker dieser gel würdig nennt ! Erden! Auch das Meer Und sein Heer 7. Du Dulder in Gethsemane ! Du Soll ihm dienstbar werden. Dulder auf der Schädelhdh'! Du Blu 2. Wolken, seines Glanzes Hülle, tender, du Sterbender ! Du herrlich Decken ihn, Und umziehn Seines Thro Neulebendiger ! Wer hat für uns, was nes Stille. Wollt' ihn ein Geschöpfer du, gethan? Wer kann, was deine Gna sehen , Würd' es nicht Vor dem Licht de kann ? Seines Strahls vergehen? 3. Von der Gottheit heil'gem Size 8. Schau gnadenvoll auf uns herab, Du, der Unsterblichkeit uns gab ! Du Drången fich Fürchterlich Donner, siehst uns , freust dich , Jesus Christ, Feu'r und Blize. Seine Feinde zu be Der Thrane, die im Aug' uns ist. Dein zahlen, Sendet er Weit umher Mächt' Reich, Herr, ist die ganze Welt, Der ge Flammenstrahlen. Erdkreis und das Sternenzelt! 4. Zitternd stehn des Erdballs Grün 9. Und jeder Berg, und jedes Laub, de , Wenn er spricht; Sein Gericht und jede Sonn', und jeder Staub, Was Weckt die Welt geschwinde. Läßt er in den Thälern, auf den Höhn Die Au Recht statt Huld ergehen , Bebt und gen sehen und nicht sehn , Das ganze fällt Alle Welt ; Wer kann da bestehen ? Weltall weit und breit- Ist Zeuge dei 5. Doch er will nicht immer schelten : ner Herrlichkeit. Lavater. Fort und fort Geht sein Wort Aus in alle Welten, Sünder zu dem Stuhl der Gnaden Ohne Drohn , Für den Sohn Mel. O Welt, sieh hler dein Leben. Segnend einzuladen. 779. Was in dem Himmel schwe = 6. Schämt euch, die ihr Bildern dies bet, Was auf der Erde lebet , Was in net ! Kommet her! Hier ist der, Der den Tiefen ist , Und was wir Zungen die Welt verfühnet ! Sollten Gözen nennen : Dieß Alles muß bekennen, Du Hülfe geben ? Todt sind sie ; Können senst der Herr, Herr Jesu Christ. die, So nur Staub sind, leben? 2. O herrliches Erbarmen, Daß Je 7. Betet an ihn, alle Götter ! Zion, sus sich mir Armen Hier zu erkennen komm, Froh und fromm ! Preiſe deinen gibt, Daß ich die Knie' jetzt beuge, Mit Retter ! Kinder Gottes, rühmt ihn fròh vollem Glauben zeuge , Er sey mein lich ! Denn sein Reich Heiligt euch ; Wer ihm dient, ist selig. Herr, der mich geliebt ! 3. Bezaubert doch der Teufel Die 8. Aller Erde Fürsten müssen Nah Welt zum Trotz und Zweifel, Als wåre und fern DiesemHerrn Noch das Scep Jesus nichts , Vor dem er selbst doch ter küssen. War der Gottmenſch einſt zittert , Und fühlt , wiewohl erbittert, verschmähet : Nun ist er, hoch und Ein schrecklichWarten des Gerichts ! hehr, Auf den Thron erhöhet. 4. Was wår' an jenem Tage Mir 9. Freunde eures Königs ! ` liebet das für eine Plage, Mit Heulen da zu Ehr' und Zucht, Und verflucht, Was stehn, und auf dem Königsthrone Den sein Herz betrübet ! Sein Sinn hilft in Richter mit dem Lohne , Den nie ge allen Zeiten , Wenn uns Noth , Hdll' und Tod Aengsten und bestreiten. glaubten Jesum ſehn ! 5. Gnadengeist, verkläre Zu seines 10. Der Gerechte siegt doch immer! Vaters Ehre Hier Jesum recht in mir, Bricht die Nacht Ein mit Macht, Sieht Daß ich ihn kann bekennen , Bis Seel' | er Chrifti Schimmer. Wenn der Erdball und Leib sich trennen ; Mein Herr, ich auch zerstäubet, Wenn die Welt Wankt leb' und sterbe dir! Ph. Fr. Hiller. und fällt, Steht er, glaubt, und bleibet. 11. Huldigt ihm, versöhnte Sünder ! Ziert ſein Reich ! Heiligt euch, Freie 1 1 Zweites Buch. XVI. Hohespriesterthum Chrifti. 343 Gotteskinder ! Ringt, daß ihr den Kd- | Allmächtig schuf, allmächtig hält, Biſt nig rühmet Fort und fort , Hier und dort auch unser Leben ! So lang' ich wall' im Staube hier , Soll sich mein dort, Wie's Erlösten ziemet! Joh. Ad. Lehmus. ganzes Herz zu dir Vom Staub' empor erheben! Mel. Kommt her zu mir, ſpricht 2c. 2c. 4. Entreiß durch deines Geistes 781. Zur Rechten Gottes sizest du Kraft, Die alles allenthalben schafft, In unausdenklich süßer Ruh , Im Mein Herz dem Land der Erde. Gib Meere deiner Freuden. Dich beten alle | Buße mir durch deine Huld , Und die Himmel an, Der Erdkreis ist dir unter Vergebung aller Schuld, Daß ich geret tet werde! than, Als Lohn für deine Leiden! 2. Wie herrlich bist du, Herr, mein 5. Ja, du, du schauft auf mich her Heil! Ichhab' an deiner Klarheit Theil; Für mich fuhrst du gen Himmel. Du, Hoherpriester, gehst mit Ruhm Für mich auch in dein Heiligthum ; Dir folg' ich in den Himmel! ab, Du, der sich für mich Armen gab! Laß das mich stets ermessen ! Du kannst, obgleich du, Jesus Christ, Im Himmel aller Himmel bist, Doch meiner nicht Lavater. vergessen ! 3. Du, dessen Wort die ganze Welt XVI. Mel. Hohespriesterthum Chriſti. Nun bitten wir den heiligen Geist. keit Sey unsre Zierde zu aller Zeit, 782. Ach, mein Herr Jesu ! dein und die Tröstung aus deinen heil'gen Naheseyn Bringt großen Frieden ins Wunden Erhalt' uns Frieden zu allen Herz hinein, und dein Gnadenanblick Stunden, Bei Freud' und Leid. 8. So werden wir bis in Himmel macht uns so selig, Daß Leib und Seele hinein In dir vergnügt wie die Kinder darüber fröhlich Und dankbar wird. 2. Wir fehn dein freundliches Ange | ſeyn . Muß gleich unser Auge ſich manch sicht, Voll Huld und Gnade, wohl leib mal neßen, Wenn sich das Herz nur an lich nicht ; Aber unsre Seele kann's dir ergößen Und stillen kann ! 9. Dureich'st uns deine durchgrab'ne schon gewahren; Du kannst dich fühl bar g'nug offenbaren , Auch ungesehn. Hand, Die so viel Treue an uns ge 3. O, wer nur immer bei Tag und wandt, Daß wir beim Gedächtniß be Nacht Dein zu genießen recht wär be schämt dastehen, und unser Auge muß dacht! Der hått ohne Ende von Glück übergehen Vor Lob und Dank. Ch. Gregor. zu sagen, und Leib und Seele müßt' immer fragen : Wer ist wie du? Mel. Schmücke dich, o liebe Seele. 4. Barmherzig , gnådig , geduldig seyn, Uns täglich reichlich die Schuld 783. An dein Bluten und Erblei verzeihn, Heilen, stillen, trösten, erfreun chen, An dein Opfer ohne Gleichen, und ſegnen, Und unsrer Seele als Freund An dein priesterliches Flehen Mahner begegnen, Ist deine Luft. mich des Geistes Wehen. Und so wünſch’ 5. Ach gib an deinem kostbaren Heil ich, ew'ge Güte, Für mein Leben eine Uns alle Tage vollkommnen Theil, Ünd Blüthe, EinenRuhm an meinem Grabe : laß unsre Seele sich immer ſchicken, Aus Daß ich dich geliebet habe. Noth und Liebe nach dir zu blicken Ohn' 2. Hoherpriester ohne Zadel ! Le= Unterlaß ! bensfürst von großem Adel ! Licht und 6. Und wenn wir weinen, so tröst Herrlichkeit entfalten, Segnen heißt uns bald Mit deiner Gnad und Frie dein hohes Walten. Segnend trittst du densgewalt ; Laß dein Bild uns immer mir entgegen ; Und so wünsch' ich einen vor Augen schweben, und dein wahr Segen , Einen Ruhm an meinem Grabe: Daß ich dich geliebet habe. haftiges Inunsleben Zu ſehen ſeyn. 3. Elend bin ich und verdorben, In 7. Ein herzlich Weſen und Kindlich 生 346 Zweites Buch. der Sünde fast erstorben. Sünder kön- stet in dem Weinen ; Befreit von Noth, nen nichts verdienen, Nichts vergüten, Erlöst vom Tod, Und dürfen nach dem nichts verſühnen. Willst du in der ew's Sterben Mit ihrem Heiland erben. 2. HerrJesu, dir gebührt derRuhm, gen Hütte Mich vergessen in der Bitte, Nicht auf deinem Herzen tragen : Muß Nur du kannst für uns beten ; DuPrie ich sterben und verzagen. ster in demHeiligthum, Du kannst dein 4. Vielverstrict in Sündenbande, Volk vertreten ; Kein and'res Blut Ist Hab' ich weit zum Vaterlande. Keinen uns zu gut Zum Opfer je geflossen ; Ruhm aus meinem Leben Kann ich Du hast's für uns vergoffen. 3. Daher du die Versühnung bist, dir zur Lösung geben. Ewig muß mein Geist verirren, Immer tiefer sich ver Beim Vater der Gerechte; Da, was wirren, Lös't mich, Herr, nicht deine sonst Mensch heißt, Sünder ist, Und Engeldeine Knechte ; Du bist der Sohn, Bitte In der ew'gen Priesterhütte. 5. Dadie Mörder dich gerddtet, Hast Du hast den Thron, Und nur in deinem du noch für sie gebetet, Bei dem Vater Namen Ist die Verheißung Amen. 4. Wir ehren dich, wir glauben dir ; dich verwendet, Weil die Sünde sie ge blendet. Jesu ! willst du für mich fle Dein Volk, das du erworben, Jauchzi hen, Wird dein Auge gleiches sehen ; dir ein Hallelujah für, Weil du für Was ich auf mein Haupt geladen, uns gestorben. Ach bitte du, Herr, im merzu Für uns aus diesem Grunde, Ruft zu dir um gleiche Gnaden. 6. Du nur giltst im Heiligthume ; Auch in der Todesstunde ! Ph. Fr. Hiller. Und zu deiner Wunden Ruhme, Weil Mel. Was Gott thut, das ist 20. du für die Sünder littest, Gibt der Va ter, was du bitteft. Wenn schon Zornes- 785. Ein Priester , der selbst flammen lodern, Darfst du noch Erbar- Schwachheit hat, Kann uns inSchwach= mung fodern, Hülfe, wo die Engel heit dienen, und uns durch Blut an trauern, Leben, in des Todes Schauern ! unsrer Statt Mit unserm Gott verfüh 7. O wie groß ist dein Vermögen ! nen. So warst nur du Geschickt hiezu, Priesteramtes kannst du pflegen, Wel- O Jesu, dessen Leben Mit Schwachheit ten auf dem Herzen tragen, Sünd' und | war umgeben. Hölle niederschlagen , Gråber öffnen, 2. Nun kannst du, weil du selbst ver Todte wecken, Sie mit Himmelsblüthe sucht, Mit uns Mitleiden haben ; Du decken, und hinauf zum ew'gen Leben schenkst uns der Verfühnung Frucht, Auf der Rettershand erheben ! Und heiligst unsre Gaben. Das tröstet 8. Was ist Reichthum , Lust und uns, Wenn unsers Thuns Wir uns Ehre, Was ein Ueberfluß, wie Meere, von Herzen schåmen ; Wir dürfen Gna Wenn du, Herr, mich nicht erkennest, de nehmen. Nicht im Heiligthume nennest ? Selger 3. Wir fühlen Sünde ; du hast sie Pilger, dem die Kunde Tief ertönt im Ohn' alle Schuld getragen. Wir haben Herzensgrunde : Christus , meine Le Angst, wir weinen hie; Du ſchwißteft benssonne, Denket mein im Haus der Blut im Zagen. Wir flehn in Noth, Wonne! Wir gehn zum Tod : So mußtest du 9. Lieben wird er, flehn und loben, auch flehen, Und dann zum Kreuze ge Bis der Vorhang weggeschoben ; Dann hen. 4. Da lerntest du, Herr, uns zu gut zu dir, duEwigreluer ! -Jesus Christus, denke meiner! Eines schenke mir hie Gehorsam und Erbarmen ; InSchwach: } nieden : Deinen Geist und deinen Frie heit stärkst du unsern Muth, Und ma den, und den Run an meinem Grabe : chest reich die Armen. Wir danken dir, Daß ich dich geliebet habe! A. Knapp. Dich loben wir, Bis wir einst von der Erden, Wie du, erhöhet werden. Met. Was Gott thut, das ist 2c. Phil. Friedr. Siller. 784. Der zu des Vaters Rechten Mel. Womit soll ich dich wohl loben. fitt, Der bittet für die Seinen ; So find sie vor dem Zorn geschüßt, Getrd- 786. Großer Mittler ! der zurRech XVI. Sohespriesterthum Chrifti. 347 ten Seines großen Vaters fißt, Und [fahren Auf dein gnadenvolles Flehn die Schaar von seinen Knechten In Mußten vor uns übergehn. dem Reich der Gnade schüßt ; Dem auf 9. Großer Mittler , sey gepriesen dem erhab’nen Throne, In der könig Hier und dort im Heiligthum Für die lichen Krone Aller weiten Himmel Heer Treu', die du bewiesen ! Dir sen Ehre, Dank und Ruhm. Laß uns dein Ver Bringt in Demuth Preis und Ehr'! 2. Dein Erlösungswerk auf Erden dienst vertreten, Wenn wir zu dem Va Und dein Opfer ist vollbracht. Was ter beten ; Schließt die Lippen uns der vollendet sollte werden, Ist geschehn Tod, Sprich für uns in letter Noth ! Dr. J. J. Rambach. durch deine Macht. Gnad' und Fried' ist uns erworben, Da du für die Welt Mel. Gott sey Dank in aller Welt. gestorben, und dein siegreich Aufer stehn Laßt uns in die Freiheit gehn. 787. Höchster Priester, der du dich 3. Nunmehr ist es dein Geschäfte Selbst geopfert haft für mich ! Laß doch, In dem obernHeiligthum, Zu verbrei- bitt' ich, noch auf Erden Auch mein ten Lebenskräfte Durch dein Evanges Herz dein Opfer werden. lium. Allen willst du Gnade spenden, 2. Denn der Vater nimmt nichts an, Die zum Gnadenthron sich wenden ; Was du , Liebe, nicht gethan ; Was Geist und Leben, Heil und Ruh Fließt durch deine Hand nicht gehet, Wird auch nicht zu Gott erhöhet. aufsie mit Strömen zu. 3. D'rumſo nimm aufewig hin Mei 4. Alle Namen deiner Frommen Trågst du stets auf deiner Brust ; All , nen Willen, meinen Sinn ; Reiß die die glaubig zu dir kommen, Sind und Sünd' aus meinem Herzen , Sey es bleiben deine Luft. Du vertrittst, die an auch mit tausend Schmerzen. 4. Lautre mich in reiner Glut, Bis dich glauben, Daß sie nichts dir möge rauben, Bittest in des Vaters Haus in dir die Seele ruht ; Bis das Herz, in dir erneuet, Sich nur deiner Liebe Ihnen eine Wohnung aus. 5. Doch vergiffest du der Armen, freuet. 5. Hoch im Himmel wohnest du ; Die der Welt noch dienen, nicht, Weil Zeuch mein Herz dem Himmel zu, Daß men dasHerz dir von Erbar Ueber ihrem Elend bricht. Daß dein Vater ihrer mich alle Stund' und Tage Lieb' und schone, Daß ernicht nach Werken lohne, Sehnsucht zu dir trage. 6. Also wird es noch geschehn, Daß Daß er andre ihren Sinn, Ach da zielt ich kann vor Gott bestehn ; Also werd dein Bitten hin. ich noch auf Erden Gott ein liebes 6. Zwar in deines Fleisches Tagen, Opfe werd I. Angelus . en. r Als die Sünden aller Welt Noch auf deinen Schultern lagen, Hast du dich Mel. Jesu, hilf siegen, du Fürste 20. vor Gott gestellt, Bald mit Flehen, 788. Jesu, hilf beten, und gib mir bald mit Weinen Für die Sünder zu ein Amen , Wenn ich in Ndthen mich erscheinen ; in welcher Niedrigkeit nahe zu Gott ; Menschliche Gaben und Batest du zu jener Zeit! menschliche Namen Retten uns nicht 7. Aber nun wird dein Begehren von Verderben und Tod. Herr, nur Von der Allmacht unterstüßt, Dort, dein heil'ges Versöhnen und Flehen wo unter Himmelschören Die verklärte Darf bis ins innerste Heiligthum gehen. Menschheit sitt. Nun kannst du des 2. Jesu, hilf danken, und flehenund Feindes Klagen Majestätisch nieder beten! Siehe, mir mangelts an Weis schlagen, Und nun macht dein redend heit und Kraft; Wirst du mich, Mitt Blut unsre böse Sache gut. ler, nicht selber vertreten, Ist es mit 8. So vertrittst du, so regierest Du Beten vergeblich geschafft. Soll es ge dein Volk, bis du dereinst Ganz dein lingen, so mußt du mich lehren, Mich großes Werk vollführest, Wenn du zum als ein Kind zu dem Vater zu kehren. 3. Jesu, hilf beten, ach bleibe mir Gericht erscheinst. Ach dann wird sich offenbaren, Wie viel Strafen und Ge günstig ! Tilge die Trägheit, und wecke 348 Zweites Buch. mich auf; Mache mich munter, andåch- | vor andern Voraus was in der Lebens tig und brünstig, Bringe den Glauben zeit : Ist's Jesus nicht, was hilft es zum freudigen Lauf. Heilige selber, dann? Es geht nicht mit nach Canaan ! mein Danken und Lallen, Dann, ja 8. Drum, o Herr Jesu, bleibe meine! nur dann wirds dem Vater gefallen. Es stärke mich dein Geist, dein Blut! 4. Jesu, hilfbeten, ach laß mirs ge Ach mach' mich täglich völlig reine, lingen ! Gieße Gedanken und Worte mir Gerecht, getrost, voll Glaubensmuth ! ein; Laß mein Gebet im Ergreifen und Dann leb'und sterb'ich dir allein, Kann Ringen Inniger, kräftiger, kindlicher ewig keines Andern ſeyn. seyn! Beten kann retten aus Sünden Mel. Ein Kind ist uns geboren heut. und Nöthen, Und aus dem Tode noch. – Jesus hilft beten! Pratat Weissensee. 790. höchster Priester , Jesu Christ, Der du mit Opfern und mit Mel. Wer nur den lieben Gott 2c. Beten Auch unser Priester worden bist, 789. In Jesu ruh' ich sanft und Und stets fortfährst uns zu vertreten stille ; Hier ist's , wo man den Frieden Bei unserm Gott, in deines Opfers schmeckt; Ich nehm' aus seiner Gna Kraft, Dadurch du die Versöhnung uns denfülle Kraft, zu besiegen, was mich | geschafft ! schreckt. Mein Heiland ist mein höch 2. Ach, wenn du wolltest bitten nicht stes Gut, Mein Leben ist sein Geist, Für uns, eh wir's von dir verlangen, fein Blut. So wären längst wir ohne Licht, Von 2. Er ist beim Vater in der Höhe, Sünde, Höll und Tod umfangen ; Doch Mein Priester dort in Ewigkeit ; Wenn stehest du vor Gottes Angesicht, Und ich in Noth und Schwachheit stehe, Ver machest unsrer Feinde Grimm zu nicht. tritt er mich dort allezeit, Und bittet : 3. Weil du ins Heil'ge, uns zu gut, Vater, hab' Geduld ! Vergib dem Kinde Ja, durch die Himmel selbst gegangen Mit deinem theuren Opferblut, Dort seine Schuld! 3. Mein König , der das Heer der Gaben für uns zu empfangen , So Feinde Allmächtig mir zu Füßen legt, bitt' , o Herr , vor Gottes Angesicht Der zählt mich unter seine Freunde, Für deine Sünder stets im ew'gen A Die er auf seinem Herzen trågt. Er Licht! 4. Weil du gestorben, ja, vielmehr löscht des Zornes Flammen aus, Er ziehet mich zum Vaterhaus. Erwecket und emporgefahren, So wa 4. Süß ist mir seine Himmelslehre, che nun, dein kleines Heer Auf Erden Er öffnet Herz und Ohr durchs Wort ; gnådig zu bewahren, Und nimm uns Er macht , daß ich im Geist ihn höre, wider Satans Grimm und Truß Und Sein Trösten dauert fort und fort ; Er alle Feinde stets in deinen Schuß. 5. Laß deines Geistes Seufzen stets schwingt ob mir den Hirtenstab Und wischet meine Thränen ab. Mit unsrem Flehen sich vereinen, Und 5. So lang' er in dem Himmel blei uns in Stunden des Gebets Allmäch bet, So lang' er Hoherpriester heißt, tig deinen Trost erscheinen, Damit wir Solang' er meine Seele treibet, Durch freudig fühlen auf der Erd' : O Herr, seinen heil'gen Freudengeist, So lange du bist es, der Gebet erhört! 6. So bitte, wie du's nöthig weiß'st, bleibt mein Herz auch sein, Und stürz ten Erd' und Himmel ein. Für uns in unsern Kampfesstunden, 6. Dieß ist mein Grund , von dem Bis wir durch deinen heil'gen Geist ich lebe, Im Tod auch steht er felsen Den letzten Feind auch überwunden, fest. Laß ſeyn, daß Satan widerstrebe, Und laß, wenn wir zum Himmel gehen Daß mir die Welt nicht Ruhe läßt : ein, Mit dir nns Könige und Priester Mein Heiland war so sündenrein, Doch seyn. schenkten Galle sie ihm ein. Mel. In dich hab' ich gehoffet, Herr. 7. Muß ich durchs Thal der Thrå Jesu Chriſt, du bist das nen wandern: Mein Lebensquell ver 791 . süßt das Leid! Hat der und jener auch Heil, Dadurch man nimmt amHim XVI. terthum Hohespries 349 . Chrifti. mel Theil, Und Seligkeit kann erben ; | Erd' erbebt vor seinem Blut, Drob sich Wer dich verfehlt, Und Fremdes wählt, auch manches Grab aufthut. 6. Beweinen wir nach seinem Rath • s selber , und nicht seinen Tod ! un Muß ewiglich verderben. nn wir , so ganz elend und schwach, lt De in el n tt le st st 2. Du bi vo Go al be Zum ew'gen Heil der ganzen Welt ; Wer Sind Schuld , daß ihm sein Herz zer an dich glaubt, foll leben. Drum halt . hauen wir den Hirten an, Der 7.hO,sc ich mich, Mein Heil, an dich, Denn brac e hu sr un Sc ld versöhnen kann , Und füh ben . th r ge bist mi du3. ge s ins Himmelreich ! Ihm ist und n re un t Wenn ich gera ' in Angs und s Schmerz, So soll sich mein betrübte wird ja niemand gleich . 8. Er bleibt Priester in Ewigkeit, Herz zu keinem Andern wenden . Sprich du zu mir: Ich helfe dir, Ich habe Bestätiget durch Gottes Eid , Führt All zur Seligkeit hinan, Die nun durch ihn en ! st nd Hå in dich t rs fü ns 4. O Jesu Chri , du Lebe ! m Vatenr nalc hn zu9. Ei so he. r Priester war uns Ich weiß , daß du mich nimmer wirst t mehr fürchten darf den r th ch s , ni De no en Bergeb lassen weinen. Du bist be r d r Schwachheit auch ver de , in De To t e st eu t d lf ch fr it re Un hö , Mi Hü zu er ig ist und unverflucht . ld hu t such , Unsc e , mach' mit deinem st ri . Ch 10 en in he en m sc e ad m er 5. Ko. , sieh mich in Gn an ! n n s he in h tr di,r Me Icch dusüb woll s Blut Stet unsre Missethate gut ; > thean h se dstwa Da geag wider; di icer Un Elend für, Das wirst du nicht ver- Vertritt uns stets beim Vater dort, Bleib' ewig unser Licht und Hort ! Böhmische Brüder. en. ägt schm gleich die Trübsal auf 6.ähSchl Mel . Nun sich der Tag geendet hat. mich zu, So weiß ich schon, wo Schuß Wie bist du mir ſo innig gut, und Ruh , Wo süßer Trost zu finden ; 3 . hoher Priester du! Wie theu'r Me9in Bei dir, mein Gott, Muß alle Noth 7 und kräftig ist dein Blut ! Es bringt Und Herzensangst verschwinden . 7. Von Jesu reißet mich nichts ab ; mich stets zur Ruh'. 2. Wenn mein Gewissen zagen will Ich will nicht gehen in mein Grab, Nicht heil seyn von den Wunden, Bis Vor meiner Sünden Schuld , So macht Jesus Christ Im Herzen ist, und ich dein Blut mich wieder still, Seht mich ihn ganz gefunden . Huld. bei Gott in bt en 3. Es gi dem hartbedrängt Sinn it ke ig zu dir , Daß ich in dir Freimüth Mel. Vom Himmel hoch, da komm' ich her. zufrieden bin, Wie arm ich bin in mir. n it 4. Hab' ich gestrauchelt hie und da, te haben propheze , 792. Prophe d will verzagen fast , So spür' ich Un t er ug e vor lang Zeit, Wi Und uns beze in de Versöhnblut nah, Das nimmt mir Jesus Christus leiden würd ', Und auf . sich laden unsre Bürd'. mein Lastst. illet meinen tiefen Schmerz 5.e Es 2. Sie haben ihn im Geist gesehn, h rc Du seine Gotteskraft ; Es stärker Eh' es hier leiblich ist geschehn, Für un in gestortes Herz zu neuer Ritter fer Missethat geplagt, Wie schon Je me 6.ft. Da senkt sich denn mein blöder t ge sagt faia e wu nd.erbar ist die Geschicht' ! scha Wi 3.ha nn In dein Erbarmen ein , und kann Gott schonet seines Sohnes nicht, Läßt Si fsolche Gnade hin Gar froh und kind au Leiden ihn für unser Schuld, Und er s mit Geduld . trågt aller yn .h hab' vergeffen meine Sünd ', 4. Wi waren all in unsrer Sünd lich7.seIc r sie nie geschehn ; Du sprichst : s Al wa en ewig , todt und blind ; Nun Verlor l wird der Sohn für uns verwundt, Und sey stil zu mir , mein Kind ! Du mußt ch nu's r sehn !rr unser Seel' durch ihn gesund . auf 8.miSo ist , o He , du trügeſt nicht, 5. Die Sonn ' verbirget ihren Schein , Es spaltet sich das Felsgestein , Die 1 350 Zweites Buch. Dein Geist mir Zeugniß gibt ; Dein , mehr ,, Mein Freund , betrüben día ! Blut mir Gnad' und Fried' verspricht, Dein Herz verbindet mich zu ſehr; Ach . Ich werd' umsonst geliebt. bind' mich ewiglich ! 9. So will auch ich, Herr, lieben 12. Zeuch mich in dein versöhnend dich, Mein Gott, mein Trost, mein Herz, Mein Jesu , tief hinein ! Laß es Theil! Ich will nicht denken mehr an in allem Druck und Schmerz Mir mich; In dir ist all mein Heil. Schloß und Zuflucht seyn. 10. Weg, Sunde ! bleib' mir unbe 13. Kommt, groß' und kleine Sünder, wußt; Stillt Chriſti Blut mein Herz, doch, Die ihr mühselig seyd ! Dieß lie So stirbet alle Sündenluft , Der Sinn bend Herz steht offen noch, Das euch geht himmelwärts. Tersteegen. von Noth befreit! 11. O nein, ich will und kann nicht XVII. Von der Wiederkunft Jefu Chrifti. Mel. Die wir uns allhier beiſammen findgi. wach' auf, Und merk auf dieſer Zeiten 749. Brenne hell, du Lampe meiner Lauf, Sey stets im Glauben wohl bereit, Seele! Nähre dich an Jesu Herz, Wel Des Herren Zukunft ist nicht weit. ches, ewigreich an Lebensdle , Lichter 3. Herr Jesu Christ, mein Trost, flammt im Todesschmerz ! Hüten will mein Licht, Verlaß mich armen Pilger ich's Flammlein still in Demuth, nicht ! Ach sieh , ich schweb' in dieser Schneller soll mich nichts in Herzens- Welt, Da mir wird manches Neß ge= wehmuth Treiben zu dem Freund in stellt ! Wie leichtlich kann es doch ge Noth, Als wenn's zu verglimmen droht. schehn , Daß ich den breiten Weg will 2. Erverlöscht es nicht ! Mit neuem gehn ! Dele Aus dem nie erschöpften Krug 4. Die Welt ist voller Trug und Liſt, Eilt er zu , und Licht erfüllt die Seele ; Wie schön sie auch geschminket ist ; Der Weichen muß der Dämmrung Trug. Teufel reizt zur Sündenlust Die zart Sicher geht die Braut auf hellen We verwöhnte schwache Brust ; Da fällt gen, Durch die Mitternacht dem Freund denn leichtlich Fleisch und Blut : Wohl entgegen. Offen steht der Freudensaal; dem, der steht aufseiner Hut! 5. Mein Glaub' ist zwar gering und Jungfraun, eilt zum Hochzeitmahl! 3. Heil dann euch, die ihr jungfräu- klein, Doch trau' ich, Herr ! auf dich al lich lebtet, In der Kraft des Reinen lein , Und ſag' aus wahrer Zuversicht : Euch , die ihr in tiefem Ab- Ich weiß, mein Heiland läßt mich nicht ; rein ! schenbebtet Vor der Sünde Schein und Ist meine Sündenschuld gleich groß, ―――― Deren Herz beim kleinsten | So spricht mich seine Unschuld los ! Seyn! Fleck nicht ruhte, Bis es rein gewaschen 6. Mit dir , Herr Jesu , will ich war im Blute! Lichthell blüht im Him stehn , Sollt' auch die Welt zu Grunde melsglanz, Unverwelklich euer Kranz ! gehn ! Laß zagen, die da Heuchler sind, Albertini. Bei welchen sich kein Glaube find't : Du bist mein starker Fels und Hort ; Das weiß ich, Herr, aus deinem Wort. Mel. Vater unser im Himmelreich. 7. Darum, ob mir gleich Vieles leid, * 795. Das ist wohl recht die letzte Krieg, Krankheit, Theurung, Bangig Zeit, Davon der Herr hat prophezeit ; keit , In diesem Weltgedränge thut, Viel Wunderzeichen sind gemein , Die Ja, ob ich auch vergdff mein Blut, Sünde herrscht bei Groß und Klein, Muß mir doch Alles heilſam ſeyn, Denn Der Glaub' erlischt, die Lieb' erkalt't, ich bin dein, und du bist mein. 8. Um dich gåb' ich mein Hab und Das spårt man ja bei Jung und Alt. 2. Nur Stolz und Pracht nimmt Gut , Ja , auch mein Leben und mein überhand, Krieg, Theurung, Sterben Blut, Wenn du es forderst, willig hin, ſind imLand ; Darum wach' auf, oHerz, | Hilf nur , daß ich beſtåndig bin , Bis 1 XVII. Von der Wiederkunft Jefu Chrifti. 851 mich der Tod von hinnen nimmt Zur | dem, der nun sich fertig macht, Und ihm Heimath, die du mir beſtimmt. begegnen will! Mel. Nun sich der Tag geendet hat. Mel. Valet will ich dir geben. 796. Der Herr bricht ein um Mit: 797. Ermuntert euch, ihrFrommen, ternacht; Jezt ist noch Alles still. Wohl Zeigt eurer Lampen Schein ! Der Abend dem, der nunsich fertig macht, Und ihm | ist gekommen , Bald bricht die Nacht begegnen will ! herein. Es hat sich aufgemachet Der 2. Er hat es uns zuvor gesagt, Und Bräutigam mit Pracht ; Auf, betet, einen Tag bestellt; Er kommt, wann kämpft und wachet! Bald ist es Mit niemand nach ihm fragt, Noch es für ternacht. möglich hält. 2. Macht eure Lampen fertig , Und 3. Wie liegt die Welt so blind und füllet sie mit Del ! Seyd eures Heils todt! Sie schläft in Sicherheit, Und gewärtig, Bereitet Leib und Seel ! Ein meint , des großen Tages Noth Sey Ruf ist ausgegangen : Der Bräutigam noch so fern und weit. ist nah' ! Nun eilt , ihn zu empfangen, 4. Wer wacht, und hält sich nun be Und singt Hallelujah! 3. Er wird nicht lang' verziehen, reit Als ein getreuer Knecht, Daß er in jener Rechnungszeit Vor Gott be Drum schlaft nicht wieder ein ; Man . sieht die Bäume blühen Im jungen stehe recht? 5. Wer gibt sein Pfund auf Wucher | Frühlingsschein. Es nahn Erquickungs hin , Und nüßet seinen Tag , Daß er zeiten ; Die Abendröthe zeigt Den mit himmlischem Gewinn Vor Jesum schönen Tag von weitem, Davor das Dunkel weicht. treten mag ? 4. Wer wollte denn nun schlafen? 6. Weckt ihr einander aus der Ruh', Daß niemand sicher sey ? Ruft ihr ein Werklug ist, bleibet wach . Gott kommt, ander fleißig zu: Seyd wacker, fromm die Welt zu strafen , Verderben folger und treu! - ? nach. Die jest nicht wachen, beten, 7. So wache denn , mein Herz und Die jetzt nochschlafen ein, Verzagen in Sinn, Und schlumm're ja nicht mehr ! den Nöthen, Und fallen in die Pein. 5. Verläugnet euch aufErden, Ihr, Blick' tåglich aufsein Kommen hin, Als ob es heute wär' ! die ihr Jesum liebt ! Tragt freudig die 8. Der Tag der Rache nahet sich ; Beschwerden, Und seyd nicht mehr be DerHerrkommt zum Gericht ; Omeine trübt. Bald kommen Freudenstunden, Seel' ermanne dich, Steh', und verzage Bald wird der Jubel laut, Da , wer nicht! getreu erfunden, Den Heiland selig 9. Dein Tagewerk ist schön und schaut. groß ; Mit Jesu wird's vollbracht, Der 6. Die ihr Geduld getragen , Und ein so seligschönes Loos Dem Treuen mitgestorben seyd , Geht dann nach Kreuz und Plagen Zur Freude sonder zugedacht; 10. Dem Knechte, der auf schmalem Leid. Da lebet und regieret Des Vaters Pfad Ihmfolgte, Schritt vor Schritt, ew'ger Sohn , Und ewig triumphiret Fromm blieb , wenn Alles übel that, Ihr vor des Mittlers Thron. Geduldig stritt und litt. 7. Hiersind die Siegespalmen, Hier 11. Dann, wenn der Richter wie ein ist das weiße Kleid ; Hier tönen Freu Nach durchgekämpftem Blitz Vom Himmel niederfährt, Wenn denpſalmen aller Sünder Lust und Witz In Heulen Streit. Hier stehn die reichen Garben, sich verkehrt : Hier grünet das Gebein Der Sieger, 12. Dann kommt er dir als Morgen die da starben, Im ew'gen Frühlings stern Mit ew'gem Gnadenschein, Dann schein. gehest du mit deinem Herrn Zu seinen 8. Hier ist die Au' der Freuden, Wo der getreue Hirt Selbst seine Schafe Freuden ein. 13. Der Herr bricht ein um Mitter- weiden Und herrlich tränken wird. nacht ; Jezt ist noch Alles still ; Wohl | Hier find die goldnen Gaſſen Der hohen´ 852 Zweites Buch. Friedensstadt, Die Glanz ohn' alle | Kreuz und Leid , Die werden ewig Maßen, und Gott zur Sonne hat. schweben In voller Seligkeit. 9. O Jesu , meine Wonne, Komm 8. Nun , sprechen wir das Amen : bald, und mach' dich auf! Geh' auf, Herr Jesu , komme bald ! Halt' uns in du Lebenssonne , Und fördre deinen deinem Namen, Wirk' in uns dein' Ge Lauf! Jesu, mach' ein Ende , Und stalt ! Daßwir dereinst am Ende, Wann führ' uns aus dem Streit ; Wir heben Sünder jammernd stehn, In deine Kd Haupt undHände Nach der Erlösungs- nigshånde Mit Jauchzen übergehn. Laurentius Laurentii. zeit! Mel. Gott sey Dank in aller Welt 2c. 799. Fürst der Fürsten, Jesu Chriſt, Der du Erdenrichter bist, Nimm dich 798. Es ist die letzte Stunde ; Ach, meiner Seele an, Daß ich dort bestehen Seelen, wachet auf! Die Welt geht kann! bald zu Grunde, Am Ende ist ihr Lauf. 2. Schreib' mich in des Lebens Buch, Wollt ihr noch lange tråumen ? Der Rein vor Gott , und frei vom Fluch, Herr ist nimmer fern ! O richtet ohne Daß dein Zorn mich schrecke nicht, Saumen Euch aufden Tag des Herrn! Wann du halten wirst Gericht. 3. Siehe mich in Gnaden an, Wie 2. Umgürtet eure Lenden, Brennt. Mel. Herzlich thut mich verlangen. ì eure Lampen an, Laßt euch nicht länger du Petro hast gethan ; Laß mich , wie wenden Von Christi schmaler Bahn. die Sünderin, Gehn im Frieden von Habt ihr einmal betreten Den rechten dir hin. Himmelsweg, So bleibet auch im Be 4. Wie Matthäus bei dem Zoll, ten Und in dem Wachen reg! Wie Zachaus , hoffnungsvoll , Wie der 3. Dann wird euch bald erscheinen Schächer kam in Huld, So vergib auch Der Herr zu guter Zeit, und rufen: mir die Schuld. 5. Laß mich bei den Låmmern stehn, Kommt, ihr Meinen, Erbt meine Selig= keit! Empfangt das Reich der Ehren, Wann der Richttag wird angehn ; Gib Wie's euch verheißen ist ; Jetzt kann's zu deiner rechten Hand Gnadenvoll mir euch nimmer wehren Des Satans einen Stand. 6. Laß mich's hören, wann dein Mund Grimm und List! 4. Es kann nicht lang' mehr währen, Freudenreich den Spruch thut kund : Die Mitternacht ist da ; kommt, laßt ,,kommt, die ihr gebenedeit, Ju das uns Fleiß anlegen, Der Bräutigam ist Reich der Herrlichkeit!" 7. Laß mich dann voll Wonne ſeyn, nah ! Bald wird die Stimme ſchallen Vom hohen Heiligthum Zu den Ge Nimm mich in den Himmel ein , Daß treuen allen : Kommt, schauet meinen ich stets vor deinem Thron Dir lobsinge, Gottes Sohn ! Rubm! 5. Wer weise ist, wird merken Die Mel. Wachet auf, ruft uns die Stimme. Zeichen dieser Zeit, Wird sich im Glau benstärken, und gürten sich zum Streit, 800. Herr, da du einst gekommen, Damit er überwinde Den Teufel und Und unsre Menschheit angenommen, die Welt, Die alte Lust der Sünde, Sang dir der Engel lichte Schaar. Und was dem Fleisch gefällt. Dann bist du nach dem Siegen Vom 6. Nun, weil wir dieses wissen, Ihr Grab auf deinen Thron gestiegen , Be Seelen insgemein , So lasset uns be herrschest Alles wunderbar. Bald flissen und stündlich munter seyn, Uns kommst du wiederum ; Nun ruft dein freuen auf die Stunde , Darinnen Je- Eigenthum : Komm, Herr Jesu ! Wir sus Christ Wird stürzen ganz zu Grunde warten dein, Bei dir zu seyn ; Komm, Der falschen Geister List. Herr, und führ' uns zu dir ein. 7. Da werden erst sich freuen In 2. Der Glaube hat sein Siegel, Und selgem Siegesschein, Die hier als seine kennt dich , durch des Wortes Spiegel, Treuen Im Geist geworden rein. Bereits in deiner Herrlichkeit. Die Liebe Die Christi Lehr' und Leben Umfaßt in will dich sehen, Die Hoffnung dir ent Von der Wiederkunft Jefu Chrifti. 353 gegen gehen , Weil deine Zukunft uns die Stunde zum Gerichte Ist gewiß erfreut. So spricht der Geist uns zu ; und ungewiß. Jesus wird gewißlich Die Braut spricht: komme du ! Komm, kommen ; Aber wann ? da hat die Zeit Herr Jesu! Dann betet man Dich, Kd- Keine Creatur vernommen. Darum nig, an, Dann ist dir Alles unterthan. ( wacht und ſeyd bereit! M. From. Neumeister. 7 Ph. Fr. Hiller. Mel. Jesu, meine Freude. Mel. Bom Himmel hoch se 801. Jesu , all' die Deinen Lieben 803. Jegt wird noch allem Volk ge dein Erscheinen In der Herrlichkeit. sagt, Auch dem , der nichts nach Jesu Vormals bist du ihnen In dem Fleisch fragt : Der Herr ist nah ! derMenschen erschienen ; Das hat sie erfreut. Kamst sohn Kommt wieder von des Vaters du dort Nach deinem Wort , So ist Thron ! 2. Auf Himmelswolken fähret er noch dem Wort zu trauen, Daß wir dich einst schauen. Zum furchtbaren Gericht einher; Da 2. Jest dich zu erkennen , Und sich wird ihn jedes Auge sehn, Da wird der dein zu nennen, Ist schon heil'ge Lust. Welt ihr Spott vergehn. Aber ein Verlangen, Dich einst zu em 3. Mit Feuerflammen straft er dann, pfangen, Schmerzet noch die Brust! Die seinen Willen nicht gethan. Wer Und wer glaubt, Erhebt sein Haupt aber ihm gedient , geglaubt , Erhebt Hier schon sehnend in die Hdhe, Daß er voll Freuden dann ſein Haupt. dich einst sehe. 4. Wenn da der Fromme kaum be 3. Jesu, dir, mein Leben, Bin ich steht Vor solchem Blitz der Majestät : schon ergeben, Daß mein Herz dich ehrt, Wohin will dann der Sünder fliehn ? Weil du mir auch kamest, Und mein Wie will er sich dem Zorn entziehn ? Fleisch annahmest, Ob ich's gleich nicht 5. Herr! schreibe dieß in meinen werth. Gabst du mir Nun Glauben hier, Sinn, So lang'ich noch im Leben bin! Gib, daß ich mit gleichem Triebe Dein Denn auch das Grab verbirgt uns nicht, Erscheinen liebe. und stellt uns endlich vors Gericht. 4. Glaubt nurfort, ihr Seelen! Ihr 6. Jetzt haben wir noch Gnadenzeit, glaubt nicht aufs Fehlen ; Lauft ohn' Jeht währt noch die Barmherzigkeit ; Aufenthalt ! Kämpfet als die Seinen, Doch wenn dein Tag der Rache flammt, Jacob that's mit Weinen ; Er erscheint Wird jeder, der nicht glaubt, verdammt. dochbald. Kommt er euch, So kommt er 7. Jest such' ich dich, o Gottes Sohn, reich ; Er kann Kämpfer wohl belohnen : Jezt ber' ich an vor deinem Thron ; Er gibt ihnen Kronen. Phil. Fr. Hiller. Jeht lieb' ich dich und deine Ehr' ; → Dort gilt kein Knien und Jammern Mel. O du Liebe meiner Liebe. mehr. 8. Jeht sey dein Wort mir süß und 802. Jesu, wirst du bald erscheinen ? Ach! wann bricht der Tag herein , Da werth , Das Buße mich und Glauben die auserwählten Deinen Werden ewig lehrt; Dort wird es wie ein Donner bei dir seyn? Ach ! wir warten mit Ver gehn , Vor dem kein Sünder kann bes Langen Auf die Ruh' nach aller Last, stehn. 9. Herr, wo ich bin und was ich thu', Um die Krone zu empfangen , Die du uns bereitet hast. Da rede durch dein Wort mir zu , Daß 2. O ihr Seelen , die ihr glaubet, du , erhöhter Jesus Christ , Mein Hei Seyd ihm nur im Glauben tren ; Wenn land und mein Richter bist! der Tag noch außen bleibet, Naht er 10. Ach , sen mein Heiland in der täglich doch herbei. Flieht die Sicher- Noth , Ach , bleib' mein Heiland auch heit indessen, Und was Welt und Sün- im Lod, Damit ich, wenn ich aufersteh', den seyn, Sollt ihr meiden und vergess Dein Angesicht voll Gnade seh' ! Ph. Fr. Siller. sen, Zu entfliehn der Höllenpein. 3. Wandelt, wandelt doch im Lichte, Flieht den Weg der Finsterniß ! Denn ] 23 Knapp's geistl. Liederbuch. * 354 Zweites Buch. Mel. Sollt es gleich bisweilen 2c. ben jene Thoren Den Bräutigam ver 804. Liebster Jesu, du wirst kom loren. 10. Drum werdet klug und machet, men, Zu erfreuen deine Frommen, Die. bedrängt noch sind allhier; Jesu, mich Daß ihr beständig wachet ! Es kann verlangt nach dir. der Herr erscheinen Gar schnell, bevor 2. Ach, so laß mich deine bleiben, wir's meinen ! Laß mich deinen Geist stets treiben, Daß Mel. Gott , du frømmer Gott. du immer wohn'st in mir ; Jesu, mich 806. wie verlanget mich Nach verlangt nach dir. 3. Richte, Jesu, meine Wege ! Bahne jenem lieben Tage, Mein Jesu ! da du selbst mir meine Stege, Laß mich seuf mich Von aller Noth und Plage Wirſt zen für und für : Jesu , mich verlangt gänzlich machen frei , Und aus dem nach dir! Jammerthal zur Hochzeit führen ein, 4. Pråge du dein edles Wesen In In deinen Freudensaal! mein Herz, das du erlesen , Und ver 2. Omöchte ich dich doch Noch heute klåre dich in mir; Jesu, mich verlangt sehen kommen In deiner Herrlichkeit, nach dir. Zu retten deine Frommen ! O komm, 5. Heilger Jesu, Quell der Wonne, und führe uns Aus Pilgerhütten aus, • Leucht' in mir, du Lebenssonne, Bis du Und nimm uns hin zu dir In deines Alles bist in mir! Jesu, mich verlangt Vates Haus ! nach dir! 3. Es hat uns lang' genug Die Er dennacht umgrauet, Wir haben lang' genug Nach Freiheit umgeschauet. D Mel. Wach' auf, mein Herz, undſinge 27. wåren wir vom Dienst Der Eitelkeit bes 805. Mein Herz, o mach' dich fers freit, Mit aller Creatur, Die mit uns tig ! Die Zeit ist gegenwärtig , die sich seufzt und schreit ! 4. Wie wird doch deiner Braut Das zu seinem Kommen Dein Heiland vor genommen. Herz vor Frenden wallen , Wenn einst 2. Komm, lerne doch bei Zeiten Die die heilige Posaune wird erschallen ! Lampe zu bereiten, Daß du beim Lichte Wenn sie vernehmen wird Von einem sehest, Und ihm entgegen gehest. Feldgeschrei, Daß nun ihr Bräutigam 3. Bewahre dich vor Blöße ! Nimm | Und König nahe sey ! Del in dein Gefäße, Und laß die Trägen 5. Wie wird es ihr alsdann So schlafen, Die sicher vor den Strafen. wohl zu Muthe werden, Wenn sie bes 4. OHerr, wie bald geschiehet, Wenn freiet wird Von allen Angstbeschwer nun der Freund verziehet, Daß uns die den ! Wenn sie dich mild und behr Auf Trägheit wieget, Die Sicherheit be deinem Thron erblickt , Und dir nun in trüget ! der Luft Entgegen wird gerückt ! 5. Es sind die måden Sinnen Gar 6. Wielieblich werden da Die Engel leichtlich zu gewinnen , Und ehe sie es chdre singen ! Wie herrlich werden da Die Gottesharfen klingen ! Des lieben denken, In tiefen Schlaf zu senken. 6. Die Nacht ist bald vorhanden ; Vaters Haus Wird tönen überall Vom Man hört in allen Landen Von denen, jauchzenden Triumph Bei deinemFreu welche wachen, Gar wenig Zeichen | deumahl. 7. Da wird es heißen : dem, Der machen. 7. Man muß sich selbst versorgen, fizet auf dem Throne, Dem großenJe Es gilt keinHeuchelborgen Und falsche hovah, Und Christo , seinem Sohne, Waaren kaufen; Die Zeit kann schnell Sey Ehre , Preis und Dank , Kraft, Heil und Macht und Ruhm In Ewig verlaufen. 8. Sobald der Herr erſchienen , So keit gebracht Von seinem Eigenthum! 8. Da wird dir deine Braut Ein folgen, ihm zu dienen, Die sich dazu neues Loblied fingen, Und aufdem gols geschicket und innerlich geschmücket. 9. Dann ist die Zeit verflossen, Dann denen Altar viel Opfer bringen ; Um= wird die Thür' verschlossen, Dann has armen wird sie dich In reiner Lust und 355 Von der Wiederkunft Jefu Christi . Freud ', Und stets genießen dich In sü- | ten und zum Wachen Nach Gottes Rath und Wotrt. n 3. Erwach , ihrHeuchelchriste , Von chkeit. Ber Herrlihl 9. Wo an ! so komme denu , Du eurem tiefen Schlaf! Erwachet, euch zu König deiner Seelen, und hole uns zu rüsten, Betrachtet Gottes Straf' ; Ach, dir, Dich ganz uns zu vermählen ; Dann wer ihr will entgehn, Der muß in allen fahre hin die Welt , Dann finke Sonn Sachen Mit Beten und mit Wachen und Mond : Wir sind bei dir daheim, Ernstvoll bereitet stehn . 4. Merkt, wie sich Alles lenket Zum In dem die Fülle wohnt ! End' und Untergang ! Der Fromme In eigener Melodie. wird gekränket , Das Unrecht geht im 807. Wachet auf ! ruft uns die Schwang ; Empörung ist gemein, Ja, Stimme Der Wächter von der hohen alle Laster blühen ; Drum laßt uns Zinne, Dein Herr , o 3ion , kommt zu nicht verziehen, Mit Beten wach zu dir! Mitternacht heißt diese Stunde ! So rufen sie mit hellem Munde : Ihr seyn 5.! Merkt , was für Wunderzeichen aun Flugen Jungfr , wo seyd ihr ? Wohl Geschehen her und hin! Ihr Armen und auf! der Braut'gam kömmt ! Steht auf, ihr Reichen , Wacht auf vom trunknen die Lampen nehmt ! Hallelujah ! Macht Sinn ! Umsonst geschieht das nicht ! euch bereit Im Hochzeitkleid ; Geht Gott will uns munter machen Zum Be ten und zum Wachen , Eh' er die Welt ihm entgegen, es ist Zeit! 2. Zion hört die Wächter singen ; Wo. hl dem nun , der die Stimme 6. cht Das Herz will ihr vor Freuden springen ; zerbri Sie wacht, und stehet eilends auf. Ihr Der Wächter nimmt in Acht, Durch Freund kommt vom Himmel prächtig, Buße sich vom Grimme Des Richters Bon Gnaden stark, von Wahrheit mach ledig macht ! Dem wird nach dieser Zeit tig ; Ihr Licht wird hell, ihr Stern geht Das Beten und das Wachen Viel auf . Nun komm von deinem Thron, Wonn' und Freude machen Im Schooß Herr Jesu , Gottes Sohn ! Hosianna ! keit . Wir folgen All Zum Freudensaal, Und der Ewig halten mit das Abendmahl . Mel. Gott des Himmels und 2c. 3. Ew'ges Lob sey dir gesungen Von n ge un en lz ch t ge n n d ns , Mi n En vo to un Me ; Von 809. Weck uns auf, getreuer Hú Cymbel und mit Harfen zwölf Perlen sind die Thore An deiner ter, Den kein Schlaf noch Schlummer Stadt ; wir stehn im Chore Der Engel trifft ! Ihr bezauberten Gemüther, hoch um deinen Thron . Kein Auge sahe Flieht der falschen Ruhe Gift ! Tråge sie, Ein Ohr vernahm sie nie, Solche Seelen , höret doch! Sichre Christen, Schallt's träumt ihr noch? 2. Tod und schwere Finsternisse Hal nun empor : Heil unserm Gott, der uns ten Seele , Leib und Geist. Laßt die Dr. Philipp Nicolat . Ruh', die ungewisse ! Kommet, weil es erfor ! heute heißt ! Seht ihr noch kein Son Mel. Von Gott will ich nicht lassen. nenlicht ? Schlafet ihr , und schämt 808. Wacht auf, wacht auf, ihr h nicht? Christen ! Die Stunde kommt herbei, euc3. Hört des Braut'gams sanfte en üſt en Die Lamp auszur ; Man höret Stimme, Die sich in dem Herzen regt! ein Geschrei , Das schallet weit und Wartet nicht, bis er im Grimme Euch breit : ,,Eilt , fertig euch zu machen, mit eh'rnem Stabe schlägt ! Kommt, Mit Beten und mit Wachen In dieser und waget's , aufzustehn ; Lasset uns Freude ; Im ew'gen Chor t !" Lehten Zei von hinnenrgehnle ! 2. Wacht auf, wacht auf! es tobet 4. Unse Mitt r will erscheinen , Und er che st lie nder Da Sülob frebt Da hr des Freundes Hochzeittag Rücket nå stsje Go et,heUnd, tro mett noch nich und mehr ; Der Abfall gehet fort ; Drum her, als wir's meinen , Und die Trägheit wendet euch, ihr Schwachen, Zum Be- | glauben mag ! Hört es, und vergeßt 23 * 356 Zweites Buch. das Ruhn; Hdrt : die lezte Stund' ist | breitet Jesus mit Verlangen Die Arme nun ! weit, und nimmt euch an; Kommt, so laßt uns auf die Zeiten, die Gefahr ist groß und schwer, Ach. 5. Die Gott für den Sohn bestimmt, Uns kommet glaubig , eilend her ! mit solchem Ernst bereiten, Der uns 7. Herr Jesu , bring dein Volk zu Schlaf und Trägheit nimmt ! Macht sammen ! Laß keins zurück, das du er die Lampen voll und rein ! Laßt uns kauft, Und sprich Die frei von Höllen flammen, Die deine Kirch' auf dich ge= stehn und fertig seyn! 6. Ihn mit Freuden zu empfangen, tauft ! Führ' Alle herrlich aus zum Unsern auserwählten Freund, Unser Sieg Nachdieser Zeiten schwerem Krieg ! 8. Nimm dich der auserwählten Dei einziges Verlangen, Welcher uns zum Trost erscheint, Sein geplagtes Volk nen Nach aller ihrer Nothdurft an ; `erfrischt, Und ihm alle Thränen wischt. Laß ihnen hell dein Licht erscheinen, 7. Kommt, im Glauben ihm zu die Daß sie die Welt nicht blenden kann ; nen, Der des Lebens Herzog heißt, Und mache sie zur letzten Zeit Aufdeine Und uns mit sich zu verſühnen Alle Zukunft wohl bereit. Weg' und Mittel weist ! Jesu, dein ist 9. Wie fröhlich wirst du ſeyn will aller Ruhm ; Heil'ge uns, dein Eigen kommen Dem treuen Håuflein , das thum ! dich ehrt! Die werden selig aufgenom men, IhrWeinen wird in Lust verkehrt ; Mel. Wer nur den lieben Gott läßt 2c. Dann rufen Alle nah' und fern : Ge 810. Wie oft, Herr Jesu, hast du lobt sey , der da kommt im Herrn! M. S. Riegerin , geb. Weiſſenſee, wollen! Ich wollte nicht, und blieb verstockt ; Wie oft, ach, hab' ich kom Mel. Was Gott thut , das 2c. men sollen, Wenn mich dein Gnaden ruf gelockt ! Du ſuchtest mich, und leg 811. Wir warten dein,, o Gottes test mir Trost, Leben, Heil und Gnade Sohn , und lieben dein Erscheinen ; für. Wir wissen dich aufdeinem Thron, Und 2. O, daß ich nicht zu spåt bereue nennen uns die Deinen. Wer an dich Den leichten Sinn und eiteln Wahn ! glaubt, Erhebt ſein Haupt, Und ſiehet Ach! schone, Jesu, und verzeihe, Nimm dir entgegen , Du kommst uns ja zum dennoch mich zu Gnaden an! Erlasse Segen. 2. Wir warten deiner mit Geduld mir die schwere Schuld, Und decke mich mit deiner Huld. In unsern Leidenstagen ; Wir trösten 3. Es droht ein Wetter aller Orten, uns , daß du die Schuld Für uns am Der Himmel stehet schwer verhüllt ; Kreuz getragen. So können wir Nun Man sieht es da, man sieht es dorten, gern mit dir Uns auch zum Kreuz be Wie sich das Maaß des Zorns erfüllt ; quemen, Bis du's hinweg wirſt nehmen. Darum wird oft den Sündern bang, 3. Wir warten dein ; du hast uns Und Stunde, Tag und Jahr zu lang. ja Das Herz schon hingenommen. 4. O, darum will ich nicht verwei- Du bist zwar unserm Geiste nah, Doch len ; Ich will noch in der Gnadenzeit wirst du ſichtbar kommen ; Da willst In deine Burg, Herr Jesu, eilen, Denn uns du Bei dir auch Ruh' , Bei dir sonst ist keine Sicherheit. Ach, nimm auch Freude geben, Bei dir ein herrlich mich ein in deinen Schuß, So biet' ich Leben. allen Feinden Truk! 4. Wir warten dein, du kommst ge 5. Wie werth ist deine Güte denen, wiß, Die Zeit ist bald vergangen ; Wir Die sich, o Heiland, nur nach dir und freuen uns schon über dieß Mit kind deinem Flügelschatten sehnen, Und dir lichem Verlangen. Was wird geſchehn, vertrauen für und für! Was ist ein Wenn wir dich sehn , Wenn du uns armes Menschenkind , Wenn es bei dir heim wirst bringen , Wenn wir dir Ph. Fr. Hiller. nicht Schutz gewinnt ? ewig singen ! 6. Kommt Alle, die ihr irr gegangen, Ihr armen Seelen, kommt heran ! Es 357 t Von der Wiederkunf Jefu Chrifti . kommt herbei !" Auf, gehet ihm ent gegen ! Kommt , zündet eure Lampen Mel. Sollt' es gleich bisweilen scheinen. t s an , Seyd hell mit Glauben angethan, e ri 812. Woll ihr euch, o lieb Ch anget ihn im Segen ! Laufet, t ds nf en an rüst , Empf Zuku ften, Auf des Heil er Glaubensble ; Schmückt die uf Ka So bedenket früh und spat Diesen seis Seele , Ihr Jungfrauen , Wenn ihr : et nen treuen Rath rt 2. Laßt umgü seyn die Lenden, wollt den Bråut'gam schauen ! 2. Es ist schon tiefe Mitternacht ; Eu'r Licht brennen in den Hånden , e nsterniß regiert mit Macht, Der Zwinget zu dem höchſten Gut Gläubig Di Fi Glaub' ist fast verschwunden. Esschläft euer Fleisch und Blut. heit, Und schäßt des 3. Thut mit Lust, was euch gebühret, die Welt in Sicher t en nf weit, Obgleich es kurze Wie des Herren Wort euch führet ; Wer Herr Zuku n. Sünden Binden Tausend de un St dieß brauchet als ein Licht , Wird im Augen, Die nicht taugen Aufzuwachen, Dunkeln irren nicht. en 4. Seyd wie Mensch , die all' Stun Sich auf ihn bereit zu machen. 3. Herr ! laß mich von den Fünfen den Sind bereit und wach erfunden, t Daß, wenn ihr Herr klopfet an, Ihm ſeyn, Die ſich auf deine Zukunf freun, en en e d mp ll ag eß Un he La tr ! Gi ' Glau ng , Liebe zu ! Das aller mag werden aufggethan. nu n ff be Ho , e g ht 5. Seli , feli sind die Knec , Die nste Licht bist du, Davor die Nacht da wachen alle Nächte , Daß sie, wenn schö ß mu tagen. Eile , Heile und erneue e t ht af der Herr bric ein, Nich im Schl Deine treue, Wache Seele , Daß sie möge seyn 6. nEr wi!rd sie zu Tische setzen, Wird alle Stunden zähle ! en 4. Ihr Thöricht , schlaft immer fie königlich ergohen, Ja , er trägt im set ihn, s n l Freudensaa Selbst die Speisen auf hi ! Wa ist's , daß ihr verges Und euer Licht nicht scheinet ? Drum s hl zum n.n ein Hausherr wissen sollte, klopft ihr bald vergeben an, Und euch 7.Ma We n ha er et rd mm fg en wi ni au , Obschon ihr Daß ein Dieb einbrech wollte, Wår ' t et et d ag in ag kl un we . Kl , Fraget Doch af t ihm doch kein Schl zu lieb , Nich zu bei Zeiten , Eh' sich scheiden Nacht und warten auf den Dieb. 8. Also , wie ihr habt vernommen, Morgen ! Nur auf ihn lenkt eure Sor rd Wi der Herr auch schnelle kommen , ! Du aber kenne mich, mein Freund ! Da ihr's hättet nicht gedacht ; Darum gen5. Wenn deine Zukunft nun erscheint ; Er merket auf und wacht ! fne mir die Thure, Daß ich zu deiner 9. Herr Jesu , lehr' uns wachen, öf chzeit geh ', Und in dem hellen Braut Ho h Und uns stündlic fertig machen , Daß wir vor dir wohl bestehn , und einst in schmuck steh', Der meine Seele ziere ! Laß mich Ewig Dich umfassen , Nim dein Reich eingehn ! che mer laſſen, Mein Verlangen ! Leuchtend Böhmis Brüder. (verånd.) will ich dich empfangen. Met. Wie schön leucht't uns der Morgenstern . Benj. Schmolle. t ch na er rd e n ei G wa 813. Zu Mitt Wohlauf! der Braut'gam schrei : Drittes Vom Worte Gottes, Buch. Predigtamt , den heiligen Sacramenten und I. der Kirche. Vom Worte Gottes . Mel. Kommt her zu mir, ſpricht Gottes 2c. Mer. Was mein Gott will ze. 814. Auf, auf, mein Herz , mein 815. Das Wort desHerrn Betracht' ganzer Sinn ! Leg' allen Zweifel ferne ich gern, Und finn' ihm nach mit Fleiße ; hin, Der sich in dir befindet, Daß Ohn' Unterlaß Denk ich an das, Was Christus sey dein Heil und Hort , Bis sein Befehl mich heiße. Wenn in der du aus Gottes wahrem Wort Im Glau- Nacht Mein Aug' erwacht , Ruf' ich ben fest begründet. in meine Seele Das Wort zurück, Das 2. Wohl dem, der der Propheten Lehr' ich zum Glück, Zur Freude mir erwähle. In seinem Herzen gibt Gehör , Und 2. Was David sprach, Das ſag' ich glaubt, was diese sagen ; Sie sind es, nach : Dein Wort, Herr, ist mir lieber, die des Höchsten Bund, Der Himmels Als vieles Gold ; Ihm bleib' ich hold wahrheit sichern Grund , Uns trenlich Biz an das Grab und drüber! Das Gold vergeht, Dein Wort besteht ; Mein vorgetragen. 3. Ihr Wort ist wie ein goldnes Licht, Leib, der Staub, zerstäubet, Die Erde Das unser dunkles Angesicht Kann hell weicht, Der Himmel fleucht, Doch, und ſehend machen, Da wir sonst von was du ſagſt, das bleibet. 3. Kein Wort, als dieß , Ist so ge= Natur gar blind Und am Verſtand ver wiß, So voller Kraft und Leben, Keins Finstert sind In allen Geistessachen. 4. Heil uns, daß wir die hohe Gnad' | so voll Licht ; Wer wollte nicht Ihm Damit uns Gott erlöset hat, Von sei freudig Beifall geben ? Kein andres nem Himmel haben ! Das helle Licht, lehrt Mich deinen Werth , Erldste das werthe Wort , Das führt uns zu Seele, kennen , Und Gott, den Herrn, derHimmelspfort', UndHerz und Geist Getrost und gern In Christo Vater fann laben. nennen. 4. Wo rührt ein Schmerz Des Chri 5. Drum laffet uns beslissen seyn, Und allezeit nach diesem Schein Mit sten Herz, Den nicht dieß Wort besieg Sehnsuchtsblicken sehen ; In diesem te ? Welch Heil verspricht's ! Ich weiß Licht ist uns gezeigt , Wie gütig und sonst nichts, Das mich so hoch vergmig wie treu geneigt Mit Sündern Gott te ; Dieß Wort allein Hebt alle Pein will gehen. Der schweren Kreuzesbürde ; Dieß 6. Es wird uns ja der Morgenstern Wort allein Kann den erfreun, Der Dazu gegeben von dem Herrn , Den sonst verzagen würde. 5. Es ist voll Geist ; Wie oft zer Tag uns fern zu malen , Bis einft dort in Vollkommenheit Die Sonne der Ge reißt Es felsenharte Herzen ! Den nichts rechtigkeit uns ganz wird überstrahlen. bewegt, O dem erregt Es oft die bång 7. Herr Jesu Christ ! o hilf, daß wir sten Schmerzen. Gott hat's gesagt : Auf deinWort achten für und für, Und Wer nach ihm fragt, Den lehrt es seine deines Lichts uns freuen; Bis einst Pflichten ; Es ist das Wort, Nach dem durch deine große Macht Uns wird nach auch dort Gott will den Erdkreis rich dieser finstern Nacht Dein ew'ges Licht | ten. erneuen ! 6. Froh denk ich dran, Wie manchen Wahn Es meiner Seel entriffen , Mir 359 I. Vom Worte Gottes . Gott enthüllt, Mein Herz gestillt, Bes | schmecken ; Ja, laß es mich Herzinnig ruhigt mein Gewiffen ! Ich rühm' es lich zur Gegenlieb' erwecken. 3. Verleih' mir deinen guten Geiſt, r alles das versiegle , Worin dein De ut laut : Ich darf vertra Vor den Er rt mich unterweist , Daß ich mich Wo habnen treten. Treu unterweist Der n bespiegle , Und immerdar Das, in dr ft ha Kindsc Geist Mich durch dieß Wort s wa ich war, Und was ich bin, erkenne, Auch niemals mehr Von deiner Lehr n im7. Bete So . oft die Welt Mir Neße stellt, h e ac nne . s mich merk , Le ' ich In Sünd ' und Irrthum re Und ich zu schw t 4. Gib meinem Glauben Gotteskraf , dieß Wort , Bis es sofort Mich füllt e er Die alles wohl besteh , Daß ich in treu mit Muth und Stärke ; Reißt Fleisch schaft Mich üb' in Freud' und th Auch Ritter und Blut Den Glaubensmu e h e Damit ich Noth, Ja, selbst den ; W fast in mir darnieder, So zag' ich nicht ; d Viel lieber woll erleiden , Als daß To t Dieß Wort voll Licht , Voll Kraf , er ich hier Vom Wort und dir Mich ließ' er ed no . ft wi ih hebt gi Heilt nur die aus Kleinmuth scheiden . 8. V m Sünden Schrift, Da , wo sie Christum lehret ; Mel. Was Gott thut, das ist wohlgethän . Mein Herz , voll Reu ', Wird kummer . Dein Wort ist meines Weges frei, Wenn es von Christo hdret. Der 817 t, O Gork, im finstern Thale ; Das ch Li t ag gt rz d ! Ich Fein verkla ; Doch unve Graun der Nächte schreckt mich nicht bin nicht mehr sein eigen ; Der für mich Bei seinem milden Strahle. Was bliebe d tt litt, Und mich vertri , Mein Heilan , mir Für Trost allhier , Wenn es in gen. ei t ihn schw ine Nächte Nicht Trost und Hoffnung heiß 9. O Wort von Gott ! Kein Haß , me en t r oh , kein Ve kein Spot , Kein Dr e ?in Wort ist meines Weges Licht, 2.htDe sprechen Soll je zu dir Die Lieb in mir bråc n m mmel mich zu führen . Wenn am u he 's z Hi rs äc rd hw ho d . Wi sc Un den Ge m h lge, werd' ich nicht Den rech ic ih fo t es t ch r tt ch ch r o li ! di Go fü mi , W Pf ad verlieren ; Denn als ein Freund, Vor Königen zu reden , So soll mein ten Pf s redlich meint , Straft es mich, r' De d Mund zu keiner Stun ' Sich dieser wenn ich fehle, Und heiligt meine Seele. t entblöden. Pflich 3. Dein Wort ist meines Weges Licht, 10. Gott, unser Licht ! Hast du uns e t n er e nicht Dein Wort zum Trost gegeben ? Führ sich mich zum Heil ; Wi So lanz durch Nebel bricht, Bricht es Ich will für dich Beständiglich Nach neng durch Vorurtheile , Durch Wahn und diesem Worte leben. Hilf mir durch Noth und durch den Tod Mit deinem Trug , Macht Thoren klug , Und läßt der Seele Flecken Mich tief beschämt Worte gehen ! Was es mir hier Ver t n heiß , wird mir Dort hell vor Auge kenin . Wort ist meines Weges Licht, entd 4.ecDe t mich mit Himmelswonne ; und ll Fü stehen. wenn das Kreuz mir Dornen flicht, re.ch - Strahlt es mir wie die Sonne , Gibt Mel. Durch Adams Fall ist ganz verderbt Trost ins Herz , Heilt jeden Schmerz, 816. Dein Wort, Herr, ist die und läßt mich voll Entzücken Die Kron 'te Lehr ', Ein Licht, das uns erleuchtet, r Ein Schild zu unsrer Gegenweh , Ein am Ziel erblicken . 5. Dein Wort ist meines Weges Licht, Thau , der uns befeuchtet ; Ein Står kungstrank , Wenn wir uns krank An Und ewig wird es stehen , Wenn auch der Bau des Himmels bricht, und Wel Seel' und Geist befinden ; Ein festes n tergehen. Du bist, o Wort Des Band, Das unsre Hand Mit deiner kann te un Herrn , mein Hort , Darauf ich ewig deon. hre denn auf rechtem Pfad traue, Und meine Wohlfahrt baue . in verb 2. S fü Georg Carl Chriftian Maier. Durch dieß dein Licht mich Blinden. tz h en und Rath Laß mich durc dein Schu Den Satan überwinden. Die Süßig keit Laß allezeit In deinem Wort mich 360 Drittes Buch. Mel. Was Gott thut, das ist wohl gethan. 2. Das Wort hat Gott von Anbe 818. Dein Wort, o Herr, ist milder ginn Verordnet, daß er seinen Sinn Thau Für trostbedürft'ge Seelen. Laß Dadurch dem Menschen offenbart', So keinem Pflanzchen deiner Au Den Him lang er noch war guter Art. 3. Doch als der Mensch vom Schd melsbalsam fehlen ! Erquickt durch ihn, Laß jedes blühn , und in der Zukunft pfer wich, Empfing er Gift vom Schlan Tagen Dir Frucht und Samen tragen. genstich; Da theilt' Gott sein Wort in 2. Dein Wort ist, Herr , ein Flam zwei Theil , Gab das Gesek , verhieß menschwert, Ein Bliß, der Felsen split sein Heil. 4. Zeigt an die bdse Art und Sünd', tert, Ein Feuer, das im Herzen zehrt, Und Mark und Bein erschüttert. Ölaß Straft' sie an aller Menschen Kind, dein Wort Noch fort und fort Der Suns Trieb damit das Gewissen ein , Vers 'de Macht zerscheitern, Und alle Herzen dammte beide, Groß und Klein. Läutern! 5. Schickt' drauf das Evangelium, 3. Dein Wort ist uns der Morgen- Den unerforschlichen Reichthum, Das stern Für unsre Pilgerreise. Es führt Sühnwort und Geheimniß groß , Das auch Thorenhin zum Herrn, Und macht | Christus bracht' aus Gottes Schooß. die Einfalt weise. Dein Himmelslicht 6. Er breitet's aus und macht' es Verlösch' uns nicht, Und leucht' in jede kund Durch der Apostel Schrift und Mund, Drinn wir, als in ein'm Spiegel, Seele, Daß keine dich verfehle! 4. Ich suchte Trost , und fand ihn | sehn, Was iſt zu unserm Heil geschehn. nicht : Da ward das Wort der Gnade. 7. DießWort besteht in Gottes Kraft, Mein Labsal, meine Zuversicht, Das Die selbst sein Geist darinnen schafft, Licht auf meinem Pfade ; Das zeigte Und die da Alle selig macht, Bei wel mir Den Weg zu dir, Und leuchtet mei chen es nicht wird veracht't. 8. Dieß sind die Ohren, die derHerr nen Schritten Bis zu den ew'gen Hüt ten. Erfordert selbst in seiner Lehr', Die 5. Nun halt' ich mich mit festem hör'n das Wort nicht ohne Frucht, Der Sinn zu dir , dem sichern Horte ; Wo heil'ge Geiſt ſie ſelbſt beſucht. 9. Der Glaube kommt nun aus der wend'te ich mich anders hin? Herr, du hast Lebensworte! Noch hdr ich dein: Lehr Und evangel'ſchen Predigt her, ,,Komm, du bist mein !" Das rief mir Wächst auch dadurch ohn' Unterlaß, nicht vergebens, Dein Wort des ew'gen Bis er erlangt das rechte Maaß. Lebens. 10. So kräftig ist des Glaubens 6. Auf immer gilt dein Segensbund, Wort, Daß es zur Neugeburt wirkt Dein Wort ist Ja und Amen. Nie weich' fort, Durchdringet Mark und Seel' und es uns aus Herz und Mund , Und nie Bein , Zerschlågt den hårt'ſten Felsen von unserm Samen. Laß immerfort | stein. 11. Es sammelt uns zu Chriſti Heer, Dein helles Wort In allen Lebenszeiten Ist Gottesmenschen nüß zur Lehr', Zur Uns trösten, warnen, leiten ! 7. O sende bald von Ort zu Ort Den Strafe, Zucht und Besserung, Zur War Durst nach deinen Lehren, Den Hunger nung und zur Heiligung. aus, dein Lebenswort Und deinen Geist 12. Auf daß sie lernen Buße thun, zu hören ; Und ſend' ein Heer Von Meer Und glauben frei an Gottes Sohn, Und zu Meer, Der Herzen Durst zu stillen, werden ihres Heils gewiß, Und erben einst das Paradies. Und dir dein Reich zu füllen! K. B. Garve. 13. Drum laßt uns darauf geben Acht, Als auf ein Licht in finſtrer Nacht, Mel. Herr Gott, dich loben Alle wir. Bis uns anbricht derMorgenstern, Der 819. Des Herrn Wort bleibt in alle Welt erhellt im Herrn.. Ewigkeit, und schallet in der Gnaden=" Böhmische Brüder. zeit, Lehrt Chriftum, unsers Glaubens Grund, und macht uns Gottes Willen kund. I. Mel. Vom Worte Gottes. Wie schön leucht't uns der Morgenstern. (Pf. 19.) 361 der Sonn' ein hohes Haus, Da geht sie wundervoll heraus, Von schönem Glanz 820. Die Himmel tönen Gottes begleitet; Schnelle, Helle, Stark und Preis , Ihn predigt jeder Erdenkreis, heiter Fährt sie weiter, Wie im Schim Jhn rühmt ein Tag dem andern. Es mer Tritt ein Braut'gam aus dem Zim preist sein Lob der Sterne Mund ; Esmer. 3. Gleichwie ein Held zum Siege läßt sein Lob durchs offne Rund Die Sonne fröhlich wandern. Schallend, zieht, So wandelt sie, und glänzt und Hallend Durch die weiten Erdenbreiten, glüht hoch überm Wolkenheere. Ihr Dringt ihrTönen Zu den fernſten Erden- unverdross'ner Siegeslauf Geht hoch söhnen. im goldnen Morgen auf, Und sinkt zum 2. Doch wohl dem Lande, wohl dem Abendmeere. Ihr Glanz Dringt ganz Ort, Wo Gott durch seines Mundes Durchs Versteckte und Bedeckte ; w Wort Ans Menschenherz sich wendet ! Nichts auf Erden kann ihr je verbor Das Wort, dem Honigsüße weicht, Dem gen werden. 4. Des Herrn Gesetz ist recht und gut, nichts von Kostbarkeiten gleicht, Was Ophir *) Feinstes sendet. Richtig, Erquicket unsern Geist und Muth, Und Wichtig, Herz erfreuend , Trost ver gibt ihm Kraft und Speiſe ; Des Her leihend Sind der Seele Gottes Lehren ren Zeugniß ist ganz rein, Gewiß, gut, und Befehle. ohne falschen Schein , und macht die 3. Wenn Erd' und Weltkreis unter Thoren weiſe. Richtig, Wichtig Sind geht: Das feste Wort des Herrn besteht ; die Wege, Sind die Stege Und Befehle, Es gibt uns Himmelsſpeiſe. Es leuch Und erfreuen Herz und Seele. 5. Des Herrn Gebote sind gewiß, tet unserm Erdenpfad , Gewährt der Schwachheit Kraft und Rath , Und Und bringen uns aus Finsterniß Zum macht die Einfalt weise. Gutes Muthes wunderbaren Lichte. Die Furcht des Dringt der Glaube , Los vom Staube, Herrn ist rein und schön , Und wird in Mit dem Worte Durch das Grab zur Ewigkeit bestehn Und siegen im Ge Himmelspforte. richte. Sein Wort Hilft fort Allen 4. Es lebe Jesu Chriſti Ruhm ! Sein Denen, Die sichsehnen, Und bestreben, ew'ges Evangelium Müss' alle Welt Einzugehn ins ew'ge Leben. durchtönen. Mit Engelschwingen fleugt 6. Es ist viel köstlicher denn Gold, es ſchon, Ruft durch die Welt in süßem | Ihm muß , wenn ihm die Seele hold, Ton: Laßt euch mit Gott versöhnen ! Der schönste Goldglanz weichen. Des Amen ! Amen ! Völker alle, Folgt dem Honigs milde, süße Kraft, Der Trau Schalle, Daß die Erde Euch durch ihn ben heller Feuersaft Kann seinem Geist zum Himmel werde! nicht gleichen. Dein Knecht Wird recht Karl Vernhard Garve. Hier erfreuet Und erneuet ; Das Ver trauen Auf dein Wort wird Wunder Mel. Wie schön leuchtet der Morgenstern. schauen. (Pf. 19.) 7. Wer weiß wohl seiner Fehler Zahl, 821. Die Himmel und der Himmel Die er begangen allzumal, Damit er Heer Erzählen Gottes Macht und Ehr', ist beladen? Mach' mich von meinen Und seiner Hånde Werke. Sie prediget Sünden frei, Auch die verborgnen mir das Erdenrund , Ein Tag und eine verzeih', Mein Gott, aus lauter Gna Nacht thut kund Der andern seine Står den ! Laß mich , Bitt' ich , Demuth ke. Lieblich, Herrlich Geht ihr Loben lieben, Treulich üben ; Herr, vor Allen Drunten, droben , Aller Enden , Wenn Laß mich nicht in Hoffart fallen! sie ihren Schall versenden. 8. So werd' ich ohne Wandel ſeyn, 2. Ihr Ruf ertönt in alle Welt, Ihr Von Schulden bleiben frei und rein, Wort durchs weite Himmelszelt , So Die das Gewissen schmerzen Laß wohl weit das Licht sich breitet.. Gott ſchuf gefallen für und für Die Rede meines Mundes dir Und das Gespräch imHer *) í. Chron. 30, 4. (Insel Ceylon.) zen ! Dein Wort, Mein Hort, Laß mich 362 Drittes Buch. treiben ; Laß mir's bleiben Kraft und ] man vor Gott recht leben soll. Kyrie Wesen, Bis ich ewig bin geneſen. leis ! 1 12. Das helf' uns der Herr Jesus Eigene Melodie. Christ, Der unser Mittler worden ist! 822. Dieß sind die heil'gen zehn Ge- Und weil's mit unserm Thun verlor'n, bot', Die uns gab unser Herre Gott, Helf' er uns All'n aus Gottes Zorn ! Durch Luther verbeſſert. DurchMosen, seinen Diener treu, Hoch | Kyrieleis ! auf dem Berge Sinai. Kyrieleis ! 2. Ich bin allein dein Gott und Herr, Mel. Vom Himmel hoch, da komm ich her. Kein Götter sollst du haben mehr ! Du 823. Dieß sind die heil'gen zehnGe sollst mir ganz vertrauen dich , Von Herzensgrunde lieben mich. Kyrieleis! bot', Wie, fie uns Gott verkläret hat Durch Mosen und sein'n lieben Sohn ; 3. Du sollst nicht führen zu Unehr'n Schau, Mensch, daß du darnach magst Den Namen Gottes, deines Herrn ; Du tun ! sollst nicht preisen recht noch gut , Als 2. Nichts bet' an, denn nur einen was Gott selber red't und thut. Kyrie- Gott, Gott , dem dien' und halt' ſein' Leis ! Gebot', Auf ihn seh' deine Zuversicht, 4. Du sollst heil'gen den sicb'nten und täusche dich mit Bildern nicht. Tag, Daß du und dein Haus ruhen 3. Gottes Namen , auch Wort und mag; Du sollst von dein'm Thun las Lehr Mißbrauch nicht wider seine Ehr'! sen ab , Daß Gott sein Werk stets in Treib' nicht damit Leichtfertigkeit, Denn dir hab'. f Kyrieleis ! er bestraft's mit ew'gem Leid. 5. Du sollst ehr'n und gehorſam ſeyn 4. Den Sabbath, den er sich geweiht, Dem Vater und der Mutter dein ; Und Den Tag der Gnad und Seligkeit, * wo dein' Hand ihn'n dienen will , So Bring in dem Willen Gottes zu, Denn wirst du Segens haben viel. Kyrieleis ! er ist deines Heilands Ruh. 5. Dein' Eltern halt' vor Gott in Ehr', 6. Du sollst nicht tödten zorniglich, Nicht hassen , noch selbst rächen dich, Sey fromm, und folge guter Lehr', Ver Geduldig seyn und sanften Muths, Und acht auch dein'n Seelsorger nicht, Noch auch demFeinde thun nur Guts. Kyries den, der deinen Leib verficht. leis ! 6. Vergeuß doch nicht unschuldig 7. Die Eh' sollst du bewahren rein, Blut, Trag keinen Zorn in deinemMuth, Daß auch dein Herz kein' Andre mein', Die Zung' regier' in deinemMund, Daß Und halten stets dein Leben keusch, Vor sie kein reines Herz verwund'. 7. Fleuch Unzucht und Eh'brecherei, Unzucht hüten Sinn und Fleiſch. Kyrie Leis ! All' grob und feine Buhlerei , Fraß, 8. Du sollst nicht stehlen Geld noch Wollust, Weltsinn, stolzen Schein ; Gut, Nicht wuchern Jemands Schweiß Ihr End' ist nichts, denn Höllenpein. 8. Sich, daß du nicht stiehlst Geld noch Blut ; Du sollst aufthun dein' milde Hand Den Armen, die in deinem noch Gut, Noch wucherst Jemands Schweiß und Blut, Vielmehr mitTreue Land. Kyrieleis ! 9. Du sollst kein falscher Zeuge ſeyn, | dich ernährst , Und nicht das Deine Nicht lügen aufdenNächsten dein ; Sein' schlecht verzehrft. Unschuld sollst auch retten du, Undseine 9. Falsch Zeugniß gib an keinem Ort, Schande decken zu . Kyrieleis ! Red' immer ein wahrhaftig Wort ; Was 10. Du sollst dein's Nächsten Weib | du nicht weiß'st, davon schweig' still; undHaus Begehren nicht, noch etwas Leug keinem Menschen je zu Will. 10. Begehr auch nicht in deinem draus. Du sollst ihm wünschen alles Gut', Wie dir's dein Herze selber thnt. Muth Unordentlich dein's NächstenGut, Nicht Haus noch Weib, Knecht, Vieh Kyrieleis ! · 11. All die Gebot' uns geben sind, und Geld ; Er ist wie du in dieser Welt. 11. Was du nicht willst, daß er dir Daß du dein' Sünd', o Menſchenkind, Erkennen ſöllst und lernen wohl, Wiel thu', Das füge du auch ihm nicht zu ; I. Vom Worte Gottes. 863 Und was du Guts von ihm begehrst, [ nimm's, entzücktes Herz : hier redet Das sich, daß du ihm auch gewährst. Gott! 2. Jahrtausende, wie Tage, schwan 12. Da hast du , Mensch ! die zehn Gebot', Daraus erkenne deine Noth, den , Seitdem des Höchsten Ruf in dir Wiss' auch, daß sie niemand vor Gott, erschallt, Und was die Weisesten erfan Denn Christus nur, erfüllet hat. den, Ist spurlos meist im Zeitensturm 13. Und Dieſem glaub' aus Herzen verhallt. Doch deine Kraft (denn Gott grund, Und gib dich ihm in seinen Bund, ist ewig treu) , Du altes Buch, bleibt So gibt er dir auch, was er hat, und jedem Herzen neu. 3. Hier hat durch Moses Gott ge= macht rechtfertig dich vor Gott. Michael Weiß. sprochen, Getröstet durch der heil'gen Seher Mund, Und da wir sein Gesetz gebrochen, Thut Jesus Christus uns MeI. Ach Gott vom Himmel, ſich darekn. 824. Du hast zwar Alle , großer Vergebung kund. So bist an Mannich eit du reich, Und doch so einig, Gott, Zur Seligkeit begehret, Du willst faltigk Buch, zugleich. theures nicht eines Sünders Tod, Wenn er sich 4. Wie hat des finstern Reiches To nur bekehret ; Doch sind gar wenig aus erwählt , Weil selbst der Mensch den ben Dich,meines Gottes Wort, so schwer ! Kein Schwert ward je für dich Weg verfehlt, und dein Wort selten bedroht erhoben, Kein Menschenarm vertrieb höret. 2. Ein Ackermann thut seine Pflicht, Gefahr und Noth. Dein Schild war Der edlen Samen fået ; Der Acker aber Gott, wenn dich die Welt bekriegt, und grünet nicht, Daß etwas Guts auf wehrlos hast du dennoch stets gesiegt. 5. Es ist der ew'gen Weisheit Fülle, gehet; Der Weg, der Fels, der Dornen Die mir aus deinen Segensworten Macht Erstickt das Korn, eh's Frucht spricht; Doch eine menschlich zarte Hül gebracht, Daß keine Frucht entstehet. le Gewöhnet erst mein blödes Aug' ans 3. Herr Jesu! deine Lieb' ist groß, Licht. Wie innig sagst du meinem Seh Daß du bist ausgegangen , und dein Wort aus des Vaters Schooß , Gleich nen zu ! Wie menschlich zart, wie gött wie du es empfangen , Hast rein und lich groß bist du ! 6. Was hat des Herren Wort voll lauter ausgestreut , Daß es bei uns endet, Welch Reich gegründet für die könnt' allezeit Mit reichen Früchten Ewigkeit! Es hat der Herzen Rath ge prangen. wendet, Verwandelt hat es mächtig 4. Ach! aber, wie so jämmerlich Ist unser Herz verwüstet ? Viel grobe Welt und Zeit; So thatenreich, bleibt's Laster finden sich, Wornach die Men unermüdet doch, Und ruft zur Buß' und fchen lüftet; Die Sicherheit, die Heuche Gnade heute noch. 7. Du Schaß, den mir kein Rost vers lei, Die Wollust , und der Geiz dabei zehret, Den nicht Gewalt und List mir Hat ganz sich eingenistet. 5. treuer Sa'mann ! steure du, jemals raubt , Sey von mir ewig hoch t hab' ich an meinen Laß deinWort nicht verdringen, Richt verehre ! Durch dich bt ; Durch dich erfuhr ich geglau Herrn unsre Herzen selber zu , Und laß dein schuld , Durch dich in Werk gelingen , Daß wir durch deine meine Sünden Segenshuld Viel Glaubensfrüchte mit Chrifto meines Gottes Huld. 8. Auch meiner Brüder will ich den Geduld Zum Himmelsleben bringen ! ten, Wenn mich deinWort, du Segens buch, entzückt ; Auch ihnen jene Wonne Me 1. Dir, dir, Jehovah, will ich üngen. schenken , Die meinen Geist zum Him 825. Du, heil'ges Buch , von Gott mel selbst entrückt. Gebt aller Welt an gegeben, Sollst meinem Herzen ewig Gottes Worte Theil ! Nur hier und theuer seyn. Hier ist der Weg zum wah nirgends sonst ist Gnad' und Heil! Dr. Hopfenfack. ren Leben , Hier fließt der Gnadenquell mir ewig rein. Von dir trennt nicht Ver Verfolgung mich und Spott. 364 Drittes Buch. Eigene Melodie. Schrift ins Herz der Hörer. Wer zu 826. Es wolle Gott uns gnådig diesem Licht sich wendet, Wird vom seyn , Und seinen Segen geben ; Sein Irrthum nicht geblendet. 6. So seh' ich in mir mein Nichts, Antlitz uns mit hellem Schein Erleucht' zum ewigen Leben, Daß wir erkennen Und zugleich in Gott mein Alles, Mei seine Werk , Und was ihn liebt auf Er nen Mangel alles Lichts, Das Verder= den, Und Jesu Chriſti Heil und Stårk' ben meines Falles, Und, wie Jeſus mir Bekannt den Heiden werde, Und sie zu auf Erden Will ein Licht zum Himmel werden. Gott bekehre. 2. So danken, Gott, und loben dich 7. Du, mein Licht , erleuchte mich, Die Heiden überalle, Und alle Welt, Daß ich mich und dich erkenne , Und die freue sich, Und sing' mit großem durch deinen Geist nur dich Meinen Schalle: Daß du auf Erden Richter Herrn und Heiland nenne ; Tödte selbst bist, Und låss'st die Sünd' nicht walten, des Fleisches Dichten, Lehr' mich Alles Dein Wort die Hut und Weide ist, Die geistlich richten. alles Volk erhalten, Auf rechter Bahn 8. Dann glänzt mir im Himmels zu wallen. licht Gottes Gnad' und deine Liebe, 3. Es danke, Gott, und lobe dich Dann merk ich mit Zuversicht Auf des Das Volk in guten Thaten ! Das Land guten Geistes Triebe. O daß stets im bring' Frucht und bess're fich , Dein finstern Thale Mir des Lichtes Fülle Wort laß wohl gerathen. Uns segne strahle ! 9. Herr, erhalt' uns stets dein Wort, Vater und der Sohn , Uns ſegne Gott der heilge Geist, Dem alle Welt die Daß dein Geist es uns verklåre ! Führ Ehre thut ; VorIhm Euch fürchtet allers in deinem Licht uns fort, Daß dein Heil meist! Nun sprecht von Herzen : Amen ! sich bei uns mehre , Bis vor deinem Dr. M. Luther. Angesichte Wir uns freun im reinsten Lichte! Mel. Liebster Jesu, wir sind hier. Mel. Wenn meine Sünd' mich frånken. 827. Ewig wesentliches Licht! Gott, der du im Lichte lebest, Aber auch dein 882. Gib , Jesu , deinen Segen, Angesicht Leuchtend über uns erhebest, und deines Geistes Kraft, Daß wir Dank dir, daß den Finsternissen Du so mit Fleiß erwågen, Was Heil und Le ben schafft ! Erwecke unser Herz und gnådig uns entrissen! 2. Deines Ebenbildes Licht Ging Sinn , Daß unsre Andacht dringe Zu durch unsre Schuld verloren; Deine dir gen Himmel hin! Stimme hörten nicht, Die vom Fleische 2. Dich und dein Wort erwählen, find geboren, So daß sie dich nimmer Ist unser bestes Theil; Das gibt den kannten, Und die Thorheit Weisheit müden Seelen Rath, Hülfe, Trost und nannten. Heil. DeinWort erquickt uns jederzeit, 3. Hüter, ist die Nacht schier hin? Es bringt uns Schuß und Friede, Und Ja, der Tag soll sie vertreiben ! Drum alle Seligkeit. ermuntre dich, mein Sinn ! Wolltest 3. Drum rede , Herr! wir hdren du im Dunkeln bleiben? Gottes Gnad' | Dein Wort mit Freuden an; Laß Herz ist nun erſchienen , Und will dir zum und Sinn zum Lehren Uns weit seyn Leitstern dienen. aufgethan! Osegne dieses Gotteshaus, 4. Ja , erfüllet ward die Zeit Uns Und breite deine Gnade Auf alle See zur ew'gen Freud' und Wonne !- Schaut | len aus ! 4. Ermuntre und erwecke DieFrom den Glanz der Herrlichkeit, Jeſum, der Gerechten Sonne ! ,,Werde Licht!" men immerdar! Bestrafe und erschrecke hat er gesprochen , Und der Tag ist an Die freche Sünderschaar ! Gib den Be trübten Trost und Muth, Und labe ihre gebrochen. 5. Er durchdrang mit ſeinem Schein Seelen, Wie sonst ein Vater thut. Die von ihm gesandten Lehrer; Dieser 5. Herr, send' aus deinen Höhen ftrahlt noch hell und rein Durch die ] Uns Weisheit und Verstand, Daß wir 365 I. Vom Worte Gottes . im Geist verstehen Das Wort , das du | Mit dem höchsten Gott gemacht ; Dieß gesandt; Herr, sende Licht , und steh' find Worte seines Mundes , Durch die uns bei , Daß wir mit Fleiß erkennen, Menschen vorgebracht. Hier ist Weis heit ausgeflossen , Von dem Himmel ausgegossen, Ja, hier strömet voll und lleig sey ! fähr Was dir gele gkeiten Quell. , Herr , und zeige Uns hell Aller Selis 6. Ja, emal lernt ein Mensch auf 7. Ni hn ba h ns rc hn st ch be e lb ge di ! Du di Le se den Sich an dieser Weisheit satt, unsre Steige Unfehlbar himmelan, Zum Er d der Mensch wird nimmer werden ,. en lt un äh ar rw e ha , Di Sc Chor der ause her sie ergründet hat ; Denn der dich und deinen Namen Erhöhet immer Welc Sinn von Gottes Lehre Ist viel tiefer, als die Meere , Daß man eh' den Ab dar. 7. Da wollen ohne Mängel Wir vor dlich dem Throne stehn , Und dich im Chor grund mißt, Eh' sein Wort ergrün g an hn es l erhö . Dein der Enge Mit Lobg 8. Herr,für diese hohen Gaben, Die Ruhm soll heißen nach der Zeit : Lob, ist. in de armes Kind nicht werth , Sollst du ke t y tt är d in Se Go Ehre , Kraf un St Dank und Ehre haben, Bis dein Ruhm sich ewig mehrt. Vater, der den Sohn Ewigkeit ! uns giebet , Sohn , der uns im Blute Mel. Jesu, der du meine Seele. t rm t 829. Gott der Wahrheit und der liebet, Geis der Kraf in unse Streit, it ke bt y lo ig in Ew ! vh. Fr. Hiller. Liebe, Dir sey Lob und Ruhm gebracht, Se ge be Daß man uns dein Wort beschrie , Mel. Folget mir, ruft uns das Leben. Das die Seelen selig macht ! Lehre selbst 0. Gott, du hast das Wort des 3 8 ß ch mich herzli danken, Schlie ' in meines ens l Herzens Schranken Diesen deinen theu Lebens In der Bibe nicht vergeb n en er lt r nd in u be Z We de in Ki De ren Schah, Als in einen Sammelplaß. t ; Nein , du willst, ll en te ht es ac rg vo tr t n rs ts ch unse Herr Ge glei 2. Nich rch Lesen Und durch Hören r ß setzen, Sie sind ohne Wandel rein , Sie da wi du n, Wenn uns schudder Sün se t ne ch n ge re erquicke , sie ergötzen , Sie beleben in t ch at in Seelennoth gebracht . h Ma de ß ni , das Herr , dein Zeug der Pein. er ach ! das Licht der Augen 2. Ab ich preise, Ist gewiß , macht Thoren m ll sen gar nicht taugen , Und Le zu Wi weise ; Ja, es ist des Herrn Befehl Rich die Ohren sind verstopft , Wenn dein tig, und erfreut die Seel. ft 3. Die Gebote Gottes taugen (Denn Wort so treu anklop . Will der Sam' n , Kann er meist die ge e in rz s dr He in n me h sie stam aus dem Licht), Zu erleuc ucht nicht bringen , Weil ihn Satan, ten unsre Augen, Wirken Trost und Zu Fr er keimt , Wieder aus dem Wege eh' ht n ic vers . Wer sie übet , den begleite en it ke e e es t i lg ig tt ch S in se Ew ; Go Re t 3. tSt . einich Land und Dornen weh an seinen Knecht Ist wahrhaftig und räum n ren , Was durch deine Himmelslehre e an el e rd ß th wi ge , Da es nicht chtGo 4. gere . ttes Recht kann nichts errei In di Se n se ch wa nn ß ne ch's jammern, er ka . La di ff chen ; Dieses ungescha Licht Ist mit en Größern Eingang bei ß nd e da di Sü n he ic ts r le ga nich zu verg , Mit dem feinsten Golde nicht . Seiner lebensvol uns finden , Als dein Wort, Herr, und eit uns len Süße Gleichen keine Honigflüsse, dein Geist , Der zur Seligk Und dein Knecht wird froh davon ; Wer weis 4.t !Gib , o Gott , uns neue Herzen, oßen Lohn . es hålt, hatstgr erzen, Höch er ! dein Gebot ist helle ; Die ihr Heil nicht selbst versch 5. n g er in ti ines le nd ch nf De al si kü So Dein Gebot , das ewig heißt , Es ist n es t eu ß rt af sen fr im La Le Kr er ; Wo it r em he le e Quel , Die aus dies Weis all n eußt Wer es liebt mit rei und im Hören Fleisch und Satan uns e n n u r ; fl B cht stören, Nimm dich unsrer Schwach nen Trieben, Den wird Gott auch wie ni it an, Daß dein Wort recht wurzeln he en en n n rz r lt eb a e He vo es m Hå ; li d werth , So wird Gott dadurch geehrt . 6. Dieses ist das Buch des Bundes, kann ! 366 Drittes Buch. 5. Laß uns doch nicht Brunnen gra- | Es sey mein Theil, Es sey mir Heil, ben, Die kein Wasser für uns haben, Und Kraft zum ew'gen Leben. Gellert. Noch verlassen dich, du Quell Alles Le Mel. Werde munter, mein Gemüthe. bens, klar und hell! Gib uns Licht in dem Verstande, Und zerreiß' der Knecht 832. Halte , was du hast empfan schaft Bande, Wenn das betende Ge gen , O du theu'r erkaufter Christ ! Es müth Aufwärts nach Erlöſung ſieht! find Geister ausgegangen, Voller Trugs 6. Laß uns nicht mehr an den Pfützen und arger List, Die dich von des Heiles EitlerMenschenworte fizen, Nochnach Grund Stürzen wollen, deren Mund stolzen Büchern sehn, Die dein Wort Sich ergießt in falsche Lehren ; Wach', uns nur verdrehn; Hilf, daß wir da | und laß dich nicht bethdren ! gegen fragen, Was uns jene Bücher 2. Wach', und laß dich nicht bethda sagen, Da uns Vater, Sohn und Geist ren , Weil's dein Seelenheil betrifft ! Weg und Steg zum Himmel weist ! Wenn du willst die Lügner hören, Töd 7. Nun, wir seufzen, bitten, flehen : ter dich ihr Höllengift ! O so sey nicht Vater, du wollst es versehen , Daß wir långer blind , Wie viel tausend Thoren nicht, wie sonst geschehn , Dein gepre find, Als sey wenig dran gelegen, digt Wort verschmähn ! Nein, dein Wem du folgst auf deinen Wegen! Wort sey jeden Morgen Uns die erste 3. Sonst doch willst du überlegen: aller Sorgen ; Und, wenn wir zur Ruhe | Ob du bist auf rechter Bahn ? Wem du folgst auf deinen Wegen ? Und das gehn, Müss' es uns vor Augen stehn ! ist gar wohl gethan. Aber, wenn durch diese Welt Klüglich du den Lauf be Mel. Ach Gott und Herr! stellt, Warum willst du's übersehen, 831. Gott ist mein Hort, Und auf Klug den Himmelsweg zu gehen? sein Wort Soll meine Seele trauen; 4. Recht den Himmelsweg zu hal Ich wandle hier , Mein Gott , vor dir ten, Fordert Gott und Nüchternheit. Im Glauben, nicht im Schauen. Denn die Wahrheit ist zerspalten Von Bleib' bei 2. Dein Wort ist wahr ; Laß immer den Lügnern dieser Zeit. dar Mich seine Kräfte schmecken ; Laß Gottes Worten stehn, Dann wirst du keinen Spott , Herr, mein Gott, nicht irre gehn ! Dann weißt du zu un Vom Glauben mich abschrecken ! terscheiden : Was zu faſſen , was zu 3. Wo hatt' ich Licht , Wofern mich meiden. 5. Lernest du dann unterscheiden nicht Dein Wort die Wahrheit lehrte ! Herr, ohne sie Verständ' ich nie, Wie Reinen Weizen von der Spreu, Wahre Christen von den Heiden , Aechte Kraft ich dich würdig ehrte. 4. Dein Wort erklärt Der Seele vom Thorenschrei, Essig von uraltem Werth, Unsterblichkeit und Leben, Daß Wein, Himmelslicht von Lügenschein: diese Zeit Zur Ewigkeit Von dir mir Nun, dann flich vor solchen Dingen, Die uns Jrrthum wollen bringen! ist gegeben. 6. Schau, der Christenheit Bethdrer, 5. Dein ew'ger Rath , Die Miſſe that Der Sünder zu versühnen , Den Die vom alten Glauben gehn , Stellen kennt' ich nicht, War' mir dieß Licht sich als fromme Lehrer , Suchen hoch und fest zu stehn. Aber sieh, der Teufel Nicht durch dein Wort erschienen. 6. Nun darf mein Herz In Reu auch Aeffet nach des Lichtes Brauch; und Schmerz Der Sünde nicht verza Dochist er dem Wort zuwider ; Got gen; Nein, du verzeihst, Lehrst meinen tes Wort, das schlägt ihn nieder ! 7. Was des Herrn Wort geht ent Geist Ein gläubig Abba! ſagen. 7. Mich zu erneu'n , Mich dir zu gegen, und im Tod nicht trösten kann, weihn, Ist meines Heils Geschäfte. Was nicht frohen Muth und Segen Durch meine Müh, Vermag ich's nie ; Bringet in den Sündenbann, Was den Wahrheitsschein verliert, Wenn man es Dein Wort gibt mir die Kräfte. 8. Herr, unser Hort , Laß uns dieß amWort probirt : Das ist Satan, der Wort! Denn du hast's uns gegeben ; dich suchet ; Solche Lehre sey verfluchet . I. Vom Worte Gottes . 367 8. Kam' ein Engel aus der Höhe, | göttlich Siegel, Daß er seyn wird, der Und verfälschte dir das Wort : Gottes er war. Wort, das ruft ihm : Wehe ! - Treib' 9. Dieses Buch gibt treue Kunde mit Gottes Wort ihn fort ! - Bring' zu Von dem ew'gen Gnadenbunde, Den recht, o treuer Hirt, Alles , was sich Gott selbst mit uns gemacht, Da der hat verirrt ! Pflanze, stärke, gründe, Sohn sich hingegeben, und für ung mehre Deine Kirch' und reine Lehre! zum neuen Leben Von den Todten auf gewacht. 10. Alle sollen ihm nun dienen , Al Mel. Alles ist an Gottes Segen 2c. len ist zumHeil erschienen Er, der helle 833. Heilig, heilig soll uns bleiben, Morgenstern. Er ist unserHerr undMei Was uns Gott hat lassen schreiben Von ster; Singt im Chor der guten Geister : Joh. Rothe. dem Rath zur Seligkeit ! Preis sey ihm | Gloria sey unſermHerrn! für diese Gabe! Sie ist unsre beste Habe Mel. Es ist das Heil uns kommen her. In der Armuth dieser Zeit. 2. Dieses Buch ist durchgedrungen 834. Herr ! dein Geseß, daß du der Durchso viele Låsterzungen, Durch viel Welt Zur Richtschnur hast gegeben, bittern Spott und Hohn. Mancher Das du zur Regel vorgestellt, Darnach Strom vom Mårt'rerblute Floß in heil- wir sollen leben , Das deinen Willen gem Glaubensmuthe Für das Wort offenbart , Ist ganz von einer andern vom Menschensohn. Art , Als menschliche Gesetze. 2. Mit äußerlicher Ehrbarkeit Läßt 3. Unbezwingbar stand es feste, Wenn, wie Wellen, es die größte Wuth es sich nicht begnügen ; Wenn auch die der Sünder rings umtobt. Millionen Hand nicht schlägt noch draut, Die Zungen haben Seiner Wahrheit Got Lippen nicht betrügen, Das Auge nichts tesgaben Durch ein siegreich End' er: Verbot'nes sieht , Und jeder Wink und probt. jedes Glied In seiner Ordnung bleibet. 3. Ist Einer auch kein Bösewicht, 4. Der Bekenner große Schaaren Suchten treulich zu bewahren Dieses Kein Dieb, kein Sabbathschänder, Kein Buch in Kreuz und Noth, Drückten es Frevler, der die Ehe bricht, Kein Mdr in tausend Schmerzen Preisend, liebend der, kein Verschwender , Kein Freund an die Herzen, Und umfaßten es im von üppigem Geschwät : Ist doch dein Lod. heiliges Gesetz Damit noch nicht erfül 5. Durch den Fleiß der alten From let. men Ist dieß Buch auf uns gekommen, 4. Weiß einer gleich die böse Lust Und nun soll es Aller seyn ; Dehnt | Mit Eifer zu bezwingen, Und die Be sich aus in tausend Kreisen, Ladet nun gierden seiner Brust Zur Ehrbarkeit zu auf tauſend Weiſen Uns zu Buß' und bringen , Daß sich ihr Stürmen legen Glauben ein. muß : So ist doch des Gesetzes Schluß 6. Owenn dieses Buches Lehre Al Auch damit nicht zufrieden. len heilig, göttlich wäre, O wie würden 5. Es fordert , daß Leib, Seel und ſie ſo frei! O wie würde rings auf Er- Muth Sich in Gehorsam üben , Und den Nur ein Gottesgarten werden ! | daß wir dich , das höchste Gut, Aus wie würde Alles neu! allen Kräften lieben. Es will, daß, wie 7. Deiner Schuld Versöhnung suche du heilig heiß'st , Auch unser Leib und Gründlich nun in diesem Buche ; Hier Seel und Geist Dir ganz geheiligt nur findest du dein Heil ! Menschenwig werde. und Menschenlehren Können nur dein 6. Es soll bei wahrer Weisheit Licht Elend mehren , Dich betrügen um dein Der Liebe Feuer brennen ; Kein Mangel Theil. soll an unsrer Pflicht Bemerket werden 8. Sieh, aus dieses Buches Lehre können. Es soll kein Funke böser Lust, Strahlet Christi Macht und Ehre Und Kein arger Trieb in unsrer Brust Sich sein Wesen himmlisch klar. Wie in ei auch nur heimlich regen. 7. Kannst du, o Mensch, aufsolche nem hellen Spiegel Siehst du hier sein 368 Drittes Buch. Art Des Herrn Gesetz erfüllen ? Du | Lob undMenschengunst, Gewalt,Macht, siehst darinnen offenbart Des Allerhöch= | Reichthum, Wiß und Kunſt Mir nicht sten Willen. Doch weh! wie voller zum Abgott werde. Sklaverei, Wie tråg' und schwach dein 3. Hilf, daß ich dich von Herzens Wille sey, Das wirst du leichtlich füh grund Für meinen Herrn erkenne, Und len. nie vergeblich mit dem Mund , Herr, 8. So lerne denn, daß nach demFall deinen Namen nenne; Daß ich bedenke Kein Sünder hier auf Erden Durch das jeden Tag, Wie stark mich meine Lauf Gesetz ein einzigs Mal Vor Gott gerecht zusag' Zu deinem Dienst verbinde. kann werden. Es ist zu hoch , und du 4. Laß mich am Tage deiner Ruh' zu schwach; Es dråuet denen Fluch und Mit Andacht vor dich treten , Die Zeit Rach', Die es nicht völlig halten. auch heilig bringen zu Mit Danken und 9. Drum eile mit gebeugtem Sinn, mit Beten : Daß ich hab' alle Lust an Der sich in Thrånen hüllet, Zu deinem dir , Dein Wort gern hdre , und dafür treuen Mittler hin , Der das Gesetz er- | Herzinniglich dich preise. füllet. Nimm das, was er für dich ge= 5. Die Eltern, Lehrer, Obrigkeit, So than, Nimmſein Verdienst im Glauben vorgeseht mir werden , Laß mich ja eh an, Zur Tilgung deiner Schulden. ren allezeit, Daß mir's wohlgeh' auf 10. Laß seinen Geist in deinem Geist Erden ; Für ihre Sorg' und Treu' laß Dir sein Geseze schreiben. Thu' willig mich, Auch wenn sie werden wunderlich, lich, was es dich heißt, Und wenn noch Gehorsam ſeyn und dankbar. 6. Hilf, daß ich nimmer eigne Rach', Mångel bleiben, So laß dein Herz voll Glaubens ruhn In Christi Huld und Aus Zorn und Feindschaft übe; Dem, heil'gem Thun, So hast du Heil und der mir anthut Hohn und Schmach, Verzeihe , und ihn liebe ; Sein Glüd Frieden. undWohlfahrt jedem gdnn', Auchſchau', Mel. O du Liebe meiner Liebe 2c. ob ich ihm dienen könn', Und thu' es 835. Herr, dein Wort, die edle Ga dann mit Freuden. be, Diesen Schaß erhalte mir ! Denn 7. Unreine Werk der Finsterniß, Laß ich zieh' es aller Habe, und dem grdß mich mein Lebtag meiden, Daß ich nicht ten Reichthum für. Wenn dein Wort für die Luftfeuch)' müss' Einst Höllen nicht mehr soll gelten , Worauf soll der Qual dortleiden; Schaff in mir, Gott, Glaube ruhu ? Mir ist's nicht um tau ein reines Herz , Daß ich schandbare send Welten, Aber um dein Wort zu Wort' und Scherz', Und andre Sünden fliehe. thun . 8. Gib, Herr, daß ich mich redlich 2. Hallelujah! Ja und Amen ! Herr, du wollest auf mich sehn, Daß ich môg' nåhr', und böser Ränke schäme, Mein in deinem Namen Fest bei deinem Worte Herz von Geiz und Unrecht kehr', Und stehn ! Laß mich eifrig seyn beslissen, fremdes Gut nicht nehme; Und von der Dir zu dienen früh und spat, Und zu Arbeit meiner Hånd', Was übrig ist, gleich zu deinen Füßen Sißen, wie Ma auf Arme wend', Und nicht auf Pracht ria that. Phil. Friedr. Hiller. und Hoffart. 9. Hilf, daß ich meines Nächsten Mel. Sey Lob und Chr' dem höchsten Gut. Glimpf zu retten mich befleiße , Von 836. Herr, deine Rechte undGebot', ihm abwende Schmach und Schimpf, Darnach wir sollen leben , Wollst du Doch Böses nicht gut heiße. Gib, daß mir, o getreuer Gott , Ins Herze selber ich lieb' Aufrichtigkeit , und Abscheu geben: Daß ich zum Guten willig sey, habe jederzeit An Låsterung und Lügen. 10. Laß mich des Nächsten Haus und Mit Sorgfalt und ohn' Heuchelei, Was Gut Mit Unrecht nicht begehren ; Was du befiehlst, vollbringe. 2. Gib, daß ich dir allein vertrau', aber mir vonnöthen thut, Das woll'st Allein dichfürcht' und liebe, AufMen du mir gewähren; Doch, daß es nies schenhülf' und Trost nicht bau', In mand schädlich sey, Ich auch ein ruhig deiner Furcht mich übe ; Daß Beifall, | Herz dabei, Und deine Gnad' behalte. " I. Vom Worte Gottes. '369 11. O gib mir selbst von deinem Leiden Mir ein Quell con Trost und Thron, GottVater, Gnad' und Stårke ; | Freuden. Verleih mir Jesu , Gottes Sohn , Zu 5. Bei dem Licht , das es mir beut, üben gute Werke ! O heil'ger Geist, | Laß sichmein Erkenntniß mehren ; Står hilf, daß ich dich Von ganzem Herzen, ke mich, wo Dunkelheit In mir will den und als mich Den Nächsten herzlich Glauben stören , Daß ich Zweifelsucht liebe! David Denite. entferne, Und in Demuth glauben lerne. 6. Laß mich glaubensvoll im Geist Mel. Freu' dich sehr , » meine Seele. Jenes Himmels Erbtheil schauen, Das 837. Herr! du willst dein Reich er dein heiligWort verheißt Allen, die auf halten, Ewig und unwandelbar. Unter Christum bauen, Daß ich eifrig dar deines Geistes Walten Triumphirt es nach trachte Und die Lust der Welt vers immerdar. Fest steht deines Friedens achte. 7. O, verleihe mir die Kraft , Treu Bund; Also spricht der Wahrheit Mund: Erd' und Himmel wird vergehen, nach deinem Wort zu handeln, Und vor Gottes Wort bleibt ewig stehen. dir gewissenhaft, Stets auf ebner 2. Laßt uns froh den Bund erneuen, Bahn zu wandeln ; So wird einst in je In der kurzen Pilgerzeit Guten Samen nem Leben Mich ein ew'ges Licht um auszustreuen Für das Reich der Ewig geben. keit. Breitet aus das Wort des Herrn! Mel. Jesu, der du meine Seele. Hofft auf ihn, und dient ihm gern ! Selig sind, die Jesu dienen! Er ist 839. Herr, mich dürstet nach dem mitten unter ihnen. Segen, Den dein theures Wort verheißt; 3. Daß es deinem Wort gelinge, Komme gnädig mir entgegen, Gib mir Schüß es, Herr, durch deine Hand ! deinen heil'gen Geist, Der im Herzen Deiner Wahrheit Band umschlinge Jez dich verkläret Und mir Licht und Kraft des Volk und jedes Land ! Wirke, bis gewähret , Der mein Herz mit Trost er die ganze Welt Jesu einst zu Füßen füllt, Göttlich allen Jammer stillt. 2. Gieß ihn tief in meine Seele ; fällt; Hilf, daß Alles auf der Erde Ein Hirt, Eine Heerde werde ! Mache durch ihn alles licht, Daß ich fehe, wo ich fchle, Aus dir nehme, was Mel. Liebster Jesu, wir sind hler. gebricht; Daß er mich beständig treibe, 838. Herr, mein Licht , erleuchte und ich immer in dir bleibe Durch der mich, Daß ich mich und dich erkenne ; Liebe Wunderkraft, Die dein Geiſt ver Daß ich voll Vertrauen dich Meinen mehrt und schafft. Friedrich Auguñ Beihe. Gott und Vater nenne ; Laß mich durch Mel. Was mein Gott will c. dein Wort auf Erden Weise für den Himmel werden! 840. Herr Zebaoth ! dein heilig 2. Lauter Wahrheit ist dein Wort; Wort, Das du derWelt gegeben, Daß Lehre mich es recht verstehen! In dem man darnach ſoll fort und fort Einrich Forschen hilf mir fort , Und laß mich ten Lehr' und Leben, Ist worden kund nicht irre gehen , Daß ich lern', was Aus deinem Mund, Und in der Schrift mir gebühret, Und was mich zumHeile beschrieben Gar rein und ächt , Durch deine Knecht', Vom beil'gen Geist ge führet. 3. Doch laß nicht nur den Verstand trieben. 2. Dieß Wort, das nun in Schriften In den Sinn des Wortes dringen ; Ist dein Wille mir bekannt , So hilf mir steht , Ist fest wie Gott's Gedanken; ihn auch vollbringen , Sonst würd ich Wenn Erd' und Himmel untergeht, Be bei meinem Wissen Doppelt Streiche | steht es ohne Wanken ; Nicht Erden noth, Nicht Höll' und Tod Vermag es leiden müſſen. 4. Gib, daß ich den Unterricht Dei- | zu vernichten ; Drum Allen wohl, Die nes Wortes treu bewahre ; Daß ich, glaubensvoll Darnach ihr Leben richten ! was es mir verspricht, Reichlich an mir 3. Es ist vollkommen, hell und klar, selbst erfahre. Ja, es sey in meinen | Die Richtſchnur reiner Lehre ; Es zeiger 24 Knapp's geistl, Liederbuch. 370 Drittes Buch. uns ganz offenbar Des Höchsten Dienſt | Hier das Licht schon zu erblicken , Das und Ehre ; Es zeigt getreu, Was Glau- | mich ewig ſoll erquicken. Cyriacus Günther. ben sey, Lehrt Lieb' und Hoffnung üben ; . Drum sollen wir Es für und für Von MeL Der lieben Sonne Licht 2c. ganzem Herzen lieben. 4. Im Kreuz gibt's Trost, in Trau- 842. Jehovah redet ! hdre zu, Was rigkeit Zeigt es die Freudenquelle; Den dir dein Gott verkündigt ; Und wenn er Sünder, dem die Sünde leid , Entfüh- spricht, verstumme du, O Mensch , der ret es der Hölle; Es mißt ihm zu Viel täglich fündigt! Er spricht : ich bin der füße Ruh, Und lehrt ihn willig sterben, Herr, Ein starker, eifriger, Allmächti Hilft ihm zugleich Das Himmelreich ger , gerechter Gott ! Wer treibt mit meinen Worten Spott? In Christo fröhlich erben. 5. Sich, solchen Nutzen, ſolche Kraft, 2. So wahr ich Gott und ewig bin, Die nie genug zu schäßen , Des Herrn Der Sünde muß ich fluchen. Es eilet Wort Allen denen schafft, Die ſich dar- | mein gerechter Sinn, Die Gråuel heim in ergötzen. Weg Gut und Geld , und zusuchen. Die Rache schlummert nicht, was die Welt Sonst herrlich pflegt zu Sie nahet zum Gericht ; Wer_seinen achten! Laßt uns allzeit In Lieb' und Schöpfer haſſen kann, Den hatsie schon in Bann gethan. Leid Nach dieser Perle trachten ! 6. Erhalt' uns Herr, deinheilig Wort, 3. Daß ich auf Erden Richter sey, Laß uns sein Heil empfinden , Und hilf Soll alle Welt erfahren. Ich will die uns damit fort und fort Den Argen Sünd' und Heuchelei Allmächtig offen überwinden, Daß wir in Noth Und einst baren ; Wenn Våter Böses thun, Und im Tod Dein bleiben ohne Wanken ; ich verziehe nun, Bricht mein Gericht So wollen wir Dir täglich hier , Und doch über's Haus Verstockter Söhn' und Enkel aus. droben ewig danken ! 4. Wer aber meine Lieb' erkennt, und Mel. Werde munter mein Gemüthe. mich in Demuth liebet , Wer mein Ge 841. Höchster Gott ! in deinem | bot sein Leben nennt, und sich darinnen Lichte Sch' ich erst das rechte Licht ; | übet : Wie wohl wird dem geſchehn ! Wenn ich mich nachsolchemrichte, Feh- Man soll's mit Augen sehn : Barm len meine Tritte nicht. Nun, mein Licht, herzigkeit und Heil und Ruh Mess' ich erleuchte mich ! Ich bin finster ohne dich. Į noch Kindeskindern zu. Laß dein Licht, zu deinen Ehren, Sich 5. Sünder, hasse Sünd' und Schuld! Hör' auf, dein Heil zu hassen! in mir beständig mehren. 2. Gib mir Weisheit , zu verstehen, Wie gern umfåhet meine Huld Die, so Was mir gut und heilsam ist. Gib sich leiten lassen ! Wenn ein verstocktes Verstand , dem nachzugehen , Was ich Herz Sich häufet Zorn und Schmerz : thun ſoll als ein Christ, Der im Wandel | Wie freudig kannst du mir vertraun, zeigen soll, Er sey deines Lichtes voll, | Und Luſt an meiner Guade ſchaun! Daß ich stets das Beste wähle, Und den 6. DeinHeiland und Versöhnerstarb Himmel nicht verfehle. Am Kreuz in bittern Schmerzen ; Der 3. Lehre mich dich recht erkennen Und dir Gerechtigkeit erwarb, Kann ändern im Glauben auf dich sehn ; So kann ich auch die Herzen. Tritt mit gebeugtem dich Vater nennen Und die Eitelkeit ver Sinn Zum Kreuz als Sünder hin : Sein schmähn ; So entsag' ich dieser Welt, Blut versöhnt, und macht zugleich Au Die der Seele Neze stellt; So kann ich Gnad und guten Werken reich! Woltersdorf das Heil der Seelen, Jesum, finden und erwählen. Mel. Du Gott bist über Alles Herr. 4. Nun, mein Licht, wie viele Mån gel, Wie viel Finstres ist in mir ! Sen 843. Jehovah stand aufSinai, Und de deines Bundes Engel , Dieser leite die Posaune schwicg , Die Nacht ward mich zu dir ! Dein Geiſt ſtärke mein Bc- | stets mehr Nacht um ihn ; So sprach mühn, Mich dem Schatten zu entziehn, | der Ewige; I. Vom Worte Gottes. 371 2. ,,Ich binJehovah, der dich, Volk, | Haupt, mit Blut bedeckt, und rief: Es Aus deinem Elend rief. Nimm neben ist vollbracht! und starb. Friedr. Gott, Klopstock. ihm, der ewig ist, Nicht andre Götter an ! Mel. Ringe recht, wenn Gottes Gnade ic. 3. Mach' dir von Dem, der dich erz ſchuf, Von ihm kein sinnlichBild; Kein 844. Immer muß ich wieder lesen, Bild deß, das da lebt im Meer, Und In dem alten heil'gen Buch, Wie mein Herr so sanft gewesen, Ohne List und auf der Woge schwimmt ; 4. Kein Bild deß, das auf Erden ohne Trug. geht, Baldselbst zu Staube wird. Mach' 2. Wie er hieß die Kindlein kommen, Gott nicht den Gestirnen gleich, Die Wie er hold sie angeblickt, Und sie auf auch geschaffen sind. den Arm genommen, Und sie an sein 5. Wenn du vom Unerschaffnen Herz gedrückt. 3. Wie er Hülfe und Erbarmen Al weichst, So werd' ich Rächer seyn ; Der Uebertreter soll es noch An Jacobs len Kranken gern erwies, Und die Bld den und die Armen Seine lieben Brü Nachwelt sehu ! 6. Dem Frommen aber, der mich der hieß. 4. Wie er keinem Sünder wehrte, liebt und mein Gesetz bewahrt, Ihm und wohl Tausenden nach ihm Will ich Der bekümmert zu ihm kam ; Wie er Erbarmer seyn. freundlich ihn bekehrte, Ihm den Lod 7. Entweihe meinen Namen nicht ; vom Herzen nahm. 5. Immer muß ich wieder lesen, Les' Mit Ehrfurcht sprich von Gott ! Mein großer Name heißer Herr! Dem Sun und freue mich nicht satt, Wie er ist der will ich's seyn! so treu gewesen, Wie er uns geliebet 8. Du sollst den Sabbath heiligen! bat. Den Tag hat Gott geruht. Den Tag 6. Hat die Heerde sanft geleitet, ruh' auch, und denk an mich Von dei- | Die sein Vater ihm verliehn, Hat die nem Staub empor! Arme ausgebreitet, Alle an sein Herz 9. Den Vater ehr', und ehr' auch stets zu ziehn. 7. Laß mich knien zu deinen Füßen, Das Weib, das dich gebar, Damit dein Lohn Glückseligkeit Und langes Leben Herr ! die Liebe bricht mein Herz; Laß in Thränen mich zerfließen , Seligseyn fey! 10. Lösch' aus das Feuer schnellen in Wonn' und Schmerz ! Zorns, Lösch' aus der Rache Gluth! Max von Echenkendorf. Vergiß das Blut des Bruders nicht, Mel. Nun danket alle Gott 2c. Den Gott mit dir erschuf. 11. Brich nicht der Ehe theuren 845. Inbrünstig preis' ich dich, Bund, Von dir vor Gott gemacht ! Gott, für der Bibel Lehre, Die ich Beraube deinen Nächsten nicht Des als dein Geschenk Anbetungsvoll ver Schweißes seiner Stirn! ehre! Sie ist das Heil der Welt, Der 12. Du sollst kein falscher Zeuge seyn Ruhm der Christenheit, Mein Kleinod, Da, wo der Richtersiht ! Schånd' auch Trost und Licht Bis in die Ewigkeit. des Guten Ehre nicht ; Verläumder 2. Zum Licht, in dem du wohnst, haßt dein Gott. Kann die Vernunft nicht dringen ; Mit 13. Begehr' des Andern Hütte nicht, | Zweifeln und mit Wahn Müßt' ich voll Noch seiner Jugend Weib, Den Knecht Unruh ringen, Hått' ich dein göttlich nicht, der ihm dient, das Vieh, Das Wort, Den klaren Unterricht Von dir und deinem Sohn Und meiner Seele ihn ernähret, nicht ! 14. Wer mein Gesetz nicht ganz er nicht. 3. Dieß himmlisch theure Buch, füllt, Den treffe Fluch und,Tod, Der soll mein Angesicht nicht sehn ; Der Mehr werth, als alle Bücher, Führt 1 Gott der Götter sagt's !" mich den Weg zu dir Und meinem Heil 15. Der Gottmensch hing am hohen so sicher. Es schlägt und heilt mein Kreuz, Und neigte in die Nacht Sein Herz, Stärkt es zu jeder Pflicht, Ist 24 * 372 Drittes Buch. Mel. Dir, dir, Jehova, will ich fingen. in Gefahr mein Schuß, In Finsterniß 1 846. Mein Gott, du hast uns of mein Licht. 4. Du tilgst der Sünden Schuld, fenbaret Dein Wort, dieß Licht, zu Lilgst sie um deinetwillen. Dein Sohn leuchten in der Nacht; Haft's bisher kam, das Gesetz Statt unsrer zu erfül- rein uns aufbewahret, Und ewig bleibt len. Versöhnt sind wir durch ihn ; Durch es rein durch deine Macht. Lob, Preis Jesu Gnad allein Soll hier der Mensch und Dank sey deiner Gütigkeit, Die von der Nacht des Irrthums mich be gerecht, Dort ewig ſelig ſeyn. 5. Wie kräftig ist dein Wort, Gott ! freit ! 2. Ich sehe dich in deinem Werke, Millionen Christen Gab deine, Bibel Sieg Im Kampf mit bösen Lüsten, Jm In Sonn' und Mond und aller Sterne Leben frohen Muth, Im Kreuz Gelas Heer ; Der Welten Bau rühmt deine senheit, Im Alter Trost und Kraft, Stårke ; Der Herr ist Gott ! ruft Him mel, Erd' und Meer ; Doch deutlicher Im Tode Freudigkeit ! 6. Der Fromme wird gestärkt, Der seh' ich in deinem Wort Und tröstlicher Sünder tieferschüttert ; DerZweifler dich, meines Lebens Hort. wird beschämt ; Des Spotters Seele 3. DeinWesen, deine Herrlichkeiten, zittert ; Dem Chriſten wird der Tod Der Dinge Grund , der Anfang aller Der Seinigen versüßt , Wenn er vom Zeit, Der Sünden Quell und Häßlich keiten, Der Gnadenrath von meiner Wiedersehn Im ew'gen Leben lies't. 7. Hier lernt der Weiseste Der wah Seligkeit, Des Glaubens Werth, des ren Weisheit Schäße ; Hier faßt der Lebens ganze Pflicht, Entdeckt ſich mir Blddeste Die göttlichen Geseze ; Hier in deines Wortes Licht. finder jeder Stand Für jede Lebens 4. O Vater aller guten Gaben, Der pflicht In allen Fällen Rath Und hel aus der Nacht das Licht erscheinen hieß, len Unterricht. Von dem wir nichts als Gutes haben, 8. Wer fühlt nicht Gottes Geist | In dem nie wechselt Licht und Finster Sein Innerstes bewegen ? Wer nicht niß, Der helle macht, was Nacht und des Glaubens Kraft Und der Erbauung Irrthum heißt: Erleucht' auchmich im Segen, Der mit dem selgen Wunsch) Wort durch deinen Geiſt! 5. Zerstreu' die Dunkelheit der Erden NachLichtund Frömmigkeit, Mit Ehr -furcht und Gebet Der Schrift die An Durch dieſes Lichts frei ausgebroch`nen dacht weibt? Strahl, Und laß den Völkerheiland 9. So kann kein menschlich Buch, werden Groß und verehrt bei Völkern Herr, deine Größe preiſen, So faßlich, ohne Zahl. Brich , starker Gott! brich rührend nicht Den Weg zum Himmel deinem Wort die Bahn, Mach' alles weisen ; Durch Menschenrednerkunst dir and Jesu unterthan ! Wird so kein Herz erquickt, Zu jedem 6. Sprich, doch nicht in der Rache guten Werk So willig und geschickt. Wetter, Nein , durch dein Wort , das 10. Der Unchrist mag dein Wort | rühret und bekehrt ; Sprich mächtig Mit Spott und Hohn belegen : OGott ! mit dem Volk der Spötter, Das Lüſten mir bleibt es doch Meingrößter Schatz dient, dich haßt und Lügen lehrt! Es und Segen! Es soll mein Herz erbaun, beuge sich, erschüttert durch dein Drohn, Es rühren und erfreun, Am Morgen Vor seinem Herrn und Richter, deinem mein Geschäft, Am Tag mein Führer Sohn ! 7. Durchdringe die mit deiner Klar seyn. 11. Zur Ehrfurcht für dieß Buch heit, Die bisher nur aufMenschenwerk Laß deinen Geist mich rühren, Und seine geschaut, Und auf den Grund von Chriſti ganze Kraft An meinem Herzen spů- Wahrheit Statt Edelstein nur Stop ren, Bis mich, mein Gott, bei dir Inpeln aufgebaut. Verbrenn' ihr Werk; deinerHerrlichkeit Ein ewighelles Licht sie aber führe du Ins Reich des Lichts, F. W. Loder. dem Hirten Chriſto zu! Umleuchtet und erfreut. 8. Beschame, die ein todtes Wissen Verwechseln mit des Wortes Kraft und 1. Vom Worte Gottes . 378 Geist, Die zwar zu hören sind befliffen, | ständniß, Wenn doch das Herz noch Doch nicht zu thun, was dein Gesetz bdse bleibt ? Drum hilf, daß ich der uns heißt. Zeig' ihnen, daß im Dienste Wahrheit treu, und daß mein Glaube Jesu Christ Rechtschaffnes Wesen, laus thatig sey. trer Wandel ist ! 7. Laß dein Erkenntniß mir im Lei 9. Bewahre mich, o Herr, mein Hu ter, Vor Selbstbetrug und ekelm Ueber druß! Stets sey das größte deiner Gü ter, Dein Wort, mir neu und köstlich im Genuß. Es lehre mich, die Weis heit einzusehn, Es treibe mich, den Le bensweg zu gehn. 10. Wie selig ist, wer dein Wort hdret, und fest bewahrt, und Frucht bringt in Geduld ! Der Sünder Glück wird schnell zerstöret; Doch unbewegt steht er durch deine Huld. Wer mein Wort hålt, versichert Jesus mich, Der wird den Tod nicht sehen ewiglich! den Die Brunnquell' wahren Trostes seyn. Laß mich, wenn Leib und Seele scheiden, Mich noch im Glauben dei ner freun. Dort seh' ich dich im hdhern Licht Von Angesicht zu Angesicht. B. Schmolte. ON es. Was mein Gett will c. 848. Mein Gott ! du zeigst dein Angesicht In deines Wortes Spiegel, Das leuchtet uns als helles Licht, Als theures Pfand und Siegel ; O heil'ger Geist ! Dein Wort selbst weist, Daß du die Lehrer treibest, Weil du dieß Wort An allem Ort Selbst in die Herz Mel. Wer nur den lieben Gott läßt, zen schreibest. 847. Mein Gott , du wohust im 2. Ift dein Geheimniß tiefund schwer, ew gen Lichte, Wohin kein sterblich Auge So gibt dein Wort doch Klarheit ; Ist dringt; Doch gabst du uns zum Unter die Vernunft gleich blind und leer: richte, Dein Wort, das uns Erkenntniß Dein Wort führt in die Wahrheit, Lehrt, bringt, Was du, o Allerhöchster, bist, straft, verbeut, Vollführt den Streit; Und was dein Wille mit uns iſt. Die Tröstung ist unzählig, Gibt Him 2. Gib, daß ich drauf mit Freuden melskraft und Lebenssaft, Und macht achhte, Als auf ein Licht am dunklen uns endlich selig. Ort, Und wenn ich ernstlich es betrachte, 3. Morgenstern ! o Himmelsthau ! So hilf du meinem Forschen fort. Laß O milder Frühlingsregen ! O immer für der Wahrheit hellen Schein Mein grüne Freudenau ! In dir ist Heil und Herz und Aug' stets offen seyn. Segen! Drum sey gepreist, O heil'ger 3. Dein Wort sey mir ein Licht im Geist, Für diese theuren Gaben ! Ich Glauben, Das mich zur wahren Weis- | will hinfort An diesem Ort Mein Liche heit führt! Laß mir durch keinen Frr und Labſal haben. 4. Bewahr' mich, Herr, vor Men thum rauben, Was mir ein ew'gesHeil gebiert. KeinSpottergeist verführe mich, schentand, Vor falscher Lehr und Rot Kein Zweifel sey mir hinderlich. ten ; Laß Finsterniß nicht in das Land, 4. Dich kennen, ist das ew'ge Leben ; Laß uns des Worts nicht spotten, Daß Drum hilf mir, Vater, daß ich dich, man die Lehr' Nur laulich hör', Und Und Den, den du für uns gegeben, Er dochdarnach nicht thåte. Ja, stoße nicht kennen mög' herzinniglich, Bis dich, Dieß helle Licht Von seines Leuchters wenn ich dir hier vertraut, Mein Aug ' Ståtte. 5. Hilf, daß ich nicht, wie Demas, im ew'gen Lichte schaut. 5. Vor allem laß in mir lebendig, mich Von der Gemein' entferne ; Nicht, OHöchster, die Erkenntniß ſeyn ! Dann wie die Satten, üppiglich Dein theures mach' durch Gnade mich beständig, Dir Wort verlerne. Des Neides Dorn, Des wahre Lieb' und Furcht zu weihn. Gib, Hochmuths Zorn, Der Wollust Feuer daß ich thu' mit allem Fleiß, Was ich dämpfe. Ach, steh' bei mir, Herr, wenn ichhier Mit Sund' und Zweifel kämpfe! von deinem Willen weiß. 6. Erhalt uns, Herr! dein theures 6. Was hilft die richtigste Erkennt niß , Wenn sie nicht dich zu lieben Wort, Zu unsers Herzens Freude, Daß treibt ? Was nügt das reichlichste Vers | es uns schein' am dunkeln Ort, Und 874 Drittes Buch. unsre Seelen weide. Geist des Gebets ! | dem dein Wort nicht zu , Der gerne Duwollst mich stets Dadurch im Glaus sich erbaut. ben stärken ; Gib Besserung, Und Zúch 4. Ach bleib bei uns, Herr Jesu tigung Zu allen guten Werken. Christ, In dieser Abendzeit, Und bis 7. Hilf mir dein Wort mit freud' es heitr Morgen ist In selger Ewig er gem Muth Vor aller Welt bekennen, keit! Christ. Friedr. Zeller, Und auch in Angst und Trübsalsgluth Inspector in Beuggen. Es meine Tröstung nennen. Die letzte Noth Erfolgt im Tod ; Laß mich auf Jesum trauen! Wer in der Welt Sein Mel. Mein Herjend --Jesu 2c. Wort nur hält , Der wird den Tod 851 O Mensch, wie ist dein Herz . nicht schauen! bestellt ? Hab' Achtung auf dein Leben! Was trågt für Frucht dein Herzens Mel. Valet will ich dir geben. feld? Sind's Dornen oder Reben ? 849. MeinHerz ist schon gewöhnet Denn aus der Frucht kennt man die An Jesu süßes Wort, Daß es darnach Saat, Auch wer das Land besået hat, sich sehnet In jedem Stand und Ort. Gott, oder der Berderber. Das Beste selbst aufErden Labt meine 2. Ist nun dein Herze gleich dem Seele nicht ; Es muß erst lieblich wer Weg, Und einer harten Straße, Da den Durch das, was Jesus spricht. auf dem breiten Lastersteg Die Vögel 2. Wann ich vom Schlaf erstehe, ziehn zum Fraß e? Ach, prüfe dich! es Such' ich deinWort herfür, Und wann ist kein Scherz! Steht's also um dein ich schlafen gehe, So nehm ich's auch armes Herz, So bist du zu beweinen. mit mir. Mir efelt am Besuche, Der 3. Ist auch dein Herz von Felsen nur die Zeit verkürzt, Und auch an eis art, Verhärtet durch die Sünden, So nem Buche, Das nicht sein Wort ge ift der Same schlecht verwahrt Auf würzt. solchen Felsengründen. Ein Felsenstein 3. Im Trinken und im Essen, Im hat keine Saft Dru n m hat der Same ; Umgang, und allein, Bleibt es mir uns keine Kraft, Zu sproffen und zu reifen. vergessen, Es muß die Würze seyn. 4. Oft ist das Herz auch dornenvoll, Wenn ich was Bitt'res koste, Und wenn Mit Sorgen angefüllet ; Oft lebet es die Seele krank, So wird es mir zum in Reichthum wohl ; Da wirddie Saat Troste, Daß Jesus Galle tranf. verhüller, Ja, fie ersticket ganz und gar, 4. Herr ! låss'st du mich erkranken, Und wird nicht einmal offenbar ; D Sey dein Wort meine Ruh '; Aus dem wehe solchen Seelen ! sprich in Gedanken Durch deinen Geist 5. Doch ist auch noch manch gutes mir zu ! Und unter deinen Worten Geh' Land Auf dieser Welt zu finden, Das mir die Seele ans. Wie süß wird's Gott, dem Herrn, allein bekannt, In werden dorten In deines Vaters Haus ! | stillen Herzensgründen , Da Same, M. Ph. Fr. Hiller. den Gott eingelegt, Noch hundertfältig Früchte trågt ; O das find ſel'ge Her zen! 850. Herr, versammelt sind wir 6. Wer Ohren hat, der höre doch, hier, Wie Kinder um ein Licht, Zu hd- | Und prüfe ſich ohn' Heucheln, Solang ren, was dein Wort von dir Zu unsern es heute heißet noch; hier darf sich Herzen spricht. keiner schmeicheln. Die Zeit vergeht ; 2. O gib uns, wie der Lydia, *) Ein | das Ende naht ; Fällt auf kein gutes offnes Herz und Ohr , Und sey du bei Land die Saat, So mußt du ewig uns selber da ; Dring' durch's ver- | sterben, schloff'ne Thor. 7. Herr Jesu, laß mein Herze seyn 3. Wir wollen hören ; rede du Durch Zerknirscht und wohl zerschlagen, Da= deines Mundes Laut! Du schließest mit der Same dring' hinein ; Dann laß ihn Früchte tragen, Die mir in *) Up, Geſch. 16, 14. Himmel folgen nach, Daß ich sie finde Mel. Nun sich der Tag geendet 2c. I. Vom Worte Gottes . 375 tausendfach, sendest. Wenn du die Schnitter deines Geistes Treiben, Mir dein Wort Laurent. Laurentii. ins Herz zu schreiben. Dieß nur kann mich trösten, lehren , Heil und Kräfte Mel Hüter! wird die Nacht der Sünden. mir gewähren ; Dieß nur kann vom 852. wie ist des Wortes Lehre, ew'gen Leben Mir gewisse Nachricht Die ichhöre, Herr, aus deinem Mund, | geben. 3. Herr, dein Wort ist allgewaltig, sorein! Deiner Heiligkeit Befehle Gehn der Seele Bis zum tiefsten Grund hin Wunderbar und mannichfaltig. Es ent ein. decket meine Blöße, Meiner Sünden 2. In den bloßen äußern Werken | Meng' und Größe ; Es erquicket nach Ist zu merken, Was den Schein nur dem Weinen, Macht die Sonne wieder geben kann; Aber damit deinen Willen scheinen , Schlägt den Stolz und Zwei Zu erfüllen, Wird noch weit nicht g'nug fel nieder, und erhebt zum Himmel wieder. gethan. 4. Diesem Worte will ich trauen, 3. Selbst des Herzens tiefstes Dich ten Soll sich richten, Wie es dein Ge Und darauf beständig schauen ; Sonst feh befiehlt. Deiner Augen Blitze fin ist doch kein Licht vorhanden , Fremde den Da schon Sünden, Wo das Herz Lehre macht zu Schanden. Dein Ge setz nur, deine Gnade Leitet mich auf in Lüften spielt. 4. Böse Werke nicht nur lassen, rechtem Pfade. Herr, mein Glauben Sondern hassen, Lauter an uns dein und mein Lieben hat den Grund : ,, Es Geheiß; Wer nach dem Gebot will le steht geschrieben !" 5. Lehre mich dein Wort betrachten, ben, Der muß streben, Rein zu seyn, Mit Begierde darauf achten; Lehre mit heil'gem Fleiß. 5. Siehst du, daß die frömmsten mich's im Geist verstehen , Laß es mir Seelen Hier noch fehlen , Mache doch zu Herzen gehen. Mache , daß ich's den Vorsatz rein, Daß sie deinem Wil fröhlich glaube, Keinen Zweifel mir len wollen, Wie sie sollen, Unverrückt erlaube , Daß ich's mit Gehorsam ehre, Und sonst keine Stimme höre. gehorsam seyn. 6. Laß mich deine Worte essen, Deine 6. Dein Gesetz, Herr, läßt uns se hen Und verstehen Unfre Grundverdor Lehren nie vergessen , Deine Wahrheit benheit, Daß wir suchen uns zu heilen, nicht zerrütten, Keine Kraft davon Ohn' Verweilen , Durch des Sohn's verschütten , Fest an der Verheißung bleiben, Die Gebote willig treiben, Gerechtigkeit. 7. Jesu, sich mein Unvermögen ! Keinen Schritt vom Worte weichen, Nur dein Segen, Deine Huld heilt mich Deines Weges Ziel erreichen. 7. Was die Welt bekennt und leh allein! Ja, allein durch dein Verſühnen Kannich grünen, Und gerecht und selig ret, Was mein Herz erdenkt und ehret, Was der böse Geist erdichtet , Wird ſeyn. 8. Halt' mich fest in deiner Gnade, Daß ich g'rade Richte meinen Lauf zu dir; In den Wegen des Gebotes Mei nes Gottes Leite meinen Wandel hier ! Mel. Echmücke dich, o liebe Seele. 853. Prediger der süßen Lehre, Die ich mit Erstaunen höre ! Großer Arzt derMenschenkinder, Du Evangelist der Sünder, Du Prophet des neuen Bun des Laß die Worte deines Mundes, Deine Stimme an die Heerden Mir zu Geist und Leben werden! von Gottes Wort gerichtet. Weg mit euch , ihr falschen Geister! Mir ge nigt an Einem Meister ; Ihm alleine darf ich glauben ; Sein Wort soll mir niemand rauben. 8. Selig, selig sind die Seelen, Die sich sonst kein Licht erwählen, Als al lein das Wort des Lebens ! Diese glau ben nicht vergebens, Weil sie Gottes Rath ergründen , Und sein Herz im Worte finden. O , ein unschätzbares Wissen ! Andre Weisheit kann ich missen. 9. Licht und Kraft und Muth und 2. Deiner Weisheit Offenbarung Freude , Wahrer Troft im tiefsten Lei Mache mirzur Herzensnahrung ! Sende de, Schuh vor allerlei Gefahren, Und 376 Drittes Buch. ein ewiges Bewahren : Das sind dies | So lies , mit Ehrfurcht lies, Mit Lust ses Wortes Früchte ; Alles André wird und mit Vertraun. Und mit dem from zunichte , Alles Andre muß vergehen : men Ernst, In Gott dich zu erbau'n. Gottes Wort bleibt ewig stehen. 3. Sprich gläubig : Herr, vor dem Woltersdorf. Ich meine Hånde falte, Gib, daß ich dein Gebot Für dein Wort ewig halte; Mel. Liebster Jein , wir sind hier. Und laß mich deinen Rath Im Geiste 854. Sagt, was hat die weite Welt, wohl verstehn, Die Wunder am Gesez, Das demWorte Gottes gleichet ? Was Am Wort vom Kreuze ſehn. 4. Er, alter Wahrheit Gott, Kann find Ehre, Luft und Geld ? Rauch, der in den Wind entweichet. Doch, wenn | dich nicht irren laſſen ; Lies, Christ, Erd' und Himmel stürzen : Nichts kann sein heilig Buch, Lies oft, du wirst es Gottes Wort verkürzen. fassen, So viel dein Herz verlangt. 2. Dich erreicht kein Erdenpreis, Gott ist's , der Weisheit gibt, Wenn Theures Wort, von Gott gegeben ! man sie redlich sucht, Gewissenhaft ſie Größ'res hat kein Himmelskreis ; Du, liebt. o Wort, bist Geist und Leben , Trost 5. Lies , frei von Leidenschaft, Und der Armen, Kraft der Schwachen, ledig von Geschäften, Und ſammle dei nen Geist Mit allen seinen Kräften. Kannst auf ewig selig machen. 3. Lebenswort! was gibt, wie du, Der beste Theil des Tags , Des Mor Licht und Weisheit , Heil und Gnade ? gens Heiterkeit, und dann der Tag In Bedrängniß Seelenruh', Muth auf des Herrn , Der sey der Schrift ge bangem Dornenpfade ? Was kein Mens weiht. 6. Rührt dich ein tiefes Wort, So schenwiß ergründet , Wird in dir uns hell verkündet. ruf es dir zum Glücke Des Tags oft 4. Wort voll Gotteskraft! durch dich in dein Herz , Im Stillen oft zurücke ; Wird das Herz sich aufgeschlossen, und Empfinde seinen Geist, und stärke dich ein Feld eröffnet sich, Wo demHimmel durch ihn Im wahren Glaubensmuth, Ernten sprossen. Keiner Weisheit kann Das Gute zu vollziehn. gelingen, Was du hilfft in Kraft voll 7. Des Herrn Gebot zu thun, Dazu sind wir auf Erden. Thu', was die bringen. 5. Selig, die an Gottes Wort Kindlich Schrift gebeut, Dann wirst du inne Geist und Herz erquicken , Und vom werden, Die Lehre sey von Gott , Die Baum, der nie verdorrt , Blåtter der dir verkündigt ist, Und dann das Wort Gesundheit pflücken , Und in seinen verstehu, Dem du gehorsam bist. Weisheitsgründen Immer neue Schäße 8. Spricht sie geheimnißvoll, So finden! laß dich dieß nicht schrecken. Ein 6. Lehre mich, du Geist des Herrn, endlicher Verstand Kann Gott nie Gottes Wort vor Allem lieben , Und, ganz entdecken. Gott bleibt unendlich von Troß und Zweifel fern, Mich nach hoch; Wenn er sich dir erklärt , So seiner Vorschrift üben, Daß es all glaube, was er spricht, Nicht, was mein Thun regiere , Daß es mich zum dein Wiß begehrt. Garve. 9. Sich seines schwachen Lichts Bei Himmel führe! Gottes Licht nicht schämen, Ist Ruhm, Mel. Gott, du frommer Gett. und die Vernunft Alsdann gefangen 855. Soll dein verderbtes Herz Zur nehmen , Wenn Gott sich offenbart, Heiligung genesen, Christ, so versäume Ist der Geschöpfe Pflicht ; Und weise nicht, Das Wort des Herrn zu lesen ; Demuth ist's, Das glauben, was er Bedenke, daß dieß Wort Das Heil der spricht. 10. Drum lasse dich, o Christ, Durch ganzen Welt, Den Rath der Seligkeit, Den Geist aus Gott enthält. keine Zweifel frånken. Hier bist du 2. Merk' auf, als ob dir Gott, Dein Kind, doch dort Wird Gott mehr Licht Gott gerufen hätte ; Merk auf, als ob dir schenken ; Dort wächst mit deinem er selbst zu dir vom Himmel red'te, | Glück Dein Licht in Ewigkeit ; Dort I. Vom Worte Gottes. 377 8. Hilf, daß alle meine Wege Nur ist die Zeit des Schauns, Und hier des Glaubens Zeit. nach Gottes Worten gehn ; Was ich 11. Verehre stets die Schrift ; Und hier zum Grunde lege, Müsse wie ein siehst du Dunkelheiten, So laß dich Felsen stehn, Der in jedem Sturm der einen Freund, Der mehr als du Welt Mich erhebet und erhält. 9. Laß dein Wort mir einen Spiegel sieht, leiten. Ein forschender Verstand, Dersich der Schrift geweiht, Ein ange Jenes ew'gen Lebens ſeyn ! Drück es als ein Gnadensiegel Göttlich mir ins fochtnesHerz Hebt mancheDunkelheit. 12. Halt fest an Gottes Wort ! Es Herz hinein, Bis ich, was ich hier ge ist dein Glück aufErden, Und wird, so glaubt, Schaue mit gekröntem Haupt. Benj. Schmolle. wahr Gott ist, Dein Glück im Himmel. werden. Verachte, christlich groß, Des Mel. Meine Seele sehnet sich. Bibelfeindes Spott ; Die Lehre, die er schmäht , Bleibt doch das Wort aus 857. Treuer Heiland, wir sind hier Gott! E. F. Gellert. In der Andacht Stille ; unsre Sinne " und Begier Lenke sanft dein Wille! Mel. Gott des Himmels und der Erden 2c. Deines Wortes heller Schein Strahl 856. Theures Wort aus Gottes in unser Herz hinein Uns mit Licht , Munde, Das mir lauter Segen trågt ! erfülle. Dich allein hab' ich zum Grunde Mei 2. Kehr', oJesu, bei uns ein ! Komm ner Seligkeit gelegt ; In dir treff ich in unsre Mitte! Wollest unser Lehrer Alles an, Was zu Gott mich führen seyn ! Hor' der Sehnsucht Bitte ! Deiz fann. nes Wortes stille Kraft, Sie , die neue 2. Will ich einen Vorschmack haben Menschen schafft, Bilde Herz und Sitte. Von den Freuden jener Welt, Bist du, 3. Von dir lernen möchten wir Dei meinen Geist zu laben Mir zur Nahner Sanftmuth Milde ; Möchten åhn rung dargestellt; Lebensbrod, das findlich werden dir, Deinem Demuthsbilde, Deiner stillen Thätigkeit , Deiner ar ich hier, Lebenswasser beutst du mir. 3. Du, mein höchstes Gut auf Ermen Niedrigkeit, Deines Wohlthuns den, Dringe tief in mich hinein ! Laß Milde. mich täglich weiser werden Durch der 4. Zeige deines Wortes Kraft An Gnade hellen Schein, Bis die Seele uns armen Wesen ! Zeige, wie es uns bringet Frucht, Wie sie mein Erlöser umschafft, Kranke macht genesen ! Je= sucht ! ſu , dein allmächtig's Wort Fahr' in uns 4. Heil'ger Geist, der Gottes Worte zu siegen fort, Bis wir ganz genesen ! In mein Herz lebendig prågt ! Lehre 5. O, wie selig ist es , dir Kindlich mich an jedem Orte, Bis mein Glaube zu vertrauen ! Unerschüttert können wir recht erwägt, Welche Schätze Gottes Aufdich, Felsen, bauen. Herr, wir glau Hand Durchsein Wort mir zugesandt. ben in der Zeit , Bis die sel ge Ewigkeit 5. Schließ die innersten Gedanken uns erhebt zum Schauen . Mir ins Wort des Lebens ein; Lehre Beuggen. Beller mich in deinen Schranken Kindlich und gelassen seyn, Daß ich still und unge Mel. Sollt' es gleich bisweilen 2c. stört Hore, was die Salbung lehrt. 6. Mache mich zu einem Acker, Der 858. Treuer Meister, deine Worte die Frucht nicht schuldig bleibt ; Mache Sind die rechte Himmelspforte ; Deine meine Augen wacker, Wenn dein Fin Lehren sind der Pfad , Der uns führt ger in mir schreibt , Daß es bis auf zu Gottes Stadt. wie selig, wer dich hdret, Wer 2. jenen Tag Unauslöschlich bleiben mag. 7. Was ich lese , laß mich merken ; von dir will ſeyn gelehret , Wer in De Was du lehrest, laß mich thun. Wird muth jede Stund' Horcht auf deinen dein Wort den Glauben stärken, Laß es treuen Mund! nicht dabei beruhn , Sondern gib, daß 3. Herr, dein Wort mir nicht ver er dabei Auch durch Liebe thätig sey. hehle! Rede laut zu meiner Seele, Hilf 378 Drittes Buch. ihr halten bis zum Tod Deiner Liebe |Die Einfalt soll Gott preisen; Den Machtgebot! Blöden und den Schwachen Will er sich 4. Hilfmirmich im Liebenüben, Und kennbar machen. 5. Der Demuth stilles Sehnen, Der Gott über Alles lieben ; Lehr' den Nach ſten inniglich Mich auch lieben , gleich | Andacht brünst'ge Thrånen Eröffnen wie mich. uns die Pfade Der Wahrheit und der 5. Laß mich , Jesu , dir auf Erden Gnade.. Aehnlich in der Demuth werden ; Geuß 6. Ein Grundstein ist geleget , Der mir deine Sanftmuth ein, Laß mich das Gebäude tråget : Christus , der flug in Einfalt seyn. Weg , das Leben, Der Weinstock, 6. Also wird kein Feind mich binden, wir die Reben. Also werd' ich Ruhe finden, Also werd' 7. O, laß an ihm und bleiben, Auf ich in der Zeit Weise für die Ewigkeit. daß wir Blüthen treiben, Von ihm die Mel. Sie schén leucht't uns d. M. 27. Kraft empfangen, Mit edler Frucht zu 859. Welch himmlisch Licht ist's, prangen ! das der Welt So herrlich strahlt, so Mel. Mir nach , spricht Chriftus ze. mild erhellt Den dunkeln Pfad durch's 861. Wie ernstlich strafest du das Leben? Es ist das Wort des Herrn, das Licht, Von Gott gesendet, das uns nicht Herz, Mein Heiland, das dich haffet ! wie ist's dir ein bitt'rer Schmerz, In Finsterniß läßt schweben. Seine Wenn man dein Wort nicht fasset! Reine Ew'ge Wahrheit Strahl' in Klar: heit Dir, o Erde, Daß der Herr ver: Denn wer es flieht und hålt für Sport, Der sinket in den andern Tod. herrlicht werde ! 2. Laß meinen Sinn aus Gott nur 2. Was führt uns hin zum höchsten seyn, So drückt sich dem Gemüthe Auch Gut? Was gibt zum Guten Kraft und Muth, und reinigt uns von Sünden ? leicht dein Wort mit Freuden ein; Es Es ist des Lebens Wort allein; Dieß schmecker Gottes Güte, Und fühlt, wie lehrt uns treu und standhaft seyn, Und du, Herr Jesu Christ, In jedem Wort des Vaters bist. fröhlich überwinden. Heil uns ! Laßt 3. Regt sich von Lügen was in mir, uns Fröhlich streiten, und verbrei tilg' es schnell im Grunde, Daß ich So ten Gottes Lehre, Daß sich Jesu Reich nichts Falsches thu' vor dir Mir Herzen vermehre! allem 3. Wo quillt dem Herzen Trost und oder Munde ; Mach', Herr, mich so noch auch es Wenn feind, Heucheln Ruh ? Wo strömt ihm selge Hoffnung scheint! zierlich n friede zu, und hoher Gottes ? Das ist 4. Du Freundlichster ! wie lockest des Heilands theures Wort; Das führt zur Seligkeit uns dort, Und tröstet uns du Sogar auch deine Feinde, Und re hienieden . Diesen Süßen Quell der dest ihnen liebreich zu , Als wären's Diesen deine Freunde, umsie nur aus dem Haß Freuden Soll kein Leiden, Glauben Keine Macht der Welt uns zu ziehn ! Ach, Menschen, warum haßt rauben! C. A. Döring. ihr ihn? 5. Hort, wie der Heiland selber Mel. Wach' auf, mein Herz 2c. schwört, Daß der den Tod nicht sehe, 860. Wer Ohren hat, der höre Die Der sich mit seinem Worte nährt ! Drum reine Gotteslehre , In Geist und Kraft ich zu Jesu flehe : Dein Wort sey mir, verkündigt Durch den, der uns ent wie Honig ist , Weil du selbst in dem fündigt ! Worte bist! 2. Aus Gottes Wort erfahret, Wie 6. Ich halte fest mich an dein Wort Gott sich offenbaret Dem, der ihn sucht Im Leben und im Sterben, Bis ich ges und glaubet , und in der Liebe bleibet. lange an den Ort , Wo wir mit Jesu 3. Wir müssen Kinder werden ! Die erben. Dann siehet man es offenbar, Weisheit dieser Erden kann nicht vor Was ebmals in dem Worte war. Gott bestehen Auf ihren stolzenHöhen. 7. Dein: wahrlich ! wahrlich !" 4. Nicht nur der Geist der Weiſen, | tröstet mich Und stärker mir den Glau= L. Vom Worte Gottes. 879 ben. Wie selig ist , wen ewiglich Der |Die Wohlthat ist zu theuer ! Verächter Tod dir nicht kann rauben ! Herr , laß frißt das Zorngericht , Und straft mit in meiner Todespein Dein Wort mir ew'gem Feuer. Wer seine Seele retten ew'ges Leben feyn ! will, Der sey begierig , sanft und ſtill, 8. Ich schwöre aller Feindschaft ab, und lerne gleich den Kindern. 4. Wer Ohren hat, der höre zu, Und lasse gern mich lieben , Will dich auch nicht bis in mein Grab Mit Fre Wer sieht, sey treu im Lesen ; Gönnt vel mehr betrüben. Was sich von Feind euren Herzen keine Ruh' , Bis ihr fchaft in mir regt, Das sey in deinen durchs Wort genesen, Bis alle Sün dennacht entflieht, Ja, bis der Glaube Tod gelegt. 9. So nimm mich hin , dein Eigen Jesum sicht, Und seine Gnade schmecket. thum , Zum ewigen Erbarmen ! Um 5. Wer so das Wort zu Herzen faßt, fasse mich zu deinem Ruhm, O Herr, Und seine Seele weidet, Dem wird die mir deinen Armen ! Dein Geist , dein | Sündenlust zur Last, Daß er sie flieht Blut, dein theures Wort , Das helfe und meidet . Er kennt und sucht das mir zum Himmel fort! höchste Gut, Und was er selber glaubt und that, Das lehrt er seine Kinder. Mel. Valet will ich dir geben. 6. Er schärft es ihren Seelen ein ; 862. Wie Schafe fröhlich weiden, Sein Mund fließt davon über; Ihm So weidet sich mein Geist In deines wird des Wortes Gnadenschein Je lån Wortes Freuden, Das mich mit Mannager, desto lieber. Am Tag, wenn er die fpeist. Wenn ich's oft nicht verstehe, Arbeit thut , Und wenn die Hand am Weil ich zu blöde bin, Dann gib, Herr, Abend ruht, Ist Jesus seine Rede. 7. Zur Nacht, bis ihn der Schlaf aus derHöhe Dein Licht in meinen Sinn ! 2. Wie jener auf dem Wagen Vom umfähr , Und wenn er wacht am Mor Lamme Gottes las, So laß mich lesend gen , Ist Jesus sein Gespräch , Gebet, fragen : Glaub' und versteh' ich das ? Sein Suchen und sein Sorgen . Das Wie dort einst auf dem Wegé Dér Jün- singt er seinem Hauſe vor , Und öffnet ger Herz entbrannt : So mach' auch liebend ihm das Ohr, Zu hören und zu mein Herz rege Durch himmlischen | lernen. 8. So bleibt er Jesu Wort getreu, Verstand. 3. Laß deines Wortes Kräfte Mich immer mehr erfreun; Laß es mein Hauptgeschäfte zu allen Zeiten seyn ! Stets will ich's wiederholen , So wird mir täglich süß, Sowohl , was Gott befohlen, Als, was er mir verhieß. E. G. Woltersdorf. Met. Es ist das Heil und kommen ic. 863. Wie felig ist das Volk des Herrn, Daß er es selber lchret ! Wie fagt er uns so herzlich gern, Was Fried' und Heil gewähret ! Gesetz und Evan gelium Erzählt uns beides seinen Ruhm, und leuchtet unsern Seelen. 2. Wie manches Volk, wie manches Land Liegt noch in Finsternissen , Dic, was der Herr an uns gewandt, Nicht hören und nicht wissen ! So danke doch, wer danken kann , Und bete Den mit Jauchzen an, Der uns sein Licht ge geben! 3. Erwache, Volt, und schlafe nicht, Davon sein Glaube lebet ; Es wird ihm täglich süß und neu , Ein Schat, der ihn erhebet , Ein Freudenlicht , das bei ihm bleibt, Ein Leben Gottes, das ihn treibt, Dem Heiland zu gefallen. 8. Mein Vater, Gib mir solchen Sinn , Gib mir den wahren Glauben! Und laß mir, der ich fündig bin, Nicht dieses Kleinod rauben. Ach, schütte dei nen Segen aus , Daß durch dein Wort mein ganzes Haus Im Glauben ſelig E. G. Woltersdorf. werde ! Mel. Ach Gott vom Himmel :c. 864. Wir Menschen sind zu dem, o Gott , Was geistlich ist , untüchtig ; Dein Wesen, Wille und Gebot Ist viel zu hoch und wichtig . Wir wissens und verstehens nicht, Wenn uns dein gött lich Wort und Licht Den Weg zu dir nicht zeiget. 2. Drum sind vor Zeiten ausgesandt Propheten, deine Knechte; Sie mach 380 Drittes Buch. ten deinem Volk bekannt Dein Heil und | stehet Alles wohl ; Wer sich aufJeſum deine Rechte. Zum Lehten ist dein lieber gründet, Der lebet lebensvoll. Sohn, O Vater, von des Himmels 2. Bist du vielleicht verirret, Suchst Ruhe hier und dort? Har dich die Welt Thron Gekommen , uns zu lehren. 3. Für solches Heil sey , Herr, ge verwirret ? Komm, hier ist Gottes Wort ! preist! Laß es uns niemand rauben, Das wird dir klärlich weisen Die rechte und gib uns deinen guten Geist , Daß Lebensbahn, Darauf du müſſest reisen, wir dem Worte glauben, und es be Wenn du willst himmelan. Bist du vielleicht betrübet , Und wahren jederzeit Mit Sanftmuth, Lieb' und Freudigkeit, Als theure Gottesgabe. wirst du fort und fort Durch Kreuz und 4. Hilf, daß der losen Zweifler Spott Noth geübet ? Komm, hier ist Gottes Uns nicht vom Wort abwende ; Wer dich | Wort ! Dieß wird dein Herz erquicken, verachtet, großer Gott, Der nimmt ein Daß, wenn gleich Höll' und Welt Dich schrecklich Ende. Gib selbst zu deinem wollten unterdrücken, Du doch behältst Zeugniß Kraft, Daß deine Lehre in das Feld. uns haft , und reichlich bei uns wohne. 4. Hast du dich lassen blenden, Suchst 5. Der Sam' am Wege wird sofort | Licht am dunkeln Ort , Und irreſt aller Vom Teufel weggenommen ; Auf Fels Enden ? Komm, hier ist Gottes Wort! und Steinen kann das Wort Niemals Dieß macht, daß auch die Blinden Zum zum Wurzeln kommen ; Und wenn es wahren Lebenssteg Sich wieder können unter Dornen fållt Der Sorg'uud Wol finden Von ihrem finstern Weg. 5. Und wirst du auch geführet Im lust dieserWelt, So muß es bald ersticken. 6. Ach, hilf, Herr ! daß wir werden Geist durch einen Ort, Wo nur der Tod gleich Dem reichen guten Lande , Und regieret? Komm, hier ist Gottes Wort! an des Geistes Kräften reich. In jedem Damit wirst du besiegen Die härtste Amt und Stande! Daß wir Frucht Seelennoth, Und nimmermehr erliegen bringen in Geduld, Bewahren deine Dem letzten Feind , dem Tod. Lehr und Huld Infeinen, guten Herzen. 6. Hilf, Jesu! daß ich liebe Dein 7. Eröffne, Herr, uns Ohr undHerz, seligmachend Wort, Und stets darin Dein Zeugniß recht zu fassen, Daß wir's mich übe ; Hilf, o mein Seelenhort, in Freuden und im Schmerz Nicht aus Daß ich's in meinem Herzen Bewahr dem Herzen lassen. Laß uns nicht Hdrer | durch deine Huld ; Damit in Kreuz und nur allein, Nein , Thåter auch des Schmerzen Es Frucht bring in Geduld ! Anna Sophia , Landgräfin von Heſſen.. Wortes seyn , Frucht hundertfältig bringen. 8. Dein Wort laß allerwegen seyn Mel. Jesu , meine Freude! Die Leuchte unsrer Füße, Daß seine Kraft und milden Schein Geist , Sinn 866. Wort aus Gottes Munde, und Herz genieße ; Daß es uns gebe Wort vom Friedensbunde, Evangelium! Trost in Noth, Und seliglich uns aus Brunnquell ew'ger Freuden ! Trost in dem Tod Zum ew'gen Leben führe. allen Leiden , Unser höchster Ruhm! 9. Laßsich dein Wort zu deiner Ehr', Gotteskraft, Die Glauben schafft, Su Gott Vater, weit ausbreiten ! Hilf, BeBotschaft, uns zum Leben Von dem Jesu, Daß uns deine Lehr Erleuchten Herrn gegeben! mög' und leiten ! O heil'ger Geist, dein 2. Was sein höchster Wille In der göttlich Wort Laß in uns wirken fort Gnaden Fülle Vor der Welt versehn, und fort Trost, Hoffnung , Lieb' und Was der Opfer Schatten Vorgebildet Glauben! Just. Gesenius. hatten, Das ist nun geschehn. Gottes Rath Wird nun zur That, Ist in Jesu Mel. Wie soll ich dich empfangen. Ja und Amen ; Preis ſey ſeinem Namen! 865. Wohl dem, der Jesum liebet, 2. Alles ist vollendet ; Uns ist zuge Und dessen Himmelswort ! Nie , nie wendet Freie Gnad' und Huld. Jesus wird der betrübet , Von Satans List ist gestorben, Jesus hat erworben Til und Mord. Wo Jesus sich befindet, Dagung unsrer Schuld. Jeſus thront Bei II. Vom Stande der Prediger. 381 Gott, und lohnt Allen, die ſich ihm er- | ist hier , der euch geliebet , Und die Schuld vergiebet. geben, Nun mit ew'gem Leben. 6. Dieser Grund bestehet ; Wenn die 4. Uns in Sünden Todten Machen Welt vergehet , Fällt er doch nicht ein. Jesu Boten Dieses Leben kund. Hehr Darauf will ich bauen , So soll mein und lieblich klinget, Geist und Herz Vertrauen Evangelisch seyn. Auch will durchdringet, Was uns sagt ihr Mund. ich Nun würdiglich In der Kraft, die Vorgestellt Wird nun der Welt Durch mir gegeben, Evangelisch leben. der guten Botschaft Lehre, Daß sie sich 7. Jesu, deine Stärke Schaffet diese befehre. Werke; Stehe du mir bei ! Nichts soll 5. Kommt, zerknirschte Herzen, Die uns nun scheiden ; Hilf, daß auch mein in bittern Schmerzen Das Gesetz zer Leiden Evangelisch sey. Laß auch mich schlug ! Kommtzu deſſen Gnaden, Der, Dereinst auf dich , Als ein Kind , mit für euchbeladen, Alle Schmerzen trug ! dir zu erben, Evangelisch sterben. 3. Cornel. Hecker. Jesu Blut Stärkt euern Muth ; Gott II. Mel. Vom Stande der Prediger . Mein's Herzens Jesu 2c. den Vaternamen. Er ist ein Streiter 867. Der Herr ist mein getreuer und ein Hirt, Ein Engel, der gesendet Hirt, Der mich im Worte weidet. Er wird , Ja , ein Haushalter Gottes. ruft das Schaf, das sich verirrt, Und 7. Erhalt uns, Herr ! dein theures von derHeerde scheidet. Er führet mich Wort In unverfälschter Lehre , Und mit seiner Hand, Und heiligt selbstdazu rüste selbst noch immerfort, Zu deines den Stand Der Hirten und der Lehrer. Namens Ehre, Getreue Streiter Christi 2. Der Herr berief unmittelbar In aus ; Bewahre dein geweihtes Haus, alten Bundeszeiten Der heiligen Pro Und die dasselbe bauen. 8. Laß deine Knechte deinen Ruhm pheten Schaar, Sein Volk zurecht zu leiten. Durch dieser Männer Schrift In Lehr' und Leben preisen, Daß sie das und Mund Entdeckte Gott den Gnaden wahre Christenthum Auch mit der That beweisen ; Damit des Wortes theure bund, und ließ von Christo zeugen. 3. Als Jesus nun sich eingestellt, Kraft, Die uns allein das Leben schafft, Erwählt er sich die Zwölfe, Und schickte Ja nicht verlåstert werde. 9. Herr, lad' uns durch die Boten fie in alle Welt , Als Lämmer unter Wölfe; Durch welche Gott, an Christi ein , und weck' uns aus dem Schlafe ! Statt Die Menschen treu ermahnet hat: Laß alle Hörer Thåter seyn, Als Christi fromme Schafe; Daß alle treue Lehrer Laßt euch mit Gott versöhnen! 4. Gott wählet noch von Jahr zu sich , Und die sie hören, Herr, durch Jahr Nach seinem Sinn sich Hirten, dich Dort ewig selig machen ! Und sendersie noch immerdar Den Sun Mel. Jesu Christ , mein schönstes Licht. dern und Verirrten ; Die lehren uns noch fort und fort Des Allerhöchsten 868. Du, Jesu, bist das Licht allein, theures Wort, Das in der Schrift ver Und heißest unser Meister. O Geist, du klarer Himmelsschein, Du prüfft und fasset. 5. Das ist vornehmlich ihre Pflicht, lehrst die Geister ! Herr, zeig' uns stets Die Kirche zu vermehren ; Durch Lehre, gewisse Bahn ! Behút uns vor Ver Straf und Unterricht Durch Zucht und störern, Falschen Lehrern, Vor eitelm, Trost zu lehren ; Wie auch die heil'gen | stolzem Wahn, Und deines Worts Ver= Sacrament' Im festen Glauben bis kehrern. 2. Was uns von deinem Wort ver ans End' Den Menschen mitzutheilen. 6. Ein Lehrer ist ein Ackermann, Und lockt , Ist lauter arges Trügen. Der Gottes Wort sein Samen , Ein Wäch- Irrthum, der sich selbst verstockt, Sucht ter, der nicht schlafen kann; Er führt ' Andre zu belügen. Dein Feind hat seis 382 Drittes Buch. nen ersten Mord An Adam angefangen, | zu verwirren. Der heil ge Lehrstand wird Ihn zu fangen Durch ein verkehrtes ein Spott, Es höhnen die Verächter Wort; Das ist die List der Schlangen. Gottes Wächter ; Sey du , o treuer 3. Herr, nur dein Wort der Gnade Gott, Ihr siegender Berfechter ! kann Die bangen Seelen trösten. Es Wie würden wir dein heil'ges reißt entzwei der Sünde Bann, Und Wort Zu unserm Besten lernen ? Wie fördert die Erlösten. Bei falschen Leh- | könnten wir des Satans Mord Von rern ist kein Grund , Kein wahrer Trost unsrer Seel' entfernen , Wenn deiner zu finden Für die Sünden, Um in der Boten treuer Mund Uns nicht mehr Todesstund Ein Herz darauf zu sollte lehren, Noch wir hören, Wie du gründen. nach deinem Bund Zu fürchten und zu 4. Sie reden stolz, und ihr Gedicht ehren ? Der Hoffart ist nur Sünde ; Sie schmå 4. Du frommer Gott ! den hellen hen, was entgegenspricht, Sie folgen Schein , Den uns dein Wort gesendet, jedem Winde, und fahren dennoch hoch Laß nimmer bei uns dunkel seyn, Noch einher Bei ihrem eiteln Dichten. An von uns weggewendet ! Dein Wort ist den Früchten Lehr' uns sie kennen, Herr! unser Lebenslicht, Auf das wir kindlich Darnach wirst du sie richten. schauen, Voll Vertrauen ; Hilfuns die 5. Laß , Vater , uns deir theures Zuversicht Aufdiesen Grundstein bauen! 5. Die Lehrer, die du reichlich hast Wort Mit treuem Fleiß bewahren! Dein Wort, dein Geist ist unser Hort Mit Segen ausgeschmücket, Und, daß In allen Weltgefahren. Ach , gib uns die Seelen finden Rast , In Gnaden ein behutsam Herz , Die Noth nicht zu | ausgeschicket, Die halt, o Herr, bei rei verlachen! Lehr uns wachen, Daß wir nerLehr , Daß sie dein Haus zurichten, nicht eiteln Scherz Aus deinem Worte und ohn' Dichten Uns dir je mehr und machen. mehr zu deinem Dienst verpflichten." 6. Gib uns durch deinen Geist Ver 6. Verleih' uns deine Gnad', Herr stand, Die Geister wohl zu prüfen ! Christ, Daß deine Lehre bleibe, und Manch finst'rer Geist ist nicht bekannt, jeder, der noch sicher ist , Sie in das Und hat geheime Tiefen. Nur wer zu Herz sich schreibe; Gib, daß die Lehrer Jesu Kreuze weist, Und ganz in Ein | nicht allein Das reine Wort vorbringen, falt lehret, Ihn verehret, Ist ein wahr Sondern ringen, Vorbilder uns zu seyn ; haft ger Geist, Der Seelen dir bekehret. Dann wird ihr Thun gelingen. 7. Herr Zebaoth, verwirf uns nicht 7. Gib auch, daß, wo man Keberei Bei unserm bösen Wesen ! Es leuchte | Und falschen Tand vortråget , Dein uns dein Angesicht, So werden wir ge- Wort von nun an ohne Scheu Recht nesen. Schirm' ans, so wollen wir nicht | feste werd' geleget ; Dann wird man mehr Der Wahrheit widerstreben ! Un- allenthalben sehn Die Frucht von dei ser Leben Soll Dank und Preis und nem Samen ; Deinen Namen Laßdurch Ehr' Nur deinem Namen geben! die Welt ergehn, Dein Reich zu fördern! Ph. Fr. Hiller. Amen! Mel, Ich ruf zu dir , Herr Jesu Christ. 869. Erbóre, großer Gott , erhör , Warum wir zu dir schreien ! Es gilt nicht Reichthum, Gut und Ehr' ; Dieß kann uns nicht erfreuen ; Der Seelen heil, das höchste Gut, Wollst du uns nicht versagen ! Herr, wir klagen, Daß unser Herz und Muth Beinah beginnt zu zagen. 2. Der Hölle Reich stürmt auf uns ein Durch falscher Lehrer Irren, Dein Wort, das wir so klar und rein Besitzen, Mel. Ach bleib' bei und, Herr Jesu Chrift. (Hebet eines Predigers .) 870. Herr Jeju , meine Zuversicht ! Steh' du mir bei , verlaß mich nicht! Stark' mich , mein Herr, in dieser Stund', Regier' mir Sinne, Herz und Mund. 2. Eröffne Herr , der Herzen Thir', Zeuch alle Hörer selbst zu dir, Gib dei nem Donner Kraft und Macht, Und tilg' in uns der Sünden Nacht. 3. Hilf, daß mein Mund dein Lob II. Vom Stande der Prediger. 383 verbreit ! Gib mir und deiner Christen- | 8. Miß den Segen täglich bei Ihrer heit Trost, Fried' und Freud' im heil' Menschenfischerei; Laß sie thun noch gen Geist, Bis deine Kirche dort dich manchen Zug , Bis du ſprichst : es ist genug ! preist ! Eigene Melodie. Mel. Freu dich sehr, o meine Seele. 871. Herr, zeig mir stets die rechte 873. Herr Jesu, großer Meister ! Spur ! Wenn die Bernunft sucht eigne Gib mir Weisheit , Rath und Mund Pfade, Und widerstrebet deiner Gnade, Wider alle stolzen Geister, Deinen Ruhm So folg' ich deinem Willen nur. zu machen kund ! Hilf mir lehren Got 2. Gebeut, o Herr, und lehre mich tes Wort Frei an allem End' und Ort; Nur immer dein Gebot recht kennen; Gib mir, was du mir verheißen, Daß Laß mich von heil gem Eifer brennen, ich treu sey, ohne Gleißen. 2. Sind doch wir's nicht, die da leh Für nichts zu leben, als für dich. 3. Verkünd'gen will ich nur dein ren , Sondern deines Vaters Geist, Wort, Mit eigner Weisheit mich nicht Der sich durch uns låsset hören, Den brüsten, Dein Kreuz zu tragen stets wir bitten allermeist, Daß er uns mit mich rüsten, Dir treulich folgen fort Kraft anthu', Daß dein Tod und Ster und fort. bensruh Möge vielen Seelen frommen, 4. Und ruhen will ich, wenn du ruhst, | Daß ſie gläubig zu dir kommen. 3. Ach du edler Geist des Herren, Nur wirken, wenn dein hoher Wille Mich winkt aus meiner dunkeln Stille. Gott, mit Vater und dem Sohn Glei Nur gut ist, was du willst und thust. cherMajestät und Ehren, Und von glei Jung Stilling. chem hohem Thron ! Der du uns ge führet hast hin zu der Propheten Last, Mel. Gott fey Dank in aller Welt. Und vertrauet die Gemeine, Die sich 872. Lobet Gott mit vollem Mund, Gott erkauft alleine: 4. Laß uns nicht vor Arbeit grauen, Danket ihm von Herzensgrund, Denn zu Zion sagt der Herr : Sieh, dir geb' Laß uns auch erschrecken nicht, Wenn wir in der Welt hier schauen Sünder ich Prediger! 2. O du werthe Himmelsgab' ! Au zorn und falsches Licht ! Dämpf es, ßer dir ist, was ich hab', Nichts zu Herr ! vertilg' es gar, Und nimm dei achten ; Gottes Wort Ist allein mein ner Knechte wahr, Daß wir treulich md Trost und Hort ! gen walten, Deinen Geist und Schirm 3. Wenn dieß in den Ohren klingt behalten. Und in unsre Herzen dringt, Dann er 5. Füll' uns früh' mit deiner Gnade, quickt uns dessen Schall Durch den Gib uns einen tapfern Muth, Daß frohen Gnadenhall. nicht jemand aufsich lade Irgend eines 4. Hört, ihr Völker, höret an, Was Christen Blut , Sondern sie mit großem das Machtwort Gottes kann ! Seine Fleiß, Gott zu Ehren, dir zum Preis, Stimme reißt mit Macht Aus der Reiß' aus Satans finstern Schlingen, Sünd' und Todesnacht! Selig sie zu dir zu bringen. 5. Ei, so komm, du Heilwort komm, Eigene Melodie. Mach' uns armeSünder fromm ! Dring' in unsre Herzen ein, Mach' uns heilig, 874. Ruft getrost, ihr Wächter keusch und rein ! stimmen ! Ruft getrost und schonet nicht; 6. Herr! erhalt' die Lehrer- Schaar, Christus will ein Zeugniß haben ! Gib, daß sie uns immerdar Predige Wenn's die Prediger vergraben, Ach dein Gnadenwort, Straf und tröste das ist ein groß Gericht ! Ruft getrost, fort und fort. ihr Wächterstimmen ; Rufet laut, und 7. Herr, mach' aller Orten kund schonet nicht ! Durch der treuen Lehrer Mund Deine 2. Wahrlich ! Steine müßten reden, Wahrheit, ob die Welt Sich auch oft Wenn der Mund der Priester schweigt. dawiderstellt! Ja, die Felsen dieser Erden Müssen lau 884 Drittes Buch. ter Zeugen werden, Wenn kein Mensch | Auf dich nahmst, und die größte Laſt, von Christo zeugt. Wahrlich, Steine Die uns belastete so schwer, Geworfen Anna Schlatter, müſſen reden, Wenn der Mund der in das Gnadenmeer ! Priester schweigt. 3. Darum auf, ihr Kinder Gottes! Bitter um Elias Geist ! Wollt ihr euch Mel. Beuch meinen Geißt 20. nach Christus nennen, So mußt ihr 876. Sollt' ich, aus Furcht vor ihn frei bekennen, Daß sein Name wird Menschenkindern, Des Geistes Trieb gepreist. Darum auf, ihr Knechte Got- | in mir verhindern, Und nicht , bei so tes, Bittet um Elias Geist ! viel Heuchelschein, Ein treuer Zeuge 4. Send ihr Stimmen in der Wüste, Jesu seyn ? Soverweist die Welt aufs Wort ; Führt 2. Sellt' ich des Hdchsten Wort ver die Kranken und Geſunden Zu des Hei- | schweigen, Und nicht den Sünder offen lands Blut und Wunden, Als dem einz' zeigen, Daß der der Höll' entgegeneilt, gen Gnadenhort. Seyd ihr Stimmen in Der zwischen Gott und Welt sich theilt? derWüste, Nun, so weist die Welt aufs 3. Sollt' ich vor falschen Christen Wort! Goßners Cammlung.heucheln, und glaubenslosen Spöttern schmeicheln um eine Hand voll Geld Mel. Wer nur den lieben Gott 2c. und Korn, Um zu entgehn der Menschen 875. Sieh, Herr, ich soll dein Zorn ? 4. Sollt' ich die Lauen selig preisen, Werk verrichten, Und fühl mich oft so arm und todt ! Drum wollest du mich Die weder Geist noch Kraft beweisen, unterrichten, Und gnådig helfen meiner | Die unbeständig wie der Wind , Ünd Noth. Wirkst du in mir, dann treib' doch nur Feinde Gottes sind? 5. Sollt' ich Die Gottes Kinder nens ich recht Dein Werk als ein getreuer Knecht. nen, Die weder Gott noch Christum 2. Du willst. Herr, ich soll Andre kennen, Die bei der Wahrheit hellem lehren; Drum lehr' mich lernen erst von Schein Doch bleiben blind und todt dir, Daß sie nicht mich, daß sie dich wie Stein? 6. Wer sind sie denn, die mich ver hören, Und selig werden einst mit mir. Zu deinen Füßen ſez' ich mich, Das lassen, Und mich als ein Fegopfer has beste Theil nennst du ja dich! sen? Wer sind sie, die so bitterlich Ihr 3. Dieß beste Theil muß ich recht Herz verstellen gegen mich? kennen, Wenn ich's will Andern preiſen 7. Es sind nur Menschen , die mit an. Ich muß, soll ich dich kräftig nen- Sünden Und Todesstricken sich umwin nen, Selbst wissen, was mein Heiland den, Ein Nichts, ein Gras, ein armes kann, Muß fündig seyn und klein und heu, Ein Dampf und leicht verwehte arm, Doch selig, und von Liebe warm. Spreu. 8. So hoch sie sind in ihrem Sinne, 4. Dieß werd' ich nur zu deinen Fü Ben. Seh ich dir kindlich ins Gesicht, So werden sie doch endlich inne, Daß So muß ich ganz in Dank zerfließen, all ihr Thun zur Hölle fährt, Und hier Und mich bestrahlt ein göttlich Licht ; nur kurze Stunden währt. 9. Wer bin ich denn, den sie ver Ich fühle, wie der Vater liebt, Daß schmähen? It's denn auf mich nur er den Sohn und Geiſt uns gibt. 5. Und solch Gefühl in meinem Herz angesehen ? Ist's Gott nicht, der mich zen Spricht sich dann durch die Lippen reden heißt, Und treibt mich nicht ſein aus ; Ich nenne dann bei Freud' und werther Geist ? Schmerzen, Am Krankenbett, in Got 10. Weß ist das Amt, das ich hier tes Haus, Den Heiland, der vomHim trage? Wer fordert's, daß ich's ihnen mel kam, Und unſer Elend auf sich sage ? Ist's nicht des großen Gottes Mund, Der sich durch mich thut ihnen nahm. 6. Herr, laß mich tåglich tief em kund? 11. O sollte mich mein Gott nicht pfinden, Wiehoch du uns geliebet hast, Daß du das Heer von unsern Sünden schirmen, Wenn sie mit Ingrimm auf II. Vom Stande der Prediger. 885 mich stürmen ? Will ſeine Huld in aller |Mit Fingern auf die Himmelsſpur ; Pein Mir nicht ein ſüßes Labſal ſeyn ? Ein solcher gehet selber mit, Und ſegner 12. Du kennst mich ja, du Menschen- jeden Schritt und Tritt. 7. Er warnet treu vor Satans List, hüter, Daß mir's nicht um die schudden Güter zu thun, noch um die Gunst der Und weiset, wo ein Abweg ist, Ermah Welt, Die Viele schwer gefangen hålt ! net, forget, bittet, treibt, Und leitet, 13. Die Liebe Christi, die mich drin was dahinten bleibt. 8. Er pflegt des Kranken mit Ge get, Die ist's, die mich im Geiste zwin get, Mit Rufen, Locken, Bitten, Flehn duld, Und trägt des Schwachen Last Der Menschen Seelen nachzugehn. und Schuld, und läßt die andern, wo 14. Darüber will ich gerne leiden, sie gehn, Friedfertig auf sein Vorbild Nicht Kreuz, nicht Zorn und Schmach sehn. 9. Wohl dem, der's stets mit Dank be vermeiden; Sey du mir nur bei Men schenspott Nicht schrecklich, du getreuer denkt , Wenn Gott uns treue Lehrer Gott! Herr, gib uns ſolch lieblich schenkt! 15. Hier ist mein Blut, mein armes Loos In Gnaden ; denn die Ernt' ist Leben! Soll ich's bei deinem Wort hin groß ! geben: Ja, Herr ! dein Will' gescheh' Mel. Kommt her zu mir, spricht 16. an mir, Bring' nur dadurch vielFrucht herfür ! 878. Wer ist wie Gott von Rath 16. Ich weiß, dein Wort wird end und That, Der sich so hoch gesetzet hat, lich ſiegen, Das finſtre Reich muß un | Und auf das Niedre ſiehet? Die stille terliegen; Den Sieg wird man in kurz Demuth zu erhöhn, Ja, in ein elend zem sehn, Sollt's auch durch Märt'rer Herz zu gehn, Ist er mit Lust bemühet. blut geschehn. 2. Er hat in seinem Guadenreich 17. Ach, stärke mich , mein starker Die Ehrenstellen zwar nicht gleich Den Retter, Damit in jedem Trübsalswet- Ständen wollen sehen ; Doch will sie ter MeinZeugniß fest und freudig sey ! seine Gnadenhand Durch Demuth und der Liebe Band Verbinden und ergößen. Es ist gewagt; Gott steh' mir bei ! J. J. Winkler. 3. Gott, gib treue Obrigkeit, Die deiner Ehre sey bereit Aufihrem Stuhl Mel. Erhalt und, Herr, bei deinem 2c. zu dienen, Die Sanftmuth übe beim 877. Wer ist, der's dankbarlich be Gericht und ihrer Macht mißbrauche denkt, Wenn Gott uns treue Lehrer nicht ; Dann wird der Friede grünen! schenkt ? Und der sich zum Gebet er 4. Der Kirchendiener schönste Zier, weckt, Wenn uns die Noth der Seelen Die reine Lehre, Herr, sey dir Zu treuem Schuß ergeben ! Laß deine Kuech schreckt? 2. Wer sorgt dafür, und macht den te sehn auf dich, Vor Zank und Hoffart Schluß, Daß Gott sie selber senden hüten sich, Und als Vorbilder leben. 5. Gib auch, Herr Jesu, mie Ge muß? Wer ist, der Dessen Beistand preist, Der aller Herzen Meister heißt ? duld Nach deiner großen Gnad' und 3. Heildem, den Jesus selbst erwählt, Huld In meinem heil'gen Stande ! So Dem er die Schafe zugezählt, Daß er bin ich werth genug gemacht , Wenn durch Gottes Geist ein Hirt, Ein Füh- | mich auch diese Welt veracht't ; In dir ist keine Schande. rer, Zeug' und Lehrer wird ! 6. Die größte Ehre willst du schon 4. Ein solcher Zeuge sagt und lehrt, Was er gesehen und gehört ; Erfahrung In deinem Reich auf deinem Thron Mir ist der Rede Grund, und Weisheit fül ewiglich bescheiden ; Ach , gib mir nur Beständigkeit In allen Mühen , Leid let seinen Mund. 5. Wer Jesum Christum selber kennt, und Streit , Und nimm mich auf mit Und keinen fremden Heiland nennt, | Freuden ! Dem fallen fromme Herzen bei, Und Mel. Allein zu dir, Herr Jesu Christ. glauben, daß es Wahrheit sey. 6. Ein solcher Zeuge zeigt nicht nur 879. Zu die kommt nun, Herr Jeſu 25 Knapp's geißtl. Liederbuch. 386 Drittes Buch. Christ , Mein Flehn hinaufgedrungen, wie im Leben. Der Menschen Macht Der du der rechte Meister bist Der Ich wenig acht' ; Bei Gott ich bleib', Geister und der Zungen ! Ach ! fldß' Wag' Gut und Leib ; Er kann mir's mir deine Weisheit ein Jeht, da ich wieder geben. soll ein Zeuge seyn! Ertheil mir Kraft 2. Wenn gleich die Welt mich hasset aus deiner Hdh', Daß ich beſteh`', Und | ſehr Ob reiner Lehr', Und will mich da Alles wohl von Statten geh'. von führen : Muß sie Gott's Wort doch 2. Komm, stärke mein Gedächtniß lassen stahn, Und kein'n Dank han, Er wohl, Daß mir kein Wort entfalle! kann ihr'm Troh wohl steuren. Gott ist Mein Herz sey fest und freudenvoll, mit mir, Hilft für und für, Die Sach' Daß es nicht ängstlich walle. Gib, ist sein, Er weiß allein Das Werk hin daß ich unerschrocken sey, Und dochver aus zu führen. messen nicht dabei, So übereile ich mich 3. Drum wird er mich verlassen nicht, nicht, Und thu' im Licht Nach deines Nach seinerPflicht ; Erkann mich wohl Geistes heil'ger Pflicht. behüten ; Viel Wohlthat hat er mir er 3. Ich weiß wohl, daß ich von Na= | zeigt ; Sein Wort nicht leugt, Er ist tur Ein Armer bin, gar blöde ; Kaum, ein Quell der Güte, Hält bei mir fest, daß ich Menschen sehe nur, Entfällt | Mich nicht verläßt, In Angst und Noth, mir bald die Rede. Ach ! oft entsinkt In Kreuz und Tod ; Zu ihm steht mein mir Herz und Muth, Oft zittert das Gemüthe. erschrockne Blut, Daß ich fast nicht 4. Sein's Worts will ich mich neh weiß, wo ich bin In meinem Sinn, men an, Davon nicht lan, So langich leb' auf Erden, Damit der reinen Lehre Noch auf das Ziel kann deuten hin. 4. Drum fleh' ich, Herr, um deinen Schatz Von Menschen- G'sah Mdg` recht Geist ; Send' mir ihn aus der Höhe, geläutert werden. Menschlich Gedicht Daß er, der unser Tröster heißt, Mir Bestehet nicht ; Gott's Wort allein Gibt kräftiglich beistehe. Er treibe Furcht hellen Schein, Und zeigt das ew'ge und Scheue fern, Er heil'ge mich für Leben. dich, den Herrn , Damit ich, deiner 5. So hilfmir nun, Herr Jesu Chriſt, Gaben voll, Fein ernst und wohl Voll Zu aller Frist, Und laß mir's wohl ge lingen ! Dein's Geistes Gnad' und Kraft bringe, was ich schaffen soll. mir gib, Daß ich dich lieb' Und fürcht’ Mel. Mag ich Unglück nicht 20. vor allen Dingen. Was kann die Welt, 880. Zu Gott allein hab' ich's ge Die auf michhålt? Gott ist mein Hort, stellt; Wie's ihm gefällt, Drein will Sein ewigs Wort Das wird mit Macht ich mich ergeben. Von ihm laff' ich in durchdringen ! Herzog Christian von Sachſen. keiner Noth, Er ist mein Gott Im Tode III. Von der Predigerweihe. Mel. Dir, dir, Jehovah , will ich singen. er weiden soll, Durch seinen Dienst des 881. Dich, Jesu, preisen unsre Lies wahren Glaubens voll. 3. Verleih ihm Muth und Geistes der, Dich, Herr, der seine Kirche stets regiert; Du gabst uns einen Hirten stärke, Erhalt' in ihm den frommenHir wieder, Du hast ihn dieser Heerde zu tenfinn, Daß er in seinem Amt und geführt. Heil uns, daß du so treu die Werke Seh' unverwandt, Herr, aufdein Deinen liebst, Und fromme Hirten deiner Vorbild hin ! Ihn rühre weder Men schengunst noch Dråun , Sein Hoffen Heerde gibst! 2. Sey auch mit diesem deinemKnech gehe stets auf dich allein. 4. Verleih , daß tief ins Herz uns te, Mach offenbar durch ihn dein theures Wort, Dein Licht und deine heil'gen dringen Des Lebens Worte, die sein Rechte, Und, wie du lohnst den Deinen Mund uns lehrt ; So werden wir viel hier und dort; So wird die Heerde, die Früchte bringen, So wird durch ihn II. Von der Predigerweihe. 387 dein göttlich Reich gemehrt. Sey hier, o Herr, sein Schild und großer Lohn, Dort preis er dich, ſammt uns , vor deinem Thron ! Sam. Christ. Gottlieb Küster, geb. 1762. † Beten ; Sein Gebet, uns recht zu leb ren, Unser Flehn, ihn recht zu hören. 2. Gib ihm Kraft aus deinen Höhn, Das Verwundete zu heilen, Den Ver irrten nachzugehn, Den Betrübten zu zueilen, Frevler heilsam zu erschrecken, Met. Dir, dir, Jehovah, will ich fingen. Und die Trågen zu erwecken. 3. Deinen Geist vom Himmelsthron 882. Erhöre guådig unser Flehen Für deinen Knecht, den du uns zuge: Laß durch ihn uns unterweisen, Daß sandt; Stark ' ihn mit Kraft aus dei wir dich und deinen Sohn Stets durch nen Höhen, und rust' ihn aus zu seinem Wort und Wandel preisen , Und im Amt und Stand; Durch deinen Geist Diener die Gemeine Sich mit dir, o nur wird er recht belehrt , und seines Herr, vereine. Glaubens Zuversicht gemehrt. 4. Ruf ihm zu : so hab nun Acht 2.Zu seinem Såen, Pflanzen, Bauen Aufdich selbst und aufdie Heerde ! Daß, Gib dein Gedeihn , o Herr, von oben wenn er für Andre wacht, Er nicht selbst her, Und laß ihn reiche Früchte schauen, verwerflich werde , Und wir stets an Zu unserm Heil und deines Namens seinen Werken Seiner Rede Salbung Ehr' ; Was er verkündiget aus deinem merken. Wort, Das bleib' und wirke bei uns 5. Legt er einmal in das Grab Le benssatt die müden Glieder, und da fort und fort. 3. Bewahr ihm diese ganze Heerde, mit den Hirtenstab Nach vollbrachter Die feiner Hirtentreu' du willst ver Arbeit nieder ; Ach, so gib ihm dort zum traun, Daß keiner je verloren werde, Löhne, Erzhirt, deine Ehrenkrone! Daß Alle dort dein Antlitz ewig schaun; Mel. wie felig seyd ihr doch, ihr Frommen. Laß deine Weisheit reichlich auf ihmi ruhn, So wird ein leuchtend Vorbild 884. Herr Jesu, höchster Him uns sein Thun. melslehrer, Treuer Hirt , erbarmender 4. DeinWort in seinem Munde glei Bekehrer, Zähl uns auf Erden Auch che Dem Stront, der jeden Widerstand zu deinen lieben, frommen Heerden ! 2. Gib dem Hirten, den du uns ge zerstört ; Vorseiner ernsten Rede weiche, Was gegen Gottes Wahrheit sich em geben, Deines Geistes Kraft, dein gött port ; Sie sey ein Schwert, das in die lich Leben, Daß er verkünde, Was uns Herzen dringt, und die Verstockten auch dringer in des Herzens Gründe. zur Buße bringt. 3. Laß dein Licht durchleuchten sein 5. Verleih' ihm deines Geistes Waf Gemüthe , Daß er deiner Wahrheit fen, Dem Spott und Drohn der Welt Schatz behüte, Und wohl vertheile, Was zu widerstehn; Und wenn er unser Heil uns warne, tröste, straf' und heile. 4. Altes , Neues , Milch und starte soll schaffen, Laß ihn auf Lohn und Menschengunst nicht sehn. Gib, wenn Speise Reich er uns , zum Himmel er lehrt, ihm Gotteskraft und Licht, reiche weise ; Zeig' ihm , o Meister, Stets im Licht den Unterschied der Gei Und wenn er tröstet, feste Zuversicht. 6. Wohlan, wir bau'n auf deine Guaster! 5. Hilfihm selbst die schmale Straße de, Laß seinen Eingang hier gesegnet feyn! Leit' ferner ihn aufebnem Pfade, gehen, Und zum Vorbild ſeiner Heerde Und laß seinWerk zu deinem Ruhm ge stehen ; Laß treue Liebe In ihm bren deihn. Seh mit uns, Herr! wir sind auf nen durch der Gnade Triebe. 6. Herr , wir wollen seine Stimme dich getauft, Mit deinem Blut hast du uns dir erkauft ! hören, Und sein Werk an uns treulic bend ehren ; Das hilf uns allen, Uns Mel. Stebster Jesu, wir sind hier 10. zum Heil, und dir zum Wohlgefallen. 883. Herr, hier stehet unser Hirt, 7. Hilf uns heut den Bund im Hime Um sein Amt num anzutreten, Darin er mel schließen, Dann wird Fried' und uns weiden wird ; Höre ſein und unser | Segen sich ergießen. Laß es geschehen, 25 * 388 Drittes Buch. IV. Für Studenten der Theologie. Daß dein Knecht mdg' ew'ge Früchte | Seite, Daß er streite, Bet' und wache, sehen! Sich und Andre selig mache. 4. Herr! deinen Geist laß auf ihm ruhn, Lehr' ihn sein Amt mit Freuden IN 1. Wie saön leucht't uns der Morgenstern . thun, Schaff weg , was ihn betrübet ! 885. Jesu, Herr der Herrlichkeit, Gib , wenn er deine Wahrheit lehrt, Du König deiner Christenheit, Du Hirte | Uns stets ein Herz , das folgſam hört, deiner Heerde ! Du siehst auf die er Und sich im Guten übet. Stärke Lehrer ldste Welt, Regierst sie, wie es dir ge und Gemeine ; Laß sie deine Treue ſe fällt, Sorgst, daß sie selig werde. Von hen, Und auf deinen Wegen gehen. dir Sind wir Auch erwählet , Zuge 5. Wann einst dein großer Tag er zählet Den Erlösten, Die du segnen scheint, Laß unsern Lehrer, unsernFreund willst und trösten. Uns dir entgegen führen ! Die Seelen 2. O wohl dem Volke, das du liebst, | ſind ihm zugezählt ! O gib , daß dort Und dem du treue Hirten gibst, Die es ihm keine fehlt ! Laß keine ihn verlie zum Himmel führen ! Die auf des Le ren ! Vor dir, Richter, Wird der Lehrer bens rechter Bahn Nach deinem Vor und der Hörer Jauchzend stehen, und bild gehn voran , Und deine Lehre zie zu deiner Freud' eingehen. ren! Treue Hirten Laß den Seelen 6. Sen uns gesegnet , Knecht des Niemals fehlen, und die Heerden Mit Herrn ! Du kommst im Namen unſers Herrn, In Jesu Christi Namen. O den Hirten selig werden. 3. Wir nehmen hier von deiner Hand | reich' uns deine Freundeshand ! Führ' Den Lehrer, den du uns gesandt ; Herr, uns zum ew'gen Vaterland ! Gott mit segne sein Geschäfte ! Die Seelen, die dir ! Amen ! Amen ! Segne, Vater, sich ihm vertraun, Durch Lehr' und Lé- Diese Stunde ! Laß dem Bunde Treu ben zu erbaun , Gib Weisheit ihm und uns leben, Bis wir uns zu dir erheben. J. D. C. Bidel, Kräfte. Mächtig Steh' ihm Stets zur | IV. Mel. Für Studenten der Theologie. Jesu, meine Freude. Besser ist's , die Gaben Deiner Liebe 886. Jefum will ich lieben, Der sich haben, Als die Eitelkeit. Wenn ich dich ' dem Herzen kann um mir verschrieben, Ewig mein zu seyn. | Nur ewiglich Jn Seine heil'ge Güte Senkt in mein Ge- fassen, Will ich Alles laſſen. müthe Reine Weisheit ein. Da ist Kraft 5. Denn du bist der Schöpfer, Und Und Wissenschaft, Wenn ich seine süße des Thones Töpfer, Der mich tüchtig Liebe Unverdrossen übe. macht; Du hast mir im Herzen Deiner 2. Rennen Andre grade Fort auf Liebe Kerzen Gnådig angefacht. Und breitem Pfade : Bald doch werd' ich ich weiß, Du willst mit Fleiß Deinen sehn, Wie der Sünder Wege Ohne Je- heil'gen Gnadenwillen Auch in mir er ſu Pflege In den Abgrund gehn. Dar füllen. um du, O Quell der Ruh, Jesu, bleibe 6. Alles , was auf Erden Gut ge du mein Führer, Meines Laufs Regie nannt mag werden , Strdmt , o Herr, rer! 3. Herr, dein reines Wesen, Das ist von dir. In dir, heil'ges Wesen, Kann auserlesen, Herrlich, rein und gut. Du der Geist genesen, Selig für und für ! nur führst mich helle Zur lebendigen Gib, o gib uns deinen Trieb, Daß wir Quelle, Wo die Weisheit ruht. Wer alles Denken, Dichten Nur auf Jeſum dich ehrt, Der wird gelehrt, Nicht für's richten ! 7. Weiß ich in dem Sinne Nicht, arme Weltgetümmel, Nein, für Gottes Himmel. was ich beginne, So verlaß mich nicht! 4. Besser ist's, dich wissen, Und viel Du bist Herr der Geister, Du bist unſer Andres missen, Das die Welt uns beut. Meister ; Gib uns Unterricht, Daß wir V. Vom chriftlichen Schulamte. 389 dir Gedeihen hier, Und dir einst als | endet , Weil es zuvor geschänder Des ew'gen Königs Ruhm! gute Reben Lebensfrüchte geben. 6. Da wird manch stolzer Schreier Mel. Von Gott will ich nicht läſſen. Nach Wassertropfen schrei'n ; Da wird 887. Gott, du reines Wesen, Du ein Weltbefreier Ein armer Sklave seyn. Glanz der Herrlichkeit ! Du hast mich | Herr, hilf mir, von der Welt Mich kräf dir erlesen Als Glied der Christenheit. tig zu befreien , Denn keiner kann gez So gib mir auch den Sinn Zu Christi deihen, Der sich zu dir nicht hålt ! — 7. Halt meinen Leib in Ehren , In reiner Tugend, Und zähme meine Ju gend, Wenn ich zu ſicher bin. Zucht und Heiligkeit , Laß mich kein’n 2. Erhalte mich in Schranken Vor Trug versehren Bis auf die rechte Zeit; aller bösen Lust, Regiere die Gedanken und ſegne mich alsdann , Wenn eine In meiner jungen Brust ! Und mahne | fromme Seele, Die ich mit dir erwähle, mich : ,,es naht Ein Tag, da mußt du Nach Haus ich führen kann. ――― 8. Doch lenke meine Sinnen Zuvor geben Antwort für all dein Leben!" aufs ernste Ziel, Wie ich mein Brod ge Dann Heil dem schmalen Pfad ! 3. Laß mich nicht thöricht werden, winnen , Die Meinen nähren will ; Noch nach Verbotnem sehn ! Laß mir Dann führ' mich gnådig hin zu einem in den Geberden , Herr, keine Wollust frommen Kinde, Bei dem ich Labsal stehn! Das Fleisch und Blut verwest ! finde, Wann ich in Arbeit bin. Heil dem, der noch bei Zeiten Für Jesu 9. Laß mich sie treulich lieben , Die Ewigkeiten Im Geiste keusch genest ! mich von Herzen meint, In Freud' und 4. O König Jesu , lenke Mein Herz | in Betrüben , Die mit mir lacht und zu diesem Schluß , Daß ich im Geist weint, Die sich in Alles schickt , Und bedenke, Wie ich dochsterben muß ! Du die an meinem Ende, Wenn ich den hast den Tod besiegt In Gottes Kraft Lauf vollende, Die Augen zu mir drückt. und Tugend; Indeß viel arme Jugend 10. Herr, woll'st mein Lernen wen Im andern Tode liegt. den, Wie dir's gefällig ist ! Woll'st Al 5. Sie haben dein vergessen, Auf den les freudig enden , Weil du mein Vater fie doch getauft, Gesoffen und gefressen, bist. O hilf, daß an der Gruft Ich Und dich ums Fleisch verkauft. O arm meiner Jugend fröhlich Gedenk, und Studententhum, Das mit Verderben | ſcheide selig, Wann mir dein Wille ruft ! 1 V. Mel. Vom chriftlichen Schulamte. Ach, was soll ich Sünder machen ? o komme, Gottes Sohn , Mir im Amte 888. Jesu ! der du selbst vor Zeiten beizustehen , Das du mir als heil ge In der Schule hast gelehrt , Und den Last Gnådig aufgeleget haſt ! 5. Segne meine saure Mühe, Meine Lehrstand hoch geehrt : Mich auch woll test du bereiten, Daß ich, deiner Liebe Hand und meinen Mund ; Segne mein geringes Pfund , Daß ich dir mit Nuk voll, Deine Låmmer weiden soll. 2. D, wie liebest du die Jugend ! erziehe Jede Seele, groß und klein, Die' Rufft ihr, daß sie inniglich Frühe such dein Eigenthum soll ſeyn. 6. Hilf, daß ich in meinem Leben. und finde dich, und sich üb' in aller Tu gend! Denn auch ihr erwarb dein Blut Ein lebendig Vorbild sey, Und in deiner Aller Himmel Ehr' und Gut. Furcht mich schen', Ihnen Aergerniß 3. Deines Herzens edle Gabe Sind zu geben, Daß ein Mühlstein werde die zarten Pflanzen hier ; Gib mir, daß nicht Einst mein Lohn im Weltgericht. 7. Herr, was ist doch unser Wissen? ichfür und für Sie auf meinem Herzen habe, und mit Treue spåt und früh Was ist unser Aller Kunst ? Nichts als Sie zu deinem Preis erzieh' ! armer Nebeldunst, Wenn wir nicht zu 4. Jeſus Chriſtus ! hör' mein Flehen, gleich beflissen Und darinnen ſind geübt, Das ich leg' vor deinen Thron ! Komm, | Daß dich unsre Seele liebt. 390 Drittes Buch. 8. Jesum lieben , das bringt Ehre, | den mir der Feind, Wenn meinHeiland Frömmigkeit ist eine Kron', Die uns ist mein Freund? führt zu Gottes Thron, Frommseyn ist 18. Muß ich in Verachtung leben, die beste Lehre! O mein Gott, wenn ich Kommt die Armuth auch dazu , Weiß bin dein , Dann nur kann ich Lehrer | ich doch gewiß, daß du Denen wirst den seyn ! Himmel geben, Die mit Treue pflegten 9. Laß mich nicht auf Leibespflege dir Deine Lämmerheerde hier. Meine Arbeit richten ein ; Laß mich kei19. daß meine Seel' es lerne : nen Miethling seyn, Der, im Herzen ,,Treue Lehrer werden dort Nach des todt und träge, Seine Arbeit um Ge- ew'gen Königs Wort Leuchten wie des nuß Richtet ein mit Ueberdruß. Himmels Sterne !" Laß in jenen Sterz 10. Gib, daß ich mein Amt verrichte, nenreih'n Einst auch mich erfunden seyn ! Wie du mir geboten hast ; Laß mich Mel. Vom Himmel hoch da komm ich her. scheuen keine Last Bei dem Blick auf • 1 ew'ge Früchte , Die ein Sieger wonne 889. Wie selig ist der Lehrer Stand, voll Droben bei dir ernten soll. DerLehrer, die von Gott gesandt, Wenn 11. Wer für dich die Lämmer pfleget, der Beweis, daß sie es sind, Sich in le Wird dort oben Sieger seyn ! Wer nur bend'gen Briefen find't ! *) . zielt auf Ehrenschein, Und sie haßt, 2. Ein solcher forget früh und ſpåt, vereitelt, schläget , Wird einst Streiche Wie es um seine Kinder steht. Sie sind guug empfahn, und als Miethling aus ein göttliches Geschenk, Drum bleibt gethan. er ihrer eingedenk. 12. Hilf, daß ich mich still bescheide, 3. Er betet für sie allezeit, Und zwar Wenn's nicht geht nach meinem Sinn, in Herzensfreudigkeit. Er sorgt, er sey Und, wenn ich auch zornig bin , Lieber auch, wo er sey, Und danket ſeinem Gott in der Sanftmuth leide , Als daß ich dabei. mit rauhem Stab Schlage Geistes 4. Er dankt für ihren Glaubensstand, blüthen ab. Für der Gemeinschaft Liebesband, Und 13. Gib, daß ich der Kinder Sünden daß Gott sie so wohl bedacht, und glei Möge mit Erbarmen sehn , Weil der cher Gnade theilhaft macht. Eltern Sündenwehn Sich so oft an ihnen 5. Er ist der guten Zuversicht , Daß finden, Und der Vater oft verfehlt, Was | Gott das angezünd’te Licht, DenGlau mich an dem Kinde quält. bensdocht, der einmal glimmt, In ſeine 14. Aber hilf, Herr, daß ich steure Sorg' und Pflege nimmt. Ernstlich aller Sünden- Brut, Wie ein 6. Und weil er sie im Herzen trågt, weiser Vater thut , Und darinnen nie Und mit der zårt sten Liebe hegt, So mals feire, Daß du mit dem Eli nicht hat sein Herz auch bald gespürt , Wie Einst mich forderst vor Gericht. Gott sein Werk des Heils vollführt. 7. Wie stark ein Mutterherz verlangt, 15. Pflanze selber in die Jugend Zucht, Gehorsam, Frömmigkeit, Got- und an den kleinen Kindern hangt, So tesfurcht, Bescheidenheit, Und wo sonst | steht des treuen Lehrers Sinn Nachſei noch eine Tugend ; Jesus Christus, | nen Geisteskindern hin. zeuch mit mir Deine Kinder selbst zu 8. Er weiß von keiner Ruh' und Rast; dir! Er trägt mit Lust der Schwachen Last, 16. Laß im Frieden stets mich leben, Wenn er mit Flehen Tag und Nacht Und nicht mit der armen Welt um Ge Sich unbemerkte Mühe macht : nuß, um Ehr und Geld Mich in Zank 9. Bis ihn der Himmel Prüfung und Zwietracht geben ! Ist bei dir mein lehrt , Ihm Weisheit und Erfahrung Lohn bestellt, So verschmerz' ich leicht mehrt, zu lernen, was bei Allerlei Das die Welt. Nöthigste, das Beste sey. 10. Heil dem , der unanstößig lebt, 17. Dringt des Undanks Haß und Neiden Auch in meine Wohnung ein, | Nach Zucht und lautremWandel ſtrebt, Laß michsanft, geduldig seyn, Und mit *) 2, Cor. 5t dir im Glauben leiden. Was mag scha VI. Von der heiligen Taufe. 391 Und, wie uns Gottes Wille heißt, Sich | Zu dem gewirkten Guten schafft ; Zu aller Heiligung befleißt! Dessen Ehr' und Herrlichkeit, Der solche 11. Heil dem, deß Leben weit und Gnaden anerbeut. breit Mit Früchten der Gerechtigkeit rühmet hoch den Lehrerstand, 13. Von Christo, und was Christus liebt, Und Lehrer, welche Gott gesandt, Wenn der Beweis, daß sie es sind, Sich in le Ein unverwerflich Zeugniß gibt ! 12. Dem ist's zu Lobe, der die Kraft bend'gen Briefen find't ! VI . Von der heiligen Taufe. Eigene Melodie. den Trieb, Dir Leib und Seele zu wei Christ 890. , unser Herr, zum Jor hen! 4. Heiliger Geist ! o so lehre uns Je dan kam, Nach seines Vaters Willen ; Die Tauf er von Johannes nahm, Au sum erkennen ! Hilf uns demLaster ent Recht' so zu erfüllen ; Da wollt' er stif fliehen, für Tugend entbrennen , Folg ten uns ein Bad , Zu waschen uns von sam zu seyn, Komm, unser Herz zu erz Sünden , Ertränken auch den bittern freun, Nicht bloß uns Christen zu nen Tod Durchs Blut der heil'gen Wunden; nen ! 5. Treib' uns, was ångstet, dem gú Es galt ein neues Leben. 2. Die Jünger heißt der Herre Christ : tigsten Vater zu klagen! Laß uns bei Geht hin, all' Welt zu lehren, Daß sie zögernder Hülfe nicht muthlos verzagen! verlor'n in Sünden ist, Sie soll zur Führ uns im Glück zu dem Erbarmer Buß' ſich kehren ! Wer glaubet und sich zurück, Freudigen Dank ihm zu ſøgen ! Beni. Friedr. Schmieder. taufen läßt, Soll dadurch selig werden; Ein neugeborner Mensch er heißt, Der Mel. Ja, Tag des Herrn, du ſollſt 2c. nicht mehr kann verderben; Den Him 892. Erhalt uns, Jesu, in der Gua mel soll er erben. 3. Das Aug' hier Waſſer ſieht allein, de, Durch die man deines Heils geneußt, Der Glaub' das Wort betrachtet, Des und die im heil'gen Wasserbade Dein Bundes Pfand, des Blutes Schein Vom Bundes- Siegel uns verheißt; Durch Lamm, für uns geschlachtet; Er schaut die wir dir schon hier auf Erden Ein in ihm die rothe Fluth Von Christi Blut angenehmes Opfer werden , und die gefärbet, Die allen Schaden machet dem Christen ewig bleibt, Weil sie ihn, gut, Von Adam her geerbet , Und die Herr, dir einverleibt. 2. Wie låsset der doch deine Liebe Dr. Martin Luther. wir selbst begangen. Und ihre Siegel aus der Acht, Der Taufe, Heil und Gnadentriebe In sei Mel. Lobe den Herren, den mächtigen König. nem Leben fruchtlos macht ! Was hilft 891 , Christen , durch Laufe dem es einem Taufgenossen , Daß man mit heiligen Geiste geweihet! Laßt uns ihn Wasser ihn begossen , Wenn nicht dein loben, den Tröster, der Herzen erfreuet ! Geist die Seele tauft, Die du mit dei Hoch ist sein Thron ! Er, Gott wie Va nem Blut erkauft? ter und Sohn , Ist's, der uns Frieden 3. Wie Mancher hat die Tauf em verleihet. pfangen , Und weiß doch leider nicht 2. Wir wären alle, wie unsre Urvåter, warum! Er will mit deinem Namen noch Heiden, Wüßten noch nichts von prangen , und lebet noch im Heiden des Heilandes seligen Freuden, Glänzte thum. Er will ein Neugeborner heißen, uns nicht, Göttlicher Tröster, dein Licht, und sich doch keiner Sünd' entreißen ; Uns als Erlöste zu weiden. Er troßt auf Gottes Ebenbild , Und ist 3. Vater im Himmel ! wenn irdische mit Satans Werk erfüllt. Båter sich freuen , Flehenden Kindern, 4. Ergreif und tauf' doch unsre Her was nüßt und erquickt , zu verleihen, zen Mit deines Geistes Feuerkraft, Die Vater, so gib, Uns deinen Geist, und sie, wenn auch mit bittern Schmerzen, 392 Drittes Buch. Nach deinem Bilde neu erschafft! Laß 6. Ich hab' auch bei dem Waſſerbad uns dich und uns selbst erkennen, Daß Mich dir zum Dienst verbunden; Drum wir nicht ins Verderben rennen ; Von gib, daß keine Miſſethat In mir werd' eitler Lüfte Tyrannei Mach' unsre See herrschend funden. Gib, daß für deine Gut und Treu Ich den Gehorsam stets len mächtig frei ! 5. Was wir im Taufgelübde schwd erneu', Den ich dir angelobet. 7. Herr, so ich was aus Schwach ren, Und ſchuldig ſind auch ohneSchwur, Das laß uns stets im Geiste hdren, Und heit thu', Das woll'st du mir verzeihen, in der innersten Natur : Daß ja durch Und mir es ja nicht rechnen zu ; Den keinen Reiz der Sünde Dein Bund aus Beistand auch verleihen, Daß ich an unsern Sinnen schwinde , Damit er in dir beſtåndig bleib', Bis du die Seele Erfüllung geh , Und fest in aller Prü von dem Leib Hinauf zu dir wirst neh men. fung steh'. 6. Vergib, was wir in unserm Leben Mel. Liebster Jesu, wir sind hier. Je wider diesen Bund verübt, Weil du dich für uns hingegeben , und uns bis 894. Hochgelobter Gottesgeist, Der in den Tod geliebt ! Verleih' uns im du auf der Fluth geschwebet ! Was die mer Licht und Kräfte Zu unsrer Heili weite Welt und weist, Das ist auch gung Geschäfte, Und pråg' auf uns in durch dich belebet. Alles wird durch dieser Zeit Das Siegel zu der Ewig dich regieret, Was nun Erd' und Him feit ! mel zieret. 2. Heil'ger Geiſt ! du ſchwebst auch Mel. Es ist das Heil und kommen her. da , Wo man noch mit Wasser taufet ; 895. Gott Vater, Sohn und heil: Du bist uns mit Gnaden nah, Die des ger Geist, Du Gott von hoher Güte! Mittlers Blut erkaufet ; Wo der Taufe Sey jetzt und immerdar gepreist Mit Brunn geflossen, Da wirst du auf uns dankbarem Gemüthe, Daß du aus un gegossen. verdienter Gnad' Mich durch das heil'ge 3. Heil'ger Geiſt! du hast geschafft, Wasserbad Von Sünden abgewaschen. Daß die Lauf uns neu geboren ; Du 2. Herr Jesu Christ ! dein theures verleihst uns neue Kraft, Die wir sind Blut Wäscht mich von meinen Sünden ; für Gott erkoren, Taufeft uns mit Feu'r Kraft dessen macht die Wasserfluth Den auf Erden , Daß wir geistlich, himm schweren Fluch verschwinden, Den ich lisch werden. hab' von Natur verschuld't, Und sett 4. Tausend Dank sey dir gesagt, mich in des Vaters Huld , Die Adam | Daß du mich so hoch begnadet ; Wenn hat verloren. die Sünd' uns auch verklagt , Hast du eil'ger Geist , ich danke dir uns doch rein gebadet, Bleibst auch treu Für diese edle Gabe, Daß ich nun selig in unsren Herzen , Und vertreibst uns lich in mir Dein kräftig Zeugniß habe, alle Schmerzen. 5. Schwebe nun in unserm Sinn, Dadurch ich meinen Schöpfer kann Gc troſt und freudig rufen an, Und ſagen : Treib' uns stets zu guten Dingen. Neige Abba, Vater! Herz und Geist dahin, Daß wir uns gen 4. Weil in der Tauf auch Jesus Himmel schwingen, und die arge Welt Christ Von mir ist angezogen, So hilf, verschmähen , Bis wir Gott mit Freu M. Joh. Neunherp. daß durch des Satans List Jch nimmer den sehen! werd' betrogen. Denn die nun Gottes Mel. Gott, du frommer Gött. Tempelsind, Die bleiben vor dem bd sen Feind In deiner Gnade sicher. 895. Ich bin als Christ getauft; 5. Herr, an diese Würdigkeit, Mir ist viel Heil gegeben ; Dadurch soll Die du mir wolltest schenken, Laß jeho ich in dir, Mein Heiland, ewig leben; mich und allezeit Von ganzer Seele den Dieß ist der Taufe Ziel ; Wer dieses ´ken, Daß ich dadurch ein Herze faſs', hier vergißt , Der ist nicht auserwählt, Und immer mich darauf verlass', Daß kein Gotteskind, kein Christ. du mir Gnad' versprochen. 2. Ich bin getauft auf dich, In deis VI . Von der heiligen Taufe. 393 nen Tod begraben. Wie darf ich, Herr, | heißt ; Ich bin in Christum eingesenkt, noch Theil Am Dienst der Sünde ha- Ich bin mit seinem Geist beschenkt. ben? Du bist's , der für mich starb, 2. Du hast zu deinem Kind und Er Du standest wieder auf; Drum ſoll dir ben, Mein lieber Vater, mich erklärt; seyn geweiht Mein ganzer Lebenslauf. Du hast die Frucht von deinem Sterben, 3. Ich bin getauft auf dich ;. Wie Mein treuer Heiland, mir gewährt ; Du groß ist diese Ehre ! Zu Gottes Kind | willst in aller Noth und Pein, O guter erwählt, Bekenner deiner Lehre ; Davon Geist, mein Tröster seyn. soll jeder Christ, Ganz ohne falschen 3. Doch hab' ich dir auch Furcht und Schein, Durch Worte, Sinn und That Liebe, Gehorsam zugesagt und Treu' ; Ich habe dir aus reinem Triebe Gelobt, Ein helles Zeugniß seyn. 4. Ich bin getauft, um nun Den al daß ich dein eigen sey ; Hingegen ſagt' ten Sinn zu rödten , Und Jesu nach ich bis zum Grab Des Satans schnd zugehn In allen Erdennöthen. Er will den Werken ab. 4. Mein treuer Gott , auf deiner mein Führer seyn ; Hilf, Vater, Sohn und Geist , Daß man es an mir seh', Seite Bleibt dieser Bund wohl ewig stehn : Wenn aber ich ihn überschreite, Was Kraft der Taufe heißt! 5. Durch sie bin ich geweiht Schon So laß mich nicht verloren gehn. Wenn hier zum ewigen Leben ; Drum hast du, ich schon einen Fall gethan , So nimm Heiland ! mir Den heil'gen Geist ge dein Kind doch gnådig an! 5. Ich gebe dir , mein Gott , aufs geben. Er ruhe stets auf mir , Er sey mein Unterpfand ! So komm ich einst Neue Leib, Seel' und Geist zum Opfer gewiß Ins rechte Vaterland. hin. Erwecke mich zu neuer Treue, Und 6. Ich bin getauft; nun soll Die bilde mich nach deinem Sinn. Es sey ganze Welt es wissen, Ich lebe nicht in mir kein Tropfen Blut, Der nicht, wie sie Dahin in Finsternissen ! Mir Herr, deinen Willen thut ! gibt die Taufe Kraft , Daß ich durch 6. Weich, weich, du Fürst der Fin stetes Flehn Nun jedem Seelenfeind sternisse ! Ich bleibe mit dir unvermengt. Kann kräftig widerstehn. Ich bin ein Sündenkind , doch wiſſe, 7. Ich bin getauft ; nun soll Sich Auch mit des Mittlers Blut besprengt ! kein Gedanke regen, Der mein erneutes Weich', eitle Welt ! du Sünde, weich ! Herz Zur Sünde kann bewegen. Ach, Gott hört es : ich entsage euch. 7. Laß diesen Vorsatz nimmer wan die geheimste Luft Und auch den fein ften Reiz Laß heften mich sogleich, ken , Gott Vater , Sohn und heil'ger Geist ! Halt' mich in deines Bundes Herr Jesu, an dein Kreuz ! 8. Dieß ist der hohe Bund ; O wár Schranken , Bis mich dein Wille ster er nie gebrochen! Wie oft, ach, hielt ich ben heißt ; So leb' ich dir, so sterb' ich nicht , Was ich dir oft versprochen ! dir, So lob' ich dort dich für und für. Dr. Joh. Jac. Rambach. Doch hast du, Gnådiger , Mich wieder aufgeweckt , Und meinen Lichtsberuf Mel. Christ, unser Herr, zum Jordan kam. Im Geist mir aufgedeckt. 9. So schenke du mir Kraft und 897. Schöpfer , als ich keinen Treue bis zum Ende ! So breite über Rath Konnt' für mein Elend finden, mich, Herr, deine Segenshånde ! Dann hat mich erneut dein Waſſerbad Von bleib' ich freudenvoll Auf dieser sel'gen allem Gråu'l der Sünden , Da du, o Bahn , und komm' einst in der Stadt Vater, Sohn und Geist , Durch Christi Des ew'gen Friedens an. Ch. Fd. Förster. theures Zeichen So gnadenreich und klärlich weis'st , Es sey nichts zu ver gleichen Mit deiner Gnad' und Liebe. Mel. Wer nur den lieben Gott c. 2. Denn willig und von Herzens 896. Ich bin getauft auf deinen grund Hast du, als ich gekommen, Namen, Gott Vater, Sohn und heil'- Mich in den ew'gen Gnadenbund Zur Gott, ger Geist; Ich bin gezählt zu deinem Kindschaft angenommen. Samen, Zum Volk, das dir geheiligt nichts Gutes war in mir , Das du Drittes Buch. 394 Mel. Von Gott will ich nicht laſſen. hatt'st mögen fassen ; Doch hat die Liebe Seele, laß dir ſagen, Du sich in dir Herab zu mir gelassen, Den 898. bist auf den getauft, Der dich in ſeiz Bund mit mir zu ſtiften. 3. Dadurch bin ich nun als ein Kind nen Tagen Durch Blut und Tod er= Versichert deiner Gnaden; Was sich kauft! Will der Vernunft hiebei Das von Schwachheit an mir find't, Das Werk, verächtlich scheinen , So sollst du soll mir nimmer schaden. Den Geist der doch nicht meinen, Daß es was Kleines Kindschaft gibst du mir, Und wenn ich sey. vor dich trete, Wenn ich mein Herz auf 2. Gott hat dir Heil verheißen ; thu vor dir, und zuversichtlich bete, Wann hast du das bedacht ? Läßt sich So werd' ich stets erhöret. der Bund zerreißen, Den er mit dir ge 4. Dafür erkannt' ich auch die Pflicht, macht ? Wo ist dein Ehrenkleid ? Ver= Ich woll' ein gut Gewissen Und eines gebung aller Sünden ? Wo ist die Spur wahren Glaubens Licht Zu hegen seyn zu finden Von Heil und Seligkeit ? beslissen; Dich, Vater, Sohn und Geist, 3. Wo ist die Kraft zum Guten ? allzeit Für meinen Gott erkennen, Und Wie wird darnach gestrebt ? Ist Glau sammt der werthen Christenheit Mit be zu vermuthen , Wo man fast heid Ehrerbietung nennen Als ein'gen Herrn nisch lebt ? Ach, ach, der Sünde Macht und Vater. Hat unsern Grund vergiftet, Daß sie 5. Dem bösen Feind hab' ich entsagt nur Unheil stiftet! Doch nimmst du's Und allen seinen Werken , Und dieser kaum in Acht. Bund, der ihn verjagt, Kann gegen ihn 4. Gott stehet in der Mitte , Und ist mich stärken ; Ich bin , o Gott ! dein doch unbekannt. Wer hat all seine Tempel nun, Und wieder neu geboren, Tritte Zum Leben hingewandt? Wir Daß ich mag rechte Werke thun, Wozu | ſind von ihm entfernt ; Wie selten, wer ich bin erkoren, Wie mir dein Wort be- fich mühet, Daß er zurücke siehet, Und fohlen. ihn erkennen lernt ! 5. Drum richtet doch mit Buße, Die 6. Sterb' ich dem alten Menschen ab, So wird der neue leben; Ich will, ihr noch nicht gethan , Des frommen der Sünde bis zum Grab Mit dir zu Heilands Fuße Den Weg , und macht widerstreben, Dem Guten treulich han ihm Bahn! Der König ist bereit , Zu gen an, Ausrichten deinen Willen, Mit euch zurück zu kehren, Wenn ihr nur Fleiß und Sorge denken dran , Daß wollet hören, Und ihm gehorſam ſeyd. 6. Er will mit Feuer taufen Nach Jesu ich im Stillen Zur Ehr' und Freu de werde. seiner Eigenschaft ; Ihr sollet freudig 7. Gott Vater, Sohn und Geist, laufen In seines Geistes Kraft, Wenn verleih', Daß ich fest an dich gläube, er euch Sich verbind't , Und durch ſich Mich meines Taufbunds täglich freu', selbst getrieben, Zum Glauben und zum Und drinn beständig bleibe ; Daß ich Lieben Euch Zung' und Herz entzünd't. des Teufels Werke hass , Die bösen 7. D Seele, laß dir sagen ! Du bist Lüfte dåmpfe, Das Gute thu' ohn' Un auf den getauft, Der dich in seinen terlaß , Treu bis ans Ende kämpfe, Tagen Durch Blut und Tod erkauft. Und dort dein Reich ererbe! Will der Vernunft hiebei Selch Werk verächtlich scheinen, So wiffen doch die Seinen, Daß es ihr Kleinod sey. VI . Lieder bei Taufen der Kinder. Mel. Wer nur den lieben Gott läßt 2c. Erfüll' an ihm , was du verheiß'st, Gott 899. Barmherziger , laß deiner Vater, Sohn und heil'ger Geist ! 2. Regiere nun das ganze Leben Auch Gnade Jeht dieſes Kind empfohlen | seyn, Das wir im heil'gen Wasserbade dieses Kindes, treuer Gott ! Dir sey und Nach deines Sohns Befehl dir weihn ; bleib' es stets ergeben, Sey du mit ihm VI . Lieder bei Taufen der Kinder. in Glück und Noth ; Ach, führ' es selbst | Mel. 395 Mir nach, spricht Christus. auf rechter Bahn, Nimm es zuletzt mit 902. Getauft bist du , geliebtes Ehren an! Kind, Auf Jesu Tod und Namen, Ge 3. Laß uns die Wohlthat recht er waschen ganz von Schuld und Sünd', meſſen, Die uns die Laufe zugewandt, Ganz Gottes ; Amen ! Amen ! So tritt Und nie, o Herr , den Bund vergessen, num fröhlich deine Bahn Durch dieses Der uns so fest mit dir verband ; uns Pilgerleben an! 2. Das höchste Gut ist jetzt dein Alle stårk zu neuer Treu', Daß über Theil, Drum soll kein Gut dir fehlen ; uns dein Friede sey ! In Christo liegt dein ganzes Heil, Das Mel. Wer nur den lieben Gott läßt c. schenkt er unsern Seelen ; Und was dir 900. Dir, Herr, sey dieses Kind in der Zeit gebricht, Das schenkt er dir ; empfohlen, Dir, dessen Treu' unwandel drum forge nicht. 3. Du liegst in treuer Vaterhand, bar ! Wir bringen's , wie du ſelbſt be= fohlen, Dir in der heil'gen Laufe dar. Die gab dich seinem Sohne, Die schenkt Du ſegnest es, Herr Jesu Christ, So dir auch den Geist zum Pfand , Daß er deinHerz bewohne, Daß ohne Ziel und wahr du unser Heiland bist. 2. Durch dieses Siegel deiner Gnade ohne Zeit Dein sey die Gottesherrlich Wird jedes Recht der Christen sein. Du feit. 4. Du warest sein , eh' diese Welt, weihest es in diesem Bade Zu deinem Kind und Erben ein. Heil ihm , erkennt Die dich umgibt, geworden; Er hat die es einst den Werth Des Glücks , daß Engel dir bestellt, Und zählt dich zu dem Orden , Der auserwählt, durch Christi es dir angehört ! 3. Was ist der Mensch , deß du ge Blut Soll herrlich werden, ewig gut. 5. Drum, liebes Kindlein, freue dich! denkest ? Des Menschen Kind , daß du es ehrst? Daß du so großes Heil ihm Dein Glück ist nicht zu nennen ; Oler schenkest, Ihm deine Güter all gene früh, lern' ewiglich Es tief im Geist währst? 1 Was ist's ? ein Staub, ein erkennen ! Es lehre dich des Geistes Nichts vor dir! Dochdeine Huld währt Schein In Gott und Christo selig seyn ! Anna Schlatter. Christ. Fr. Neander. für und für! Mel. Herr Jesu Christ, dich zu uns wend’.. Mel. Jesu, deine Passion. 901. Dir, Vater aller Kinder , dir 903. Jesu, du hast uns erkauft Und Eins deiner Kinder bringen wir, Das für uns gelitten. Wir, auf deinen Tod eine Christin dir gebar , Zum Eigen getauft, Nah'n zu dir mit Bitten: Nimm dieß neugeborne Kind Auf in thum und Opfer dar. 2. Mach' es vom Sündenfluche los, deine Gnade , Mach' es frei von Tod Nimm's auf in der Gemeine Schooß ; und Sünd' In dem Wasserbade. 2. Eltern , Pathen, Freunde flehn Durch Geist und Wasser weih' es ein, Für sein Heil zum Throne ; Hdre gnå Dem Menschensohne gleich zu seyn. 3. Wir legen's hier in deine Hand ; dig dieses Flehn, Vater, in dem Sohne! Gib ihm der Taufe theures Pfand ; Laß uns bei der Taufe hier Dankbar Mach' es durch deine Huld und Tren' deß gedenken , Daß du Allen willst bei dir Himmelsfreuden ſchenken. Vom angebornen Fammer frei. Johann Gottfried Schöner. 4. Und wie du heut' es ganz erneust, So laß durch deinen heil'gen Geist Es Eigene Melodie. einst gerecht und keusch und rein Zum 904. Liebster Jesu , hier sind wir, seyn. Namens Preise deines 5. Es schau' im letzten Augenblick Deinem Worte nachzuleben ; Dieſes Auf diesen Gnadenbund zurück, Durch Kindlein kommt zu dir, Weil du den den es nun in Jesu Christ Ein Erbe Befehl gegeben , Frühe sie zu dir zu Lavater.weisen, Denen du dein Reich verheißen. deines Reiches ist. 2. Herr, daß du sein Heiland seyst, Tönet uns in Herz und Ohren; Wer 396 Drittes Buch. durch Wasser und durch Geist Nicht ter zugestellt , Wie schön mußt du's zuvor ist neu geboren , Wird von dir vollenden ! Laß der Liebe Stilles Seh nicht aufgenommen , Wird in Gottes nen Und die Thränen zu dir dringen, Bis wir's in die Heimath bringen ! Reich nicht kommen. 3. Nun, so eilen wir zu dir ; Nimm M. Gottlob Chriſtian Kern, Professor, und Pfarrer in Dürrmenz. dieß Pfand von unsern Armen , Tritt mit deinem Glanz herfür, Und erzeige Mel. Jesud, meine Zuversicht. dein Erbarmen, Daß es hier dein Kind auf Erden Und im Himmel möge wer 906. Zu dir, Vater, beten wir Für den ! dieß Kind auf unsern Armen ; Fleben 4. Mache Licht aus Dunkelheit, voll Vertrau'n zu dir , Du wollst seiner Krone liebend es mit Gnade, Daß ihm dich erbarmen. Es ist dein und lebt seine Sündigkeit Und der Fürst der Welt durch dich ; Schüß' und ſegn' es våter nicht schade; Laß durchdeines Geistes lich ! Wehen Neugeschaffen es erstehen. 2. Schwach und hülflos liegt es da ; 5. Hirte , nimm dein Schäflein an, Sey du seine Kraft und Stärke ! Bleib' Haupt, mach' es zu deinem Gliede ; ihm huldreich immer nah, Daß es deine Meister, zeig' ihm deine Bahn, Friede Hülfe merke, Wenn auf seiner Lebens fürst, sein sey dein Friede ! Weinstock, bahn Es sich selbst nicht leiten kann. hilf, daß diese Rebe Stets im Glauben 3. Gott ! es ward zu seinemHeil In dich umgebe. der Christenheit geboren ; Zu der Chri 6. Nun, wir legen an dein Herz, sten Erb' und Theil Hast du ſelbſt es Was von Herzen ist gegangen ; Führ auserkoren ; Zu der Christen Seligkeit die Seufzer himmelwärts , Und erfülle Weihet es die Taufe heut. das Verlangen ! Ja , den Namen, den 4. Segne, Vater, dieses Kind, Daß wir geben, Schreib' ins Lebensbuch es dich von Herzen ehre, Daß es, Jeſu zum Leben! Schmolte. gleich gesinnt, Nur auf deine Stimme höre , Und , der Taufe Bund getreu, Folgsam deinem Geiste sey. Mel. Wie schön leucht't uns der Morgenstern. 5. Stark' es unter Lust und Schmerz, 905. Preis dir , o Vater , und o Unter Arbeit und Beschwerde, Gib, daß Sohn! Preis dir, o Geist, von Gottes rein und fromm ſeinHerz, Und seinLe Thron Reichlich zu uns gekommen ! ben fruchtbar werde ; Führ' es einst zum O du, der ewig ist und war , hast die- | Himmel ein, Laß es ewig ſelig ſeyn ! ſes Kind zur sel'gen Schaar In dir Bel. Was Gott thut, das ist wohlgethan. jezt aufgenommen. Segnend Halt' es Ungeschieden Von dem Frieden, Von Einem Taufling am Begräbnistage ſeiner Mutter. der Gnade, Auf des Lebens ernſtem 907. Ach ! über deiner Mutter Grab Pfade ! 2. O Jesu , pråg' ihm selbst dein Wirst du dem Herrn getaufet ! Doch er, Bild , So göttlich rein, so himmlisch der dir dein Leben gab, hat sie und dich mild , Tief in die zarte Seele ! Zu dei erkaufet. Sie ist daheim ; Du bist ein nem Reich hast du's erkauft , Auf dei Keim, Aus ihrem Tod entsprossen, Mit nen Bund iſt's nun getauft, Daß es Thränen reich begossen. 2. Du bist verwaist und nicht ver nur dich erwähle. Frühe Ziehe All sein Streben In dein Leben, In dein Ster- waist ; Fehlt dir die Mutterpflege, So führt nun Vater, Sohn und Geist Dich ben ; Laß es deinen Sieg ererben! 3. Wohl ihm! der reichsten Lieb' und selbst auf ew'gem Wege. Sein Friede Macht Ist es nun dankend dargebracht; sey Dir täglich neu , Bis ſich vor ihm Es ruht in treuen Hånden. O Retter die Seinen Im Himmelsglanz vereinen ! der verlornen Welt ! Was dir dein Ba- | A. Knapp. VII. VII . Von der Confirmation. 397 Von der Confirmation. Mel. Es ist nicht schwer, ein Christ rc. 908. den -Finsterniß Im Herzen Glaube, Bleibt, Schäflein, bleibt ! Fried und Freude brennet ! Dann seyd verlasset nicht Den guten Hirten, dem ihr auch im Tode wohlgemuth. Ihr ihr euch ergeben! So bitten wir, und | habt es gut. flehn durch Christi Blut, Denn unser 9. Er läßt euch nicht; das hat er Herz wünscht euch das ew'ge Leben. selbst gesagt : Nichts soll sie mir aus So ruft der Herr, weil ihn die Liebe meinen Händen reißen. Und wenn euch treibt : Bleibt, Schäflein, bleibt ! Lust und Furcht in Schrecčen jagt, Will Lämmer , bleibt ! gedenkt an selber er ein Retter seyn und heißen. 2. jenen Tag , Da ihr es ihm vor allem Wer nur mit Vorsatz nicht den Bund Volk versprochen ! Er klopfte an, und zerbricht, Den läßt er nicht. 10. So dringt nun ein, hört nicht zu hat durch manchen Schlag In Liebes kraft das harte Herz zerbrochen. Ihr bitten auf, Bis ihr es wißt : ich habe Jesum nehm' ich Gnade funden ! Könnt ihr sonst nichts, sagtet weinend : an!" O denkt daran ! soseht zum Kreuz hinauf, Ja, blickt im 3. Er hat's gehört, was euer Mund Geist in seine offnen Wunden. Sein gesagt: Ich will an Jesum glauben, Wort lockt alle Sünder dahinein. So Jefum lieben. Er war zugegen , als dringt nun ein ! 11. Ach, wehe euch ! ihr wäret dop man euch gefragt, Und hat das Ja wort in sein Buch geschrieben. Er wei pelt todt, Wenn ihr euch nun aus sei Bet Alles, was man euch gelehrt ; Er nen Hånden risset ! Ihr häufet euch den Zorn und ew'ge Noth , Wenn ihr das hat's gehört. • 4. O laßt ihn nicht ! Ihr habt euch Wort verachtet, das ihr wisset. Gott g’nug gewehrt, Und euren Heiland lan= | iſt_an Strafen, wie an Gnaden reich. ge warten lassen. Wie lange hat er Ach, wehe euch ! Jesus, nein, laß du es ja nicht 12. schon das Herz begehrt ! Wie hat er sich bemüht, euchrecht zu fassen ! Wie sehn zu , Daß sie sich dir aus deinenHånden lich suchte euch sein Angesicht ! O laßt winden ! Laß ihnen doch imHerzen keine ihn nicht ! Ruh', Als wenn ſie ſich in deiner Liebe 5. Bedenkt es doch, wie oft er ange finden ! Soll Eines denn davon verlo= klopft, Wie oft er euch vergeblich nach ren seyn ? O Jesu, nein! 13. Bleibt, Kindlein, bleibt, o geht gegangen ! Wie fündlich habt ihr Herz und Ohr verstopft ! Was hat's gekostet, doch nicht zurück ! Ihr seyd sein Ruhm, eh' er euch gefangen ! Wie lange flohet und eures Lehrers Krone ! Was wåre ihr seinsanftes Joch ! Bedenkt es doch ! das ihm für ein Jammerblick , Wenn 6. Er nimmt euch an, so sündig, wie er einst käme ohne euch zum Sohne, Der ihr seyd , Mit aller Ohnmacht , allen euch , wenn ihr ihn haßt , zur Linken euren Banden ! Bringt gar nichts mit ; treibt ! Bleibt, Kindlein, bleibt ! denn Alles ist bereit ! Bei ihm ist Gnade, 14. Er wartet schon, er schließt die Licht und Kraft vorhanden. O kommt Thüren auf; Er reicht euch seineHånde doch nur , ein jedes wie es kann ! Er weit entgegen. Er lockt euch mild ! o nimmt euch an. seht doch hoch hinauf! Ihr steht zur 7. Er pfleget euch ; er gibt getreu Rechten. Hört ihr nicht den Segen? lich Acht, Was euch gebricht, und was Ach, eilet muthig bis vor seinen Thron ! ein jedes brauchet. Das Kranke wird Er wartet schon. 15. So bleibt nun, bleibt ! o bleibt von ihm gesund gemacht , Wenn er's in seine Lebensquelle tauchet ; Dem in Ewigkeit, und laßt euch nichts von Schwächsten ist er doppelt guadenreich. seiner Liebe trennen ! Das ew'ge Leben ist für euch bereit, Die aber weichen, Er pfleget euch. 1 8. Ihr habt es gut, o glaubet es ge werden ewig brennen. O sehet, wie euch Fluch und Segen treibt ! Bleibt, Kind Schafe wiß! So lang er euch als seine Woltersdorf. kennet. O wohl euch, wenn statt Sun- lein, bleibt ! 398 Drittes Buch. Mel. Allein Gott in der Höh' sey Chr'. der Ewigkeit. Nimm unser Herz ! wir 909. Die hier vor deinem Antlitz bringen es dir dar ; Wir opfern es dir stehn, Sind Jesu Chriſti Glieder : Blick', selbst jetzt am Altar. 5. Zwar Mancher hat dir Treu' ge wenn vereint wir für sie flehn, Erbar mend auf uns nieder ; Gib ihnen, Va schworen, Gleich uns, gerührt, an dei ter, Sohn und Geist, Das Gute, das nem Hochaltar ; Und dennoch ging er dein Wort verheißt, Im Leben und im bald verloren , Als ihn umringte der Sterben! Versucher Schaar ; Ja, ohn' Gebet 2. Sie kennen, Vater, deinen Sohn that er der Treue Schwur , Drum Und seine heil'gen Lehren ; Ist Freude, blieb davon im Herzen keine Spur. Gott, vor deinem Throu , Wenn sie dir 6. Wir flehen, Herr, in dieser Stun angehören : Laß groß auch unsre Freude de , Weich' nicht von uns , wenn uns seyn, Da diese Seelen dir sich weihn, Versuchung naht ! Erhalte uns in dei nem Bunde, Laß uns im Glauben gehn Dir ewig treu zu bleiben! 3. Lacht ihnen bei dem edeln Lauf des Lebens Pfad ; Dann stehn wir einst Die falsche Welt entgegen , Hilf dann verklärt vor deinem Thron , Und neh den schwachen Herzen auf; Und wenn men hin der Treue selgen Lohn. Langbecker. sich Lüste regen, Laß sie hinauf zuJesu sehn, Die Welt mit ihrer Lust ver schmähn , Beharren bis ans Ende. Mel. Mir nach , spricht Christus. 4. Zeig, Herr, den Lohn der Ewig keit Von fern den theuren Seelen, Die 911. Du bist getauft ; o Herrlich: dich für ihre Lebenszeit Zum Trost und keit ! Gott hat dich aufgenommen ; Wie Führer wählen , Die dir sich ganz zum groß ist deine Seligkeit , Zu der du Dienste weihn ; Laß ewig sie die Dei schon gekommen ! Wohl dir, wenn es nen seyn , Vollende sie im Glauben! dein Glaube faßt ! O Kindlein, balte, Theod. Gottl. Hippel. was du hast! 2. Gott hat nach seiner holden Wahl Met. Dir, dir, Jehovah, will ich singen. In Christo dich erwählet, Und dich der 910. Dir ew'ge Trene zu geloben, Anserkornen Zahl Der Seinen zuge Sind wir versammelt hier im Heilig- zählet, Daß du gehörst ins Vaters thum ; Das Herz, zu dir, o Herr, er Haus ; Drum treibt dich auch kein hoben, Bringt dir gerührt Anbetung, Feind hinaus. 3. Du bist in Jesu Tod getauft, Und Preis und Ruhm : O Heiland , nimm dich unsrer Schwachheit an, Führ' uns | so mit ihm begraben, Zu seinem Eigene thum erkauft, Geschmückt mit seinen zum Licht, leit uns auf ebner Bahn! 2. Wir haben deinen Ruf vernom- Gaben . O halte diese Gnade fest, Und men, Du ludst zu dir voll Freundlichs weih' ihm deiner Jahre Rest! keit uns ein; Mit Sehnsucht sind wir 4. Da dich der reine Gottesgeist nun gekommen , und flehen: Herr, Zum Tempel hat geweihet , Daß man mach' unsre Herzen rein ! Schenk uns dich seine Wohnung heißt , Deß sich des Glaubens hohe Zuversicht, Und der Himmel freuet : So schließe diesen Tempel zu , Daß er nur in dir wohn' wende nicht von uns dein Angesicht. 3. Wir sind auf dich, o Herr, ge und ruh' ! 5. Es steht dir fest des Höchsten taufet ; Du nahmſt uns schon als zarte Kinder an; Du hast so theuer uns er Grund , Und wird niemals gebrochen, kaufet , Als einst dein Blut am bittern Drum halte du auch deinen Bund, Und Kreuze rann. Wir glauben dir : du was du ihm versprochen ; Du gabst bist auch jetzt nicht fern, und hörest dich ihm, o, welch ein Glück ! Drum unser schwaches Flehen gern. nimm dein Jawort nie zurück. 4. Dir schmücken beut sich unfre 6. Du bist getauft ; o laß dieß Wort Herzen; Zeuch ein, du König voller Beständig in die ſchallen ; Es treibe Herrlichkeit! Von Erdenfreuden, Erden dich zum Guten fort, Mit Jesu nur schmerzen Zeuch uns hinauf zum Glanz zu wallen.. Auf ewig sey's dein Trost VII. und Ruhm : Eigenthum! Mel. Von der Confirmation. Ich bin des Heilands Jesu,, meine Freude. 399 2. Du gibst mir durch deine Leiden Himmelskraft und heil'ge Freuden, Machst auch mich von Sünden rein. Du willst selberfür mich streiten, Durch 912. Heil'ge Gnadenstunde , Die den Geist mich zubereiten, Daß ich kann zum neuen Bunde Vor den Herrn mich | dein Jünger seyn. 3. Ach, so hor' mein sehnlich Bitten : stellt! O, mit welchem Segen Tritt er mir entgegen, Er, das heil der Welt ! Throne mir im Herzen mitten ! Bleib', Ewig mein Will Jesus seyn, Will mich Herr, ewiglich bei mir ! Doch du mußt schirmen, heil'gen, zieren, Und zum Va auch dieß mich lehren, Ganz mein Herz zu dir bekehren, Und erhalten mich in ter führen. 2. Seele, stehe stille ! Blick in diese dir. 4. Wie ein Schifflein aufden Wogen, Fülle Seiner Freundlichkeit ; Frage wohl, und prüfe Dich in jeder Tiefe : Werd' ich her und hin gezogen Von der Bin ich auch bereit? Sehnt mein Herz Lust und Furcht der Welt. Dann nur Sich himmelwärts, Ihm, wenn er nun such ich tren und feste Dich, Herr, und kommt zum Segnen , Dürstend zu be- in dir das Beste , Wenn dein starker Arm mich hält. gegnen? 3. Ach , nur wer sich sehnet, Wer, 5. Jesu ! ja, du liebst die Deinen, dem Tand entwöhnet , Ihn begehret Siehst ihr Sehnen, hörst ihr Weinen, ganz: Dem nur kann in Wahrheit Leitest sie mit Hirtentren'. Laß auch Leuchtenseiner Klarheit Voller Gnaden mich dieß Glück genießen , Gib , daß glanz. Halber Sinn Bringt nicht Ge- mich zu deinen Füßen Stets das beste Anna Schlatter. winn ; Laues Flehen und Verlangen | Theil erfreu' ! Kann kein Heil empfangen. Mel. Wie schön leucht't uns der Morgenstern. 4. Wirf hinweg bei Zeiten Sünden, Eitelkeiten, Meide Stolz und Spiel. Reinheit gilt's erwerben, Himmel gilt's ererben, Jesus ist das Ziel! Nicht war er Von unten her ; Sieh , er thront zu Gott erhoben ; Suche, Herz, was droben! 914. Lobfingt dem Herrn mit Herz und Mund ! Geschlossen hat er seinen Bund Mit uns, den Bund der Gnade ; uns zu erneu'n an Geist und Sinn, Gab er sich selbst zum Opfer hin ; Geheilt ist unser Schade. Selig, Selig, Wem im 5. Gib ihm Herz und Hånde ; Sag Innern Gottes Zeugniß Nimmer feh ihm : bis zum Ende Geb' ich, Herr, sie let : ,,Dich auch hab' ich mir erwählet!“ 2. Sie steht, die Kirche Gottes steht; dir! Dir bin ich erkaufet, Und auf dich getaufet; Weiche nie von mir ! Halte Und seine Wahrheit nie vergeht , Wie mich, So halt' ich dich ! Sey mein auch die Feinde toben : An welche er Gott, so wallt hienieden Meine Seel sein Blut gewandt , Die schüßt er mit in Frieden ! allmächt ger Hand ; Er lebt, ein Herr 6. Heil'ge Gnadenstunden ! Mir auch scher, droben. Laßt uns Glauben Und ist gewunden Dort ein Kranz der Tren' ; bekennen , Nie uns trennen Von dem Aber nun auf's Neue Gilt es Glauben, Treuen , Keine Schmach , kein Leiden Treue, Daß er meine sey. Gottes scheuen ! Sohn! Mein Schild und Lohn, Derdu 3. Geh' auf, du heller Morgenstern, dich für mich gegeben, Hilf mir ihn er In allen Herzen, nah und fern, Daß streben ! A. Knapp. jeder dich erkenne! Daß deine ganze Christenheit In Lieb' und Glaubens Mel. O wie selig sind die Seelen 2c. einigkeit und heil'gem Eifer brenne ! 913. Jesus Christus ! dein Erbar- Schöpfer ! Retter! Dein Erbarmen men Schließe auch mich Schwachen, Gab uns Armen Neues Leben ; Leben Armen In den Bund der Gnade ein! woll'st du Allen geben ! Du bist Heiland aller Sünder, Du der 4. Den Erdkreis deckte dunkle Nacht ; höchste Freund der Kinder, Darum bin Da hast du , Herr , das Licht gebracht, ich ewig dein. Und alle Schatten flohen. In deinem 400 Drittes Buch. milden Angesicht Erglänzt uns auch des | ihr Ende. Herr, ſchüße uns vor Sicher Vaters Licht, Nun kennen wir den Ho- heit ! Dir nur sey das Herz geweiht ! hen. Dank dir, Jesu ! Durch dich sind Heiliger Schöpfer, Gott! Heiliger wir Seine Kinder : Gnad' und Frieden Mittler, Gott ! Heiliger Gott, Lehrer Hast du reichlich uns beschieden. und Tröster! Dreieiniger Gott ! Leit' 5. Heiluns ! uns fiel das schöne Loos, uns, deine Kinder, Daß wir nicht ver Geboren in der Kirche Schooß, Dir loren gehn ! Erbarm' dich unser ! früh geweiht zu werden ; Wir lernten, 3. Lockt uns nun die arge Welt Zu daß du, Jesus Christ, Auch unser Herr der Jugend Lüften, Dann, Herr, woll'st und Heiland bist, Ein sichrer Hort auf du uns mit Kraft Aus der Hdhe rüsten. Erden ; Deine Lehre Drang zum Her Sey mächtig in uns Schwachen ! Zum zen, Hob die Herzen, Und in Klarheit Kampf mit Satan , Fleisch und Blut Strahlt uns nun die ew'ge Wahrheit. Gib uns Geisteskraft und Muth. Heiz 6. Wer an ihn glaubt, hat ew'ges liger Schöpfer, Gott ! Heiliger Mittler, Heil, An ihm und seinen Gütern Theil; Gott! Heiliger Gott, Lehrer und Trd Er ist des Himmels Erbe. Mach' uns ster! Dreieiniger Gott ! Hilf uns ſieg im Glauben fest, oHerr! Er werde stets reich streiten Wider aller Feinde List ! lebendiger, Daß alle Sünd' uns sterbe. Erbarm' dich unser! Herr des Lebens, Lehr'uns ſtreben, Dir 4. Laß auch in der lehten Noth Uns zu leben, Dir zu sterben! Mach' uns zu dein Antlig ſchauen, Und auf deinen des Himmels Erben ! Dr. Johannes Geibel. bittern Tod unsre Hoffnung bauen. Laß uns im Frieden fahren , Geschwi Mel. Straf' mich nicht in deinem Zorn. fter, Eltern allzugleich Nimm auf_in 915. Segne, Vater, Sohn und dein Freudenreich! Heiliger Schöpfer, Geist, Uns und diese Kinder! Ohne dich Gott ! Heiliger Mittler, Gott ! Heili sind sie verwaist, Und verlorne Sünder. ger Gott , Lehrer und Tröster! Drei Feierlich Müsse sich Dir nun Jedes einiger Gott ! Sieh' in Gnaden nieder! weihen, und den Bund erneuen ! Erhöre deiner Kinder Flehn ! Erbarm B. Münter. 2. Jesus Christ, wir sind ja dein, dich unser! Dir mit Blut erkaufet; Laß uns in dir Mel. Liebster Jesu , wir sind hier. selig seyn , Mit dem Geist getaufet ! Laß uns dir Für und für, Herr, schon 917. Treuer Hirte, wir sind hier, hier auf Erden Ganz geheiligt werden ! Deiner Stimme zuzuhören , Uns aus 3. Allen gibst du gern dein Licht, deinem Wort von dir Alle laſſen zu be Das uns führt zum Leben ; O du wirst, lehren, Dir die Kinder hinzugeben, wir zweifeln nicht, Es auch ihnen ge Welche dir nur wollen leben. ben; Mache neu, Ewig treu, Die hi 2. Dein Geist, der uns Leben schafft, vor dir stehen ! Jeſu, hör' ihr Flehen ! Wolle seinen reichen Segen, Glauben, Liebe, Leben, Kraft In die zarten Herzen Mel. Mitten wir im Leben sind. legen, Daß die Früchte dieser Stunden 916. Stárt uns, Mittler ! dein sind Einst im Himmel sey'n erfunden! wir! Sich, wir Alle flehen : Laß, laß, 3. Stärke, was noch übrig ist Von o Barmherziger, Uns dein Antlik se der Taufe früher Gnade ; Und wie du hen! Wach über unsre Seelen ! Hier gewachsen bist , Wie an Alter, so an ſtehn wir, und geloben dir : Herr, dein Gnade, So woll'st du zu deinen Ehren Eigenthum sind wir ! Heiliger Schd Unfrer Kinder Gnade mehren. 4. Herr, ach , welche deinen Bund pfer, Gott! Heiliger Mittler , Gott! sündlich übertreten, Doch dir's Bisher Heiliger Gott, Lehrer und Tröster! Herz und Mund Heute haben mit nun Dreieiniger Gott! Laß uns nie verges sen, Deinem Bunde treu zu seyn ! Er abgebeten, Und sich dir aufs Neu' erge barm' dich unser! ben, Die erhalt' zum ew'gen Leben! 2. Ach, wie Viele schwuren hie, Treu 5. Triffst du todte Herzen an, Die an dir zuhalten ! Aber treulos ließen sie noch nicht nach dir verlangen, Sünder Ihre Lieb' erkalten ! Verderben ward auf der breiten Bahn, Die noch an der 1 VII. Von der Confirmation . 401 Weltlust hangen, Die bestraf und lock 4. O, daß doch keins verschlossen aufs Neue, Ziehe sie nach deiner Treue ! bliebe ; O, daß der Geist euch Alle trie 6. Auch die Alten lasse nicht Trag be ! Der Geist, der euch vertreten kann, dieß heil'ge Werk ansehen ! Lehre sie Flamm' euch zur Liebe Jesu an! 5. Wie wird sich seine Seele freuen, nach ihrer Pflicht Für die Kinder zu dir flehen, und mit Vorbild, Wort und Wenn jedes ruft : Mich ſoll's nicht Werken Sie zu deinem Dienst bestärken. reuen, Daß ich dein Schäflein ewig bin ! - So gebt euch ihm mit Freuden hin ! 7. Gib, daß alle wir hiebei Ernstlich, 邀 6. Laßt euch nicht reizen, noch ver Herr, vor dir uns prüfen, Ob, wie lang, mit welcher Treu' Wir den Weg des Le stocken , Wann euch die Welt wird bens liefen ? Oder ob wir noch in Suns freundlich locken ; Folgt nicht dem groz BenHaufen nach, Und kehrt euch nicht den Uns hinabgesunken finden ? 8. Gib, Herr, wenn an deinem Tag | an ihre Schmach. 7. Nicht wie die Welt, in Lust und Du wirststrenge Rechnung halten, Daß kein's untergehen mag Von den Jungen Scherzen , Nein, vor dem Herrn, mit und den Alten ; Gib, daß wir noch einst reinem Herzen , Habt euch einander dort oben Ueber diesen Tag dich loben ! herzlich lieb ; Das ist des heil'gen Gei stes Trieb. Mel. Werde munter , mein Gemüthe. 8. Ihrsollt euch nicht zufrieden geben 918. Unvergeßlich soll die Stunde In eurem künft'gen Gang und Leben, Ewig unsern Herzen seyn ; Stark' uns, Wenn Eins von Jesu sich verliert, Bis Vater, unserm Bunde Bis zum Tode daß ihr's wieder hingeführt. 9. Erhalte deiner Lämmer Leben, treu zu seyn ! Sinn und Werk und Wan del richt Aufdie nun beschwornePflicht ; Das Leben, das dein Geist gegeben ! Ja, Hilf, daß weder Luft noch Leiden Uns bleib' in ihnen, treuer Hirt, Bis man ſie droben schauen wird! von deiner Liebe scheiden! E. G. Woltersdorf. 2. Ja, wir wollen uns ergeben Dir, o Gott, und nicht der Welt, Und in un Mel. Eeclenbräutigam 16. ferm ganzen Leben Freudig thun, was dir gefällt. Wer hier fået in der Zeit, 920. Von des Himmels Thron Erntet einst in Ewigkeit ; Drum, so laß Sende, Gottes Sohn, Deinen Geist, uns wacker laufen, Unſre Zeit wohl aus den Geist der Stärke ; Gib uns Kraft zukaufen. zum heil'gen Werke, Dir uns ganz zu 3. Jesu , hilf, weil in der Jugend weihn , Ewig dein zu seyn. Leicht der Mensch verirren kann, Laß 2. Mach' uns selbst bereit, Gib uns in Gottesfurcht und Tugend Uns er- Freudigkeit, Unsern Glauben zu beken wählen deine Bahu ! Laß uns drauf be- nen, und dich unsern Herrn zu nennen, ständig gehn, Und aufdich, o Hirte, fehu, Dessen theures Blut Floß auch uns zu Daß wir hier mit deinen Heerden Schon gut. 3. Richte Herz und Einn Zu dem in Hoffnung Erben werden! Himmel hin, Wenn wir unsern Bund Mel. Fier liegt mein Sinn. erneuern , und gerührt vor dir be 919. Versammelt euch zum guten theuern , Deine Bahn zu gehn, Welt Hirten, Der euch mit Gnade will bewir- luft zu verſchmähn. then, Ihr Lämmer, hört das Wort des 4. Wenn wir betend nahn, Segenzu Herrn! Er locket euch von nah und fern. empfahn, Wollest du auf unsre Bitten 2. Der breite Weg führt zum Ver Uns mit Gnade überschütten ; Licht und derben; Bedenkt doch : Warum wollt Kraft und Ruh' Etrdme dann uns zu. 5. Gib auch , daß dein Geist , Wie ihr sterben? Kinder, sagt, wo wollt ihr hin? zu Jesu lenket euern Sinn ! dein Wort verheißt , Unauflöslich uns 3. Gesegnet sind die Herzensthränen, vereine Mit der gläubigen Gemeine, Die sichnachJesu Gnade sehnen ! Klagt Bis wir dort dich sehn, und dein Lob Samuel Marot. ihm zusammen eure Noth , Und gebt erhöhn. euch hin in seinen Tod ! 26 Knapp's geistl. Liederbuch. 1 402 瞿 Drittes Buch. Mel. Wachet auf! ruft uns die Stimme 2c. 4. O du Hirt' erkaufter Seelen ! Ich Gemeine. muß des rechten Wegs verfehlen, Wenn 921. Bor dir , Todesüberwinder ! meine Seele von dir geht ; Darum gib Stehn an dem Sabbath diese Kinder ; mir Licht und Stärke, Und Glaubens Ihr Lobgesang sey dir gebracht ! Freu- muth zum guten Werke, Zum Ringen, dig gehn sie dir entgegen, Weil du der Wachen und Gebet ; Bis ich denPilger Liebe reichsten Segen Den Kinderseelen stand Im ew'gen Vaterland Selig ens zugedacht. Dein Auge sieht sie hier Im de, Und du, o Sohn, Der Treue Lohn Jugendschmuck vor dir Knien und beten. Mir reichst von deinem Gnadenthron ! A. Knapp. Herr ! siesind dein; Laß ihre Reihn Dir an dein Herz geleget ſeyn. Mel. Ach bleib' mit deiner Gnade. : Chor der Kinder. 2. Friedefürst ! ich ward erkoren 1922. Wir flehn um deine Gnade ; Am ersten Tag, als ich geboren, Zu dei- | Nichts sind wir ohne dich ; Leit' uns auf nem sel gen Gnadenkind ; Du gabst mir rechtem Pfade , Und ſchütz' uns måch des Himmels Gaben, Weil wir nichts tiglich. Gutes eigen haben, und ohne dich ver 2. Wir flehn um deine Wahrheit In loren sind. Jesu, meine Rub ' ! Ich unsers Irrthums Nacht ; Durch dich greife freudig zu Nach den Gaben, Die nur wird uns Klarheit In unsern Geiſt du mir heur Zur Seligkeit Durch dein gebracht. Erbarmen haft erneut. 3. Wir flehn um deinen Frieden ; Die 3. Laß dich halten und umfassen! Ich Sünde bringt uns Angst; Dein Heil will dich ewig nicht verlassen , Verlaß sey uns beschieden, Das du am Kreuz auch du mich ewig nicht ! Schüße mich errangst. vor Welt und Sünde , Und offenbare 4. Wir flehn um deine Stårke ; Du deinem Kinde Dein gnadenvolles Ange- weißt, wie schwach wir sind ; Zu jedem ſicht; Auf daß ich Tag für Tag In gutenWerkeHilfjedem schwachen Kind. dir mich freuen mag , Still und heilig, 5. Wir flehn um deinen Segen Zum Und mich dein Mund Zu jeder Stund heil'gen Bundestag ; Gib, daß auf dei Erinn're an den Liebesbund. nen Wegen Dir Jedes folgen mag ! VIII . Von der Beichte. (Siehe auch : von der Buße.) 14 Mel. Sesus, meine Zuversicht 2c. bruch merke. O, dann ångstet sich mein 923. Gott , vor den kein Mensch Herz, Und mich nagt ein stiller Schmerz. gerecht! Sich , wir sind geborne Sun 5. O, ich fühle bitt're Noth, Daß ich der, Ein verdorbenes Geschlecht, Vou so im Grund verdorben. Denn die Sünd' Natur des Zornes Kinder ; Großer Gott, ist noch nicht todt, Bin ich ihr gleich ab ich stelle mich Als ein Sündenkind vor gestorben. Ja, bis in mein Grabhinein, dich . Werd' ich noch ein Sünder ſeyn. 6. Ach, mein Glaube ist so matt, Und 2. Keine Wahrheit ist in dem, Der sich nicht will Sünder nennen; Aber mein Beten ist so schwächlich ; Ich bin dir ist angenehm, Wer die Sünden will bald des Liebens satt, Und zum Leiden bekennen , Weil du uns als Vater liebst, zu gemächlich ; Sorgen, Zweifel, Furcht Und die Sünden gern vergibst. und Pein Reißen mir die Hoffnung ein. 7. Zorn und Ehrsucht , Geiz und 3. Gett, du hast mich zwar bekehrt ; Mir ist Gnade widerfahren, Mehr und Neid, Ungeduld und eigner Wille Füh größer, als ich werth, Weil die Sünden ren mit dem Geiste Streit ; Denn das gräulich waren. Bin ich nun bekehrt zu Fleisch bleibt niemals ſtille, Daß ich, dir, Fühl ich Sünde doch in mir. fall ich schon nicht hin , Selten ohne G 4. Tausendmal, Herr, beng' ich mich Bunden bin. supé gur t Ueber meine Wort' und Werke ; Denn 8. Gott, wie viel noch fieheft du, Was das Böse regetsich, Eh' ich seinen Auss ich selbst an mir nicht sehe! Doch, du 3612217 Tise VIII. Bon der Beichte. 403 ſchließ'st dein Herz nicht zu, Wenn ich | Schaf, das sich verirrt ; Ach , nimm um Vergebung flehe. Sag' ich, daß ich mich auf, weil ich verwirrt Im Strick Sünder sey, So bleibst du gerecht und und Neg der Sünden. treu. 6. Weh mir, o Herr, daß ich von dir 9. Weil du denn die Schuld vergibst, Gewichen bin zum Abgrund schier ! Ach, Wollest du auch mir vergeben. Wie du laß mich wiederkehren ! Zu deinerHeer mich in Jesu liebst, Laß mich auch durch de nimm mich an, Und mach michfrei Jesum leben ; Deines Sohnes Blut von Fluch und Bann ; Dieß ist mein allein Machet mich von Sünden rein. Herzbegehren, 10. Richte selbst mein Herz dir zu, 7. Laß mich dein Schäflein ewig seyn, Gib mir eine wahre Reue , Wahren Sey du mein treuer Hirt allein Im ke Glauben wirke bu, Der nur traut auf ben und im Sterben ; Laß mich vom deine Treue, Einen stillen Kindessinn, eiteln Weltgesind' Ausgehn, und mich als Gottes Kind . Nur um dein Reich Drin ich dir gehorsam bin. 11. Mache mir dein Wort recht süß: | bewerben, „ Gott vergibt dir alle Sünde !“ Mache 8. Ich will von nun an ſagen ab mir das Herz gewiß, Daß ich Frieden Der Sündenluſt bis in mein Grab, Und bei dir finde. Wenn du Sünden hier er in dem neuen Leben, In heiliger Gerech lass'st , Bleibt's auch in dem Himmel tigkeit Dir dienen noch die kurze Zeit, fest. Die mir zum Heil gegeben. 12. Laß dein Evangelium Tief mir 9. Schließ mich in deine Gnade ein, in die Seele dringen , Daß ich deiner Und laß michſicher bei dir seyn, Nicht Grade Ruhm Kann mit frohem Mund wiederum zu fehlen ; Bewahre mich besingen, Und im Glauben danken kann, vor Sündenwerk , Und gib mir deines Daß mein Gott mir wohlgethan, Geistes Stark Zum Licht und Trost Phil. Friedr. Hiller.der Seelen. Mel. Gott Vater ſende deluen ic. Met. Mein's Herzens Jeſu 10. 924. Ihr armen Sünder, kommt zu 925. Indeß du dort im Himmels Hauf, Kommt eilig, kommt und macht ſaal Dich, ew'ge Liebe, schürzest, Und euch auf, Mühselig und beladen ! Hier deinem Volk das Freudenmahl Mit dffnet sich des Mittlers Herz Für Alle, Segenshånden würzest, Gehn wir hie die in Reu' und Schmerz Erkenuen ih- nieden zum Altar, Und wissen, daß du ren Schaden. deine SchaarAufErden nicht verkürzest. 2. Es heißt : er nimmt die Sünder 2. Dort waltet nur Vollkommenheit au ! Drum komm ! dein Jeſus will und Und ewig neue Freude ; Hier stehn wir kann Auch retten dich , den Armen ; noch in Sündigkeit Und mannigfachem Komm weinend, komm in wahrer Buß', Leide ; Doch heilt dein liebevolles Herz Und fall' im Glauben ihm zu Fuß, Er Gern auch der årmsten Seele Schmerz, wird sich dein erbarmen. Und gönnt ihr volle Weide. 3. Verlässet wohl ein guter Hirt Das 3. Zu diesen, Herr, gehdr' auch ich, Schaf, das sich von ihm verirrt ? Er Den seine Sünden drücken ; Ich fühle ſucht es mit Verlangen ; Er låsset neun sie , und kann auf dich.Nur tiefbeküm und neunzig stehn, Um nur dem Einen mert blicken ; I Gebeugt von großer nachzugehn, Es liebreich zu empfangen. Schuldenlast, Will kaum ein solch un 4. So sucht der treue Jesus Christ würd'ger Gast zu deinem Mahl sich Das Schäflein, daß verloren ist, Bis schicken. 4. Wo nehm ich Armer Worte her, daß er's hat gefunden ; Ach , laß dich finden, liebe Seel ! Ihn, ihn hinfort zu zählen meine Sünden ? Sie liegen zum Führer wähl' ! Noch sind die Gnas vor mir als ein Meer, Das niemand kann denstunden. ergründen ! Gerechter Herr, du hast das 5. Jesu, deine Lieb' ist groß ! Ich Recht, Dem trågen, ungetreuen Knecht foram mühselig, arm und bloß . Ach, Verdammniß anzukünden ! laß mich Gnade finden! Ich bin ein 5. O sich, mich schuldigt dein Gesetz, 26 * 404 Drittes Buch. Michschuldigt mein Gewissen, Daß ich des Mittlers Mahl dich sollMit lebend' der Sünde feines Net Noch nie mit gem Trost erquicken ! Wer's genießt, Ernst zerrissen, Daß ich auf's ew'ge Ziel und prüft sich nicht , Ißt und trinkt zu sehn, Und auf den Kreuzesweg zu sich's zum Gericht. gehn , Nie treulich mich beslissen. 2. Kommen sollst du nicht mit Qual, 6. Was hab' ich nun, getreuer Gott ! Nicht mit zitterndem Gemüthe. Der Was hat mein Herz gewonnen ? Manch' dich ruft zu ſeinem Mahl, Ist so reich segensreiches Morgenroth Ist nuglos an Huld und Güte , Daß er Seelen mir verronnen! Hått' ich geflohn der gern erfreut, Die ihr Sündenelend reut. 3. Aber heilig ist das Mahl, Heilig Lüfte Spiel, Wohl könnt' ich ſeyn am ſchönen Ziel ; - Nun hab' ich kaum be der, zu dem du naheft ! Sieh, daß du durch eigne Wahl Nicht für Segen gonnen. 7. Vergib es, Herr, vergib es mir, Fluch empfahest ! Denk', was dir dieß Nimm an das Flehn der Reue ! Hell Mahl verspricht, Aber auch an deine ſtehet vor den Augen dir, Was meinen Pflicht! Geist erneue ; Ohnmächtig bin ich von 4. Dich von Sünden zu befrein, Hat Natur, Herr, meine Hülfe heißer der Herr sich tödten lassen ; Und du nur: Barmherzigkeit und Treue! wolltestsie nicht scheun, Sie nicht ernst 8. Die Treue, die auf Golgatha Auch | lich fliehn und haſſen ? Ach, durch seine mich mit Gott versühnet, Die sterbend Gnade flieh , Meide und bestreite ſie ! aufden Sünder sah, Der Zorn und Tod 5. Liebe, die sich thätig zeigt, Soll verdienet ; Die Treue , die nie schläft | hier in den Herzen fließen. Treue Seelen noch ruht, In deren Licht, in deren Hut können leicht Segensvoll dieß Mahl ge Neu meine Seele grünet. nießen, Denn sie seufzen , neu und rein, 9. Hilf mir , du Ewigtreuer , hilf! Und von Liebe voll zu seyn . Erbarme dich des Kranken ; Und laß 6. Ift, o Seele, dieß dein Sinn, Dieß mich nimmer wie ein Schilf Matt hin dein Vorsatz und Bestreben ? Willst du und wieder schwanken ! Tief gründe jede Sünde fliehn ? Sehnst du dich, dem mich in dich hinein, So will ich's dir, Herrn zu leben ? Sehnst du dich , von ja dir allein, In Ewigkeit verdanken ! Sünden rein, Und wie er gesinnt zu sevn ? 10. Tief schreib' es in mein armes 7. Ist dir deine Besserung Ein wahr Herz, Wenn ich der Ståtte nahe, Und haftiges Geschäfte ? Flehest du zurHei dort die Frucht von deinem Schmerz Im ligung Um Gedeihen, Lust und Kräfte ? heil'gen Mahl empfahe : Daß deine Willst du lieben, wie der Herr ? Feinden Hand nur ein Gemüth, Arm, glaubig, gern verzeihn , wie er? 8. Ist dieß so? dann wird sein Mahl still und reudurchglüht , Mit Freund lichkeit umfahe. Selig deinen Geist erquicken , Dann mir 11. O, laß dein Mahl gleich einem mildemGnadenstrahl Wird deinHeiland Born In meine Seele quillen ! Laß es dich anblicken ; Und du schmeckſt ſein Vermessenheit und Zorn, Und alle Plage Wort schon hier : „ Ich in dir, und du Ch. 2. Bis. stillen, Ertränken Hoffart , Geiz und in mir! Neid, Mit Liebe mich und Gütigkeit Mel. Schmücke dich) , o liebe Seele. Und Glaubensmuth erfüllen. Laß Meinen, Herr, und 927. Seele, hast du wohl erwogen, 12. es den mir Zur großen Kraft gereichen , Da Wie dich Gott zu sich gezogen ? Seele, mit als treue Pilger wir Vomschmalen kannst du ganz ermessen, Wie du treulos Pfad nichtweichen, und, wenn die leßte Den vergessen, Dersich huldreich dir ver Stunde naht, Im Blick aufdeine Frie: bunden, um zu heilen deine Wunden? densstadt Zum fauften Schlafer- Ach , wie viel hast du verbrochen, Seit • A. Knapp . er einst dich rein gesprochen! bleichen. 2. Du gehörest zu den Neunen, Die nicht vor dem Herrn erscheinen; Von 926. Prüfe dich , o Seele , wohl, dem Aussat zwar gereinigt, Bleibst du Prüfe dich mit ernsten Blicken , Wenn doch ihm nicht vereinigt ! O zurück, Met. Jesus meine Zuversicht. IX . Vom heiligen Abendmahl. 405 ihn fest umfassend, Ihn nie wieder so Kraft im Kampf mit Sünden Kann in verlaffend ! Er erhebt dich aus dem deinem Mahl ich finden. O wie fühl Staube, Rettet dich ; drum glaube ! ich sel'ges Leben Tief mein ganzes Herz durchbeben ! Ist in dunkeln Er glaube ! 3. Halte Jesum im Gedächtniß ! dengründen . Solch ein Himmel schon Hat er doch, dir zum Vermächtniß, zu finden? 7. Konut' ich innig doch dir danken, Sich in jenen Lod gegeben , Der dein Heil ist und dein Leben! Sprich mur : Mdcht' ich niemals wieder wanken! Jesu, ja, ich bleibe Dein fortan mit Hilf mir , daß mich nimmer , nimmer Seel' und Leibe ! Ewig sollen Freud Blende schudder Lüste Schimmer ; Daß und Leiden Mich von dir nicht wieder ich, fest mit dir verbündet , Und auf fcheiden ! dich, den Fels, gegründet, Ganz mich 4. Herr, mein Heiland, Troft und | in dein Bild gestalte, Treu und fest an Leben, Weinstock aller guten Reben ! Į dir mich halte ! Welche Geistesseligkeiten Willst du mir 8. Dich nur hab' ich mir erkoren ! auchjest bereiten ! Meine Unruh' willst Wår' ich nur erst neu geboren ! Möcht® du stillen, 1 Mich mit Kraft und Muth | ich stets zu dir nur eilen, Dessen Wun erfüllen, Mit der Seele Trank, und den Alles heilen ! Daß dein Geist mich Speise, Mir zur Stärkung , dir zum immer führte Denken, Reden, Thun } regierte ! O, wie würd' ich deinen Wil Preise ! 5. Der vom Himmel du gekommen, len Viel vollkomm'ner dann erfüllen ! 9. Heut auch komm mit deinem Fleisch und Blut einst angenommen, Daß du möchtest schon aufErden Mei Segen Tröstend, stårkend mir entgegen! nes Geistes Nahrung werden : O wie Führ auf steiler Himmelsleiter Heut gnådig , freundlich , milde Schau' ich mich eine Stufe weiter ! Stärke meine dich im Kreuzesbilde ! Laß mich deine Glaubenshånde , Daß ich treu sen bis Liebe schmecken, Neue Lieb' in mir zu ans Ende! Unser Bund soll ewig wäh weden ! ren ; Ewig wirst du mich verklären. K. A. Döring. 6. In der Fülle deiner Freuden Soll fich meine Seele weiden ; Muth und IX . Vom heiligen Abendmahl. (Lieder vor und bei dem Genuß des heiligen Abendmahls.) T Mel. Ich dank dir schon durch 20. deine Treu' und Gabe ! Hilf, daß durch 928. Als Jesus Christus in der diese Speis und Trank Auch ich das Jeh. Heermann. Nacht, Darin er ward verrathen, Auf Leben habe ! unser aller Heil bedacht, Dasselbe zu Met. Alle Menschen müſſen 2 . erſtatten : 2. Danahm er über Tisch das Brod, 929. Auf, die ihr euch Christen nen Und brach's mit seinen Hånden, Sahnet , Komint , und betet Jesum an! auf gen Himmel, dankte Gott ; Sein Kommt, o Freunde, und bekennet : Wir, Werk wollt' er vollenden. wir sind ihm unterthan ! Freuet euch, 3. ,,Nehmt hin und eßt, das ist mein die ihr ihn liebet, Der sein Fleisch zur Leib, Der für euch wird gegeben, Daß Speise giebet Und sein Blut zum Le ihr in mir, ich in euch bleib', Und habt benstrank ; Auf, und opfert frohen Dank! das ew'ge Leben." 4. Dann nahm er auch den Kelch 2. Kommt, ihr Großen mit den Kleiz mit Wein , Sprach drüber seinen Senen, Wer da reich, wer dürftig iſt ! gen:,,Das ist mein Blut, gedenket mein, Alle dürfen hier erscheinen Bei dem Bergossen eurerwegen." Tisch, den Jesus Christ Einst im Tes 5. O Jeſu, dir ſey ewig Dank Für stament errichtet , Wo er heilig uns 406 Drittes Buch. verpflichtet , Alle eine Kirchgemein', | 2. Lobt ihn auch , als seine Gäste, Eine Seel, ein Herz zu seyn! Singer ihm: Hallelujah ! Singt an 3. Kommt, und sprechet nicht : ,,den | diefem Bundesfeste Gott, dem großen Frommen Ist der Gnadentisch gedeckt ! Jehovah ! Preis't den Reichthum seiner Aber dürfen wir auch kommen , Die Güte, Rühmt mit freudigem Gemüthe, zwar oft der Geist erweckt, Die sich Daß er unsrer so gedenkt , Und uns aber dennoch schämen, An der Tafel herrlich speist und tränkt ! Platz zu nehmen ? Wir sind nicht der 3. Lobt den Herrn mit froher Seele, Gnade werth, Die hier Gästen wieder- | Rühmet seine mächt’ge Huld ! Lob' ihn fährt !" auch, mein Geist, erzähle Seine Lang 4. Wißt, er will uns nicht verstoßen, muth und Geduld ! Er erläßt die Schuld Wenn wir uns in Reue nahn ; Er der Sünden, Und läßt uns Vergebung nimmt uns als Tischgenossen , Wenn finden Bei dem Tisch, den er uns deckt, wir kommen, liebreich an. O zurück Wo man Seligkeiten schmeckt. foll keiner bleiben ! Unser Elend soll 4. Er verlängert unsre Tage, Gibt uns treiben , Oft zu gehn zum Tisch den Schwachen neue Kraft, Macht des Herrn ; Denn der Herr erfreut ja zum Jauchzen oft die Klage In des Lebens Pilgerschaft. Er mur kann im gern. 5. Laßt uns auf uns selber sehen, Grund erquicken, Trösten, helfen und Christen! wenn der Geist uns råth, entzücken, Er ist Jesus, Gottes Heil, Zu dem Abendmahl zu gehen ; Mer Unser bestes, ew`ges Theil. tet: Jesus Christus steht Huldreich 5. Lobt den Herrn, auch die ihr wei vor des Herzens Pforte ; Er klopft an ; net, Die der Erde Kummer drückt! hört seine Worte ! Freunde , ruft er, Wer bei Jesu Tiſch erscheinet , Wird ich bin hier ! Haltet Abendmahlmit mir ! getröstet und erquickt ; Er betrübt nur, 6. Wenn wir seine Stimme hdren, daß er rette, Wenn uns auch der Tod so laßt uns wachsam seyn , Eiftig schonhätte. O Betrübte, weiner nicht ! uns zu ihm zu kehren , Und zu spre Gott ist unsre Zuversicht! chen: komm herein ! Jesus kommt ; o rühmt und preiset, Daß er uns so herr Und gelobt zugleich aufs neu', Daß lich speiset, Und uns, o der Seligkeit ! ihr unter Freud und Schmerzen Ihm, Mit dem Trank des Heils erfreut! dem Vater, bleibet treu ; Daß ihr fest Nic. Kailer, Pred. in sof. [ an Jesu haltet, Und im Guten nie er kaltet, Daß es auch zur Zeit der Noth In eigener Melodie. Dennoch heiße : lobet Gott! 930. Christe, du Lamm Gottes, Der 7. Ja , was Odem hat und lebet, du trägt die Sünd der Welt, Erbarm' | Hoch und niedrig, dort und hier, Was nur eine Stimm' erhebet , Soll Gott dich unser! 2. Christe , du Lamm Gottes, Der loben für und für, Soll mit uns in du trägt die Sünd' der Welt, Erbarm' lauten Chören Sich im Lobe laſſen hd ren! Lobt den Herrn ! sey der Gesang ; dich unser! 3. Chrifte , du Lamm Gottes, Der Lobt ihn ! sey der Widerklang ! du trägt die Sünd' der Welt, Gib uns 8. Lobet Gott! hebt heil'ge Hände Am Altar zu ihm empor ! Lobet ihn bis deinen Frieden ! Amen. Das deutsche Agnus dej . Ueberseßer unbekannt. an das Ende, Bis wir mit der Engel Chor Ihm auch dort Lobopfer bringen, Met, Alle Menſchen müſſen ſterben. Und vereint mit Freuden singen : Heiz 931. Christen , auf, stimmt frohe lig, heilig ist der Herr! Ihm sey ewig Nic. Kaiſer, Pred. in Hof. Lieder Bei dem Tische Jesu an ! Singt, Preis und Ehr' ! ihr Chöre, tönet wieder, Was derHerr Wet. Nun ruhen alle Wälder. an uns gethan ! Preiset seine großen Thaten, Wie einst bei dem Mahl der 932. Dir schwdr' ich ew'ge Treue, Gnaden Der Apostel fromme Schaar Ich gebe, Herr, aufs neue Mich dir zum Dienste hin ; Laß nie mich treulos Gott zu loben, freudig war! IX . Vom heiligen Abendmahl. 407 3. Hierbin ich, Jesu ! sieh, ich Armer brechen Dieß heilige Versprechen ; Es komme nie aus meinem Sinn ! Komm' als dein Armer, sündig, matt 2. Damit ich treu dir bliebe, Nahmst und blind ; Doch weiß ich auch : du, du mit ew'ger Liebe Dich meiner Seele mein Erbarmer, Nimmst alle deine an. Weit mehr, als ich verstehe, Mehr, Gäste, wie sie sind. Sie mögen noch so als ich weiß und flehe, Hast du, o Herr, krark und sindig seyn: Du låd'ſt ſie doch zu deinem Nachtmahl ein. für mich gethan. 4. Wie du mich, treußter Herr, willst 3. Für mich hast du gerungen, Für mich den Tod bezwungen, Verscheucht | haben, Wie ich sollſeyn, so mache sel des Grabes Nacht ; Du hast durch ber mich ! Ich dürste nur nach deinen deine Leiden Die Hoffnung ew'ger Freu- Gaben, So arm ich bin, so blind und den In meinem Herzen angefacht. kümmerlich. Jeſus, bin ich auch dein 4. O Leben aller Leben ! Was hab' årmster Gast ,. So bin ich's doch, den ich dir zu geben ? Was forderst du von du gerufen haft! mir ? Du willst, daß meine Seele Nur 5. Du selber mußt mic, also kleiden, dich zum Führer wähle ; O Herr, mit Wie du's an deinen Gåsten gerne siehst. Freuden folg' ich dir! Hie bin ich ; ich will's gerne leiden, 5. In manchen stillen Stunden Hat | Wenn du mir all mein Eigenes entziehst, schon mein Herz empfunden, Wie viel Wenn mir dein Blut der Sünden Jam es dir verdankt. Nun stärke seine Trie- mer stillt, Und mit Gerechtigkeit mich be, So daß in ihm die Liebe zu dir, ganz umhüllt. 6. Es ist noch Raum in diesen Stun Erlöser, nimmer wankt ! 6. Nach deinem Wohlgefallen Will den, zu dir mit aller meiner Noth zu ich hienieden wallen ; Du bist mein fliehn. Barmherzigkeit hat Rath ge= treuer Hirt. Zu dir will ich mich hal funden, Auch mich an deinen Gnaden ten, Bis einst mein Leib erkalten, Und tisch zu ziehn, An dem man deine Him in dem Grabe ruhen wird. melsgaben ißt, Und wo du selbst die 7. So oft ich deiner Treue Bei dei allergrößte bist. 10 7. Lob, Preis und Dank sey dir ge nem Mahl mich freue, Soll dieß mein Vorsatz seyn: Ich will dich nie betrů- sungen, Daß auch ich Armer mit ge ben, Wie du die Brüder lieben, Und rufen bin ! Ach, ist dein Ruf an mich ernstlich jede Sünde scheun. gelungen, So nimm mich dir in ew'ger 8. Zu welchen Seligkeiten Wirst du, Liebe hin! Dann mehr ich einst beim o Herr, mich leiten, Bleib' ich mit dir großen Abendmahl, Zu deinem Preis, vereint ! Ich werde zu dir kommen Mit der Auserwählten Zahl ! allen deinen Frommen, Wann einst dein Mel. Alles ist an Gottes Segen. großer Tag erscheint ! T1 934. DeinemHeiland, deinem Leh rer, Deinem Hirten und Ernährer, Mel. Dir, dix, Jehovah , will ich. Zion, stimm' ein Loblied an ! Preis' 933. Das Abendmahl ist zubereis nach Kräften seine Würde, Da kein tet, Zum seligen und ewigen Genuß ; Lobspruch, keine Zierde Seinen Werth Es wird den Gästen angedeutet, Wie erreichen kann. Christi Knecht sie alle rufen muß : 2. Laßt uns heut das Brod erheben, ,,Kommt ! jego ist des Abendmahles Und den Kelch, den er zum Leben Ster Zeit, Wer Christum flieht, verdirbt in bend seinen Jüngern beut ; Da er bei dem Abendmahle Ihnen sich zum letz Ewigkeit!" 2. Menschen, laffet alles stehen, tenmale Liebevoll zur Speiſe weiht ! 3. Laut soll unser Lob erschallen, Entschuldiget und säumt euch långer nicht ! Kommt, laßt uns zu der Mahl Und das Herz in Freuden wallen ; Denn zeit gehen, Wo es an keinem wahren Gut der Tag hat sich genaht, Da derHerr gebricht. Was ihr verlaßt , ist lange zum Tisch der Gnaden Seine Gläubi noch nicht werth Der Herrlichkeit, die gen geladen , bat. euch der Herr beſcheert. Sich als Mahl bereitet 408 Drittes Buch. 4. Statt des unvollkommen Alten, löst' er da. Für mich gab er ſein Leben Start des Opferlamms erhalten Wir dar, Der ich von seinen Feinden war. ein neues Sacrament. Seht, der Wahr 3. Wem anders sollt' ich mich erge= heit muß das Zeichen, Wie die Nacht ben ? O König, der am Kreuz erblich, dem Lichte, weichen ; Nacht und Schatz Hier opfr' ich dir mein Blut und Le ten sind zu End". ben ! Mein ganzes Herz ergießet sich! 5. Was von Jesu dort geschehen, Dir schwdr' ich zu der Kreuzesfahn', Was wir so, wie er, begehen, Mahnet Als Streiter und als Unterthan. uns an ſeinen Tod. Um ihn würdig zu ! 4. O gib dein Manna mir zu eſſen ! verehren Nach der Vorschrift seiner Dein Lebenswasser tränke mich ! O laß Lehren , Weihen wir ihm Wein und mich deiner nie vergessen, In meinem Brod. Geist verkläre dich ! So halt' ich hier 6. Doch mit seinem Leib und Blute schon Abendmahl, Und dort einst in F. Gottl. Woltersdorf. Und mit ew'gem Himmelsgute Nähret dem Himmelsſaal. uns hier Brod und Wein ; Ja, es will Mel.. Wir sind ein Eigenthum des Lamms. uns als die Seinen Segensreich mit ihm vereinen ; Er will selber in uns 936. Die finst're Gruft, in die du seyn. sankst , Erwarb uns ew'ge Lichtgemå= 7. Alle hat der Herr aus Gnaden cher; Du reichst uns nun als Freuden Zum Genusse eingeladen, Allen bietet becher Den Kelch der Leiden , den du er sich dar. Jeder soll das Heil em trankst. 2. Eswar der bittre Kelch des Zorns, pfangen, Wenn mit Glauben und Ver Den du für Zorneskinder leertest ; Du langen Er herantritt zum Altar. 8. Gute kommen , Böse kommen, schafftest uns, was du entbehrtest, Den Doch es kann nicht beiden frommen ; Labetrunk des Freudenborns. 3. Das Brod der Trübsal aßest du, Zwiefach wirkt der Kelch , das Bred : Daß wir gendßen Brod der Freuden ; Bösen wird es Straf und Hölle, Gu ten ihres Heiles Quelle, Diesen Leben, Du richtetest durch Todesleiden Den Tisch des Lebens Sündern zu. jenen Tod. 4. * Nun stehen wir um dich herum, 9. Christen, seht die Himmelsspeise , Deren auf der Pilgerreise Dieses Le Erzpriester ! du wardst unsertwegen Zum bens wir uns freun ! Schet hier das Opfer ; deines Opfers Segen Bring Brod der Kinder, Der Gerechten, nicht selbst nun aus dem Heiligthum ! der Sünder, Die des Herren Tisch ents 5. Tritt selbst herzu, und brich das weihn! Brod, Den reinen Leib , den du zum 10. Guter Hirt, du wahre Speise, Leben Der sünd'gen Welt hast hinge Lebensquell , stårk uns zur Reise In geben ; Füll' uns mit Kraft aus dei des Himmels sel'ges Reich ! Nähr uns nem Lod! hier im Thränenthale, Ruf uns dort 6. Erwärm das Herz, mach's Auge zum Hochzeitmahle, Mach'uns deinen hell ! Ach still das Dürsten unsers Thomas v. Aquine. Mundes Durch Sättigung am Blut Heil'gen gleich. des Bundes ! Laß strömen den lebend's gen Quell! Tel. O daß ich tausend Zungen hätte. 7. O theurer Leib , kostbares Blut ! 935. Dem König, welcher Blut und selge Frucht des Kreuzesstammes ! Leben Dem Leben seiner Völker weiht, O Vorgenuß vom Mahl des Lammes ! Dem König werde Preis gegeben ! Er- Fließt, Thrånen ! lod're, heil'ge Glut! Albertini. zählt sein Lob der Ewigkeit ! Singt alle Wunder, die er thut, Doch über Mel. Alle Menschen müſſen ſterben. alles rühmt sein Blut! 2. Den König hat mein Herz ge- 937. Die wir am Altare stehen, funden , Wo anders, als auf Golga- Lasset uns mit Jesu gern Auf dem Lei tha? Da floß mein Heil aus seinen denswege gehen, Und nachwandeln una Wunden , Auch mich, auch mich era ferm Herrn. Keiner noch kam ohue Leis IX . Bom heiligen Abendmahl. 409 den Zum Genuß der Himmelsfreuden ; | ich dereinst in deinem Reich Verklärt, Wandelt froh die Dornenbahn ! Denn unsterblich, Engeln gleich Dich ewig rein erbebe. fie führt nach Kanaan. Frd. Köhler. 1. 2. Pilger, die hienieden wallen, Bleiz Gut. höchstes Mel. Herr Jesu Chriſt, du ben zu dem Guten schwach , Und wir können leichtlich fallen ; Darum gilt 939. Du Lebensbrod , Herr Jeſu es: bet' und wach ' ! O sey nüchtern, Christ, Mag dich ein Sünder haben, daß die Seele Nichts betäube, binde, Der nach demHimmel hungrig ist, Und quale ; Wache in der Prüfungszeit, sich an dir will laben ? So bitt' ich dich demüthiglich, Du wollest recht bereiten Sey zum Beten stets bereit! 3. Nicht nur wachen , nein , auch nich, Daß ich deß würdig werde. kämpfen Müssen wir in dieser Welt, 2. Aufgrüner Aue wollest du, Herr, Und den Reiz des Bösen dämpfen . Je diesen Tag mich leiten, Den frischen fus Christus ist der Held, Welcher selbst Wassern führen zu, Den Tisch für mich für uns gerungen, Und der Feinde Trut bereiten. Ich bin zwar sündig, matt bezwungen ; Er hilft streiten, und auf und krank ; Doch laß mich deinen Gna Streit Folgt Triumph und Herrlichkeit. dentrank Aus deinem Kelche schmecken ! Nic. Kaiser, Pred. in Hof. 3. Du heilig füßes Himmelsbrod ! Ich will mich deiner freuen, Und in der Me 1. Ein Lammlein geht. Wüste meiner Noth Nach dir nur kind 938. Du, Herr, hast aus Barm- lich schreien. Dein Unschuldskleid be herzigkeit Zum Denkmal deiner Gna- decke mich, Auf daß ich möge würdig den Das ganze Volk der Christenheit lich An deiner Tafel ſizen. 4. Tilg' allen Haß und Bitterkeit Erbarmend eingeladen. Du rufſt : Műh felge, kommt zu mir ! Du, Weltversöh Fortan aus meinem Herzen ; Laß kåm ner, ja zu dir Komm ich auch heut, pfen mich den guten Streit, Nie mit ein Sünder. Verstoß von deinem An der Sünde scherzen. Und ob ich Uebels gesicht, Verstoß mich, o mein Heiland, viel gethan, Fang ich ein göttlichLeben an, Wenn du dich mein erbarmest. nicht Vom Erbtheil deiner Kinder. 5. Ich bin ein krankgebornes Kind; 2. Zwar meiner Missethat ist mehr, deine Hand mich heilen ! Erleuchte Laß Mehr als ich kann erzählen. Sie drückt mich; Herr, ich zittre sehr Vor Unruh' mich, denn ich bin blind ; Tråg bin ich, meiner Seelen. Weltrichter, ach im hilf mir eilen ! Ich bin verdammt, ers Zorne nicht, Im Zorne geh' nicht ins barme dich ! Ich bin verloren, suche Gericht mit mir, Gott, reich an Güte ! mich, Und stille meinen Jammer ! 4 6. Wenn dein Vermächtniß in mir Du kennst, was ich nicht recht gethan; Erbarmer! sich mein Herz auch an, bleibt, So mag die Hölle hadern ; Dein Leib ist meinem einverleibt, Dein Blut Mein reuiges Gemüthe. 3. Es seufzt um Trost, und ångstet rinnt mir in Adern. Ich bleib' in dir, fich, Gebückt vor dir im Staube. Auf du bleibst in mir ; Drum wirst du, Le mein Verdienst nicht, nur auf dich, Er bensfürst, mit dir Mich zur Vollen löser, hofft mein Glaube. Gebeugte dung führen. willst du nicht verschmähn, Versprichst Mel. Ach , was soll ich Sünder machen. den Schwachen beizustehn, Die nach Errettung schmachten. Stets bleibst du 940. Edles Mahl, von Gott bereiz deinem Worte treu, Und wirst ein glau tet, Das die matten Seelen weidet, big Herz voll Reu, Auch meines, nicht Speise der Unsterblichkeit ! Ach, wie verachten. schmachtet vor Verlangen Meine Seele, 4. Mein Gott ! regiere künftig mich), zu empfangen Solche Speise jederzeit ! Daß ich vorsichtig handle, Und heilig, 2. Gott, von dem wir alle Gaben, voll Vertraun auf dich, Nach deinem Alles Heil zu hoffen haben, Ruft zur Rathe wandle. Gib, daß, durch deines Mahlzeit alle Welt ; Hier ist, was das Geistes Huld, In Lieb', im Glauben, Herz ergößet, Was den Geist in Ruhe in Geduld. Ich dir auf Erden lebe, Bis | ſeget, Hier ist Alles wohl bestellt ! 410 Drittes Buch. 3. Hier wird Manna zugemessen, ihnen batte Theil An des Liebesmah Edler als die Engel essen ; Dein herr- les Heil. licher Genuß! Himmelsbrod soll uns 3. EinHerz nur und Eine Seele Laßt auf Erden Jezzo schon gespendet wer- uns auch in Christo seyn , Daß wir den, Reichlich und im Ueberfluß. thun nach dem Befehle Unfres Hei 4. Habe Acht mit großem Fleiße | lands, und uns freun, Daß uns auf Auf den Trank und auf die Speise, Die derHimmelsreise AlleEine Lebensspeise, dieß Liebesmahl gewährt ! Aller dunkle Und Ein Trank des Heils erquickt, Der Opferschatten, Den die Våter hoffend den Geist in Gott entzückt ! hatten, Wird in ihm zu Licht verklärt. 4. Prüfer euch! prüft eure Liebe, 5. Sich den Schautisch und die Christen , prüft euch bei dem Mahl! Lade, Ueber ihr den Thron der Gnade, Licht ihr euch aus innerm Triebe ? Wie Sieh dein ewig Opferlamm ! Was sie der Heiland einſt befahl : Ihr, die ich schauten, ist dein eigen, Christus will die Meinen nenne, Liebt euch , daß man sich näher neige ; Und ist selbst dein sehen könne, Daß ihr auch die Meinen Bräutigam. send ; Liebet euch in Freud' und Leid ! 5. Wohl ! wir wollen uns vereinen 6. Dieses ist's, was Gott uns schenket, Wenn er speiset, wenn er trånket Uns Bei dem Tisch, den Jesus deckt, Treu mit Korn und Rebenblut ; Mit den mit jedem es zu meinen, Und, durch sinnlichen Gestalten Gibt sein unsicht Jesu Geist erweckt, Denen helfen, wel bares Walten, Uns zugleich das höchste che leiden, Arme ſpeiſen, trånken, klets Gut. den, Gerne dienen Jedermann, Wie 7. Laß mich, Herr, dein Lieben schme der Herr an uns gethan. 6. Lasset uns in Christo bleiben, An den, Laß es Leben in mir wecken, Laß mich voller Glauben seyn ! Der du selbst dem treuen Oberhaupt, Uns aufs neue dich mir beschieden, Gib mir mit dem ihm verschreiben, Daß ein jeder, wel Brode Frieden, Geisteskräfte mit dem cher glaubt, Gegen andre es beweise Wein! Mit der That, und Gott zum Preise, 8. Gib mir täglich solche Speise, Was des Herrn Mund uns gebot : Uns Daß in ihrer Kraft ich reise Sicher zu lieben bis zum Tod ! Nic. Kaiser, Pred. in Hof. durch dieß Pilgerthal ; Deffne stets den Mund der Seele, Daß sie dich zur Mel. Alle Menschen müſſen ſterben 10. Nahrung wähle, Sen's in Freuden, 942. Feiert nundas Mahl der Gna sey's in Qual! 9. Ja, mein ganzes Erdenleben Seyden; Seht, der Tiſch iſt ſchon gedeckt ! dem Geber hingegeben, Ihm nur weih Kommet ; alle sind geladen! Aber ich Herz und Sinu ; Mit ihm will ich Freunde, seyd erweckt, Ehrfurchtsvoll endlich sterben, und des Glaubens End vor Gott zu stehen, und vereint zu ererben; Tod, so bist du mein Gewinn ! ihm zu flehen, Daß er möge Herz und Sinn Ganz auf Jesum lenken hin! 2. Laßt uns beten: Gott der Liebe, Mel. Alle Menschen müſſen ſterben. Schaff' in uns ein reines Herz ! Heil'ge 941. Ein Brod speiset uns zum Le alle seine Triebe, Richt' es völlig him ben Hier in unsres Vaters Haus ; Ein melwärts ! Laß uns deinen Geist er Kelch wird uns auch gegeben, und wir neuern , Christi Nachtmahl recht zu trinken alle draus Zur Vereinigung der feiern, Daß wir durch die Salbung Herzen, Daß wir so in Freud' und rein, Seine würd'gen Gåste sey'n! 3. Kommt, und hört mit heil'ger Schmerzen Zum gemeinen Wohlergehn Vor des Herren Antlig stehn. Stille Jeht des Heilands Testament ; 2. Also sahen sich als Brüder Einst Schet, was sein letzter Wille Uns, als die ersten Christen an ; Und als Eines Erben, zuerkennt : Jesus, als er ward Hauptes Glieder Waren sie sich zuge- verrathen In der Nacht, gedacht' in than, Stets einander treu zu lieben, Gnaden Noch der Seinen ; Brod und Keinen jemals zu betrüben, Der mit | Wein Nahm er, beides einzuweihn. IX . Vom heiligen Abendmahl. 411 4. Als er das Gebet gesprochen, det, Allerheiligstes des Sohus, Klar eßt, das ist mein Leib, heit Christi, die nicht schrecket, Sanf Sprach er: Welcherwird für euch gebrochen ; Sorgt, ter Glanz des Gnadenthrons ! Ja, dir daß mein Gedächtniß bleib' ! Und er nah' ich, dank und preise, Wahrlich, sprach auch: trinkt vom Blute Der meiner Seele Speise Ist sein Fleisch, Versöhnung ; euch zu Gute Stift' ich sein Blut ihr Trank, Heilung dem, dieses Mahl; und Theil Nehmet all' der matt und krank. 4. Ich will cuch in Felsen graben, an diesem Heil!" 5. Sich, wir knie'n vor dir, dem Worte meiner Zuversicht ; Meine Seele Lamme, Heiland, der du unsre Schuld follt ihr laben , Wenn mein Herz im Blutend an des Kreuzes Stamme Hast Tode bricht. Knien will ich und nieder getragen mit Geduld ! Du hast dich fallen, Euch in frommer Demuth lal (wer kann es faſſen?) Gott zum Opfer len ; Aber in der Sieger Chor Jauchz' überlassen ; Noch im Tode floß dein ich euch zu Gott empor. * 5. Gott, Jehovah, er, der lebet, Der Blut uns und aller Welt zu gut ! 6. Christe, du Lamm Gottes , hdre, von Ewigkeiten war, Ist's, durch den Was wir flehn vor dem Altar ! Wir der Mittler lebet, Ewig, ehe Tag und verkünd'gen deine Ehre ; Lamm, das Jahr. Ihn und seiner Gottheit Fülle einst erwürget war, Und nun herrschet Sehn wir in der Menschheit Hülle, mit dem Vater, Unser Mittler und Be Und sein Leben soll auch mein Ewig 1 rather ! Laß jeht mit dem Brod und in dem Sohne seyn. 6. Immer wunderbar im Geben, Wein Leib und Blut vereinigt seyn ! 7. Tretet noch einmal zusammen, Gibst du, Herr der Herrlichkeit, Mir, Betet, wie der Herr gebeut : Vater ! dem Todeserben, Leben, Leben und Un heil'ge deinen Namen ! Zeig uns deine sterblichkeit. Mich, der ich verwesen Freundlichkeit! Laß dein Gnadenreich werde, Weckst du wieder aus der Erde, auf Erden Herrlich ausgebreitet wer Daß ich ähnlich dir und frei Von dem den ! Jesu Geist laß auf uns ruhn, andern Tode sey. Daß wir deinen Willen thun! 7. Nicht nur , daß ich ewig lebe, 8. Speis' und trånk uns, deine Kins Sondern auch mit dir vereint, Herr, der, Gib uns jetzt das Lebensbrod. dir ähnlich, mich erhebe Zu dem Licht, Wir sind Alle vor dir Sünder ; Aber das droben scheint. Dank, erlöste Seel, denk an Jesu Tod, Und vergib, wie wir und preise ! Wahrlich, Chriftus ist die vergeben; Laß uns dir zum Preise le Speise, Die durch ihre Segensmacht ben ; Steh' uns in Versuchung bei, Sterbliche unsterblich macht ! 8. Ich, vereinigt mit dem Sohne, Und mach' uns vom Bösen frei! Nic. Kaiser, Prediger in Hof. Komme nicht in ſein Gericht, Höre vor des Richters Throne Der Verdam Mel. Alle Menschen müssen sterben. mung Donner nicht. In den Wolken 943. Freu' dich, Seele, rühm und wird er kommen , Und dann jauchzen preise, Christus sey dein Lobgesang ! seine Frommen, Freuen sichdes Heiles, Wahrlich, wahrlich, eine Speiſe Ist rein, Heilig durch sein Blut zu seyn. 9. Preis dem Herrn erlöster Sünder! fein Leib, sein Blut ein Trank ! Jener ihm, wonnevolle Schaar! Kraft Sing' Leib, der für dein Leben Ward zum Opfer hingegeben ! Jenes Blut auf ist er , und Ueberwinder, Rath ist er, Golgatha, Das der Richter fließen sah. und wunderbar. Er, der todt war, ist 2. Allerheiligstes des Sohnes ! In im Leben, Und auch ich soll mit ihm dein Licht hin will ich gehn, Will im leben. Er, der seyn wird, ist und war, Klopstock. Glanz des Gnadenthrones Um ein ewig Bleibet mein unwandelbar. Lebenflehn. Ichwill essen, ich will trin Mel. Alle Menschen müſſen ſterben. ken, Ganz in jene Ruh' versinken, Drinn des Himmels Erbe ruht, Dem 944. Freuet euch, als Jesu Gåste, Christen, tretet vor den Herrn ! Labet du gabst dein Fleisch und Blut. 3. Das vor uns kein Vorhang des euch vor ihm aufs beste ; Eßt und 412 Drittes Buch. trinkt ! Er sieht es gern. Jesus ist's, Tod , Und dich erlöst aus aller Noth. der uns erquicket ; Er belebet und ent Dank' ihm für diese Liebe. zucker hier mit Lebensbrod und Wein, 3. Halt' im Gedächtniß JesumChrist, Der aus des Todes Banden Als Held und will selber in uns seyn. 2. Kommt, Geliebte, hier umstrah hervorgegangen ist ! Mit ihm biſt du let uns des Heilands Freundlichkeit ! erstanden ; Das Leben hat er wieder Aus des Himmels Höhn erschallet Je bracht, und uns gerecht vor Gott ges nes Wort: es ist bereit ! Daß uns seis macht. Dank' ihm für diese Liebe. 4. Halt' im Gedächtniß Jesum Christ, ne Gnadengaben In der Zeit schon himmlisch laben, und er, unser Seelen Der nach den Leidenszeiten Gen Him mel aufgefahren ist, Die Ståtte zu be freund, Innigst ſich mit uns vereint. 3. Jesus sprach auch zu den Seinen: reiten; Da du sollst bleiben allezeit, Meinen Frieden lass' ich euch! Wenn Und schauen seine Herrlichkeit. Dank wir nun vor ihm erscheinen, Ist er uns ihm für diese Liebe. 5.Halt' im Gedächtniß Jesum Christ, auch friedensreich. Freuet euch ! o selge Stunde, Wenn aus seinem holden Mun Der einst wird wieder kommen, Zu rich de Friede und sein Freudengeist hier ten, was auf Erden ist, Die Bösen und die Frommen ;: O sorge , daß du dann auf seine Gäste fleußt! 4. Ja , du bist der Deinen Frende, bestehst , Und mit ihm in sein Reich Du unschuld'ges Gotteslamm ! Gibst eingehst, Ihm ewiglich zu danken. 6. Gib, Jesu , daß ich dich fortan uns Fried' und Freud' im Leide , Als der Seelen Bräutigam , Freude über Mit wahrem Glauben fasse, Und nie, Miterlöste , Fried' und Freude an dem was du an mir gethan , Aus meinem Feste , Wo wir Gottes Wunder sehn, Herzen lasse , Daß dessen ich in aller Noth Mich trösten mög', und durch den Die in Ewigkeit bestehn. 5. Ja, den Vorschmack jener Wonne, Tod Zu dir ins Leben dringe. Cyriacus Günther. Wo der Auserwählten Schaar Jener Glanz der Gnadenſonne Einst umleuch Mel. Alle Menſchen müſſen ſterben. tet immerdar , Solches finden hier die Frommen , Wenn sie zu dem Tische 946. Heil! Uns ſteht der Tiſch des kommen , Wo sie Jesus neu belebt, Lebens In der Kirche stets gedeckt ; Und das Herz in sich erhebt! Aber leider, oft vergebens ; Viele blei 6. Blicket auf! denn lieblich Wesen ben unerweckt ! Ach), ein großer, ſichrer Zeigt sich nach dem Jammerthal, Dort, Haufe Mißbraucht Nachtmahl, Beicht' wo Leib und Seel' genesen Bei dem und Taufe, Und ein Andrer glaubt es großen Abendmahl , Wo sich unser nicht, Was der Mund des Höchsten Kampf in Palmen, Unser Klagelied in spricht ! Pſalmen, Unſre Angst in Freude kehrt, 2. Viele zwar sind eingeladen, Wen Die dann ewig, ewig währt ! den aber Lügen vor, Bleiben fern vom Nicolaus Kaifer, Prediger in Hof. Mahl der Gnaden , Das uns Chriſtus auserkor. Weh' dem , der solch Heil 1 schäßet , Noch zum Tiſch ſich nicht Me 1. Es ist das Heil und kommen her. dankbar sehet, Wo der Herr die Seinen 945. Halt im Gedächtniß Jesum labt, und mit seinem Geist begabt ! 3. Ach ! bedenkt es , ihr Verächter Christ , Den Heiland , der auf Erden Bom Thron des Himmels kommen ist, Einer solchen Seligkeit ! Die ihr dieses Dein Bruder hier zu werden. Vergiß Mahl wohl schlechter Schäßt, als Din nicht, daß er dir zu gut Hat angenom ge dieser Zeit ! Die ſich Jeſu Tiſch nicht men Fleiſch und Blut ! Dank' ihm für nahen, Noch sein Fleisch und Blut em diese Liebe. pfahen, Finden ewig keinen Theil An 2. Halt' im Gedächtniß Jesum Christ, dem theu'r erworbnen Heil. Der für dich hat gelitten ; Da er am 4. Seht, noch läßt der Herr uns Kreuz gestorben ist, hat er dir Heil ere laden , Euch auch, die ihr ihn wohl ftritten , Besieget hat er Sünd' und | ſchmäht ; O so kommt zum Mahl der IX . Vom heiligen Abendmahl. 418 Gnaden ; Fürchtet Christi Majestät, I speis' mich nicht vergebens ! Bleibe du Salomo Frank. Welchen Gott zum Herrn erhoben, Daß mein höchstes Gut! ihn alle Himmel loben ; Er ist's, unter dessen Fuß Sich noch Alles beugen Mel. Herr Jesu Chriſt , wahr'r Menſch und Gott. muß! 5. Christen, haltet fest am Glauben, 948. Herr ! der du als ein stilles Bis der Herr kommt zum Gericht ; Laßt Lamm, Am martervollen Kreuzesstamm euch nichts die Krone rauben ; Bleibet Zur Tilgung meiner Sündenlast Für treu und wanket nicht ! Christus , der mich auch dich geopfert hast ! zur Rechten ſizet, Ist's, der seine Kir 2. Hier feir ich deinen Mittlers che schüßet, Der sein Wort und Sacra Tod , Hier nåhrst du mich mit Him ment uns erhålt bis an das End' ! melsbrod , Hier ist das unschäßbare 6. Ja, den Tisch wird er hier decken, Gut, Das du mir gibst : dein Leib und Bis er einst in Herrlichkeit, Als der Blut. Liebe ! welcher keine gleicht; Richter, kommt ; erschrecken Werdet 3. ihr, die in der Zeit Ihn nicht gläubig Wunder ! das kein Sinn erreicht ; aufgenommen! Aber freuet euch , ihr Wie unbegreiflich , und doch wahr! Du Frommen ! Sehet, euer Freund ist da ! | ſagſt es, und dein Wort ist klar. Jauchzet ihm : Hallelujah ! Jesus! hilf mir, daß ich ja 4. Nikolaus Kaiser, Prediger in Hoi. Mit tiefster Ehrfurcht zu dir nah'; Herr ! mein Mund empfahe nicht Des Mel. Alles ist an Gottes Segen. Lebens Speise zum Gericht! 947. Heil'ger Tisch , den Jesus de 5. Hilf, daß mühselig und beschwert cet, Der mich tröstet, und erschrecket ! Mein glaub'ges Herz darnach begehrt, Was erreget sich in mir ! Ach, ich sehe Der Wohlthat ganze Größ' ermißt, Und vor mir schweben Fluch und Segen, deiner Liebe nie vergißt ! 6. Hier deinen liebevollen Tod Ver Tod und Leben ; Höll' und Himmel seh' ich hier! kündigen, ist dein Gebot : Hilf, daß ich 2. Doch ich komme, Brunn der Gna ihn als vor mir seh', Auch sein Ge- ´ den, Weil du selber mich geladen. Labe heimniß wohl versteh' ! deinen armen Gast ! Ziere mich mit 7. Den Fluch, den hier mein Bürge weißerSeide, Mit dem schönen Ehrens trug , Die Wunden, die auch ich dir kleide, Das du selbst erworben hast! schlug , Die Segen , die du, als du 3. Freund , von Tausenden erkoren, starbst, Durch deinen Tod auch mir er Suche mich , ich bin verloren ; Leite warbst. 8. Mein Herr und Gott ! ich glaub mich, ich bin verirrt ; Löse mich , ich bin gebunden , Heile mich , ich bin voll an dich , Und weiß gewiß : du ſegnest Wunden, Weide mich), o treuer Hirt ! mich. Wenn wir mit Glauben dir uns 4. Speise mich, den Hunger quålet, nahn , Willst du voll Gnaden uns um Tränke mic), den Durst entseelet, Rette fahn. mich, ich bin in Noth ! Sey mein Licht, 9. Ich Erd' und Asche bin's nicht ich bin betrüber , Freund , den meine werth, Daß so viel Heil mir widerfährt ; Seele liebet, Sey mein Leben ! ich bin Du willst, Erhabner! nicht verschmähn, todt. Zu meinem Herzen einzugehn. 5. Nun, ich werfe meine Glieder und 10. Mein Herz steht offen : richte mein Herz vor dir darnieder ! Ach, ver- du Dir's selbst zu deiner Wohnung zu : wirfmich Armen nicht ! Rede nicht mit | Wirf alle Laster ganz hinaus, Schmück mir im Grimme , Höre meiner Seufzer es mit deinen Gaben aus . Stimme, Wenn sie durch die Wolken 11. Du kommst : gesegnet seyst du bricht! mir! Du bleibst in mir, und ich in dir ; 6. Heil'ger Leib, sey mir willkommen, Ich end in dir einst meinen Lauf, Du Der mein Kreuz auf sich genommen ! weckst mich von den Todten auf. Sey gesegnet, heil'ges Blut ! Lebens12. wie so großen Segen gibt wasser, Brod des Lebens, Trånk mich, | Dein Leib und Blut dem, der dich liebt ! # 414 Drittes Buch. Ihm ist's ein Pfand der Seligkeit, Ein bin ich frei Von aller Tyrannei Und Siegel der Gerechtigkeit. Befleckung , und dankend sieht , Von 13. Es überzeugt in Zweifelmuth Von der Erlösung durch dein Blut, Lieb' entglüht , Hinauf zum Himmel Auch von Erlassung unsrer Schuld, mein Gemüth. 3. Mocht' ich dieß auf ewig fassen, Und Gottes uns geschenkter Huld. Und nimmer mich erschrecken lassen, Als 14. Ach wie so reich ergießet sich an dei Hier meines Gottes Lieb' in mich ! Hier wärest du von mir entfernt ! Gottesgnade Hat auf dem dunkeln schau' ich seine Mildigkeit, Hier schmeck ner Glaubenspfade Noch nie der Pilgrim ich seine Freundlichkeit. ausgelernt ! In deinem Lichte nur brü nst mei Jes Wi 15. ig du , e u! n liebst , Bezeugt das Pfand , das du Sehn wir des Friedens Spur Helle mir gibst. Nichts scheide ferner dich glänzen , Und irren nicht ; Mit dieſem und mich! Du liebest mich , ich liebe Licht Erleuchte, Herr, mein Angesicht ! 4. Werd' ich nun darniedersinken, dich. De s neuen Bundes Kelch zu trinken, 16. Did , Herr ! dich lieb' ich unver Da steh' im Geiste du vor mir; Laß nn Wel Tr We tlu rückt, üb nn st lockt, wenn sal drückt; Verſchmachtet Leib und See mich dann nach langem Gråmen Das Friedenswort vernehmen : ,,All' le mir, Doch lieb' ich dich, und bleib hohe deine Schuld erlass ich dir !" Dann an dir. leuchte sanft und mild Dein heil'ges 17. Auch ſtårkt mich dieses Mahles To desbild In die Seele ; Der Lüste Pil gerschaft, Kraft Auf meiner ganzen Den Feinden stark zu widerstehn , Die Reiz, Stolz, Haß und Geiz, Vertilge drin dein Blut und Kreuz. mir nach meiner Seele stehn. 5. Wie die Pflanze ſich erhebet, Wann 18. Es steuert allem Stolz und Neid, Verknüpft zu Lieb' und Einigkeit, Gibt sie der Morgenthau belebet, Werd ' ich Trost, der nie das Herz verläßt, und erstehen neubelebt , Werd' in seligem Verlangen Dich), meinen Seelenfreund, macht den guten Vorsatz fest. umfangen, Der gnådig sich mit mir 19. Nun, Jesu! führ' ihn selbst zur That, Und leite mich nach deinem Rath; vermählt ; Denn wer dich, Herr, ers kennt, Deß Seel' und Geist entbrennt So bring' ich in gelass’ner Ruh' Die der Liebe ; Dem ist die Welt Hin In Tage meiner Wallfahrt zu. vergållt, - Du bist's, du biſt's, 20. Und wenn du mich, du Lebens fort de zu m er hålt! fürst, Zur Seligkeit vollenden wirst, 6. Jenes Mahls will ich gedenken, Ergdht mit Freuden ohne Zahl Mich Da du vom neuen Weinstock trånken dort dein ew'ges Abendmahl. Dein Volk, und mit ihm trinken wirst; I. A. Schlegel. O was wird man dort erfahren, Wenn nun nach allen Erdenjahren Zu Tiſche Mel. Wachet auf, so ruft die Stimme. 1. ſißt der Lebensfürst ! Um ihn die Se 949. Herr, du blickst in meine Seele, raphim , Die heil'ge Schaar bei ihm, Du kennest alle meine Fehle, -Sie Ew ig , ewig ! Dort, hoff' auchich Zu liegen offen vor dir da ; Statt zu kla schauen dich, ----- Dor thin, o Jeſus, gen, laß mich loben, Und dir für alle Liebesproben Anstimmen ein Hallelu führe mich ! A. Knapp . jah ! Zu lange schon verschloß Die Mel. Freu' dich sehr, o´meine Seele. Seele freudenlos Ihre Psalmen ; Die 95 Herr, du hast für alle Sünder 0. Sünde war Mir immerdar In Noth Einen reichen Tisch gedeckt, Wo dein und Elend offenbar. 2. Aber du , o mein Befreier , Bist Brod die armen Kinder Neu zu Freud' größer, gnadenvoller, treuer , Als dies und Liebe weckt. Hier erschein' ich als ses Herz , das mich verdammt ; Was ein Gast , Welchen du geladen hast. mich Jahre lang gedrücket, Das wird, Laß mich nicht mit falschemHerzen Dei wenn du mich angeblicket, Im Augen ne große Huld verscherzen ! 2. Hore mich, o Herr der Güte! blick hinweggeflammt ! Du willst, so Mache mich vom Eitlen frei, Daß voll IX.Vom heiligen Abendmahl. 415 Andacht mein Gemüthe Und mein Herz | Das Brod , das euch der Herr will ge= dir heilig sey. Nur zu dir steht mein ben ; Die Gnade Jesu sey mit euch ! Vertraun; Lehr' mich gläubig auf dich Nehmt und trinkt zum ew'gen Leben schaun, Und laß deinen Tisch auf Er- Den Kelch des Heils , auch euch gege den Mir des Himmels Vorschmack wer ben ; Ererbt , erringt des Mittlers den. Reich! Wacht! eure Seele sey Bis in 3. Gnadenvoll willst du mir schenken den Tod getreu ! Amen , Amen ! Der Deinen Leib, dein theures Blut. Drum Weg ist schmal, Klein ist die Zahl, Die so laß mich wohl bedenken, Was hier dort eingeht zum Abendmahl ! F. G. Klopstock. deine Liebe thut, Und verleihe, daß ich nicht Eff' und trinke zum Gericht, Was Mel. Schmücke dich, o liebs Seele. '. du doch zum Heil und Leben Mir im 952 : Herr! ich falle vor dir nieder, Abendmahl willst geben. 4. Wirke heilige Gedanken In der Danke dir, und finge Lieder Dir , o Seele, die dich ehrt. Halte die Ver Tilger meiner Sünden ! Wer kann deine nunft in Schranken, Wenn mich Furcht Lieb' ergründen ? Meine Schulden willst und Zweifel stört. Fühl ich immer du decken , Willst mich Todten aufer Sünden- Noth, So erquicke mich dieß wecken , Willst ein ewig sel'ges Leben Brod, Dieser Kelch mit deinem Blute; Mir, wenn ich dir glaube, geben. Denn es floß auch mir zu gute. 2. Nun, so sey der Bund erneuet, 5. Ohne dich ist ja kein Leben ; Gib | Ganz sey dir mein Herz geweihet ! Wie mir neue Lebenskraft ! Ich bin mit Ge du hier gelebt , zu leben , Will ich fahr umgeben; Du bist's, der mir Hülfe täglich mich bestreben. Dir gelob' ich, schafft. Arm am Geist, komm' ich zu deine Glieder , Alle Menschen , meine dir; Laß dein Abendmahl auch mir, Brüder, Jmmer mit den reinſten Trie Bei ſo mancher Last auf Erden, Herr, ben, Immer, wie mich selbst, zu lieben. 3. Ich gelobe dir von Herzen, Mei zu großer Stärkung werden. 6. Laß mich deine Liebe schmecken ner Brüder Noth und Schmerzen Tag Und die Güter jener Welt. Oder wenn lich brüderlich zu lindern , Elend , wo - ja Furcht und Schrecken Mich dabei ich kann, zu mindern. Ich gelobe dir noch überfällt: So verleihe mir dein mit Freuden, Auch das Unrecht still zu Blut Einen rechten Freudenmuth, Daß leiden ; Ungeduldig nie zu klagen , An ich meinen Trost im Glauben Mir durch dir niemals zu verzagen. niemand lasse rauben. 4. Was du hasfest , will ich hassen, 7. Tief will ich's zu Herzen faſſen, Ganz von dir mich leiten laſſen , Nie Daß dein Tod mein Leben ist; Keinen mit Vorsatz dich betrüben , Alles, was meiner Brüder haſſen, Der mit mir Ein du liebest, lieben. Zwar ich kenne meine Brod genießt; Deiner will ich mich er Schwäche, Jesu, da ich dieß verspreche ; freun, Bis ich werde bei dir seyn, Und Morgen hab' ich oft gebrochen , Was die Fülle deiner Gaben, Meinen Gott, ich heute dir versprochen. und Alles haben! Caspar Neumann. 5. Darum hilf du mir, und stärke Mich zu jedem guten Werke ! Komm, Mel. Wachet auf, ruft uns die Stimme. und eile, mich vom Bösen, Das ich thun will, zu erlösen ; Hilf den ersten vorberei951. Herr, du wollst uns ten zu deines Mahles Seligkeiten, Reiz der Sünden Kräftig durch dich Sey mitten unter uns , o Gott! Laß überwinden ! Laß mich ihre Folgen uns, Leben zu empfahen, Mit glaubens- schrecken , Und der Unschuld Freuden vollem Herzen nahen , und sprich uns schmecken. 6. Laß mich deine Tren' ermessen, frei von Sünd' und Tod. Wir sind, o Jesu, dein; Dein laß uns ewig ſeyn ! Deiner Liebe nie vergessen; Laß mich, Amen ! Amen! Anbetung dir! Gib will ich ab vom Guten, Herr, dich sehn uns, wie hier, Einst dort dein Abend am Kreuze bluten ! Liebe schlug dir mahlbei dir! deine Wunden ; Das soll mich in dun ** 2.* Nehmt und eßt zum ew'gen Leben | keln Stunden , Wenn mich Angst und 416 Drittes Buch. Me I. Wer nur den lieben Gott läßt walten. Zweifel drücken , Mit erhabnem Trost erquicken. 954. Herr Jesu ! hier sind deine 7. Gib , daß ich und alle Christen Brüder, Die Liebe an einander hålt ; Uns auf deine Zukunft rüsten, Daß, Wir haben hier als deine Glieder Dein wenn heut' dein Tag schon käme, Kei heil'ges Abendmahl bestellt ; Wir wol ner, Herr, vor dir sich schäme ! Großes len dein Gedächtniß preisen , Und dei Abendmahl der Frommen , Tag des nem Namen Dank erweisen.. Heils, wann wirst du kommen , Daß 2. Wir bitten dich , o Herr, zusam= wir mit der Engel Chdren , Herr, dich J. C. Lavater. men: Erwed in uns den heil'gen Trieb, sehn und ewig ehren? Daß wir durch deines Geistes Flammen Mel. Wie leuchtet uns derMorgenstern. Im Glauben stehn und in der Lieb , 953. Herr Jesu, dir sey Preis und und ohne Furcht und knechtisch Schä Dank Für diese Seelenspeis' und Trank, men Aus deiner Fülle Gnade nehmen ! 3. Wie du beim Abendmahl gespro= Damit du uns begabet ! Mit seiner Kraft kommt uns zu gut Im Brod und chen , Verkündigen wir deinen Tod. Wein dein Leib und Blut , Daß unser Wie du's beim leßten Mahl gebrochen, Herz sich labet. Jesus Christus ! Laß So brechen wir das heilge Brod. Laß uns streben, Dir zu leben, Dir zu zur Vergebung aller Sünden Uns seine Lebenskraft empfinden ! wallen, Dir in allem zu gefallen ! 4. Laß uns mit deinem Leib und 2. Du kehrest, o Immanuel , Heut selber ein in unsrer Seel', Um Wohnung Blute, O Lebensfürst, genähret ſeyn ! da zu finden; Drum uns ein solches Reich uns , als Bild vom höchsten Gute, Herz verleih , Das von der Weltluft Das heil'ge Brod , den heil'gen Wein; ledig sey, Von Eitelkeit und Sünden. Und laß uns diese theuren Gaben Zum Bleibe ! Treibe Unfre Sinnen Und Be Pfand des ew'gen Lebens haben. 5. Und wie wir deinen Leib genießen, ginnen, Daß wir trachten , Was nicht Wie uns dein Blut Genesung gibt, So dein ist, zu verachten. 3. Ach, Herr ! laß uns doch nehmen soll dein Geist uns ganz durchfließen, nicht Dein theures Nachtmahl zum Daß jede Seele treu dich liebt , Daß Gericht ; Ein jeder wohl bedenke, Daß jedes Glied an deinem Leibe Mit dir im dieses heil'ge Lebensbrod Soll stillen Geist vereinigt bleibe. 6. Wie wir von Einem Brode eſſen, unsers Herzens Noth ; Der Fels des Heils uns tränke. Züchtig , Tüchtig, Und Alle trinken Einen Wein , So laß Dich dort oben Einst zu loben , Laß uns nimmermehr vergessen , Daß Alle uns werden , Weil wir wandeln hier sollen Eines ſeyn , Daß Alle , die dein auf Erden. heißen wollen , In deinem Geist sich 4. O daß wir jener Seligkeit Erlieben sollen. warten möchten allezeit In Wachen 7. Herr Jesu, nimm uns hier im Le und Vertrauen , Bis wir aus diesem ben Ganz hin zum Eigenthume dir ! Jammerthal Eingehen in des Himmels Wir wollen uns nur dir ergeben Mit Saal, Da wir Gott werden schauen ! voller , inniger Begier.. Wer hat in Da wir Voll Zier Auf das Beste Uns Freuden und in Schmerzen Wie du, als Gäste Werden seßen , Und an deis ein Recht an unsre Herzen? 8. So wollen wir als dein bekennen nem Tisch ergöhen. 5. Das gib du uns von deinem Uns hier an deinem Liebesmahl , Mit Thron, Jesu Christe, Gottes Sohn ! Allen , die nach dir sich nenuen , Uns Gib's durch dein bitter Leiden ; Dieß rechnen zu der Deinen Zahl , Die, frei müſſ' uns stets zum Antrieb ſeyn, Daß durch dich von Tod und Sünden , Die wir uns freun in dir allein, Und alles Wunder deiner Huld verkünden. 9. So können wir uns deß erfreuen, Böse meiden. Amen, Amen ! Hilf uns kämpfen, Hilf uns dämpfen Alle Sün Daß du , o großer Lebensfürst, Mit den; Hilf uns fröhlich überwinden ! uns das Abendmahl von neuen In " Bernhard von Derſchau. deinem Reiche halten wirst ; Da wollen IX . Vom heiligen Abendmahl. 417 wir dich ewig preisen, und höhern Dank, | Vater, Sohn und Geist ! Hilf, daß ich als hier , erweisen. einst sie mehre, Dort , wo dein Volk 3. 3. Rambach. (Verändert . dich preist, Wann du im Himmelssaale Beim ew'gen Abendmahle Dereinst die Met. Herr Jesu, Gnadenſonne. Deinen speis'st. 955. Herr Jesu, wahres Leben ! Du Mel. Durchbrecher aller Bande. hast dich in den Tod Für uns dahin gegeben , und uns erlöst aus Noth, 956. Heute darf's ein Sünder was Daß durch dein bittres Leiden Uns zu gen , Zum gerechten Gott zu gehn ; denHimmelsfreuden Der Weg sey wohl Nunmehr darf er nicht verzagen: Die bereit't. Versöhnung ist geschehn ; Jesus gibt 2. Dein heil'ger Leib soll Speise Für sein Fleisch zur Speise, Und zum Trank deine Sünder seyn ; Du schenkst uns sein theures Blut ; O geheimnißreiche gleicher Weise Dein theures Blut im Weise, Alles, Alles uns zu gut! Wein, Daß uns kein Tod soll schaden ; 2. Ist ein Sünder bart beladen, Das ist der Tisch der Gnaden , Den du Drücket ihn die schwere Schuld: Hier bereitet hast. ist Heilung für den Schaden, Hier er 3. Da hast du aufgerichtet Den langt er freie Huld. Reuen ihn nur neuen Gnadenbund , Der unsern Zwie seine Sünden , Ist sein Fall ihm_herz spalt schlichtet, Da werden wir gesund. lich leid : Hier soll er Vergebung finden, Hier kann ein Christ nun finden Ver Unschuld und Gerechtigkeit. gebung seiner Sünden. Und reine Se 3. Kommt denn ohne Furcht und Schrecken! Jesus ruft euch selbst hers ligkeit. 4. Ach, sieh! wir armen Sünder, ein; Seyd ihr voller Sündenflecken : Die wir vor dir nichts seyn , Als eitel Dieses Blut macht hell und rein. Kommt Todeskinder , Wir treten zu dir ein ; zu Gottes Sohn, und eilet , Wenn ihr Von dir, dem Lebensbronnen , Kommt euer, Elend kennt ! Hier ist , der euch) Heil und Trost geronnen ; Drum kom Trost ertheilet, Und sich euer eigen nennt. men wir zu dir. 4. Nun so komm' auch ich im Glau 5. Wir bitten deine Güte , Wasch' uns vom Fluche rein, Und läutre das ben, Weil ich voller Sünden bin; Dei Gemüthe, Damit wir heilig seyn, Und ne Huld wird mir erlauben, Daß ich zu Freiheit von den Sünden Fortan im dir trete hin. Doch mit ehrfurchtsvol Geist empfinden Durch deines Todes lem Herzen Eeh' ich deinen Tisch be reit, Denn hier läßt es sich nicht scher Kraft. 6. Du wollest, Herr, erquicken Das zen ; Es betrifft die Ewigkeit. Herz mit Freudigkeit, Wollst es zum 5. Herr, vernimm mein heißes Fle Himmel rücken Aus allem Sündenleid ; hen : Laß mich doch nicht zum Gericht In Glaub' und Hoffnung gründen, Und Zum Altar der Guade gehen ; Gib mir ganz mit dir verbinden In Lieb' und Buß' und Glaubenslicht ! Richt' ein herzliches Verlangen In dem Geiſt aus Kindessinn. 7. Du wollst in uns vermehren Des Gnaden an; Zeig' mir, wie ich bin ge Geistes edle Frucht, Daß wir von dem fangen, und befreiet werden kann. 6. Lehre mich , dir würdig dauken uns kehren, Was sonst die Welt nur sucht, Die ganz im Argen lieget, und Für den sel'gen Liebesrath , Der dah sich und die betrüget, Die ihr sind zu für mich Armen, Kranken In den Tod getrieben hat; Daß mir dieses Liebes gethan. 8. Nun, Jesu, Freund des Lebens ! zeichen Stets in dem Gedächtniß bleibt, Wir glauben allerseits : Dein Blut und mich bis einst zum Erbleichen kann nicht vergebens Geflossen seyn am Nichts, als Gegenlicbe treibt. M. E. Riegerin , geb. Weißenfee. Kreuz! hilf uns voll Verlangen, Daraus das Hei! empfangen, Das Mel. Wer nur den lieben Gott läßt walten. ewig, ewig bleibt! 9. Dir, Heiland, sey die Ehre, Dir, 957. Hier bin ich, Jesu , zu erfül 27 Knapp's gel . Liederbuch. 418 Drittes Buch. len , Was du in deiner Leidensnacht Mel. Nun ruhen alle Wålder. Nach deinem gnadenvollen Willen Zur 958. Hier komm' ich eingeladen Zu Pflicht und Wohlthat mir gemacht. deinen großen Gnaden, Mein Heiland, Verleih zur Uebung dieser Pflicht Mir Jesu Christ ! Doch scheu' ich mich mit Beten Vor dich heranzutreten , Weil deines Geistes Kraft und Licht. 2. Bewundernd denk ich an die Liebe, meine Sünde mächtig ist. 2. Ich bin ein armer Sünder , Wie Mit der du unſer Heil bedacht. Wie stark sind deines Mitleids Triebe , Die alle Menschenkinder , Gestehe meine dich bis an das Kreuz gebracht ! O, Sünd' ; Und weil ich überschritten, So gib von deinem Todesschmerz Jeht hilf mir , Jesu , bitten , Daß ich beim neuen Eindruck in mein Herz! Vater Gnade find '. 3. Nie will ich mich des Mahles 3. Ich will nun wiederkehren ; Hilf schämen, Das, Jesu, deine Liebe preist ; allem Unfall wehren , Vergib mir alle Mit frohem Herzen Antheil nehmen, Schuld ! Du bist für mich gestorben, Wo man Verehrung dir erweist. Den hast mir das Heil erworben, Drum heil'gen Eifer flöß' mir ein, Ein Zeuge habe mit mir noch Geduld. deiner Huld zu seyn. 4. In deinen blut'gen Wunden Wird 4. Es werde dann für mein Gewissen einzig Heil gefunden; Dadurch werd' Dein Mahl ein tröstend Unterpfand, ich getröst't; Hilf mir in deinem Na Daß ich, der Sündenschuld entrissen, men, O Jesu, sprich das Amen ! Sprich: Durch dich bei Gott Vergebung fand ; ,,Sünder, du bist ganz erlöst !" Ed freuet meine Seele sich Ju deinem 5. Drauf will ich nun empfangen Heil, und Preiset dich. Mit glaubigem Verlangen , Den wah 5. Doch laß mich auch die Sünde ren Leib und Blut, Die du für mich ge scheuen, Für welche du, dich opfernd, geben; Laß sie mir seyn zum Leben, starbst; Durch schudden Mißbrauch nie und meiner Seele ewig's Gut ! entweihen , Was du so theuer mir er Mel Nun freut euch lieben Chrißen 2c. warbst. Nie führe mich zur Sicherheit Der Trost, den mir dein Tod verleiht. 959. Ichkomme als ein armer Gast, 6. Ich übergebe mich aufs Neuc, O Herr, zu deinem Tiſche, Den du für Mein treuer Heiland, jezt an dich. Ich mich bereitet hast , Daß er mein Herz schwdre dir den Eid der Treue Vor erfrische; Und wenn mein Sehnen ist deinem Tische feierlich. Dir will ich gestillt , Daß auch der Dank, der mich ewig eigen seyn; Du starbst für mich, erfüllt, In Aller Dank sich mische. drum bin ich dein. 2. Du selber sprichst in deinem Worth: 7. Gleich dir will ich den Nächsten Ich bin das Brod zum Leben ! Dieß lieben , Und wenn er strauchelnd was Brod treibt auch denHunger fort, Den versieht , Versöhnlichkeit und Sanft sonst nichts mochte heben; Ich bin der muth üben; Nie komm' es mir aus dem Trank, wer glaubt au mich, Dem will Gemüth, Welch eine schwere Schulden ich jetzt und ewiglich Der Labung Fülle last Du mir aus Huld erlassen hast. geben. 8. Es stärke sich in mir der Glaube, 3. Ach, führe mich, du treuer Hirt, Daß meine Seele ewig lebt, und daß Auf deine Himmelsauen ; Ich gehe einst aus des Grabes Staube Mich dei trostlos und verirrt, Wenn ich dich nicht ner Allmacht Ruf erhebt, Waun du, o kannschauen. Laß strömen deine Gütig großer Lebensfürst, In Herrlichkeit er keit , Die du für Alle hältst bereit, So deiner Huld vertrauen. scheinen wirst. 9. Hier lieg' ich, Herr , zu deinen 4. Herr, mit Verlangen ſuch' ich dich Füßen Mit Dank und Lob, Gebet und Auf deiner grünen Weide ; Dein Lebens Flehn ; Laß neue Gnade auf mich flie- | manna ſpeiſe mich Zum Troſt in allem Ben; Mein Heiland , laß es doch ge- Leide. Es tränke mich dein theures schehn, Daß mir zur Stärkung meiner Blut, Daß mich kein eitles Erdengur Treu' Dein Abendmahl geſegnet ſey. Von deiner Liebe scheide. David Bruhn. 5. Wie sich des matten Wandrers IX . Vom heiligen Abendmahl. 419 Herz Der frischen Quelle freuet , So seinem Tische hier Dich Gnad' um werd' ich von der Seele Schmerz In Gnade finden. Du rufft, und er erhört deinem Mahl befreiet. Du linderst dich schon, Spricht liebreich : ,,Sey meiner Sünden Pein, Du fldßest deinen getrost, mein Sohn ! Die Schuld ist dir Trost mir ein, So bin ich ganz erneuet. vergeben; Du bist in meinen Tod ge 6. Vor allem aber wirk in mir Den tauft, und du wirst mir , der dich ers Ernst wahrhafter Reue, Auf daß mein kauft, Von ganzem Herzen leben.“ Herz sich für und für Vor aller Sünde 4. ,,Dein ist das Glück der Selig scheue. Fach' in mir, Herr, den Glau- keit ; Bewahr' es hier im Glauben, Und ben an, Der dein Verdienst ergreifen laß durch keine Sicherheit Dir deine kann, Damit mein Geiſt ſich freue. Krone rauben ; Sieh, ich vereine mich 7. Entzund' in Andacht mein Ge mit dir , Ich bin der Weinstock, bleib mith, Daß von der Welt ich laffe, und an mir , So wirst du Früchte bringen. deine Bruderlieb' und Güt' In dieser Ich helfe dir, ich stärke dich, Und durch Speise falſe; Daß durch dein Lieben die Liebe gegen mich Wird dir der Sieg Lieb' in mir zu meinem Nächsten wachs' gelingen." 5. Ja, Herr, mein Glück ist dein Ge herfür, Ich auch den Feind nicht hasse. 8. So komm nun, treuer Seelen bot , Ich will es treu erfüllen ; Ich freund , Laß in mein Herz dich schlie bitte dich durch deinen Tod Um Kraft Ben ! Mit dir bin ich nun ganz vereint, und vollen Willen. Laß mich von nun Ich will von Keinem wissen , Als nur au würdig seyn , Mein ganzes Herz von dir, o Gotteslamm , Der du auch dir, Herr, zu weihn , Und deinen Tod mich amKreuzesſtamm Aus Noth und zu preisen. Laß mich den Ernst der Lod gerissen. Heiligung Durch eine wahre Besserung Gellert. 9. O liebster Heiland , habe Dank Mir und der Welt beweisen. Für deine Gnadengaben , Für deine Mel. Es ist gewißlich an der Zeit. Speise, deinen Trank , Die mich er quicket haben! Mit Himmelsgütern 961. Ich preise dich , o Herr, mein wirst du mich, O Lebensfürst, einst Heil, Für deine Todesleiden! Hab' ich ewiglich In deinem Reiche laben. an ihren Früchten Theil , Was fehlt Dr. Justus Sieber. dann meinen Freuden? Aus Liebe starbst du auch für mich , O gib, daß meine Seele sich Deß ewig freuen möge! Mel. Ein Lammlein geht und trägt 2c. 2. Wie kann mein Geist durch deinen 960. Ich komme, Herr, und suche Tod So hohen Segen finden ! Erldſung dich, Mühselig und beladen ; Gott, mein aus der Todesnoth , Vergebung aller Erbarmer, würd'ge mich Des Wunders Sünden, Gewissensruh , zur Bess'rung deiner Gnaden. Ich liege hier vor dei Kraft , Das hast du, Herr , auch mir nem Thron , Sohn Gottes und des verschafft , Da du am Kreuze starbest. Menschen Sohn , Mich deiner zu ge 3. DeinMahl ist mir ein Unterpfand trösten; Ich fühle meinerSünden Müh', Von dieser großen Güte. Wie viel hast Ich suche Ruh', und finde ſie Im Glau du an mich gewandt ! O stärke mein ben der Erlösten. Gemüthe Zum gläubigen Vertrau'n auf 2. Dich ber ich zuversichtlich an, dich , Daß ich , so lang' ich lebe, mich Du bist das Heil der Sünder ; Du hast An deine Gnade halte. 4. Ich fühle, Herr , voll Reu' und die Handschrift abgethan, Und wir ſind Gottes Kinder. Ich denk an deines Schmerz , Die Bürde meiner Sünden. Leidens Macht , und an dein Wort : Laß mein vor dir gebeugtes Herz Den ,,Es ist vollbracht!" Du hast mein großen Trost empfinden : Daß du aus Heil verdienet ; Du hast für mich dich großer Vaterhuld Auch mir Vergebung dargestellt ; Gott war in dir, und hat meiner Schuld Auf Buße haft erwor ben. die Welt In dir mit sich versühnet. 5. Der Trost, den mir dein Tod ver 3. Eo freue dich, mein Herz, in mir! Er tilget deine Sünden , Und läßt an | schafft, Werd' ewig mir zum Segen. 27 * 1 420 Drittes Buch. Er stärke mich mit neuer Kraft Auf mein Versöhner , Preis und Dank allen meinenWegen, Nur das zu thun, Durch Wort und Werke bringen. 6. Wohl dem, der deinem Geiste was dir gefällt , Und alle Furcht und Lust der Welt Mit dir zu überwinden. nicht Sich zum Gerichte luget , Noch 6. Die Liebe, die du mir erzeigt, Ist sich in eitler Zuversicht , Mit Vorsatz gar nicht zu ermessen. ! mache selbst selbst betrüget ! Wohl ihm, er ſtårkt, meinHerz geneigt, Sie nimmer zu ver durch Gott erneut , Die Hoffnung ſei gessen; Daß ich aus ächter Gegentreu ner Seligkeit Bei deinem Bundes Dir bis zum Tod ergeben sen, und dir mahle. zu Ehren lebe. 7. Stets, o mein Herz, erinnre dich 7. Laß, Jesu , deiner Leiden Frucht | An dein unheilig's Leben ! Für deine Mir stets vor Augen schweben ! Nimm Schuld hat Jesus sich Zum Opfer hin weg, was mich zu hindern sucht , Für gegeben. Was bist du dem, der so dich deinen Ruhm zu leben , Nur auf dein | liebt , Der voller Huld ſich ſelbſt dir Vorbild aufzusehen, Nur deinen schma- gibt, Für solche Huld nicht schuldig? len Pfad zu gehn, Der uns zum Him Mel. Gott, du frommer Gott. mel führet. 8. Zum ew'gen Leben hast du dich 963. Ich will, mein Jesu, dich Und Für mich dahin gegeben. Dein Abend deinen Tod bekennen. O laß mein gan mahl erwecke mich, Mit Ernſt darnach | zes Herz Von Lieb' und Dank entbren zu streben. Herr ! mache mich dazu ge nen ! Ich komme glaubensvoll , Mich schickt, und werd' ich einst der Welt deinem Tisch zu nah'n, Will neuen entrückt, So sey dein Tod mein Leben. Trost und Kraft , Und Heiligung em pfah'n. Mel. Es ist gewißlich an der Zeit. 2. Herr, diese Güter sind Mein in= 962. Ich will den Bund mit mei niges Verlangen ; O möcht' ichsie doch nem Herrn Bei ſeinem Mahl erneuen ; stets In größerm Maaß empfangen ! nähme doch der Trieb Mich immer Ichwill, von Weltgeschäften fern, Mich nes Todes freuen. Tag, wie heilig stärker ein , Für deine Lieb' und Treu' t du mir! Rein soll sich meine Seel Dein eigen ganz zu seyn ! 3. Aus Liebe kamst du, Herr, Und r Zu meinem Gott erheben. Gewohnheit führe mich nicht hin, hast dein theures Leben Für meine Se frecher Wahn der Sünde, Daß ligkeit zum Opfer hingegeben ; Du ein lasterhafter Sinn Schon da kamst und schafftest mir Dieß unſchäß Gnade finde. Nein ! mache mich, bare Gut , Gabst für mich deinen Leib, n Heiland, frei Vom Laſter und von Vergoſſeſt mir dein Blut. 4. Sollt' ich dich denn dafür Nicht uchelei, Selbst von der Lust zur Sünde! wieder herzlich lieben , Und mich un Bekennen will ich's öffentlich, ausgeseßt Dir zu gefallen üben , Wie Dein Sterben sey mein Leben. Dir, es dein Vater will, Der so in dir mich mein Erldser, hab' ich mich Zum Eigen- liebt, Daß er durch dich mir gern All thum ergeben. So lang' ich lebe, will | meine Schuld vergibt ? ich dein Und deiner Liebe mich erfreun, 5. Herr, dir will ich forthin Mich Noch sterbend ihrer trösten. und mein ganzes Leben, und alles, was 4. Demüthig laß mich meine Schuld ich bin , Zum Opfer wieder geben. Vor meinem Gott gestehen, Durch dich Nimm, mein Erldser, mich Zum Eigen versichert seiner Huld , Zu ihm um thume hin, Der ich so theuer dir Žum Gnade flehen ! Laß mich mit freudigem Dienst erkaufet bin! Vertrau'n, Nach deinem Kreuz, o Jesu, 6. Laß währe Liebe mich An meinem Nächsten üben , Und wie du mich ge schaun, Vergebung fröhlich hoffen! 5. Ich musse, jeder Sünde feind, liebt , Auch meine Feinde lieben. Wir Dich über Alles lieben , Und ernstlich alle sind ja, Herr, Zu Einem Leib ge mich, mit dir vereint, In guten Werken tauft, Und Alle durch dein Blut Zu üben. Ich müsse dir mein Lebenlang, deinem Dienst erkauft. I IX . Vom heiligen Abendmahl. 421 7. Wir trinken Einen Kelch, Dein |Der zur Sühnung unsrer Schulden heilig Blut , und essen Auch nur von Kreuzesschmach hat wollen dulden ! Einem Brod ; Das laß uns nie verges- Wer kann fassen das Erbarmen , Das sen! Laß uns nur Einen Leib , und du trágest mit uns Armen ? - In der deine Glieder seyn, Und an dir, unserm Schaar erlöster Brüder Fall ich dan fend vor dir nieder. Haupt, In Ewigkeit gedeihn ! 2. Fa, auch mir strömt Heil und Se gen, Herr, aus deiner Füll entgegen; 964. Ich will zum Liebesmahl In In dem Elend meiner Sünden Soll bei Andacht nun mich nahen , Und Jesu dir ich Hülfe finden : Meine Schulden Leib und Blut Zu meinem Trost em willst du decken , Mich befrei'n von pfahen ; Ach, stärke mich, mein Gott ! Furcht und Schrecken, Willst ein ewig Ach, weiche nicht von mir , Daß ich im ſel'ges Leben. Als des Glaubens Frucht` Glauben komm' , Und wohlgefalle dir ! mir geben. 2. Vertreib' aus meiner Brust Die 3. Mich , den Zweifelnden , den fündlichen Gedanken ; Laß deinen gu- Schwachen, Willst du fest im Glauben ten Geist Von meinem Geist nicht wan- machen, Ladest mich zu deinem Tische, ken, Daß mein Verlangen nur Geh' Daß mein Herz ſich hier erfrische. So uach dem Himmel hin, Und droben bei gewiß ich Wein genossen, Ist deinBlut dir sey, Ob ich auf Erden bin. für mich geflossen ; So gewiß ich Brod Mel. Gott, du frommer Gott ic. 3. Laß ja nichts Eitles mich In empfangen , Soll ich Heil in dir er meiner Andacht stören; Laß Freud' und langen. 4. Ja, du kommst, dich mit den Dei Wonne nur Von dir die Seele hören ; Ja, bete du in mir, Mein Gott, ent- nen In dem Nachtmahl zu vereinen. zünde mich, Daß ich, mit dir vereint, In Du , der Weinstock , gibst den Reben Muth und Kraft zum neuen Leben. Lieb' umfasse dich. 4. Ach , heilige mein Herz ! Ach, Durch dich muß es mir gelingen, Rei heilige die Sinnen ! Nimm Geist und che, gute Frucht zu bringen, Und durch Seele ein, und wohne selbst darinnen ; Frömmigkeit zu zeigen, Daß ich gånz Mach' all mein Inneres Ganz heilig, lich sey dein eigen. schön und rein, Und laß es immerdar 5. Nun, so sey der Bund erneuet, Dein Haus und Tempel ſeyn. Und mein Herz dir ganz geweihet ! Auf 5. Erwecke du in mir Die rechte dein Vorbild will ich sehen, und dir Seelenstille, Daraus dein Friede mir nach , mein Heiland, gehen. Was du Und wahre Andacht quille , Qarin ich hassest , will ich hassen, Stets von dir schmecken mög', Herr, deine Freundlich- mich leiten lassen ; Was du liebest, will keit, und deiner Gegenwart Erhabne sich lieben , Nie durch Untren ' dich be trüben. Süßigkeit. 6. Doch ich kenne meine Schwäche ; 6. Und hab' ich deinen Leib Wahr- haftig nun genossen , Hat auch dein Schwer ist , was ich dir verspreche. theures Blut , Das du für mich ver- Werd' ich dir auch Glauben halten, gossen , Mich inniglich erquickt, Se und im Guten , nie erkalten? O, steh' bleib' auch stets in mir , Daß ich ver- du mir bei, und stärke Mich zu jedem guten Werke ! Hilf, daß ich die Lust einigt bleib' ´In Ewigkeit mit dir... 7. O laß die Heiligung, Die in mir zur Sünde . Durch dich kräftig über angefangen , zum großen Wachsthum winde! 7. Gib , daß ich und alle Christen nun Von Tag zu Tag gelangen, Daß ich nur wandeln mög' Aufdeiner schma Sich auf deine Zukunft rüſten , Daß, len Bahn, Und einst im Tode fahr Er wenn heut der Tag schon käme , Kei Idset himmelan! Fresenius Commune. nen, Herr, dein Blick beschäme. Schaff ein neues Herz den Sündern , Mache Mel. Schmücke dich, o Liebe :c. fie zu Gottes Kindern, Die dir leben, 965. Jesu , Freund der Menschen leiden, sterben, Deine Herrlichkeit zu kinder, Heiland der verlornen Sünder, Jerben. 422 Drittes Buch. 8. Großes Abendmahl der Frommen, | Hoch zur Rechten Gottes ſizt, Mit der Tag des Heils, wann wirst du kommen, königlichen Krone, Und die Seinen Daß wir mit der Engel Chören, Herr, mächtig schützt ; Er , dem selbst die dich schau'n und ewig ehren ? Hallelu- Cherubinen Mit verdecktem Antliß die jah, welche Freuden Sind die Früchte nen, Führt, da er erhöhet ist, Nunden deiner Leiden! Danket, danket, from Namen Jesus Christ ! me Herzen, Ewig ihm für seine 2. Alle , die im Himmel wohnen, Lavater. Und was auf der Erde lebt , Die ver Schmerzen ! schiednen Nationen , Und was in dem Eigene Melodie. Abgrund schwebt, Sollen sich vor Ihm 966. Jesus Christus , unser Hei- nun beugen, Und Anbetung Ihm be land , Der von uns den Gotteszornzeugen ; Ihn hat Gott zum Herrn er wandt , Durch das bitter Leiden sein höht , Ihm gebührt die Majestät ! 3. Auf, ihr Christen , und bekennet Half er uns aus der Höllenpein. 2. Daß wir nimmer deß vergessen, Hier vor Jesu Tisch vereint, Seinen Gaber uns sein'n Leib zu essen , Ver Namen, der sich nennet (welche Gna borgen im Brod so klein, Und zu trins de !) unsern Freund ! Auf, und beugt ken sein Blut im Wein. vor ihm die Kniee, Sprechet : o Erld 3. Wer sich will zu dem Tisch ma ser, siehe, Die dir gern sind unterthan, chen, Der hab' wohl Acht aufſein' Sa Beten dich mit Freuden an! chen! Wer umwürdig hinzugeht , Für 4. Laßt uns Jesu Worten glauben ; das Leben den Tod empfäht. Sie gewähren Heil und Licht! Nicht 4. Du sollt Gott den Vater preisen, die Welt soll sie uns rauben , Was sie Daß er dich so wohl wollt' speisen, Und auch dagegen spricht. Nein, die wir für deine Missethat In den Tod sein'n uns Christen nennen , Wollen freudig Sohn geben hat. sie bekennen, Schwören bei dem Tisch 5. Du sollt glauben und nicht wan des Herrn : Ich gehorche froh und gern. ken, Daß es sey ein' Speis der Kran 5. Wie die Christen in Gefahren ken, Deren Herz von Sünden schwer, Siegreich kämpften bis aufs Blut, Und vor Angst ist betrübet ſehr. Wie sie treu und ſtandhaft waren In 6. Goldy groß' Gnad und Barm der Gnade selgem Muth : Oso werdet herzigkeit Sucht ein Herz in großer tren erfunden Ihr auch in Versuchungs Arbeit. Ist dir wohl, so bleib' davon, stunden ! Jesus ruft, wenn Saran Daß du nicht kriegest bösen Lohn. droht : Seyd getreu bis in den Tod ! 7. Er spricht selber: Kommt, ihr 6. Christen , prüft , die Liebestriebe Armen, Laßt mich über ench erbarmen ; Kein Arzt ist dem Starken noth, Sein Gegen Den, der uns geliebt, und sich Kunst wird an ihm gar ein Spott. ' uns aus freier Liebe Selbst hier zum 8. Hått'st du dir was fonnt erwer- Genusse gibt ! Jesu, in den Lod getrie ben, Was durft' ich denn für dich sterben Hat dich deine Huld ; wir lieben ben ? Dieser Tisch auch dir nicht gilt, Dich, o Heiland, wiederum, Und wir und dein Eigenthum ! So du selber dir helfen willt. Nähr in deinem Liebesmahle, 7. 9. Glaubst du das von Herzens dein Fleisch und Blut Unfre durch ! Jesu grunde , Und bekennest mit dem Mun uns Alle Fühlen deine Liebes Liebe,laß und geschickt, wohl recht du de, So bist gluth ! Laß sie werden ausgegossen Ule: die Speis deine Seel' erquickt. 10. Die Frucht soll auch nicht ans ber deine Tischgenossen ; Deine Lieb bleiben, Deinen Nächsten sollt du hie erweckt uns hier, Dich zu lieben für ben, Daß er dein genießen kann, Wie und für ! dein Gott an dir hat gethan. 8. Wir geloben, wir verſchreiben Dir Dr M. Luther; nach Johann Hus. uns, o Immanuel , Dein zu seyn und dein zu bleiben Immerdar mit Leib und Mel. Alle Menschen müſſen ſterben. Seel ! Olaß, wenn wir einst erblassen, 967. Jesus ist's, der aufdem Throne Noch mit Liebe dich umfassen, Und mit IX . Vom heiligen Abendmahl. 423 aller Selgen Schäar Bald dich schauen 9. reinige des Herzens Triebe ! immerdar ! Nicol. Kaifer, Pred. in Hof. Ach , wer von uns ist rein vor dir? Wer Glaubens voll , wer voll von Lie Mel. Herr von unendlichem Erbarmen. be ? Du weiß'st, als Sünder kommen 968. In deinem Namen, Quell der wir , Doch mit dem kindlichen Ent Guaden, Herr, vor dein Auge treten schluß : Rein sey der heilige Genuß ! Liebe ! Liebe ! dir ergeben, 10. wir, Mit Scham und Schwachheit schwer beladen, und suchen Gnad und Sey unsre Seel aufs neue dir ! Dir Kraft bei dir! Es neigt sich unser An laß uns folgen, dienen, leben ; Um Ernst gesicht ; Es ruft das Herz : Verwirf und Eifer flehen wir ! O bleibe stets mit uns vereint , Bis deine Herrlichkeit uns nicht! Lavater. 2. O du, für uns einst hingegeben! erscheint ! Von uns vergessen, o wie oft ! Das Mel. Fahre fort , Zion , fahre fort. Herz kannst du zu dir erheben, Auf den die müde Seele hofft ! Mit Demuth 969. Kommherein, Haupt der Dei flehen wir dich an : Nah denen dich, die nen, komm herein ! Sprich den Frieden dir fich nahn ! deines Mundes Ueber uns , wir harren ". 3. Gib uns die Thorheit unsrer Sún dein. Komm, du Stifter unsers Bun den, und deiner Liebe Todesschmerz, des, Halte selbst mit deiner Glieder und deine Freude zu empfinden, Wenn Zahl Abendmahl ! dir sich naht des Sünders Herz. D 2. Weihe selbst , Weih', und brich nahten wir nur herzlich dir, Wie viel- dein Lebensbrød Uns zum innern Gei fach felig wären wir ! stesleben, Weil du opfernd in den Tod 4. Die leste deiner Lebensnächte, Deinen Leib für uns gegeben. Stärk Die aufdich häufte Pein aufPein, Mit uns, daß der Geist, vom Weltsinn frei, heißer Todesangst dich schwächte, Laß, Himmlisch sey. 3. Lebensfürst ! Komm, aus deiner Herr, uns unvergeßlich seyn ; Ach, un vergeßlich jene Huld, Womit du trugst Segensfluth Unsern Seelendurst zu der Menschen Schuld! stillen , Weil dein heil'ges Opferblut 5. Ach ! unvergeßlich jene Treue, Willig floß um unsertwillen ; Gib uns Die stiftete der Liebe Mahl, Damit sich Kraft, dir bis ins Grab hinein Treu dein die Nachwelt freue , Und all die zu seyn. 4. Er will's thun. Spürt ihr seinen Deinen ohne Zahl. O mäche dieser Christenschaar Auch heute deine Liebe Segenstritt ? Freundlich näht er un flar ! ſerm Kreise, Bringt uns Himmels 6. Gefreuzigter! zu deinem Kreuze güter mit , Lebenstrank und Lebens Flieht unsre Demuth, unser Muth. Es speise. Seht, wie seine Hand euch Set schwinde Leichtsinn, fliehn die Reize gen strömt ! Kommt und nehmt! K. B. Garve. Des Lasters vor dem reinen Blat, Das aus der Unschuld Wunden quillt, Und Mel. Schmücke dich , o tebe Seele. uns mit Trost und Kraft erfüllt ! 7. O könnten wir am Kreuz dich se- 970. Komm, mein Herz, in Jesu hen, Ach, schmachtend, blutend, dul- Leiden Dich zu laben und zu weiden! dend dich! Dich hören zu dem Vater Stille hier dein sehnlich Dürsten An flehen : Vergib ! Mein Gott, ver- dem Mahl des Lebensfürsten. Daß ich läff'st du mich? Dich sehn in deiner einen Heiland habe, Und in seinem Todesnacht, Dort, wie du riefst: Es Heil mich labe , Und in sein Verdienst ist vollbracht! mich kleide: Das ist meines Herzens 8. Nimm hin die Nacht von unsern Freude. Blicken, Nimm hin der Herzen Trocken 2. Zwar hab' ich ihn alle Tage, heit, Und zeig' dem weinenden Ent Wenn ich Sehnsucht nach ihm trage ; zücken Dich, göttliche Barmherzigkeit, Er ist auf der Himmelsreise Täglich Wie du am Kreuz dein Haupt geneigt, meine Seelenspeise. Daß ich einen Heiz und uns dein offnes Herz gezeigt ! land habe , Bleibt mein Alles bis zum 424 Drittes Buch. Grabe, Und ich mag nichts Andres wissen ? Ja , was will ich mehr genie wiſſen, Als sein theures Heil genießen. ßen ? Wer kann nun mein Heil ermes 3. Dennoch will ich mit Verlangen sen ? Werd' ich Das nur nie vergessen : Auch sein Abendmahl empfangen. Hier Daß ich einen Heiland habe ! Ich bin darf Seel und Leib ihn eſſen, Und so frei vom Tod und Grabe. Wenn mich 1 kann ich's nicht vergessen : Daß ich ei- Sünd' und Hölle schrecken , So wird nen Heiland habe, Der am Kreuz und mich mein Heiland decken. 11. Ja, mein Heiland, den ich neh in dem Grabe, Wie -ſein Wort mir ſagt und schreibet , Mein Erlöser war und me, Weil ich mich nicht knechtisch scha bleibet. me! ,,Nehmet hin !" so rufst du Allen. 4. Ach, wie werd' ich oft so müde ! Darum soll es laut erschallen : Daß ich Wie entweicht der süße Friede ! Sünd' einen Heiland habe, Und an ihm mich und Welt kann mich verwunden, Wenn muthig labe. Troß den Feinden , die mir dieses Licht entschwunden : Daß ich mich haſſen, Will ich mich nicht ſtdren einen Heiland habe, Der mit seinem lassen. Hirtenstabe, Sanft und mild und voll 12. Will hinfort mich etwas quålen, Bergeben, Mir nichts ist, als Heil und Oder wird mir etwas fehlen, Oder wird Leben. die Kraft zerrinnen : So will ich mich 5. Dich Armer, ich Verlorner, Ich nur besinnen, Daß ich einen Heiland in Sünden ſchon Geborner ! Was wollt' habe , Der vom Kripplein bis zum ich vom Troste wissen, Wäre dieß mir Grabe, Bis zum Thron, wo man ihn weggerissen: Daß ich einen Heiland ehret, Mir, dem Sünder, zugehöret. Boltersdorf. habe, Dessen Blut mich Sünder labe ! 1 -- Besser wår' es , nie geboren , Als mel. Alle Menschen müssen sterben. dieß theure Wort verloren! 6. Sen gesegnet, ewige Liebe, Daß 971. Kommt, ihr Kranken ! kommt, du mir aus treuem Triebe , Da das ihr Armen , Nehmt an Jesu Gnade Mißtrau'n mich vergiftet , Solch ein Theil ! Er vergibt, und aus Erbarmen Denkmalselbst gestiftet : Daß ich einen Macht er euch von Sünden heil , Und Heiland babe, Der gekreuzigt sank zu er reicht beim Abendmahle Die mit Grabe, Daß er meinen Tod bezwänge, Blut gefüllte Schaale, Und er spricht : vergeßt den Schmerz ! Trinket Trost Und in seinen Sieg verschlänge. 7. Heil'ges Brod, sey mir gesegnet ! für's kranke Herz! Weil Er mir mit dir begegnet, Dessen 2. Seufzet: Jesu, Freund der See heil'ge Todeswunden Die Erlösung mir len, Siehe uns in Gnaden an ! Nimm erfunden. Daß ich einen Heiland habe, die Schmerzen, die uns quålen , Die Der erblaßt und todt im Grabe Auch sonst niemand stillen kann; Nimm jie für meine Schuld gelegen , Will ich hin ! du kannst sie heilen und dem Kran schmecken und erwägen. ken Hülf ' ertheilen ; Denn dazu warst 8. Heilger Wein, sey mir gesegnet ! du bereit Schon in deiner Niedrigkeit. Weil mir Der mit dir begegnet, Dessen 3. so laß nun Gnade fließen, Da Blut mich låsset finden Die Vergebung du nun erhöhet bist, Und das Herz und aller Sünden. Daß ich einen Heiland das Gewissen Heile du , Herr Jesu habe, Der die arme Seele labe : Soll Christ ! Ja, zu uns, die vor dir stehen, mich dieses nicht erquicken, Und mein und vereint um Gnade flehen , Lasse Herz mit Wonne schmücken ? deinen heil'gen Mund Freundlich ſpre 9. Er befiehlt's , mich satt zu essen, chen: seyd gesund ! Meines Elends zu vergessen ; Er ge= 4. Aber hilfzugleich den Schwachen ! bent's , mich satt zu trinken , Und in Du kannst den, der kraftlos ist, Durch Freude zu versinken : Daß ich einen Hei dein Blut auch stärker machen, Du al land habe , Der sich selbst zur Opfer lein, o Jesu Christ ! Von dem bittern gabe, Ja, zur Nahrung und zum Leben Sündenwesen Kannst nur du das Herz erlösen, Daß es rein und ewig frei Seiz Mir aus ew'ger Huld gegeben ! 10. Gett ! was brauch' ich mehr zu│nem Gott geheiligt sey. IX . Vom heiligen Abendmahl. 425 5. Komm denn, heil'ges Blut , und des Vaters Willen Als Sohn gehorsam walle Auch in unsern Herzen auf! Gib zu erfüllen, Nimmt er ihn, wie der Va uns ew'ges Leben ! Alle Stärke du ter gab. Er gibt sich für uns hin ; Er zum guten Lauf, Den der Preis des Le- löste , liebet ihn ! O Lamm Gottes, bens kronet , Wenn , mit Gott und Das Sünde trug ! Wer dankt genug, Welt versöhnet , Nun der Christ zum Daß Gott den Hirten für uns schlug? 3. Er tritt dem Tod entgegen, Läßt Himmel dringt , Und der Herr ihm freundlich winkt. Mörderhånde an sich legen, Ruft laut : 6. Auch zum Wachsthum gibt den ,,Ich bin's !" zieht Bande an. Er will Christen Hier der Tisch , zu dem sie sein selbst nicht schonen, Will nicht der gehn, Kraft und Stärke, ſich zu rüsten Engel Legionen, Zeigt, daß er mächtig Und im Kampfe zu bestehn , Daß wir heilen kanu ; Verlieret auch nicht eins immer mit den Jahren Durch die Gnade Der Schafe, lässet keins . Guter Hirte! mehr erfahren, Und daß, wer in Christo Du gibst dich hin, Daß wir entfliehn ; lebt, Wächst, und sich zu Gott erhebt. Nimm uns zum ewigen Gewinn! 7. Bleibt nicht Kinder, werdet Mån 4. Er stellt sich dar geduldig , Will ner, Wachs't an ihm , dem Ober gern für uns des Todes schuldig , Ein haupt! Christen, zeigt euch als Beken Last'rer , ein Verbrecher seyn. Er stehet ner Unsers Heilands ! Wer da glaubt, vor Gerichte Mit angespie'nem Ange Der nimmt zu in allen Stücken , Läßt sichte, Und sagt zu keiner Klage : nein! auch heil'gen Eifer blicken Ueberall für Das war des Vaters Rath. Du trugst Christi Ruhm ; Er ist ja sein Eigenthum. die Missethat, Edler Dulder ! Wir dan Nicol. Kaiser , Prediger in Hof. ken dir , Wir leben dir , Dir leiden und dir sterben wir. Mel. Alle Menschen müssen sterben. 5. Man klagt ihn an vor Heiden, 972. Laßt uns hier an heilger Weil er am Holz des Kreuzes leiden, Stelle Gläubig flehen : Gottes Geift! Den Sklaventod erdulden will. Er läßt Du, du bist der Weisheit Quelle ; Du sich hart verklagen, Will nichts zu ſei belebest und erfreust! Komm bei Jesu ner Rettung sagen, Und schweiget zur Gnadenmahle , Als die Salbung , auf Verwund'rung still. O unbegreiflich uns Alle ; Heilige du Herz und Seel Thun ! Der Glaube redet nun, Stiller Christo, dem Immanuel! Heiland ! So rede dann, Wer glauben 2. Geist der Kindſchaft und der Lie kann ! Du hast den Mund uns aufge be! Sey uns auch das Unterpfand, than. 6. Er duldet Todesschmerzen Anals Daß wir, wenn wir deinem Triebe Fol gen, unsern Gnadenſtand Wohl bewahlen Gliedern und im Herzen, Ruft end ren bis ans Ende ; O versiegle und lich aus : Es ist vollbracht ! Die Sünde vollende Uns in dieser Gnadenzeit Zu ist zernichtet, Der Gottheit Wille aus des Himmels Herrlichkeit! $ gerichtet , Ein ew'ges Testament ge Nicolaus Kaiſer, Prediger in Hof. macht. Nun fehlet gar nichts mehr, Was zu vollenden wår . Großer Jesu ! Mel. Wachet auf, ruft uns 2c. Wer glauben kann, Der betet an; Das 973. Man soll den Tod verkünden, Heil ist dein, Du hast's gethan. 7. Er eilet nun zum Ende, Und ruft Den Opfertod für unsre Sünden, Den unser Herr und Heiland ſtarb. O möcht' voll Kraft : „ In deine Hånde Befehl' es uns gelingen, Die theure Liebe zu bez ich , Vater , meinen Geist !" Er läßt fingen, Die Sündern ew'ges Heil er sein Haupt sich neigen , Sein freies warb, Die Liebe , die ihn drang Zu Sterben anzuzeigen, Als der , der die seinem Martergang ! Geist des Soh- Versöhnung heißt. Indem dein Aug' nes ! Verklär' uns dann , Was er ge- dir bricht, Wird unser Tod zunicht', O than, Zünd' seine Liebe in uns an! Versöhner! Es spreche mir Dein Geist 2. Er bittet unter Thränen , Den einst für : ,,Herr ! meinen Geist befehl Leidenstelch , mit heißem Sehnen und ich dir !" 8. Herr Jesu ! sey gepriesen Für Blutschweiß bittet er ihn ab. Und doch 426 Drittes Buch. Alles, was du uns erwiesen Im Leben, | Hast du in dieses Mahl gelegt ! Da wir Leiden und im Tod ! An allen deinen dich selbst zur Speiſe haben, Wie wohl Gaben Laß allzeit uns Gemeinschaft ist unser Geist gepflegt ! Dieß Mahl ist haben, Und rette uns aus aller Noth. unter allen Leiden Ein wahrer Vor Laß uns im Glauben ſtehu , Bis wir | ſchmack jener Frenden. 9. Dir sey Lob, Ehr und Preis ge dich herrlich sehn , Sohn des Vaters ! Gib, Jesu Christ, Daß, wo du bist, sungen ! Ja, folche Liebe, heiß und rein, Verdient, daß aller Engel Zungen Zu Was er dir gab , auch bei dir ist! Ph. Fr. Hiller. ihrem Lob geſchäftig seyn ! Einst wollen wir, zu dir erhoben, Von Angesicht dich Mel. Wer nur den lieben Gott. ewig loben! Dr. Joh. Jac. Kambach. 974. Mein Jesu, der du vor dem Mel. roie selig sind die Seelen. Scheiden In deiner leßten Trauernacht, Uns hast die Früchte deiner Leiden Im 975. Mit demHaufen deiner Frøm Mahl des neuen Bunds vermacht : Es men Will auch ich, o Heiland, kommen preiſen gläubige Gemüther Dich, Stif 3u des neuen Bundes Mahl. Alle ter dieser hohen Güter. Christen sind geladen ; Reicher König, 2. So oft wir dieses Maht genießen, deiner Gnaden Iſt kein Maaß und keinè Wird dein Gedächtniß bei uns neu, Zahl. Und neue Lebensströme fließen uns zu 2. welch große Seligkeiten Willst von deiner Lieb' und Treu' ; Dein Blut, du, Mittler, uns bereiten ! Seele, freu dein Tod und deine Schmerzen Er dich seiner Huld ! Wenn dich Sünd' und Elend drücken : Gott ist hier, dich zu neuern sich in unsern Herzen.. 3. Es wird dem zitternden Gewissen erquicken ; Jesus tilgt auch deine Bersiegelt deiner Gnade Bund ; Daß Schuld! 3. Darf ich, Herr, ich Sünder nas unser Schuldbrief sey zerrissen, Thust du in diesem Mahle kund ; Versicherst hen, Deine Gnade zu empfahen, Ichh, uns, daß unsre Sünden In deinem der nichts , als Fluch verdient ? Ja, Tod Vergebung finden. auch mir bist du gestorben , Leben hast 4. Das Band wird inniger geschlun du mir erworben, Mich durch deinen gen, Das dich und uns zusammenfügt ; Tod verfühnt ! 4. Den Gedanken darf ich wagen, Die Liebe, die uns schon durchdrungen, Fühlt, wie sie neues Leben kriegt ; Wir Darf ihn laut voll Freuden sagen : Ich werden neu in solchen Stunden Mit dir soll Eins mit Jesu seyn ! Um mir Gnade zu Einem Geist verbunden.. zu erwerben, "PWollt' er für mich Sünder 5. Dieß Brod kann wahre Nahrung sterben ; Jesus und sein Heil ist mein 3 5. Wer nur glaubt, wird nicht ver= geben, Dieß Blut erquicket unsern Geist. Es mehrt sich unser inn'res Leben, loren, Er wird rein und neu geboren z Wenn unser Glaube dich geneußt ; Wir Droben ist sein Vaterland. Freuet fühlen neue Kraft und Stärke In un- euch, erlöste Sünder ! Gott ist Vater, ferm Kampf und Glaubenswerke. wir sind Kinder ; Hier ist der Erlösung 6. Wir treten in genau're Bande Pfand ! Mit deines Leibes Gliedern ein, Wir 6. Pfand von Christi Tod und Leben! wollen All in solchem Stande Ein Herz Wenn wir Ihm, nicht uns mehr leben, und Eine Seele seyn ; Der Geist muß Siegel unsrer Seligkeit ! Aber Siegel mehr zusammenfließen , Da wir Ein des Gerichtes , Wenn wir fliehn den Fleisch und Blut genießen. Weg des Lichtes , Wenn uns noch die 7. DeinLeib foll uns zum Pfande die Sünde freut! 7. Seele, denk' an deine Würde, Und, nen, Daß unser Fleisch, so schwachheit voll, Einst herrlich aus dem Staube drückt dich des Leidens Bürde, Denk grünen, und unverweslich werden soll ; an deinen großen Lohn ! Kämpfe wider Daß du uns wirst ein ewig Leben In jede Sünde, Streite männlich), über winde ! Deine Krone wartet fchon. himmlischer Verklärung geben. Joh. Caſy. Labater. 8. D.theurer Herr, ſolch edle Gaben IX . Mel. Vom heiligen Abendmahl. 427 Alle Menschen müssen sterben. 12. Welch ein Segen ! Laßt uns des 976. Nehmt das Pfand der theuren sen, Christen , hier von Herzen freu'n, Gnaden, Daß auch ihr versöhnet seyd ! Wo wir vor dem Höchsten essen, Daß Dem soll nicht die Sünde schaden, Der wir Alle werden rein ! Selig, wen sein . sie fliehet und bereut. Gott vergibt, Geist belehret ! Selig , wer sein Zeug und dessen trösten Beim Altar sich die niß höret, Weiß und glaubt, daß Jeſus Erlösten. Gott , dem Christus uns Christ Haupt und Herr der Kirche ist ! versöhnt, Ist es, der mit Gnade krönt! 3. Jesus ist's , den Gott erhöhet, 2. Auch die Sünde ist vergeben, Die Den er hat zum Herrn erklärt, Der da die Frommen noch betrübt , Dem, der herrscht ; sein Thron bestehet ; Selig, will im Glauben leben, Und das Böse selig, wer ihn ehrt , Der ihn kennt, der nimmer übt. Gott bleibt sein versöhnter da regieret, Der das Gnadenscepter Vater und ein gnädiger Berather, führet , Daß sein Volk von Sünden Weil der Mittler Jesus Christ Der frei, Glücklich und gesegnet sey ! Vertreter bei ihm iſt ! 4. Jesus hat den Geist verheißen, 3. Flehet täglich nur in Reue Um Um in seinem Licht zu sehn, Was die Vergebung eurer Schuld ; Chriſten, Klugen, was die Weiſen Dieser Welt zeiget rechte Treue , Dann hat Gott sonst nicht verstehn. Sein Geiſt iſt's, mit uns Geduld ! Er gibt Gnade , daß der von ihm zeuget, Und das Herz zu wir kämpfen Und den Reiz zur Sünde Christo neiget, Daß es sich ihm ganz dampfen , und er stärkt dazu den Muth ergibt, und ihn über Alles liebt ! Durch des neuen Bundes Blut. 5. Christus ist der Herr ! Wir beu Nicolaus Kaiſer, Prediger in Hof. gen Uns vor dir bei dieſem Mahl, Dir Anbetung zu bezeugen ; Gib uns deines Mel. Befehl du deine Wege. Geistes Strahl! Du erleuchtest düstre 977. Nicht würdig bin ich Armer, Seelen, Wenn sie dich zum Meister Mich deinem Tisch zu nahn ! Du aber wählen ; Ja, du bist das Licht der siehst, Erbarmer, Mein Sehnen gnädig Welt Dem, der deine Worte hålt. an. Ich glaube deinem Worte : Ver 6. Mehr und ſegne die Erkenntniß, gebung ist bei dir, Und offen steht die Heiland , durch den heil'gen Geist! Pforte Der Seligkeit auch mir! Durch ihn öffne das Verſtändniß, Daß 2. Dein Leib, der hingegeben Für wir, was dein Wort uns weist, Immer uns als Opfer ist ; Dein Blut, das uns deutlicher verstehen Und den Weg des zumkeben und zurVersöhnung fließt, Lebens gehen. Du gingst selbst aufihm Hilf, daß sie Lust und Stärke Zur Tu voran, Daß man dir nachwandeln kann. gend mir verleihn , Zu jedem guten 7. Dein Geist zeugt von dir : erwor= Werke Für mich ein Antrieb seyn. ben Habest du Gerechtigkeit, Da du 3. Dir seufz' ich, anzuhangen , Er bist für uns gestorben ; Dich verehren barmer, dir allein ; Nur du sollst mein wir erfreut, Dich, den Todesüberwin Verlangen, Mein Ein und Alles seyn, der, Dich, das Heil der Welt, der Sün Mein Vorbild in der Freude , In Ue der. Jesu ! durch dein Blut und Tod bung jeder Pflicht, Mein Tröster, Werden wir gerecht vor Gott !. wenn ich leide, Und wenn mein Ange 8. Jesu ! daß wir muthig ringen, bricht. Rein als deine Streiter stehn, Durch den Tod :zum Leben dringen , Wird dein Mel. Alle Menſchen müſſen ſerven. Werk an uns erhöhn. Dein Leib und 978. Niemand lernet Jesum ken dein Blut gibt Stärke Zur Vollbrin nen , Wie er sey nach Gottes Rath, gung guter Werke ; Was noch fehlet, Noch auch seinen Herrn ihn nennen, machst du gut , Heiland , durch dein Wenn er nicht die Salbung hat. Got Mittlerblut ! 9. Ja, du bist uns, wenn wir kâm tes Geist muß uns verklären, Daß wir ihn, als Mittler , ehren, Welcher uns pfen, Zur Erlösung auch geschenkt; Du vertritt bei Gott Und errettet aus der hilfft siegen , du hilfft dämpfen Alles, was die Deinen kränkt ; Du bist, wenn Noth. 428 Drittes Buch. wir Trübsal leiden, Und wenn wir im chest das Verirrte , Du liebest arme Todescheiden, unsre Ruh' . Dein Geist Sünder , Wie deine lieben Kinder. 2. Ich hatte mich verirret, In Sun der Kraft Zeugt es , der das Leben schafft! Nicolaus Kaiser , Prediger in Hof. den ganz verwirret, Doch hast du mich gefunden Und tröstlich losgebunden. Mel. Die Seele Chrifti heil’'ge mich. 3. Von Sünden loszukommen, Haſt 979. Jesu Chrifte, Gottes Lamm, du mich aufgenommen und, wie ein Der du aus Lieb' am Kreuzesstamm Vater pfleget, In deinen Schooß ge Zur Tilgung meiner Sündenlast Den leget. 4. Hab' ich dich gleich betrübet, Haſt schwersten Lod erduldet haſt! 2. Ich komm' zu deinem Abendmahl, du mich doch geliebet, Mir meine Gebeugt durch manchen Sündenfall ; Schuld geschenket. Und mich mit Trost Doch meines Herzens Zuversicht Steht, getränket. 5. Jesu, wahres Leben ! Du Herr, zu dir. Verwirf mich nicht ! 3. Du bist der Arzt, der Seelen heilt, hast dich mir gegeben, und in mein Den Reuerfüllten Trost ertheilt, und Herz gesetzet Auch Seel' und Geiſt er zur rechtschaffnen Heiligkeit Den gözet. 6. Mit deinem Leib und Blute, Dem Schwachen Muth und Kraft verleiht. 4. Darum, Herr Jesu, bitt' ich dich : höchsten Gnadengute , Hast du mich Von meinen Sünden heile mich. Mach jest genähret , Und dich in mir ver in mir das Gewissenrein, Und laß mich klaret. 7. Des Abgrunds Heer erschricket, ganz dein eigen seyn. 5. Erleuchte durch dein Wort mein Weil du mich selbst erquicket, Und meine Herz, und richt' es zu dir himmel- Sündenwunden So kräftig hast ver wärts , Daß glaubensvoll und dank- bunden. barlich Ich deiner Lieb' erinnre mich. 8. Nun geh' ich nicht verloren, Denn 6. Gib, daß ich's mir zum Heile ich bin neu geboren, Der Himmel ſteht thu , Zur Förd'rung meiner Seelenruh', mir offen ; Nun hab' ich Heil zu hoffen. 9. Jesu, sey gepreiset , Daß du Zur Stärkung in der Heiligung, Und wahrer Lebensbesserung. mich so gespeiset , Daß ich für mein 7. Gib mir, was meiner Seele nüßt, Verderben Nun soll das Leben erben! 10. Ich danke dir, und bitte : Re: Und mich vor dem Verderben ſchüßt. Du bist mein Heil, laß mich mit dir giere meine Schritte, Daß ich von dei Vereinigt bleiben für und für. nem Wege Niemals verirren möge. 8. Du bist's , der Gutes in uns 11. Durch deinen Geist mich führe, schafft, Ach, stärke mich dazu mit Kraft, Daß ich dich nicht verliere , Daß ich Damit ich glücklich Welt und Sünd' mich dir zu liebe In guten Werken übe. Im Glauben an dich überwind'. 12. Hilf, daß mich diese Speise Zu 9. Dein freue meine Seele sich ! dir gen Himmel weiſe, Daß ich an dei Mein ganzes Leben preise dich ! Den uemLeibe Ein sel'ges Gliedmaß bleibe. " guten Vorsatz, den ich hier Erneu're, Mel. Nun danket alle Gott. mache fest in mir. 10. Gib, daß ich) treu sey meiner 981. Owundergroße Tren', O ho Pflicht, und mich nach deinem Willen hes Werk der Gnaden ! Ich , der ich richt' ; So bring' ich christlich und in Asch' und Staub , Erscheine hier gela Ruh Auf Erden meine Tage zu ; den Beim königlichen Mahl , Bei deis 11. Bis du mich, o du Lebensfürst, nem Tisch , Herr Christ ! Wo du die In deinen Himmel nehmen wirst, Daß Nahrung selbst und Lebensspeise bist. ich dann bei dir ewiglich An deiner Güte 2. Ich komm, o Herr ! zu dir ; Du freue mich. Joh. Heermann.ehrest meine Seele, Dein lieber Gast zu Mel. 980. seyn, Daß mich dein Herz erwähle. So wird sie dir vertraut, Du gibst dich Wach auf, mein Herz , und singe. ihr zum Pfand , Und zeigest ihr , wie Jesu, treuer Hirte ! Du su- viel Du auf ihr Heil gewandt. IX . Vom heiligen Abendmahl. 429 lieblich bist du, Herr ! Ich | Menschenfreund, nach deiner Güte! 3. schnöde zugerichtet ! Du bist des Him Ach , wie pfleg' ich oft mit Thränen mels Herr, Ich bin durch Schuld ver- Mich nach deinem Mahl zu sehnen ! nichtet ; Du bist von Lieb' entbraunt, Ach, wie pfleget mich zu dürsten Nachh Ich bin so todt und kalt ; Du bist die dem Trank des Lebensfürsten ! Wün Freiheit selbst, Ich in des Tods Gesche stets, daß meine Seele Sich durch walt. dich mit Gott vermähle. 4. Du bist der Weg, das Licht, Ich 5. Herr, ich freue mich mit Beben, blind und ganz verirret; Du bist der Daß du mir dich selbst willst geben, Freuden Meer, Ich trocken und ver- Mir dein Leben zu gewähren, und mich wirret; Du bist die Wahrheit selbst; mit dir selbst zu nähren. Unerforschlich Ich glaube dennoch nicht ; Du meinst heil'ge Weise ! Wunderbare Seelen es herzlich gut, Ich bin's , der Treue speise! O wer darf sich unterwinden, bricht ! Dieß Geheimniß zu ergründen ? 6. Nein, Vernunft, hier mußt du 5. Sehr herrlich bist du, Herr ! Ich als ein Wurm verachtet ; Der Brunn weichen , Kannst das Wunder nicht er des Heils bist du, Ich durstig und verreichen : Wie dieß Brod nie wird ver schmachtet; Du bist der Lebensfürst ; zehret, Ob es gleich viel Tausend näh Mein Thun verdient den Tod ; Du bist ret ; Und daß mit dem Saft der Reben das Manna selbst , Mir fehlt das Le- Uns wird Christi Blut gegeben ! O der bensbrod. großen Heimlichkeiten, Die nur Gottes 6. Nun stille mich , o'Herr , Und Geist kann deuten! 7. Jesu, meine Lebenssonne, Jesu , komm mit Heil gegangen ! Bin ich's gleich würdig nicht, So trag' ich doch meine Freud' und Wonne ! Du, du bist's, Verlangen. Komm ! ich bin dir zu den ich erwähle, Lebensquell und Heil Dienst! Mein Herz will deine seyn ! der Seele ! Hier fall ich zu deinen Fu weih' es deinem Geist Zum ew'gen ßen: Laß mich würdiglich genießen Tempel ein! Diese deine Himmelsſpeiſe, Mir zum Heil und dir zum Preise ! In eigner Melodie. 8. Herr, es hat dein treues Lieben 982. Schmücke dich, o liebe Seele, Dich vom Himmel her getrieben, Daß Laß die dunkle Sündenhöhle ! Komm du willig haft dein Leben In den Tod ans helle Licht gegangen, Fange herrlich für uns gegeben; Daß du hast ganz an zu prangen ! Denn der Herr , voll unverdrossen, Herr ! dein Blut für uns Heil und Gnaden, Will zu seinem Tisch vergossen , Das uns jezt kann kräftig dich laden; Der den Himmel kann ver trånken , Deiner Liebe zu gedenken . 9. Jesu, wahres Brod des Lebens ! walten, Will jezt Wohnung in dir halten. Hilf, daß ich doch nicht vergebens, Oder 2. Eil', wie Gottverlobte pflegen, gar zu meinem Schaden Sey zu deinem Deinem Seelenfreund entgegen , Der Tisch geladen. Laß mich durch dieß mit seinen Gnadengaben Nun dein ar- Seelenessen Deine Liebe recht ermessen, mes Herz will laben. Oeffn' ihm ſchnell | Daß ich einst, wiejezt aufErden, Mög' die Geistespforten ! Sprich zu ihm mit dein Gast im Himmel werden. Joh. Frank, frohen Worten : Komm! ich will dich mit Verlangen Als den liebsten Gast Mel. Schwing' zu deinem Gott dich auf. ว • empfangen ! 3. Zwar in Kaufung edler Waaren 983 Seele ! denk an jene Nacht, Pflegt man sonst kein Gold zu ſparen ; Drinnen der verrathen, Der die Sun Doch für seine theuern Gaben Will er der selig macht Von den Missethaten. irdisch Gut nicht haben. In der Berge Denke, was er uns zuletzt Noch zurück tiefsten Gründen Ist kein solcher Schatz gelassen, Das die Seelen höchst ergößt, zu finden, Den man könnt' als Zahlung Die ihn gläubig faſſen. reichen Für dieß Kleinod sonder gleichen. 2. Jeſus aß das Osterlamm In den 4. Ach, wie hungert mein Gemüthe, | Abendstunden, Draufer an des Kreuzes 430 Drittes Buch. Stamm Uns der Schuld entbunden . uns hehr und heilig seyn ; Wohl denn! Hilf, o Gotteslamm ! daß ich Deiner laßt uns hier zusammen uns als Bun nie vergesse, und dein Fleisch oft wür- deskinder freu'n ; Laßt uns die Gesell diglich, Mir zum Leben , esse. schaft meiden , Die bei ihren schnöden 3. Jesus, als er durch den Tod Sei- Freuden Scherz t mit dem, was heilig nen Lauf wollt' enden, Nahm mit Dank ist; Dessen schämet sich der Christ ! und brach das Brod Mit den heiligen. befde Got iehmltVer uns en , ihn Händen. Laß mich denken deiner Treu', Oef4. fentli Derzu die ein er ,ehr cht in Die nicht auszusprechen , und dem sein Zeugniß hdren ; Gerne gehen aus Nächsten auch dabei Brod im Hunger und ein In dem Hauſe, wo er segnet brechen ! Seinigen begegnet. Wer nicht Eßt! das ist mein Leib , für Und den 4. euch In den Tod gegeben!" Sprach seiner auch begehrt, Der wird nicht von er; blinder Zweifel , weich ! Glaube ihm geehrt. 5. Gott gebeut, daß wir im Stillen wirkt das Leben ! Hilf, Herr Jesu, daß ich mich Auf dein Wort nur gründe, Oefters auch zu ihm uns nahu , Daß Und den Zweifel ritterlich Dadurch wir flehn nach seinem Willen , Gnad' um Gnade zu empfahn ; Daß wir wahre überwinde ! Andacht üben, und ihn über Alles lie 5. Jesus gabdie Lebensfluth Seinen Tischgenossen ; Trinkt,“ sprach er, ben ; Daß wir auch im Stillen geru ,,das ist mein Blut, Das für euch ver Halten an dem treuen Herrn. 6. Gott verlangt, vor ihm zu wan gossen!" Gib den theuern Lebenssaft, Jesu, mir zu trinken, Wenn mir Leben, deln, Wie es ihm gefällig ist. Du sollst handeln Als Getaufter, Muth und Kraft In der Angst ent denken, reden, und als Christ . Die mit ihm im Bunde Finken! stehen, Christen, laßt uns darauf se 6. Heiland, der mein Herz ergöht, DaßWei jed hen von uns treu Eine einnst er sey! , am Tri Die die nken Reb' ock Der du ses Essen , ses eingesetzt, Dein nicht zu vergessen ! Hilf, finden Got ' ,emp geböß Da thunet eut daß ich mit Lob und Dank An dein Lei- | Ler7. net Ler ß wir, er Gr n, wastes den denke, Und mich, wenn ich geistlich uns nicht unterwinden, Etwas in der krank, In dein Blut versenke. Prüfungszeit Wider ihn und das Ge 7. Jesu! laß durch deine Qual, wis sen Zu beginnen, nein, befliffen Sei Durch dein Blutvergießen, Dein hoch Wege mehr und mehr, Fördern sei ner Ab endmahl Würdig mich ge theures nießen ; Laß mir's heut und allezeit, nes Namens Ehr'! Nicolaus Kaiser , Prediger in Hof. Herr, zum Leben müßen, Und bei dir Ewi Tis gke che sißen ! in it Mich zu Mei. Erscheine allen Auserwäbiten. Mcl. Alle Menschen müſſen ſterben. 985. Sieh, Jesus kommt mit Heil Seele, dir von selbst un d Segen, 984. Seht, Geliebte , sich ergießen Unsers neuen Bundes Blut ! Seht es entgegen ; Er segnet für dich Brod und Weyn. in, Ja , er will selbst dein Manna beim Altare fließen, Uns und aller se Welt zu gut. Wenn wir die Versöhnung ersen, taunen Anb mund feiern, Lasset uns den Bund erneuern ! ste2. ß mei z seh d n Her rete Die Liebe seine hen,Hie Denn auf Jesu Tod getauft, Sind wir, sich in solcher Größe zeigt, Und alles die sein Blut erkauft . Denken übersteigt . 2. Laßt uns unsern Gott anbeten, Main Lebwil mir be hl der ein We enslst Ihn, den Vater, Sohn und Geist, Wenn rei3. bro ten Du Vosel d und n bst wir zum Altare treten, Und bedenken : Freuden, Du selbst mit deinem Leib Er verheißt: ,,Allen, die sich mir er- und Blut Bist dieses Mahl, o höchstes geben, und zu meiner Ehre leben, und Gut ! mein Auge kindlich scheun , Will ich 4. Nun, Seelenfreund, du willst es stets ein Vater seyn !" hab en , Drum komm' ich auch, mein 3. Gottes Ehre, Christi Namen Soll Herz zu laben ; Dein theures Wort be= IX . Vom heiligen Abendmahl. 431 zeugt es mir, und macht mir Muth und 2. Widerspenstig deinem Ruf, Hab' Herz zu dir. ich dich, mein Gott, betrübet, Dich, der 5. Todtkranken hast du dich zum Le mich zum Glück erschuf, Und mich stets ben, Zum Arzt, zum Licht und Heil ge so treu geliebet. Ich verdiene Straf geben; Weil ich denn auch ein solcher und Tod, Den du Sündern angedroht. bin, So nimm mich, mein Erbarmer, 3. Doch nimmst du, Erbarmer, mich hin! Wieder auf zu deinem Kinde ; Du ver 6. Das Glaubenslicht in mir ent gissest väterlich Meines Undanks, mei zünde, Daß ich mich ganz mit dir ver ner Sünde , Gibſt durch deiner Die binde , und leb' in deiner Liebe Kraft, ner Hand Mir der Gnade Unter Die allezeit mir Troft verschafft. pfand. 7. Dein Brod ist mir die rechte 4. Tag der Wonne, heilig Mahl, Speise, In deren Kraft ich fröhlich Ewig will ich dein gedenken. Meines reise Durch dieses Lebens Ehr' und Jesu Todesqual Soll mir Troft im Lei Schmach, Und geh' nur dir, mein Hei den schenken, Und mein Leben foll allein land , nach. Ihm von nun an heilig seyn. 8. Dein herber Tod ſoll mir im Le Mel. Mache dich , mein Geist, bereit. ben Vor Augen und im Herzen schwe ben ; Das soll mich kräftig bis ins Grab 988. Tretet her zum Tisch des Von aller Sünde zichen ab. Herrn, Jesu Tischgenossen ; Halter 9. So laß dein Lieben fest mich grün cure Herzen gern Ihm nun aufgeschlof . den, und unauflöslich dir verbinden, sen! Betet, wacht , Nehmt in Acht, Bis ich durch deine Gnadenwahl Ein Was euch Gott will geben Zu dem ew'gen Leben! geh' zum ew'gen Abendmahl! 2. Kommt in wahrer Reu' und Leid Mel. Wachet auf, ruft uns die Stlmnię. Weber eure Sünden; Demuth und Gott 986. Sieh uns, deine Gäste, nahen, seligkeit Lasset bei euch finden ; Suchet Das Mahl der Liebe zu empfahen, Das Gnad', Hülf und Rath ; Laßt euch Himmelskraft den Seelen reicht ! Volle zeitig heilen, Eh die Strafen eilen. 3. Kommt herbei , schön angethan G'nig' und ew'ges Leben Willst du in deiner Lieb uns geben, Der keine Lieb Mit dem Glaubenskleide ! Solche Gäste auf Erden gleicht. Gabst du nicht uns nimmt Gott an Zu der Hochzeitfreude. zu gut Dahin dein Fleisch und Blut ? Nehmt die Speiſ', Gleicherweiſ' Trinkt Du Erbarmer! Dank, Dank sey dir, sein Blut, vergossen, Jesu Tischge= Jesu, hier und einst beim Himmels noffen ! mahl dafür ! 4. Wenn ihr würdig eff`t und trinkt 2. Hoffnungsvoll, auf deinen Wegen, Von dem Brod und Weine , Solches Gehn wir der Herrlichkeit entgegen, Die Sacrament euch bringt Lebenstrost al du uns dort bereitethast , Und in Kraft leine. Danket Gott, Liebt in Noth, der Geistesspeise Trägt jeder gern zu Lebt als fromme Kinder, Werdet nicht deinem Preiſe' Dein sanftes Joch , die mehr Sünder. leichte Last. So führ' uns deine Hand 5. Jesu, Jesu, höchſtes Gut, König Bis in das Vaterland. Dort vereinigt aller Frommen! Laß doch deinen Leib Uns allzumal Im Hochzeitsaal Das und Blut In mein Herze kommen! große Himmelsabendmahl. Segne mich! Das bitt' ich, Herr, in Karl Bernhard Garve. deinem Namen, Hochgelobet ; Amen. Mel. Jesus meine Zuversicht. Mel. Jesu , du mein liebstes Leben. 987. Tag, den mir der Herr ge 989. Treuer Hirte deiner Schafe, macht! Sey gesegnet, Tag der Freude ! Der vom Himmel zu uns kam, Und die Du erhellst des Kummers Nacht und Schuld , die Noth und Strafe Aller erquickest mich im Leide , Heil und Le Sünder auf sich nahm : Ach, was bin ben schenkst du mir ; Herr, wie dank ' ich ich Staub und Erde , Daß du mich so dir dafür! herzlich liebst, Und dich mir zu eigen 432 Drittes Buch. gibst, Nur daß ich dein eigen werde! | cest : ! so will ich mit den Deinen Ewig, ewig bring' ich dir, O Herr Je- Freudenvoll vor dir erscheinen. ſu! Dank dafür. den Heilig dasndGna ist Ha 2. Tren den Deinen bis ans Ende, Da2. deine reiche s mir wil chen, l zei Hast du in der Leidensnacht Uns im Würdig , daß ich wohl bedenke, Was neuen Testamente Deinen Leib, dein uns dieß Geheimniß schenke ; Denn Blut vermacht. Du hast uns ein Mahl wer könnte Größ'res haben, Als dich gegeben, Das uns lauter Segen bringt ; selbst, Herr aller Gaben ? Was kann Denn wer glaubig ißt und trinkt , Der zu dem rechten Leben uns wohl bess're hat schon das ew'ge Leben, Den erschre- Nahrung geben ? cket dein Gericht, Sünde , Tod und 3. Ach! bereite du mich Schwachen, Hölle nicht. Deinen Geist laß in mir wachen , Daß 3. Herr, du hast auch mich geladen; mir Licht und Kraft und Frieden Werd' Sehnsuchtsvoll stell' ich mich ein , um an deinem Tisch beschieden. Laß mein am Tische deiner Gnaden Würdiglich Herz mit stillem Beten Zu der hohen dein Gast zu seyn. Zwar erschreckt mich | Mahlzeit treten ; Herrsche über die Ge mein Gewissen, Deine Rechte stellen mir danken, Halte sie in deinen Schranken! Meiner Sünden Gråuel für ; Doch in Licver mic Her mm, inme ht des h,ht nic ges Da meinen Kümmernissen Hält dein Wort Leb4. ens,Ko 'sr,neh ß ich den Trost mir für: ,, Sünder, kommet bens ! Komm mit neuer Geistesstärke, her zu mir!" Vollbringung guter Werke. Nahe 4. Arm, mühselig und beladen, Werf Zur ich mich vor deinen Thron. Heil, ach dich, o Herr voll Güte, Bei dem Eſſen heile meinen Schaden , Du getreuer dem Gemüthe ; Salbe mich mit neuen Menschensohn ! Du bist uns zum Arzt Gaben, Die mit Kraft und Trost mich gegeben; Die Genesung von der Qual laben. 5. Bleibe denn mit mir verbunden ; Liegt in deinem Abendmahl ; Dieses ist aus deinen Mittlerswunden Stets Laß Die Leb Tra die zu Kos ser en ; nk, die ß m t heil'ge Blut Macht mein Böſes wieder mir neuen Segen fließen ; Laß mich deine Huld umschließen . Will sich von gut. alten Sünden, Mich zu fallen, den frö hlich kann ich essen, Da 5. Owie noc h was finden , Dann laß deines du mir so freundlich bist, Da die Misse Blu Leben Mir zum Siegen Stärke tes that vergessen, Und die Schuld getilget ist! Kann ich gleich es nicht ergründen , geben. Maebe dersLie sollemmir hl De be neudei Ge Aergert sich dein Feind daran, Wie man Ste6. en nTri zu ein ts So hor ble gen krä Zwe sams iben , Und in mir ftig ießen kann, Sucht er ifel dich hier zu finden : Dieß bewegt und schreckt die Lust vertreiben, Die dich, Seelen mich nicht! Du bist meine Zuversicht. freund , betrübet, Der du michso hoch 6. Nun, Herr Jesu, sey willkommen ! geliebet. Brod vom Himmel, Trank Zeuch mir reine Kleider an, Daß ich in von oben, Dann wird Mund und That der Zahl der Frommen Würdig dich dich loben ! genießen kann. Du wirst dich mit mir vermählen ; O ich will dir treuer seyn ! Mel. Freu' dich sehr, o meine Seele. Nichts soll unsern Bund entweihn. Nimm mich, o du Freund der Seelen, 991. Voller Ehrfurcht, Dank und Einst aus diesem Erdenthal Auf zum Freuden Komm ich, Herr, auf dein Ge bot, und gedenk an deine Leiden Und ew'gen Hochzeitmahl! Pf. Göz. an deinen Kreuzest od . Mittler, der du Mel. Echmücke dich , o liebe Seele. für uns starbst, und uns ew'ges Heil 990. Trost und Hülfe aller Armen, erwarbst, Komm mit deines Todes Herr voll Gnade, voll Erbarmen ! Je Segen Meiner Seele jest entgegen ! 2. Nimmer könnt' ich Gnade finden su, Freund versöhnter Sünder, Freude Go tt Vo es r des Heil'gen Angesicht ; Du nur We kinder ! aller il du mir die Tafel deckest, Und dazu die Lust erwe tilgest meine Sünden, und befreist mich vom Gericht. Und dieß Mahl aus dei IX'. Vom heiligen Abendmahl. 433 nerHand Ist mir stets ein neues Pfand, | die Liebe rein und süß, Daß Christus Daß mein Herz darf mit Vertrauen Fest kam vom Paradies, Und sich ins Grab auf Gottes Gnade bauen. gestrecket! Geht hin ! Seht ihn, Wie er 3. Jesu, laß mich nicht vergebens liebet ! Was er giebet, Wie er Sünder Hin zu deinem Tische nahn ! Laß mich Werden heißet Gottes Kinder! dieses Brod des Lebens Nicht mir zum 4. Weil er mich denn so herzlich liebt, Gericht empfahn ! Nein, dieß Mahl er Und für mich Fleisch und Blut hingibt, wecke mich, Juniger zu lieben dich, Und Will ich auch ihm mich schenken ; Mein mit heil'gem Ernst zu meiden, Was ganzes Herz, das soll allein Für ihn mich je von dir kann scheiden. zur Wohnung offen seyn, Und stets an 4. Diesen Vorsaß, den ich faſſe, ihn gedenken ; Sein Fleisch Macht keuſch Prage tief dem Herzen ein , Daß ich MeineGlieder ; Liebe Brüder, Laßt uns nimmer von dir laffe, Keinem folg', als lieben, und in seiner Lieb' uns üben! dir allein. Ziehe ſelbſt mich ganz zu dir; 5. MeinHerr! ich bin dir einverleibt, Deine Gnade sey mit mir, daß ich alle So daß mein Herz dein Gliedmaß bleibt, Macht der Sünde Als dein Jünger Sollt'. ich gleich heute sterben ; Ich habe überwinde. ja das Liebespfand, Von meines treuen 5. Sollt' ich dennoch wieder fehlen, Bruders Hand Das Himmelreich zu Woll'st du mir zur Seite stehn ; Sollt' erben ; Dein Blut Macht Muth, Ab ich falsche Wege wählen , Eile dann, zuſcheiden, Und mit Freuden Heim zu mir nachzugehn. Suche den Verirrten gehen, Dich von Angesicht zu sehen. 6. Komm, wann du willst, Imma auf, Lenk zur Buße meinen Lauf, Daß ich in des Vaters Armen Gnade finde nuel ! Komm, komm, und hole meine und Erbarmen. Seel, Die dich umfaßt und kennet! 6. Herr, ich will dir ewig danken, Dich, Jesum halt ich für und für, Daß Daß du so barmherzig bist, Daß auch, mich von deiner Lieb' und dir Kein Tod wenn wir Schwache wanken, Du der und Teufel trennet ! Ich weiß Den Deinen Stärke bist. Dir, der keinen je Preis, Und die Wonne, Wann, o Sonne, verläßt, Dir vertrau' ich froh und fest ; Du wirst geben Mir dort oben ew’ges Du wirst mich stets guådig leiten, Und | Leben ! zum Himmel zubereiten. M & 1. Allein Gott in der Hdh' sey Chr'. B. Münter. 993. Wie heilig ist die Stätte hier, Wo ich voll Andacht stehe ! Sie ist des 992. Wie freundlich muß mein Himmels Pforte mir, Den ichjetzt of Heiland seyn, Daß er mir seinen Gna fen sehe. O Lebensthor, o Tisch des denschein und Gottesfrieden schicket ! Herrn! Vom Himmel bin ich nichtmehr Ach, treuer Herr, du höchstes Gut ! Das fern, und fühle Gottes Nähe. Himmels -Brod, dein Fleiſch und Blut, 2. Wie heilig ist dieß Lebensbrod, Hat innigst mich erquicket ! Jesu, Nur Dieß theure Gnadenzeichen, Vor dem du hast das Leben Mir gegeben ; Deine des Herzens Angst und Noth Und alle Wunden Haben Ruhe mir gefunden. Qualen weichen ! O Brod, das meine 2. Euch, Engel, nahm mein Jesus Seele nährt, O Manna, das mir Gott nicht An sich, der mir zum Sünder gewährt, Dich will ich jetzt genießen. 3. Wie heilig ist doch dieser Trank, spricht : ,,Ich bin dein Bruder worden ; Mein Fleisch und Blut ſoll Zeuge ſeyn, Der mein Verlangen stillet, Der mein Wie ich dein Heil von Herzen mein' ; Gemüth mit Lob und Dank Und heil Ich bin in deinem Orden ; Kommt her," ger Freud erfüllet ! O Lebenstrank, o Ruft er,,,Meine Sünder ! Kommt als heil'ges Blut, Das einst geflossen mie Kinder! Nehmt und esset , Daß ihr zu gut, Dich will ich jest empfangen. 4. Weld) Glück und welch ein Ruhm meiner nicht vergesset.“ 3. Herr Jesu ! dieser Gnadentisch ist mein, Welch Heil hab ich gefunden ! Macht unsre matten Seelen frisch. Ach Mein Jesus kehret bei mir ein, Mit ihm Christen, seht und schmecket : Wie ist werd' ich verbunden. Wie ist mein Herz 28 Knapp's geiſtl. Liederbych, Mel. Wie leuchtet uns der Morgenstern. 434 Drittes Buch. 6. Ach, möcht' ich doch ganz heilig so freudenvoll, Daß ich in Jesu leben ) foll, Und er in mir will leben! ſeyn, Ein Herz, ganz frei von Sünde, 5. O war doch auch mein Herz ge Damit, wenn Jesus gehet ein, Er reine weiht Zu einer heil'gen Stätte, Damit Wohnung finde ! Ach), wär' mein Herz der Herr der Herrlichkeit An mir Ge der reinste Ort, In welchem Jeſus fort fallen hatte! wäre doch mein Herz und fort In Gnaden bleiben möchte ! 7. Doch, fehlt mir die Vollkommen der Ort, An welchem Jesus fort und fort Aus Gnaden Wohnung machte ! heit, Die Gott allein ergößet, So wird 6. Mein Jesu, komm und heil'ge durch Gottes Heiligkeit Doch alles reich mich ! Was sündlich ist, vertreibe, Das ersetzet. Drum, Heiland, komm und mit ich nun und ewiglich DeinTempel rein'ge mich, Damit ich durch dich wür sey und bleibe ! Von dir sey ganz mein diglich Dieß Sacrament empfange ! 8. Komm, heil'ge mich, daß Herz Herz erfüllt; Herr , laß deia heilig und Geist Dein Wohnhaus ewig blei Ebenbild Beständig an mir leuchten. 7. Nun, du haſt himmliſch mich er ben ! Was du noch Arges in mir weiß’ſt, quickt, Du hast dich mir gegeben ; Ju Kannst du allein vertreiben. Bereite dir, der mich so hoch beglückt, Will ich mich, ganz wie du willt, Und laß dein nun stündlich leben. Laß mich), mein heilig Ebenbild Beständig an mir leuch Heiland, allezeit, Von nun an bis in ten. Ewigkeit Mit dir vereinigt bleiben ! 9. Dir, Gott, sey Dank, deß Gürig Berl. Ges. B. keit Mich heute so gelabet ! Gepriesen sey, der mich erfreut, und selbst mit Mel. Allein Gott in der Höh’. ſich begabet, Nun, Höchſter , laß mich 994. Wie heilig ist doch dieser Ort, allezeit Von nun an bis in Ewigkeit We ich mit Ehrfurcht stehe ! Ist dieses Mit dir vereinigt bleiben ! nicht die Lebenspfort', Die ich hier of Mel. Wie schön leuchtet der Morgenstern. fen sehe ? O Tisch des Herrn ! OHim melsthor! Ich trete hocherfreut hervor, 995. Wie herrlich ist das Abend mahl, Das einsſt im heil'gen Oſterſaal Und kniee gläubig nieder. 2. Wie heilig ist dieß Lebensbrod, Der Heiland eingesetzet ! „ Eßt meinen Das hier mein Geist erblicket , Das Leib ! nehmt, trinktmein Blut!“ Sprach meine Seel' nach Angst und Noth Ge- er; seht, was die Liebe thut, Wie hoch heimnißvoll erquicket! Osüße Speis', sie uns ergötzet ! Esset, Messer Sein o Himmelsbrod ! O Lebensmanna, das Erbarmen, Ob uns Armen Wohl der mir Gott An seinem Altar reichet ! gleichen Jemand anders könne reichen? 2. Nein! diesen Leib hat Gottes 3. Wie heilig ist doch dieser Trank, Den ich allhier empfahe, Zu dem ich Sohn, Als er verließ den Himmels mich mit Lob und Dank Im Glauben thron, Von uns erst angenommen. Er freudig nahe! O Seelentrank, o heilig hielt ihn göttlich keuſch und rein, Drum Blut! Du meiner Seele höchstes Gut ! ist als Opfer er allein Für uns au's Hier komm' ich, dich zu nehmen. Kreuz gekommen. Heilig , Heilig Ist 4. So nehm' ich, heil'ge Speiſe, dich der Eine Göttlich Reine! Nehmt und Mit andachtsvollemHerzen ; Oheil'ger effet ! Fleht, daß ihr Sein nicht ver Trank, erquicke mich, Und stille meine geffet! Schmerzen! Wie wird und ist mir doch 3. Sein Blut ist unsers Bundes so wohl, Daß ich in Jesu leben soll, Blut, Und macht den Seelenſchaden gut; Er hat es uns vermachet. Auf Und mich in ihm erfreuen! 5. welch ein Ruhm und Glück für dieß Blut bauet er den Bund, Durch mich! Ich bin mit Gott verbunden. Er welchen Geist und Sinn und Mund kömmt zu mir, und so hab' ich Mein Zum Leben auferwachet. Trinket! Sin ewig Heil gefunden. Mein Jesus kehrt ket In den Frieden, Der die Müden selbst bei mir ein, Will meiner Seele Süß erquicket, Und uns hin zum Vater Bråut'gam seyn, Und ſich mit mir ver rücket ! måhlen. 4. Hier effen, trinken wir uns satt, IX . Vom heiligen. Abendmahl. 435 Bis unser Herz Genüge hat ; Wir fal- | o Herz der Herzen, Geblutet hast so len ihm zu Füßen, Und wollen ihu, das mild! Mein Lieben und mein Hoffen, Gotteslamm, Das für uns hing am Mein Dulden weih' ich dir ; Laß mir Kreuzesstamm, Von Herzensgrund ge- die Heimath offen Und dein Herz für M. Gottlob Christian Kern, nießen. Zeuch mich In dich, Ew'ge und für ! Pfarrer in Dürrmenz. Liebe ! Gib mir Triebe, Dir zu danken, Nimmermehr von dir zu wanken ! Mel. Mein's Herzens Jesu 2c. 5. Ich prüfe mich, so gut ich kann, Und nehm es froh in Demuth an, Was 997. Wie unaussprechlich gut biſt mir dein Geist bezeuget ! Ich finde mich du, O Heiland, den wir preisen! Du des Todes werth, Doch ist auch ew'ge hast uns Heil und Seelenruh Erworben Huld bescheert Der Seele, die sich beu und verheißen. Im Nachtmahl liegt so get. Nimm hin Herz, Sinn ! Leib und viel bereit; Die Freuden einer Ewigkeit Leben Sey ergeben Dir , o Führer ! | Sind da für uns gestiftet. Bleibe ewig mein Regierer! 2. Die hungrigen verschmachten 6. So macht mich, Herr, dein Gna nicht; Das Gute fließt in Strdmen. dentisch Auf's neu' im Glauben stark Die Armen finden Trost und Licht ; Du, und frisch, Zum ew'gen Ziel zu dringen. Geber, heiß'st sie nehmen. Wenn Je Wo find' ich in der armen Zeit Solch mand gläubig niedersinkt, Recht zuver Leben, solche Herrlichkeit ? Hinweg von sichtlich ist und trinkt, So freut sich eitelnDingen ! Betet ! Tretet hin zum deine Liebe. 3. Dein Leib im Brod, dein Blut Sohne, Zu dem Throne, Seiner Gna den! Alle sind wir eingeladen ! im Wein Erinnert an dein Leiden ; Das Feuer deiner Todespein, Dein Kampf Mel. Wie soll ich dich empfangen ? bis zum Verscheiden, Dein überstand' 996. Wie könnt' ich Sein vergessen, ner heißer Schmerz Zieht unsre Blicke Der mein noch nie vergaß ? Wie seine in dein Herz ; Da ruhen nun die Mü Lieb' ermeſſen, Dadurch mein Herz ge den. 4. Du liebst! Wer diesen Strahl be nas? Ich lag in bittern Schmerzen : Er kommt, und macht mich frei, und merkt, Dem scheint die rechte Sonne. stets quillt aus dem Herzen Ihm neue Die Speise, welche nährt und stärkt, Lieb' und Treu'. Ist deiner Liebe Wonne. Wer dieß Ge 2. Wie sollt' ich ihn nicht lieben, Der heimniß recht versteht, Auf den Ge mir so hold sich zeigt ? Wie jemals ihn winn zum Nachtmahl geht, Den kannst betrüben, Der so zu mir ſich neigt ? du recht erquicken, 5. Du lässt der Seelen keine leer, Was soll ich, als ihn loben, Ihn lieben Die und umfahn, Den man ans Kreuz ge Die nach Vergebung dürften ; Schwachen fühlen immer mehr Die hoben, Eh er ging himmelan ? 3. Ich darf, ich darf ihn lieben, Der Kraft vom Lebensfürsten ; Und wer mir aus Todesnacht , Von meinem sein Herz nur offen hat, Den machst du Schmerz getrieben, Unsterblichkeit ge selig, machst ihn satt, Er geht von bracht; Der noch zur letzten Stunde Freuden über. Mir reicht die treue Hand, Daß mich 6, Laß uns bei jedem Nachtmahl kein Feind verwünde Im Lauf zum laut, Herr, deinen Tod verkünden, Bis Heimathland. unser Aug' in Klarheit schaut Den 4. Er gibt zum heil'gen Pfande Mir Bürgen für die Sünden. Da singt in selbst sein Fleisch und Blut, Hebt mich einer neuen Welt Die große Schaar, aus Nacht und Schande, Füllt mich die Niemand zählt, Das Lob von dei Joh. Gettir. Schöner. mit Himmelsmuth, Will selber in mirner Liebe. thronen Mit süßem Gnadenſchein; 1 Sollt' ich bei ihm nicht wohnen? In Mel. Alle Menschen müssen sterben. ihm nicht selig seyn ? 998. Wohl uns, die das Vorrecht 5. Bei Freuden und bei Schmerzen haben, Sich mit Jesu Leib und Blut Durchleuchte mich dein Bild, Wie du, Auch im Sterben noch zu laben ! Freun 28 436 Drittes Buch. de, schäßet dieses Gut ! Es beruhigt | stus bleibet unser Leben , und der Tod unsre Herzen Noch in bittern Todes- ist uns Gewinn ! Jeſus lebt, und wir, schmerzen ; unsre Seele wird erquickt, als Glieder Seines Leibes, leben wie Und in ihrem Gott entzückt! der, Wenn wir sterben ; Jesus zieht, 2. Da eröffnet sich der Himmel ; Du Als das Haupt, nach ſich das Glied ! siehst Jesu Herrlichkeit , und entsagst 5. Freut euch deß ; und laßf uns dem Weltgetümmel, Bist zur Heimfahrt sehnen, Aufgelöst und da zu seyn, froh bereit. Jesus bleibt, wenn wir Wo nach ausgeweinten Thränen Wir einst liegen In den lehten Todeszügen, in Gott uns ewig freun, Wo wir Pil Und das Aug' erlöschend bricht, Den ger dieser Erden Ewig mit ihm leben noch unsre Zuversicht ! werden; Wo wir ewig sind verklärt, 3. Willst du nun den Tod noch Wo kein Leid die Freude stört. scheuen , Da du glaubst an Jesum 6. Christen ! bringt dem Heiland Christ? Dessen laßt uns sterbend freuen, Ehre, Singer hier im höhern Ton : Daß er der Erlöser ist, Der uns, wenn Hallelujah ! jauchzt ihr Chöre Jesu wir mit ihm sterben, Machen will zu Christo, Gottes Sohn ! Er hat unsern Himmelserben ; Deſſen, daß Er für uns Tod bezwungen, Und ihn in den Sieg starb, Und das Leben uns erwarb ! verschlungen ; Sein ist alle Kraft und 4. Die sich sterbend ihm ergeben, Macht ; Jauchzet ihm! er hat's voll Nic. Kaiser, Pred, in Hof. Sprechen mit getrostem Sinn : Chri- bracht! IX . Vom heiligen Abendmahl. Lieder nach dem Genuß des heiligen Abendmahls. Mel. Wer nur den lieben Gott. wahre mich vor neuen Sünden, Verlaß 999. Dant, ewig Dank sey deiner mich in Versuchung nicht ; Und dein Liebe, Erhöhter Mittler, Jesu Christ ! für mich vergoff'nes Blut Schenk mir Gib, daß ich deinen Willen übe, Der im Todeskampfe Muth. 6. So soll denn weder Spott noch du für mich gestorben bist ; Und laß die Größe deiner Pein Mir immer in Ge Leiden, Noch Ehre, Gut und Lust der danken seyn. Welt, Mich, Herr, von deiner Liebe 2. Wie kann ich dich genug erheben, scheiden, Die selbst im Tode mich er: Ich, der ich Zorn und Tod verdient ? hålt. Du bist und bleibest ewig mein ; Ich soll nicht sterben, sondern leben, laß mich deiner würdig seyn! J. E. Lavater. Weil du mich selbst mit Gott verfühut. Du, derGerechte, ſtarbst für mich ; Wie M € 1. Alle Menschen müſſen ſterben. preis' ich, Herr, wie preis' ich dich ! 3. Heit mir! mir ward das Brod 1000. Danket, dauketGott mit Freu gebrochen ; Ich trank, Herr, deines den, Danket ihm mit Herz und Mund ! Bundes Wein ; Voll Freude hab' ich Macht die großen Seligkeiten Dieſes dir versprochen, Dir , treuster Jesu, heil'gen Mahles kund, Was der Herr treu zu seyn. Ich schwör' es nun noch für Gnade schenket, Da er selbst uns einmal dir ! Schenk du nur deine Gnade speist und tränket ; Danker ihm vor mir! dem Altar, Daß er uns so freundlich 4. Laß, Herr, mich dankbar stets war! ermessen Die mir zu gut getragne Last, 2. Ja , wir preisen Gottes Güte, Und deiner Liebe nie vergessen, Die du Denn sie währet ewiglich ! es freut an mir bewiesen hast; Laß meinen sich das Gemüthe, Daß der Herr so Glauben thatig seyn, Und mir zum gnädig sich Gegen uns auch jezt er: Guten Kraft verleihn. wiesen; Immerdar sey Er gepriesen; 5. Hilf mir das Böse überwinden, Groß ist seine Huld und Treu ; Sie Und stärke mich zu jeder Pflicht ; Be- war dieses Mal auch neu ! IX . Vom heiligen Abendmahl. 437 3. Heilig, heilig, heilig werde, Gott, ! Feind mich besieget , Jesus ist nun dein Nam' uns mehr und mehr ! Alle mein ; Ich kann mit ihm prangen, Ich Himmelsammt derErde Zeugen laut von hab' ihn empfangen Heut im Brod deiner Ehr' ! Dir, Herr, singen Sera- und Wein. Er wohnt mir Im Herzen phinen Dreimal : Heilig , -die dir hier ; Ewig will ich ihn umfassen, Und dienen! Droben in dem Heiligthum ihn nimmer lassen. Schallet deines Namens Ruhm! 3. Ich bin nun zufrieden, Und wir 4. Gott, der Herr und Vater, ſegne | find geſchieden, Ich und du, o Welt ! Uns in seinem lieben Sohn ! Und der Was auch in dir wäre, Wollust, Gold Herr, derHeiland, segne Uns von sei und Ehre , Mir nicht mehr gefällt ; nem Gnadenthron ! Und der Herr, der Deine Freud' Ist Eitelkeit ; Deine Geist, bereite Uns zur Herrlichkeit und Pracht und deine Schätze Sind nur leite, uns zu seinem Frieden ! Ja ! Seclenneße. 4. Ich bin nun genåhret, Und ſehr Amen! sprecht : Hallelujah ! Nic. Kaifer, Pred. in Sof. hoch geehret, Ich bin Gottes Kind, Das einmal mit Freuden, Nach erlitt' Eigener Melodie. nem Leiden, Dort den Himmel find't! 1001. Gott sey gelobet und gebene Da mein Geist Das Manna speist, deiet, Der uns selber hat gespeiset Mit Das uns hier noch ist verborgen Bis seinem Fleische und mit seinem Blute ! zum ew'gen Morgen. 5. Ich bin nun ergözet, Weil mich Das gib uns, Herr Gott, zu gute! Kyrie eleison! Herr durch deinen hei Jesus seßet In sein Ehrenreich ; Heil! ligen Leichnam, Der von deiner Mutter wenn er mich Schwachen Dermaleinst Maria kam, Und das heilige Blut, Hilf wird machen Seinen Engeln gleich! uns, Herr, aus allerNoth ! Kyrie elei Wenn mein Lohn Wird seyn die Kron', Die nicht sterbend kann verwelken, Wie son ! 2. Der heilige Leichnam ist für uns die Rosen, Nelken. 6. Ich bin nun entzücket, Und der gegeben Zum Tod, daß wir dadurch Leben. Nicht größre Güte konnte er Welt entrücket, Himmlisch wird mein uns schenken, Dabei wir ſein ſoll'n ge Sinn ; Herr, mein Geisteswille Wird denken. Kyrie eleison ! Herr ! dein Lieb nicht eher stille, Bis ich bei dir bin ! so groß dich gezwungen hat, Daß dein Drum, mein Heil, Ach, komm' in Eil', Blut an uns groß Wunder that, Und Und laß bald in deinen Hånden Selig M. Fr. Christian Heider. bezahlet unsre Schuld, Daß uns Gott mich vollenden ! ist worden hold. Kyrie eleison. 3. Gott geb' uns allen seiner Gnade Mel. Nun lob' mein' Seel' den Herren. Segen, Daß wir gehn auf seinen We gen In rechter Lieb und brüderlicher 1003. Ich preise dich von Herzen, Treue, Daß uns die Speiſ' nicht ge O du, mein Heiland Jesu Christ, Daß reue. Kyrie eleison ! Herr ! deinen heil mit so großen Schmerzen Du auch für gen Geist uns immer laß, Der uns geb' mich gestorben bist ! Haft deinen Leib zu halten rechte Maaß', Daß deine gegeben In so viel Schmach und Sport, arme Christenheit Leb' in Fried und Daß ich dadurch das Leben Erhalte Einigkeit. Kyrie eleison. Dr. M. Luther. für den Tod ; Du hast dein Blut ver gossen Für alle meine Sünd'; Es ist Mel. Jesu, meine Freude : c. herabgeflossen Auf mich jest unver 1002. Ich bin nun genesen, Weil ich dient. 2. Mir dieses zu bewähren, Hast du bin gewesen Meines Jesu Gast; Er hat weggenommen, Als ich zu ihm mich wundersam gespeist, Da du auf kommen, Meine Sündenlast ; Hat mein mein Begehren Mich essen dich und Herz Von allem Schmerz Durch ſein trinken heiß'st. Dein Leib , der hat ge Abendmahl befreiet , Und mich ganz tragen Den großen Sündenfluch, Der ernenet. alle Welt geschlagen Nach des Gesetzes 2. Ich bin nun vergnüget , Kein Spruch; Dann hat mich süß getränket 438 Drittes Buch . Dein theures Opferblut, Das mir das Gnadenſonne Leuchtet nun um mich . Leben schenket, Der Seele höchstes Gut ! Nun ist mein Gewissen Aus der Angst 3. Von Herzensgrund erfreue Ich gerissen, Und erquicket sich. Ach , gib mich der Gnadenherrlichkeit, Weil ich doch, Daß vielmal noch Mich dein mit Schmerz bereue Der Sünden Scha Nachtmahl ſpeiſ' und tränke, Wo ich den, Schmach und Leid. Ich traue dem dein gedenke ! Versprechen, Das du mir hast gethan: 3. Jesu, du mein Leben! Du bleibst Du wollest nimmer rächen , Was mir mir gegeben, Denn dein Wort ver hängt Schlimmes an. Sag' ich nur ab spricht's ! Wenn ich dich nur habe, Dich, den Sünden und allem Weltsinn ab, du theure Gabe ! Weiter will ich nichts . Läss'st du den Fluch nicht finden ! Er Du bist mein, Und ich bin dein. Ach ! liegt in deinem Grab. ich kann den Trost der Seelen Nicht 4. Laß deinen Geist mich lenken, genug erzählen. 4. Jesu, meine Liebe ! Nichts ist, treuer Heiland, Jesu Christ ! Und mir seinTrostlicht schenken, Daß alles das, das mich) trübe Oder traurig macht. was in mir ist, Dich und den Vater Deine süße Güte Labet mein Gemüthe, liebe Für solche Wundertreu', Den Daß das Herz mir lacht. Auch kein Nächsten nicht betrübe, Nein, ihm ein Kreuz, Kein Sündenreiz, Keine Selig Bruder sey, Ihm treulich Gut's_erkeit, kein Leiden, Wird uns fernerſchei weise, Mit Händen, Mund und Sinn, den. Dich sammt dem Vater preise, Bis ich 5. Jesu, mein Vergnügen ! Was du im Himmel bin. nur wirst fügen, Das gefällt auch mir. Wie dumich regierest, Wie du nur mich Mel. Wie soll ich dich empfangen? führest , Also folg' ich dir. Geht's in 1004. Ich weiß, ich kann nicht ster Noth, Ja, in den Tod, Will ich den ben; Gott ruht in meiner Brust ; Ich noch bei dir halten, und dich lassen soll das Leben erben, Das ist mir klar walten. bewußt. Ich hab' es überkommen, Das 6. Jesu, du meinSegen ! Nichts soll ew'ge Gnadengut, Als ich den Kelch mich bewegen, Was der Welt gefällt. genommen, Gefüllt mit seinem Blut. Ob sie Gold und Schäße, Oder Strick 2. Das war der Kelch des Bundes , und Netze Mir vor Augen stellt : Den Der nun und nimmer bricht ; Das war noch soll Kein Weh und Wohl, Auch das Wort des Mundes, Der Leben mir kein Teufel mir den Glauben, Der dich verspricht. Ich weiß, ich muß zerstäu festhält, rauben. 7. Jesu , meine Krone ! Ach , ver ben, Sey's morgen oder heut' ; Doch in ihm werd' ich bleiben In alle Ewig deinem Throne Werd' ich ewig stehn. feit. Wird's denn nicht bald werden, Daß 3. Doch wie es zugegangen, Das ich von der Erden Darf zum Himmel weiß ich freilich nicht ; Von Licht ward gehu ? Schleuß den Lauf, Und nimm ich umfangen, Und in mir ward es mich auf Zu dem ew'gen Abendmahle Licht. Ich weiß, an wen ich gläube, Dort im Freudensaale ! Erem. Neumeiſter. Wenn alles schwindet hin, Weiß, daß Mel. Allein Gott in der Hdh' ſey Chr'. ich in ihm bleibe, Und ewig bei ihm bin. Heinr. Schüße, Reg . Secret . in Stettin. 1006. Jesu, dir sey ewig Dank Für deine Treu' und Gaben ! Ach, laß Mel. Jesu, meine Freude 2c. durch diese Speis' und Trank Mich 1005. Jesu, meine Freude! Ich und auch das Leben haben ; Sey mir will du, wir beide Sind nunmehr vereint. kommen, edler Gast, Der du mich nicht Weg ist alle Sünde ; Mir, als seinem verschmähet hast ! Wie soll ich dir's Kinde, Nahet Gott als Freund. Denn verdanken ? 2. Herr Jesu Christ ! du kannst al dein Blut Macht Alles gut. Dieß und deines Leibes Leben Hast du mir gege lein Mir Geist und Seele laben. Nun ben. bin ich dein, und du bist mein Mit al 2. Jesu , meine Wonne ! Gottes len deinen Gaben. Ich hab', was Sünd' " IX'. Vom heiligen Abendmahl. 439 und Tod besiegt, Den Gnadenquell, | lichster auf Erden, Laß mich dir dank der nie versiegt, Wo Trost und Leben bar werden ! quillet. 2. Wie kann ich g'nugsam schätzen 3. Laß mich auch ewig seyn in dir ; Dieß himmlische Ergößen, Und dieſe Laß dir allein mich leben, und bleib du theuren Gaben, Die mich gestärket ha ewig auch in mir ! Mein Heil, du wirst ben! 3. Wie soll ich g'nug dir danken, O mir's geben, Daß ich durch diese Speis' und Trank Genese , der ich matt und Herr, daß du mich Kranken Gespeiset krank, Nur dir hinfort zu dienen. und getränket, Ja, selbst dich mir ge= Dr. J. Diearius.schenket ? 4. Ich lobe dich von Herzen Für Mel. Ben Gott will ich nicht laſſen. alle deine Schmerzen, Für deine Schläg 1007. Sefu, mein Verlangen, und Wunden, Die du für mich em Was thust du mir zu gut ! Ich habe pfunden. 5. Dir dank' ich für dein Leiden, Den nun empfangen Dein eigen Fleisch und Blut. Deß freut sich Leib' und Seel' ; | Ursprung meiner Freuden ; Dir dank Ich bin jest wieder deine, Und du bist ich für dein Sehnen, Und heiß vergoff`ne Thränen. auch der meine, O mein Immanuel ! 2. Das Opfer unsrer Sünden Wird 6. Dir dank' ich für dein Lieben, Das mir zur Speis' und Trank. Nun werd' | ſtandhaft ist geblieben ; Dir dank ich ich Hülfe finden, Wenn mein Gewissen für dein Sterben, Das mich dein Reich frank. Ich habe Jesum hier, Den kann läßt erben. mir Niemand nehmen ; Die Hölle muß 7. Jetzt schmecket mein Gemüthe ſich ſchämen, Der Tod hat nichts an Dein' übergroße Güte ; Das theure mir. Pfand der Gnaden Tilgt allen meinen 3. O welche hohe Freude, Mit Gott | Schaden. verbunden seyn ! Ich weiß von keinem 8. Herr, laß mich nicht vergessen, Leide, Mich schrecket keine Pein. Ja, Wie du mir zugemessen Die wahre nehmet alles hin, Im Himmel und auf | Himmelsspeise , Daß mein Gemüth Erden! Ich werde selig werden, Weil dich preise ! 9. Du wollest doch die Sünde. Die ich in Jesu bin. 4. Hier ist von seiner Liebe Das al ich noch in mir finde, Aus meinem Herz lerbeste Pfand, Das er aus eignem zen treiben, Und kräftig in mir bleiben. Triebe Mir Armem zugewandt. Hier 10. Nun bin ich losgezählet Von ist mein Lösegeld ; Hier ist mein Brod Sünden, und vermählet Mit dir, mein des Lebens, Das ess' ich nicht verge- | liebstes Leben ; Was kannst du Werthres bens ; Den Tisch hat Gott bestellt. geben ? 5. Ich preise dich von Herzen, Mein 11. Laß, Liebster, meine Seele Doch Heiland und mein Gott, Für alle deine stets in dieser Höhle Des Leibes mit Schmerzen, Für deinen bittern Tod. Verlangen An deiner Liebe hangen! Hab' Dank, erwürgtes Lamm, Daß 12. Laß mich die Sünde meiden, du, was ich verſchuldet, So willig hast |Laß mich geduldig leiden, Laß mich) mit erduldet An deines Kreuzes Stamm ! Andacht beten, und von der Welt ab 6. An dich will ich gedenken, So treten! lang' ich denken kann. Die Welt kann 13. Im Handeln, Wandeln, Eſſen mir nichts schenken, Ihr Glück ist nur | Laß nimmer mich vergessen, Wie herr ein Wahn. Mein Heil und Schirm bist lich) ich beglücket, Wie selig ich erqui du, Darum ich meine Seele In deine det! 14. Nun kann ich nicht verderben! Huld befehle ; Darin ist meine Ruh'! Mel. Wach' auf, mein Herz, und ſinge. 1008. Jesu , meine Wonne, Du, meine Seelen- Sonne, Du Freund D'raufwill ich selig sterben, und freu dig auferstehen, O Jesu, dich zu sehen! J. Ri 440 Drittes Buch . Mel. Balet will ich dir geben. sanft und günstig, Den Menschen hold 1009. Preist, Leib und Seele, preiset, Was Jesus mir geschenkt ! Wie und gut, Den Christen auch in Noth ungLie efäbe, geg Tri Volh,l du rbterNo stärkeUn deen wohl bin ich gespeiset ! Wie wohl bin dic chebe, r r, dals ich getränkt ! Die Gnade macht mir Muth! Die Sünden sind vergeben ; Tod . 9. Laß mir vor meinem Ende Dein Ich fühle nun das Leben Von Christi Mahl noch kräftig seyn, Und nimm in Leib und Blut. deine Hände Alsdann die Seele ein, 2. Welch Heil hab' ich genossen ! Bis Leib und Seel' vereint Im Schmuck Das reine Opferlamm. Das einst für verklärter Glieder , Beim Fauchzen mich durchstoßen Dahing am Kreuzes- | neuer Lieder, Bei deinem Mahl erscheint. stamm ; Das Blut von Gottes Sohn, Das rein macht von den Sünden ; Wo Ph. Fr. Hiller. soll ich Worte finden Zu meinem Ju Mel. Aule Menschen müſſen ſterben. ( belton? 3. Dir werf ich mich zu Füßen, 1010. Segne uns , wie du verhei freundlich Angesicht ; Mein Herr und mein Gott, hin ; Die ßen , Zeig' dein Freudenthränen fließen , Weil ich in Wir, die deinen Namen preisen, Lassen Gnaden bin. Ich sing' Hallelujah ! Ich dich, Herr Jesu, nicht, Bis dein Segen Herzen flie habe mehr gefunden, Als Thomas, der sich ergießet , Und in unsre Bet ; Segne uns , Herr Jesu Christ, die Wunden Mit frohen Augen sah. Gedächtniß ist! 4. So bist du denn mein Leben, Das Da, wo dein mäc Se gn ble hti uns mir We in 2. e , und laß uns finden , ibt ; g il du dich mir gegeben, Bin ich dir einverleibt . Die vor dem Altare stehn , Die Ver Für solche Speis und Trank, Was gebung unsrer Sünden ; Schenk uns kann ich, Herr, dir geben? Nichts hab Gnad und Wohlergehn ! Laß hier dei ich, als mein Leben, Mein Herz und nes Geistes Gaben unsre durst'gen See= meinen Dank. len laben ; Segne uns in dieser Zeit, Se gn' uns für die Ewigkeit ! Me Leb Me eig in sol in en en, 5. l dir Nicolaus Kaiser, Prediger in Hof. Herz dir heilig seyn ; Mein Dank soll täglich zeigen, Ich sey auf ewig dein. Mel. Gott, du frommer Gott. Dein bin ich! nimm mich hin ! Und bin ich gar zu wenig, So hast du doch, 1011. Wie kann und soll ich dich mein König, Mich ganz, so arm ich Genug, o Jesu , preisen , Daß du im Abendmahl So süß mich wolltest spei bin. Du flößest mir dein Blut In sen? Di Du ng all rch die 6. O laß in en en ses Mahles Kraft Mich Christi Liebe mein betrübtes Herz , Und linderſt mir dringen Auf meiner Pilgrimschaft. Leb' dadurch Der Seele tiefen Schmerz. ich, so leb' ich dir, Dem, der für mich 2. Du hast die schwere Schuld Der gestorben, Der mich mit Blut erwer Sünden mir verziehen ! Du hast Be= scheidenheit Und Andacht mir verliehen ; ben, und lebe nicht mehr mir. Mi t Glauben hast du mich Erleuchtet 7. Und fiel ich bei dem Wallen, (Ach, es geschehe nicht !) So blicke nach dem und geschmückt, Und meine matte Seel Fallen Mir in das Angesicht , Wie du In ihrer Angst erquickt. sahst Petrum an, Daß du, nach Scham mein Lein bensme Dees benhöc Gudic 3.es Ledu, r du Du ! hst t , h sel= und Weinen, Mir wieder kannſt erschei | ber mir Zum Eigenthum gegeben ! O, nen, Und ich dich lieben kann. 8. Mach ' meine Liebe brünstig Durch sey und bleibe mein ! Ja, sey und bleib Kraft von deinem Blut, Den Feinden in mir, Und laß mich ewiglich Verbleiz ben auch in dir! IX . IX . Am Vom heiligen Abendmahl. 441 Vom heiligen Abendmahl. Morgen und Abend , und für Kranke. (S. auch Morgen- und Abendlieder.) Morgenlied eincs Communicanten. Mel. Der Tag ist hin, mein Jesu. deine Wunden Wird Lüge, Mißtrau'n, Zweifel überwunden. Wem dieß Ge 1012. Wach' auf, mein Herz ! der heimniß hell im Geist gemacht, Gewiß, Höchste ruft dich wieder, Ermuntre der wandelt nimmer in der Nacht. 11. Zu deinem Ruhm will ich es dich, bring' deine Glaubenslieder; Sag' Lob und Dank dem, der dich diese Nacht nicht verschweigen, Ich will getrost vor So väterlich und treulich hat bewacht. aller Welt bezeugen, Daß deine Guad' 2. Er ist dein Gott, ihm hast du dich und deine freie Macht Mich , der der ergeben, Durch ihn, in ihm , vor ihm Hölle werth, zu sich gebracht. 12. So lobet ihn, ihr Engel, ſinget, mußt du nun leben ; So schwinge dich denn gänzlich zu ihm hin , Er und sein singet Hallelujah ! Mein Geist zu euch Geist nur bleibe dir im Sinn. sich schwinget! Heilig, heilig, heilig ist 3. heil'ge Lust , o friedenvolle unser Gott ! Ja, heilig ist der große Stunden! Ich bin mit dir, Jehovah, Zebaoth ! 13. Ach möchte ich auch heilig, hei selbst verbunden ; An diesem Morgen schließ ich nen den Bund , Und opfre lig werden ! Ihn heiligen, so lang' ich leb auf Erden , Weil er mich hat in's mich dir ganz mit Herz und Mund. 4. Wie wohl ist mir, mein Gott, in Heiligthum geführt, Und meinen Geist dem ich habe, Was meinem Geiſte fehlt | durch seinen Geiſt gerührt ! an guter Gabe! Hier bin ich reich, weil 14. Nun diesem Geist will ich mich deine Gnade mir Stets offen steht ; übergeben, Heut' diesen Tag und durch drum komm ich mit Begier. mein ganzes Leben ! Jesu ! laß, kraft 5. Zu dir komm ' ich, dem Kleinod ich deines Bluts allein, In Gnaden dieſes Tersteegen. nachjage, Ich lieb' und lobe dich, und Ja und Amen seyn! mir entſage ; Nach dir, Herr, heb' ich Abendlied nach der Communion . frühe Herz und Hand ; Was ich em Mel. Vom Himmel hoch, da konım' ich her. pfind', ist dir allein bekannt. 6. Mein Fels, mein Heil, mein Hort 1013 . Wer kann so freudenvoll, und mein Erretter, Mein Schild, mein wie ich) , Aujezt zu Bette legen sich ? Licht, du starker Schlangentreter ! In Gottlob ! ich habe das erlangt , Wor: dir hab' ich ein ewig Priesterthum, | nach ſo herzlich mich verlangt. Darum verkündige ich deinen Ruhm. 2. Mein Herr ist bei mir eingekehrt, 7. Wie gerne will ich mich bei dir Es flammt in mir sein Opferherd , Er verweilen ! Aus deinem Schooße will ist in mir , mein Heil und Licht , Ich ich nimmer eilen ; O theurer Heiland ! hab', ich halt', ich laſſ' ihn nicht. 3. Ich bin voll Wonne, voller Trost, wem du bist bekannt, Der hålt sich fest an deine Allmachtshand. Ich esse reine Himmelskost, Des Mitt 8. Die führet mich auf allen deinen lers Leib, des Mittlers Blut; Darüber Wegen, Sie bleibt ob mir , muß ich | jauchzt mein Herz und Muth. 4. Mein Freund , du bist mein und mich niederlegen ; Ermuntert mich , und hebt mich wieder auf, Stärkt freund ich dein, Ohn' Ende soll die Liebe seyn ; lich mich in meinem Pilgerlauf. Mein Herz ist fröhlich über dich , Und 9. Eie schützet mich, und weiß mich lobt und preist dich ewiglich. 5. Ich habe deine Lieb' erkannt, Die zu bewahren Trotz aller Welt, troß al ler Teufel Schaaren , Sie wendet alle treulich Blut an mich gewandt , Mich Noth zu meinem Schuß ; Drum biet' | mit dir selbst gespeist , getränkt , Und ich muthig allen Feinden Trutz. Leben mir dadurch geschenkt. 10. Ich bin's gewiß, o Herr ! durch 6. Die Lieb' ist, Jesu, dein Panier, 442 Drittes Buch. Ist Schirm und Obhut über mir ; Dar- |Wenn sie der Schmerz läßt ruhig seyn ; unter schlaf und wach' ich wohl , Und Das Herz ist dann bei dir im Licht, bin der schönsten Freuden voll. Mein Jesu, der du ſchläfest nicht. 7. süße Lust ohn' alles Leid! Für Kranke. Nimm hin mein Herz voll Dankbarkeit, Mel. Wer nur den lieben Gott läßt walten. Nimm Seel' und Leib , nimm hin, was 1015. Ach , könnt' ich mit der Kir mein! Ich will nur Jesu eigen seyn. 8. Mit dieser Freud' ich schlafen geh'; che Gliedern Vereint, o Jesu , dich er Mein Aug' und Herz auf dich nur seh' ! höhn, und freudevoll mit meinen Brüs Bleib' in mir auch um Mitternacht ! dern, Herr, deines Todes Mahl begehn! Ich schlafe, doch mein Herze wacht. Wie traurig, daß zu dieser Pflicht Es 9. In dein Erbarmen leg' ich mich, jetzt an Kräften mir gebricht ! 2. Ach hier, wo ich im Stillen bere, Ich nehme mir zur Decke dich ; Hilf, daß mich nichts im stillen Zelt Auf Genieß' ich nur dein Mahl allein; Doch, Herr, ich weiß : an jeder Stätte Hast wecke, bis es dir gefällt ! 10. Ich schlafe, Herr; nun wache du verheißen , nah zu seyn ; Wo nur du, Und wehe mir Erbarmen zu. Ich der Glaube seufzt und weint, Da bist bin umfasset nur von dir, O halte mich, du, großer Menschenfreund ! o bleib' in mir ! 3. Um Trost ist meinem Herzen ban ge, Ich suche, Herr , dein Angesicht; Abendlied eines Kranken am Communion : Wie lange schon, ach Gott, wie lange tag. Ruf ich, und du erhörst mich nicht! Mel. Vom Himmel hoch, da komm ' ich her. Ach, stärke bei des Leibes Schmerz Mein 1014. Auch dieser Tag ist nun banges und verzagtes Herz! 4. Vielleicht, o Herr, erquickt mich vollbracht , Den mir der Herr zu gut gemacht ; Es ist mir worden heut zu heute zum letzten Mal dein Leib und Theil MeinJesus, aller Menschen Heil. Blut ; Noch einmal gib dem Herzen 2. Bricht gleich herein die finstre Freude, Und der verzagten Seele Muth. Nacht, Die alle Dinge dunkel macht, Noch einmal fleh' ich : Höre mich ! Am Bleibt doch erhellt mein Geist und Sinn; Rand des Grabes höre mich! 5. Laß das Gedächtniß deiner Lei Drum ich von Herzen fröhlich bin. 3. Dem Kranken ist die Nacht zu den Mir Schwachem Trost und Kraft lang, Sie macht ihm oftmals angst und verleihn ; Laß es die Quelle selger Freu bang ; Wo Jesus ist, das treue Herz, den , und jenes Lebens Vorschmack Verkürzt sich Klage , Furcht und seyn. Dein Leiden, dein Versöhnungs tod Erquicke mich in meiner Noth. Schmerz . 6. Ich sehe schon den Himmel offen, 4. Wo Jesus ist, wohnt wahre Lust, Er lindert die gedrückte Brust ; Er Ich fühle meine Seligkeit ! Was kannſt macht, daß alle Herzenspein Uns muß du, Seele , Grdßres hoffen , Als was dir hier dein Gott verleiht ? Umringt so süß als Manna seyn. 5. O treuer Jesu, bleib' bei mir, mich auch der Leiden Heer, MeinHerz Heut' diese Nacht und für und für ! erbebet nun nicht mehr. 7. Erscheint der Tod mit seinen Denn wenn die letzte Nacht bricht ein, Schrecken, Ich bin getrost und zage. Mußt du mir fest im Herzen seyn. 6. Bleib' bis zu jenem frohen Tag, nicht : Vom Tode wirst du mich erz Ich komme nicht in das Den keine Nacht verdunkeln mag , Da wecken, ― ich dir besser danken kann ; Hier nimm Gericht. Ich bin getrost : dein Leib und Blut Gibt auch im Tode sel'gen mein armes Danken an! 7. So schlafen meine Augen ein, | Muth. X. Nel. Von der chriftlichen Kirche. Erhalt und, Herr, bei deinem Wort. Jesu Christ; 1016. Ach bleib' bei uns , Herr worden ist ! Weil es nun Abend Dein göttlich Wort, das X. Von der christlichen Kirche. 448 helle Licht , Laß ja bei uns auslöschen wer will's uns wehren? Wir haben nicht. Recht und Macht allein , Was wir 2. In dieser leßten bösen Zeit Ver- | sehen, das gilt gemein, Wer ist, der uns leih' uns, Herr, Beständigkeit, Daß soll meistern ? wir dein Wort und Sacrament Rein 4. Darum spricht Gott : ich muß behalt'n bis an unser End'. auf ſeyn, Die Armen find verstöret, 3. Herr Jesu, hilf, dein' Kirch' er Ihr Seufzen dringt zu mir herein, Ich halt', Wir sind gar ſicher , tråg' und hab' ihr' Klag' erhöret. Mein heilſam kalt; Gib Glück und Heil zu deinem Wort soll auf dem Plan Getroft und Wort, Damit es ſchall' an allem Ort. frisch sie greifen an, Und ſeyn die Kraft 4. Erhalt' uns nur bei deinem Wort, der Armen. 5. Das Silber durchs Feu'r sieben Und wehr' des Teufels Trug und Mord; Gib deiner Kirche Gnad und Huld, mal Bewährt, wird lauter funden; An Fried', Einigkeit, Muth und Geduld. Gottes Wort man warten soll Deß 5. Ach Gott ! es geht gar übel zu, gleichen alle Stunden. Es will durchs Auf dieser Erd' ist keine Ruh' ! Viel Kreuz bewähret ſeyn, Da wird erkannt Sekten, Rotten, Schwärmerei Auf sein' Kraft und Schein , Und leucht't stark in die Lande. heben ihre Stimme frei. 6. Das wollst du , Gott , bewahren 6. Den stolzen Geistern wehre doch, Die mit Gewalt sich heben hoch, Und rein, Vor diesem arg'n Geschlechte, Und bringen stets was Neues her , Zu fål laß uns dir befohlen seyn, Daß sich's schen deine rechte Lehr'. in uns nicht flechte. Der gottlos' Hauf 7. Die Sach' und Ehr', Herr Jesu umher sich find't , Wo diese losen Leute Christ, Nicht unser, sondern dein ja ist ; sind In deinem Volk erhaben. Dr. Martin Luther. Darum so steh' den Deinen bei, Erhalt' uns bis zum Ende tren! Mel. Es ist gewißlich an der Zeit. 8. Dein Wort ist unsers Herzens Truß, und deinerKirche wahrer Schutz ; 1018. Ach Gott, wie sicher schlum Dabei erhalt' uns lieber Herr, Daß mern wir , Vergessen Höll' und Him wir nichts Andres suchen mehr. mel ! Man merkt auf keinen Ruf von 9. Gib , daß wir glauben deinem dir ; Nur irdisches Getümmel Be Wort , Und dann im Frieden fahren rauscht den Geist , verderbt die Zeit ; fort , Von hinnen aus dem Jammer- Man lacht bei Tod und Ewigkeit. Er thal zu dir in deinen Himmelssaal ! weck uns, o Herr Jesu! Dr. Nikolaus Selnecker. 2. Fast beugt der Sünder keiner mehr Sein Knie vor deinem Throne. Der In eigner Melodie. klugen Sünder stolzes Heer Spricht (Pf. 12.) Hohn dir, Gottes Sohne. Die Völker 1017. Ach Gott , vom Himmel machen's ihnen nach , Und stürzen sich ſich darein, Und laß dich deß erbarmen ! in Sund' und Schmach ; Ach , bring' Wie wenig sind der Heil'gen dein ! Ver uns zum Besinnen ! 3. Im ganzen, theuren Gnadenjahr Lassen sind wir Armen ! Dein Wort man nicht läßt haben wahr , Der Glaub' ist Ermahnen treue Wächter, Und aufihr auch erloschen gar Bei allen Menschen Wort merkt aus der Schaar So selten kindern. ein Gerechter. Gewohnt des Worts, 2. Sie lehren eitel falsche List, Was das Strafe droht , Häuft man ſich la eigner Wig erfindet , Ihr Herz nicht chend Zorn und Noth; Hilf, daß wir eines Sinnes ist , In Gottes Wort uns noch retten ! 4. Stolz herrschet, Geiz und Sicher gegründet ; Der wählet dieß, der Andre Herr , in tausend Knechten ; das, Sie trennen uns ohn' alle Maaß, heit, Sind Viele , die mit Redlichkeit Der Und gleißen schön von außen. 3. Gott well ausrotten Alle gar, Heerde Wohl bedachten ? Des Heils un Die falschen Schein uns lehren ; Dazu kundig, reden ſie Von Gottes Wort, und ihr Zung' stolz offenbar Spricht : trog ! | halten's nie ; Durchdringe ihreHerzen! 444 Drittes Buch. 5. Ach, wie verheert steht Gottes 5. So stark uns denn, Herr, unser Stadt, Die ihren Gott nicht kennet ! Gott , Bei Christi Kreuzesfahnen ! Die Gottes Sohn zum König hat, Von Mach' aller Feinde Macht zu Spott ; dem sie doch sich trennet ! Der goldne Hilf deinen Unterthanen ! Trost' uns Leuchter brenner zwar , Doch schwäch mit deiner Gegenwart ; Mach' uns, lich ; endlich wirst du gar Ihn von der wenn die Verfolgung hart, zu deines Stelle stoßen. Namens Zeugen . 6. Rüst , Herr, zur Ehre deines 6. Laß uns in froher Glaubenskraft Worts Der Fürsten Macht auf Erden ! Dich ehren, fürchten, lieben , Und eine Laß die Regenten jeden Orts Im Eifer gute Ritterschaft Für deine Wahrheit brennend werden ! Zier Könige mit üben ! Und koster's denn auch Blut und Christenthum! Dich kennen, sey der Gut , Laß uns dein Wort, selbst mit Großen Ruhm , Der Glanz um ihre dem Blut, Vor aller Welt bekennen. Thronen ! 7. Steht schon die Kirche hier im n, Wo tausend Feinde toben, Wird Streit, euch, stärket , Friedensbote 7. Auf Im Ernst für Gottes Sache ! Auf, sie doch einst zur Herrlichkeit , Als im bauet am verfallnen Reich ! Nah' ist Triumph, erhoben. Ach, nimm denn des Höchsten Rache! Herr, ſchaffe ih- | uns auch aus dem Krieg , Schenk uns rem Amt Gedeihn ! Dein Wort soll auch, wie den Andern, Sieg, Die jest Geist und Leben ſeyn, Voll Geiſt mach' | schon Kronen tragen ! deine Lehrer ! 8. Wann Menschen und der Engel 8. Hilf deinem Volk, Herr Jesu Chor Einst eine Kirche werden, Dann Christ, Und mehre deine Glieder! Was steigt dein herrlich Lob empor , Voll todt, verirrt und sicher ist, Beleb' und kommner, als auf Erden. Komm, Jesu, suche wieder ! Hört ja der große Haufe bald, wir bitten dich ! Laß uns , die nicht , So rett' nur aus dem Straf Deinen, ewiglich , Bei dir im Himmel gericht Die, welche treu beharren ! wohnen. Joh. Gottfr. Schöner. Mel. Kommt her zu mir, ſpricht :c. Met. Es in das Heil uns 20. 1020. Auf Leiden folgt nach kur 1019. Ach Vater, der die arge Welt zem Streit Sieg und Triumph vell In seinem Sohn geliebet, Der, was er Herrlichkeit ! So singt die kleine Heerde, zusagt, treulich hält, Und stets Erbar Die bald der allertreuſte Hirt Mit gro men übet ! Sieh gnådig an die Christen ßer Kraft erlösen wird Von jeglicher heit, Die du in dieser Pilgerzeit Dir Beschwerde. aus den Menschen ſammelſt. 2. Jhr, seine Schäflein, gehet fort ! 2. Du willst sie, als dein Eigenthum, Es rufet euch das ew'ge Wort Mit der Hier rein, dort herrlich machen. Sie ist bekannten Stimme : Folgt mir auf dein Volk, du bist ihr Ruhm, Du willst meinem engen Pfad, Und sucht in De sie selbst bewachen. Du kleine Heerde, muth meine Gnad' ; Ich schütz' euch hoffe still! Getrost ! es ist des Vaters vor dem Grimme. Will', Das Reich dir zu bescheiden. 3. Die Welt, die rast bis an ihr Ziel, 3. Es ist doch Christus unser Heil! Und sammelt ihrer Sünden viel; So So viel nur an ihn glauben, Die haben lasset sie nur sammeln : Man wird bald an ihm ihren Theil , Den Satan nicht | sehn die hohe Pracht Erniedrigt und foll rauben. Von ihm fließt Trost und zu nicht gemacht Durch Kinder , die Leben zu, Erquickung , Segen, Schuß noch stammeln. und Ruh' Und alle Gnadenfülle. 4. IhrKinder, seyd nur wohlgemuth ! 4. Vergeht die Welt mit ihrem Heer Denn Gott, der große Wunder thut, Durch ihres Herrschers Winken ; Wenn hat sich schon aufgemachet. Ich bin Berge mitten in das Meer Vor Gottes der Herr, Immanuel, Ich gehe her vor Schelten sinken : So fällt doch seine Israel , Auf, auf, vom Schlaf er: Kirche nie, - Der Herr erhält und schůz wachet ! 5. Bewaffnet euch mit meinem Sinn, get sie, Drum wird sie ewig bleiben ! X. Von der christlichen Kirche. 445 3. Aber alle diese Reiche Beugt es Nehmt meinen Lebensodem hin , um: | unter seinen Fuß , Daß einst Alles die h um des Lebeuens Krton ',arSte na hrt sem Reiche Unterthänig werden muß . ke llt ehe ch mi rtet bege ihreuc ; Di St gü meinen Thron, Und thut des Glaubens O so komm' denn, und verweile, Reich des Himmels, långer nicht ! Komm auf 6. Der Glaube bricht durch Stahl Erden , komm und eile ! Kreis des Erd ke Wer und St!ein, Er faßt die Allmacht in sich reichs , werde Licht! 4. Selbstsucht mit dem Teufels rn te e is et in r me h ro lt ch oh le r er , De ?trWe th ne Müsse gänzlich untergehn , Und miwillal sic euch übhå Wer ein, an kühn der ganzen Welt Sammt allen das Reich von deinem Sohne , Vater, ewiglich bestehn ! Denn sein Reich ist 7. Ja , schaut in Einfalt nur auf auch das deine ; Außer ihm besteher rnhr ishtefü chen . ' die Meinen wunderlich keins , Und was dein ist, das ist seine, Hö Ic , ge mill Durch meine Allmachtshände ; Das Sein Reich, dein Reich , ist nur Eins. 5. Vater , es gescheh' dein Wille, keit Nimmt es Wie im Himmel , so auch hier ! Großer h deet liechZe iu r Heku rrrz Trid enmpwähr it , Und im Le Veter Lackmann . Friedensgott , erfülle Deinen Willen Meinem Eigenwillen auch an mir! ein herrlich Ende . wehre! Gib nicht , was mein Wählen Mel. Herzliebßer Jeſu, was haft rc. ist, Sondern was zu deiner Ehre Tau 1021. Christe, du Beistand deiner get, und für Jesum Christ! 6. Du erkennst mein Wohl und Webe Kreuzgemeine , Eile, mit Hülf und ss Steure den Be er , als ich's Armer kann . Nicht, g uns erscheine ; Rettunn he ern, te ch Feinde , ihre Blutgedi Mache zu was ich will, Herr, gesche , Sond was du fångest an. Was nicht gut ist, te.Streite doch selber für uns , deine kannst du hindern ; Du willst nicht des nich 2. t inder s ,ufwa ch me- Sünders Tod ; Nun so gib , o Herr, Ma kain el ,s se m leTe Kinder;verh Wehre ' ;deAl r pfer wide deine Glieder, Stürze dar- uns Sündern , Was zur Seligkeit uns Noth 7. !Das ist ja dein guter Wille , Daß' r Sünder leben soll; Nun so mach de n nied . iede bei Kirch' und Schule uns 3.erFr s aus der Fülle Deiner Gnade lebens un e nt er ch me besche , Friede zuglei dem Regi ll Daß nicht Einer übrig bleibe, , vo e hr en de de m re rz ie ie ve ; Fr de He , Fr rd zeitlich deine Gür' er- Der in dieser Gnadenfrist Nicht erschein' 4. Also wi dem Gewissen Gib zu genießen . hoben , Also wird ewig und ohn' Ende | an Christi Leibe Als ein Glied , das ilig ist. loben Dich, o du Wächter deiner armen he Mel. Befiehl du deine Wege. Heerde, Himmel und Erde. . 23 n Der Herr ist der Begründer, Matthaus Apelles von Löwenßer . 10 Der Kirche Zuversicht . Wir flehn um Durchbrecher aller Bande. Mel. Hülf als Kinder , Und er versagt sie . 2 102 Dein Reich komme , dessen nicht . Laß alle Hasser toben, Laß ſin ken Berg ' ins Meer : Der Herr hat sie g i n Kö , Gott , dein Eingeborner ist ! g ni Mach ihm Alles unterthä , Was erhoben, Der Herr ist um sie her! 2. Sie ist ein Fels im Meere ; Es en eg m mm noch entg ih ist . Es ko t nicht braus't der Wogen Fluth . Doch bricht mit Stolz und Prangen , Nicht mit m äußerliche Schein ; Ju dem Herzen sich, Gott zur Ehre, An dieſem Fels dine r Liebe, Wuth . Ob auch schon oft auf Erde , Renich ist ein Reich de 2. Dießge an Will es aufgerichtet seyn . mit Verl In Nacht verhüllt , ihr Licht Schien elöscht zu werden, Erloſch es den t he d d sc m d eu n ie rr Fr ' un Fr ', In ausg ih he I des heil'gen Geistes Triebe Wahrheit t . ist in ihren Mauern , Er chtt noch Go 3. ni t und Gerechtigkei . Es kommt nicht mit en f ut rd au Golgatha ; Die Stadt des , Denn es ist ein Himmel ba Weltgebe n wird dauern, Die ihn dort bluten rr He reich ; Alle Reiche dieser Erden Kom men diesem Reich nicht gleich. 446 Drittes Buch. sah. Die Erde wird vergehen, Der Gnadenwille. Das Volk hat sich von Himmel nicht bestehn ; Die Kirche wird mir zerstreut, Und spottet meiner Herr es sehen, und nicht mit ihm vergehn. lichkeit; Das werd' ich nicht verschonen. 7. Nun, Jesus, der die Engel führt, 4. Sie hat schon viele Sünder, Doch oft bedrängt durch Spott, zu dir be: Weiß neben uns zu kämpfen , und der kehrt ; viel Kinder Für dich geboren, die Kirche wohl regiert , Kann alle 'Gott! Noch spotten ihrer Viele , Sie Feinde dämpfen. Was er verhängt, aber achter's nicht ; Sie schauet dort das mag geschehn ; Wir wollen auf das Ende sehn, Und seine Liebe preisen ! am Ziele Die Kron' und das Gericht. 5. Schmäht immer , ſchmäht , ihr Mel. Erhalt' und, Herr, bei deinem Wort. Spötter! Denn fruchtbar ist sie noch; Der Herr ist ihr Erretter, Sie trium 1025. Der Spötter Strom reißt phiret doch ! Er wird den Kriegen Viele fort, Erhalt' uns, Herr, bei dei steuern, Die wider sie ihr führt ; Sie nem Wort ! So können wir uns , Va wird ein Siegsfest feiern , Das ew'ge ter, dein Im Leben und im Tode freun. Wonn' gebiert. 2. Ein Haufe Låstrer , unser Gott, Wagt's , deinen Sohn mit wildem Mel. Allein Gott in der Höh' sey Ehr'. Spott, Den Sohn, den Mittler, den (Pf. 46.) zu schmähn , Durch den die Himmel 1024. Der Herr ist unsre Zuvers einst vergehn. 3. Wer seyd ihr ? eurer Lüfte Raub! sicht Auch in den höchsten Nöthen ; Wenn er uns Hülf und Trost verspricht, Jett lebender, bald todter Staub ! Die Kann uns kein Unfall tödten. Ja, soll ihr euch wider Gott empört , Und gar die Welt zu Grunde gehn , So können noch euren Frevel lehrt! 4. Wißt , o ihr frechen Sünder, wir aufGott bestehn, Und ſeiner Macht vertrauen. wißt, Daß euer Geist doch ewig ist! 2. Drum haben wir den besten Muth, Der , den ihr höhnt , verzeihet nicht, Das Meer mag immer wallen ; Die Wie einst am Kreuz, auch im Gericht. Berge mögen in der Fluth Zerbersten 5. Ach , ihrer Lehre Pest , o Herr, und zerfallen. Denn Gottes auserwählte Schleicht jeho nicht im Finstern mehr! Stadt, Die er in seinem Herzen hat, Am Mittag bricht sie frei hervor , Und hebt ihr tödtend Haupt empor. Muß doch fein lustig bleiben. 6. Drum schuß uns du, Herr Jesu 3. Da fließt manch schöner Strom heraus , Der keinen Sturm erreget ; Christ, Der du zur Rechten Gottes biſt! Gott hat auch hier sein liebes Haus Sey unser Schild und starke Wehr ; Inmitten angeleget. Er wendet alles Nichts ist vor dir der Spötter Heer. Ungemach , Und ſiehet allzeit früh dar 7. Du hast von Ewigkeit gesehn, Wie lange noch ihr Troß bestehn Und nach, Daß er uns nicht versäume. 4. Allein die Kinder dieser Welt wider dich hier toben soll; Vielleicht ist Bergehn in diesen Plagen, und wenn nun ihr Maaß bald voll. ein Berg darnieder fällt , So müſſen 8. Doch, Herr, auch ſie hast du ver sie verzagen; Denn Jeſus, der die En föhnt, Sie, deren Sport dich jetzt ver gel führt, und seine Kirche treu res höhnt. Gib, daß noch vor der Todess giert, Steht nicht auf ihrer Seite. nacht Zur ernsten Reu' ihr Herz er Friedrich Gottlieb Klopsed. 5. Kommt her, und denket wohl dar= | wacht ! an , Was ihr für Thaten höret ! Wie Mel. Nun bitten wir den heiligen Geist. leicht es Gott vollenden kann , Wenn er ein Reich verstöret. Wer seinem 1026. Die Kirche Christi , die er Schwert und Spieße traut , Und nur geweiht Zu seinem.Hauſe, ist weit und aufMenschenhülfe baut, Den macht breit In der Welt zerstreuet , in Nord er bald zu Schanden. und Süden, In Ost und West , und 6. Er ruft uns auch im Geiste zu: doch so hienieden, Als droben, Eins. 2. Die Glieder sind sich meist unbe Ihr Lieben, seyd nur stille ! Was ich als Gott aufErden thu', Das ist mein kannt, Und doch einander gar nah' ver X. Von der christlichen Kirche. 447 wandt ; Einer ist ihr Heiland , ihr zu verfechten, Daß es nicht zur argen Vater Einer, Ein Geist regiert sie, Welt Feig und schwach hinüberfällt, und ihrer Keiner Lebt mehr sich selbst. 4. Stets ist Gott zum Schutz er 3. Sie leben Dem, der sie mit Blut bötig, Wo Versuchung auf uns tringt. erkauft, Und mit dem heiligen Geist ge Wo den Schwachen Hülfe nöthig, Wo tauft ; Und im wahren Glauben und der Glaube weint und ringt, O da eilet treuer Liebe Gehn_ihrer Hoffnung le er zum Retten, Tröstet Herzen, spren= get Ketten, Bis der Schwächste auch bend'ge Triebe Aufs Ewige. 4. Wie sieht's mit ihrer Versamm: als Held Sich dem Feind entgegen lung aus ? Hier sind sie Fremde , und stellt. nicht zu Haus ; Unter so verschiednen 5. Aber die den Herrn verlassen, und Religionen , Kirchenverfassung und sich ihres Abfalls freun , Ihrer Våter Secten wohnen Sie hie und da. Lehre hassen, und den Gößen Weih 5. Die ganz unumschränkte Hand rauch streun , Die an Gottes Heil ver des Herrn, Besorgt sie all' in der Näh' zagen, Wird er donnernd vonsich jagen, und Fern', und zuweilen sammelt Er Wie der Wind die Spreu verweht ; sich auch Haufen, Die Er mit seinem Denn die Wahrheit nur besteht. Geist pflegt zu taufen Zu Einem Leib. Joh. Ad. Lehmus. 6. Das werden Gemeinen des Lamms genennt, Worin das Feuer des Hei INe 1. Nun bitten wir den heiligen Geist. lands breunt ; Unser Gottes - Lamm wohnet in der Mitten, Gnade und 1028. Du Haupt und Herr deiner Wahrheit fülltsolcheHütten Und Fried' Christgemein' ! O laß sie kräftig vor dir und Freud'. gedeihn; Laß dir ihre Seelen All' Tag' 7. Mit solchen Kirchlein ist unsre und Stunden , Weil sie bei dir alles Zeit Reichlich gesegnet ; wir sind er Heil gefunden, Befohlen seyn. freut ueber Jesu Gnade, und bitten: 2. Ohalte deine Hand über ihr ! Laß mehre Du Geist des Herrn, seine Gua deine Kirche zu deiner Zier Jmmer schöner werden, und immer reiner, Und denheere An Zahl und Kraft! Aug. Gottlieb Spangenberg. ihre Glieder in Demuth kleiner, Und feliger. Mel, Alle Menschen müſſen ſterben. 3. Laß dein Werk unter uns immer (Psalm 125.) fort, Und unser Zeugniß vom Gnaden 1027. Die fich auf den Herrn ver wort und von dem Versöhnen Im Se lassen , Werden nie zu Grunde gehn ; gen gehen, Und deinen heiligen Namen Heißt ein Herzsie freudig fassen ! Denn erhöhen Vor aller Welt! 4. Gemeine Gottes in deiner Kron , sie bleiben feste stehn. Wie in ew'gen Himmelshöhen Gottes Stuhl bleibt O daß du stündest , bis Gottes Sohn herrlich stehen, Steht sein Volk und Auf der ganzen Erde Verkündigt wåre, Eigenthum ; Keine Weltmacht stürzt und daß du blieb'st seine Freud' und Ehre, Bis daß er kommt ! ſie um. 5. Halt' fest am Worte von seinem 2. Berge sind umher gepflanzet, Wo Gott Salem gründen will. So hat Tod , So hat's mit deinem Bestehn Gott sein Volk umschanzet ; Feinde, nicht Noth : Wisse nie was Hdh'res, ſeht's, und stehet still ! Feinde , seht's Als ihn zu lieben , Und folge kindlich mit heil'gem Schauer ! Gott wird uns den Gnadentrieben Des heil'gen Geist's. zur feur'gen Mauer, Und er bleibt's in 6. Thu', was du thust , ihm , als Ewigkeit. Feinde, ſeht's, und fliehet deinem Herrn ; Wenn er dich züchtigt, weit! erduld' es gern ; Und wenn er dich eh 3. Nein, das Scepter der Tyrannen ret, So falie nieder, Gib ihm demüthig Drückt uns in die Länge nicht. Bald all Ehre wieder, Und Dank zugleich. wird sie der Herr verbannen, Der der 7. Wenn du nun alſo ſein eigen bist, Stolzen Arm zerbricht. Ja, das Hauf Wirst du wohl bleiben, weil er es ist, lein der Gerechten Weiß er siegreich) Deffen Tod und Leben , In allen Fål 448 Drittes Buch. len , Ja, vor der ganzen Gewalt der alles, was Er sagt , Daß Gott sein Trost ist worden. Höllen, Dich sicher stellt. 6. Wer soll Israel, dem Armen, Zu In eigener Melodie. Zion Heil erlangen ? Gott wird sich 1029. Erhalt uns, Herr, bei dei sein's Volks erbarmen , und lösen die nem Wort , Und steure deiner Feinde Gefangnen. Das wird er thun, durch Mord , Die Jesum Christum, deinen seinen Sohn, Davon wird Jacob Won Sohn , Stürzen wollen von seinem ne han, Und Israel sich freuen. Dr. Martin Luther. Thron. 2. Beweis' dein' Macht, Herr Jesu Mel. Wer nur den lieben Gott 16. Christ, Der du Herr aller Herren bist ! 1031. Getreuer Gott ! dein gnå Beschirm' dein' arme Christenheit, Daß Walten Versorgt und labt uns alle dig sie dich lob' in Ewigkeit. 3. Gott, heilger Geist , du Tröster sammt. Dein Will' ist , mit uns haus werth, Gib Einen Sinn doch deiner zuhalten Durch deiner Diener heilig welcher Gaben theures Gut Heerd ! Steh' bei uns in der letzten Amt. Noth, Führ uns ins Leben aus dem Legst du durch sie in Herz und Muth! 2. Wenn deine Lehren rein erſchallen Dr. Martin Luther. Tod. Durch deiner Friedensboten Mund, Laß ihre Kraft auch auf mich fallen Mel. Allein Gott in der Hdh' ſey Chr’. Bis in der Seele tiefsten Grund; Ja, 1030. Es spricht der Unweisen senke täglich mehr hinein , Und laß Mund wohl: Den rechten Gott wir mir's Geist und Leben seyn. 3. Herr! segne deiner Knechte Wer meinen ; Doch ist ihr Herz Unglaubens voll, Mit That sie ihn verneinen. Ihr ke ; Regiere stets durch ſie dein Haus, Wesen ist verderbet zwar, Vor Gott ist Und rüste sie mit Muth und Stärke Zum es ein Gråuel gar, Es thut ihr'r keiner Kampfe mit den Feinden aus. Hilf, Gutes. daß ein Jeder vor dir tren In Lehre, 2. Gott selbst vom Himmel ſah her Trost und Strafe sey. 4. Gib Segen auch zu unsremHören! ab Auf aller Menschen Kinder ; Zu schauen sie er sich begab, Ob er jemand Erwecke den, der geistlich todt. Der möcht' finden, Der sein'n Verstand ge Gnadenbotschaft süße Lehren Sey'n richtet hått , Mit Ernst nach Gottes unser Labsal in der Noth; und dein Worten that', und fragt' nach seinem Gesetze sey die Kraft, Die Reu' und bittre Thränen schafft. Willen. 5. Wird endlich dann , o Herr der 3. Da war niemand auf rechter Bahn , Sie war'n all' ausgeschritten. Schaaren , Das leßte Richterwort von Ein jeder ging nach ſeinemWahn, Und dir Den Nath der Herzen offenbaren, hielt verlorne Sitten ; Es that' ihr kei So offenbare doch auch mir Dich, ner doch kein Gut, Wiewohl gar Viel Seligmacher, als mein Heil, — Den betrog der Muth, Ihr Thun sollt Gott Himmel, als mein ewig Theil! gefallen. Mel. Ach, was soll ich Sünder machen. 4. Wie lange woll'n unwissend seyn, Die solche Müh aufladen, Und fressen 1032. Gott, du weißt in welchen dafür das Volk mein , Und nåhr'n sich Zeiten Deine liebe Kirche schwebt, Die mit sein'mSchaden? Es steht ihr Trauen nach deinem Willen lebt; Wie das nicht auf Gott, Sie rufen ihn nicht in Unkraut aller Seiten , Alles Orts , in der Noth , Sie woll'n ſich ſelbſt ver jedem Stand Immermehr nimmt über hand. forgen. 5. Darum ist ihr Herz nimmer still, 2. Ach, bei Hütern und bei Schafen und steht allzeit in Furchten. Gott bei Herrscht in dieser letzten Zeit Allzugroße den Frommen bleiben will , Dem sie Sicherheit ; Und , indeß sie sorglos Ihr aber schlafen , Sä't der Feind in deine Saat mit Glaub'n gehorchen. schmäht des Armen Rath, und höhnet List, Verderben, Mord, Verrath. X. Von der chriftlichen Kirche. 449 Mel. Zeuch mich, zeuch mich mit den Armen. 3. Hilf, daß deine Knechte wachen, Daß nicht Unkraut, Sünd und Schand 1034. Großer Gott, fieh' doch vom Ringsum nehmen überhand ; Hilf uns Himmel Deine Heerd erbarmend an, selbst in allen Sachen; Gib den Deinen Wie in diesem Weltgetümmel Sich früh und spår Muth und Weisheit und kein Glied erretten kann ! Viele , die Gebet. fich Christen nennen, Kann man kaum 4. Laß uns deines Wortes Samen, als Heiden kennen. Lehr und Leben halten rein, und ein 2. Lügner wollen oft aufErden, Wo reiner Weizen sey , Daß wir deinem der Wolf im Herzen ist, Angeſehn als werthen Namen Dienen hier in dieser Hirten werden ; Mächtig herrscht der Widerchrist ; Ja , oft sucht der Fürst Zeit, und in alle Ewigkeit. 5. Wann du endlich selbst wirst kom der Hdle , Wie er sich als Engel stelle. men , Wann die Ernte bricht herein, 3. Manche , die doch Andre lehren, Sammle uns mit Freuden ein , und Geben schuddes Aergerniß, Wollen sich laß uns mit allen Frommen Reif vor nicht selbst bekehren , Sind der Wahr dir als Garben stehn, Froh dich schauen heit nicht gewiß ; Blinde führen oft die und erhöhn ! Blinden, Beide blind, den Weg zu fin den. Mel. Gott, der Vater, wohn' uns bei. 4. Einst erwacht, Herr, deine Rache 1033. Gott und Vater ! wende Ueber dieß verkehrt Geschlecht ; Aber dich, Dein Eigenthum zu ſegnen ! Laß sich zu deiner Sache, Schaffe doch den uns Gnade mildiglich Aus deinem Him Deinen Recht , Daß nicht auch die mel regnen. Handle nicht nach deiner treuen Seelen Ihres Wegs zum Heil Macht, Die uns für tausend Sünden verfehlen. 5. Steure doch des Satans Werken, Voll Eifers könnte finden , Und uns den Fluch verkünden ; Gib, was du uns Nimm dich deiner Kinder an, Ihren zugedacht Durch Christi Tod und Leben ; Glauben zu bestärken , Daß sie nichts Laß uns ohn' Angst und Beben In sei verführen kann '; Daß sie, frei von ſei ner Liebe schweben ; Das wird deines nen Stricken , Sich an deiner Huld er Namens Pracht Durch alle Welt er quicken. 6. Sende, wie in alten Tagen, Leh heben. 2. Jesus Christus, nahe dich, Dein rer , die in ihrem Schooß Schwache Christenvolk zu segnen ; Laß uns Gnade Lämmer treulich tragen , Fromm die mildiglich Aus deinem Herzen regnen. Kleinen ziehen groß. Gib nach deinem Laß dein heilig Angesicht Hell auf uns Herzen Hirten Allen Blöden und Ver Sunder blicken, Die Fluch und Schul- irrten. den drücken ; Laß uns dein Wort er7. Denen, die die Heerde weiden, quicken ! Laß der Wahrheit Himmels- Unverzagt, mit Fleiß und Treu', Schen licht Sich bald auf allen Seiten, Auch ke deinen Geist der Freuden , Daß ihr auf die fernsten Heiden Voll Segens- Thun voll Segens sey , Rüstig stets macht verbreiten. O Herr Jeſu ſäume dein Werk zu treiben , Und in Demuth fest zu bleiben. nicht Mit den Vollendungszeiten ! 8. Lasse deiner Stimme Schallen 3. Heil'ger Geist ! o neige dich, Dein Heiligthum zu ſegnen ! Laß es Gnaden Ueber deine Feinde gehn , Daß , wenn mildiglich Auf trockne Seelen regnen. alle Lügner fallen, Deine Freunde mu Zucht ge, leit uns, unser Gott, Daß thig stehn. Bäume kennt man an den sich die Sünderscheuen, DieGlaubigen Früchten, und dein Wort wird Alles sichfreuen, DieHeiligen gedeihen, Alle richten. durch dein Aufgebot Die kleinsten Sun 9. Einst wirst du den Aergernissen den fliehen, In heißer Andacht glühen, Sehen das gerechte Ziel ; Dann wird Und treu zu seyn sich mühen. Segne alles ausgerissen, Was dem Fleische uns , Gott, unſer Gott ! Laß deine nur gefiel. Komm, erlöse, Herr, die Kirche blühen ! Joh. Ad, Lehmus. Deinen ! Laß die Freiheit bald erschei= M. S. Riegerin, geb. Weissensee. nen ! 29 Knapp's geißl. Liederbuch, Drittes Buch. 450 Mel. Alles ist an Gottes Segen. ewiggute Hire, Da aus so viel tausend 1035. Großer Hirte deiner Heer Heerden Eine Gottesheerde werden, den In dem Himmel und auf Erden, Und um dich ſich ſtellen wird ! J. J. v. Mofer. ' Treuer Heiland, Jesu Christ! Laß in diesen letzten Zeiten Sich dein Reich Mel. Einer ist König, Immanuel ſieget. noch mehr verbreiten , Als bisher ge 1036. Großer Immanuel , schaue schehen ist. 2. Laß es sich, zu deinen Ehren, von oben Auf dein erlöstes , erkauftes Kräftiglich in uns vermehren ; Breite Geschlecht ; Sich deiner Feinde vermes Y es von Haus zu Haus, Unter unsern senes Toben , Wie sie verkehren die Anverwandten, Unsern Freunden und Wahrheit, das Recht ! Wie sie nochim Bekannten , und in allen Ländern aus. mer bekämpfen den Glauben , Wollen 3. Gib dich Allen zu erkennen , Die dein Wort und dich felber uns rauben ! sich darum Chriften nennen , Weil sie 2. Seelen, die sonsten mit Eifer ge sind auf dich getauft. Laß dein Wort ringen , Werden jezt müde, und schla auch kräftig wirken Unter Juden, Hei fen fast ein ; Scheint's doch, als wenn den, Türken ; Denn du hast auch sie er sie der Arge bezwungen, Und sie berückt, kauft. ihm zu Willen zu seyn. Menschenfurcht 4. Gib dazu von Jahr zu Jahren pflegt_man_als Weisheit zu preiſen, Viel' Evangeliſtenschaaren, Treue Leh Lauigkeit soll nun Verläugnung gar rer ohne Fehl, Die im Glauben, Wort heißen. und Leben Gründlich , kindlich dir, er 3. Oft wird in Herzen ein Glaube geboren, Aber er stirbt, weil ihm Nah geben, Heiliger Gott Israel ! 5. Fldße früh der zarten Jugend rung gebricht ; Lebt er auch, hat er die Alle Wissenschaft und Tugend Nur Kraft doch verloren , Völlig durchs durch dein Erkenntniß ein ; Gib ihr Le Finstre zu dringen zum Licht. Alles ben, nicht nur Wissen, und behalt von wird irre, weil Argwohn regieret, Und Aergernissen Lehrer mit den Schülern auch einfältige Herzen verführet. rein. 4. Tief ist in Trauer die Kirche vers 6. Laß dein Wort die Sichern schrez senket, Die uns als geistliche Mutter den Und die Geistlichtodten wecken ; gebiert , Tief durch die Trennung so Stürz' die Selbstgerechtigkeit , Mach Bieler gekränket; Einheit im Geiste sich die geistig Blinden sehend , Mach' die täglich verliert ; Viele ſich ſcheiden und geistig Lahmen gehend, Mach' dir selbst |Viele sich spalten, Weil man die Liebe fo låsset erkalten. den Weg bereit. 7. Schenke den Erweckten Gnade, 5. Lange, ach lange ſchon ſeufzen Nicht zu ruhen, bis ihr Schade Recht die Deinen, Daß man uns Freiheit und entdeckt und schmerzhaft ist; Alsdann Freudigkeit krånkt, Mit dir, o Heiland, ziehe sie zum Sohne, Daß vor seinen es treulich zu meinen, Recht zu gebrau Gnadenthrone, Sie erquicke Jesus chen, was du uns geschenkt. Woll'n wir dir dienen in heiliger Stille , Sagt Christ. 8. Welchen ihre Schuld vergeben, man, es sey das nur eigener Wille. 6. Weil denn die Armen ſo ſeufzen Die laß stets im Glauben leben , Der viel Geistesfrüchte bringt ; Laß sie nie und ſtöhnen , Wollest du , Jesu , bald mals stille stehen , Treibe sie stets fort machen dich auf, Retten von Allen, zugehen, Bis ihr Geist die Kron' er die trohig uns höhnen , Und uns bes ringt. wahren in unserem Lauf; Kråftig und 9. Die am Ende sich befinden , De freudig die Wahrheit zu lehren, Woll'st nen hilf selbst überwinden; Zeig' dem du uns schenken, dem Vater zu Ehren ! Glauben jenen Lohn , Den du denen 7. Freudige Opfer alsdann wird dir aufgehoben , Die nach ausgestandnen bringen Nach dem Triumphe die hei Proben Siegreich stehen vor dem Thron. lige Schaar ; Liebliche Lieder dann wer 10. Herr, ſo ſammle deine Glieder ; den erklingen , Wenn nun beginnet das Dann erscheine gnådig wieder Als der selige Jahr, Das du nach ſchmerz X. Von der christlichen Kirche. 451 2. Die Sünden nehmen überhand ; lichen Läuterungswochen. Deinen Er wählten zum Labsal versprochen. Du siehest selbst die Schmerzen ; Die Christian Andreas Bernſtein. Wunden sind dir wohl bekannt Der sehr verkehrten Herzen. Die Schulden Met. Nun leb', meln' Seel, den Herren. nehmen täglich zu; Es haben weder 1037. Gott ist ein Schuh in Nd Rast noch Ruh, Die dir den Rücken then, Und seiner Kirche Zuversicht ; kehren. 3. Dein Auge stehet wider die , So Wenn wir um Hülfe beten, Versagt er seine Hülf' ihr nicht ; Wenu gleich an deinerWege fehlen, und in dem ganzen allen Orten Gefahren sie bedråun, Wenn Leben hie Den krummen Weg erwählen, gleich der Hölle Pforten Stets ihren Und suchen in dem Sündenwust Zu bu Kampf erneun, Wenn Macht und List Ben ihre Fleischeslust, Nach dem ver verbündet Sich rüsten gegen sie: Der derbten Willen. 4. Die Creatur entfehet sich , Und Herr, der sie gegründet, Der Herr vers läßt sie nie! seufzet frei zu werden , Sie wartet und 2. Sie ist ein Fels im Meere ; Es thut angstiglich ; Der Himmel und die stürme wilder Wogen Fluth : Doch Erden, Die deiner Finger Werke sind, bricht sich, Gott zur Ehre , An diesem Und was sich in denselben find't , Be Felsen ihre Wuth ; Sie ist das Licht der weinen solch Verderben. Erden , Vom Himmel uns gebracht, 5. Wir hoffen dennoch fest zu dir, Das nicht verlöscht kann werden In Du werdest uns erhdren ; Wir flehen, finstrer Mitternacht ; Sie ist auf Ber- o Gott , für und für , Du wollest doch geshöhen Die festgebaute Stadt ; Gott bekehren Die sündenvolle, blinde Welt, läßt sie nicht vergehen, Der sie gegrün- | Die ſich für ſo glückselig hålt, Da sie det hat. zur Hölle eilet. 3. Der Stadt geweihte Mauern 6. Erbarme dich, o treuer Gott, Der Sind auf des Glaubens Grund erhöht, du die Welt geliebet , Die Welt , die Und darum wird sie dauern , Ob Erd' ganz in Sünden todt, In Irrthum dich und Himmel untergeht ; Wann Alles betrübet ; Gib deinem werthen Worte wankt und weicher, Der Erde Bau zer- Kraft, Daß es in solchen Herzen haft', bricht, Wann schauervoll erbleichet Der Die hart sind, wie die Felsen. Sonne strahlend Licht : Dann endlich 7. Laß doch die Welt erkennen noch wird vollführet, Was Gottes Rath er Mit ihren blinden Kindern, Wie sanft dacht; Die Kirche triumphiret Dann und angenehm dein Joch Den tiefge Die fühlen ihre beugten Sündern , ob der Hölle Macht. 4. Bis dahin, wie viel Kinder, Die Sündenschuld, Und wenden sich zu dei für den Himmel fie gebiert ! Wie viel ner Huld, Und deines Sohnes Wunden. bekehrte Sünder, Die sie zu ihremHei 8. Die Heerde, die du dir erwählt, land führt ! Ihr , die ihr sie bekrieget, Die setze doch zum Segen, Und schenke, Ihr schaffet euch nur Pein; Zu ihr, die was ihr annoch fehlt, Zu gehn auf rech doch einst sieget, Geht bald im Glau ten Wegen. Laß deine Treue, Aug' und ben ein; Dann könnt ihr noch entrinnen Hand Seyn deinen Gliedern wohl be Dem Abgrund, der euch dråut , Kdunt kannt, Die deiner Güte trauen. 9. Ein Vater und ein Hirte. meint Kronen noch gewinnen In einem beſ Dr. J. A. Cramer. Es treulich mit den Seinen : Du bist ſern Streit! noch mehr der Sünder Freund , Du Mel. Aus tiefer Noth schrei ich ze. kannst's nicht böse meinen : Drum 1038. Herr, deine Treue ist so trauen wir allein auf dich; Ach, leite groß, Daß wir uns wundern müssen ! du uns våterlich Nach deinem Rath Wir liegen vor dir arm und bloß zu und Willen ! 10. Hiersind wir deine Kinder schon, deinen Gnaden - Füßen. Die Bosheit währet immer fort, Und du bleibst doch Und freun uns auf das Leben, Das du der treue Hort, Und willst uns nicht zum schönen Gnadenlohn Einst deinem verderben. Volk wirst geben. Wir hoffen bald dein 29 * 1. 452 Drittes Buch . Angesicht zu sehen dort in deinem Licht, dacht , Die man an ihnen nicht voll Da uns das Lamm wird weiden. bracht, Wenn sie dein Wort geredet ! Johann Weydenheim . Mit Ruthen hat man ſie geståupt, Ge= Mel. Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ. steinigt, ausgefegt, enthaupt't , jämmerlich ertödtet. Und 1039. Herr Gott , du hast ein 6. Freudigkeit ! o Heldenmuth ! Gnadenreich Durch Christum aufge Sie haben auch des Feuers Gluth, Und richtet, und dir durch Tauf und Wort andre Pein erlitten , und also, Jesu, zugleich Ein Hauflein fest verpflichtet ; | dir zur Ehr', Und für die Wahrheit dei Das soll dein Erb' und Kirchlein seyn, ner Lehr Bis auf das Blut gestritten. 7. Man hat die Zeugen wild verjagt, Von Herzen sich ergeben , Dir zu leben Nach all dem Willen dein , Dein Wort Mit rausendfachem Leid geplagt , Dem zu halten eben. Pöbel preisgegeben , Der Löwen und 2. Das ficht sehr an des Teufels der Båren Grimm, Und mit viel an Heer, und will es gar verschlingen ; derm Ungestům Vertilgt aus diesem Komm du mit deiner Hülf ' und Wehr, | Leben. Daß ihm nichts mög' gelingen ! Zerſtdr' 8. Doch hat dein ewig theures Wort, ſein' Macht, du starker Hort, Und all'n, | Auf solche Weise fort und fort Nur die sich bemühen uns zu ziehen Von täglich zugenommen ; So ging das dir und deinem Wort, Verhindre solch Wort von deinem Bund Nur stärker Bemühen. übers Erdenrund , zu sammeln deine 3. Dein Reich komm' uns mit gro Frommen. BerKraft, und laut dein Wort erschalle, 9. So hat die ganze Welt erkannt, Auch fest in unsern Herzen haft', Daß Daß du in deiner starken Hand Der dir dein Volk gefalle ; Mit deinem Geist Kirche Zügel führest, Und daß, trok nicht von uns weich' , Der uns den Feuer oder Schwert, Du keinen, den dir Glauben mehre, Leit und lehre , Und Gott bescheert , Aus deiner Hand ver durch das Gnadenreich Uns führ' ins lierest. Reich der Ehre. 10. Nun, Herr ! wie solches allezeit Mit hohem Dank die Christenheit In Mel. AlleinGotthur der Höh' sen Ehr². sel'gen Chören preiset : Also erhalt' uns 1040. Herr Jesu, aller Menschen auch dein Wort, Du treuer König, fort Hort! Durch dessen heilig theures Wort, und fort, Das unsre Seelen ſpeiſet. 11. Das Evangelium , das du In Wir himmelan gelangen: Wir rühmen deine Gütigkeit, Die unter uns von als dieser Zeit mit stiller Ruh Uns reichlich låsfest hdren, Das laß die Liebe gegen ter Zeit So herrlich angefangen. 2. Du, Herr, hast unsern Våtern dich In allen Herzen gnådiglich Mit schon, Als du herabkamst von dem Gotteskraft vermehren. 12. Laß uns mit treuem Helden: Thron, Dein Lebenswort gepredigt, Dein Wort, das unsre Seel' erfreut muth Auch, wenn es nöthig, Leib und Und uns voll Kraft und Herrlichkeit Blut Für deine Lehre wagen , Damit die Nachwelt, dir zu Lob, Von unsers Vom Sündenfluch entledigt. 3. Als aber nach vollend'tem Lauf, Glaubens Heldenprob' Auch künftig Die Zeit war, daß du himmelauf Zum möge sagen. Herr, laß dir befohlen seyn 13. Vater solltest kehren , Gabst du , aus hochbedachtem Rath, Viel Zeugen, die Die Kirch' und alle Christen dein ! Er an deiner Statt Dein Wort uns sollen halte sie aufErden Im Krieg und Sieg, lehren. in Leid und Freud', Bis dort die Him 4. Zuerst hast du dein Predigtamt melsherrlichkeit Wird offenbaret wer Verliehn den Jüngern allesammt, Es den. treulich zu verwalten : Damit, wie du Mel. Ach Gott vom Himmel, ſich darein. es ausgestreut, Dein Wort der Kirche Seligkeit Möcht' fördern und erhalten. 1041. Hilf,lieber Gott, wie große 5. Doch welche Qual ward je er: Noth Hat unsre Zeit betroffen ! Ob uns X. Von der christlichen Kirche. 453 gleich nichts als Unglück droht , Will | Seligkeit ist nicht gering , Die er dir man doch's Beste hoffen. Man sagt es will ertheilen. Mach' dich von deinen allenthalben frei, Daß es so schlimm | Sünden los , So will er dich in seinem mit uns nicht sey; ,,Wir sind ja gute Schooß Mit süßer Liebe tragen. Christen !"? 10. Sein Himmel soll dir offen stehn 2. Die Menge lebt in Sünden fort, Mit lauter Freud' und Wonne ; Er will Und will sich nicht bekehren ; Man thut in dir mit Kraft aufgehn Als eine Le nicht nach des Herren Wort, Man läßt benssonne ; Dann sollst du freudigseine es nur beim Hören ; Gnug , daß man Bahn Fortlaufen , und stets himmelan Sonntag hat und Fest', Ob man das | Mit deinem Herzen steigen. Bdse gleich nicht läßt ; Das soll Gott 11. O Mensch, o Menſch ! was ſåu dienen heißen. mest du, Dem Herrn dich zu ergeben ? 3. ,,Ei, denket man, man kann doch Du findest doch sonst keine Ruh' In nicht , Wie Gottes Wort will , leben ; deines Fleisches Leben ; Drum reiß das Es ist uns wohl ein helles Licht , Wir Sündenband entzwei, LaßJesum Christ sollen darnach streben ; Es wär' wohl dich machen frei , So sollst du ewig gut und stünde fein, Doch kann man leben! nicht vollkommen seyn , Wir sind gar Mel. t Eins ist noth, ach Herr, dieß Eine. schwache Menschen. “ 4. Zwar tröst't man sich : Christ ist 1042. Hört, was Gott, der Herr, für mich Das glaub' ich ja — ge gesprochen : O mein Volk, so schwach storben, hat mir durchs Leiden mildig und klein, Arm, zerstreut, betrübt, zer lich Die Seligkeit erworben, Den Him brochen, Ich will dein Erretter ſeyn ! mel durch sein Blut erkauft, So bin ich Ich habe dir herrliche Häuser gegründet ! auch auf ihn getauft ; Sollt' ich nicht Bald schwindet die Trübsal, die jest selig werden? dich umwindet,,„„Heil“ nennst du die 5. Ja, freilich, wenn dein Glaub' ist Mauern alsdann um dich her, Dein recht, So kannst du dieß auch hoffen ; Jubel verstummt in den Thoren nicht Der macht allein vor Gott gerecht, Und mehr. zeigt den Himmel offen ; Doch hat der 2. Dann gleich hellen Waſſerflüſſen Glaub' die Buß zum Grund, Er steht Strömt dir Licht und Wonne zu, Denn mit Gott im festen Bund, Nach seinem der Herr läßt dich genießen Seines Wort zu leben. Reiches stolze Ruh'. Da werden das 6. Folgt dieses auf den Glauben Recht und der Friede regieren , Und nicht, Daß man im ganzen Leben Sich nimmer die selige Herrschaft verlieren ; nach des Herren Willen richt't, So ist Da wirst du nicht fühlen mehr Jammer der Glaub nicht eben, Er ist ein Traum und Kreuz , Noch hören die feindliche und falscherWahn, Da geht der Mensch Stimme des Streits. aufbreiter Bahn , Die zur Verdamm 3. Nimmer sinkt dann deine Sonne, niß führet. Nimmer wechselt mehr dein Mond ; 7. Für uns ist Christi reines Blut Eines ew'gen Mittags Wonne Glänzt Zum Lösegeld gegeben, Doch kommt es am stillen Horizont. Gott wird ſich er denen nicht zu gut, Die nach dem Flei heben, und über dir scheinen, Die Sterne sche leben. Wer hier der Sünde nicht der Nacht mit dem Tag zu vereinen ; abstirbt Durch Christi Leiden, der ver Der Herr wird dein Ruhm seyn, der nimmer zerbricht , Und Gott dein un dirbt und stirbt in seinen Sünden. 8. Drum, Sünder! widerstrebe nicht, sterbliches, heiliges Licht ! Aus dem Englischen, von A. Knapp. Wenn dich der Vater ziehet, Wenn ihm zu dir sein Angesicht In heißer Liebe Mel. Wie groß ist des Allmächt’gen Güte. glühet; Gewiß er meint es gut mit dir, Er will mit Gnaden für und für Dich 1043. Ich lobe dich von ganzer reichlich übergießen. Seelen, Daß du auf diesem Erdenkreis 9. Nur seufze, flehe, kåmpf und Dir wolltest eine Kirche wählen Zu dei ring' ! Er will die Wunden heilen ; Die nes Namens Lob und Preis ; Wo Men 454 Drittes Buch. schen sich zusammenfinden , In Lieb' | Deinen streiten , Leite sie auf veiner und Glauben eins zu seyn, Und die Bahn Jenem hohen Ziel entgegen, du, Herr, von ihren Sünden Durch's | Daß fie " t erben deinen Segen. Blut des Sohnes machest rein. 3. Gib den Maden neue Kräfte, 2. Du rufest auch noch heutzutage, Gib den Bldden frischen Muth; Lod= Daß jedermann erscheinen soll ; Man ten schenke Lebensfäfte , Kalte zunde hört noch immer deine Klage , Daß an mit Gluth , Fülle sie mit heißem nicht deinHaus will werden voll ; Deß Triebe Deiner ewigreinen Liebe! wegen schickst du auf die Straßen , 3u 4. Wer besteht im harten Streite, laden alle, die man find't; Du willst Jesus Christus, ohne dich ? Wer da auch die berufen lassen , Die blind und weicht von deiner Seite, Schlägt zum Lahm und Krüppel sind. Feind behende sich ; Nur dein Schild 3. Du, Gott, hast dir aus vielen kann uns bedecken , Nur dein Lieben Zungen Und Völkern eine Kirch' erbaut, uns erwecken. Darinnen wird dein Lob befungen, Und 5. Stehe, Herr, in Trübsalswettern deiner Gnade Kraft geschaut. Der Deiner Kirche gnädig nah ! Stürme Sohn ist's , unter dem sie stehen , Als werden Den zerschmettern, Der sich ihrem königlichen Haupt ; Er will durch Fleiſchesluft ersah; Nur bei dir ist ihre Mitte gehen, Wo man ihm liebend sichre Weide, Wahrer Fried' und ew'ge dient und glaubt. Freude! 6. Herr, erbarme dich der Schwa 4. Hier hilft's nicht, sich aufWerke gründen , Weil doch kein Mensch vor chen ! Bring uns schirmend durchs Ge= Gott gerecht; Hier ist nur Heil in Dem richt; Lehr' uns beten, lehr' uns wa zu finden, Der für uns ward des Hdch- chen, Stark' uns All' mit deinem Licht, sten Knecht ; Im Glauben müssen wir Daß wir durch der Erde Wehen Sieg empfangen , Was er durch Leiden uns reich dir entgegengehen ! 7. Vorgelegt ist Tod und Leben Die bereit't ; Im Glauben müſſen wir ere langen Der Seelen Heil und Seligkeit. ser blinden, sichern Welt; Aber du nar 5. Gott, heil'ge uns zum neuen Le kannst uns geben, Daß dein Volk dir ben, Daß wir auf deinen Wegen gehn ; Treue hält , Daß wir Heil und Friede Und daß wir nach dem Guten streben, wählen. Jesu, stärke unsre Seelen! Johann Rothe. Und allen Lüsten widerstehn. Ach, woll'st die Wunden und die Flecken, Wo mit die Sünde uns gekränkt, Mit der Mel. Mache dich, mein Geift, bereit. Gerechtigkeit bedecken, Die Christus · uns aus Gnaden schenkt! 1045. Jesu! deffen gute Hand Gu 6. Erhalt uns , Herr, im rechten ten Samen sået, Siehe, wie die Welt, Glauben Noch fernerhin bis an das dein Land, So voll Unkraut stehet! End' ; Ach , laß uns nicht die Schäße Ueberall , Ohne Zahl Ist es aufge rauben , Dein heilig Wort und Sacra schossen Mit den guten Sprossen. ment! Erfüll' die Herzen deiner Chris 2. Ach, das hat der Feind gethan, ften Mit Gnade, Segen, Fried' und Da die Leute schliefen , Da sie nicht Freud' ; Woll'st sie durch Bruderliebe zum Ackermann Um Gedeihen riefen. rüsten Zum Freudenfest der Ewigkeit. Was ist nun, Herr, zu thun? Soll es M. Samuel Groffer. von der Erden Ausgerottet werden ? 3. Sollen deine Knechte nicht Die MN c I. Werde Licht, du Stadt der Heiden. sem Unkraut wehren , Weil es fast an 1044. Jesu , denke der Gemeine, Raum gebricht Für die guten Aehren, Die du dir erworben hast! Gib, daß Die sogar In Gefahr , Wenn das Un bald der Tag erscheine, Der sie ldst kraut bliebe, Daß es sie vertriebe? von aller Last , Da sie von der armen 4. Nein, noch nicht ! spricht unser Erde Wird entrückt zur obern Heerde. Herr : Lasset Beides stehen ! Denn ihr 2. Sich, es kommen schwere Zeiten, möchtet ungefähr Nicht , was gut ist, Leiden drången sich heran ; Lehre da die sehen; Oft wird ein Hålmchen, klein, X. Von der christlichen Kirche. 455 Das euch schlecht geſchienen, Noch als | ſend Blut und Habe Hingeben um des Höchsten Gabe ! Hall. Hall. Weizen grünen, 5. Gottes Auge nimmt in Acht Dic4. Schau, wie so weit und groß sie fes Unkrauts Menge, Die den Weizen ist . Wie nirgends man von einer liest! oft gebracht In ein hart Gedränge. Sie herrscht bis zu den fernsten Mee Das, was gut, Wird die Hut . Gottes ren, All Völker froh zu ihr sich kehren. doch umringen, und zur Reife bringen. Was sie gebeut, ist fromm und rein, So 6. Bös' und Gute sollen gleich Bei helle, wie der Sonnenschein. Zu jeder einander stehen, Nicht, als ob in Got- Zeit, an jedem Orte Glaubt man in t tes Reich Böses sollt' bestehen, und ihr dem Gottesworte. Hall. Hall. ob nicht Das Gericht Sündern nach 5. Sie steht auf der Apostel Grund, . Auf Gottes Schwur, und Christi Bund, der Schwere Zu verkünden wäre ; 7. Nicht, als ob die Chrigkeit Nicht Auf dem bewährten Fels und Steine, bestrafen sollte, Wenn man Laster uns Den Gott, der Herr, gelegt alleine. Der gescheut Vor ihr treiben wollte; Nur, heil'ge Geist, den er versprach, Ist's, daß sie Unkraut , nie Guten Samen der sie führt durch Ehr' und Schmach ; nenne, Gut für, bös' erkenne. Er läßt sie nie in Irrthum fallen, Und 8. Nein, der Herr will dieß Geschlecht höret ihres Flehens Lallen. Hall. Hall. Mit Verschonen tragen; f Drum ſoll 6. Herr, laß mich auch einen auch kein armer Knecht , Mit dem Stein An deiner heil'gen Kirche seyn ! Schwert drein schlagen. Leidenschaft, Laß mich aufdieses Felsens Höhen Ganz Fleischeskraft Wird mit ihren Waffen fest und unbeweglich stehen! Treib' ab des Feindes Grimm und List , Womit Stets nur Böses schaffen. 9. Endlich, wann die Wartzeit aus, er sich auf uns vermißt ! Bis wir, was Wird die Ernte kommen ; Dann vereint du hier wolltest bauen , Im Himmel im Vaterhaus Jesus seine Frommen ; schön vollendet schauen. Hall. Hall. Was zur Frist Unkraut ist , Binder er (Von den Märtyrern.) zusammen Für die ew'gen Flammen.. Mel. Wo ist wohl ein süß'res Leben. Ch. K. L. v . Pfeil. 1047. Löwen, laßt euch wieder fin Mel. Komm, heiliger Geißt, Herre Gott. den, Wie im ersten Christenthum, Die 1046. Last uns zum Berge Gottes nichts konnte überwinden ! - Seht nur gehn, Und in dem Haus des Höchsten an ihr Märtyrthum , Wie in Lieb' sie stehn ! Laßt uns die schöne Kirche glühten, Wie sie Feuer sprühten, Daß schauen , Die er auf einen Fels will sich vor der Sterbenslust Selbst der bauen, Die Kirche, die so er gegründ't, Satan fürchten mußt' ! 2. In Gefahren unerschrocken, Und Daß sie nicht bebt im Wetterwind, Die. Kirche, die auch nicht der Höllen Em von schudden Lüften rein, Die zum Ei pörte Pforten sollen fällen. Hallelujah ! teln konnten locken , War damals des Herrn Gemein' ; Ihr Sinn drang zum Hallelujah! 2. Sie steht so herrlich schön bereit Himmel ; Fern aus dem Getummel In rechter Glaubens - Einigkeit ; Sie War erhoben Herz und Geist , Suchte ist und bleibt vom Anbeginne În ci nicht, was zeitlich heißt. 3. Alle Dinge nach der Wahrheit, ner Meinung , einem Sinne ; Sie folgt dem Hirten und demHaupt, Dem Und nach Fleischesmeinung nicht, Ma sie von Anfang hat geglaubt ; Sie ist ßen gründlich fie, voll Klarheit, Denn die Stadt, die, oft gestdret, Doch nie ihr Urtheil stand im Licht. In derTrüb sal fröhlich Waren sie, und selig ; Fern ſich gegen ihn empdret. Hall. Hall. 3. Schau, wie so heilig ihr Gehör, von Menschensklaverei, Und von ihren Wie unverfälscht ist ihre Lehr' ! Schau, Banden frei. wie viel tausend edler Seelen Dem 4. Ganz großmüthig sie verlachten, Lamme Gottes sich vermählen ! Wie Was die Welt für Vortheil hålt, Und viel in strenger Einsamkeit Verzehren wornach die Meisten trachten, Ehre, ihre Lebens-Zeit! Schau, wie viel Tau- | Wollust, Land und Geld ; Furcht war 1 456 Drittes Buch. nicht in ihnen ; Auf die Kampfschau- | dieser Welt !" Spricht Jesus, unser Le bühnen Sprangen sie mit Freudigkeit, ben. Wie kommt's, daß es uns mehr Hielten mit den Thieren Streit. gefällt, Das Aeuß're zu erheben ? Der 5. Odaß ich, wie diese waren, Mich rufet hie, der andre da, Man soll mit befånd' auch in dem Stand ! Laß mich ihm nur laufen. Ist Jeſus nicht im doch im Grund erfahren Deine starke Geiste nah, Was sind die Sectenhaufen ? Helfershand, Mein Gott, recht leben 2. Hier ist ein Bild, und dort ein dig! Gib, daß ich beständig , Bis zum Bild ! Das sollen wir erheben. Wenn Tod durch deine Kraft Uebe gute Rit Jesus meinen Geiſt erfüllt, Was brauch' ich dann darneben ? Ihr Treiber , wie terschaft! betrügt ihr euch Mit eurem Eigen tüchtig, nicht ich bin dich 6. Ohne Irgend etwas Guts zu thun ; Was da meinen ! Ihr meint, ihr habt al heilig, groß und wichtig, Seh' ich bloß lein das Reich , Ihr seyd allein die aufdir beruhn, Herr, Herr, meiné Hoff- Reinen. 3. Wer sich im Geiſt zu Jeſu kehrt, nung ! Halte dein' Verheißung ; Hilf mir, daß ich als ein Held Durch den Den wollt ihr irre machen ; Wer nicht Glauben halt' das Feld! zu eurer Schaar gehört , Den zählt ihr 7. Gib, daß ich mit Geisteswaffen zu den Schwachent. Bei euch nur findet Kampf in Jesu Löwenſtårk, Und ja man den Grund, Der uns zum Heile niemals mög' erſchlaffen, Daß mir dies führet. So rühmt sich der Sectirer ses große Werk Durch dich mög' gelin Mund, Da man nur Hochmuth spåret. 4. Hat Jesus nur bei euch sein Reich gen, Und ich tapfer ringen ; Daß ich in die Luft nicht streich', Sondern bald So enge eingeschlossen ? O denket's das Ziel erreich )'. nicht ! o beuget euch Vor andern Reichs 8. Ei wohlan, nur fein standhaftig ! genossen ! Ihr stehet nicht in Kraft al O ihr Brüder, tapfer drauf! Laßt uns lein, In Andern ist auch Leben, Das folgen recht herzhaftig Jener Zeugen ihnen ohne euern Schein Des Mittlers wolke Lauf! Nur den Leib kasteiet, und Huld gegeben! 5. Sein Reich, das unaussprechlich sich nicht gescheuet ! Er hat's Leiden wohl verdient, Und die Seel' darunter grünt. iſt, Wird ſich au euch nicht binden ; Der 9. Fort mit jenem Sinn der Gries freie Geist in Jefu Christ Wird tausend chen, Denen Kreuz nur Thorheit ist ! ohn' euch finden. Die Eigenheit geht er O laßt uns zurück nicht kriechen, Wenn vorbei , und sucher solche Seelen , Die ans Krenz ſoll Jeſus Chriſt ! Fügt euch | ohne Zanken und Geſchrei Die Ewigkeit dicht zusammen, Wenn der Schlangen erwählen. 6. Wer hoch in eigner Meinung ist, samen Sich dem Glauben widersetzt, Und das Schlachtschwert auf uns west ! hat nicht das rechte Wesen ; Er merket 10. Gebt euch in das Leiden wacker ! | nicht des Satans Lift, Und hindert ſein Mit dem Blut der Märtyrer Wird ge- Genesen. Der Sturmwind Gottes blåst dungt der Kirchenacker; Diese Feuch- darein , Daß alles Thun verstäubet, tung treiber sehr ; Alle Pflanzen spros- Das etwas will vor Andern seyn, Und fen, Die davon begossen ; O dann trägt Menschenmeinung treibet. 1: er reichlich Frucht, Eine schöne Garten zucht ! Me 1. Serr-Jesu Chriſt, mein's Lebens. 11. Komm, befrucht', o goldner Re gen, uns, dein Erb , die dürre Erd', 1049. Jesu Christ, du wahres Daß wir dir getreu seyn mögen , Und Licht, Erleuchte, die dich kennen nicht, nicht achten Feu'r und Schwert, Als und bringe sie zu deiner Heerd', 1 Daß in Liebe trunken, Und in dir versunken. ihre Seel" auch selig werd' ! Mad)' dein' Kirch' an Glauben reich , 2. Laß Alle, die noch irre gehn, Die Und das End' dem Anfang gleich ! Klarheit deines Wortes sehn. Auch die, so heimlichnochficht an In ihremSinn Mel. Ferre Gott, dein göktlich Wort. ein falscher Wahn. 1048. „ Mein Reich ist nicht von 3. Und was ſich ſonſt verirret hat K. Von der christlichen Kirche. 457 Von dir, das ſuche du mit Gnad' ; Mach' | streiten, Steh' ihnen, Herr, mit deiner ihr verwund't Gewiſſen heil, Laß sie am | Kraft zur Seiten, Und führ' sie endlich Himmel haben Theil. aus dem Kampf hienieden Zum ew'gen 4. DenTauben öffne das Gehör, Die Frieden. 4. Einst werden wir mit den ver Stummen richtig reden lehr', - Auf daß sie Alle fagen frei, Was ihres Herz |klårten Schaaren, Die vor uns hier ge zens Glaube sey. treue Kämpfer waren, Dich, der zur 5. Erleuchte, die da sind verblend't, Rechten Gottes ist erhoben , Auf ewig Bring her, die sich von uns getrennt. { loben. Versammle, die zerstreuet gehn, Hilf Mel. Beſiehl du deine Wege. Allen , die in Zweifeln stehn. 6. So werden sie mit uns zugleich 1052. Sie jauchzet doch mit Freu Auf Erden und im Himmelreich, Hier den, Die heil'ge Gottesstadt , Die ſich zeitlich und dort ewiglich , Für solche durch Jesu Leiden Vor nichts zu fürch Joh. Heermann . ten hat ! Denn Gott ist bei ihr drinnen, Gnade preiſen dich. Er hilft ihr früh und spät ; Das macht Mel. Liebster Jesu , du wirst kommen. die Furcht zerrinnen , Und ſtårket zum 1050. Prüfet alle falschen Geister, Gebet. Wie befohlen unser Meister, Ob sie sind 2. Laß Andre wankend fragen , Ob von Gott gelehret, Oder von der Welt Gott ihr Vater sey? Ein Christ kann 1 bethöret. muthig sagen, Und schwöret noch da 2. Prüfet sie an ihren Früchten, Prů bei : " Ich habe Heil gefunden, Die fet sie an ihrem Richten, Prüfet fie an Seligkeit ist mein ; Durch meines Mitt ihren Worten, Und am Thun an allen lers Wunden Geh ich zumHimmel ein. “ Orten. 3. Ein wahrer Christ ist selig, Der 3. Dann wird es sich bald erweisen, Christum recht erkennt , Der seine Daß sie nur von außen gleißen, Und in Schuld unzählig , Und sich verloren wendig Wölfen gleichen, Fromme nennt ; Der Alles flieht und hasset, Schafe zu beschleichen. Was nur dem Fleisch gefällt, Der Je 4. Wer in wahrem Glauben stehet, ſum gläubig faſſet, Und über Alles hält. 4. Ja , selig sind die Christen, Die Und aufrichtig vor sich gehet, Der kann solche Geister prüfen, Die in Blindheit ohne Falsch bestehn. O , daß es Alle fich vertiefen. wüßten, Die noch zur Hölle gehn ! Wer 5. Jesu, ach, vertreib' die Wölfe ! | iſt ſo reich und prächtig, So schön, ver Deine Huld den Schafen helfe , Daß gnügt und satt , So fröhlich, ſtark und sich die von dir nicht trennen, Die dich mächtig, Als wer den Glauben hat ? schon im Glauben kennen. 5. Schon hier in dieſem Leben Grünt 6. Bring' zurecht, was sich verwirret, seine Seligkeit ; Was wird der Himmel Und bekehre, was noch irret, Daß sich geben? Da kommt die Erntezeit! Da deine Heerde mehre, Uns zum Troste, schmeckt sein Herz vollkommen , Was dir zur Ehre. hier nur Vorschmack war, Und fei'rt mit allen Frommen Ein ew'ges Jubel Mel. Herzliebster Jesu, was haſt du 2c. jahr. 1051. Schüße die Deinen, die nach 6. Behalte, Welt, das Deine, Das dir sich nennen, und dich , o Jesu , vor mit dem Tod zerfällt ! In Christi Gna der Welt bekennen ; Laß deinen Hån denscheine Durchwall' ich diese Welt. den, wie du selbst verheißen, Nichts sie Wann alle Reichen darben, WannFür entreißen ! ſten betteln gehn, Will ich mit Freuden 2. Laß deine Wahrheit rein verkün garben In Zions Thoren stehn ! Woltersdorf. digt werden ; Mach' ihre Siege herr licher aufErden ; Gib Muth und Weis Met. Etn' seste Burg ist ze. heit denen , die sie lehren, Dein Reich zu mehren. 1053. So lange Christus König 3. Eo lange noch die Deinen müssen ist , Wird seine Kirche dauern. Nicht 458 1 Drittes Buch... Menschenwitz, noch Macht und List Zer- schweigen ; Deine Macht wirst du er stören ihre Mauern. Der starke Gottes- zeigen ! fohn, hoch auf des Vaters Thron, Der 4. Wo die Kirche ward bestürmet, bleibt ihr Schuh und Hort ; Vor seinem Warst. du allezeit ihr Hort; Du bist's Geist und Wort Fliehn alle Höllen auch , der sie beschirmet , Heute noch mächte. und immerfort. Sen auch der Verfol 2. Preis dir , du , deiner Glieder gung viel, Du beſtimmest ihr das Ziel, Haupt, Noch währet deine Gnade ! So Du zerstreußt der Freyler Rotten , Die lang' an dich die Kirche glaubt, Ver es wagen dein zu spotten. derbet sie kein Schade. Dank dir, Herr 5. Stärke nur den schwachen Glan Jesu Christ , Daß du noch bei ihr bist, ben In der schweren Prüfungszeit, Dein Licht und Recht ihr gönnst , Sic Denn der Feind will uns, berauben In noch zu ſegnen brennst ! Wohl uns des der Angst und Blödigkeit. Manche Seele wanket, flieht, Aber deine Weis Segensfürsten ! 3. Mit deinem Wort , mit deinem heit sieht Deiner Treuen schwach Ver Blut, Das unauflöslich bindet, Hast mögen , Und wird nicht zu viel auf du ihr Haus , trok Sturm und Fluth, legen. AufFelsengrund gegründet. Die Kirche 6. Herr, bekehre deine Feinde , Daß wähltest du Zum Size deiner Rub' ; fie folgen deinem Licht ; Stark im Du schmücktest sie mit Heil, Gabst ihr Glauben die Gemeinde , Mehre ihre zum Erb' und Theil Die reichen Him Zuversicht ; Nimm dich der Verirrten an, Führ sie auf die rechte Bahu ; Die melsgüter. 1 sey und bleib' ihr Schuß und sich um ihr Heil betrügen , Führ zur 4. Hort Zur Weltversuchungsstunde ! Es Wahrheit von den Lügen. 7. Laß uns recht und redlich) han schall in ihr dein Kreuzeswort Mit Kraft aus Aller Munde. Erhalte dir deln , Fliehen auch den bösen Schein ; zum Ruhm Auch unser Heiligthum ! Fromm in Taubeneinfalt wandeln, Und Sein Leuchter wanke nicht , Rein doch klug wie Schlangen seyn ; Mache brenne dir sein Licht , Bis Erd' und du uns selbst bereit, Uns zu schicken in K. B. Garve. die Zeit; Gib uns Weisheit , daß wir Himmel sinken. meiden, Je durch eigne Schuld zu leiden. Met. Freu' dich sehr, o meine Seele. 8. Laß uns beten, laß uns wachen, 1054. Trener Hirte deiner Heerde, Immer stehn auf unsrer Hut ! Sey du Bleibe deiner Kirche Schutz, Daß sie mächtig in uns Schwachen ; Hilfst du, nicht erschüttert werde Durch der Feinde so wird Alles gut ! Jesu, streite für uns Macht und Truh ! Wenn sie uns ver hier , Und vertritt uns dort bei dir, messen drohn, Dann hilf du uns, Got Daß wir deine Waffen führen, Bis wir tes Sohn, Daß sie nicht dein Reich zer droben triumphiren ! stören , und dein Erbtheil frech ver Freifrau von Gersdorf. heeren. Mel. Gott sey Dank in aller Welt 2c. 2. Du bist, Herr, ja unser König, Wir sind dein mit Leib und Seel ; 1055. Triumphire, Gottes Stadt, Menschenhülf' ist viel zu wenig Ohne Die sein Sohn erbauet hat ! Kirche dich, Immanuel! Du bist's , der sein Jesu, freue dich ! Der imHimmel ſchü Volk bewacht, und die Geister kräftig het dich. 2. Deine Feinde wüthen zwar : macht, Für dein wahres Wort zu kẩm pfen und den Widerchriſt zu dämpfen. Zittre nicht, du kleine Schaar ! Denn 3. Es gilt deines Namens Ehre, der Herr der Herrlichkeit Machet deine Deiner Wahrheit Heiligthum , Jesu, Gränzen weit. 3. Nimmt der Völker Toben zu : Laß deine Glaubenslehre, Deines Leidens wüthen,; leide du , Leide mit Ge Auserwähls sie Kraft und Ruhm ; Deiner ten Schaar Sieht ihr Kleinod in Geduld und Muth! Blute ! Fruchtbar ist fahr : Dazu kannst du, Herr, nicht dein Blut. X. Von der chriftlichen Kirche. 459 4. Deinen Feinden eilt er nach , Siegt mand diese Finsterniß Erkennen, ob sie und råchet deine Schmach; Und all gleich nur zu gewiß. 3. Wie viele meinen wohl im Licht mächtig beugt der Held In ſein ſauftes Joch die Welt. zu leben , und haben dir ihr Herz doch 5. Blih , o Kirche, Lehrerin ! Zeuch nie gegeben ! Sie wandeln stets in Fin in neue Welten hin! Lehre ! denn sie sterniß dahin, Und hassen nochdas Licht in ihrem Sinn. sollen dein , Alle sollen Christi seyn ! 6. Wer nicht glaubt und boshaft 4. Soll denn das Licht vergebens irrt, Dich verwirft, dich schmäht, der uns beleuchten ? Soll denn dein Del wird, Schrecklich wird er einst vergehn, nicht unsre Lampen feuchten? O ew'ges Licht, das jest zu dieser Zeit So helle Nicht das Antlih Gottes ſehn. 7. Rühm' es ! Singe : ,,Jesus lebt! schimmert , mach' uns doch bereit! Jesus , der mein Haupt erhebt; Der, 5. Laß in der Einfalt uns dein Wort wie sehr die Höll' auch tobt, Mich be annehmen , und willig uns zu deinem Kreuz bequemen ; Es wird und kann schüßt, sen hochgelobt !" 8. Er sey angebetet! Er, Unser Kd ja nimmer anders seyn : Wir gehn zur nig , der umher Ruhe schafft , und, Herrlichkeit durchs Kreuz nur ein. 6. Du wollest uns in unserm Glau wenn es stürmt, Mächtig seine Kirche 3. A. Cramer, ben stärken, Damit wir recht aufdeine schirmmt. 1 Wege merken, Wie in dem Kreuz die Mel. du Liebe meiner Liebe. größte Seligkeit zu finden sey in dieser 1056. Vater, deines Geistes We Erdenzeit. 7. Du bist getreu, du gibst den guten hen Durch die ganze Christenheit Läßt uns schon von ferne sehen Deines Reiz Willen, Du gibst auch das Vollbringen ches Herrlichkeit ; Denn dein Wort und Erfüllen, Daß wir, ohn' Wanken, wird ausgespendet , Durch die ganze gläubig dir allein Anhangen, folgen 1 weite Welt, Millionemveis' versendet und beständig seyn., 8. So wollen wir auch stündlich, Auf das große Ackerfeld. 2. Bald wird dieser Same blühen, ohne Wanken Für deine Treu' dich lo Und erwachsen hoch und behr ; Denn ben und dir danken, Und allem Volk Evangelisten ziehen Ueber Juseln, Land verkünden deine Macht, Daß du uns und Meer, um die Saaten zu begie Blinde hast ans Licht gebracht. 9. laß dein Licht in aller Welt Ben. Ad Geist der Pfingsten, komm her ab, Laß uns Lebensströme fließen, Daß aufgehen ! Laß ſeinen Glanz sich mehr " und mehr erhöhen Zum Heil des Volkes, die Erde Segen hab' ! 3. Sey gegrüßt, du ew'ger Morgen ! das im Finstern sist, Und in des Todes Gottes Sonne, steig' empor ! Laßt, ihr Schatten dir nichts nüßt ! Frommen, eure Sorgen, Schaut , der Mel. Echwing dich auf zu deinem 2c. Tag bricht schon hervor! Hoher Berge Spigen glühen Schon in dem Verklä 1058. Was ihr thut , verfolger rungslicht, und die Frühlingsblumen nicht, Die ſich) Christen nennen , Und zum allgemeinen Heil Christum treu blühen! Christi Jünger, forget nicht! bekennen ! Haben euch gleich Meinun gen Hie und da geschieden, O so habt Mel. Der Tag ist hin, mein Jesu ze. deßwegen doch Liebe, Ruh' und Frieden! 1057. Wann wird der Tag, o gro 2. Dieihr, was uns Wahrheit scheint, Ber Gott, anbrechen ? Wann wirst du Nicht begreifen möget , Und deßwegen doch das ,,Werde Licht !" aussprechen ? Keßerei uns zu Schulden leget, Obrig Wann wird uns doch der helle Morgen keiten rege macht, Und das Volk ver stern Aufgehn voll Gnad' und Wahrheit hehet : Sagt, o saget, wer euch denn Auf den Richtstuhl setzet? von dem Herrn? 3. Gott, der uns Verstand verleiht, 2. Die Dunkelheit hat unsern Geist erfüllet, Verstand und Sinn sind um Richtet alle Sachen , Die von armen und um verhüllet ; Dochwill fast nie- Sterblichen Hier nicht auszumachen. 460 Drittes Buch. Ach wer kann und will allhier In des schwere Klag' ! Ach was wird's ſeyn Glaubens Dingen Als ein Sünder den am jüngsten Tag ! 7. Die Frommen sind ein kleines Verstand Und die Seele zwingen ? 4. Sprich , o Welt ! wo hast du Licht, Der wahre Glaube gilt faſtnicht : denn Schaden oder Schande Von den Der Wahnglaub' hat die Welt bethört, armen, wenigen Stillen in dem Lande ? Und wird verehrt, Auch oft von dem, Solltest du sie nicht vielmehr Hegen der Andre lehrt. 8. Ach Elend , welches Gott er und beschirmen, Welche für dich mit Gebet Oft den Himmel stürmen ? barm', Daß wir am Glauben sind so 5. Schalkheit ist es, die sich sters arm ! Es spricht dieWelt vom Glauben Mit dem Amte zieret, und des Glau zwar , Doch will fie gar In Sünden bens Reinigkeit In dem Munde füh bleiben immerdar. 9. So ist die Welt, so bleibt sie auch, ret, Während sie Gewissen preßt, Got tes Volk macht trübe, Und das Beste Ein solcher Glaube ist imBrauch! Wer fahren läßt : Einfalt, Demuth, Liebe. seinen Glauben thätig weist, Derselbe 6. Will die Heuchelei sich hier Mit heißt Ein Heuchler, der von außen der Macht bedecken : Oso wird sie, gleißt. Herr, vor dir Furchtbar einst erschre 10. So weit hat Satan es gebracht, den. Wer aus Gott und redlich ist, Daß man die Frömmigkeit verlacht : Plagt nicht Gottes Kinder, Nein , er Es gilt der åußre Nam' und Schein ; sucht mit Jesu Christ Liebevoll die Dabei allein Meint man ein guter Sünder. Christ zu seyn. 11. Das ist der Welt verdammte Art, Die Belialmit Chriſto paart, Und Klage der Kirche. leget Finsterniß und Licht Auf ein Ge Mel. Ich hab mein' Sach Gott 2c. wicht, Will jedem opfern seine Pflicht. 1059. Was ist das Leben dieser 12. So weit gekommen ist's bis heut ! Welt, Das Manchem doch so sehr ge Wir leben in der letzten Zeit,_ Da Gut fällt, Der sich in Eitelkeit ergößt, und heißt bds, und Böses gut ; Wer Arges das nur schäst , Was mit der Welt thut, Meint oft, er habe Heldenmuth. 13. Erbarm' dich auf demHimmels vergeht zuleht? 2. Ein elend jammerliches Ding ! thron, O Jesu Christe, Gottes Sohn ! Wie schäßt ein Frommer dich gering, Dein Hauflein, das so lang veracht't, Wenn er gedenkt an Salems Zelt, An Schreit Tag und Nacht, Bis du be jene Welt, Wo ihm die Wohnung ist weisest deine Macht ! bestellt ! 14. Wach auf, du Herrscher aller 3. Es währt nur eine kurze Zeit Die Welt, Fahr' nieder von dem Sternen Pracht derWelt und ihre Freud ; Gleich- zelt, Zerstöre alle Täuscherei undHeu wie der Nebel bald entsteht, Und bald chelei, und mache Zions Kinder frei! 15. Ja, mach' uns bald in Gnaden vergeht, So wird dieß Zeitliche ver weht. los, Und führ'uns all in Gottes Schooß, 4. Und lebet man nicht, wie die Welt, Da wir vom Elend dieser Zeit Sind So ist den Frommen hier bestellt Viel ganz befreit, Und loben dich in Ewig Elend, Trübsal, Angst und Noth , und keit ! Thränenbrod Ist ihre Speis' oft bis Mel. Es ist das Heil uns kommen her. zum Tod. (Pf. 2.) 5. Man sieht auch wenig Gutes mehr, Die Christenheit wird arm und 1060. Was toben doch faſt allzu leer, Das Unglück wächst und steht in gleich In weiter Welt die Heiden? Die Blüth' ; Ein fromm' Gemüth Weint, Fürsten wollen Christi Reich In ihrem wenn es das Verderben sieht. Reich nicht leiden ; Die Herren treten 6. Das Feld der Kirche stehet kahl ; | all zu Hauf', Sie lehnen wider Gott Es ist so klein der Heil'gen Zahl, Daß sich auf, und Den, den er gesalbet. man sie kaum mehr finden mag ; O Oj 2. Sie wollen Christi sanftes Joch X. Von der christlichen Kirche. 461 Und leichte Last nicht tragen, Verwer- Thron Sich wider ihn empören , Die fen es, und låsterns noch, Weil sie den Geſalbten seinen Sohn, Nicht gläu nach Gott nicht fragen. Der aber in big wollen ehren. Sie schämen ſich des dem Himmel wohnt, Lacht ihrer, bis Worts, Des Heiland's, unsers Horts ; er's ihnen lohnt, Und ihren Hochmuth | Sein Kreuz ist selbst ihr Spott, Doch ihrer lachet Gott. Sie mögen sich em strafet. 3. Er wird im Zorn sie donnern an, pdren. In seinem Grimm sie schrecken ; Er 3. Der Frevler mag die Wahrheit wird, was Böses sie gethan, Vor aller schmähn, Uns kann er sie nicht rauben. Welt entdecken ; Dann geht es schnell Der Unchrist mag ihr widerstehn, Wir mit ihnen aus, Dann werden rufen sie halten fest am Glauben. Gelobt sey voll Graus : Fallt über uns, ihr Berge! Jesus Christ ! Wer hier sein Jünger 4. Gott hat gesetzt in seinem Reich ist, Sein Wort von Herzen hålt, Dem Den Sohn ; den soll man hören ! Ihm kann die ganze Welt Die Seligkeir ist kein Mensch an Hoheit gleich, An nicht rauben. 4. Auf, Christen, die ihr ihm ver Herrlichkeit und Ehren. Ihm ruft er aus den Himmeln zu : Mein eingeborner traut, Laßt euch kein Drohn erschrecken ! Sohn bist du ! Heut' hab' ich dich ge Der Gott, der von dem Himmelschaut, Wird uns gewiß bedecken . Der Herr, zenger! 5. Der Vater hat dem ew'gen Sohn Gott, Zebaoth, Hält über sein Gebot, Geschenkt die Völker alle ; Sein ſind Gibt uns Geduld in Noth, Und Kraft fie, wo sich heb' ein Thron, Und wo die und Muth im Tod ; Was will uns E. F. Gellert. Meerfluth walle. Jedweden stolzen, dann erschrecken ? hohen Kopf Zerschmettert er wie einen Mel. Sesu komm doch selbst zu mir. Topf Mit seinem Eiſenſcepter. 6. Ihr Könige, so kommet nun, Des 1062. Wenn es nach der Welt Höchsten Sohn zu küssen ! Ihr Richter sollt' gehn, Blieb' kein Christ aufErden sollt desgleichen thun, Fallt hin zu sei stehn, Alles, was dem Herrn gehört, nen Füßen ! Dankt ihm mit Furcht, und Würd' ertödtet und zerstört. 2. Doch weil Jesus bleibt der Herr, freuet euch, Mit Demuth sein gewaltig Wird es täglich herrlicher ; Weil der Reich und seinen Ruhm zu fördern. 7. Wenn ihr die Zucht noch ferner Herr zur Rechten ſigt, Sind die Seinen haßt, Und Christum nicht lernt kennen, auch beschüßt. 3. Aberwenn sie Gottes Sohn Stür Nicht ab vom bösen Weſen laßt, Wird schnellsein Zorn entbrennen ; MitSchrez zen erst vom höchsten Thron, Dann den müßt ihr untergehn ; Doch froh wird's übel mit uns stehn, Dann wird's und herrlich werden stehn, Die ihm von gråulich uns ergehu. 4. Doch ich bin es ganz gewiß, Daß Herzen trauen. 8. Hilf, Jesu, daß an allem Ort der König Jesus Christ Ewig ſizen blei Die Mächtigen auf Erden Gern hören ben wird, Und wird bleiben unserHirt. dein allmächtig Wort Und fromm und Mel. Allein zu dir, Herr Jesu Christ. gläubig werden. Erleucht' sie Alle, daß (Jesaia 26.) fie dir Im Land und Herzen Thor und 1063. Wir haben eine feste Stadt, Thür Zu deinem Dienst eröffnen ! Von Gott selbst auferbauet, Die Heil Mel. Eine veste Burg rc. und Trost zu Mauern hat, Auf die man 1061. Wenn Christus seine Kirche sicher trauet. Macht auf die Thore in schüßt, So mag die Hölle wüthen. Er, der Welt ! Das Volk, das Christi Glau der zur Rechten Gottes ſißt, Hat Macht, | ben hålt, Soll mit uns Einzug halten. ihr zu gebieten. Er ist mit Hülfe nah ; 2. Du hochgelobter Friedensfürst ! Wenn er gebeut, steht's da. Er schüßet Was du uns hast versprochen, Das ſeinen Ruhm, Und hålt das Christen- weiß ich, daß du halten wirst, Denn thum; Mag doch die Hölle wüthen. du hast's nie gebrochen. Aus dein, und 2. Gott ſieht die Fürsten auf dem deines Vaters Hand, und dem vor 462 Drittes Buch. långst gelobten Land Soll keine Macht neuen Leibern, ewig klar, Zum Leben uns reißen ! auferstehen. 3. Du beugest nach der Erde zu, Die 11. Auf, auf ihr Todten, wachet in der Höhe wohnen ! Den stolzen Sinn auf, Die ihr liegt in der Erden ; Auf erniedrigst du, Die Armen zu verscho auf, und sammelt euch zu Hauf, Ihr nen; So daß sich unterwerfen muß Der sollt erlöset werden ! Dein Thau ist, Friedensboten schwachem Fuß, Was Herr, ein Siegesthau, Daß sich dein selig strebt zu werden. Himmelsfeld erbau', Und daß die Bd 4. Der Auserwählten Weg ist recht, sen welken. 12. Du rufft : mein Volk, geh hin Den sie im Glauben gehen, Wenn ſe als deine treuen Knecht' In Lieb und zur Ruh', Geh hin in deine Kammer, Hoffnung stehen. Wir warten auf dich, Schließ' hinter dir die Thüre zu, Ver unsernHort, Und haben Luſt zu deinem | birg dich vor dem Jammer ! Es ist ein kurzer Augenblick, Bis ich dir meine Wort und deines Namens Ebre. Herr, wie manche stille Nacht, Boten schick', Zum Brautsaal dich zu 5. Begehrich dein von Herzen ! Zuſchauen | führen ! dich und deine Macht, Verlanget mich 13. Der Herrist in den Höhu bereit ; mit Schmerzen , Weils dann erst wohl Urplötzlich wird er kommen In großer im Lande steht, Wenn dein Wort un Kraft und Herrlichkeit Zu Bösen und gehindert geht In allem Stand und zu Frommen. Dann lohnt er dem, der Wesen. Gutes thut, Dann wird er ſeinerKnechte 6. Doch wenn den Gottvergess'nen Blut An den Verderbern råchen. gleich Das Heil wird angeboten, Ver Mel. Mein's Herzens-Jesu 26. achten dennoch sie dein Reich , Und scheun sich nicht zu spotten. Dein Wort 1064. Wo Gott, der Herr, nicht ist ihnen nicht bekannt ; D'rum achten bei uns hält, Wenn unsre Feinde toben, sie aufMenschentand, Bissie zu Grun Und unsrer Sach' er nicht zufällt Im de gehen. Himmel hoch dort oben; Wenn er Is 7. Uns aber bringst du in dein Haus, raels Schutz nicht ist, und selber bricht Ins Fried- und Freudenleben; und der Feinde List : So ist's mit uns ver alles was wir richten aus, Wird uns loren. 2. Was Menschenkraft und With an von dir gegeben. Sind wir auch jetzo noch im Bann, Echaun wir dich doch fäht, Soll billig uns nicht schrecken ; im Glauben an, Und lieben deinen Er fizet hoch in Majestät, Wird ihren Rath aufdecken. Wennſie's aufs Klüg Namen. greifen an, Geht Gott doch eine ste 8. Die todte, glaubenslose Schaar, andre Bahn , Es steht in seinen Hånden . Die hat kein ewig Leben ; Dein Wort 3. Sie fahren hoch und wüthen sehr, hat sie von Jahr zu Jahr Dem Tode Jhr Trotz ist unermessen; Auf unsern hingegeben. Du aber fährest immer fort, und breitest aus dein göttlich Fall steht ihr Begehr, Gott haben sie vergessen. Wie Meereswellen zornig Wort Bis an das End' der Erde. gehn, Nach Leib und Leben sie uns 9. Wenn Noth und Trübsal schwillt steh n ; Deß wird sich Gott erbarmen. empor, So lehrest du uns beten; Je 4. Sie schmähen uns mit frechem mehr der Weltgrimm bricht hervor, Je Mund, Verlachen Christi Lehre; Sie mehr wir vor dich treten. Du schärfest thun , als wär' nur ihnen kund Der liebend dein Gericht, Damit wir mit Weisheit Licht und Ehre. Ach Gott ! den Sündern nicht Auf breitem Weg der theure Name dein Muß ihrer Bos verderben. heit Deckel seyn ; Du wirst es einmal 10. Wann wird das Herz, das nun richten. sich ängst't, Zum Freudenanblick kom 5. Sie sißen auf dem Stuhle breit, men ? Wann wir eutschlafen, wie vor und wollenseyn die Meister ; DochPreis Långst Entschlafen alle Frommen ! Dann sey Gott, er ist bereit zu stürzen falsche wird, Herr, deiner Todten Schaar Mit Geister. Zerreißen wird er bald ihr X. Von der christlichen Kirche. 463 Mel. Etáre uns, Mittler c. Netz, Vertilgen all ihr Truggesetz, Siel werden's ihm nicht wehren. 1066. Zu uns komme, Herr, dein 5. Ach, Herr, wie reichlich tröstest Reich ! Sich ' , die Deinen flehen ! Toben du, Die gänzlich sind verlassen! Die auch die Völker gleich, Will die Welt Gnadenthür' ist nimmer zu ; Das kann nicht sehen. Laß uns dein Antlis leuch Vernunft nicht fassen; Sie gibt verlo ten ! Wir bitten dich um deinen Geist, ren alles gleich, Da doch dein Werk Den dein Wahrheitswort verheißt! Hei und Gnadenreich Durch Trübsal muß liger, Schöpfer, Gott ! Heiliger, Mitt gedeihen. ler, Gott! Heiliger, Gott, Lehrer und 7. Die Feinde sind in deiner Hand, Tröster ! Dreieiniger Gott ! Wollest Dazu all ihr' Gedanken ; Ihr Anschlag nicht verlassen Deine Armen , Kleinen ist dir wohl bekannt ; Hilfnur, daß wir hier! Erbarm dich unser! nicht wanken! Vernunft wider denGlau 2. OduHerz voll Hirtentreu', Siehst ben ficht, Aufs Künft'ge will sie trauen Verlorne irren! Laß die Feinde nicht nicht, Da du wirst selber trösten. aufs neu Dir dein Werk verwirren ! 8. Den Himmelhast du und die Erd', Wach' über unsre Seelen ! Wirsind mit Herr, unser Gott , gegründet ; Dein theurem Blut erkauft, Und in deinen Licht in uns stets heller werd', Das Tod getauft ! Heiliger, Schöpfer, Gott! Herz uns werd' entzündet, In rechter Heiliger , Mittler , Gott ! Heiliger, Lieb , im Glauben rein, Bis an das Gott, Lehrer und Tröster ! Dreieiniger End' getreuzu seyn ; Die Welt laß immer Gott ! Laß uns alle Feinde, Alle Lockun murren. Dr. Justus Jonas. gen der Welt In dir besiegen! 3. Herrscher über Meer und Land ! Me L. Jesu! hilf ſiegen 10. Dein Werk nur zu treiben, Eng ver (Pf. 126.) bunden, Hand in Hand, Dir getren 1065. Zion, wannGott deinGefäng zu bleiben, Das ist's, was wir geloben! niß nun wendet, Werden wir gleich wie Wir stehen und versprechen dir : Dir dieTräumendenseyn ; Ja, wenn derHerr nur dienen wollen wir ! Heiliger, Schö die Erlösung nun sendet, Werden wir pfer, Gott ! Heiliger, Mittler, Gott ! jauchzen und ewig uns freun. Jubel Heiliger , Gott, Lehrer und Tröster! wird tönen aus innerstem Grunde, Psal Dreieiniger Gott ! Laß uns Gnade fin men erklingen aus fröhlichem Munde. den! Auch in Finsterniß und Tod Sey 2. Ja, dann wird hoch unsre Stim du uns Leben! me fich heben, Dankend sich schwingen An Aposteltagen. zum Himmel hinan ; Dann wird man Mel. Jesu, meines Lebens Seven. fagen im ewigen Leben : Großes hat Gott an uns Armen gethan ! Herrliches 1067. Heil den hohen Auserwähl hat er gethan an uns allen ! D'rum ten ! Ewig_thront der Sieger Chor! Heil den ersten Auserwählten, Die der soll ein fröhliches Lob ihm erschallen. 3. Wend', o Barmherziger , unser Mittler sich erkor, Denen er sein Wort Gefängniß, Wie du vertrockneſt im Sü vertraute, Und auf deren Fels er baute den das Meer ! Lenke und beff're der Seines Reiches Herrlichkeit, Seines Deinen Verhängniß, Denen die Lasten Reiches Herrlichkeit ! der Erde so schwer ! Laß, wenn sie wei 2. Eingeweiht durch Gottes Flamme, nen und ängsten sich sollen, Doch ihre Voll von Gottes Kraft und Licht, Zeu gen sie vom ew'gen Lamme, Von Ver Thränen vergeblich nicht rollen ! 4. Siche, die hingehn mit Beten föhnung, vom Gericht. Gottes Geist, und Weinen, Såen viel edelen Saamen der sie belehret, Rüftet, führet sie, be ins Feld; Freudevoll werden sie endlich kehret Tausende durch ihrenRuf, Tau erscheinen, Dankend dem Herrn, der fende durch ihren Ruf. die Seinen erhält ; Goldene Garben 3. Mächtig schallt das Wort der dann werden sie bringen, Ihm, der sie Zeugen, Wo der Geist der Wahrheit zeitigte, ewig zu singen. spricht. Keine Drohung macht sie schwei gen, Keine Schmach, kein Hohngericht. 464 Drittes Buch. Ketten, Spott und Todesleiden Dul des Heils, der Gnaden Leuchtet im verz den sie mit lauter Freuden, Groß in jüngten Strahl ! Gößentempel stürzten Dem, der sie beseelt, Groß in Dem, der nieder, Lichtund Wahrheit blühen wie der, Wo der Boten Fußtritt wallt, Wo sie beseelt. 4. Alle Völker sind geladen Zu des ihr Friedensruf erſchallt. Sohnes Hochzeitmahl. Sieh', der Tag XI . Eigene Melodie. Von dem Sonntage. er dir geben gern ; Befiehl Gott heute 1068. Auf, auf, mein Herz, und deine Weg' und Sachen, und hoff' auf du, mein ganzer Sinn ! Wirfalles heut', ihn : er wird es lieblich machen. was Welt ist, von dir hin ! Heut' hat 10. Wirst du ihm aber rauben ſeinen das Werk der Schöpfung angefangen, Tag, So machst du dir die Woche vol Da dieser Welt das Licht ist aufgegan ler Plag' . Wer Gott verehrt, den ehrt er auch auf Erden ; Wer ihn verhöhnt, gen. 2. Auf, auf, mein Herz, wirf alles soll auch verachtet werden. Lic. Joh. Heinr. Caliñus. Ird'sche ab! Heut' ist erstanden Jesus aus dem Grab ; Heut' hat er sein Er Mel. Kommt her zu mir, spricht 20. Lösungswerk vollendet ; Heut' hat er 1069. Der Tag des Herrn kommt auch den Geist herab gesendet. 8. Dießheil'ge Heut' heißt dich auch feierlich ; Erldste Seele freue dich Im heilig seyn ; Der Herr will heute bei hellen Lichte wieder ! Ihm gehet auf dir ziehen ein. So ruhe du von Arbeit der Sonnenbahn Jehova's Majestår und von Sünden, Daß er in dir mdg voran, Ihn seguen Engellieder. eine Wohnung finden. 2. Dring' aus dem Erdenstaub her 4. Gott läffet dir sechs Tage für den vor ! Schwing' sehnend dich zu Gott Leib ; Der siebente der Seele eigen empor, Dem Erd und Himmel dienen ! bleib' ; Sie muß ja wohl von sieben ei Auch du bist in dem Sohne sein; Ihm nen haben, Daß ſie ſich mög' mit Him- freudig Ruhm und Dank zu weihn, Ist melsspeise laben. dir sein Tag erschienen ! 5. Viel Sünden gehn auf einer Woche 3. Fühl's, daß er dich zum Leben Lauf; Am Sonntag blick zu deinem schuf, Und folge willig seinem Ruf, Gott hinauf, Such' Chriſti Gnade, laß Vor seinen Thron zu treten; Ihn, der sein Wort dich lehren, Wie du ihn in die Sünder pflegt und liebt, Und ihnen 1 der Woche sollest ehren. Gnad' im Sohne gibt, In Demuth an 6. Sechs Tage dich Gott segnet, zubeten ! schüßt und nährt ; Am Sonntag will er 4. Sein heil'ger Tempel öffnet sich; dankbar seyn geehrt; Der erste Tag | Er wartet dein ! laß, Seele, dich Nicht soll für die andern bitten, Daß Gott schnöde Lust bethdren ! O komm getrost ! sie woll' mit Segen überschütten. aus seinem Mund Macht dir ein Frie 7. Gott wöchentlich gibt sieben densbote kund Des Himmels süße Leh Tage dir ; Gib einen du, den ersten, ren. 5. Wirf hin der Eitelkeiten Land! ihm dafür. Der erste wird die andern 1 sechse zieren, Wenn du von Christo lås Mach' mit dem Heiland dich bekannt sest dich regieren. In andachtsvoller Stille; Komm, 8. Am ersten du nach Gottes Reiche nimm mit allen Heil'gen Theil An tracht', Obschon die Welt die Andacht Christi Wort und Lebensheil! Das ist oft verlacht ; Der Schad' iſt ihr, dir aber des Vaters Wille. wird's gedeihen, Gottwird dich ſegnen, 6. Doch, willst du ihn im Licht einſt schirmen und erfreuen. sehn, So lerne wohl sein Wort verstehn ; 9. An diesem Tag' hab' deine Lust Es thun, sey dein Geschäfte. Was dir am Herrn, Des Herzens Wunsch wird zur Heiligung gebricht , Verſagt dir XI . Von dem Sonntage. 465 seine Gnade nicht ; Den Treuen gibt er thie'n Und gottvergess'nes Wesen Dein Kräfte. Herz erfüllen, und entziehn Dem Beten 7. Laß heut' von seinem Geiste dich und dem Lesen ! Wenn du, anstatt in Zu seinem Dienste williglich Dich zuch dich zu gehn, Eilst in Gesellschaft, dich rigen und leiten ; Sey fleißig in der zu blähn, Wie bitter wird's dich reuen! Gnadenzeit, Dich auf die lange Ewig 8. Wohl darfst du auch am Sonntag keit Lebendig zu bereiten. dich, Doch nur im Herrn, erfreuen . 8. Dann wirst du, wenn nach To Wenn du mit ihm recht inniglich Den desnacht Sein großer Sabbathtag er Bund suchst zu erneuen ; Wenn du mit wacht, Zu seiner Ruhe kommen , und Psalmen ihm lobsingst, Ihm ganz dein dort nach treuer Pilgerfahrt In Christi Herz zum Opfer bringst : Das wird dich selger Gegenwart Miterben mit den nie gereuen ! J. L. Båßler. 9. kehre denn in dich hinein, Und Frommen. fliel' die Sonntagsſünden ! Du kannst nur Freuden ohne Pein In Jesu Nähe 1070. Du gibst, o Herr ! uns heute finden. Lebt seine Lieb' in unsrer Brust, Ruh', um in uns einzukehren, und Dann schmecken wir des Himmels Lust, schenkest uns dein Wort dazu , uns Die ewig uns erfreuet. himmlisch zu belehren, Dein Wort, das Mel. Ruber wohl, ihr Todtenbeine. uns zum Leben führt ; Tief werde unser Herz gerührt Durch diese große Gnade! 1071. Gottesruhe, Sabbathstille, 2. Das Wort aus deinem Munde Komm herab vom Himmelsthron ! zeigt uns deinen ew'gen Segen, Lehrt, Bring'uns reiner Andacht Fülle In das wie dein Herz sich zu uns neigt, Wenn Herz von Gottes Sohn ! Lehr' uns hd wir dir gehn entgegen, Wenn unser ren, beren, singen, Glaubig uns der Herz, fern von der Welt, Sich einzig Welt entschwingen. nur an Jesum hålt, Den diese Welt 2. Mache himmlisch unsre Seelen ; nicht kennet. Dämpfe jede Leidenschaft ; Wenn uns 3. Den Sonntag ordnete der Herr, Erdensorgen quålen, Geist des Herrn, Der Sinnenluft zu wehren, Daß an so gib uns Kraft, Wahrheit, Leben, dachtsvoll und inniger Das Herz zu Licht und Stärke, Hinzuschaun auf Gott wir kehren ; Damit wir treulich Gottes Werke. 3. Zieh' des Zweifels dunkle Wolke Buße thun, Die Sünd' nicht lassen auf uns ruhn, Vergebung dafür ſuchen. Von dem Geistesaug' zurück ! Jesu, 4. Wie? dürfte dieser Segenstag schenke deinem Volke In dein Leiden Von uns entweihet werden Durch wil einen Blick, Daß wir mit zu Grabe ge der Freude Festgelag, Durch eitle Lust hen, Und im Geist mit dir erstehen. der Erden? Denkst du, o Mensch , zu 4. Laß in heiligen Gesängen Uns werden so Des Erdenlebens wirklich verkünden deinen Ruhm ; Laß sich kei nen Irrthum mengen In dein Evan froh, Daß es dich nicht gereue? 5. Erschrick , o Mensch , wenn dir gelium ! Salbe, Herr, mit Geist den dein Heil Geringer ist als Spielen, Lehrer, Offne Ohren gib dem Hörer. 5. Laß uns als des Himmels Erben Wenn dir der Tag des Heils ist feil Zu eitlen Lustgefühlen ! Wenn du durch Gläubig deinem Mahle nahn ; Keiner Leichtsinn blind zerstört Die Wahrheit, müsse zum Verderben Deinen Leib, dein die du heut gehört, Wie bitter wird's Blut empfahn ; Die da ſchlafen, Herr, erwecke ! Die dir widerstehn, erschrecke! dich_reuen! 6. Entseße dich , wenn tanzen dich 6. Tröste, die mit schwerem Herzen An diesemTag' bethdret, Wenn so dein Still in deinem Tempel stehn ; Sieh Waudel jämmerlich Den Tag des Herrn herab auf ihre Schmerzen und der entehrer ! Wenn du, was dir zum Heil stummen Blicke Flehn ; Wittwen, Wai • verliehn, Zur Sünde brauch'st, statt fie sen, Arme tröste, Pflege, Herr, sie als zu fliehn ! Wie bitter wird's dich reuen ! Erlöste ! 7. Wenn wir unſre Hånd' erheben 7. Erschrick, wennZech- und Luſtpar= 30 Knapp's geistl. Liederbuch. Mel. Allein Gott in der Höh' 2c. 466 Drittes Buch. Mel. Liebster Jeſu, wir sindhier, Für den das treuen Bürger Leben, Für die Werke 1073. Herr ! der Tag soll heilig deiner Hand, Und für Jesu Christi Glie feyn , Den wir mit dir augefangen ; der: Send' uns stets dein Amen nie Dir und deinem Wort allein Soul heur' der! unſre Seel' anhangen ; Singen, Beten, 8. Wenn wir seufzen, wenn wir be Hören, Lesen Soll seyn unser Thun und ten Für der kranken Christen Qual, Wesen. Die mitschweren Seeleundthen Nieder 2. Hierzusind wir ungeschickt, Kdn gehn zum Todesthal : Ach so komm, nen selbst nichts Gut's beginnen, Wenn auf unser Bitten Sie mit Gnade zu be uns nicht dein Geist entzückt, und er schütten ! leuchtet unsre Sinnen ; Er muß selber 9. Laß uns Alle bingelangen, Hin die Gedanken Halten in der Andacht zu dir, o Lebensfürst, Wo du von der Schranken. . Deinen Wangen Alle Thränen trocknen 3. O, so mach du mich bereit, Recht wirst, Wo wir, frei von Schmerz und zu beten, recht zu singen ; Laß von schnd Mångeln, Sabbath feiern mit den En der Eitelkeit Nichts in meine Seele geln. Ch. Ferd. Schubart.dringen; Laß mich keine Sorge kränken, Sondern stets auf Andacht denken. Mel. Werde munter mein Gemüthe. 4. Wenn ich in der Kirche steh', Dei 1072. Freut euch herzlich , all ihr ner Wahrheit Wort zu hören, Zeuch die Frommen, Habet eure Lust am Herrn ! Seele in die Höh', Laß nichts meine Unser Sabbath ist gekommen ; Treibet Andacht stören ; Oeffne meines Herzens ' Gram und Sorgen fern ! Weg mit aller Pforte Durchden Donner deiner Worte. Eitelkeit! Heilig sey uns diese Zeit, Da 5. Gib auch deinen heil'gen Geist wir uns zur Ruhe ſchicken, Uns im Schd- | Deinen Dienern, unſern Hirten, Daß pfer zu erquicken. mit dem, was himmlisch heißt, Sie 2. Keine Zeit ist zu vergleichen Die heut' unser Herz bewirthen ; Breite aus sem heil'gen Ruhetag. Alle Arbeit muß durch ihre Lehre Deines großen Namens hier weichen, Daß Gott in uns ruhen Ehre. mag. Er, der Ew'ge, will allein Heut' 6. Laß uns endlich lebensmüd' Zu in unsern Herzen seyn, Sie zu seiner dem Himmelsſabbath kommen, Wo wir Ruhstatt haben, und mit Himmels mit demneuen Lied Dir mit den erwähl gütern laben. ten Frommen und den heil'gen Cheru 3. Drum, o selig, wer sich freuet, binen Ewig, ewig werden dienen. In dem Herrn, dem höchsten Gut! M. A. H. Sahme. Dem's zu Lustund Trost gedeihet, Wenn er Gottes Willen thut ; Der da suchet Mel. Gelobet senst du, Jesu Christ. Gottes Reich! Denn mit diesem will zugleich Gott uns alles Gute geben, 1074. Heut' ist des Herren Ruhe Was da dient zu Kraft und Leben. tag ; Vergesset aller Sorg' und Plag', 4. Nun so ruhe, mein Gemüthe, Und hindert euch mit Arbeit nicht ; Ruhe, Herz und Muthund Sinn ! Ruh' Kommt vor des Höchsten Angeſicht! in deines Gottes Güte, Ruh', mein Hallelujah. 2. Kommt her und fallt auf eure Alles, was ich bin ! Laß aufdeinen Gott Vor Gottes Majestät allhie ; allein Deinen Trieb gerichtet ſeyn, Daß Knie' er dich nach seinem Willen Kann mit Hier ist sein Heiligthum und Haus; Wer Sünde liebt, gehört hinaus . Hal Freud' und Ruh' erfüllen. 2 5. Laß dir stets seyn angelegen, Heut' lelujah. 3. Die Stolzen reißet hin ſeinGrimm; instiller Ruhezeit Bei dir heilig zu er wagen Jene Ruh und Herrlichkeit, Die Doch hört er gern der Armen Stimm'; im Himmel wartet dein, Da dir Gott O darum lobt ihn allesammt, und pflegt wird Alles seyn, Und durch Christum ein geistlich Priesteramt ! Hallelujah. 4. Rühmt unsers Gottes Meister ewig geben Ruh' und Friede, Freud' und Leben. that, Da er aus nichts erschaffen hat XI . Von dem Sonntage. 467 Den Himmel und die ganze Welt, Und | Angesicht ; Ach wohne, Herr, bei mir was sie irgend in sich hält. Hallelujah. in Gnaden, Und gib mir deines Geistes 5. Und als er sie genug geziert, Hat Licht ; Zieh' Herz und Sinn allein zu er den Menschen drein geführt, und dir, Und ſev der Lehrer ſelbſt in mir. ihn nach seinem Ebenbild Mit Weis 2. Hier ist der Ort, den du erwählet, heit und Verstand erfüllt. Hallelujah. Hier treff ich deine Ehren an ; Die 6. Erkennt mit dankbarem Gemüth , Wunder werden hier erzählet, Die uns Wie er allein durch seine Güt' Uus tåg dein Rathschluß aufgethan ; Hier ist lich schüßet und ernährt, Und tausend dein Feuer und dein Heerd, Wo him melwärts das Opfer fährt. Unglück von uns kehrt. Hallelujah . 3. Ach gib mir himmlische Gedan 7. Denkt auch, daß heut' geschehen ist Die Auferstehung Jesu Christ, Da ken, Weil ich schon hier im Vorhofbin; durch die wahre Freudigkeit In aller Laß mich nicht in der Andacht wanken, Noth uns ist bereit. Hallelujah. Und leuchte hell in meinem Sinn ; Der 8. Drum wollen wir begehn mit Zweifel sev von mir verbannt, DerWelt Fleiß Den Tag nach rechter Christen geist fern hinweggewandt. 4. Mein Heiland, laß es wohl gelin Weis; Wir wollen aufthun unſern Mund, Und singen von des Herzens gen, und segue mir dein theures Wort, Grund : Hallelujah ! Daß es dir möge Früchte bringen Zu 9. Gott! der du den Erdenkreis jeder Zeit, an jedem Ort. Mein Herz Erſchaffen haſt zu deinem Preis , Und sey dir ein gutes Feld, Indas der gute uns bewahrt so manches Jahr In vie- Saame fällt! ler Trübsal und Gefahr : Hallelujah. 5. O segne Pflanzen und Begießen, 10. Hilf, daß wir alle deine Werk , Und gib den Lehrern deine Kraft, Daß Voll Weisheit, Güte, Kraft und Stärk, fie das Wort zu theilen wissen, Wie es Erkennen, und je mehr und mehr Aus- am besten Nutzen schafft ; Lehr' eſſen uns breiten deines Namens Ehr' ! Halle- | dein Himmelsbrod, So hat die Seele keine Noth. lujah. 6. Woblan! so rede, Herr, wir hd 11. O liebster Heiland, Jesu Christ, Der du vom Tod erstanden bist, Richt' ren ; Laß keinen Feind, kein Hinderniß unsre Herzen hin zu dir, Daß wir dir Uns in der stillen Andacht stören, Daß leben für und für ! Hallelujah. es uns werde ganz gewiß : Wer dein 12. Gib deiner Auferstehung Kraft, Wort hålt und glaubt an dich , Daß dieser Trost im Herzen haft, Und schmeckt den Tod nicht ewiglich. B. Schmolke. wir uns drauf verlaſſen fest. Wenn uns auch alle Welt verläßt. Hallelujah . In eigener Melodie. 13. heil'ger Geist, laß uns dein Wort So hören heut und immerfort, 1076. Ja, Tag des Herrn, du sollst Daß sich in uns durch deine Lebr', mir heilig, Ein Festtag meiner Seele Glaub', Lieb' und Hoffnung reichlich seyn ! Gleich jenen ersten Christen hei mehr ! Hallelujah. lig, Will ich den Tag der Ruhe weihn. 14. Erleuchte uns , du wahres Licht, Weit weg von allen eiteln Dingen, Zum Entzeuch uns deine Gnade nicht ; All Himmel soll mein Geist sich schwingen. unser Thun also regier , Daß wir Gott Frob feir ich mit der Christenheit Den preisen für und für. Hallelujah. Festtag der Unsterblichkeit. 15. Gott Vater , Sohn und Geist, 2. Ja, mit den heiligen Gemeinen, verleih , Daß dieser Tag dir heilig sey, Die heut vor deinem Antliß stehn, Soll Wir auch die Sabbathsruh' und Freud' meine Seele sich vereinen, Herr, deine Erlangen einft in Ewigkeit ! Hallelujah . Liebe zu erhöhn ! Wo sich die Heiligen D. R. Setneçcer. versammeln , Will ich dein Lob mit Ehrfurcht stammeln. Dort sing ich in Met. Wer nur den lieben Gott låst. der Engel Chor Ein beff'res Lied zu 1075. Mein Gott ! du hast mich dir empor. eingeladen, Drum komm ich vor dein 3. An diesem Gott geweihten Orte 30 * 468 Drittes Buch. Erschallt der Gnade Stimme mir ; Ich seyn, Und froh ihn dir zum Dienst mich höre, Jesu, deine Worte, Und stille weihn. 2. Gib, daß ich mein Gemüth bes seufzt mein Herz zu dir. Da wirst du Lehrer mir und Trdster , Da kann ich wahr , Wann ich mit deiner Christen mich, ich dein Erldster, Weltheiland, schaar Zu deines Hauſes Ståtte geh', deiner Liebe freun ; Da lern' ich dir er Daß ich mit Ehrfurcht vor dir ſteh'. gebner seyn. 3. Erinn're gnådig meinen Geiſt, 4. Die Schriften Gottes still zu le Daß du mir gegenwärtig seyst, Damit sen, Ist heut mein Glück und meine ich deines Wortes Lehr' Mit Andacht Pflicht. Wie blind wär' ich, allweises und mit Nußen hör'. 4. Drück Alles tief ins Herz hinein, Wesen, Verwarf ich deinen Unterricht ! Nein, nein, mit einfaltvoller Seele Er Und laß mich nicht nur Hdrer seyn. forsch' ich, Vater, die Befehle, Die lau Steh' mir mit deiner Gnade bei, Daß ter Licht und Leben sind, Mit Dank ich des Wortes Thåter sey. und Demuth als ein Kind. 5. Hilf, daß ich deinen Ruhetag Zu 5. Und sammeln sollst du in der meinem Segen feiern mag ! Bewahr' Stille , Mein Geist , vor deinem Schd- | mich vor dem Geist der Welt, Die dei pfer dich! Da frage dich : was sucht nen Tag verächtlich hält ! 6. Doch laß mich nicht dabei bestehn, ⚫ mein Wille ? Was quålt und was er freuet mich ? Da, da ergründe dein Be Dich nur am Sabbath zu erhdhn. Herr, streben ! Wåg' alle Reden ! prüf dein meine ganze Lebenszeit Sey deinem Leben! Da, Seele, wenn du redlich bist, | Dienst und Ruhm geweiht ! Vergleiche dich mit Jesu Christ ! Mel. Du Geist des Herrn , der du. 6. Da, da vergiß nicht, deine Sün Herr, du Sonne der Ge den, Die du vielleicht noch nie bereut, 1078. Mit tiefer Reue zu empfinden, Bis rechtigkeit ! In mir ist nichts, als lau Gott dein schmachtend Herz erfreut! ter Dunkelheit. Komm doch, in mir, Da, da erwäg' des Vaters Güte ; Da was finster, zu vertreiben, Und laß mich dank' mit Freuden, mein Gemüthe, Dem stets ein Kind des Lichtes bleiben ! 2. Ach, geh' in uns auch heute glån Vater der Barmherzigkeit ; Ja, tief im Staube dank ihm heut! zend auf, und fördre deines Wortes 7. Und ferne soll von meinem Mun Sonnenlauf! Leucht' uns beständig vor de Heut' jede eitle Rede seyn ! Nein, auf rechtem Gleise, Damit dein Tag keine Gott bestimmte Stunde Will ich ein rechter Sonntag heiße! dem Land der Erde weihn. Ich will, o 3. Du bist, o Herr, das Licht der Leidender , heut' eilen , um " deinen ganzen Welt, Dadurch der Blinde sein Schmerz mit dir zutheilen ; Denn Sab Gesicht erhält. Nun komm ' ich Blinder bathfei'r ist: Gutes thun, Und von der hier zu deinem Lichte : Leucht' über mir mit mildem Angesichte! Last des Eiteln ruhn. 4. Ich halt', o Herr, mich selber ja 8. O Tag des Herrn, du Tag der Wonne, Du Tag des Segens für mein für blind , Ich halte mich nur für ein Herz ! Bestrahle mich , o Lebenssonne, thdricht Kind. Bist du denn nun das So hebt mein Geist sich himmelwärts ! Lebenslicht der Erde, Ach so verleih , Gott, segne meine Andachtsstille ; Er daß ich auch helle werde ! full' mit deines Geistes Fülle, Mit dei 5. Ach, mache doch im Geiste mir nes Angesichtes Glanz Mich heut', o recht klar, Was mir bewußt von dir im Jesus Christus , ganz ! Worte war! Laß ſeine Kraft im Herzen Johann Caspar Lavater, mich empfinden, Und dadurch Sünd' und Trübsal überwinden! 6. Ach zeige, wie du über meiner Mei. Erhalt' und , Herr , bei deinem Wort. Last Ein friedevolles Angedenken hast! 1077. Gott , du bist mein Preis | Lehr' dein und deines Vaters Herz mich und Ruhm, Mein Herz sey ganz dein kennen, Daß ich ihn Abba, dich kann Eigenthum ! Laß deinen Tag mir heilig Heiland nennen ! XI . Von dem Sonntage. 469 7. Mein Ruhm, mein Wissen sey | Der Glaube schließt beſchämt die Augen dein Kreuz und Blut, Wie dieß mich zu , Doch faßt er dich , o Quelle süßer reinigt und mir Alles thut. Gieß' in Ruh ! 5. Herr, lehr' mich deinen Sabbath mein Herz den Geist der wahren Liebe, Daß mich die Knechtesfurcht nicht mehr liebend feiern , Den großen Tag, der betrübe. uns zur Ruh gebracht , Bis du mich 8. Pråg' mir dein Amt und deinen einst nach meiner Todesnacht Noch ein Namen ein, Dadurch getrost in jeder mal wirst zur ew'gen Ruh' erneuern ; Noth zu seyn; Gib solche Weisheit, Dann wend' ich ewig dir mein Antlik solche Glaubensgabe, Daß ich darin zu , Erstandner Held, du Quelle süßer Ruh' ! das ew'ge Leben habe. 9. Ach, zeige mir, daß Liebe Leben Mel. Liebster Jesu , du wirst kommen. sey, Und lege mir den Geist der Demuth bei ! Gib deine Lieb', ach, gib mir Fried' 1080. Sey auch mir , auch mir und Freude, Damit ich Alles liebend willkommen, Froher Festtag allerFrom thu' und leide ! men, Tag des Segens und der Ruh' ! 10. Laß kommen hald die Zeit, da in Mensch und Vieh erquickest du! der Welt Dein seligmachend Wort den 2. Wallt zum Hauſe Gottes, Brú Sieg behält, Daß dein' Erkenntniß auf der ! Singt dem Vater Christi Lieder ! der ganzen Erde Wie Meereswellen ob Freuet euch , daß Jesus Christ Unser den Tiefen werde! Herr und Heiland iſt! 11. Sind wir als Lichtes Kinder 3. Laßt uns Gottes heil'ge Lehren noch so blind, Wie blind ſind nicht, die | Andachtsvoll und kindlich hören ! Fühlt, von der Welt nur sind ! Ach, Finsterniß wie uns der Vater liebt, Der im Sohn bedeckt den Kreis der Erden! Herr, laß uns Alles gibt. es bald vor Abend lichte werden ! 4. Ihr Begnadigten , Erlösten, Preist den Vater, dankt dem besten Al Mel. Mein Salomo , dein freundl. dankt ihm laut, Ihm , der ler Våter, 1079. füße Ruh', die du, Herr, auf uns niederschaut ! 5. Ihm, der nie von uns sich wandte, uns erworben ! Du gingeſt für mich in des Todes Nacht ; Dadurch ward Got Uns den Sohn vom Himmel ſandte, tes Gnadenrath vollbracht, Und herge Und nach freiem Gnadenrath Sühnte stellt, was Adams Fall verdorben. Du unsre Missethat. 6. Heute sey ein Tag der Wonne ! thatst am Kreuz die müden Augen zu ; Ichward versöhnt ; o Quelle füßer Ruh' ! Jesus Christus , unsre Sonne , Blick 2. Du konntest nicht, o Held, im uns sanft und wärmend an ! Freu' sich, Grabe bleiben ; Der Tod war todt, wer sich freuen kann! drum standst du wieder auf. Nun sie7. Selger Meister , lehr' uns leben, het man der Gnadenſonne Lauf Die Immer froher nach dir streben, Bitten, Finsterniß des großen Falls vertreiben. suchen, dir vertrau'n, Bis wir finden, Lavater. Das ist dein Sieg , du Auferstandner | bis wir ſchau'n ! du ! Ogroßer Sieg ! o Quelle süßer Ruh ! Mel. Christ , unser Herr , zum Jordan kam. 3. Gott schuf die Welt ; er ruhte nach sechs Tagen ; Ein göttlich Wohl 1081. Sen stille, Welt, und lasse nahm alle Wesen ein. Der Sabbath mich Jezt meinen Gott verehren ! Sen sollt ein stetes Denkmal seyn ; Doch stille, Sünd', und lege dich, Ich muß nahm der Fall dieß füße Wohlbehagen, den Herren hören ! Sey stille, unge Und schloß die Thür' des Paradieses zu, duldig's Herz, Laß deinen Kummer ge Bis du erschienst, o Quelle süßer Ruh' ! hen, WirfLaft und Sorgen hinterwärts, 4. Es ward durch dich der Himmel Du sollst vor Jesu stehen, Den offnen aufgeschlossen , Und Gott gefiel der Himmel ſchauen. 2. Wie stille ist es nun, mein Gott! neuen Schöpfung Werk, Dein Meister fuck, der Gottheir Augenmerk ! O gros Nun ist es Zeit, zu loben, Wie du ers Bes Heil, das sich auf uns ergossen ! boreft in der Noth, Wenn Sind ' ung 470 Drittes Buch. Hölle toben ; Wie alles Fleisch an dir 3. Dein Wort bleibt niemals ohne nur find't Den allerliebsten Vater, Der Segen, Wenn man's nur recht zu Herz tilget Noth, ja, Tod und Sünd', Und ist zen faßt ; Es ist ein Licht auf unsern der beste Rather In aller Angst und Wegen, Ein Trost für alle Noth und Mühe. Last. Es gibt im Kampf uns Muth und 3. Ach, mocht' ich immer stille seyn, Kraft , Und ist ein Schwert, das Sieg In Zions Tempel wohnen ! Ich gåbe verschafft. 4. Gott, laß auch mir dein Antlis solchen Gnadenschein Nicht für die höch ften Kronen. Mein Vater , gib , daß scheinen , Dein Sabbath bring auch sters in mir Die stille Andacht bleibe, mir Gewinn , Wenn andachtsvoll ich und endlich aus der Welt mich führ', mit den Deinen Vor dir an heil ger Daß ich mit Seel' und Leibe Dich in Stätte bin ; Laß uns, o Vater, wie wir Dr. V. E. 26scher. flehn, Das Licht in deinem Lichte ſehn! der Stille lobe ! 5. Ja, du bist Sonn' und Schild den Mel. Nun danket alle Gott. Frommen, Du, Herr, gibst ihnen Gnad 1082. Send stille, Sinn und Geist, und Ehr' ; Und wer nur erst zu dir ge= Und euch in Gott ergößet! Heut' ist der kommen , Dem fehlt das wahre Heil Ruhetag, Den er selbst eingesetzer. Er nicht mehr. Was du perheißest, ſteher will in stiller Furcht und Lieb geehret fest; Wohl dem , der sich auf dich ver seyn, Wofern er soll bei uns In Gua läßt! den kehren ein. Mel Bon Gott will ich nicht lassen. 2. Heut' ist der Tag des Heils, Das Wort des Herrn zu hören ; Heut' ist es 1084. Wohlauf, Herz und Gemú rechte Zeit, Ihn öffentlich zu ehren. the! Des Herren Tag bricht an; Gort Wer dieses unterläßt , Muthwillig zeiger seine Güte, Die er anuns gethan. bleibt davon, Versäumt sein eigen Heil, Weg, weg, was irdisch heißt! Weidy' , Und ehrt nicht Gottes Sohn. fleischliches Beginnen, Weich, weltlich, 3. Ich will ins Gotteshaus Mit sündlich Sinnen, Komm an, du Him Gottes Kindern gehen ; Ich will im rei melsgeist ! 2. Mein Gott, hilf mir bedenken, nen Schmuck Vor seinem Altar stehen; Mein Herz foll kindlichfroh In seinem Wie heilig dieser Tag ! Was ſündlich, Willen ruhn ; Der Leib soll mur das hilf versenken, Damit ich ruhen mag ; Werk Der Noth und Liebe thun. Erwecke Luft in mir, Ihn christlich zu 4. Komm heute in mein Herz, Du begehen, Laß Gnade mir geschehen, König aller Frommen ! Laß mit dir Se Wend' Herz und Sinn zu dir. gen, Heil und Seelenfrieden kommen ! 3. MeinHerz mit Freuden höre, Herr, Die Sonne deiner Huld Kehr' heute bei dein lebendig Wort ; Mein Sinn und mit ein, So wird mir dieser Tag Ein Wandel kehre zu dir sich immerfort ! V. E. Löscher. Zeuch allezeit mich hin Ins stille Geis rechter Sonntag senn ! Dr. B. steswesen; Darin mag recht genesen Mel. Wer nur den lieben Gott läßt ic. Geist , Wille , Herz und Sinn. (Pf. 84.) 4. Laß mich den Tag vollbringen In 1083. Wielieblich ist doch, Herr, wahrer Gottesruh' ; Mein Beten, Lesen, die Stätte, Da deines Namens Ehre Singen Führ' mich, dem Himmel zu. wohnt! O gib, daß ich sie gern betrete, Laß jeden Ruhetag Mich alſo hier be Weil da dein Segen die belohnt, Die in gehen, Daß ich in Salents Höhen Einst des Glaubens Zuversicht Gehn vor dein ewig ruhen mag! gnådig Angesicht. 2. Wohl dem, der kommt zu deiner Hütte,und dich mit ganzer Seele preist! Du hörst sein Lob und seine Bitte, Und gibst ihm deinen guten Geist , Daß er hinfort auf ebner Bahn Unstråflich vor dir wandeln kann. Mel. Schmücke dich, o liebe Seele 10. 1085. Zeige dich uns ohne Hälle ! Ström' aufuns der Gnaden Fülle, Daß, o Herr, an deinem Tage Unser Herz der Welt entsage ! Daß wir uns zu dir er heben Durch die Macht, die dir geges XP. Von dem Sonntage. 471 ben; Daß die glaubende Gemeine Mit |die Palmen ; Ihr Triumph erschallt dem Vater sich vereine. mit Psalmen! Herr, du selber woll'st 2. O daß wir entladen würden Von mich weihen Zu dem Sabbath deiner` der Erde schweren Bürden, Und das Treuen ! 4. Herr, laß dein Verdienst bedecken Herz, der Sinn und Wille Sanft, wie diese Sabbathstille! Daß aus deines Meiner Seele Schuld und Flecken, Daß Himmelshöhen Wir des Lichtes Anfang ich dort kann mit den Deinen Wür sähen, Das uns völlig einst verkläret, dig und geschmückt erscheinen ; Dort, Wann der Sabbath ewig währet. wo du voll Huld und Gnaden Uns zu 3. Was ich strahlen seh' am Throne, deinem Mahl geladen, Wo die Streiter Ist es nicht der Sieger Krone ? Was nicht mehr ringen, Wo fie Siegeslieder F. C. Klopstock. von dort herab ich höre , Sind's nicht singen! Ueberwinderchdre ? Feiernd tragen fie XP . Mel. Von dem Sonntage. (Sonntags - Morgenlieder.) Wie groß ist des Allmächtigen 2c. | los, Mein Geist in deinen Vaterhånden, 1086. Beschwertes Herz , leg' ab Mein Leib in deiner Erde Schooß : Bis die Sorgen , Erhebe dich , gebeugtes zu dem vollen Himmelsfrieden Dein Haupt ! Es kommt der angenehme Kind durch Christum aufersteht , Und Morgen, Da Gott zu ruhen hat erlaubt, in dem Reich , daß du beschieden, Ein Da Gott zu ruhen hat geboten, und Lob dir singt, das nie vergeht. neu den Ruhetag geweiht, Weil Jesus Christus von den Todten Erstanden ist Mel. Du Geist des Herrn 2c. zur Herrlichkeit. 2. Auf, laß die Welt aus deinem 1087. Du Gott des Lichts , vor Sinne, Dein irdisch Werk muß ferne dem des Tages Schein , und dieser stehn! Du sollst zu höherem Gewinne Sonne Pracht muß dunkel ſeyn ! Du In deines Gottes Tempel gehn , Ihm schickest sie, und läſſeſt ihre Strahlen zu bezahlen deine Pflichten , Froh zu Den Erdenkreis mit goldnem Licht be vermehren seinen Ruhm, In tiefster mahlen. 2. Send' in mein Herz das wahre Andacht zu verrichten Dein geistlich Werk und Priesterthum. Licht der Welt, Das Christus ist, das 3. Mein Gott, ich bin vor dir erschie- | Heil , das du bestellt ; So weicht die nen , und gebe auf dein Winken Acht ; Nacht, so wird das ew'ge Leben Mit Wie kann ich dir gefällig dienen, Wenn heil'gen Flammen sich in mir erheben. mich dein Geist nicht tüchtig macht? 3. Herr, wirst du mir in deinem Sohn Wie soll ich freudig vor dich treten, bekannt, So wird mein Tod in Freiheit Wenn er nicht stillt der Sünden umgewandt, Ich werde los vom Eiteln, Schmerz? Und wie erhörlich zu dir be: das mich drücket, und innerlich mit ten , Wenn du nicht lockſt das blöde Freud' und Kraft geſchmücket. Herz? 4. Drum lehre mich durch deinen 4. Erkauft hat Jesus mich so theuer, Geist im Wort ! Bekehre mich, und bring Zu seinem Tempel mich geweiht ; Hier michweiter fort ; Geleite mich im Wan sey deinHeerd, hier sey dein Feuer, Die del auf der Erde, Daß ich dir glaub' Fülle deiner Herrlichkeit ! Laß mich auch und dir gehorsam werde. 5. Dann bricht mein Dank und Lob selbst dein Opfer werden ; Wend' her zu mir dein Angesicht , Und zeuch mein lied hell herfür , Mein Dienst und Lauf Herz vom Staub der Erden In deis ist angenehm por dir ; Herr Jesu Christ, sey dazu meine Sonne, Mein Morgen nes Sabbaths Freudenlicht. 5. Wenn sich des Lebens Werktag' stern, Gerechtigkeit und Wonne ! 6. Geh' in mir auf, erleucht' mich enden, So ruh', von allém Frohndienst 472 Drittes Buch. immerdar ! Dein Flügel sey mir Wehre gern Im Dienste meines guten Herrn, vor Gefahr! Zu ruhn in dir , das sey Den mir aus seines Grabes Nacht Der mein Werk im Leben , Und all mein Sonntag einst hat wiederbracht. 8. Doch, rufet mich auf sein Gebot Werk in deine Ruh' gegeben. 7. Erwecke mich vom Schlaf der Si Von meinem Tagewerk der Tod : cherheit, und zeige mir die rechte Wir Ich weiß, es geht zu ſüßer Rast Aus kenszeit. Was ich verricht', entſteh' aus dieses Lebens Müh' und Laſt. deinen Kräften , So herrscht kein Tod 9. Und bricht der große Sonntag an in mir bei den Geschäften. Der Schaar, die niemand zählen kann, 8. Mein Lebenszweck sey nur aufdich So stellt mit der erstandnen Schaar gericht't ; Mein Heiland, leb' in mir, Versöhnt er mich dem Vater dar. sonst leb' ich nicht ! Damit wir leben, 10. Die Lieben alle, die vor mir, bist du auferstanden ; Oziehe mich aus Die nach mir gingen , Herr, zu dir, allen Todesbanden! Drück ich dann an mein selig herz, 9. Dein heil'ger Geist zier' unsre Her Geheilt von aller Wunden Schmerz. zen aus ; Gib ihn darein, mach' einen 11. Dann preist mit Himmels= Tempel draus , Worin du lehrst, was Harfenklang Der Seligen Triumph wir verstehn und wollen , Gedenken, gesang , Die deine Gnade sich erkor, thun und unterlassen sollen! Auf ewig dich im höhern Chor. 10. Gib uns dein Wort, daß Trug 12. Solch Heil hat mir der Tag ge= und Heuchelei Von uns entfernt, und bracht, An dem du bist vom Grab er Wahrheit nahe sey, Daß uns dein Werk, wacht ; Drumsoll er ganz, meinHeiland, wie dir's gefällt, gelinge , Und deine dein, Nur deinem Himmel heilig seyn ; Kraft das Wollen stets vollbringe! 13. Im stillen Haus dein, - auf der Flur , Im Schau'n der herrlichen Mle 1. Herr Jesu Christ , mein's 20. Natur, Da, wo dein Wort im Tempel 1088. Du liebes Sonntagsmorgen schallt, Der Christen Lob zum Himmel licht, Das meines Herzens Nacht durch wallt. bricht! Willkomm ! Du hast aus Gra 14. Wo ich nur bin , will ich mich besnacht Mir meinen Heiland wieder dein_Und deiner Werke nur mich freun, - Und ist mein Sonntagswer bracht. k voll 2. Mein Schlaflied wåre Grabge bracht, Sey Du mein Traum in heil'ger Dr. Jonath. Friedr. Bahnmaier, fang , Und jeder Morgenglocke Klang Nacht! Decan in Kirchheim u. T. War Schreckensruf mir zum Gericht, Hått' ich dich nicht, du theures Licht ! Mel Bom Himmel hoch, da komm' 20. 3. Dein purpurgoldnes Morgenroth Zeigt mir verklärt des Mittlers Tod, 1089. Gottlob! der Sonntag kömmt Deß Blut mich macht von Sünden rein, herbei , Die Woche wird nun wieder Deß Leben weckt mein todt Gebein. neu! Heut' hat mein Gott das Licht ge 4. Mit ihm geht himmelan mein macht, und Jesus mir das Heil ge Lauf; Drum steh' ich froh vom Lager bracht. 2. Dieß ist der Tag , da Jesus auf. Ich weiß, mich führet treue Hand Christ Vom Tod für mich erstanden ist, Auf sicherm Pfad durchs Pilgerland. 5. Er segnet, was mit ihm ich thu' , Und schenkt mir die Gerechtigkeit, Heil, Schickt Freud' und Leid zum Heil mir Leben, Herzenstrost und Freud'. zu, Schenkt mir, oft einsam, Trost im 3. Das ist der rechteJubeltag, Dran Schmerz, Oft auch durch frommer man sich nicht g'nug freuen mag, Da wir mit Gott versöhnet sind , Daß nun Christen Herz. 6. Sein Geist ist meines Geistes ein Christ heißt Gottes Kind. Rath, Gibt Lieb' und Muth und Kraft 4. Herr, führ mich durch dein Le zur That ; Sein Vorbild leuchtet mir benswort Hinaufzur Himmels -Ehrenvoran , Daß ich vom Ziel nicht irren pfort'; Laß heilig leben mich allhier, Und Fann. dort dir danken für und für! 7. Drum weil ich auch hienieden 5. Preis sey dem Vater und dem XI . Von dem Sonntage. 478 Mel. Ach , mein Jesu , sieh' 2c. Sohn, Dem heil'gen Geist in einem Thron ! Der heiligen Dreieinigkeit Sey 1091. Herr, es ist ein Tag erschie nen, Der mich in den Himmel weist, Lob durch Erd' und Himmel weit! Und an Gott gedenken heißt; Darum 98 el. Gott des Himmels und der Erden. komm ich dir zu dienen. Richte du 1090. Hallelujah ! schöner Mor mich selber zu , Daß ich deinen Willen gen , Schöner, als man denken mag ! thu ! 2. Stille selbst an diesem Morgen Heutefühl ich keine Sorgen ; Denn das ist ein lieber Tag, Der durch seine Lieb Den verwirrten Lauf der Welt, Der lichkeit Mich im Innersten erfreut. uns hier gefangen hålt ; Brich die • 2. Süßer Ruhetag der Seelen ! Sonn Macht der eiteln Sorgen, Daß ich heut', tag, der voll Lichtes ist ! Heller Tag in von Allem frei, Dir allein ergeben sey. dunkeln Höhlen ! Zeit, die du geheiligt • 3. Kleider sind nur schlechte Sachen; bist! Stunde voller Seligkeit ! Du ver Wer sein Thun auf diese richt't , Der treibst mir alles Leid ! gefällt dem Heiland nicht. Du ', mein 3. Ach, wie schmeck ich Gottes Gú Jesu, kannst es machen, Daß ich werde te , Recht als einen Morgenthau , Da ſchön und rein In den Augen Gottes mein sehnendes Gemüthe Wandelt auf seyn. 4. Schmücke mich mit deinen Gaben, der grünen Au , Wo mein Hirte sanft und still Mich so frühe führen will ! Zieh' mich an mit deiner Kraft, Die 4. Ruhet nur, ihr Weltgeschäfte ! den neuen Menschen schafft ! Ach, was Bess'res hab' ich heut' zu thun ; Denn Freude werd' ich haben , Wenn das ich brauch' all' meine Kräfte , In dem Herz in meiner Brust Sucht am Herren höchsten Gott zu ruhn ; Heut' schickt | seine Lust ! keineArbeit sich, • Als nur Gottes Werk, 5. Laß die Predigt wohl gelingen ; 1 17 für mich. Steh' auch deinem Worte bei, Daß es 5. Wie soll ich mich heute zieren, | in mir kräftig sey ; Unser Beten, unſer Daß ich Gott gefallen mag ? Hoffart Singen , Und was sonst noch wird ge mag die Zeit verlieren Mit der Pracht | thau , Siehe ſtets mit Gnaden an. an diesem Tag! Schmücke, Herr, mich 6. Laß mich nicht in Sünde fallen, mit dem Kleid Göttlicher Gerechtigkeit ! Laß mich heute nichts versehn, Laß. 6. Ich will in der Andacht Stille kein Unglück wo geschehn ! Lieber Va Heute voller Freude seyn ; Denn da ter , hilf uns Allen ; Dann wird freu ſammle ich die Fülle Aller Lebensgüter dig mein Geſang Dir am Abend sagen ein, Wenn mein Heiland meinen Geist | Dank. Mit dem Wort des Lebens speist. Met. Herr Jesu Chriſt , mein's Lebens Licht. 7. Herr, ermuntre meine Sinnen ! Wirke selbst in meiner Brust ! Laß mich 1092. Mein Gott, die Sonne geht Lehr' und Trost gewinnen, Gib zu dei herfür ! Sey du die Sonne selbst in mir, ner Gnade Lust, Daß mir dein lebendig Die Sonne der Gerechtigkeit ; Vertreib' der Sünden Dunkelheit. Wort Schall' im Herzen immerfort ! 8. Segne deiner Knechte Lehren, 2. Mein erstes Opfer sey dein Ruhm, Oeffne selber ihren Mund. Mach' mit Mein Herz sey selbst dein Eigenthum. Allen , die dich hören , Heute deinen Ach, kehre gnädig bei mir ein ! Du Gnadenbund ; Wenn wir singen, wenn mußt dir selbst den Tempel weihn. wir flehn, Laß dein Amen uns durch 3. Gib, daß ich meinen Gang be gehn! wahr , Eh' ich mit deiner Christen 9. Gib, daß ich den Tag beschließe, schaar Hinauf zum Gotteshause geh', Wie er angefangen ist. Segne, pflanze Daß ich da heilig vor dir steh'. und begieße , Der du Herr des Sab 4. Bereite mir Herz, Mund und baths bist ; Bis ich einſt an deinem | Hand, Und gib mir Weisheit und Vers stand, Daß ich dein Wort mit Andacht Tag Ewig Sabbath halten mag ! 1. Schmelte. hdr', Zu deines großen Namens Ehr' ! 6. Schreib Alles fest in meinen 474 Drittes Buch. Einn, Daß ich nicht nur ein Hörer bin; Verleih' mir deine Kraft dabei , Daß wahr mich vor der argen Welt, Die deinen Sabbath sündlich hält. ich zugleich ein Thåter sey. 7. So geh' ich denn mit Freuden hin, Wo ich bei dir zu Hause bin; Mein 6. Hilf, daß ich diesen ganzen Tag Mit Leib und Seele feiern mag ; Be Herz ist willig und bereit : Komm, hei Benjamin Schmolte. lige Dreieinigkeit ! 1 Von dem Sonntage . ( Sonntags - Abendlieder.) 1 Mel. Nun ruhen alle Wälder. 1093. Der Sabbath ist vergan ſchüßt uns und verfüget , Was nüßet und vergnüget.. gen, Ich habe mein Verlangen Nach 5. Er ist es, der uns weidet, Er ist Herzenswunsch erfüllt ; Gott hat mich treu belehret, Mit Lebensbrod genähret, es, der uns kleidet , Und was wir nöthig haben, Das schenken seine Gaben. Und meiner Seele Durst gestillt. 6. Sein Wort, das uns erquicket, 2. Gott ruht durchs Wort im Her: Wenn Trübsal uns umstricket, Pflegt zen, Drum leg' ich ohne Schmerzen Himmelsleben Stets heitre Auch meinen Leib zur Ruh' ; Ich fürchte uns zum keinen Schaden, Du siehst auf mich in Kraft zu geben . 7. Sein Wort, das Gold und Schie Gnaden ; Mit dir schließ' ich die Augen zen Unendlich vorzusetzen, Das frucht zu. 3. Odu vollkommnnes Wesen ! Mein bar ist wie Regen , Gibt er mit vollem "I Geist wird ganz genesen, Wenn ich einst Segen. 8 8. Die Sacrament' imgleichen Läßt bei dir bin ; Ich wandle dann im Lichte Vor deinem Angesichte, und alle Noth er uns Allen reichen, Den Glauben zu entzünden, Und wurzelfest zu gründen. ist, ewig hin. regier Dem uns der Undn 9. zu n Gei Bed Glast, wac We rän ube nn noch hen , stets ret gte Miet, 4. n füh t alle Sey du die Kraft der Schwachen, Du, seinen Gaben , Läßt er uns reichlich der für Alle wacht ; Bis endlich dort laben . auch ihnen Der Ruhetag erschienen, sel'ge Reichthumsfülle , Wo 10. Der ihrer Angst ein Ende macht. mit dein Gnaden - Wille In so viel 5. Ichschlafe ganz in Frieden, Denn Liebesthaten Uns Sünder hat berathen! mich beschützt hienieden Ja deiner En 11. Ich soll sie billig merken, Die We lt getum gel Heer. Mich stört kein Andacht eft zu stärken , Und in viel sül mel; Ich denk an deinen Himmel. Oßen Weisen Mit Herz und Zunge preis wer doch nur bald droben wår' ! sen . Benjamin Schmolte. 12. Gottlob! wie mein Verlangen, So hab' ich es empfangen : Ich bin mit Mel. Wach' auf, mein Herz, und ſinge. deinen Frommen Zu deinem Haus ge kommen. 1094. Der Tag ist nun vergangen ; was für Troft und Lehren 13. Der Sonne goldnes Prangen Muß von dürfen hören ! Wie durft der Nacht auf Erden Nunmehr verbor. Hab' ich da herrlich sehen Die Gottesdienste ich gen werden. gehen! 2. Auf, du mein ganzes Leben ! Sey 14. Für solche Himmelsgüte Dankt, deinem Gott ergeben ! Erwäge seine Herr, dir mein Gemüthe. Dein Thau Gnade Auf deinem Erdenpfade ! hat mich befeuchtet ; Dein Licht hat 3. Kein Tag wird je vergehen, Daß mic h erleuchtet. aus des Himmels Höhen Sein våter Mein Gott, laß mir's gedeihen ! 15. Ge müthe Uns nicht erweist viel lich Laß sich mein Herz erfreuen ; Laß mir's Güte. in Tod und Leben Troft und Erquickung 4. Trank, Speis, und was derglei: chen, Pflegt er uns darzureichen ; Er geben. 16. Hab' ich was unterlassen, Fest XI . XI . Von dem Sonntage. 475 in mein Herz zu faſſen , Hab' ich den | ſey dein Name mir , Ueberall, und für Tag entweiher: Duweißt, daß es mich und für! reuet. 8. Nimm ihn hin , des Kindes Wil 17. Herr , dein Geschöpf bekenne ! len! Nur was du willst, zu erfüllen, OJeſu, Kind mich nenne ! Laß nie mich Deinem Reich mich ganz zu weihn, feyn verstoßen Von deinen Hausgenof- | Soll mein selig Tagwerk seyn ! 9. Daß ich kann in meinem Leben. fen! 18. Ich bleibe dir ergeben, So lang Kräftig wirken, fröhlich geben, Schenk ich werde leben ; Laß deinen Geiſt mich mir Kraft zu aller Zeit, Segen und Ge treiben, In Jesu fest zu bleiben. nügsamkeit. 10. Herr, ich hab' von deinen Gaben 19. Geht auch die Sonn' ißt unter, So halte mich doch munter, Dir, wenn Keine ja verdient zu haben. Ach , ver fie neu erschienen , Mit neuer Kraft zu gib mit Vaterhuld ! Schüße mich vor dienen. neuer Schuld! 20. Indessen, Herr, befehle Ich dir 11. Lehr' mit Demuth mich vergeben, ´ Geist, Leib und Seele. Dein' ew'ge Treu ' Gem mit Allen friedlich leben! Führ aus allem Uebel du Mich zu deines und Güte Mich immerdar behüte. 21. Wann sich die Glieder legen, So Reiches Ruh' ! 12. Dein , uur, dein ist Macht und Laß den Geist dagegen Stets wachen, beten, ringen, und sich zum Himmel Stärke, Vater aller deiner Werke! Sen schwingen. von uns hier in der Zeit , Hochgelobt Dr. Bahnmaier. 22. Dann steig' ich nach den Zeiten in Ewigkeit ! Empor in Ewigkeiten , Zum Sabbath in der Höhe. Hilf, daß es bald ge= Mel. Herr Jesu Chrift, mein's Lebens Licht. ichehe ! 1096. Mein Gott, die Sonne geht zur Ruh' ! Mit dir ſchließ' ich die Augen Me L. Sollt' es gleich bisweilen 2c. zu; Doch laß zuvor mich Gnade sehn, 1095. Lieblich ist des Abends und hdre meines Herzens Flehn. 2. Ich lege mich in deinen Schooß : Schweigen , Wann empor die Sterne steigen ; Deinen Tag, in dir vollbracht, Ach , mach' mich aller Sünden los ! Kröner eine heil'ge Nacht. Für alles , was nicht wohlgethan, # 2. Alle Chöre sind verklungen , Die Nimm deines Sohnes Opfer an. 3. Nimm du sein Blut für meine dein Lob, o Herr, gesungen ; Stille flehn im Kåmmerlein Deine Kinder groß und Schuld , Erneure deine Vaterhuld. flein. Das Herz des Menschen schläft nur 3. Zwar in deinem Tempel schwei gut , Wenn es in deiner Gnade ruht. 4. Du bist der Wächter Iſrael ; So gen, Nun die Stimmen deiner Zeugen ; Du, o Hüter, schläfest nicht, Uebst auch schütze, Herr, mir Leib und Seel', Und hier dein treu Gericht. bleibe auch der Meinen Schuß , Jed 4. Owie laut in dieser Stille, In wedem Feind zu Wehr und Truß. 5. Und störet etwas meine Ruh', des heil'gen Dunkels Hülle , Du mein Richter und mein Hort, Spricht in mir So ruf' mir deine Worte zu , Die was chend mich so oft erquickt, So werd' dein kräftig Wort! 5. Rügend jede meiner Sünden, ich träumend auch beglückt. Lehrt's dein Vaterherz mich finden, 6. Des Schlafes Bruder ist der Tod, Spricht dem Reuevollen zu : Zage Bei dir macht er mir keine Noth ; Ich nicht, mein Kind bist du! leb und sterbe dir allein, So schlaf ' ich 6. Drum an deines Tages Ende sanft und selig ein. Heb' ich kindlich meine Hände Auf zu 7. Nun, Herz und Auge, ſchließ diesen lichten Höhn ; Hör', o Vater, dich zu! Der Herr hat in mir seine hör' mein Flehn ! Ruh' ; Im Schlaf steh' auf der Stirne 7. Was ich bin und kann und habe, mir : Gott Vater, Sohn und Geist ist B. Schmolke. Ist nur deiner Gnaden Gabe, " "Heilig | hier! 476 Drittes Buch. Wel. Nun sich der Tag geendet hat . heute treu gelebt, Und bess're den, der 1097. Nun bricht die finstre Nacht unbedach Hat wider Gott gestrebt. t herein, Des Tages Glanz ist todt ; Je= 10. Wofern dir , Herr , mein Thun doch, mein Herz, schlaf noch nicht ein, gefäl lt, So hilf mir morgen auf, Daß Geh', sprich zuvor mit Gott ! ich mit Ehren in der Welt Vollbringe Gott, du großer Herr der Welt, meinen Lauf. 2. Den niemand sehen kann ! Du siehst ja 11. Und endlich führe, wann es Zeit, mich vom Himmelszelt ; Hör' auch Mich in den Himmel ein ; Da wird in deiner Herrlichkeit Mein Sabbath ewig mein Seufzen an! se yn. nun mehr voll Caspar Neumann. 3. Der Tag, den ich bracht, Der war besonders dein ; Drum Me l. hått' er auch bis in die Nacht Mir ſolz | 1098 . Ringe recht , wenn Gottes Gnade. len heilig seyn. Sen gepriesen noch__am dein heilig theures Wort, Ab Fü en r d ges Viel che leicht ist dieses nicht hn, 4. Denn ich bin Fleisch und Blut , Und Womit du so köstlich labend Mich er pfleg' es öfters zu versehn , Ist gleich quicket heut, mein Hort! der Wille gut. 2. Hell ließ'st du dein Licht mir schei nen; Laß es leuchten immerdar, Daß Gna dein den en 5. Nun such ich ich fröhlich mit den Deinen Dich ers thron ; Sich unsre Schuld nicht an, Und denke, daß dein lieber Sohn Für kenne treu und wahr. 3. Trost und Stärkung gabst du wie uns genug gethan. der, Vater, meinem Herzen heut'; Dich 6. Schreib' alles, was wir heut ge erheben meine Lieder , Großer Gott, in lehrt, In unsre Herzen ein, und lasse Ewig keit! die, so es gehört , Dir auch gehorsam 4. Laß mich immer glauben, hoffen, seyn.. Deinem Willen stets getreu; Laß auch 7. Erhalte ferner noch dein Wort, mir ein Pförtlein offen , Daß ich ewig Und thu' uns immer wohl, Damit man bei dir sey ! stets an diesem Ort Dir dieffe, wie man 5. Laß mich nimmer von dir weichen, foll. O mein Heiland, Jesus Christ! Laß mein Thun es stets bezeugen , Daß ich 8. Indessen such' ich meine Ruh'; Vater, steh' mir bei, Und gib mir dei dein, du meine bist. men Engel zu, Daß er mein Wächter 6. Voll von himmlischen Gedanken Geh' ich nun , mein Gott, zur Ruh', Tey. Will dir einstens auch noch danken, 9. Gib Allen eine gute Nacht, Die | Schließt der Tod mein Auge zu . XII . Mel. Von dem Gottesdienste. (Lieder vor dem Gottess dienste.) Nun freut euch, liebe Chriſteng’mein . 1099. Sepriesen seyst du , Jesu Mi3. Hö Go;ttLa uten, rt Siißi rt e fle esßtWo Les nggen te un t Be n, he s Christ, Daß nun der Tag erschienen, dem Herren fort und fort Der Lippen Der unser süßer Ruhtag ist , Dem gro- Opfer bringen ; Kommt, tretet hin zu Ben Gott zu dienen ! Hinweg mit aller dem Altár , und lasset mit der frohen Eitelkeit ! Hinweg mit Ungerechtigkeit ! Schaar Ein Sabbaths-Lieb erschallen. Last Hånde - Arbeit liegen. Andediauf esem ersTa 2. Laßt heute Herz , Gemüth und Vo4. tang Unsu m To dest denist, Je dshaCh t ri s Sinn, Dem Höchsten seyn ergeben ; bösen Feindes List Hiedurch gemacht legt das, was fleischlich, von euch hin, zu Schanden ; Er hat dem Tode seine Dient Gott mit eurem Leben , Daß er Macht Genommen , und uns wieder durch seines Geistes Stark Hab' in bracht Das Heil, das wir verloren. Christen, laßt uns gleicherweis uns seiner Gnade Werk, Und stetig ab 5. uns walte, Auch von der Sünd' aufstehen , Unb XII . Von dem Gottesdienste. 477 nun fortan mit allem Fleiß Auf guten schauen In den schönen Himmelsauen, ---- Hilf, Wegen gehen, Damit wir droben im Wir dir Hallelujah singen. merzu Die ewig - füße Sabbathsruh' Herr, laß es wohl gelingen ! Joh. Dan. Herrnſchmið. ÷ 1723.] Im Himmelreich begehen! I Mel. Alle Menschen müssen sterben. Eigene Melodie. 1100. Herr, hier sind wir, dich zu 1102. Herr Jesu Christ, dich zu hdren ; Oeffne unserHerz und Ohr, Laß uns wend', Dein'n heil'gen Geist du zu den Geist von innen lehren , Zeuch die uns send' ; Mit Lieb' und Gnad' er uns Sinnen hoch empor, Daß sie durch den regier , und uns den Weg zur Wahr Land der Erden Nicht zerstreut, zer heit führ . storet werden; Halte du nur Allem ein, 2. Thu' auf den Mund zum Lobe Was uns will zur Hind'rung ſeyn. dein, Bereit' das Herz zur Andacht 2. Rede selbst in deinem Knechte, fein; Den Glauben mehr', stårk' den Red', o Herr, durch Mark und Bein ! Verstand , Daß uns dein Nam' werd' Laß von ihm mir deine Rechte Als wohl bekannt. durch dich verkündet seyn , So, als 3. Bis wir fingen mit Gottes Heer: wenn du selber kåmest, Und mich in die ,,Heilig, heilig ist Gott der Herr !" Und Lehre nähmest , Als wenn ich von dir schauen dich von Angesicht In ew'ger allein Sollte nur gemeinet ſeyn. Freud und sel'gem Licht. 3. Gib hierJedem, was vonnöthen, 4. Ehr sey dem Vater und dem Wecke doch die Sichern auf; Komm, Sohn , Dem heil'gen Geist in Einem was fleischlich, zu ertödten ; Stark' und Thron ; Der heiligen Dreieinigkeit Sey tröst im Kampf und Lauf, Was so Lob und Preis in Ewigkeit. blöde, schwach und schüchtern. Mach' Herzog Wilhelm II . zu Sachsen : Weimar. auch die durch Buße nüchtern, Die zu deinem Mahle gehn, Daß sie recht im Mel. Erhalt' und, Herr, bei deinem Wort. Glauben stehn. 4. Laß uns, wie wir hier erschienen, 1103. Herr, dffne meines Herzens Endlich dort mit Freudigkeit Dir im Thür! Herr, zeuch mein Herz durchs neuen Salem dienen Nach demKampfe Wort zu dir ! Laß mich dein Wort bes dieser Zeit. Komm, uns mächtig zu bewahren rein, Laß mich dein Kind und reiten, Hilf uns um die Krone streiten, Erbe seyn. 2. Dein Wort bewegt des Herzens Die dort ewig wonnevoll Deine Sieger Grund, Dein Wort macht Leib und ken schmüc soll ! Seel gesund , Dein Wort ist's , was mein Herz erfreut, Dein Wort gibt Mel. Trau' auf Gott in allen Sachen. 1101. Jefu, der du deine Liebe Läs und Trost Seligkeit. 3. Ehr sey dem Vater und dem fest durch des Geistes Triebe In die Sohn, Dem heil'gen Geist in Einem Herzen sich ergießen, und im Glauben Thron; Der heiligen Dreieinigkeit Sey dich genießen: Lob und Preis in Ewigkeit. n 2. Wer kann sagen und beschreibe , Was es sey, in dir zu bleiben , Dir im Mel. Liebster Jesu, wir sind hier. Glauben anzuhangen, Dich in Liebe zu 1104. Höchster Gott , wir danken empfangen ! 3. Gib uns Kraft, die Seligkeiten dir, Daß du uns dein Wort gegeben! Deiner Liebe auszubreiten , Auch der Gib uns deinen Geist, daß wir Es er Leiden und der Thränen Derer, die nach füllen mit dem Leben ; Gib dem Glau ben Licht und Stärke, Daß er thätig dir sich sehnen. unendlich hohes Wesen , In sey im Werke. 4. 2. Unser Gott und Vater du , Der dem wir allein genesen , Mach' uns würdig, dich zu sehen, In den Himmel uns lehret, was wir sollen, Schenk' uns deine Gnad' darzu , Ein lebendig gan einzugehen ! 5. Daß, wenn wir dich freudig zes Wollen ! Gib zum Wollen das Voll Drittes Buch. 478 bringen; Laß dem Geist den Sieg gelegt. Drauf will ich mein Vertrauen sehen, Wenn sich ein Zweifel bei mir lingen. 3. Gib uns, eh' wir gehn nach Haus, regt ; Dieß Wort von deinem Gnaden Deinen väterlichen Segen ; Breite deine bund Ist ewig meines Lebens Grund. Hände aus, Leite uns auf deinen We-. 3. Du hast den Himmel und die gen ; Laß uns hier im Frieden såen, Hdle Mir in dem Worte vorgestellt; Dort in Klarheit auferstehen. Gib, daß ich mich zu dem geſelle, Was mir gedeiht und dir gefällt , Und lenke Mel. Chrisle, du Beistand c. meinen schwachen Sinn Durch deinen 1105. Ich freue mich , die Stätte Geist zum Guten hin. zu begrüßen, Wo Dürstenden des Lebens 4. Laß diesen Samen Früchte brin Stedme fließen , Und wo dein Heil von gen ! Mein Herz sey dir ein gutes Land ; der Erlösten Zungen Froh wird be Es werde mir vor allen Dingen Die wahre Gottesfurcht bekannt, Daß dieſe fungen. 2. Vergebens lockt die Welt zu ihren Welt mich nicht verführ , Und auch Freuden ; Mein Geist soll sich auf Got- kein Frrtbum mich berühr'. tes Auen weiden ; Sein heil'ges Wort, 5. So wird mir dieses Wort des Le das seine Boten lehren, Das will ich bens Von Tag zu Tage theurer sepu. hören. Ich werde dann mich nicht vergebens 3. Mit Andacht will ich, Höchster, Dort auf das Buch des Lebens freun, vor dich treten; Ichweiß, du liebst, die In welchem , wann die Welt vergeht, kindlich zu dir beten ; Der Thoren | Mein Name eingeſchrieben steht. Mel. In dich bab' ich geboffet, Herr. Glück, die sich der Sünde freuen, Wirst du zerstreuen. ! +. laß auch heute deinen Geist 1107. Komm, himmliſch Licht, du mich lehren, Vom Weg, der dir miß beil'ger Geist , Der du ein Trost der fällt, mich abzukehren ; Regiere mich, Menschen heiß'st, Mit deinem Gottes daß meine ganze Seele Zum Trost dich glanze ! An diesem Ort Dein Lebens wable. wort In unsere Herzen pflanze ! 5. Dein Tag sey mir ein Denkmal 2. Du bist der Brunn, da Weisheit deiner Güte, Er bring mir Heil, und quillt , Die uns mit Geist und Kraft lenke mein Gemüthe Auf jenen Trost, erfüllt, Ein Geber aller Gaben. Wer den uns dein Sohn erworben, Als er leben will, Muß deine Füll Und dei neu Odem haben. gestorben. 6. Dich bet' ich an, du Todesüber 3. Eröffne , Herr, zu dieser Stund' winder, Der du an diesem Tag zum Uns Obren, Herz, Verstand und Mund ; Heil der Sünder, Die fern von Gott in Dein göttlich Fen'r uns sende , Daß Todesschatten saßen , Dein Grab ver uns nicht Noth , Noch selbst der Tod Vom wahren Glauben wende. Lassen! 4. Für solche Wohlthat wollen wir 7. Dein Siegstag ist ein Tag des Heils der Erde ; Gib, daß er mir ein Mit Herz und Mund lobsingen dir, Und wahrer Sabbath werde ; Lob sey , Er dein uns täglich freuen, Bis uns dein löser, deinem großen Namen Auf ewig. Hauch Aus Gräbern auch Zum Him Amen! M. Chr. turm. mel wird erneuen. Met. Wer nur den lieben Gott ze. In bekannter Melodie. 1106. Ich preife dich mit Herz und 1108. Liebster Jesu , wir sind hier, Munde, Du Vater der Barmherzig Dich und dein Wort anzuhdren ; Lenke keit, Daß du mich auch in dieser Stunde Sinnen und Begier Auf die süßen Him Durch deines Wortes Kraft erfreut, melslehren , Daß die Herzen von der Ich habe wieder neues Licht Durch dei- | Erden Ganz zu dir gezogen werden. nes Geistes Unterricht. 2. Unser Wissen und Verstand Ist 2. Das ist ein Schatz vor allen mit Finsterniß umhüllet, Wo nicht dei Schäßen, Den du mir huldvoll beige- | nes Geistes Hand Uns mit hellem Licht XII . Von dem Gottesdienste. erfüllet ; Gutes wollen, thun und den ken, Muß uns deine Gnade ſchenken. 3. O du Glanz der Herrlichkeit, Licht vom Licht, aus Gott geboren ! Mach' uns allesammt bereit , Oeffne Herzen, Mund und Ohren. Unser Bitten, Flehn und Singen Laß, Herr Jesu, wohl ge Tobias Claudnißer. lingen ! Me'l. 479 Alles ist an Gottes Segent: 1110. Sen gesegnet, sey willkom men , O du Ruhestatt der Frommen, Du geweihtes Gottes-Hans ! Stärket euch, ihr, meine Kräfte; Heute ruht ihr vom Geschäfte Einer ganzen Woche aus . 2. Kommt, ihr Christen, eilt und tretet In den Tempel ; singet ! beter! Mel. Wer nur den lieben Gott läßt sc. Lobt den Herrn der Herrlichkeit ! Trå 1109. Noch fing' ich hier aus ger Jüngling, auf, und laufe Zum Al dunklen Fernen, Herr meines Lebens, tare, wo die Taufe Dich zum Christen dir mein Lied, Bis einst weit über alle eingeweiht ! 3. Preise hoch Jehovah's Güre Mit Sternen Dich mein verklärtes Auge ſieht; Dann schallet dir im Jubelflang erneuertem Gemüthe , An dem heiligen Altar! Schau ein strahlendes Erempel: Mit allen Sel'gen mein Gesang. 2. Wohl mir! du schauest auf mich Deinen Heiland in dem Tempel, Da nieder , Steigt mein Gebet zu dir hins er noch ein Knabe war! 4. Hier erheben Gottes Ehre Kan an ; Du hörst den Dank der schwachen Lieder, Und nimmst mein Flehen gna zel , Orgel und Altäre ! Hier erschallt dig an. Wenn sich mein Herz zu dir er der Wahrheit Wort. Sünder, falte hebt, Fühl ich mich neu von dir belebt. deine Hände, Denn es zeugen selbst die 3. Froh wall' ich hin mit meinen Wände : O, wie heilig ist der Ort ! 5. Donner sprechen ihre Stimme, Brüdern zu deines Tempels Heilig thum ; Da schallt in dir geweihten Lie- | Wann der Herr in ſeinem Grimme Mit dern Des Dankes Stimme dir zum verstockten Sündern ſpricht ; Doch des Ruhm , Und dann durchdringen meine Trostes sanfte Lehren Wischen still ge Brust Empfindungen der reinsten Luft.weinte Zähren Von des Frommen An - 4. Die Kraft von deinen Himmels- gesicht. lehren Durchdringt und hebet meinen 6. Auch der Sünder darf nicht beben, Geist, Wenn er, vereint mit heil'gen Denn die Schuld wird ihm vergeben, Chören , Gott, deinen großen Namen | Wenn er wieder Buße thut. In des preist, Anbetung dir und Ehre bringt, Lammes Hochzeitsaale Speist man uns Und Fülle der Empfindung singt. im Abendmahle , Tränkt man uns mit 5. Zwar hab' ich auch in stillen Christi Blut. 7. Herr, der mit des Kleides Saume Stunden, Wenn ich dir meine Freuden fang, Der Andacht Seligkeit empfun Alles im gewölbten Raume Eines den, Die durch die frohe Seele drang ; Christentempels füllt : Sich herab auf Mein Herz, wenn dir mein Lied erſcholl, jede Zähre, Die zu deines Liebens Ehre Ward seliger Empfindung voll. Hier in deinem Hauſe quillt! 8. Laß mich in der Sünder Reihen 6. Doch höher ward mein Geist er hoben In meiner Miterlösten Schaar, Deine Tage nie entweihen ; Führe mich Wenn ſie, gemeinſam dich zu loben, Im auf ebner Bahn ; Bis ich einſt in jenen Heiligthum versammelt war, Und in Höhen Deinen großen Sabbath sehen Begeist rung sich ihr Chor Zu deinem Und mit Engeln feiern kann ! Throne schwang empor. Mel. Gott des Himmels und der Erden. 7. Drum will ich mit den frommen Schaaren zu deinem Tempel freudig 1111. Thut mir auf die schöne gehn, Wo einst auch die versammelt Pforte , Führt in Gottes Haus mich waren, Die nun vor deinem Throne ein ! Ach, wie wird an diesem Orte stehn. Sie schauten hier im dunkeln Meine Seele fröhlich seyn ! Hier ist Wort; Von Angesicht schau'n sie dich Gottes Angesicht, Hier ist lauter Trost dort. Elieser Gottlieb Küster. und Licht. 2. Herr, ich bin zu dir gekommen ; 4 480 Drittes Buch. Komme du nun auch zu mir ! Wo du | In Einigkeit und stiller Ruh', Und für Wohnung hast genommen , Ist der das Böse Gut's zu geben, Daß ich kein Himmel hell vor mir. Zeuch in meinem Leid dem Nächsten thu'. 6. Und wenn ich soll darüber leiden, Herzen ein, Laß es deinen Himmel seyn ! 3. Laß in Furcht mich vor dich tre- So gib mir Kraft und festen Muth ; ten, Heilige mir Leib und Geist, Daß Laß mich, mein Hort, nichts von dir mein Eingen und mein Beten Dir ein scheiden , Nicht Lieb' noch Leid, Lust lieblich Opfer heißt. Heilige mir Mund | oder Ruh'. 7. So wirst du ewig in mir wohnen, und Ohr , Zeuch das Herz zu dir em por! Und ich auch ewiglich in dir ; Du wirst 4. Mache mich zum guten Lande, mich einst mit schönen Kronen Dort Wann dein Saatkorn auf mich fällt ; zieren, o du meine Zier! Gib mir Licht in dem Verstande, Und was mir wird vorgestellt , Pråge du Mel. Wer nur den lieben Gott läßt walten. dem Herzen ein; Laß es mir zur Frucht 1113. Wie schön ist's doch an ei gedeihn. 5. Stark in mir den schwachen nem Orte, Wo Gottes Licht und Recht Glauben, Laß dein theures Kleinod ergeht ! Wo man aus seinem Gnaden mir Nimmer aus dem Herzen rauben, worte Den Weg zum Leben recht ver Halte mir dein Wort stets für ; Ja, steht ! O, daß das Herz so schlecht be das sey mein Morgenstern, Der mich denkt , Wie Gott so hohe Wohlthat schenkt ! führet zu dem Herrn ! 2. Kommt ! unsers Gottes Wohlge= 6. Rede , Herr, so will ich hören, Ist's , daß ihm unser Herz nicht fallen nichts Laß erfüllt! werd' Wille Und dein meine Andacht stören, Wann der Brunn schweigt; Er läßt sein Wort noch bei Speise mich mit uns schallen, Das uns die ew'gen Freu des Lebens quillt. Himmels - Brod, Tröste mich in aller den zeigt. Dankt ihm, der uns so man Noth! ches Fest, So manchen Sonntag feiern 7. Oeffne mir die Lebensauen, Daß läßt! mein Geist sich weiden kann ; Laß mir 3. Ach bleib', o Hirt , bei deiner Heil vom Himmel thauen , Zeige mir Heerde! Steh', Vater, deinen Kindern die rechte Bahn Hier aus diesem Jam: bei, Daß unser Haus nicht wüste werde, merthal, Zu dem ew'gen Ehren - Saal. Dein Segen ferner bei uns ſey ! Nimm, B. Schmolte. Höchster, deiner Wahrheit Licht Von uns und unsern Kindern nicht. Mel. O, daß doch bald dein Feuer brennte. 4. Und wenn wir treue Predigt hd 1112. Wie heilig, Herr, ist diese ren, So mach' ihr selber freien Lauf ; Stätte , Wie schön und lieblich ist das Nichts müss' uns in der Andacht stören ; Haus , Da ich mit Danken vor dich | Thu' die verſchloſſ`nen Herzen auf, Und trete, Und breite deinen Lobspruch aus ! lehre uns durch Wort und Geist, Was 2. Ach, daß ich immer sollte stehen wahre Buß' und Glauben heißt. In deinerWohnung, o mein Gott ! Und 5. Gib auch, daß wir dein Wort be= da die Gottesdienste sehen , Vor dir, o wahren , Und nicht so leicht vergeßlich sey'n ; Laß uns die Kraft davon erfah Herr Gott Zebaoth ! 3. Gib, daß ich ewig in dir bleibe, ren , Und streuſt du deinen Samen ein, Und bleib' auch ewig du in mir , Daß So mach' uns gutem Lande gleich, An stets dein guter Geist mich treibe , Zum Früchten, dir zur Ehre, reich. Himmel ziehe für und für. 6. Bekehr', o Herr, die falschen Be 4. Geuß deine Lieb' aus in mein ter, Die Herzen, die noch hart und blind, Herze ! Wer liebt, der bleibt in deinem Die Hörer, welche keine Thåter, Die Licht ; Wer dich verschmäht, dem wird Thåter, die nur Heuchler sind ; Daß die Kerze Erlöschen, wann er's meinet Allen deines Wortes Kraft Ein neues nicht. Herz und Leben schafft! 5. Gib mir, mit jedermann zu leben XII'. Von dem Gottesdienste. 481 XII³. Von dem Gottesdienste. (Lieder nach dem Gottes dienste.) Mel. Nun danket Alle Gott. Gott sen hoch gepreiſet, Der uns Gnad' 1114. Gott, unserm Gott sey Lob um Gnad erweiset! Für seines Wortes Lehren! Den Sun 2. Friedlich gehen wir nach Haus ; dern ruft er zu , Sich ernstlich zu be Bleib bei uns , du theurer Segen ! kehren ; Betrübten gibt er Trost , Den Führ' uns ein und führ' uns aus, Heil' Schwachen Muth und Kraft, Und Lust ger Geist , auf Gottes Wegen ! Segne zur Heiligung In ihrer Pilgrimschaft . ferner, schirme, leite, Gib uns Sieg 2. Er segne nun sein Wort Durch zum guten Streite. 3. Unsern Ausgang segne , Gott ! seines Geistes Stärke, Um Jesu willen stets Zu Früchten guter Werke; Daß Unsern Eingang gleichermaßen ; Segne unser Glaube ihm Bis in den Tod ge unser tåglich Brod, Segne unser Thun treu, Und immer thätiger Durch wahre und Lassen , Segne uns mit selgem Liebe sey. Sterben, und mach' uns zu Himmels M. Fartmann Schenck. 3. Gib , treuer Gott , daß wir erben! Dich kindlich fürchten mögen, Daheim Mel. Bieber Jefu, wir sind hier. und vor der Welt 1 Auf allen unsern Wegen; Dein Segen sey mit uns, Den 1117. Unser Gott, wir danken dir, uns dein Wort verheißt, Dein Fried' Daß du uns dein Wort gegeben ! Gib in Ewigkeit, O Vater, Sohn und Geiſt ! | nun Gnade , daß auch wir Nach dem selben heilig leben , Und den Glauben Met. Nun danker Alle Gott. also stärke, Daß er thätig sey im Werke. 1115. Nun bittet Alle Gott Mit 2. Uns, o Vater, lehrest du, Wie Herzen, Mund und Hånden , Daß er wir vor dir wandeln sollen ; Schenk uns seinen Geist Vom Himmel wolle uns deine Kraft dazu ; Gib zum Wissen senden, Der bei uns bleibend sey Nach auch das Wollen, Und zum Wollen das seinem theuern Wort, In Zeit und Vollbringen , So wird Alles wohl ge Ewigkeit, Hier, und an jedem Ort. lingen. 2. Nun bittet Alle Gott , Daß er 3. Gib uns, eh' wir gehn nach Haus, uns Sünder ſchone , Daß er uns nahe Deinen våterlichen Segen ; Breite deine sey In Jesu, seinem Sohne ; Daß er Hände aus , Leite uns auf deinen We die Kirche bau' Durch sein lebendig gen ; Laß uns hier im Segen gehen, Wort, Und uns einst gebe Raum Bei Dort im Segen auferstehen. seinen Engeln dort. An einem Feste der Orgelweihe. 3. Ach ja , Herr, lehre uns , So Mel. Wie schön leucht't uns der Morgenstern. find wir recht gelehret ! Ach, Herr, be kehre uns, So sind wir recht bekehret ! 1118 . Wie tonst du schön, erhab Ach, Heiland! heile uns, So sind wir nes Spiel ! Mein ganzer Geist, mein ewig heil; Dein Blut sey unser Trost, ganz Gefühl Wird himmelan gezogen ! Dein Geist sey unſer Theil! Du fldteft, wie ein Frühlingswald, So 4. Es segne uns der Herr, Der Ur sanft und süß, und brausest bald Wie quell aller Güter ; Der ew'ge Arzt und stolze Meereswogen. Höher , Näher Hort Sen unser Hort und Hüter. Es An die Kniee Gottes ziehe Jetzt und leuchte über uns Sein Gnadenangesicht, trage Mich an jedem Sabbathtage ! 2. Verwandle stets in meiner Brust Sein Friede ruh' auf uns , Sein Geist verlass' uns nicht! Die fündige Begier und Lust In reines Himmelssehnen! Stark' meinen schwa= Mel. Liebster Jesu , wir sind hier. chen Glaubensmuth , Und meine bittre 1116. Nun Gott Lob ! es ist voll Thränenfluth Verkehr' in Hoffnungs bracht Singen, Beten, Lehren, Hören ; thrånen. Tone , Schöne Stimme, Gott hat Alles wohlgeinacht , Drum fließe, Und versüße Meine Leiden, Und laßt uns sein Lob vermehren ! Unser verklåre mein Freuden! 31 Knapp's geistl. Liederbuch. 482 Drittes Buch. 3. heilger Geist ! möcht' auch so ein, Und laß mich deinen Tempel seyn, rein Mein Odem, wie der Luftbauch Bis über meiner Leiche Die Orgel einst seyn, Der dieses Spiel erreget, Den das Amen singt, Und sich die freie Seele nichts bewegt, als Gottes Ruhm ! schwingt Empor zu deinem Reiche. komme in dein Heiligthum, Geist, der | Fröhlich, Selig Auf den ſchönen Web die Welt beweget ! Gehe, Wehe, Gott muthtönen Laß sie steigen Zu dem ſel' zu Ehren, Durch die Röhren Meiner gen Engelreigen! Wilhelm Meinhold, Lunge, Und bewege Herz und Zunge! Pfairer in Cremmin auf Uſetom. 4. Komm, heil'ger Geiſt, zu uns her XIII. Mel. Kirchweihlieder. Meinen Jesum lass' ich nicht. Erde ganz mit Fluch bedeckt. Da hast 1119. Ach, wie heilig ist der Ort ! gnädig eine Hütte Du dir erbaut in Ach, wie selig ist die Stätte ! Hier, hier unsrer Mitte , Als du den Sohn vom ist des Himmels - Pfort' ; Hier erhöret | Tod erweckt. In dir wir mögen nahn, Gott Gebete ; Hier erschallt sein theu In dir nun Guad' empfahn , Treuer res Wort; O wie heilig ist der Ort! Heiland! Dein theures Blur Macht 2. Heil war in des Zöllners Haus, Alles gut , Es heiligt uns nach Sinn Weil er Christum aufgenommen ; Und | und Muth . bier rufet Jesus aus : Selig sind, die 3. Du willst deiner Jünger Schaa zu mir kommen ! Deren Herzen nimmt ren Dich aller Orten offenbaren , Er Benn quickst , erhebest ihren Sinn. er ein, Daß ſie ſeine Tempel ſeyn. 3. welch Heil ist bis hieher Die auch nur in deinem Namen Zween oder semHause widerfahren ! Wenn derHerr drei zusammen kamen, So bist du seg nicht bei uns wär', Der sich uns will nend mitten inn', Und bauſt im neuen offenbaren: Woher hätten wir den Geist, Bund Auf der Apostel Grund Gottes Tempel. O mach' uns rein, Ein edler Der den Weg zum Himmel weist? 4. O wie lieblich, o wie schön Sind Stein An diesem Tempel auch zu seyn! 4. Siche, da ist Gottes Hütte , Wo des Herren Gottesdienste ! Laßt uns froh zu ihnen gehn ; Hier erlangt man du erſcheinſt in unsrer Mitte, Durch zum Gewinnste Einen Schaz, der ewig deinen Geist, in deinem Wort! We sich währt, Den kein Rost noch Raub ver sammeln deine Schaaren , Dein Wort zehrt. treu hören und bewahren, Ein Gottes 5. Bleibe bei uns , liebster Gast ; haus ist solcher Ort ; Wo du dir auch Epeis' uns gnädig mit demWorte, Das voll Gnad' Einweihst im Wasserbad du uns gegeben hast, Jesu, stets an die Deine Kinder , Und stärkst ſie all' Im sem Orte! Laß die Kirche feste stehn, Abendmahl Zum Gang nach deinem Bis die Welt wird untergehn ! Freudensaal. 5. Auch dieß Haus hast du gegrün Mel. Wachet auf, ruft uns die Stimme. det, Daß da dein Name werd' verkün 1120. Der im Heiligthum du woh det, und du dich hier uns offenbarst. nest , Und über Cherubinen thronest, Bilde hier dir viele Kinder , Des Wor Jehovah , unser starker Hort ! Dein tes Thåter , Ueberwinder , Die du in Stuhl ist der weite Himmel, Die Erde, deinem Buch bewahrst. Dein ewig bleis deiner Füße Schemel, Umschließet dich bend Wort, Hierschall' es fort und fort, an keinem Ort. Du hoch Erhabener ! Rein und mächtig ! Dieß Haus ist dein; Allgegenwärtiger ! Schenk' uns Gnade, Weih' selbst es ein ; Dein Wort , dein Wenn hier zur Stund' Der Schwachen Geist erhalt' es rein! Mund Dich preist, du aller Freuden 6. Nun denn , mit vereinten Zungen Grund ! Sey, Herr, dein Lob von uns besungen, 2. Von dir waren wir geschieden, Der du so viel an uns gethan ! Du Entflohen war dein hoher Frieden, Die schenkst Alles mit dem Sohne, Nach XIII. Kirchweihlieder. treuem Kampf die Lebenskrone; Im Mel. 483 Durchbrecher aller Bande. Staube beten wir dich an. Dreiein'ger 1122. Frieden, hohen Gottesfrie Herr und Gott, Hilf uns aus aller den Hast du, Herr, in deinem Wort Noth! Hosianna ! Bald singen wir, Ueberfließend uns beschieden Hier an Verklärt vor dir, Im obern Tempel diesem Friedensort , Den du deinem hohen Namen Hast zur Wohnung hin für und für. M. Gottlob Baumann, gestellt, Da zu ſegnen deinen Samen, Pfarrer in Nozingen in Würtemberg. Der den Bund des Friedens hålt. Mel. Sen Lob und Ehr' dem höchsten Gut. 2. Aller Friede war gewichen, Noth nur der Gefallnen Loos, Gottes schönes 1121. Dreiein'ger, heil'ger, großer Bild verblichen, Das von Gnaden über Gott, Sieh von des Himmels Höhen, floß. Doch dem ewigen Erbarmen Bricht Wie wir vor dir , Herr Zebaoth, Hier bei solcher Noth das Herz , Und in dei festlich heute stehen ! Vernimm den nen Liebesarmen Findet Heilung unser Dank, hör' das Gebet , Das heut' zu Schmerz. 3. Sieh, dort steigt die Gnadenſonne deinem Throne geht Von dieser heil'gen Stätte! In dem hellsten Glanz empor ! Hohe, 2. Die Våter weihten dieses Haus , reine Himmelswonne Quillt aus die O Höchster, deinem Namen ; Schmuck sem Born hervor. Du hast dich dahin es mit deinem Segen aus, Für uns und gegeben, Frieden durch dein Blut ge unsern Samen; Laß uns dein theures macht, Und, verklärt zu neuem Leben, Gnadenwort An diesem dir geweihten | Licht in unsre Nacht gebracht ! 4. Friedefürst ! komm' hier uns nahe, Ort Allzeit in Frieden hören. 3. Nimm an die Kinder, die wir hier Tritt in unsre Mitt' herein ! Hier mit Dir in der Taufe schenken ; Laß reine deiner Huld umfahe Die versöhnete Lehr' sich für und für In ihre Herzen Gemein' ; Und, daß mächt’gen Waſſer senken, und hilfsie in der rechten Zucht strömen Unser Friede werde gleich, Laß Zu wahrer Glaubens-Kraft und Frucht das hohe Wort vernehmen : Friede, Friede sey mit euch ! Als Himmelspflanzen ziehen. 5. Des Gesetzes Donnerstimme Qua 4. Hier beichten wir , Herr, unfre Sund'; daß in wahrer Reue Ein le hier kein armes Herz , Das sich aus, jeglicher sich dazu find' ! Damit du uns des Fluches Grimme Ernstlich sehnet aufs neue Vergeben kannst die schwere himmelwärts. Thue solche müde See Schuld, Und schenken deine Gnad' und len Hier mit deinem Frieden an , Und Huld In Christi Blut und Wunden. laß nie, was Noth ist, fehlen Pilgern 5. Hier stellst du dich, o Heiland, auf der schmalen Bahn. dar, Und reichst uns deine Gaben, 6. Laß auch hier der Hallen eine An Wenn sich beim heiligen Altar Die mi dem großen Tempel seyn, Den der den Seelen laben. Ach gib , daß wir neuen Bundsgemeine Durch dein Blut dein Leib und Blut Doch nimmermehr du weihtest ein ; Und wie sich in jenem mit frechem Muth uns zum Gericht alten Gottes Herrlichkeit ließ_ſehn, So laß hier mit macht'gem Walten empfangen ! 6. Hier segnen wir den Eh'stand ein, Deines Geistes Odem wehu. 7. Zeichne hier dir viele Namen In Und bitten für die Kranken ; O laß dir wohlgefällig seyn All unser Flehn und das Buch des Lebens ein, Die mit dem Danken! Erhöre, wenn wir jedenStand, erwählten Samen Ihre Kleider machen Den König , Kirche, Schul' und Land rein ; Die, vom ewigen Verderben Frei gemacht durch deine Hand, Dort als Dir, Gott, hier anbefehlen. 7. Ja, segne ferner dieses Haus, deines Reiches Erben Ewig blühn im Das wir nach dir, Herr, nennen ; Treib' | Heimathland. Alles von den Herzen aus , Was uns 8. Dort mischt nimmer, wie hienie von dir will trennen ; Tilg' Alles, was den, Mit der Ruhe sich die Qual ; Wir uns stören will, Damit wir stets in heil's genießen ew'gen Frieden Dort bei deiz ger Still' Hier als dein Volk dich loben. nem Freudenmahl, Schauen auch, ge 31 484 Drittes Buch. ziert mit Palmen, Dich, der uns so hoch | dahin In verkehrtem Sinn ; Auch die erhob, Singen dann in ew'gen Pfalz kleine Schaar , Die vor dir offenbar, men, Jesu, Friedefürst, dein Lob! hat wenig Lieb' und Glauben. M. Gottlob Baumann, Pfarrer in Nozingen 3. Und du, o Jesu, bist ſo treu; AH, in Würtemb. geb. 1794. daß wir frömmer wåren! Nun mach die Herzen selber neu , Daß Alle sich Mel. Wie schön leucht't uns der Morgenstern. bekehren! Schaue mächtig drein, Hilf 1123. Gott Vater , aller Dinge deiner Gemein', Die du dir erbaut, Und Grund! Gib deinen Vaternamen kund die auf dich vertraut , Um deines Na An diesem heil'gen Orte ! Wie lieblich mens willen! 4. Vertreibe Zwietracht , Haß und ist die Stätte hier! Die Herzen wallen aufzu dir! Hier ist des Himmels Pfor Mord, Und alle frechen Sünden ; Laß te! Wohne, Throne Hier bei Sündern, immermehr dein Friedenswort All' Arg Als bei Kindern, Voller Klarheit ; heit überwinden ! Buß und Glauben gib, Und rechtschaffne Lieb' ; Wer an Heilge uns in deiner Wahrheit ! 2. Sohn Gottes, Herr der Herrlich- dich sich hält, Und ausgeht von der keit! Dieß Gotteshaus ist dir geweiht ; Welt, Den woll'st du gnädig stärken. 5. Herr, deine Kirche streitet noch; O laß dir's wohlgefallen ! Hier schalle deiner Kirche siegen ! Ob schwer Hilf walte Segen Dein Wort, dein lebendig fort und fort In diesen Friedenshallen ! der Kampf ist, müſſe doch Kein Kam Einheit, Reinheit Gib den Herzen ; pfer unterliegen ! Fang' ein Neues an, Angst und Schmerzen Tilg' in Gnaden; Daß auf ebner Bahn Deines Wortes Licht Uns führ' aus dem Gericht Zu Heil uns ganz vom Sündenschaden. 3. Gott, heilger Geist, du werthes | deines Himmels Freuden ! Licht, Wend' her dein göttlich Angesicht, Mel. Liebster Jesu, wir sind bier. " Daß wir erleuchtet werden ! Geuß über uns und dieses Haus Dich mit all 1125. Jesu, wir betreten heut' Deis mächt’gen Flammen aus, Mach' himm ues Tempels heil'ge Schwelle ; Hier lisch uns auf Erden : Lehrer, Hdrer, sey dir ein Lob bereit't, Hier sey unsrer Kinder, Våter; Früher, später Geht's Freuden Quelle ! Hier sey viel Geber zum Sterben; Hilf uns Jesu Reich er und Flehen ; Hier laß uns dein Antlis sehen! erben! 4. Dreiein'ger Gott ! Lob, Dank und 2. Gib und ſegne, Herr, dein Wort! Preis Sey dir vom Kinde bis zum Segne du das Wort des Lebens , Daß Greis Für dieß dein Haus gesungen ! es heil'ge diesen Ort , Und uns schalle Du hast's geschenkt und auferbaut, Dir nie vergebens. Deffne selbst uns Herz ist's geheiligt und vertraut Mit Herzen, und Ohren ; Laß uns werden neuge Hånden, Zungen. Ach hier Sind wir boren ! 3. Führe deine Kinder hier Ohne Noch in Hütten ; Herr, wir bitten: Stell' uns droben In den Tempel, dich | Zahl zu deinem Bunde ; Hilf, daß ſie zu loben! A. Knapp. 1835. sich für und für Dir vertraun mit Herz und Munde. Von den Alten, von den Mel. Ein' feste Burg ist unser Gott. Jungen Sey hier stets dein Lob be 1124. Herr , deine Kirche danket fungen. dir! Noch wohnt dein Wort im Lande; 4. Decke deinen Tisch hier oft , Für Von deiner Gnade haben wir Noch dei die Armen, für die Kranken ; Stärke du nen Geist zum Pfande. Gib, daß neue |sie unverhofft, Daß sie dir mit Freuden Kraft Dein Wort in uns schafft; Wi- danken ! Bild' uns hier für's ew'ge Le der Macht und List Hilf uns, Herr Jez ben, Dort dir Preis und Dank zu geben ! su Christ, Uns, deines Leibes Gliedern. Mel. Einst am Tag des Zorns, der 22. 2. Eins, Herr, ist , was den From: men kränkt: Daß unter deinen Christen 1126. Jeſus Chriſtus ! Ueberwin Noch Mancher deiner nicht gedenkt In der Aller Noth der armen Sünder, eines Irrthums Lüsten ; Spötter gehn | Trdſt' uns abgefallne Kinder! 485 der Kirchweihlie . Mel. Singen wir von Herzensgrund. en 2 in 2. Sich uns hier vor dir ersche , 11 8. Lobt, ihr Frommen, nah und n be en Uns im Glau , als die Dein , Mit fern, Lobet unsern Gott und Herrn, Der uns gnådig hat bedacht und zu inen . m Vater zu vere deeu afrt Tr st erne dein du,rcoh He , Un st 3.ernWo it, seinem Volk gemacht ! Aller Heil'gen hern ägue rre ,Krde ll's froher Mund Mache durch dieß ganze XIII . s ieHi s gau rnmm ß wiWo rll intenun . els | Rund Solche große Güte kund ! reschtdefe Ta de's Da4. 2. Wie viel tausend gehn verlor'n, e cht zum Volk erkor'n ! Uns Höhen Mit dem heil'gen Geist durch Di er ni t n ha er so wohl bedacht Und zu seinem wehen, Daß wir in dir auferstehe . en n s s r 5. Wa wir bete , wa wi fing , Haus gebracht ; Aller Heil'gen froher e Laß aus Herzensgrund dringen , Und nd Mu3. fert ihm Preis, Ehr' und Ruhm, Op2c. von dir uns Antwort bringen . 6. Rede, Herr , wir wollen hören ; Singet ihm im Heiligthum! Danket en Laß dein mächtig Wort abwehren, Was stets dem treu Hort Für sein uns ge s te nk rt ! Aller Heil'gen 2c. Wo sche uns will die Andacht stören . 4. Da die Finsterniß so gar Deďt 7. Wer noch schläfet , den erwecke ; haar , Hat bei uns Wem's noch Noth ist, den erschrecke ; die arme Heidensc t ch li sein Gnaden Alle Nacht gemacht Unser Aller Schuld bedecke . 8. Komm, Herr Jesu , zur Gemeine, zunicht . Aller Heil'gen 2c. 5. Da ersie im Todesthal Noch läßt Die ja durch dein Blut die deine , Und irren fast zumal , Hat er uns die rechte mach'sie dir selber reine. 9. Komm, und in dein Reich uns Bahn Zu dem Leben kund gethan . Aller trage , Daß an deinem großen Tage ensu 6.'gJe Heil 2c.s ist's , der uns regiert , Wie Keiner einst vor dir verzage. ein Hirt die Schafe führt , Die er stets bei Tag und Nacht Wohl versorget und l s tes Me . Alle ist an Got Segen. ens 2c. cht. inAles ler Hi Heil bewa el mm'g reiches Gut 7. Se 1127. Komm , du goldnes Licht der Sonne ! Komm, und bring' uns dar Labt und stärkt uns Herz und Muth ; kt stees schöne Zeit, Seel und Leib wird ganzkterquic , Feum mit Wonnen Dieses th ig n m schöne Heil llen uch- Wenn er auf uns niederblic . Aller de So ja e hm m rr m r er , In zu Ru Da wi hi , de He en b2c. Heil , o Zion , Preis dem Herrn, 8.'gGi erfreut stern , Der als herz zen2. Ja, du bi!st schon nach Verlangen, Deinem hellen Morgen ht g sc ni i r rr n di be , Und dich ſchüßer he Kö s ge Schönste Licht ! uns aufgegan , und t n in 's s he he n ff r lä se un de Sc , Da wi für und für ! Aller Heil'gen 20. 9. Lobe Zion, deinen Gott , Unsern Gott mit Jubelweisen Hoch zu loben ken Zebaoth , Der sammt deinen ar st und zu preisen Alle sollen fertig seyn ! ern dich Hegt und segnet ewiglich ! nd en Ki el se n en m he st u rt ri ! Ch 3. Dr ihr we en bt r ß rg n le ch ei rt e Heil'gen froher Mund Mache Al eu vo ; Da fo di So Tr n Treibt das Trauer , treibt das Quålen, ihr mögt mit füßen Hallen Frohe Lieder durch dieß ganze Rund Solche große lassen schallen, Zu erhöhen unsern Hort ! Güte kund ! 4. Kommt, und laßt uns dankend Mel. Herzliebster Jesu , was haft du ze. stehen, Zu des Höchsten Thor eingehen, Herr, vor dem sich Erd Bringt ihm einen Lobgesang ! Singt d2 un1 Hi9mm . el beuget, Du , Gottes Sohn, von seiner Gnad und Treue, Die uns 1 it et täglich hilft aufs neue , Lobt ihn euer von Ewigke gezeug ! Blick auf der Deinen Flehn und Dankeslieder Huld g !cht mit anre Lebe 5.nlSp uns : Gott sey ge iede h he rneß reic2. Di Hra!us, o Herr , ist deinem t ehre , Der so gnädig uns erhöret, Wenn st en we ge ihet ; Hier schmecken deine wir beten früh und ſpat ; Der ſo våter Di gen hocherfreuet Das Blut, den b' au Gl lich uns liebet, Daß er täglich uns ver giebet Alle Sünd' und Miſſethat ! " 486 Drittes Buch . Leib, den du zu unsrem Leben Dahin dem Treuen ! Laßt erneuen Eure See gegeben. len! Euch will er zum Tempel wählen. 3. Ja, du in uns, und wir in dir! 3. Hier wird in deinem heil'gen Was serbade Die Schuld getilgt, geheilt der Du höchstes Gut , dich suchen wir ; Seelenschade; Hier weihen wir, oTodes Komm, unser Herz zu stillen ! Von dir überwinder, Dir unsre Kinder. laß ausgeschlossen keins, In dir mach 4. Hier finden Kranke Heilung, Kraft unsre Herzen eins, Um deines Blutes die Müden, Die Blinden Licht , die willen ! Alle, Alle! Den, der lehret, Sünder Seelenfrieden ; Hier athmen Den, der höret, Eltern, Kinder, Zeuch freier bei des Lebens Schmerzen Die zu dir, du Heil der Sünder! wunden Herzen. 4. Einst sammelst du die Garben ein; 5. Des Ew'gen Vorhof ist an diesem Einst wird ein Tag der letzte ſeyn, Dar Orte, Das Heiligthum des Herrn, des an wir hier erscheinen ; O Jesu, dann Himmels Pforte, Stets offen Allen, verlass' uns nicht ! Dann woll'st du die dem ew'gen Leben Entgegenstreben. dort im Himmelslicht Uns rein um dich 6. Mag bei der Stürme Wüthen vereinen! Dir, dir Weihn wir Herz Alles zittern : Die Kirche steht, ein Fels und Einne ; Keins entrinne Deinen in Ungewittern, Und bleibet bei der Hånden ! Herr, beginn', und hilf voll A. Knapp. Hölle wild'stem Truße In Christi enden ! Schutze. Mel. Wie schön leucht’t uns der Morgenstern. 7. Drum freun wir uns der heil'gen Tempelweihe , Und bitten : Herr, Au 1131. Wir gehn in diesem Gottes gütiger, verleihe, Daß uns geleite dein haus, VomHerrn gesegnet, ein und aus ; Hier läßt erHeil verkünden ! Hierschallt mildreicher Segen Auf allen Wegen ! 8. Nichts raube uns des Herzens sein heilig Gnadenwort, Hier zeigt er fromme Freude; Oft kehre dieser Tag | uns des Lebens Pfort', Und reinigt uns zurück ; oft weide Dein Volk, o Herr, von Sünden. Heilig, Heilig, Heilig sich an den Himmelsgaben , Die hier fingen Wir, und bringen Preis und uns laben! Ehre Dir, du Gott der Himmelsheere! 9. Lob und Anbetung tône dir, o 2. Hier wird Gerechtigkeit gelehrt, Vater! Dir, Gottes Sohn, dir, Tröster Hier wird, o Herr, dein Reich gemehrt, und Berather! Lehr' uns , dein Volk, Des Glaubens Licht entzündet; Ge durch alle Ewigkeiten Dein Lob aus duld, Lieb', Hoffnung, Weisheit, Zucht breiten! Und alle gute Geistesfrucht Wird hier Aus dem Lateinischen. Im sten Jahrhundert durch dich gegründet. ; Heilig, Heilig, nach Chriſto, oder früher. Heilig singen 2c. 3. Wie mancher Ort ist schon zer stört, Wo vormals Gottes Wort ge ! Mel. Wie schön leucht't uns der Morgenstern. lehrt ! Die Kirchen sind zerfallen ; Ge 1130. Steig auf, du Lied im lobt sey Gott, der dieses Haus Noch höhern Chor! Ihr Herzen wallet mit treu bewahrtJahr ein, Jahr aus, Ihm empor Jn süßen Dankesweisen! Kommt, selbst zum Wohlgefallen ! Heilig, Hei ihn, der seines Volks gedenkt, Ihn, der lig , Heilig fingen ic. 4. Herr, der du hier haſt Feu'r und uns einen Tempel schenkt , Zu lieben . und zu preisen! Heilig, Heilig! Singt Heerd! DeinName werd' allein geehrt, dem Vater, Dem Berather! Singt Durch unsre Wort und Thaten ! Du dem Sohne! Singt dem Geist in Ei hast gesagt, Herr Jesu Christ : Ich bin, wo man versammelt ist , Mit meines nem Throne! 2. wie so lieblich steht dieß Haus, Geistes Gnaden. Heilig, Heilig 2 . Vater Christi! laß uns hier 5. Wo seine Hand uns ein und aus Mit et Vaterhånden leitet! Wo sein Wort uns Gesegn , freudig für und für Vor dir zum Himmel weist , Sein Abendmahl zusammen kommen ! Bewahr die Kirch die Seele speist, Sein Geist uns voll und die Gemein , und hilfden Lehrern bereitet! Freut euch! Weiht euch Ihm, lehren rein , und fromm seyn allen XIV . Reformationslieder. 487 Frommen! Bis wir Dort dir Heilig! 2. Dein Tempel steht in voller Zier ; fingen, und dir bringen Preis und Dir ist er heut' geweihet. Heiland, Ehre. Amen, Herr der Himmelsheere ! | wohne gnådig hier, Hilf uns, wennUn glück dråuet! Lehr' uns dich gläubig Mela Een Lob und Chr' dem höchsten Gut. beten an, Damit du auf der Pilger 1132. Wir fingen heute deinem bahn Stets unser Flehn erhörest. 3. Weck hier die Sünder auf vom Ruhm , Der Erd' und Himmel füllet! Wirsind, o Herr, dein Eigenthum ; Du Tod ; Erquide die Betrübten ; Sey du hast den Fluch gestillet ; Mit vollen mit Hülf' in aller Noth , Stets nahe Tönen heben wir Die Hånd' und Her den Geliebten, Die sich im Glauben dir zen auf zu dir ; Dich preiset die Ge vertrau'n , Und ihre Hoffnung kindlich meinde. bau'n Auf dich, den großen Retter ! XIV. Reformationslieder. (Auch A bei kirchlichen Jubel festen.) Eigene Melodie. Mel. Tin' feste Burg ist unser Gott. 1133. Als einst der Fürst der Welt 1134. Ats Gottes Kirche blind Jesu Reich nachgestellt , Groß' Macht und krank Dalag in alten Zeiten, Sah bekam , Drangen ein Finsterniß , Un man aus einem Kloster frank. Herfür glaub und Aergerniß , Daß fast der ein Mönchlein schreiten ; Augustiner tracht, In sehr dunkler Nacht, Mit Seelen Heil Ein Ende nahm. 2. Blutig ward drob gekämpft, Doch | Licht überkleid't; Der rief in große nicht der Feind gedämpft ; Stark war ] Weit' ; Sein Spruch ist dieß gewesen : ſein Haus. Nim man verzaget war, 2. ,,Da scht in diesem Buch euch Macht' sich Gott'offenbar, Schickte zum um, Und lehrt es aufden Gaſſen! Das ist das Evangelium , So schudde man großen Sieg Lutherum aus. 3. ,,Sund' ist die schwerste Noth, verlassen. Dieses feste Wort Ist der Sünde vergibt nur Gott Durch Jesu Seelen Hort ; Vor des Feindes Drau'n Tod !“ —— Als er die Red' gethan, Kam Mag's Muth und Troſt verleihn , Ja, fie ein Schrecken an, Schlugen an ihre Erd in Himmel wandeln. 3. " Wohl schwebt ein Christ hier Brust, Preiseten Gott. 4. Was da in Gottes Wort, Als im stets im Streit ; Am Ende muß er sie verbotnen Ort, Ungebraucht stund, gen. Sein Wandel ist die Ewigkeit, Macht' er zur deutschen Sach', und Der Himmel sein Vergnügen. Der mit that's in deutscher Sprach', Daß man's Wasser tauft, hat mit Blut erkauft, zur Waffe hatt', Männiglich kund. Läßt die Seinen nicht ; Die Gnad' ist 5. Wie es der Herr gebot , Stellt ihr Gericht , Macht sie zu Gottes er den Kelch zum Brod Auf den Altar. kindern. Und daß es so gescheh', Scheut er kein 4. Das nehmt für neue Botschaft irdisch Weh , Denn der Herr war mit an! Die Welt liegt im Verderben ; Wer ihm In der Gefahr. sich der Erd' entreißen kann , Der soll, Werk ist wenig 6. Daß er nun überwand , Weit in den Himmel erben. dem deutschen Land, Weit in der Fern : werth ; Glaube heißt das Schwert, Das Daß das Wort wiederkam Von dem die Hölle fållt Und auch die arge Welt ; geduld'gen Lamm, Das der Welt Sun Doch muß er Liebe bringen." de trug, Dankt heut' dem Herrn !.. 5. Und als der Mann die Rede sagt , 7. That's kund durch froh Geläut', | Zeigt er auf ein' Gemeine , Wo's hell Wandelt im Feierkleid, Danket und und freundlich wieder tagt ; Die fei'rt fleht ; Fleht auch , daß Chriſti Sach mit Brod und Weine , Predigt Gottes Gott euch zur eignen mach', Daß ihr Wort Scharf in Einem fort, - Dazu einst im Gericht Vor ihm besteht ! frommer Sang, Nebst vielem Neuen M. E. Aug. Klett, Pfarrer in Dettingen u. Teck. 1817 . klang Herab von feinen Orgeln. ! 488 Drittes Buch. 6. Sie las und betet' früh und spåt, | Drum konnt' auch keine Macht der Und einfach war ihr Tempel ; Der Geist, Welt, Herr , seinen Fortgang hindern . der durch die Herzen weht', Schuf eh Dein Erbe bleibt dir immerdar, Und renwerth Erempel. Klar ward der Ver wird selbst durch der Feinde Schaar Zu stand , Warm die Bruderhand , Rein deinem Ruhm sich mehren. der Sitten Recht , Und fest stand Herr 3. Du wollest deine Herrschaft noch und Knecht Geschieden und vereinet. Auf Erden weit verbreiten , Und unter 7. Und Gottes Wohlgefallen war deinem sanften Joch Zum Heil die Völ Mit diesen neuen Leuten. Die Lehre, ker leiten ! Vom Aufgang bis zum Nie welche sie gebar, Durft' sich umher ver dergang Bring' alle Welt dir Preis und breiten. In die Altgemein' Auch ihr Dank, Und glaub' an deinen Namen ! 4. Auch deine Feinde, die dich schmähn, Licht ging ein; Litt nicht Sah und Ziel, Sie macht' der Jünger viel Bis zu den Die frevelnd sich empören , Laß deiner Dr. J. F. v. Meyer. Gnade Wunder sehn, Daß sie sich noch fernen Heiden. bekehren ! Lehr' sie mit uns gen Him Met. Erhalt' uns, Herr, bei deinem Wort. mel schau'n, und unerschüttert im Ver 1135. Beschirm' uns, Herr, dein trau'n Auf deine Zukunft warten! reines Wort! Es schalle frei und mäch 5. Uns, deine Gläub'gen, wollest du tig fort, Und sey der Völker Lobgesang Fest in der Wahrheit gründen, Daß wir für unsre Seelen Ruh' In deiner Gnade Vom Aufgang bis zum Niedergang. 2. Die Geisteseintracht mehre sich ; finden! Mach' unsers Glaubens uns Durch Sinn und Thaten preise dich gewiß ! Vor Irrthum und vor Finster Das Volk, das deine Rechte kennt, Und niß Bewahr' uns bis ans Ende. 6. Dein Geist führ' uns auf ebner Christum seinen Heiland nennt. 3. Der Fürsten heil'ger Bruderbund Bahn, Und heil'ge unsern Willen ; So Thu' Jesu Heil der Erde kund , Und wird dein Volk, dir unterthan , Gern fichre Frieden, Lieb' und Recht Uns und dein Geſetz erfüllen , Bis du erſcheineſt zum Gericht, Und dann vor deinem An dem spätesten Geschlecht. 4. Mit deinem Geiste salbe, Herr, gesicht Die Menschenkinder sammelst. 7. Mit Freudigkeit erwarten dich, Des ew'gen Heils Verkündiger , Daß fie in Lehr und Wandel rein , Stets Herr, alle deine Frommen , und freun treue Seclenhüter seyn. des großen Tages sich, Da du wirst 5. Die Meinung trenne Herzen nicht ; wieder kommen. Dann werden wir, o Das Wissen fördre Thun und Pflicht. Gottes Sohn , Den uns verheißnen Im Glauben reiche sich die Schaar Auch Gnadenlohn , Dein Himmelreich , er B. Munter. erben. Tugend, Lieb' und Demuth dar. 6. Und unsreLåmmer, jung undzart, Eigene Melodie. Führ auf die Weide guter Art, Wo volle Guig und Leben ist, Zum Kinder 1137. Ein feste Burg ist unser freunde Jesu Christ. Gott, Ein' gute Wehr und Waffen; Er 7. O welch ein seliger Verein , Ein hilft uns frei aus aller Noth, Die uns Hirt und Eine Heerde seyn ! Laß, Herr, jest bat betroffen. Der alt' bdse Feind, dieß große Heil uns sehn, Und Hand in Mit Ernst er's jest meint ; Groß' Macht Mann. und viel List Sein' grauſam' Rüstung Hand gen Himmel gehn ! ist ; Auf Erd'n ist nicht sein's Gleichen. Mel. Sey Lob und Chr' dem höchsten Gut. 2. Mit unsrer Macht ist nichts ge= 1136. Die Feinde deines Kreuzes than, Wir sind gar bald verloren ; Es droh'n Dein Reich, Herr, zu zerstören; streit't für uns der rechte Mann , Den Du aber, Mittler, Gottes Sohn, Kannst Gott selbst hat erkoren. Fragst du, wer ihrem Trotze wehren. Dein Thron bes der ist ? Er heißt Jesus Christ , Der stehet ewiglich ; Vergebens wird sich Herr Zebaoth, Und ist kein andrer Gott; wider dich Die Macht der Hölle rüsten. Das Feld muß er behalten. 2. Dein Reich ist nicht von dieser 3. Und wenn die Welt voll Teufel Welt, KeinWerk von Menschenkindern ; | wår', Und wollt'n uns gar verſchlingen, XIV. Reformationslieder. 489 So fürchten wir uns nicht so sehr , Es | zurück ; Aber des Herrn Rath muß ewig foll uns doch gelingen. Der Fürst dieser bestehen , Ewiglich hilft er den Seinen Welt, Wie sau'r er sich stellt, Thut er zum Glück. Hasser, o wagt nicht ver uns doch nichts ; Das macht er ist ge gebliche Schritte ! Segen begleitet der richt't ; Ein Wörtlein kann ihn fållen. Gläubigen Tritte. 4. Das Wort sie sollen lassen stahn, 7. Wollen's die Weisen am klugsten Und kein'n Dank dazu haben ! Er ist bei beginnen : Fångt nicht die Weisen der uns wohl auf dem Plan Mit seinem | Herr in der List ? Immer noch siehet Geist und Gaben. Nehmen sie den Leib, man Neße sie spinnen , Da doch ihr, Gut, Ehr', Kind und Weib : Laß fahren | Netz für sie selber nur ist. Christus ent dahin ! Sie haben's kein'n Gewinn ; reißt uns den schmählichen Banden, Das Reich muß uns doch bleiben ! Wer ihm vertraut, der wird nimmer zu Dr. Martin Luther. Schanden. 8. Wer will dem Donner den Wider Mel. Einer ist König, Immanuel sieget. hall wehren ? Wer will der Sonne Lauf 1138. Einer bleibt König, wenn Widerstand thun? So triumphiret der Alles erlieget ; Einer wird leben, | König der Ehren , All seine Werke, die Blize versenden wenn Alles erstirbt : Jeſus, der Star können nicht ruhn. ke, der Alles besieget, Der uns das Erb sein Licht in die Lande, Donner zer theil der Himmel erwirbt. Alles mag schmettern die feindlichen Bande. 9. Hier ist Immanuel vor seinem brechen , zerfallen , zerstäuben : Jesu Heere, Der die Gemeinde sich selber er Erbarmung wird ewig doch bleiben. 2. Amen! Sie bleibt uns auf ewig hält ! Er in der Mitten , als Mauer geschenket ! Spottet, ihr Feinde ! wir und Wehre , Bleibet bei uns bis ans Er ist Derselbige, bleiben doch stehn ! Ob man uns haſſet, | Ende der Welt. verfolget und frånket , Ob uns auch gestern und heute, Ja, bis in Ewigkeit mancherlei Glieder entgehn : Bleiben mächtig im Streite! wir gläubig am Haupte nur hangen, Mel. Wie soll ich dich empfangen. Werden wir dennoch das Kleinod er 1139. Erhalt uns deine Lehre, Langen! 3. Wird doch auf Menschen nicht Herr, zu der letzten Zeit ! Erhalt' dein Hoffnung gebauet ; Menschen sind sterb Reich, und mehre Stets deine Chriſten lich, und fallen dahin. Jesus ist's, dem heit ; Erhalte festen Glauben , Der die Gemeinde vertrauet , Christus, der | Hoffnung hellen Strahl ; Laß uns dein Eckstein, ist unser Gewinn. Wüthet und Wort nicht rauben In diesem Jammer tobet, ihr Pforten der Höllen ! Könnt thal! 2. Erhalt dein Ehr', und wehre ihr doch Jesum, den Felsen , nicht fål Len ! Dem, was dir widerspricht ! Erleuchte 4. Jesus hat Alles in mächtigen und bekehre , Allwissend ew'ges Licht, Hånden, Herrschet auch unter der feind Was dich noch nicht erkennet ! Ent lichen Schaar; Er, der sein Werk wollt decke doch der Welt , Der du dein Licht am Kreuze vollenden , Bietet noch im gegönnet, Was einzig dir gefällt ! mer ſein Leben uns dar. Die uns hier 3. Erhalt', was du gebauet Und wollen vertilgen , verstören , Müssen durch dein Blut erkauft ; Was du dir das Heil uns nur fördern und mehren. | selbst vertrauet, Und was auf dich ge 5. Stürmen auf uns die Gewitter tauft. So viele Feinde stürmen zu dei der Feinde, Dient's doch zur Gründung ner Kirche Fall ; Du aber woll'st sie und fruchtbaren Zeit. Fest auf dem schirmen Als Hort und Felsenwall. Worte steht Jesu Gemeinde , Und sie 4. Erhalte deine Schafe , Wenn ih gedeihet und blühet im Streit. Weichet nen Wölfe nahn ; Weck Schläfer aus nicht! Jesus ist stets euch zur Seite ; dem Schlafe Und Träumer aus dem Gläubiges Kämpfen erringet dasWeite. Wahn. Du kennest das Verirrte Und 6. Höllische Listen , die müssen ver- all sein Mißgeschick ; O Herr, du guter gehen , Jesus, er treibet den Änschlag | Hirte, Führ' es zu dir zurück ! 490 Drittes Buch . 5. Erhalt' uns , Herr, dein Erbe, dir ewig trauen ! Jesus , unsre Zuvers Dein werthes Heiligthum ! Zerbrich, ſicht, Bleib' auf ewig unser Licht! zerwirf, verderbe , Was wider deinen Wie schön leucht't uns der Morgenſtern. Ruhm ! Laß dein Gesetz uns führen, Mel. Gonn uns dein Himmelbrod; Laß 1141. Komm, komm, du Licht in Heiligkeit uns zieren , Und treu seyn Gottespracht, Den Tag , den uns der bis zum Tod! Herr gemacht, Mit deinem Glanz zu 6. Erhalt und laß uns hören Dein weiben! Weckt auf, was schläft in Wort, das selig macht, Das Zeugniß dunkler Haft ! Zünd' an der rechten An deiner Ehren, Das Licht in finst'rer dacht Kraft, Uns heil'gen Schmuck zu Nacht; Laß diesen Born uns tränken leihen ! Frühe Ziehe Uns nach oben, Im dürren Thal der Welt; Laß diese Den zu leben, Der allmächtig Sonnen Stimm' uns lenken Hinaufzum ew'gen lenket , groß und prächtig! . Zelt. 2. feht! in hellem Glanze steht 7. Erhalt in Sturm und Wellen Die Kirche Christi hoch erhöht ; Ihr Der Kirche heilig Schiff, Und laß es | Hoffen ist geschehen. Viel Könige, Pro nicht zerschellen An Sand und Felsen- pheten viel Sahn harrend aufnach ſol riff; Daß wir nach deinen Regeln chem Ziel , Und haben's nicht gesehen. Durchschiffen diese Zeit, Und einst mit Selig, Selig, Die da sehen Auf den frohen Segeln Einziehn zur Ewigkeit. Höhen und im Thale Lebenslicht von Andreas Gryphius. Gottes Strable! 3. Verdunkelt stand des Herrn Al Me L Jesus , meine Zuverächt. tar, In Menschentrug begraben war 1140. Gott ist unsre Zuversicht, Das Wort aus Gottes Munde. Wo Unsre Hülf' in großen Nöthen ! Darum bleibst du , Licht vom Anbeginn ? Ach, fürchten wir sie nicht, Die den Leib nur Hüter ! ist die Nacht bald hin? Ist mögen tödten. Heil uns , daß kein nah des Aufgangs Stunde ? Singet, Schwert und Bann Freie Geister töd Bringet Morgenlieder Unſerm Hüter ! 1 ten kann ! Er schläft nimmer ; Herrlich kam des 2. Gott ist unsre Zuversicht ! Aus Aufgangs Schimmer ! den bångsten Finsternissen hat sein 4. 3u Gottes Helden drang der Wort, das ewige Licht , unsre Våter Schein: Steht auf! ihr sollt mein schaar gerissen. Heil'ge Jubellieder, Rüstzeug seyn ; Euch ruft des Reiches schallt ! Preist der Wahrheit Allgewalt ! König !" Da schallt's : „ Die Wahr: · 3. Gott ist unsre Zuversicht! Erdheit macht euch frei ! Die Nacht ist hin, und Himmel mag vergehen : Jesu Wort der Tag herbei !" Und Jubel hallt viel vergehet nicht ; Seine Siegesfahnen tönig. Herr, Herr ! Ew'ger ! Treu im wehen. Hochgelobt sen Jesus Christ ! Halten, Und im Walten Ueberschwång Selig, wer sein Jünger ist! lich ! Gott, dein Licht ist unvergånglich ! 4. Gott ist unsre Zuversicht ! Mag 5. Es stritt mit Macht die Finster sich stolz der Irrgeist regen : Deiner niß ; Die Erde bebt', der Vorhang riß, Wahrheit ew'ges Licht Halten wir ihm, Da siegt das Licht vom Morgen. Jahr Herr, entgegen. Ueber blinden Wahn | hunderte sind hingeflohn, Manch Reich und Trug Schwinget sich des Geistes gestürzt und mancher Thron : Die Kir che steht geborgen. Jesus Christus, Flug. 5. Gott ist unsre Zuversicht ! Weicht, Gestern, heute, Und in weite Ewigkei ihr finstern Lügenmächte ! Christus lebt, ten ! Eilt, sein Lob heut' auszubreiten ! sein Trosteslicht Leuchtet uns durch alle 6. Tag, den uns Gott erscheinen Nächte! Hoffnung ist des Christen läßt ! Dich grüßt, in Lieb' und Glauben Etab, Den zerbricht kein Tod , kein fest , Die heilige Gemeine , Die kam Grab. pfend noch hienieden geht. Die trium 6. Gott ist unsre Zuversicht! Fels phirend droben steht; Es ist ja doch nur Ein Wort, Ein Hort; des Heils, auf den wir bauen, Fest im Eine ! Wort , Glauben, treu in Pflicht , Wollen wir | Jauchzt, Verklårte ! Jauchz', o Erde, XIV. Reformationslieder. 491 Seinem Namen : Heilig, Heilig, Hei- | gräulich fiel : Gott schwört bei seinem Friedr. Sachic, lig ! Amen! Leben, Daß er dein bleiben will! Hofpretiger in Altenburg. 4. Wirst du es recht betrachten, Wie 1817. Gott so treu und gut, So wirst du we nig achten Der Feinde Uebermuth. Sie Mel. Herzliebſter Jeſu, was hast du ic. fügen ihretwegen Dir Unfall zu und 1142. Laß, o Herr Jesu, laß dein Leid ; Doch Gott wird deiner pflegen. Reich auf Erden Bei allen Sündern In Zeit und Ewigkeit. 5. Drum laß dich nicht erschrecken, ausgebreitet werden! Schenk ihnen gläub'ge Christenschaar ! Gott wird allen, deiner Leiden wegen, Licht, Heil dir Húlf erwecken, und selbst dein neh und Segen! 2. Gib ihnen Gnade, hell dich zu men wahr. Er låsset dir verkünden, Wie erkennen, Daß sie dich gläubig ihren theu'r er dich erlöst , Und wie er , troß Heiland nennen ; Gib ihnen Eifer, dei den Sünden, Uns Arme nicht verstößt. nen guten Willen Treu zu erfüllen. 6. Kommt, laffet Gott uns loben, 3. Mit heil'ger Andacht laß die | Der sich aus großer Gnad' In seinen Schrift fie chren; Denn sie enthält der milden Gaben Zu uns ſo herzlich naht! ew'gen Weisheit Lehren. Ein Sünder | Er wird uns auch erhalten In Lieb' und suchet ohne sie vergebens Den Pfad des Einigkeit, und freundlich ob uns wal Lebens. ten In Zeit und Ewigkeit. Böhmische Brüder , 1561. (Verändert.) 4. Wehr' allem Toben deiner frechen Feinde : Warn' vor des Jrrthums Glei Mel. Sey Lob und Ehr, dem höchſten Gut. Ben deine Freunde ; Lehr' wohl sie prú fen, daß sie falsche Freuden Klüglich 1144. Lobsingt in seinem Heilig vermeiden. thum Dem Herrn, durch den wir leben! 5. Sey der Verirrten Licht in Fin Er hat, zu seines Namens Ruhm, Sein sternissen ; Weck ernstlich auf ihr ſchla Wort der Welt gegeben ; Sein Wort, fendes Gewissen, Damit auch sie, wie das klug zum Himmel macht , hat wir, für ihre Sünden Noch Gnade unser Gott ans Licht gebracht, Und wunderbar erhalten. finden. 6. Beschirm' uns mächtig mitten un 2. Es war mit Lüg' und Unverſtand ter Bösen, Bis du von ihnen ganz uns Die Christenheit bedecket , Der theure wirst erlösen, Bis wir zur Schaar der Ruf ganz unbekannt , Der uns` zur fiegverklärten Frommen Frohlockend Buße wecket ; An Gnadentrost es sehr kommen. gebrach; Der Trost, den Eigennutz ver- · sprach, War Unheil und Verderben. Mel. le soll ich dich empfangen. 3. Die Heilgen Gottes seufzten laut : 1143. Lob' Gott getrost mit Sin- ,,Wang wird er sich erbarmen ? Wann gen, Frohlock', du Christenschaar! Es kommt der Held, der Zion baut ? Wann foll dir nicht mißlingen, Gott hilft dir rettet er die Armen ? Erlöser, komm, immerdar. Obgleich du hier mußt tra- denn es ist Zeit ! Dein lautres Wort ist gen Viel Widerwärtigkeit, Sollst du arg entweiht, Dein Sacrament zer doch nicht verzagen ; Gott wendet all riffen !" dein Leid. 4. Der Herr erschien , und gab sein 2. Erhat dich auserkoren Und durch Wort Durch seine Knecht' uns wieder ; ſein Wort erbaut , Bei seinem Eid ge Die Wahrheit trieb den Irrthum fort, schworen, Daß du ihm bleibst vertraut, Und schlug die Lügen nieder ; Der Weg Daß er will deiner pflegen In aller des Heils ward neu entdeckt; Das Licht Angst und Noth , und deine Feinde le im Finstern aufgesteckt, — Ein Wunder gen, Die suchen deinen Tod. unsern Augen ! 5. Des Höchsten Wort vergehet nicht, 3. Kann eine Mutter lassen Auch je ihr eigen Kind ? Wirft sie es auf die Ob's Welt und Satan hassen ; Der Gott Gaffen, Wo fremde Leute sind ? Und des Lichtes kann sein Licht Bald wieder ob sich's mdcht' begeben , Daß sie so scheinen lasser . Ein Werkzeug, von der 492 Drittes Buch. Welt verlacht , Kann alle falsche List | bracht. O bleibe noch in deiner Stadt, und Macht, Wenn Gott gebeut, zer- Die dich allein zum Grundstein hat ! storen. 10. Laß uns dein Erbtheil ewig seyn 6. Heil dir , der du dein Volk er Und eine heilige Gemein'! Hallelujah ! kauft, Daß uns dein Licht erfreuet ! Du Preis, Ehr' und Macht Sey heut' und E. G. Woltersdorf. hast das Unkraut ausgerauft, Und ewig dir gebracht ! mächtig uns befreiet. Dein Evangelium Mel. Nun danket Alle Gott c. erquickt Die Herzen, die ihr Elend drückt, Bringt Sündern Gnad und 1146. Nun danket Alle Gott, Und Leben. bringet ihm die Ehre, Der uns durch 7. Dein Evangelium behält Den Christum gab Die theure Himmels Sieg, und lehrt uns siegen ; Denn lehre, Und rein sie hingestellt. Durch deine Rechte, Herr der Welt, Läßt es den erkornen Mann , Der vielen Tau nicht unterliegen. Dein Geist schreib' senden Dadurch so wohlgethan ! es inunsern Geiſt ! Dann ſagt ſein Zeug-| 2. Du ewig Gnådiger! Wir hoffen niß uns, du seyst Durch Christum unser mit Vertrauen, Du werdest ferner noch Vater. Die Mauern Zions bauen, Und was begonnen ward, So fördern fort und fort, Daß endlich alle Welt Sich weid' Mel. Herr Jesu Chriſt , wahr’r. am reinen Wort. 1145. Nech ist der Herr in seiner 3. Mit Gnaden schau herab Auf Stadt, Wiewohl sie tausend Lücken unsern Landesvater! Laß auch die Kir hat, Er, der sein Zion hat erfreut, Und | che sehn In ihm den Freund und Rather! Und der das theure Wort, Dein Wort heute seine Kirch' erneut. 2. Du halfest uns bekennen frei : verkünden soll, Dem strom's von seinem AufErden und im Himmel sey Richts , Mund, Licht-, kraft- nud salbungsvoll. das den Sünder selig macht, Als, daß 4. Erhalt' dieß Heiligthum, Ünd in ihm reine Lehre, Auf daß auch hier bei du hingst am Kreuz verschmacht't. 3. Wir taufen noch, wie du gelehrt ; uns Dein Himmelreich sich mehre, Und Dein Abendmahl steht unversehrt. Ach Jeder würdig sey, Wann du ihn rufſt hilf uns, Herr, daß beider Kraft An von hier, Das ew'ge Jubelfest Zu feiern dort bei dir! Fulda. ! uns die rechten Früchte ſchafft! 4. Laß uns von deinem Gnaden Mel. Was mein Gott will 2c. thron Stets Gnad' empfangen, Gottes Sohn ! Schmelz' uns durch deine Lie- 1147. O Herr, dein ſeligmachend besgluth, Daß Jedes wahre Buße thut! Wort Ist lang verdunkelt blieben, Da 5. Dein hohes, heil'ges Abendmahl sie fast nichts an allem Ort, Als Men Mach' uns zu deiner Jünger Zahl, Und schenſaßung trieben ; Drauf hat dein frei vom ewigen Gericht ; Dein Tod Mund Den Gnadenbund Aufs Neue flar bezeuget, Und alle Macht, Die dich bleib' unsre Zuversicht ! Herr, dein Wort und Testa veracht't, Mit starkem Sieg gebeuget. 6. ment Behalt' uns fest bis an das End'! 2. Dir, Herr, sey ewig Preis und Ja, hilf, daß alle Christenheit Genieße Ehr', Daß wir zur Wahrheit kommen, deine Herrlichkeit. Und daß du durch die reine Lehr' Die 7. Der Obrigkeit mit Ernst vertrau , Blindheit weggenommen. Behüt uns. Daß eifrig ſie dein Reich erbau' , Nehm ' doch Vor'm argen Joch Der falschen Kirch' und Schul' in treue Hut, Und Menschenlehre , Die wiederum Dir halt' ob dem , was recht und gut. nimmt den Ruhm ; Erbarm' dich und 8. Zünd' auch die Bruderliebe an, erhöre! Daß Jeder helfe, wo er kann, Und scheue 3. Hilf deiner Kirch' in ihrer Noth, Gab' und Arbeit nicht, Wenn's deiner Und sey ihr ferner gnådig ; Mach' uns von allem Troß und Sport Der Wider Kirch' zu Nutz geschicht. 9. Dir aber, Herr, und deiner sacher ledig ; Den Glauben mehr', Er Macht Sey ewig von uns Dank ge barm' dich Der'r , Die noch dein Wort XIV. Reformationslieder. 493 verwirren, Aus Unverſtand Sind abge 5. Auf unsers Landesvaters Haus wandt , und ins Verderben irren. Geuß von dem Gnadenthrone Den Se 4. Was uns gesagt dein eigner Mund, gen deines Geistes aus , Daß er im Dabei laß fest uns bleiben , Daß uns Frieden wohne ! Gib ihm im Fried' und von diesem Glaubensgrund Kein Engel Streit Weisheit, Herrlichkeit , Zum möge treiben ; Und ob mit Licht, Wer Schrecken jedem Feind, Zum Segen je anders spricht, Sich stolz auch möge demFreund und deinen armen Kindern. 6. Erbarm' dich deiner Christenheit, brüsten: Es ist gewiß Nur Finsterniß : Vermehre deine Heerde, Daß sie durch Das wissen deine Christen. 5. Geuß aus, o Jesu, deinen Geist, deine Gütigkeit Im Geist vollendet Und rüste neue Zeugen ! Das Wort, werde ! Den Aergernissen wehr', Was das deine Gnade preist , Laß nimmer dich haßt, bekehr' ; Was sich nicht bei uns schweigen ; Und wer's veracht't : beugt, zerbrich ; Mach' endlich ſeliglich) Laß deine Macht Sein hartes Herz be- All' unsrer Noth ein Ende. zwingen, Daß deine Knecht' Behalten 7. O großer Gott, wir bitten dich Recht, und Lob und Preis dir bringen ! In deines Sohnes Namen : Erhör', 6. Herr, deiner Kirche starker Hort, erhdr uns gnådiglich , Gib unserm Du wirst die nicht verlassen , Die fest Flehn ein Amen ! Willst du uns Vater ins Herz dein wahres Wort Mit rech- seyn , Sind im Sohn wir dein, So tem Glauben fassen ! Gib ihnen Theil | halt' uns, Herr, dein Wort, Damit wir Am ew'gen Heil, Und laß ſie nicht ver= | hier und dort Darinnen triumphiren ! Johann Menzer. derben ; Ja, auch für mich, Herr, bitt' ich dich ; Hilf mir nur selig sterben ! Paul Eperatus, Von Rud. Stier verändert.) Mel . Cin' feste Burg ist unser Gott. Met. Ein' feste Burg ist unser Gott. 1149. Vereint euch, Glieder Chri 1148. Jesu , einig wahres sti , heut, Dem Höchsten lobzusingen! Haupt Der heiligen Gemeine, Die an Ihm soll, wer sich der Wahrheit freut, dich, ihren Heiland, glaubt, Ja, nur an Des Dankes Opfer bringen . Des Wel dich alleine; Die auf dem Felfen steht, tenkönigs Ruhm Erschall' im Heilig Der nie untergeht , Wenn gleich die thum : Er führt im Zeitenlauf Sein ganze Welt Zertrümmert und zerfällt : helles Licht herauf. Bewundert sein Erbarmen ! Erhör', erhör' uns , Jeſu ! 2. Laß deine Heerde insgemein, Die 2. Wer kann der stolzen Uebermacht sich zu dir bekennet, Dir ferner anbe- Des Wahns und Truges steuern ? Und fohlen seyn! Erhalt' uns unzertrennet ; wer nach langer . Geistesnacht Der Lauf, Abendmahl und Wort Laß uns Wahrheit Strahl erneuern ? Das hat immerfort In erster Reinigkeit Bis an der Herr gethan ! Geebnet ward die den Schluß der Zeit Zu unserm Troste | Bahn, Dem Heiland nachzugehn, Und bleiben. fest in Gott zu stehn. Erkennet seine 3. Hilf, daß wir dir zu aller Zeit Liebe! Mit reinem Herzen dienen ! Laß uns 3. Eröffnen ließ er uns den Quell das Licht der Seligkeit , Das uns bis- Der wahren Weisheit wieder. Sie strd her geschienen, Laß in uns kräftig seyn me denn so rein und hell, Und nicht um Seinen hellen Schein , Der unsern |sonst hernieder! Vom Glaubenszwange Glauben mehrt, Der Sünden Macht fern, Verehrt im Geiſt den Herrn ! Ge zerstört, Und fromme Christen schaffet. prånge will er nicht ! Nur seyd getreu 4. Laß uns beim Evangelio Gut, der Pflicht ; Erwiedert seine Liebe! Entsaget aller Finsterniß In Blut und Leben wagen, Mach' uns 4. dadurch getrost und froh, Das schwere Werken und Gedanken ! Der Glaube, Kreuz zu tragen. Gib uns Beständig- | ſeines Heils gewiß , Soll nie und nir keit, Daß uns Lust und Leid Von dir gends wanken. Die Himmelshoffnung nicht scheiden mag, Bis wir den Jubel- sey Von Stolz und Dünkel frei. Stellt tag Bei dir im Himmel feiern. |Menschensaßung nicht Dem gleich, 494 was Christus spricht ! Gnade Gottes ! Drittes Buch . Verehrt die Tausendjähriges Kirchenjubiläum. Mel. Wachet auf, ruft uns c. 5. Wo wären wir, wenn wir hinfort 1151. Hallelujah ! Preis und Eh Von dir, Herr, uns entfernten ? Wenn re! Singt unsers Dankes frohe Chère wir nicht findlichtreu dein Wort Im Dem Vater der Barmherzigkeit , Der Geiste fassen lernten ? Zwar wir ver- zum ew'gen Licht uns weckte, Als Dun mögen nichts ; Doch , Urquell alles kel einst die Völker deckte, Des Heiden Lichts , Wir freu'n uns , daß dein Geist thumes finstre Zeit ! Sie kannten, ach! Die rechte Bahn uns weist ; Wir füh- ihn nicht. Gott sprach : „ Es werde len deine Nähe ! Licht !" Und es ward Licht. Sein Glanz 6. Laß, Herr, uns weder Reiz noch erhellt Die dunkle Welt : Die Völker Spott Den Glauben je verleiden ! knie'n und beten an. Uns soll kein Weltgewinn von Gott 2. Wahn und Aberglaube schwanden; Und Christo jemals scheiden. Sey der Wo todte Göhenbilder standen, Steht Versuchung viel : Uns winkt ein ew'ges der Erlösten Daykaltar. Hallelujah! Ziel. Auch in Bekümmerniß Ist uns Singt dem Retter, Vor dem verſank die der Sieg gewiß : Wir bau'n auf Jesu Schaar der Götter! Er heißer Rath, Treue. 3. G. Trautschold.Kraft, Wunderbar ! Der Sünde Macht erliegt, - Das Wort vom Anfang ſiegt, Me L. Mir nach, spricht Christus. Jesus Christus ! Derselbe heut, und 1150. Wo regt sich noch ein guter allezeit, Von nun an bis in Ewigkeit ! 3. Nieder legt vor Gottes Throne Geist , Und will die Wahrheit sehen, Wie sie die Palmen an ſich reißt, Wie Der Heidenkönig seine Krone, Und ſteht ihre Fahnen wehen? Herein ! heur' ist im schönern Glanze da ; Jesus hat auch in Ost und West Das schöne Siegs ihn erkoren ; Aus Waſſer und aus Geiſt und Freudenfest. geboren, Fühlt er das Wunder, das 2. Die Welt war todt, Die Herzen geschah. Heil ihm , er wird ein Chriſt, arm, Der Streit war aufgegeben : Da Ein Zeuge Gottes , ist Durch die Taufe kam die Gluth, da ward es warm, Da Dem Sohn geweiht ! Die Herrlichkeit braust ein Sturm ins Leben, Der Des Herrn erscheinet über ihm. brach entzwei die Todten-Gruft, Weht' 4. Strahl von Gottes Angesichte ! Die Völker wandeln in dem Lichte, Das an die Brust mit Freiheitsluft. 3. Einst sperrte Furcht der Christen rings die Staunenden verklärt. Freudig Mund , und keiner wollt' ſich ſtellen ; tönen Lobgesånge, Und aus der Ferne Da trat einHeld aufFelsengrund, Kein naht die Menge, Die zu dem Heiland Wetter konnt ihn fällen ; Er zog in sich bekehrt. Sie, die das Heil beglückt, Gottes Kraft einher,,,Und wenn Der Name Chriſti ſchmückt Jetzt die die Welt voll Teufel wär' !" Heiden. Das Reich des Herrn Wächst 4. Der Zweifel schlich durch Mark | ñah' und fern, Und die Getauften loben und Bein, Wollt' Gottes Werk zersplit Gott. 5. Tausend Jahre sind vergangen, tern; Da hob der Glaube stark und rein SeinHaupt aus Ungewittern. Er siegt' Seit wir das helle Licht empfangen, und macht' die Welt zu Spott ; „ Ein' | Des Himmels Gluth , das Christen feste Burg ist unser Gott!" thum. Millionen sind gekommen , Und 5. Jeht jagt man wohl nach Gut Alle haben, Herr, vernommen DieFreu und Ehr', ― Das End' ist Tod und denbotschaft, dir zum Ruhm. Ihr Seh- * ――― Der Born der Grauen; Doch wer für Gott sich stellt nen ward gestillt, zur Wehr, Darf froh dem höchsten Wahrheit quillt Unverſiegbar ! Hin ist trauen; Den armen Leib sie mögen die Nacht, -- Was selig macht, Lehrt fahn,,, Das Wort sie sollen lassen uns dein Evangelium ! Möller. 6. Tausend Jahre hat dein Walten, stahn!" Du Allerbarmer , uns erhalten Das Licht am dunkeln Pilgerort , Das uns Trost und Frieden ſchenket ! — Was iſt t XV . Von der Ausbreitung der Kirche Christi auf Erden. 495 der Mensch , daß sein gedenker Der wir uns der lichten Klarheit ! Sey'n unergründlichtreue Hort ?! Sein Vater= | Chriſten wir in Geist und Wahrheit, auge schaut Auf Jeden, der ihm traut. Die wandeln auf des Heilands Pfad! Ew'ges Leben Nach dieser Zeit Ist dem Er führt, trotz Welt und Spott , Hin bereit, der Jesu ſeine Seele weiht. auf, hinauf zu Gott ! Herr , erhalte 7. O, so laßt uns treu bewahren Dein Gnadenwort Uns fort und fort, Von tausend Jahr zu tausend Jahren, Bis wir im Licht dich schauen dort! Aschenfeld, Prediger in Flensburg. Womit uns Gott gesegnet hat ! Freu'n! XV' . Von der Ausbreitung der Kirche Christi auf Erden. Allgemeine Miſſions - Lieder. MeT. Wachet auf, ruft uns die Stimme. 5. Ja, du rufft und steigst hernie 1152. Auf des Himmels Wolken der, Besuchest freundlich deine Brüder, schwebend, Zum Throne Gottes sich er- Gehst ihnen nach durch Wüstenei'n ! hebend, Sah Daniel den Menschen- Mag dir Satan auch begegnen : Vor sohn, Der Jesaja dort erschienen, Wie deinem Blitzen, deinem Segnen Kann ihn die hohen Seraphinen Anbetes feines Bleibens nimmer seyn ; Dann ten vor seinem Thron. Das dreimal fühlt ein Mensch den Ruf Des Gottes, Heilig schallt Mit schütternder Gewalt der ihn schuf; Und dusenkest Den Sehn Durch die Stufen ! Wie glänzt von ſuchts - Schmerz Tief in sein Herz: Licht Sein Angesicht ! Ihr Flammen- ,,Zu meinem Schöpfer himmelwärts. “ blick erträgt es nicht ! 6. Himmelwärts ! o heil'ges 2. Das ist Er, der eine Hütte Von Sehnen ! O selig , selig Alle , denen Fleisch in seiner Sünder Mitte Erbar Solch Sehnen in Erfüllung ging ! Die, mungsvoll sich auferbaut; Der einst zu dir emporgehoben, Dich, ihren Gott lag im Todesstaube , Deß milde Klar und Retter, loben , Der einst für ſie am heit nun der Glaube Mit aufgedecktem Holze hing ! Manch heller Freudenton Antlitz schaut : Jesus, der Bräutigam, Schallt auf zu deinem Thron ; Immer Das reine Gotteslamm, Unser Je stärker ertönt das Lied : Man hört sus ! Für alle Welt Als Siegesheld, und sieht , Wie Christus Alle zu sich zicht! Als Hoherpriester dargestellt ! 7. Und so wird es immer heller, Ge 3. Alle Welt ist ihm gegeben , Daß! er den Frieden und das Leben Umsonst waltiger und lauter, schneller Vom den Völkern geben soll. O wie strömet Niedergang zum Aufgang gehn ! Wie ſeine Quelle Seit tausend Jahren füß dein Morgenroth nun schimmert , So undhelle, Und ist doch unerschöpft und wird, wann du die Nacht zertrümmert, voll ! Zahllos und wunderbar Trauk Dein Tag in voller Klarheit stehn; hier schon eine Schaar ; Eine größ're Wo Todesnacht einst war , Da wirst Ist ungestillt ; Zerstreut und wild du wunderbar Niederleuchten , Durchirret sie das Nachtgefild. Nicht nur als Stern ; Von nah und 4. Wirst du sie, o Jesus trånken? fern Geht auf der Sonnenglanz des Auch ihnen Lebenswasser schenken, Daß Herrn ! Leben aus dem Tod erblüht ? Ach, 8. Wennsie dann ersteh'n, die Schaa kann unsers Mundes Stammeln Die ren , Hinauf zu deinem Hause fah Wilden in der Wüste sammeln , Wo ren Im ewigschönen Priesterschmuck : Mord und Gdhenopfer glüht ? Der Welch ein Jubel wird es werden ! Wer Tod der Creatur Hört deine Stimme litte da nicht gern Beschwerden Und nur, Fürst des Lebens ! Rufst du, so kurzer Glaubenszeiten Druck? Daß er nah'n - Sie schnell heran , Dein Heil an jenem Tag Siegprangend stehen und Leben zu empfah'n. mag Als ein Kämpfer ; Herr, Kraft 496 Drittes Buch . und Zeit Sey dir geweiht ! Dir dienen | Und sein Heimgang ist ein Wandern A. Knapp. Von dem einen Raum zum andern In wir in Ewigkeit ! dem großen Gottes Reich. Mel. Alles ist an Gottes Tegen 2c Mel. Was mein Gott will ic. 1153. Christus , Licht von Gott, erhelle Jedes Leben, jede Stelle, Wo 1154. Der, den man durch den es dunkel ist und wüst! Daß die Men Kreuzestod Gedachte auszurotten, Den schen dich erkennen , Froh sich deine macht der große Lebensgott Zum Leben Jünger nennen. Dann, Reich Gottes, aller Todten ; Er nimmt das äus frei will'gem Trieb Gelass'ne Leben wie sey gegrüßt ! 2. Ja, dieß Reich des Lichts ent der ; Was thun wir dafürIhm zu lieb? hülle Sich in aller Kraft und Fülle So denken ſeine Glieder. Seiner stillen Majestät ! Es verbreite 2. Die Sach' ist des Gedankens " sich hienieden, Wie es dort, in Lieb' und werth : Er starb vom Drang der Liebe ; Frieden, Weit durch alle Himmel geht ! Die Liebe hat Ihn so verzehrt , Daß 3. Wenn um Alle, die auf Thronen Ihm kein Blutstropf bliebe ; Die Liebe Und in niedern Hütten wohnen , Sich hat Ihn in die Gruft Des Grabes hin das freie Licht ergießt, Und wenn nicht gestrecket ; Der Liebe sanfte Lebensluft mehr Truggewalten Ueber freie Seelen Hat Ihn vom Tod erwecket. schalten, Dann, Reich Gottes, sey ge= 3. Er lebt, dieß ist das Losungs grüßt ! wort Der heiligen Gemeine; Ach ! 4. Wenn der Mensch den Menschen ruhte sie nicht fort und fort Aufdiesem findet, Wenn ein Bund sie All' umwin- Felsensteine : Sie hätte der ergrimmten det, Den diefromme Eintracht schließt: Macht , Den Höllenfinsternissen Und Dann beschwört die wilden Triebe In der unsel gen Todesnacht Långst unter der Menschenbrust die Liebe, Dann, liegen müssen. Reich Gottes, sev gegrüßt ! 4. Er aber lebt , so lebt sie 5. Daß sie mild einander segnen, Sollen Menschen sich begegnen, Bau'n, auch, Undbleibet an Ihm hangen ! Und was müßig liegt und wüst , Zähren wird von seinem Lebenshauch Durch trocknen und das Leben , Das da fiel, wehet und durchgangen. So wahr Er vom Fall erheben. Dann, Reich Got an dem Kreuz geschlacht't, Und wahr lich nicht vergebens : So wahr schenkt tes, sey gegrüßt ! 6. Nicht der Mensch soll, Gott will Er uns auch die Macht Des auferweck Aug. Gottlieb Spangenberg. richten , Will die Spreu vom Korue ten Lebens.' sichten; Nur Verzeih'n ist Menschen Mel. Valet will ich dir`geben. pflicht ! Gott durchschaut das Herz; 1155. Der du zumHeil erschienen Er walte! Doch du , Menschenseele, allerärmsten Welt , Und von den Der t h halte Redlic mit dir selbst Gerich ! 7. Liebe soll die Seelen weihen ; Cherubinen Zu Sündern dich gesellt ; Nur durch Liebe , durch Verzeihen, Den sie mit frechem Stolze Verhöhnt Wird viel Unrecht abgebüßt. Recht für seine Huld , Als du am dürren hat Gott ; der Mensch kann fehlen ; Holze Versöhntest ihre Schuld ! 2. Damit wir Kinder würden, Demuth wohn' in allen Seelen : Dann, Gingst t du vom Vater aus , Nahmst Reich Gottes, sey gegrüß ! 3. Wann das freie Recht regieret, auf dich unsre Bürden, Und bautest uns Wann die Wahrheit triumphiret, | ein Haus. Von Westen und von Sü Wann die Menschen, Kindern gleich, den , Von Morgen, ohne Zahl Sind All an einen Altar treten , Einen Gäste nun beschieden Zu deinem Abend Vater anzubeten : Dann, dann waltet mahl. Gottes Reich. 3. Im schönen Hochzeitkleide, Von 9. Ist ein frommer Mensch geschie allen Flecken rein , Führst du zu deiner den, Seht ihm nach ! er ging im Frie Freude Die Völkerschaaren ein; Und den, Lebet dort auch noch mit euch. welchen nichts verkündigt, Kein Heil 1 XV . Von der Ausbreitung der Kirche Chrifti auf Erden . 497 4. Die Zeugenwolke stehet da , Mit verheißen war, Die bringen nun ent seligem Hallelujah, Und Christus füh sündigt Dir Preis und Ehre dar. 4. Du hast dem årmsten Sklaven, ret ihren Streit Heut, gestern und in Wo heiß die Sonne glüht, Wie deinen Ewigkeit ; So lang die Erde dauert andern Schafen, Zu Liebe dich gemüht; und das Meer , So lang besteht der Und selbst den öden Norden , Den ew' Gottes - Zeugen Heer. 5. Ein Theil ist schon im Brautge= ges Eis bedrückt , zu deines Himmels wand Eingangen in das Vaterland, Pforten Erbarmend hingerückt. 5. Drum kann nicht Ruhe werden, zu Salems Burg, zu Gottes Lamm, Bis deine Liebe ſiegt, Bis dieser Kreis Zum Glaubensvater Abraham, Und der Erden zu deinen Füßen liegt ; Bis ruhet von der Arbeit in der Stadt, Die du im neuen Leben Die ausgesöhnte Gott zum Tempel und zur Sonne hat. 6. Sie predigten von nah und fern Welt Dem, der sie dir gegeben. Vor's Die Wunderthaten ihres Herru ; Sie Angesicht gestellt. 6. Und siehe, tausend Fürsten Mit luden zu der Gnade Schein Die Brüz VölkernohneLicht, Steh'n in der Nacht, | der still und freundlich ein , und ließen und dürsten Nach deinem Angesicht ! oft den Acker und das Haus, Zu wan Auch sie hast du gegraben In deinen dern über Meer und Land hinaus. 7. Sie dienten willig ihrem Gort Priesterschild, Am Brunnquell sie zu laben, Der dir vom Herzen quillt. In Trübsal, Angst und großem Spott, 7. So sprich dein göttlich: Werde ! In Schlägen , Aufruhr , enger Haft, Laß deinen Odem wehn , Daß auf der Und kämpften gute Ritterschaft Im finstern Erde Die Todten auferstehn ; heil'gen Geiste, und auf jeder Seit' Mit Daß, wo man Gößen fröhnet, und Waffen göttlicher Gerechtigkeit. 8. Eie pilgerten durch Ehr' und vor denTeufeln kniet, Ein willig Volk, Schmach, Als unerkannt, als arm und versöhnet, Zu deinem Tempel zicht. 8. Wirrufen, du willst hören ; Wir schwach, Als Traurige und Sterbende, fassen , was du sprichst ; Dein Wort Verführer und Gezüchtigte : Und doch muß sich bewähren, Womit du Fesseln wahrhaftig , lebend und bekannt , Und brichst. Wie viele sind zerbrochen! Wie froh und reich, ein Segen für das Land. vielesind's noch nicht! O du, der's uns 9. Derer die Welt nicht würdig war, versprochen, Werd' aller Heiden Licht! Die stellt der Sohn dem Vater dar, Als Seine Krone, seinen Ruhm , Als A. Knapp. Pfeiler in dem Heiligthum ; Da spiegelt sich sein wunderbares Licht In ihnen 1156. Der Vater hat zum Schmerzmit enthülltem Angesicht. 10. Da wandeln sie in Majestät, zenslohn Der Welt gegeben Seinen Sohn, Daß dieser Erdkreis freudenvoll Und ernten ein , was sie gesä't ; Nun Die Knice vor Ihm beugen soll ; Und reuet sie das kurze Leid Nicht gegen wer da lebt, lebt diesem Herrn allein, folche Seligkeit, Wo sie das Lamm am Und wer da stirbt, soll Ihm gestorben | Lebensquell erfrischt, Und alle Thränen von den Augen wischt. seyn. 11. Der Herr geht seinem Yolk vor 2. Des Sohnes Zepter ist gerad', Es Und hat die Schranken aufgethan, an, ; Holdselig Gnad' Friede, Liebe, heißer ist sein frommer Mund, Sein Joch ist Wo jedem eine Krone winkt. Der selber leicht, und fest der Bund, Den Er am sich zum Opfer bringt, und für die Kreuz der ganzen Welt zu gut Versie Brüder seinen Lebenstag In ungefärb gelt hat mit seinem theuern Blut. ter Liebe lassen mag. 12. Vom Aufgang bis zum Nie 3. Ein sichrer Weg ist aufgethan, Da auch der Thor nicht irren kann, dergang Erschallt der Gnadenstimme Davon nur Weisheit sich verirrt, Die Klang ; Die Boten laden Gäste ein, Des an dem Kreuz zu Schanden wird. Wer Sohnes Hochzeit bricht herein; Viel aber ihn gefunden, zeuget frei, Daß sind berufen , Wenige erwählt , Die Wenigsten zu Boten aufgestellt. Gott wahrhaftig und die Liebe ſey. 32 Knapp's geistl. Liederbuch. Mel. Wie schön ist unsers Königs 2c. 1 498 Drittes Buch. 13. Liebe, die du uns ersehn, Will auch dieß Häuflein kommen Vor Mit deinem Zeugniß auszugehü ! Gib deinen Gnadenthron ; Laß unser schwa uns zuvor, was du befiehlſt, Und dann ches Lallen Dir, Vater, wohlgefallen, gebiete, was du willst! Daß unser Und segue uns in deinem Sohn! Mund, wenn du ihn aufgethan , Zu 3. Kommt, Schwestern, kommtihr, Brüder, und fallt in Demuth nieder deirem Preiſe frendig reden kann! 14. Du kennstderHeiden Maaßund Vor unsers Königs Stühl ! Jeht iſt Zeit, Duschauft den Gang der Christen die Zeit der Gnaden ; er hier nicht heit; So welde du, Herr Jesy Christ ! wird entladen Vom Fluch, geht dort Die Heerde, die dein Erbtheil ist, zum Feuerpfühl. Und trage uns und dieser Menschheit. 4. Laß, Herr, dein Wort recht träf= Schmerz Auf deinem hohenpriester- tih , und deinen Geist geschäftig In M. Snapp. unsern Herzen sein! Laß immer mehr lichen Herz ! die Deinen Auf dich nur sich vereinen, Mel. Jerusalem, du hochgebaute Stadt 16. Durch Brüderliebe dich erfreum! 1157. Die Sanftmüth ſiegt ! fa 5. Die, Herr, nach dir sich neunen, aber noch nicht kennen , Erleucht' Dich Erde der Besißt sie gewinnt das Land, Rund! Wer Sanftmuth übt, ist Christo mit deinem Wort. Weck auf die tod selbst verwandt , Mit ihm in festem ten Herzen, Die Zeit nicht zu verſcher Bund ! Laßt Menschhenkinder streiten ; zen Zum Eeligiverden hier und dort! 6. Tritt unter deine Füße Das Reich Was frommt es ihnen ? nichts ! Nur Finsternisse zu deines Namens der Reich ins Welt Liebe wird geleiten Die des Lichts . Ruhm ! Durchdring der Heiden Her 2. Nur Sanftmuth fiegt ! die milde zen, Zum Lohne deiner Schmerzen, Mit Freundlichkeit Gewinnt das Heiden deinem Evangelium ! herz ; Sie scheucht hinweg 3orit, Wuth, 7. Stark , Heiland, deine Knechte, Feindseligkeit, Und Troß und Fürcht zu fördern deine Rechte, zu kämpfen und Schmerz! Was kann zum Kampf in Gedüld ; Gib allen Muth und Kräfte dich rüsten Mit Heidenfinsterniß ? Die Zum großen Heilsgeschäfte , Und labe Liebe nur des Christen ! Der weicht sie mit deiner Huld. sie, der gewiß ! 8. Ach höre unser Flehen , Herr, 3. Nur Sanftmuch siegt ! ihr Christ und laß geschehen, Was unser Herz be genossen, liebt Die Brüder, liebt den gehrt, Daß bald die ganze Erde Dein Feind, Dem Vater gleich , der Allen Gottes-Tempel werde ! Wer's glauben Gutes gibt! seine Sonne scheint kann, dem wird's gewährt. Auch Bösen, ja , er regnet Auch auf 9. Vereinigt euch, ihr Glieder, Und ihr Feld herab. -Flücht auch der finger Sieges-Lieder Dem Lamm auf Feindosegnet , Wie Christ ein Gottes Thron ! Stimmt froh in unsre Vorbild gab! Chöre, Ihr großen Himmelsheere, Und 4. Ja , Sanftmuth siegt ! dieKirchhe lobt den Vater und den Sohn! Christi steht AufLieb' und Mild' allein. Mel. Jesus, meine Zuversicht 1c. Jemehrsie liebt, jemehr wird sie erhöht, Bis Alle gehn hinein. Bleibt fern von 1159. Eine Heerde und Ein Hirt ! Hårt und Haffe; Hört Gottes Licht Wie wird dann dirfeyn, o Erde, Wann und Recht : Der Christen Lieb' umfaffe sein Tag erscheinen wird ! Freue dich, Das menschliche Geschlecht ! du kleine Heerde; Mach' dich auf und werde Licht! Jesus hält, was Er ver Mel. Nun ruben alle Wälder ic. spricht. 1158. Du großer Zions- König, 2. Hüter! ist derTag noch fern ? Dem Alles unterthänig , und überge Schön ergrünt es auf den Weiden, ben ist ! Vor dem die Erd' sich beuget, Und die Herrlichkeit des Herrn Nahet Dem sich derHimmel neiget, Hör unser dämmernd sich den Heiden. Blinde Flehn, Herr Jesu Christ ! Jesus hält, Pilger flehn im Licht. 2. Vereint mit deinen Frommen, was Er verspricht. XV . Von der Ausbreitung der Kirche Chriſti auf Erden. 499 3. Komm, o komin, getreuer Hirt; | Da währt die Freud', Heut', gestern Daß die Nacht zum Tage werde ! Ach, | und in Ewigkeit. 4. Schau' auf deine Millionen, Die wie manches Schäflein irrt Fern von 1 dir und deiner Heerde ! Kleine Heerde, noch im Todesschatten wohnen, Von zage nicht: Jesus hält, was Er ver deinemHimmelreiche fern ! Seit Jahr spricht ! tausenden ist ihnen kein Evangelium 4. Sich , das Heer der Nebel flieht erschienen, Kein gnadenreicherMorgen Vor des Morgenrothes Helle, Und der stern. Glanz der Gerechtigkeit , Geh Sohn der Wüste knie't Dürstend an auf, denn es ist Zeir ! Komm, Herr der Lebens - Quelle; Ihn umleuchtet Jesu ! Zeuch uns voran, Und mach uns Morgenlicht. Jeſus hält, was Er ver Bahn, Gib deine Thüren aufgethan. 5. DeineLiebe, deine Wunden, Die spricht. 5. Gråber stehen aufgethan ; Rauscht, uns ein ew'ges Heil erfunden, Dein verdorrete Gebeine ! Macht dem Bun- | treues Herz , das für uns fleht, Wol des - Engel Bahn! Großer Tag des ten wir den Seelen preisen, Und auf Herrn, erscheine ! Jesus ruft : es werde dein Kreuz so lange weisen, Bis es Licht ! Jesus hält, was Er verspricht. durch ihre Herzen geht. Denn kräftig 1.6. des Tags der Herrlichkeit! ist dein Wort ; Es richtet und durch Jesus Christus, du die Sonne , Und bohrt Geist und Seele ; Dein Joch ist auf Erden weit und breit Licht und süß , Dein Geist gewiß , Und offen Wahrheit, Fried' und Wonne ! Mach' steht dein Paradies. 6. Heiland! Deine größten Dinge dich auf, es werde Licht ! Jesus hält, was Er verspricht. Beginnest du still und geringe ; Was A Dr. F. A. Krummmacher jind wir Armen, Herr, vor dir? Aber du wirst für uns streiten, und uns mit Mel. Wachet auf, ruft uns die Stimme. deinen Augen leiten ; Auf deine Kraft 1160. Einer it's, an dem wir hair vertrauen wir. Dein Senfforn, arm gen, Derfür uns in den Tod gegangen, und klein, Wächst endlich ohne Schein und uns erkauft mit seinem Blut. Doch zumBaume, Weil du, HerrChrist, Unſre Leiber, unsre Herzen Gehören | Sein Hüter bist, Dem es von Gott ver A. Knapp. dir, o Maim der Schmerzen , In dei tranet ist. ner Liebe ruht sich's gut! Nimm uns Mel. Wie groß in des Allmächt’gen Güte. zum Eigenthum, Bereite dir zum Ruhm Deine Kinder! Verbirguns nicht Das 1161. Einstfahren wir vom Vater Gnadenlicht Von deinem heil'gen An lande Auf Schiffen weit ins Meer gesicht. hinaus ; Zertremiet sind des Blutes 2. Nicht, wir haben dich erwählet ; Bande , Verlassen steht das Eltern Du selbst hast unsre Zähl gezählet, haus ; In stiller Ruh', wie beim Ge Nachdeinem ew gen Gnadenrath . Unfre tummel , Gibt uns nur Einer das Ge Kraftist schwäch und wichtig, und kei leit , Vor dem der Abgrund und der ner ist zum Werke tüchtig, Der nicht von Himmel Sich init verhülltem Antlih 1 dir die Stärke hat. Drum brich den scheut. eignen Sinn, Denn Armuth ist Gewinn 2. Geh' es zum Leben oder Tode, Für den Himmel ; Wer in sich schwäch, Er thue, was Ihm wohlgefällt ! Wer Folgt, Herr, dir nach , Und trägt mit Jesu Christi treuer Bote, Der rechnet Ehren deine Schmach. nicht auf diese Welt ; Wenn wir uns 3. HerrFesu, Ehren-König ! Die täglich ihm vermählen , Wenn seine Ernt ist groß, der Schnitter wenig, Hand uns nicht verläßt, So liegt der Drum fende treue Zeugen aus ; Send' Anker unsrer Seelen In ewiger Be auch uns hinaus in Gnaden , Viel gründung fest. frohe Gäste einzuladen Zum Mahl in 3. Werth ist ein Ruf der ew'gen deines Vaters Haus. Wohl dem, den Liebe, Wie er belebend uns erklang, deine Wahl Beruft zum Abendmahl Befolgt zu seyn mit vollem Triebe, Im Reich Gottes ! Da ruht der Streit, Bewahrt zu feyn ein Lebenlang; Hier 32 * 500 Drittes Buch. ward ein Herz noch nie betrogen, Wenn [ heerde Sieht die Erde ; Dir, dem Hir ― alle Hoffnung sonst zerrann ; Drum ten, Folgen treu die einst Verirrten. K. A. Döring. selig, wer das Ziel erwogen, Bevor er seinen Weg begann ! Mel. Mein Glaub' ist meines Lebens Rub. 4. Zerstreuet sind der Brüder Kreise Weit über Land und Ocean, Doch blei: 1163. Erhebe dich, du Volk des ben sie nach Einer Weise Dem großen Herrn, So reich geweidet nah und fern Meister unterthan. Wie Eine Sünd' An Strömen und aufAuen ! Und blicke und Ein Verderben Durch alle Men in die Heidenwelt, Wo tauſend Völ schenglieder fließt, So ist's Ein Ringen ker , unerhellt, Nach Licht und Leben und Ein Werben Für Ihn, der Aller schauen : Rings steht die Wildniß dürr Schuld gebüßt . und kahl, Indeß du schwelgst beim 5. süß ist'e, für einander flehen, reichen Mahl. Vereinigt seyn in Gottes Sohn ! Da 2. So weit du siehst, ein ddes Land ; blüht ein täglich Wiedersehen Den Der Pilger sinkt im heißen Sand, Und Geistern vor des Vaters Thron. Die seufzt umsonst nach Quellen ; Es wogt Leiber nur getrennet ziehen , Und wel ein ungeheures Meer Um starre Felsen ken in dem Thal der Zeit; Der Erden hin und her ! Doch Sand ſind ſeine jahre Schatten fliehen, Das Saatkorn | Wellen, Durch welchen, wenn der Sa reift zur Ewigkeit. mum glüht , Geschreckt das Schiff der 6. Bald wird die lehte Stunde | Wüste *) flieht. schwinden , Der Heiland ruft sie fried 3. So steht vor dir die Heidenwelt, lich ein ; Da werden sie sich wiederfin Ein wüstes und verbranntes . Feld, den, Und selig bei einander ſeyn. Zum Gleich ausgestoch'nem Rasen ; Doch Triumphiren dann vom Leiden , Vom mitten drin in frischem Grün, Wie In Glauben dann zum lichten Schau'n, | seln in demMeere, blühn Viel liebliche Vom Thränenpfad zum Haus der Freu Oasen. Da weht der Palme hohes Laub, den , Aus Wüstenei'n zu Edens Au'n ! | Da wäſſert Elims Quell den Staub. A. Knapp. 4. Und unter schattenreichem Dach Hörst du aus jeglichem Gemach Des Mél. Wie schön leucht't uns der Morgenstern. Dankes Lieder schallen ; Du siehst in 1162. Einst rief, der unser Heil hellgewasch nem Kleid Zum Tempel vollbracht : ,,Mir ist gegeben alle Macht der Gerechtigkeit ManchHäuflein frdh Im Himmel und auf Erden ! Geht hin, | lich wallen. Da steigt die Wüste aus verkündet Gottes Ruhm, Der Welt der Nacht In Carmels Schmuck und mein Evangelium, Daß ſie ſoll gläubig | Sarons Pracht. 5. Was macht das dürre Land zur werden ! " Lieblich, Mächtig Dringt zu denen, Die's ersehnen, Gottes Klarheit Au , Die reichgetränkt vom Himmels Gottes Gnade , Gottes Wahrheit. thau , In vollen Saaten wallet ? 2. Obwohl du dort im Himmels Steigt auf, Gebete , fort und fort, licht Verkläret schwebst , bist du doch Daß ihr im Heidenlande dort: Als Se nicht, herr , von uns geschieden. gen niederfallet ! Was betend hier die Du hemmst der Feinde List und Wuth, Christen så'n, Muß dort als Ernte auf Hauchst in die Deinen Glaubensmuth, ersteh'n. 6. Ach ! hörst du eš , mein armes Licht , Liebe , Leben , Frieden ; Neigst dich Freundlich Fmmer wieder zu Herz ? Du blickst so oft noch erden uns nieder , Bund uns haltend , Treu wärts, Bist oft so kalt und dürre ; Und dein Gnadenreich verwaltend. sollst den Heiden Segen leihh! Wie 3. Nah' bist du, Herr der Herrlich- kommt den Wasser aus Gestein, Und keit! Schnell läuft dein Wort ; es strah Honig aus der Myrrhe ? O laß vom letweit ; Bald kennen's Alle, Alle ! Sie Licht der ew'gen Höhn Dich recht er schau'n des Vaters Angesicht, Und wal- | leuchten und durchgehn ! len still im sel'gen Licht Rings aufdem Erdenballe! Eine Reine Menschen: | Das Kaneel. XV . Vonder Ausbreitung der Kirche Christi auf Erden. 501 7. Herr Jesu! schau' von deinem | deinen Boten neue Bahnen, Zieh' selbst Thron Herab auf jede Nation , Die mit ihnen aus und ein , und sammle noch in Wüsten schmachtet! O siehe ! um des Kreuzes Fahnen Mit jedem fie gehören dein, Und du haſt ſelbſt in Tage neue Reih'n. 6. Du siehst auf fernen Pilgerwegen Kreuzespein Nach ihrem Heil getrach tet. Du zählst ja unsrer Thrånen Zahl ; Im Kampfe deine Boten stehn. O, Denk auch der deinigeu zumal! jedem einen eignen Segen Gewähre 8. Laß die Oasen fruchtbar seyn, heut' auf unserFlehn ! Und wo auf die Und täglich wachsen ihre Reihn , Bis sem Erdenrunde Der Thränensame ein alle Wüsten blühen. Dann wird die sam fållt , Da rausche bald zur guten Erd' ein Paradies , Das todte Meer Stunde Ein volles, reiches Aehrenfeld ! 7. Weck überall in der Gemeine wird hell und süß , Und auch die Pole glühen; Dann schauest du Ein Chri Den Zeugen Muth, die starke Treu'! ftenheer Von Land zu Land, von Meer Der Liebe großes Werk vereine Ge zu Meer. trenntes und Zerriffs'nes neu. Auch unteruns hast du gefået Ein Senfkorn, Me I. Wie groß ist des Allmächt'gen Güte. noch entsprosset kaum ; Doch wo dein 1164. " Es liegt die Macht in meis Lebensodem wehet , Da wächst das ,,nen Hånden, Der Himmel und die Keimlein schnell zum Baum. ,,Erd' ist mein ! Ich will , bis sich die 8. Vollende , Herr, dein Werk auf ,,Zeiten enden, An jedem Tage bei euch Erden , Gieß aus in Strömen deinen ,,seyn ! " Des Lebensfürsten Scheide: Geist! Laß feiern deine Menschenheerden worte An seiner Boten erste Schaar, Das Pfingstfest, das dein Wort ver Sie stehn an seines Hauses Pforte, heißt ! Der Liebe Sternenband um schlinge Die Herzen alle, fern und nah, Ein hohes, festes Säulenpaar. 2. AufSeine Bürgschaft ist gegrün Und die erlöste Menschheit singe Dir det Des Völkertempels Heiligthum. jubelnd ihr Hallelujah! Das Wort der Weihe : ,,Geht , ver (China's Nacht. ) ,,kündet Der Welt das Evangelium !" Mel. Die wir uns allhier c. Es ruht in der Verheißung Schooße In Jesu Nähe, Jesu Macht Ward der 1165. Fern im Often, an der Erde Belehrung Werk, das große, Und wird Gränzen , Von dem stillen Meer um noch heute so vollbracht. wallt, und von rings umthürmten 3. Noch steht dein Tempel unvoll- Mauerkränzen Eingeschlossen , fremd endet ; Die Deinen, Heiland ! bauten und kalt Gegen alles, was von Abend nicht; Da hast du nun dein Wort ge- stammet , Wo die helle Leuchte Christi fendet , Und um den Abend wird es flammet, Stehst du da geheimnißreich, Licht. Und jedes Herz , das dem ver- Altes China, himmlisch Reich ! 2. Seit Jahrtausenden im alten trauet , Was einst dein Mund verhei Ben hat, Ermuntert ſich, greift an und Kreise Drehen deine Bilder sich ; Was bauet Mit Hand und Wort , Gebet gemacht ist nach der Våter Weise, Das und That. allein ergöhet dich . Rings umher auf 4. Es rief auch uns dein Werk zu allen grünen Höhen Sieht man deine sammen, Fürst Gottes, dem das Reich Gößentempelstehen : Deiner Himmels gehört ! Wir feiern deinen großen Na königin Gibst du willig Alles hin. men In unsern Tagen neu verklärt. 3. Armes Volk, was dein Con-fu-tſe Bom Aufgang und vom Abend ſchwe- predigt, Sind nur Worte ohne Kraft ! ben uns Lauben mit dem Oelblatt zu. Dadurch wirst du nicht vom Fluch er Dein Wort ist jedem Volk gegeben, ledigt , Nicht durch Fo dem Tod ent Und mit dem Worte ſiegeſt du ! rafft. Auch die Weisheit deiner Man 5. Wohlan, es müſſe dir gelingen darinen Schüßt dich nicht vor modern In deinem blut'gen Schmuck, o Held ! den Ruinen ; Was verknöchert , wird Laß endlich dir dein Erbtheil bringen, zu Staub, Der Verweſung ſichrer Erkauft um theures Lösegeld ! Brich Raub. 502 Drittes Buch. 4. Troftlos an dem Sarge deines Da sein Wort jest unverweilt Durch Glückes Sizest du , ein Feind des der Erde Völker eilt. Lichts ; Hoffest noch, verzweiflungs4. Er, der nach des Vaters Rath vollen Blickes , Zu versinken in das Uns von Schuld erlöset hat , Sey ge= Nichts . Eitle Hoffnung ! von Verlobt, daß er dieß Fest Uns mit Freuden nichtung träumen, Wo ein Gott in un- feiern läßt ! ermes'nen Räumen Alle Wesen fort 5. Jeju, pråge dich allein Tief in und fort Trägt mit seinem kraft'gen unsre Herzen ein ! Kindlich laß uns Wort! dir vertraun, Bis wir einst dein Aut 5. Nirgends sieht man Leben in dir litz schaun. 6. Breite deine Wahrheit aus ! Dring sprießen ; Weit umber ein ddes Land ! Sil daß bald m !! Hilf, Todte Flur, der keine Quellen fließen, in jedes Herz und Haus Dürr von trockenem Verstand ! Statt, die ganze Welt Steh' von deinem Licht C. A. Döring. wo süße Lebenswasser quillen, Deinen erhellt! alten, heißen Durst zu stillen, Trank'st Mel. Jesu , meine Freude! du um so gieriger Nur das Blut der Martyrer. 1167. Geist aus Gottes Hdhe! 6. Wer wird dich , du Reich des Geist des Lebens, wehe Durch der Erde gold'nen Drachen, Das die finstre Flur! Laß den Frühling scheinen, Laß Nacht bedeckt, Führen zu dem seligen die Reben weinen , Segne die Natur. Erwachen, Wenn dich Jesus nicht er Deine Kraft , Die Wunder schafft, weckt ? Wenn dein Kaiser seine hohen Bringe Weisheit, Müden Stärke, Pforten Stolz verschließt den edlen Todten Lebenswerke. Gottesworten, Welches and're Wort 2. Gib dem Worte Flügel, Löse du und Licht It's, das dann dir heil ver die Siegel Ami verschloff nen Buch. spricht? Laß die Welt Ihn finden, Der für ihre 7. Sollen die dreihundert Millionen, Sünden Blutend ward ein Fluch ; Daß, Die dein weiter Kreis umschließt, Ewig durch Ihn Verklärt, ihr Sinn Allem in den Todesschatten wohnen, Wo kein Land und Irrthum sterbe, Und die Frei Dr. Job. Friedr. v. Mener. grüner Halm ersprießt? Soll denn heit erbe. nie die alte Mauer fallen? Nie des Le Mel. Jesu , meine Freude. bens Meer sie überwallen? Ist das Heil der ganzen Welt Nur für dich 1168. Gottes Winde mehen, Got nicht aufgestellt ? tes Ströme gehen In den Ocean; erwache, altes Polk, erwache Wolken zieh'n und ferne Wandeln Soun 8. Aus der starren Winternacht ! Sich, und Sterne Ihre Heldenbahn . Also das Volk 25 der heil'gen Engelwache Hat fort Läuft Gottes Wort, Schneller, aufdeine Traume Acht ! Wiewird nicht als der Wolken Heere , Als der Strom ihr lauter Jubel steigen, Wann sich der Meere. gläubig deine Schaaren beugen Vor 2. Durch der Erde Weiten Muß es Jehovah's ew'ger Pracht, Der die Völ sich verbreiten Segnend, als ein Licht, ker selig macht! Ch. G. Barth. Bis des Herrn Erkenntniß , Seines Heils Verständniß Durch die Seelen in Mel. Gott fey Dank bricht. nt in allerWelt. bricht. Lief und hehr It's Welten 1166. Freunde, Brüder, freuet meer; Voller soll die Gnade quillen, euch! Näher kommt das Himmelreich ; Alle Welt erfüllen. Christi Evangelium Strahlt in neuem 3. Sichst du fündetrunken Und im Glanz und Ruhm. int chruand Tod versunken Völker ohne Zahl; 2. Gottes eingeborner Sohn , Von Siehst du auf den Höhen Gößenbilder dem Kreuz erhöht zum Thron, Predigt stehen, Grauel in dem Thal : Dermals nun gewalt'ger fort Sein beglückend eins Wird, hellen Scheins, Jesu Heil Himmelswort. die Berge krönen , Und das Thal vers 3. Sünde weicht, sammt ihrem föhnen. Wahn ; Licht und Glaube siegt fortan, 4 Sichst du auf die kleinen Einzels XV . Vonder Ausbreitung der Kirche Christianf Erden. 503 nen Gemeinen Fern im Osten hin, Wo | Die Inseln werden ihn verehren , Und ihm mit voller Hand. Wann opfern Rubin zerstreute Pilger Für den Sündentilger Bone nun wird erklingen , So Still ein Volk erziehu: Groß wird seyn , Was nun so klein ; Aus dem werden ihm viel Gaben bringen Die Völklein sollen werden Macht'ge Völz Könige von Morgenland. Die Fürsten DEPA Ferheerden. allzumal, Auf Bergen und im Thal, प noch die Rotten Blins Schaut, sie kommen Von nah undfern, du 3. Hörst der Sünder spotten UeberChristi Blut ; und wollen gern Anbeten ihren großen Siehst du seineZeugen Leiden, sterben, Herrn ! fchweigen : Endlich wird's doch gut ! 5. Er wird den Gefangnen retten, Der zu ihm schreit in seinen Ketten, Bald vergeht," Was } Jesum schmäht ; Die ihm glauben, dulden, dienen, Wer- und den, der keinen Helfer hat. Er den ewig grünen. wird gnädig seyn den Armen, Und der 6. Laßt uns nicht ermatten Unter Geringen sich erbarmen, und ihnen hel 3 seinem Schatten, Unter seinem Thron ! fen in der That. Der Herr wird ihre Wirket, weil ihr lebet, Betet, helft und Seel , Als ihr Immanuel, Ledig ma gebet Für den Menschensohn! Jesus chen Gar schnell und bald Bon Feinds lebt! Das Haupt erhebt, Brüder, die gewalt und aller Tücke Hinterhalt. 6. Er wird leben, er wird leben ! ihr ihn erkennet, Seinen Namen nennet! * ལྡན །། “ སྐ 2: Knapp. Gold wird und Weihrauch ihm gegeben, Die Völker werden zu ihm flehn ; Tag Mel. Wachet auf, ruft und die Stimme. lich wird man hoch ihn loben Auf Er 4. Ex -Spen (PT. 72.) 1169. Großer Gott in deinem den ; aufden Bergen droben Wird up pig Da Lichte! Gib hin dem König dein Ge Freud' und Wonn , Die Frucht wie richte, Und gib dein Recht des Königs Libanon Herrlich rauschen ! Wie fri Sohn; Daß er selbst dein Volk nun sches Grün AnHügeln hin, Wird dann führe, und in Gerechtigkeit regiere, das Volk des Höchsten blühn. In seiner Pracht und schönen Kron' ; 7. Ewig wird sein Name währen, Und deine arme Knecht Nun bringe und Kinder , sonnengleich , gebären, zu dem Recht. Berg' und Hügel Laß Die werden in ihm segnen sich. Alles Fried und Freud , Gerechtigkeit Dem Volk wird hoch ihn preisen, und großes Lob dem Herrn erweisen , Dem Gotte Bolke bringen ; es ist Zeit. 2. Erwird helfen den Elenden, Dem Zions ewiglich , Der Wunder thut armen Volke Heilzuwenden, Und wird allein ; Sein Name müsse seyn Hoch ihr Recht fehr hoch erhöh'n, Wird die gelober ; In Ewigkeit Sev ihm bereit allen Welten Lasterer zerstören , Man wird dich In 89: 1966 17001 Herrlichkeit ! fürchten und dich ehren, So lange Mel. Hüter! wird die Nacht zc. Sorn und Mond wird steh'n, Von "Th Kind zu Kindes Kind ; Ganz lieblich 1170. Großer Heiland ! dein Er und gelind Wird er fahren , Dem Re- barmen' Gab uns Armen Mehr, als gen gleich, Der segensreich) Das trockne | wir uns auserſehn. Ach , denk derer Erdreich macher weich. in Gnaden ," Die In 3. Dann wird der Gerechte blühen, den Wüsten tre gehn auf. Pfaden “ DerFriede wird das Land durchziehen, 2. Christen, die, ohn' dich zu kennen, Bis daß der Mond wird seyn nicht mehr. Herr! dich nennen , Gibt's so viele in Und er wird ein Herrscherwerden, Vom der Welt ; Ach , laß deinen Geist sie Wasser bis zum End' der Erden, Vom lehren , Dich zu ehren Und zu thun, SC: Cha Siamak , und Morgen bis zum Abendmeer. Es wer was die gefällt!" 3. Jesu Du allein kannst Leben den neigen sich vor ihm gar williglich Die in der Wüste; Vor seiner Stimm' Todten geben Durch die Stärke deiner Kraft. Du gibst Wollen und Voll Der Feinde lecket Staith Grimm or thich legt , und ihm. bringen und Gelingen, DuM bist's, der -Murat 14 Auch die Fürſten den Meeren, das Gute schafft, baba an de Hakem 504 Drittes Buch. 4. Ach , die Welt ist noch voll Hei- rungen. Lob dem Gotteslamm An dem den! Sie zu weiden , und zu ändern Kreuzesstamm ! 7. Jauchzet , Cherubim ! Singet, ihren Sinn, Führe du durch deine Rechte Treue Knechte Ueberall zu Seraphim , Mit der schwachen Mens schen Chören unsern großen Herrn zu ihnen hin! 5. Weil vor Mosis Angesichte, Zum chren ! Singt Ihm , Cherubim ! Lobt Gerichte Israels, die Decke hängt, Ach, Ihn , Seraphim ! so öffne seine Augen, Daß sie taugen, 8. Singt Hallelujah Unſrem Je= Dich zu sehn, Der Heil ihm schenkt ! hovah, Den wir glänzend sehen kommen 6. Da schon bei zwölfhundert Jah- Zur Errettung Seiner Frommen ! Singt ren Große Schaaren Muhamed hat | Hallelujah Ünsrem Jehovah ! irr' geführt: so laß dein Licht auf Mel. Sie soll ich dich empfangen rc. gehen, Daß sie sehen, Wem allein der 1172. Heil, Heil dem größtenSoh Ruhm gebührt ! 7. Noch sind in dem Todesschlafe ne Des großen Davids, — Heil ! Vom Viele Schafe, Die du einst verheißen Herrn gesalbt zum Throne , Ihin, haft Beizufügen deiner Heerde , Daß dem Verheiß neu, Heil ! Er nimmt ſein die Erde Frei werd' von des Satans Reich auf Erden , Bricht Fesseln, tilgt Last. die Schuld , Läßt frei Gefangne wer 8. Doch du willst's ! es wird gelin den , und herrscht mit heil'ger Huld. gen ; Man hört singen Schon in man 2. Er kommit , gleich Regengüssen chem Heideuland : " Jesus ist - singt's | Aufs ausgedorrte Land ; Lieb', Freud' ,,Gott zu Ehren ! -Herr der Herren ! und Hoffnung sprießen Gleich Blu „ Wir sind Schafe Seiner Hand ! " men , wo er stand. Der Fried' , als Aus Geßners Sammlung. Herold, schreitet Voran, sein Ruf ge beut ; In vollen Bächen gleitet Ins Mel. Scelen Bräutigam :c. Thal Gerechtigkeit. 1171. Großer Sünderfreund ! Du 3. Ihm beugt sein Knie mit Freu haft uns vereint, Weil du aus verlor den Arabiens Räuberschwarm ; Auf nen Sündern Uns gemacht zu Gottes Aethiopiens Weiden Preist man des Der Inseln Schiffe Kindern. Lob dir, Sünderfreund ! Du Retters Arm. hast uns vereint. bringen Des Weltmeers Schäße dar. 2. Deine Lieb' und Treu' Zeiget sich Hört seinen Ruhm dort ſingen Der aufs neu ; Wie dein Himmelreich sich Hindu's braune Schaar! 4. Seht dort vor ihm sich neigen nahen Deine ersten Boten sahen, Schen wir aufs neu' Strahlen deine Treu' ! Der Herrscher stolze Pracht ! Die Völ 3. Heil und Leben schafft Deines ker all sich beugen Vor seiner heil'gen Wortes Kraft Juden, Türken, wilden | Macht ! - Wohin kein Aar sich schwin Heiden! O wie viel mach'st du der get, Der Taube Flug nicht reicht, Da Freuden Da , wo deine Kraft Licht hin Sein Walten dringet, Dem keine und Leben schafft ! Herrschaft gleicht. 4. Mit uns knieet schon, Herr, vor 5. Allsegnend , allgesegnet Wächst deinem Thron Auf des Indus heißem ewig fort sein Ruhm ; Kein Feind einst Strande und des Nords becistemLande mehr begegnet, - All' find sein Ei Maucher Schmerzenslohn , Theurer genthum. n Fest steht sein Bund, und bliebe Nichts fest im Sturm der Menschensohn! 5. Wenn dein Mund es spricht, Wird Zeit , Uns heißt sein Nam' : ,,die das Dunkle licht, Und der Hölle Fürsten Liebe," Der bleibt in Ewigkeit ! beben , Wenn das neu entstand'ne Le-| 325438 Dr. Bahnmaier. (Aus dem Engliſchen.) ben, Deiner Gottheit Licht, Durch das Mel. Machet auf, ruft uns die Stimme. Dunkel bricht. 6. An demKreuzesstamm, Theures 1173. Herr ! als einst dein Kampf Gotteslamm , Hast du unseru Feind geendet , Dein Werk auf Erden nun bezwungen , und uns ew'ges Heil ers vollender, Vollbracht des Vaters Wille XV . Von der Ausbreitung der Kirche Chriſti auf Erden. 505 war; Als dich, aus dem Tod zum Le- Schall : ,, Unser Vater ! " Und Lust ben Erstanden , nun mit Freudebeben und Kraft Zum Guten schafft Dein. Empfing der treuen Freunde Schaar : süßes Wort allüberall. Da riefst du, Herr der Welt : " Geht 7. Bruderlieb' und keusche Sitte ,,hin in alle Welt ; Allen Völkern Ver- Dringt in des rauhen Wilden Hütte, ,,kündigt ihr Das Wort von Mir, Der Mordstrahl ſinkt aus seiner Hand. ,,Und tauft auf meinen Namen sie !" Dir, dem Gott der Liebe , fallen Nicht 2. Auf zum Vater fuhrst du. Menschenopfer mehr ; es wallen Nicht Kräfte Des Geistes füllten zum Ge- Büßer mehr auf heißem Sand. Denn schäfte Nun deiner Boten Heldenbrust. sühnend überall Tönt deines Azortes Mächtig von des Jordans Strande Schall: ,,Gott ist Liebe ! " Uni ) wer Drang bald dein Wort durch alle Lande, Ihn liebt, ――― O, dem vergibt Der Und heil'ge Herzerneurungsluft. Hell Herr, durch Christum, ſeinen So hn ! ward des Blinden Blick ; Er sah mit 8. Hallelujah! Preis und Ehre Dir, heiterm Blick Aufzum Vater, Der durch Vater aller deiner Heere , Vom Auf den Sohn Von Seinem Thron Dem gang bis zum Niedergang ! Her , so Sünder bot des Glaubens Lohn. lang' aus unserm Munde Dein 2 Vort 3. Was, von deinem Geist getrieben, noch schallt, so gib dem Bunde, De 'r es Die Boten thaten, sprachen, schrieben, verkündigt, Kraft und Drang! Doch, Hebt deine Vorsicht sorgsam auf. Aus würd' cinst Wahn und Tand , G. :say der reinen Strahlenquelle Schöpft nun von Menschenhand Unser Wirken : Zer bald mehr, bald minderhelle Die Nach schmett're dann, -Herr! denPi lan, welt in der Zeiten Lauf. Und auch Denn nur von Dir kommt unser Feil. Dr. Bahnmaie r. der schwächste Strahl Weckt Kraft, und stillt die Qual Des Gewissens . Mel. Mein Jesu, dem die Seraphinen :c. Mit Himmelslust Füllt er die Brust 1174. Herr Jesu, der du Frieden 3 Deß, der mit treuem Aug' ihn sucht. 4. Daß du Millionen Sünder , Die boten Bei deiner Auffahrt hast bestel 't, nie dich kannten, und doch Kinder, Wie Dein Wort, Lebend'ger aus den Todter 1, wir, durch Jesum Christum sind ; Daß Zu predigen in aller Welt : Mit segj= du, Vater, sie regierest , Auf deinem nendem Verheißungsworte Hast du di e Weg zum Himmel führest: Deß Ersten ausgesandt ; O sey auch gnådi F freut sich dein begnadigt Kind. Doch zugewandt Den Späten jest an ihren i sprachst du, Herr der Welt ! ,,Geht Orte ! 2. Seit du die Vollmacht hast ge:: ,,hin, in alle Welt ; Allen Völkern ,,Verkündigt ihr Das Wort von Mir ; geben Aus der errungenen Gewalt, „ Und tauft auf meinen Namen ſie ! “ | Iſt auch das Wort vom ew'gen Leben 5. Und wer deines Lichts sich freuet, In vielen Landen schon erschallt; Du Kraftin ſich fühlt, durch Dich erneuet, bahntest deiner Diener Tritten Dieschon Theilt gern dem lieben Bruder mit ; gebroch'ne Siegesbahn ; So rufen wir Gibt, was ihm der Herr gegeben, Froh, dich auch nun an, Lamm Gottes, das daß auf gleichem Weg zum Leben Er für uns gelitten ! 3. Wir kennen dich , du Wieder auch den Bruder zu sich zieht. Dein. Evangelium Ist off'nes Heiligthum | bringer ! Uns ſcheint dein helles Lebens Allen Sündern. Hier schaut der Christ, licht. Ach ! aber deiner trägen Jun Eh'er's genießt, Was, ch' er war, sein ger Versäumnißsiehet schwer und dicht Noch Finsterniß und Todesschatten Gott ihm schuf. 6. Dankt dem Herrn, der Muth und Auf Millionen Seelen ruhu ; Und doch Stärke Den Boten gibt zum großen vergaßen sie zu thun, Wie sie Befehl Werke; Er lebt noch) , unsrer Våter empfangen hatten. tilge nun, du Quell der Gna 4. Gott ! - Fern' an Otaheiti's Zonen, Die Völker , die am Hindus wehnen, den, DerChristenvölker schwere Schuld ! Das Kind am Pol , der Hottentott : Sie sollten dir die Gäste laden, Du Sie hören allzumal Des süßen Wortes harrtest lange1 in Geduld ; Für Alle ist 1 506 Drittes Buch. dein Blut geflossen , Das Lösegeld der Du nur kannst Licht uns und Kräfte Welt bezahlt; Erbarm dich aller Heis verleihen. Herr, mach' unser Streben den bald, Die noch von Satans Macht an Segnungen reich : So fördern auch umschl offen ! 1. FOR wir schon hienkeden dein Reich! • Nefer Preis dir ! Wir seh'n des Reiches 5. Komm en, Den Morgen nach der langen Mel. Morgenßern. Nacht ; Preis dir, d'Held, von allen 1176.Wie schön leucht't und der Einste Einnah Geis em emhen t, ,vorvon Iner Fromr nen! Du bist zum Helfen aufge- und fern, Hi wir wacht ! Du hast dein Hauflein ernst Herrn, Vereint zu Dank und Bitte. " Jefu, serge Majestät ! Gekreuzigt ermah net , Zu zeugen frei nach deinem man erhö che erbl nun ht, Tritt ein in unfre eins und m sch üht an t, Wort · Und on Dein Gnadenlicht , eh' man's Mitte ! Stimm an , Nimm'an Unire Ort geahn et. Lieder, Die wir wieder Vor dich brin Du bist's , der mancher stillen Seele Zu dieser Zeit das Feuer weckt, gen, Deiner Liebe Thun zu singen! Nach deinem heiligen Befehle Hinaus 2. Was ein verborgnes Senfforn zuzie hn , we Satan schreckt. O gürte war, Das breitest du von Jahr zu Jahr dein Friedensboten Mit deiner Liebe Nun aus mit macht gen Zweigen . Zu stark er Kraft, Und gib , daß reiche Tausenden erwächst dein Bund , Und Frühte schafft Dein Wort, Lebend'ger öffnet Herz und Hand und Mund, Für * aus den Todten ! Gottes Heil zu zeugen ; Deinen Reinen Lebenssamen , Deinen Namen Durch 7. Auch uns fach' an, du Geist des Lebens ! Wir bitten dich, erhdre uns ! die Weiten Aller Länder auszubreiten. We nn du uns segnest, nicht vergebens 3. Dein ist dieß Haus du hast's Wird dann das Korn geringen Thuns erbaut, Mit Segensblicken angeschaut, Mit Glaubenshoffnung ausgefået ; Gib Gemchret und geschirmet ; Hast unsre qu ten Samen, Saemann , Der, bricht Brüder ausgesandt , Und hüteſtſie im die große Ernte an , Vor dir in reifen fernen Land , Wo noch die Hölle stür Halmen stehet ! 45€ *** met ; Leiden, Freuden Sind gemenget, N Doches dränger Deine Wahrheit Sich Mel. Eins ist noth, ach Herr, 2c. hervor mit Sieges - Klarheit. 4. Dein ist die Welt, dein sind auch 1.175 . Herr ! wir senden in die Fjerne Deines Worts Verkünder aus ; wir, und alle Völker werden dir Einst weſt ckst sieu zu Fü Toße Doch verkünden wir's auch gerne Selbst no den führ ſcho srfal auch UndDu uhlen s der ," ; daheim im stillen Haus . Es frommet Erstlinge herzu Zu Salems heilgen nur wenig das Wirken ins Weite, Steht Hallen ; Spendest, Sendest Licht und ihm nicht der Sinn für das Nahe zur Segen Allerwegen Deinen Freunden ; Seite, Thut nicht auch das göttliche Herrscheft unter deinen Feinden . Streben sich kund In frommer Familie TE 5. Der Heiden Anbruch freut sich heiligem Bund. Islams Gru hin dei ; San inndes Hauc innft ; Und h zu wehenft t dei 2. Herr! wir spenden, doch die Habe ein nBeg Wird uns erst von dir bescheert; und unter deinem Israel Tönt's durch die nicht oft hat unsre Gabe Jenes Witt: Nacht : ,,Immanuel ! Laß uns vom Lod Schatten , Flichet ! Mor wen- Scherfleins Werth ; Sie wird erst erstehen ! " durch Liebe zum Opfer geweihet , Mit gensonne, Steig in Wonne ! Kreis der der sich das innerste Wesen erneuet. Erden , Lichte soll dein Antliß werden ! Selbst Worte , gesprochen im Namen Der Beifall des Höch des Herrn, 6. Wir zählen unsrer Todten Zahl ; Laß, Herr, dieß Herz im Pilgerthal An sten ist solchen oft fern. 3. Sammeln wir denn, oder spen Trennung sich gewöhnen! Heil dem, Senen faLe elen derdei Ün nfb Nur in dir werd es gethan ! Auf- in dr t Arfü den: Nu stahrbwa merndic Da, sol ! rb l nu r trag ist's von deinen Händen : Gläubig ertönen. Deine Zeugen Werden stehen nehmen wir ihn an. Wir faen und In den Höhen, Wie die Sterne, Leuchs pflanzen, nur Du gibst Gedeihen, Und tend in des Himmels Ferne ! **i SHA TI M XV . Von der Ausbreitung der Kirche Christi auf Erden. 507 7. Dein sind wir, dein in Ewigkeit ; Mel. Alle Menschen müſſen ſterben. Drum wollen wir, du held im Streit, 1178. Süter! ist die Nacht ver An deinem Auge hängen. Wohlauf! schwunden ? Hüter ! ist die Nacht schier mit Macht umgürte dich, Du Arm des hin? Ach , wir zählen alle Stunden, Herrn! so werden sich Die Völker um Bis die Morgemvolken blühn , Bis die dich drängen ! Alsdann Wird man Finsterniß entweichet, Bis der Sterne Fröhlich singen, Palmen schwingen, Schein erbleichet, Und der Sonne war Wenn man schauet, Wie Jehovah Zion mer Strahl Leuchtet über Berg und bauet. A. Knapp. Thal. 2. Seht ihr nicht der Berge Spitzen Durchbrecher aller Bande. Mel. Tauchen aus des Nebels Nacht? Durch 1177. Hochgesegnet send ihr Bo der dunkeln Wolken Riße Bric ht der n ten, Die der Herr ins ferne Land Zu Frühschein an mit Mach Aus der t. den Blinden und den Todten Heil ver Lodesschatte Höhl n e Reißt sich man kündend ausgesandt ! Dringet weiter che Heidenseel Los, entschleie ihr Ge rt e durch die trübe, Schreckenvolle Finster sicht Gottes wunderbarem Licht. niß! Euren Glauben, eure Liebe Krönt 3. Odu Gott der Macht und Stärke ! der Herr mit Sieg gewiß! Sich uns hier verwundert stehn Ueber 2. Schwinget muthig in die Höhe deinem großen Werke, Das vor unserm Jesu Christi Kreuzesfahu' , Daß die Blick geschehn ! Manches Thor hast du Heidenwelt Ihn sehe, Dem die Welten entriegelt, Viele Seelen dir versiegelt ; unterthan! Werdet aller Welt ein Zei Gabst uns für das Heldenland Man chen Bon des Herren Majestát , Daß ches theure Unterpfand. erfiegen muß, sie weichen, Sey es frü 4. Immer tiefer, immer weiter In her oder spår. das feindliche Gebiet Dringt das Hauf 3. ihr glaubensstarken Streiter, lein deiner Streiter , Dem voran dein Ohne Kriegsgeräth und und Schwert, Banner zieht. Wo wir's kaum ge Dringet nur erobernd weiter , Eures wagt zu hoffen , Stehn nun weit die Herren ist die Erd'! Der euch fandte, Thüren offen ; Mühsam folgt der schwa wird euchhelfen, Euer König steht euch che Tritt Deinem raschen Siegesschritt. bei ; Ob auch Schafe unter Wölfen, 5. Langsam und durch Schwierig- / keiten Waren wir gewohnt zu gehn ; Sollt ihr wandeln froh und frei. 4. Liebe hat euch angetrieben, Fachte Plötzlich bricht in alle Weiten Deine Staunend hell die Schnsucht an, An den Brüdern Hand aus lichten Hdhn. Beginnen ; Keine Zeit auszuüben , Was der Herr an euch ge- fehn langdein ist's , wir Geh' voran ! ' zu sinnen . Darum folgen nach , Wo dein Arm die than. sucht ihr nicht das Eure, wir Sucht nicht Ehre , Ruhm und Gut, Nein, ihr preiset nur das theure, Für Bahnen brach. 6. Breitest du in unsern Tagen, Herr, die Welt vergoffne Blut. dein Werk noch weiter aus : Laß uns 5. Trager denn die Schmach und muthig Steine tragen Zu dem großen Echande Von der Welt vergnügt und Tempelhans ! Aber laß es unsern See gern ; Freut euch , seht ihr alle Lande len Nicht an tief'rer Gründung fehlen ! Boll der Herrlichkeit des Herrn ! Freut Gib uns den Verläugnungssinn ; Nimm euch, daß ihr auserkoren, Zeugen seines die Herzen völlig hin ! Siegs zu seyn, Daß ihr stehet an den 7. Ach ! wenn wir uns selber suchen, Thoren, Da der König zieher ein! Und nicht deine Ehr' allein , Müßtest 6. Hosianna ! jubeln, singen Tau du uns nicht verfluchen ? Könnte unser sende nach Nacht und Pein , Und die Thun gedeihn ? Schenk uns einen rei fernsten Völker dringen In das Him neu Eifer; Mach' uns lauterer und rei melreich hinein; Und viel tausend Kniee fer ! Brich' des eignen Geistes Thun ; beugen Sich vor Christo, Gottes Sohn ; Laß in deinem Sinn uns ruhn! Und das ist, ihr treuen Zeugen, Eurer 8. Welch' ein Segen wird ersprießen, Arbeit süßer Lohn ! Spitta. Wenn wir gehn an deiner Hand ! Wenn 508 Drittes Buch . uns deine Quellen fließen, Grünet bald | Wie du einst verheißen hast ? * ) Ist die das dürre Land. Nationen aller Orten Erde nicht erreget, OhneRuh' und ohne Strömen her zu deinen Pforten, Fallen Rast, Daß die Kriegesstimmen schallen, aufihr Angesicht, Jubeln laut im ew'- Daß die alten Säulen fallen , Und der gen Licht! Chr. G. Barth. Völker Zorn entbrannt Sich empört von Land zu Land ? 4. Stürme brausen, Winde wehen, 1179. Jesu, bittend kommen wir Daß der Felsen Haupt zerschellt; Unter Zitternd bebt die Mit den Deinen jezt zu dir : Hör' auf ird'sche Wetter gehen, ganze Welt ; Feuerflammen sieht man unser kindlich Flehn ; Was wir bitten, steigen, Herr , von deiner Macht sie laß geschehn! zeug Alles en: s geht Her in. dahin; Du, ht dar r ! bis t nicdieſe 2. Jesu, ziehe bei uns ein, Laß unso gauz dein eigen seyn ; Schenk' uns Al len deinen Geist, Den dein theures Wort 5. Ju dem Sauseln sanft und stille Hört man deine Stimme gehn ; Da verheißt. 3. Weck' die todte Christenheit Aus läßt sich die reiche Fülle Deiner Lieb dem Schlaf der Sicherheit ; Mache lichkeiten sehn. Da ertönet nach den deinen Ruhm bekannt Ueberall im ganz düstern Zeiten uns dein tröstlich Flu stern: Daß noch siebentausend rein -zen Land. 4. Laß dein Wort zu dieser Zeit Von des Abfalls Gråuel ſey'n. 6. Führ' auch uns mit unserm Werke, Kräftig schallen weit und breit ! Allen Heiden werde kund Deiner Gnade Frie Herr, auf deiner stillen Bahn ! Deine Macht sey unsre Stärke, Jeder Schritt densbund. 5. Thu' der Völker Thüren auf; mit dir gethan. In dem Stürmen , Bes Deines Himmelreiches Lauf Hemme ben, Brennen Laß uns deine Nah er keine List noch Macht ; Schaffe Licht in kennen , Doch im sanften Såuſeln bald Zeige deine Lichtsgestalt ! dunkler Nacht ! Gnadun chwnehn, endü Afri r iet stille d des fte Mo Laß diedur 7.Geb 6. Gib den Boten Kraft und Muth, ka's Glaubenshoffnung , Liebesgluth ; Laß viel Früchte deiner Gnad Folgen ihrer genlandes Lüfte Von der Peſtluft reini gen : Daß die Kranken sich erheben, Thränensaat. Da ß die Todten wieder leben , Bis des 4. Zion, danke deinem Herrn ! Was Lic hte s heil'ge Macht Ganz verzehrt bit du test, thut er gern ; Ja, er kommt Chr. Gottl. Barth. mit seinem Reich ! Was ist seinen Fren die Sündennacht ! Mel. Gott sey Dank in aller Welt. den gleich? Mel. Mel, Womit soll ich dich wohl loben. Es ist das Heiluns kommen her. (Psalm 113.) 1181 Ihr , die ihr dient dem gro 1180. Jefu, Herr der Menschen- Ben Got.t Auf Inseln , Land und Mee herzen, Die du aus dem Sklavenband ren , Kommt Alle, kommt auf ſein Ge Dir erkämpft mit tausend Schmerzen, bot, Ihn freudig zu verehren ! Des Bis dein Athem stille stand ! Du regierst Herren Name sey allzeit Von nun an nun auf dem Throne , Sammelst ein bis in Ewigkeit Gerühmt und hoch ge an deinem Lohne , Bis der letzte Geg - priesen ! ner schweigt , Bis das lehte Knie ſich 2. An jedem Ort der ganzen Welt, beugt. Dort , wo die Sonn' aufgehet, Und da, 2. Sich uns heute hier verbunden, wo ins Meer verfällt , Sey Gottes sie Deine Wunder zu erhöhn ; Segne diese erhöhet ! Der Heiden Macht ist viel Lob Stu heil'gen nden , Laß den Geist der Gnade wehn; Daß die Friedenspalmen zu klein ; Sein Lob muß ausgebreitet seyn, So weit der Himmel reichet. sprossen In den Herzen der Genossen, 3. Wer ist, wie Gott, der große Held, Und wir dir die Zweige streun : Denn Der sich so hoch gesehet? Dem das, du zichst als König ein. 3. Sind die Himmel nicht beweget, * Hagg. 2. XV . Von der Ausbreitung der Kirche Christi aufErden. 509 was niedrig ist, gefällt, Daß er's viel keit ! Sagt's laut : was könnt ihr glei höher schäßet , Als, was in Stolz und chen ?! Wo kann, was Erd' und Him: Prangen zieht, Weil er aufs Niedrige mel beut, Noch etwas sie erreichen? O, nur sieht Im Himmel und auf Erden ! so laßt uns hin zu den Heiden ziehn ! 4. Er ist's, der Arme aus dem Koth Sich den Brüdern weihn , Werkzeug Emporzuheben pfleget , Und den Elen Gottes seyn, Dieß ist der Christen den in der Noth Durch seinen Beistand Schdustes ! heget; Er ordnet ihnen Fürsten zu Zu ihrer und des Landes Rub, Die sein Mel. Lobe den Herren, den mächtigen 2c., Volk klüglich weiden. 1183. Immer noch strahlst du, er 5. Er schafft, daß, die unfruchtbar leuchtende Liebe, durch Nächte, Lehrest heißt, Im Hause fröhlich lachet, Und die Völker der Erde dein Licht, deine seinen großen Namen preist, Der sie Rechte. O daß doch bald Jegliche Men so fruchtbar machet. Drum lobt den schengestalt Dank und Verehrung dir Herren allezeit ! Bleibt hier zu seinem brachte ! Dienst bereit, Bis er euch zu sich rufet! 2. Immer noch nahst du , errettende Liebe, den Sündern , Rufest noch im Mel. Ein' feste Burg ist unser Gott. mer: ,,Kehrt wieder !" abtrůnnigen 1182. Ju Jesu Namen laßt uns Kindern ; Suchst, als der Hirt, Was hin, Weit über Land und Meere, Von sich in Wüsten verirrt ; Nichts kann im Baterland und Freunden ziehn, In ferne Suchen dich hindern. Brüderheere! Ihnen scheint das Licht 3. Immer noch stärkst du , allmäch Unsers Königs nicht ! Sie kannten ihn tige Liebe , die Seelen , Die mit der Es beherrscher sie Der Sünd' und der Schwachheit noch kåm noch nie! Fürst der Finsternisse. pfend sich quälen; Heiligst , erneust 2. Mit ihm zu kämpfen, ziehen wir, Durch den allmächtigen Geist, Die dich Und er muß unterliegen; Der Morgen zum Beistand erwählen. graut, ist vor der Thür : Nacht, du 4. Immer noch willst du, erziehende wirst nicht mehr siegen ! Mit uns hin Liebe, den Garten, Den du gepflanzet, ins Feld Zieht der große Held, Unser mit Sorgfamkeit pflegen und warten. Jesus Christ, Der ewig Sieger ist; Säume nur nicht ! Führe bald Alle zum Bei ihm sind wir geborgen! Licht ! Siehe, wie lange sie harrten ! 3. Er geht im Kampfe selbst voran, 5. Immer noch låssest du , seguende Und geht voran im Siegen ; Er stärket Liebe, die Saaten, Die wir im Glauben uns auf unsrer Bahu , Läßt uns nicht gestreuet, gedeihn und gerathen. Hor unterliegen. Und kein König lohnt, Der unser Flehu: Laß uns die Ernte bald aufErden thront, und kein König liebt, sehn, Früchte der gläubigen Thaten ! Was man ihm thut und gibt, Wie un 6. Immer noch führst du, vollenden fennig, Christus ! de Liebe , zum Ziele ! Ewig beseliger 4. Lohn! - welchen er den Seinen stehen vor dir schon so Viele! daß gibt , Dich hat in Pilgerstunden, Die doch tren Jegliche Seele dir sey ! Leit Mühe, Kummer, Heimweh trübt, Kein uns doch Alle zum Ziele ! Menschenherz empfunden. O der Selig Karl Aug. Döring, Pfarrer zu Elberfeld. keit, Wann, zur Erntezeit Das, was wir gesa't , Auf goldnen Halmen steht, Met. Gott ist getreu, er selbst 2c. Und dann der Herr der Ernte 5. Uns hinführt zu der Brüderschaar, 1184. Kann Menschenſinn in dei Die er durch uns zu retten In seiner ne Tiefe dringen , Du König , der zu Huld entschlossen war, Und sie, so selig, Gottes Rechten sist ? Wir sehen dich beten, Danken, daß er sie, Jetzt durch dein Volk zusammenbringen , Und wie unsre Müh' Von dem Tod zurück, Zum dein Arm die kleine Heerde schützt. Wo ew'gen Heil und Glück Gezogen hat voll ist ein Werk, wie deines, wunderbar? Ein Werk voll Demuth, und voll Ma Gnade! 6. Was gleicht dann unsrer Selig- jestät, Das still, verborgen aufder Erde 510 Drittes Buch. geht, und steht doch vor den Deinen lein triumphirt, Und schirmest dann himmlisch wahr ? mit eherner Verschanzung Ein armes 2. Des Himmels Fürsten , Mächti Feld , das kaum ein Blumlein ziert. gen und Priestern Wird deine mannig: Hier lichtest du der Streiter volle Reihn, fache Weisheit kund , Wie da mit ar: Kraftvolles Leben welkt, ein Held men, fündigen Geschwistern Aufrichtest erblaßt; Dort, wo ein Zeuge nur als franker Gast Einkehrte , soll ein und versiegelst deinen Bund ; Dein Lies ben und dein heiliges Gericht Gehn Tempelbau gedeihn. Hand in Hand durch alle Zeiten fort ; -8. Die Waſſerbäche lenkst du, lenkst Der Glaube staunt, wir schau'n im die Herzen ; Wer thut dir daß, geheime dunkeln Wort , Doch all dein Dunkel Weisheit, nach? Oft ſieget erst der Geist führet nur zum Licht. nach Kampf und Schmerzen, Oft zun 3. Ja , durch das Sterben führeft det schnell ein Wort, das Armuth sprach. du zum Leben, Zum Siege bringst du Unband'ge Thiere macht dein Winken Jeden, der sich beugt ; und immer müf zahm, Wie brachſt du mänchem Feinde sen Schatten sich erheben, Bevor dein schon den Sinn ! Zur Beute nähmest Morgenstern am er ltsteigt. du die Starken hen am Und ſegnen mußte, ug el We gen , Und wer zu fluc e k . in 9. Noch ist die Zeit der Wunder nicht viele Fluren liegen dd' und kahl ; Da wird man froh an Einem Sonnenstrahl, vergangen ; Dein Nam' ist : Wander Und jauchst , wenn nur Ein Körnlein bar ! du bist dir gleich! Nicht ſeben's, Früchte trug. die im eignen Schimmer prangen , Das 4. Du lassest nicht die Ziele dir ver zeigst du mir in deinem Kreuzesreich. rücken, Kein Weiser sigt in deinem ew' Noch fähret aus derEngel Wetterleucht'; gen Rath ; Du waltest selbst ; nur hin Sieh, Sanherib mir seinem Heere tennach erblicken Die Erdenkinder, was naht, Und höhnet er dein Volk auf ihr Herrscher that. Hier ist ein Land, Ararat , Ist morgen er vöm Sturme zur Ernte scheint es reif; Du gehst vor weggescheucht ! über, weisest zur Geduld ; Dört ruft 10. Das werden froh die Deinen dir und deine Huld bezeugen, Held Israels, daß du derselbe man: Mitternacht ! Umzieht die Höhn mit morgenrothem seyst ; Mag deine Hand sie züchtigen Streif und beugen: Sie bleiben doch; Vor Feuerauge, das die Welt durch kämpfer ist dein Geist. Zu vielen Glanz 5. schauet, Das aller Geister Heimlichkeit gab deine Sonne schon; Wir wollen erfennt ! Wie manches Herz, drauf nicht zurück zur alten Nacht ! Wer ein Menschenmeinung bauet, Ist morsch mal dich erkannt und deine Macht, vor dir, und ohne Fundament! Du Vertraut dir tauſendmal, o Menschen Adj. rufst, was nicht ist , wählst, wen nie- sohn ! 11. Zwar stammeln mir von Linen mand sucht; Da gehn Geringe vor ; das ſchwächste Reis In deinem Wein- Herrlichkeiten Kann unser Mund, und berg grünet dir zum Preis , Und trägt dennoch bist du groß ! Und selig , wer getreu durch diese Zeiten Im Glauben oft mehr, als hohe Bäume, Frucht. 6. So sendest du die Armen vor den waller, deines Reichs Genoß ! Erſcheint Reichen, Daß unvermengt vom Stolze auch Stückwerk unserm Auge nuu : Doch sey dein Lob ; Vor deinem Licht muß wird die Welt an allen Enden dein, Und Menschenglanz erbleichen, Und niedrig offenbar am Siegestage seyn, Daß du feyn, wen dein Erbarmen hob. Du lehrt die Weisheit bist, und Licht dein Thun. A. Knapp. uns deine Allgenugsamkeit ; Wo De muth harret, gibst dn offie Thur, Mel. Alte Menschen müſſen ſerven. Schiebst , wo man prangen will , den Riegel für, Zeight unfre Dhumacht uns 1185. Kirche Christi, breite, breite Deine Gränzen weit hinaus! Söhne, im Siegesstreit. 7. Zerstören läss'st du hier die schönste Töchter dir zur Seite Wallen still in Pflanzung, Darob vielleicht dein Hauf deinem Haus. Preis sey ewig dei Von der Ausbreitung der Kirche Chriſti auf Erd en. neй Thoren ! Kinder werden dir gebo 6. It die Pforte auch verriegelt, ren , Wie der Morgenröthe Thau, Die zu Habesch's Kirchen führt: Ist deinBündniß man Träufelnd auf die Frühlingsau. 2. Sieh , schon eilt die Schaar der nicht den Muth verliert. Ei nst wirst du Bören, Die du ausgesendet hast, Von mit tiefen Zügen Auch rwch diese den Sündern, von den Tedten Abzu Brachen pflügen, Und von t »eines Win nehmen Schüld und Last! Selig, die des Wehn Wird die neue Saat erstehn. 7. So hast du dein Werk begonnen du schon erledigt ! Kirche Chrifti, ja, 76 www 104010 7 生津 4 511 man predigt Großes, Herrliches in dir ! Durch das Senfkorn uns rer Hand ; Bald im Scheine deiner Soi men Blüht Wachse, wachſe für und für! 3. aus allen Sprachen, Zungen vielleicht das dürre Land. Ach, du wol Werde dir, Herr Zebaoth , Hallelujah lest deinen Segen Auf die schwache Ar ftets gesungen: Lob dem treuen Bundes- beit legen, Bis der Baum z um Himmel Gott! Sammle dir aus allem Volke reicht, Bis die Wildniß Ed en gleicht! Chr. G. Barth. Eine lichte Zengembolke ; Achy, daß Alle, nah und fern, Lebten dir, dem besten Met. Komm, ofomm, du Seif I des Lebens. Herrn! K. A. Döring. 1187. Licht, das in die Welt ge Mel. Womit soll ich dich wohl toben. 1 kommen, Sonne voller Glanz und 1186. König aller Königreiche ! Pracht ! Morgenstern, aus Gott ent Herr, durch deine eigne Wahl ! We ist glommen, Treib hinweg die alte Nacht! Einer, der dir gleiche ? Aller Heiden Zeuch in deinen Wunderſche in Bald die große Zahl Achtest du als Einen Tro ganze Welt hinein. 2. Gib dem Wort, das ton dir zen pfen; Hörst dochjedes Herzens Klopfen, Läsfest das, was klein , gedeihn, Und get, Einen allgewalt gen & auf, Daß das Große machst du klein. noch manches Knie sich beu get , Sich 2. Herr! auch wir sind arm und noch manches Herz thut au f, Eh die Fleine, Sind ein Senfforn deiner Hand, Zeit erfüllet ist, Wo du richtest, Jesu Das du noch im Abendscheine Ausge Christ! fa't ins Gartenland ; Und mit viel Ge 3. Heile die zerbrochn en Herzen, bet begossen, Ist manch Zweiglein auf Baue dir Jerusalem, Und v erbinde ihre gesprossen , Das den irren Vögelein Schmerzen ; Laß , was vt 'r dir ange Scharten gibt im Sonnenschein. nehm, Durch der Bundessch riften Zucht 3. Wo die Strahlen senkrecht fallen Noch erblühn zur ew'gen F rucht. du sprichst, da mi iß zergehen, 4. Wo Auf das heiße Indien, Sehn wir große derstarre Schaaren wallen Zu den Gößentempeln Frost gebaut; Denn in hin: Da erheben sich die Zeugen , Die deines Geistes Wehen Wird es linde, ihr Knie vor dir nur beugen, Predigen schmilzt und thaut. , Herr, thu' aufdes von deinem Licht , Bis es durch die Wortes Thür, Ruf' die seelén áll' zu dir! Herzen bricht. 5. Es sey keine Sprac ) noch Rede, 4. Andre stehen auf der Wäche Amm Gebirg des Ararat, Treiben muthig Da man nicht die Stimme hört, Und deine Sache, Streu'n den Samen früh kein Land so fern und öd , Wo nicht aß den hellen und spat; Unter ihrer Feinde Stürmen dein Gesetzbuch, lehrt ! Weiß sie deine Hand zu schirmen, Bis, Freudenschall Siegreich ausgehn über bald hin bald her geweht , Ihre Arche | all! ‫ܙ‬ Fille steht. 6. Geh', du Bräut'jjam , aus der 5. Währe Freiheit zu verkünden Der Kammer , Laufe deinen Heldenpfað! befreiten Sklavenschaar, Und Erlösung Strahle Tröftung in den Jammer, Der von denSünden Durch das große Jubel- die Welt umdunkelt hat . O erleuchte ! fahr, Läsfest du an sturmentbrännten ew'ges Wort, Oft und West und Süd Ufern unsre Boten landen'; Und Gui und Nord! yea's Küsten hold , Reichst du ihnen 7. Komm, erquick auch unsre See len , Mach' die Augen hell und klar, Wahrheitsgold. 512 Drittes Buch. Daß wir dich zum Lohn erwählen ; Vor ihn als Lebensfürst und Held, Und die den Stolzen uns bewahr' ! Ja, laß dei uet ihm mit Lust. nen Himmelsschein Unsres Fußes Leuch 2. Erfreuet euch in seinem Licht, Ihr te ſeyn ! Rud. Etier. Menschen nah und fern , Und kommet vor das Angesicht Des Heilands, un Met. Jesus, meine Zuversicht. sers Herrn ! 1188. Liebster Jesu! laß uns heut 3. Ihr Christen, tretet fromm her Deine Segensnah empfinden; Mache bei zu eurem Friedenshort , Und trei unser Herz bereit , Eich aufs neu' dir bet 3orn und Zänkerei und Weltjiun zu verbinc en, Unfre Kräfte dir zu von euch fort! weihn, und den Weltsport nicht zu 4. Du Jude, komm mit deinem Sohn Zum Nazarener her ! Dort ſizet scheun. 2. Gib uns deinen Geist , v Herr, Er auf Davids Thron ! Wart' keines Daß die Dinge hier auf Erden Immer Andern mehr! weiser, richtiger So von uns gewürdigt 5. Komm, Türke, laß den Maho werden, Wie sie einst dein Weltgericht met, Den falschen Lehrer, stehn ; Komm , Stellen wird ins helle Licht. Jesu Christi Majestät und seine Huld 3. Lehr uns reichlich Samen streun zu sehn! Auf den großen Tag der Garben, Dort 6. Du Araber , tritt froh heraus mit Allen uns zu freun , Die dir lebten Aus deinem schwarzen Zelt , Und tritt und dir starben, und mit Allen , die dein hinein in Gottes Haus, Und ſich das Licht der Welt! Wort Jetzt besucht am dunkeln Ort. GoTat Dr So Ma ttesar inge zu 7. ra, n; der KirEr aß 4. Deine Liebe ohne gisist' undhedu komm e, s, , hn uns, war's auch mit Leiden, Thätig, wilde Krieger fromm und selig machen ohne Unterlaß Für das Heil der armen kann! Heiden, Jeht, da laut ihr Elend schreit, Auch zu thun, was dich erfreut. 8. Ach, Hindu , wirf doch deinen 5. Kurz ist unsre Lebenszeit , und Gott . Ins Feuer keck hinein ! Du sollst der Erde Güter flüchtig ; Darum ſey nicht mehr des Teufels Spott, Nein, uns jedes „ Heur“, Da wir såen kon Christi Jünger seyn ! nen, wichtig. Was wir haben, kömmt 9. Du große Jnsulaner - Schaar Im stillen Seean, Bring alle deine von dir, Rechnung forderst du dafür. 6. Herr , vergib uns unsre Schuld, Gößen dar, Und tritt auf Jesu Bahn ! Da wir immer viel versäumen ! Mache 10. Du armer, blinder Neger du, gut nach deiner Huld Unser Müßiggehu Bring' deine Last und Müh Zum Hei und Träumen ; Wecke unsren Ernst, land her! bei ihm ist Ruh ! Da fehlt Erquickung nie. und gib Neuen Glauben, neue Lieb'. 7. Jesus Christus, Herr und Gott! 11. Ja, alle Horden Afrika's , Busch Laß die Kraft der Wahrheit siegen! mann und Hottentott ! Ihr seyd Einst warst du der Feinde Spott, ein Erbe Jehovah's, Euch führt der Schienst amKreuz zu unterliegen, Doch Sohn zu Gott! Du schwangst als Gottes Sohn Bald 12. Auch dir, du aller Stämme Zahl dich auf zu deinem Thron. Rings in Amerika, Legt Gottes Huld 8. Dein ist heute noch das Reich ; und Gnadenwahl Den Heiland innig Dir ist alle Macht gegeben. Jünger nah. Jefu, freuet euch ! Mit ihm sollt ihr 13. Du Eskimo von Labrador, ewig leben. Betet ihn als König an ! Bei dir ist's arm und kalt ! So komm Ihm wird Alles unterthan . zur rechten Sonn' hervor, Zum Sünder Anna Schlatter. heiland bald! 14. O höret seine füße Stimm' Auf Grönlands Eisgefild! Und kehrt euch Mei. Ichsinge meiner Seele Luft. All' zu Jesu hin, Er ruft euch ja so 1189. Lobsingt dem Heiland aller mil d. dan kerfüllter Brust ! Welt Aus Ehrt 15. Zu ihm, zur Sonne, wende ſich XV'. Von der Ausbreitung der Kirche Chriſti auf Erden. 513 Doch alles in der Welt! O Menschheit, i Nacht zerstreut er , Leben, Fried' und 薯 ziehen will er dich Ins Himmels-Licht: Wonne beut er. gezelt! 2. Es jauchzt um ihn die große 16. Es fiege unser Jesus Christ ! Schaar, Die lang' in schweren Fesseln Sein Heil werd Allen klar ! Er bleibt war; Er hat sie frei gegeben ; Blind derselbe, der er ist, Und der er ewig war. waren sie, und sehen nun, Lahm waren 17. Er ist der große Königssohn, sie, und gehen nun , Todt waren sie, Und keiner ist ihm gleich ! Herr, zeuch und leben ! Köstlich, Tröstlich Allen uns All zu deinem Thron , Zu deines Kranken, Ohne Wanken, Ohne Schran Vaters Reich !, Job. Rothe. ken, Walten seine Heilsgedanken. 3. Noch liegt vor ihm so tief und Mel, Ringe recht, wenn Gottes Gnade. schwer Der Sünden ungeheures Heer, 1190. Macht euch auf! die Mor Das tausend Völker drücket; UmRache gensonne Weckt die schlummernde Na schreit es auf zu Gott , Doch lebet Er, tur! Einer neuen Schöpfung Wonne und hat die Noth Der Sünder ange Strahler auf die dunkle Flur. blicket ; Betet, Rettet, Heilt und seg 2. Lobt den Herrn ! Es tagt, ihr net, Und begegnet Seinen Armen Als Brüder! Ueber euch geht auf der Herr. ein Heiland voll Erbarmen. 4. Långst ist in seinem ew'gen Rath Euer Licht kommt , singt ihm Lieder! Und sein Glanz geht vor ihm her. Für sie zu seinem Reich der Pfad Ge 3. Schauet auf! O seht sie kommen, zeichnet und gebahnet ; Ohnmächtig Sich versammeln aus der Fern' ! Seht, droht der Feinde Hohn , Schnell steht --die Heiden, jauchzt ihr Frommen ! -in Herrlichkeit sein Thron, Wo niemand Wandeln in dem Licht des Herrn. es geahnet. Selig , Selig , Wer da 4. Schauet auf! O welche Freuden! trauet, Bis er schauet ; Wer sich mühet, Eure Kinder kommen auch, - Söhne, Bis sein Gott vorüberziehet ! Töchter, nicht nur Heiden, - und der 5. Die ihr von Christi Hause send, Herr erzieht sie auch. Kommt, schließet gun mit Freudigkeit 5. Schauet auf! Wie an dem Him: Den Bund in seinem Namen ! Laßt uns mel Goldne Wolken fliehu daher! Žau auf seine Hände schaun, An seinem ben gleich eilt das Gewimmel Gläub'- | Reiche_muthig baun ! Sein Wort ist ger Kinder über's Meer. Ja und Amen. Flehet, Gehet, Him 6. Lobt den Herrn ! Preist seine melserben Anzuwerben! Harret, rin Thaten! Fremde bauen Zion neu ! Für get ! Jesus ist es, der euch dinget! ften dienen, helfen, rathen ! Könige sind 6. O du, den unsre Sünde schlug, Jesu treu! Wann wird doch deines Lob's genug 7. Lobt den Herrn ! Er hat verhei Auf dieser Welt erschallen ? Wann wird Ben, Gnådig seinem Volk zu seyn ; der Völker volle Zahl Im ungetrübten Seine Pflanzung soll es heißen, Ewig, Sonnenstrahl Zu deinem Tempel wal als sein Werk, gedeihn. len ? Wo dich Frendig Alle kennen, 8. Macht euch auf, dem Herrn zu Eh Jesus nennen , Dir geboren, Dir auf ren, Der es auszurichten weiß ! Tau ewig zugeschworen! 7. Wir harren dein, du wirst es thun, sendfach soll sich vermehren Seiner Pflanzung kleinstes Reis. Dein Herz voll Liebe kann nicht ruhn, Chriſtian Friedr. Zeller, Inspector in Beuggen. Bis Alles ist vollendet ; Die Wüste wird zum Paradies, Und bittre Quellen strd Mel. Wie schön leucht't uns der Morgenstern. men süß, Wenn du dein Wort gesendet. 1191. Macht weit die Pforten in Zu dem Sturme Sprichst du : Schwei der Welt! Ein König ist's, der Einzug ge! Meer, verseige, Flammen, zun hålt , Umglänzt von Gnad' und Wahr det ! Tempel Gottes, sey gegründet ! A. Knapp. heit! Wer von der Sünde sich gewandt, Wer auf vom Todesschlafe stand, Der Mel. Eins ist noih, ach Herr 2 . siehet seine Klarheit. Seht ihn Weit hin Herrlichschreiten, Licht verbreiten; 1192. Nacht mit tauſendjåhr’gem 33 Knapp's gelftl. Liederbuch, 8 514 Drittes Buch. Schatten Deckt die Länder fort und (schen still umschattet , Von der kühlen fort; Seltne Sterne, nur mit matten Gruft verdeckt : Die Jesu gedienet in Strahlen schimmern da und dort. Doch Arbeit und Kummer, Erwecket er mach jenseits der Wolken, im Lande der Won- tig dereinst aus dem Schlummer ; Sie nen, Da leuchten so helle die himmli- sehn ihre Garben im ewigen Licht, Und schen Sonnen; Da strahlt um den Thron was sie geduldet, vergeblich ist's nicht. 8. Nun so full' uns denn, du Treuer, des Unendlichen her In heiligen Flam Deffen Geist die Welt durchgeht, Heut men das glåserne Meer. 2. Tausend Nationen wallen In der aufs neu' mit heil'gem Feuer, Welches Finsterniß dahin , Ach, und niemand dir entgegen weht ! Laß Segen auf die, unter Allen Will sie aus dem Dunkel die dein Ackerfeld bauen, Herr, aus ziehn ! Doch droben vom Throne her dem oberen Heiligthum thauen , Und blickt auf die Armen Ein väterlich Auge | stille derHerzen entbrannte Begier Nach mit mildem Erbarmen , und gibt es Frucht ihrer Müh', nach dem Himmel, G. Chr. Barth. dem Christen auf Erden ins Herz, Zu nach dir! lindern den Blinden den brennenden Mel. Werde Licht, du Stadt der Heiden. Schmerz. 3. Und die Knechte Christi schiffen 1193. der angenehmen Zeiten, Muthig hin auf wilder Fluth, Die ſich | Wo nur Gnad' und Troſt regiert, Wo über Felsenriffen Bricht mit ungestu man nichts als Freundlichkeiten An mer Wuth; Sie sehn ja am Steuer den dem holden Himmel spürt , Und die himmlischen Meister , Ihr Auge wird Menschen statt der Fehden Nur vom heller, die Hoffnung wird dreister : Laß edlen Frieden reden ! 2. Wenn es Gottes Zucht gelungen, branden die Wogen, sein Friede ist nah ! Laß ſplittern die Maſten, der Retter ist Daß der Geiſt den Sieg erhält ; Wenu da !. die Strafen durchgedrungen , Und die 4. Wann sie dort ans Ufer steigen, Ruthe niederfällt ; Wenn die Misserhat Sehn sie, wie sich auf den Höhn Schaas vergeben, Und die Todten wieder leben! 3. Wenn man in den Wüsteneien ren vor den Gößen neigen , Und um Heil vergeblichflehu. Wie lange wird's Süße Lebensfrüchte find't ; Wo sich währen, bis über sie Alle Erhöht das ihres Gottes freuen, Die durch ihn er Panier des Gekreuzigten walle ? Dann löser sind; - Hier ein Herold aufge fallen die blutigen Gößen in Staub, standen , Dort die Boten Gottes lan Dann werden die Tempel Immanuels den ! Raub, 4. Himmelsfürsten, könnt ihr blei 5. Noch steht dürr des Friedens ben, Daß ihr nicht hernieder steigt, fürsten unermeßliches Gefild, Und die Wenn wir jene Lust beschreiben, Die Nationen dürsten Nach dem Born, der sich einst auf Erden zeigt ? Helft dem Leben quillt. Einst werden sie sich zu Herrn zu allen Zeiten Weg' und ebne dem Ewigen halten, Der dort in der Bahn bereiten ! 5. Seht, wie Hinderniß und Fehler Wüste den Felsen gespalten : Dann fållt auf die dde, vertrocknete Au, Wie Strd Unsers Gottes Füßen weicht ! Wenu er me des Lebens, der himmlische Thau. Bergen alle Thaler, Thälern alle Berge 6. Laßt uns Samen streun, ihr Bruz gleicht ! Wenn er, was noch höckricht, der, Bis die müde Hand erstarrt ! schlichtet, Und was ungleich, eben rich Drückt uns oft auch Sorge nieder, tet. Wann wir lang auf Frucht geharrt : 6. Seht die hohen Seligkeiten ! Gott Einst kommt sie, die Zeit, da die Segen wird offenbar und licht. O der Herr uns träufen, Die Aehren im ewigen lichkeit der Zeiten, Wenn der Mund. Sonnenschein reifen ; Vergeblich ja des Höchsten spricht ! Wenn ihn alles wartet das thōrichte Herz Auf Garben Fleisch erkennet, Und sein Heil und Le der Ernte im stürmischen März. ben nennet! 7. Wenn auch da und dort ermattet Einer sich zur Ruhe legt, Von Gebü XV . Von der Ausbreitung der Kirche Christi aufErden. Mel. 515 Du gehest in den Garten ic. geh' auch noch so weit : Dein bleibt die 1194. Gott ! es kommen deine Macht und Herrlichkeit ! 10. Vor der Verführung losen Tücken Kinder Vor deinen hohen Gnadenthron ! Sieh gnädig auf uns arme Sünder, Bewahre deine Christenheit , Daß sie In Jesu Christo, deinem Sohn ! Du nicht lasse sich berücken Zum Abfall bist es, der Gebet erhört ; Zu dir sich durch den Geist der Zeit, Wo man durch Weisheit dieser Welt In Finsterniß und jeder Beter kehrt. *) 2. Wie feierlich ist diese Stunde, In Thorheit fällt. 11. Herr, laß es deinem Wort ge= der so Viele weit und breit In Einem Geist, aus Einem Munde, Hier nah lingen Durch deine große Gottes-Kraft, beisammen, dort zerstreut , Doch Alle Daß es mög' immer Früchte bringen nur um Eines flehn : Daß Jefu Reich Zu deines Volkes Ritterschaft , Zum Muth im Kampf in jedem Streit, Bis sich mög' erhöhn! 3. Das ist, o Gott ! dein Gnaden zu des Siegs Vollkommenheit! 12. Verbinde selbst , Herr ! deine wille, Und es liegt deiner Ehre dran. So laß uns denn in heil'ger Stille De Frommen, Daß fie in Einem Geist ver müthig und vertrauend nahn , Und eint Einander immer näher kommen, send' uns deinen Geist, daß er Uns Le Je mehr sich nun verstärkt der Feind. Groß ist die Zahl von seinem Heer; ben schaffe mehr und mehr ! 4. Ach laß, Herr Jesu ! deine Liebe Mit dir ist unsrer Kräfte mehr. In unsre Herzen nen und rein Durch 13. Erhalte , Herr , die Missionen deines Geistes heil'ge Triebe So reich Im finstern Ost und Mittagsland, Da lich ausgegossen seyn, Daß unser jedes mit den fernsten Nationen Dein Lieben dir getreu, Ergeben und geheiligt sey ! werde bald bekannt ; Sey deinerZeugen 5. Wird deine Liebe uns beleben, Schild und Lohn ! Schenk ihnen See Sosind wir ganz dein Eigenthum, Und len, Gottes Sohn ! 14. Für das, was ihnen schon ge werden eifrig uns bestreben, Etwas zu seyn zu deinem Ruhm , Der du in dei lungen, Sey Ehre dir und Dank ge ner Herrlichkeit Gelobet seyft in Ewig bracht ! Dein Name sey von allen Zun feit ! gen und allen Völkern größ gemacht! 6. Sind einſam wir in heil'ger Er mache hell die Erdenzeit , Wie er Stille, Sey uns, Herr Jesu , innig durchstrahlt die Ewigkeit ! nah , Und laß aus deiner Gnadenfülle Uns nehmen Gnad' um Gnadé da ! Sey Mel. Warum sollt' ich mich denn gråmen ? unsre Frende, unfre Ruh' ; Sey unfer 1195. Schaut das Ende treuer Eins und Alles - Du ! Zeugen, Wann ihr Haupt Siegumlaubt 7. Ja, die Gesellschaft deiner From Darf zum Tod sich neigen ; Schauet, men Sey eine Seele nur, ein Geist, wie sie fröhlich scheiden Himmelan ! Von deiner Liebe hingenommen , Die Solche Bahn Lehrt für Christum leiden. fich in Bruderlieb' erweist , Verknüpft 2. In des Oceanes Buchten , An durch innern Herzensdrang Zu Einer dem Strand, In dem Sand , In der Liebe Lobgesang. Berge Schluchten , Ferne, wo die Ld 8. O möchte deinem großen Namen wen brüllen , Fern im Schnee Nord' Anbetung seyn in aller Welt ! O mdch- scher Hdh' Schlummern ihre Hüllen. test du den Lebenssamen Ausstreu'n 3. Gift'gerHauch und schwüle Lüfte, auf jedes Heidenfeld, Damit dir tone Heiße Müh Spåt und früh, Gruben Ruhm und Ehr Von einem bis zum ihnen Grüfte ; Manche Blum' iſt hin andern Meer ! gesunken, Bald verblüht ; Schnell ver 9. Du weißest deiner Feinde Toben, glüht Edle Lebensfunken. Und wie sie deinen Namen schmähn . 4. Hier in einsam stillen Klausen, * Herr! - deine Rechte ist erhoben, Das Wo kein Freund Sie beweint, Dort im. werden deine Feinde sehn ; Ihr Toben Meeresbransen ; Hier in frommer Brů der Mitte, Sanft umweht Vom Gebet, *) Pf. 65. Sinkt die morsche Hütte. 33 * 516 • Drittes Buch. 5. Aber sich das Auge schimmern ! Eich im Blick Himmelsglück, Helden 3. Wir blicken hin auf eure Reibn, wonne flimmern ! Also stirbt, wer selig Ihr dünngesä'ten Streiter ! Im weiten endet, Wem vom Thron Gottes Sohn Kreis steht ihr allein, Der Kreis wird täglich weiter : Von Bagdad bis zum Engel zugesendet. 6. Abgestreift ist von dem Herzen Senegal Erhebet sich der laute Echall Land und Welt; Ruhm, und Geld Lie Von eurer Friedensbotſchaft. Eines nur Ben sich verschmerzen . 4. Wir grüßen euch mit Innigkeit ist treu geblieben, Ew'ges Gut, Heil'- | Von unserm großen Meister, Und seg ge Gluth : Jesus und sein Lieben. nen eure Willigkeit Zum Dienst gefall Erhebet muthig eure 7. Eines haben sie gefunden , Eins ner Geister! erstrebt, Eins erlebt, Einem sich ver Stimm', Berühret von den Seraphim bunden: Ihm zu leben, ihm zu sterben, Mit Kohlen vom Altare ! Auszuziehn, Und für ihn Seelen anzu 5. Ja , hdre gnådig unser Flehn, werben . Du König sonder Gleichen ! Laß fortan 8. Und der Same ward gestreuet ; über ihnen stehn Dein gnädig Friedens Insgehen Treibt der Keim, Und die zeichen ! Die mit uns gehn im Bruder Esat gebelver. O ein selig stilles Hof band , Schenk ihnen in dem fernen Land feu, Wann der Mai Kam herbei, Wann Heut auch ein Fest des Segens ! die Himmel troffen ! 6. Laß sie empfinden, daß wir heut 9. Wann nach langen Winterproben Vereinigt für sie flehen ; Was uns hier Seelen sich, Herr ! für dich Frühlings deine Gnade beut, Laß ihnen nicht ent haft erhoben; Wann sie sich der Sünd gehen ; Daß sie mit neugeſtärktem entrangen, Rein und frei, Mild und Sinn Dir sammeln deines Lods Ge treu Sich in dir umschlangen. winn Im Land der Todesschatten. 10. Dann im Geist der heil'gen Se 7. Bau deine Kirche, Herr, dir auf her, Unumhüllt, Siegerfüllt, Hob der Auf Gräbern deiner Knechte , Blick sich höher, Sab dich ohne Kampf sammle dir ein Volk zu Hauf Mit regieren , und verklärt Auf der Erd deiner starken Rechte. Vom Tigris bis zum Sklavenland Werd' dein erbar Ewig triumphiren ! 11. Süßer Strahl aus jener Höhe! mend Herz bekannt Bei allen Nationen. Wonn' und Ruh' Bietest du Für ein 8. Einst an dem großen Erntetag kurzes Wehe ; Selig, die bei deinen Wird deine Macht sich zeigen , Und Grüßen Sanft und lind, Wie ein Kind, was in Grabesruhe lag, Verklärt aus Gräbern steigen : Dann werden Alle Ihre Augen schließen. ſe hn auf dich, Und unsre Garben alle fr En Hi eu ge 12. en, n, wo sich die l Gehen sie, Werden uie Ihren Gang sich, Herr , vor der deinen neigen ! bereuen ; Dort umfångst du deine Kin Mel. Wacher au so ruft die Stimme 2c. der Nach dem Streit Dieser Zeit, f! Todesüberwinder ! 1197. Sehnsuchtsvoll und doch A. Knapp. vergebens Begehrt' am Ende seines Le Mel. Gott in der Höh' sey Chr' allein. bens Einst David, Gott ein Haus zu ieut ge'g risc Ze Dekä bau' it nn en in inkrbl n re St 1196. Schon tont der festliche Ge- Ha it mpft en tt'n:er ge enhe , sang Im vollen Brüderchore ; Vom Und seiner Feinde Macht zerhau'n. Erst Herzen dringt der frohe Klang Zu man- König Salomo Ward dieser Ehre froh, chem offnen Ohre . Der Sorgen Bürde Doch darf David Ihm Hülfe leihn, liegt beiseit, und das Gemüthe freut und sammeln ein Viel Gold und Sil Gotteswunder .ber , Holz und Stein. sich heut' Der großen 2. Doch, unsrer theuern BrüderSchaar Krsr Laen ieegeHe gekl Es: benh!inaude -- Der Liebe Abgesandte - Sind sie der Wi2. n,agen r leAc s rz chs un Freude auch gewahr Im fernen Pilger- braust der Sturm, Lande ? Und liegt nicht über ihnen her Schwert. Ueberall, o Herr, sind Feinde, droh da s t ha Sc Des Tages Last und Hiße ſchwer, Und Und deine streitende Gemees inde nt Mangel und Entbehrung ? lange nicht, was sie begehrt. Es tobr XV' . Von der Ausbreitung der Kirche Chriſti aufErden. 517 der Völker Strom; -Wo ist dein großer Das Lobgeton' Zu deines Thrones ew' Chr. G. Barth. Dom, Da die Heerden Du alle einst gen Höhn ! Im Licht vereinst, Drinn du mit ew'gem Mel. Zeuch mich , zeuch mich mit den Armen. Heil erscheinst? 3. Nochzieht, wie zu Abrams Zeiten, 1198. Sie ist da, die schöne Stun Dein Hauflein durch der Erde Weiten, de, Welche zum Gebet vereint , Was Und ruhet unter Zelten aus. Aber wann auf diesem Erdenrunde Nach dem Rei wirdsie erscheinen, Dieselge Zeit, nach che Gottes weint. Herr, du wollest uns der wir weinen, Da Alle deckt dein hei erhören, Unſre Bitten uns gewähren ! 2. Sind wir gleich noch schwache lig Haus? Die süße Friedenszeit, Ach ist sie denn noch weit ? Ist dein Ohr Kinder: Deine Gnade macht uns denn Taub unserm Schmerz , Dein Muth ; Jesu , du nimmst an die Sün Himmel Erz ? O dffne dein erbarmend der, Die da glauben an dein Blut, Die gebeugt dem Throne nahen , um Herz! ung zu empfahen. Vergeb 4. 1 Sieh! zerstreut ist deine Heerde 3. Nicht nur für uns selbst zu beten, Nach Ost und Westen auf der Erde, Liegen wir vor deinem Thron ; Viele Und seufzt nach deines Tempels Bau, gibt es noch zu retten, Liebevoller Men Der, vereint aus allen Zonen , um schensohn ! Viele, die in Satansbanden ze onen eße , und schüt deine Nati schli Schmachten noch in allen Landen. vor der Nächte Thau. Send einen Sa ,, iſt 4. ,,Groß" - du sprachst es Mach' unsre Herzen froh Der Iomo! Verheißung ! Stell' hoch und kühn Die die Ernte ! Herr, o sende Schnitter aus ! Sammle, was der Feind entfernte, Je Säulen hin, Und laß auf Erden Frie- fu, wieder in dein Haus , Daß doch den blühn ! bald die ganze Erde Deines Lichtes 5. Gib indeß in unsern Tagen, Daß Tempel werde ! wir geduldig Steine tragen Zu deines 5. In den Ländern , wo dein Name Tempels Baugerüst. Wann auch oft Eine Wohnung sich geweiht, Keimt der Feind uns störte, Und wann wir noch vieler Unkrautssame , Von dem bau'n, die Hand am Schwerte : Wir Feind umhergestreut . Neue Kraft gib wissen, daß du nahe bist. Gib uns den deinen Kindern , Seinen Einfluß zu Heldenmuth, Der in der Demuth ruht ! verhindern. Gib uns Treue ! Send' heil'ge Wacht 6. Rüste deines Reiches Boten, Herr, Zur Zeit der Nacht , Und nimm die mit neuen Gnaden aus ! Lebenskräfte Schwachen wohl in Acht! gib den Todten, Weih' von neuem ein 6. Herr, dein Werk ist groß und wich dein Haus. Laß uns deinen Geist ver tig, Und wer von uns ist dazu tüchtig ? treten , Dich in Wahrheit anzubeten ! Wenn gleich die Welt uns ärmlich Mel. Meinen Jesum laß 2c. nennt , Ob wir jetzt in Schwachheit stammeln , Erst noch das Baugeräthe 1199. Sich , ein weites Todten sammeln , und manchen Stein zum feld, Voller dürrer Todtenbeine ! Ach, Fundament: Einst wölbt sich doch im kein Sonnenstrahl erhellt Diese Nacht Chor Die Kuppel hoch empor, Fern mit frohem Scheine; Hüter ! ist die hin strahlend ; Und ist's auch klein, Nacht bald hin? Wird dein Morgen Was wir dir weihn, Doch kann es nicht bald erblühn? verloren seyn. 8. Blic ich hin aufIsrael , Ist 7. Aber wann dein Ruf erschallet, noch Alles fast erstorben! Ach, dein Volk, Wann einst zu deinem Tempel wallet Immanuel, Das du dir mit Blut er Der Nationen froher Zug : Was wird's worben, Sieh, wie blind, wie fern von für ein Jubel werden ! Dann hebt das dir ! Wie ein Schlachtfeld liegt es hier! Herz sich von der Erden Und schwingt 3. Schau' ich deine Christenheit, sich auf mit Adlers Flug. Dann sind Die, Herr , deinen Namen tråget, Ach, beim großen Mahl Auch wir mit in der was seh' ich weit und breit ? Tausend Zahl Deiner Gäste , Und lassen wehu | Kräfte wild beweget , Wenige, die für 518 Drittes Buch. dich glühn , Und in deinem Dienſt ſich | und brauſe freudiglich , Daß Gott die mühn. Sünder liebt! 4. Und die große Heidenwelt Ist 10. Das Feld sey fröhlich immer noch finster und verdunkelt ; Hie und da dar , Und Alles, was draufsteht ; Der nur schwach erhellt; Lichtes Schimmer Wälder Freude ſieht man klar , Die einzeln funkelt; Millionen sind noch rühmend nie vergeht. 11. Schaut auf, der Herr kommt fern Von dem Reiche meines Herrn ! 5. O wann bricht der Frühling an zum Gericht , Ja , er erscheinet schon ; Nach den langen Wintertagen ? Herr, Er gibt der finstern Erde Licht und du bist es, der da kann Zu den Todten Heil von seinem Thron. 12. Er richtet heilig Herru und beinen sagen : „ Rauſchet, regt und fü get euch , Seyd ein Leib für Gottes Knecht Im weiten Kreis der Welt; Reich!" Durch seine Wahrheit wird das Recht 6. Herr, so sprich dein Lebenswort | Auf Erden hergestellt. Ueber alle Todtenbeine ! Odem Gottes, wehe fort, Daß sich Alles neu vereine ! Met Wie schön leucht't uns der Morgenstern. Mache Alles wieder neu. Alles Alte 1201. Singt unserm König Jeſus geh' vorbei! Beller , Inspector in Beuggen. Christ, Daß er einst Mensch geworden ist, Am Kreuz für uns gestorben ! Daß Mel. Nun sich der Tag geendet hat. er auf seines Vaters Thron Als Got (Pf. 96.) tes und des Menschen Sohn Beſchüßt, 1200. Singt unserm Gott ein was er erworben. Ihm, als König Al neues Lied, Lobsing' ihm, alle Welt ! ler Dinge , Ift's geringe, Aller Enden Und jede Seele sey bemüht , Daß sie Die Erlösung zu vollenden. 2. Gelobet sey des Vaters Rath, ihm wohlgefällt. 2. Lobt seinen Namen Tag für Tag, Der uns das Heil geschenket hat, Durch Und prediget ſein Heil, Daß alle Welt Christum ihn zu finden ; Der uns durch erkennen mag , Er sey der Frommen seinen Geist belehrt , und uns durch Theil. Christi Tod befcheert Vergebung aller 3. Erzählt den Heiden seine Ehr Sünden. Preist ihn ! Gebt ihm Alle Und große Wunderthat ; Sagt allen Triebe Hin aus Liebe ; Lernt erfüllen Völkern ringsumher, Was er verrichtet Seinen Rath mit treuem Willen. hat. 3. wüßte doch die ganze Welt, 4. Er ist sehr groß , voll heil'ger Welch Himmelslicht ein Herz erhellt, Pracht, Mehr , als die Göten sind ; Das Jesum kennt und liebet ! Es geht Er hat das Firmament gemacht, Doch an Gottes Vaterhaud Im Frieden durch dieß Pilgerland , Wenn auch im sie sind taub und blind. 5. Es geht sehr schön und lieblich zu Kreuz geübet. Endlich Fährt es Aus In seinem Heiligthum ; O Schaar der dem Wehe In die Höhe, Frei von Sûn Völker, bringe du Dem Herren Preis [ den, Licht und ew'ges Heil zu finden. und Ruhm! 4. Dieß frohe Evangelium Wird 6. Danktseinem Namen für und für, nuu zu unsers Mittlers Ruhm Den Kniet hin vor seinem Zelt ; Verehret ihn Heiden auch verkündet. Deß freut sich in seiner Zier, Es fürcht' ihn alle Welt ! unser Herz und Sinn, Es ist uns seli 7. Geht, sagt den Heiden allzumal, ger Gewinn, Daß Liebe uns verbündet. Daß Jesus König sey ; Ihm dienen Kommt, die Scherflein Auch zu legen Völker ohne Zahl, Ihm kommt kein Zu dem Segen, Der den Heiden Brin König bei. gen soll des Heilands Freuden ! 8. Sein Reich ist wie die Welt so 5. Gering und arm ist unsre Kraft; weit, Und nie wird es geschwächt ; Es Wir bitten dich, der Alles ſchafft, Du bleiber bis in Ewigkeit, Und führt die wollest sie vermehren. Mach' Alle im Völker recht. Gebete treu , Zeig' deine Macht und 9. Wohlauf, o Himmel, freue dich ! Liebe neu Jm Segnen und Erhören! Sey, Erde, nicht betrübt ! Auf, Meea, Dein Reich Siege! Licht und Leben XV . Von der Ausbreitung der Kirche Chriſti aufErden. Woll'st du geben Allen denen, Die sich nach Erkenntniß sehnen. 5. 519 Gnade weht an ihren Orten ; Manches Herz, Hart wie Erz , Ist 6. Herr Jesu, rüste selber aus Die schon weich geworden . Denn das Wort Boten, die da ziehn hinaus, Die Völker von Christi Leiden Kann allein Mark zu belehren! Sey ihnen Licht und Trost und Bein, Geist und Seele scheiden. und Kraft ; Durch deinen Geist , der 6. Das muß edle Früchte tragen, Alles schafft, Wollst Sünder du be Das erneut unsre Freud' In den bd kehren. Deine Liebe Ueberwinde Welt sen Tagen ; Daß man darauf möge und Sünde, Daß die Erde Voll von warten , Gibt uns Gott Ohne Noth deiner Klarheit werde ! Keinen Rosengarten. Anna Schlatter. 7. Selig, wen von Welt und Sün Christus reißt, Und ihn heißt Sei den Mel. Gott sey Dank in ze. nen Tod verkünden ! Denn es ist die 1202. Sonne der Gerechtigkeit, beste Gabe, Theuerwerth , Ihm be Leuchte hell zu unsrer Zeit ! Zünd' ein scheert Mit dem Wanderstabe. Liebesfeuer an, Daß die Welt es sehen 8. Selig, wer im Kampf bestehet, Fann ! Glauben hält , und ins Feld Guten 2. Jesu ! unser Haupt allein, Mach' Samen sået ! Nach dem Weinen, nach uns Alle, groß und klein , Durch dein dem Ringen Wird er nun Friedlich Evangelium Einig , herzlich , dir zum ruhu , Und viel Garben bringen. Ruhm! 9. Jesu , süßes Licht der Seele ! 3. Sammle , großer Menschenhirt, Tritt herzu, Salb' uns du mit dem Freu Alles , was sich hat verirrt ; Pflanz' dendle. Was du dir an uns ersehn, den Geist der Lieb' uns ein , Laß uns Was du willst , Und befiehlst , Müfe ganz vereinigt seyn. A. Knapp. dir geschehen. 4. Bind' zusammen Herz und Herz! Mel. Hör' unser Gebet , Geist des Herrn 2c. Ewig trenne uns kein Schmerz ; Knů pfe selbst durch deine Hand Das ge 1240. Tag, der Erleuchtung uns weihte Bruderband. gebracht, Tag, den uns unser Gott ge= 5. Laß die ganze Brüderſchaar Lie macht , Mit Inbrunst sey von allen ben, loben immerdar , Eines Sinnes Zungen zu Gottes ew'gem Preis be allezeit , Eins mit dir in Ewigkeit ! sungen! Die Erde lag von Nacht um hüllt, Mit Wahn und Gößendienst er Met. Warum sollt ich mich denn gråmen. füllt : Du hast den dicken Finsterniſſen 1203. Süß ist's , für ein ew'ges Nach langer Nacht die Erd' entrissen. Leben Erdengut , Leib und Blut Jesu Gelobt fey Gott ! gelobt sey Gott ! hinzugeben ; Pilger sind wir noch hie 2. Singt Jesu Dank ! Er ward er nieden, Droben hat Eine Stadt Uns höht Auf Gottes Thron voll Majestät. der Herr beschieden. Nun segnet gnådig seine Jünger Der 2. Tausend gehn zu ihren Thoren triumphirende Vollbringer ; Er sendet Selig ein, Werden seyn Ewig unver- den verheißnen Geist Der Schaar der loren ; Auch die Herrlichkeit der Hei- Zeugen, die ihn preist ; Sie sterben den Kommt, und wird Eingeführt Infroh, zu seiner Ehre, Daß sich der Erd die Stadt der Freuden. kreis zu ihm kehre. Gelobt sey Gott ! 3. Darum rufen sie dem Hüter: ,,Ist Gelobt sey Gott! die Nacht Schier vollbracht ? Wo find 3. Gesandt von Jesu, ziehn sie fern, unsre Güter?" Doch getrost! der ew'gen Und sammeln überall dem Herrn, Selbst Gnade Sonnenschein Glänzt herein aus Verfolgern , neue Jünger ; Seht, Brüder, das ist Gottes Finger ! Um Auf die finstern Pfade. 4. Unfre Brüder sind gegangen Ue sonst bestürmt ſie Grimm und Spott ! ber's Meer, Weit umher , Haben an Sie siegen dennoch, stark durch Gott, gefangen ; Gute Botschaft ist verkün Troß alles Drohns , trok alles Spot det, Gottes Macht hat gewacht, tes, Und wirken große Thaten Gottes , Gelobt sey Gott! Gelobt sey Gott! Fener angezündet. 520 Drittes Buch. 4. Der Herr mit euch ! der Herr mit die liebliche Stunde des Heils ? Zeige euch! Ihrhauet ihm sein weites Reich. dich, Herr ! als den mächtigen Helden, Nun herrscht der Herr auch unter Hei Denn Zion harrt sehnlich des herrlichen den, Und Völker dienen ihm mit Freu Theils. Ach, rufe dem Lichte, und laſſe den. Nun lernt die Welt, erhellt und die Heiden Am Strom des lebendigen frei Vom Joche der Abgdtterei, Den Wassers sich weiden ! lang verkannten Schöpfer kennen , Ja, 2. Finsterniß deckt noch die Völker ihn durch Christum Vater nennen. Ge der Erde ; Den kleineren Theil nur, er lobt sey Gott! Gelobt sey Gott ! leuchtet dein Licht. Jesu ! wir bitten, 5. Auch uns hat dieses Segens du Hirte der Heerde , Verschmäh Kraft Zu der beglückten Bürgerschaft, unsre Bitte für Brüder doch nicht! In Jesu großes Reich geführet ! Wir Dein Morgenstern müſſe auch ihnen ers preisen ihn , von Dank gerühret. Herr, scheinen , und leiten zum Himmel die laß uns Alle würdig seyn, Uns dieses Großen und Kleinen! hohen Glücks zu freun! Laß deines 3. Nimmermehr müſſe dort Satanas Geistes milde Gaben Auch uns in rei Ach, lange genug ist's, daß er cher Fülle laben ! Preis sey dir, Herr ! thronen; fie verführt ! Christus , der Herr , soll Preis sey dir, Herr ! sein Erbtheil bewohnen, Das ihm, als dem Retter der Völker , gebührt. Er Mel. Jesus Christus herrscht als ic. herrsche als König in Herzen und Lan 1205. Treuer Heiland , voll Er den, und mache die Feinde der Kirche barmen ! Hdre, was wir, deine Armen, zu Schanden ! Uns in dieser Stund' erflehn ! Schüße 4. Möchten doch Afrika's Ufer und deine Kirch' von oben, Daß sie, trok Anen Sich freuen der herrlichen Zu der Feinde Toben , Mog' als Fels im kunft des Herrn ! Möchten doch In Meere stehn! diens Fluren bald schanen Die Stunde 2. Laß den weiten Kreis der Erden des Heiles, den leuchtenden Stern ! Ja, Vollvon deiner Ehre werden, und dein selbst auch die wildeste Gegend der Er Wort mit Macht ergehu ! Sende im den, Sie müsse ein geistliches Eden mer neue Knechte, Die auf dein Gefeß noch werden! und Rechte Männlich, wie aufFelsen, 5. Sprich nur, o Herr ! — und die stehn ! Welt hört die Stimme ; Sprich nur! die Wildni ß dein Lob!. und es jubelt 3. Die, ob alle Wetter stürmen, Deiner Wahrheit Wort beschirmen, Nimmermehr bebe die Welt vor dem Boller Geist und Glaubenskraft ; Die Grimme Des höllischen Feindes ; der aufZions Mauern wachen, Aller Spot- Sieger fiegt ob ! Es fliehen die Göhen, großes verlachen, Der ter — Die das Licht ist erschienen, -heil schafft. 4. Deffue, Herr, derHeiden Augen, Fülle der Heiden will Jefu nun dienen. 6, Trauet auf ihn , o ihr Brüder, Daß sie klar zu ſehen taugen Deines Wortes Herrlichkeit . Sammle deine und schwinget Nur furchtlos der heili kleinen Heerden Aus dem Pilgerthal gen Wahrheit Panier ! Eilt zu den auf Erden In dein Reich der Seligkeit. wartenden Ufern, und ſinget Den Völ nuels für ! Ver ed 5. Lasse Zion herrlich grünen , und kern das Lobli Imma ath der Lie r t Heim die imme auf laffe uns für Dir, dienen Geiste in einem k erwürgtes Lamm ! Daß wir unsern ben ; Ruft glånbig zurüc noch : „ Wir Lauf vollbringen , und am Ende froh sehen uns drüben !" 7. Will auch ein Schwert durch die lich singen: ,,Wir sind dein, o Bräuti Seele hier dringen , So denkt : „ Gott gam ! verließ ja den Himmel für mich!" Beugt euch die Bürde, so möget ihr Mel. Friede, ach Friede, ach göttlicher Friede e. fingen : ,,Trug er einst das Kreuz, º 1206. Vater der Menschen , Be warum nicht auch ich?" Kurz sind herrscher der Welten ! Wann ſchlågt ſie, nur die Leiden, doch ewig die Freuden, XV . Von der Ausbreitung der Kirche Chrifti aufErden. 521 Die mir will der Vater der Liebe be- [ die Völker allzumal Schauen deines Dr Bahnmaier. Lichtes Strahl ! scheiden. 8. Geht nun , ihr Boten des Frie Mel. Wie schön leuchtet der 2c. dens , und kündigt Das Heil in Im manuels Namen dort an ! Rühmet das 1208. Was reißt so mächtig Sinu Blut , das die Menschheit entsündigt, und Herz ? Was hebt die Blicke him Und das uns erlöset vom ewigen Bann ! melwärts ? Wem schalten die Gesänge ? Ja, pflanzt und begießet die himmlische zu dir drängt sich aus fernem Land,, Blume ; Gott gibt das Gedeihen zum Vereinigt durch des Glaubens Band, ewigen Ruhme ! Dieß fröhliche Gedränge : Schöpfer ! 9. Sind dann die Mühen des Lebens Heiland ! Geist der Wahrheit ! Der vorüber , Und ruht ihr vom Kampfe mit Klarheit Füllt die Erde , Daß sie der Liebe nun aus ; Schlummern auch glaub' und selig werde.. wir dann zur Ruhe hinüber , Und 2. Ein Fünklein klein , durch dich treffen euch an in Immanuels Haus : entflammt, Hast du, o Vatee, uns ge Dann, dann ist erfüllt das Erwarten sandt, Die Glaub' und Lieb' verbindet. und Sehnen ; Wir ernten, was wir hier Genährt durch dein belebend Wort, Hat gefået mit Thränen. es geglommen fort und fort, Und da 10. Freut euch, ihr Brüder ! die und dort gezündet. Liebe , Glaube Schaar der Erlösten , Die ihr in die Fügt zusammen Alle Flammen , Lâu Arme des Hirten geführt, Wie wird sie tert, reinigt, Bis in dir sich Alles einigt. loben! (Soll das euch nicht trösten?) 3. Herr, du gibst Sieg, dich preiſen Wie wird sie dann singen , wenn Gott wir ! Schon glüht der kalte Pol von dir, triumphirt! Dann jauchzen dieHimmel : O Licht, das Allen scheinet ! Des Ne Ist Gott nicht die Liebe ?" Der Erd- gers Sklavenkette bricht ; Dem Volk am freis erwiedert : ,,Die Liebe ! die Liebe !" Ganges strahlt dein Licht , Das alle Kasten einet. Blut'ge Gößen Und Al Mel. Gott sey Dank in aller Welt. tåre Sind im Meere Untergangen : 1207. Walte, walte nah und fern, Sich', der Wahrheit Tempel prangen ! 4. Des blut'gen Halbmonds Licht Allgewaltig Wort des Herrn, Wo nur feiner Allmacht Ruf Menschen für den erbleicht Am hellen Ost, sein Schimmer weicht Dir, aller Völker Sonne ! Auch Himmel schuf! 2. Wort vom Vater , der die Welt blickt mit reuiger Begier Ein Håuflein Schuf, und in den Armen hält , Und Jakobs, Herr, nach dir, Fühlt der Ver Sich' der Heiden der Sünder Trost und Rath Zu uns gebung Wonne. Füll sich mehren, Sich bekehren ! Licht hergesendet hat ! 3. Wort von des Erldsers Huld, der Erde , Ach , daß Juda selig werde ! 5. Füll , Geist des Herrn, die Die Der der Erde schwere Schuld Durch des heil'gen Todes That Ewig wegner all , Durch die des Lebenswortes genommen hat! Schall In alle Welt sich drånget ! Tilg' 4. Kräftig Wort von Gottes Geist, aus den Herzen Sünd' und Wahn, Der den Weg zum Himmel weist, Und Zerstdr' des bösen Geistes Plan, Der durch seine heil'ge Kraft Wollen und sich ans Eitle hånget ! Eins nur Wolle, Dich nur wähle Jede Seele ; Dir nur Vollbringen schafft ! 5. Wort des Lebens, stark und rein, traue , Wer da hilft am großen Baue. Alle Völker harren dein; Walte fort, 6. Verzehr' all' Eigenheit und Sucht ; bis aus der Nacht Alle Welt zum Tag Gemächlichkeit und Leidensflucht Tilg erwacht! du, o Mann der Schmerzen ! All' Zwie 6. Aufzur Ernt' in alle Welt ! Weit tracht, die der Höll' entstammt , Du hin wogt das weite Feld ; Klein ist noch Flamme, die vom Himmel flammt der Schnitter Zahl, Viel der Garben Zerstör' in Aller Herzen! Daß durch Liebe , Ernst und Wahrheit Deiner überall. 7. Herr der Ernte, groß und gut, Klarheit Voll die Erde, Und dein Reichh Dr. Bahnmaler. Weck zum Werke Lust und Muth , Laß vollendet werde. 522 Drittes Buch. Mel. Befehl du deine Wege. kränklichem Gefühle Fliehn den Ver 1209. Wenn man der Kriegstrom- läugnungsschmerz ? Auf! in die Tod peten Entflammendes Getön Durch tengråber Ruf' nur ein einzig Wort: müde Lagerstätten Lautmahneud hört " Jesus , der Schuldvergeber !" ergehix: Da steht mit trunknen Sin Das wirkt lebendig fort! 10. Drum, Herr, du Todbesieger, nen Der muth'ge Krieger auf, Zu riste du mich aus , Und ſende mich werben, zu gewinnen Auf hellem Sie als Krieger Zum schweren Kampf hin geslauf. 2. Wenn man von fernen Schäßen aus ! Dein Geist sey meine Rüstung, Dem Kaufherru Kunde bringt , Wie Mein Panzer meine Macht, Dann ist horcht er mit Ergöhen ! Jeht eilt er des Feinds Verwüstung Bald ſieges leichtbeschwingt ; Er rüstet seine Schif reich vollbracht ! 11. Dann wird das Feld erblühen fe, Er stürmet rasch dahin; Nicht Meer noch Felsenriffe Erschrecken sei Vom frischen Himmelsthau , Und Le nea Sinn. benswasser ziehen Hell durch die Frie 3. Mein Herz allein, das träge, densau' ! Owonnevolles Ahnen, Wann Bleibt ewig unbewegt, Wann sich auch du die ganze Schaar Einſt rufft zu dei Fahnen ! My Ja, Herr, mach' bald allerwege Ein emfig Treiben regt. nen Chr. G. Barth. Horst du die lauten Klagen, Die tiefen es wahr! Seufzer nicht? Was willst du säumen, zagen, Wo solches Seufzen spricht ? Mel. Befehl du deine Wege. 4. Aus fernen Heidenlanden Tönt jener Schmerzensruf, Dieweil sie Den 1210. Wenu von den Geistlich= nicht kannten, Der sie erlöst und schuf! todten Sich Keiner selbst erweckt, Laß Ehr und Gut dahinten ! Bring' Wenn ohne Friedensboten Kein Herz ihnen Jesum Christ, Der auch für den Frieden schmeckt , Wenn auf den ihre Sünden Ein Hoherpriester ist ! eignen Pfaden Kein Sünder kommit zu 5. Noch herrscht in seinen Reichen Gott : Dann gilt es, einzuladen, Dann Der blut'ge Juggernaut ; Er hat sein thut die Hülfe noth. Haus aufLeichen Entseßlich aufgebaut : 8. Wenn dort die Seel' empfähe , Es knarren seine Råder AufMenschen Nachdem sie hier gethan , Wenn, wer Leibern hin, Und Kinder, Mütter, Vå aufs Fleisch gesäet, Den Fluch nur ter Umjauchzen schreiend ihn! ernten kann ; Wenn dort mit Pein und 6. Siehst du die Flamme schlagen Feuer Ein Gott der Sünde droht : Anflodernd in die Luft ? Hörst du das Dann gilt die Gnade theuer, Dann tiefe Klagen , Das aus den Flammen thut die Hülfe noth. ruft? -- Aufihres Gatten Leiche Muß 3. Wer hilft den tausend Armen, das lebend'ge Weib Dem graufen Die blind am Abgrund stehn ? Wer hat Flammenreiche Hingeben ihren Leib ! |ſo viel Erbarmen , Verlornen nachzu 7. Hdr' ich nicht Kindeswimmern ? gehn ? - Ist's Einer von den Weisen, ( Dort, wo durch Schilf und Rohr Die kunstreich immerdar Sich und ihr Des Ganges Fluthen schimmern, Dort Wissen preisen ? Wo nimmt man tönt der Laut hervor : ――― Ist's möglich ? Solche wahr? eine Mutter Wirft mit grausamem 4. Ift's Einer von den Hohen, Der Sinn Dem Krokodil zum Futter Das über Wolken fliegt? It's Einer von Kind, das eigne, hin! denFrohen, Der sich aufBlumen wiegt? 8. O daß ich Thränen hätte Genug Ifts Einer von den Helden, Die ihrem in meinem Haupt , 3u weinen um die Arm vertrau'n ? - Wo hört man Sol Stätte, Die Satan hat beraubt ! Wo che melden ? Wo mag man Solche einft in holder Schöne Der Garten schau'n ? Eden stand, Da hört man Jammertöne 5. Sich dort die armen Brüder, Ge Aus einem blut'gen Land! ring und ohne Schein ! Sie ziehen hin 9. Willst du auf weichem Pfähle und wieder, Und laden Seelen ein ; Noch schlummern , armes Herz ? Mit | Verlassen steht die Hütre ; Von Freund XV'. Von der Ausbreitung der Kirche Chrifti aufErden. 528 und Eltern fern , In blinder Heiden Priester in dem Heiligthum , Dem Mitte, Da zeugen ſie vom Herrn. Haupt von vielen Gliedern ! Droben 6. Nicht, daß aus eignem Herzen Loben Ihn , den Meister, Reine Gei Der Trieb erblüher sey : Durch seine ster, Aber Sünder Preisen ihn als Todesschmerzen Gab erſt ſie Christus Gottes Kinder. frei, Gab ihnen Geistestriebe , Und 2. "Wann ich dereinst erhdhet bin, was der Glaub empfäht , Das wird Will ich sie Alle zu mir ziehn !" So in stiller Liebe AufHoffnung ausgeså't. hat sein Mund gesprochen ; O füßes 7. Was hat dort in den Wüsten Des Licht, o selges Wort ! Das geht durch Heiden Sinn gebeugt, Daß er, befreit Erd' und Himmel fort, Der Lag ist an von Lüsten , Bor Gott sich preisend gebrochen ! Zeuget ! Beuget Euch, ihr neigt ? Daß , wo man sich gepeinigt, Höhen! Inseln, Seen , Länder, Mee Wo Raub und Mord geschehn , Gere , Kinder Gottes, bringt ihm Ehre ! schwister nun vereinigt In Friedens3. Es thut's ein Tag dem andern kund , Es tönt aus tausendfachem hütten stehu ? 8. Ist's, was die klugen Leute Aus Mund Das Wort von seinem Lichte ; dunkler Forschung Schacht, Als neue und wendet sich ein Sonnenjahr , So Geistesbeute Von gestern, mitgebracht ? glänzen auf dem Dankaltar Viel neue Ist's, was alljährlich wechselt, Von ei- Lebensfrüchte: Neue, Treue Schwe telm Menschensinn Gekünstelt und ge- stern, Brüder, Christi Glieder, Hörer, drechselt? - Seht auf die Früchte Lehrer , Seines Reiches Ruhm und hin! Mehrer! 4. Und Saaten, für den Sohn ge 9. Was todt zur Welt geboren, Be sieget nicht den Lod, Und was sich selbst så't , Viel Liebesgaben , viel Gebet, verloren, Führt Sünder nicht zu Gott. Viel Wunder seiner Gnade ; Und Hoff Dein Sühnen, Fürst des Lebens, nung , wo nicht Hoffnung schien , In Dein Lieben und dein Geist, Das ist's, dürren Wüsten frisches Grün, Und neu was nie vergebens Ein treuer Zeuge gebahnte Pfade ; Hosianna Davids preist ! Sohne Aufdem Throne ! Sieggekrönet 10. An Tausenden bewähret Als Jauchzt sein Volk, das er versöhnet. macht'ge Gotteskraft, Die Sündengift 5. Fest steht in Ewigkeit dein Thron! verzehret und neues Leben schafft, Im So fingen wir, o Gottes Sohn, Am Tod als Trost erprobet, Der nicht ver Tage deiner Ehren ; Weit streckst du zagen läßt, Wort, sey hochgelobet ! von des Vaters Haus Das Scepter deines Reiches aus, und Niemand wird Du bleibest ewig fest ! 11. Verkündet sollst du werden .Von dir's wehren ! Machtvoll, Prachtvoll, deiner Zeugen Mund ; Erschalle laut Unabwendlich Wird doch endlich, Herr, aufErden, Du Wort vom neuen Bund ! den Deinen Ganz dein hoher Rath_er Du schmückest Christi Garten Mit scheinen. Blumen, mild und hehr ; - Nach sei 6. Nicht Macht und Weisheit dieser nem Zeugniß warten Wir keines An Welt , Nicht , was dem klugen Fleiſch dern mehr. gefällt , Das hast du nicht erkoren ; 12. Odring' in alle Geister , Du Dein Lebenswort, dein Geist und Blut, heil'ger Lebensduft ! O führe sie zum Das ist's, was alle Wunder thut, Was Helle Quelle Meister Aus tiefer Todtengruft ! Ge- dir uns neu geboren. denkt der armen Schafe , Ihr Brüder, Ew'ger Wahrheit , Gieße Klarheit, ſuchet sie, Und wecket ſie vom Schlafe ! | Kraft und Milde Ju des Todes Nacht Immanuel ist hie! A. Knapp.gefilde ! 7. Ich komme bald !"- so zeugest du ; O komm', und weck' aus todter Mel. Wie leuchtet und der Morgenstern. 1211. Weß ist das Fest ? Zu wem Ruh', Die noch dein Heil nicht kennen ! empor Schallt der Gemeinde heil'ger Daß Alle gläubig auferstehu , Dem Chor Mit frohen Feierliedern ? Es Bräutigam entgegen gehn , Daß alle gilt des großen Königs Ruhm , Dem | Lampen brennen !"Faß uns ! Laß unë, 524 Drittes Buch. Treue Hånde Bis zum Ende Vor dir | Ihrer Chöre Lob erschallen, Durch die heben , Bis du kommst, den Lohn zu Himmel wiederhallen ! A. Knapp. geben! Mel. Wie groß ist des Allmächt'gen Güte. 1213. Wie herrlich sizest du dert Mel. Wie schön leuchtet der Morgenstern. oben Auf deinem Throne, Jesus Christ, 1212. Wie groß, wie angebetet ist Wo du , hoch über Feindestoben , Ein Dein Nam', o Herrscher, Jesu Christ ! Priester und ein König bist ! Unzählbar, Wie theuer deinem Volke! Wie hell wie der Sand am Meere , Stehn Mv ward's in der Finsterniß Durch deine riaden Engel da, Und bringen dir durch Lehre ! wie zerriß , Wie floh des Frr alle Chöre Ein feierndes Hallelujah! 2. Da stehn mit ihnen Gottes Kin: thums Wolke ! Als du , Herr, kamst, Hörten Taube, Und der Glaube Half der, Versöhnt durch deinen Todesgang, den Kranken ; Stumme sangen, dir zu Und Sieger, weil ein Ueberwinder Für danken. sie hinauf zum Himmel drang ; Da 2. Nur Schwache waren's , die dein | wölbt ſich ein ſmaragdner Bogen Zum Licht Verbreiteten , die Weisen nicht. Gnadenzeichen um den Thron , Daß Wo sind sie ? wo die Höhen ? Und wo Zorn und Tod hinabgezogen, Daß Gott die Reichen ? wo die Macht, Vor der uns liebt in seinem Sohn. 3. Du schauest hin durch alle Son des Gößendienstes Nacht Und ihre Schatten flohen? Macht nicht, List nicht,, nen Allmächtig mit dem Herrscherblick ; --Deine Gaben, Jesu, haben Dich ver- Und sich', es strahlen heilge Wonnen Håret, Uns den Weg zu Gott gelehret. Aus allen Welten dir zurück ; Denn 3. Wir werden deinen Ruhm erhöhn, Seligkeit ist's, dir zu dienen, Ein Bür Wir werden deinen Himmel sehn, Den ger deines Reichs zu seyn. Seit du als Preis von deinen Leiden ; Genießen, Lamm im Thron erschienen, Sind aller weil du für uns starbst , Was du uns Himmel Himmel dein ! 4. Auch diese Welt, wo du gelegen durch dein Blut erwarbst: Des bessern Erwürgt in stillem Felsengrab ; Da schaust du mit dem treusten Segen, Mit Gefühl herab ; `Hier brach zärtlichst test du ein Volk zusammen, Als Herzog 4. Du hast dich deiner Herrlichkeit auf der Kreuzesbahn, Und facheſt ſeine Entäußert , eine kurze Zeit Für uns Liebesflammen Mit göttlicher Erbar von Gott verlassen ; Und nun, mit Preis mung an. and Ruhm gekrönt, Nun machst du se 5. Weitum zerstreuet in Gemeinden, lig , die versöhnt Der Sünde Gråuel Wallt noch dein Heerdlein durch die haffen. Sündern Willst du Heil und Welt ; Noch baut der Glaube deinen Leben Wiedergeben ; Richtest Alle, die Freunden Mit Abraham ein Wander zelt ; Doch überblickst du , was dir le nur wollen, auf vom Falle. 5. Vom Aufgang bis zum Nieder bet , Was himmlisch ist , mit Einem gang Erschallet dir der Lobgesang, Er Mal, und deines Geistes Odem webet retteter Gerechten. Unzählbar sind die Fortschaffend durch das Erdenthal. Schaaren schon, Die gerne dir vor dei6. Noch liegt die Nacht auf Natio Lebens Freuden. Was sind Menſchen, Daß auch Sünder Gottes Kinder Wer den sollen , Wenn an dich sie glauben wollen ! nem Thron Ein würdig Loblied bråch- nen, Sie wissen nicht von deinem Heil ; ten. Jesus Christus , Ihrer werden Noch fehlen viele Millionen zu deines Stets auf Erden Mehr sich heben, Erbes vollem Theil. - Was ist's? Preis und Dank und Ruhm dir geben ! mit blödem Auge sehen Wir große 6. Wie groß, wie angebetet ist Dein Nacht und wenig Tag , Indeß dein Name, Herrscher, Jesus Christ ! Wie Arm in jenen Höhen Schon tausend herrlich bei den Deinen ! Doch, führst Sonnen rüsten mag! du uns zu deiner Ruh', O , wie weit 7. Was hier beginnt , ist dort voll herrlicher wirst du Den Deinen dann er- endet Vor deinem Auge; rein und klar scheinen ! Ewig Müsse Dir zur Ehre Siehst du die Völker schon gewendet Zu XV . Von der Ausbreitung der Kirche Christi aufErden. 525 deinem himmlischen Altar ; Siehst | Geiſt weht, wo er will ; Er führet uns, schon den Bundestempel offen , Daran wir ziehen. wir hier in Armuth bau'n ; Siehst 3. Wohlan mit Gott und seinem schon, indeß wir såend hoffen, Die volle Wort ! Der ist auf unsern Wegen, Der Ernt' auf Gottes Au'n. tritt als Schirm und starker Hort All 8. Odu, vor dessen Feuerblicken Der nahend uns entgegen. Seinem Dienst Himmel und die Erde flieht ! Bedarfst geschaart , Wohl von ihm verwahrt, du, Herr, ein Schwert zu zücken, Dir Führt uns sein Wort, sein Licht, Woll'n zu erkämpfen dein Gebiet ? Du Lebens- wir frei ins Gesicht Der frechen Babel quell der Creaturen, Welch ein Gerin- schauen. ges ist es dir, zu schmücken abgestorbne 4. Nicht fürder soll der Trag be Fluren Mit ew'gen Lebens Frühlings- stahn, Nicht Satans Spott und Lügen ; Wir woll'n nicht weichen von dem Plan, zier! 9. Welch ein Geringes, Bahn zu Bis seine Götzen liegen. Sinken wir brechen, Wo jeht ein ungehobner Bann ! auch hin, Palmen sind Gewinn , Der Zu schaffen, daß an Lebensbächen Das Herr ist Held im Streit ; Wohlan, Heer der Wüste trinken kanu ; Zu wal- wir sind bereit , Er wird's vollführen. Earl Friedrich Stange, ten, daß den Kampf der Erde Noch Amen.. Pfarrer in Gerlingen in Würtemberg. heut' ein Siegestag bescheint , Daß triumphirend Eine Heerde Um Einen Met. Allein Gott in der Höh' sey Chr'. Hirten sich vereint! 10. Gestorben scheinest du den Sün- 1215. Wir sind vereint, Herr Je dern, Die taumelnd zum Verderben su Christ, In deinem heil'gen Namen ; ziehn; Lebendig bist du deinen Kindern, Der Menschensohn allein du bist, Der Die unter deine Flügel fliehu ; Triumph fået guten Samen . Der Acker ist die des Lebens ist : dir leben , und deines ganze Welt ! O pflanze selbst im wüsten - O du, der Wolz Feld Dir deines Reiches Kinder! Lebens Zeuge seyn ; · gegeben das Vollbringen , Laß 2. Ja, Erstgeborner, ew'ger Fürst. len uns auch gedeihn ! Der Könige auf Erden ! Von allen Hei 11. Halt' uns an deiner Hand, und den sollst und wirst Du angebetet wer= ' gründe Uus fest hinein in dich und tief, den ! Das glauben und drum hoffen Daß unser Mund und Herz verkünde, wir, Die du zum Werke rufst, von dir Wir seyen dein lebend'ger Brief, Ge Auch unsrer Saat Gedeihen. : ſchrieben an der Heiden Fülle , Des 3. Schon sproßt manch Såmlein, Geistes und der Liebe voll: ,,Daß jeder zart und still, Verspricht einst vollen. Sünder ohne Hülle, Herr, deine Klar Weizen. Wir danken, und solchDanken will Alsdann zum Bitten reizen : Klein heit schauen soll!“ . A. Knapp. ist dein Garten noch zur Zeit , Die Wildniß rings so dd' und weit ; O Hei Me l. Ein' feste Burg ist unser Gott. land, hilf uns weiter ! 4. Gib uns durch deines Geistes 1214. Wir gehn auf ernsten Gang hinaus , Uns hat der Herr geladen ; Kraft, Herr Jesu , heiße Liebe, Die Wir bau'n an einem Gotteshaus, Dem Eintracht, Muth und Eifer schafft, Daß Tempel seiner Gnaden . Wohl liegt sich ein jeder übe, Für sich und Andre hier und dort Noch manch finstrer Ort ; stets zugleich Nach dem verheißnen Got 1 Doch , der am Kreuz erhöht , Nun tesreich Vor allem Ding zu trachten. triumphirend steht, Christ ist mit uns ; 5. Was wird's doch einst für Freude seyn , Wann deine Schnitter ernten, wir gehen ! 2. Wir ziehen rasch des Herren Und alle dann sich ewig freu'n , Die Gang, In dessen Wehr wir streiten ; dein zu harren lernten ! Wir harren Zwar wird er manchen Prüfungsdrang, deiner ; siege du In deinen Gliedern, Doch Sieg uns auch bereiten. Der bis die Ruh' Für Gottes Volk er Fürst dieser Welt , Wie drohend er sich scheinet ! stellt , Wir stehen nimmer still ; Der ] 1 526 Drittes Buch . I Mel. Wie schön leuchtet der Morgenstern. : Stehn allzumal Hell wie Krystall Und 1216. Wo gehn die Friedensboten wie Rubinen, ohne Zahl. 2. Da will er als König wohnen, hin? Nach welchem Ziele stehtihr Sinn? Zu welchen fernen Küsten ? In finstre Und seiner Bürger Millionen Sindum Länder ziehn sie aus , Als ging es aus ihn her, verklärt im Herrn. Wandel der Welt hinaus , Fern von dem Kreis losen Gottesfrieden hat ihnen seine der Christen. Dort wird Wildes Hei- | Huld beschieden , Drang und Gewalt denleben Sie umgeben , und der bun- find ewig fern ; Denn durch Gerechtig ten Gößen Pracht ihr Herz verwunden. keit Ist dieses Volk bereit't; Kein Ver 2. Gelichtet sind die Anker schon, derber Auf dunkler Bahn Kann hier Schnell fliegt das leichte Schiff davon, | sich nahn, ― Der Herr wird sein Ge Im Wind die Segel wallen ; Hell strahlt schlecht umfahn! 3. Fraget nicht : wann wird's gr die Hoffnung im Panier , Da braust die Woge mit Begier , Aufs Schifflein schehen? Der seine Stunden sich er: herzufallen : Doch am Ruder Sißt der sehen , Schafft eilends dieß zu ſeiner Meister, Der die Geister All' zusammen Zeit ; Boten schickt er in die Runde, Macht zu Winden und zu Flammen. Daß sie den Völkern bringen Kunde, 3. Gehabt euch wohl , ihr Brüder Und sammeln, was verirrt, zerstreut; dort! Behaltet nur denHerrn an Bord, Nun gilt's , mit Freuden thun Sein So kann es euch nicht fehlen. Die Werk, und nimmer ruhn Bis zur Ernte; Wellen branden wohl empor, Einst Weiß ist das Feld Weit ist die ; wird doch euer freier Chor Des Ret Welt, und allgemein das Löfegeld. ters Macht erzählen, Und auch Die in 4. Daß der Friedensfürst sich freue, Meerestiefen Einst entschliefen , Wird Daß seines Tempels Bau gedeihe, man sehen, Aus dem naſſenGrabe gehen. Gehn Zeugen über Land und Wer; 4. Bald fährt der Nachen an das Jesus riefsie nicht vergebens, Siepil Land, Schon streckt am Ufer Freundes gern mit dem Wort des Lebens Beiar hand Den Pilgern sich entgegen. Erst men Brüdern weit umber ; Im heißen ruht ihr von der langen Bahn , Dann Sonnenbrand Arbeitet ihre Hand, Sat geht die heiße Arbeit an Auf steilen und hoffet, Weil, der's verhieß , Einst Dornenwegen. Doch man Kriegt zu doch gewiß Einerntet, was er pflanzen Eisenharten Menschenarten Offne Thu ließ. ren , Wann sich Davids Schlüssel 5. Und er läßt sie Früchte blicken! rühren. Mit Freudenthrånen , mit Entzücken 5. Und ist das Tagewerk vollbracht, Ziehn ſeine Erftlinge heran, Heben aus Wo die Geduld denHelden macht, Dann dem Weltgetummel Herz, Haupt und Gegrünet Hånde froh zum Himmel, Und preisen, legt ihr froh euch nieder. hat der Mandelstab; Es fiel des Se- was der Herr gethan . Da steht wohl gens Thau herab Auf manche dürre manche Au Im hellen Morgenthau Glieder. Die mit Weinen Edlen Sa- | Lieblichprangend ; Da schweigt der men Tragen, können Jauchzend singen, Schmerz , Da jauchzt das Herz Mit Wann sie ihre Garben bringen. neuen Brüdern himmelwärts. Christ. Gottl. Barth. 6. Aber in den tiefsten Tiefen Die 2 Boten seines Heils zu prüfen, Heist er auch harren, dulden, flehn , Läßt sie Mel. Wachet auf, ruft uns 2c. Sturm und Woge fassen, Läßt hungern, 1217. Wo noch schwermuthvoll dürsten und erblassen, und sieglos auch und blöde Des Wand'rers Aug' auf vom Kampfplas gehn, Daß einst nach weiter Dede Durch Nacht und Lodes allem Web Die Welt verwundernd seh schatten irrt, Da wird unter Palmen Auf Sein Walten , Wie Er's bedacht, hainen Die Stadt des Friedens einst und durchdie Nacht Zum lichten Mor erscheinen, Die Gottes Sohn erbauen gen durchgebracht . wird. Von ſchimmerndem Sapphir Legt 7. Das bewahrt vor Gram und Kla er die Gründe hier; Thor und Fenster gen ; Wenn Viele spotten, fliehn und XV . Vonder Ausbreitung der Kirche Chriſti aufErden. 527 zagen, Solaßt uns ohne Wandel stehn ! | alles , was er liebet ; Ja, Zion, das Selig, wer für Christum streitet, Aus- einst war betrübet , Jauchzt nun dem harret, baut und Bahn bereitet ! Der Herren Zebaoth. Zion, du Gottesftadt, wird in ſeinen Tempel gehn ! Es nahet Die er getröstet hat ! Wunder dinge Gottes Sohn , Mit ihm sein Heil und Werden in Dir , Du ſchöne Zier , Ge 'Lohn Allen Frommen ; Er schreibet dann prediget nun für und für. Zum Segen an, Was Lieb' und Ein 2. Gott läßt seine Stimme sch-allen, Daß aller Gößen Tempel fallen, und falt ihm gethan. 8. Ewig wird dein Ruhm erschallen, Völker sehnsuchtsvoll ihm nahn! In Wann du nach diesen Proben allen Dein dier und wilde Mohren Stehn tau send Volk auf Erden sammeln wirst ; Denn fach schon neu geboren , Und beten ihu was aus dem Tod geboren, Bleibt ewig als Kinder an. Was einst von Felsen fest und unverloren ; Das war dein art, Wirdliebend, mild und zart ; Sel= Weg, oLebensfürst ! So blick aufdeine ges Zion ! Wie reich bist du ! Wie strd Welt! Dein Arm ist's, der sie hält; met Rub Und Freude dir und Lebe n`zu! 3. Stets wird man in deinen Pforten Kommund ſegne, Was im Gebet Jeht vor dir steht, Und was noch in der Frre Voll Ruhms verkünden aller Orten : A. Kuapp. Der Herr, der Höchſte, bauet ſie! Und geht, Gott wird ausrufen lassen Bei allem Volk, auf allen. Straßen : Steht auf, Mel. Wachet auf, ruft uns die Stimme. und kommt gen Zion früh ! Dort ist das (Der 87. Pfalm .) beste Theil, Dort blüht das ewige Heil! · 1218. Zion fest gegründet stehet Ja, dort oben , Wo immerdar Der Hoch auf dem heilgen Berge , ſehet ! Heil'gen Schaar , Gott preisend , hålt Und ihre Thore liebet Gott , Mehr als das Jubeljahr ! XV . Von der Ausbreitung der Kirche Chriſti auf Erden. Missionslieder für Israel. Mel. Ich dank” dir schon ze. Den Brüdern auch vergeben,. Als hoch 1219. Ach , nimm dich deines Vol erhöhter Lebensfürst Sie aus demStaub kes an, Du treuer Hirt der Deinen ! erheben. Führ die ins lichte Canaan, Die noch 7. Du bistso gut ! es walltdein Herz im Finstern weinen. Von göttlichem Erbarmen; Es trieb 2. Dein Israel kennt dich noch nicht ; dich einst des Mitleids Schmerz Her Weck bei ihm das Verlangen Nach nieder zu uns Armen. dir, dem wahren Lebenslicht, Das längst 8. Wie kommst du den Verirrten uns aufgegangen. doch So brüderlich entgegen ! Dein 3. Hilf, Jesu, daß wir nur in dir, Israel errett'st du noch Auf unerkannten Dem rechten Licht, uns ſonnen ; Denn Wegen. nur aus Gnaden sind ja wir Der Fin 9. O Jesu , segne gnädig du , Was·· sterniß entronnen. wir zu Seiner Rettung In Schwach , 4. Dugibst dich deinen Brüderu einst, du gibst's zu- ; Dir Wie Joseph, zu erkennen. O laß fie beit wagen sey dafür Anbetung ! noch, eh' du erscheinst, Dich ihren Ret: Herr, auch im künft'gen : 10. laß uns ter nennen ! Jahr Nicht deinen Beistand fehlen, dich entzückt sehn, sie 5. Ach, möchten Den sie durchstochen haben, -- Sich, Und mach' uns deine Wege klar, Daß statt vor Schrecken zu vergehn, In dei wir nicht eigne wählen.. 11. Wenn uns der Menschen Un . nem Anschaun laben! 5. Ja, du, verkaufter Bruder, wirst (dank kränkt, So laß uns nicht verzaz 528 Drittes Buch. gen, Mit Liebe, die nichts Arges denkt, | Daß hinfort nicht långer schade Dei nem Reiche unser Thun! Nimm uach Auch dulden, hoffen, tragen! 12. Herr, sey mit Israel, o sey Im langem Widerstreben Deiner Christen neuen Jahr mit Allen ! Laß bald dein Lieb und Leben hin zum Dienste Ju Volk, vom Irrthum frei , Zum neuen das nun. Zion wallen! 10. Komm, du Herzog der Ge meine ! Bundes-Engel, komm, vereine. Mel. wie ſelig ſind die Seelen, Was getrennt aufErden wallt. Komm, 1220. Armes Zion, traure nimmer ! dein Israel zu trösten ; Lad' auch uns Ueber deiner Mauern Trúmmer Glänzt zu seinen Festen ; Amen, komm, Herr der Hoffnung ew'ges Licht. Berge weis Jesu, bald! chen, Hügel wanken, Doch Jehovah's Mel. Valet will ich dir geben. Heils-Gedanken, Seine Worte wanken nicht. 1221. Der du das Volk regierest, 2. Trockne die verweinten Wangen ! Das dein im Glauben iſt, Und uns wie Jacobs Stern ist aufgegangen, Gottes Lämmer führeſt, O Hirte, Jeſu Chriſt : Glanz vom Aufgang her. Bldd' und Sieh an die irre Heerde , Von deren krank sind Juda's Augen, Jesu Strah- | Fleiſch du warst, Und ſprich dein gött len einzuſaugen : Doch auch Blinde hei- | lich Werde ! Der du die Welt gebarſt ! let er. 2. Laß deinen Fittig weben Auf die 3. Was die Seher dir verkündet, ser finstern Welt, Und geuß des Geistes Volk, dem Ewigen verbündet, Endlich Leben Ins große Todtenfeld . Halt reue, Mach' die Ge sollst dusolches schaun ! Bald in ange Abraham dir nehmer Stunde Wird zum neuen Frie fangnen frei, Daß Israel sich freue, densbunde Sich deinHeil'ger dir ver Und Jacob ſelig ſey ! traun. 3. Was hat mein Herz verdienet, 4. Ewig will sich dir verloben , Der Daß heut es dir gehört? Hast du es dir tausend Liebesproben In der Zeiten nicht versöhnet, Nachdem es sich em Anfang gab. Deine Wüste soll erblühen, pört ? Sind wir doch auch nur Sünder, Sarons Rosen wieder glühen Unter Diedu dem Tod geraubt ! Sie sind des Seinem Hirtenstab . Bundes Kinder, Du bist des Bundes 5. Alte Gaben kehren wieder, Zion, Haupt. 4. Sie haben dich verſchmähet , Sie dir ; die Davidslieder Rauschen neu wie Jordansfluth ; Abrams Glaube, haben Zorn um Zorn Auf ihren Pfad Moses Treue, Josua's Kraft lebt aufs gefået, Ja, in des Wortes Born. Doch Neue, Und Elias Gottes - Muth. unser Thun, war's besser ? Wir schenk 6. wie wirst du Wonne weinen, ten auch uns ein Vergiftetes Gewässer Hast du erst erkannt den Deinen, Für deiner Wahrheit Wein. Der zu Heiden sich gewandt , Der die 5. Sie haben dich mit Plagen Für Sünden gleich der Wolke Tilgt, und Wohlthat überhäuft , Dich an das Seinem Erstlingsvolke Stets noch winkt Kreuz geschlagen , In Todesnoth er mit treuer Hand ! säuft. Wie ? konnt' auf Zions Höhen, 7. Davids Sohn, du Wunderbarer ! Wo du das Reich erwarbst , Der Liebe Mach' es unsern Seelen klarer , Was Rath geschehen, Wenn, Mittler , du dein Herz von uns begehrt ! Kann zu dei nicht starbst ? nes Thrones Stufen Israel ein Volk be 6. Es hat dein großes Dulden Er rufen, Deiner, ach, wie es, nicht werth? kämpft des Vaters Huld ; Du hast der 8. Laß Dir unsre Schuld bekennen : Menschen Schulden Getilgt durch ihre Die wir längst nach dir uns nennen, Schuld. Den tiefsten Gräu'l der Hölle, Als dein neues Israel, haben lang Der Mensch mußt' ihn begehn , Daß dein Volk gehdhuet , Kalt zertreten, höchste Lieb' entquelle Und wir ver vergib , Im göttlicht stehn. statt versöhnet- ; manuel! 7. DeinIsrael erwecke, Du, nunder 9. Tilg' die Schuld, gib neue Gnade, | Heiden Licht ! Und ſtrahle ſonder Decke XV . VonderAusbreitung der Kirche Chriſti auf Erden. 529 Ihm klar ins Angesicht. Was sie sich Hand enteil , Und aus deinem Volk aufgeladen, Und du erfüllt nach Recht : vom Bunde Manches Herz zum Heil Sophie Herwig . Dein Blut komm' jest in Gnaden Auf verwunde ! dein erwählt Geschlecht ! Mel. Gott sey Dant in aller Welt. 8. Sosinken alle Mauern, und Brü der sind vertraut; So wird ein.Salem 1223. Du , der einst von deinen dauern, Aus allem Volk erbaut ; So Höhn Gnådig auf dein Volk gesehn, wird Ein Leib nur leben , In seines Segnend unter ihm geweilt , Ihm zu Hauptes Schein , Ein Tempel sich er Hülfe stets geeilt ; heben, und du sein Eckstein seyn. 2. Einer treuen Mutter gleich Cs J. F. v. Meyer. geführt, an Milde reich, Stark beschirmt vor Feindes Spott, Du , ſein treuer Mel. Freu' dich sehr, o meine Seele. Bundes - Gott ! 1222. Dir, Herr Jesu , Heil der 3. Ach, dein Israel ist blind , Flicht Erden, Strömen unsre Seelen zu. Laß wie ein entartet Kind, Scheut dein lie uns deine Zeugen werden , Rufen ohne bes Angesicht , Kennt dich), seinen Ret Rast und Ruh : ,,Kommt, ihr Herzen, ter, nicht ! 4. Herr, ach Herr , wie lange schon arm und todt ! Kommt zum ſüßen Le ,,bensbrod ! Kommt, ihr Schmachten Haßt es deinen hohen Sohn, Der, ein ,,den, zur Quelle ! Reichlich fließt sie, Morgenstern voll Pracht , Leuchten wollt in seine Nacht! flar und helle ! " 5. Gnadiger, Erbarmender ! Davids 2. Auf der Wüste rauhen Pfaden Führtest du einst Israel , Uebergoßest Sprößling, Davids Herr ! Mache dei es mit Gnaden , Tränktest es am Fel nem Israel Seine trüben Blicke hell! senquell. Liebend, als wie deine Braut, 6. Daß sie dein durchstochnes Herz Hattest du es angeschaut, Hattest Ueber Sehn voll tiefer Reue Schmerz , Wei fluß und Frieden Unermeßlich ihm be nend, betend dir sich nahn und Ver söhnung dann empfahu. schieden. 3. Aber bald , von dir sich kehrend, 7. Sende deinen heil'gen Geist, Der Stieß es von sich deine Treu, Achter' es ihr Herz zum Kreuze weist, Dran du, nicht, sich empörend , Daß der Herr Herr, in Lodesmüh' Hingst, ein Fluch sein Erbtheil sey ; Und als du nun, Ju- | für uns und sie! da's Held, Kamest in die arme Welt, 8. Sammle liebend , guter Hirt, Wollt es dir mit Todesqualen Deine Deine Schafe, weit verirrt ; Nimm dich Liebeshuld bezahlen. selbst der Heerde au, Die kein Fremder 4. Nun erträgt's seit langen Jahren weiden kann ! Deines Eifers schweren Druck; Wo Mel. Ermuntre dich, mein schwacher 1c. sind seiner Priester Schaaren ? Wo sein Tempel? wo sein Schmuck? Seine 1224. Du Hirte mit dem Wunder Ehre liegt im Staub, Seine Macht ist stab, Der treu die Heerden leitet ! Ge Feindes Raub ; Finster, jammervoll wiß du schaust auf uns herab , Und verblendet, Irrt es, von dir abgewendet. hast uns Trost bereitet. Wie könnt'st 5. Herr! wir stehn aufdeiner Warte, du unsre Sehnsucht sehn , Dir Seelen Rufend ist die Nacht schier hin? Lang' | zuzuführen , Und unbewegt vorüber der Blick schon thränend harrte : Soll gehn ? Wie sollt' es dich nicht rühren ? das Morgenroth verziehn ? Ach, wann 2. Hienieden sind der Völker viel, leuchtet Zions Flur Deines Aufgangs Die dein Erbarmen tråget, Bereitet zu holde Spur ? Wann wird Juda dir zu dem felgen Ziel, Mit Geisteshauch be Füßen Huldigend den Saum dir küſſen? weget; Doch ist von deiner Heerden 6. Stille unsrer Wehmuth Klage ! Zahl Nur Eine auserwählet ; Nur Eines Lehr' uns hoffen, harren, traun : Daß ist das Volk der Wahl, Von Anfang dir zur rechten Zeit es tage ; Lehr' uns auf vermählet. 3. Dieß ist dein Volk, o Josua ! Ans dein Walten schaun. 1 Mach' aus Gna den uns zum Pfeil , Der stets deiner dem du bist geboren , Das du schon in 34 Knapp's geistl. Liederbuch. 530 Drittes Buch. der Echechinah.Zum Bundesvolk erko- von dir erfahren , Wie jeder sehen ren; Es soll, so spricht dein heilig Wort, kann : Der 3. Das stärket unsern Glauben, Er 1 Der Völker Segen werden ; Segen kam, und fort und fort It's frischet unsern Muth. Wir lassen's uns nicht rauben , Nur du allein bist noch zerstreut auf Erden. 4. Es tenner seinen Heiland nicht, gut. Nur du allein hältst Treue, Er Es weiß von keinem König ; Es hat barmst dich stets aufs neue , Nach dei tein Recht, es hat kein Licht , und seiner Liebe Gluth. ner Kraft ist wenig . Die Harfen hån+. ,,Sieh" -ſprichst du — ,,Tage gen lautlos da, Stumm sind die Freu- nahen , Die Zeit eilt schnell herbei ! Senlieder ; An Wassern Babylonia, Da Da wird mein Volk empfahen Der Gnaden vielerlei , Vis es , die dürre fist es weinend wieder. 5. Das könnt'st du ohn' Erbarmen Heide , In eine ferte Weide Ganz ſehn ? Muß nicht dein Herz entbrengen, umgeschaffen sey. 5. ,,Dann schließe ich mit ihnen Den Wenn sie in ihrem Elend gehn , Und deine Hand verkennen ? Und die auf neuen Gnadenbund ; Mein Heit soll Geredet hat's mein deinem Priesterschild.In Edelstein ge ihnen grünen, graben, Herr, solltest du ihr Jammer Mund ; - Eie sollen's inne werden, bild Eo ganz vergeſſen haben ?. Ja, überall aufErden Wird die Erfül 6. Zwölfmal zwölftaufend lange lung kund. schon Das Erstlingslied dort ſingen, 6. „ Mein Bund wird ewig stehen, Und tausendfach wie Donnerton Mit | Und blühen immerfort ; Wird nimmer Harfenstimmen klingen. Ach , aber mehr vergehen , Wie jeuer alte dort. Millionen ziehn, In tiefe Nacht begra- Der mußte ja veralten; Sie wollten. ben , Auf dieser Erde her und hin! sich nicht halten An jeues Bundeswort. Willst du sie nicht auch laben ? 7.,,Ich mußte stets ſie zwingen, Ger 7. Doch ja, auf Perlenthoren ſiehn | horsam mir zu seyn ; Drum fonnt' es Die Namen schon geschrieben. Jahr nicht gelingen, Sie ſegnend zu erfreun. tauſende im Wind verwehn ; Nur nicht | Sie wollten mich nicht kennen, Da muß dein ewig Lieben ! Einst geht hervor ten wir uns trennen; So blieben ſie allein. aus seiner Gruft Dein Volk im bellen 8. ,,Nun aber soll nur Gnade An Scheine, Wann Serubabel wieder ruft : statt des Rechts ergehn ; Ich will auf „ Glück zu dem ersten Steine !“ neuem Pfade Sie mir zur Lust ersehn. 8. Indessen lässt du hie und da Jeht soll die Guade ſiegen, Ihr hartes Dein Licht schon Vielen strahlen , und Herz erliegen, Und umErbarmung flehu. edle Blüthen fern und nah.Den künft’9. ,, Durch ihn, den ich zum Bunde gen Frühling mahlen. Wollst einen Dem Volk einst einverleibt, Und deſſen Kranz auch uns verleihn ! Wir wol- treuem Munde Es vormals nicht ge len gerne warten ; Nur schenke unserm gläubt, Durch ihn, der selbst sein Werk Gedeihn , Und segue deinen Leben Versöhnend dargegeben, Und ewig Evrisutan Gottlob Varth, Garten ! Priester bleibt : 10. ,,Durch ihn will ich vergeben Des Met. Herr Seju! Gnadenſonne 26. Volkes Misserhat , Sein steres Wider: Jerem . 31 , 27 ff. streben; Das ist mein Gnadenrath. 1225. EinWort hast du gesprochen, Ins Meer will ich versenken, und nim ´Erbarmungsreicher Herr ; Und das merimehr gedenken , Was es verſchul wird nicht gebrochen , Und kehrt nicht det hat. Es fehlt dir nicht am wieder leer. 11. ,,Da wird vor Scham zerschmel Willen ! Du kannst es auch erfüllen, zen Ihr Herz, so hart wie Stein; Es O du Wahrhaftiger ! wird im Staub sich wälzen , und nicht 2. Was du an deinem Volke, Der mehr trosig seyn. Da wird ihr Sinn Auswahl schon gethan , Seit du aus und Wille, Geschmeidig, sanft und ſtille, jener Wolke Dich ſeiner nahmest, an; ] In mir nur sich erfveun. Und was seit fo viel Jahren Auch wir 12. ,,So werden sie nun leben, Und XV . Von der Ausbreitung der Kirche Chriſti auf Erden. 531 durch des Geistes Hand Wird ihnen kann es nicht. Wenn Sein Volk aus dann gegeben Erkenntniß und Verstand ; tiefen Wehn Seufzt zu Seinen beil'gen Nichts soll sie mehr berücken , Nichts | Höhn : Seine Herze bricht ! 6. In die Hände zeichnet er Seines mehr ihrHerz verstricken, Denn ſie ſind Gott verwandt. Zions Báu ; Ihrer Mauer heil'ge Wehr 13. ,,Ich schreibe meinen Willen In Steht vor ihm genau Bei Tag und ihren neuen Sinn, Damit sie ihn er Nacht. Ueber Seines Volkes Heil fällen Mit Freuden immerhin. Sie hält die Wolk'- und Feuersäul' Bestän werdenso mich preisen, Mein Volk seyn, dig Wacht. und beweiſen, Daß ich ihr Gott nun bin. 7. Seines Blutes Segen fließt 14.,,Da wird man nichts mehr hören Doch auf dich herab , Israel ! und Le Von des Gesetzes Zwang , Kein Mann ben spricßt Einst aus deinem Grab ; den Andern lehren Mit ungestümem Dann steht ihr auf, Wallet nach der Drang: ,,Du mußt den Herrn erken- | heil'gen Stadt, Welche ihn zum König nen , In reiner Liebe brennen , Und hat, In frohem Lauf. 8. Jesu, laß die Stunde nahu , Da zwar dein Lebenlang ! " 15. ,,Nein! neues Licht erfüllet Sie du sie erhöhst, Und auf lichter Sieges Alle, Groß und Klein, Und neues Leben bahn Mit den Deinen gehst Empor! quillet Aus mir in sie hinein. Sie empor! Dann erſchallt aus Aller Herz werden mich umfassen, (Sie können's Und erhebt sich himmelwärts Ein Ju Chr. G. Barth, ja nicht laſſen ! ) Und ewig bei mir ſeyn. " bel : Chor ! 16. Dieß ist, o Herr, dein Wille ! -Met. Herz und Herz vereint zuſammen. theures, werthes Wort ! Erfülle es, erfülle Obald, getreuer Hort ! So wer 1227. Frende war auf Carmels den dich dann preisen Die Kinder mit Höhen Unter Israels Geschlecht , Als den Greisen, und jauchzen hier und dort. es auf Elia's Flehen Siegen sah Jeho vah's Recht. Feuer ließ der Herr er Met. Himmel an, HIT ur Himmel an ze. scheinen , Das verzehrte den Altar, 1226. Einer, ach nur Einer ist's, Holz und Opfer, sammt den Steinen Der die Welt geliebt ! Brüder, Freunde, und dem Wasser ganz und gar. ja, ihr wißt's , Wen ihr Fall betrübt. 2. Mächtig stand Elias wieder, Er starb für ſie ! Er vergoß Sein theu- | Baals Priester waren todt ; Alles Volk res Blut Mitten in der Feinde Wuth. fiel dankend nieder , Pries den Einen Das faßt man nie! wahren Gott. Nun kann wieder Regen 2. Starben wir für Iſrael ? Haben | fallen Aufdas ausgedorrte Land, Denn wir gebüßt ? Alle Schuld und jeden | Jehovah's Eegen wallen , Wo Sein Fehl Büßte Jesus Christ! Er ist der Name wird erkannt. Geh und schaue nach dem 2. Held, Der des Todes Macht bezwang, Und in heißen Schmerzen rang Un's Meere ! " spricht zum Knaben der Pro phet,,,Siebenmal dann wiederkehre, Heit der Welt. 3. Und doch schlägt für Israel Unser Und verkünde, wie es weht!“ Er in Herz so warm ! Könnt' es heilen unser dessen fleht mit Beugen, Bis der Knabe Eine Wolke sah ich Del, Retten unser Arm : Wer bliebe vor ihm stand: eines Mannes wie , Klein , tråg ? Alle Kranken führten wir Mit steigen Hand." vereinigter Begier Den Lebensweg. 4. Und der König Iſraels Sollte 4. Und noch eh' man sich's versehen, sie verschmähn ? Seine Liebe, treu wie Wird der Himmel schwarz, wie Nacht ; Fels, Sollte säumig stehn ? Wer traut's Feuchte Abendwinde wehen , Und der ihm zu ? Wer ist so barmherzig nah, Regen strömt mit Macht. Owie sau Wie der Mann von Golgatha ? Nicht gen die Gefilde , Gierig jeden Tropfen ich, nicht du ! ein! O wie sieht man jeßt ſo milde 5. Kann einMutterherz ihrKind, Das Das erstorbne Grün gedeihn ! nachHülfe schreit, Je vergessen, wenn 5. Eind denn nicht die schönen Auen es blind , Und vom Fall nicht weit : Er Ifraels schon längst verdoret ? Alles 34 532 Drittes Buch. Pflanzen, alles Bauen Ist vergeblich | am Meere ; Aber hier zertreten, Und fort und fort; Selten sieht man eine wie Sand geachtet, Liegt es , der in Blume, Und noch seltner einen Baum ; Dürre schmachtet ; Dort wie Staub, Wäre doch zu Gottes Ruhme Ganz er- Der Wellen Raub , Und umhergestreut füllt der dde Raum! von Winden, Mühsam aufzufinden. 4. Doch wo soll ich suchen.Die ver 6. Ach, der Himmel iſt verſchloſſen, Und vertrocknet ist der Saft! Nichts heißnen Sterne ? Fruchtlos forsch kann aus der Erde sprossen, Weil dahin ich nah und ferne. Ungezählte Heere die Lebenskraft. Manna fehlt, das Sch' ich nirgends funkeln : Ach , sie Brod ist theuer, Nichts gedeiht das wandeln nochim Dunkeln ! Unſre Nacht ganze Jahr ; Nirgends Wasser, nir Von ihrer Pracht Ganz erhellet zu er gends Feuer, Weder Opfer noch Altar. blicken, O wie wird's erquicken ! 5. Hast du nicht versichert, Daß in 7. Lasset uns die Kniee beugen, Gläubig, wie Elias, flehn ! Seht ihr deinem Reiche Iſrael den Sternen glei nicht ein Wölkchen steigen ? Hört ihr che ? Soll das nicht mehr gelten ? Ma nicht die Winde wehn ? Ist das Wölk chest du zunichte Die Verheißung im chen im Beginnen Auch nur klein , wie Gerichte ? Nein, o nein! Das kann Mannes Hand, Doch wird bald ein Re nicht seyn ! Denn dein feierlich Verspre gen rinnen, Der erfrischt das dürreLand. chen Kannst du nicht mehr brechen! 8. Dann wird Josephs Heimath 6. Längst ist's auf der Tafel Schon blühen, Wie des Feldes Lilie, Und nach gemalt gewesen, Daß es alle Wandrer Zion wird es ziehen, Gottes Volk, das lesen: *) ,,Die Verheißung wird noch heilige ; Dann wird Jeder Den erkennen,,, Seiner Zeit erfüllet, Und das Sehnen Der für sie am Kreuze starb , Jehovah ,,einst gestillet. Wenn vielleicht Sie Zidkenu *) nennen Den , der ihn mit ,, auch verzeucht ; Harre nur ! sie wird Blut erwarb. ,,noch kommen , Bleibt nicht aus den 9. du Herr der irren Heerden,,,Frommen ! " Komm herab von deinem Thron Mit 7. Nun wir wollen harren ! Du, dem Heer auf weißen Pferden , Komm Herr, wirst's versehen, Und zu deinem mit dem Posaunenton ! Bring die tau- Worte stehen. Sammelt einst der große send Diademe, Die auf deinem Haupte Todes - Ueberwinder Auch die Asche • blühn, Daß dein Israel sich schäme, deiner Kinder: O so wird Der treue Und dich preise auf den Knien! Hirt Auch Sein Volk aus dem Ver Chr. G. Barth. wesen Noch zusammen leſen. 8. Und wie die Gerechten, Gleich dem Mel. Gott ist gegenwärtig 20. Sternenkranze , Auferstehn in deinem 1228. Großer Gott und König ! Glanze: So wird einst gewißlich, Zahl Herr der Nationen, Die der Erde Kreis los ohne Gränzen, Israel in Strahlen bewohnen! Längst hast du dem Volke, glänzen. Bis dahin Laß Herz und Das du auserkoren , Die Verheißung Sinn Eich an deinen Worten halten, Chr. G. Barth. Wie der Sand Am Welche nie veralten! zugeschworen: Meeresrand , Zahllos wie der Staub Mel. Owie ſelig ſeyd ihr döch, ihr Frommen. aufErden, Soll es einst noch werden." 2. Und zu Abramsprachst Du ? Blick 1229. Herr, auf den so viele Ju hinauf zum Himmel , Sieh der Sterne den hoffen ! Ist nicht längst ihr Wün dicht Gewimmel ! Kann dein Auge zäh- schen eingetroffen ? Du bist gekommen, len Ihre Millionen An des Firma- | Und hast unsreMenschheit angenommen. 2. O daß dich das arme Volk er: mentes Zonen? Solch ein Heer , Voll Glanz und Ehr', Wie der Sterne lichte kennte, Und dich seinen Herrn und Hei Heerden, Soll dein Volk noch werden ! land nenute ! Die armen Seelen Müß 3. Was ist's nun geworden ? Groß ten dann sich nimmer länger quålen. sindseine Heere, Zahllos, wie der Sand 3. Nimm von ihren Augen doch die *) Der Herr, unsere Gerechtigkeit, Jer. 28, 6. Hab. 2, 2. XV . Von der Ausbreitung der Kirche Chriſti aufErden. 533 Dece ! König Israels , dein Volk er- reifen, Weiß im Erntekleid, Sem und wecke, Damit sie leben, Glauben, lie- Ham; Nur Abraham Sicht sein ben und dir Ehre geben! Volk in Wüsten schmachten , Und das 4. Herr, erhöre das Gebet der Dei Heil verachten. nen! Sich für Israel uns seufzen, wei 5. Das du auserwählet, Und dir zu nen! Gib frei die Knechte, Mache sie gezählet , Dein Volk liegt in Nacht. zum kindlichen Geschlechte ! Doch in dunkler Ferne Leuchten deine 5. Wir sind still und warten drauf Sterne Und dein Auge wacht. Ja, mit Freuden ; Du, der Gott der Juden dein Mund That's Abram kund : ,,Wie und der Heiden, Kennst alle Herzen ; die Sterue ſoll es werden, Wie der Sand Nimm sie hin zum Lohne deiner auf Erden ! " Schmerzen! 6. Hdr' auf unſer Sehnen , Zähle unsre Thränen Um dein Israel ! Ach, Mel. Jesu, meine Freude. es ist gebunden ! Heile seine Wunden, 1230. Herr , dein Volk erwecke ! Herr, mit Wein und Del. Brich den Nimm die Mosisdecke Von den Juden Stab Nicht vollends ab ; Fache an den fort. Sag' dem ganzen Heere , Daß schwachen Funken, Eh' ſein Licht ver es sich bekehre Zu dem Lebenswort. sunken. Guter Hirt! Was sich verirrt, Bringe 7. Laß, wie du versprochen , Wenn gnadenvoll herwieder ; Komme bald der Bann gebrochen , Freiheit ihnen hernieder ! bluhu ; Unter Jubelpsalmen Und mit 2. O der selgen Zeiten ! Welche Siegespalmen Sie gen Zion ziehn ! Herrlichkeiten Werden wir dann sehn, Licht und Recht Auf dein Geschlecht Wann aus der Zerstreuung Dein Volk Laß von deinem Priesterschilde Strah zur Befreiung Wird nach Hauſe gehn ! len hell und milde ! Chr. Gottlob Barth. Ach, es ist, Herr Jesu Christ , Solch Mel. Die Gnade sey mit Allen. ein Wunder långst verheißen ; Laß es 1232. Herr, Gott, wir suchen wie bald sich weisen! der Dein gnädig Angesicht. Verschmåh' Mel. Jesu, meine Freude. die armen Lieder , Der Herzen Bitten 1231. Herr der Himmelsheere ! nicht ! 2. ,,Wo Zwei sich betend ein'gen, Aus dem tiefen Meere Deiner Gnadenfluth Laß uns heute trinken , Vor ,,Um was sie immer flehn" Verhieß ,,Für dir niederfinken Mit erquicktem Muth ! | der Herr den Sein'gen , Deine Huld , Lieb' und Geduld Gib ,,wahr, es soll geschehn ! " uns jetzt auch zu erfahren, Wie in frü3. Drum treten wir zuſammen, Und hern Jahren. flehen inniglich : Ach, über Jacobs Sa 2. Froh das Auge siehet , Wie dein men Erbarme, Heil'ger, dich ! Weinberg blühet Auf der Erde Raum ; 4. Wie einst in Babels Mauern Aber abgehauen Muß es schmerzlich | Dein trener Daniel In tiefem Buße schauen Deinen Feigenbaum. Hinge- trauern Gefleht für Israel : 5. So stehen wir und weinen : O laß streut Sind weit und breit Seine Zweige ſammt den Blåttern Von den Zornes dein Morgenroth Ob Jacobs Hütten Wettern. scheinen Nach langer Nacht und Noth ! 3. Willst du keinen wecken und ins 6. Wohl herber ist das Leiden, Das Erdreich stecken Als ein edles Reis, längst dieß Volk umfing , Als da an Das in diesen Tagen Früchte möchte Babels Weiden Die Zionsharfe hing. 7. Doch dein ist das Vergeben, Herr tragen, Dir zum ew'gen Preis ? Daß der Stamm Sich wundersam Wie einst der Barmherzigkeit ! Du kannst erneu'n Aarons Stab verjünge , Frücht' und zum Leben Aus finstrem Todesleid.. 8. Jehovah, dein Erbarmen.Ist tief Blüthen bringe ? 6. Ist ja doch gekommen, Herr, für wieMeeresgrund ; Du reichst mitLiebes deine Frommen Die Erlösungszeit : armen Bis in des Abgrunds Schlund. 9. Der du in lichter Wolke Und in Wo die Segen träufen, Und die Felder 534 Drittes Buch. des Feuers Gluth Einſt zegſt mit dei- ) O daß noch mehr Zu deiner Ehr® Dir nem Velke Durch Wüstenci und Fluth : Pflanzen blühten weit umher! 10. Du wollst noch einmal bören 4. Jesus! höre noch die Bitte : Ach Auf seinen Jammerschrei, Sein Herz weile stets in unsrer Mitte ! Du weiß'st zu dir befehren Von aller Heuchelei ! es, wir vermögen nichts ! Laß uns 11. Du ſprachſt den Gottes - Segen | ſtets das Beste wählen , Lenk ' es zum Einst über Jacobs Haus ; Ach, deines Besten , wenn wir fehlen , Gib Licht Namens wegen Tilg' ihm sein Brand- uns, o du Quell des Lichts ! Du komins ! mal aus ! so komme doch ! Nur Iſrael fehlt noch, 12. Erkenne deine Schafe, Und wie Zu den Schaaren , Um deinen Thron, dein Mund versprach, So geh der Vä: Gottes Sohn , Dir zum verheißnen Maria Maas in Basel. ter Strafe Den Söhnen nimmer nach! Schmerzenslohn ! 13. Führ ein zu Friedens - Hütten Mel. Warum sollt ich mich denn grämen. Zu deines Reiches Glück Dein irrend Volk, wir bitten, Mit mildem Gnadens 1234. Herr, wie tont se fauft und blick ! milde Noch dein Wort Immerfort 14. Jhin leuchte deines Thrones Durch die Weltgefilde ! Sell nicht Juda Verbergne Herrlichkeit Ju des Marien auch erwachen, und zu dir Mit Begier Sohnes Verklärtem Pilgerkleid ! Endlich ſich aufmachen? 15. Daß es, wie eine Seele , Zu 2. Sich , wie deines Volkes Menge Seinen Füßen sinkt, Und Leben aus der Schwer gedrückt , Tiefgebückt Stebt Quelle, Dem Felsen Christus, trinkt. im Weltgedränge ! Sich der Tochter 16. Sprich : Amen ! Herr ; es werde Zion Schande ! Ganz verirrt und ver Bald reif das Erntefeld ; Hirte, wirrt Schweift sie durch die Lande! Eine Heerde Erfüll die ganze Welt! 3. Unter deines Fluches Lasten Schmachtet sie; Ach, noch nie Kam's Mel. Sachet auf, ruft uns die Stimme. bei ihr zum Rasten. Denn sie ist dahin. 1233. Herr, vernimm mit Wohl gegeben In die Noth, In den Tod, gefallen Der Deinen Flehn ! Es ist ein Ohne Geist und Leben. Lallen, Doch steigt es auf zu deinem 4. Davids Hütte liegt zerrüttet Als Thron. Jesus, blick auf uns hernie- ein Raub ; Von dem Staub Ist ihr der! Wir treiben deine Sache wieder ; Schmuck verschüttet. Ihre Priester Es gilt dein Volk , du Menschensohn ! sind bethöret ; Satan hat Deine Stadt, Israelliebst du ja Gleich uns, — Hal- | Ach ! im Grund zerstöret ! lelujah! Treuer Hirte ! Ach ! führ' uns 5. Sic, einst Königin der Welten, du Auch Schafe zu, Für deine Heerd', Liegt nun da, Todesnah, Unter deinem Erbarmer du! Schelten. All ihr Thun ist ihr miß 2. Segne, Herr, was wir begonnen ! [ glücket ; In das Grab Tief hinab Haft Laß sich in deinem Lichte sounen Das du sie gedrücket. Volk, das noch nicht schaut dein Licht ; 6. Doch , dein Bundeswort bleibt Jesus Christus, ach, erwecke Die Schlastchen : Im Gericht Soll sie nicht Ganz fenden ! die Moses - Decke Nimm ab und gar vergeheu : Hast du nicht den von ihrem Angesicht. Laß deine Lust Bund beschworen Abraham? Seinen. sie schaun! Ja , kröne das Vertraun Stamm Dir zum Volk erkoren ? Von uns Allen ! Wir böten gern Von 7. Juda muß sich noch befchren, nah und fern Dir Seelen dar, dir un- Herr, und dich Jnniglich Euchen, lie: serm Herrn! ben, ehren ! Muß vor dir die Knice beu 3. Nimm auch an, nach deiner Weise, gen, Muß und wird , Treufter Hirt, Die Ersilinge aus unserzu Kreise ; Herr, Werden ganz dein eigen! laß sie wohlgedeihen dir ! Liebevoller 8. Ja, du wirst's vom Todesgrauen Freund der Sünder ! Ach, pflege ſie als Führen aus , Und sein Haus Guådig deine Kinder; Auf deine Gnade trauen wieder bauen ; Wirst ihm alle Schuld wir ; Laß uns gesegnet seyn ! Gib uns erlassen , und hinfort Als sein Hort ferm Werk Gedeihn, Dir zum Preise ! | Ewig es umfassen. XV³. Von der Ausbreitung der Kirche Chriſti auf Erden. 535 9. Ach, wie lang' schon fließen Thräs in sie fleußt ! Suche, sammle Dein Is ucu neu!! Herr, wie lang' Und wie bang rael Zum Gnadenquell, Verherrlichter Deine Immanuel ! ZopwieHerwig, inEklingen.† 185 26 Dauert schon dieß Sehnen! Knechte sehn den Jammer ; Epät und mel. Durchbrecher aller Bande. früh Bittensie Dich in stiller Kammer: 10. Herr, laß uns die Zeit erbli 1236. Ifrael wird auch noch finden den! Wolle doch Endlich noch Israel Seinen großen Davids - Sohn , Wird erquicken ! Laß die Zorngewitter fliehen ! bereuen seine Sünden, Beugen ſich vor Mach gerecht. Dein Geschlecht ! Laß seinem Thron. Die Gebeine werden es neu erblühen ! leben, Die Ezechiel einſt ſah . — Wenn 11. Mache Zions Tempelhallen Ju die Söhne Jacobs beben, Ist ihr Bru belvoll ! Dann, dann soll, Herr, dein der Joseph da ! Lob erschallen! Was auf ewig todt ver MeI. Sachet auf, ruit uns die Stimme. bliebe, Deine Treu' Schafft es neu, 3. Retor. 1237. Neige dich zu uns hernieder, Selig in der Liebe ! Herr Jesu, nimm an unsre Lieder; Wir MeI. Sacher auf, ruft uns die Stimme. können ohne dich nicht seyn! Es ertönt 1235. In Jehovah's ew'gem Red)- | in unserm Kreise Ein froher Dank nur te Licß er von seinem treuen Knechte | dir zum Preise ; Von dir kommt Segen Ausschreiben einen Seherspruch : Je- und Gedeihu. O ziehe mächtiglich Uns ,,de Seele, die gesündigt, Soll, ch' ihr immer mehr an dich, Ew'ge Liebe ! Nur ,,Guade wird verkündigt, Verfühnen dir geweiht Sey unsre Zeit ; Nah ist ,,ihrer Trene Bruch ! Des Lebens | das Reich der Herrlichkeit ! Gabe quillt Im Blutstrom, und so stillt 2. Herr, noch suchst du das Berlorne; Nur ein Opfer Der Seele Noth, Hebt Es gilt dein Volk auch , das erkorne, Fluch und Tod.“ - So will's der hohe Dir längst erwählte Eigenthum. Jesus Christus! wecke, wecke Die Schlafeu Bundesgott! 2. Israel gedenkt der Worte , Und den ! ach), nimmm die Decke Hinweg ! es opfert stets au heil gem Orte, Besprengt werde laut dein Ruhm , Wo man dich mit Blut des Herrn Altar. Doch, wie noch nicht kennt, Nicht Gott, Meſſias kann der Thiere Leben Vollkommene nennt ! Herr, Erbarmer ! Nimm auch Verfühnung geben Für eine ganze Sun davon Zum Schmerzenslohn Dein If derschaar? Drum spricht das Wort des rael, du Gottes - Sohn! Herru: Harrt ſein! er ist nicht fern, Met. Water will ich dir geben. Euer Bürge! Auf ihm liegt schwer Der 1238. Jesu, sey nicht ferne Von unserm kleinen Kreis ! Wir sängen hier so gerne Ein Wort zu deinem Preis : Wie du , o guter Hirte, Nach deinen Schafen siehst , Und, wenn sich eins verirrte, Es wieder an dich ziehst. 2. Auch die verlass ne Heerde , Die bleibt sein Trotz unwandelbar. War noch auf Steppen irrt , Zerstreut auf um erkennst du nicht.Dieß bleiche An= | deiner Erde, Suchst du, o treuer Hirt! gesicht, Armes Zion ? Warum voll Es sucht nicht deine Weide, Das arme Wuth Rufft du dieß Blut Zum Fluch Israel, Trinkt nicht zu deiner Freude dir, diese Segensfluth? Von dir, du Lebensquell ! 4. Ewig herrlich ist dein Name, 3. Doch Einz'le sind gekommen ; ---Lamm Gottes! Dein erwählter Same Du selber suchtest sie, Und hast sie auf Liegt dir zu Füßen ; - dein ſind wir ! genommen, Verläſſeſt ſie auch nie. Der Wir sind heil durch deine Wunden ! Wolf in seinem Grimme Verschlänge Ach, batt auch Juda dich gefunden! sie zwar gern , Doch deine Hirten Sucht es Verfühnung, Heil bei dir ! stimme Warnt stets ; - du bist nicht Geuf aufsie deinen Geist, Daß Leben fern. Sünden Heer; Vollkommne Sühnung bringt nur Er! 3. Draußen, vor den heil'gen Thoren, Wirbt nun das Lamm, das Gott erfo ren , und blutet an dem Kreuzaltar. Juda sieht die Wunden funkeln, Sicht jich der Sonne Strahl verdunkeln, Doch 536 Drittes Buch. 4. Laß sie dir nicht entreißen Aus finstern Pfad erhellt Durch die nacht deiner treuen Hand! - Du, Jesus, wirst umhüllte Welt. fie weisen Auf grünes Weideland. Sie 6. Deine Boten bringen dir mit Eis gehn im finstern Thale, Doch rufst du len Noch der Heiden Fülle ein ; Du für und für , Und winkst mit hellem wirst ja mit Israel nicht weilen, — Es muß auch bekehret seyn ! Bilde auch Strahle Sie immer neu zu dir. 5. Laß Israel es fassen, Wie du, ge aus deinem alten Volke, Christus, dir treuster Hirt, Dein Leben hast gelassen, noch eine Zeugen-Wolke ! Laß uns Alle Für Schafe, die verirrt ! — Ach, laß bald vereint Jauchzen, wann dein Tag M. Maas. bald auf der Erden Nur Eine Heerde erscheint ! seyn! Du willst ihr Hirte werden ; O Mel. Wachet auf, ruft uns die Ermme. M. Mass. führ sie du allein! 1240. Wachet auf, ihr Christen Mel. Die wir uns allhier beisammen finden. brüder ! Wacht auf! seyd ihr des Hei 1239. Treuer Herr , vor dem wir lands Glieder ; Ersteht von eurer Trág sind vereinigt , Kehre gnädig bei uns heit Sitz! Deffuct euer Aug' dem Lichte, ein! laß Herz und Mund von dir ge Entstrahlt von dessen Angesichte , Deß reinigt, UnserThun gesegnet seyn ! Je Zukunft seyn wird wie der Blitz ! Schaut su, Jesu, es ist deine Sache ! Du bist's, nüchtern um euch her, Und horcht! ew'ge Fülle ! wir sind Schwache ; Ma es spricht der Herr, Der Gott Jacobs, che, was der Staub nicht kann, Nimm Von heil'gem Ort zu uns ein Wort, dich unsers Werkes an! Ein Wort, das tönt durch Himmel fort. 2. O so sich uns an, in deinem Na2. Hort's : ,,Mich jammert das men Nun um deinen Thron vereint ! ,,Verderben Von meinem Volk ; - Jbr Mögest du selbst jedes Herz entflammen,,,laßt es sterben! Ist keine Salb' in Daß es dich, ja dich nur meint ! Daß,,,Gilead ?! Oder ist kein Arzt vorhan wenn wir für Israel dich flehen, Wir ,,den ? ――― Warum denn schmachtet noch allein auf deine Ehre sehen. - Ifrael , in Banden Die Tochter meiner Zions dein Eigenthum, Werde, Jesu, dir zum ,,stadt?! Weh' euch ! ihr habt das Licht, Ruhm ! „ Und laßt es Jacob nicht Liebend leuch 3. Jesu, laß dein Bundesvolk auf ,,ten ; Selbst kalt und todt, Vermehrt Erden Dich, das Licht des Lebens,,, die Noth, Wer frevelnd spricht : Ich sehn! Mußte es doch schon zum Denk- ,,liebe Gott." mal werden! Das, was du sprichst, 3. Christen ! laßt es uns erſchüttern, muß geschehn! Hast du ja bis jetzt Damit wir einst nicht müssen zittern, dein Wort gehalten : Deine Treue wird Wenn Israel uns dort verklagt! Denn sich neu gestalten! Du hältst Jacob der Richter kennt die Lauen, Die Israel bald aufs neu' Das gegebne Wort der hier nur beschauen, Die aber nichts Tren'. für ihn gewagt. D, wer den Heiland 4. Ach, nimm weg die dichte Moses kennt , Fürwahr , ein solcher brennt, Decke, Sprich dein mächtig ,,Hepha Seiner Liebe Sich recht zu freun , Sie ta!" Daß dein Volk des Wächters auszustreun Auch über Juda's Wüste Stimme wecke, Die da ruft : der Herr nei'u! ist nah! Hilf, Herr, daß es sich in dei4. Wer , der seinen Heiland liebet, nem Lichte, Deuten kann die göttlichen Ist also kalt, daß er nicht übet Der Gerichte, Und die tief bewegte Zeit Liebe seliges Gebot : ,,Redet freund Mahnen hört : macht euch be- ,,lich, ihr Erlösten, Mit meinem Volk; reit! " ,,ihr sollt es trösten ; Ich bin sein treuer 5. Treuer Jesus ! sich auch mit Er- ,,Bundesgott , Der ihm vergeben hat barmen , Auf die arme Christenheit ! ,,AW seine Missethat. Solches pre --- Auf, Brüder, auf! Be Tragesie aufdeinen Liebesarmen Durch ,,digt." den wilden Sturm der Zeit! Laß noch ginnt den Lauf, Und bringet Iſrael zu deinen Leuchter feste stehen , Daß auch Hauf! Iſrael den Glanz kann ſehen , Der den 5. Zeiget ihm in eurem Leben, Daß XV . Von der Ausbreitung der Kirche Chrifti aufErden. 537 euch die Sünden sind vergeben, Und | Gebraucht zu deines Reiches Blühn ; daß ihr Gnad' empfangen habt. Lockt Wenn Iſrael ſich Lebensſäfte Wird aus es mit des Mitleids Triebe , Beweist der Lebensquelle ziehn ! Wie herrlich ihm thatig Christi Liebe , An der ihr tönen dann die Psalmen zu dir, o Herr euer Herz gelabt ; Und fleht um Glau- und Gott empor ! Rings grünen dann bensmuth, Um nene Liebesgluth Aus dir Siegespalmen, Und Hoſianna bricht dem Urquell, In dessen Blut Das höch hervor! ste Gut, Der Seelen Seligkeit beruht. Mel. Gott des Himmels und der Erden. 6. MiterlösteChristenbrüder, Komunt, fallet flehend mit uns nieder In Des 1242. ,,Wasserströme will ich gie muth vor des Thron :— Jeſu ! du woll'st dichLammes erbarmen, Des Würmßen“ Epricht der Herr - ,, aufs du woll'st dich erbarmen, Des Würmdürre Land ; Kühlend sollen Quellen leins Jacobs, deines armen , Das dich fließen In der Wüste heißem Sand . nicht kennet, Gottesſohn ! -land ! schau herab In dieses offne Grab, Wo jeht Wandrer schmachtend"" ziehn, ein Gottesgarten Ruf' : — ,,Erstehet Ja, Lebens ,, Erſtehet !" !“ 2. Ach, noch ist die Zeit der Dürre! fürst, Du kannst, du wirst Auch Juda Schwerer Fluch bedeckt das Land ; I wecken, dir zum Preis . rael geht in der Irre , Seine Kraft ist ausgebrannt . Wo der Blick auch seh Met. Wie groß ist des Almächt’gen Güte. nend schweift , Spärlich kaum ein 1241. Wann schlägt die angeneh Früchtlein reift ! -me Stunde , Die jene Wonnezeit uns 3. Dennoch wird das Wort des bringt, Da auch dein Volk vom alten Treuen Herrlich in Erfüllung gehn ; Bunde Mit Freuden dir entgegenſingt ? Fauchzend werden dann sich freuen, Ach , nimm die Decke von den Augen Die jest still mit Thränen så'n, Wann Des Israels , das dir so fern, Damit der Segensstrom des Herrn Alles füllet auch sie zu sehen taugen ; Komm bald, nah und fern. Gesegneter des Herrn ! 4. Darum muthig stets, ihr Brüder! 2. Du kommst ! das ahnen deine Eilet dem Verlornen nach ! Sucht des Kinder , Denn aller Heiden Glanz er Volkes Gottes Glieder Liebend auf in bleicht ; Wie Viele kommen schon als ihrer Schmach ! Ladet sie von Berg und Sünder, Von deinem Gnadenwort er: Thal Zu des Königs Hochzeitmahl ! weicht ! Und ob auch, wo du långst ge 5. Scheint es oft vergeblich Mühen, waltet, Sich Schaaren von dir wenden Segensloses Kämpfen euch , Denkt : ab: Wir sehn doch, daß die Hand noch auf rauhem Pfade ziehen Alle in dem schaltet, Die Todten winkte aus dem Kreuzesreich ! Doch wer seinem König Grab. 3. Du kommst , Herr ; die Aconen dient, Dem hat stets ein Kranz gegrünt. 6. Herr, erhöre uns, und sende Dei rollen, Die Mitternacht ist bald vorbei ; nen heil'gen Geist uns zu, Der uns Dann schaffest du mit wundervollen Muth im Kampfe ſpende, Und in Trüb Erschütt'rungen das Alte neu. Du sal stille Ruh ! Ja, wir wollen dir ver wirst ja nimmernehr verläugnen, Was traun : Du wirst Zion wieder du von Anbeginn erwählt ; Du kommst, baun! Sophie Herwig . dir's wieder zuzueignen, Daß es dein Friedenskuß beseelt.. Mel. Nun ruhen alle Wälder. 4. Bewege denn dein altes Erbe, Und set' es neu zum Segen ein, Damit 1243. Wenn wir uns vor dir es Völker für dich werbe , Und vor dir sammeln , Herr, flehend dir zu stam= diene treu und rein. O Wunder, wenn meln, O Jesus , Jehovah ! So höre es nun, im Glauben Von Mitternacht unsre Bitte, Komm selbst in unsre Mit und Morgenland Ausziehend, von der te ! Ach, sey uns Allen innig nah ! Feinde Schnauben Errettet ist durch 2. Herr , von der Liebe Schmerzen deine Hand! Mach' unsre armen Herzen Für Israel 5. Wenn es die alten, edeln Kräfte erfüllt ; Dein Bundesvolk auf Erden 538 Drittes Buch . Soll ja gewecket werden ! Noch |Recht war ihm vertraut , Schön sein Salem ihm gebaut. schläft's in Finsterniß gehüllt. 7. Und der Gnade erster Strahl 3. Wenn Einzelne sich regen, Mußt du sie selber pflegen, Bewahren vor der Neigte sich in freier Wahl Zu dem tran Welt. Du nur kannst Leben geben, Du, ten Sohne hin ; Liebesbande L lenkten Conne, wirst beleben Das noch er ihn. 8. Und des Höchsten Wunderrath, starrte Todtenfeld. 4. Du, Jesus, bist's alleine , Der Der Erlösung Gottes-That, Ward ihm all die Todtenbeine Mit Allmacht we früh vor Allen kund , Mit ihm ſprach den kann! Laß deinen Odem wehen, der Wahrheit Mund. 9. Gottes Freunde, stark und groß, Daß Todte auferstehen ! O bräche 30g er auf in seinem Schooß ; Selbi bald dein Morgen an! 5. Du, Herr, du hast's versprochen, der Menschheit höchster Ruhmi Wat Hast nie dein Wort gebrochen ! Du willst sein heil'ges Eigenthum. 10. Denn der Herr der Herrlichkeit, am Schluß der Zeit Dein Israel noch retten ; Macy's frei von Frrthums Der trug einst dein Pilgerkleid ; Chihu Ketten, und auf dein Kommen bald unser Herz erkannt , War er innig dir Dereit! verwandt. 11. Webe ! du verkanntest ihn, 6. Gib, Jesus, dich zu kennen, Laß Israel dich nennen : Messias! Got Würgtest ihu , und mußtest fliehn; teslamm , Das seine Schuld getra Zichst nun elend und entstellt Durch gen, Gemartert und geschlagen , Ge die kalte, fremde Welt.. 12. Endles mußt du suchen gehn, opfert ward am Kreuzesstamm. 7. Herr! mach' dein Volk zu Sün Wartend des Verheißenen , Den du in dern , Und dann als deinen Kindern, der Mitternacht Deines Wahnsinns um Laß Huld für Recht ergehn! Daß sie gebracht. - den sie durchstochen , Deß Herz für 13. Doch er lebt ! und er allein Kann sie gebrochen -- Dich mit Entzücken und will dein Retter seyn ." Armer kommen schu ! M. Maas. Fremdling , halte nur Fest an der Ber heißung Spur! 14. Den er längst an deiner Statt Miel. Jesu , kemm doch selbst zu 26. Einnahm in die Gottes - Stadt, Sein Ach, dein 1244. Wer doch seufzt so bang' erkaufter Heidensohn, und schwer, Blickt so unftät, schen um Dränger länge schon, 15. Sender zu des Retters Ohr Tau her, Wie ein Lamm , das ohne Hirt, In der Wüste rastlos irrt? send Bitten jest empor : Heile, o Barmis 2. Kennst du den verlornen Sohn? herzigkeit, Israels Zerrissenheit! 16. Wende seinen scheuen Blick End Bald zweitausend Jahre ſchon Fret er ohne Vaterland , Stets geachtet, stets | lich, Herr, zu dir zurück, Daß dein Lic verbannt. ben, tren und heiß , Schmelze seines 3. Furchtbar hat mit Blißes Licht Herzens Eis ! 17. Lösch' das Kainszeichen aus, Auf sein bleiches Angesicht Eine un sichtbare Hand Kains Zeichen hinge Nimm den Flüchtling in dein Haus! bannt. Redet deines Herzens Fluth Besser doch 4. Fernher , über Land und Meer, als Abels Blut! 18. Nimm des Früh- Geliebten wahr! Kam er friedenlos daher, Wie ein Frr stern, der die Bahn Nimmer wieder Denn am blutigen Altar Büßtest du finden kann. auch seine Schuld , Herz voll Guade 5. Ach, nicht immer war es so! und Geduld! 19. Hoherpriester Israels , Seine Seiner Jugend, hehr und froh , Voll von Gottes Freundlichkeit , Denkt er Hoffnung und sein Fels, In der ew gen wohl mit Herzelcid . Hütte dert Sprich der Sühne größtes 6. In des Morgenlandes Pracht Wort! 20. Daß der lang' verlorne Sohn Iſt ſein Leben einst erwacht ; Licht und XV . Von der Ausbreitung der Kirche Christi aufErden. 539 Niedersinkt vor deinen Thron, Und, in Die uns durch ihn geworden ist . So tiefster Brust bekehrt , Seinem Fürsten kommet denn, ihr Brüder, kommet ! Er Treue schwört! greifet mit uns, was da frommet, Dieß 21. Amen ! ja, es wird geschehn. Leben in ſich einzuziehn ; Kommt hin Laßt uns glauben, bitten, flehn , Bis zum Kreuz des Eingebornen ; Von dort / der Herr sein Friedensfest Erd und aus nur strömt uns Verlornen Die Kraft zum Glauben, ach, an Fhn! Himmel feiern läßt ! 6. Komm Israel ! ach komm , wir Met. Wie wohl, in mir , o Freund der Seelen. bitten : Licht, Leben, Heil und Selig 1245. Wie tief gebeugt liegst du keit Hat Jesus auch für dich erftritten ; Israel, du Volk des Komm ! Alles ist auch dir bereit ! Komm, im Stanbe, Herrn! Dem Starken gabst du dich laß in seinem beil'gen Blute Dich wa zum Raube , Und triebst den Stärkern schen ; laß mit Glaubensmuthe Dich von dir fern; Nun liegst du da voll füllen, an dem heilgen Born ; Komm, Todeswunden , Und niemand hat dich fliche hin zu seinen Wunden ; Denn noch verbunden , Weil du den rechten hier allein kannst du gesunden , Und Arzt verschmäht. Ach, laß dich lösen retten dich vorm ewigen Zorn! 7. Ja, treuer Hirte der Verlernen! von den Ketten, O, Tochter Zionê, laß dich retten, Weil noch der Tag des An deinem Kreuze liegen wir, Und flehn für deine Auserkornen : Ach, zich' sie Heils besteht ! 2. Vernimm aus deines Gottes | selber hin zu dir ! Mit deiner Allmacht Munde Die Stimme voller Guad' und Gnadenzuge Zich sie empor aus ihrem Huld : ,,Du warest untreu meinem Truge , Weil du ihr Kreuz getragen. ,,Bunde ; Ich übe Treu und hab' Ge- | hast ! Erhör' uns ! segne Jacobs Erben ! ,,duld. Kommt wieder, ihr verlörnen Laß keinen mehr hienieden sterben , Er „ Schafe, Erwacht aus curem Todes- habe denn dein Kreuz umfaßt ! Sophie strafft. schlafe ! Nehmt Leben hin aus meiner Hand! Zum Leben seyd ihr ja berufen; ,,Ad), kommt an meines Thrones Stu Met. Balet will ich dir geben. „ fen ! Den Weg hab' ich euch selbst ge 1246. Wir feiern dieſe Stunde ,,bahnt ! Vor dir , Herr Zebaoth , In brüder 3. ,,Ich , ich bin euer Gott und Kd- | lichem Bunde, ÖJeſu, Herr und Gott ! ,,nig ; Ich halt' euch mein Verheißungs- Tritt selbst in unsre Mitte Heut' wie ,,wort; Verlassen hab' ich euch ein weder fühlbar ein, Und laß auf unsre ,,nig, Doch meine Gnade währet fort. Bitte Den Frieden bei uns ſeyn ! 2. Blick auf dein Volk hernieder, „ Ich hab' geschworen ; euch Zerstreuten ,,Aus aller Völker fernen Weiten Zu Das in den Wüsten irrt ; Such' deine sammeln wieder in mein Reich . So Schafe wieder, Du guter, treuer Hirt ! ,,bleibt denn långer nicht verblendet ; Leit' ſie auf grüne Auen, Wie du uns, Wenn ihr zu meinem Heil euch wendet : Jesu, führst ! Uns mögensie nicht trauen, ,,Wohl Jacobs Söhne, wohl dann euch ! Wenn du sie nicht berührst. 4. ,,Euch hab' ich meinen Sohn ge 3. Dein Volk zu dir zu lenken, Wird geben : Für eure Sünden floß ſein ſparſam uns zu Theil. Du woll'st uns ,,Blut ; Um cure Missethat zu heben, Mittel schenken , Du, unser Licht und ,,Litt er der Todesschmerzen Gluth; An Heil! Laß nicht die Hände sinken Und ,,eurer Statt ward er zum Bürgen, zagend müßig ruhn ! Du darfstja, Herr, ,,Ließ gern sich wie ein Lamm erwürgen, nur winken, So gibt es g'nug zu thun. 4. Noch bist du voll Erbarmen Ver ..Bezahlend eurer Strafe Schuld." Israel! verweil nicht länger , Sonst waisten zugethan ; Sie sind es , ach, werden deine Nächte bänger ! Ver die Armen, So fern von Canaan ! Ach , ſchmåh' nicht deines Königs Huld ! laß ihr Heil gelingen ! Zeig' uns den 5. Erstanden ist aus seinem Grabe Weg dazu ! Laß ihrer Biel' uns brin Der Sohn des Höchsten , Jesus gen, O Herr, zu deiner Ruh . 5. Es regen zwar Gebeine Des Christ; Und ew'ges Leben ist die Gabe, 540 Drittes Buch. Todtenfeldes sich ; Doch dieser nicht sie ewig zu versöhnen , Mit dem alleine, Erbarme Aller dich ! Bring Schmerzenskelch getauft ; dir zum Schmerzenslohne Sie zu der 9. König nun von Gottes Reichen, Blutgemein' ! Laß sie vor deinem Thro Den die Brüder , ach , noch fliehn ne Sich ihres Jesu freun. Drängt ihr Jammer ohne Gleichen 6. Herr, hör' uns, deine Schwachen ! Nicht zu deinem Thron sie hin ? Wir können nichts als flehn. Du kannst 10. Wann, o wann schlägt deine uns tüchtig machen Durch deines Gei Stunde, Da dein irres Israel Büßend stes Wehn. Hast du uns ganz gereinigt, schaut in deine Wunde *), und in ihr Brauchbar für deine Hand, So danken des Heiles Quell? wir vereinigt Im höhern Vaterland. 11. Wir, die längst in deinem Goſen Brechen deines Tisches Brod , Sehn Mel. Wachet auf, ruft uns die Stimme. die armen Heimathlosen Krank in lan 1247. Zeig in deiner heil'gen ger Hungersnoth. Schöne Dich deinem Volk, o Jesus ! 12. Deiner Liebe Friedenstaube kröne Bald unser hoffendes Vertraun : Beut das Oelblatt ihnen an; Doch wo Daß, den sie durchstochen haben, Dich, ist der Brüder Glaube, Der dein Lieben der gekreuzigt ward , begraben, Sie faffen kann ? 13. Lieben müssen wir die Armen, ihren Retter liebend schaun ! Vereinigt singen wir Dann , Allversöhner , dir : Denn du trugst ihr Fleisch und Blut, Hallelujah! Von Ewigkeit Zu Ewig Und das ewige Erbarmen Kam vou ihnen uns zu gut. keit Sen unser Wirken dir geweiht! Zionsharse, Nr. 180 . 14. Und wie muß das Herz dir glů hen, Der du mehr als Joseph bist, Mel. Seelenweide, meine Freude. Bald den Vorhang wegzuziehen Ven 1248. Zitternd standen Jacobs dem unerkannten Christ! 15. Dir ist ja die Macht gegeben; Kinder , Von dem Vaterhause fern, Alter Schuld bewußte Sünder , Uni Herr, wann deine Stunde schlägt, Wer den deine Todten leben , Wird das Aegyptens großen Herrn, 2. Still bekennend : „ Solches Lei- | Knochenfeld bewegt. 16. Unserm Hoffen , unserm Bitten den Haben wir an ihm verdient, Den wir einst verkauft den Heiden , Dessen Gabst du der Verheißung Wort. Strafe hat dein Volk gelitten, Doch dein Bund Blut noch nicht gefühnt !" 3. Doch in Josephs großem Herzen | steht fort und fort. 17. Held aus Juda, eile, eile, Gib in Thront die Liebe hoch und hehr ; Füh lend ihrer Reue Schmerzen , Wallt sie deiner Brüder Herz Jene Buße, die zum über als ein Meer. Heile Führt durch tiefen,reinenSchmerz; 4. Seine Thräne rinut, er breitet 18. Daß vor dem erwürgten Lamme Treue Bruderarme aus : ,,Ich bin Jo Stumm sie schlagen an die Brust, Und feph ! hergeleitet Euch zur Rettung, du deines Herzens Flamme Nimmer euch voraus. “ Långer bergen mußt; 19. Daß es Jacobs Haus durch 5. Deinseliges Erkennen ! Süß ist's nun, die alte Schuld, Die beweinte, zu schalle : ,,Ich bin euer Bruder! bin bekennen Solchem Herzen voller Huld! Euer Schild!“ und daß sie Alle Vor 6. Denn was Menschen sündig tha dem Hingegebnen knien ! 20. Schlage, Wiedersehens - Stunde ! ten, Schuf der Herr in Segen um ; Ihre Rettung war berathen In des Friedefürst, Immanuel , Eine bald im neuen Bunde Heidenvolk und Israel! Himmels Heiligthum. 21. Und der Jubel beider Chöre In 7. Und aus Hungersnoth und Schan de Führt er seine Brüder jeht ; Sieh, dem Preisgesang ertönt : ,,Hallelujah ! er hat zum Segenslande, In sein Gosen Preis und Ehre Sey dem Lamm, das uns versöhnt !“ sie verseht. 8. Größter du von Jacobs Söhnen, *) Zach. 12, 10 . Du, von Brüdern einst verkauft ! Ach, XVI. XVI. Von der Gemeinschaft der Heiligen. 541 Von der Gemeinschaft der Heiligen. (Auch christliche Vereinslieder . ) Mel. Vater unser im Himmelreich. Was scheuen wir denn noch den Tod ? 1249. Ach sehet, welche Lieb' und Ist Gott für uns , der uns losspricht : Gnad' Der Vater uns erzeiget hat, | Was kann denn sonst noch ein Gericht ? Der uns als Eigenthum erkennt , Uns Wer ist, der uns vom Schöpfer trennt, Arme seine Kinder nennt, Und uns Un- | Da Gott für uns in Liebe brennt ? würdigen aus Huld Erläſſet alle Sün10. Es bleibt, daß Gott ist treu ge denschuld! sinnt, und daß wir Gottes Kinder sind. 2. Dieß zwar verstehet nicht die Doch ist es noch erschienen nicht, Was Welt, Die uns für Gottes Feinde hält, wir seyn werden hoch im Licht , Wann Und hasset, schmäht, belegt mit Spott, nun der Vater offenbart , Was hier im Und meint, sie diene drinnen Gott ; Geist gebildet ward. Dennsie erkennetGott nicht recht, Drum 11. Das aber wissen wir gewiß : Am kennt sie auch nicht sein Geschlecht. jüngstenTag erscheinet dieß, Daß Got 3. Indessen kann es schaden nicht, tes Volk im obern Reich Aufglänzt, Daß uns die böse Welt anficht , Viel den heil'gen Engelu gleich, Da, wer mehr gedeiht es uns zu gut ; Wir stehn hier war in Jesu Christ, Ihn jauchzend ja unter Gottes Hut, und rühmen uns schaun wird, wie er ist. auch in der Pein, Daß wir des Höch 12. Vater! Preis und Ehre dir, Daß du uns dieß verheißest hier ! Wir sten Kinder sey'n. 4. So jemand fluchet , segnen wir, bitten, gib uns deinen Geiſt, Der auf Und tragen's Gott im Beten für , Daß dem Pfad uns unterweist, Drauf wir er der Feind' Unwissenheit Vergebe nach als Kinder zu dir gehn , Und ewiglich Dr. Heinrich Georg Neuß. Barmherzigkeit; Dieweil ein jedes Got vor dir bestehn! tes Kind Ist seinem Vater gleich ge Me'l. O du Liebe meiner Liebe. sinnt. 5. Wenn wir denn also Kreuz und 1250. Auf, du priesterlich's Ge Schmach Dem Sohne Gottes tragen schlechte, Das den Bund des Herrn nach, So sind wir in ihm angenehm, bewahrt, Und ihr, unsers Gottes Zu allem guten Werk bequem, Und Knechte! Schaut auf eure Himmel werden schon in dieser Zeit Die Erben fahrt ! Suchet doch nur das, was dro wahrer Seligkeit. ben! Es verdient's ja ganz allein. 6. Dann zeugt der heil'ge Geist mit Sollt' ich das nach Würden loben, Kraft Von unsrer Kindes- Erstlings Müßt' ich mehr als Engel ſeyn. 2. Die ihr sonst die Harfen hinget schaft, Darin der neugeborne Geist Gott ,,Abba, lieber Vater" heißt, Und An die Weiden Babylon , Nehmt sie sich in voller Zuversicht zu ihm auf wieder ab , und singer Zions Lied im schwinget in das Licht. Siegeston ! Sollt' uns unser Jammer 7. Der Geist nimmt unser auch sich hindern , Der ja nur zur Welt gehört? an, Wenn unser Mund nicht beten kann, Uns , ein Volk aus Königskindern ? Vertritt uns heimlich allerbest , Wenn Wer ist, der die Freude stört ? 3. Droben seht zur Rechten sißen unser armes Herz gepreßt ; Er macht, wenn seufzt der Seelengrund, Vor Gott Jesum Christ voll Glanz und Licht! Sehet seine Augen blißen. Und sein den Sinn der Seufzer kund. 8. Durch ihn verachten wir die Welt, Sonnen-Angesicht ! A und O, Anfang Und trachten nach dem Himmels - Zelt, und Ende , Erst- und Lehter nennt er Das droben für uns steht bereit , zu sich ; Er beherrscht die Höllenschlünde, wohnen da in Ewigkeit. Da wird die Als ein Sieger königlich. 4. Droben , und doch immer nahe, Hoffnung ganz erfüllt , Und unser seh Wo ein Herz zu ihm ſich naht, Ist er, nend Herz gestillt. 9. Ist denn für uns der große Gott, den Johannes sahe , Der die sieben 542 Drittes Buch. Sterne hat. Wandelnd unter den Ge- | Mit Heil für Leib und Seel' bedacht. meinen, Reinigt er sein Tempelhaus, Lob, Preis und Dank sey dir , Lamm Trdstet, firaft, warnt, lobt die Seinen, Gottes, für und für ! Hallelujah Dem Und gießt Geist und Leben aus.´ Menschen- Sohn Auf Gottes Thron! 5. Droben, wenn wir überwinden, Hallelujah dem Menschensohn! Wird im Paradiese schon Sich das Holz 2. Hochgelobter Herr und König, des Lebens finden Und die goldne Le Dem alle Himmel unterthänig , Da benskron' ; Himmlisch Manna, neue bist den Blöden zugethan ! Davon zeu Namen, Die nur der weiß, der sie trägt, gen auch wir Armen , Die sich zu dei Gutes Zeugniß ; dieß zusammen Wird neni Lieb's - Erbarmen Mit allem ibrem Elend nahn, Und dir, HerrJesu Christ, den Siegern beigelegt. 6. Droben sind sie angeſchrieben, In Der du Menſch worden bist, Dankbar dem Lebensbuch des Herrn , Alle, die tonen : Du ward'st geschlacht't , Du den Heiland lieben, Und bei aller hast's vollbracht, Und uns Gott ange: Echmach sich gern Doch nach seinem nehm gemacht! Namen nennen. Diese ziert das weiße 3. Preis und Dank ſey dir gegeben, Kleid, Und er wird ſie laut bekennen | Du, unſer einig's Herz und Leben ! Dich rühm ein jeder Adernschlag Für dein Auf dem Thron der Herrlichkeit. 7. Droben soll in Salems Höhen, Lieben und Erwählen, Das sich erneut Wo der Tempel Gottes prangt , Als in unsern Seelen Auch heut' an diesem ein Grund und Pfeiler stehen, Wer den | Gnaden-Tag. Der Bund, drinn wirje Siegeskranz erlangt. Weffen Streiter schdu In die vereinigt stehn , Iit ge er gewesen, Dessen Name wird man gründer Auf dich und dein Verdienst hell Einst aufseiner Stirne lesen : Zion ! allein ; Drum wird er ewig bleibend Gott! Immanuel ! feyn. 4. Amen! Ruhm, Dank, Preis und 8. Droben sind unzähl'ge Namen, Palmenträger, weiß gekleid't, Die aus Ehre Sey dir von deinem Sünderbeere, Lamm, in Ewigkeit gebracht ! Ewig großer Trübsal kamen, Und nun singen sie erfreut: Heil sey Gott und unfrem haben deine Wunden Mit deinem Her Lamme, Das in Gnaden uns erwählt, zen uns verbunden, Und dir zum Eigen Und aus jedem Volk und Eramme Uns rhum gemacht. Ach, nimm nun Herz und Hand Zum sichern Unterpfand, den Seinen zugezählt ! . Gottes Sohn, 9. Droben schickt sich neu zu werden, Daß wir bleiben, Echon der weite Himmel an; Dann Dein Schmerzenslohn , Bis du uns wird Himmel, Meer und Erden Als stellst vor deinen Thron! rnhut Her . Gejangb, veraltet abgethan. Bald wird sie her: nieder kommen , Neu- Jeruſalem, die SMet. wie selig und die Seelen. Braut, Als die Königsstadt der From men, Die Gott ihnen selbst erbaut. 1252. Brüder, öffnet doch dem 10. Droben ruft er voll Verlangen : Triebe Treuer, zarter Bruderliebe Hdre, Braut, ich komme bald! Eelig, Ganz und kindlich euer Herz ! Laßt die wem , ihn zu empfangen , Echon das Leiden dieser Erden Alle Tage größer Herz entgegenwallt ! Er wird nimmer werden : Lindert Liebe nicht den lang verweilen, und bringt seinen Lohn Schmerz ? 2. Ist sie nicht des Bundes Siegel? mit sich ; Komm! dein Zion heißt dich Gibt sie nicht der Seele Flügel? eilen! Meine Seel erwartet dich ! Stadtpfarrer Steinboſer in Welsheim . Rel. Wadser auf, ruft µus die Stimme. Schmelzt nicht ihre Feuergluth Auch die stärksten Höllenterten ? Liebe nur kann Seelen retten , Liebe nur gibt 1251. Bringt dem Herren frohe Kraft und Muth ! 3. Liebt euch! ruft der Sohn der Lieder! Es schalle bier und droben wieder: Wirsind Gott angenehm gemacht ! viebe , Und erwägt es , welche Triebe Durch des Heilands Ted und Leiden Senkten mich in Todesschmerz ? Gab Sind wir, die wir darin uns weiden, ich nicht mein Blut und Leben? Bin XVI. Von der Gemeinſchaft der Heiligen. 548 sol 2. Wie köstlich iſt dieß Heil zu ſchå ich Weinstock, send ihr Reben , hen ! Wer dir gehöret, darf sich frei send Ein Geist, Ein Herz! 4. Ja , verbindet euch zum Lieben, Gleich einem Kind in dir ergößen, und, Täglich mein Gebot zu üben, faßt's wächst im Geiste stets dabei ; Mit den euch täglich heilig seyn! Hört ihr nicht Aposteln und Propheten, Mit allen mit macht'gem Reize Jeden Tropfen Heiligen zugleich Darf er in deinem Bluts vom Kreuze: ,,Kindlein , liebt Gnadenreich Getrost in eine Reibe treten. euch! liebt euch !" schrei'n ? 3. Ein Herz , das oft voul Herrn 5. Laßt die Welt am Zorn ſich wei den, Laßt sie schelten, hassen, neiden ! noch weichet , Und sich der Sünde zu Licht und Liebe bleibt ihr feru. Wird gesellt, Das noch im Finstern wankt so ringt und schleichet, und sich noch zu den auch alles kalt und trübe , und fleht um Liebe ! Sie erhält euch Tråbern hált : Das kann solch Wohl seyn nicht genießen ! Wer aber an das bei dem Herrn. 6. Sucht in Liebe recht zu brennen ! Oberhaupt, An Christum, in der Wahr Kann ſich auch an die Daran soll die Welt erkennen Christi heit glaubt, Sinn und Jüngerschaft. Liebe kann für Glieder schließen. Brüder leiden , Liebe lehrt das Böse 4. Nur Kinder, die aus Gott gebo ren , Die unter einem Haupte stehu, meiden, Lieb' ist ew'ge Lebenskraft! Die hat der Herr sich auserkoren , Die läßt er Wunderliebe sehn ; Gemein Met. Alle Menschen müſſen ſierben. 1253. Das ist eine selge Etunde, schaft mit dem Vater haben , und mit Das Jesu, da man dein gedenkt, und sich dem Sohn im heil'gen Geist recht von Herzensgrunde Tief in dein's, was ihre Seele speist ; Nur das kann sie vollkommen laben! Erbarmen senkt ! Wahrlich ! nichts als 5. Das unsichtbare Haupt regieret, Jesum kennen, Jesum suchen, finden, Die Glieder folgen seinem Zug; Wo nennen : Das Christi Geist die Herzen führet, Ent der höchsten Seligkeit. deckt er Land und Sündentrug, Zeigt, 2. Jesu, deine Gnadenquelle Fließt was den Glauben will verlehen , Wie so gern ins Herz hinein. Deine Conne Formelnkram und Grübelei Nur für scheinet helle: Denn du willst genossen Betrug und Sklaverei, Nicht für Ge aller ſeyn. dein Wunsch und eruster Wille :. Daß meinschaft ist zu schäßen. 6. Der Glaubensgrund , auf dem man, weil dein Brúnnlein voll, Unaufs wir stehen, Is Christus und sein then ch schöpfen ſollst. hörli 3. Nun, so woll' auch diese Stunde res Blut ; Das einz'ge Heil, darauf 3. Nun, so woll'st auch diese Stunde wir sehen, Ist Christus, unser höchstes er e seyn. In dem in, unsr Du en Herz in demMitt Munde Leb' und berr Gut; Sein Wort, die Regel, die wir kennen, Zu jeder Zeit, an jedem Ort, – sche du allein. Laß uns deiner nie ver- Das ist, was wir mit einem Wort geffen ! Wie Maria ſtill geſeſſen, Da fie deinen Mund gehört : Also mach Gemeinschaft und Gemeine nennen. 7. Was ist's doch für ein himmlisch C. G. Woltersdorf. Leben, Mit Vater, Sohn und heilgem uns eingekehrt ! Geist In kindlicher Gemeinschaft schwe Met. Mein Jesu , dem die Seraphinen . ben, Genießen das, was Gott geneußt! 1254. Dein Wort, o Herr ! bringt Wie flammen da die heil'gen Triebe! uns zusammen , Daß wir in der Ge Gott schüttet in sein heilig Haus Die meinschaft stehn , Und allzumal die ganze Gnadenfülle aus , - Da wohnet Lebensflammen Des Glaubens und der Gott , die ew'ge Liebe ! 8. Der Vater liebt und trägt die Liebe sehn ; Wir werden durch das Wort der Gnaden Zu der Gemeinschaft Kinder, Und schenkt den Geist, der Abba jener Schaar, Die droben schaut dein schreit; Des Sohnes Treue schmückt Antlig klar, Noch immer herzlich ein die Sünder Mit ewiger Gerechtigkeit ; Der heil'ge Geißt tritt mit dem Sele geladen. 544 Drittes Buch. 6. Wer heller sieht, sey stärker auch Des Friedens und der Freud' hinzu ; Die Herzen schmecken Gottes Ruh', in Liebe, Auf daß ſich gern der Schwa Und Kraft durchdringet Leib und Seele. che mit ihm übe , Zur rechten Freiheit 9. Die Kinder, die solch Manna ef frei ſich lasse leiten Ohn' alles Streiten. sen, Die stehen auch für Einen Mann. 7. Wie wir zuerst die Sonn' im Wagt sich der Feind an Eins vermessen, Morgen sehen , Eh' sie hinaufsteigt zu Sobald greift er sie Alle an. Sie fal des Mittags Höhen : Sosoll der Glanz, len betend Gott zu Füßen, Und siegen den Kinder Gottes zeigen, Stets höher in des Herren Kraft ; Sie wollen von steigen. 8. So wollen wir in Liebe weiter der Bürgerschaft Auch das geringste Glied nicht missen. dringen, Und harren auf des Gottes: 1 10. Sie wallen mit 鬓 verbundnen werks Gelingen, Daß unter Einem Hir Herzen, Der Welt von innen unbekannt ; ten Eine Heerde Aus Allen werde. Sie kennen keine Trennungsschmerzen ; Eins reicht dem andern seine Hand. Mel. Bringt her, bringt her dem 26. Sie wollen sich mit Freuden dienen Mit Herz und Auge, Hand und Fuß , Bis 1257. Die Freud' am Herrn ist zu dem völligen Genuß Des großen unsre Kraft und Stärke ; Wir freuen Wprts: ,,Ich bin in ihnen." uns in seinem Heil ! Denn groß an uns ſind ſeine Liebeswerke , Weil er ist worden unser Theil. Mel. Nun sich der Tag geendet hat. " 2. Wir glauben, darum singen wir von Wahrheit , Von Gnade und Ge nocherblaß 1255. Eh' Der in der, letzten du uns du für Nacht, t Den von Wahrheit , Von Gnade und Ge Nacht, Eh' du für uns erblaßt, Den rechtigkeit; Wir wandeln fort im Lichte Deinen von der Liebe Macht Ins Herz seiner Klarheit, und haben Frieden alle geredet hast : zeit. 2. Erinnre deine kleine Schaar, Die 3. Die Feinde müssen alle vor uns sich so leicht entzweit , Daß deine leßte fliehen , Dieweil der Herr mit uns im Sorge war: Der Glieder Einigkeit ! Streit, und uns die Waffenrüstung GrafSinzendorf. will anziehen ; Er stehet selbst an unsrer Seit'. Mel. Herzliebster Jesu, was haſt it. 4. Wir sind nicht mehr von denen, 1256. Des Herrn Gesetz verkündet die da schlafen, Noch trunken sind von den Gemeinen , Sich hier in Lieb' und Wollust mehr : Drum laßt uns brau Frieden zu vereinen , Daß unter Einem chen unsre Geisteswaffen, Weil wir ge Hirten Eine Heerde Versammelt werde. zählt zu Gottes Heer! 2. Mit Einem Opfer sind wir Gott 5. Drum jauchzet fröhlich und er erkaufet, Und dazu All' auf Eines Tod hebt den Herren, Ihr Heiligen, im Hei getaufet, Daß jeder nun mit ernstem, ligthum , Und singet ihm zu Lob und hohen Ehren, Die ihr nun send sein heil'gem Triebe Den Nächsten liebe. 3. Die ja zu Einem Meister ſich be Eigenthum' kennen, Die darf kein Streit um die 6. Von nun an ſey euch alles viel zu Erkenntniß trennen; Die Herzen, die wenig , Was nicht gehört in Gottes sich Eines Heilands freuen, Kein Haß Reich ; Nichts, nichts, als loben euren Gott und König , Werd' künftighin ge entzweien. 4. Laßt uns wie Brüder bei einander hört von euch. wohnen, und, irrt ein Bruder, seiner 7. Eo gehn wir alle jauchzend in den Schwachheit schonen ; Denn uns ge Reihen , und rühmen uns der Gottes lingt nur durch vereinte Kräfte Des Kraft, Die unsern Weg in Chriſto läßt Herrn Geschäfte. gedeihen , und uns in ihm viel Siege 5. Wer Gaben hat, der hat sie, Gott schafft. 8. Er ist und bleibet König, Herr zu preisen; Sie sollen sich zu Aller Wohl erweisen ; Wer selbstgefällig ist, und Meister, Und macht zunicht der der ist nicht besser, Wår er auch größer. Feinde Heer; Er bricht die Kraft der XVI. Von der Gemeinschaft der Heiligen. 545 stolzen, falschen Geister ; Drum werd' Sie fassen die Herzen Bei irdischen Schmerzen, Weil dort ſie erwarten un ihm ewig Preis und Ehr' ! sterbliche Freuden , Die ihnen ihr Kd Mel. Es glänzet der Christen 1 . nig erworben durchs Leiden. 1258. Die göttliche Liebe bringt heil'ges Vergnügen , Wer treu in ihr Mel. Alle Menſchen müſſen ſierben. lebet, find't Frieden und Ruh' ; Sie hasset die Bosheit und meidet die Lu 1259. Die ihr eines Leibes Gliez gen, Sie lässet nicht Arges noch Eigen der, Eines Vaters Kinder ſeyd , Laßt heit zu . Ja, wo sie regieret, und See uns lieben, meine Brüder ; In der Lieb len auszieret , Da kann man erzählen, ist Seligkeit ! Wo wir Menschen nur wie hoch sie beglücker, Und wie sie das erblicken , Laßt uns wohlthun und bes innerste Leben erquicket. glücken, Alle lieben und erfreu'n, Allen 2. Was sollen wir sagen, was sollen Hand des Vaters ſeyn. wir denken Von dir, o du Liebe, die du 2. Hölle hat den Haß geboren ; Liebe uns erquickst? Was sollen wir dir zur stammt vom Himmel her. Der hat Erwiederung schenken Für Alles, wo- Gottes Bild verloren, Der nicht liebet, mit du uns göktlich beglückst ? Wir so wie Er. Konnte er wohl mehr ge wollen uns geben, Dir einzig zu leben ; währen ? Blutete der Herr der Ehren mach' uns lebendig und liebevoll Nicht verkannt, voll Hohn und Leid, weise , Uns Armen zur Freude , dir Einst am Kreuz in Niedrigkeit? ewig zum Preise ! 3. Weh' dir, wenn du bei den Zäh 3. Die göttliche Weisheit ist Reich- ren Deiner Brüder fühllos bist ! Kann thum und Segen, Wer ihr sich ergibt, dir Gott dein Flehn gewähren ? Ist der hat Alles genug ; Sie trågt uns Er- der Harte wohl ein Christ? Willst barmen und Leben entgegen, Wer treus du denn von seinen Gaben Ungenügsam lich ihr folgt, den umfångt kein Betrug. Alles haben ? Ist das Erdenrund nur Kommt, lernet , ihr Kinder ! Kommt, dein? Ist denn Gott dein Gott allein? 4. Jeder Neid, wenn er dich kränker, liebet, ihr Sünder ! Seyd immer zum Beten, zur Wachsamkeit munter ! Sie Ist ein Tadel gegen Deu, Der mit Weis führt euch in göttliche Tiefen hinunter ! heit Alles lenket, Deſſen Huld voraus, 4. Bewahret die Liebe, ihr Kinder gesehn , Was zum wahren Wohl die der Liebe , Reißt aus , was im Geiste wäre : Größ'rer Wohlstand,, größ're ―― Oder, ob ein klein'rer Theif zertrennen euch kann ! Kommt , folget Ehre, dir zum wahren Heil. Diene | führt Der vereinigt dem heiligen Triebe, 5. Drücke bei des Bruders Klagen euch zu himmlischen Höhen hinan! D mach' uns recht helle, Lebendige Quelle ! Mitleidsvoll ihm seine Hand ! Halb Mit himmlischem Wasser die Herzen nur wird die Last getragen, Wenn man erfülle ! Denn daß wir uns lieben, das Menschenherzen fand. Findet er dein ist ja dein Wille. Herz schon offen , Was wird er von 5. Du, göttliche Liebe, kannst Alles Gott erst hoffen , Da im Himmel Jeſus versüßen , Was ohne dich nimmer er Christ Mehr, als du, voll Mitleid ist ! 6. Beugt es auch dein Herze nieder, träglich erscheint ; Wenn Tropfen von dir in die Seelen sich gießen, So wird Wenn dein Bruder dich verkennt : O uns ein Bruder der bitterste Feind . die Liebe knüpfet wieder , Was ein Dann gilt es zu singen, Und Opfer zu rascher Zorn getrennt ! Suche Sanft bringen! Die Liebe nur kann das Er muth auszuüben, Selbst Beleidiger zu storbene wecken, Nur sie kann die Men lieben ; Trage , wie dein Mittler trug, ge der Sünden bedecken. Den man einst ans Kreuze schlug! 7. Alles reicht sich einst die Hände, 6. Was Liebe uns auflegt, das läßt sich ertragen, Das Schwerste vermag Wann wir jenseits bei ihm sind , Und fie am leicht'sten zu thun ; Nicht pflegen aus aller Erden Ende Grüßt sich Gottes die Kinder der Liebe zu klagen, Sie Kind und Kind. Wie wird man in je wollen im friedlichen Dulden beruhn. [ nen Hütten Dort ſich lieben, ab sich 35 Knapp's geistl. Liederbuch. 516 Drittes Buch. 5. Es bitten, es flehen, es schütten bitten , Wenn uns unser Jesus Christ ihr Sehnen Vor deinem treuen Herzen Alles und in Allem ist! aus Wir, die du gewürdigt an dich zu Mel. Herr und Aettfter dein 2 . gewöhnen, Lebend'ge Stein an deinem 1260. Die wir uns allhier beisam Haus, Zusammen erbauet Auf Jesum men finden, Schlagen unsre Hände Christ, Der selbst unser Grundstein und ein , Uns auf deine Marter zu verbin= | Alles ist. So laß denn dem Sohne zur den, Dir auf ewig treu zu seyn . Und Liebe geschehen, Was du dir, o Bater, zum Zeichen, daß dieß Lobgetdne Dei an Sündern ersehen! 6. Wie Herrliches hast du der Kirche nem Herzen angenehm und schöne, Sa ge : Amen ! und zugleich : Friede, Frie bewiesen , Seitdem sie in die Welt ge stellt! So werdest du täglich doc de sey mit euch ! Chriſt. Ren. v. Zinjendorf. treuergepriesen Im Herzensgrund und vor der Welt! Dein feuriges Leben * Mel. Sev fröhlich im Herrn, du 2c. Errege fich, Uns Kräfte zu geben, um 1261. Du ewiger Abgrund der feliz ritterlich Die Sünde, die Welt und die gen Liebe, In Jesu Christo aufgethan ! Trägheit im Kämpfen Mit göttlichem, Wie brennen, wie flammen die feurigen ſiegendem Ernste zu dämpfen! 7. Du freundliches Wesen, du Quelle Triebe, Die kein Verstand begreifen kann! Was liebest du? Sünder, Die der Wonne ! Erwecke unser Aller Geist, schudde Zucht ! Wen segnest du? Kin Damit wir in deinem Licht, ewige Son der, Die dir geflucht ! großes , jane , Empfinden , wie so gut du ſeyſt! gutes, ja freundliches Wesen, Du hast Wie leichtlich zu tragen Dein sanft dir zur Freude was Schlechtes er: Joch sey, Und wie es von Plagen Uns lesen ! mache frei ! Dieß Alles, Herr, well'st 2. Weil's aber dein Liebesrath also on uns innerlich lehren, So werden die beschlossen, Der frei und unverdienet Werke den Meister verklären! Graf v. Zinzendeti. liebt, So werde mit ewigem Danke ge nosen , Was deine Huld uns Sündern gibt ! Wir geben die Seelen Dir willig Mel. Ecwving' zu deinem Gott dich auí. hin; Die woll'st du vermählen Mit deinem Sinn ; Ja, mach' sie, du ewige, 1262. Eines ist für mich und dich herrliche Liebe, Zur Werkstatt der geist Deutlich aufgeschrieben : Jesus Chri stus will, daß sich Seine Jünger lie lichen, göttlichen Triebe! 3. Du König der Herrlichkeit, un ben. Ja , nach diesem Hauptgebot, ser Verlangen Geht nie so weit, als Voller edeln Pflichten , Thut es Allen deine Huld! Wir haben nur Wohlthat hohe Noth , Sich mit Fleiß zu richten. 2. Zwar wer sich zu Christo hält, und Segen empfangen , Da wir nur Straf und Zorn verschuld't. Drum Muß die Welt verlassen, Und es bleibt lehr uns vertrauen Dem Vaterfinn, der Lauf der Welt, Christen stets zu Und sehnsuchtsvoll schauen Zum Soh hassen. Aber , laßt es ! habt ihr nicht ne hin. Dein Geist unterricht' uns in Von der Welt gelesen, Daß sie auch, gnädigen Tagen, Dir lauter erhörliche wie leht gefchicht , Christo Feind ` ge Bitten zu sagen. wesen? 4. Es werden doch alle die mächti 3. Wåret ihr, wie sie, gesinnt, Nicht gen Segen, Die sich den Deinigen zum vom Geist getrieben, Führet ihr mit Heil Von dir, als dem Haupt, zu den ihrem Wind : Würde sie euch lieben. Gliedern bewegen , Dem Volk der Aber weil euch von der Zeit Christus Gläubigen zu Theil! Sie heißen Er weggezogen, Bleibt die falsche Chriſten kaufte , Von dir geweiht ; Sie heißen heit Euch nicht mehr gewogen. Getaufte , Von dir erneut ; Sie wan 4. Denket an des Heilands Wort, deln mit dir durch Verlängnung und Das er euch gefaget , Wenn ihr Lieben Leiden Empor zu dem himmlischen nun hinfort Ueber Trübsal klaget: Daß Saale der Freuden, der Knecht nicht größer sey, Denn ſein XVI. tel - Vo 4 Von der Gemeinschaft der Heiligen. 547 Mel. Schwing deinen Gott dich auf Herr und König. Dieses machet sorgen in frei; Doch bedenkt man's wenig ! 1264. Faßt die Seelen in Geduld, 5. Haben sie aufs Wort des Herrn Fremdlinge der Erden! Habt genug an Neidisch einst gehalten, Lassen sie auch Gottes Huld! Bald wird's beffer wer nirgends gern Euch für Christum wal den. Der euch die Geduld befiehlt, ten. Haben sie ihn nirgends wo Ruhig Wird sie euch auch geben ; und der laffen bleiben , Werden sie euch ebenso Christen Leiden zielt Auf ein beffers Hier und da vertreiben. Leben. More proudimi angl 2. 6. Aber glaubet es gewiß , Wenn der. baffet sich's also scheidet, Daß ihr Lieben als Weil ihr Christum liebet, und die Welt les dieß Für den Heiland leidet ! Alle sucht , ienem gleich, Wie sie euch be kommen in Gefahr, Die von ihm sich trüber. Seelen, halter euch gefäßt, trennen Wo sind in derFeinde Schaar, Droht man schon mit Morden ! Ener Die den Vater kennen ? Herr ward auch gehaßt, Und ist herrlich 7. Ach, der Sünden sind zu viel, So worden. die Welt begehet , Und die Bosheit 3. Faßt euch , wenn euch Leids ge glaubt kein Ziel, Wo sie zitternd stehet! schicht; Alles kann man rauben, Aber Was der Herr gethan , gelehrt, Was euch die Gnade nicht, Nicht euch enern die Welt für Zeichen hier gesehen und Glauben. Euer Weg zum Vaterland gehört, Kann sie nicht erweichen. Wird euch nicht verriegelt; Ihr bleibt 8. Also müssen sie den Sohn Mit versiegelt doch in Jesu Hand , Und vom Geist . dem Vater hassen ; Also trifft Die glei Lionel dues mum vir Silk cher Lohn, Die den Herrn verlassen. 4. Jesu , fasse du mich an , Halte Laßt euch, wenn die Welt erbost, Nicht meine Seele, Daß sie's muthig leiden vom Glauben treiben! Jesus wird doch kann, Daß die Welt sie quale ! Dein unser Trost, Unser König bleiben. Wort ist ein Troft für mich, Du sprichst nicht vergebens ; Auch im Tode faff' . sey Chr in der Höh' Me 1. Allein Gort ich dich, Quelle meines Lebens ! 1263 , Erhalt uns, Herr, durch det Sillers Ph. Friedr.31997 m supuse nen Geist , und stärke uns den . Glau 3707 Mel. Schmüte dich, o tebe Seele. eid ben, Damit ihn nichts, was irdisch heißt, Dem Herzen möge rauben! 2, 1265, Großer König, hier" find 2413 laß in deinem Heiligthum Das werthe Seelen, Die sich liebend dir vermählen, Evangelium uns immerdar erbauen ! Die vor dir im Staube liegen, Sid) zu 2. Und wo des Glaubens Wunder deinen Füßen schmiegen ; Da ein jeder kraft Ein Herz nochnichtbeweget; Wo Liebesthränen Mit vereinten Herzens er noch keine Gnade schafft und Freu sehnen Freudig lobend vor dich bringer, Herr, wir flehun, da und dir Hallelujah singet. digkeit erreget: sende du Dem armen Herzeit Licht und 2. Ueber unsre Zelt' und Hügel Hast Ruh , Und hilf ihm aus dem Elend! du deine Gnadenflügel Voll Erbarmung 3. Und wenn dann jedes Herz dir ausgebreitet, uns aus Nacht zum Licht glaubt, Dein neues Leben kennet, Und, geleitet, Die wir tiefim Todesschlum eigner Willenskraft beraubt, In treuer mer, Ohne Sorg' und Seelenkummer, Liebe brennet, Dein Wille überall ge Gleich viel Andern sicher saßen, Und schieht, Des Satans schudde Herrschaft den Himmel ganz vergaßen. flieht:2 Dann jauchzen wir ohn Ende. 3. Nun beleuchtetGlänzen unsre Granzen ; Deines 4. Herr, stärke uns durch deinen Deiner Gnade selges Geist, stärke uns den Glauben, Der Aufgangs lichte Flammen Mußten ew'ge Seligkeit verheißt, Und laß ihn bald bei uns verdammen , Was nicht nichts uns rauben, Bis wir heimgehen recht vor deinen Augen, und zum Heil aus der Zeit In deines Reiches Herrlich nicht konnte taugen, Und der Hang zu. keit , und das Geglaubte schauen! allen Sünden Mußt vor deinem Geist verschwinden. 4. Es bewegten unsre Herzen Heil 35 * 548 Drittes Buch. sambitt're Seelenschmerzen, Dein Geist 2. Ist etwas Gutes unter uns, Jſt's regte sich in Allen ; Man sab kleine nicht die Frucht des eignen Thuns, Du Hauflein wallen, Sich mit aufgehob' hast es uns geschenket , Der du ans nen Händen zu dem Gnadenthrone solche Gnade gönnst, Herzprüfer, unſte wenden , Seelen in die Freiheit drin Herzen kennst, Und was ein Jeder den ket. Prüfe , Siehe , Wie wir's mei gen, Eifrig neue Früchte bringen. 5. Lobend, preisend kamen Seelen, nen, Im Vereinen Heil'ger Flammen! Konnten nun nicht mehr verhehlen, Schließ' uns All' in dich zusammen! 3. Du, Herr, und deines Kreuzes Was in ihrem Geist geschehen ; Gottes Wunder war zu sehen; Staunend hörte Wort Sey unsers Bruderkreises Hort. man aussprechen , Was das hårtste Das einz'ge Ziel der Seelen ! Das Herz kann brechen ; Ja , selbst rohe, meinen wir in unserm Geist ; O daß sichre Sünder Beugtest du , wie kleine uns davon nichts abreißt, Laß deinen Kinder. Geist nicht fehlen ! Weihe , Segne, 6. So hast du, o treuer Meister, Mit Gelingen Unser Singen , Flebn Unſre fast erstorbnen Geister Neu be und Streben ; Laß es werden Geiſt und lebt und schön geschmücket , Und durch Leben ! deinen Geist erquicker. Liebe , Leben, 4. Wir fühlen all die Schwachheit Loben, Freude Ist nun unsers Geistes noch , Uns drückt des Sündentriebes Weide; unsre Herzen dir lobsingen, Joch , Dem kannst nur du entreißen. Daß in Gemeinschaft deine Kraft Ge Unfre Seufzer zu dir dringen. 7. Nun, so schaue, Herr, die Deinen, walt'ger segnet, Größ'res schafft, Haſt Wie wir uns zumBund vereinen ! Wie du ja selbst verheißen. Darum Mach wir dankend vor dich treten, zu dir nun Deine Wahrheit uns zur Klarheit; ſeufzen, zu dir beten; Wie sich jeder will Laß dich finden , Herr, in unsers her ergeben, Dir die kurze Zeit zu leben, zens Gründen! 5. Du Freund voll Milde und Ge Für dich Schmach und Sport zu leiden, Bis wir eingehn zu den Freuden! duld, Kehr bei uns ein mit deiner Huld, 8. Rüst uns aus mit Kraft und Und stille unser Sehnen ! Dein Nah Stärke, In dem angefangnen Werke seyn macht so froh, so reich! O laß Bis ans Ende fortzugehen, Daß wir dein : Friede sey mit euch !" In un dich mit Freuden sehen, Wann du wirst serm Kreis ertönen ! Jesu ! Geuß du die Erd' erschüttern , Und die sichern Starke Triebe Heil'ger Liebe In uns Sünder zittern; Daß wir in den letzten Alle, Daß dir unser Bund gefalle! 6. O Vater! zeuch uns kräftiglich, Tagen Dann mit Freude können sagen : 9. ,,Großer König, sieh die Deinen Daß wir im Sohn erkennen dich, Hier vordeinem Thron erscheinen ! Sich werden deine Kinder! O Jesu ! deine an uns des Geistes Siegel, Siehe dei Gnad' uns gib, Der du mit ewig treuer nes Bildes Spiegel ! Wir, die deine ar Lieb' Aufsuchst verlorne Sünder! Geist men Sünder, Doch geschmückt als deine des Herren, Deine Weihe Uns erneue ; Kinder, Kommen aus dem Jammer Gottes Namen Werd' in uns geheiligt! Rudolph Stier. thale ; Nimm uns auf zum Freudens Amen! mahle !" Mel. Ich dank' dir schon durch ic. Mel. Wie schön leucht't uns der Morgenstern. 1267. Herr, unser Gott ! wann 1266. Herr Jesu Christe , Gottes kommt dein Reich? Wir warten sein Sohn ! Von deines Himmels hohem schon lange ! Wir beten : Zu uns komm Thron Schau gnådig auf uns nieder ! dein Reich ! Und ist uns ſehulich bange, Es ist ja deines Geistes Kraft; Die 2. Der Frevler höhnt, der Spötter Lieb' und Eintracht in uns schafft; In lacht , Der Fromme seufzt vergebens dir sind wir ja Brüder! Hilf uns, Am Morgen und um Mitternacht : Wo Komm uns Nun mit Segen Selbst bleibst du, Fürst des Lebens ? entgegen; Deine Stärke Brauchen wir 3. Wo sind sie, die dich je geliebt, zu allem Werke ! Für dich ihr Leben gaben , und hofften, XVI. Von der Gemeinschaft der Heiligen. 549 wenn sie hier betrübt, Du würdest dort der Schein ; Er der Meister , wir die fie laben? Brüder ; Er ist unser, wir sind Sein. 4. Sind fie in deines Vaters Reich, 2. Kommt, ach, kommt, ihr Gnaden In deinem Freudenſaale, Und wünschen kinder , Und erneuert euern Bund ! uns nicht auch zugleich Zum ew'gen Schwöret unserm Ueberwinder Lieb' Abendmahle ? und Treu' von Herzensgrund ! Und 4. Der Frevler höhnt, der Spötter wenn eurer Liebeskette Festigkeit und lacht, Der Böse triumphiret ; Und du, Stärke fehlt, O'so flehet um die Wette, Herr, hast's noch nicht vollbracht, Bis ſie Jeſus wieder ståhlt ! 3. Tragt es unter euch, ihr Glieder, Hast's noch nicht ausgeführet, 6. Wofür du lebtest, littest, starbst, Auf ſo treues Lieben an, Daß ein jeder Und auferstandest wieder, Und dir, ein für die Brüder Auch das Leben laſſen Haupt zu seyn, erwarbst ! — Hier sind kann ! So hat Jesus uns geliebet, Als wir deine Glieder! er für uns gab sein Blut. Denkt doch, 7. Wir sind, Herr, ohne deine Kraft wie es ihn betrübet , Wenn ihr selbst Verwelkte, todte Glieder ; Beleb' uns, feuch Eintrag thut ! Himmelslebenssaft, Und week' erweck 4. Einer reize doch den Andern, Kind uns wieder! lich, leidsam und gering Unserm Hei 8. Wir fordern nicht, wir wünschen land nachzuwandern , Der für uns am nur: Laß unsre Lampen brennen ! Du Kreuze hing ! Einer soll den Andern wollst, o Herr der Creatur, Uns einst die wecken, Alle Kräfte Tag für Tag Ohne Deinen nennen ! Strauben darzustrecken , Daß er ihm " 9. Ob Gott verzeucht, so harre sein ! gefallen mag. Er wird gewißlich kommen ! Sein Ja 5. Hallelujah! welche Höhen, Wel ist Ja ! ſein Nein iſt Nein ! Er hat das | che Tiefen ew'ger Huld, Wenn wir Dem Reich genommen. ins Herze sehen , Der versühnet unsre 10. Der Herr siht zu des Vaters Schuld , Daß der König aller Geister Hand, Und kommt, ein König, wieder ; Uns nunmehr ein Vater ist, Daß du, Und die er hier hat Sein genannt , Sind unsichtbarer Meister , Uns so fühlbar ewig seine Glieder. nahe bist! 6. Ach, du holder Freund , vereine 11. Geber und Glaube, Hoffnung, Muth Und stilles Thun und Leiden Deine dir geweihte Schaar, Daß sie es Sind uns hienieden Himmelsgut, Und so herzlich meine, Wie's dein letzter Wille Vorschmack jener Freuden. war! Ja, verbinde in der Wahrheit, 12. Erließ uns hier ſein Abendmahl, | Die du ſelbſt im Wesen biſt, Alles, was Sein Wort: Ich komme wieder ! Und von deiner Klarheit Jyder That erleuch sprach zu seiner kleinen Zahl : Lebt, tet ist! sterbet mir, ihr Brüder! 7. So wird dein Gebet erfüllet, Daß 13. Wir leben dir, wir sterben dir, der Vater alle die, Deren Herzen du ge Dich wieder bald zu sehen; Dir leben stillet , Auch in seine Liebe zich' ; Und wir, dir sterben wir ! Dein Wort kann daß, wie du Eins mit ihnen , Also sie auch Eines sey'n, Sich in wahrer Liebe nicht vergehen. 14. Und unserLeben, ach, wieſchnell dienen, Und einander gern erfreu'n. It's wie ein Traum verschwunden ! 8. Friedefürst , laß deinen Frieden Komm bald, du ew'ger Lebensquell ! Stets in unsrer Mitte ruhn ! Liebe, laß Geht hin, ihr kurzen Stunden ! uns nie ermüden, Deinen ſel'gen Dienst zu thun ! Denn wie kann die Last auf Joh. Gottfr.Herder. Erden und des Glaubens Ritterschaft Durchbrecher aller Bande. Mel. Besser uns versüßet werden, Als durch 1268. Herz und Herz vereint zu deiner Liebe Kraft ? 9. Liebe, hast du es geboten , Daß sammen, Sucht in Gottes Herzen Ruh' ; so mache doch Laffet cure Liebesflammen Lodern auf man Liebe üben soll : dem Heiland zu ! Er das Haupt , wir die todten, Trågen Geister lebensvoll ! ſeine Glieder; Er das Licht, und wir Zünde an die Liebesflamme , Daß ein 550 Drittes Buch. jeder sehen kann : Wir, als die von Ruhm , Allzeit das Sterben Jesu um Einem Stamme, Stehen auchfür Einen An unserm Erdenleibe. Mann! 8. Wir leiden mit , wir ziehen an 10. Laß uns so vereinigt werden, Ein herzliches Erbarmen , Und wenn Wie du mit dem Vater bist , Bis schon das Herz nichts weiter kann, Se seufzt hier auf dieser Erden Kein getrenntes es für die Armen. Denn sölch ein Glied, Glied mehr ist; Und allein von deinem dem durch sein Herz Nicht geht der Brennen Nehme unser Licht den Schein ; andern Glieder Schmerz , Das hat ge ། "ས Also wird die Welt erkennen , Daß wir wiß kein Leben. deine Jünger seyn. Graf v. Sinzendorf. 9. So tragt ein Glied des andern Ý. 8 von SpecialHartmann in Lauffen. Last Um seines Hauptes willen ; Wer seiner Brüder Lasten faßt , Lernt das Mel. Es ist gewißlich an der Zeit. Gesetz erfüllen; Der Herr voran als 1269. Ich glaube, daß die Heiligen Vorbild geht ; Sein königlich Gebot be Im Geist Gemeinschaft haben, Weil steht In einem Wortlein : '´„ Liebe.“ fie in Einer Gnade stehn Durch Eines 10. Der Liebe Christi süßer Reiz Geistes Gaben. So viele Christus ma- Dringt alle seine Frommen, Wie er aus chet rein, Die haben all sein Heil ge- Liebe unser Kreuz Für uns auf sich ge mein, Und alle Himmelsſchäße. nommen, Daß meine Armuth seine 2. Zwar nicht das gleiche Schicksal | Noth , Mein Kreuz sein Kreuz ,” mein fällt Hienieden jedem Gliede ; Es dauern Tod sein Tod, Mein Spottsein Sport * noch in dieser Welt Die äußern Unter- ist worden. 11. Wie ist der Heilige so groß, Der schiede; Dem Einen fållt ein ärmes Loos , Der Andre ist geehrt und groß ; mir vorangegangen , Mit dem ich als Das will ein Christ nicht ändern. ein Kreuzgenoß Gemeinschaft soll ers 3. Doch in der neuen Creatur Ift langen ! Bedenk , o Seele, wer er ist! keiner klein , noch größer ; Wir haben Es ist der Heiland Jeſus Chriſt , Der Einen Chriftum nur, Den einigen Er Sohn des Allerhöchsten ! 12. Ich will mich der Gemeinschaft Erlöser. Das Licht, das Heil, der Mor genstern, Wort, Tauf und Nachtmahl nicht Der Heiligen entziehen ; Wenn unsersHerrn Ist Allen gleich geschenket. meine Brüder Noth ansicht , So will 4. Da ist kein Knecht noch Freier ich sie nicht fliehen. Herr , nehm' ich mehr , Da sind sie alle Kinder ; Der Theil an deinem Leid, So laß mich an Reichthum macht hier keine Ehr , Die der Herrlichkeit Einſt auch Gemeinſchaft Maur Ph. Fr. Siller. Armuth keinen Sünder ; Gottsieht hier haben ! nicht Personen an, Weil oft ein Reicher arm seyn kann , Ein Armer reich an Mel. Jesus, melnes Lebens Leben :c. Gnaden. 5. Die Sonne der Gerechtigkeit Will 1270. Jefu, Seclenfreund der Dei Allen Gnade geben; Der Geist gibt Al- nen, Sonne aller Herrlichkeit, Wandelnd len allezeit , Als Gottes Athem Leben, ünter den Gemeinen , Die du ſelbſt dir Weil uns der Vater Alle liebt , So wie zubereit't! Komm zuuns ! wirsind beis der Himmel uns umgibt ; Wir haben ***. ſammen ; Gieße deine heil'gen Flam gleiche Güter. men, Gieße Geist und Leben aus Ueber " at 6. Ein Himmel, eine Seligkeit, dieß Gemeinschaftshaus ! Ein Vorbild und ein Hoffen , Ein 2. Komm, belebe alle Glieder, Ober: Recht , ein Vaterherz im Leid , Ein herrlich, heilig Haupt ! Treibe aus, Segen steht uns offen ; Uns' führt ein was dir zuwider Und was dir den Ein Weg dem Himmel'zu, Wir Alle hoffen fluß raubt ! Komm, entdeck' uns in der eine Ruh Allein durch einen Glauben. Klarheit Gottes Herz voll Gnad und 7. Wir Alle haben überdieß Theil an Wahrheit ; Laß uns deine Gegenwart des Heilands Leiden , Am Kreuz , an All' empfinden rein und zart ! 3. Laß sich die Gemüther kehren der Bekümmerniß, An Spott und Trau igkeiten ; Wir tragen, doch nicht ohne zu 1:4 dir, Glanz der Ewigkeit ! Laß XVI. Bon der Gemeinſchaft der Heiligen. 551 6. Zion, danke deinem Herrn ! Was uns alle nur begehren Dich und deine ) bittest, thut er gern ; Seiner Gnade du Leben und Licht viel ! Laß Herrlichkeit fließen , In die Herzen sich ergießen ; Herrlichkeit Offenbart sich weit und Spiegle dich in jedem Grund, Der mit breit. dir im Gnadenbund. 7. Singt den frohen Lobgesang, Brú 4. Höre der Gemeine Bitte, Hoch- der, euer Leben lang : Hier und droben erhabner Jesu Chriſt! Wandle auch in ſoll allein Jeſus unsre Freude ſeyn ! unsrer Mitte, Weil es sonst vergeblich In eigner Melodie. ist, Daß wir hier zusammen kommen ; Was nicht wird von dir genommen, 1272. Ihr Kinder der Höchsten ! Laugt, und war es noch so schön, wie steht's um die Liebe ? Gehorcht ihr Nicht in deinen Himmelshöhn. dem wahren Vereinigungstriebe? Bleibt 5. Komme, Herr, in jede Seele, Laß ihr auch im Bande der Einigkeit sichn? sie deine Wohnung seyn ; Salbe sie mit Ist keine Zertrennung der Geister ge deinem Dele, Wasche sie von Sünden schehn ? Der Vater im Himmel kann rein. Laß uns deines Geistes Gaben Herzen erkennen ; Wir dürfen vor ihm Reichlichmit einander haben ; Offenbare ja nur Brüder uns nennen , Wenn wir heiliglich, Haupt, in allen Gliedern dich ! in den Flammen der Liebe entbrennen. 2. Sobald wir von oben aufs neue 6. Komm, genießeselbst der Früchte, Die dein Vater dir gepflanzt , Die da geboren , So find wir von Christo zu taugen in dem Lichte , Die mit Wahr Brüdern erkoren : Ein Vater, Ein heit sind umschanzt ! Komm, genieße Glaub', Eine Taufe, Ein Geist, Ein felbst der Gaben, Die wir Alle von dir Ringen , das treu sich als himmlisch haben; Sind sie doch aus dir dem beweist ; Das ist es, was Herzen kann Herrn! Drum genießest du sie gern. selig verbinden , Daß Argwohn und 7. Was von dir uns zugeflossen, Eifersucht müssen verschwinden ; Dann Fließe wieder in dich ein ; Was die ist nur Gemeinschaft und Freude zu Seele hat genossen , Müff' ihr ew'ge finden. Nahrung seyn, Komm , o Jesus, uns 3. Die himmlische Heimath, die hålt zu ſegnen, Jedem gnådig zu begegnen, uns zusammen , Und schickt uns her Daß ein jedes, rein und treu , Ewig nieder die heiligen Flammen ; Da findet dir verbunden sey ! Joh. Mich. Hahn. kein weltlicher Unterschied statt, Weil Demuth die Herzen vereiniget hat. Wo Mel. Gott sey Dank in zc. Eigenheit, Hader noch können regie 1271. Jesu, ziche bei uns ein, Laß ren, Da kann man den Funken der uns ewig deine seyn ! Schenk uns Al- Liebe nicht spüren ; Der Haß kann die fen deinen Geist, Den dein theures Throne des Himmels nicht zieren! Wort verheißt. 4. Dem Fleische nach kennt nicht der 2. Weck die todte Christenheit Aus Christ die Verwandten ; Die Brüder, dem Schlaf der Sicherheit ! Mache die sind ihm die liebsten Bekannten. deinen Ruhm bekannt Ueberall , von Wer noch ist bezaubert von Liebe zur Land zu Land! Welt, und sich in der Falschheit zum 3. Herr, dein theures Wort erschall Bruder verstellt , Den können wir nim Kraftig durch das Weltenall ; Juden, mer zum Bruder annehmen, Er muß Heiden werde kund Deiner Gnade Frie sich erst seiner Verirrungen sch&men, densbund! Und kindlich vor Jesu zur Buße be 4. Thu' das Herz den Völkern auf! quemen. 5. Scht aber, wie selig wir's haben Deines Himmelreiches Lauf Hemme keine List noch Macht; Schaffe Licht in erwählet, Die wir sind zum Bunde der dunkler Nacht! Brüder gezählet ! Wirsind die erkaufte, 5. Gib den Boten Kraft und Muth, begnadigte Schaar ; Ach , bringet dem Demuth, Weisheit, Liebesgluth ; Laß, Vater Lobpreisungen dar ! Singt ihm wo sie mit Thränen få'n , Bald viel mit vereinigtem Herzen und Munde ! reife Garben stehn! Wir stehen auf Einem lebendigen Grun 552 Drittes Buch. de, Wir halten am Einen , am ewigen Deß wollen wir uns freu'n ; Es ist noch nicht erschienen, Was wir einst werden Bunde! ! Ihr Lieben, seyd nicht bang ! seyn Reiches desselbigen nun 6. Wir sind Genossen; Dasselbige Blut ist für Alle Verachtet tausend Welten , Ihr Locken geflossen ; D'rum jeder mit Allen zum und ihr Schelten , und geht nur euren Vaterland dringt , Für wiches die Gang! 4. Geht's der Natur entgegen , So Kirche stets kämpfet und ringt. Ein Glied fühlt und leidet des Andern Ver geht's , wie Gott es will ; Die Fleiſch derben, Hilft gerne dem Bruder die und Sinnen pflegen, Die kommen nicht Kroue erwerben , und hält sich bereit, zum Ziel ! Verlaßt die Creatur , Und was euch sonst will binden , Ja, laßt für die Brüder zu sterben. 7. Ach , laßt uns einander erinnern euch selbst dahinten ; Es geht durch's und führen , Daß wir nicht die Krone Sterben nur. des Lebens verlieren ! Wenn Andre 5. Ist unser Weg gleich enge, Führt nur jagen nach irdischem Gut, So über steile Höhn , Wo Disteln gar in stehn wir vereinigt dem Herrn auf der Menge und dichte Dornen stehn : Es Hut. Das Flehen der Seinen wird ist doch nur Ein Weg : Drum weiter, endlich erhöret, Durch Eintracht wird immer weiter ! Wir folgen unserm Lei Irrthum und Sünde zerstöret ; Werter, Und brechen durchs Geheg . ist's , der verbundenen Geistern was 6. Ja, laßt getrost uns gehen ! Der wehret? Heiland gehet mit ; Er selbst will bei 8. Drum lasset uns freudig uns lie uns stehen , Bei jedem fauren Tritt; ben von Herzen! Versüßet einander die Er will uns machen Muth , Mit süßen zeitlichen Schmerzen ! Dringt kräftig, Gnadenblicken Uns locken und erquicken: ihr Seelen, aufEines hinein ! Vermeh Ach ja, wir haben's gut! ret einander den himmlischen Schein! 7. Und sollt ein Schwacher fallen, Das wird auch den ewigen Vater er: So greif' der Stark're zu ; Man trag', freuen, Er wird euch erquicken, erleuch man helfe Allen, Man schaffe Trost und ten, erneuen , Und was ihr beginnet, Ruh ! Kommt , schließt euch fester an ; Ein jeder sey der Kleinste, Wenn gleich wird lieblich gedeihen ! 9. Im Himmel, da wird es noch auch gern der Reinste , Auf unsrer Lie herrlicher gehen, Da wird vor dem besbahn! Herrn die Familie stehen , Die hier sich 8. Es wird nicht lang mehr währen: in Jesu, dem himmlischen Freund, Zu Drum haltet muthig aus ; Es wird einem unsterblichen Bunde vereint. Ach, nicht lang mehr währen , So kommen gebet einander die Herzen und Hånde ! wir nach Haus : Da wird man ewig Ach, flehet, daß Jesus den Segen uns ruhn , Wenn wir mit allen Frommen Wie sende, So kennet die Liebe nicht Wech Daheim zum Vater kommen. sel noch Ende! wohl, wie wohl wird's thun ! Gerh. Terstegen. Mel. Bon Gott will ich nicht lassen. 1273. Kommt, Brüder , laßt uns Mel. Wunderbarer König 2c. gehen ! Der Abend kommt herbei : Es ift gefährlich stehen In dieser Wüstenei. 1274. Kommt ins Reich der Liebe, ihr Gotteskinder, Ihr mit ihm vers Kommt, stårket euren Muth, Zur Ewig keit zu wandern , Von einer Kraft zur söhnte Sünder ! Lernt von eurem Hei land Eure Brüderlieben und euch recht andern! Es ist das Ende gut. 2. Es kann uns nie gereuen , Sey darinnen üben ! Folgt dem Herrn ! Tra noch so rauh der Pfad ; Wir kennen ja get gern , Was nach Jesu fraget, den Treuen, Der uns gerufen hat. Ge Wenn's auch fållt und klaget! trost seyHerz und Sinn, Und jeder sein 2. Sünde zu vergeben, Schulden zu Gesichte Mit ganzer Wendung richte vergessen , Das hat keiner so besessen, Zur Stadt, die droben, hin. Als der Freund der Sünder, Der mit 3. Daß wir der Welt nicht dienen, eig’nem Blute, Seinen Feinden felbst zu XVI. Von der Gemeinschaft der Heiligen. 553 7. Und du, Hort des neuen Lebens, gute, Alle Schuld (O derHuld ! ) Ewig lich versöhnet , Sie mit Heil gekrönet. Geist des Lichtes und der Kraft, Zücht'ge 3. Wirft der Feind der Seelen Zwi- | doch uns nicht vergebens Auf der kur schen eure Herzen Streit und Haß, zen Wanderschaft! Verdacht und Schmerzen : O so seyd 8. Herzenskündiger, dein Auge Sie: nicht stille, Wartet nicht so lange, Bis het uns in Eins gesellt , Daß vor dir zum Sonnenuntergange ! Tödtet bald nichts gelt' und tauge , Als zu sterben Die Gewalt Aller Zwistigkeiten , Die dieser Welt ! den Fall bereiten! 9. Führ' uns Alle, die wir lieben, In 4. Bleibtnicht so beständig Auf dem den Sinn der Wahrheit ein : Uns um eignen Rechte ! Werdet gern der An dich nur zu betrüben , Uns in dir dern Knechte! Denn die süße Liebe nur zu erfreun ! 10. Lehr uns Leib und Kraft bewah Deckt der Sünde Menge, Dulder ohne Maaß und Länge. Liebt euch wahr Im ren , Wenn es dir nur dienen kann ! merdar ; Nährt das Liebesfeuer Alle Laß uns froh von hinnen fahren, Wenn Tage treuer! das Tagewerk gethan ! 5. Soll das Reich des Sohnes Voll 11. Heil'ge Boten, Gottes Knechte, von großen Heerden, Fest und reich ge Aufgerichtet von dem Fall ! Reine Gei segnet werden : O so laßt uns lieben, ster , zeugt vom Rechte Chriſti an die Und in Liebe brennen ! Jesu, hilf, daß | Seelen all' ! wir es können! Wo man liebt, Sanft 12. Und ihr , theure Mitgenossen, muth übt, kann nicht Satan walten, Betet an das Heil der Welt ! Herr, dein Noch das Feld behalten. Blut, am Holz geflossen, Mach)' uns dir 6. Abba, lieber Vater ! Sohn, und zum guten Feld ! Geist der Gnaden ! Heile allen unsern 13. Herr, im schönen Kampfder Lei Schaden, Falschheit, Schein und Tücke, den Mach' uns zum Triumphe dir, Stolz und Eigenliebe Kreuzige durch Daß wir eingehn zu den Freuden Mit deine Triebe! Satan muß Untern Fuß, der Ueberwinder Zier! Wenn wir dich nur kennen , und in 14. Leit uns würdiglich der Gnade Liebe brennen. Woltersdorf. Und dem Evangelio ; Mach' uns treu von Grad zu Grade, Und zur letzten Mel. Ringe recht, wenn Gottes Gnade. Abt Steinmez, Stunde froh ! 1275. König, dem wir Alle die im Kloster Bergen 1755. nen, (Ob im Geiſt ? das weißest du ! ) Mel. Ringe recht , wenn Gottes Gnade. Rette uns durch dein Versühnen Aus der ungewissen Ruh ! 1276. König ! fieh auf deine Kin 2. Mache den Gedanken bange , Ob der, Die vor deinem Throne knien, daß Herz es redlich mein' ? Ob an dir Denn du bist der Heilserfinder, Der uns die Seele hange ? Ob wir scheinen, Schutz und Heil verliehn. øder seyn? 2. Und du kennest unsre Triebe, Seit 3. Mehr noch der verborgnen Tiefen uns deiner Liebe Macht In das Reich Hat die feineEigenheit, Als, da wir noch der freien Liebe und zum Vater durch ruhig schliefen In der sichern Eitelkeit. gebracht. 4. Schöpfer himmlischer Naturen! 3. Preisen dich die obern Chöre : Brunnquell unsrer Heiligkeit ! Hüter neuer Creaturen, Heilige Dreieinigkeit! Stimmt auch unser Geist mit ein ; Lo 5. Vater, deine treue Gnade Brauche ben dich die Himmelsheere, Dürfen wir nicht stille seyn. sanft und herbe Zucht , Wenn wir nur 4. Denn du schämst dich nicht der . auf unserm Pfade Dir noch bringen Kleinen; Sie erfahren deine Kraft, reife Frucht! 6. Jesu Christ, das Werk ist deine ; Und du zählst sie zu den Deinen, Wie Herzen sind dein Eigenthum ; Ihr Bes die ganze Geisterschaft. 5. Ja, wir haben größre Rechte Zu flecktseyn oder reine Bringt dir Schande oder Ruhm, dir, dem erwürgten Lamm ; Wir ſind 554 Drittes Buch. Kinder, nicht nur Knechte, Wir die mit Gnaden an, So wie er überschwäng Zweige, du der Stamm . lich kann, Uns Jesum zu verklären. 6. Dubist Haupt, und wir die Glie 5. Wir gehn in Seinen Tod mit ein der; Ja , du willst uns mehr erhöhn, Durch Buße, Krenz und Leiden, Und Denn wir dürfen, als wie Brüder, Bei Vieles muß uns bitter ſeyn, Was An dem Erstgebor'nen stehn. dern bringet Freuden ; Doch sind wir 7. Darum halten wir am Bunde, still und unverzagt, Weil stets ein Mor Den dein Blut uns aufgericht't, Und gen wieder tagte Nach Nächten großer auf diesem Felsengrunde Wanket unsre Trübsal. Treue nicht. 6. Muß unser Fürst nicht Sieger 8. Herr! wir können nimmer zählen, seyn, Weil seine Knechte siegen ? Soll Was du schon an uns gethan ; Will es uns nicht Seine Lehre freun, Die uns uns an Worten fehlen,"Sagt's ein Tag nicht läßt erliegen ? Wir glauben, darum dem andern an. reden wir; Des Herren Geistund Kraft 9. Nichts soll uns von dir verrücken, ist hier ! Und alle Welt soll's hören. 7. Laß uns , Erlöser , deinen Preis Denn wir sind an dich gewöhnt ; Und dein Name ſoll uns schmücken , Öb ihn Vor aller Welt besingen , und unter fchen die Welt verhöhnt. Hohn undAngst und Schweiß Ins Un 10. Dein Weg ist uns nicht zu enge, sichtbare dringen ! Es falle Leib und Dein Joch wird uns nicht zur Last, Leben hin : Die Deinen haben's doch Denn wir sehn, wie durchs Gedränge Gewinn, Ob Welt und Zeit verrauſchen ! Joh. Ar. Lehmus. Du es selbst getragen hast. 11. Du wirst uns, wir dich nicht las Mel. Durchbrecher aller Banden. sen, Darum bleibt es ewiglich, Ob es gleich nur Wenge fassen: Wer dich 1278. Liebe ist die größte Gabe, kennt, der liebet dich! Die der Geist den Christen gibt. Wenn M. Friedrich Christoph Steinhofer. ich Engelssprache habe, Habe aber nicht 11 Febr. 1761 . geliebt, Bin ich nichts als eine Schelle, Oder nur ein tönend Erz ; Denn die Stimme klingt wohl helle, Aber ach, Mel. Allein Gott in der Höh' sey Chr’. es fehlt das Herz! 1277. Laßt uns dem Heiland eigen 2. du Geist, der mir gegeben, seyn, Der uns so theu'r erkaufet , Mit Daß mein Glaube Jesum ſucht, Lehre Seinem Blut gewaschen rein , Und mich nach Liebe streben! Liebe ist des mit dem Geist getaufet ! Laßt uns im Glaubens Frucht. Sie übt Langmuth, Licht gewissenhaft Hinwandeln, daß der sie ist gütig, Bittern Eifer hat sie nicht, Wahrheit Kraft An uns sich offenbare ! Ist nicht stolz und übermüthig , Uebr 2. Wir sey'n des Sünderhaufens nicht trotziges Gericht. Hohn, Der unsre Liebe schmähet! Die 3. Sie ist lieblich in Geberden ; Liebe blinde Menge låstert schon , Was sie siehet nicht auf sich ; Sie mag nicht er noch nicht verstehet. Von Satans Li bittert werden , Macht sich Niemand ften blind gemacht, Gewahrt sie nicht fürchterlich ; Wahrheit freut sie, nicht die Geistespracht Der Klarheit Jesu das Trügen , Sie verträget Laſt und Christi. Müh' ; Alles glaubt fie mit Vergnügen, 3. Wir aber , seines Lichtes voll, Alles hofft und duldet sie. 4. Ja, die andern Gaben alle Wer: Das unser Herz durchstrahlet, Und ihn, der uns so theu'r seyn soll , Hell in der den erst durch Liebe schön. Liebe kommt Seele malet , Wir kennen ihn, den auch nicht zum Falle, Nein, sie bleibet ew'gen Sohn , Und beten an vor dessen ewig stehn. Jesu, pråg' mir dein Erem Thron, Der Herr ist, wie sein Vater. pel Durch den Geist der Liebe ein, Bis 4. Laßt uns noch schwach und zit ich einst in Gottes Tempel Darf in Phil. Friedr. Filler. ternd seyn Als irdische Gefäße ; Vor Liebe selig seyn ! uns und Menschen sind wir klein, Und ohne eigne Größe, Doch füllt uns Gott XVI. Mel. Von der Gemeinschaft der Heiligen. 29 555 Besicht du deine Wege. Einfalt und mit Freuden gehn ! Nach 1279. Noch geht der Weg hienie deinem Wort und nach der Sitte Des den Durch Aufruhr, Noth und Tod, - Hauses Gottes bild uns aus , und Wohin? Wohin ? zum Frieden , Aus bleibe stets in unsrer Mitte, Als deinem Nacht ins Morgenroth ! Dahin, o das lieben Tempelhaus. 3. Nimm , Jesu ! dir zum Lohn der hin wandern Der Gläubigen so viel', Und Einer hilft dem Andern Durch Schmerzen , Zum then'r erworbenen Gewinn Nun ohne Ausnahm' unsre Rath und That zum Ziel. 2. Denn Christum haben Alle Vor Herzen Von neuem und auf ewig hin, ihren Augen ja. Sie folgen seinem Und laß durchs Heil aus deinen Wun Schalle, Sie fühlen ihm sich nah ; den und deinen bittern Todesgang Und haben froh gefunden In ihm den Uns, die du dir so hoch verbunden, Ge Lebensquell ; Geheilet sind die Wunden, segnet bleiben lebenslang ! ―――― Die Augen wurden hell. 3. Sie werden immer heller Durch Mel. Ach alles, was Himmel und Erde 2 . seine Wunderkraft, Und schneller, im- 1281. Jesu, du Hirte der glâu mer schneller Geht nun die Wander- bigen Heerde, Ach, hilf doch, daß Nie schaft ; Und Einer treibt den Andern, | mand´entriſſen dir werde ! Gib, daß Sichselbst einJeder an, Und Niemand wir uns täglich im Glauben erfreuen, hat's ' im Wandern Noch ihnen vorge- Und laß uns die Sicherheit ewiglich scheuen! than. 4. nehmt mich mit, ihr Lieben! 2. Herr, was sich verloren, das wol Bin auch ein Wandersmann ! Ins lest du suchen ! Du wirst die Gefallnen Herz ist mir geschrieben , Was ernster nicht plößlich verfluchen. O Mutter Eifer kann. Ich war zurück geblieben, herz, gib ihnen Buße zum Leben ! Wir Schon könnt' ich weiter seyn , Wenn kennen ja, Jesu, dein reiches Vergeben. sich von Sündentrieben Mein Herz er 3. Doch sieh , du barmherziger Bi halten rein. schof und König : Die Deinen ermah 3 5. Nun geb' ich euch die Hände nen einander zu wenig ! Ach, laß die Durch Christum, unsern Herrn ; Ich Gemeinschaft sich göttlich entflammen, bleibe bis ans Ende In eurem Bunde So sind wir, so bleiben wir ewig bei gern. Und Einer spricht dem Andern sammen! 4. Entzünde doch , Jesu , die Liebe Muth, Trost und Frieden ein ; Das ist ein fröhlich's Wandern ; Herr, laß es der Brüder ! Und was sich zertrennet, verbinde du wieder, Daß Einer für also seyn! 6. Und wann es Abend worden, Laß Alle, und Alle für Einen , Bestå uns am Thore stehn, Und durch die als Mauern des Friedens erscheinen! Woltersdorf. hohenPforten zu deinem Reich eingehn, Und sißen mit denFrommen Bei dir voll Mel. Die wir uns allhier beisammen finden. Seligkeit ! O daß sie schon gekommen, 1282 . Die gnadenreiche Zeit! ihr Friedenskinder , laßt euch bitten: Habt einander herzlich Mel. Die Tugend wird durchs Kreuz zc. lieb! Dann geht's freundlich zu in 1280. daß wir täglich recht euren Hütten, Und die Liebe sey der bedachten, Was uns zum Heil und Trieb. Ja, wenn wir in diesen Gna= Frieden dient! O daß wir dem recht dentagen Eins dem Andern stets ent= leben möchten, Der uns mit seinem gegentragen Nur ein Herz von Liebe Blut versühnt! O daß ein jedes Herz voll, Dann thut Jedes, was es soll. entbrennte Zu Dank und Liebe gegen 2. Wer gering und niedrig vonsich ihn! O daß er uns erfüllen könnte denket, Dem fällt nicht die Liebe ſchwer ; Durchaus mit seinem Geist und Sinn! Wer dem Andern gern den Vorzug 2. Herr Jesu, thu' nach deiner Gna- schenket, Dessen Herz liebt immermehr. de Mehr, als wir bitten und verstehn! Ach, es ist, zu wahren Freundschafts Gib, daß wir deine Lebenspfade In trieben und zu dem geschwisterlichen 122 556 Drittes Buch. Lieben Nichts so nöthig jederzeit, Als ! 6, Mach', Herr, uns deines Lobes voll, und lehre, wie man danken soll! die Herzensniedrigkeit. 3. Laßt uns ihm ein Hallelujah sin Wenn deine Gnad' uns treibt und führt, gen ! Mächtiglich sind wir errett't ! Dein Feuer Herz und Zunge rührt. Laßt uns ihm uns selbst zum Opfer 7. Und also füll' uns dieser Zeit Mit bringen, Das ihm sey geheiliget! Jesu aller deiner Gütigkeit, Die uns nach Hånde , für die Sünder offen, Nehmt Leib und Seel und Geist Mit jenes uns auf, so wie wir's gläubig hoffen, Leben Vorschmack speist. 8. So mach )' uns hier dir angenehm, Weil, sein Mund so freundlich spricht: und selbst zu deinem Dienst bequem! ,,Kommet, ich verstoß' euch nicht!" Ja, fehlen wir, so siehe du Der Kindes Mel. Nun ruhen alle Wälder. Schwachheit ferner zu! 9. Erhalt' uns denn in Gnad' und 1283. Lamm, für uns geschlach tet, Du König, tief verachtet, Doch Pflicht, Bis dieser Lebensfaden bricht, Fürst der Herrlichkeit : Hilf deiner klei Daß dein Verdienst im Glauben siegt, nen Heerde, Bei Ruh und bei Be Wann uns der letzte Feind bekriegt. 10. Wir wollen dich zu jener Zeit schwerde, Zur innigsten Verbundenheit ! 2. Ja, laß in der Gemeine , Zum Erheben in Vollkommenheit , Wann Preise, daß sie deine , Stets deinen Alles einst beisammensteht , Was dort Frieden wehn , Und fren' dich unsrer durch deine Himmel geht. 11. Wir treten schon im Geist her Flammen, Die aus dir selber stammen, vor und in der Auserwählten Chor, Und wieder in dein Herze gehn ! 3. Ach, wåren unsre Triebe So voll Wo Alles Hosianna ſingt, Und dir ſein von deiner Liebe, Daß man sie strahlen Hallelujah bringt. såh' Aus allem Thun und Handeln, Mel. Wie groß iſt des Allmächt’gen Gütt. Daß sie uns stärkt' im Wandeln, Nach 1285. deinem Willen je und je! welche fromme , schöne 4. Nun, das ist unsre Bitte , Du Sitte Jst es, zu reden, Herr, von dir ! Fürst in unsrer Mitte: Zeig' deine Ge Da bist du ſelbſt in unsrer Mitte, Bist genwart! Mach' dein Gebot uns wich unter uns, das fühlen wir. Es iſt dann tig, DasHerz zumFolgen tüchtig, Und ganz ein andres Wesen; Wir sind so heil'ge unsre ganze Art ! GrafZinzendorf. brüderlich gesinnt, und können's uns im Auge lesen, Mit wem wir hier bei Mel. Herr Jesu, meines Lebens Licht. sammen sind. 1284. fiehe , Herr und Gott, 2. Wie weit entflieht der Selbstſucht wie wir In deinem Namen und vor Fehde ! Wie weicht zurück der eitle dir, So, wie uns Glaub' und Liebe Scherz ! In freier, offner Freundesrede bind't, In Einigkeit versammelt ſind ! Schließt sich dem Herzen auf das Herz. 2. Schau, wie auf deine Gegenwart Wir haben viel uns mitzutheilen, Und Dein Volk in aller Demuth harrt; haben viel uns zu gestehn , Und möchs Drum laß, o Herr, uns nicht allein, ten långer so verweilen, Uns öfter so Komm, stelle du dich mitten ein ! beisammen sehn. 3. Komm, Jesu, und verklåre dich ! 3. Wir fangen immerdar aufs neue Das leere Herz bereitet sich! Laß uns, Die liebliche Erzählung an'; Wir reden dein Volk, von Herzen rein, Und zur von des Herren Treue, Und dem, was er an uns gethan : Wie er zuerst das Erbauung fähig seyn! 4. Daß sich der schwache Glaube Herz gerühret Durch Freude oder Uns stark , Und Hoffnung deine Hand ver gemach), und uns mit so viel Huld gea merk , Daß Eins dem Andern hold und führet Seitdem und bis auf dieſen treu, und unsre Liebe brünstig sey. Tag. 4. Da fühlt man seines Geistes We 5. Daß sich die Macht der Sünde leg', und neue Lust zum Leben reg', hen, Und wie er sich zu uns bekennt; Daß sich das Herz mit Ernst erweck , Das ist ein segnendes Gestehen , Auch Und nach dem Ziel und Kleinod streck . wenn man seine Fehler nennt , Auch XVI. Von der Gemeinschaft der Heiligen. 557 wenn man sich in Demuth beugen, Und [ nem Gnadenſchein Alles ganz vereinigt vielfach sich verklagen muß ; Man spürt |ſeyn 9.. Gieß den Balſam deiner Kraft, des unsichtbaren Zeugen Erquickend Der dem Herzen Leben schafft , Tief in unser Herz hinein ; Strahl' in uns den milden Friedensgruß . 5. Man fühlt sich aller Noth ent denschein ! Freu ſammen Herz und Herz, 10. Bind ' zu hoben, In einen höhern Kreis entrückt ; Man ahnt die Wonne , die uns droben Laß uns trennen keinen Schmerz ; Heile In seinem Umgang einst entzückt . Man selbst durch deine Hand Das zerriss’ne ist einmal so ganz ein Andrer, Neu auf- | nd. Brüd . ba e Vater, Sohn und Geist 11er So, wi gelebt und angefacht, Ein eingekehrter, r re d ei ch s er m t nd Dr ld un do le nur Eines heißt , Sey oh ho en , De Al fr Wa vereinigt ganz gar Deine ganze Liebes gegen lacht. e 6. O segn , Herr, denn unsre Hütte ! s für Freude, was für Luft , . Wa 12ar Recht oft durch deine Gegenwart ! Sey Scha immerdar in unsrer Mitte , Sind wir Wird uns da nicht seyn bewußt ! Was vereint in solcher Art ! Ernähre unsrer sie wünscher und begehrt , Wird von Andacht Flammen , Ju deinem heil'gen Gott ihr selbst gewährt . 13. Alles , was nun krank und wund, Namen führ' Uns oft in dieser Zeit zu ſammen, Bis wir versammelt sind bei Wird mit Lob aus einem Mund Prei Epitta. fen Gottes Liebes- Macht , Wenn Er dir! All's in Eins gebracht. 14. Kraft, Lob, Ehr und Herrlich Mel. Gott sen Dank in aller Welt . keit Sey dem Höchsten allezeit ! Gott, der du dreieinig bist , Mach' uns Eins (Pf. 133.) 1286. Sieh ! wie lieblich und wie in Jesu Christ! fein It's , wenn Brüder friedlich seyn, Mel Gott des Himmels und der Erden . g ti ch Wenn ihr Thun einträ ist , Ohne 1287. Wandelt, ihr geliebten Brü Falschheit, Trug und List ! gkeit! Ihr seyd am fließt, und der , In der Liebeseini 2. Wie der edle Bals r sich von dem Haupt ergießt Auf des Eines Leibes Gliede ; Wirket zur Voll heit ! Jeder hat sein Theil und rs Hohenprieste Kleid , Daß es duftet kommen Loos . Seyd getreu ! die Freud ' ist groß ! weit und breit ; 2. Die ihr Andre sollt ermahnen, 3. Wie von Hermons Höhn der Thau | Also lieb Sorgt, daß ihr euch treu erweist ! Ler Niederfällt auf Zions Au,ei-t lich ist und schön Brüder ntrach an net selbst den Weg euch bahnen , Den ihr Andre gehen heißt ! Weiser, die am hn st ßt lb ei nn se zuſe . 4. De da verh der Herr Wege stehn , Pflegen nimmer mit zu Reichen Segen mehr und mehr, und 3.. Wer Vermögen hat zu geben, es wird die arme Zeit Vorhof ew'ger gehn Und den armen Nächsten liebt , Hat Seli . ach ! wie ist die Lieb' So mit Ernst darnach zu streben , Daß er 5.gkei Abter n he sc erlo , daß kein Trieb Fast auf Er ja in Einfalt gibt ; Gibt er nicht in lau den wird gespürt , Der des Andern term Sinn, Dann hat er den Lohn da e rüde hrrt!fast lebt für sich hin In hin4. Herz . Falscher Liebe Schein und Glei 6. Je der Welt nach seinem Sinn , Denkt an ßen Ist ein Gråuel vor dem Herrn . rzig heißen , Thur's seinen Bruder nicht ; — - Ach , wo bleibt Die ihr wollt barmhe 7. Herr Jesu , Gottes Sohn, in Demuth , thut es gern ! Der nur, chtn?deinem Thron ! Schaue welcher livo pfch ebes Liue di Sceha do so gesinnt, Ist des Vaters lie die Zerstreuung an, Die kein Mensch bes5.KiWnd . gebietet und regieret , Sey er mmle, großer Menschenhirt ', bei seinem Amt bedacht, Das er es mit 8. Sarn inde kann ! verh Alles , was sich hat verirrt ! Laß in dei- | Weisheit führet, Ohne Mißbrauch sei 558 Drittes Buch . ner Macht, Weil auch bei gerechtem eignen Simden , Von deiner Gnade Muth Sorg und Wachen nöthig thut. tiefen Gründen. 6. Seyd in eurer Liebe brünstig, Dringet ein zu Gott im Geist , Ob die 4. Da geht der Mund von Alem Welt euch schon nicht günstig , Und die über , Wovon das Herz erfüllet is, Andacht Thorheit heißt! Fleisch und Und Alle sehnen sich hinüber , Dabin, Blut, das leider's nicht, Daß man ernst wo du , Herr Jesu, bist! Da fühlt man deine Gegenwart , Und jedem wirst vom Geiste spricht. offenbart ; Da schmeckt man recht 7. Halter treulich an mit Beren ! du Theilt euch in der Brüder Noth ! Eucht den sel'gen Frieden, Der all den Dei einander zu vertreten , Nach der Liebe nen ist beschieden. Hauptgebot! Speist die Heiligen des 5. Ach , mein Erldser , halt' mich Herrn! Nehmet auf, und herbergt gern. feste In solchem himmlischen Verein ! # 8. Segnet alle, die euch hassen, Seg Denn das ist ja das Schönste, Beste, net sie, und fluchet nicht ! Lernt dem Jn dir, o Herr, verbunden seyn. £, Herrn das Urtheil lassen, Denn er hålt mach' mich fromm und rein und Har, einst selbst Gericht , Wo jedwedem wi Daß ich verbleib' in deiner Schaar, derfährt, Was ihm nach dem Recht ge Und so, gleich einer ächten Rebe , Ju bort. dir, dem Weinstock, ewig lebe! 9. Sucht den Bruder zu gewinnen ! G. J. P. Kuaë. Werdet Allen allerlei, Ev, daß Lassen Eigene Melodie. und Beginnen Frei von fremder Sünde sey; Daß ihr in Gerechtigkeit Einer 1289. Wie ist es so lieblich, wenn Christen zusammen In brüderlicher Ein lei gesinnet seyd. tra cht stehn, Wenn göttliche Liebe mit 10. Trachtet nicht nach höhen Din gen, Thut, wie ein unmündig Kind ! heiligen Flammen In ihrem Wandel Christen suchen die Geringen , Die in ist zu sehn! Da grüner und blühet , zur Christo niedrig sind . Heil euch, wenn ewigen Wonne , Der göttliche Segen, zur lehten Zeit Ihr in Liebe völlig fend! da scheinet die Sonne. 2. Kommt, Christen , und lernet die Brüder zu lieben ! Denn wer da liebt, Nach eigener Melodie. der ist von Gott; Die aber im Haß und Grolle sich üben , Sind Gott ver im 1288. Wenn Seelen sich zusam inenfinden , In denen du, Herr Jesu, haßt und gehn zum Tod. Ach, wollt lebst, Die sich auf deinen Tod verbin ihr dem Vater der Liebe gefallen, So den, und die du selber trägst und hebst, müsset ihr Liebe beweisen an Allen! 3. Bedenket, wie herzlich der ewige Die du mit deinem Geist erfüllt , und Vat er Euch hat in seinem Sohn geliebt, Ja ges mmer du deren tillt : Da gilt es, gläubig dir begegnen , Da gilt's nur Wie Jesus , der Heiland und Lebens erstatter, Aus Liebe in den Tod ſich lieben, bitten, ſegnen. gib t! Freund ! du und ich hatten die ges we auc ehe nie sic nn sie n, h 2. Und h Und leiblich nimmer sich gekannt : Doch Hölle verdienet! Er hat uns aus Liebe können sie sich bald verstehen Anjenem dem Vater versühnet . 4. Sind Christen die Feinde zu lie selgen Liebesband, Das innig Alle die umschlingt, Die dein allmächt’gerHauch ben verbunden, So lieb' o Christ, auch durchdringt, Die du, erweckt vom Sun: deinen Freund , Der Christum mit die denschlafe , Gezählt haft unter deine hat im Glauben gefunden, Und der mit Gott es treulich meint! Ja, lieb Schafe . ' ihn brünstigen Worten und Werken, 3. Das ist ein köstlich frohes Gru mit sichtbarlich Ben , Wo Jeder freudig dich bekennt ; und lasse, daß Gott in dir, Das ist ein inniges Umschließen , Wo merken! eine auf ei sinnd,ja Zu oßff ber nerl rufe en 5. Wi m eigrHo jedes Herz von Liebe brennt ; Da öffnen nung zu Ab sammen wan en dm del Wi red ah See ma gle r n et l; ich , Da n len sich die vom Himmelreich), Vom eignen Elend, | auf heiligen Stufen Auf fchmalem Weg XVI. Von der Gemeinschaft der Heiligen. 559 zum Himmelssaal ; Drum will uns | seines Gottes Erstgebornen, Zu jedem, einträchtige Liebe geziemen : Ohn' diese | der hier heilig war ! Mit denen dort am mag Niemand des Glaubens ſich rüh- Thron zu stehn, Mit ihnen Allen Gott men. zu sehn! 6. Trost, einst frei von allen Mån 6. Wir wohnen zusammen als gei stige Brüder, In eines ein'gen Vaters geln , In inniger Vertraulichkeit Zu Haus; Es machen auch alle verbun leben dort mit Gottes Engeln , Zu sei denen Glieder Nur Einen Leib in Christo nem Ebenbild erneut , Gleich lichtvoll, aus ; Wie sollten nun Brüder und Glie gleich gerecht und rein! Wie schön muß der sich hassen ? Eins soll für das an: Gottes Himmel seyn ! 7. Mein Nam ', im Himmel ange dre das Leben ja lassen ! 7. Wir stammen auch All' aus dem schrieben , Sey hier verschmäht, wenn nämlichen Staube, Und haben vor Gott Gott mich kennt, Mich einst mit Allen, keinen Ruhm ; In Christo , dem Hei- die ihn lieben, Auch seines Sohnes Er land, gilt einzig der Glaube : Wer ben nennt ; Wenn jeder dann, mit mir glaubt, der ist sein Heiligthum; Doch vereint, Mein Mitgenoß ist und mein Dr. Johann Andreas Cramer. wollen wir Christen von Christo uns Freund ! heißen, So laßt uns den Glauben durch Met Wer nur den lieben Gott läßt walten. Liebe beweisen ! Joh. 15, 17 ff. 8. Ach ! zünde, o Jesu ! die Herzen und Seelen Mit deinen Liebesflannnen 1291. Zum Himmel auserkorne an ! Hilf, daß wir, o Liebe, dein Lieben Seelen, Ihr Fremdlinge in dieser Welt ! erwählen , Weil du so viel an uns ge Euch mag der Erdenbürger quålen, Der than! Ja, laß uns mit treuem und euch für seine Feinde hålt ! Ihr seyd thätigem Willen Die Liebe an Freun von Jesu Gnaden - Reich ; Darum be fiehlt er: liebet euch! den und Feinden erfüllen! 2. Sie hassen euch, des Zornes Kin Mel. Noch ung' ich hier aus dunklem 16. der, Denn Zorn und Haß ist Kains 1290. Wohl dem, der Christo an Sinn; Sie zurnen über euch, die Sün gehöret ! Der große Heiland ist sein der, Weil ihr nicht fahrt mit ihnen hin. Freund, Und wer den Mittler liebt und Sie haßten Jesum eh', als euch; Er ehret, Ist auch mit seinem Volk ver duldet es : nur liebet euch! eint; Nicht einsam wandelt er den Pfad 3. Sie eilten ihn ans Kreuz zu schla gen, Die Unschuld führten sie zum Tod; Auf den ihn Gott gerufen hat. 2. Die Frommen, kennt er schon nicht Sie werden euch nicht minder plagen, alle, Sind doch mit ihm ein Leib des Es wartet cuer Spott and Noth. Drum Herrn ; Und strebt er, daß er ihm ge leidet ihr mit ihm zugleich ; Das ist falle, Und tritt er von der Sünde fern, euch Ruhm. Nur lieber euch! So nimmt nach treuemPilgerlauf Ihn 4. Soll es der Jünger besser suchen, Gott mit allen Frommen auf. Als es sein großer Meister fand ? Laßt 3. Denn Jesus sprach : sie sollen le euch verfolgen und verfluchen ! Er, der ben! Wo ich bin, sollen sie auch seyn, euch einen Weg gebahnt Durch Leiden Die, Vater, mir von dir gegeben, Eich zu dem Ehren - Reich, Macht ihu euch meiner hier im Glauben freun ; Einst leicht. Nur liebet euch! dort, wie schon im Glauben hier, Auch 5. Was wissen sie von Gottes Liebe, Die Cnad' und Heil in Christo schenkt? in der Herrlichkeit mit mir! 4. O, welche Freunde , welche Brů Sie wandeln nach dem Fleischestriebe, der Hat er in seiner Heimath nicht, Der Gott und sich und Andre krånkt ; Sie alle, seines Leibes Glieder, Durch Die Ewigkeit gilt ihnen gleich. Flicht Einer Hoffnung Zuversicht ! Er soll sie ihren Schwarm, und liebet euch! kennen; nicht allein, Mit Allen soll er 6. So lieben sich in fremden Landen Die, so sich niemals sonst gekannt ; Sie felig feyn. 5. O Trost , zu Jesu Auserkornen binden sich mit Freundschaftsbanden, Zu kommen, zu der Våter Schaar, Zu Weil sie aus Einem Vaterland. Ihr 560 Viertes Buch. strebt nach einem Himmelreich Als 9. Ja, Meister ! so hast du geboten, Pilgrime. Drum lieber euch! So hast du's uns zuvor gethan. Wir 7. Ringt für einander im Gebete, laſſen unsrer Einfalt spotten , Und lie Und dringt zu Gott mit Einem Geist ! | ben Feind und Jedermann, Doch den Erbaut euch stets mit holder Rede ! Ein zuerst , der dich bekennt , und den der Wort , das aus der Liebe fleußt , Von Glaube Bruder neunt. Gottes Geist gesalbt, erquickt Den, so 10. Laß uns in zarter Liebe wallen, Verfolgung niederdrückt. Die deines Himmels Vorſchmack iſt! 8. Steht euch in Trübsal, Banden, Laß unsre Eintracht dir gefallen , Der Ketten, zu welchem Kampf es immer du des Friedens Stifter bist ! So liebst ſey, Am Sterbebett, auf Marterståtten, du uns hinwiederum , So zieren wir Johann Adam Lehmus. Als Glieder eines Leibes bei ! So dein Heiligthum! dringt ihr durch die Prüfungszeit , Im Geist vereint, zur Herrlichkeit. Viertes Buch . Von der Zueignung und dem Genulle Jefu I. des Heils Chrifti. Von der Buße und Selbsterkenntniß. In eigener Melodie. 7. Also, Herr Christ, Mein Zuflucht 1292. Ach, Gott und Herr, Wie ist Dein Kreuz, daran du ſtarbest, Und groß und schwer Sind meine vielen mir zu gut Mit deinem Blut Die Se Sünden! Wie drückt mich doch Des ligkeit erwarbest. Elends Joch! Wo kann ich Rettung 8. Hier, hier ich bleib' ! Und ob mein Leib und Seele sich auch scheiden: So finden? 2. Flöh' ich gleich weit Voll Ban werd' ich dort Bei dir, mein Hort, gigkeit Bis an der Erde Enden , Von Seyn in den ew'gen Freuden. M. Martin Rutilius. Angst und Pein Befreit zu seyn : Würd' Von Bers 6 an : M. Johann Major. (Berând.) ich sie doch nicht wenden. 3. Zu dir flieh' ich ; Verstoß' mich Mel. Allein zu dir, Herr Jesu Christ. nicht , Obgleich ich's wohl verdienet! Ach, gehe nicht , Gott, ins Gericht ! 1293. Ach, heil'ger Gott, g̀edenke Dein Sohn hat mich verfühnet. nicht Der Sünden meiner Jugend ! Du ' hast vom Anfang mich verpflicht't Zu 4. Soll's ja so seyn , Daß Straf und Pein Auf Sünden folgen müssen : deiner Furcht und Tugend ; Doch weiß So fahr hier fort , Nur schone dort, ich, bald von Kindheit an, Daß ich Muß ich auch hier wohl büßen ! mich gar nichts rühmen kann ; Hin 5. Verfahr' mit mir, Wie's dünket gegen Sünd' und böse Lust In meiner dir! Du stärkst mich, es zu leiden. Nur Brust Ist mir mehr als zu wohl bez wollst du mich Nicht ewiglich Von wußt. deiner Gnade scheiden ! 2. Ich hatt' in zarter Jugendzeit 6. Wie Vögel fliehn Zur Felskluft Mich sollen lassen schmücken Mit Tu hin Vor des Gewitters Stürmen , und gend, Zucht und Frömmigkeit und allen williglich Darinnen sich Vor Bliß und guten Stücken ; Ich hätte dir, mein Regen schirmen : Gott und Heil, Des jungen Lebens I. Von der Buße und Selbsterkenntniß. 561 bestes Theil Aufopfern sollen, weil es | Sohn ! Mache mich verderbten Thon dir Gehört von mir, Als meine höchste Durch ein gläubiges Bekehren Zum Christgebühr. Gefäße deiner Ehren ! 6. Schaff' in mir ein neues Leben, 3. Die Sünde hat zum Dienst von mir Den Kern der jungen Jahre; Da Gib mir einen neuen Geist , Deinem ich, mein Gott, hingegen dir Des Al Willen nachzustreben , Wie dein Wort ters Schwachheit spare. Unzählig ist mich unterweist ! Tilge meine Miſſe-. mein Sündenwerk, Und mehr, als ich that, Laß mir nach der Thränensaat selbst fühl und merk . Vergib die Sün Eine Freudenernte grünen ; So will ich den ohne Zahl Mir allzumal, Und heile dir ewig dienen! meines Herzens Qual ! Mel. Der Tag ist hin, mein Jeſu 25. 4. Du stellst mir vor dein'n liebsten Sohn, Der war in zarter Jugend Er- 1295. Ach schone doch, o großer füllt mit deinem Geiste schon, Ein Vor- | Menschenhüter ! Ach , strafe nicht, bild aller Tugend . Was meine Jugend- | barmherziger Gebieter ! Ach , rechne fünd' verdient, Laß durch sein' Unschuld nicht ! wer kann vor dir bestehn, Wo seyn versühnt ; Nimm, Vater an sein fern du willst in das Gerichte gehn ? Lösegeld, Das dir gefällt, und reiß' 2. Ach, zürne nicht ! mit Jesu will mich gänzlich von der Welt ! ich kommen; Hat Er nicht schon die Strafe weggenommen ? Er ist am Kreuz Mel. Jesu, deine heil’gen Wunden. ein Fluch für mich gemacht ; An meiner 1294. Ach, könnt' ich mich doch Start hat Alles er vollbracht. bekehren ! Ist mein Herz denn Stein 3. Ach , rechne nicht ! auf Tauſend und Stahl ? Fließet doch, ihr heißen | muß ich ſchweigen ; Ich will mich nur Zahren! Kommt , ihr Seufzer, ohne vorm Gnadenscepter bengen . Mit Zahl! Brich, du steinern Herz, o brich! Scham leg' ich auf meinen Mund die Weint, ihr Augen, bitterlich, Meines Hand , Und hab' als Sünder meine Gottes Herz zu brechen, Eh' er eilet, | Schuld erkannt. 4. Ach, strafe nicht, o du verzehrend sich zu rächen ! 2. Schlage doch mit Mosis Stabe, Feuer ! Ich muß vergehn , dein Zorn Jesu, diesen Felsenstein ! Daß ich mich brennt ungeheuer ; Hier steht dein in Thränen labe, Und die Engel sich Sohn, der tritt ja vor den Riß ! Der erfreun Ueber meiner Buß ; zerbrich Bürg' ist da, der spricht für mich ge Und zerknirsch' durchReue mich ! Jesu! wiß. 5. Ach, schone doch der armen Asch rühre mein Gewiſſen, So wird dieser und Erden, Des leichten Blatts, das Fels zerrissen! 3. Ach! wie kann ich mich bekehren ? bald ein Staub muß werden ! Was Ach, ich bin ja geistlich todt! Laß mich nůßte dir's, zu treten auf ein Gras ? deine Stimme hören , Hilf aus dieser Ach, das bin ich ! Herr, gedenk' Todesnoth! Sieh', ich lieg' im Sünden an das ! schlamm ; Komm, du reines Gottes Mel. Freu' dich sehr, o meine Seele. lamm ! Sprich mit Kraft : du sollst 1296. Ach, wie will es endlich erstehen, und ins neue Leben gehen! 4. Gib, daß mir von deiner Güte werden, Ach, wie wird es laufen ab, Nur ein Blick der Gnade schein', Und Daß ich stets hång' an der Erden, Und daß mein zerdrückt Gemüthe , Petro so wenig Andacht hab' ! Ja, daß ich in gleich, die Schuld. bewein' ! Ja, ich hartem Sinn Ohne Bess'rung gehe hin? weine bitterlich, Daß ich oft verläugnet Jesu, wollst mein Herz berühren Und dich, Als ein Sünder, der in Wüsten zu wahrer Buße führen ! Hingeirrt nach seinen Lüsten. 2. Ach, ich fühle keine Schmerzen, 5. Gib mir wahrer Buße Triebe, Bin erstorben, tråg' und kalt; Ach, es · Und erneure Herz und Muth ; Lautre gehn mir nicht zu Herzen Meine Sün mich in deiner Liebe Durch dein reines, den mannigfalt ! Ich bin ohne Reu' und heil'ges Blut ; Großer Jesu , Gottes Leid, Lebe hin in Sicherheit. Wer kann 36 Knapp's geistl. Liederbuch. 562 Biertes Buch. mich von diesem Bdſen Anders, als du, [ Großer Gott, entgehen ? Zög`ich über Herr, erlösen? Meer und Land, Ueber Berg' und Hd 3. Ach, ich kann nicht dein gedenken, hen ! Deine Rechte würde mich, Hich Wie ich gerne sollt' und wollt', Lasse ster, dennoch finden . Und mit Ruthen bald zu dem mich lenken, Was ich fliehn waffnen sich Wider meine Sünden. und hassen sollt' ; Hänge dem so fest 3. Herr, ich fliehe nur zu dir, Wenn noch an, Was zum Abgrund ziehen mich Sünden plagen ; Meine Seele ruft kann. Ach, mein Jesu, wollst in Gna- zu dir : Laß mich nicht verzagen! Gott, den Dieses Jammers mich entladen ! ich opfre dir mein Herz, Das zerknirscht 4. Sich , mein Geist ist ganz erstor- vom Büßen ; Laß mich, Herr, in mei ben, Fleischessinn nimmt überhand ; nem Schmerz Gnad' und Huld genie Alles ist an mir verdorben , und vom Ben ! Guten abgewandt. Was du forderst, 4. Groß ist meine Miſſethat, Größer merk ich kaum, Lasse nicht dem Geiste deine Güte ; Was dein Sohn erlitten Raum. Jesu, mir die Gnade gönne, hat , Tröstet mein Gemüthe. Laß die Sünden blutroth seyn, Die in mir er Daß ich die Gefahr erkenne ! 5. Aber wache doch von Sünden wachen : Jesu Blut , das ewig rein, Einmal auf, du ſichrer Geist! Suche Kann sie schneeweiß machen. Gott, weil er zu finden, Und weil er 5. Låg' aufmir der Menschen Schuld, dich suchen heißt ! Komm, so lang die Aller Welt Verbrechen , Würdest du Gnadenthür Jezt noch stehet offen dir ; nach deiner Huld Dennoch los mich Laß dich seinen Geist erwecken, daß sprechen, Wenn ich kindlich glaubte dein End' nicht sey mit Schrecken ! dem, Der für mich gelitten ! Das 6. O bedenk das Maaß der Schul macht dir mich angenehm, Was er mir den, Das du bisher aufgehäuft, Und erftritten. 6. Nun, mein Gott, ich flehe dich was du dereinst wirst dulden, Wenn es endlich überläuft! Denke, wie , start Einzig um Erbarmen! Jesu, du ver — Rede für mich Armen! 'Christi Ruh', Du der Hölle wandelst | sühntest mich, zu , Und wie långeres Bedenken Dich Lebensbrunn, der ewig fleußt, Waſche mich von Sünden ! Hilf mir , Herr, nur wird zum Tod versenken! 7. Zeit, ach, ist's noch, umzukehren ; durch deinen Geist Selig überwinden ! Salomo Frank. Drum verlass' den Sündenstand ! Jesu, du wollst mich erhören, Und mir bieten deine Hand ! Wecke mich, den Todten, (Psalm 130.) auf, Steure meinem Sündenlauf; Herr, Me 1. Seelen : Bräutigam. um deiner Marter willen Woll'st du 1298. Aus der tiefen Gruft Mein dieses Flehn erfüllen ! 8. Laß mich durch den Glauben fin Geist zu dir ruft : Herr, du wollest auf den Volle Gnad' in deinem Blut, Rei mich merken , Und durch deine Kraft nigung von allen Sünden, Neues Herz mich stärken , Da mein Geist dir ruft, und heil'gen Muth ! Herr, erneure mei Aus der tiefen Gruft! nen Sinn, Daß ich Seel und Leib fort 2. Meines Flehens Stimm', Mein hin Nur zu deinem Dienst ergebe, Was Geschrei vernimm, Das nach deiner ich lebe, dir nur lebe ! Hülfe ringet und durch trübe Wolken dringet! Ach ja, Herr, vernimm Mei Mel. Echwing dich auf zu deinem Gott. nes Flehens Stimm' ! 1297. Ach, wo flich' ich Sünder 3. Herr, kein einz'ger Knecht Ist hin, Seelenruh' zu finden , Weil ich vor dir gerecht. Willst du unsre Sünd' ganz umringet bin Von viel tausend ansehen, Ach, wer wird vor dir beſtehen? Sünden ? Des Gesetzes Donner kracht ; Nein, kein eing'ger Knecht Ist vor dir Hdll' und Satan stürmen ; Mein Ge gerecht ! 4. Denn allein bei dir Ist Verge wissen ist erwacht : Wer will mich be chirmen? bung hier, Daß du willst gefürchtet 2. Ach, wie kann ich deiner Hand, werden Von den Menschen auf der Era I. Von der Buße und Selbſterkenntniß. 563 den. Ja, Vergebung hier Ist allein bei | Denn wenn du dich von mir entfernst, dir. So fall ich augenblicklich hin. Doch 5. Herr, allein auf dich Hoff ' und forscht dein Sinn , Ob ich von Reu' harre ich; Sehnend wartet meine Seele durchglühet bin? 9. Ja, Herr, ja, dieß ist mein Ent Nur auf deines Worts Befehle ; Auf schluß ! Du selbst kennst meinen Ueber dich hoffe ich ; Herr, o tröste mich ! 6. Wie ist mir so bang ! Ach, Herr, druß An meiner Sündensklaverei ! Ach, wie so lang ! Soll vom Abend bis zum mach)' mich frei , Damit ich ganz dein Morgen Meine Seele flehn und sorgen ? eigen sey! 10. Ich harre deiner Vaterhuld ; Ach, Herr, wie so lang Ist nach dir mir Das Lösegeld für meine Schuld , und, bang ! 7. Israel, o schau' ! Auf den Höch- was dein Sohn auf mich gewandt, Ist ften trau'! Denn bei ihm ist Gnad' zu mir bekannt ; Dein Wort und Geist ist finden, Und Erlösung von den Sünden ; dessen Pfand. 11. Mein Glaube hält sich ganz an Komm, auf Gott nur trau' ! Komm, dich ; Dein Wort, dein Herz erfasse ich ; aufJeſum ſchau` ! Mein Glaube faßt und läßt dich nicht, Mel. Ich hab mein' Sach Gott 26. Bis dein Gericht Mir Gnade, Leben, (Pf. 130.) Heil verspricht. 1299. Aus meiner Sünden tiefer 12. So zählt der Kranke Stund' und Noth, Aus Angst des Todes, der mir droht, Von Todespein ersticket schier, Ruf' ich zu dir : Herr, wende guådig dich zu mir! 2. Erhabner Herrscher, laß dein Ohr Noch dieses Mal, wie oft zuvor, Noch dieses Mal mir offen seyn ! Herr, laß mein Schrein Dir nicht verhaßt und widrig seyn ! 3. Es ist ein Sünder, der dich fleht ; Tag , So mißt ein Mann den Wellen schlag, Dem Meersturm endlich zu ent gehn ; Gott, aus den Höhn Laß mir die Morgenroth' entstehn! 13. Ja, Gottes Volk, bestehe nur Auf deines ächten Glaubens Spur! Es ist ja Gnade bei dem Herrn ; Er ist nicht fern , Und hilfet seinem Volk so gern. 14. In Christi schwerer Leidensnacht Des Sünders ångstliches Gebet Ift Ward unser Heil zu Stand gebracht ; deiner Achtung zwar nicht werth ; Was Da sind die Strafen abverdient; Wir er begehrt, Das bliebe billig uner sind versühnt ! Wer's glaubt, erfährt's, hört. Joh. Ad. Lehmus. und lebt und grünt ! 4. Doch, o mein Schöpfer, rechnest du Dem Sünder seine Sünde zu , So Mel. Schwing zu deinem Gort dich auf. fällt er todt in Staub dahin, Und wer 1300. Brunnquell aller Gütigkeit, will ihn Aus deiner Feuerhdlle ziehn ? Vater aller Gnaden ! Sieh doch an das -5. Kein Mensch ist ohne Sünden schwere Leid , Das mein Herz beladen. schuld; Und hått , o Schöpfer , deine Ich bin der verlorne Sohn, Und das Huld Ihm nicht langmüthig nachge: | Kind der Sünden. Gib mir nicht ver sehn, Er müßt' vergehn , und könnte dienten Lohn , Laß mich Gnade finden ! nicht vor dir bestehn. 2. Ach, ich fühle Qual und Schmerz, 6. Die Gnad' ist nur bei dir zuHaus, Weil ich so betrübet Dein getrenes Va Du spendest die Vergebung aus ; Dein terherz, Das mich brünstig liebet ! Ach, Thron ist ja der Gnadenthron, Da sitzt ich habe Tag und Nacht In dem Sun dein Sohn, und suchet seinen Schmer denleben Alle Güter durchgebracht, Die zenslohn. du mir gegeben ! 3. Meine Sünd' ist stets vor mir, 7. Kaum haßt einHerz den Sünden pfad , Und sucht bei seinem Heiland Der ich nachgewandelt ; Vor dem Him Rath, Und flüchtet gläubig in sein mel und vor dir Hab' ich mißgehandelt. Reich , So wirst du weich, Und die Vater, der mein Heil begehrt! Dir will ich bekennen: Vater, ach, ich bin nicht Vergebung folgt zugleich. 8. Ich fürchte deines Eifers Ernst ; werth, Mich dein Kind zu nennen! 36 * 564 Viertes Buch. 4. Vater, der an Gnade reich, Brun4. Des ew'gen Vaters Lieb' und stig von Erbarmen! Mach' mich deinen | Huld, Dich, Herr, der mich versöhnet, Knechten gleich, Hilf, ach hilf mir Ar- Des Geistes Arbeit und Geduld hab' men! Siehe doch die Hungersnoth, ich in Trotz verhdhnet. Gedenk ich Die mich schmerzlich plaget ; Reiche dran , Was ich gethan, Und was ich mir dein Lebensbrod, Eh mein Herz unterlassen , So muß ich ſelbſt mich verzaget! hassen. 5. Sieh, ich falle nackt und bloß, 5. In mir ist nicht Gerechtigkeit, Vater, vor dir nieder ! Deine Tren' ist | Kein Licht und keine Kräfte ; Was mich ewig groß, Tröste mich doch wieder, vom Untergang befreit, Ist deiner Huld Weil ich sonst verſchmachten muß In Geschäfte. Blickst du mich an, Der der Angst der Sünden. Laß der Gnade helfen kann, Dann werd' ich wieder le füßen Gruß Meine Seel' empfinden ! ben , Und dir die Ehre geben. 6. Hier werf' ich alle meine Noth, 6. Ziere meine Glaubenshand Mit des Geistes Gaben ; Laß mich durch Erbarmer, dir zu Fuße. Verleihe mir dieß Liebespfand Trost und Freude ha durch deinen Tod Die Gnade wahrer ben. Meinen Fuß bereite du, Deine Buße! Nimm aus dem Sinn Die Tu Bahn zu gehen ; Führ' ihn nach dem cken hin; Laß mich gebeugt zur Erden, Himmel zu ! Dieß ist, Herr ! mein Und innig gläubig werden ! Flehen. 7. Vergebung aller Sündenſchuld, 7. Schenke mir das Unſchuld-Kleid, Den Frieden im Gewissen, Versich`rung Das dein Sohn erworben , Als er aus deiner Lieb' und Huld Eaß mich umsonst Barmherzigkeit Für die Welt gestorben. genießen . Gedenke dran , Was du ge Laß dein theures Gnadenmahl Mich than! Das Heil in deinem Blute im Glauben schmecken, Und mir wider Kommt Alles mir zu gute. alle Qual, Freud' und Trost erwecken. 3. Duschließest aufund schließestzu, 8. Herr, mein Gott, verwirf mich | Machst los, und hältst gebunden. Ad nicht ! Vater aller Güte, Dessen Herz Herr, mein Herz eröffne mir! Gib Heil aus Liebe bricht, Trdste mein Gemu- aus deinen Wunden ! Bin ich in dir, the! Hilf mir aus der Sündennoth, Bist du in mir : So sey ich ewig deine, Die meinHerz umgeben ; Sprich : mein | So ſeyſt du ewig meine ! 9. Versprech' ich viel in eigner Kraft, Kind, du warest todt, Und sollst wie der leben! So kann ich dir nichts halten. Laß dei nen Geist, der Alles schafft, In meiner Mel. Was Gott thut, das ist wohlgethan, Seele walten! O höchstes Gut , Dein du des Himmels theures Blut Muß auch zum neuenle 1301. Der du Schlüssel hast, Die Sünde zu vergeben, ben Mir Gnadenkräfte geben ! 10. Vergibst du mir, o Gottes Sohn, Befrei auch mich von meinerLast, Und schenke mir das Leben ! Ich liege hier, So kann ich mich erheben ! Doch bleib' und beichte dir : Verdient hab ich zu ich vor dem Gnadenthron, Denn Gnade nur gibt Leben. Ich bringe dir Noch sterben, Und ewig zu verderben. 2. Mein Elend, Sund' und Misse täglich hier, O Jesu, meine Sünden. that Ist leider nicht zu zählen ; und Bis ewig sie verschwinden ! Woltersdori. wäre nicht bei dir noch Rath , Müßt' Mel. Gott, du frommer Gott. ich mich ewig quålen. Herr, dein Ge ――――― O große Noth! - Hab ich 1302. Dir wollt' ich gern, o Gott, bot, verhöhnt, geschänder, Und deine Huld Dir wollt' ich forthin leben, und dir mein ganzes Herz, Und was ich bin, verschwendet. 3. Betracht' ich des Gesetzes Sinn ergeben ; Ach, aber ach, dieß Herz Ist Nach den Geboten allen, Ist keines, leider nicht mehr mein; Die Welt, die dem ich ähnlich bin ; So tiefbin ich ge schudde Welt Hat es genommen ein. fallen ! Ach , von Natur Empfind' ich 2. Das Fleisch will immerfort Die nur Verblendung, Widerstreben ; Ver Herrschaft sich anmaßen ; Der Satan will es nicht aus seinen Stricken lassen. dorben ist mein Leben ! I. Von der Buße und Selbsterkenntniß. 565 Warum hab' ich so lang' In Sünden | die Lust nicht stets auficht, Ist sie doch hingelebt, So lang dem Fleiſch gedient, | noch vorhanden. Ließ sie ein Jahr Dich Und an der Welt geklebt!? ohn' Gefahr, Sollst du nicht ſicher wer 3. Verlang' ich nun, o Herr, Dir den ; Brichst du ihr Joch, So bleibt sie endlich anzuhangen, Ach, so vermag ich doch Dein alter Feind auf Erden. nichts, Als kraftlos zu verlangen. Ich 3. Du armer Mensch hast schön zu bin den Lüsten doch Noch immer heim viel Auf deinen Hals geladen ! Ach, lich Freund ; und wenn heut der nicht sehe heut den Sünden Ziel, und mehre herrscht, So herrschet jener Feind. nicht den Schaden ! Doch mußt du dieß, 4. Vermein' ich etwa jezt, Nun ſey | Das glaub' gewiß , Auf Gottes Kraft ich dem entronnen, So hat ein andrernur wagen, Und im Gebet Ihm früh schon Die Oberhand gewonnen. Wenn und spät Dein Unvermögen klagen. schudde Wollust mich Nicht mehr bes 4. Sprich : ,,Vater ! sich den Jam zaubern kann , So hångt mein eitles mer an, Den Jammer meiner Sünden, Wie ich mir selbst nicht helfen kann ; Herz Dem Geld- und Ehrgeiz an. 5. Wer wird mich endlich doch Von Ach , laß mich Gnade finden ! Ich bin diesem Joch befreien ? Soll ich vergeb- | zu schwach, Das Ungemach Der bösen lich stets Um Hülf und Rettung Lust zu dämpfen ; Erbarme dich, Und schreien ? Waun wirst du Gott in mir, lehre mich Durch deine Kraft zu Wann wirst du Alles seyn ? Du rufft : kämpfen ! Ach, wär' es nur gib mir dein Herz ! 5. Laß mich stets ausgerüstet seyn Mit deines Geistes Waffen , Daß, schon dein ! 6. So nimm, Herr, nimm du selbst, wenn die Luft sich findet ein, Sie nichts Was du mich geben heißest ! Wenn du an mir mög' schaffen. Verleihe Sieg In es nicht mit Macht Aus Satans Ne diesem Krieg , Und laß mich überwin zen reißest, Weh mir ! so bleibt mein den : Ach , wehr und steu'r Dem Un Herz Doch dieses Starken Raub ; Ich geheu'r, Das stets mich sucht zu binden!“ arme Creatur Bin ja nur Erd' und 6. Wirst du, o Mensch, dieß treulich Staub. thun, So darfst du kühnlich glauben, 7. KommEu mit deiner Kraft, Komm, | Daß dir die Feinde, die nicht ruhn, Den hilf mir überwinden ! Zeuch, reiß dieß Sieg nicht können rauben. Die Fessel Herz zu dir! Es ist zwar voller Sün- bricht, Du findest Licht, Sammt jenem den; Du findest , Herr, darin Nur ew'gen Frieden, Den Gott uns hat In Thorheit, Schmach und Noth , Doch seiner Stadt Durch seinen Sohn bes hat dein Sohn dafür Erlitten Kreuz schieden. und Tod. Mel. Mein's Herzens Jesu re. 8. O laß doch nicht ein Herz, Das 1304. Erlöser, ich bin zwar nicht werth , Die Augen aufzuheben Zum Berge , da man Trost begehrt, Wenu Sünden uns umgeben, Zum Berge, der getrunken hat Dein Blut, und unsre Missethat Durch deinen Tod versöhnet. Mel. Was mein Gott will 2c. 2. Die Sündenbürde drücket mich, 1303. Du armer Mensch, laß dei und lähmt der Seele Flügel , Daß sie nen Sinn Nicht eitle Luft verführen! Sie nicht mehr lebendig sich Schwingt zu reiß dich zu derHölle hin, Eh' du es wirst dem Gnadenhügel. Wie sich ein großes verspüren. Sie füllt dein Herz Mit Wasser regt, und eine Fluth die andre Angst und Schmerz , Und wenn auch schlägt, So häuf' ich Sünd' aufSünde. 3. Doch, omein Heiland, neigest du scheint zu küssen Ihr falscher Mund, Trifft doch zur Stund' Ihr Stachel Dein Haupt vom Kreuze nieder, Das das Gewissen. winktund ruftmir tröstlich zu : ,,Komm, 2. Du armer Mensch, vergiß es Sünder, kehre wieder ! Mein reines nicht, Erkenne deine Banden ! Ob dich | Blut floß auch für dich; Wer sich mir ein so werthes Leben und theures Blut gekost't, Am Argen långer kleben ! Durch deinen Guadengeist Erschaffe du es neu, Damit es dir, o Herr, Ganz wohlgefällig sey ! 566 Viertes Buch. nahet, den werd' ich Von mir hinaus | zu ; Er hat uns ja zuſammen Durch nicht stoßen.“ seines Sohnes Blut erkauft , Auf ſei 4. Wohlan, ich komm' auf dieses nen Namen schon getauft ; Wer will Wort, Ich komm', o höchstes Leben, sein Volk verdammen ? 7. Gott will ja nicht des Sünders In Hoffnung, du, mein Seelenhort, Werd'st Alles mir vergeben ! Du bist Tod, Dieweil ihn jammert unsre Noth; getreu, und kannſt ja nicht Verläng Du sollst Vergebung haben ! Der heilge nen, was dein Mund verspricht; Deß Geist ist auch bereit, Zu fördern deine tröst ich mich von Herzen. Seligkeit Durch seine Gnadengaben. 5. Gedenk an deinen bittern Tod! 8. Nun mehrt sich meine Zuversicht! Dein heil'ges Leiden decke Die Schan Barmherz'ger Gott, dich laß ich nicht, den meiner Sündennoth , Damit kein Mit Seufzen und mit Sehnen ! Ich Feind mich schrecke ; Weck ungefärbte weiß, daß du barmherzig bist, Ich ruf Lieb' in mir, Daß ich hinfort nichts, dich an in Jesu Christ Mit Freuden und mit Thränen! als was dir Gefällig , üben möge. Wie wird mit mir der Engel 9. Viel Sünden hab' ich zwar ge Schaar Im Himmel hoch sich freuen, than, Doch seh' ich dich, Herr Jeſu, an, Daß ich, der einst ein Todter war, So läßt von mir der Schrecken: Die Steh' in des Lebens Reihen ! Daß, wie Sünden sind mir herzlich leid, - Ich der Sonne goldner Lauf, Du, o mein freu' mich auf die Ewigkeit, Und auf Jesu, gehest auf Im auferweckten dein Auferwecken ! Herzen! Mel. Werde munter , mein Gemüthe. Met. Kommt her zu mir, spricht 20. 1306. Euch, ihr schudden Eitelkei 1305. Es fallen mir Gedanken ein : ten , Sag' ich ewig gute Nacht! Ich Ob ich auch werde selig seyn , Ob ich bereue Tag und Zeiten, Die ich mit ench auch bin erwähler ? Und ob wohl Jesu zugebracht . Seh' ich alle Sünden au, Christi Blut Vergossen sey auch mir zu Die ich bis daher gethan, Muß ich ångstlich und mit Klagen Meine Augen gut? Das ist es, was mich quäiet. 2. Berufensind wir Alle zwar ; Wer niederschlagen. 2. Was ich ernstlich sollte hassen, weiß, bin ich auch in der Schaar, Die Gottes Gnade schauen? Er spricht : Als ein Gift , das mich erstickt , Was ,,Es sind nicht viel erwählt! Zu ich billig sollte lassen, Daran hab' ich welchen bin ich nun gezählt ? Wer kann mich erquickt. Finsterniß war mir ein mir das vertrauen ? Licht ; Was ich sollte , that ich nicht. 3. Ach Gott, ach Gott ! wie kommst So befleckt' ich Herz und Sinnen Durch du mir So schrecklich und so furchtbar mein thörichtes Beginnen. 3. Nur die Welt hat mich ergößet ; für! Ach, bin ich denn verloren ? Sollt ich um Sünde willen seyn Versenket Gottes Lehre, Treu' und Zucht hab in die Höllenpein , Wär's beſſer, nie ich blind hintangesehet ; O wie war mein Herz verrucht ! Nun erkenn' ich geboren ! 4. Ein Wild, das seinen Aufenthalt mein Versehn ; Wie werd' ich der Angst Sucht einsam in dem finstern Wald, entgehn? Alles, was ich sonst geliebet, Ist besser dran auf Erden. Ja, besser Macht mich ängstlich und betrübet. ist's, ein Felsenstein Auf unbewohnten. 4. Falsche Welt, durch deine Tüde Bergen seyn, Als wie verloren werden ! Hast du mich ins Netz gebracht ! Nun 5. Halt ein, mein Herz, und sprich mehr ziehst du dich zurücke, Da du mich so nicht! Gott hålt getreu, was er ver- so blind gemacht , Daß ich, als ein spricht: Dich ruft er, du sollst leben ! Sündenknecht, Gottund Tugend, Licht Er hat berufen jedermann, Und nimmt und Recht, Ja, die Seligkeit verachtet, so gern die Sünder an, Die ſich an ihn Und allein nach dir getrachtet. 5. Ach, wie frånkt es mein Gemüthe, ergeben. 6. Du Gnadenkind, was zweifelst Daß ich in der Eitelkeit Meiner besten du? Gott schließt den Himmel niemand Jahre Blüthe Gott geraubt, und dir ge I. Von der Buße und Selbsterkenntniß . 567 weiht ! Du verkleinertest die Schuld, | Kind , Unser Heiland , für die Sünd' Und versprachst mir Glück und Huld, Aller Welt so unverdrossen Und un - Tu- schuldig hat vergossen! Nanutest Schand' und Laster — 3. Mir und aller Welt zum From : gend, Und verführteſt meine Jugend. 6. Nun empfind' ich Angst und men Ist dein eingeborner Sohn Zu uns Schmerzen , Die mir deine Wollust in die Welt gekommen , Hat gelitten macht. Hilfnun auch dem kranken Her Spott und Höhn. Unaussprechlich war zen, Du , die mich in Noth gebracht ! die Noth , Die ihn bracht' in solchen Doch dieß Alles hilft mir nicht , Denn Tod ; Wår' er nicht für uns gestorben, ich selbst muß vor's Gericht, und für So wår alle Welt verdorben. mein verlornes Leben Gott genaue Rech 4. Seele, hdr's, und nimm's zu Her zen! Sey auf ew'gen Dank bedacht ! nung geben. 7. Was für Noth ist hier zu finden ! Christi Noth und Todesschmerzen Ha Denn vielleicht heißt Gott mich nun ben dich gesund gemacht. Denn , daß Wegen meiner vielen Sünden Bald und Gott dich nicht verstößt , Sondern dich plötzlichRechnung thun. Sey verflucht, vom Tod erlöst, Darum mußte Jesus verlorne Zeit, Die ich eitler Lust ge sterben, Und um dich am Kreuze werben ! 5. O wie gnådig, wie geduldig Zeigt weiht ! Seyd verfluchet , Dunst und Schatten, Die mein Herz beschweret sich Gott der ganzen Welt! Bist du tau hatten ! ſend Pfunde schuldig : Hier ist bess’res 8. Hoffart, Wollust, Fleischestriebe, Lösegeld ! Christi Blut und Chriſti Augenlust und schudde Pracht , Welt Huld Tilget alle Sündenschuld ; Glaub` und laſtervolle Liebe, Euch, euch sag' ich | es nur, dank und ſey fröhlich, So bist gute Nacht ! Jesu, komm, erbarme dich, du in Jesu ſelig! Rühr' meinHerz, und Heile mich, Daß 6. Amen! Lob , Preis , Kraft und dich nunmehr meine Seele Als ihr höch- Stärke Sey für seine Gütigkeit , Für stes Gut erwähle ! die großen Gnadenwerke Unserm Gott 9. Laß mich alle Lüfte hassen , Die zu aller Zeit ! Preis sey Vater, Sohn der Kreis der Erde hegt ! Laß mich nur und Geist, Der da heilig, heilig heißt ! das Kreuz umfassen, Daß dich, meinen Ihm sey Ehre sonder Ende ! Herz , gib Jesum, trågt, Wo dein Tod und theures dich in seine Hånde! Blut Gnug für meine Sünden thut. Laß mich dich beständig ſuchen , Und Mel. Gott, der Vater, wohn' uns bei. was eitel ist , verfluchen! 10. Dir will ich mein übrig Leben, 1308. Gott, der Vater, steh' mirbei Freund der Seele, ganz allein Als dein | Mit seinem Gnadensegen ! Jesus Chri Eigenthum ergeben ; Laß es, Herr, dein | ſtus, mach' mich frei Von allen Sun eigen seyn ! Nimm dieß Opfer gnådig denwegen ! Und des heil'gen Geistes auf. Schließ ich einst den Lebenslauf, Licht Leucht' mir auf meinen Straßen, Ach, so fasse voll Erbarmen Meinen Von Sünden abzulaſſen, Die Eitelkeit Geist mit Liebesarmen ! zu hassen, Daß mein Wandel irre nicht ; Er lenke meine Sinnen , Und heil'ge Mel Wie nach einer Waſſerquelle. mich von innen, Sein Wort lieb zu ge 1307. Gott, der du aus ew'gen winnen ; Amen, gib es gnädiglich), Mein Gnaden Keine Lust am Tode hast ! frommer Gott , erhöre mich ! Sieh', ach sich', ich bin beladen Mit 2. Meines Herzens Härtigkeit Ist der Sünde schwerer Last ! Sieh', mich dir, Herr , unverborgen , Wie ich für ångstet meine Schuld ; Habe doch mit den Tand der Zeit Pflege meist zu sor mir Geduld ; Laß mich bald für meine gen ; Deinen Himmel acht' ich nicht, Sünden Gnade, Rath und Hülfe finden. Ich strebe nach den Lüsten Mit allen 2. Sey du meiner Seele gnädig, Wie falschen Christen, Die ihren Schah ver ein frommer Vater thut , Mache mich wüsten, Und dem Teufel leisten Pflicht. von Sünden ledig, Durch das ewig- Ach , laß mich rückwärts sehen ! In thenre Blut, Das dein theuerwerthes deinem Dienste stehen , Des Feindes 568 Viertes Buch . List entgehen ! Amen, gib es gnådiglich, | es recht bedächte, Wie du Heiland, der Mein frommer Gott, erhöre mich. Gerechte, Willst, daß ich die Welt ver 3. Ach, daß ich doch hårt' ein Herz, achte, Christi Schmach viel höher ach Dich einzig zu verlangen ; Ach, daß ich te, Als der Sünder Lustgewinn! Rei in Freud' und Schmerz Treu möcht' an nige, Herr, Herz und Sinn ! dir hangen ! Daß ich möchte willig seyn, 4. Tödt' des alten Menschen Glie: Zu thun, was dich vergnüget, Was der, Lebe du im Herzen wieder! Laß meinem Stand oblieget, Und diese Welt das Fleisch in mir verderben , Und in besieget ! Daß mein Herz könnt' stim deinem Lode sterben! Wenn am Eiteln men ein In deinen keuschen Willen, Andre kleben, Zwischen Lust und Furcht Ihn freudig zu erfüllen, Darin das noch schweben , Oder blind zur Hölle Herz zu stillen ! Amen, gib es gnådig gehn , Laß mich, Herr, auf dich nur lich, Mein frommer Gott, erhöre mich ! sehn ! 4. Ach, wie würd' es wohl ergehn So 5. Laß mich meines Geistes Flügel uns , als unsern Kindern , Wenn wir Schwingen zu dem Sternenhügel; Laß auf dich würden ſehn, Und uns nicht mich beten, wachen, kämpfen, Sünde, ließen hindern, Was des edeln Glau Tod und Hölle dämpfen ; Sollte mich bens Bahn, Was des Gesetzes Wegen mein Vorsatz reuen, Mich im Geiste zu Und Zeugniß steht entgegen ; Wiewürde erneuen, und mein Herz zurückeſehn : fich dein Segen Bei uns reichlich legen Laß mich kräftig widerstehn ! 6. Wird mir Kraft und Muth be an! Nun , da wir unser Dichten Auf irdisch Wesen richten , Und uns der nommen , Wenn es soll zum Kampfe Welt verpflichten, Mehrt auch Furcht kommen , Gib mir Wollen und Voll und Strafe sich; O frommer Gott, be- bringen , Alle Feinde zu bezwingen ! kehre mich ! Will die Eigenheit mich fållen , oder 5. Laß der SündenHäßlichkeit Mir | ſchlagen Trübsalswellen Auf meintr stets vor Augen schweben , Der Ver- mes Schifflein zu : Bring' es du in dammtenHerzeleid Auf ewig Schrecken Port und Ruh' ! 7. Jesu, was du angefangen, Das geben ; Deines Zornes Feuersgluth Laß mich im Geist betrachten, Und es wohl erwart' ich mit Verlangen. Laß mich beachten : Wie meine Schulden mach- noch auf dieser Erden Stark am in ten, Daß sein theures, heil'ges Blut nern Menschen werden ! Herr, bekehre Mein Jesus mußt' vergießen , Mein auch die Meinen, Schreib' sie zu der Ucbelthun zu büßen, Den Himmel auf- | Zahl der Deinen ; Führ' uns All zum zuschließen ! Dahin, ach, verlang' auch wahren Licht, Zeig' uns dann dein Angesicht ! ich; O gib es, Vater, guådiglich ! Nach L. A. Getter. Mel. Schmücke dich, o liebe Seele c. Mel. Der Tag iſti hin, mein Jesu. 1309. Gott, du Vater, deine Lie 1310. Gott rufet noch ; sollt ich be, Die aus reinem, heißem Triebe nicht endlich hören? Wie laß ich mich Mich in Christo auserwählet, und den bezaubern und bethören? Die kurze Deinen zugezählet, hat mich zwar bis Freud', die kurze Zeit vergeht, Und her gesehen Als Gefäß des Zornes ge mein Seel noch e so gefährlich steht! ' hen, -- Doch getragen mit Geduld 2. Gott rufet noch; follt' ich nicht Mitten in der Sünd' und Schuld. endlich kommen ? Ich hab' so lang' die 2. Ach, ich lebte in den Lüsten, Und treue Stimm' vernommen ! Ich wußt hielt michfür einen Christen ; Schatten es wohl , ich war nicht, wie ichsollt' ; Er bilder, Schein und Meinen, Judaskuß winkte mir, ich habe nicht gewollt. und Heuchelweinen, Todtes Werk, hi 3. Gott rufet noch ; ach, daß ich storisch Wesen, Ist es ohne Gott gewe mich nicht gebe ! Ich fürcht' sein Joch, sen; Brauchte Kirch', Altar dabei, Und und doch in Banden lebe; Ich halte es war nur Heuchelei. Gott und meine Seele auf; -- Er zie: 3. Lange hab' ich drin gestecket, Bis het mich ; mein armes Herze, lauf! du mich haft aufgewecket. Ach, daß ich 4. Gott rufet noch, ob ichmein Ohr I. Von der Buße und Selbsterkenntniß, 569 verstopfet ; Er stehet noch an meiner | hoch, wie heilig dein Gebot ! O Abgrund Thür', und klopfet ; Er ist bereit, daß tiefer Seelennoth ! 2. Aus meiner Noth, aus meiner er mich noch empfang' ; Erwartet noch auf mich, wer weiß, wie lang' ! Tiefe Ruf ich zu dir, zu dir allein. 5. Gib dich, mein Herz, gib einmal Wenn ich zu einem Andern riefe , Es dich gefangen ! Wo willst du Trost, wo würde doch vergeblich seyn. Mein willst du Ruh' erlangen ? Laß los, laß Schreien steigt zu die empor ; Herr, los! brich alle Band' entzwei! Dein Geiſt öffne mir dein gnådig Ohr ! 3. Herr, willst du ins Gerichte gehen, wird sonst in Ewigkeit nicht frei. 6. Gott locket mich ; nun långer Der du unendlich heilig bist : Ach, wer nicht verweilet ! Gott will mich ganz ; wird dann vor dir bestehen , Wenn er nun långer nicht getheilet ! Fleiſch, | auch sonst unstråflich ist ? Dein Auge, Welt, Vernunft, fag' immer, was du das nicht fehlen kann, Trifft überall willt! Mir Gottes Stimme mehr, als noch Fehler an. deine , gilt. 4. Und , ach ! mir wird die Welt zu 7. Ich folge Gott ! ich will ihn ganz enge , Wenn des Gesetzes Donner vergnügen, Die Gnade ſoll im Herzen schlägt, Und meiner Uebertretung Men endlich ſiegen ; Ich gebe mich ; Gott ge Das ängstliche Gewiſſen regt, Das foll hinfort allein Und unbedingt mein dich als einen Richterscheut, Der Rech nung heischt und Strafe dråut. Herr und Meister seyn. 8. Ach , nimm mich hin , du Lang 5. In deiner Hand ſteht Tod und Le muth ohneMaaße ! Ergreif' mich wohl, ben ; Du bist es , den man fürchten daß ich dich nie verlasse ! Herr , rede muß. Doch, Herr, du kannst und willst nur, ich geb' begierig Acht ; Führ , wie vergeben Aus deiner Gnaden Ueberfluß. du willst ; ich bin in deiner Macht. Dein Wort , das Wort des Lebens, G. Terstegen.spricht : Du willst den Tod des Sün ders nicht! In eigener Melodie. 6. Es heißt mich auf das Opfer 1311. Herr, decke zu, was ich ge- schauen , Das mehr , als alle Sünden lebet , Was ich gedacht , was ich ge- gilt. Es heißt mich auf den Felsen than! Laß die Versöhnung für mich bauen, Aus dem der Strom der Gnade sprechen; Die Gnade heile die Gebre- quillt, Die Alles tilget, was mich quålt, chen, und führe mich die Lebensbahn. Und gibt mir Alles , was mir fehlt. 2. Deckst du nur zu, was ich gelebet : 7. Dein guter Geist will' mich ers So weichet, was mich schrecken muß. freuen , Und sich mein Herz zum Tem Läff'st du dich als den Mittler finden, pel weihn ; Ich soll den Richter nicht So folgt die Kraft zum Ueberwinden, mehr scheuen , Aus Gnaden frei und So öffnet sich dein Ueberfluß. selig seyn. O Licht, das durch die Seele 3. Du deckest zu, was ich gelebet, dringt , und Licht in finstre Tiefen Du denkest nicht mehr meiner Schuld. bringt ! 8. Trifft mich denn hier das Loos der Die Last, die ich mir aufgeladen, Ver sinket in das Meer der Gnaden. Deinen, Dein Kreuz, das jeder Jünger Reichthum göttlicher Geduld! trug: endlich wird ein Tag erschei 4. Mein Herz, das deine Huld ernen, Dadu mir rufft : ,,Es ist genug !" hebet, Gibt sich dir nun auf ewig hin. Nur ſey mein Leiter, bis es tagt, Mein Dir nur will ich zur Ehre wallen ; Ich Trost, wenn Alles Trost versagt! 9. Ich hoff auf dich, du Kraft der müſſe dir durch dich gefallen ! Hilf mir, bis ich vollendet bin! Schwachen, Auf dich, du Licht in Fin sterniß, Auf dich, mein Hüter! Du Mel. Auf meinen Jesum will ich sterben. wirst wachen; Mein Heil, du kommst 1312. Herr, der du in der Höhe und hilfst gewiß , Wie angst mir auch wohnest, Ich liege tiefgebeugt vor dir. | die Trübsalsnacht Um Hoffnung, Trost Herr, der du richtest und belohnest, Wie und Hülfe macht. 10. Genug, ich bin befreit von Sün tief ist Sünd' und Schuld in mir ! Wie 570 Viertes Buch. den, Ich bin von Straf und Knecht | keine Zeit verzehre, Wie deine Sternen schaft los. O Gnade, die nicht zu erz heere. 3. Herr, du hast meine Seele hoch gründen ! Erlösung, die unendlich groß, Die aus der tiefsten Noth befreit , und Von Ewigkeit gehalten ! Drum lass' ich deine Treue noch In Zukunft freudig führt zur höchsten Seligkeit! 11. O Vater, nimm für dein Er walten. Ich tröste mich, wenn ich dir barmen, O Sohn für dein Versöhnungs schon Entfiel' aus deinen Hånden, Du blut, Geist , du Trost der geistlich werdest dich, o Gottes Sohn, Doch Armen, Für deiner Gaben reiches Gut wieder zu mir wenden, Mich suchen VonHerz und Lippen Dank und Ruhm , aller Enden. 4. Mein Herz hålt dir dein Bildniß Und mich zu deinem Eigenthum! Werthof. vor, Das du mir eingedrücket ; Es strebt zu seinem Gott empor Im Glauben unverrücket ; Ich weiß, o Herr, du gibst Mel. Schmücke dich , o liebe Ecele. nicht zu, Daß ich mich gar verliere ; 1313. Herr, du wollest meiner Denn was verloren , suchest du ! Gib, schonen, Nicht nach meinen Werken daß von deiner Thüre Nichts in der lohnen ! Wer vermag wohl zu bestehen, Welt mich führe! Wenn du ins Gericht willst gehen ? Mel. Was mein Gott will ze. Keiner, Keiner ist zu finden Rein vor dir, und frei von Sünden ; Alle müssen 1315. Herr Gott ! ich fall' auf flehend sprechen : Herr, du woll'st die meine Knie', Und strecke aus die Hån Schuld nicht rächen ! de! Du, meines Herzens Zuflucht, sieh, 2. Sündlich bin ich ja geboren, Habe, Wie ich mich zu dir wende ; Steh' du Herr, dein Bild verloren ; Wo ist Ret mir bei, So oft ich schrei' ! Dir hab' ich tung nun zu finden Aus dem schudden mich ergeben , und halte still : Wie Joch der Sünden ? Sich' mich hier zu mein Gott will, So sey es mir auch deinen Füßen Zähren bittrer Ren ' ver eben! gießen; Heil und Hülfe kommt mir 2. Mein Gott, dich hab' ich für und Armen Nur aus göttlichem Erbarmen. für Gerecht und treu erfunden ; Dar 3. Mit Maria Magdalenen Dank' um hat sich mein Herz mit dir Im ich dir, o Herr, in Thrånen ; Will, wie Glauben fest verbunden, Und läßt nicht Petrus , heilsam weinen , Mich aufs ab, Bis in das Grab Dir treulich an Neu' mit dir vereinen. Ja, die Sünd' zuhangen. Dein Will' und Wort Ist ist mir vergeben, Chriſtus hat geſchenkt | fort und fort Mein einiges Verlangen. 3. Du sprichst: " Gib mir dein Herz ! das Leben! Ja, es schwinden Angst und Leiden, Christus schenkt mir Himmels- mein Sohn !" Hier hast du es, mein freuden! Schöpfer! Nimm hin, was du aus Erd' und Thon Gebildet als mein Töpfer! Mel. Christ, unser Herr, zum Jordan kam. Du kannst gar leicht, Wie's gut dir 1314. Herr Gott, du meine Zuver daucht, Dieß Herz in Grund erneuen; sicht, Laß mich nicht seyn verloren ! O nimm mich hin Mit Herz und Siun! Zünd' an dein helles Gnadenlicht, Da Das wird mich nie gerenen. 4. Dein Wille ſoll mein Wille ſeyn, zu du mich erkoren ; Such' meine ar me Seel' mit Fleiß ! Du kannst am besten Mein Herz nie von dir weichen , Lb finden Den, der sich nicht zu helfen schon es nicht von Sünden rein, Noch weiß Aus dieser Noth der Sünden, Die deinem zu vergleichen . Doch hab' Ge duld Mit meiner Schuld ! Ich will fast nicht zu ergründen. 2. Gedenk, Herr, an dein Ebenbild, mich lassen weisen. Zich' mich zu dir! Das in mein Herz gepråget, Und uir- So will ich hier Und dort dich ewig gends mehr, als bei dir, gilt, Wie deine | preiſen. Liebe pfleget; Gedenk ! du hast uns In eigener Melodie. ja gemacht zu deines Namens Ehre ; 1316. Herr, ich habe mißgehan Haft uns mit einem Reich bedacht, Das I. Von der Buße und Selbsterkenntniß. 571 1 gelt, Und mich drückt der Sünden Last ; | Kraft in mir ; Verloren war' ich dort Ich bin nicht den Weg gewandelt, Den und hier, Wenn ich deinWort nicht hätte. 4. Doch durch dieß theure Wort er du mir gezeiget hast; Jeht möcht' ich vor deinem Schrecken Gern die bange wacht Mein Herz zu neuem Leben ; Ich Seele decken. darfin meiner Sündennacht Nicht blind 2. Doch wie könnt' ich dir entfliehen ? und trostlos beben. Denn Gnad' und Du wirst allenthalben seyn. Wollt' Seligkeit verheißt Dein Wort , wenn ich über Meere ziehen, Stieg ich in die mit zerknirschtem Geiſt Ich , Herr, zu Gruft hinein , Hårt' ich Flügel gleich dir mich wende. 5. So komm ich denn auf dein Ge den Winden : Dennoch würdest du mich bot, Versöhner meiner Sünden ! Ach, finden. 3. Drum muß ich es nur bekennen : laß in meiner Seelennoth Auch mich Herr, ich habe mißgethan , Darf mich | Erquickung finden ! Erbarme , Herr, nicht dein Kind mehr nennen! Ach, dich über mich ! Vergib mir, was ich nimm mich zu Gnaden an ! Richte nicht wider dich Von Jugend auf begangen. 6. O komm, Herr Jesu, komm, mein der Sünden Menge , Herr , nach des Leid Im Seelengrund zu stillen ! Er Gesetzes Strenge. 4. Siehe, wie mein Auge thrånet neure mich in dieser Zeit Um deines Ueber meine Sündenſchuld ! Siehe, wie | Namens willen, Damit ich, alles Jam mein Herz ſich ſehnet , Gott, nach dei mers frei, Mit Gott versöhnt und ſelig ner Vaterhuld! Willst du nicht mein sey, und dir zu Ehren lebe. Flehu erhören , und mir Gnad' und 8. Stårt mich mit deinem Freuden geist , Heil' mich durch deine Wunden ; Trost gewähren ? 5. Ja, ich hoffe; hingegeben Hat | Steh' gnädig bei mir allermeist.In mei sich Christus in den Tod, Mir zur Ret nen leßten Stunden , und nimm mich tungund zum Leben, Hat mich dir ver einst, wann dir's gefällt , Im rechten föhnt, o Gott! Seines Heils darf ich Glauben aus der Welt zu deinen Aus Bartholomaus Ringwaldt. mich trösten Mit den Schaaren der Er erwählten. lösten. Mel. Herr Jesu, Gnadenſonne. 6. Laß nun deinen Geist mich leiten, Stets zu thun, was dir gefällt; Laß 1318. Herr, rechnest du die Sün michunermüdet streiten Mit der Sünde, den, Wer wird vor dir bestchn ? Wer mit der Welt ; Laß mich nimmer wie wird ein Mittel finden, Sich unge der wanken, So will ich dir ewig danken. straft zu schn ? Dein Ausspruch bleibet Joh. Frant. richtig, Des Menschen Ausflucht nic) tig ; Wer kann dem Zorn entgehn ? Mel. Wenn mein Stündlein vorhanden ist. 2. Du zablest zu Verbrechen Anch 1317. Herr Jesu Christ, du höch eine böse Luft ; Was wir im Herzen ftes Gut, Du Brunnquell aller Gna sprechen, und was uns nicht bewußt, den! Ich komme mit gebeugtem Muth, Das zeigst du in dem Lichte ; Weil du Mühselig und beladen; Denn meiner in dem Gerichte Doch Recht behalten. Sünden großes Heer Belastet mein mußt. 3. Herr, wenn ich dieß bedenke, So Gewissensehr, Und beugt mich tief dar nieder. bebt das Herz in mir , Und wo ich es 2. Erbarm' dich mein inſolcher Noth, hinlenke, So steht es blos vor dir ; Bei Nimm sievon meinem Herzen; Du hast solchen Schuldensummen Muß aller fie ja durch deinen Tod Gebüßt mit Mund verstummen ; Wo ist ein Bürge bittern Schmerzen. Hilf, daß ich nicht hier? 4. Du, Jesu, bist der Eine! Du vor Angst und Weh' In meinen Sun machst uns wieder Muth ; Du zahltest den untergeh , Und ewiglich verzage ! 3. Fürwahr, gleich einem schweren ganz alleine Mit deinem heil'gen Blut. Stein Drückt mich die Laſt der Sünden ; Dein Tod, den du erduldet, Macht das, Wer rettet mich aus dieser Pein ? Wo was wir verschuldet , Vor Gott voll soll ich Ruhe finden ? Ich sehe keine | kommen gut. 572 Viertes Buch. 5. Ach Gott, fich nicht mich Armen, schonen, Und nicht nach Schuld, nicht Sich' Jesum für mich an , und rechne nach den Werken lohnen; hat er doch aus Erbarmen Mir zu, was er gethan ; schon, weil er am Kreuze sich Selbst So wirst du statt der Sünden In ihm für mich gab , die Schuld gebüßt für gerecht mich finden, Daß ich bestehen mich ! kann ! Ph. Fr. Hiller. 11. Ach , sprich mich los von allen meinen Sünden , Und laß mich ewige Mel. Die Sonn' hat sich mit 2c.. Vergebungfinden! Laßdiesesmal, (ach, 1319. Hier lieg' ich nun, mein höre doch mein Flehu ! ) Nicht ohne Gott, zu deinen Füßen, Und bin bereit, Trost mich von der Stelle gehn ! für meine Schuld zu büßen ; Ach, schaue 12. Denk an den Bund, den du noch mich mit Gnadenblicken an, Und strafe nie gebrochen, und an den Eid, durch nicht, was ich nicht recht gethan ! welchen du gesprochen : So wahr du 2. Gefündigt hab' ich über alle Ma- | lebest, seyest du ein Gott, Der keine Lust Ben, Mich weit verirret auf den Laster- hat an des Sünders Tod ! straßen, Und mit der Welt die schnöde 13. Umfange mich mit deinen Va Fleischesluft Ohn' alle Scheu geheget ter - Armen ; Erquicke mich mit göttli in der Brust. chem Erbarmen ; Nimm aufdas Schaf, 3. Dein heilig Wort hab' ich hintan das sich von dir verirrt , Und hart in geseket; Leichtsinnig deine Majestät ver Sündenfesseln sich verwirrt! lehet, Ich hab' mich nicht vor deinem 14. Laß übermich im Himmel Freude Zorn gescheut, Der mir ſo oft Verdamm- singen , Laß neue Lust dort bei den En niß angedräut. geln klingen ; Erweck' in mir doch einen 4. Ich böser Mensch , was hab' ich neuen Geist, Der künftig dich für deine doch begangen ! Ich bin in einem Sun Güte preist! dennes gefangen ; O Herzensangst ! 15. Regiere, Herr , mir alle meine 'jezt fühl' ich, Sünde, dich ! O Gottes Sinne , Damit ich dich vor Allem lieb Zorn, wie sehr erschreckst du mich ! gewinne , Daß mir dein Wort sen 5. Verflucht, verflucht sey alle Lust meine höchste Lust ; Dein Geist alleine und Freude , Die mich gebracht zu sol herrsch' in meiner Brust! chem Herzeleide ! Verflucht , verflucht 16. Gib, daß ich stets ein unbefleckt sey alle meine Zeit, Die ich verbracht in Gewissen, und Glauben zu bewahren, eitler Fröhlichkeit ! sey beflissen, Damit ich dort auch möge 6. Ach, ist ein Weg, ein Mittel noch wohl bestehn , Und nach dem Tod zur zu finden, Von solcher Last mich Sünder Himmelsfreude gehn ! zu entbinden? Ist denn kein Mensch 17. Für solches will ich deine Güte und keine Creatur, Die mir noch zeige preisen , und dir in Liebe Dankbarkeit eine Rettungsspur? erweisen; Hier will ich's thun als Pil 7. Nein, du nur, Gott, kannst, wenn ger in der Zeit, Dort als dein Bürger du willst , das Leben , Trost , Hülfe, in der Ewigkeit ! Christian Scriver. Gnade , Heil mir wieder geben ; Was aller Welt zu thun unmöglich ist, Ist Eigene Melodic. möglich dir , der du allmächtig bist. 1320. Ich armer Mensch, ich ar 8. Laß wieder deine Gnade mich er- mer Sünder Steh' hier vor deinem An blicken, Entzeuch dich nicht, mich Mat- gesicht. Ach Gott, ach Gott, verfahr ten zu erquicken ; Ich klopfe nun an deine gelinder , Und geh' nicht mit mir ins Gnadenthür' : Beweise, Herr, Barm- Gericht ! Erbarme dich, erbarme dich, herzigkeit an mir! Gott, mein Erbarmer, über mich ! 9. Ichopfre dir ein Herz, erfüllt mit 2. Wie ist mir doch so angst undbange Sehnen, Ein banges Herz voll bittrer Von wegen meiner großen Sünd' ! Hilf, Reuethränen. O mein Erbarmer, nimm daß ich wieder Gnad' erlange, Ich ar es gnådig an, UmJeſu willen laß mich | mes und verlornes Kind ! Erbarme dich, Guad' empfahn ! erbarme dich, Gott mein Erbarmer über 10. Du wollest mein um seinetwillen mich ! I. Von der Buße und Selbsterkenntniß. 578 3. Ach , hdre doch mein sehnlich 6. Ein Mörder kam , O Gottes Schreien, Du allerliebstes Vaterherz! Lamm, Mit fast zu später Reue ! Doch Eil', alle Schuld mir zu verzeihen, Und wie er kam, Sobald vernahm Er deine lindre meiner Seele Schmerz ! Erbarme | Wundertreue. 7. Nichts ist zwar hier , Als Sünd dich, erbarme dich, Gott, mein Erbar mer, über mich ! an mir, Die sich will immer regen ; 4. Ach, laß mich nicht vergeblich Ach, Herr, jedoch Ich habe noch Was klagen ! Hörst du denn nicht ? hörst du Gutes darzulegen ! 8. Was ist mein Gut ? Dein theures denn nicht ? Wie kannst mein Flehen du versagen? Vernimm, was ein Verlor: Blut , Das auch für mich geflossen ; ner spricht: Erbarme dich, erbarme 2c. Ja , deine Noth , Dein bittrer Lod, 5. Wahr ist es : übel steht der Schaź | Dein Herz, für mich durchſtoßen ! de, Den Niemand heilt, als du allein ; 9. Dieß hast du mir Zum Schmuck Doch, o mein Vater, Gnade ! Gnade ! allhier, Erlöser , selbst gegeben ! Hie Ach, laß mich nicht verloren seyn ! Er durch komm' ich Ganz sicherlich Zum barme dich , 2c. Erb' in jenem Leben. 6. Nicht, wie ich's hab' verschuldet, 10. Doch will ich auch Den alten lohne, Und handle nicht nach meiner Brauch Der Sünde künftig hassen, Sünd' ! O treuer Vater, ſchone, schone, Und recht erneut Die Heiligkeit Des Erkenn' mich wieder für dein Kind ! Er- Wandels sehen laſſen. barme dich, erbarme zc. 11. Zu solchem leist', O Herr, dein 7. Sprich nur ein Wort , so werd' Geist Mir Kraft, es zu erweisen, So ich leben! Zum armen Sünder sprich, will dann ich Dich ewiglich, O treuer o Herr; Geh' hin, die Sünd' iſt dir ver Heiland, preiſen ! geben, Nurfündige hinfort nicht mehr ! Met. Herr Jeſu Chriſt, mein's Lebens Licht. Erbarme dich, erbarme dich zc. 8. Ja, ja , mein Gott ! ich bin er 1322. Ich blinder Armer komm' zu höret; Von bangen Zweifeln bin ich dir ; Herr Jesu, hilf, ach hilf du mir ! frei. Weil sich der Trost im Herzen | Hilf mir aus aller Sündennoth , Und mehret, So will ich enden mein Ge mach' mich fröhlich bis zum Tod! schrei: Erbarme dich, erbarme 2c. 2. Der Unglaub' ist allein mein Tod, Christoph Titius. Und macht mirtausend Pein und Noth; Drum reiß' ihn aus dem Herzen aus, Mel. Ach Gott und Herr. Und mache lauter Glauben draus ! 1321. Ich bin befleckt und ange 3. O heilge mich mit deinem Blut, steckt Mit Sünden ohne Maßen ; Doch Und mache meine Schulden gut ; Ja glaub' ich dieß Fest und gewiß : Gott mache mich gerecht und rein, Laß keinen wird mich nicht verlassen. Flecken an mir ſeyn ! 4. So kann ich wohl in dir bestehn, 2. Er nimmt ja auf. Die ihren Lauf Zu ihm in Demuth richten ; Sollt' ich Und kindlich zu dem Vater gehn. Er allein Zur Höllenpein Versinken ? ach, sieht nur dich und deine Zier, Und keine mit nichten ! Sünde mehr an mir. 3. Herr Jesu Christ ! Mein Trost, 5. Dein Opfer, das du dargebracht, der ist Auf dein Verdienst gegründet, hat ihm uns angenehm gemacht. Heil Das alle Noth , Sund' , 1 Hölle, Tod uns, daß wir, du liebstes Kind, Durch Und Teufel überwindet. dich nun wieder Kinder ſind ! 6. So mache nun mein Herz gewiß ; 4. Du hast erlöst Und mich getröst't, Gleichwie dort Magdalenen ; Manasse Vertreib' die Macht der Finsterniß, Und zeugt, Du seyst geneigt , Zu merken lege mir dein Zeugniß bei, Daß ich dein auf mein Sehnen. Glied, dein Erbe sey. 5. Selbst Davids Fall Ruft überall 7. Laß deinen Geist das Abba ſchrein, Die Sünder zu den Gnaden ; Beim Laß ihn in Ndthen mich erfreun; Geuß Hahnenschrei Muß Petri Ren' Auch deine Lieb' im Herzen aus, Und mache Kindesliebe draus ; mich zur Buße laden. 574 Viertes Buch . 8. Daßichmit feuriger Begier Mich deine Gnad' , Als meine That, Die sehne fort und fort nach dir. Ja, dich so oft beleidigt hat. nimm mein Herz dir gänzlich ein ; Du 6. Ichwill von Sünden auferstehu, sollst mein Ein und Alles ſeyn. Und dir mich ganz ergeben ; Ich will 9. Hilf, daß mir , wo ich steh' und aufschmalem Wege gehn, In keuſchem, geh', Das ew'ge Ziel vor Augen steh', reinem Leben. Ich will durch deines Damit mein Herz von allem frei, Zum Geistes Kraft , Der Wollen und Voll Himmel stets gerichtet sey. bringen schafft, Voll Reu' und Leid nur 10. So halte Du mich stets bereit dir allein Ergeben seyn. - Herr, Zur freudenvallen Ewigkeit, Daß ich sprich du selbst das Amen drein! zu deiner Heil'gen Chor Dereinst im Mel. Es ist gewißlich an der Zeit. Frieden fahr' empor ! Karl Friedrich v. Bogazky. 1324. Ich will von meiner Miſſe: that Mich zu dem Herrn bekehren ; Du wollest selbst mir Hülf' und Rath, O 1323. Ich schäme mich vor deinem treu Got bescheer er en, und deines gu t, Thron, Du Prüfer aller Herzen ! Ver ten Geiste Kraft, Der neue Herzen s schone mich, o Menschensohn! Ich bin in uns schafft , Aus Gnaden mir ge voll Sündenschmerzen ; Erbarme dich währen! und nimm mich an, Du bist allein, der 2. Der Mensch kann von Natur ja helfen kann ! Geh' ja nicht mit mir ins nicht Sein Elend selbst empfinden; Gericht, Verstoß' mich nicht, Weil mir Bleibt ohne deines Geistes Licht Blind, das Herz vor Jammer bricht! fühllos, todt in Sünden ; Verkehrt ist 2. Mein Gott, wenn ich zurücke sch Wille, Sinn und Thun ; Drum, Herr, Auf meine Jugendjahre , Dann wird wie kann ich Sünder nun Den Weg dem Herzen angst und weh', Die Furcht des Lebens finden ? faßt mich am Haare ! Ich lief in blin 3. Gib, Selbsterkenntniß, zeige mit dem Unverstand Dahin an des Verder: Das Elend meiner Seele; Gib daß bens Rand; Das Gute wußt ich, das ich keine Schuld vor dir, Noch vor mir ich foll, Auch Böses wohl, Doch ward selbst verhehte ; Gib mir der Reuetbrá mein Maaß der Sünden voll. nen viel, Damit ich deiner Gnade Ziel Mel. Allein zu dir, Herr Jesu Chriſt. 3. Wenn mich die Zucht zum Guten Durch Heucheln nicht verfehle. trieb, That ich's ' doch wider Willen, 4. Wie hast du doch auf mich ge Aus Furcht vor Straf und nicht aus wandt Den Reichthum deiner Gnaden! Lieb , Den Schein nur zu erfüllen. Eo Du hast den rechten Arzt gesandt Für ging ich hin, so wuchs ich auf;". Ich meiner Seele Schaden ; Du hast in die follte nun im Glaubenslauf An Gnadser Gnadenzeit Mich bald durchFren und Alter nehmen zu, Zur Seelen Ruh ; de, bald durch Leid Zu seinem Heil ge laden. Doch meine Sünden kennest du ! nichnt an hastgmir Du nun 5. War 's gel ht man lassUnte Wie en ;rric 4. Mit Jahren wuchs die Sünde und groß, Brach aus gleich Wasserfluthen, oft erwecktest du mich nicht Den Sun Gleich einem Roß, das zugellos Nicht denweg zu hassen ! Ich aber habe nicht achtet Sporn und Ruthen ; In Hoffart, gewollt, So oft ich folgen auch geſollt, Neid und Ueppigkeit , Wild und un- und schändlich dich verlaſſen. bändig jederzeit, Voll schudder Lust, meiner in ger Ich spr 6. will erheIch schlSich it : afen; nocach h län die mich abtrieb Von deiner Lieb ; Ach, Ich * sprach: es hat noch gute Zeit , Gott Herr, verzeih ! ach, Herr, vergib ! 5. Gedenk nicht meiner Jugendschuld | wird so schnell nicht ſtrafen. So that Und frechen Uebertretung ; Trag' fer- ich Arges mehr und mehr, Ob deine ner noch mit mir Geduld , Zu meiner Pfeile gleich umher So viele Sünder Seele Rettung! Lösd) aus, HerrJesu ! trafen. durch dein Blut , und mache meine 7. Nun bin ich aus dem Schla Sünden gut ! Viel mächt'ger ist doch | wacht ; Das Herz will mir zersprfer ins 1. Von der Buße und Selbsterkenntniß. 575 gen ! Ich fühle des Gesetzes Macht | auf, Bring' euch in frischen Sieges Wie Feuer auf mich dringen. Es regt | lauf, Und bürg' euch durch mein Fleisch sich widermich zugleich Des Todes und und Blut , Daß ihr habt Theil am der Hölle Reich, Die wollen mich ver- ew'gen Gut 8. Und wenn ihr treu als Kämpfer schlingen. 8. hättest du nicht Vatersinn, Nicht mütterlich Erbarmen : Wo fldh' in meiner Noth ich hin ? Wer hälfe dann mir Armen ? Herr, Herr, zu dir nur flieh' ich hin, Denn du hast mehr als Vatersinn , Als mütterlich Erbar inen! steht , Nicht wiederum zurücke geht, So komm' ich einst zu meiner Zeit, und mach' euch los von allem Streit ; 9. Und führ' euch zu der Engel Chor In schöne Himmelshöhn empor ; Wie werden sie sich eurer fren'n , Daß ihr durch Buße worden mein! 9. Nimm dich, o Jesu, meiner an, Wel. Herr Jesu Christ, mein's Lebens Licht. Und heile meine Wunden ; Denn was kein Sünder dulden kann, Hast du für 1326. Kein größ'rer Trost kann mich empfunden. Wer seine Schulden | ſeyn im Schmerz, Als daß man Gottes wohl bereut, Dem gibst du Trost und Vaterherz Durch seinen Sohn darf Eicherheit zu deinen heil'gen Wunden. sprechen an , Der allen Zorn abwenden 10. Hier ist mein Herz ! o mach' es kann. rein Von allem Gráu'l der Sünden; 2. Wie kommen wir durch Gottes Laß dir es nun geheiligt seyn Und deine Sohn Ermuthigt oft zum Gnaden Lieb empfinden! Oschaffe mich im thron ! Wie mancher der den Tod ver Grunde neu , Daß ich, im Glaubens dient , Wird durch des Mittlers Blut kampfe treu, Die Welt mög' über versühnt! winden! 3. So wird auch mancher arme Louise Henriette, Knecht Vor seinem Herrn gebracht zu Kurfürstin v. Brandenburg. (Verändert.) recht, Und wird gestellt auf freien Fuß, Da er soust ewig trauern muß. Mel. Erhalt uns, here, bei deinem Wort. 4. Dieß tröstet mich , o frommer 1325. Kehrt, Menschenkinder, euch Gott ! Mich, der in tiefer Sündennoth, zu mir! Spricht Jesus auf der Erde | Daß ich vor deine Majestät In deines hier; Steht aufdie ihr gefallen seyd, Sohnes Namen tret'. 5. Weil du ihn liebst , sey gnådig Und bessert euch, denn ihr habt Zeit! 2. Ich hab' euch alle Lieb' erzeigt, | mir, Mich aus dem Sündenkerkerführ'! Zu eurer Schwachheit mich geneigt, | Des Teufelsbande reiß' entzwei, Mach' Und mein Verdienst , das Seelen heilt, meine Seel zum Leben frei. 6. Zwarmein Verdienst und Würdig Euch von dem Kreuze mitgetheilt. 3. Wie laßt ihr Solches außer Acht ? keit Draut mir den Tod und alles Leid ; Wer hat so trunken euch gemacht, Daß Doch bittet Christus selbst für mich, ihr beharrt im todten Sinn, Da ich für | Drum laß durch ihn erbitten dich ! euch erstanden bin? Herr, sein Opfer ist so groß, 7. 4. Ihr geht hinab zur Höllengluth, Daß ich werd' aller Sünden los ; Sein Wenn ihr noch långer Sünde thut! Wer Opfer , das dir wohlgefällt, Das hat mich verachtet, mich nicht sucht , Deß versöhnet alle Welt. Thun und Treiben ist verflucht! 8. Er, der nichts Uebels hat gethan, 5. O kommt , und werdet wieder Den man mit Recht nicht tadeln kann, mein ! Wie will ich dann ſo gnådig ſeyn ! Der hat die schwere Sündenlast Der Erkennet eure Missethat, Betretet nur ganzen Welt aufsich gefaßt. den schmalen Pfad! 9. O laß mir kommen dieß zu statt, 6. Beklaget den gebrochnen Bund ! Was er am Kreuz erworben hat ! Ich Beweint euch selbst von Herzensgrund ! fetz' all' meine Hoffnung drauf; Hilf Solch ungefälschte Buß und Ren meinem schwachen Glauben auf! Macht euch lebendig, froh und neu. 10. Gott, mein Vater, mich re 7. Dann nehm' ich euch von neuem | gier ! O Jesu, ziehe mich zu dir ! Oheil' 576 Viertes Buch. ger Geist, nimm mein dich an, Damit unsern Schaden , Unser Theil sey deine ich geh' aufrechter Bahn ! Huld ! Mel. Ringe recht, wenn Gottes Gnade. Mel. Christus , der uns ſelig macht. 1327. Kommt, ihr Sünder, dem 1328. Liebster Vater , ich , dein zu klagen, Der allein euch helfen kann ! | Kind, Komm' zu dir geeilet , Weil ich Hörr von ihm dieß Trostwort sagen : sonsten Niemand find', Der mich Armen heilet. Meine Wunden sind sehr groß, Dieser nimmt die Sünder an. 2. Wie der Nebel muß verschwinden, Groß sind meine Sünden ; Mache mich Wann der Sonne Glanz erscheint , So von ihnen los, Laß mich Gnade finden! vertilgt er eure Sünden, Wenn ihr zu 2. Willst du mir ein Vater seyn, ihm ruft und weint. Hast du Vatersitten : O ſo darf ich mich 3. Er hat eure Schuld getragen, nicht scheun , Dich als Kind zu bitten. Und für euch genug gethan ; Kommt Denn den Kindern steht es frei, Våter zu ihm in eurem Zagen, Er nimmt euch anzuflehen ; Vater, deine Vatertreu® mit Freuden an. Laß mich Armen sehen ! 4. Ihr dürft euch nicht selber schmů 3. Liebster Vater ! willst du dich Va den; Er will's thun; kommt nur beter lassen nennen: O so mußt du laſſen Denn du fleckt ! Er will waschen und erquicken, mich Vaterfinn erkennen . Deren Schuld sein Blut bedeckt. willst ja ewig nicht Blos den Namen 5. Bringetvor ihn die Beschwerden, führen; Nein, du willst, o Herr, mein Klaget euch als Sünder an; Der foll Licht, Nie ein Kind verlieren ! nicht gerichtet werden , Der sich selber 4. Nun, so nimm dich meiner an, richten kann. 6. Sucht ihr Allem abzusagen, Auch Wie die Våter pflegen ; Laß , weil ich der Selbstgerechtigkeit, und nach Jesu nur bitten kann, Bitten dich bewegen ! nurzu fragen, Dann ist euer Trost nicht Schau, von Sünd' und Sündenschmerz Bin ich ganz umfangen ; Darum, o du weit. 7. Fahrt nur immer fort zu flehen ; Vaterherz, Laß mich Guad' erlangen! 5. Hast du doch in deinem Wert Dringt in Jesu Wunden ein ; Endlich sollt ihr Hülfe sehen, und euch seiner Gnade mir versprochen! Laß mich an 1 der Gnadenpfort' Nicht vergeblich_po= Gnade freun. 8. Ob wir gleich noch Sünden spü chen ! Laß der matten Seufzer Ton ren , Und durch manche Kämpfe gehn, Durch die Wolken dringen , und von Wird die Gnade doch regieren, Und uns deinem Himmelsthron Mir Erldſung bringen. ewig feste stehn. 6. Nimmer will ich lassen ab , Bis 9. Denn je mehr wir Augen kriegen, In den innern Gråu'l zu sehn , Desto du mir gewähret Gnade, die ich von dir mehr nur wir uns biegen, Und im Glau- | hab' Inniglich begehret. Segne mich! ich lasse dich Eher nicht ; ich hange ben zu ihm flehn ; 10. Desto mehr hångt man an Gna: Weinend, Herr, an dir, bis ich Volle de, Los von Selbstgerechtigkeit , Und Gnad' erlange. 7. Du bist Gott , und heißest gut, der tief erkannte Schade Wehret aller Sicherheit. Weil du Gutthat übest, Und , gleich 11. Ja, man lernt an sich verzagen, wie ein Vater thut , Deine Kinder lie. Da man ſiehet, was man kann ; Lernet best. Dieſer Gutthat laß mich auch, auch die Schwachen tragen , Siehet Vaterherz , genießen ! Laß auf mich, nach deinem Brauch, Deine Gnade Stets sich selber an. 12. Nun, Herr, komm, uns selbst zu fließen. lehren, Flöß' uns Durst und Hunger 8. Ach ! sey gnädig , ach! vergib, ein ; Laß uns dich im Glauben ehren, Was ich mißgehandelt, Weil ich nach der Sünde Trieb Tausendfach ge= Und in deiner Gnade seyn. 13. Wir verlangen lauter Gnaden, wandelt. Meine Sünden ich verſenk, Gnade tilge unsre Schuld, Gnade heile Herr ! in Jesu Wunden ; Ach, dersel I. Von der Buße und Selbsterkenntniß. 597 ben nicht gedenk ! Laß sie seyn ver aus, und reichlich Gottes Lieb'; Lösch' schwunden ! Finsterniß , Haß, Falschheit aus, 9. Klagt mich mein Gewiſſen an, Schenk mir stets deinen Trieb ! Und will mich's verdammen, - Will 13. Hilf, daß ich sey im Glauben von meiner Sündenbahn Rachegluth treu An Jesum, Gottes Sohn, Und aufflammen : O so übe du Geduld ! | ihn bekenne sonder Scheu Vor aller Mach' die Gluth zur Asche , Daß von Feinde Hohn. aller Sündenschuld Christi Blut mich 14. Hilf, daß ich sey im Hoffen fest, wasche! Voll Demuth und Geduld, Daß, wenn auch Alles mich verläßt, Mich tröste Mel. Nun sich der Tag geendet hat. deine Huld. 1329. Mein Gott , das Herz ich 15. Hilf, daß ich sey von Herzen bringe dir Zur Gab` und zum Geſchenk.rein In Lieb` und Freundlichkeit, Daß Du forderst solches selbst von mir, Deß ich nichts thu' zum Augenschein, Nein, bin ich eingedenk. wie's dein Herz erfreut. 2. Gib mir, mein Kind, dein Herz, 16. Hilf, daß ich sey von Herzen sprichst du ; welch ein heilſam Wort ! schlicht , Aufrichtig und doch klug ; Es zeigt den Weg zur wahren Ruh, Mein Wort, mein Werk und Angesicht Zum Frieden hier und dort. Sey ohne List und Trug! 3. Nun, o mein Vater, nimm es an, 17. Nimm dir, o Gott, zum Tempel MeinHerz, veracht es nicht ! Ich geb's, ein Mein Herz hier in der Zeit , und so gut ich's geben kann; Kehr zu mis laß es deine Wohnung seyn In alle dein Gesicht! Ewigkeit! 4. Zwar ist es voller Sündenlust 18. Dir geb' ich's ganz zu eigen bin ! Und voller Eitelkeit , Des Guten aber Brauch's, wie es dir gefällt ! Ich weiß es, daß ich deine bin, Ja, dein, und unbewußt und wahrer Frömmigkeit. 5. Doch steht es nun in Leid und nicht der Welt. 19. Weg Welt ! weg Sund' ! dir geb Reu', Fühlt seinen Uebelstand , Und trägt jeht vor den Dingen Scheu, ich nicht Mein Herz ; nur, Jesu, die Ist dieß Geschenke zugericht't ; Behalt' Daran es Freude fand. M. J. E. Schate. 6. Zermalme meine Härtigkeit, Mach' es für und für ! mürbe meinen Sinn, Und ziehe mich in Met. Wo soll ich fliehen hin, Reu' und Leid Zu deinem Herzen hin ! 7. Sodann nimm mich, Herr Jesu 1330. Mein Gott, ich ſchäme mich, Christ, Tauch' mich tief in dein Blut ! Weil meine Sünden dich Für die ge Ich glaub', daß du gekreuzigt bist, Der nofs'nen Gaben So sehr beleidigt ha Welt und mir zu gut. ben. Wie kann vor deinen Augen Ein 8. Stark' meine schwache Glaubens- | folcher Sünder taugen? 2. Du bist voll Heiligkeit, Ich voll hand, Zu fassen auf dein Blut , Als der Vergebung Unterpfand, Das Alles Vermessenheit Und voller Sündenfle machet gut. chen ; Wo soll ich mich verstecken? Wie 9. Schenk' mir, nach deiner Jeſus kann ich mit den Deinen Getrost vor huld , Gerechtigkeit und Heil ; Du dir erscheinen? 3. Lang hielt ich Gut und Geld, Die trugst ja meine Sündenschuld Und mei ner Strafe Theil. schudde, eitle Welt, Nebst ihrem Lust 10. In dich wollst du mich kleiden ein, getümmel, Viel höher als denHimmel, Dein' Unschuld ziehn mir an, Daß ich ) , und wollte diese Gdhen In Salems von allen Sünden rein, Vor Gott be Tempel sehen. stehen kann. 4. Ich habe vielmehr ſchon Dir zum 11. Gott, heil'ger Geist , nimm du Verdruß und Hohn Dein ſanftes Joch auch mich In die Gemeinschaft ein ! zerbogen, Und mich der Last entzogen, Ergieß, um Jesu willen, dich Lief in Die Denen leicht zu tragen , Eo nach mein Herz hinein ! dem Himmel fragen. 12. Dein göttlich Licht gieß' in mich 5. Ein Kind der Seligkeit Wird in 37 Knapp's geißtt. Liederbuch. " 578 Viertes Buch. bedrängter Zeit, Und wenn die Stürme | dich ! Noch kannst du Fluch und Segen toben, Des Höchsten Güte loben ; Ich wählen ; Gott selbst bezeugt ja väter aber pfleg' im Leiden Dich murrend oft lich : Ihu jamm're deine große Noth, Er wolle nicht des Sünders Tod. zu meiden. 6. DeinWort befiehlt mir das : Ich 3. Wirst du den Reichthum nun verz soll ohn' Unterlaß Mit Ringen und achten, Den dir noch Gottes Gnade mit Beten Vor dich, mein Vater, tres reicht , So wirst du einst gewiß ver ten ; und ich bleib' allerwege Zur An schmachten, Wann diese Gnade von dir dacht kalt und träge. weicht, und wann keinBrunn des Tron's 1 7. Mein Gutes kommt von dir ; Doch mehr quillt, Der deine dürre Seele stillt. 4. Drum trau' doch auf die letzten hab' ich öfters mir Gar Vieles beige messen, und deiner fast vergessen, Hab Stunden und auf die späte Buße nicht! in der Ruhmbegierde Gesuchet meine Hat gleich der Schächer Gnade funden, Zierde. Bei fast erlosch'nem Lebenslicht : So 8. Du förderst meinen Lauf, Und fahren doch viel Tausend hin, Und blei hdrest niemals auf, Zu meinem Wohl ben in verstocktem Sinn. 5. Wir können uns nicht selbst be ergehen Auf treuer Hut zu stehen. Ach, aber mein Gemüthe Dankt wenig kehren, Wir sind dazu gar ungeschickt. solcher Güte ! Gott selber muß die Kraft gewähren, 9. Wie deutlich legst du mir Troft Die uns aus dem Verderben rückt. und Verheißung für: Du wollest jeden | Drum suche Gott und halt' ihn fest, Morgen Als Vater mich versorgen ! So lang ' er sich noch finden läßt ! Doch wank ' ich bald im Stehen, Wann 6. Die hier ihr Ohr und Herz vers fleine Stürme wehen. stopfen Und Gottes Gnadenruf ver 10. Vater! was ich bin, Mein schmähn , Die werden einst vergebens Herz, mein Geist und Sinn, Hat Adams klopfen, Gott läßt sie ungehöret steba; Schuld geerbet , Und ist durchaus ver Weil sie sein Klopfen erst verachi't, derbet. Wie dürft' ich dein mich nen Wird ihnen auch nicht aufgemacht. nen? Du wirstmich nicht mehr kennen? 7. O weh! wenn Gott von uns ge 11. Ja, Herr, ich schäme mich ; Er- | wichen ! Wie schrecklich muß es um uns barm', erbarme dich ! Ich falle dir zu | stehn ! Wann einst die Gnadenzeit ver Fuße; Gib und nimm an die Buße, strichen , Wer kann dann noch zurücke Laß allen Fluch verschwinden, Und mich gehn ? Der Sünderwird zuletzt verstockt, Daß er nicht hört, wann Jesus lockt. Versöhnung finden ! 12. Mein Vater , nimm mich an; 8. Mein Herz, drum folge Gottes Dein Sohn hat g'nug gethan ! Denn Stimme ! Tritt eilends in den Gnaden seine Schmach und Bande, Sein Ant bund, Eh dich der Herrinseinem Grim lit voller Schande , Die werden meine me , Weil du das anvertraute Pfund Flecken Mit reiner Unschuld decken. So schudder Weise durchgebracht, Zum 13. Ich will mich fernerhin, So | Zorngefäß auf ewig macht ! lang' ich hier noch bin , Der Sünden Mel. Vom Himmel kommt der ſtarkeHeld. ernstlich schämen, Und meine Lüfte zäh men. Laß du mich Stärke finden, und 1332. Neig', o mein Gott, dein Ohe hilfmir überwinden ! zu mir! Ich Erd' und Aſche fleh' zu dir, Ich Sünder fleh' : ,,Ach, wende nicht Mel. Wer weiß, wie nahe mir mein Ende. Von mir dein gnådig Angesicht ! “ 1331. Mein Herz , ach denk an 2. Du, Vater, schufst, im Wohlthan deine Buße , Da noch die Gnadenzeit mild , Auch mich zu deinem Ebenbild; dich lockt ! Ach, falle Gott noch heut zu Da ich's verlor , erneutest du Mich Fuße! Denn bleibst du fernerhin ver selbst in deinem Sohn dazu. 3. Nun gibst du, der mich nicht ver stockt , So wird gewiß dir Straf' und Pein In Ewigkeit beschieden ſeyn ! | warf, Mir jeden Tag, was ich bedarf; 1 2. Gott läßt es nicht am Rufen feh Errettet hast du mich schon oft Zur len ; Drum, Sünder, auf und befs're Stunde, da ich's nicht gehofft ; 579 I. Von der Buße und Selbsterkenntniß. 2. Dochhast du, o barmherz'ger Gott, 4. Da rings um mich nichts als Ge- | nicht an meinem Tod ; Es ist Gefallen Gliedern meinen in Tod fahr, Schon war. Walt' auch noch ferner übermir ; dein herzliches Begehr, Daß sich ein Sünder zu dir kehr'. Leib, Seel und Geist befehl ich dir! 3. Auf dieß Wort , lieber Vater 5. Gott Sohn ! du hast mich durch dein Blut Erkaufet von der ew'gen fromm , Ich armer Sünder zu dir komm , Gluth ; Du bist's, der kräftig für mich Und bitte dich durch Christi Tod Um spricht , In Schmerz mein Trost, in Gnad und Hülf in meiner Noth. Nacht mein Licht. 4. Sey huldreich mir in Jesu Christ, 6. Wenn mich der Satan hart ver Der mir zum Heil geboren ist! Es rub flagt, Mein Herz schon vor Verdam me sich Barmherzigkeit , Herr, wider mung zagt , Hemmst, Mittler, du den die Gerechtigkeit! 5. Verschone, Herr ! laß deine Huld Richterspruch, Und kehrst in Segen mir den Fluch. Zudecken alle meine Schuld ; So werd' 7. Gott , heilger Geist , nur deine ich arm, verloren Kind Befreit von Kraft Ist's , die in Sündern Gutes | aller meiner Sünd' ! schafft; Und findet Gutes sich in mir, 6. Dann hilf mir , Herr, nach dei It's wahrlich ganz ein Werk von dir. [ nem Wort Gottselig leben fört und fort, 8. Von dir ist's , daß ich Gott er: Damit ich einst nach dieser Zeit Ein kannt, und Christum , den er mir ge- | gehe zu der Seligkeit. sandt, Auch in der reinen Lehre treu, Mel. Herzliebster Jesu, was haft re. Des Worts vom Kreuz mich herzlich freu' ; großer Gott voll Gnade, 1334. 9. Daß ich fest in Versuchung steh' ; Lieb' und Güte ! Wir kommen mit zer Daß ich im Elend nicht vergeh' ; Daß schlagenem Gemüthe, Und bitten dich : sters , je mehr es niederdrückt, Mich ach ) , blick auf uns, dieArmen, Dich zu erbarmen ! mehr dein reicher Trost erquickt. 10. Mein Herz ist ganz des Dankes 2. Nimm von uns weg all unsre voll, Deun das, mein Gott, erkenn ich | Missethaten, All' unsre Schuld, in wel wohl, Daß du weit mehr an mir gethan, che wir gerathen ; Daß wir vor dich ein Als ich verstehn und rühmen kann. reines Opfer bringen, Und froh dir 11. Hilf, daß dein Heil mein Augen fingen! merk, Mein Glaube nicht Gedächtniß 3. Ja, treuer Gott, wir haben Zorn werk, Mein Gottesdienst nicht Gleiß verdienet ; Doch hat dein Sohn uns nerei , Nicht Heuchelschein mein Wan- | ewig ausgefühnet, Weil er , der Herr, del sey. da ervom Himmel kommen, Fleisch an 12. Erlaß mir alle meine Schuld, genommen. Trag' ferner auch mit mir Geduld ! Und 4. Da wir dir oft hartnäckig wider fehl ich, so verwirf mich nicht ; Bring strebet, Hat er dafür gehorsamstets gele selbst mich bald zurück zur Pflicht. bet; Weil dein Gebot von uns war über 13. Mein Herz erhält , Herr, un | schritten, Hat er gelitten. verderbt ; Den Glauben laß stets unge 5. Damit wir nicht die Strafe dürf färbt, Die Liebe herzlich, thätig, rein, ten tragen, Hat er für uns erduldet Schmach und Plagen, Und-endlich gar Die Hoffnung stets lebendig seyn. 14. Hilf, daß ich selig sterben mag ; sich in den Tod gegeben , Damit wir Und kommt dereinst dein großer Tag, leben. Erweck ins ewige Leben mich . Du thust 6. Dieß Opfer ist's, das zu dir auf es ; ja, ich hoff' auf dich ! wärts steiget, Bis ſich deinHerz zu uns hernieder neiget , Wenn wir in Buß Met. Wenn wir in höchſten 2c. und Demuth vor dich treten , und zu 1333. frommer und getreuer dir beten. 7. Vergib die Sünd , in welcher wir Gott, Ich hab' gebrochen dein Gebot, Und sehr gesündigt wider dich ! Das empfangen, Und was wir selbst aus Bosheit vst begangen ; Vergib, Herr, ist mir leid und reuet mich. 37 580 Viertes Buch. was aus Schwachheit ward versehen, | Grabes Tiefe gehn , Muß Moder und Verwesung sehn, und Niemand kann Und nicht geschehen. S. Ins tiefe Meer woll'st du es Alles mich retten. 4. O, weil du selbst mein Schöpfer senken, Nicht mehr daran um Christi willen denken ; Hingegen das, warum bist, Woll'st du dein Werk nicht haſſen, wir zu dir schreien, Uns stets verleihen. Und in der Angst, Herr Jesu Chriſt, 9. Schütz' deine Kirch', auf daß bei Nicht ohne Trost mich lassen! Du has reiner Lehre Sich Gottesfurcht und hei | ſeſt nichts , was du gemacht ; Vor dir lig Leben mehre, Die Jugend auch, die ist Alles hochgeacht't, Und werth in Sünde stets zu fliehen , Sich laffe zie: deinen Augen. hen. 5. Ach, siehe deine Hände an, Die 10. Gib Frieden, Glück und Heil zu mich ans Licht geführet ! Dein Herz allen Zeiten Dem Fürsten, Bürgern und den nicht verstoßen kann , Der gläubig den Obrigkeiten ; Das Bdse lass sie dich berühret. Dieß ſind die Hände, die strafen und abwenden An allen Enden. für mich Einst an das Holz des Kreu 11. Die Trauernden , die ihre Noth zes sich Erbarmend ließen heften. 6. Darinnen steht mit deinem Blut und Plage Mit Seufzen vor dich brin gen alle Tage , Die in Gefahr ſind und Mein Name angeschrieben ; Sieh an mit Kreuz beladen, Errett' in Gnaden. | die Schrift, die mir zu gut Darin ſe 12. Gott, Vater ! hilf uns, gib uns hell geblieben ! Komm, neige her dein deinen Segen, und deine Kraft von treues Herz , Und laß im Blick auf deines Sohnes wegen , Daß wir das deinen Schmerz Sich meine Schmerzen durch vollkommne, gute Gaben Von stillen ! oben haben. 7. Blick mich mit Gottesgnaden an, 13. Herr Jesu Christ ! dein Leib, Wie ich zu dir aufblicke , Daß, wenn dein Blut, dein Leiden Erquick uns mich nichts erquicken kann , Dein Lab stets , bis wir von hinnen scheiden, ſal mich erquicke. O Gott, mein Hei Daß wir darauf getrost und fröhlich | land, hilf du mir, Und bring' mich wiederum zu dir, Eh' ich muß gar ver sterben, Dein Reich zu erben. heilger Geist ! durch deine derben! 14. 8. Was ist doch alle meine Zeit, Die Gnad' und Stärke Zerstdre du des bd sen Feindes Werke ; So woll'n wir hier ich allhier verlebet ? Ein Rauch ist's, und beſſer einst dort oben Dich ewig der in Lüften weit, Ohn' alle Spur loben ! verschwebet. Wie tret' ich armerMensch vor dich? O großer Herr , verſchone Mei. Ach Gott vom Himmel, sieh darein. mich, Daß ich so kühnlich bitte! 1335. Jesu Christe, Gottes 9. Die Noth, o Herr ! hat kein Ge Sohn, Du König aller Dinge ! Schau ſetz, Die mich nun hat umringet ; Die doch herab von deinem Thron , Hdr', macht, daß meine Seele stets Mit Fle was ich vor dich bringe ! Du bist das hen zu dir dringet. Der Kranke nach ew'ge, höchste Gut ; Ich bin ein Mensch, dem Arzte lechzt, Der Blinde nach dem der Arges thut, Ich bin nur Staub | Lichtstrahl åchzt , Der Todte ſucht das Leben. und Asche. 2. Du bist sehr herrlich , bist ge 10. So komm, o großer Lebensfürſt, schmückt Voll Majestät und Ehren; Und rufe mich ins Leben ! Komm, heil Ich bin von Jammer schwer gedrückt, mich Blinden, welchen dürft't, In deiz Der niemals will aufhören! Du bist nem Licht zu schweben ! Ich schreie ; das Licht, Herr; ich bin blind ; Du bist wende dich zu mir ! Ich hoffe; ziebe gerecht , ich bin voll Sünd', Die hat mich zu dir, Daß ich dein ewig bleibe ! mich ganz beſeſſen. Mel. Durch Adams Fall ist 26. 3. Du bist die Wahrheit und die Kraft, Das ew'geHeil und Leben ; Jch 1336. Jefu, meine Zuversicht, elend , krank und ohne Saft, Muß Mein Heiland und mein Leben , Ver schnell vorüberschweben, Muß in des stoße du mich Sünder nicht, Für den I. Von der Buße und Selbsterkenntniß. 581 du dich gegeben ! Du starbst für mich | diese Seufzer schicket ; Du hast mich den bittern Tod, Mir Gnade zu erwer- selbst zerknirschet und verwund't, Nun ben; Drum hilf mir aus der Sünde mach' mich auch , o Seelen-Arzt , ge= sund ! Noth, Und laß mich nicht verderben ! 2. Die Macht der Sünde herrscht in 4. Ich will mich gern in Staub und mir , Und schwächt der Seele Kräfte ; Asche schmiegen , Nur laß mich nicht Das Fleisch verhindert für und für Der in meinen Sünden liegen ; Umfasse Heiligung Geschäfte; Das Gute, das mich, du Gott der Freundlichkeit, Wenn ich lieben soll, Wird von mir unterlas nun ein Wurm um freie Gnade schreit ! 5. Ach, schau mich an ! ich liege dir sen; MeinHerz ist ganz des Bösen voll, Das ich soll fliehn und hassen. zu Füßen ; Dein theures Blut besprenge 3. Steh' du in solcher Noth mir bei, mein Gewissen, Dein Gnadenwort das Du Urquell aller Gnaden , Und mach' Herze stille mir, Und wirke drinn Frei durch deine Kraft mich frei , Heil mei müthigkeit zu dir! ner Seele Schaden ! Gib mir ein Licht, 6. Nimm guådig hin die Lasten, die daß ich durch dich Mich selber kann mich drücken; Erlöse mich von Satans verstehen ; Durch deine Wahrheit lehre Macht und Stricken; Ertödte ganz der mich Erkennen mein Bergehen. Sünden Lust in mir; Dein Liebesblick 4. Erweiche, Herr, mein hartes Herz, zich' Herz und Sinn zu dir. 7. Ach, halte mich , sonst werd' ich Daß es vor dir sich beuge, Daß es, er füllt von Reu' und Schmerz , Zu dei immer fallen ! Laß mich doch dir gefål nem Recht sich neige. Ach, mach' es lig seyn in Allen ; Regiere du im Herzen durch den Glauben rein , und gib ge nur allein , Laß ewiglich mehr keine rechte Werke; Ja, kehre du selbst bei Sünd' hinein. mir ein, O meiner Seele Stärke! 8. Ichbin so schwach, ich bin so ganz 5. Zerstör' in mir die Eitelkeit, Brich elende ; O komm , Erbarmer , deine meinen bösen Willen , Und laß mich, Kraft mir ſende, Daß ich hinfort in was dein Wort gebeut, Durch deinen unverrückter Treu' An dir nur hång', Geist erfüllen; Laß mir in Demuth, und dir gehorsam sey ! Mäßigkeit Des Geistes Früchte pran= gen; Erfülle du mich jederzeit Mit Met. Ein Lammlein geht, und trägt die Schuld. 1338. König , dessen Majestät heiligem Verlangen. 6. Du, Vater, bist's , der in uns Weit über Alles steiget ! Dem Erd' und schafft Das Wollen und Vollbringen ; Meer zu Dienste steht , Vor dem die Verleih zurHeiligung mir Kraft, Und Welt sich neiget ! Der Himmel ist dein laß es mir gelingen. Laß deinen Frie helles Kleid , Du bist voll Macht und den auf mir ruhn , Gib Trost, gib Herrlichkeit , Sehr groß und wunder Muth, gib Stärke ! Dann kann ich dei thatig. Ich Armer kann in meiner Pein nen Willen thun, Dann wirk' ich deine Nichts sagen, als nur dieß allein : Gott, Werke. sey mir Sünder gnådig ! 2. Hier steh' ich, wie der Zöllner that, Mel. Der Tag iſt hin, mein Jesu bei mir :c. Beschämet und von ferne; Ich suche 1337. Jesu, schau ! ein Sünder deine Hülf und Gnad', Herr, von ganz beladen, Will beugen sich vor dei Herzen gerne! Dochweil ich voller Feh nem Thron der Gnaden ; Verstoß' mich ler bin, Und Sünde meinen ganzen nicht, du hohe Liebe du ! Ach, bringe Sinn Zum Guten macht unthätig : So ſchlag' ich nieder mein Gesicht Vor dir, mein gestortes Herz zur Ruh ! 2. Gottes Lamm ! o Jesu , mein du reines Himmelslicht ; Gott, sey mir Erlöser! Die Sünd' ist groß, doch deine Sünder gnådig ! 3. Die Missethat, die mir bewußt, Gnade größer. Was soll ich dir, du Menschenhüter, thun ? Es iſt geſchehn ; Durchångstet mein Gewissen; Drum ich seh' und fühl' es nun. schlag' ich reuig an die Brust , Von 3. Ich fühl es nun, mein Herz ist Scham und Schmerz zerrissen. Ich ganz bedrücket, Daß aus der Lief es | bin, o Vater, ja nicht werth, Daß ich 1 582 Biertes Buch . noch wandle auf der Erd', Bin alles Drum schenke mir durch deine Huld Ruhmes ledig ! Doch fleh' ich mit zer Vergebung aller meiner Schuld. knirschtem Grist, Der dennoch dich noch 6. Mein Arzt , nimm meine Krank Vater heißt : Gott, sen mir Sünder heit hin ! Ich komme zu dir , wie ich bin, Nicht als ein frommer , lieber quádig ! 4. Mein Vater ! nur in deinem Sohn Knecht, Nein, ganz verderbt und unge Will ich um Hülfe flehen ; Sein Blut recht. nur läßt zu deinem Thron Getrost und 7. Schenkst du mir Guad' ins Herz frei mich gehen. Er hat getragen meine hinein, So werd ich bald lebendig seyn. Schuld ; Ich senke mich in ſeine Huld, Ach, wem dein Blut Vergebung ſchafft, Die groß und wunderthätig . Ihn faff | Deß Herz wird voller Gotteskraft ! Woltersders. ich glaubig in mein Herz, Und ruf' auf seinen Todesschmerz : Gott , sey mir Met. Aus tiefer Noth schrei ich zc. Sünder gnädig! 5. Regiere doch mein Herz und Sinn 1340. Mensch, ermuntre deinen In diesem ganzen Leben; Du bist mein Sinn ! Wie lange willst du schlafen ? Gott, und was ich bin, Sen ewig dir Auf, auf, die Stunden gehn dahin, ergeben ! Ach, heilige mich ganz und Schon nahen Gottes Strafen! Vor gar, Laß meinen Glauben immerdar ihm besteht der Sünder nicht, und geht Seyn durch die Liebe thätig ! Und kann er mit dir ins Gericht , 'Wo willst du ich nicht so, wie ich sell , So ruf' ich Rettung finden? täglich reuevoll : Gott, sey mir Sünder 2. Das eitle Wesen dieser Zeit Hat gnådig! | dich mit Nacht bedecket, Daß aus dem 6. Mein Leben und mein Sterben Schlaf der Sicherheit Dich keine War ruht Allein auf deiner Gnade. Geh' es nung wecket. Du freuest dich der trägen mir übel oder gut, Gib nur, daß mir Ruh , Und drückest gern die Augen zu, nichts schade. Kommt dann die lezte Dem Lichte zu entweichen. Stund' heran, So sey mir auf der To 3. Gott rufet laut : du schlummerſt desbahn, Mein Jesu, nah' und gnädig ; fort ; Er droht dir : doch vergebens. Und wenn ich nicht mehr ſprechen kann, Er zeiget dir in seinem Wort Die Stra So nimm den letzten Seufzer an : Gott, fen jenes Lebens ; Du aber merkeſt sey mir Sünder gnädig! wenig drauf, Fährst fort in deinem Dr. V. E. Löscher. Sündenlauf, Willst keinen Führer lei den. 4. Dein Heiland weiner über dich : Mel. Die Eccle Chrifti heil'ge mich. Du lachst in deinen Sünden ; Er ſucht Mensch, der selig werden und locker dich zu sich: Du läss'st dich 1339. will, Halt' deinem Seligmacher still, nimmer finden. Er fleht : du nimmst Und ruf : Erbarmer , nimm mich hin, kein Bitten an ; Er thut mehr, als ein Weil ich in mir verloren bin! Bruder kann: Du spottest seiner Liebe. 5. Du siehst, wie mancher Sünder 2. Ich lieg' in Sünden blind und todt ; Entdecke mir die Seclennoth ! fällt , Wenn Gott die Strafe sendet; Zerbrich mein Herz, und mach' es klein; Doch bleibest du ein Kind der Welt, Von ihrem Tand verblendet. Des So werd' ich arm und elend seyn. 3. Nimm weg die falsche Frömmig Nächsten Sturz erschreckt dich nicht ; keit, Das eigne Thun, die Sicherheit, Du glaubst , daß Gottes Zorngericht Und mache mir die Lust der Welt Mit Dich niemals treffen werde. 6. Gott, laß in mir, nach deiner Huld, aller Sünde recht vergållt. 4. Weil ich mir gar nicht helfen kann, Der Gnade Licht entbrennen , Damit So ruf' ich dich um Glauben an : Ach, ich meiner Sünden Schuld Recht gründ rein'ge, Herr, mich durch dein Blut, lich mög' erkennen ! O Jesu, Glanz der Herrlichkeit, Durchleuchte meineSicher So bin ich bald gerecht und gut ! 5. Ich kann nicht werden fromm und heit, Daß ich mein Elend schaue ! Oheil'ger Geist, laß deinen Strahl rein, Ich muß zuvor erst selig seyn. I. Von der Buße und Selbſterkenntniß . 583 Durch meine Seele dringen ! Hilf, daß | zornig glüht, Weil mit zehentauſend ich endlich mög' einmal Den Sünden Pfunden Ich verschuldet werd' erfun schlafbezwingen. Gott, thu' mir Herz den. 2. Herr, ich kann es nicht bezahlen ! und Augen auf, Daß mich der sichre Sündenlauf Nicht zur Verdammniß Mein Vermögen ist geborgt , Ob ich führe ! gleich zu vielen Malen Sehr um Eigen Aus thum gesorgt. Ja, verseßt' ich Seel Mel. Aus tiefer Hoth schrei ich ïc. und Leib, Und verkaufte Gut und Weib, 1341. Vater der Barmherzig Gab' ich auch hinweg die Kinder, Blieb' keit, Ich falle dir zu Fuße ! Verstoß ich doch ein großer Sünder. nicht den, der zu dir schreit , Und thut 3. Kam' ich in der Foltrer Hånde Zu noch endlich Buße ! Was ich begangen der allerårgsten Pein, Nåhme doch die wider dich , Berzeih' mir alles gnädig Schuld kein Ende , Und ich múßť' ein Schalksknecht seyn. Darum, Herr, er lich Durch deine große Güte ! 2. Durch deiner Allmacht Wunder barme dich Frei, in Gnaden, über mich! that Nimm von mir, was mich quålet ; Gib mich ledig vom Erdulden ! Nimm Durch deine Weisheit schaffe Rath, von mir die Last der Schulden ! Zeig' an, worin mir's fehlet. Gib Wil 4. Ewig will ich dran gedenken, Und len, Mittel , Kråft' und Stärk , Daß dich rühmen fort und fort , Meines ich mit dir all' meine Werk Anfange Mitknechts Schuld ihm schenken, und vollende. Spricht er nur ein einzig's Wort. Ich 3. O Jesu Christe ! der du hast Am geb' ihm mit Mund und Hand Ein ge Kreuze für mich Armen Getragen aller treues Herz zum Pfand , Und will also Sünden Last, Du woll'st dich mein er mich erweisen, Daß er dich mit mir ſoll barmen! wahrer Gott ! o Davids preisen. Sohn! Blick auf mich nieder von dem Thron! Vernimm des Armen Seufzen ! Mel. Alles ist an Gottes Ecgen. 4. Laß deiner Wunden theures Blut, Dein' Todespein und Sterben Mir 1343. Seele, hast du Seelenfrie kommen kräftiglich zu gut ; Ach , laß den ? Kannst du Troß dem Teufel bie mich nicht verderben ! Birt' du den Va ten ? Bist du deines Heils gewiß ? Hast ter, daß er mir Im Zorn nicht lohne du Ruh' vor deinen Sünden ? Darfst nach Gebühr, Wie ich es wohl ver du keine Angst empfinden ? Stirbst du schuldet. ohne Kümmerniß? 5. O heil'ger Geist, du wahres Licht, 2. Heute mußt du es noch wissen, Regierer der Gedanken ! Wenn mich die Ob der Bund mit Gott zerrissen , Oder Sünden-Lust anficht, Laß mich von dir ob er feste sey ? Heute muß es richtig nicht wanken ; Verleih , daß nun und werden : Ob du einer der Bekehrten, nimmermehr Begier nach Wollust, Geld Ob du seyst vom Teufel frei ? und Ehr' In meinem Herzen herrsche! 3. Seele, zärtle nimmer långer, Ach, 6. Und wenn mein Stündlein kom sonst wird dir immer bånger, Sonst be men ist, So hilf mir treulich kämpfen, kommst du keine Ruh' ! Jesu Wort kann Daß ich des Satans Trug und List dir nichts nüßen, Moses muß nur auf Durch Christi Sieg mag dämpfen ; Auf dich blizen, Dein Gewiſſen ſchreit dazu. daß mir Krankheit , Angst und Noth, 4. Was willst du dem Satan ſagen, Ja,selbst der letzte Feind, der Tod, Nur Wenn er dich, bis zum Verzagen, Aeng stiget, und zweifelnd macht ? Wohnt sey die Thür zum Leben! dir Jesus nicht im Herzen, Sein Tod, Mel. Werde munter , mein Gemüthe. sein Blut, seine Schmerzen , Bist du 1342. Reicher König, hab' Erbar um dein Heil gebracht. 5. D, so sey doch schnell beflissen, men , Rechne mit mir nicht genau ! Handle gütig mit mir Armen, Der auf Daß du sicher mögest wissen , Ob dein deine Gnad ich schau' ! Ach, so bald Thun nicht Heucheln sey ! Ob du ganz dein Aug' auffieht, Spür' ich, daß es auf Jesum schauest , Und auf diesen 584 Viertes Buch. Felsen bauest ? Ob du deinem Heiland | Strafe. Hor', Gott spricht! Såume treu? nicht, Seinen Ruf zu hören, Und dich 6. Solltest du noch heut' erkranken, zu bekehren ! Und beraubt seyn der Gedanken , Ach, 2. Noch weckt der Posaunen Schal wie kläglich stund' es dann ! Aber soll Nicht die Todten alle ; Noch bebt nicht test du bald sterben : Ach, du stürztest der Erdenball , Nahe seinem Falle: ins Verderben ! Dann ging' erst dein Aber bald, Bald erschallt Gottes Ruf: zur Erden Sollst du wieder werden ! Jammer an! 7. Darum, Seele, flch' noch heute : 3. Kommt nun , ehe du's gedacht, „ Jesu, ich bin deine Beute , Aber ganz Unter Sündenfreuden Deine letzte Le getrennt von dir ! Nimm mich wieder bensnacht , Was wirst du dann leiden! an zu Gnaden, Heile meinen Seelen Wenn dein Herz , Von dem Schmerz schaden ! Ach, verbinde dich mit mir ! Deiner Schuld zerriffen, Wird verzagen 8. ,,Nun, ich flieh' zu deinen Wun müſſen! den! Hast du schon so Biel' entbunden, 4. Wenn vor deinem Antliß sich Jede Oso nimm doch mich auch an ! Bin ich Sünd' enthüllet , Wenn dann eine jede gleichganz reif zum Feuer, Meine Seel dich Ganz mit Grau'n erfüllet ! Dich ist dir doch theuer; Wandt'st du doch nichts dann Stärken kann, Keine dei ---dein Blut daran ! ner Freuden , Was wirst du dann 9. ,,Ach , bekehre selbst mich Armen ! leiden ! Laß mich fühlen dein Erbarmen, Sprich 5. Nah dem Untergang wirst du, insHerz: ,,Getrost mein Kind!“ Sprich: An des Grabes Stufen , Bang um ,,die Schuld ist dir vergeben !" Sprich Trost und Seelenruh' Dann vergeblich mir's laut zu : ,,du sollst leben ! Du rufen : Rette, Gott, Mich vom Tod! Rette noch im Sterben Mich vor dem bist's, der da Frieden find't!" 10. Seele, bete, und ſey ſtille, Sieh, Verderben ! ob Jesus nicht erfülle, Was du un 6. Noch, noch wandelst du allhier aufhörlich flehst? Eh' muß Erd' und Auf des Lebens Pfade ; Noch ist zur Himmel schwinden , Eh du nicht be Errettung dir Nahe Jesu Gnade ; Eil freit von Sünden , und versichert von ihr zu, Daß du Ruh' Für dein Herz empfindest, Und Vergebung findest! ihm gehst. 11. O, du wirst es bald empfinden, Me I. Wer nur den lieben Gott läßt walten. Wenn du bist bekehrt von Sünden ! Denn Bekehrte rühmen frei : ,,Viel 1345. So gehst du denn mit vollen Gerechtigkeit und Stärke Find' ich im Schritten, O Sünder, nach der Hölle Erlösungswerke ! Jesu Blut macht Alzu ! Dein Gott läßt dich voll Gnade les neu! bitten , Doch dieses Heil verachtest du! 12. ,,Bis zum Schwören kann ich's O Grausamkeit, die nie erhört, Daß wissen, Daß mein Schuldbrief sey zer- | Einer so zur Hölle fåhrt ! rissen, Sterben sey nun mein Gewinn. 2. ,,Gott weiß !"' ſprichst du bei allen Führ ich gleich nicht immer Freude, Worten , Und das gereichet Gott zum Dennoch gibt der Geist im Leide Zeug- Spott ; Du nennest ihn an allen Orten, niß, daß ich selig bin." -Und denkst doch nicht an deinen Gott. 13. Hilf, Herr Jesu , allen Seelen, Du gehst in deiner Bosheit her, Als Die den Weg des Heils verfehlen, und ob kein Gott im Himmel wár ? gefährlich stille stehn ! Suche, was ver 3. Wie oft versetzest du die Seele, irrt, verloren, Laß sie werden neuge Schaude ! in des Teufels Hand! borén, Laß sie Friedenswege gehn! Wer ist, der deine Flüche zähle ? Dein 28. G. Reiz. Wesen ist Gott wohl bekannt ; Du schwörest auch wohl gar noch heur' Um Met. Mache dich , mein Grist , bereit. Ehr und Geld ein'n falschen Eid. 1344. Sichrer Mensch, noch ist es 4. Allein, was denkst du bei dem Al Zeit, Aufzustehn vom Schlafe ! Nahe len ? Hörst du den starken Donner nicht? ist die Ewigkeit, Nah ist Lohn und | Muß dir nicht Herz und Muth entfals I. Von der Buße und Selbsterkenntniß. 585 len , Wenn Gott, der strenge Richter, | Eh' morgen kommt, kann's åndern sich ; spricht : Ju meine Richtershånde fällt, Wer heut' ist friſch, gesund und roth, Wer meinen Namen ſchimpflich hålt ! Ist morgen krank, vielleicht auch todt. 5. Ach, Sünder ! hast du denn ver Stirbst du nun ohne Reu' und Leid, gessen , Wie viel du Gott gekostet hast ? So brennest du in Ewigkeit. 7. Hilf, o Herr Jesu, hilf du mir, Die Güt' ist gar nicht zu ermeſſen, Viel weniger die schwere Last, Die Jesus für Daß ich noch heute komm' zu dir , Und dich aufsich nahm, Als er dich zu er mich bekehre unverweilt, Eh' mich mein lösen kam . Ende übereilt , Auf daß ich heut' und 6. Sein Blut floß reichlich auf die jederzeit Zu meiner Heimfahrt sey be Joh. Heermann. Erde, Als er für dich ein Bürge ward, reit! Damit deinHerz erweichet werde ; Dein (Pf. 6.) Herz ist aber felsenhart. Ach, gilt denn Mel. Mache dich mein Geist bereit. Jesus nichts bei dir , und ziehest du 1347. Strafe nicht , o Heiligster, den Satan für ? 7. Erbarme dich doch deiner Seelen, Mich in deinem Grimme ! Höre, Her Und falle deinem Gott zu Fuß ! Willst zenskündiger, Meines FlehensStimme ! du den Lebensweg erwählen , So thue Sende du Trost mir zu ! Rette vom doch noch heute Buß, Und åndre den Verderben, Rette mich vom Sterben ! verkehrten Sinn , Damit dich Gott 2. Wird mein Herz im Grabe sich M. G. G. Deiner Güte freuen ? Gott des Lebens ! nicht reiße hin ! todt kann ich Dir kein Danklied weihen. MMeL. Vater unser im Himmelreich. Rette mich , Daß ich dich, Weil ich 1346. So wahr ich lebe, spricht hier noch lebe, Dankbar froh erhebe ! 3. Meine Seele sehnet sich Nun um= dein Gott, Mir ist nicht lieb des Sün ders Tod , Vielmehr ist dieß mein sonst nach Frieden. Elend, tief gebeugt Wunsch und Will', Daß in der Sünd bin ich ; Soll ich ganz ermüden ? Ach , er stehe still, Von seiner Bosheit wende wie lang' Soll ich bang', Heiland schwacher Seelen, Trauerstunden zäh sich, und lebe mit mir ewiglich . 2. Dieß Wort bedenk , o Menschen= | len ? 4. Komm, o komm mich zu erfreun, kind! Verzweifle nicht in deiner Sünd'! Hier find'st du Trost und Heil und Trost mir zu gewähren ! Täglich, Hel Gnad', Die Gott dir zugesaget hat fer, harr' ich dein, Und ich hab' in Zäh Durch einen heil'gen, theuren Eid ; Oren Manche Nacht Durchgewacht. Eile, Mittler, eile Deinem Knecht zum Heile! felig, wem die Sünd' ist leid! 5. Nichts , als deine Vaterhuld, 3. Doch hûte dich vor Sicherheit! Denk nicht : noch hab' ich lange Zeit ; Kann mich selig machen. Ach, gedenl Ich will mich erst des Lebens freun, nicht meiner Schuld, Stärke du mich Und werd' ich deſſen müde seyn, Als Schwachen ! Zeige dich ! Führe mich, dann will ich bekehren mich, Gott wird du Gott der Gnade, Auf dem ebnen Pfade! wohl mein erbarmen sich. 6. Nun, o Seele, zage nicht ! Gott 4. Wahr ist es, aus Barmherzigkeit Ist Gott zur Hülfe stets bereit ; Doch verwirft ja keinen, Der ſich naht mit wer auf Gnade sündigt hin, und bleibt Zuversicht ; Er vernimmt dein Weinen. bei seinem bösen Sinn, Wer seiner Nie vergißt Jesus Christ Seiner Theu'r Seele selbst nicht schont , Dem wird erlösten ; Jeſus wird mich trösten. Nach Albinus. einst nach Verdienst gelohnt. 5. Gnad' hat dir zugesager Gott Mel. Meine Seele, willst du ruhn. Durch Jesu Christi Blut und Tod; O6 Doch sagen hat er nicht gewollt, Ob 1348. Sünder, willst du sicher du bis morgen leben sollt ; Daß du mußt seyn Und befreit von Furcht und Pein : sterben, ist dir kund, — Verborgen ist die | Ach, so laß dir's nicht belieben , Deine Todesstund'. Bess'rung aufzuschieben ! Auf, Gott dich zu sich, Eile, und errette dich! ; Trufet dich bekehre du, heut' 6. Heut' lebst 586 Viertes Buch . 2. Denke , wie es Schaden thut, | Auch mein Herz machen rein; Laß alle Wenn das träge Fleisch und Blut Darf meine Schuld Getilgt, vergessen seyn ! nach seinem Willen leben, Und ihm 4. Laß mich in dieser Welt Nur dir sters wird Frist gegeben. Auf, Gott zur Ehre leben, Und thun, was dir ge fällt, Dir allzeit seyn ergeben ! Dein rufet dich ze. 3. Die Verstörer deiner Ruh', Deine Geist regiere mich ; So werd' ich wohl ** Sünden, nehmen zu. Dein Gewissen bestehn, ' Und von der Rechenschaft Zur wird beschweret, Und des Zornes Schatz Himmelsfreud' eingehn . Dr. 3. Dicarius. vermehret. Auf, Gott ruft dich noch zu Mel. Herzlich lieb hab' ich dich 2c. fich : Eile, und errette dich ! 4. Deines Herzens Härtigkeit Steigt 1350. Vor Gericht, Herr Jesu, und wächst von Zeit zu Zeit. Was dich steh' ich hie, Und beuge meines Herzens jetzt kann weinend machen, Wirst du Knie', Will dir mein Elend klagen. bald mit Hohn verlachen. Auf, Gott Mein' groß und viele Missethat Mich überall verdammet hat ; Doch will ich ruft dich noch zu sich ze. 5. Was du Böses an dir hast, Wird nicht verzagen. Herr Jesu Christ, dein sonst wie ein alter Ast , Dessen Krum Blut allein Macht mich von allen Sún mea g'rad zu ziehen Man sich wird um den rein, Weil ich in wahrer Reu' und sonst bemühen. Auf, Gott ruft dich Buß' An dich glaub' und dir fall ' zu noch 20. Fuß. Herr Jesu Christ, deß dank ich 6. Eile, denn es kommt der Tod ; dir :,: Ich will mich bessern : hilf du Joh. Mich. Dillherr. Da entstehet Angst und Noth ! Du mußt mir ! unbereitet gehen, Und vor deinem Rich Mel. In dich hab' ich gehoffet, Herr. ter stehen. Auf, Gott ruft dich noch c. 7. Brauch , ach brauch die Gnaden 1351. Warum, Herr , låssest du zeit! Denn die lange Ewigkeit Kommt mich gehn Den Frrweg, daß ich nicht gleich einem Strom geschossen, Der den kann sehn Der Sünden Last undSchmer Damia hat überflossen. Auf, Gott ruft zen ? Warum bin ich So jämmerlich dich noch 20. Verstockt in meinem Herzen? 8. Eile ! du hast viel versäumt, In frommer Gott, verwirf uns 2. der Zeit, da du geträumt ! Such's mit nicht Im Zorn von deinem Angesicht ! Jesu einzubringen ; Nur mit ihm kann Erleucht' uns das Gemüthe, Das Tag dir's gelingen. Auf, Gott ruft dich noch und Nacht Nicht nahm in Acht Den zu sich ! Eile, und errette dich! Reichthum deiner Güte ! 3. Bei deiner Langmuth und Geduld Laß uns erkennen unsre Schuld ; Heil Mel. Gott, du frommer Gott. unser Herz und Sinnen , Die dich, o 1349. Thu' Rechnung ! diese will Herr, Beleidigt schwer Durch fünd Gott ernstlich von dir haben. Thu' liches Beginnen. Rechnung, spricht der Herr, Von allen 4. Nimm uns das steinern Herz doch deinen Gaben! Thu' Rechnung, fürchte ab! Leit' uns mit deinemsanften Stab, Gott! Bald mußt du plöslich fort! Damit wir heilig leben, Voll Reu' und Thu' Rechnung ! denke stets An dieses Scheu, Und stets dabei Nach deinem ernste Wort! Reiche streben. 2. Sprich : großer Gott ! wer kann 5. Herr, such' auch mich verlornes Vor deinem Thron bestehen, Wenn du Schaf, Daß ich der wohlverdienten mit deinem Knecht In dein Gericht Straf' Bei guter Zeit entrinne ! Be willst gehen? Es ist in weiter Welt kehre mich, Damit ich dich Von Her Zu finden nicht ein Mann, Der dir auf zen lieb gewinne! Tausend nur Ein Wort antworten kann. 6. Bringst du, o Gott! mich so zum 3. Laß Gnad' ergehn für Recht ! Ach, Licht, So wird mein Leben länger nicht Iaß mich Gnade finden! Mach' mich In Sünd' und Frrthum rennen, Nein, aus Gnaden los Von allen meinen glaubensvoll, Wie ich es soll, Dich lies Sünden! Laß deines Sohnes Huld ben und erkennen. 1. Von der Buße und Selbsterkenntniß. 587 7. Nimm deinen Geist von mir nicht 7. Was soll ich thun? Mein Gott, weg! Hilf, daß ich geh' den rechten wo soll ich hin? Ich weiß mir keinen Steg, Gehorsam deiner Stimme ; Und Rath ! Wenn nicht dein Wort für den gib dabei, Daß Lieb' und Treu' In beklemmten Sinn NochRath und Ret= meinem Herzen glimme ! tung hat, So weiß ich keinen Weg zu 8. Ach , Herr, laß mich Barmher finden, So sterb' ich noch in meinen zigkeit In dieser leßten, armen Zeit Sünden ! Was soll ich thun? 8. Was soll ich thun? Wo mich dein Aus deinerHand empfangen ! Laß mich dereinst, Wann du erscheinst, Des Les Geist nicht lehrt , So bleib' ich ewig bens Kron' erlangen ! blind . Wenn Er mir nicht die Worte selbst erklärt, Die deine Worte sind, Mel. Gott ist getreu, sein Herz, ſein Vaterherz. So bleib' ich in der Thorheit stecken. 1352. Was soll ich thun? ach Ach, laß mir doch sein Licht entdecken : Herr, was fang' ich an ? Mein Herz | Was mir zu thun ? 9. Was soll ich thun ? Dein Wort ist aufgewacht ! Ich sehe wohl, daß ich nicht bleiben kann, Bis Gott mich selig eröffnet mir Die Buß- und Glaubens macht. Ich dachte nicht an meine Sün bahn. Dieß ist der Weg, auf dem man. de, Die ich doch nun mit Augst em kommt zu dir, Und trifft das Leben an. pfinde. Was soll ich thun? Die eigne Bess'rung unsers Lebens Hilft 2. Was soll ich thun? Ich kann nichts zum Heil ; man fragt vergebens : nicht ruhig seyn; Ich bin noch unbe Was soll ich thun? kehrt. Mein Herz ist todt ; mein Wan 10. Was soll ich thun? Verderben del ist nicht rein; Die Welt hat mich kann ich wohl ; Das Bessere glückt mir bethdrt ; Mein Glaube hat mich selbst nicht. Versprech' ich es , so wird die betrogen, Und mein Gebet hat Gott ge Lüge voll, Weil mir die Kraft gebricht. logen. Was soll ich thun? Hinweg, ihr selbstgewirkten Sachen ! 3. Was soll ich thun ? Der falsche Ich lasse Jesum alles machen! Ich Trost ist hin, Die Träume sind vorbei. kann nichts thun ! 11. Was soll ich thun? Nur ganz Nun seh' ich wohl , daß dem erweckten Sinn Gewißheit nöthig sey. Bei uns gelassen seyn , Und Jesu offen stehn. gewiſſem , todtem Hoffen Steht mir Der Freund klopft an ; so laß ich ihn der Höllen Rachen offen. Was soll ich hinein , Mein ganzes Herz zu sehn ! thun ? Das sey ihm völlig übergeben ; Er tilge 4. Was soll ich thun ? Getrost und nur mein Widerstreben ! Ich kann nichts sicher seyn ? Mit Lust verloren gehn ? thun. 12. Was soll ich thun? Ich rufe Nein, das gefällt den Rasenden allein, Die nichts von Gott verstehn ! Das Jesum an, Wie er mich selber lehrt. Seligwerden ist die Sache, Die ich nicht Ich weiß, daß er mir helfen will und mehr, wie sonst, verlache. Was soll ich kann, und meine Stimme hört. Wohl thun ? an, so will ich zu ihm treten ! Sein 5. Was soll ich thun? Ich habe Geist erwecker mich zum Beten. Ich g'nug gethan, Das mich auf ewig reut. | kann nichts thun. 13. Was soll ich thun? Herr, wirke O, daß ich nichts davon vergüten kann ! O, der verfloss'nen Zeit ! Wo seyd ihr, du in mir Die sel'ge Traurigkeit , Da ihr verlornen Tage ? Ihr macht, daß man die Schuld, die Sündenſchuld vor ich mit Thrånen frage : Was soll ich dir Beweinet und bereut ! Die Armuth laß mich recht empfinden ! Zerknirsche thun ? 6. Was soll ich thun ? Das Herz mit mich durch meine Sünden ! Ich kann Fleiß zerstreun , zu lust'gen Brüdern | nichts thun. 14. Was soll ich thun ? Mein Heil, gehn? Ach nein, da wird für mich nicht Ruhe seyn! Bleibt immer ferne stehn, ich fasse dich Mit aller Glaubenskraft, Ihr Tröster, die ihr leidig heißet, Weil Bis daß dein Geist in deinem Blut für ihr nur tiefre Wunden reißet ! Was mich Gewiſſe Rettung schafft, Bis er soll ich thun ? mir die Versich'rung schenket, Und mei 588 Biertes Buch. nen Geist mit Frieden tränket. Dann 6. Nun verges ich aller Freuden, Die mir diese Welt bescheert, Und denk' kann ich ruhn. 15. Was soll ich thun ? Die Gnade an dein schmerzlich Leiden, Das mir ſtärket mich ! Ich fühle Gottes Kraft ! Gnad und Heil gewährt. Prág' es Sie treibt mich an, sie führt mich mit meinem Herzen ein ! Laß mir's ewig terlich) ; Und was sie selberschafft, Das theuer seyn ! Alle Sünde sey verfluchet, nennt sie gnädig meine Werke. Wohl Jesus sey allein gesuchet! 7. Nimm dieß Opfer meiner Seele, mir! Ich will in dieser Stärke Noch Alles thun. O mein Jesu, gnå g auf! Herr, dem 16. Was soll ich thun? Was Gott ich mich anbefehle, Mach' mich treu in an mir gethan, Das thu' ich Andern meinem Lauf! Rechne nicht, was ich auch. Die Liebe bleibt auf Chriſti Le gethan, Siehe mich voll Mitleids an, bensbahn Der allgemeine Brauch. Wie Daß ich ewig an dir hange, Und durch selig bin ich dann auf Erden ! Was dich die Kron' erlange ! Joh. Laffenius. wird's im Paradiese werden ! Da will Woltersdorf. ich ruhn! Mel. Alle Menschen müssen sterben. Mel, Freu' dich sehr, o meine Seele, 1354. Wendet euch zum Herrn, 1353. Weg, ihr schnöden Eitelkei ihr Sünder! Offen steht der Himmel ten, Bleibt fortan mir unbekannt ! Ich euch! Kommt, ihr abgefall'nen Kinder, bereue Tag und Zeiten , Die ich sonst Kommt zum Heiland allzugleich ! Sagt, auf euch gewandt ; Wenn ich nun zu ach ! wollet ihr verderben, Und in euren rücke geh , Und mein vorig Wesen seh', Sünden sterben ? Machet euch nicht Schlag' ich meine Augenlieder Tiefbe felber Pein ! Ihr könnt Alle selig seyn! schämt und traurig nieder. 2. Kommt zu ihm, ihr alten Greifen! 2. Was ich ernstlich sollte haſſen, Euer Elend jammert ihn. Laßt euch Als ein Gift , das mich erstickt ; Was spåt noch unterweisen, Fallt vor seine ich billig sollte lassen, Daran hab' ich Füße hin ! Habt ihr es gleich wollen spa mich erquickt ; Finsterniß war mir ein ren Bis zu euren lehten Jahren : Licht; Was ich sollte , that ich nicht ; | Kommt nur noch mit Eruſt heran ! Er Ich lief mit verwirrten Sinnen, Nichts nimmt euch zu Gnaden an. als Böses zu beginnen. 3. Kommt zu ihm vom mittlern Al 3. Seyd verflucht, ihr citeln Stunter , Sparet eure Buße nicht, Denn den, Da um Lust und eitle Gunst Ich das Herz wird immer kalter ! Folget mich mit der Welt verbunden In der nun dem Gnadenlicht ; Laßt's euch Sünde trübem Dunst ! Seyd verflucht, nicht vergeblich scheinen ! Fangt an und kommet mir Nimmer , nimmer über euch zu weinen. Kommt, so gut wieder für! Nun entsag' ich allen Lu- ihr könnt , heran ! Alle nimmt noch ften, Die mein armes Herz verwüsten. Jesus an. 4. Fleischessinn und Wollustleben, 4. Kommet auch zu ihm, ihr Klei Augenluft und Hoffartsgråu'l, Dem ich nen, Er ist euer bester Freund! Wer mich bisher ergeben, Weichet von mir, kann's treuer mit euch meinen , Als es flieht in Eil ! Aug' und Hånde, Herz euer Heiland meint ? Laufet ja nicht und Sinn, Strebt nach anderm Ziele ins Verderben Mit dem Haufen, um hin, Das nicht Zeit und Leid verzehret, zu sterben, Suchet früh die schmale Das in Ewigkeit noch währet ! Bahn ! Jesus nimmt euch freudig an. 5. Weiche schnell, nicht nur allmåh 5. Kommt zu ihm, ihr Wilden, Ro lig, Welt, mit deiner citeln Pracht ! hen , Die ihr tief versunken seyd ! Ach Bei dir wird wohl keiner selig, Du tet ihr nicht Jesu Drohen, Ach ! so folgt versenkſt ihn nur in Nacht ! Sey will- der Mildigkeit ! Höret doch sein treues kommen , Himmelslicht , Wort, das Locken ; Laßt euch länger nicht versto mein Erlöser spricht ! Jesu, sey du mei- cken, Kommt, verlaßt die breite Bahn ! ne Freude! Tröste mich in meinem Er nimmt euch noch gnädig an. Leide! 6. Kommet auch, ihr armen Seelen, I. Von der Buße und Selbsterkenntniß. 589 Die ihr Selbstgerechte seyd ! Wollt ihr liebt , Nein, oft beneidet und betrübt, euch denn långer quålen Mit der Selbst Zank , Hader, Streit gefangen an, gerechtigkeit ? Seyd ihr denn nicht Durch Zorn und Rachgier Sünd' ge g'nug beflecket, Und mit Sünden über than. Kyrie Eleis. decket? Kommt, verwerfet euren Wahn! 7. Ich hab' unreine Lust gesucht, Jesus nimmt die Sünder an. Nicht Heiligkeit geliebt und Zucht, 7. Kommt auch, ihr betrognen Her Durch Unmaß auch in Speis und zen, Die ihr eure Liebe theilt! Hat er Trank Dir oft entzogen Ruhm und nicht mit tausend Schmerzen unsern Dank. Kyrie Eleis. 8. Ich hab' mein Amt nicht so ver Schaden ganz geheilt ? Laßt das Herz nicht länger theilen , Laßt es ganz und richt't, Wie es gefordert meine Pflicht, kräftig heilen! Flieht der Halbheit Mit Unrecht Gut an mich gebracht, Der Fluch und Bann ! Dann nimmt euch Armen Nothdurft nicht bedacht. Kyrie der Heiland an. Eleis . 8. Kommet auch, ihr blöden Geister, 9. Ich hab' den Låst'rer gern gehört, Die ihr arm und elend seyd ! Kommt | Zum Besten Alles nicht gekehrt , Mich mit Thränen zu dem Meister, Fleht ihn nicht beslissen jederzeit Der Wahrheit an mit Kindlichkeit : Jesu , siehe mei und Aufrichtigkeit. Kyrie Eleis . nen Schaden ! Nimm mich Armen au 10. Ich hab' mit Rechtes Schein zu Gnaden ! Sehet doch die offne Bahn ! und List Gesuchet, was des Nächsten Jesus nimmt die Blöden an! ist, Begehret oft sein Eigenthum, Ge 9. Kommet auch, die ihr ihn kennet, schmälert oft ihm Ehr und Ruhm. Kv Freunde, längst mit ihm vertraut , Die rie Eleis . ihr liebend für ihn brennet, Und ins 11. Ach, starker, eiferiger Gott ! Wer Herz der Liebe schaut ! Täglich sollt ihr dich veracht't und dein Gebot , Deß näher kommen , Mehr von ihm dahin Lohn ist Zorn und Straf' und Pein, genommen , Bis ihr endet euren Lauf! | Wenn du willst Herr und Richter ſéyn ! Kyrie Eleis. Dann nimmt er euch selig auf. 12. Der aber hat in tausend Glied Mel. Dieß sind die heil'gen zehn Gebot', Hie zu erwarten Gnad' und Fried', Der 1355. Wenn ich die heil'gen zehn dich, Herr, liebt, und dein Gesetz Hält Gebot' Anschaue, die du gabst, o Gott, über alle goldne Schätz'. Kyrie Eleis. 13. Ein solches Herz ist, ach, nicht Erschreck in meinem Herzen ich , Daß ich so sehr erzürnet dich. Kyrie Eleis. hier, Es wohnt kein wahres Guts in 2. Ich habe das Geschöpf weit mir ; Ich habe nicht darnach gefragt, mehr Geliebt, als dich und deine Ehr' ; Was du gedräut und zugesagt. Kyrie Dich nicht gescheut , dir nicht ver Eleis . 14. Mein Dichten ist von Jugend auf traut, Auf mich und Menſchenkraft ge baut. Kyrie Eleis. Nur bös ' im ganzen Lebenslauf, Weil 3. Ich habe deinen Nam'n und Bund ich von meinem Scheitel bin Verderbt • Vergeblich oft geführt im Mund, und bis auf die Sohle hin. Kyrie Eleis. deine Weisheit , Gut und Macht Mit15. Ach, Vater, ſieh' mein Elend an, Herzensandacht nicht betracht't. Kyrie Verzeihe mir, was ich gethan! Nimm Eleis. weg durch deine Gut und Huld Die 4, Ich hab' vollbracht den Sabbath Strafen meiner schweren Schuld! Ky tag In Listen oder Müh' und Plag , rie Eleis. Dein Wort versäumt, und nicht geehrt, 16. Gedenk, daß dein Sohn, Jesus Was du an Wohlthat mir bescheert. Christ, Ein Fluch am Kreuz geworden Kyrie Eleis . ist Für mich und meine Missethat , Die 5. Ich habe nicht geehrt allzeit Die er aufsich genommen hat. Kyrie Eleis. 17. Ach , laß mich auch in Christo Eltern, Lehrer, Obrigkeit , Ihr treues Sorgen nicht erkannt , Sie nicht be nun Geschaffen werden, Guts zu thun, dient mit will'ger Hand. Kyrie Eleis. Und gib mir deines Geistes Kraft, Zu 6. Ich hab den Nächsten nicht ge üben gute Ritterschaft. Kyrie Eleis. 590 Viertes Buch. 18. Daß ich nach deinem Willen leb', Mel. Ach Gott vom Himmel 26. Der Sündenlust stets widerstreb, Und 1357. Wie, daß du doch , o fúnd darnach ringe fort und fort , Daß ich lichsHerz, So wohlgemuth kannſt leben? eingeh' zur engen Pfort'. Kyrie Eleis. Empfindest du denn keinen Schmerz? Wirst nicht mit Angst umgeben ? I Mel. Was mein Gott will re. das Gericht so fern von hier, Daß du 1356. Wersich aufseine Schwach gar nicht erwägst bei dir, Was auf die heit steurt, Der bleibt in Sünden lie Eünden wartet? gen; Wer nicht Herz, Sinn und Muth 2. Beschau' dein Leben, das du führst, erneu'rt, Wird sich gewiß betrügen. Betracht' all deine Wege ! Bedenk , ob Den Himmelsweg, Den schmalen Steg du dein Herz regierst, Zu gehn auf Hat nie sein Fuß betreten; Er sieht schmalem Etege? Ist denn dein Thun auch nicht In Gottes Licht, Was Kam auf Das gekehrt, Was Gott, dein Herr, von dir begehrt? Liebst du ihn denn pfen sey und Beten. 2. Was gern die Welt nur Schwach von Herzen? heit beißt , Ift ihrer Bosheit Stärke; 3. Ach, du hast nie an ihn gedacht! Dadurch vermehrt der böse Geist Gar Du folgt noch deinem Willen ! Was die mächtig seine Werke. Auf, Seele, auf! gefällt, wird gleich vollbracht, Die Lůše Lenk deinen LaufZur Allmacht, die dich zu erfüllen ; Ja , was dein Fleiſches rettet! Des Heilands Hand Zerreißt wille spricht, Wird alsobald ins Werk das Band, Womit du angekettet. gericht't; Dem folgst du ohne Zügel. 3. Der erste Schritt im Christenthum 4. Du denkest nicht an deinen Gott, heißt: von der Sünde scheiden; Denn bei Wie ers von dir begehret ; Begegner dem wahren Glaubensruhm Muß man dir dann Kreuz und Noth, Dann bijt die Weltlust meiden. Wenn Christi du gleich verstöret ; Dann schauſt da Geist Die Seele reißt Aus ihren To zwar schnell himmelan, Doch ziehn did desbanden , So ſpürt ſie Kraft, Die nach der Erdçubahn Bald wieder deine Jesus schafft , Mit dem sie aufer Sünden. standen. 5. Mit kalten Lippen dienst du Gett, 4., Mein Jesu, steh mir mächtig bei, Weißt nicht, was dein Mund sager; Die Laß mich bekräftigt werden ! Gerechtig- | Andacht ist dir fast ein Spott, Die keit und Stärke sey In dir mein Theil Sünd' dir mehr behaget. Die Weltlust aufErden! Uns, dein Geschlecht, Machst schwebt die süße vor, Daß du nicht du gerecht, Und willst die Schwachen | kannst die Seel empor Zur Liebe Got stärken, Daß sie in dir Des Glaubens tes richten. Zier, Die Macht der Guade merken. 6. Dagegen dienest du, der Welt 5. Brich durch, o ſtarker Gottesſohn, Mit heißergebuem Herzen , Und was Und laß auch uns durchbrechen , Uns den Sündern wohlgefällt, Das willst freudig nahn dem Gottesthron, Nicht du nicht verschmerzen. Osiehe, Satans mehr von Schwachheit ſprechen! Denn arg Geheiß, Das führst du aus mit deine Hand Will ja das Pfand Des großem Fleiß, Er bindet deinen Willen ! Geistes gern uns geben, Damit wir frei 7. Kommt deinem Herzen dann wohl Im Streit stets sieg- | ein, Auch Reu' ob deinen Sünden, Und möchtest du befreiet seyn, Will doch kein 6. Gib Kraft, wo keine Kraft mehr Ernstsich finden. Der guteVorsatzdauert ist ; Gib Kraft, das Fleisch zu dam nicht, Der Fleischessinn flieht doch das pfen! Gib Kraft, wenn Satans Macht Licht, Läßt nicht vom Herrn sich binden. 8. Die Andacht währt bei dir nicht und List uns schwächen will im Kam Von Heuchelei reich leben. pfen. Wenn diese Welt Uns Neze stellt, Gib Kraft, sie zu vernichten, So wird in Noth, Ja ſelbſt im Tod, Uns deine Kraft aufrichten! lang , Du eilst, sie zu beschließen. Bei Gottesfurcht wird dir's zu bang, Du willst der Welt genießen ; Es kömmt dir gar zu lieblich vor, Der Welt zu Vernh, Walther Marperger. | leihn Herz, Mund und Ohr, Zu thun, was dich gelüftet. I. Von der Buße und Selbsterkenntniß. 591 9. traure, sichres , armes Herz ! | finden , Was nur der Himmel geben . Wach' aufvon deinen Sünden ; Komm, kann : Ach) , glaub' es : solcher_finstre fühl in Reue deinen Schmerz ! Dann Wahn Stürzt dich hinab zu Todes wird dein Gott sich finden. Bitt' ihn, schlünden ! der dir vieltausendmal Erließ die Sün 4. Wie kann das Sterbliche vergnů den ohne Zahl, Daß er dich woll' ent gen Die Seele, die unsterblich ist? binden ! Soll das, was ewig, unterliegen Dem, 10. Er hat sich gütig oft erzeigt, Dir das nur dauert kurze Frist? Wie kanu, oft die Schuld vergeben, Wenn du zu was irdisch , dich ergötzen, Der du zum ihm dein Herz geneigt , Und frömmer Himmel bist gemacht? Du bist von wollen leben. Er that dir bald denHim Gott so hoch geacht't, Und weißt nicht mel auf, Wenn du, gebeugt im schwa deinen Werth zu schätzen. chen Lauf, Verzeihung kamist zu suchen. 5. Ach Schande ! du gibst deinen 11. Noch will er sich zu dieser Stund' Adel Und deine Herrlichkeit dabin! Erbarmend laſſen finden, Wenn nur Dein Schöpfer , der dich ohne Tadel dein Herz ist, wie der Mund, Und laſſen | Einſt ſchuf nach seinem heilgen Sinn, will von Sünden. Beklag' mit Thränen Muß selbst bei dir zurücke stehen ; Sein deine Schuld, Und ſuch' in Jesu Gottes | ſchönes Reich ist dir zu ſchlecht ; Darunt Huld, So wird sie dir erscheinen! geschicht dir eben recht , Wenn du dich 12. Bekehre dich zu deinem Gott ! mußt betrogen sehen. 6. Wie aber, wenn du gar daneben Er wird sich zu dir kehren , Und dann auch in der letzten Noth Dein höchstes In Lastern suchest deine Lust, Und, dich Flehn gewähren. Doch diesen Vorsatz abkehrend von dem Leben , Der Sünd' fas dabei : Hinfort dem Herrn zu blei eröffnest Herz und Brust, Die Gott ben treu, Und nicht zur Welt zu weichen. zum Tempel ihm erkoren : So denk ', 13. Sag' allen deinen Lüsten ab, wie groß ist deine Schuld ! Wie ſchmähſt Schwdr ab all deinen Sünden; Sent du deines Schöpfers Huld ! Ach , wä dich in Christi heil'ges Grab, Dort rest du doch nie geboren! Lasse deine Binden, Dort lasse deinen 7. Dring ein in Gott , verlaß die Lod zurück, So wird dich Jesu Lebens Sünden , Sag' ab der Thorheit dieser blick Zum ewigen Leben führen! Welt ! Dann kann dein Herz erst Rube finden, Wenn dir der Himmel nur ge Mel. Mein Jesu , dem die Seraphinen. fällt. Die Erde wankt, drum muß man' 1358. Wie thöricht handelt doch gleiten , Wenn man darauf zu ruhen ein Herze, Das außer Jesu Ruhe sucht, meint. Wer aber sich mit Gott vereint, Und sich mit tausendfachem Schmerze Hat Fried' und Ruh' zu allen Zeiten. 8. Da ruht das Kind in vollem Frie Abmattet, wie aufwilder Flucht! Dem Rauch und Schatten stets nachrennet, den Gar sanft in seiner Mutter Schooß; Bald dieß, bald jenes sich erwählt, und Der Wandrer wird nach dem Ermüden doch des rechten Wegs verfehlt , Weil Des Tages Last und Hitze los ; Die Fesseln werden abgenommen, Die den es nicht seinen Ursprung kennet ! 2. Ein Stein kann keine Ruhe ha Gefangnen längst gedrückt gedrückt;; Das ben, So lang' er in den Lüften schwebt ; | Schifflein ist dem Sturm entrückt, Und Kein Thier kann sich im Wasser laben, nun in seinen Port gekommen. 9. Drum, Seele, komm, in Gott zu Das auf der Erde lebt und webt ; Das Vögleinschwingt sich in die Höhe, Das dringen ! Ach, gehe ein zu deiner Ruh'! Würmlein kriecht in seine Erd', und Und glaub', es muß dir wohlgelingen, alle Creatur begehrt, Daß sie in ihren Sagst du nur Gott die Treue zu. Hier Ursprung gehe. schmeckest du bereits den Frieden , Den 3. Und du, der du von Gott gekom alle Welt nicht geben kann ; Dort gehet men, Ein Hauch und Strahl von sei recht die Ruhe an, Da du von Gott nie nem Geist, Bist so der Weisheit ganz wirst geschieden. Uir. Bogist. von Bonin , entnommen, Daß man dich billig the richtheißt, Weil du auf Erden das willſt 4752 , 592 Viertes Buch. Mel. Mein's Herzens Jesu 2c. (Luc. 15.) Gott? Wohin soll ich mich wenden Vor seinem Angesicht , Weil er von al 1359. Wir Menschen sind lebendig len Enden Mich fodert vor Gericht ? 2. Web mir! da hilft kein Lügen, todt , Wenn wir in Sünden wallen; Bir sehen nicht der Seele Noth , Bis Wo Gott selbst Richter ist ! Ihn kann wir darein gefallen ; Wir leben ohne man nicht betrügen Mit feiner Worte Sorg' und Scheu', Únd denken nicht an List. Da ist's zu spät zu flehen, Denn Gottes Treu', Die waltet ob uns Allen. Gott, der richtet recht ; Ach, wie werd 2. Und find wir gleich nach eig’nem ich bestehen, Ich armer Sündenknecht? 3. Schaut nun , ihr meine Sinnen, Wahu Auf Frömmigkeit befliſſen, Ist Niemand doch , der rühmen kann , Er Den heil'gen Richter an ! Wie wollet hab' ein rein Gewissen. Gott ist und ihr entrinnen ? Wer ist's der helfen kann ? bleibt allein gerecht ; Wirsind stets nur Laut klaget mein Gewiſſen, Und zeuget unnütze Knecht' , Als die sich schämen wider mich ; Aus tiefen Finsterniſſen Trifft mich des Todes Stich. müssen. 4. Der Geist , der mich getrieben 3. Ich unter allen Sündern muß Mich wohl den größten nennen , Denn Zu schnöder Sündenlust, hat alles auf meiner Sünden Ueberfluß Wird Nie geschrieben In meiner armen Bruſt. Um mand meſſen können. Ach Gott ! laß das, was ich begangen , Klagt er nun solche große Schuld.Von deiner milden selbst mich an ! Wo soll ich Troſt er Gut und Huld Mein armes Herz langen ? Wer ist's , der helfen kaun ? nicht trennen ! 5. O es istnichts zu finden, Der Hölle 4. Ich , ich bin der verlor'ne Sohn, zu entgehn, Als heute noch von Sünden Den seine Sünden reuen , Der nun zu Vollkommen abzustehn ! Nichts, als ſich deinem Gnadenthron Zu fliehn sich reuig geben InJeſu theureHuld, Und nicht will scheuen ! Ach , Vater, sieh, dann im ganzen Leben Zu fliehn die vor dir, vor dir Hab' ich gesündigt für Sündenschuld. 6. Drum sieh' doch an mein Weinen. und für, Und muß um Gnade schreien! 5. Ich bin nun nicht mehr länger Gott der Barmherzigkeit ! Laß deine werth, Daß ich dein Sohn soll heißen ! Güt' erscheinen Mir , dem die Sünde Die Sünd' hat mich zum Feind erklärt, leid ! Gib , daß mein Herz ſich ſtille, Doch woll'st du Guad erweisen ! Sieh Und in dir ruhig sey , Wenn Christi an die Buße voller Schmerz ! Ach, eile Wort und Wille Mich spricht von Sün doch, o Vaterherz, Mich aus der Angst | den frei. 7. Bin ich bisher gegangen Den zu reißen! 6. Wohlan ! ich , der bisher war breiten Todesweg , Trag ich nunmehr todt, Empfind' ein neues Leben ; Ein Verlangen Nach jenem schmalen Steg, neues Kleid, Speis', Trank und Brod Der zu dem Himmel führet ; Herr, Läss'st du mir Armem geben ! Nun will nimm mich gnädig an, Daß ich, von ich ohne falschen Schein Dir als dein dir regieret, Einst selig sterben kann! Kind gehorsam seyn , Und liebend dich Mel. Ich ruf zu dir , Herr Jesu Chrißi. erheben! 7. Gott Vater! der du siers Geduld 1361. Wohlan, so sey das Ziel ge Mit meiner Schuld getragen : Sohn, steckt, Euch frechen Missethaten ! Mein der du aus Güt' und Huld Für mich Gott hat mich vom Schlaf erweckt, ans Kreuz geschlagen ! Gott heil'ger Und gnadenvoll berathen. Drum ſev Geist, der Fried und Rast Dem Sünder mir's eine heil'ge Pflicht, Von Sünden du versiegelt hast : Nur dir will ich Lob abzustehen , und zu flehen, Daß ich fagen! ja länger nicht Jm Unrecht mög' bin gehen ! Mel. Befehl du deine Wege. 2. Forthin will ich dem Geist allein 1360. Wobin soll ich nun flieben Gehör in Züchten geben , Demüthig, In meiner Sündennoth ? Wohin, ach ! rein und heilig seyn , Und Gott zur soll ich ziehen Aus Furcht vor meinem Ehre leben ; Sonst wird mein Wort, I. Von der Buße und Selbsterkenntniß. 593 das ich geredt , Mich richten und ver- | Das ndthigst du ins Hochzeithaus, Und 1 dammen Zu den Flammen , Vor jener schmückst es hochzeitmäßig aus. Majestät, Die uns einst ruft zusammen. 6. Wo ist ein Heiland so wie du? 3. Dir will ich trauen fort und fort, | Ach, Sünder , greift doch ernſtlich zu, Dich), Jesu, lieben, ehren, Dir danken, Dringt ein in Christi Gnadenreich ! Ach, dienen und dein Wort Mit Andacht hdrt's und kommt, wie bitten euch! fleißig hören ; Den Nächsten lieben 7. Ach, nehmt der guten Zeiten wahr ! gleich als mich, Den Obern Folge ge Jeht währet noch das Gnadenjahr. Laßt ben, Friedlich leben, Mich halten mås ihr die schöne Zeit vorbei , Was folgt Biglich, Vor deinen Augen schweben. dort für ein Angſtgeſchrei ! 4. Den Armen auch sey meine Hand 8. Wen Jesus hier nicht ziehen kann, Stets mildreich aufgeschlossen ; Das Den nimmt er auch nicht drüben an ; Die Unrecht sey von mir verbannt , Die Gnade, die man hier verschmäht, Wird Falschheit ausgestcßen ; Verlåumdung, dort zum Zorn, der donnernd geht. 9. Ach, Sünder, denkt , wie wird Trug und List soll mir Aus Mund und Herzen weichen, Sammt den Seuchen euch seyn , Wann dieser Jesus bricht Der schndden Luftbegier, Daß sie mich herein , Wann dieser kommt , der euch nicht beschleichen. sobat, So oft euch vor die Herzen trat! 5. Du aber wollst mein Heiland seyn, 10. Der euch im Blute liegen ſah, Acht haben auf mein Beten, Mich, als und stund so voll Erbarmen da , Und ein Kind , in Noth und Pein An Seel' wartete, ob ihr noch fåm't ; Wie wer und Leib vertreten ! So lenke denn mein det ihr dort stehn beschämt ! 11. Dann seyd ihr euch vor Schmerz Herz zu dir, Daß ich nach dir nur stre be, Ja, schon schwebe Im Vorschmack zen gram , Daß ihr das theure Gottes ew'ger Ruh' Bei dir, durch den ich lebe ! | lamm, Das so erbarmend nach euch 6. Weil ich nun , Vater , deinem ging, Im Wahn geachtet so gering ! Schutz Mich gänzlich hab' ergeben, 12. Ich seh' euch zum Voraus schon Eo will ich hoffen alles Gut's , und stehn , Und zitternd von dem Richter still in Andacht leben Vor dir als ein gehn , Unselig fliehn in jene Pein, Da getreuer Knecht, Dann machst du mich keine Gnade mehr wird seyn. zum Erben Nach dem Sterben ; Du 13. Da heißt es : du bist selberSchuld, ließest ja dieß Recht Durch Jesum mir Du hast verschmäht die große Huld! erwerben. Du hast dich selbst hinein gestürzt, Und dich ums ew'ge Heil verkürzt! 14. Die Boten Jesu äfftest du, Du Mel. Die Seele Chriſti heil'ge mich 20. hörtest taub und eitel zu. Wie baten 1362. Wo ist ein Heiland so wie sie, wie lockten sie ! Ach, aber ach ! du du, Du meines Lebens Heil und Ruh ? wolltest nie ! 15. O was wird das in jener Pein Jesu, du sollst mir allein Das höchste Gut auf Erden seyn ! Für eine große Marter seyn , Daß man 2. Wo ist ein Heiland so wie du ? | ſo taub zurHölle lief, Obgleich) so man Wer schafft den Sündern solche Ruh ? che Stimme rief! Wer schenkt auf Einmal uns so viel ? 16. Nun, Sünder, hört's ! wir bit Wer führt zu solchem sel'gen Ziel? ten euch ! Seht, Jesus ist an Gnade 3. Wer nimmt so gern und willig reich ! Er nöthigt euch, er wartet noch ; an Die Sünder, die ihm Leids gethan? Besinnet euch, und kommet doch ! 17. O kommt doch, bringt d! e Sun Wem brennt das Herz für Feinde so? den her, Sind ihrer viel, ſind ſie gleich Ach, mach' mich deiner Liebe froh ! 4. Dir ist kein Einziger zu schlecht, schwer ; Kommt nur gebeugt zum Gna Du machst ihn, wenn er will, gerecht.denthron, Das Blut des Sohnes redet Ist einer blind, lahm, taub und todt : | ſchon ! Du ſuchest ihn in seiner Noth. 18. Wohl euch, wenn ihr die Bitten 5. Was draußen an den Zäunen liegt, hört und euch zum einz'gen Retter Sicharm und nackt im Staube schmiegt, kehrt ! Weh' euch, wenn ihr den Herrn . 38 Knapp's geißl, Liederbuch. 594 Viertes Buch. verschmäht , und ohne Noth verloren fererben ; Denn du haft mir's erworben, geht! Da du für mich gestorben. 10. Ach, führ' mein Herz und Einn Met Auf meinen lieben Gott. Durch deinen Geist dahin , Daß ich 1363. Wo soll ich fliehen hin, mög' Alles meiden, Was mich und dich Weil ich beschweret bin Mit vielen gro kann scheiden , Damit an deinem Leibe Ben Sünden? Wo kann ich Rettung Ein Glied ich ewig bleibe. finden? Wenn alle Welt herkäme, Mein 11. Amen! zu aller Stund' Sprech ichaus Herzensgrund! Du wollest mis Angst sie nicht wegnahme. 2. Jesu, voller Gnad' ! Auf dein dochleiten, Herr Christ, zu allen Zeiten, Gebot und Rath Kommt mein betrübt Auf daß ich deinen Namen Ewig lob Joh. Heerman . Gemüthe Zu deiner großen Güte ; Laß preise. Amen ! du auf mein Gewissen Ein Gnaden Mel, Herr, wie du willst, so ze. tröpflein fließen ! 4. Wo soll ich hin? Wer hilfet 136 3. Ich, dein betrübtes Kind, Werf alle meine Sünd' , So viel auch in mirmir ? Wer führet mich zum Leben ? Zu stecken , und mich so heftig schrecken, Niemand, Herr, als nur zu dir , Will In deine tiefen Wunden, wo ich stets ich mich frei begeben; Du biſt's, der das Wo Verlor'ne sucht; Du ſegnest das , was Heil gefunden. 4. Durch dein unschuldig Blut, Die sonst verflucht ; Hilf,Jesu, demElenden ! 2. Herr, meine Sünden angsten theure Gnadenfluth , Wasch' ab all mich ; Der Todesleib mich plaget; O meine Sünde ; Mit Trost mein Herz Lebensfürst, erbarme dich, Vergib mir, verbinde , Und ihr nicht mehr gedenke, was mich naget ! Du weißt es wohl, Ins Meer sie tief versenke. was mir gebricht : Ich bin entfernt 5. Du bist es, der mich tröst't, Weil von deinem Licht ; Hilf, Jesu, demBe du mich hast erlöst. Was ich gesün= | trübten ! digt habe, Hast du verscharrt im Gra 3. Du sprichst, ich soll mich fürchten be; Da wolltest du's verschließen, Da nicht ; Durufft : „ Ichbin das Leben !“ wird's auch bleiben müssen. Drum ist mein Trost auf dich gericht't, 6. Ist meine Schuld auch groß, So Du kannst mir Alles geben. Im Tode werd' ich ihr doch los , Wenn ich dein kannst du bei mir stehn , Im Kampf Blut auffaſſe, Und mich darauf ver als Sieger vor mir gehn ; Hilf, Jeſu, lasse. Wer sich zu dir nur findet , All dem Zerknirschten! Angst ihm bald verschwindet. 4. Bist du der Arzt, der Kranke trågt ? 7. Mirmangelt zwarsehr viel ; Doch Auf dich will ich mich legen ; Bist du was ich haben will , Ist alles mir zu der Hirt, der Schwache pflegt ?" Er gute Erlangt mit deinem Blute, Das quicke mich mit Segen ! Ich bin gefähr mit ich überwinde Tod, Teufel, Höll' lich krank und schwach, Heil' und ver und Sünde. bind' ! hör' an mein Ach! Hilf, Jeju, 8. Und wenn des Satans Heer Mir | dem Zerschlagnen ! ganz entgegen war', Darf ich doch nicht 5. Ich thue nicht, Herr, was ich soll; verzagen ; Mit dir kann ich sie schlagen. Wie kann ich doch bestehen ?. Es drücker Dein Blut darfich nur zeigen, So muß mich , das weißt du wohl ; Wie wird ihr Trotz bald schweigen. es endlich gehen? O Jesu komm', erlöse 9. Darum allein auf dich , Herr doch Mich von des Todesleibes Joch! Christ, verlass' ich mich. Jeht kann ich Das will ich ewig preisen. Joachim Neander. nicht verderben , Dein Reich muß ich | II . Vom Glauben und der Nèchtfertigung. Mel. Liebe, die du einst zum Bilde. Guade , Denn von Gnade lebet man, 1365. Au mein Wünschen geht auf und mein Glaube nimmt gerade Sie 595 II. Vom Glauben und der Rechtfertigung . als angeboten an. Gott, mein Geist | Siegeslohn Vor allen Himmeln gön verlangt nach dir; Deine Gnade sey nen. Mel. Nun ruhen alle Wälder. mit mir! 2. Unaussprechlich ist die Gnade, 1367. An Jesum Christum gläu Die uns Sünder selig macht ; So hat ben , Ihm ewig treu verbleiben, In mich im Wasserbade Vater, Sohn und Armuth, Kreuz und Leid , Sich trösten Geist bedacht, und ich seufze nur nach seinerWunden, Die er für uns empfun den: Das hilft zur ew'gen Seligkeit. ihr; Gottes Gnade sey mit mir! 2. Er sieht vor allen Dingen Auf 3. Unaussprechlich ist die Gnade, Daß der Vater mich geliebt , und mir die, so vor ihn bringen Ein Herz , das auf dem Sündenpfade Alle meine Glauben bålt, Das nach dem Himmel Echuld vergibt. Vater, dein Kind ruft trachtet , Und ganz und gar verachtet, Wornach begehret diese Welt. zu dir: Deine Gnade ſey mit mir ! 3. Wohl dem , der auf ihn trauet; 4. Unaussprechlich ist die Gnade , Daß der Sohn auch für mich starb, Und und ihn in Ndthen schauet Mit Glau im allerhöchsten Grade Mir mein Heil bensaugen an! Zu dem will er sich na mit Blut erwarb. Jesu , mein Herz hen, Der soll auch Trost empfahen, ruft zu dir : Deine Gnade sey mit mir! Weil Jefus göttlich trösten kann. 4. Ach , eh' wir es vermeinen , So 5. Unaussprechlich ist die Gnade, Daß der Geist mich kräftig rührt , Und kommt er zu den Seinen, Nach seinem mich auf dem Lebenspfade Richtig zu Worte hier , Führt ihnen zu Gemüthe, dem Himmel führt. Darauf leb' und Wie seine Lieb und Güte Die Welt sterb' ich hier; Amen , Gnade sey mit verfüße für und für. Th. F. Giller. 5. Er kommt zu Hülfe denen , Die mir! herzlich nach ihm thrånen, Und schwach Met. Ich rufzu dir, Hert Jefu Chrißt. im Glauben sind , Zeigt ihnen, wie er 1366. Also hat Gott die Welt ge- litte, Und wie das, daß er stritte, Den liebt, Daß er den Sohn gegeben; Der Himmel ihnen nun gewinnt. 6. Wenn über unsern Sünden Wir ward bis in den Tod betrübt , Daß wir Gott! wie groß ist Gottes Zorn empfinden , und große nun ewig leben. deine Lieb, Die nie ein Mensch indessen Herzensqual , Läßt er uns Trost genies Herr, uns Gnade Ben, und Frieden aufuns fließen, Vom Konnt' ermessen! Himmelsthron ins Erdenthal. gib, Daß wir sie nicht vergessen ! 7. Drum wer an Jesum glånbet, 2. Christus hat uns zum Leben bracht, Ohn' aller Menschen Stärke . Allein Ihm ewig treu verbleibet , Und ihm der Glaube selig macht, Ohn' alle unsre allein sich weiht , Sich tröstet seiner Werke ; Darum, wer glaubt an Jejum Wunden , Die er für uns empfunden, Christ, Dem wird in ihm gegeben Ew': Der fährt gewiß zur Seligkeit ." ges Leben; Wer ohne Glauben ist, Muß Mel. Du , o schönes Weltgebäude. stets in Aengsten schweben. 3. Wer nicht glaubt, der ist schon 1368. Auf, du zagendes Gewiſſen, verdammt, Wie Christus hoch betheuert , Sey getrost und fasse Muth ! Deiner Denn er verachtet Christi Amt , und Noth bist du entrissen Durch des Mitt bleibet unerneuert . Wer sich auf eigne | lers theures Blut. Laß dein Trauern, Werke steift , Bleibt in des Fluches laß dein Weinen , Denn Gott läßt dir Banden, Und in Schanden ; Wann ihn | Gnad' erscheinen ; Du bist frei , und der Tod ergreift, So ist kein Trost vor- | ſollst allein Ewig deines Jeſu ſeyn. 2. Drücket dich die Last der Sünden, handen . 4. Wer gläubig bleibt bis an sein | Zitterst du, beladnes Herz, Kannst du End' , Wird ewig selig werden ; Wer nirgends Ruhe finden, Stillet Niemand Christum ohne Scheu bekennt Vor aller deinen Schmerz , Kann gleich aus den Welt auf Erden, Den wird er auch im Sündenketten Dich kein Mensch, kein höchsten Thron Vor Gott mit Ehre Engel retten : Heil dir ! Jesus rettet nennen Und bekennen , Und ihm den¦dich), Und nimmt deine Schuld aufsich ! 38 * 598 Viertes Buch. 3. Ja, meinHeiland, du mein Leben, plagt, So oft will dir der Satan (da Du, der Seele bestes Theil ! Du hast den , So oft dich dein Gewissen nagt ; Ruhe mir gegeben , und in dir find' ich Was die Vernunft nicht fassen kann. meinHeil. wie groß ist dein Erbar Das beut dir Gott aus Gnaden an. men , Das du zugewandt mir Armen! 4. Aus Gnaden kam sein Sohn auf Wie vergelt' ich deine Huld , Die ver Erden, Und übernahm die Sündenlast ; tilget meine Schuld ? Was ndthigt' ihn, dein Freund zu wer 4. Herr! mein Heil ist deine Gabe ; den ? Sprich , weß du dich zu rühmen Hilf, daß ich dir dankbar sey ! Nimm hast ? Gab er sich nichtzum Opfer dar mein Alles, was ich habe, Nimm es Als jeder Gottes Feind noch war ? hin für deine Treu ! Richte Sinne und 5. Aus Gnaden ! dieser Grund wird Gemüthe Auf den Reichthum deiner bleiben , So lange Gott wahrhaftig Güte ; Du sollst ewig und allein Mei heißt. Was alle Knechte Jeſu ſchrei nes Herzens Freude seyn! ben, Was Gott in seinem Wort an preist, Worauf all' unſer Glaube rubt, Mel. Was mein Gott will c. Ist Gnade durch des Sohnes Blut. 6. Aus Gnaden ! doch , du sich'rer 1369. Auf meinen Heiland Jesum Christ Set ich all mein Vertrauen ; Sünder , Denk nicht : wohlan ! ich Mein Herz und Sinn gerichtet ist, Auf greif auch zu ! Wahr ist's, Gott ruft Sein Verdienst zu bauen. Damit will verlorne Kinder Aus Gnaden zur ver ich gar wohl bestehn Vor Gottes An heiß'nèn Ruh' ; Doch den geht seine gesichte , Denn er hat g'nug für mich Huld nicht an, Der noch auf Gnade gethan ; Ich komm nicht ins Gerichte . sünd'gen kann. 2. Er hat sich willig uns zu gut Am 7. Aus Gnaden ! wer dieß Wort ge Kreuze tödten laſſen, Sein theures und höret , Tret' ab von aller Heuchelei! unschuld'ges Blut Reichlich für uns Nur wenn der Sünder sich befehret, vergossen. Dadurch bin ich gewaschen Dann lernt er erst, was Gnade ser. rein Von allen meinen Sünden ; Darin Beim Sünd'gen ſcheint die Gnad` ge will ich inFreud' und Pein Kraft, Licht | ring ; Dem Glauben iſt's ein Wunder und Leben finden. ding. 3. Weil ich nun bin durch Christi 8. Aus Gnaden wird dem bldden Blut Von allen Sünden reine , So bin | Herzen Das Herz des Vaters aufge ich auch gerecht vor Gott , Durch Sein than , Wenn's unter Angst und heißen Verdienst alleine. Und muß ich auch Schmerzen Nichts ſieht, und nichts zu dieser Frist In Kreuz und Elend mehr hoffen kann. Wo nåhm` ich oft: schweben: Ich weiß, daß mir bereitet mals Stärkung her, Wenn Gnade nicht ist Ein himmlisch Freudenleben. mein Anker wär' ? 9. Aus Gnaden ! hierauf will ich sterben ; Ich glaube, darum istmir wohl. 1370. Aus Gnaden soll ich selig Ich kenn mein sündliches Verderben, werden ; Herz, glaubst du's, oder glaubst Doch Den auch, der mich heilen soll. du's nicht ? Was willst du dich ſo bldd | Mein Geiſt iſt froh , die Seele lacht, geberden ? Ist's Wahrheit , was die Weil Gnade nur mich ſelig macht ! Christian Ludw. Scheitt. Schrift verspricht, So muß auch dieses Wahrheit seyn : Aus Gnaden wird der Mel. Nun ſich der Tag geendet hat. Himmel dein. Ver kein 2. Aus Gnaden ! hier gilt 1371. Aus Gnaden wird der Mensch dienen , Die eignen Werke fallen hin ; gerecht, Aus Gnaden nur allein. Des Der Mittler, der im Fleisch erschienen, Menschen Thun ist viel zu schlecht, Vor Hat diese Ehre zum Gewinn, Daß uns Gott gerecht zu seyn. sein Tod das Heil gebracht , und uns 2. Gerechtigkeit, die droben gilt, Er aus Gnaden ſelig macht. wirbt der Sünder nicht ; Wer das Ge 3. Aus Gnaden! merk' dieß Wort, setz nicht ganz erfüllt , Besteht nicht aus Gnaden! So oft dich deine Sünde im Gericht. Mel. Wer nurden lieben Gott läßt 2c. I II. Vom Glauben und der Rechtfertigung. 597 3. Gott, der die Welt erschuf und mich , Den ungerechten Knecht ! Er liebt , Gab gnådig ihr den Sohn ; barme dich , erbarme dich , Und mache Chrenfried Liebich, Und was er hier und dort uns gibt, Ist mich gerecht! bloß ein Gnadenlohn. Mel. Werde munter mein Gemüthe. 4. Vertrau' auf deine Werke nicht; Wer fordert , wird verdammt. Ver: 1372. Bildet euch aufeure Werke, dienen ist nicht deine Pflicht, Dieß ist Menschenkinder, ja nichts ein ! Denn des Heilands Amt. die hochgehalt'ne Stärke Wird nur lau 5. Des besten Menschen bestes Werk ter Ohnmacht seyn . Was Gesetz und Ist doch vor Gott nicht gut ; Drum Pflicht gebeut , Schafft uns nicht Ge sey mein einz'ges Augenmerk Der Hei- rechtigkeit ; Ach) , wie will's dem Sun land und sein Blut. der ziemen, Seines Guten sich zu rüh 6. Er ist allein der Gnadenstuhl, men ? Den Gott hat vorgestellt ; Deß Theil 2. Wir sind doch unnüße Knechte, ist in dem Fenerpfühl , Dem Chriſtus | Die Gott ſchwer verschuldet sind ; Ja, wer auch zu thun vermöchte, Wozu ihn nicht gefällt ! 7. DerSündenfall hat uns die Kraft die Pflicht verbind't, Der hat nie so Zur Seligkeit geraubt. Der ist ver viel gethan , Daß Verdienst es bringen dammlich lasterhaft , Der dieß der kann ; Nein, was wir vollbringen kön nen, Ist nur Schuldigkeit zu nennen. Schrift nicht glaubt. 3. Darum troht, ihr Pharisåer, Im 8. Wer sagt, daß er nicht Sünde hat, mer auf Gerechtigkeit, Treibet sie auch Der redet spricht, heilig Wer sich selbst eine Missethat, Der kennt und fühlt | tåglich höher ! Sie bleibt ein besudelt fie nicht. Kleid, Dem vor Gottes Angesicht Doch 9. Der Weltsinn ist dem Herrn der rechte Schmuck gebricht. Je ge= zur Last , Der Werksinn ihm ein rechter ihr euch dünket, Desto mehr die Gråu'l ; Wer nicht sein schlechtes Gnade sinket. 4. Nur der Glaube macht Gerechte, Stückwerk haßt, Der haßt ſein See lenheil. Der sich an die Gnade hålt ; Durch ihn 10. Erfüllst du Alles stets mit Lust, werden Sündenknechte Wieder rein, Was dir dein Herr gebent ? Nein ! wie's Gott gefällt. Christi Leiden, Tod selbst was du mit Sorgfalt thust, Bleibt und Pein Muß allein die Hoffnung Unvollkommenheit. seyn, und stets neu die Schwachen 11. Beweis' es, daß du gläubig bist, stärken zu des Glaubens Frucht und Thu' das , was Gott begehrt ! Doch Werken. 5. Jesu, stårk auch mir den Glau glaub' auch dieß : dein Frommſeyn iſt ben, Zünd' aus ihm die Liebe an ; Laß Der Seligkeit nicht werth. 12. Den armen Sündern nur zu gut mich dir den Ruhm nicht rauben, Führe Kam Jesus in die Welt; Nur armen mich der Demuth Bahn ! Was mich Sündern ist sein Blut Éin g'nugsam dir gefällig macht , Hast du selbst zu weg gebracht ; Dein allein und deiner Losegeld. 13. Zu Sündern spricht er : Kommt Schmerzen Will ich rühmen mich von zu mir! Die Sünder nimmt er an. Herzen. Fühl dich als Sünder, daß er dir Ein Met. Herr Gott, dich loven Alle wir. Heiland werden kann ! 14. Du bist befleckt ; geh' zu ihm 1373. Chrifti Blut und Gerechtig hin ! Sein Blut wäscht Sünder rein ; keit, Das ist mein Schmuck und Ehren Du bist verdammlich ; glaub' an ihn : kleid ; Darin will ich vor Gott bestehn, So wirst du selig seyn. Wann ich zum Himmel werd' eingehn. 15. Gerechter Gott ! wir fehlen oft, 2. Ich glaub' an Jesum, welcher Und du hast oft Geduld ; Wir sind dein spricht : Wer gläubt, der kommt nicht Volk, das auf dich hofft ; Vergib uns ins Gericht. Gott Lob, daß ich es glau ben kann! Auch meine Schuld ist ab unsre Schuld ! 16, Ach , blic' in Gnaden auch auf! gethan. 598 Biertes Buch. 3. Es war ein falscher Wahn dabei, 3. Das heilige , unschuld'ge Lamm, Das an dem schweren Kreuzesstamm | Gott hab's darum gegeben, Als ob wir Für meine Schuld gestorben ist , Er konnten selber frei Darnach volltem: kenn' ich für den Herrn und Chriſt. men leben; So ist es nur ein Spiegel 4. Und würde nun durch seine Kraft zart, Der uns zeigt an die sünd'ge Art, In mir so vieles Gut's geschafft, Daß In unserm Fleisch verborgen. ich kam' allem Bösen ab, Und fündigte 4. Nicht möglich war's, dieselb' Un nicht bis ins Grab : art Aus eigner Kraft zu laſſen , Wie 5. So will ich , wann ich zu ihm wohl es oft versuchet ward ; Doch tomm' , Doch denken nicht an gut und mehrt sich Sünd' ohn' Maßen, Denn fromm , Sonderu : ,,Hier kommt ein | ſie nahm Urfach' am Gebot ; Das drâute Sünder her , Der gern aus Gnaden mir den ew'gen Tod Weil ich den Sun den diente. felig wår ! " 6. Weil ich nun weiß , daß Christi 5. Doch mußt's Geses erfüllet seyn, Blut Mein Herz enthält , die Sünd' | Sonst wär'n wir All' verdorben ; Drum abthut : Laß ich mir's eine Freude seyn, schickt Gott seinen Sohn herein, Der In Sünde nicht zu willgen ein. für uns ist gestorben. Das ganz' Ge 7. Und kommt dann eine böse Lust, ses hat er erfüllt , Damit den großen So dank ' ich Gott, daß ich nicht mußt' ; Zorn gestillt , Der über uns ging Alle. 6. Und weil es nun erfüllet ist. Durch Ich sprech' zur Lust, zum Stolz , zum Geiz: Dafür bing unser Herr am den, den Gott erlesen , So lerne jetzt Kreuz! ein frommer Christ Des Glaubens rech 1. 8. Ich lasse mich damit nicht ein, tes Wesen; Der spricht : du lieber Und danke Gott , erlöst zu seyn ; Ich Herre mein, Dein Tod soll mir das ke blag' es meinem Heiland bles, Da werd' ben seyn ; Du hast für mich bezahler! ich wieder frei und los. 7. Daran ich keinen Zweifel trag', 9. Ee lang' ich noch hienieden bin, Dein Wort kann nicht betrügen ; Nin So ist und bleibet dieß mein Sinn : Ich sagst du, daß kein Mensch verzag, Des will die Gnad' in Christi Blut Bezeu wirst du nimmer lügen : Wer glaubt an gen mit getrostem Muth.. mich, und wird getauft, Dem ist der 10. Gelobet seyst du , Jesu Christ, Himmel schon erkauft, Daß er nicht Daß du vom Himmel kommen bist, werd' verloren. Und hast für mich und alle Welt Be 8. Gerecht vor Gott sind die allein, Die dieses Glaubens leben ; Doch wird zahlt ein éw'ges Lösegeld! 11. Du Ehrenkönig , Jesu Christ, des Glaubens heller Schein Durch Des Vaters ein'ger Sohn du bist ! Er- Werke kund sich geben. Der Glaub barme dich der ganzen Welt, Und ſegne, ist wohl mit Gott daran , und an der was zu dir sich hält ! Graf v. inzendorf. Liebe siehet man , Daß du aus Gott geboren. Met. Allein Gottin der Pöh, sey Ehr'. 9. Die Sünde, durchs Geses erkannt, 1874.. Es ist das Heil uns kom Schlägt das Gewissen nieder ; Das men her , Von Güt' und lauter Gna Evangelium kömmt zur Hand, Und den. Die Werke taugen nimmermehr, stärkt den Sünder wieder. Es spricht : Zu heilen unsern Schaden. Der Glaub ' Eil nur zum Kreuz herzu ! Du findest fiebt Jesum Christum an, Der hat für doch nicht Rast noch Ruh' In des Ge Alle g'ning gethan ; Er ist der Mittler setzes Werken. worden. 10. Die Werk gewißlich kommen 2. Was das Gesetz geboten hat, Da her Aus einem rechten Glauben ; Denn man's nicht konnt' erfüllen, Erhub sich das kein rechter Glaube wår' , Dem Doch Zorn und große Noth, Die Niemand man die Werk' wollt' rauben. toante stillen. Vom Fleisch wollt' nicht macht allein der Glaub' gerecht! Die heraus der Geist , D'rauf das Gesetz Werke sind des Nächsten Knecht', Dran dringt allermeist; Es war mit uus ver wir den Glauben merken. joren. 11. Die Hoffnung harrt der rechten II. Vom Glauben und der Rechtfertigung. 599 Zeit, Was Gottes Wort zusaget ; Wann | liebet ; Der macht das Herz so ganz ge das geschehen soll zur Freud' , Sest wiß, Daß es ohn' alle Hinderniß zu Gott kein Ziel, noch Tage ; Er weiß Gott in Christo eilet. 3. Der Glaube höret, schmeckt und wohl, wann's am besten ist, Und braucht an uns nicht arge List ; Deß soll'n wir schaut Die unsichtbaren Dinge; Dar ihm vertrauen. aufmeinHerze traut und baut ; Macht, 12. Ob sich's anließ , als wollt er daß ich fröhlich ſinge : Gott ist mein nicht, So laß dich's nicht erschrecken, Gott, sein Sohn mein Heil ! Der heil'ge Denn wo er ist am Besten mit, Da will Geist hat mir mein Theil Im Himmel er's nicht entdecken. Sein Wort laß schon versiegelt ! 4. Nun soll der Hölle ganzes Heer dir gewisser seyn , Und ob dein Herz sprach' lauter Nein, So laß dir doch Mich ferner nicht erschrecken; Die Sun nicht grauen ! den, die, wie Sand am Meer , Mich 13. Sey Lob und Ehr' mit hohem | wollen fast bedecken , Die ståubet Got Preis , Um dieſer Wohlthat willen, tes Liebe fort ; Ich höre Chriſti kråf Gott Vater, Sohn und heil'gem Geist ! tig's Wort : Sie sind dir schon ver Der woll' mit Gnad' erfüllen, Was Er geben ! 5. Stürmt dann der Satan auf mich in uns begonnen hat Durch seine süße Wunderthat; Geheiligt ſey ſein Name ! zu Mit zweifelnden Gedanken , So 14. Sein Reich zukomm', ſein Will bringt dieß Wort mein Herz zur Ruh', aufErd' Gscheh wie imHimmelsthro und stehet fest im Wanken. Nichts ne ; Das täglich Brod uns heute werd , macht mir ferner Angst und Schmerz ; Und unsrer Schuld verſchone, Wie wir Mein Glaube siehet Gottes Herz In auchunsern Schuldnern thun ; Laß uns Christi Blut und Wunden. nicht in Versuchung nun, Lös ' uns vom 6. Ist oft mein Glaube schwach und Uebel! Amen. Paul Speratus.klein, Wann Kreuz und Trübsal dråuet, So muß es doch ein Glaube seyn, Weil Mel. Es in das Heil uns kommen 2c. er nach Hülfe schreiet. So lange sich 1375. Der Glaube macht allein die Hoffnung regt, Die mich zu Gott in gerecht Durch Christum , der's erwor- Christo trägt, So ist ein Glaub' im ben ; Kein Werk erwirbt das Himmel- Herzen. reich , Weil All's an uns verdorben ; 7. Drückt meiner Fehler Menge mich, Doch ist ohn' Lieb' der Glaube todt ; Und schlägt das Herz darnieder; Er - Stellt Drum willst du meiden ew'ge Noth, hebt die alte Schlange sich, Thu' Buße, glaub' und liebe. Gottsich selbst zuwider : So kämpft und 2. Die Liebe sey des Nächsten Knecht, ringt das Glaubenslicht , Bis es hin Die thu'aus gutem Herzen; Dabei nur durch durch Alles bricht, und Gottes glaube recht und schlecht, Daß blos Liebe findet. 8. Ich weiß, au wen ich glauben durch Christi Schmerzen Und seinen Tod du sey'st gerecht, und flieh', zu kann ! Das soll mir Niemand nehmen. seyn der Sünden Knecht. Gott woll Gott ist mein Freund, den lauf' ich an; So kann mich nichts beschämen. Er uns All' bekehren! läßt die nicht, die auf ihn sehn ; Und Mel. Mein's Herzens Jesu zc. wenn auch Alles soll vergehn, So glaub 1376. Der Glaub' ist eine Zuver ich seinem Worte. 9..In diesem Glauben will ich nun sicht zu Gottes Gnad' und Güte , Die feines Geistes Kraft und Licht Uns Getrost und freudig leben ; In Gottes bringet ins Gemüthe ; Er ist der Kind Liebe will ich ruhn, Und Jesu Blut er Sein Geist ist mein , mein schaft fester Grund, Auf Gottes Wort heben. und ew'gen Bund, In seinem Sohn ge Herz ist sein , Und so will ich in Gott allein Durch meinen Glauben leben. stiftet. Joh. Herrmann Schrader. 2. Es ist ein göttlicher Beweis, Den Gottes Zeugniß gibet , Daß er uns selbst zu seinem Preis In seinem Sohne 600 Biertes Buch. Me I. Vater unser im Himmelreich. glimmt, Bevor er noch ein Ende nimmt! 1377. Der Glaub' ist Gottes Werk Im Kreuzeskampf, im lehten Streit und Gab', Den ich nicht von mir selber Gib Kraft , Muth und Beständigkeit! Christian Presovius. hab'. Ein Wahn, den Fleisch und Blut erdicht't, Und was des Sünders Zunge Mel. Herzliebster Jeju, was haßt 20. spricht, Ist Heuchelei und Selbstbetrug, und rührt nicht von des Geistes Zug. 1378. Der Werke Ruhm muß vor 2. Derwahre Glaub' ist Gottes Licht, der Gnade schwinden ; Verdienst kann Das wie der Tag in uns anbricht, Wenn nicht den Weg zum Himmel finden ; uns das Wort des Höchsten lehrt, Uns Dem Gläub'gen nur will Gott das ew ge ruft, erleuchtet und bekehrt , Und unser Leben Durch Christum geben. Herz zur Buße lenkt ; Dieß Licht wird 2. Wer zählet sie, die Flecken unsrer Seele ? Wer merket wohl, wie oft er uns von Gott geschenkt. 3. Zwar, wenn die Sorg und Lust tåglich fehle ? Wer darf, als Lohn den der Welt Das Herz bestürmet und be Himmet zu verdienen Sich wohl erküh fällt, Wird oft der Glaube schwach und nen? 3. Nie kann ich vor dem Heiligen klein, Und scheint gar unterdrückt zu seyn ; Er steigt, wenn er sich wieder fest bestehen , Wenn er mit mir in das Ge: Auf Gott und Christi Wort verläßt. richt will gehen. Das Beste selbst, 4. Er wird durch Gottes Geist ver was ich je unternommen, Bleibt unvoll mehrt, und bleibt in Trübsal unvers kommen. sehrt; Er geht vielmehr durch Spott 4. Und wenn gleich Gott der guten und Schmach Auf schmalem Weg' dem | Werke denket , Und reichlich uns dafür Heiland nach, Mit dem die Seele sieg- Belohnung schenket, So thut er's dech haft ringt, und sich, gleich Adlern, auf- allein aus freiem Triebe , Aus Gnad' und Liebe. warts schwingt. 5. Der Glaube wird durch Kreuz 5. Du nur, o Jesu, tilgest meine vermehrt, und durch die Gluth , wie Sünden ; Bei dir nur kann die Seele Auf dein Verdienst, Gold, bewährt. Er ringet , wie dort Frieden finden. Jakob that, Als er Gott hielt , und meinHeiland, will ich bauen, Dir ganz brünstig bat ; Er läßt nicht ab, bis vertrauen. 6. Doch wehe mir , wenn ich zum Gottes Geist Ihm Beistand, Heil und Trost erweis't. Dienst des Bösen DieHuld mißbrauchte, 6. Beklemmt gleich erst die Traurig die mich soll erlösen, Und dich, den Liebe keit Das schwache Herz in solchem in deu Tod getrieben , Nicht wollte Streit , Wird doch die Freude berge lieben! 7. Nein, falscher Trost soll nimmer stellt, Sobald der Glaube Sieg erhält ; Drum schmeckt die Seel' in Christo Lust, mich verführen ; Gottseligkeit soll mei Wie Kinder an der Mutter - Brust. nen Glauben zieren ; Dir, Jesu, will ich 7. Ein Herz, das solchen Glauben ganz mein Herz ergeben, In dir nur hat, Bezeuget ihn durch Wort und leben! That ; Es zeigt durch Hoffnung, Liebe, Mel. Wer nur den lieben Gott läßt walten. Tren', Daß es voll heil'ger Triebe sey; Es macht sich stündlich offenbar, Und 1379. Des Glaubens Ziel einst zu reicht im Glauben Tugend dar. erreichen, Sey stets mein eifriges Be 8. Doch, was nicht aus dem Glau mühn ! Doch, soll mein Eifer, Herr, ben geht, und nur durchHeuchelei ent nicht weichen , Mußt du mich selber steht, Zerfället bald, hat nie Bestand, nach dir ziehn ; Denn Fleisch und Blut Und wird von Frommen bald erkannt ; ist gar zu schwach ; Wenn's herbe geht, Denn Wollust, Eigennutz und Ehr' Ver so gibt es nach. råth die Gleißner gar zu sehr. 2. Herr, stärke du die müden Hånde, 9. Mein Gott! verleihe , daß ich Ermuntre du die matten Knie' ! Sonst treu Im Glauben und in Liebe sey ! trüget mich doch einst am Ende Die Flamin' an den Docht, der schwach nur lange Zeit gehabte Müh '. Herr, meins II . Vom Glauben und der Rechtfertigung. 601 Stärke, halte mich , Sonſt ſink' und |Hafendffnet sich Schiffbrüchigen allein. fall' ich ohne dich ! Mit einem lust'gen Wind Fährt da kein 3. Dochnein, ich weiß, du läss'st nicht Schiff hinein. 2. Die Gnad' erhebt sich nur In der fallen Den, der auf dich, o Vater, traut! Selbst Satan muß zurücke pral Verdammniß Stunde ; Nah bei dem len, Wenn er den Stärkern in uns schaut. Hochgericht Erschallet ihre Kunde. Ihr Ichweiche keines Fußes breit, Ich weiß, Mund antwortet nur Auf der Verzweif der Sieg folgt nach dem Streit. lung Ach ! Sie liebt nur, über die Den 4. Mein Auge blicket nach demZiele, Stab der Richter brach. 3. Gesetz und Gnade sah Nie Hand Mein Fuß eilt schon dem Kleinod zu. Und ob ich auch aus Schwachheit fiele, in Hand man wallen ; Wo ſich das eine Helfer, hilfest dennoch du ! Du wirst hebt, Da muß das andre fallen ; Das mir ewig gnådig seyn , Und mir des ein' ist Hüterin des Rechtes und der Glaubens Ziel verleihn. Macht , Straflose Sünder führt Das andre aus der Acht. Mel. Gott, du frommer Gott! 4. " So schirmt die Gnade denn Mit 1380. Des Glaubens Zuversicht Unrecht alle Sünde ? Gefällt im Bösen Wohnt nur in solchen Seelen, Die ihre sich ? Und mit, dem Sündenkinde Be Sündenſchuld Nicht läugnen und ver günstigt sie zugleich Die Miſſethaten hehlen. Wenn sie ihr Herz verdammt, stets ? Ihr Scepter ist ein Dolch ? Ihr --Dannsprichtsie Gnade los ; Sie schauen Opfer das Gesetz?" 5. Ja! so ist oft die Huld Der blin Gottes Licht, Und ihre Kraft wird groß. 2. Erblichst du dieſes Licht, Beginnst den Weltgebieter ; Der Richter sieht sie du froh zu glauben, Dann halt' in De an, und steigt vom Richtstuhl nieder, muth fest, Was Zweifel wollen rauben ! Stumm tritt Gerechtigkeit Vor Königs Gott, der dich zu sich zog , Steht dir kronen fern, Und das Geſeßbuchſchließt auch machtig bei ; Sein Wort, sein Die Willkür eines Herrn. 6. Doch bei dem Herrn der Herru Geist macht dich Von Angst und Zwei felfrei. Ist Gnade rein und heilig , Da bleibt 3. Des Wissens enges Maß Laß Gerechtigkeit Von Mitleid unzertheillg ; dich, o Mensch, nicht kränken ! Noch Die Liebe Hand in Hand Mit frommer bist du Kind, doch dort Wird Gott mehr Wahrheit geht , Und schirmet auf dem Licht dir schenken. Kein ängstlich Grů Thron Des Richters Majestät. beln hilft uns zur Vollkommenheit ; • 7. Tritt her, o Christenvolk ! Bet' an Dort ist die Zeit des Schauns, Und hier dieß Wunderwesen , In dessen ew'gem des Glaubens Zeit. Grund Selbst Engel stammelnd lesen ! 4. Des Nächsten Glauben darfst Du, Sing' dieser Liebe Ruhm , Die Jesum Christ , nicht lieblos richten ; Ist dir legt' ins Grab, Und ohn' Geſetzesbruch sein Herz bekannt , Sein Schicksal, | Dir einen Vater gab! seine Pflichten ? Die- Gaben sind nicht 8. Geh',sagt dem Sünder dieß, Dem gleich , Die Gott den Menschen gibt. Muth und Kraft verschwunden , Daß Oft hat, wer zagend glaubt , Doch in hier ein Gottesheil Wird ohne Gold ge funden! Sagt's , die ihr es erfuhrt, niger geliebt. 5. Sey deines Glaubens froh, Em- Wie in Verzweiflungsnacht Der Glaub' pfiehl' ihn durch dein Leben ; Nicht durch an Gottes Wort Euch froh und frei ge Gewalt und Streit Wirst du ihn An- macht! dern geben. Gab Gott zum Lehren dir 9. Doch nun ist es an dir, O du er Die feltne Gabe nicht , So sey ein Hd kaufte Heerde ! Zeig' dieſes Kleinod nun In seinem Gotteswerthe, Das dir der rer nur Und Thåter deiner Pflicht ! Geist des Herrn im Geist versiegelt hat, Mel. Gott, du frommer Gott ! Von dessen Herrlichkeit Dein Herz ist 1381. Die Gnade ist der Hort Der reich und satt ! 10. Kommt, bringt die Früchte nun, Armen , die gesündigt , Und denen das Gesetz Gerechten Ted verkündigt, Ihr Die ihr solch Lieben rühmet, Und wan 602 Biertes Buch. delt in dem Kleid, Das Heiligen geziemet; Folgt eurem Jesus nach , und zeuget vor der Welt, Wie seiner Gnade nur Die Heiligkeit gefällt ! Dr. Edfar Matan i Genf. Uebericht von A. Knapp. Mel. Nun ruhen alle Wälder. Heiland , an dem Kreuz verwund`t, Macht meine Seele heil. 6. Gnade, daß mein Glaube dich Recht herzhaft faſſen könnt', So lang , bis meine Seele sich Von meinem Leibe trennt ! 7. Herr, deine Gnade mache mich In mir recht arm und klein ! Denn nur 1382. Die Gnade ist geschäftig, in dir allein kann ich Erst groß und Gott ruft, und ruft uns kräftig zu seis herrlich seyn. 8. Herr, laffe nichts von mir ge ner Herrlichkeit ; Wer folgt, folgt nicht vergebens ; Die Hoffnung jenes Lebens schehn, Die Gnade sey denn mit ; Las Ist schon zuvor von Gott bereit't. deine Gnade mit mir gehn Bis zu dem 2. Laß meine Herzens-Augen, Mein letzten Schritt. 9. Kommt dann dein großer Tag Gott, zu sehen taugen , Wie groß die Hoffnung sey, Wie frendig man kann herbei , So laß im Auferstehn , Dağ fterben, Wie reichlich man darf erben, deine Gnade ewig sey , Mich auch im Himmel sen! Ph. Fr. Hiller. Wie der Berufer so getren ! 3. Ach, laß von deinem Lichte Dem Mel. Run ruhen alle Wälder. Glauben sein Gesichte Beständig heiter seyn, Daß Satan nicht behende Mit 1384. Die Sünden find vergeben! einem Dunst mich blende, Noch auch | Das ist ein Wort zum Leben , Für den die Welt mit einem Schein ! gequälten Geist. Sie sind's in Jesu Wenn sich die Augen feuchten, Namen ; In Ihm ist Ja und Amen, So laß dein helles Leuchten Mich auch | Was Gott uns Sündern je verheißt. durch Thränen sehn, Damit ich sicher 2. Das ist auch mir geschrieben; wisse, Daß deine Gnadenschlüsse In Auch ich bin von den Lieben, Weil Gott ewige Erfüllung gehn. die Welt geliebt ; Auch ich kann für die 5. Berufst du mich zum Leben , So Sünden Bei Gott noch Gnade finden; wirst du solches geben ; Versprichst du Ich glaube, daß er mir vergibt. 3. Mein Hauptgesuch auf Erden Seligkeit, So wirst du dieß auch hal ten. Ich hoff' auch im Erkalten Auf Soll die Vergebung werden; So wird mein Tod nichtschwer. O, in den Sün dich, bis mich das Schau'n erfreut. Ph. Fr. Hiller. den sterben, Ist ewiges Verderben ; Denn dort vergibt Gott keine mehr. Mel. Nun sich der Tag geendet hat. 4. Hier ist die Zeit der Gnaden, Der 1383. Die Gnade wird doch ewig Angst sich zu entladen , Auf Gottes feyn, Die Wahrheit doch gewiß, Brach' Wort zu ruhn ; Die Seele zu erretten, auch des Himmels Feste ein, Wen Zu glauben und zu beten, Und das in Gott fie fallen ließ. Jesu Namen thun. 2. Gott ist kein Mensch , den etwas 5. Gott, gib, daß meiner Seele Der reut, Und sein Wort bricht er nie ; Die Trost doch niemals fehle, Daß du die Gnade währt nicht kurze Zeit, Nein, Schuld vergibst ! Wenn ich mich betend benge , So sen dein Geist mein Zeuge, ewig währet sie! 3. Hat er uns Gnade zugesagt, So Daß du dein Kind in Chriſto liebst. bleibt er fest dabei , Und wenn uns 6. Wann ich von hinnen scheide, So Furcht und Zweifel plagt, So bleibt er mach' mir das zur Freude, Daß ich be: doch getreu. gnadigt bin. Im Glauben der Verge 4. Mein Herz, so lege dich getröst't bung, In Hoffnung der Belebung Geh Auf diese Gnade hin , Daß Gott mich ich alsdann im Frieden hin. Ph. Fr. Hiller. ewig nicht verstößt , Weil ich in Jesu bin! Mel. Gott, du fremmer Gott, 5. In Jesu liegt der Gnade Grund, Da nimmt der Glaube Theil; Mein 1385. Du sagst : ich bin gerecht, II. Vom Glauben und der Rechtfertigung. 603 Weil ich an Christum glaube! Troh, | Glaubensfrüchten bist, So bist du nur Trotz sey dem gesagt , Der mir den ein Baum, Der reif zum Feuer ist. Himmel raube! Fehl' ich gleich oft und 10. Ach, nahe dich zu Gott , Ge viel, Darum verzag' ich nicht , Weil kränkt von Reu' und Schmerzen ; Wirf Gottes Diener mich Von Sünden ledig dich vor seinen Thron Mit einem treuen . Herzen! Sprich : ,,Führe Buß' und spricht. 2. Du sagst, ich bin gerecht , Ich Glaub' In meiner Seele ein !" Dann glaub' an Christi Wunden. Wo aber, wirst du hier gerecht, Und dort einſt ſe sag es mir , Hast du den Glauben lig seyn. funden? Ist er in wahrer Buß' Von Gottes Geist entzünd't ? Wie, oder bist Mel. Jesu, komm doch selbst zu`mir. du noch Ganz roh und frech gesinnt? 1386. Fas , mein Herz, was Je 3. Du sagst, ich bin gerecht. Kannst fus spricht : Euer Herz erschrecke du den Glauben zeigen ? Kann er dein nicht." Spricht dir Jesus dieses zu: Herz zu Gott In reiner Liebe neigen? Glaub' an ihn, so hast du Ruh' ! Beherrschet er die Sünd' ? Besieget er 2. Schreckt die Sünde dich , die groß: die Welt ? Wo nicht, so ist gewiß Dein Glaube daß Blut vergeß und durch er , , Glaube schlecht bestellt. sein Blut kannst du rein Von der Sün 4. Du fagft, ich bin gerecht. Doch den Menge seyn. sprich: ist dein Gewissen Jn Trübsal 3. Kommt dich Furcht an vor dem und Gefahr Nicht heimlich noch zer Tod, Glaube ! so hat's keine Noth ; rissen ? Bist du vou knecht'scher Furcht Weil sein Too für uns geschehn, Wer Vor Gottes Strafen los ? Ruhst du in den wir nur schlafen gehu. Sturm und Noth In deines Vaters 4. Echreckt dich die Verweſung noch: Schooß? - Ge= Glaube! Jesus weckt dich doch ! Er 5. Du sagst, ich bin gerecht. ist , deſſen Gottes- Kraft Einst ver rechte habenFrieden; Die Feindschaft klärte Leiber schafft. ist getilgt, Die sie von Gott geſchieden. 5. Aengstigt dich das Weltgericht : Sie haben durch das Lamm An allem Glaube, was er uns verspricht , Daß Segen Theil, Sie freuen sich im Geist ein Herz, das glaubensvoll , Nicht ge Bei diesem großen Heil. richtet werden soll. 6. Du sagst, ich bin gerecht. Bist du 6. Ficht dich Welt und Satan an : zur kindschaft kommen, Da du des Glaube! sie sind abgethan! Jesus steht Höchsten Sohn Im Glauben angenom uns bei im Krieg , Und der Glaube ist men? Wo ist der fromme Sinn? Wo der Sieg. ist der Kindschaft Geist, Der auch in 7. Macht dir deine Schwachheit Kreuz und Noth Gott Abba ! Vater, Angst , Glaube, wenn du Kraft ver heißt? langst , Daß er deiner nicht vergißt, 7. Du sagst, ich bin gerecht. It's und in Schwachen mächtig ist! nunmehr dein Bemühen, Auch die Ge 8. Herr, ich glaube, hilf mir du! rechtigkeit Des Lebens anzuzichen? Schreckt mich etwas , gib mir Ruh', Fühlst du den Trieb , die Kraft Zur und das Wort aus deinem Mund Sey wahren Heiligkeit? Jagst du dem Fries mein fester Glaubensgrund ! den nach ? Bist du zum Kreuz bereit ? 9. Zeichne in des Vaters Haus Mir 8. Du fagst, ich bin gerecht. Ge auch eine Wohnung aus ; Bring mich rechte sind auch Erben Von ihres Ba ohne Furcht dahin, Wo ich ewig bei dir ters Reich, und können fröhlich sterben. bin! Ph. Fr. Hiller." Blüht auch in deiner Brust Die Hoff nung jener Nuh' ? Und schließest du Me l. Dein Heil, o Christ, nicht 2c. darauf Getrost die Augen zu? 9. Sag' nicht: ich bin gerecht, Bei 1387. Gott, deine Gnad' ist unser deinem todten Glauben ! Denn Gottes Leben, Sie schafft uns Heil und Seelen Wort kann dir Das Rühmen nicht er- ruh'. Dein ist's, die Sünde zu vergeben, lauben. Wo du noch leer und bloß Von Und willig ist dein Herz dazu. Du 604 Viertes Buch. nimmst die Sünder guidig an, Die sich nůßlich ist, Durch Gnad' und Bitten voll Reue zu dir nahn. haben! O sich erbarmend mich In mei 2. Um uns Verlorne zu erretten, ner Schwachheit an, Weil ich nicht nie Gabst du für uns den eignen Sohn. ich will, Dir recht vertrauen kann ! 2. Ich glaube zwar an dich , Doch Er litt, damit wir Friede hätten, Für uns den Tod, der Sünde Lohn. O Gott, nur mit schwachem Glauben ; Oft will wie hast du uns geliebt ! Welch ein Er die Zweifelsucht Mir alle Hoffnung barmen ausgeübt! rauben. Wer macht das Herz gewiß, 3. Dank, ewig Dank sey deiner Treue, Als du, o Herr, allein ? Laß deine Hülfe Die Niemand g'nug erheben kann ! Nun doch Von mir nicht ferne ſeyn ! nimmst du jede wahre Reue Mit Vater 3. O reiche du mir selbst Aus Gna: liebe gnädig an. Wohl dem, der sich zu den deine Hånde ! Hilfmeiner Schwach: dir bekehrt, und gläubig seinen Hei heit auf, Daß mich nichts von dir wen land ehrt ! de! Ist schon, dem Senfkorn gleich, 4. Entladen wird er aller Plagen, Mein Glaube noch sehr klein , So laß Die dem Gewissen furchtbar sind ; Er ihn doch bei mir In stetem Wachs: kann getrost und freudig sagen : ,, Gott thum seyn! ,,ist für mich, ich bin sein Kind ! Hier 4. Gib, daß die Zuversicht In mei ,,ist der, welcher für mich litt , Und nem Geist sich mehre , Daß du mein ,,mich noch jest bei Gott vertritt." Baterseyst, Und ich dir angehdre; Daß 5. O Herr, wie selig ist die Seele, alle meine Schuld Von dir vergeben Die so sich deiner Gnade freut ! Und sey , Damit mein Herz sich dein, Als sey's, daß irdisch Glück ihr fehle, Fehlt seines Gottes freu'. ihr doch nicht Zufriedenheit. Dein 5. Mach diese Zuversicht In mir, Friede überwieget weit Die Welt und│o Herr ! so kräftig , Daß ich mein K. ihre Herrlichkeit. ben lang In deinem Dienſt geſchäftig, 6. Dein Friede stärkt mit hohem Und stets beslissen sey , Zu thun , was Muthe Das Herz auch in der größten dir gefällt ; So hab' ich, Gott, in dit Noth; Gibt Hoffnung zu dem ew'gen Den Himmel auf der Welt ! 6. Mein Heiland ! der du einst Für Gute , und macht getrost noch in dem Tod ; Er ist schon in der Pilgerzeit Ein deineJünger batest, Und wenn ſie wan keten, Beim Vater sie vertratest , Ach Vorschmack ew'ger Seligkeit. 7. Laß, Bater, laß auch mich em unterstüg' auch jezt Mein sehnliches pfinden, Wie köstlich dieser Friede sey ! Gebet, Und schenke Glaubenskraft Auch mich ſprichst du von meinen Sün Dem, der dich darum fleht ! 7. In deiner Mittlershand Ist Heil den Und ihren Strafen völlig frei. Denn Er, der Aller Sünden trug, Ward und aller Segen ; Herr, unterstüße mich Auf allen meinen Wegen , Daß ich des sterbend auch für mich ein Fluch. 8. O laß mich dieß im Glauben fas Glaubens Ziel, Der Seelen Seligkeit sen, Und meinen Geist voll Zuversicht Erlange, und dich preiſ' In alle Ewig Auf deine Treue sich verlassen ! Wenn keit ! Alles wankt, wankt sie doch nicht. Wohl dem, der sich aufdich verläßt ! Sein Heil Mel. Herr Chrißt, der einig' Gottesjohn. steht unbeweglich fest. 9. Lobsingend will ich dich erheben, 1389. Herr, stärke mir den Glau Mich ewig deiner Gnade freun , Und ben! Er ist ein Werk von dir; So kann deinem Dienst mein ganzes Leben In kein Feind mir rauben , Was du selbst kindlichem Gehorsam weihn ! Herr, du schaffst in mir. Bis an die Todespforte vergibt mir meine Schuld ; Nie, nie Halt' ich dir deine Worte, Die theuren Worte, für. vergess' ich diese Huld ! 2. Wenn ich bei meinen Fehl Mich Mel. Gott, du frommer Gott. fast zu glauben scheu', Mach' mir in 1388. Herr ! allerhöchster Gott, meiner Seelen Die Glaubensgründe Ven dem wir alle Gaben Und was uns neu : Des Geistes Gnadentriebe , Des II. Vom Glauben und der Rechtfertigung. 605 Sohnes Blut und Liebe, Des Vaters | im Rath und Willen , Der mich selig ew'ge Treu'. macht; Einig im Erfüllen , Bis es 3. Im Beten lehr' mich trauen, Daß heißt : Vollbracht! du mir gnådig bist ; Im Wandel laß 7. An den Vater glaub' ich, Der die mir grauen Vor dem , was eitel_ist. | Welt erschuf. Gößen, euch erlaub' ich Und stell' mich dar im Kämpfen, Des Ohne Widerruf, Meiner zu vergessen. Satans Pfeil zu dämpfen , Mit Glau- Ich bin Gottes Kind , Hdher noch ge sessen, Als die Engel sind. ben ausgerüst't. 8. Und an Gott den Heiland Glaub 4. Wenn ich auch oft nichts fühle Von froher Zuversicht, Entzieh' nur bis ich inniglich , Der aus Liebe weiland zum Ziele Mir deine Gnade nicht ! Gib Für die Welt und mich, Gnadenreich) mir nur ein Verlangen : An dem doch geboren, Lebte, litt und starb, Und, fest zu hangen , Was mir dein Wort was ich verloren, Durch sein Blut er warb. verspricht ! 5. Gib, daß auch in dem Sterben 9. Und an Gott, den Tröster, Glaubt # Mein Glaube Kräfte hat ; Alsdann mein ganzer Sinn , Weil ich ein Er mach' mich zum Erben In deiner Got löster Jesu Christi bin. Mein Verstand tesstadt! Hiermüſſen wir noch dürften ; und Wille Glaubt in ſeiner Kraft; Vor Bei dir, dem Lebensfürsten, Wird man ihm bin ich stille. Weil er Alles schafft. Ph. Fr. Hiller. im Schauen satt. 10. Amen ! singt der Glaube, Sei nes Heils gewiß ; Amen, auch im Stau Mel. Das ist unbeschreiblich. be und in Finsterniß. Meine Lampe 1390. Höre meinen Glauben, Wer brennet , Und es wird geschehn : Was ihn hören kann ! Arger Feind , dein ich hier bekennet, Werd' ich ewig sehn! Woltersdorf. Schnauben Ficht mich wenig an ! Welt, dein Schmähn und Lügen Stört den Sel. Herr Jesu Chriſt, mein’3 Lebens Licht. Glauben nicht. Sünde, dein Betrügen Weicht dem hellen Licht! 1391. Ich glaub' an einen Gott, 2. Wer auf Werke bauet, Deffen der heißt : Gott Vater, Sohn und heil’ Grund ist Sand. Wer sich selbst ver- ger Geist ; Der schuf aus Nichts die trauet, Bleibt Gott unbekannt. Was ganze Welt, Die er noch wunderbar er find Menschenlehren ? Trug und Eitel- hält. 2. Der Mensch war Gottes Eben keit; Gottes Worte hören , Das ist bild, Mit Weisheit , Lieb' und Kraft Sicherheit! 3. Einen Gott, den wahren, Nehm' erfüllt ; Der Fall hat Sund' und Tod ich gläubig an ; Und ich hab's erfahren, gebracht und uns zu Satans Bild ge= Daß er helfen kann. Weg, was Rost macht. 3. Das jammert' Gott von Ewig und Schimmel Und Verweſung frißt! Mein Gott ist im Himmel, Der all keit ; Er gab den Sohn uns in der Zeit, Der Gott und Mensch heißt : Jesus mächtig ist. 4. Ja, von ihm, dem Meister, Re Christ, Und aller Menschen Heiland ist. 4. Denn er nahm aufsich unsre Noth, det die Natur. Körper, so wie Geister, Zeigen seine Spur; Und im Buch der Erldste uns durch Kreuz und Tod Von Schriften Les' ich seinen Rath, Welch Sünden , Tod und Höllenpein, Daß wir versöhnt und selig sey'n. ein Heil zu stiften Ihm gefallen hat. 5. Einig und dreieinig Ist mein 5. Der heil'ge Geist beut Jedermann Gott und Herr. Meine Schuld bewein Durchs Wort den wahren Glauben an, ich Täglich herzlicher; Aber sein Er und wirkt ihn, wo kein Widerstand ; barmen, Dreimal stark und groß, O, Wird selbst des Lebens Unterpfand. das macht mich Armen Alles Jammers 6. Wer Buße thut , an Christum glaubt, Fromm lebt und bis ans Ende los! 6. Wer will mich verdammen ? Va bleibt, Ist Gottes Kind, Gott selbst ist ter, Sohn und Geist Halten hier zu sein, Er geht durch Tod zum Himmel fammen, Die mein Glaube preist ! Eins ein. i 606 Biertes Buch. 7. Doch wer dem Heiland wider- mir , Durch den ich Alles habe ! Laß strebt, In Sünd' und ohne Buße lebt, mich in Noth und Tod Recht freudig Ist Satans Kind , des Heils nicht dir vertrau'n ; Dann bin ich selig hier ; werth, Stirbt so, daß er zur Hölle fährt. Dort führst du mich zum Schau'n. K. Y. Dering. 8. Hilf, o Herr Jesu ! hilf du mir, Und schenk den wahren Glauben mir, Mel. Herr Christ, der einig' Gottes Soba. So werde ich von Sünden rein, Und 1393. Ich hoffe nur auf Gnade, hier und ewig ſelig ſeyn ! Christoph Starde. Auf Gnade ganz allein. Nicht hoffen, das ist Schade; Falsch hoffen, ist nur Mel. Gott, du frommer Gott. Schein. In Jesu darf ich hoffen, Da 1392. Ich glaube, lieber Herr ! steht mir Gnade offen , Da senk ich Hilf, bilf mir vom Unglauben! Du bist mich hinein. der Weinstock zwar, Ich aber leer an 2. Die Sünde kann mich quålen, Trauben, Weil ich, dein' Rebe, nicht Doch Jesu tilget sie. Die Gnade ſagt Fest immer an dir hing ; Drum ist die den Seelen : Sich , Jesus ist allhie! Kraft so schwach, Drum ist die Frucht Auf diesen kannst du hoffen; Die Wun den stehn dir offen , und du wirst heil gering. 2. Ich glaube, lieber Herr! Doch durch sie. 3. Das Kreuz kann mich noch drücken, ach, was frommt der Glaube, Der dich nicht ganz umfaßt, Der sich nicht hebt Weil ich im Kreuze bin ; Der Tod kann vom Staube? Von Fleischeslust und mich bestricken , Doch dieß ist auch Ge In Jesu darf ich hoffen , Der Welt Nicht völlig los sich reißt ? Was winn. Jn ist er, wenn ihm fehlt Licht, Leben, | Himmel steht mir offen , Die Gnade bringt mich bin. Kraft und Geist ? 4. So preis' ich Jesu Gnade , tur 3. Ich glaube , lieber Herr! Und dennoch muß ich zittern ! Mein Glaub' der mein Hoffen ruht , Zwar auf dem ist noch nicht acht; O komm, mich zu Pilgrimspfade , Doch mit getrostem erschüttern! Erschüttre dieses Herz, Muth ; Dort wird erfüllt das Ganze, Das, noch in Sünden todt, Nicht lie- Wo man in Zions Glanze Ihm ewig Ph. Fr. Filler. bend rastlos wirkt, Nicht übt dein erst Ehre thut. Gebot! In eigener Melodie. 4. Ich glaube, lieber Herr! Gib meinem Glauben Leben! Durch Liebe 1394. Ich ruf zu dir, Herr Jesu thätig, muß Er rastlos weiter streben, Christ ! Ich bitt', erhör' mein Flehen! Muß wirken Heiligung Im Wandel vor Laß gnädiglich zu dieser Frist Mich dei der Welt; Der Glaub' ist ächt, der fest ne Hülfe sehen ! Den rechten Glauben, Ju Weltversuchung hält. Herr, ich mein , Und daß ich möge stre 5. Ich glaube , lieber Herr ! Gib ben, Dir zu leben , Dem Nächsten nüh Freudigkeit dem Glauben! Die Welt, zu seyn, Das wollest du mir geben! 2. Ich bitt' noch mehr, o Herr, mein mein Fleisch und Blut , Die wollen mir ihn rauben ! Hilf, der ein glimmend Gott ! Du kannst es mir wohl geben: Docht Erlöschen läſſet nicht, Ein ſchon Daß ich nicht sey der Bösen Sport, zerstoßnes Rohr Nicht ganz und gar Die Christo widerstreben. Und wenn zerbricht ! ich ſcheiden soll , mich ſtärk, Daß ich 6. Ich glaube , lieber Herr ! Gib auf dich mög' bauen, Und nicht trauen meinem Glauben Stärke, Daß sters Auf mein Verdienst und Werk, Soust geschickt ich sey Zu jedem guten Werke! werd' ich dich nicht schauen. Wer Sünde flieht, der glaubt ; Der 3. Verleih , daß ich von Herzens glaubt, wer Wohlthat übt ; Wer See- grund Den Feinden mög' vergeben; len rettet, glaubt ; Der glaubt , der Verzeih' mir auch zu dieser Stund', Feinde liebt! Schaff mir ein neues Leben! Dein 7. Herr, Herr ! von dir allein Kommt | Wort laß meine Speiſe ſeyn, Die Seel ' alle gute Gabe; Den Glauben schenke | damit zu nåhren, Mich zu lehren, Wie II. Vom Glauben und der Rechtfertigung. 607 ich in Freud' und Pein Dich kindlich | Alles hier im Staube Wie Rauch und soll verehren. Staub verweht ; Ich weiß, was ewig 4. Laß weder Lust noch Furcht mich bleibet, Wo Alles wankt und fällt, Wo hier Von deiner Liebe wenden ; Aus- Wahn die Weiſen treibet, Und Trug harren bis ans End' hilfmir ; Du hast's die Klugen hält. 2. Das ist das Licht der Höhe, Das allein in Hånden. Aus freier Guade segnest du ; Es mag Niemand ererben, ist mein Jesus Christ , Der Fels, auf Noch erwerben Durch Werke wahre dem ich stehe, Der diamanten ist ; Der nimmermehr kann wanken , Der Hei Ruh' Und Seligkeit im Sterben. 5. Ich lieg' im Streit und wider land und der Hort ; Die Leuchte der ftreb' ; Hilf, o Herr Christ, mir Schwaz Gedanken, Die leuchtet hier und dort. 3. Er , den man blutbedecket Am chen! Ju deiner Gnad' allein ich leb' ; Du kannst mich stärker machen. Kommt | Abend einst begrub ; Er, der von Gott nun Anfechtung, Angst und Weh , So erwecket , Sich aus dem Staub erhub ; woll'st du bestermaßen Mich umfassen, Der meine Schuld versöhnet , Der sei Damit ich wohl besteh' ; Ich weiß, du nen Geist mir schenkt, Der mich mit Paul Eperatus. Gnade krönet, Und ewig mein gedenkt. wirst's nicht lassen ! 4. Drum weiß ich, was ich glaube, Mel. Nun lob' mein' Seel denHerren. Ich weiß, was fest besteht, Und in dem 1395. Ich weiß, an wen ich gläu- Erdenstauve Nicht mit zu Staub ver be ; Mein Jesus ist des Glaubens weht. Es bleibet mir im Grauen Des Grund , Bei dessen Wort ich bleibe, Todes ungeraubt ; Es schmückt auf Und das bekennt mein Herz und Mund. Himmelsauen Mit Kronen einst mein Nach E. M. Arndt. Vernunft darf hier nichts sagen , Sie Haupt. sey sonst noch so klug ; Wer Fleiſch und Mel. Sun laßf uns Gott 2 . Blut will fragen , Der fällt in Selbst betrug. Ich folg in Glaubenslehren 1397. Laß mich vor allen Dingen, Dem Wort des Herrn allein ; Was Mein Gott, nach diesem ringen, Daß dieſes mich läßt hören, Muß unbetrüg- | ich_die_theure Gabe Des Glaubens in lich seyn. mir habe! 2. Herr , stärke mir den Glauben! 2. Du bist , was du dich nennest. Denn Satan trachtet Nacht und Tag, Ich weiß auch , daß du könnest Und. Wie er dieß Kleinod rauben , Und uin wollest dich erweisen, Wie dich die Zeu mein Heil mich bringen mag. Wenn gen preisen. 3. Beim Glauben gilt's am meisten, deine Huld mich führet , So werd' ich sicher gehn ; Wenn mich dein Geist re Daß wir Gehorsam leisten ; Wenn wir gieret , Wird's selig um mich stehn. uns laſſen führen, Dann läßt sich Glau Ach, segne mein Vertrauen , Und bleib' be spüren. 4. Er thut , was Gott gerathen, mit mir vereint ! So laß ich mir nicht Christi Wort' und Thaten, Ob Faßt grauen, Und fürchte keinen Feind . 3. Laß mich im Glauben leben ! Soll gleich er's nicht ergründet, Was er in auchVerfolgung, Angst und Pein Mich Jesu findet. 5. So läßt sich für die Sünden Rath auf der Welt umgeben, So laß mich treu im Glauben seyn. Im Glaub,n und Vergebung finden, und für die laß mich sterben ; Wann sich mein Lauf kranken Glieder Kommt die Gesundheit beschließt , Laß mich das Leben erben, wieder. Das mir verheißen ist! Nimm mich in 6. Dann fordern unsre Pflichten, deine Hände Bei Leb- und Sterbens Daß wir mit Glaubensfrüchten Dem zeit ; So ist des Glaubens Ende Der Herrn vor allen Dingen Preis, Dank Seele Seligkeit. und Ehre bringen. 7. Gib, Herr, daß ich die Hånde Mel. Haupt voll Blut und Wunden. Mit keinem Undank schände, Die stünd 1396. Ich weiß, an wen ich glau- lich ohne Gråmen Viel Gutes von dir be, Ichweiß, was fest besteht, Wann nehmen ! 608 Viertes Buch. 8. Laß mir's im Sinne bleiben ; Laß / 2. So weit hat's Liebe zu mir ge= mich zur Liebe treiben Dein Heil, das bracht , Die den Schöpfer selbst zum auf mich fließet, Dein Herz, das sich Opfer macht, Daß er seine Seele, ſem Leib und Leben Mit tausend Schmer erschließet ! 9. Wenn ich vor deinem Throne Der- zen dahingegeben Für meine Schuld. 3. So lang' ich dieses noch glauben einst beständig wohne, Dann wird mir aufgeschlossen, Was ich allhier genos kann, Seh' ich ihn mit tausend Freuden Bin ich gleich ein Sünder: er ist fen. 10. Hier kann ich nichts als stam mein Heiland ! Er liebt mich heute noch meln, Dort will ich Alles sammeln, Und so, wie weiland. Hallelujah ! 4. Wen liebst du aber so unerhört? dich mit neuen Weisen Dafür auf ewig Ach, dein Geschöpf, das sich abgekehrt, preisen ! Mich, den schudden Sünder, mich, den Mel. Ach, bleib' mit deiner Gnade. Empörer, Und deiner heil'gen Ordnun 1398. Mein Gott, an deiner Gna gen Störer, Mich liebst du so ! de Genüge mir allein , So wird mir 5. Mein Herz erstaunet ob dieser nichts ein Schade, Und nie ein Mangel Huld. Tief beschämt von aller meiner seyn ! Schuld, Fang' ich an, zu weinen und 2. Und hatt' ich alle Gaben , So hinzufallen : Gnådiger König, dein Lob würd' ich niemals satt ; Was kann ein soll schallen In aller Welt! Sünder haben , Wenn er nicht Gnade 6. Kein Mensch befchreibt es nach bat? Würdigkeit! Das aber ist eine sel ' ge 3. Will mich der Weg ermüden, Und Zeit , Wenn dein Strom der Liebe sich ist dieKraft dahin, So mache mich's zu- | so ergießet , Daß mein Herz deiner im frieden, Daß ich in Gnaden bin. Geist genießet; O Freudenmeer! 4. Pflegt mich die Welt zu hassen, 7. Wer's nicht erfahren, der glaubt Die sich in Lügen übt: Laß mich die es nicht, Was für Lust von deinem An Wahrheit fassen , Du habest mich ge gesicht In die Seele quillet, wenn man liebt! dich schmecket , Wenn dein Erbarmen 5. Will mich der Arge quälen, und uns ganz bedecket Und selig macht. stört er meine Ruh', So sprich du mei 8. Ich will von nun an nichts an ner Seelen Mit deiner Gnade zu ! ders sehn, Als nur, was am Kreuz für 6. Kommt Mangel oder Schmerzen, mich geschehn. Das ist meine Freude, Und leide ich Betrug, So sage meinem mein Heil und Leben ! Denn meine Herzen : An Gnade ist's genug ! Sündensind mir vergeben, Durch Chri 7. Empfind' ich meine Sünden , Sosti Blut! laß in Christi Blut Mich deine Gnade 9. Das beste Bild steht auf Golga finden, Dann wird es Alles gut. tha! Herz und Augen, bleibt doch im 8. Mir soll, was ich begehre, Mein mer da! Schaut den Mann der Schmer Ruhm , mein Wohlergehn, Mein Reich zen, vom Haupt zum Fuße ! Freuet euch thum , meine Ehre In Gnade nur be ewig der schweren Buße, Die Jesus that! stehn. 9. Laß mich die Gnade trösten In 10. Blut des Bundes, mach' hei meinem letzten Zug ; Dort finden die lig mich ! O Lebenswasser, ich trinke dich ! Ja, himmlisches Brod, dich muß Erlösten Aus Gnaden ewig g'nug! Ph. Fr. Hiller. ich essen ! Gestillt, gesättigt will ich ver gessen, Was mich noch drückt. Mel. Nun bitten wir den heil'gen Geiſt. 11. Verkündigt werde dein bittrer 1399. Mein Trost und Anker in Tod! Rühmen will ich deine Leidens aller Noth Ist, o Lamm Gottes, dein noth, Bis du ſelbſt erſcheineſt ; nichts Kreuz und Tod! Denn du trugst die will ich wissen , Als daß dein Lod mich Sünden der ganzen Erde, Daß ich und | herausgerissen Aus aller Furcht. 12. In diesem Glauben behalte mich! alle Welt selig werde Durch dein Ver dienst. So hab' ich g'nug hier und ewiglich. · II . Vom Glauben und der Rechtfertigung. 609 Dir sey Hallelujah, Preis, Dank und wann ich bald gen Himmel seh', Mein Ehre Für deine Wunden, und für die ] Himmel ist Erbarmen ! Und wann ich Lehre Von deinem Kreuz ! Woltersdorf.knice, fällt mein Sinn, O Gott, in dein Erbarmen bin ! Mel. Mir nach , spricht Chrißus. 10. Ich wasche mich, Immanuel, 1400. Gottes Lamm ! mein zu Gnade und Erbarmen; Ju dir ere Element Ift einzig dein Erbarmen ! schein ich rein und hell ; Mein Kleid ist DeinHerz, das zu mir wallt und brennt dein Erbarmen. Ich´ess und trinke Mit offnen Liebesarmen ; Dein Blut, diese Kost ; Erbarmen ist mein Brod wie es am Kreuze floß , und alle Welt und Most. 11. Ich sig und geh' , und was ich mit Heil begoß! 2. Ich weiß von keinem andern Trost, thu', So thu' ich's im Erbarmen. Mein Ich mußt in Sünden sterben. Der Fels , mein Grund und meine Ruh', Feind ist wieder mich erbost ; Die Welt Mein Ziel ist dein Erbarmen ! Es ist will mich verderben ; Mein Herz ist un- mir Führer , Licht und Kraft, Mein rein, blind und todt ; O tiefes Elend ! Wohnhaus in der Pilgerſchaft. große Noth ! 12. Leg' ich des Abends mich zur 3. Die eigene Gerechtigkeit , Das Ruh', Mein Bett ist dein Erbarmen; Thun der eignen Kräfte Macht mir nur Das reicht auf allen Seiten zu! Es Schand' und Herzeleid , Verzehrt die wärmt mich dein Erbarmen. Zu diese Lebenssäfte. O nein, es ist kein andrer Decke hull ich mich ; Wie fauft, wie Rath, Als der, den dein Erbarmen hat ! süße sähläft es sich ! 4. Wie wohl , o Gott, wie wohl ist 13. Erwach' ich in der stillen Nacht, Les So lieg' ich im Erbarmen. Wann laich mir, Wenn ich darein versinke , bensquell, wenn ich aus dir Trost und die Unruh' schlaflos macht, So wiegt Erquicung trinke, Wenn dein Erbar mich dein Erbarmen. Erschreckt mich men mich bedeckt, Und wenn mein Herz Traum undFinsterniß : Erbarmen leuch Vergebung schmeckt! tet mir gewiß! 5. Da lebt mein Geiſt , iſt froh und 14. Ja, bis ins Grab und ver's Gt satt, Hat Alles, was ihm fehlet. Bald richt Begleitet mich Erbarmen ; Von aber wird er kalt und matt, Wenn er Tod und Hölle weiß ich nicht ; Mein fichselber quålet, Wenn dein Erbarmen Leben heißt Erbarmen ! Hierin beschließ ihm entgeht, Und er auf fremdem ich auch den Lauf, undfahre sterbend Grunde steht. zu dir auf. 6. Drum bleibe Du mein Element, 15. Und wann ich vor demThrone bin, Du selbst, und dein Erbarmen ! Und Dein Anschau'n zu genießen, So reißt wie mein Glaube dich erkennt, So ken mich dein Erbarmen hin, Im Loben zu ne du mich Armen ! Ich leb' in deiner zerfließen. Du bist's , für den mein Gnad' allein ; Ich will in dir erfunden Herz entbrennt, Du bleibst mein ero' seyn . C. G. Woltersdcrī. ges Element! 7. Das Element der armen Welt : Met. Herr Jesu Chrift, ich weiß gar wohl 2c. Stolz, Geiz und Fleiſcheslüfte , Und was sie sonst für wichtig hält, Das ist 1401. Gottes Sohn, Herr Je mir dürr und wüste, Das ist mir Galle, fu Christ , Du meiner Seele Leben! Gift und Pein: Dein Heil ist ewig süß Was mir zum Glauben nöthig ist, und rein! Kann ich mir selbst nicht geben. Drum 8. Mein erster Athem, den ich zieh' , hilf du mir von oben her, Den wahren Wann ich vom Schlaf erwache, Ift Glauben mir gewähr','Und daß ich drinn dein Erbarmen, und die Müh', Die ich beharre. dir täglich mache, Und die du schon auf 2. Komm , Herr , und unterweiſe mich gewandt, Seit deine Lieb' am mich, Daß ich den Vater kenne, Daß Kreuz gebrannt. ― ich mit Freuden, Jeſu, dich Den Sohn 9. Wann ich von meinem Bett auf des Höchsten nenne ; Und den, der uns steh', So tret' ich ins Erbarmen ; Und zum Himmel weist, Des Vaters und 39 Knapp's geistl. Liederbuch. 610 Viertes Buch. des Sohnes Geist , Mit gleicher Ehr- | gånglich, wie das Laub, Und vor dir Asch und armer Staub, Und find so furcht preise. 3. Laß von dem großen Gnadenheit hoch geehret ! Den rechten Sinn mich finden , Wie 2. Ich, ich muß mich beſonders hiet der nur an dir habe Theil , Dem du Vor deinem Throne beugen ; Es war vergibst die Sünden ! Hilf, daß ich geh'nur Sünd' und Schand' an mir , Der den richtigen Steg ! Du selbst , Herr Fluch nur war mein eigen ; Du spra Jesu, bist der Weg, Die Wahrheit und chest mich von Allem loš , Und nahmſt das Leben! mich auf in deinen Schooß, Zu deinem 4. gib, daß ich dein theures Wort Kind und Erben. Recht tief zu Herzen fasse ; Daß ich) 3. Sonst konnt' ich nicht das Abba mich glaubig immerfort Auf dein Ver- schrei'n , Durft' dich nicht Vater nen dienst verlasse ; Und wenn mich gleich nen ; Doch drang des Glaubens Kraft mein Herz verklagt , Ich dennoch auf herein , Ich lernte dich erkennen. Ich dich unverzagt Als meinen Mittler hielt mich gläubig an den Sohn , Da hoffe. kam ein Blick von deinem Thron , Der 5. Laß meinen Glauben trösten sich mich freimüthig machte. 4. Ich bin durch Christum ausge Des Bluts, das du vergoſſen, Und halt' in freier Gnade mich Beständig einge söhnt , Der das Gesetz erfüllet ; Die schlossen ; Gib, daß im Glauben ich der Straf ist völlig abgelehnt , und aller Welt, Und was dem citeln Sinn gefällt, Zoru gestillet. Er ward ein Knecht und ich ein Kind ; Wie viel nun an ihn Mich stets gekreuzigt achte! 6. War auch mein Glaube noch so gläubig sind , Die sind zu Kindern klein, Ein Senfkorn, kaum zu merken, worden. Woll'st du doch in mir kräftig seyn, Und 5. Du sahst auch mich in Chriſto ™ , ihn im Wachsthum stärken. Das schwa- | Hold , wie ein Vater blicket , und bast che Rohr zerbrichst du nicht, Verlöschest mit Heil mich angethan , Gleich einer nicht ein glimmend Licht, Bist mächtig | Braut geschmücket ; Mit deinem Sohae in dem Schwachen. mich vermählt, Und deinen Kindern zu 7. Hilf, daß ich stets sorgfältig sey, gezählt , Daß ich darfVater! rüfen. Den Glauben zu bewahren , und im 6. Was acht' ich doch das Gut der Gewissen auch dabei Dein Zeugniß zu Welt , Wornach ſo Viele rennen , Da erfahren. Mit Früchten der Gerechtig jetzt mein Glaube Macht erhält , Mich keit Erfüllet, laß mich allezeit Des Gottes Kind zu nennen ? Denn du bist mein, und ich bin dein, So ist mit dir Glaubens Kraft beweisen ! 8. Herr, durch den Glauben wohn auch Alles mein , Was ich , dein Kind, in mir, Daß er zu deinem Preise In nur brauche. guten Werken für und für Sich frucht 7. Gott, wie lob' und preiſ' ich bar dir erweise ; Daß er ohn' Trug und dich Für solche hohe Gnade ! Nun lies Heuchelei Durch reine Liebe thätig sey, best und erhdhst du mich Im allerhdch Dem Nächsten treu zu dienen! ſten Grade; Denn was kann wohl an 9. Herr, gürte mich mit deiner Kraft, Glanz und Schein Noch herrlicher, Daß ich bis an mein Ende Stets übe noch schöner seyn, Als, GottesKind zu gute Ritterschaft, Und froh den Lauf werden? 8. Was ist, das mir nun schaden vollende ! Was du begonnen haſt, voll führ', Auf daß mein Glaube dort bei kdunt , So schädlich es auch scheinet? dir In Schauen sich verwandle. Mein Vater, der vor Liebe brennt, und Joach. Breithaupt. es nie böse meinet, Macht selbst die Lei den dieser Zeit zu Mitteln hoher Selig Mel. Es ist das Heilund kommen her. keit, Daß sie zum Besten dienen. 9. Nun darf ich frei zum Gnaden große Freud' und Herr 1402. lichkeit, Zu der wir sind gekommen, thron Zu allen Zeiten treten, Zu dir, Daß du, Herr, uns in dieser Zeit zu als Kind , durch deinen Sohn , Im Kindern angenommen ! Wir sind vers | Glauben kindlich beten ; Nun werd' ich II. Vom Glauben und der Rechtfertigung. 611 aller Sorgen los , Wenn ich in deines | Wo du die Schuld vergeben, Da führet Sohnes Schooß Mein ganzes Herz auch ein wahrer Christ Nach dem Ge ausschütte. ſet ſein Leben. Er wandelt fromm sein 10. Wenn mir was fehlt, so fag' ich's Lebenlang , Doch ohne Knechtsgeist, dir, Dann kann mir nichts mehr fehlen ; ohne Zwang, Weil es aus Liebe gehet. Wenn mich was trifft, so hilfst du mir, 8. Für diese hohe Gnadengab', O Ich brauch' mich nicht zu quålen. Bin Jefu, will ich danken , Und weil ich ich dein Kind, o süßes Wort! So bin sonst kein Opfer hab', Als was du gibst ich auch mit Christo dort Ein Erbe mir Kranken : So nimm mein Herz deines Reiches. und meinen Sinn Zum Liebesopfer gnådig hin, Und bring es vor den Vater! Mel. Es ist das Heil uns kømmen her. 1403. Mensch, der Himmel ist S & L. Mir nach, spricht Chriſtus. zu fern, Durch Werk' ihn zu ersteigen ! Wenn der Gehorsam unsers Herrn 1404. Owelchen Reichthum, Herr, Nicht wird im Geist dein eigen , So hat dir Dein Gott für uns gegeben ! wirst du nimmermehr gerecht , und Aus deiner Fülle nehmen wir Die bleibest ein unnüßer Knecht Mit allen Kraft zum wahren Leben. Aus deiner deinen Werken. ew'gen Quelle fließt Das Heil, das 2. Was vor der Menschen Angesicht sich auf uns ergießt. 2. Durch Jesum bricht das Licht Nach dem Gesetz geschiehet, Das gilt vor Gottes Aug' noch nicht, Weil Er hervor, Das uns dein Wort verkündigt. auf Glauben siehet. Wie kannst du Das hebt mein Herz zu Gott empor, aber ohne Geist, Was Gott im Geist Zeigt, wie ich mich versündigt, Wie ich vollbringen heißt , Aus eigner Kraft in ganz verkehrtem Sinn, Und strafbar erfüllen? durch Vergehung bin. 3. Wer nicht durch Chriftum wird 3. Mein Jesus ist mir Sonn' und gerecht, Der kann nicht selig werden ; Schild ; Er hat mit seinem Blute Den Er ist und bleibt ein armer Knecht Dort Fluch getilgt, den Zorn gestillt , Der und schon hier auf Erden ; Er bleiber auf dem Sünder ruhte. Wenn das durchs Gesetz verflucht , So lang' er Geset mir Strafe droht, Dann tröstet ohne Glauben ſucht Die Seligkeit zu mich sein Kreuzestod. finden. 4. Durch Jesum überwind' ich weit, 4. Du, Jesus, giltst vor Gott allein Wenn mein Vergehn mich reuet. Sein Mit deinem Thun und Leiden ! Senkt | Tod schenkt mir Gerechtigkeit, Die mich Das der Glaub' ins Herz hinein , So vom Fluch befreiet, Und mir die Liebe kann die Seel' sich kleiden ; Du selber wieder gibt, Womit der Herr die Mens wirst ihr Ehrenkleid, Ihr Brautschmuck schen liebt. 5. Durch Jesum bin ich unverzagt, heißt Gerechtigkeit ; Da wird sie mit bestehen! Und darf zu Gott mich wagen. Die 411 5. Was du, mein Herr, für mich ges | Handschrift, welche mich verklagt, hat than Im Leben und im Sterben , Da er ans Kreuz geschlagen. Durch seinen hat Gott Wohlgefallen dran, Das läßt Tod ist, was mich kränkt, Auf ewig in mich nicht verderben ; Das ist mein sein Grab versenkt. 6. Durch Jesum hab' ich Freudigkeit Licht , mein Troft und Rahm, Durch Glauben wird's mein Eigenthum, und zu Gott, den er versöhnet; Er schenker heiligt meine Seele. mir Gelassenheit, Wenn mich die Welt 6. Du hast mich, Herr, durch deinen verhöhnet. Wenn mich das Leiden nie Tod Von meiner Schuld gereinigt, hast derdrückt, Flich' ich zu ihm, und werd' mich nach schwerer Sündennoth Zum erquickt. Leben dir vereinigt. Du deckest meine 7. Durch Jesum find' ich wahren Schande zu, Und bringest meiner Ruhm, Weiß, was ich bin und werde, Seele Ruh , Und Gnade bei dem Vater. Und suche nicht mein Eigenthum In Güs 7. Und wo du, Herr, imHerzen biſt, | tern dieſer Erde. Durch ihn wird Gottes 39 * 612 Viertes Buch. Friede mein, Den die Vernunft nicht daß sich im Staube Erst der Sünder kann verleihu. fündig glaube. : 8. Bei Jesu find ich Kraft und 3. Gottes Worte Wahrheit nennen, Muth , Das Gute zu vollbringen ; Jesum als des Vaters Sohn, Jhu am Durch seinen Geist , der auf mir ruht, Kreuz als todt erkennen , und als le Muß mir der Kampf gelingen. Der bend auf dem Thron , Und dem Herrn macht mir meine Wallfahrt leicht, | zu Fuß ſich legen : Ist nicht der Natur Weicht nicht von mir, wenn Alles Vermögen. weicht. 4. Solcher Glaub' ist Gottes Gabe, 9. DurchJesum find'ich ew`ge Ruh , und von eben dieser Macht , Welche Und seh' den Himmel offen ; Dort, Herr, Jesum aus dem Grabe Und auf seinen mein Gott, verwandelst du Ins Schaun Thron gebracht , Diese kann des Glau mein gläub'ges Hoffen. Dort wirst du bens Leben Auch uns todten Sündern uns erst recht erfreun , Und ewig unser | geben. Alles seyn! 5. Auch die Welt zu überwinden, Ist nicht der Vernunft ihr Sieg ; Gon Mel. Kommt ber zu mir, spricht 17. weiß Glauben anzuzünden, Und macht 1405. So boff' ich denn mit festem Helden in dem Krieg. Gib mir, Herr, Muth Auf Gottes Gnad' und Christi mit deinen Schafen • Auch im Glauben . Ph. Friedr. Siller. Blut , Ich hoff ein ewig Leben ! Gott zu entſchlafen ! ist ein Vater, der verzeiht, Hat mir das Recht zur Seligkeit In seinem Sohn Mel. Jesus , meine Zuversicht. gegeben. 2. Herr, welch ein unaussprechlich 1407. Stark ist meines Jeſu Hand, Heil, An dir, an deiner Gnade Theil, Und er wird mich ewig fassen , Hatzu Theil an dem Himmel haben ! ImHer viel an mich gewandt, Um mich wieder zen, durch den Glauben rein, Dich lie loszulassen. Mein Erbarmer läßt mic ben und versichert seyn Von deines nicht, Das ist meine Zuversicht. Geistes Gaben ! 2. Sieht mein Kleinmuth auch Ge 3. Dein Wort, das Wort der Selig fahr , Fürcht' ich auch zu unterliegen: keit, Wirkt göttliche Zufriedenheit, Christus beut die Hand mir dar, Chri Wenn wir es treu bewahren ; Es spricht | stus hilft dem Schwachen siegen. Daß uns Trost im Elend zu , Versüßet uns mich Gottes Held verficht , Das ist des Lebens Rub', Und stärkt uns in meine Zuversicht. Gefahren . 3. Wenn der Kläger mich verklagt, 4. Erhalte mir, o Herr, mein Hort, Christus hat mich schon vertreten; Den Glauben an dein göttlich Wort, Wenn er mich zu sichten wagt, Christus Um deines Namens willen ! Laß ihn hat für mich gebeten. Daß mein Mitt mein Licht auf Erden seyn, Ihn täglich ler für mich spricht, Das ist meine mehr mein Herz erfreun, Und mich mit | Zuversicht. Trost erfüllen! 4. Würd' es Nacht vor meinem Chrißian Fürchtegott Gellert. Schritt, Daß ich keinen Ausgang wüß te, Und mit ungewissem Tritt Ohne Mel. Rubet wohl, ihr Todtenbeine. Licht verzagen müßte : Christus ist mein 1406. Starter Gott , wie über Stab und Licht , Das ist meine Zu schwänglich Ist die Größe deiner Kraft ! versicht. Fleisch und Blut ist nicht hinlänglich, 5. Mag die Welt im Mißgeſchic Du bist's , der den Glauben schafft. Beben , oder ängstlich klagen : Ohne Deine Macht ist nicht umzirket, Wenn Halt ist all ihr Glück , Wahrlich , ne fie Glauben in uns wirket. hat Grund zu zagen! Daß mein Anker 2. Starre , stolze Herzen beugen, nie zerbricht, Das ist meine Zuversicht. 6. Will der Herr durch strenge Zuchi Daß der Stein muß fleischern seyn, Und Gewissen überzeugen , Kann kein Mich nach seinem Bild gestalten, Den Mensch, als Gott allein. Dieser wirkt, noch will ich ohne Flucht Seiner Hand II. Vom Glauben und der Rechtfertigung. 613 nur stille halten. Er übt Gnad' auch im er ein Kreuz zu tragen , So tragen's Gericht; Das ist meine Zuversicht. wir getrost und ohne zu verzagen ; Statt 7. SeinerHand entreißt mich nichts ; | finstrer Ungeduld Wird das Gebet er Wer will diesen Trost mir rauben? weckt, Weil Gott schon aller Noth Ein Mein Erbarmer selbst verspricht's ; festes Ziel gesteckt. Sollt' ich seinem Wort nicht glauben ? 9. Da lernet unser Herz Sein Elend Jeſus läßt mich ewig nicht ; Das ist recht verstehen , Lernt nur auf Gnade meine Zuversicht ! bau'n, Hált an mit Bitten, Flehen, Verzaget an sich selbst , Vertraut nur Mel. Gott, du frommer Gott. Christi Kraft, Die auch im tiefsten Tod 1408. Versucht und prüft euch noch neues Leben schafft. 10. Da ehrt man Christi Blut, Er selbst, Ob ihr im Glauben stehet ; Ob zu meiden ihr auf Christum nur , Und auf sein langet Geist und Stärke , Zu Vorbild seher? Fragt, ob ihr in Geduld, bdſe Luſt , Zu üben gute Werke , Tritt In Demuth, Freundlichkeit Dem Näch - ab vom Eigensinn , Flieht die Vermes sten ohne Falsch Zu dienen seyd bereit ? senheit , Bewahret Gottesfurcht In 2. Der Glaube ist ein Licht, Im Glück und schwerer Zeit. 11. So prüfe dich denn wohl, Ob Herzen tief verborgen , Bricht als ein Glanz hervor, Scheint als der helle Christus in dir lebet? Denn Christi Le Morgen, Erweiset seine Kraft, Macht ben ist's, Wornach der Glaube strebet. Christo gleichgesinnt, Und wer ein Sun Erst machet er gerecht, Und füllt mit der war, Wird durch ihn Gottes Kind. Kraft die Brust ; O frage: glaub 3. Er schöpft aus Christo Heil, Ge ich fest ? Hab' ich am Guten Luft? 12. Gib, Jesu, daß wir dich Durch rechtigkeit und Leben, und will, was er empfing, Gern Andern wiedergeben. wahren Glauben ehren ! So wirst du Dieweil er überreich In Christo worden auch in uns Des Glaubens Früchte ist, Preist er die Gnade hoch, Beken- | mehren. Wo Lebensfeuer ist , Strahlt auch des Lebens Schein , und wo der net Jesum Christ. 4. Er nimmt mit Freuden an, Was Glaube wirkt, Da müssen Werke seyn ! Gott im Wort verkündet ; Der Zweifel Joh. Joach. Breithaupt. muß entfliehn, Die Hoffnung wird be Met. Chriſus , der ist mein Leben. gründet ; Die hält in jeder Noth Sich an dem Worte fest, Daß Gott uns alle 1409. Was ist des Menschen Le Ding' Zum Besten dienen läßt. ben ? Ach, Schuld, gehäuft auf Schuld ! 5. Aus Hoffnung wächst die Lieb' ; Bei Gott ist viel Vergeben Und namen Man nimmt aus Gottes Hånden Sein lose Huld. Loos an ohne Trotz, Wie er's beschließt 2. Wer darf in Demuth wagen, Und, zu wenden. Und weil ins Herz so hell frei von Heuchelschein, Zum Herzens Die Hoffnungssonne scheint, So neigt prüfer sagen : Herr, dieser Tag war sich auch das Herz Mild gegen Freund rein!? und Feind. 3. In Tugendstolz ſich blåhen, Was 6. Wir waren ohne Gott ; Er gibt ist's, als Tugendspott ? Zehn Fehler sind uns in dem Sohne Erbarmung ohne geschehen Vor einem Werk in Gott. Maaß, und ladet uns zum Throne. 4. Herr, zögen nur Gerechte Zum Wer solche Wunderlieb' In Jesu hat Himmel, thatenschwer, Nur fehllos erkannt, Fürwahr, deß Herz wird auch treue Knechte : Dein Himmel bliebe leer. Von Gegenlieb' entbrannt. 7. Wie nun uns Gott gethan, Thun 5. Die Krüppel, Lahmen, Blinden wir dem Nächsten eben ; Droht er uns Rufst du mit mildem Ton ; Sie wanken mit dem Tod ; Wir zeigen ihm das Le- hin und finden ; Ihr Pläßchen wartet ben; Flucht er, so segnen wir ; In schon. Schande, Kreuz und Hohn Ist Jesus 6. Und ihre Schmach verhüllet Der unser Trost, Und unser Schild und Lohn. Gnade Feierkleid ; Und ihren Mangel 8. Prüft, läutert uns der Herr, Gibt füllet Des Herrn Barmherzigkeit. 614 Biertes Buch. 7. Trost der Erdenpilger , Den | Bund) Für die Gottesheerden, ach, laß Christus uns erwarb, Da er als Sun- uns finden Gnade, uns Alle auf dich dentilger Für uns versöhnend starb! zu gründen Als Einen Mann ! 8. friedevoller Glaube! Dein, 7. Was du gefunden, das halte fet, dein bedarf mein Herz , Sonst sånk' es Und was sich noch nicht so ganz ver: hin zum Raube Dem hoffnungslosen läßt Auf die freie Gnade, das bring Schmerz. zurechte. O daß kein Einziger bleiben 9. Denn, Herr, auch meiner Seele möchte Auf falschem Grund! Graf v. Zinzendorf. Wird ihre Last zu schwer. Wer zåhlet meine Fehle Von meiner Jugend her ? Mel. Nun sich der Tag geendet hat. 10. Tilg' aus in deinem Blute Die Mängel und Versehn! Es komm auch 1411. Wie kann ein Sünder in der mir zu gute Des Opferblutes Flehn ! Zeit Gott wohlgefällig seyn? Geschieht's 11. Mein Mittler, ja , ich glau durch eigne Heiligkeit ? Nein, Chriſti be, Ich glaube kühn an dich ; Und Blut macht rein! freudig aus dem Staube Hebt meine 2. Wie sehntsich ein begnadigt Kind, Seele sich. Ihm åhnlicher zu seyn , Obgleich die 12. Du übersiehst das Alte. Dein Worte Wahrheit sind : ,,Daß Er nur bin ich, wie ich bin : Herr, nimm mich, gut allein !“ 3. So oft's im Geifte nach ihm blickt, und gestalte Mich ganz nach deinem Sinn! Ruft solch ein Herz ihm zu, Und wieder wåre dir mein Leben Ein Fest holt es unverrückt: Ach, wär' ich doch, 13. der Dankbarkeit ! Du hast's mir neu wie du! gegeben: Dir sey es, Herr, geweiht ! 4. It's möglich , gib, daß alle Spur, Karl Bernhard Sarve. Die sich an mir noch find't, Vom frem den Leben der Natur In deinen Te Del. Nun bitten wir den 20. verschwind't! 1410. Was uns mit Frieden und 4. Wie groß wird meine Freude seyn, Trost erfüllt, Was unsre Seelen alleine Wenn du's mit mir begråbſt , Und du ftillt, Was wir immer müssen im Her- dagegen ganz allein In meiner Seelt zen finden, Ist die Versöhnung für unsre | lebſt! Sünden Durch Jesu Blut. Mel. For Jeſu Chriſt , mein's Lebens :c 2. Wer auf das Opfer des Lamms vertraut, Der hat gewiß nicht auf Sand 1412. Wie wohl ist mir, wie froh gebaut, Sondern auf den Felsen, der bin ich, Wenn sich mein Glaube, Herr, ewig stehet; Denn wenn die Welt auch in dich , Ju dein Verdienst versenkt, zu Grunde gehet, So bleibet er. und spricht: Ich lasse meinen Jesum 3. Wer aber auf eig'ne Werke sieht, nicht! Und sich auf die Art um Gnade müht, 2. Wie freuet sich mein Geist in mir! Die doch Gott umsonst gibt, der wird Denn du erquickst ihn für und für ; Du zu Schanden, und bleibt gewißlich in gibst dem Müden neue Kraft Durch deines Wortes Wissenschaft. feinen Banden , Verfehlt sein Heil. 4. Gott will den Menschen nicht 3. So oft mein Herz daran gedenkt, gnådig seyn , Als nur in Chrifto Jesu Gott habe mir den Sohn geschenkt, Es allein, Der für unsre Sünden amKreuz komme sein Versöhnungsblut Auch mir gehangen , Und für die Sünder hat unnügem Knecht zu gut : Gnad empfangen Zur Seligkeit. 4. So werd' ich voller Zuversicht, 5. Verachtet man Gotes ein'gen Und komme vor dein Angesicht, Im Sohn, So ist es ja der verdiente Lohn, Glauben dir mein Herz zu weihn, Und Daß man unterm Zorne muß liegen weiß , du werdest gnädig seyn. bleiben ; Denn denen nur, die anJesum 5. Du bist's ! — du zúrnst nicht glauben, Ist Heil bereit. ewiglich; Dein Sohn, o Vater, spricht 6. Jesu , wir bitten von Herzens für mich, Und du erhdreſt ſeine Bitt , grund (Du bist der Stifter vom neuen Wenn er als Priester mich vertritt. II. Bom Glauben und der Rechtfertigung. 6. Durch Jesum bin ich - welch 615 5. Auch auf dem Sterbebette Sey ein Ruhm! Des ew'gen Vaters Ei- Trost mir deine Huld , Wenn ich noch genthum ; Sein Geiſt iſt mir das Unter- Sorgen hätte Von wegen mancher pfand ; Er leitet mich zum Vaterland. Schuld ; Und wenn meinHerz gedächt' : 7. Ich bin's gewiß, daß auch der Auf Sünden folgen Flammen , So Tod, Der als der letzte Feind mir droht, bleibt's : wer will verdammen ? Gott Mir jene Krone nicht entrückt, Die der macht mich selbst gerecht! Po. Fr. Hiller. Gerechten Stirne schmückt. 8. Ich bin's gewiß, daß mein Gebein Mel. Wir glauben Al an Einen Gott. Dereinst im ew'gen Frühlingsschein Sich aus des Grabes Moder hebt, 1414. „ Wir glauben All' an Ei nen Gott!" Also schreien ganze Haufen, Weil Jesus, mein Erlöser, lebt. 9. Ich bin's gewiß, daß an demFest, Und treiben mit dem Schöpfer Spott, Da Gott den Weltkreis richten läßt, Da sie doch nach Gößen laufen. Hört, Mein Heiland gnådig zu mir ſpricht : ihr Heuchler, eure Lügen Mag Jeho ,,Wer glaubt, der kommt nicht ins vah nicht mehr hören ! Soll er sich an Gericht!" euch vergnügen, So müßt ihr euch 10. Befest'ge diese Zuversicht , Er ganz bekehren. Der wahre Glaube halte meines Glaubens Licht, Daß ich, kennet Gott , Und treibt nicht mit der o Jesu dir getreu , Und bis ans Eude Gnade Spott. standhaft sey! 2. ,,Wir glauben auch an Jesum 11. So will ich, wann mein Geist Christ!" Also singt die Schaar der dort schaut, Aufwas er hier noch hofft Sünder, Die todt und ungebrochen ist, und traut , Mit einer Palme vor dir und in Werken Satans Kinder. Hört, stehn, und ewig deinen Ruhm erhöhn. was soll euch Christi Leiden ? Seine Pfarrer G. Marter ist kein Spielen. Fangt erst an, die Welt zu meiden, Lernet eurenJam Mel. Von Gott will ich nicht lassen. mer fühlen! Der wahre Glaube liebt 1413. Wird mir das Angedenken den Herrn, und bleibt von Sünd' und Der alten Sünden neu, Bin ich, weil Weltlust fern. sie mich kränken , Auch in dem Beten 3. ,,Wir glauben an den heil'gen scheu: So macht das Wort mir Muth : Geist!" Also rühmt das Volk der Blins Die Sünden sind vergeben , Gott sagt den , Die man nach Christo Christen dir: du sollst leben; Für dich spricht heißt , Und doch seinen Weg nicht fin Christi Blut! den. Hört , ihr Thoren, eure Herzen 2. Da seh' ich erst die Größe Der Sind vom bdsen Geist besessen ! Bittet Gnad' des Vaters an, Und wie in mei- | Gott um Neu' und Schmerzen , Sonst ner Blöße Sein Sohn mich decken wird euch das Feuer fressen ! Der wahre kann ; Da bin ich ungekränkt , Da Glaube folgt dem Geist , Der Gott in wein' ich erst vor Freuden, Daß mich That und Wahrheit preist ! Woltersdorf. der Sohn will kleiden , Der Vater Schulden schenkt. Mel. Es ist das Hell und kommen her. 3. O, denk' ich, welche Gnade, Der (Psalm 32.) ich gewürdigt bin ! Ich gehe ganz ge= rade Zu meinem Vater hin ; und seines 1415. Wohl dem, dem Gott all Sohnes Geist Lehrt mich das Abba seine Sünd' Annoch in diesem Leben, sprechen ; Gott wird ja nimmer råchen, Gleichwie ein Vater seinem Kind, Aus Was schon verziehen heißt. Gnaden hat vergeben ! Wem er sie 4. Herr, fag' es meinem Herzen, | nimmer rechnet zu ! Wohl ihm, er wird Damit es nie vergißt, Es lasse sich nicht gewisse Ruh' In seiner Seele haben. 2. Der ist befreit von Miffethat, und scherzen, Wenn uns vergeben ist! Der Vater will aufs Neu , Daß ich Gehor: rein von allen Schulden , Der keinen sam übe , Daß ich die Brüder liebe, Tück im Herzen hat und baut auf Gots tes Hulden; Ein Heuchler aber geht Für Gnade dankbar sey." 616 Biertes Buch. zu Grund, Weil er des Höchsten Gna- die Güte fest ; Deß freut euch, ihr Gerechten! denbund In Jesu Christ verachtet ! 11. Gott Vater, Sohn und heilge 3. Ach, da ich wollte meine Schuld Verbehlen und bedecken , Verler ich Geist ! Dir sey Lob, Preis und Ehre Gottes Gnad und Huld, Und sank in Für das , was deine Gnad' erweist ; Angst und Schrecken. Verschmachter Dein Segen sich vermehre, Daß wir war mir Mark und Bein, Jch konnte stets spüren deine Gür', und dir mit nirgends ruhig seyn Bor'm Jammer kindlichem Gemüth, Und unserm Nách meiner Seele. sten dienen ! 4. Denn dein gerechter, ernster Zorn Weil ich mich nicht erkannte ) Stach Mel. glauben All' an Einen Getr. mich) gewaltig, wie ein Dorn, Bis gar 1416. Wir Wehl mid dem , der an den dein Grimm entbrannte , Daß ich zu leht bekennen mußt' : Und sprach: Ich Schöpfer glaubt, Seinem Vaterherzen habe keine Lust Zum Guten allenthalben! trauet; Dem keine Noth den Frieden 5. Als ich nun solches frei bekannt, raubt, Weil er auf die Allmacht bauer! Und bat: Herr, schon aus Gnaden! Keine Sorge darf ihu quålen ; Keine Da ward dein Zorn auch abgewandt, Furcht soll ihn erschrecken ; Keine Damit ich war beladen. Du hattest, Wohlthat kann ihm fehlen; Gottes Herr, mit mir Geduld, Vergabst mir Flügel wird ihn decken. Der Glaube alle meine Schuld Um deines Sohnes inget: ,,Er ist Gott ! Drum lach' ich willen. aller Angst und Noth !“ 2. Wohl dem , der an den Heiland 6. Um diese deine Gütigkeit , Wird Gott, in glaubt, Seinem Blut und Wunden Dich mit Herzausschütten, dieser Gnadenzeit Dein Bolk der Heil trauet, Dem keine Schuld den Frieden gen bitten. Sie werden flehu : o laffe raubt, Weil er auf die Gnade bauet; nicht In unserm Geist dein Gnaden Kein Gesez kann ihn verdammen Keine Sünde darf ihn quålen, Er kennt licht, Du heil'ger Gott, erlöschen! 7. Ich traue dir, o Gott, allein, Jesu Liebesflammen , und sein Heil ik Beun Tod und Teufel wüthen ! Du nicht zu zählen. Der Glaube finger : wirst mich vor der Höllenpein, DasEr ist Gott ! Mir kommt zu gut ſein glaub ich fest, behüten ; Denn dein bittrer Tod !"" 3. Wohl dem, der an den Tröster Sohn, Jesus Christus, hat Für meine| Sünd und Missethat Am Kreuzes glaubt, Seiner Gnadenwirkung trauet ; Dem auch kein Kampf den Frieden stamm gehangen . 8. Nun woll'st du , Herr, mich durch raubt, Weil er auf die Gnade bauet ! dein Wort zu deinem Dienst bereiten, Keine Kraft soll ihm gebrechen ; Got Und weil ich lebe fort und fort, Mit tes Licht wird ihm gegeben ; Nichts deinen Augen leiten, Daß ich auf deis kann seine Hoffnung schwächen , Sein nem Wege bleib', und für die Wahrs Herz blickt ins ew'ge Leben. Der Glaube " Er ist Gott ! Drum hilft er heit Gut und Leib , Wenn's nöthig, finget : mir in Noth und Tod !“ freudig opfre! E. G. Woltersdorf. 9. Send nicht, wie wilde Thieresind, Die unvernünftig leben, Die , wenn Mel. Herzlich lieb hab' ich dich, o Serr. man sie nicht zäumt und bind't, Halse starrig widerstreben ! Kehrt um, ge 1417. Zu dir, Herr Jesu, komme horchet Gottes Stimm', Auf daß euch ich , Nachdem du mich so gnädiglich nicht sein heil'ger Grimm An Seel zu dir haft heißen, kommen. Mich drüs und Leib verderbe ! det meiner SündenLast, Ich habe keine 10. Der Böse hat viel Angst und Ruh' noch, Rast ,, Bis sie mir abgenom Leid, Das macht sein falsch Vertrauen ; men. Ich müßte sonst darin vergehn, Er wird auch wohl zu keiner Zeit Des und Hönnte vor Gott nicht bestehn, Vor Herren Gnade schauen. Wer aber sich dem die Himmel selbst nicht rein; Ich auf Gott verläßt, Den, den umfångt müßt ein Kind des Todes ſeyn. Herr III. Von der Wiedergeburt und Bekehrung . 517 Jesu Christ, mein Trost und Licht, :,: winder ! Mein starker Schild , mein Erquicke mich, und laß mich nicht ! Friedensport , Mein festes Schloß, 2. Das Sündenjoch ist mir zu schwer, mein treuer Hort , Mein Mittler und Es drücket meinen Geist zu sehr; Du, mein Gnadenthron, Des Vaters Bild Herr, woll'st es zerbrechen ! Gedenke, und liebster Sohn ! Herr Jesu Christ, ſtårk' in die daß du diese Last Für mich dir aufge- das glaube ich ; :,: Ach , stark Ladenhast; Gedenk an dein Versprechen! sem Glauben mich! Was auf mir liegt an Sünd' und 4. Hinfort will ich nun jederzeit Schuld, Das tilget deine Mittlershuld. Auf mich zu nehmen seyn bereit Dein Gib mir an deinem Reiche Theil, Mach' Joch, die sanfte Bürde. Darunter find mich durch deine Wunden heil! Herr ich Fried' und Ruh', Ich wachs und Jesu Christ, erhebe dich, :, : Wenn Sa- | nehm' im Guten zu, Auch wenn ich lei den würde. Und wenn ich je im Thränen tan auftritt wider mich! 3. Zu dir steht meine Zuversicht, land Ermatte, wird doch deine Hand Denn einen Heiland kenn ich nicht, Mir immer wieder helfen auf, Daß ich Als dich, du Arzt der Sünder ! All' an vollende meinen Lauf. Herr Jesu Christ, dre Helfer sind zu schlecht , Du bist als durch dich allein :,: Kann ich hier und Joh. An. Freylinghausen. lein vor Gott gerecht, Des Todes Ueber dort selig seyn ! III. SM e I. Von der Wiedergeburt und Bekehrung. Kommt her zu mir, spricht Gottes 2c. 4. Denn Jesu Sacrament und Wort 1418. Ach Gott, gib du uns deine Erhält und stärket immerfort Des Glau Gnad', Daß wir all' Sünd' und Misse bens Kraft und Leben ; Die Mittel that Bußfertig wohl erkennen, und müssen zu der Frucht, Die Jesus an den glauben fest an Jesum Christ, Der un Reben sucht, Auch Saft und Nahrung ser Hirt und Meister ist, Wie ihn dein geben. Wort thut nennen ! 6. Da nimmt dann die Erleuchtung 2. Hilf, daß wir auch nach deinem zu, Den Willen vollbereitest du, Mein Wort Gottselig leben immerfort , Zur Gott , zu neuen Trieben , Von ganzer Ehre deinem Namen ; Daß uns dein Seel und Herzen dich , Und meinen guter Geist regier , Auf ebner Bahn Nächsten gleich) als mich In wahrer zum Himmel führ', Durch Jeſum Chri That zu lieben. 6. Mein Glaubenslicht wird offen Dr. Samuel Sehner. 1 stum ! Amen. bar : Im Glauben reich' ich Tugend Rel. Kommt her zu mir, spricht Gottes 2c. dar, Ich will von Jesu lernen ; Dem 1419. Ach Herr, bekehre mich zu folg' ich nach, Ihm nah' ich mich, Und dir, Und schaff' ein reines Herz in mir, von der Sündenbahn will ich Mich im Zu einem neuen Leben ! Denn du mußt merhin entfernen. 7. So wirkt, so kämpft, so ringt und zur Erneuerung , Zur Aenderung und Der neue Mensch, der heilig lebt, | strebt geben. mir Geist neuen Den Heiligung 2. Ich war ein finstrer Sündenknecht, Durch Kreuzigung des alten. Ich jage Du aber machtest mich gerecht , Dein nach der Heiligung, Gott will zu mei Licht ist mir erschienen. Nun treibet ner Besserung Des Glaubens Kraft er mich des Glaubens Kraft, Im Lichte halten. 8. Zwar fehlet die Vollkommenheit ; fromm und tugendhaft Dir , als ein Kind, zu dienen. Ich finde selbst , daß allezeit Mein 3. Herr, stärke diese Kraft in mir! Thun • nur Stückwerk bleibe ; Doch Du wirkest selbst, und ich mit dir, Durch darum bessert Gott auch mich; Sein deines Geistes Triebe. Erst wirktest du , Ebenbild erneuert sich Bei mir an Seel' ich wirkte nicht ; Jezt wird des Glau und Leibe.. 9. Gott Vater , du woll'st deine bens Zuversicht Auch thätig durch die Liebe. Treu' An mir noch alle Morgen neu 618 Viertes Buch . 10. Soll ich dein seyn, so nimm Erhalten und verinehren ! Du ſchenkest mir das Kindſchaftsrecht; Ach , so er mich mir, Und reiß mein ganzes Herz neure deinen Knecht, Dich kindlich zu zu dir ! Zieh' selbst mich ab von dieser verehren ! Welt, Undschaff inmir, was dir gefält. 11. Ift nöthig Kreuz und Birterken, 10. Herr Jesu, groß von Rath und That ! DeinRath, der angefangen hat, Daß mir die Sünde werde leid, Wohl Muß auch die That vollenden ; Ach, an, Herr, es gescheh' dein Will ! Ich hilf du mir , die neue Kraft , Die mir balte deiner Ruthe still ! 12. Gib mit dem Leiden nur Geduld, dein Blut und Tod verſchafft, Zum Le ben anzuwenden ! Und stärke mich mit deiner Huld , Das 11. Gewisser Geist , laß mich dein mit das Leiden dieser Zeit Mir diene Worr Gewiß und immer weiter fort zu der Seligkeit ! Auf ebnem Wege leiten ! Laß meinen Mel. Du Geißt auß Gott 10. Geist unsträflich seyn, Und rüste mich durch deinen Schein zu jenen Herrlich: 1421. Auf, auf, mein Herz, und keiten ! du, mein ganzer Sinn , Gib, was du hast, dem Geber wieder hin ! Willst du Mel. Vom Himmel hoch , da tomm' ich her. dein Erb' im Himmelreich erlangen, 1420. Ach , wann wird kommen So opfre Gott, was du von ihm em jene Zeit, Da ich der schudden Eitelkeit, pfangen ! 2. Gott Vater ! nimm dein Kind in Und dieser Welt Gut, Lust und Pracht Gnaden an ! Betrachte nicht, was Bd Von Herzen sage gute Nacht? 2. Wann werd' ich doch des Him ses ich gethan ! Ich bin nicht werth, daß mels Bahn Antreten und Gott hangen ich dich Vater nenne ; Erbarme dich, an? Wann wirst du, Jesu, mir allein weil ich die Schuld bekenne ! Viel lieber, als sonst Alles ſeyn ? 3. Erlöser, nimm, was du erkaufer 3. Wenn ich betrachte, wer ich bin, hast ! Nimmm weg von mir die ſchwere So sind die besten Jahre hin, Die Le- Sündenlast ! Du, Gottes Lamm, haft benskraft nimmt bei mir ab, Und tåg- fie ja selbst getragen ; Ich weiß, du wirst die Bitte nicht verſagen! lich schreit' ich zu dem Grab. 4. Ich darf nicht viel, so ist es aus 4. Du werther Geist , nimm mich Mit meinem schwachen Leibeshaus ; zum Pflegling auf, Und führe fort den Dann muß ich meine Lebenszeit Ver- angefangnen Lauf! Du woll'st mein Herz, und all sein Wollen , Denken wechseln mit der Ewigkeit. 5. Dann hilft mir nicht Macht, Ehr' | Von dieser Welt zu dem, was droben, und Gut , Zu sterben mit getrostem lenken! 5, Ich will nun nimmermehr mein Muth; Dann ist ein Herz, das Gott gefällt, Weit besser, als die ganzeWelt. eigen seyn ; Dreiein'ger Gott, dein bin 6. Drumsollte nun mein' Arbeit seyn, ich ganz allein ! Ich lebe zwar, als Zu schmücken dieſes Herz allein, Daß, Pilger, noch auf Erden , Doch möcht' wenn mein Stündlein kömmt herbei, ich bald ein Himmelsbürger werden. Es seinem Gott gefällig sey. 6. Auf, auf, mein Herz, und du, 7. Ach, warum schieb' ich dieß noch mein ganzer Sinn, Schwing' eilend auf, Bei bald vollführtemLebenslauf? dich zu deinem Ursprung hin! Se Muß es ja seyn, so sey es heut' ! kannst du hier den Himmel schon er langen, Dann wirst du dort im Him Vielleicht ist's morgen nimmer Zeit. Martin Opiß. 8. Ja, Herr, so will ich! — aber mel ewig prangen! ach , Mein bloßes Wollen ist zu schwach, Mel. Lobt Gott, ihr Chriſten, allzugleich. Mich abzureißen von der Welt , Die mich mit tausend Banden hålt ! 1422. Auf, Seele , auf! was 9. Du siehst, Herr , meine schwere såumest du ? Dein König kommt heran! Haft; Entbinde mich mit deiner Kraft, Er ist's, der deinem Herzen Ruh' Al und stehe mir in Gnaden bei, Damit leine schaffen kann. ich endlich werde frei! 2. Weg mit dem Herzen von der III. Von der Wiedergeburt und Bekehrung. 619 Welt, Von diesem todten Grab ! Wenn daß dein Werk des Meisters Hand Dort dir der König wohlgefällt , So sag' ihr ewig lohend küßt ! redlich ab. 3. Du find'st, was überherrlich ist, Mel. Herr Jesu, meines Lebens Licht. An seiner Majestät , Die weder Erd 1423. Des Tempels Vorhang ist noch Himmel mißt, Die über Alles entzwei , Das Bild und Schattenwerk geht. vorbei; Der Glaube sieht mit hellem 4. Er ist der Glanz der Herrlichkeit, Schein Nun in das Heiligthum hinein. Des Vaters eigner Sohn, Den er zum 2. So brauche denn mit Freudigkeit Mittler dir geweiht, Zum sichern Gna Den Eingang , der auch dir bereit, denthron. Durch deines Jesu theures Blut ; Geh' 5. An ihm ist wahrlich Alles groß, hin mit unverzagtem Muth , ! Person, Amt, Stand und Reich. Wer 3. Mit Wahrheit, Glauben ange ihn ergreift, hat's beste Loos, Und Al than, Sich, was ein gut Gewissen les mit zugleich. kann, Das sich vollkommen Gott er 6. Er gibt dir Reichthum, Lust und gibt, und ihn in Demuth ehrt und liebt ! Ehr , Ein unvergånglich Gut ; Ein 4. Ach Seele, warum zauderst du? unergründlich Gnadenmeer Quillt dir Traust du denn Gott nicht Alles zu ? aus seinem Blut. Trau' ihm im Leben und im Tod , So 7. Dein König labt mit Gottes es mit dir keine Noth ! hat Huld, Den er versöhnet hat ; Vergibt 5. Nun denn, sey auch mein Glaube dir alle Sündenschuld . Wie süß ist schlecht, und ich ein Sünder, du ge diese Gnad'! recht, So ruf' ich, Jeſu, doch zu dir: 8. Er schmückt dich mit Gerechtig Bermehr den Glauben selbst in mir ! keit, Die er dir selber ist ; Dein Herz 6. Du bietest mir dein reines Wort, erfähret Fried' und Freud', Sobald du Du hilfft dem Sünder gerne fort ; Mein gläubig bist. Undank, Herr, nicht deine Huld , Ist 9. Er theilt dir Kraft und Stärke an meinem Elend schuld! ganz mit Durch seinen guten Geist. Er ist geh' nicht mit mir ins Gericht, 7. die Quell , die Schritt für Schritt Daß ich beim wunderhellen Licht, Das Durch Wüsten mit dir reis't. mir dein Wort hat angefacht, Mein 10. Sein starker Arm beschüßet dich, Glaubenswerk so schlecht gemacht ! Zerbricht der Feinde Wuth ; Sein Auge 8. Dir stell' ich mich inDemuth dar; wachet mütterlich , Du bist in seiner Ist auch mein Glaube noch nicht klar, Hut. So habe, Herr, nach deiner Huld, Mit 11. Dein König bricht dir selbst die meiner Schwachheit doch Geduld. Bahn, Er bringt dich weiter fort, Bis Jesu, sey mir Sonn' und Schild, 9. ins geliebte Kanaan, An den erwünsch Insonderheit , wann's Sterben gilt, ten Ort. Daß ich dich dann im Glauben seh', 12. Nun, Seele , auf! ermuntre Und froh zum Schauen übergeh' ! M. S. Riegerin, geb. Weiſſenſee. dich, Laß deinen König ein ! Sprich : König, komm ! da hast du mich ! Du sollst mein Alles seyn. Mel. Wer nur den lieben Gott zc. 13. Beherrsche mir mein Leib und 1424. Du hast ja dieses meiner Seel, Nimm Alles , was ich hab' ; Es Seele , D Herr, gleich Anfangs einge ist ja, o Immanuel, Nur Alles deine fenkt, Daß sie in dieser Liebeshöhle Gab'! Nach was Unendlichem sich lenkt! Sie 14. Zerstöre , was noch in mir ist, sucht und wünschet immerzu, Und fin= Von Welt und Fleischessinn , Weil du det nirgends ihre Ruh'. ein Gott der Herzen bist, Und ich der 2. Gerechter Gott, wie hat die Sünde Deine bin. Mir doch das Ziel so sehr verrückt, Daß 15. Ja, bringe selbst dein Werk zu ich in weiter Welt nichts finde, Was Stand , Wie dir's gefällig ist, Bis meine Seele recht erquickt! In dir allein 620 Viertes Buch. ist wahre Ruh' ; Bring', Herr, mein ar- | lich_im_Herzen Nun meiner stets ge denkt : Wie hab' ic) dir, mein Leben, mes Herz dazu ! 3. Ach , mache von den Eitelkeiten Gedankt zu deinem Ruhm ? Wie bab' Der Welt, o Herr, mich ganz befreit, ich dir gegeben Mein Herz zum Eigen Und ziehe mich von allen Seiten Zurück thum ? von der Vergänglichkeit , Damit ich 3. Untreu' hab' ich verübet Im tief durch solch Stilleſeyn Zur wahren Ruhe sten Herzensgrund ; Ich habe dich be tehre ein! trübet Mit Herz, mit Hand und Mund. 4. Zeuch mich , o Vater ! zu dem Es nahmen fremde Reize Mir Herz Sohne; Sonst bin ich ein verloren Kind: und Sinnen ein ; Und, Herr, vor dei Daß er durch Glauben in mir wohne, nem Kreuze Da war ich kalt wie Stein. Und ich in ihm die Ruhe find' ; Denn 4. Doch hast du nicht gelassen Von durch den Glauben wird er mein , Und deiner Treu' und Huld, Und mich durch durch den Glauben werd' ich) sein. dein Erblassen Gerettet aus der Schuld. 5. All Andres ist für nichts zu schä Und kaum bist du erstanden , So rufft hen, Es mag auch heißen, wie es will : du mir auch zu : Komm, Freiheit ist Pracht, Reichthum kann mich nicht er vorhanden! Komm, sey mein Kind auch gößen, Noch meine Seele machen still ; du! 5. Liebe, treue Liebe , Dein bin Was Kinder dieser Welt erfreut, Bringt Gottes Kindern Traurigkeit. ich gänzlich nun! O daß ich dein ver 6. Geehrt sich sehn in Menschen- bliebe In allem Thun und Ruhn ! Be augen, Und ihrer Gunst versichert ſeyn, | hüte, Herr, behûte Dein sündig's Kind Kann nichts an meinem Ende taugen, allhie, Und laß , o ew'ge Güte, Mir Im Leben ist's ein bloßer Schein ; Drum meinen Willen nie! laß mich, Jesu , diese Zeit Anwenden . 6. O halte , Jesu, halte Du ſelbſt dein schwaches Kind, Daß es dir nicht für die Ewigkeit. 7. Laß nur mich nach der Ehre trach erkalte , Wenn es sich liebgewinnt ! ten, Daß ich dir wohlgefällig sey, und Dein Lieben und dein Leiden Für mich, lerne diese Welt verachten ; Die nichts | Herr Jesu Christ , Das muß und wird ja hat, als Tauscherei ; Wer aber dir, mich scheiden Von dem, was dein nicht o Gott, gefällt, Deß Ruhm ist ewig ist. festgestellt. 7. Die treu'ste Liebe sieget ; So 8. Wie wird mich aller Reichthum komm' denn in mein Herz , Bis es dir trösten , Wann ich die Welt verlassen unterlieget Durch deinen Todesschmerz! soll? Und hätte ich des Allerbesten Zerbrich, schmelz' ab und benge, Was Gleich alle meine Habe voll : So ist ich in mir noch bin ; Nimm , treuer doch das nur mein Gewinn, Wenn ich Gnadenzeuge , Mich ganz auf ewig in deiner Liebe bin. hin! 9. Drum laß mich dich allein behal In eigner Melodic. Herr, mein allerhöchstes Gut !! ten, Jesu, wann ich soll erkalten , Go 1426. Entfernet euch, ihr matten starke meinen blöden Muth , Und rede Kräfte , Von allem, was noch irdisch meiner Seele zu : Komm, gche ein in heißt ! Wirfhin die zeitlichen Geschäfte, (M. J. U. Frommann?) Mein g'nug geplagter , müder Geiſt! deine Ruh'! Nun gute Nacht , Es ist vollbracht ! Mel. Befehl du deine Wege. Ich fang' ein ander Wesen an, Das 1425. Du wunderbare Liebe, Die sich mit nichts vermengen kann . mich vor aller Zeit Erwählt aus freiem 2. Ihr Berg' und Thaler, helft mir Triebe Zur ewigen Seligkeit ! Die mich fingen, Besingen meines Jesu Preis, nach ihrem Bilde hat an das Licht ge Der unter so geringen Dingen Mich bracht, Und dann mit neuer Milde Ihr doch so lang zu schüßen weiß ! Habt fündig's Kind bedacht ; gute Nacht ! Ich hab's bedacht: Es 2. Die mir durch Todesschmerzen ist nun endlich hohe Zeit, zu fliehen die Das Leben neu geschenkt, Und mütters Vergånglichkeit. III. Von der Wiedergeburt und Bekehrung. 621 3. Ihr seyd ja wohl , ihr grünen | Daß ich mir selbst zur Last ; Was vor Anen, Im Sommer lieblich anzusehn ; mals meine Freud', Macht mir nun Doch wird man auch an euch bald Herzeleid. 3. Kein zeitlicher Verlust Erreget schauen, Wie alle Schönheit muß verz Schmerzen , So viel mir ist be diese gehn. Drum gute Nacht ! Nimm dieß -Ich misse keinen Freund, Auch in Acht Mein Herz , du liebest von wußt. drücket mich kein Feind , Mein Leib hat, Natur, Ach, allzuviel die Creatur ! 4. Hast du bisher noch was geliebet, was er will, Gesundheit , Hüll' und Das Kräfte dir und Zeit verzehrt , So Füll'. sey denn auch nicht mehr betrübet, Wenn 4. Nein, es ist Seelen - Pein! Es sein Genuß dir wird verwehrt. Gib kommt mir aus dem Herzen, Und dringt gute Nacht! Dein Heiland wacht, und durch Mark und Bein. Dieß Eine liegt will , daß sein Erkaufter bleib' Ihm mir an, Daß ich nicht spüren kann, Ob ich ein wahrer Christ, Und du mein treu, und keuſch an Seel' und Leib. 5. Hinweg, du schudde Eigenliebe ! Heiland bist ? 5. Es ist nicht so gemein, Ein Christ Laß künftig meine Seele leer ! Ich folge Christi Liebestriebe ; Nur ihm gebühret zu seyn, als heißen ; Ich weiß, daß der Ruhm und Ehr'. Nun gute Nacht, allein Des Namens würdig ist . Der Du Stolz und Pracht ! Euchstoß ich aus seine, liebste Lust Durch Christi Kraft dem Herzen aus , Sonst wird es nim- | zerbricht , Und lebt ſich selber nicht. 6. Hier, sorg' ich, fehlt es mir : Die mer Jesu Haus. 6. Herr, macy' mich los von allen Lieb' ist noch nicht richtig zu dir, Herr Banden, Reiß auch das feinste Netz | Jesu Christ, Drum geh' ich im Gewirr, entzwei; Mach' aller Feinde Rath zu Noch traurig, blöd' und irr', Und ſuche Schanden, Daß ich dein treuer Jünger Weltgunst mehr, Als dich und deine sey! Hab' gute Nacht, Du List und Ehr . Macht, Die mich so oft betrogen hat ! 7. Mein Herz, eutſchließ' dich nun, Ich flieh' in Christi freie Stadt ! Ich muß es endlich wagen ! Ich komm 7. Wie süß ist doch ein freier Wan nicht eh' zur Ruh'. Sagst du hiemit del, In reiner Abgeschiedenheit, Wenn der Welt, Und was dem Fleiſch gefällt, nun des Weltgeists irrer Handel Uns Rein ab und Christo an, So ist die keine Plage mehr bereit't! Ja , gute Sach' gethan. Nacht, Du finstre Macht ! Mein Je 8. Du Aermster ! solltest du Dem ſus nimmt nun Herz und Sinn Auf König dich versagen, Dem Alles stehet zu, Der dich erkauft mit Blut, Und ewig sich zu eigen hin! 8. Verbirg mich , gib mir deinen dir nur Gutes thut ? Ach, wer ihn ein Frieden, und halte mich in deinem mal kennt , Deß Wohlseyn nimmt kein Schooß, Daß ich, von Allem abgeschie End'! den, In dir, Herr, lebe kummerlos ! 9. Das ist des Glaubens Wort Und Welt, gute Nacht ! Die Liebe macht, dürstendes Verlangen : Herr Jesu, sey Daß ich mich selbst vergessen kann, und mein Hort, Versöhner, Herr und Schild, sehne mich nur himmelan. Und führ' mich, wie du willt ! Dein bin Gottfried Arnold.ich, wie ich bin ; Nimm mich zu eigen. bin! In eigener Melodie. 10. Thu', was du willst, mit mir! 1427. Erleucht' mich, Herr, mein Werd ich nur zugerichter zu deiner Licht ! Ich bin mir selbst verborgen, Ehr und Zier, Von deinem Geist ge Und kenne mich noch nicht ; Ich merke weiht, Mit deinem Heil bekleid't, Ge dieses zwar, Ich sey nicht, wie ich war; heiligt um und an, Wohl mir, so ist's Indessen fühl ich wohl, Ich sen nicht, gethan! Justus Loysenius, (oder Buchfelder). wie ich soll. 2. Ich lebt' in sichrer Ruh', und Mel. wußt' von keinen Sorgen Vor dieſem ; aber nun Hat Jammer mich umfaßt, 1428 , Ein' feste Burg istunser Gott. (2. Corinth. 5, 17.) Ermuntre dich, o Menschen 622 Viertes Buch. kind, und lerne recht erkennen , Was | Sein Leben aber steht Hier in derNie neue Creaturen find, Und wie man sie drigkeit ; Drum muß erst in den Streit, soll nennen ! Sie sind , als Gottes Wer dort will triumphiren! Knecht', In seinem Sohn gerecht, Es führet sie der Geist, Der gut und heilig Mel. Herr Jesu Chriſt, mein's Lebens Licht. heißt, Den schmalen Weg zum Leben. 2. Sie wandeln stets in Jesu Christ, 1429. Erneure mich , o ew`ges Und ſind des Himmels Erben ; Sie fol Licht ! Und laß von deinem Angesicht gen nie des Satans List, Und fürchten Mein ganzes Herz mit deinem Schein kein Verderben ; Sie sind befreit vom Durchleuchtet und erfüllet ſeyn ! Tod, Von Sund' und Höllennoth ; Ihr 2. Ertddt in mir die Fleischeslust, Glaube siegt im Streit ; Sie sind nicht Reiß' sie mit Macht aus meiner Brust; an die Zeit, Noch ans Gesetz gebunden. Bewaffne mich mit Kraft und Muth, 3. Es kann die neue Creatur, Was zu streiten wider Fleisch und Blut. sie begehrt, empfangen Von Christo ; 3. Schaff in mir, Herr! den neuen doch aus Gnaden nur Will sie ihr Heil Geist, Der dir mit Lust Gehorsam leiſt'; erlangen. Des Glaubens Eigenschaft, Ein willig Opfer willst ja du, und alles Des Geistes edle Kraft, Und was nach Fleisch taugt nicht dazu . dieserZeit Gehört zur Seligkeit, Nimmt 4. Mach' in mir das Gedächtniß neu, sie aus Jesu Fülle. Daß es auf dich gerichtet sey, Berges 4. Hinweg mit aller citlen Pracht, was dahinten ist, Gedenkend sters send, Hinweg mit armen Schätzen! Hinweg mit aller Ehr und Macht, Und was an Jesum Christ. 5. Und wie ich ohn' dein Gnadenlicht sonst Weltergötzen ! Ihr Kinder dieser Erkenne deinen Willen nicht, So leuchte n hält, Glaube der Christ, Welt! Ein Gilt mehr vor Gottes Thron, Als der, du mir, Herr, allein In dem Verstand so Scepter, Kron' Und alle Welt be mit deinem Schein. 6. Mach' in mir das Gewissen rein, fizet. 5. Zwar ist ein Christ dem Leben nach) Und laß es abgewaschen seyn ; So kann Das Kleinste auf der Erden ; Er pflegt ich dann durch deinen Sohn Mit Freu vor aller Welt als schwach Und arm den stehn vor deinem Thron. verhöhnt zu werden ; Doch Jesus selbst, 7. Auf dich laß all mein Sinnen als Knecht, hat ja so arm, so schlecht, gehn, Und stets hinauf gerichtet stehn, Und niedrig sich erzeigt und bis ins Daß ich dein Wort mit Freuden hdr', Grab geneigt; Wer sollte sich's denn | Mein Herz nach ihm in Allem kehr'. 8. Wenn ich in deinem Wort dich schämen ? 6. Wie freundlich doch ſind ſeine | ſuch', So laß mir's werden zum Ge Wort', und heilig seine Sitten! Er ruch, Der Leben, Kraft und Süßigkeit läßt sich ja an jedem Ort Zur Hülfe In meine Seelen-Kräfte streut. 9. Und weil du voller Güte bist, Die schnell erbitten. Wie trägt er doch Ge= duld mit aller Sünder Schuld ! Wie tröstend und erfreulich ist, So gib, daß gibt er ohne Rach' Auch den Verfolgern ich dich fühl in mir, Und ganz umfan gen sey von dir. nach, Für die er selbst gebeten! 7. Ihr Kinder Gottes , kommt her10. Und wie ich von mir selbst nichts bei , Und schaut in diesen Spiegel ! | kann, So treib' durch deinen Geist mich Wie glänzet ohne Heuchelei Der Jesus- an, Daß er in mir das Scepter führ', liebe Siegel! O drückt's mit heil'ger Geist, Scel, Herz, Sinn und Mund Lust Inbrünstig an die Brust ! Kommt, regier'. seht das edle Bild , Wie Christus sich 11. So gib mir, Herr, durch deinen Geist Den Glauben, der sich stark be so mild, So gütig uns erwiesen ! 8. Auf, lasset uns dem Heiland nach | weist, Der nach dem neuen Wesen Auf dieser Erde wallen ! Dann wird in ringt, Und edle Lebensfrüchte bringt ! Kreuz und Ungemach Keins aus der 12. Dann bleib' ich, o Herr Jesu Reihe fallen. Der Herr ist's, der erhöht ; | Christ, In dir, der du mein Leben bist, III. Von der Wiedergeburt und Bekehrung. 623 Dann ſieg' ich über Welt und Noth, | zu entreißen ! Was sorgest du, daß dir's Bin dein im Leben und im Tod. an Kraft gebricht ? Bedenke, was für M. J. Fr. Ruopp. Kraft uns Gott verheißen ! Wie gut wird sich's doch nach der Arbeit ruhn! Eigene Melodie. Wie wohl wird's thun ! Dr. Ch. Fr. Richter. 1430. Es kostet viel, ein Christ zu seyn, Und nach dem Sinn des Geistes Mel. Wie schön leucht't uns der Morgenstern. ganz zu leben ; Denn der Natur geht es gar sauer ein, Sich immerdar in Chrifti 1431. Fürwahr, dieß ist ein theu Tod zu geben ; Und ist hier gleich ein res Wort, Das Jeſus Chriſtus, unſer Kampf wohl ausgericht't, Das macht's Hort , Als Wahrheit hat gesprochen: noch nicht. Ihr armen Sünder, kommt zu mir! 2. Man muß hier stets auf Schlan- Ich will euch selig machen hier ! Und gen gehn, Die leicht ihr Gift in unsre dieß wird nicht gebrochen. Reue, Fersen bringen ; Da kostet's Müh', auf Treue, Reine Herzen , Glaubens Ker seinerHut zu stehn, Daß nicht das Gift zen Will ich schenken Denen , die sich kann in die Seele dringen. Wenn man's lassen lenken." 2. Nun, auf dieß dein Wort fomm' versucht, sospürt man mit der Zeit Die ich auch , Nach aller armen Sünder Wichtigkeit. 3. Doch ist es wohl der Mühe werth, Brauch, Doch nicht genug mit Schmer Wenn man mit Ernst die Herrlichkeit zen. Ach, daß sie doch vermehrten sich, erwåget, Die ewiglich ein solcherMensch Die Sünden recht betrübten mich), Und erfährt, Der sich hier stets aufs Himm mir's ging ' recht zu Herzen ! Daß ich lische geleget. Es kostet Müh', die Gna Sehnlich Möcht verlangen, zu em de aber schafft Uns Muth und Kraft. pfangen heil und Gnaden, Als müh 4. Du sollst ein Kind des Höchsten selig und beladen ! seyn, Ein reiner Glanz , ein Licht im 3. Herr, schaffe doch ein Herz in mir, großen Lichte! Wie wirst du da so stark, Das voller Wehmuth seh nach dir, Und so hell und rein , So herrlich seyn, vers sich beschweret finde! Wer seine Sun klärt im Angesichte, Dieweil dich da den tief empfind't , Zu solchem neigst die wesentliche Pracht So herrlich du dich geschwind , Vergibst ihm alle macht! Sünde ; Heilest , Eilest Zu erfreuen, 5. Da wird das Kind den Vater zu erneuen Seine Sinnen, Daß er dich sehn, Im Schauen wird es ihn mit Lust kann liebgewinnen. empfinden ; Der lautre Strom wird uns 4. Das wird ein edler, selger Geist, da ganz durchgehn, Und uns mit Gott Der ganz sich von der Sünde reißt, zu einem Geist verbinden . Wer weiß, Wenn ihn der Vater ziehet ; Der auf was da im Geiste wird geschehn? Wer sich selbst hält gute Wacht , Auf jeden mag's verstehn ? Gnadenwink gibt Acht, Und alles Heu 6. Da gibt sich ihm die Weisheit cheln fliehet. Hilf mir zu dir ! Herr, ganz , Die es hier stets als Mutter hat erheitré, Schärfe, lautre Mein Gewis gespüret; Sie krdnet es mit ihrem Per sen ! Sonst muß ich dich ewig miſſen. lenkranz, Und wird als Braut der Seele Mel. Alle Menschen müſſen ſterben. zugeführet. Die Herrlichkeit wird da 1432. Großer Jesu ! in den La ganz offenbar, Die in ihm war. 7. Was Gott genießt, wird uns er gen Deiner Niedrigkeit allhier Hörte freun, Was Gott bereitet, wird uns da man zum Volk dich sagen : ,,Eine gegeben; Des Himmels Schäße wer Kraft geht aus von mir !“ Laß auch den unser seyn ; Wie lieblich werden mir ſie ſegnend fließen, Und ſich in mein wir mit Jesu leben ! Nichts höher wird Herz ergießen, Da du nun in Herrlichs an Kraft und Würde seyn ; Nur Gott keit Thronest über Welt und Zeit ! allein. 2. Dir ja ist in deine Hände Ueber S. Auf, auf, mein Geist, ermüde geben Macht und Ehr' ; Bis an aller nicht, Der Macht der Finsterniß dich Welten Ende Geht dein Ruhm, so hoch 624 Biertes Buch. und hehr. Alles muß vor dir ſich nei- | Sünde zu , Und entzieh' mir nicht die gen, Und was hoch ist, muß sich beu- Gaben, Die ich hier und dort soll has gen; Selbst der letzte Feind auch muß ben! Endlich unter deinen Fuß. 4. Festigkeit gib meinem Herzen! 3. Darum kannst du Allen rathen, Nur die Gnade macht es fest, Daß mich Deine Kraft ist nie zu klein ; Das be- unter allen Schmerzen Muth und Hoff zeugen deine Thaten, Die noch glänzen nung nicht verläßt. Deine Ehre und hell und rein. Ja, was du vor tausend dein Ruhm Sey mein einzig Eigen Jahren Herrlich wolltest offenbaren, thum ! Lehr mich aller Gunst und All dein Gotteswerk und Wort, Wirket Schäßen Deine Liebe vorzusetzen ! heut' noch kräftig fort. 5. Laß den theuren Jesusglauben 4. Hier, mein Arzt, steh' auch ich und die hoffende Geduld Mir durch Armer , Krank am Geiste , blind und nichts auf Erden rauben ; Steh mir bloß; Rette mid) , o mein Erbarmer ! bei mit deiner Huld , Daß ich, Herr! Mache mich von Sünden los ! Gib mich von deiner Treu' Ewig unzertrennlich frei von allen Tücken, Die mein armes sey. Sende mir zu allen Stunden Neue Herz bestricken ; Ach, laß deinen treuen Kraft aus Christi Wunden. 6. Laß den Undank dieser Erden, Mund Zu mir sprechen : sev gesund! 5. Siehe, meine Seele rühret Dich), Und den Hohn der ganzen Welt Mir o Herr, im Glauben an , Wartet, bis nicht zur Verführung werden, Wenn ſie freudig spåret , Was dein Geiſt an mich Leiden überfällt ; Denn es iſt ja ihr gethan ! An dein Wort will ich mich Seligkeit Leiden für Gerechtigkeit. halten, und indeß dich lassen walten : Was du zusagst, will mich fassen, Und Dich verläugnen wirst du nicht , Da mich fest darauf verlassen. 7. Gib ein Herz mir, das im Glücke dein Wort mir Heil verspricht. 6. Amen! du wirst mich erhören, Nicht verwegen, stolz und frei, Und bei Daß ich durch dich werde rein ; Wirst widrigem Geschicke Nicht verzagt, noch zu mir dein Antlig kehren , Daß ich mürrisch sey. Zieh' mit deiner Macht möge fröhlich seyn ; Dann will ich aus mich an , Daß ich Alles wagen kann, Herzens Grunde, Und mit freudevollem Und im Streit nicht unterliege , Sons Munde Rühmen dich zu dieser Zeit dern kämpfe bis zum Siege. 8. Wehre allem Trug vom Tenfel, Bis zur frohen Ewigkeit. Der die Wahrheit will verdrehn ; Laß Mel. Freu' dich sehr, o meine Seele, mich wider allen Zweifel Auf der 1433. Heil'ger Vater , Gott der Wahrheit Gottes stehu. Stärke meinen Stärke! Dein Licht ist vom Wechsel schwachen Muth, Daß ich aller Zwei frei, und in jedem deiner Werke Bist fel Brut Stets mit deines Wortes du heilig, wahr und treu. Ach, ich klage Gründen Kräftig möge überwinden. 9. Herr, versiegle mir dein Leben, dir mein Leid, Meine Unbeständigkeit ! Denn mein Herz wird gleich den Wogen Deine Gnade durch den Geist ! Laß ihn mir das Zeugniß geben , Daß du ewig Leicht bewegt und bald betrogen. 2. Bald ist's Menschenfurcht und meine seyst ! Mache froh dadurch mein Liebe , Bald ist's Ehre , Ruhm´und Herz, Daß ich unterFreud' undSchmerz Geld, Bald ſind's bdser Wollust Triebe, Deinen großen Namen preise, Weil ich Und bald Aergerniß der Welt. Bald dir versiegelt heiße. scheint Armuth fürchterlich, Bald treibt 10. Salt' mich auf dem Grund er die Verfolgung mich, Daß ich ab vom bauet, Den du einen Felsen nennst, Wo Glauben weiche, Und das Kleinod nicht man das als Siegel schauet: Daß du, Herr, die Deinen kennst ! Nimm durch erreiche.. 3. Ich bekenn' es dir , wie billig, deine Gottesmacht Meine Seligkeit in Ichbetraure meine Schmach ; Oftmals Acht, und bewahre mich im Sterben scheint mein Geist zwar willig , Aber Noch als deinen Himmelserben! Ph. Fr. Hiller. ach, mein Fleisch ist schwach! Mein Erbarmer, rechne du Mir nicht diese III. Von der Wiedergeburt und Bekehrung. 625 Mel. Wir Menschen sind zu dem , o Gott. 7. Mache dir mich neugeboren ! Dann 1434. Herr, durch den Glauben geh`ich Ewiglich Nimmer dir verlo wohn' in mir ! Laß ihn ſich immer står ren. O der Wunderherrlichkeiten Die ken, Daß er sey fruchtbar für und für, sich dort Durch dein Wort Mir dann • Und reich an guten Werken ! Daß ersey zubereiten ! thatig durch die Lieb', Mit Freuden in Mei. Sefu, deine heil'gen Wunden, Geduld sich üb', Dem Nächsten stets zu dienen. 1436. Herr! hier bin ich) ; numm 2. Insonderheit gib mir die Kraft, mein Herze , Nimm es nur in deine Daß einst an meinem Ende Ich übe Zucht ; Nimm nach langem Eünden gute Ritterschaft, zu dir allein mich schmerze, Was du lange schon gesucht! wende, In meiner legten Stund' und Mit wie treuer Langmuth, ach! Ging Noth Des Glaubens End' durch deinen mir deine Liebe nach , Aus der Sünde Todesketten Endlich kräftig mich zu Tod, Die Seligkeit erlange. 3. Herr Jesu , der du angezündt retten ! Das Fünklein in mir Schwachen , Was 2. Oftmals fühlt' ich mich beweget, sich vom Glauben in mir find't , Du Und ich täuschte mich doch nur : Denn wollst es stärker machen ! Was du ge was sich in mir gereget , War die tri fangen an, vollführ' Bis an das End , gende Natur. Bei der Lauheit dacht' daß dort bei dir Auf Glauben folg' das ich doch : Ich bin fromm, was fehlt mir Schauen. David Denice, noch ? Denn, was der und jener übet, Hat mein Herz noch nie gelieber ! Me I. Frihli foll mein Herze 16. 3. Sah die Welt mit ihren Blicken 1435. Gott, du Licht, du Wort Mich liebkosend wieder an , Konnte sie und Leben! Deine Hand Kann Ver mich leicht berücken , Und ihr Wille stand , Kraft und Leben geben. Du ward gethan. Was mir erst ein Laster bist's, der uns Heilbereitet ; Herr, aus hieß , Schien mir nachher wieder süß, dir Quillt herfür , Was zum Himmel Bis ich zu mir selbst gekommen , Und leitet. du mich der Welt entnommen. 4. Tief ward ich von dir gerühret ; 2. O daß dich mein Herz erreichte ! Süßes Licht ! Fliehe nicht ! Hilf mir, Aber , ach , wie gar zu bald Wieder glänze, leuchte ! Daß doch alle Finster: von mir selbst verführet ! O der fünd nisse, Herr, dein Strahl Sich einmal lichen Gewalt ! Hått' ich von der argen Unterwerfen müſse ! Welt , Wenn sie mir oft nachgestellt, 3. Gib , daß dich die Welt begreife, Bålder mich entreißen können , Wår' und sich nicht Dein Gericht Durch ich glücklicher zu nennen. Verstockung häufe ! Daß sie dich voll 5. Doch nun bin ich durchgedrungen ; Liebe nenne , Und hinfort Dich als | Du hast meinen ſtarren Sinn Durch des Hort, Licht und Heil erkenne. Geistes Kraft bezwungen ; O, so nimm 4. Komm zu mir, o selges Wesen, mich völlig bin! Von mir selbst kann. Das du mich Ewiglich Dir hast aus ich nichts thun , Alles muß aufdir be erlesen ! Ich will dir mein Herz ein ruhn ; Darum slårke mein Verlangen, räumen , Will allein Deine ſeyn , Und Kröne, was du angefangen ! nicht länger säumen. 6. Geist und Brunnquell heil'ger 5. Alle, die dich angenommen , Lie- Triebe! Mehre meines Glaubens Kraft, best du, Trittst herzu, Wenn sie zu dir Und der himmlischreinen Liebe Segens kommen ; Lässt sie Gottes Kinder heizvolle Ritterschaft ; 11 Laß mein Dichten . Ben, Niemand kann Dir alsdann Aus dahin gehn , Rein vor Gottes Thron zu stehn ; Laß mich stets an Jesum dens der Hand sie reißen. 6. Jesu , Freund der Gotteskinder, ken, Mich in ſein Erharmen ſenken. Der du dich Kräftiglich Zeigst als Heil 7. Locken mich die Eitelkeiten , Ach, der Sünder , Dich den Kindern offen- [so drück' mein Auge zu ! Zeig' mir die barest : Laß mich fein Kindlich seyn, Vollkommenheiten Jeuer ewig sel'gen Ruh' ! Der verlacht die schnöde Lust, Wie du selber warest ! 40 Knapp's geistl, Liederbuch. 1 626 Biertes Buch. Den an des Erlösers Brust Gottes | Ein falscher Schein , Ein Glanz vor Liebe so entzündet , Daß er Freud' in Menschenaugen , Sonst wird einmal In Christi Saal Sein Thun vor Gott ihm empfindet. 8. Laß mich immer , Abba ! rufen ; nichts taugen. 5. Ein Baum ist gut, In Sommers Zwar du rufst es selbst in mir ; Diesonst schweren Himmelsstufen Gehen wir gluth , Wenn er viel Früchte tråget ; doch leicht mit dir. Mengt fich gleich Trägt er sie nicht, so wird er bald Ge das Kreuz mit ein, gar recht ! so fällt und abgefäget ; Wer micht recht muß es seyn ! Es vergått die Lust der glaubt , Nicht tren verbleibt, Gehört Erden , Läßt das Herz nicht schläfrig nicht zu den Christen ; Er geht dahin werden. In eitelm Sinn , Und lebt nach feinen 9. Wer sich dir nur überlassen, Wer Lüsten. 6. Dem wird gar bald Des Feind's nur Jesu Liebe fühlt, Kann die Führung nimmer hassen, Die auf Scelenfreiheit Gewalt Den Lebenslauf verkürzen, zielt ; Der spürt täglich Trieb und Und ihn in Höllengluth hinein Mit Erkenn Kraft, Wodurch er was Gutes schafft. Ach und Jammer stürzen. Wohl zu thun und Gott zu loben, Sind dem Sünd', O Menſchenkind ! Glaub' stets neue Christenproben. fest, steh' ab von Sünden ! Das ist der 10. Dauert fort, ihr heil'gen Triebe, Weg Und schmale Steg , Das Him Bis ich meinen Lauf vollbracht ! Dann melreich zu finden. erleuchtet Christi Liebe Einst auch meine 7. Wer dieses Ziel Nicht ſuchen will, Todesnacht. Er ist mein, und ich bin Und lebt nach eignem Willen, Der wird sein ; Er führt mich zum Leben ein. durch Selbstgerechtigkeit Des Höchſten Bei so himmlischen Gedanken Will ich Zorn nicht stillen. Herr Jesu Christ! Allein du bist, Der uns vom Lod kann nie vom Guten wanken ! Mel. Was mein Gott will zc. retten, Darum auch wir Allein zu dir Mit Glaubensandacht treten ! 1437. Herr Jesu Christ! Allein du Mel. Nun lob' mein' Seel' den Herren. bist , Der uns kann kraftig retten, Wenn wir zu dir in aller Noth Fm 1438. Herr Jesu, Lebenssonne ! wahren Glauben treten; Du hast dein | Ach_lasse deinen Gnadenſchein Mir Blut , das höchste Gut , Für uns so bringen Licht und Wonne In mein mild vergoffen, Drum wollst du, Herr, verdunkelt Herz hinein ! O führe du Uns auch nunmehr Nicht laſſen , noch mich Matten Mit deiner Gnadenhand Aus allem Todesschatten Hin in dein verstoßen. 2. Wer Gott vertraut , Hat wohl | Lebensland ! Dann werd' ich in dem gebaut , und gehet nie zu Schanden ; Lichte Wandeln, auf ebner Bahn Vor Die Gnad', die uns verheißen ist, Ers deinem Angesichte , Und nimmer sto schallt in allen Lauden. Es ist kein Weg, | ßen an. Kein and rer Ereg, Denn nur durch 2. Wirst du mich nicht regieren, So Jesu Sterben Wer au ihn gläubt, geht mein Wandel nie gerad , So Und fest verbleibt, Der wird das Heil werd' ich mich verlieren Stets weiter ererben. von dem Himmelspfad. Drum laß 3. Ihm wird die Schuld Aus Got- es dich) erbarmen , O meines Lebens tes Huld Erlassen und geschenket ; Daß Licht! Erleuchte doch mich Armen, Er ihm die Sünde nimmermehr In seinem öffne mein Gesicht, Daß ich mög" helle Herzen kränket ; Dem steht die Pfort sehen, und ohne Straucheln dir Mit Auf Gottes Wort , Zur Himmelsthür Freudigkeit nachgehen, und nicht mehr weit offen ; Drum wollen wir Auch irren hier. für und für Auf Jesu Gnade hoffen. 3. Du wollest doch erleuchten , D 4. Wer solche Gnad' Empfangen Herr , mir Herz, Gemüth und Seel, hat, Der soll auch heilig leben , und Und mildiglich befeuchten Mein Glau ſeinem Nächsten nimmermehr Ein Aer- benslicht mit deinem Del, Daß es im gerniß hier geben. Er soll nicht ſeyn | Glanz der Liebe Ausstrahle weit und 627 III. Von der Wiedergeburt und Bekehrung. breit , Und midy nicht mehe, betrübe Knechte ziert : Die Demuth deines Der Sünden Dunkelheit. Du wollest Sohns ; Gib, daß es Stolz und Hoffart wy unst dich vereinen Mit fliche, und klein zu werden sich bemühe, In mir, und durch mich scheinen Ganz Ein niedrig Herz . 7. Hier ist mein Herz ! Lehr es Ges lieblich, hell und klar. ‫¬܃‬ 4. laß mich noch auf Erden laffenheit, Es traue deinem Rath. Es Mit dir und in dir, meinem Herrn, Ein wandle stets im Wohlergehn und Leid helles Lichtlein werden , und lieblich In Einfalt seinen Pfad , und glaube Leuchten nah fern. Las deine Got fest zu deinen Preise : Mein Herr ist tes - Klarheit In mir bespiegeln sich, ewig tren und weise ; Ihm folg' ich nach. und deinen Geist der Wahrheit Ber 8. Hier ist mein Herz ! Bewahr" es, klären mich indich, So, daß dein Eben treuster Freund, Vor Trug und Heuche bilde In schönsten Glanzes Zier Ganz lei! Gib , wann der Tod, der lezte. heilig, weiß und milde Erscheinen mög Feind, erscheint, Daß es voll Glaubens. in mir! ſey'; Dann laß mich, wann die Augen 2 44 *.* brechen, Das trene Wort noch fröhlich Mel. Gote if aetdent, ſeth Herz, fein Materher ." sprechen : Hier ist mein Herz ! 31 1439 Hier ist mein Herz ! Met. Balet will ich dir geben. Gott, ich geb es dir, Dir, der es gnädig schuf; Gib mir dein Herz ! so tönte 1440. Ich soll zum Leben dringen, Långst zu mir Dein guter Ruf. Das ist hier mein Beruf, Soll nach Ich bring es dir aus freiem Triebe ; dem Himmel ringen, Für welchen Gott Weih' es zum Opfer reiner Liebe ! Hier | mich schuf. In dieser Welt voll Sün ist mein Herz. den Soll ich nur ihm mich weihn, Im 2. Hier ist mein Herz ! o nimm es Glauben überwinden , Und dann erst gnädig au, Ob ihm gleich viel gebricht. selig seyn. 2. Das hat in frühen Jahren Mich Ichgebes dir, so gut ich's geben kann ; Verschmäh die Gabe nicht ! Es ist mit Gottes Wort gelehrt , Und bald hab' böser Lust beflecket, Mit Sünd erfüllt, ich's erfahren, Nur das sey meiner werth. mit Schuld bedeckét, Mein armes Herz ! Ich sah' im herbsten Leide Bewährt 3. Hier ist mein Herz! Gott der der Glaub'gen Muth, Sah , welche Barmherzigkeit , Erbarme du dich sein! reine Freude Auf dem Gehorsam ruht. 3. Ich sah die Streiter Gottes , Die Die ganze Welt , sie stiller nicht sein Leid , Du bist sein Trost allein! Es sich der Lust entsagt, Troß allen frechen spricht mit kindlichem Vertrauen : Laß Spottes In Kämpfen unverzagt ; Ich dich, o Gött, als Vater schauen ! Hilf, sah , wie jener Krone Schon hier ihr rette *michh ! Herz sich freut, Vertrauend reichem 4. Hier ist mein Herz ! Es sucht in Lohne Nach treu vollbrachter Zeit. Jesu heit, Es eilt zum Kreuze hin. Gott, auch mich verlanget, In 4. Gottes Sohn, du bist mein hdchstes deinem Reich zu seyn ; Doch meine Theil, Dein Blut ist mein Gewinn ! Seele banget Noch nicht au dir allein. Gib Friede mir durch deine Wunden, Ich weiß, ich werde sterben , Und liebe Gott, welch ein halt ewig mich mit dir verbunden In doch die Welt. deiner Huld! Verderben, Das mich gefangen hält ! 5. Hier ist mein Herz !. Geist Got 5. Ich wand auf deinem Wege, tes, mach' es rein, Und schaff es gänz- | Doch unſtät ist mein Sinn ; Bald werd' lich neu ! Weih' dir es selbst zum heil ich matt und träge , Und gehe muthlos gen Tempel ein , Mach' es im Guten hin ; Ich lasse nach mit Ringen , Und treu. Hilf, daß es stets nach Gott doch ist's mein Beruf: Ich soll zum Le verlange, Ihn fürchte , lieb' , und an ben dringen , Für welches Gott mich schuf! ihm hangé In Freud' und Leid. 6. Dir seufz' ich anzuhängen , Er 6. Hier ist mein Herz ; es überdenkt gerührt Die Hoheit deines Throns. barmer, dir allein. Du hast es ange Schenk ihm den Schmuck, der deine fangen, Das gute Werk ist dein. Voll 40 * 628 Viertes Buch.. ende, Herr, vollende , Was mir dein herz, dieß dde, finstre Haus, Das weiht Wort verheißt! In deine treuen Hånde dein Geist, der Todten Leben schafft, Befehl' ich meinen Geist. 3. A. Cramer. Zum Tempel ein , und füller es mit Kraft, Mit lauter Gottesherrlichkeiten Met. Sein! füßes Licht. aus. 1441. Ich will zum Eigenthum Dir 2. Der arme Mensch ist Fleisch, vom Leib und Seele geben ; Mein Herz, Fleisch geboren, Ein Gottes-Feind, ein Sinn und Verstand , Sammt Freiheit, Freund der Finsterniß , Ein Kind des Kraft und Leben ; Gib, daß ich's ewig- Zorns, das sich im Tod verloren , Und lich, Herr, wiederrufe nicht , Daß sich sich aus eig'ner Schuld vom Vater riß. mein Wille ganz Vereine dir im Licht ! Doch wird er durch der Liebe Wunder 2. Du wollest dir zum Ruhm Mich kraft Im Mittler ausgeſöhnt, gestraft, " armes Nichts bereiten , Mich führen gebeugt , Erquickt, befreit und Geist - O wie du willst. In Zeit und Ewigkeiten ; aus Geist gezeugt ; Liche, die das Ich will dir dienen rein , Ich denk an Lodte neu erschafft! 3. Herr, schaffe doch im Grunde keinen Lohn; Komm, leite mich, und meiner Seelen Ein reines Herz , gib wär's Noch in dem Dunkeln schon! 3. Laß mich, Herr, in der Nacht Ohn' einen neuen Geist ! Allwissender , ich Weg und Steg nur geben , Auf ganz kann dir's nicht verhehlen , Was oft unebnemPfad, Und glauben ohne ſehen ; mein Herz im tiefsten Grund zerreißt ! Laß mich nicht an mich selbst Von nun Ich bin vom Gift der Sünden ange an denken, nein ! Die Kindes-Liebe soll steckt; Doch bringt dein Machtwort Alles neu herfür; Sprich nur ein ,„„H e Nur mein Gesetze seyn. 4. Ich bin vollkommen dein , Duphata“! so wird in mir Die neue nachBelieben schalte Mit meinem Wil- Echöpfung wiederum erweckt. len, und Ihn eigen dir behalte ; Mein 4. Dann fångt die erste Schönheit Will' ist deine Gab' , Und dieser Wille an zu strahlen, Des Hdchsten Bild gibt nur Macht mich vollkommen, und Zur einen neuen Schein; Die Weisheit kömmt, den Geist mit Licht zu mahlen, freien Creatur. 5. Laß ewiglich nicht zu , Daß ich Demuth und Heiligkeit zieht in mich mich nehme wieder ; Sonst drücke lieber ein. Der Geist des Herrn verklåret mich Durch tausend Kreuz darnieder ! Jesum Christ , Und führt das Herz in Zermalme du mein Herz Viel lieber mildem Kindersinn Von einer Klarbeit ganz zu Staub, Eh' du es läsfest zu, zu der andern hin , Bis Leib und Seel in Gott verkläret ist. Daß ich dir's wieder raub'. 5. Komm, Geist des Herrn, erfülle 6. Kehr' ich zu mir zurück : Umzäune mir die Wege, Damit ich deinem Schooß mein Gemüthe , Durchdringe mich mit Nicht mehr entlaufen möge ! Ist meine Licht und Lebenskraft ! Gib mir nach Seel' entblößt Von aller Eigenheit, deiner großen Gottesgåte Das Ele So geht sie völlig ein In deine Herr ment, draus Gott das Leben ſchafft! lichkeit. Hilf mir zu gründlicher Erneuerung ! 7. Das ewigwahre Gut , Wer sich Ach, reinige dein armes Tempelhaus, verläßt, bald findet ; Die Unermeßlich Und führe selbst dein Werk in mir hin keit Er dann in ſich empfindet; Der aus Zum hohen Ziele vollerHeiligung ! Geist kriegt weiten Raum, Das Herz 6. Herr, führe mich bei deinem Gua wird frei und leicht ; Die tiefste Einfalt denlichte Tief ins Gebiet des neuen ke bens ein! Gib mir zum Wachsthum nur Den Fürstenstand erreicht. reifer Glaubensfrüchte Von oben her Me 1. Eo führst du doch recht ſelig 20. dein göttliches Gedeihn ! Laß mich im 1442. Jehovah, du unendlich herr Stande guter Werke stehn, Daßmeines lich's Wesen! Du wohnest in der Hdh', Lebens Rest hier in der Zeit Sey eine im Heiligthum, Und doch hast du, was Saat zur felgen Ewigkeit, Da du mich elend ist, erlesen, Da machst du deinem läss'st die Freudenernte sehn. großen Namen Ruhm. Ein Menschen III. Von der Wiedergeburt und Bekehrung. 629 Mel. Der Tag ist hin, mein Jesu 2c. beten, wachen, siegen, Bis ich steh' vor 1443. Jehovah, großer Gott , laß deinem Thron ! 2. Ach , wie groß ist mein Verder= dir mich leben! Laß mich allein an dei nem Willen kleben ! Dir zu gefallen, soll ben ! Doch du schwörst : ich soll nicht mein' Sorgfalt seyn, Dichpreisen, mein sterben. Helfer, hilf! ich flieh' zu dir. Alle Sünder, die gekommen , Hast du Bestreben ganz allein. 2. Wie lieblich sind die Sprüche dei- willig angenommen. Schut sich nicht nes Mundes ! Ich dein, du mein ! sind dein Herz nach mir ? Reden deines Bundes ; Wie köstlich ist 3. Meister, führe meine Sache ! Was dein königliches Wort ! Dein Wille ist ich selber denk und mache , Laugt und Du weißt der sich're Friedensport. gilt doch nichts vor dir. 3. Ein göttlich Werk bin ich und auch aus bösen Dingen Gutes noch dein Geschlechte ; Sonst suchte mich der hervorzubringen ; Mach' es , wie du Feind nicht Tag und Nächte ; Das willst, mit mir ! ist's, warum mein Herz nach Gott ver 4. Pfleger allerHimmelsgaben ! Auch langt, und Gott an mir mit Liebestreue Gefallne sollen haben, Was du blutend hangt. uns erwarbst ; Sauer ward dir das Er 4. Dein Gotteswille, Herr, sey meine werben ; Doch nun mußt du nimmer Speise ; Zu prüfen ihn mich gnädig sterben ; Gib mir's , weil du für mich unterweise ! Drum führ mich in den starbst! 5. Sieh um Trost ist mir so bange ! sanften, stillen Geist, Der deine Stim me höret allermeiſt. Seufzend ruf ich : Herr , wie lange ? 5. Mein Jesu ! du bist einst vor Gott Hörst du nicht mein ångſtlich Schreiën ? getreten, Und hast demüthiglich ihn Doch ich weiß , auch beim Verweilen auch gebeten Im Todeskampf dort in Willst du ſegnen, helfen, heilen ; Darum Gethsemane; Nicht, ſpracheſt du, mein will ich ſtille seyn. Will', o Gott, gescheh' ! 6. Mag mich gleich die Welt verken 6. Wie vielmehr soll ich Wurm vor nen, Kann ich doch Gott Vater nennen, Gott mich beugen , Und unter sein Ge Wie Sein Geiſt mir Zeugniß gibt. O bot mich willig neigen ! Laß doch gedei- | wie lieblich ist das Sterben , Für ein hen mir dein theures Blut ! Ertödt' in Kind ! es geht zum Erben , Und zum Vater, der es liebt. mir des Eigenwillens Wuth. 7. Nun, dein Name sey in Nothen, 7. Entäußert hast du dich der Herr lichkeiten, Zu kleiden dich in unsre Dun Wenn du mich auch wolltest tödten, kelheiten ; Ach, daß die Selbstsucht sich Meine Zuflucht für und für. Daran doch ganz verlier' , Und ich mich finden will ich mich erquicken , Bis ich dich selbst werd' erblicken. Hole mich nur möge nur in dir ! 8. Dein neuer, königlicher Geist mich | bald zu dir! rühre, Und mich auf deinen Gottespfa Mel. Komm, o tomm, du Geiſt : c. den führe , Daß ich beharr' in deiner Liebe Trieb , Wie mein Versöhner auch 1445. Jesu ! dir fall' ich zu Fuße, in Gott verblieb ! Komme mit betrübtem Geist, Such' in 9. Erfülle mir, y Vater, dieß Ver wahrer Herzensbuße , Was du selbst langen , Bis mich dort oben Christus | mich suchen heiß'st. Deine Hand ergreife wird umfangen, Bis ganz mein Wille mich, Und erfreu' mich gnådiglich ! 2. Paß mich deine Liebe schmecken, wird zerstöret seyn , Und ewiglich mein Geist dir lebt allein ! Kosten deine Freundlichkeit , Deiner Unschuld Schmuck mich decken , Daß ich in dir werd' erfreut ! Ohn' dein lieb Det. Alles ist an Gottes Segen. lich Angesicht Freut mich auch der Him 1444. Jesu Christ ! Anfang und mel nicht. 3. Gürte mich mit deinem Leben, Ende ! Nimm mein Herz in deine Hände, Wie ein Töpfer feinen Thon ! Meister, Laß mich mir erstorben seyn ! Nur dein Jaß dein Werk nicht liegen, Hilf mir Leben kann mir geben Würde , Kraft 630 Cra Biertes 10tk Buch. 12 ngði JET USD བ་་་་་་་་་་་་་་་་་་་ 45 chein . In mir selber bin Drum, o Jesu ! gib dich ihr, Dann be= und Freudens 1:57 ich todt, Doch du bist mein Lebensbrød . | harrt sie treu an dir . 4. Fülle mich mit deinem Lichte, Daß 6. Hilf nun ihrem Glauben fiegen , iß rn e ich mein Finste Seh' mit offnem Daß sie nie mög ' unterliegen , Wenn sich Angesichte ; Sonst ist mein Gang nicht Teufel, Fleisch und Welt Ihr zum Fall *137 gewiß . Chne dein verklärtes Licht entgegenstellt. 7. Bleib' mein Jesus hier im Leben! Kenn ich dich und mich auch nicht. 5. Sonne voller ew'gen Lichter ! Kd Bleib , wann mich der Ted umgeben! nig voller Majestät ! Aller Welt gerech Bleib mein Jesus im Gericht ! Bleib ter Richter, Wann des Himmels Kraft mein ew'ges Lebenslicht ! vergeht ! Laß mich schau'n im Glaubens licht Deiner Hoheit Angesicht? · Met. Alle Menschen müssen serben. 6. Sende deines Geistes Gaben Aus dir selbst von oben her , Daß er, was 1447. Jesu, du bist Allen gütig ; wir an dir haben, Mir verkläre meht König ! kehre ein bei mir , Konim voll und mehr ; Dann wird , was dem Gnaden , komm fanftmüthig, Denn Fleisch nur schön, Wie ein Rauch in mein Herz ergibt sich dir ! Laß sich alle Unruh stillen In Begierden und im mir vergehn. 7. Bist du mein, du Himmelskönig, Willen; Laß des Leibes Hütte rein, Lebest du, o Held, in mir, Schadet mir Die Vernunft erleuchtet seyn. die Hölle wenig ; Du bist meine Him Du bist arm zu uns gekommen ; melsthür ; Tod und Teufel ist besiegt, Mach' mich arm in meinem Geiſt ! Du Weil er dir zu Füßen liegt. hast Sünder aufgenommen , Daß es 8. Wer dich hat; 'Quell des Le recht Erbarmen heißt ; Laß nach dir, bens , Der hat hier den Himmel schon ; dem Lebensfürften, Mich recht hungern, Den verfolgt die Welt vergebens ; Ihm herzlich dürften; Mach' mein Herz durch bleibt doch die Ehrenkron : Ihre Feind Buße weich), Und in dir auf ewig reich! schaft und ihr Sport Treibet ihn nur 3. Komme zu mir, du Gerechter! "1 mehr zu Gott. Schenke mir Gerechtigkeit ; War ich 9. Drum, mein Jesu, treuste Liebe ! vormals ein Verachter, Gib mir nun Bleib' in mir, daß ich in dir Folge dei dein Ehrenkleid ! Du bist uns ja zur nem reinen Triebe , So bin ich schon Genesung, uns zur Heil'gung, zur Er felig hier, Und erwarte froh die Zeit, lösung, Ja, uns zur Gerechtigkeit Von Da du kommst in Herrlichkeit. dem Vater selbst bereit't. 4. Sohn des Höchsten, sey gepries Net., Urquell aller Seligkeiten. sen ! Friedenskönig , komm herzu ! Laß 1446. Jesu, dir will meine Seele, mein Herz in dir genießen Frieden, Die ich deiner Hand empfehle , Sich Frende, Trost und Ruh': Frieden, der vermählen und vertrau'n ; Komm, und da ewig währet , Ruhe, die kein Feind laß dich in ihr schau'n! mehr storet; Laß mein Herze sanft und 2. Sollsie,Herr, dich nimmerfinden, rein, Niedrig und erbarmend seyn! Weil sie unreinist durch Sünden : Wird 5. Du kannst meiner Seele rathen ; dein Blut doch gültig seyn, Sie zu ma Gnadenkönig, komm zu mir , Und er chen fündenrein ! fülle mich mit Gnaden, Noch in diesem 3. Hat sie ihren Schmuck verloren, Leben hier , Bis du mich nach diesen Sey du' ihr zum Schmuck erkoren ! Zeiten Dört erfüllst mit'Herrlichkeiten. Deiner Unschuld reines Kleid Gibt ihr Nimm indessen, was ich bin, Ganz zu deinen Gnaden hin ! lauter Reinigkeit. 6. Herr, ich schwör' zu deinen Fah 4. Will sie dir denn nicht gefallen, Weil sie arm erscheint in Allen, So gib nen ! Ach, beherrsch' durch deinen Geist ihr dein theures Blut , Deinen Geist, | Mich als deinen Unterthanen, Der ein Kind der Gnade heißt ! Richt' dein Reich das höchste Gut! 5. 1 Hat sie nun den Schmuck bekom voll Kraft und Frieden, Das du deinem men, so wird sie angenommen ! Volk befchieden , Auch AN meinen Her III. Von der Wiedergeburt und Bekehrung. 631 zen an! Komm, o König , brich die das Paradies , Das Erbe deiner Kin Ph. Friedr. Hitler. der! E. . Etübner. " Bahn! Mel. Schy rußzu eir, Ferr Jeſu Evriß! Met. Aus tiefer Roth re. 1449. Mein Gott ! zu dir send 1448. In Gottes Reich geht Nie- ich empor Mein Seufzen und mein Fle= mand ein , Er sey denn neu geboren, hen ; Ach ! neig zu mir dein gnädig Sonst ist auch er, beim besten Schein, Ohr, Und laß mich nicht vergehen ! Ich Was klage dir, wie Fleiſch und Blut So hef Mit Seel und Leib verloren . fleischliche Geburt verderbt , In der tig sind ergeben Solchem Leben , Das man nichts als Sünde erbt, Das muß | Böſes denkt und thut , Und bleibt in Schulden kleben. Gott neu erschaffen . 2. Sollst du mit Gott, dem höchsten 2. Von Adams Sünde stammt es Gut, In der Gemeinſchaft leben, Muß her, Daß ich so sehr verderbet; Daß Er dir neuen Geist und Muth , und ich mich so zum Bösen kehr' Hab' ich neue Kräfte geben. Denn nur Sein von ihm geerbet. Ach Gott ! ach, schau' • göttlich Ebenbild Ift's, was vor Ihm mein Elend an, Erneure mir von innen alleine gilt, Und dieß muß Er erneuern. Herz und Sinnen , Daß ich dir dienen 3. Ach, Vater der Barmherzigkeit ! |kann, Dich lieber stets gewinnen ! Was Jesus uns erworben , Da Er zu 3. Ich sehne mich) , in Frömmigkeit unsrer Seligkeit Am Kreuz für uns ge- Nach deinem Wort zu wandeln. Gott, storben, Und wieder auferstanden ist, [ mach' mein Herz dazu bereit, Daß ich So daß du nun versöhnest bist , Das mag treulich handeln ! Erheb' mich aus der Sündennoth, Womit mein Herz be laß uns auch genießen ! 4. Dein guter Geist gebår' uns nen, flecket, Drinn es stecket, und wo es oft Er åndre die Gemüther, Mach' uns denTod Mit großenSchrecken schmecket! 4. Nimm du mich selbst in deine Hut, vom Sündendienste frei , Schenk' uns des Himmels Güter! Zwar in der Taufe Daß mich dein Geist regiere, Daß ich ist's geschehn ; Doch haben wir's nach verrichte, was mir gut , Und Niemand her versehn, Und diesen Bund gebrochen. mich verführe. Dein Gnadenflügel decke 5. Drum wollst du durch dein kräftig mich, Daß ich das Böse meide, Und mich Wort Uns abermal erneuern ; Wir wol scheide Von dem, das wider dich ; Dein fen dir, o treuer Hort , Mit Herz und | Ruhm sey meine Freude ! Mund betheueru, Von nun an nicht in 5. hilf, daß ich die Frömmigkeit Sicherheit , Vielmehr mit Treu' und InJesu Namenübe, Und, von der Lau Wachsamkeit Vor deinem Aug' zu wanheit ganz befreit, Dich und den Näch deln. ften liebe ; Daß ich die ganze Lebens 6. Nimm uns, o Vater, wieder an, [ frist In deinen Wegen gehe , Dann Obgleich wir schnöde Sünder Nicht das, dort stehe , Woselbst dein Reichsstuhl was du befiehlst, gethan ; So werden ist, Und so dich ewig sehe! wir doch Kinder, Wenn uns dein Geist Mel. Der Tag isthin, mein Jesu bei mir :c. von Neuem zeugt, Und unſer Herz zum Guten neigt Im Glauben und inLiebe! 1450. Mein Heiland , du wollst 7. Wir wollen dann , was du uns dich in uns verklären , Und uns durch gibst , Mit fester Treue fassen ; Wir Geist und Wasser nen gebåren ! Wir wollen dich , der du uns liebst , Nicht müssenja aus Gott geboren seyn, Sonst aus dem Herzen lassen ; Daß deine gött- gehn wir nicht in Gottes Reich hinein. 2. Ach, was allhier ist Fleisch vom liche Natur In uns, der neuen Creatur, Beständig sey und bleibe ! Fleisch geboren , Ist fündlich Fleisch, 8. Herr, laß deine Vaterhuld Uns und geht dereinst verloren. Was aber jederzeit bedecken ; Dann kann uns we Geist vom Geist geboren heißt , Verge der Sündenschuld, Noch Zorn und het nicht ; es ist und bleibet Geist. Strafe schrecken. Mad ' uns der Kind 3. Bertilg' in uns, o Gott, das Sun schaft hier gewiß, Und schenk' uns dort denwesen , Damit wir bald durch deine 632 Viertes Buch. Hand genesen! Vollführ' in uns dein an an Kindesstatt , Und Alles, was er Werk, du höchstes Licht ! Du mußt es ist und hat , Wird ihnen eigen überge ben, Die Pforte zu dem ew'gen Leben thun, wir selber können's nicht, 4. Eriddt' in uns des Fleisches böse Wird ihnen fröhlich aufgethan. Mein Triebe, Entzünd' in uns das Feuer deis | Heiland nimmt die Sünder an ! ner Liebe ; Erweck' uns stets durch dei 5. Osolltest da fein Herze sehn, Wie nen Gnadenschein, Eo dringen wir vom sich's nach armen Sündern sehnet, Wenn Tod zum Leben ein ! sie noch in der Frre gehn, Und wenn ihr 5. Vom Himmel laß die Lebens Auge vor ihm thrånet ! Er streckt die wasser fließen, Den Strom des Geistes Hand nach Zöllnern aus , Er scheu't fich in uns ergießen ; In diesem wird nicht ihr verachtet Haus ; Den reue: der alte Mensch versenkt, Durch diesen vollen Magdalenen Stillt er so mild wird der neue Mensch getränkt. die heißen Thränen, Gedenkt nicht, was 6. So wird der alte Mensch zur Gruft sie sonst gethan. Mein Heiland nimmt gebeuget, Und durch das Wort ein neuer die Sünder an ! Mensch gezeuget , An welchem sich des 6. Wie freundlich blickt er Petrum Höchsten Bild erweist ; Und dieß ge- an, Obgleich sein Fall ihn tief betrübet ! schieht, o Herr, durch deinen Geist. Seht, wie er Feinde lieben kann , und seinen Mördern noch vergiebet ! Wie In eigener Melodie. huldvoll macht am Kreuz ſein Mund 1451. Mein Heiland nimmt die Dem Schächer Gnad und Leben kund! Sünder an, Die unter ihrer Last der Obgleich die Jünger ihn verlassen, Eilt Sünden Kein Mensch, kein Engel tro er, sie liebend zu umfaſſen ; Sie dürfen ften kann, Die nirgend Ruh und Rets dem Erstandnen nahu. Mein Heiland tung finden. In ihrer tiefen Seelen nimmt die Sünder an ! noth , Wenn das Gesetz Verdammniß 7. Und dieß hat er nicht nur gethan, droht, Wenn sie verklaget das Gewis Da man ihn sah auf Erden wallen ; sen, Und sie der Gnade Kraft vermissen, Noch jest nimmt er die Sünder an, Sehn sie die Freistatt aufgethan : Mein und läßt sein Gnadenwort erschallen, Heilaud nimmt die Sünder an! n ewig bleibet er sich gleich , An Den 2. Sein überschwenglich liebend Herz Lieb und an Erbarmen reich.. Wie er Trieb ihn von seinem Thron zur Er war unter Schmach und Leiden, So ist den. Ihn drang der Sünder Weh und er auf dem Thron der Freuden Den Schmerz, An ihrer Statt ein Fluch zu Sündern liebreich zugethan ! Mein werden ; Er senkte sich in ihre Noth, Heiland nimmt die Sünder an ! Und litt für sie den bittern Tod. Nun, 8. So komme denn , wer Sünder da er hat sein eigen Leben , Für sie zur heißt , Und wen sein Sündengråu'l be en egeb ng hing , und für die Welt Lösu genug gethan , So heißt's : er nimmt trübet, zu ihm, der keinen von sich weist, Der tiefgebeugte Sünder liebet! die Sünder an! 3. Nun nimmt er auf inseinen Schooß Wie ? willst du dir im Lichte stehn, Die bangen und verzagten Seelen; Er und ohne Noth verloren gehn ? Willst spricht sie von dem Urtheil los , Und du noch jezt der Sünde dienen, Da ender bald ihr ängstlich Quålen ; Es dich zu retten , er. erschienen ? O nein, wird ihr ganzes Sündenheer , Wie in verlaß die Sündenbahn ! Mein Hei ein unergründlich Meer Durch sein Ver- land nimmt die Sünder an! dienst hinabgesenket. Sein Geist wird 9. Komm nur mühselig und gebückt, ihnen dann geschenket Zum Führer auf Komm nur, so gut du weiß'st zu kom der Gnadenbahn : Mein Heiland nimmt men ; Wenn auch die Last dich nieder drückt : Duwirst doch gnådig angenom die Sünder an! 4. So bringt er sie dem Vater hin men. Sieh' , wie sein Herz dir offen Auf seinen treuen Hirtenarmen ; Das steht, Und wie er dir entgegen geht ! neiget dann den Vaterfinn zu lauter Wie hat er dich gelockt mit Flehen, Wie herzlichem Erbarmen . Er nimmt sie lang sich nach dir umgeschen ! So III. Von der Wiedergeburt und Bekehrung. 633 komm' denn, Sünder , komm' heran ! | kann. Der gibt mir armem Sünder Mein Heiland nimmt die Sünder an! Das Recht, die Macht der Kinder, 10. Sprich nicht : ich sündigte zu Der Erben deines Reichs . 5. Mein Glaube , meine Liebe Ver schwer, Ich bin zu sehr mit Schuld be Des Höchsten Laden! Für mich ist keine Rettung mehr ! langt kein Erdengut. Mich nimmt der Herr nicht an zu Gua reine Triebe Ziehn aufwärts meinen den! Wenn du es jetzt nurredlich meinst, Muth. O schnöde Lust der Sinnen, Und ernstlich deinen Fall beweinst , So Flich' ewiglich von hinnen , und kehre soll ihm nichts die Hånde binden , Du nie zurück! 6. Du aber , meine Sonne , Mein wirst vor ihm noch Gnade finden ! Er hilft, wenn Niemand helfen kann ! Jesu, brich herfür ! Brich an in voller Mein Heiland nimmt die Sünder an ! Wonne, Erschein' und strahl in mir ! 11. Doch sprich auch nicht : es ist So wird der Tag entstehen , Die Fin noch Zeit , Ich muß erst dieser Welt sterniß vergehen, Und Alles helle seyn. 7. Herr, der du angefangen, Voll genießen ! Gott wird ja eben nicht gleich heut' Die offne Gnadenpforte schlie- führe meinen Lauf! Beförd're mein Ben! Nein, weil er ruft, so höre du, Verlangen , Hilf meiner Schwachheit Und greif' mit beiden Händen zu ! Wer auf, und laß auf tapfres Ringen Mich seiner Seele Heut' verträumet , Hat indie Freude dringen, Die du verheißen M. M. Günther. leicht die Gnadenzeit versäumet , Ihm hast! wird hernach nicht aufgethan. Heut fomm'! heut nimmt dich Jesus an! Me 1. Dwie selig sind die Seelen, 12. zeuch uns Alle recht zu dir, HoldselgerHeiland aller Sünder ! Er 1453. Run so will ich denn mein füll mit himmlischer Begier Uns, die Leben Völlig meinem Gott ergeben ! von Gott gewichuen Kinder ! Zeig' uns Nun, wohlan, es sollgeschehn ! Súnd', bei unserm Seelenschmerz Dein auf ich will von dir nicht hören ; Welt, ich geschloss 'nes Liebesherz, Und wenn wir will von dir mich kehren, Ohne je zu unser Elend sehen, So laß uns ja nicht rückzuschn ! stille stehen , Bis daß ein Jeder sagen 2. Ich will dir das Herz verschließen, kann : Gottlob ! auch mich nimmt Je Und hinfort nicht mehr genießen, Was sus an! Leop. Franz Friedr. Lehr. die eitle Welt mir beut. Weg, dukur zes Schein = Vergnügen ! Du sollst mich Mel. Herr Jesu , Gnadensonne. uicht mehr betrügen , Deine Lust bringt 1452. Mein Vater, zeuch mich Last und Leid! 3. Anders will ich's nun beginnen ; Schwachen Mit neuen Kräften an ! Wenn Fleisch und Welt erwachen , So Fleisch und Blut , Natur und Sinnen zeige mir die Bahn , Auf der ich nach Sollen in den Tod hinein ! Meine Lust dem Streite zu deiner ew'gen Freude soll abgeschieden , Nur mit meinem Gott zufrieden, Ganz in Geist gekehret Dereinst gelaugen kann! 2. Ich kann mir selbst nicht rathen, seyn ! Ichbin durchaus verderbt, DennAdams 4. Hab' ichsonst mein Herz getheilet, Misserhaten Sind auch aufmich geerbt ; Hab' ich hie und da verweilet, Nun, so Fürs Gute treu mich mühen, Und alles sey der Schluß gemacht, Meinen Willen Böse fliehen, Steht , wahrlich , nicht Gott zu geben, Meinem Gott allein zu bei mir. leben, Ihm zu dienen Tag und Nacht. 3. Drum feure meine Sinnen Zum 5. Herr , ich opfre Dir zur Gabe neuen Leben an , Daß sie mir das be- All meinkiebstes, was ich habe ; Schau', ginnen , Was dir gefallen kann ! Gib ich halte nichts zurück ! Prüf', erforsche neueKraft und Stärke, Daß ich zu dei- meine Nieren ! Solltest du was Falsches nem Werke Bereit und freudig sey ! spåren , Nimm es diesen Augenblick ! 4. Bin ich von dir gewichen, So 6. Deinem armen Jesus-Leben Will nimm mich wieder an; Es hat dein ich gänzlich mich ergeben ; Ich umfaſſ * l Sohn verglichen , Was ich nicht leisten dein Kreuz und Schmach. Ich wil 636 Viertes Buch. * :5 Mel. Jésus, meine Zuversicht. hänget allermeist, Und, was du willst, beginnet. Gib, daß ich hasse Fleisch und (Ap. Geſch, 26, 29.) , Blut, Den Glauben üb' in fanftem 1459. Bieten fehlet oft nicht viel, Muth, Zucht, Demuth, Hoffnung, Liebe. Dennoch werden sie nicht Christen ; 3. Verwirf von deinem Augesicht, Denn der Satan treibt sein Spiel Mit Lb ich es gleich verdienet, Mich, o ges Vernunft und eiteln Lüsten. So fährt treuer Vater, nicht , Weil Jesus mich ihr betäubter Sinn Elend ohne Jeſum versühnet! Laß nimmer, nimmer, nim mermehr Mich fallen, als dein Kind, bin. so sehr, Daß du es von dir wårfest ! 2. Herr, ich glaube nun an dich, 4. Den heil'gen Geist nimm nicht und mein Glaube ist mein Leben. Dein von mir ; Den bdsen Geist vertreibe, Wort überzeugte mich, Daß mein Herz Daß ich, als nie entführt von dir, Stets sich dir ergeben ; Meine größte Würde deine sey und bleibe. Beherrsché du ist , Daß ich weiß: ich bin ein Christ. Herz, Sinn und Muth Durch deinen. 3. Jesu, wenn es je geſchieht, Daß Geist, so geht es gut Im Leben und im mein Herz im Zweifel stehet , Daß es Sterben! 5. Mit deiner Hülfe tröste mich , feige vor dir flieht , Weil die Welt auf Hilf, und vergib die Sünden ; Und Glauben schmähet, Oso ruf' mir mách: sucht dann meine Seele dich , So laß tig zu : Ich bin Jesus, glaubest du ?“ dich von ihr finden, Und dein Verdienst, 4. Gib mir, daß mir künftighin We Herr Jesu Christ, Darinnen Trost und der viel noch wenig fehle, Bis ich ganz Leben ist, Trok Sünde, Tod und Leu gewonnen bin , und die nun ergriffne fel! Seele Sich mit völligem Entschluß 6. Dein heil'ger Geist erquicke mich Frei für dich erklären muß . Mit seinem Freuden -Dele, Damit Ver 5. D, wie wird mein Christenthum zweiflung ewiglich Fern sey von meiner Scele ; Sey du mein Freund, o Herr, Mir zum Trost, zur Freude dienen ! allein! Ach, laß mich ganz dein eigen Auch im Sterben bleibt's mein Ruhm, feyn, Und führe mich zum Himmel! Denn ich sterb' auf dein Verjühnen. Ludámilia Clisabeth, Meinen Herrn, den ich geglaubt, Wird Gräfin zu Schwarzburg : Rudolstadt.""| mir einst zu ſehn erlaubt. P6. Fr. Sitter. IV. Von der Vergebung der Sünden und dem Frieden Gottes. Mel. Herr Jesu Christ, mein's Lebens Licht. 5. Es wünscht nur dich, ja, dich al 1460. Ach Gott ! in welche Freulein, Sich ganz in dich zu senken ein ; digkeit Schwingt sich mein Herz zu je Nur dich , nur dich es haben will, Eh der Zeit, So oft ich Jesum fassen kaun, ruht es nicht, noch steht es still. Und schaue seine Wunden an! 6. Wenn ich im Glauben bei dirsteh', 2. Wie freuet sich mein Geist in dir, Und dich am Kreuze bluten seh , Dann Welch frohe Ruhe schenket mir Der fällt mir's, wie vom Himmel, ein: Sell Glaub' an dich, o Jesu Christ, Der du mir mein Gott nicht gnädig seyn ? mein Ein und Alles bist! 7. Obwohl ich noch ein Sunder bin, 3. Zu welcher Liebe locket mich Die Nimmt Jesus doch die Sünde hin, Be Liebe, die bezwungen dich, Daß du des gabt mich mit Gerechtigkeit, Hebt zwi Todes für mich starbst , Mir Gnade, schen Gott und mir den Streit. Fried' und Heil erwarbst! s. Wenn ich mit Gott den Frieden 4. Das Herz wird ganz in mir ent hab', Und wahre Glaubensfrucht und *** zünd't Aus Lieb zu dir und Haß der Gab, So ruh und schlaf ich fanft Sund , So bald es sieht, wie du mich und still In Vaters Schooß ; will, was $142 liebst, Und dich mir selbst zu eigen gibst, er will. III. Von der Wiedergeburt und Bekehrung. 635 walten, So wird der Fluch nicht abge- holder blicket er dich an. Ob tausend than. Und willst du Vieles noch ver- Sünden in dir stecken, So wird dich schweigen, So wird dieß lauter Unruh' | Christi Unschuld decken, Daß keine dich zengen; Was Du noch begst, bringt verdammen kann. 8. Herr, laß deinen Geist mir sa LauterSchmerz. Es kannbei halbem,fal schemWesen Die Seele nimmermehr ge gen, Wie ich die Ruhe finden kann! nesen. DerHerr will unser ganzes Herz. Laß mich der ganzen Welt entsagen, Und 3. Unlaut'rer Sinn macht nur Bez zeige mir mein Elend an ! Daß ich schwerde; Nur dieß muß unsre Sorge recht tief gebeugt , zerschlagen , und seyn, Daß unsre Seel errettet werde, gläubig möge nach dir fragen , und Und nimmer lasse Fremdes ein ; Sonst neige dann deinHerz mir zu. Ja, heile ist das Aug' ein Schalk zu heißen ; Nur mich durch deine Wunden, Daß ich, in Eines sollst du an dich reißen : Nur Je dir gerecht erfunden , Im Lod' auch fum und sein Himmelreich. Nach dies finde Fried' und Ruh' ! fem lerne ernstlich ringen, So wird dein Met. Ich dank' dir schon durch deinen Sohn. Ringen Ruhe bringen, 圃 Ja, Ruh' und (PL. 51.) Seligkeit zugleich.. 4. Such nicht in des Gefeßes Wer: 1457. Schaff in mir , Gott, ein ken, Huftrenger Uebung Ruh' und Luft ; reines Herz , Du Quell der reinsten Will Gott auch gute Werke merken, So Triebe ! Wen Schuld befleckt, der füh sind sie uns doch nicht bewußt. Belet Schmerz , Freut sich nicht deiner gehre stets dich zu erwecken, Nach dem, Liebe. was vorn ist, auszuftrecken ! Das beste 2. Drum gib mir einen neuen Geiſt, Werk ist doch befleckt ; Drum kannst du Der vor der Sünde fliehet , Durch dich darauf nicht gründen, Noch Trost Selbstverläugnung, Herr, dich preist, und Ruh' darinnen finden, Wenn Got Auf deinen Beistand ſiehet. tes Urtheil dich erschreckt. 3. Verwirfmich, o mein Jesu, nicht, 5. Auf Jesum lern' allein dich grün- Schenk' mir dein Wohlgefallen ! Gib den, Und such' in ihm allein die Ruh' ! Kraft, wenn mir's an Kraft gebricht, Er sucht und ruft dich ; laß dich finden, Den Glaubensweg zu wallen ! 4. Ach nimm nicht deinen heil'gen Doch laß dabei ihm dieses zu , Daß er dich erst aufs tiefste beuge , Und dir Geist Aus meinem dunkeln Herzen ! Er die innern Gråuel zeige , Wie du bist ist's, der mich zum Himmel weist In durch und durch befleckt ! Die, die sich meinen Sündenschmerzen. 5. Mit deiner Hülfe tröste mich Bei selber richten können , und recht von Herzen Sünder nennen , Die hat sein meinem Thun und Treiben ; Im Glau ben lehn' ich mich auf dich; Herr, du Urtheil nie erschreckt. 6. So bald wir uns nur selbst ver- wirst treu mir bleiben ! klagen, So bald spricht uns sein Ur6. Und so erhalte denn in mir Den theil los. Da stillt es Unruh', Angst Geist des Lichts, der Freude ; Er öffne und Plagen Der Seele, die so arm und mir die Himmelsthür , Wann von der Langbecker. bloß. Da hilft sein Blut, da weichen | Erd' ich scheide ! Schmerzen, Da fällt der schwere Stein Met. Es ist gewißlich an der Zeit. vom Herzen , Die Sünd und Furcht (Pf. 51.) vor Straf und Pein, Die er am bit teru Kreuz getragen ; Da kann uns kein 1458. Schaff' in mir , Gott , ein Gesetz verklagen ; Dann stellt sich Ruhreines Herz! Mein Herz ist ganz vers und Frieden ein. derbet; Es fühlt von Sünden großen 7. So komm' nun bloß, arm und elen Schmerz, Die ihm sind angeerbet, Und de, Von allen eignen Werken los ; Er die's noch thut ohn' viele Scheu' ; Ach, streckt nach dir schon seine Hände, Und mache, daß es wieder sey , Wie du es zeigt zur Ruh dir seinen Schooß ! Je einst erschaffen ! 2. Gib mir auch einen neuen Geist, mehr du fühlest deinen Schaden , Und selig seyn willst nur aus Gnaden , Je Der, wie du, sey gesinnet ; Der dir an 636 Viertes Buch. 996 apir hånget allermeist, Und, was du willst, met Jésus , meine Zuversicht . beginner. Gib, daß ich hasse Fleisch und (Ap . Gesch . 26 , 29. ) , Blut, Den Glauben üb' in sanftem 14 59. Bielen fehlet oft nicht viel, Muth, Zucht, Demuth, Hoffnung, Liebe. Den noc h werden sie nicht Christen; 3. Verwirf von deinem Augesicht, Denn der Satan treibt sein Spiel Mir Lb ich es gleich verdienet, Mich, o ge Vernunft und eiteln Lüsten. So fährt treuer Vater, nicht , Weil Jesus mich betäubter Sinn Elend ohne Jeſum ihr versühnet ! Laß nimmer, nimmer, nim bin. mermehr Mich fallen, als dein Kind, so sehr, Daß du es von dir wårfest! 2. Herr, ich glaube nun an dich, 4. Den heil'gen Geist nimm nicht | Und mein Glaube ist mein Leben. Dein von mir ; Den bösen Geist vertreibe, Wort überzeugte mich, Daß mein Herz Daß ich, als nie entführt von dir, Stets sich dir ergeben ; Meine größte Würde deine sey und bleibe. Beherrsche du ist , Daß ich weiß : ich bin ein Chriſt. Herz, Sinn und Muth Durch deinen 3. Jesu, wenn es je geschieht, Daß Geist, so geht es gut Im Leben und im mein Herz im Zweifel stehet , Daß es Sterben! 5. Mit deiner Hülfe tröste mich , feige vor dir flieht , Weil die Welt auf Hilf, und vergib die Sünden ; und Glauben schmähet, Oso ruf mir mâch sucht dann meine Seele dich , So laß tig zu : ,,Ich bin Jeſus, glaubeſt du?“ dich von ihr finden, und dein Verdienst, 4. Gib mir, daß mir künftighin We Herr Jesu Christ, Darinnen Trost und der viel noch wenig fehle, Bis ich ganz Leben ist, Trotz Sünde, Tod und Leu gewonnen bin , und die nun ergriffne fel! Seele Sich mit völligem Entschluß 6. Dein heil'ger Geist erquicke mich Frei für dich erklären muß . Mit seinem Freuden -Dele, Damit Ver zweiflung ewiglich Fern sey von meiner 5. D, wie wird mein Christenthum Seele ; Sey du mein Freund, o Herr, Mir zum Trost, zur Freu de dienen! allein! Ach, laß mich ganz dein eigen Auch im Sterben bleibt's mein Ruh m, feyn, Und führe mich zum Himmel! Denn ich sterb' auf dein Verfühnen. Ludámilia Elisabeth, Meinen Herrn, den ich geglaubt, Wird Gräfin zu Schwarzburg : Rudelſtadt. mir einſt zu ſehn erlaubt. Ph. Fr. Hitler. IV . Von der Vergebung der Sünden und dem Frieden Gottes. Rel. Herr Jesu Christ, mein's Lebens Licht. 5. Es wünscht nur dich, ja, dich al 1460. Ach Gott ! in welche Freu lein , Sich ganz in dich zu senken ein ; digkeit Schwingt sich mein Herz zu je Nur dich , nur dich es haben will, Eh der Zeit, So oft ich Jesum faffen kaun, ruht es nicht, noch steht es still. Und schaue seine Wunden an! 6. Wenn ich im Glauben bei dirsteb , 2. Wie freuet sich mein Geist in dir, und dich am Kreuze bluten seh', Dann Welch frohe Ruhe schenket mir Der fällt mir's , wie vom Himmel, ein: Sell Glaub' an dich, o Jesu Christ, Der du mir mein Gott nicht gnädig seyn ? mein Ein und Alles bist! 7. Obwohl ich noch ein Sünder bin, 3. Zu welcher Liebe locket mich Die Nimint Jeſus doch die Sünde hin, Be Liebe, die bezwungen dich, Daß du des gabt mich mit Gerechtigkeit Hebt zwi , Todes für mich starbst , Mir Gnade, schen Gott und mir den Streit . Fried' und Heil erwarbst ! 8. Wenn ich mit Gott den Frieden 4. Das Herz wird ganz in mir ent hab', Und wahre Glaubensfrucht und zund't Aus Lieb' zu dir und Haß der Gab ', So ruh und schlaf' ich sanft Sünd', So bald es sieht, wie du mich und still In Vaters Schooß will ; , was 6530 liebst, und dich mir selbst zu eigen gibst, er will. IV. Von der Vergebung d, Sünden u. demFrieden Gottes. 637 • 3. Das ſey mein Lied auf meinem 9. Und bin's gewiß , daß nicht Ge fahr, Nicht Noth,, nicht Tod, ja, Sa Wege, Den ich zu meiner Heimath geh'. tan gar Von meinem Gott mich schei Wird je mein Fleisch im Wallen tråge, den wird, So lange Jeſus bleibt mein So schwingt mein Geist sich in die Höh'; Da jing' ich auch, wenn ich betrübt: Hirt 10.Gott ist dein Vater ; bitt und Dem sey die Kraft, der mich geliebt ! 4. Das sey mein Lied in meiner ſchrei !. Er läßt dich nicht, er ſteht dir bei; Verzag in deiner Schwachheit Freude ; Denn Christen trauern nicht „ nicht ! Was du nicht kaunst, er selbst allein: Ich bin ein Schäflein seiner ,,verricht't. Weide , Ich bin in feinem Blute rein! 11.Dein Seufzen allzeit Gott ge Ihm sey die Herrlichkeit und Kraft Anch ‚fällt, Wenn's gläubig zu ihm ist ge hier in meiner Pilgrimschaft! stellt ; Schweigt auch dein Mund : er • 5. Wenn mir die Zung am Gaumen ,,hört die Bitt', Dec Geistes, der dich klebet , Daß ich als krank nichts spre ,,wohl vertritt !" chen kann , So stimm' dein Geist, der 12. Cb diesem Trost erfreuet sich mich belebet , Mein Gott, mir dieß im Mein Seel und Geist ganz inniglich, Herzen an: " Dir sey die Kraft und Wenn Jesu Name, Kraft und Geist Herrlichkeit!" So geh' ich singend aus Ph. Fr. Hiller. der Zeit. So mächtig sich in mir erweist. 13. Welch herrlich, mächtig Kunst Mel. Ihr Kinder des Hdchen. werk ist Der Glaub' an dich, Herr Je su Christ! Er macher heilig , frohes 1462. Dein Lieben , # o Vater ! Muths , Er schafft und wirker alles durchdringt mein Gemüthe, Ichschme Guts ! de des Sohnes allmächtige Güte ; Sein 14. Wer ihn nicht hat, der wird ver Gnadengeist tröstet und labet mein dammt, Mit ihm die Heuchler alle Herz , Er heilet die Wunden, er tilget sammt; Und wer ihn hat , schon selig den Schmerz . Er läßt mich den süßes ist, Er lebt und stirbt als wahrer Christ. sten Frieden genießen, Da Ströme des 15. Drum, Jesu, stärke für und für Lebens in mich sich ergießen , Die von Den Glauben an dich, daß ich die Ver dem Altar und vom Gnadenthron flie trau', dich lieb', dir leb' und sterb', Soßen. bleibt die Seligkeit mein Erb'. 2. Den Sündern zum Besten ist Jez 16. So lang ich denn als Pilgrim ſus gestorben, Sein Scheiden, das hat werd' Noch wallen hier auf dieser Erd', uns die Kindschaft erworben, Sein Le So lange will ich deinen Ruhin Aus ben, das drücket das Siegel darauf, breiten ferner um und um. Er zieht uns in seine Gemeinschaft hin 17. Wann aber sich das Leben schließt, auf. Wenn wir nur sein Opfer im. Und meine Seel' sich ganz ergießt In Glauben recht fassen , So kannst du dich, o Jesu, welche Freud' Ist meine uns, Vater, nicht strafen noch hassen; dann in Ewigkeit ! Der Bürge will uns nicht versäumen noch lassen. Mel. Wer nur den lieben Gott 27. 3. Wenn Blöde , Erschrockne zum; 1461. Bis an mein Ende will ich Gnadenstuhl kommen, Wird ihnen ihr fingen Von Jesu Christo, der uns liebt. Jammer und Elend benommen, Drum Ich will ihm Macht und Ehre bringen, wird auch mirArmem derSegen zuTheil, Die ihm sein gauzer Himmel gibt. Auch mir zu gut strömet ein göttliches, Hier ist's Versuch ; dort wird es rein, Heil. Ich darf mich nicht fürchten, Und ohne falsche Löne ſeyn. nicht angsten, noch schämen, Ichsoll 2. Ja dem, der uns von unsern mich nicht länger verweilen noch grå Sünden Mit seinem Blut gewaschen men , Ich sell , was ich brauch', ohne hat, Daß wir dort weiße Kleider fin Blddigkeit nehmen. den, und eine neuerbante Stadt, Dem 4. Die Dürftigen sollen zur Sätti= sing' ich hier im Glauben schon, Als gung effen; Drum darf ich die angst . meinem Herrn und Gottes Sohn. lichen Sorgen vergessen. Sein Fleisch 638 Viertes Buch. uduzent de und Blut biet'st du im Ueberfluß dar : schweiß , Und allen deinen Schinzen Dieß Effen und Trinken hebt alle Ge Sey ewig Chr' und Preis ! motzerster fahr, Dieß laber mein Junerftes, ſtår 8 ker mich Müden , Bewahrt und erhält Mel. Eevfrðsals im Herren, du belline Sexs mich im göttlichen Frieden, und bringt 1464. Erbebe denHerren, derWes mich zum Erbe, das du mir beschieden. in Allen, Omeine Secte und mein Gat! 8 Laß herrlich , mir freudigem Rübinen Mel. Wenn meine Sünd' mich kränken. erschallen Die Wohlthat , die er diret 1463. Die Handschrift ist zerrif- weist. Die heilsame Güte Läßt ihren sen; Die Zahlung istvollbracht. Er hat Schein In meinem Gemüthe Gar hell: nichts lassen wiffen; Daß er mich freis seyn, Weil Jesus, 'die Sonne der Gna gemacht. Er, der versank im Tod, und den, aufgebet, Und Gottes Erkenntniß der für meine Seele Sein Blut zum im Herzen entſteher. 2. Ich liefin der Blindheit uire årm Opfer bot: 2. Ich weiß sonst nichts zu sagen, lichen Wüsten , Verfinstert wat Sian Als daß ein Bürge kam, Der meine und Verstand; In sündlichen Wefen Schuld getragen , Die Rechnung auf und weltlichen Lüsten War mein ver sich nahm, Und sie so völlig bingezählt, dorbiter Will' entbrannt. Nun aber mich Daß von der ganzen Menge Auch nicht Armen, Der fidy verirrt, Gefucht'volt Erbarmen Der trette Hirt, Sind meine ein Staublein fehlt. 3. Herr, du hast meine Schulden, verdüsterten Sitten erleuchtet , Mein Die Niemand zählen kann, Durch Auge von Thränen der Liebe befeuchter. schmerzliches Erdulden Auf ewig ab 3. Mein Heiland errödtet die sünd getban. Du hast mein Elend überdacht, lichen Glieder ; Der alte Mensch wird Und dich für mich zur Sünde Aus Lie abgelegt; Die wüthenden Wellen, die inken darnieder, Wenn mich sein Sri besgluth gemacht. 4. Die Nägel deiner Wunden Zer steshauch bewegt. Er wohnt mir in reißen meinen Brief, Der alle Tag und Herzen, und steckt drinn auf Helllend Stunden An Schulden höherlief. Dein tendeKerzen Zum Glaubenslauf, Durch völlig ausgeströmtes Blut, Dein heil' keusches, gerechtes und beiliges Leben ges Thun und Leiden Macht meine Die Proben des göttlichen Lichtes zu Rechnung gut. geben. 5. Ich sehe dich zum Bürgen, Weil 4. Vollführe , o Jeju, mit stetiger du es selbst gethan. Will Moses mich Güte, Was du in mir begommen hast ! erwürgen , So zieh' ich Jesum an. Verkläre dich herrlich in meinem Ge Wenn Satan mein Gewissen schreckt, müthe , und gib der Seele Rub und So rettet mich der Glaube, Den Christi Rast: So will ich im Himmet, Wann ich die Erd' Und all ihr Getümmel Ver Bhut bedeckt. 1 6. Wer Sünde thut und liebet, Der laffen werd', Dem heiligen, beiligen, ist des Teufels Knecht; Wen seine heiligen Namen Lobfingen und danken Schuld betrübet, Der ist vor Gott ge in Ewigkeit ! Amen. Joh . Eufeb . Sømirt. recht. Wer sicly beim Richter selbst ver -In eigener Melodie. klagt, Der wird von seinen Schulden 1465 Frieden, ach Frieden, den Auf ewig losgesagt. 7. Wenn ich mich selbst betrachte, göttlichen Frieden, Vom Vater durch So wird mir angst und web ; Wenn ich Christum im heiligen Geift! Ach, wie auf Jesum achte , So steig' ich in die erlanget das Herz ihn hienicden , Daß Höh; So freut sich mein erlöster Geist, es mit Freuden zur Ewigkeit reiſ`t? Der durch das Blut des Lammes Ge Den sollen die gläubigen Seelen erlan recht und selig heißt. gen , Die alles verlängnen , und Jesu 8. Lamm Gottes , deinen Wunden anhangen. Verdank id's Tag und Nacht, Daß 2. Richte deßwegen, friedliebende sie den Rath gefunden , Der Sünder Seele, Dein Herz mit Begierde zu Jeſu felig macht. Gelober sey dein Todes- hinan ; Was da ist droben bei Christo, IV. Von der Vergebung d . Sünden u. demFrieden Gottes . 689 erwähle, Verläugne dich selbst und den | Friedensbund treulich bewahren , Im irdischen Wahu. Ninmmm auf dich das Wege des Friedens dir folgen allhier ; ſanfte Joch Chrifti hienieden , So fin- Ach, laß uns doch deinen Geist kräftig dest du Ruhe und göttlichen Frieden. regieren, Uns dir nach im Frieden zum Barthol. Eraſſefins. 3. Nahm doch der Mittler des Frie Vater zu führen! dens viel Schmerzen, Die Sünder mit Mel. Durchbrecher aller Bande.. Gott zu versöhnen, auf sich! Nimm dieß, o Seele, doch dankbar zu Herzen, 1466. Frieden Gorres zu genießen, Und siche, wie forget dein Jesus für Uebertrifft der Erde Luft. Wenn die dich ! Er bringet mit seinem Blut Frie Ströme sich ergießen, Die dem Glau den zuwege, Will helfen, daß alle Ver ben nur bewußt : So muß aller Kum mer schwinden, Gnad und Segen bricht störung sich lege. 4. Nun, dafür bist du ihm ewig ver herein; Denn der Richter kann nichts bunden , Du sollst dafür gänzlich sein finden , Was noch mag verdammlich Eigenthum seyn ; Er hat die ew'ge Er seyn . lösung erfunden, Und schließt dich in 2. Tilger Jesu Blut die Schulden, seligen Friedensbund ein. Drum siebe, Daß kein Flach mehr treffen kanu, Weil daß du dich ihm gänzlich ergebest , Und er durch sein bittres Dulden G'nug an ihm in der Liebe von Herzensgrund | unsrer Statt gethan : So verwandelt lebest. sich das Klagen, Freud' und Schmuck 5. Wen er berufet zum Friedens wird uns zu Theil ; Daß der Sohn die genossen, Vou selchem begehret er lie Schuld getragen. Bringt uns ervig blei bende Tren' ; Darum mit Tapferkeit bend Heil. 3. Die ihr in den Sündenketten Noch sollst du verstoßen, Was er dir zeiget, daß wider ihn sey. Welt, Teufel und des Todes Knechte seyd , Küßt den Sünde, die mußt du bekämpfen, Und Sohn, laßt euch erretten ! Jesus ist's, selbst das geheimste Gefallen dran dåm - der euch befreit. Er ist von dem Tod pfen. erstanden, Bietet euch die Freiheit an. 6. Weislich und fleißig mußt du dich Er ist's , der euch von den Banden, entschlagen Der bösen Gesellschaft voll Wenn ihr wollt, entbinden kann. 4. , wer wollte lieber sterben, Da Leichtsinn und Sport, Welche den welt lichen Lüsten nachjagen, Nicht fürchten er ewig leben soll ? Nein , ach bleibt noch lieben den heiligen Gott; Denn nicht im Verderben, Macht das Maaß die sich zu solchen G:noſſen gesellen, des Zorns nicht voll ! Bittet , flebet, Die fahren mit ihnen hinunter zur Höl suchet Gnade , Eilet , weil es heißet Len. heut , Bis auf Christi Lebenspfade 7. Gleichwie die Henne die Küchlein Euch das ew'ge Ziel erfreut ! beschirmer , Wenn oben der Habicht Mel. O wie ſelig ſeyd ihr doch , ihr Frømmen. umschwebet und droht, So will dich Jesus, wenn's locket und stürnret, Be 1467. Gott , ich preise dich mit schüßen vor Sünde , vor Teufel und allen Frommen ! Gnådig haft dn mich Tod; Nur bleibe dem himmlischen Hir auch angenommen, Hast mir vergeben ; ten zur Seite , Denn wer ihn verläßt, Fröhlich kann ich meines Glaubens le ben. wird den Feinden zur Beute. S. Liebe und übe, was Jesus dich 2. Furcht und Angst inag sichre lehret, Und was er dir faget, dasselbige Sünder schrecken ! Wohl mir, daß mich thu' ; Haffe und laffe , was fein Wort Jesu Flügel decken ! Wie dürft' ich za verwehret, So findest du Frieden und gen ? Er befreit mich von der Sünde ewige Ruh' ; Ja, selig , die also sich Plagen. 3. Laß die Welt sich ohne Gott be Jesu ergeben, und glänbig und heilig nach seinem Wort leben! trüben ; Laß sich gråmen, die die Erde 9. Jesu, du Herzog der Friedens lieben ; Die kurzen Leiden , Die ich Heerschaaten, Du König von Salem, noch einpfinde, werden Freuden. 4. Noth und Trübsal können mie ach zeuch uns nach dir! Daß wir den 640 Viertes Buch. 3456 7. Sey und bleibe nun noch weiter nicht schaden; Du, mein Gott, gedenkst an mich in Guaden ; Du willst mich Mein Erbarmer, mein Begleiter; Jesu, üben, Dich, wie Jesus liebte, treu zu steh mir kräftig bei , Daß ich dir ge lieben. fällig sey! 5. Elend sind, die keine Hoffnung 8. Komm, Gott heil'ger Geist , von haben ; Aber ich erwarte ew'ge Gaben ; oben ! Stille der Begierden Toben ; Ich hoff im Sterben Das, was Jesus Hilf mir dämpfen Fleisch und Blut, mir erwarb, zu erben. Dann wird Alles wieder gut. 6. so kann mich selbst der Tod 9. Alles, was vom Fleiſch geboren, nicht schrecken. Gott, du wirst ja mei Ist verdorben und verloren ; Heil dem, nen Leib erwecken ! Mir darf nicht der durch Gottes Geist Hier ein Neu grauen , In die offne Gruft hinab zu geborner heißt ! schauen. so gib zu diesem Werke Dei 10. 7. Du, du sprichst dann : geh' in nem Kinde Kraft und Stärke, Bis ich, deine Kammer, Ruhe aus von alle dei frei von allem Weh, Siegreich vor dem nem Jammer; Mich sollst du ſehen ; | Throne steh' ! Auch dein Staub soll herrlich aufer: Mel. O Durchbrecher aller Bande. stehen! 8. Wird nun einst des Richters Ruf 1469. Herz , du mußt von Lobe al erschallen :,,Kommt !" wie sollte mir der wallen, Ja, von Gottes Lob allein, Muth entfallen ? Zu seiner Rechten Daß nach seinem Wohlgefallen Alles Steh' ich dann mit allen deinen Knech soll versühnet seyn ! Alles, Alles, was ten. auf Erden, Alles, was im Himmel iſt, 9. Preis und Ehre will ich dir dann | Soll zu Gott versühnet werden , Und bringen , und des großen Mittlers allein durch Jesum Christ. 2. Auch ich Sünder hier im Staube, Ruhm besingen. Durch seine Wunden Hab' ich Heil und Seligkeit gefunden. Auch ich soll Versühnung sehn ; Die Dr. J. A. Cramer. Versühnung, die ich glaube, Ist durch Christum mir geſchehn . Mir auch iſt ſein Blut beschieden, Mir auch kommt Me L. Urquell aller Seligkeiten, ſein Kreuz zu gut ; Frieden hab' ich, 1468. Großer Gott ! ich will dir Gottesfrieden, Jefu, durch dein Opfer danken, Daß du mich , den geistlich blut! Kranken, Aus der finstern Sündennacht 3. Wall im Frieden, meine Seele, Voll von dem Verſühnungsruhm, Sing' Wieder an das Licht gebracht. 2. Meine Sünden, mein Verbrechen aus der versühnten Kehle Von_des Solltest du, als Richter, råchen ; Doch | Heilands Priesterthum ! — Der aufEr du nimmst dich meiner an , Wie kein den troff von Blute, Ging für mich zum Vater je gethan. Himmel ein! Wem auf Erden wohl 3. Drum so lobe, meine Secle ! Lobe zu Muthe, Dem wird wohl im Himmel Pb. Fr. Hiller. Jesum, und erzähle, Wie durch seine ſeyn ! Lieb und Huld Gott dir schenker alle Mek . Lobe den Herren, den mächtigen Könlz. Schuld! 4. Sieh, er låsfet deine Sünden Wie 1470. Jauchzt, ihr Erldsten , er den leichten Rauch verschwinden ! Dein hebet die Herzen mit Freuden ! Danker Gebrechen wird geheilt, Und dir Friede dem Mittler für seine vollendeten kei zugetheilt ! den; Leben und Heil Wird nun den 5. Er erlöst dich vom Verderben, Seelen zu Theil , Welche bei Jesu hier Machet dich zum Himmelserben . ―――― weiden ! Was dich krönt in dieser Zeit , Ach, 2. Seele, was zagst du noch ? du Barmherzigkeit ! was ist's ? bist von Anfang erwählet, Und zu den 6. Vater! ich bin zu geringe Aller Erben des ewigen Reiches gezähler. dieser Wunderdinge, Die du mir zur Du bist getauft; Gottes Sohn hat dich füßen Raſt Gnadenvoll erwieſen haſt. [ erkauft, Und mit dem Geiſte beſeelet. IV. Von der Vergebung d . Sünden u. demFrieden Gottes. 641 3. Gott hat dem Sohne die Macht | du das Flehn der Reue So gnådig hast und die Herrschaft gegeben, Gläubige gehört ? Ich fühl's, ich fühl's im Stau Seelen zum Erbtheil im Lichte zu heben, be, Was dich zur Huld bewog : Dein Und ihre Brust Fühlt schon den Vor- Herz, Gott, und mein Glaube War's, schmack der Lust , In der die Seligen was dich zu mir zog. leben. 4. So sey denn nun mein Leben, Ers 4. Folgsam, wie Kinder, und fromm, barmer, ewig dein ! Mein Dichten, wie's des Heiligen Wille , Leben und mein Bestreben Sey, deiner werth zu wandeln sie hier noch in Demuth und seyn. Der Lüste Gluth zu dämpfen, Stille ; Aber ihr Geist Hat, was die Für Jesum nur zu glühn, Die Sünde Gnade verheißt, Frieden und Wonne zu bekämpfen, Sey ewig mein Bemühn ! die Fülle. 5. O du, du Geist der Liebe, Steh' 5. Sie sind zum Mittler, zum Blut nun mir mächtig bei, Daß jeder meiner der Versöhnung gekommen, Er hat die Triebe Von dir geleitet sey ! Laß mich Lasten der Sünden von ihnen genoms des Bruders Freuden Anschaun mit men; Sie sind schon jezt In Zions frohem Blick, Und meines Nächsten Wesen verseht , In die Gemeinde der Leiden Verwandeln in sein Glück. Frommen. 6. Und wankt auf meinem Pfade 6. Dort, wo die Sel'gen in ewigen Mein ungewisser Schritt, So lenke, Psalmen sich üben, Stehn ihre Namen Geist der Gnade , Allmächtig meinen im Buche des Lebens geschrieben ; Und Tritt. Dir, Führer, folg' ich immer, das Gericht Schrecket und ångstigt sie Und sey's auch bis zum Grab ; O drum nicht, Weil sie den Menschen - Sohn entzeuch mir nimmer Den sichern Füh lieben. Johann Christoph Frdbing, rerstab! 7. Seele, entreiß' dich den bangen Mel. Wie groß iſt des Allmächtigen Güte. und ångstlichen Sorgen ! Ist auch dein Leben mit Christus in Gott noch ver 1472. Ich bin im Himmel ange borgen , Bald ist die Nacht, Bald ist schrieben , und Gottes Kindern zuge die Trübsal vollbracht, Dann blüht der zählt; Mich hatte ſchon ſein brünſtig Herrlichkeit Morgen. Lieben Von Ewigkeit dazu erwählt. 8. Schmücke die Lampen des Glaus Nun ruh' ich sanft in seinen Armen, bens ! bald wird er erscheinen ; Bald Mein Vater blickt mich freundlich an; wird dein König mit dir sich auf ewig Ich weiß von nichts, als von Erbar vereinen. Ruf' ihm doch zu : Komm, o men, Dadurch ich ihm gefallen kann. 2. Das danke ich dem guten Hirten ; Gesegneter du! Zähle mich unter die Deinen! Vf. Gip. So felig hat Er mich gemacht. Mit Schmerzen sucht' er mich Verirrten, Mel. Beficht du deine Wege. Und gab auf meine Wege Acht. Er 1471. Ich bin der Angst entnom wusch mich rein, verband die Wunden, men, Gott blickt mich gnådig an. Ich und legte mich ins Vaters Schooß; darfmitseinen Frommen Mich wieder zu Da hieß es : du hast Gnade funden, ihm nahn. Geheilt sind meine Schmerz Du bist von Schuld und Strafe los ! 3. Das waren die Erquickungszeiten, zen , Mein Mittler stillte sie ; Gott, solche Ruh' im Herzen Fühlt' ich auf Die Tage längstgewünschter Ruh' ; Da Erden nie ! floß ein Strom von Seligkeiten Mir 2. DerLüste wildGetümmel Schweigt aus des Mittlers Wunden zu. Je mehr nun in meiner Brust ; Ich seh den off ich meine Ohnmacht sehe, Je mehr wird nen Himmel , Ich athme sel'ge Lust. mir die Gnade groß ; Und wenn ich Frei von der Seele Leiden , Frei von dann nur brünstig flehe, So wird mein Gewissenspein , Trink' ich den Kelch Herz des Kummers los. der Freuden ; Könnt' ich wohl selger 4. So geht es hin durch tiefe Wege seyn? Nach jenen Zions-Hdhen zu , Und nur 3. Gott, voll Huld und Treue ! auf diesem schmalen Stege Gelang' ich Was macht mich dir ſo werth, Daß zu der Sabbathsruh . Dann ſoll man 41 Knapp's geistl. Liederbuch. 642 Biertes Buch. in den obern Chdren Mein Loblied bis 9. Es gehe mir nach dessen Willen, in Ewigkeit Aus dem verklärten Mun Bei dem so viel Erbarmen ist! Er wolle de hören. Herr, mache mich dazu be selbst mein Herz mir stillen , Damit es reit! das nur nicht vergißt; Dann hoffe ich in Freud' und Leid Auf Gnade und Mel. Wer nur den lieben Gott läßt ic. Barmherzigkeit. 1473. Ich habe nun den Grund ge 10. Bei diesem Grunde will ich blei funden , Der meinen Anker ewig hält. ben , So lange mich die Erde trågt; So anders, als in Jesu Wunden ? Da Das will ich denken, thun und treiben, lag er vor der Zeit der Welt, Der Grund, So lange sich ein Glied bewegt ; So der unbeweglich steht, Wann Erd' und sing' ich ewig hocherfreut : O Abgrund Andreas Rothe. der Barmherzigkeit ! Himmel untergeht. 2. Es ist das ewige Erbarmen, Das Mel. Nun ruhen alle Wälder. alles Denken übersteigt ; Es sind die offnen Liebesarmen Deß, der sich zu 1474. Ich weiß, an wen ich glau den Sündern neigt, Dem stets das be. Er gibt nicht hin zum Raube, Was Herz vor Mitleid bricht, Wir kommen, ihm sich übergab. Er hat schon meine oder kommen nicht. Seele, Die ich ihm anbefehle ; Er habe 3. Wir sollen nicht verloren werden, sie bis zu dem Grab ! Gort will, uns soll geholfen seyn. Deß 2. Ihm hab' ich sie zum Leben Im wegen kam sein Sohn zur Erden , und Glauben übergeben, Als sein erkauftes nahm für uns den Himmel ein ; Deß Gut. Sollt' er sie erst verlieren , Und wegen klopft er für und für So stark nicht zum Leben führen? Warum ver goß er denn sein Blut ? an unsre Herzensthür. Abgrund, welcher alle Sünden 4. 3. Ihm glaubt man ohne Reue; Durch Christi Tod verschlungen hat ! Man fleht auf seine Treue ; Man lebt Das heißt die Wunden recht verbinden, auf seine Macht ; Man leidet still mit Hier findet kein Verdammen statt, Weil Gnade ; Stirbt man, so ist's kein Scha Christi Blut beständig schreit : Barm de ; Er nimmt die Seele wohl in Acht. 4. Ichweiß, was er erworben ; Ich herzigkeit! Barmherzigkeit ! 5. An diesen Ruf will ich gedenken, weiß, wie er gestorben, Wie hoch er sich Will ihm getrost und gläubig trau'n, gesetzt. Da iſt's nun ſeine Sache, Daß Und wenn mich meine Sünden kränken, er mich selig mache. Was Sein ist, Nach Gottes Vaterherzen schau'n ; Da bleibt ihm unverlegt. finde ich zu aller Zeit Unendliche Barm 5. So glaub' ich aufs Gewisse, Weil Er, der es verhieße , 1 Es auch zu thun herzigkeit. 6. Wird alles Andre weggerissen, vermag. Mein Grund steht unbeweget; Was Leib und Seel erquicken kann, Was ich ihm hinterleget , Bewahrt er Muß ich der Erde Freuden missen, bis an jenen Tag. 6. Ich weiß, an wen ich glaube; Er Nimmt auch kein Freund sich meiner an: Ich habe, was mich mehr erfreut, führt einst aus dem Staube Den Leib zur Seele hin. Herr, laß mich nur nicht Vergebung und Barmherzigkeit! 7. Beginnt der Erde Last zu drücken, wanken ! Ich will dir ewig danken, Und häuft sich Kummer und Verdruß, | Wenn ich bei dir im Himmel bin ! Daß ich mich in so vielen Stücken Üm Ph. Fr. Hiller. Eitles stets bemühen muß, Werd' ich Mel. Alles ist an Gottes Segen. beängstigt und zerstreut : So hoff' ich) 1475. Jesu, du bist unser Friede, auf Barmherzigkeit. 8. Muß ich in meinen besten Wer- | Der einst zu dem Weihnachtsliede Schon ken , Womit ich hier beschäftigt bin, den Engeln Freude gab! Dann noch ), Viel Schwachheit und Befleckung mer eh' du abgeschieden , Ließ'st du deinen ken, So fällt zwar alles Rühmen hin, Jüngern Frieden, Brachtest Frieden Doch ist mir noch ein Trost bereit : Ich aus dem Grab; hoffe auf Barmherzigkeit. 2. Frieden für versöhnte Sünder, IV. Von der Vergebung d. Sünden u. dem Frieden Gottes . 643 Frieden für die Gotteskinder , Frieden in nur sich stille, Was dir wohlgefällt ! über die Vernunft, Frieden mitten in Geist und Sinn Soll immerhin Nur dem Kriege, Frieden bis zum vollen in dir und deinen Gaben Licht und Siege, Bis zu deiner Wiederkunft ! Weisheit haben. 3. Wenn die Welt bei Luft und 6. Was sich in mir reget, Was mein Sünden Nirgends Ruhe weiß zu fin Herz beweget, Was mein Geist ge den, Findet ihn der Glaube doch ; Der denkt, Was mein Hoffen nåhret, Was sucht Gnad' und findet Frieden , Dar mein Wunsch begehret, Was mir Frie um geht er ohn' Ermüden Unter deinem de schenkt , Soll allein Mein Jesus 1 seyn! Er, das Ziel all meiner Triebe, sanften Joch. 4. Treuer Heiland, laß mich diesen Jesus, meine Liebe ! 7. Du, mein Licht, erscheine, Du, Im Gewissen auch genießen, Gib mir ihn, und laß ihn mir ! Will mich Welt mein Trost alleine , Komm, erquicke und Satan schrecken Und mir Sünden mich ! Komm, daß meine Seele Sich angst erwecken, Such' ich Frieden nur nicht länger quåle , Komm, und zeige bei dir! dich! Nimm mich mir und gib mich 5. Deinen Frieden laß mich trösten, dir! Du, der sich für mich gegeben, Daß du endlich die Erlösten Låsfest | Werde ganz mein Leben ! nach der Arbeit ruhn ! Werd' ich einst 8. Wann mein Geiſt verſchieden, himweggenommen, Laß mich dort zum Gib ihm Ruh' und Frieden In dem Frieden kommen! O, wie sanft wird obern Zelt ; Dort ist sanfte Stille, solches thun ! Hiller. Dort ist füße Fülle , Die kein Gram vergållt. Höre mich ! Ich bitte dich ; Mel. Jesu , meine Freude. Gib mir, Herr, in deinemNamen Ew' 1476. Jesus, unser Friede ! Labsal ge Ruhe ! Amen. für uns Müde, Süßer Herr und Chriſt! In eigener Melodie. Deſſen mild Erbarmen Allen geistlich Armen Ihre Zuflucht ist ! Du, nur du 1477. Mein Friedefürst ! dein Bleibst unsre Ruh' ; Dir, o treuer Fürst | freundliches Regieren Stillt alles Weh, des Lebens , Traut man nicht vers das meinen Gelst beschwert. Wenn sich zu dir die blöde Seele kehrt , So gibt gebens ! 2. Quelle aller Geister , Aller Weis sich bald dein Friedensgeist zu spüren ; heit Meister, Aller Güte Meer ! Schd Dein Gnadenblick zerschmelzet meinen pfer meiner Seele ! Wenn ich dich ver Sinn, Und nimmt die Furcht und Un fehle , Bleibt mein Herze leer. Nur an ruh' von mir hin. dir Genüget mir. Ruf mir, daß ich zu 2. Gewiß , mein Freund gibt solche edle Gaben, Die alle Welt mir nicht dir eile, und mich nicht verweile ! 3. wie sind die Triebe Deiner gewähren kann. Schau' an die Welt, Jesusliebe So vollkommen rein ! Tief schau ihren Reichthum an ! Sie kann in ihrem Wesen, Ewig auserlesen, ja nicht die müden Seelen laben ! Mein Ohne falschen Schein , Immer neu, Jesus kann's ; er thut's im Ueberfluß, Und immer treu ; Süßer , als man Wenn alle Welt zurückestehen muß! Seelenfreund ! wie wohl ist 3. kann empfinden , Größer , als die Sünden. dem Gemüthe, Das im Gesetze sich er 4. Laß in diesen Trieben, Laß in müdet hat, Wenn es zu dir, derLebens deinem Lieben Meine Seele ruhn ! Du quelle, naht, Und schmeckt in dir des kannst uns nicht trügen ; Schenke dieß | Vaters ew'ge Güte , Die alle Angst und Vergnügen Mir, mein Jesu, nun ! alle Noth verschlingt, Und unsern Geiſt wie reich und engelgleich Kann ein zur sanften Ruhe bringt ! 4. Und nun , je mehr es sich zum Mensch schon hier auf Erden Durch dein Lieben werden! Vater kehret : Je mehr es Kraft und. 5. Gib mir, daß mein Herze Nie Seligkeit genießt, Daß es der schudden mit Sündern scherze, Nie mit Lust der Eitelkeit vergißt, Die sonst den Geist Welt! Daß meinWunſch und Wille Dar- gedåmpfet und beschweret. Je mehr 41 * 8 644 Viertes Buch. das Herz des Vaters Liebe schmeckt,, sehrt , Sie hebt, sie trägt, sie duldet; Je mehr wird es zur Heiligung erweckt ! Drum trifft mich_nicht_Das Zoruge: 5. Wenn so in mir sich deine Klar- richt, Das ich sonst hårt' verschuldet. heit spiegelt und deines Angesichtes 4. In Christo siehet er nicht an, Was milder Schein : Dann wird das neue meine Unart hat gethan , Wenn ihn Leben recht gedeihn ; Der Weisheit mein Glaube fasset, Und alle Sünd ', Tiefen werden mir eutsiegelt ; Ich fühle Die sich noch find't, Mit Eruſt und Ab mich durch dich mit Gott verwandt, scheu hasset. 5. So schenkt er mir auch seinen Und einst erkenn' ich, wie ich bin er .kannt. Geist , Der mir den Weg zum Leben 6. Was dem Geſch unmöglich war, weist , Sein' Lieb' ins Herze gießet, zu geben, Das bringt nun deine Gnade Die mir mein Leid und Traurigkeit selbst herfür: Sie wirket Lust zur Hei Vermindert und versüßet. ligkeit in mir , Und åndert nach und 6. Er ist der allerbeste Freund, Der's nach mein ganzes Leben, Indem sie gut und treulich mit mir meint; Man mich aus Kraft in Kräfte führt , und find't nicht seines Gleichen ; Wer ihn mit Geduld und Langmuth mich regiert. erkennt, und Vater nennt, Sollt er von 7. Es müsse doch mein Herz nur Dem wohl weichen ? Christum schauen! Besuche mich , du 7. Ich habe und behalte ihn, Ich Aufgang aus der Hdh', Daß ich das geb' mich ihm vollkommen hin, Ohn' Licht in deinem Lichte seh , Und könne ihn will ich nichts wissen ; Weil ich ihn ganz auf deine Gnade bauen ! Kein | hab' Zu meiner Gab' , Kann ich leicht Fehler sey so groß und schwer in mir, Alles missen. 8. Er ist mein Leben, Trost und Licht, Der mirden Zugang störte, Herr, zu dir ! 8. Wenn meine Schuld vor dir mich | Mein Fels, mein Heil ; Drum acht' ich niederschläget , Und deinen Geist der nicht Selbst Himmel und die Erden, Kindschaft in mir dämpft ; Wenn das Weil mir ohn' ihn, Nach meinem Sinn, Gesetz mit meinem Glauben kämpft, Kein Gut und Theil mag werden. Und lauter Angst und blöde Furcht er 9. Er ist mein allerhöchstes Gut; reget, So laß mich doch dein treues Mein Herz in seinem Herzen ruht, Ich Herz noch sehn, Und neue Kraft und schlafe ganz mit Frieden ; Wir bleiben fort, So hier als dort , Vereint und Zuversicht erflehn. 9. So ruh' ich nun,_mein_Heil, in ungeschieden. deinen Armen ! Du selbst sollst mir 10. Er segnet mich , wenn man mir mein ew'ger Friede seyn ! Ich hülle flucht ; Und wenn der Feind mein Un mich in deine Gnade ein ; Mein Ele glück sucht , Wird's ihm doch nicht ge ment ist einzig dein Erbarmen; Und lingen; Er macht mich frei, Und ſteht weil du selbst mir Eins und Alles bist, mir bei, Daß ich kann fröhlich singen, So ist's genug, wenn dich mein Herz 11. Es wird mir ewig wohl ergehn, genießt. Dr. Chr. Fr. Richter. Ich werd' ihn selbst mit Augen sehn, Den Ursprung aller Freuden; Mein Mel. In dich hab' ich gehoffet, Herr. Herz wird sich , Das glaube ich, In 1478. Mein Geist und Sinn ist ihm ohn' Ende weiden. 12. Kein menschlich Ohr hat es ge hoch erfreut In Gott, der mich hat be nedeit In Christo, seinem Sohne, Den hört, Was mir von Gott noch ist be er zum Heil und besten Theil Gesandt scheert ; Ich seh es schon im Glauben, von seinem Throne. und freu' mich sehr, Daß nimmermehr 2. Er hat mich vor der Welt erwählt Ein Feind es mir kann rauben. Und seinen Kindern zugezählt ; Er wird Eigene Melodie. mich nimmer lassen ! Die Gnadenfüll' Gibt, was ich will; Sein' Lieb' ist ohne 1479. Mein Glaub' ist meines Le Massen. bens Ruh , Und führt mich deinem 3. Bin gleich ich Sünder deß nicht Himmel zu, O du, an den ich glaube ! werth, Bleibt seine Huld doch unvers Ach, gib mir Herr, Beständigkeit, Daß IV. Von derBergebung d . Sünden u. dem Frieden Gottes. 645 diesen Trost der Sterblichkeit Nichts [ Lehrt glauben , hoffen , lieben ! Wie meiner Seele raube ! Tiefpråg' es mei- ſollt' ich, was in dieser Zeit Den Vor nem Herzen ein, Welch Heil es ist, ein schmack gibt der Seligkeit , Nicht su Christ zu seyn! chen, faffen , üben ? O pråg' es mei 2. Du hast dem sterblichen Geschlecht nem Herzen ein, Welch Heil es ist, ein Dr. B. Minter. Zu deiner Ewigkeit ein Recht Durch | Christ zu seyn ! deinen Tod erworben. Nun bin ich Mel. Gott, du frommer Gott.. nicht mehr Asch' und Staub , Nicht mehr des Todes ew'ger Raub, Du bist 1480. Mein Heiland, ſegne mich für mich gestorben ! Mir, der ich dein Aus deiner Gottesfülle ; Führ mich bei Erlöster bin, Ist dieses Leibes Tod deiner Gnad' In eine wahre Stille. Gewinn. Laß deines Geistes Hauch Mich sånf 3. Ich bin erlöst, und bin ein Christ! tiglich durchwehn, Und mich nur stets Mein Herz ist ruhig , und vergißt Die auf dich, Und auf die Krone sehn ! Schmerzen dieses Lebens . Ich dulde, 2. Du hast dich, o mein Herr, Für was ich dulden soll, Und bin des hohen | mich ans Kreuz gegeben , Drum brin Trostes voll : Ich leide nicht verge get mir dein Blut Statt Todes lauter bens!" Gott selber mißt mein Loos Leben. Drückt mich ein Mangel noch, mir zu , Hier kurzen Schmerz , dort So hebest du die Last ; Denn volle ew'ge Ruh'! Gnuge ist's , Die du erworben hast. 3. Unendlichtreuer Gott ! O Ab 4. Was seyd ihr, Leiden dieser Zeit, Mir, der ich jener Herrlichkeit Mit grund großer Liebe ! Wie wallet mir Ruh' entgegen schaue ? Bald ruft mich das Herz , Beim Fühlen deiner Triebe, Gott, und ewiglich Belohnet und er Wenn sie mein arm Gemüth, Mit Strd quickt er mich, Weil ich ihm hier ver men süß durchziehn, Wenn deine Liebe traue. Bald , bald verschwindet aller siegt, und alle Klagen fliehn ! Schmerz, UndHimmelsfreuden ſchmeckt 4. Hor' ich mich oft von dir Im mein Herz! Geist mit Namen nennen, Fühl ich dich 5. Bin ich gleich schwach, so trag gegen mich In reiner Liebe brennen : ich doch Nicht mehr der Sünde schånd Wie beugt und stärkt mich dieß ! Die lich Joch In meinem Lauf auf Erden. Liebe neigt dein Herz , Die Gegenliebe Ich übe kindlich meine Pflicht ; Doch faßt's , Und treibt mich himmelwärts ! fühl ich es, ich bin noch nicht, Was ich 5. Siehst du noch manchen Fehl, dereinst soll werden. Mein Trost ist Viel Mängel und Gebrechen, Willst dieß: ,,Gott hat Geduld ', und straft du dich dennoch nicht An mir , dem mich nicht nach meiner Schuld !" Staube, råchen. Du deckst den Jam 6. Der du den Tod für mich be- mer zu, Dein Blut spricht stets für zwangst, Du hast mich , Mittler, aus mich; Du heilst bis auf den Grund, der Angst, In der ich lag, gerissen ! Und hilfst mir seliglich. Dir, dir verdank' ich meine Ruh', Du 6. Es soll mir stets an dir Und dei heilest meine Wunden zu , Und stillest ner Gnade gnügen ! So werd' ich jeder mein Gewissen, Und fall' ich noch in zeit Bei solcher Ruhe siegen. Ich bin meinem Lauf, So richtest du mich wie dein Werk, dein Kind , Dem du dein der auf. Reich bestimmt, Das einst mit Jesu 7. Gelobt sey Gott ! Ich bin ein Theil An Seinem Erbe nimmt. Christ ! Und seine Gnad' und Wahrheit Würde, die gewiß Auf Erden 7. ist An mir auch nicht vergebens . Sein nicht zu finden ! Wer kann die Hoheit Wort hilft mir zur Heiligung ; Die recht Nach ihrem Werth ergründen ? Gnade wirkt Erneuerung Des Herzens Herr, laß mich sonst nichts mehr, Als und des Lebens. Ich fühle, daß des diesen Adel sehn, So werd' ich aus der Geistes Kraft Den neuen Menschen in Welt Dereinst mit Freuden gehn ! mir schafft. Mel. Wer im Herzen will erfahren. 8. Dank sey dir, Vater, Dank und Ruhm, Daß mich dein Evangelium 1481. Meine Seele ist genesen ! 646 Viertes Buch. Dein Wort : ,, ich will mit dir ] Herz ist nichts als Hoffen Auf die ew’ge Heinrich Schüße, seyn!" Hat die tief verborgne Pein, Herrlichkeit ! Regierungssecretår in Etettir. Darin ich versenkt gewesen, Trotz der Feinde Widerstand, In ein Freudenlied Mel. Nach einer Uebung kurzer Lage. verwandt. 2. Jesu, Meister im Erretten, Dir 1483. Mir ist Erbarmung wider gebührt allein der Ruhm ! Du hast mich, fahren , Erbarmung , deren ich nicht dein Eigenthum, Nun erlöset von den werth ; Das zähl ich zu dem Wunder Ketten, und durch deiner Gnade Macht baren; Mein stolzes Herz hat's nie bez Nun auf weiten Raum gebracht. gehrt. Nun weiß ich das , und bin 3. Unergründlich treues Lieben Hat erfreut, und rühme die Barmher dich, mein Immanuel, O du, meiner zigkeit. Freiheit Quell, Mir zu helfen ange 2. Ich hatte nichts , als Zorn ver Da mir Rath und Trost dienet, Und soll bei Gort in Gnaden trieben ! gebrach, Halfest du mir herrlich nach. seyn ; Gott hat mich mit sich selbst ver 4. Du bezwangest Wind und Wel fühnet , und macht durchs Blut des len ; Alles folgte deinem Wort , Und Sohns mich rein. Wo kam dieß her ? mein Schifflein fand den Port, Mußte warum geschieht's ? Erbarmung ist's, nicht am Fels zerschellen. Herr , was und weiter nichts ! 3. Das muß ich dir, mein Gott, be hast du mir gethan ? Deine Gnade bet' ich an! kennen, Das rühm'ich, wenn einMensch 5. Nunmehr kann ich fröhlich wal mich fragt ; Ich kann es nur Erbar len, Dein Wort ist mein sichrer Wind, mung nennen, So ist mein ganzes Herz Und ich glaube wie ein Kind, Daß dein gesagt ; Ich beuge mich, und bin er gnådig Wohlgefallen Mir der beste freut, Und rühme die Barmherzigkeit. Leitstern sey. Jesu, mache mich nurtreu! 4. Dieß lass ich kein Geschöpf mi 6. Lehr mich auf die Pfade merken, rauben, Dieß soll mein einzig Rühmen Die du selbst gebahnet hast , So wird seyn ; Auf dieß Erbarmen will ich glau mich bei neuer Last Dennoch deine Lei ben; Auf dieses bet' ich auch allein ; tung stärken ; und dein : „ ich will Auf dieses duld' ich in der Noth; Auf mit dir seyn ! “ Führt mich in den dieses hoff ich noch im Tod ! Himmel ein. 5. Gott, der du reich bist an Erbar men , Nimm dein Erbarmen nicht von du Liebe meiner Liebe. Mel. Imir, Und führe durch den Tod michAr 1482. Meine Seel ist voller Freu men Durch meines Heilands Tod zu de , Und mein Geist umfasset dich, dir ; Da bin ich ewig hoch erfreut, Und Gleich, als wären nur wir beide Auf rühme die Barmherzigkeit ! Ph. Fr. Filler. der Erde, du und ich. Herr, bei dir ist nichts zu finden, Nichts, als Sühnung, Mel. D Durchbrecher aller Bande. Huld und Treu' ; Nichts bei mir, als 1484. Nichts darf meinen Frieden Noth und Sünden, Doch Vertrauen auch dabei. stdren, Wenn ich stets bei Jesu bin; Er 2. O, ich habe wohl die Fülle Bru will meine Bitten hören , Er nimmt derlieb und Freundestreu' ; Aber denk meinen Kummer hin. Er erquickt mich ich in der Stille, Was ihr menschlich tief im Grunde ; Er bewahret meinen Lieben sey Gegen deine Huld und Mil Geist, Den er, nach dem Gnadenbunde, de, Gegen mein verborgnes Glück : Treulich der Gefahr entreißt. Kehr' ich zum Versöhnersbilde Mei 2. Ihn lass' ich mein Heil bewachen, ner Liebe bald zurück. Ich gehorche seiner Zucht; Und so 3. Ja, gesprengt sind meine Ketten, sprießt in allen Sachen Durch ihn eine Hallelujah, ewiglich ! Herr, dein lies Segensfrucht. Seine Huld läßt mich bendes Erretten Zieht mich näher stets nicht fallen , Seine Allmacht steht mir zu sich. Ja, ich seh' den Himmel offen bei ; Er macht mich in meinem Wallen Und das weiße Seidenkleid, Und mein Gläubig , unerschrocken , treu. IV. Von der Vergebung d . Sündenu. dem Frieden Gottes. 647 3. Auch im Finstern hilft sein Leiten, Welt ; Der Jammer ist vergessen, Es Seine Hand verläßt mich nicht , Und wölbt sich unermessen Ob mir ein sel sein gnädiges Begleiten Bringt mich ges Himmelszelt.. 9. Wie ist die Nuh so süße, Die ich wieder an das Licht. Dann vermehrt er mir die Kräfte , Und sein Trost wirkt nunmehr genieße, Nach langem Kampf neuen Muth , Weil sein tägliches Ge und Streit, Da ich den Heiland habe, Und mich ohn' Ende labe An seiner schäfte Lauter Gnadenwunder thut. 4. Ihm will ich zu Ehren leben, Lieb' und Freundlichkeit ! Joachim Neander. Ihm , der mich unendlich liebt, Weil sein herrliches Vergeben Mir des Erbes MM el. Gott, du frommer Gott. Hoffnung gibt. Ich ergreif es schon im Herr , um deinen Trost Glauben; Seine Herrlichkeit ist mein ; 1486. Nichts soll mir dieß Kleinod rauben, war mir's oft schmerzlich bange, Nach deinem großen Heil seufzt' ich so lange, Jesus soll mir Alles ſeyn ! lange! Ich war gedrückt vom Fluch, Mel. Nun ruhen alle Wälder. von schwerer Sündennoth , Denn in 1485. Nun ist der Strick zerrissen! mir nagte schon der ew'ge Wurm, der Das ångstliche Gewissen Ist alles Kum Tod. 2. Nun aber, Herr, hast du dich mei mers frei! Die Wunden sind verbun den Durch Christi Blut und Wunden. ner angenommen , Und bist so herzlich mild zu Hülfe mir gekommen , Daß Die Gnade schafft nun Alles neu. 2. Der falsche Wille wollte Gar ich nicht mehr in Fluch, in Angst und lang nicht, wie er sollte, Zerbrechen Seelenpein Hinuntersinken muß. Ich ganz und gar ; Da war ein Wider lebe und bin dein! 3. O welch ein treuer Gott biſt du, streben, Er wollte sicher leben , Und mein Heil und Leben ! Du hast mit achtete nicht die Gefahr. 3. Er wollte sich verstecken, Sich ew'ger Huld die Missethat vergeben ; bald mit Freiheit decken, Bald mit Ge- | Hast mehr, als königlich, die Schulden seglichkeit. Doch ward bei mir be mir geschenkt, Mich köstlich angethan, schlossen , Beständig , unverdroffen Zu gespeiset und getränkt. stehen wider ihn in Streit. 4. Die Sünde selbst hast du zum Be 4. Wie mußt' ich bitter kriegen ! sten mir gewendet, Zur Beugung, Wach Was Andern ein Vergnügen , War samkeit, zum Dank, der nimmer endet. meine größte Last. Ich mußt auf bei Vater, Sohn und Geist, wie bist du den Seiten Mit Lust und Aengsten strei | mir so gut ! Mein losgebundnes Herz ten ; - Nun aber hab' ich Ruh' und jauchzt dir mit frohem Muth ! 5. Sollt' ich nun wiederum dich,. Rast. 5. Ich spür' ein neues Leben , Vom meinen Retter, fliehen ? Ich fühle über strengen Widerstreben Der falschen Luft all des Vaters sanftes Ziehen ; Drum befreit. Ich stehe gottgelassen, Mir überlass' ich mich dir, wo ich geh' und nichts mehr anzumaßen, Was er nicht steh', In jedem Stand und Werk, im Wohlseyn und im Weh. selber mir gebeut. 6. Sein Wille ist mein Wille , Ich 6. O daß ich nimmer dich , mein fit' in füßer Stille Der Sicherheit und treuer Gott, verliere ! O daß ich deine Ruh' ! Was mich zuvor gequålet, Das Nåh' stets kräftiger nur spüre, Bis ich, liegt nun wie entseelet, Der Geist des getrennet ganz von Allem außer dir, Eins worden bin mit dir, und du, mein Friedens spricht mir zu. 7. Wiewird mein Herz erhoben, Im Gott , mit mir ! 7. Du bist des Trostes Quell, der Geist den Herrn zu loben , Für ſeine große Gnad', Die er an mir , dem Ar mir auch reichlich fließet, Der sich im men, Aus herzlichem Erbarmen Von Seclengrund mit fanfter Macht ergie Zeit zu Zeit erwiesen hat! Lebensstrom, so tief, so spiegel ßet. 8. Ich lebe nun im Frieden , Ganz | rein, ſo ſtill ! Du bist das Element, frei und abgeschieden, In einer andern | darin ich leben will! 648 Biertes Buch . 8. Wår dieß dein Wille nicht , so Und sein Geist in mir bezeuget , Daf dürft' ich's nicht begehren : Nun aber ich ihm versöhnet ſey. Nimmer drobn willst du mir in Gnaden es gewähren ; mir Höllenflammen, Und will mich Ich nehm' es dankend an nach Kinder- mein Herz verdammen , Täuscht mich finn und Art , Und wandle freudig hin doch nicht Angst und Schmerz ; Gott in deiner Gegenwart. ist größer , als mein Herz. 9. O Gott, du bist's, nur du, der Er, der des Verborgne kennet, michzufrieden stellet, Deßreiner Lebens Kennt auch mich, und weiß allein, Wie glanz mein Geistesaug' erhellet. Du bist dieß Herz von Sehnsucht brennet, Ihm der ew'ge Grund von aller Seligkeit ; in Liebe sich zu weihn. Er durchſchauet Daran genüget mir, deß bin ich hoch meine Seele, Wie mich's beugt, so oft erfreut ! ich fehle ; Nicht des Zweifels Angst und 10. Herr, du bist mein Gesang, mein Wahn , Meinen Glauben sieht er an! Ruhm und meine Ehre , Mein Heil, 3. Mir auch ist ſein Sohn gegeben, mein Freudenlicht , mein Schild und Durch den Glauben ist er mein. Ja, meine Wehre! Nimm meinen armen ich weiß es, ich soll leben, und in Jesu Dank hienieden gnådig an, Bis ich im selig seyn ! Mich ſah Gott von ſeinem Heiligthum dich himmlisch preisen Throne, Mich erwählt' er in dem Sohne, kann ! Johannes Rothe. Eh` noch seiner Allmacht Ruf Mich und alle Wesen schuf! Mel. Durchbrecher aller Bande. 4. Wer will mich nun nochverklagen, 1487. Schuld und Strafe sind erz Da Gott selber mich erwählt? Wer will laffen ; Gott erbarmt sich über mich. zu verdammen wagen, Den er zu den Dieß Wort darf ich, Sünder, faffen, Seinen zählt ? Hier ist Gott, in defen Und mein Glaube freuet sich ! Lobe Schüße Ich der Macht der Hölle truse; Gott, befreite Seele, Diese Schenkung War ich gleich ein Sündenknecht, E, ist ja groß; Seine gnädigen Befehle mein Gott, spricht mich gerecht ! 5. Theuer bin ich ihm erworben. Machen mich von Kerten los! 2. Meine Rechnung ist vollendet, Heil mir, hier ist Jesus Christ ! Er, der Weil ein reicher Bürge kam, Der ſein auch für mich gestorben, Und für mich theures Blut verwendet, Und die Zah erstanden ist ; Der zur Rechten Gottes lung auf sich nahm. Nicht ein Heller fizet, Auf mich sieht , mich mächtig blieb mir stehen; Millionen sind gebüßt; schüßet , Mich vertritt, mich nie ver O wie wäre mir geschehen , Wenn ich stdßt , Mich aus aller Noth erlöst! 6. Laßt nun alle Wetter stürmen ! selber büßen müßt' ! 3. wie hat der Schulden Menge Alles um mich her sey Nacht ! Gott, Mich in tausend Noth gebracht ! Wie mein Gott wird mich beschirmen, Der hat mir des Königs Strenge, Und mein | für meine Wohlfahrt wacht. Was will Armseyn bang gemacht ! Aber Gott mich von Dem noch scheiden , Der in ließ sich erbitten , Da ich ihm den bittern Todesleiden Mich umfafſet und Fußfall that . Weil mein Bürge in der geliebt, Und sich mir zu eigen gibt? Mitten Selber für den Schuldner bat. 7. Zwar ich weiß auch, es bethdre 4. Nunmehr darf ich wieder leben, Reichthum leicht das Herz zum Geiz ; Kein Gefängniß ficht mich an ; Alles Blendend ist der Glanz der Ehre , Süß hat Gott mir vergeben , Alles Jesus der Wollust gift'ger Reiz. Schlüpfrig abgethan. Darauf kann ich froh_er- ſind des Glückes Pfade, Schmeichelnd blassen , Meine Seele tröstet sich ; ist der hohen Gnade ; Stolzes Lob Schuld und Strafe sind erlassen, Gott und stolzer Spott Führet leichtlich ab von Gott! erbarmt sich über mich! Ph. Fr. Hiller. 8. Dennoch weiß ich : Schmerz und Freuden , Tod und Leben , Lob und Mel. Alle Menschen müssen sterben. Schmach Werden mich von Gott nicht 1488., Schweiget, bange Zweifel, scheiden; Gott ist mächtig , wenn ich schweiget, Mein Erbarmer ist getreu ! schwach. Gunst der Welt, und Haß der IV. Von derBergebung d . Sünden u. demFrieden Gottes. 649 Mel. Wie wohl ist mir 10. Feinde, Sichre Spötter, falsche Freun de: Nichts soll wenden meine Treu' ; 1490. So hab' ich nun den Fels Gottes Liebe steht mir bei ! erreichet, Worauf mein Glaube sicher 9. Jesu , stärke meinen Glauben, ruht; Den Fels , der keinen Stürmen Wenn die Welt auch Alles raubt ! Laß weichet und keinerwildempörtenFluth ! mir nichts die Gnade rauben , Halte Er kann vor der Gewalt der Wellen, mich bei dir, mein Haupt ! Du bist mein, Selbst vor der ganzen Macht derHöllen der mir zum Leben Selbst sich in mein Mir Schutz und Sicherheit verleihn. Herz gegeben, und mich nimmermehr Mein Herz , verbanne Furcht und verläßt ; Dieser Fels bleibt ewig fest. Grauen ! Hier kannst du dir nun Hüt Dr. Joh. Ab. Schlegel. ten bauen ; Nur hier muß deine Woh nung ſeyn! In eigner Melodie. 2. Mich warf die Menge meiner 1489. Sen fröhlich im Herrn, o Sünden Wie ein empörtes Meer herum; du heilige Seele, Du herrliche im Eh- Ich ward ein traurig Spiel den Win renkleid! Dein Heiland, er zieht dich den, Ward des Verderbers Eigenthum. aus finsterer Höhle , Und schmückt dich Mir drohte furchtbar mein Gewissen mit Gerechtigkeit. Er tilget die Sün- Mit grauenvollen Finsternissen , Mit den Mit seinem Blut , Daß keine zu ew'ger Qual und Seelennoth. Ich sah finden, Die Schaden thut ; Die Run- mich schon mit Angst und Beben Der zeln, die Makeln, und was da beflecket, offnen Hölle hingegeben, Und rang mit Das hat er mit köstlicher Seide be- Leben und mit Lod ! decket. 3. Doch mitten in des Todesndthen 2. O himmlische Zierde, die Sonne Erblickte Jesus meinen Schmerz ; Es der Gnaden Geht über dir verklåret drang mein thrånenvolles Beten In auf! Die Bürde der Sünden, womit fein erbarmungsreiches Herz. Er hielt du beladen, Die dich gehemmt im mir vor sein Kreuz und Sterben , Und Glaubenslauf, Die ist nun verschwun- sprach: ,,ich laß dich nicht verderben, den, Weil Jesus sich Mit heiligen Tritt nur im Glauben kühn herzu !“ ——Wunden Hingab für dich. Ein lichtes Geheilt bin ich durch seine Wunden, Ich und leichtes Herz hast du bekommen, habe Trost bei ihm gefunden, Und für Seitdem du das sanfte Joch auf dich mein Herz die wahre Ruh'. 4. Und wie so wohl ist meiner See genommen. 3. Es freue fich Alles von außen und len Nun, treuer Seelenfreund, bei dir! innen, Daß du mit Gott verſühnet bist ! Was könnte mich noch långer quålen? Ach , liebe und lobe mit Herzen und Der größte Schmerz liegt hinter mir. Sinnen Den treuen Heiland Jesum Wie wird mein lechzendes Gemüthe Christ! Er hat dich erwählet Zum Ei Bei solchem Reichthum deiner Güte genthum , Mit dir sich vermählet Zu Mit Kräften jener Welt erfüllt! O feinem Ruhm. Trok Sünden und Leu Herr, ich bin viel zu geringe, Zu un fel und höllischen Pforten Bist du nun werth solcher hohen Dinge ! Ich habe nichts , was vor dir gilt. ein seliges Gotteskind worden ! 5. Nun laß die Tiefen immer brau 4. O herrliche Schäße, o ewige Gů ter, Die dir dein Heiland hat bescheert ! sen ; Es wüthe ungestüm das Meer! Was vormals verloren, das hat er dir Ich sehe ohne Furcht und Grausen Auf wieder Durch seinen Geist im Wort ge aller finstern Mächte Heer. Der Lod währt. Ergreif es im Glauben, Es ist selbst kann mich nicht erschrecken, Mein ja dein, Und laß dir's nicht rauben, Fels, mein Heiland wird mich deck'en, Noch fremde seyn ! Es ist dir ja ſicher Auch in der allerbångsten Zeit. Shr und theuer erworben , Da Jeſus für Berge möget untergehen : Mein Fels bleibt ewig, ewig stehen; Auf ihm ru ht dich an dem Kreuze gestorben! Joh. Euseb. Schmidt. meine Seligkeit ! Viertes Buch. 650 Emel. Wie wohl ist mir 20. 3. Er hat mich für sich erkoren; Eh' 1491. Umschließ mich ganz mit ich sollte feyn verloren, Müßte stürzen deinem Frieden , Mein treu erkannter diese Welt. Ach, was soll mich denn be Seelenfreund! Halt mich von Allem trüben , Da ich kenne Christi Lieben, abgeschieden, Was du nicht bist, was Der ja Alles trägt und hålt? 4. Er hat sich mit mir verbunden ; dich nicht meint. Ich wünſche mir kein andres Leben , Als das dein Sterben Nirgends wird etwas gefunden , Das mir gegeben, und du am Kreuz erwor mich von ihm trennen kann. Er, mein ben hast ; Drum beug' all meinen Ei Heiland und mein König, Achtet aller genwillen, Daß er sich göttlich möge Feinde wenig , Seit sein Blut am stillen Bei deines Kreuzes leichter Last ! Kreuze rann. 2. Mein König ! laß mich nichts 5. Darum fröhlich, immer fröhlich, vertreiben Aus dieserBurg, die ,,Friede" Weil ich bin in Jesu selig! Ich bin heißt! laß mir's ewig theuer bleiben, sein, und er ist mein. Jesum loben, Je Daß du fiets bei den Deinen seyst ! Kein sum lieben, und in seinem Dienst mich Heil ist hiemit zu vergleichen ; Ver- üben, Soll nur mein Geſchäfte ſeyn ! nunft, die kann es nicht erreichen, Mel. Alle Menschen müssen sterben. Weil's aber alles Denken ist. Nur (Rom. 8 , 33-39.) durch des Geistes sanftes Wehen Kann ich etwas davon verstehen, Daß du 1493. Wer will Gottes Auser wählte, Die ervoller BaterhuldIn dem mein ew'ger Friede bist ! 3. In dieser Fassung laß mich blei Sohn zu Kindern wählte , Zeihen der ben, so lang mein Blut in Adern vergebnen Schuld ? Gott erklärt ſie für schlägt ! Dieß laß mich denken, lieben, Gerechte, Heißt sie Freunde , nimmer treiben , So lang' mich deine Gnade Knechte. Sprich, wer will verdammen trågt. Bewahre du selbst Herz und sie ? Der gerecht macht, Gott ist hie! Sinnen; Laß all mein Denken und Be 2. Hier ist Christus, der gestorben, ginnen Ein Zeugniß deines Friedens Ja, auch auferwecket ist, Welcher durch seyn ; Komm, all dein Wesen in mich fein Blut erworben, Was geraubt des lege, Komm, für die Ewigkeiten präge Feindes List ; Dieser sitzt zu Gottes Mir deines Lebens Bildniß ein ! Rechten, unsre Seelen zu verfechten ; 4. Hallelujah ! es sey gewaget, Er, der uns bei Gott vertritt , Theilt Durch Noth und Tod dir nachzugehn ! uns seinen Frieden mit. 3. Keine Freuden, keine Leiden Kön Ich folge, Herr, dir unverzaget, Mit unablässig heißem Flehn ; Ich nehme nen uns von Gottes Treu' Und von ſei deine Kreuzesbürde Und die damit ver- ner Liebe scheiden ; Seine Huld ist ewig bundne Würde, Und lehne mich auf neu. Kreuz , Verfolgung , Trúbjal, dich, mein Freund ! Ich weiß, du trägst Schmerzen Trennen nicht mehr unsre mich durchs Gedränge Mit aller mei- Herzen; Wir besiegen Kreuz und Noth, ner Lasten Menge, Bis mir dein Autlik Hunger, Schwert, Gefahr und Tod. Gottfried Clemens. ewig scheint! 4. Werden wir auch, wie geschrieben, Täglich von der Welt gekränkt, Zu der Mel. Alles ist an Gottes Segen ze. Schlachtbank hingetrieben , und aus 14492. Weil ich meinen Jesum ha bitterm Kelch getränkt : O, so ist es uns be,. Und an seiner Huld mich labe, kein Schade, Denn wir haben Gottes Fürcht' ich keine Noth und Pein. Wer Gnade ; Ja, wir überwinden weit ! ihr liebet, wer ihn kennet, Wer weiß, Gott liebt uns in Ewigkeit ! wie sein Herze brennet, Der kann nie 5. Ja , ich weiß gewiß und glaube, Daß kein Leben und kein Tod Mir die mals traurig seyn. 2. Wo ich site, wo ich stehe, Wo ich Liebe Gottes raube, Ob auch Welt und liege, wo ich gehe, Weicht mein Jesus Hölle droht ; Weder Macht noch Wun nicht von mir. Er ist immer mir zur derwerke, Fürstenthümer, Engel, Står Eseite , Gibt mir treulich sein Geleite, ke , Noch was jeht und künftig ist, Scheidet mich von Jesu Christ! Jhegt und ſchirmt mich für und für, IV. Von der Vergebung d . Sünden u. dem Frieden Gottes. 651 6. Weder was man hoch und präch das gnuget Meiner Seele nicht ! Hab' tig, Oder tief und niedrig nennt , Noch ich dich , Wie gern will ich Das, wor sonst ein Geschöpf ist mächtig, Daß es nach die Heiden trachten, Reich in dir, michvon Jesu trennt; Daß es mich von verachten! Gottes Liebe Und von seiner Gnade 8. Macht ein Gut der Erdé, Daß triebe, Die allein in Jesu Christ, Mei ich glücklich werde Durch Zufriedenheit? nem Herrn und Heiland, ist. e. Runge. Sind nicht auch die Ehren , Die die Welt bethören , Traum und Eitelkeit? Mel. Jesu, meine Freude. Du erfreust Des Menschen Geist ; Herr, 1494. Wie getrost und heiter Du du willst, die dich verehren, Ewig wie Gebenedeiter, Machst du meinen Gtist ! der chren! 9. Deinen hohen Frieden Schmeck Alle, die dir trauen, Führst du zu den Auen, wo du sie erfreust. Niemals, ich schon hienieden ! Und was hoff' ich wird Bei dir, o Hirt, Freund und Trd dort ? Unbegränzte Zeiten, Voller Se ster unsrer Seelen, Mir Erquickung ligkeiten Hoff' ich auf dein Wort ! Die find mein, Durch dich allein ! Bleib' ich fehlen ! 2. Deinem Rath ergeben, Freu' ich dir getreu im Glauben, Wer kann sie mich zu leben ; Was du willst, ist gut. mir rauben? 10. Voll von deiner Güte, Jauchzet Nichts vermag ich Schwacher, Du, mein Seligmacher, Rustest mich mit mein Gemüthe, Gott, mein Heiland, Muth! Wenn die Welt Erbebt und dir ! Dieser Geist der Freuden Stärke fällt, Wenn Gericht und Hölle ſchre mich im Leiden, Weiche nie von mir ! cken, Willst du mich bedecken! Laß mich so, Beherzt und froh, Einst 3. Ich kann ohne Grauen Gråber durchs Thal des Todes dringen, Dort vor mir schauen ; Mein Erlöser lebt ! dein Lob zu ſingen ! Christ. Friedr. Neander. Ich weiß, wem ich glaube, Weiß, daß aus dem Staube Mich sein Arm er 507 el. Das ist mir lieb , daß mein 2c. hebt. Todestag, Dein Schrecken mag Eines Frevlers Herz erschüttern ; Was 1495. Wie wohl ist mir, daß ich nunmehr entbunden Von aller Sünd' brauch' ich zu zittern ? 4. Auch in mir ist Sünde ; doch ich durch Christi Blut und Wunden ! Was überwinde Sie, mein Hort, durch dich. ich gesucht so lange mit Begier, Das ist Sink' ich oft noch nieder : Du erhebt mir nun durch Christi Tod gegeben, mich wieder, Du begnadigst mich. Weil der Unsterbliche selbst worden ist Deine Huld Tilgt meine Schuld. Nie mein Leben, Daß mich hinfort kein Tod entziehst du deinem Knechte Der Er berühr'. Wie wohl ist mir ! lösten Rechte ! 2. Er ist mein Hirt, er weidet meine 5. Daß ich Gott erkenne , Und ihn Seele Mit Lebensbrod, mit Freuden Vater nenne, Und mich ewig sein ; Daß wein und Oele ; Auf grüner Au' werd' ich hier am Grabe Trost und Hoffnung ich von ihm geführt ; Mich kann kein habe, Dank ich dir allein. Daß dein Unfall, keine Noth erschrecken, Denn Geist Mich unterweist Und mich führt | Jeſus Chriſtus ist bei mir, mich zu be auf deinem Pfade , Das ist deine decken. Ich weiß, daß mir nichts man Gnade! geln wird ; Er ist mein Hirt! 3. Mein' Speis' und Trank ist stets 6. Der du Blut und Leben Für mich hingegeben, Daß in meiner Noth Ich mit Dank gemischet, Und mein Gemüth nicht hülflos bliebe ! Groß ist deine wird täglich neu erfrischet Von seiner. Liebe, Stärker, als der Tod ! Herr, Kraft, daß ich nicht werde krank. Ich und ich, Ich sollte mich Deiner Huld forge nicht ; er weiß wohl, was auf Er nicht dankbar freuen , Dir mein Herz den Mir täglich nöthig ist ; das läßt nicht weihen ? er reichlich werden, Und so genieß' ich 7. Würdig dir zu leben, Dieß sey auch mit Dank Mein Speis' und mein Bestreben, Meine Lust und Pflicht! | Trank ! Was die Welt vergnüget, O mein Heil, 4. Ich sterbe nicht, nein," wein, ich 652 Viertes Buch. werde leben, und deine Werke preisen | chen , sinken und verschwinden ; Das und erheben! Ich glaub' an dich, und erhebt den schwachen Muth ! ´Freudig komm' nicht ins Gericht ! Und weil du steigt er aus dem Staube, Schöpfet hast den Tod für mich verschlungen, Luft, und singt : „ ich glaube !" Angst So bin ich gleichfalls auch zum Leben und Schulden sind dahin, Weil ich arm durchgedrungen. Ich leb' und glaub' an und gläubig bin! dich, mein Licht ! Ich sterbe nicht ! 4. Wohl mir! ich kann ruhig schla= Gottfried Arnold. fen , Und mein Herz ist sorgenfrei, Denn ich fürchte keine Strafen ! Ja, Mel. Alle Menschen müssen sterben. nunweiß ich, was es sey : Gottes Gnade (4. Corr. 3 , 21.) zu genießen, Und mit freudigem Ge 1496. Wohl mir! Jesu Christi wissen Frei und fröhlich aufzustehn, Wunden haben mich nun frei gemacht! Sicher aus und einzugehn. 5. Wohl mir ! denn ich trink und Ach, wie hart war ich gebunden ! Ach, wie finster war die Nacht , Die mein effe , Als des Vaters Kind und Gast; Herz mit Sorgen quålte, Da mir Gott Ich bin selig, ich vergesse Meiner Noth und Alles fehlte ! Sündenschuld und und Seelenlast. Und wenn ich der Ar Seelennoth Machte mich lebendig todt! beit warte, So verschwindet mir das 2. Wohl mir, wohl mir ! meine Ket Harte ; Der für mich sich tödten ließ, ten Sind entzwei , und ich bin los ! Macht mir Alles leicht und ſüß. Christi seliges Erretten Macht mir 6. Wohl mir! denn der Hölle Flam Muth und Freude groß. Ach, wie tief men Sind durch Christi Blut erstickt. lag ich gefangen ! Nun bin ich heraus- Wer will mich hinfort verdammen, Da gegangen , und das süße Tageslicht mich Jesus angeblickt? Heil, ich hab' Strahlt ins Herz und Angesicht ! in seinen Wunden Ew'ge Freiheit nun 3. Wohl mir! alle meine Sünden gefunden ! Diese bleibt mir allezeit, Woltersdorf. Seh' ich durch des Lammes Blut Wei- Dieſe gilt in Ewigkeit ! V. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes. Mel. Lobe den Herrn , den mächtigen König. auf seine geheiligten Glieder Freund 1497. Alles ist euer ! o Worte des lich, und spricht, Frieden und Gnad' ewigen Lebens ! Fühl' fie , Vertrauter im Gesicht : " Alles ist euer, ihr des Mittlers , voll heiligen Bebens ! Brüder !" 6. Himmel und Erde, und Welten Alles ist dein ! Frdischen Menschen al und Sonnen und Meere, Geisterge lein Tönen die Worte vergebens ! 2. Göttliche Würde ! entzückende stalten, der Engel unzählige Heere, Hoheit des Christen ! Ist er gleich durf Alles ist dein ! Bruder, o jauchze mit tig, ein Waller in traurigen Wüsten, drein ! Singe des Ewigen Ehre! 7. Bist du oft elend, verlaſſen, und Findet er gleich Thoren geachtet, und reich Sklaven von thierischen Lüsten : krank und gefangen, Rinnen dieZähren 3. Bleibt doch sein Auge gerichtet des Kummers von bleichenden Wan nach heiligen Höhen ; Güter der Tho gen : Droben im Licht, Freu' dich, da ren, die sieht er im Sturme verwehen ; rinnen sie nicht ! Dort ist das Alte Aber er faßt, Statt der vergånglichen vergangen ! Last , Güter, die nimmer vergehen.. 8. Singt denn, ihr künftigen Herr 4. Alle Geschenke der Erde, die scher, im heiligen Feuer Eure unendli Menschen umgeben , Dinge, die künf- che Herrlichkeit, die euch so theuer Jes tig die Allmacht des Schöpfers erhe- sus erwarb , Als er auf Golgatha ben, Leben und Tod, Ist euch auf starb ! Amen , ja , Alles iſt Euer! Gottes Gebot Unter die Füße gegeben. Christian Friedrich Daniel Schubart. 5. Alles ist euer, ihr Christen ! vom Heiligthum nieder Schauet der Mittler V. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes. Mel. 653 Ein' feste Burg ist unser Gott. Der alles Guten Ursprung ist? Nein, 1498. Auf ewig ist der Herr mein Seele, nein, du wirst verspüren, Wenn Theil, Mein Führer und mein Tröster ! du nur deiner erst vergiss'st, Daß Gott Er ist mein Gott, mein Licht, mein Heil, dir ist und wird allein Gut, Ehre, Lust Und ich bin sein Erlöster! Ja, du ver und Alles seyn. wirfst mich nicht , Selbst dort im Ge 3. Betrog'ne Welt, verblend'te Sun richt ; Mitjenes Lebens Ruh' Erquickst, der! Ihr eilet einem Schatten nach, beschattest du Mich schon in diesem Betrüget euch und eure Kinder , und stürzt euch selbst in Leid und Schmach ; Leben. 2. Wie oft ist schon von seiner Pein Ihr tappt im Finstern ohne Licht ; Ihr Mein Herz durch dich genesen , Fern sorgt, ihr sucht, und findet nicht. 4. Beidir, o Gott, find' ich den Frie von der Welt, mit dir allein , Du We ſen aller Wesen ! Er, der die Welt er den, Den mir die Welt nicht geben schuf, Durch der Allmacht Ruf, War mag; Du kennst, du labst , du stärkst mein getreuer Gott, Halfmir in meiner die Müden ; Da wird es wahr, daß nur Ein Tag In deinem Vorhof, sun Noth, und gab mir seinen Frieden ! 3. Den Glauben hielt ich immer fest, denfrei, Viel besser, als sonst tausend Den Gottes Wort mich lehret : Daß er sey. 5. O süße Lust, die man empfindet, die Seinen nicht verläßt , Ihr Leid in Freude kehret. Die Trübsal dieser Zeit, Wenn erst das Herz zu Gott gelenkt, Allen Kampf und Streit Konut' ich Und sich im Glauben ihm verbindet, durch ihn bestehn , Der meiner Seele Der sich uns selbst zu eigen schenkt ! Flehn, Selbst mein Verstummen hörte. Kein Engel hat mehr Ehr und Freud', 4. Wohl mir, wenn meine Seele Als Christi Freunden ist bereit. fleht, Erhoben aus dem Staube , Und 6. So relß mich doch, du theure wenn durch brünstiges Geber Sich Liebe , Noch vollends aus dem Land stärkt mein schwacher Glaube ! Wie der Welt ; Vermehre deine süßen Triebe, steig' ich dann empor Zu der Sieger Daß mir nichts Eitles mehr gefällt ; Chor! Ich ruhe ganz in dir, Mein Zeuch mich aus dieser Nichtigkeit Zu Geist ist nicht mehr hier; Ich bin in dir und deiner Herrlichkeit. Hoffnung selig! Mel. Was Gott thut, das ist wohl gethan. 5. Von deiner Gotteskraft bin ich ), (Pf. 23.) Unendlicher, umgeben ! Du siehst mich ich empfinde dich ; Schau'n werd' ich 1500. ChrististmeinHirte, der mich dich, und leben. Ja, hier und dort und fand ; Ich kann nicht Mangel leiden., da Ist mein Gott mir nah' ! Gedanke Er führt zu kühler Bäche Rand , Auf meiner Ruh' , Wie reich an Heil bist kräuterreiche Weiden. Mir ward zu Theil Der Seele Heil. Ihm hab' ich du! Wie reich an wahrem Troste ! 6. Ich lebe dir, ich sterbe dir , Doch all mein Leben Mit Kindessinn ergeben. 2. Auf festem Pfade geht mein nicht durch mein Vermögen. Daß ich des Herrn bin, ist in mir Sein gnaden Schritt, Er läßt den Fuß nicht gleiten, reicher Segen. Mein Gott , ich lebe Und wo ich gehe , geht er mit , Mich dir, Und ich sterbe dir ! Ja, Vater, treulich zu geleiten. Zu aller Zeit Mit Vater, dein Will ich auf ewig seyn, Freudigkeit Durchwall' ich meine Pfade, Klopstock. Denn nah' iſt ſeine Gnade. Und ewig dein mich freuen! 3. Und geht mein Weg durch Stur Mel. Wer nur den lieben Gøtt zc. mesnacht : Mein Herz thut nicht erbe 1499. Beglückter Stand getreuer ben, Denn stärker, als der Hölle Macht, Seelen, Die Gott allein zu ihrem Theil, Ist Christ, mein Hirt und Leben. Mich Zu ihrem Schatz und Ziel erwählen, führt sein Stab Durch Tod und Grab ; Und nur inJesu suchen Heil; Die nach Ich pilgre fest und heiter, Weil Er ist des treuen Meisters Rath Sich selbst mein Begleiter. 4. Er decket mir ein reichlich Mahl, verläugnen in der That! 2. Ach sollten wir bei Gott verlieren, | Daß es die Bdſen ſehen ; Mein Haupt 654 Biertes Buch . umglänzt der Freude Strahl, Daß sie Sorgen nicht ab ? Werde doch in dir voll Staunen stehen. O kehrt zurück ! recht ruhig und stille ! Das iſt des Va Der Seele Glück , Des Geistes wahrer ters, des Ewigen Wille. 7. Freue dich, wenn du, statt freund Frieden Ist euch im Herrn beschieden. 5. Er füllt den Kelch mit Freuden lichen Blicken , Mancherlei Jammer voll; Wie sollt' ich ihn nicht fassen ? erduldest und Noth ! Wisse , was Das Heil, das seiner Lieb' entquoll, Gott will erhöhn und erquicken , Muß Wird nimmer mich verlassen. Dem erst mit Jeſu durch Trübſal und Tod. Herrn geweiht In Ewigkeit , Will ich Willst du mitleben, so mußt du mit sein Wohlthun preisen In seines Haus sterben ; Anders kann Keiner den Him mel ererben. Joh. Carl, ſes Weisen. Candid. der Theol. im Hessischen. 8. Völlige Wonne , verklårete Freu de , Himmlische Güter , undenkliches Mel. Jesu, hilf ſingen, du Fürſte des Lebens. Heil Werden dir dort auf der ewigen 1501. Christen erwarten in allerlei Weide Unter den Engeln und Menschen Fällen Jesum mit seiner allmächtigen zu Theil , Wenn Chriſtus prächtig am Hand ; Mitten in Stürmen und toben- Ende wird kommen , Um zu ſich ſam den Wellen Sind sie gebauer auf felsi- | meln die Heerde der Frommen . ges Land. Wenn sie die Nächte der 9. Seine allmächtige Stärke bewei Trübsalbedecken, Kann dochihr Grauen set In den Ohnmächtigen mächtige Kraft ; Dann wird alleine sein Name ge sie wenig erschrecken. 2. Jauchzen die Feinde zur Rechten preiser , Wenn er den Zagenden Freu und Linken, Drohet und hauet ihr blindigkeit schafft. Darum, o Jesu ! gib, kendes Schwert, Lassen doch Christen daß ich dir traue , Wenn ich die Hülfe die Häupter nicht sinken, Denen sich nicht sichtbarlich ſchaue ! Chr. Ludwig Edeling. Jesus im Herzen verklärt. Wüthen die Feinde mit Schnauben und Toben, Mel. O du Hüter Ifrael. Schauen sie dennoch voll Trostes nach 1502. Christen sind ein göttlich oben. 3. Geben die Felder den Samen nicht Volk, Aus dem Geist des Herrn gezen: wieder, Bringen die Gärten und Flu get, Ihm gebeuget , Und von seiner ren nichts ein ; Schlagen die Schlossen Flammen Macht Angefacht . Vor des dieFrüchte darnieder, Brennen die Berge Heilands Augen schweben , Das ist vom hitzigen Schein : Kann doch ihr ihrer Seelen Leben, Und sein Blut ist Herze den Frieden erhalten , Weil es ihre Pracht. den Schöpfer in Allem läßt walten. 2. Königskronen sind zu bleich Vor 4. Viele verzehren in ångstlichen der Gottverlobten Würde. Eine Hürde Sorgen Kräfte, Gesundheit und Kürze | Wird zum himmliſchen Pallaſt, Und die der Zeit, Da doch im Rathe des Hoch- Last , D'runter starke Helden klagen, ften verborgen, Wann und wo Jedem Wird den Kindern leicht zu tragen, Die fein Ende bereit. Sind es nicht alles die Kreuzeskraft gefaßt. vergebliche Schmerzen , Die ihr euch 3. Ehe Jesus unser wird, Ehe wir machet, ihr thörichten Herzen ? uns selbst vergessen, Und gesessen Zu 5. Zweifel und Sorgen verderben den Füßen unsers Herrn , Sind wir die Frommen; Glauben und hoffen fern Von der ew'gen Bundesgnade, bringt Ehrebei Gott. Seele, verlangst | Von dem schmalen Lebenspfade, Von du zur Ruhe zu kommen : Hoffe, dem dem hellen Morgenstern. höllischen Feinde zum Spott ! Ob auch 4. Pilgrimschaft zur Ewigkeit Bleis die göttliche Hülfe verborgen : Traue bet immerdar beschwerlich, Ja, ge dem Höchsten, und meide die Sorgen ! fährlich , Bis man ringt und dringt zu 6. Gutes und alle erbetenen Gaben dir, Ein'ge Thür , Ein'ge Ursach der Folgen dir, bis man dich leget ins Vergebung, Gluth der göttlichen Bele Grab ; Ja, du wirst selber den Himmel bung, Jesu, unser Lieb'spanier! noch haben; Ei, warum sagst du den ] 5. Zeuch mich hin, erhöhter Freund, V. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes. 655 Zeuch mich an dein Herz der Liebe ! | Denn aus deiner Seitenwunde Fließet Deine Triebe Führen mich, du Sieges- | ew'ges Heil für mich , Jetzt und in der held , Durch die Welt , Daß ich dein Todesstunde. Meine Sünden deckest Erwählter bleibe, Und so lange an dich du, Herr, mit deinem Blute zu . glaube, Bis ich lieb' im innern Zelt. 8. Einstens , wann dort ungestört 6. Da ist meine Hand , mein Herz ! Dir mein Danklied wird erschallen, Du hast deine Seel gewaget Unverza- Meine Seele dich verehrt und dir darf get , Und das Alles bloß allein, Daß zu Füßen fallen , Will im Seraphinen ich dein Und daß mein du heißen könn- reihn Ich mich deiner ewig freu'n! test ; Wenn du nicht vor Liebe brenntest, Mel. Mein's Herzens Jefu , 2c. Håtte das nicht können seyn. (Psalm 23.) 7. Nun so fahre Alles hin! Fahre hin, erlaubte Freude! Meine Weide 1504. Der Herr ist mein getreuer Sey des Herrn lehtes Mahl Vor der Hirt, Mir wird kein Gutes fellen ; Der Qual ; Meine Ehre. Seine Schande, Hüter, der nicht schläft noch irrt, Kann Meine Freiheit seine Bande , und mir nur Heil erwählen. Er weidet mich mein Ziel ſein Himmelssaal. Sinzendorf. auf grüner Au , Die Speise gibt vom Lebensthau Des Geistes sein er Gnade. Mel. Jesus, meine Zuversicht 2c. 2. Er führet mich zum reinen Quell, 1503. Christum hab' ich mir er Dermein Gemüth beglücket, Zum Was wählt, Wenn die Feinde mich umge ser, welches friſch und hell.Den ſchwa Er leitet mich ben ; Daß mir's nie an Tröftung fehlt, chen Muth erquicket. Zeigt er mir das ew'ge Leben , Führt aufrechter Bahn, Ernimmt sich meines mit seines Geistes Schein Mich ins Ganges an, um seines Namens willen. Heiligthum hinein. 3. Und ob ich wall' im finstern Thal, 2. Ruf' ich zu ihm voll Vertrau'n, Fürcht' ich doch keinen Schaden; Sein Kommt er mir sogleich entgegen , Läßt Auge wachet überall, Ich bin der Sorg' mich seine Hülfe schau'n, Schenkt mir entladen. Sein Stab und Estecken trö seinen reichen Segen, Spricht mir Muth sten mich, Auf seine Treu' ind Macht iim Kreuze zu , Und verleiht mir See kann ich Gar ruhig mich verlassen. Lenrub'. 4. Du machst mir einen Tisch bereit 3. Ichverzage nun nicht mehr, Wenn Im Auge meiner Feinde, Verscheuchest auch Höll' und Welt mir fluchen; Zit- | Angst und Traurigkeit, Spri Hſtfreund tert alles um mich her : Ihn alleine lich zu dem Freunde. Du salbst mein will ich suchen! Drängen falsche Freunde Haupt mit Sel, du schenkst Mir voll mich, Seh' ich, Heiland, nur auf dich ! den Becher ein , und lenkst Zum Him 4. Steh' ich hülfelos , allein , Von mel hin mein Sehnen. 5. Ja, Gutes und Barraherzigkeit der ganzen Welt verlassen , Und hat es auch gleich den Schein , Daß mich alle Wird lebenslang mir werden ; Ich bleib' Menschen hassen : Sendest du mir dei im Haus des Herrn die Zeit, Die ich nen Geist , Der mir Hülf und Trost noch leb' aufErden ; Und ist des Lebens erweist. Wallfahrt aus, Dann trägt nich in sein 5. Ich will nun in Kreuz und Leid | Vater - Haus Der Flügel treuer Liebe. Dr. Joh. Fr. v. Meyer. Immerfort auf dich nur sehen ; In der tiefsten Traurigkeit Wirst du kräftig Mel. Unschuld'ger Jesu, was haßt du 2c. bei mir stehen , Und durch deine starke (Psalm 23. ) Hand Wird mein Unglück abgewandt. 6. Auf dich, mein Herr Jesu Christ, 1505. Der Herr, mein Hirt, läßt Will ich stets mit Freuden bauen ; Dir, mir nichts Gutes fehlen, E1: sorgt für der du mein Alles bist, Darf ich felsen mich , daß Sorgen mich nicht quålen ; fest vertrauen; Du verschmähst die Die größte Huld läßt er mir angedeihen : Seele nicht, Die um Beistand dich an Mich ihm zu weihen. spricht. 2. Er weidet mich auf grünen Frie 7. Nichts, als dich, Herr, ſuche ich, [ densauen, Läßt mich den Segen ſeines 656 Viertes Buch. Landes schauen; Er führet mich zur fri- | Stab, Herr, und dein Stecken Benimmt schen Wasserquelle , So süß und helle. mir all mein Schrecken. 3. Er leitet mich verborgen und im 8. Du setzest mich zu Tiſche, Macft Stillen Auf rechtem Pfad um seines daß ich mich erfrische , Wenn mir mein Namens willen , Hält mich mit starker Feind viel Schmerzen Erweckt in mei Hand so treu bedecket, Daß nichts mich nem Herzen. schrecket. 9. Du falbst mein Haupt mit Dele, 4. Und ob ich schon im dunkeln Thale Und tränkest meine Seele, Daß ihr, die walle, So stützt mich seine Hand , daß leer gesessen, Nun voll wird eingemessen. ich nicht falle. Er tröstet mich mit 10. Barmherzigkeit und Gutes Wird seinem Hirtenstabe, Daß ich mich labe. mein Herz gutes Muthes , Voll Luſt, 5. Er deckt den Tisch im Angesicht voll Freud' und Lachen, So lang' ich der Feinde, Und richtet sein ihn zu durch lebe, machen. 11. Ich will dein Diener bleiben, treue Freunde, Daß ich des Guten viel, ---und o wie süße ! Getrost genieße. Und dein Lob herrlich treiben ImHauſe, 6. So lang' ich leb' in seiner Lieb' da du wohnest , Und Frommseyn wohl auf Erden, Wird Gutes und Barm belohnest. herzigkeit mir werden. Dieß will sein 12. Ich will dich hier auf Erden treues Herz an mir erfüllen Um Seinet Und dort , wo wir dich werden Selbst willen. ſchau'n im Himmel droben , Hoch rüh Paul Gerhard. 7. In seinem Hause werd' ich ewig men, preisen, loben. wohnen, Daß ich mit Allen, hohenHim Mel. Die Tugend wird durch's Kreuz geübet. melsthronen, Mir allen, die ihm Preis und Ehre bringen, Ihm dürfe singen. 1507. Der ist in Wahrheit frei zu Joh. Rothe. nennen, Der Chriſtiſanfte Feſſeln trägt, Der, um von Ihm sich nicht zu trennen, Sich alles Andern gern entschlägt. Mel. Wach' auf, mein Herz, und singe. Wohl dem , der frei vom Fluch und (Psalm 23.) Schrecken , Den unser Abfall nach sich 1506. Der Herr , der aller Enden zieht ! Wohl dem, den Jesu Flügel de Regiert mit seinen Hånden. Der Brunn cken ! Wohl dem, der in die Freistatt der ew'gen Güter, Der ist mein Hirt' | flieht ! und Hüter. 2. Wenn Thoren, von der Lust be 2. So lang' ich diesen habe , Fehlt rücket, In Banden schwerer Knecht mir's an keiner Gabe ; Der Reichthum schaft gehn, Und die Gefahr, die sie be seiner Fülle Macht mich vergnügt und stricket , Zu ihrem Schaden nicht ver stille. stehn : So bleibt ein Herz, das Jeſum 3. Er hisset mich mit Freuden Auf liebet, Zwar tief gebeugt, doch wirklich grüner Aue weiden, Führt mich zu fri frei , Und sieht, daß das , was Jeſus schen Quellen, Schafft Rath in schwe giebet, Allein der Grund der Freiheitsey. 3. O leichte Last, mit Christo leiden ! ren Fällen. 4. Wena meine Seele zaget , Und Der überwiegend Heil bescheert, Der ſich mit Sorgen plaget , Weiß er sie zu das dem Fleisch so bittre Meiden In erquicken , Aus aller Noth zu rücken. unaussprechlich Wohl verkehrt ! Der 5. Er lehrt mich thun und lassen, mehr erseßt, als wir verlassen , Der Führt mich auf rechter Straßen, Läßt Thron und Kron' für Ketten reicht! D Furcht und Angst sich stillen Um seines möchte Jeder dieses fassen : Des her: Namens willen. ren Last ist wahrlich leicht! 4. Mein Heiland, nimm mich ganz 6. Und ob ich gleich vor Andern Im finstern Thal muß wandern , Fürcht' zu eigen ! Dein Knecht will ich auf ewig ich dochkeine Tücke, Bin frei von Miß seyn. Ich will dein Lob nicht mehrver geschicke. schweigen; In dir ist mehr, als Frei 7. Denn Du stehst mir zur Seiten, heit, mein: Das Reich verheiß'ner Mich treu hindurch zu leiten ; Dein Herrlichkeiten , Du selbst, mit Vater V. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes. 65% und mit Geist ! Erleichtre mir den | Daß es sich schwingt aus allemSchmerz, Lauf der Zeiten , Bis dich mein Mund Und diese Welt verläßt. 6. Beklagt nicht , Christen , euer im Schauen preist ! Loos, Doch wenn des Herrn ihr seyd, Mel. Sich, bier bin ich, Ehrenkönig. So laßt der Welt, die blind und bloß, 1508. Die Beschwerden Dieser Den Land der Sterblichkeit ! Aus dem Engliſchen überſ. v. A. Knapp. Erden Häufen sich noch immerzu, Und im Streiten Dieser Zeiten hat man Mel. Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich 26. nirgends wahre Ruh' ; Wo ist Friede Für uns Müde? Du bist's , treuer 1510. Die Hoffnung , die auf jez Jesu, du! nes Ziel Allein gerichtet ist , Die ist 2. Sünden schmerzen Oft im Herz fürwahr kein Sinnenspiel ; Ihr Grund zen, und kein Fried' ist im Gebein' ; ist Jesus Christ. Unverbunden Sind die Wunden ; Jesu, 2. Wenn Alles endlich fållt und dein Blut heilt allein ; Dein Versühnen bricht, So bleibet dieser Grund : Mein Macht uns grünen , Du mußt unser Fels , der wankt und weicher nicht, Mein Jesus hålt den Bund! Friede seyn ! 3. Mein Jesus ward ein Fluch für 3. In der Eile Fahren Pfeile Von dem Satan auf uns dar ; Jesus schů mich, Er überwand den Tod, Er nahm zet, Glaube nüzet Als ein Schild uns mein Elend über sich; Nun hat's mit in Gefahr; So wird Frieden uns be mir nicht Noth. schieden, Weil der Heiland Sieger war. 4. Es faffet mich die Liebesmacht; Nun 4. Uns bekriegen Mord und Lügen Mein Glaube nimmt sie an. Zwar von außen in der Welt ; Doch schreckt mich nicht des Todes Nacht, von innen Kann's gewinnen, Wer Ge- | Weil ich nicht sterben kann. duld und Glauben hält ; Nichts heißt 5. Der Tod , der mir zum Durch Schade, Wenn nur Gnade Unser Herz gang dient Zur frohen Ewigkeit, Wird zufrieden stellt. lieblich, weildie Hoffnung grunt, Nach Erldser, Noch viel größer Ist der Erlösungszeit. 5. 6. Wenn sich die Welt umsonst be der Friede jener Stadt ! Da sind Pſal men, Da sind Palmen, Die ein Ueber müht, Dem Tode zu entgehn : So kann winder hat ! Nimm mich Müden Hin ich, weil die Hoffnung blüht , Bis im Frieden; Dort wird Niemand le über'n Tod beſtehn. Ph. Fr. Hiller. benssatt ! 7. Jesu ! nimm mich gänzlich hin ! Ich bleib' dein Eigenthum ; Weil ich Mel. Nun sich die Nacht geendet hat. dir einverleiber bin , Sterb' ich zu dei 1509. Die Frucht der Freude wäch- nem Ruhm. 8. Und soll ich hier zu deinem Preis set nicht Im Sandgrund der Natur ; Ein Leben außer Chriſti Licht Ist Müh' | Noch lang' im Leben ſeyn , Nehm' ich und Elend nur. doch, wie ich durch dich weiß , Zuleht 2. Wo aber Gnad' im Herzen blüht mein Erbtheil ein. Und Jesu Liebesschein , Da wird auch Eigene Melodie. Frieden im Gemüth Und Himmels 1511. Die Jesum lieben , Kann wonne seyn. 3. Die Liebe fühlen , die verzeiht, nichts betrüben ; Das Bittre selbst muß Aufs blut'ge Kreuz ein Blick, Und Hoff- | ihnen Honig seyn ; Erstillt die Schmer nung, die kein Sterben scheut : Das ist zen , Er füllt die Herzen In dunkler ein göttlich Glück. Nacht mit seinem Gnadenschein. 4. Im Glauben durch den Vorhang 2. Wenn ich die Gabe Des Him: ſehn, Und wiſſen : Gott ist mein ! Das mels habe , Dich, o Herr Jesu, fest in ist ein Freudenquell, so schön, Der flies meiner Seel' , Dann mögen Plagen Bet ewig rein. Mich niederschlagen: Du salbest doch 5. Das sind die Freuden , die das mein Haupt mit Freudendl. 3. Wenn's stürmt und wittert, Die Herz Frei machen , fromm und fest, 42 Knapp's geißt, Liederbuch. -658 Viertes Buch . Erde zittert, So deckt mich deiner | Gib , daß ich immer fröhlich sey In Gnade Flügel zu. Mein Haus mag deinem Gnadenscheine; Erquick mich, fallen , Der Donner hallen : Ich lieg wenn mich Alles kränkt, Mit Freuden , und schlafe doch in süßer Ruh'. die dein Antlig schenkt , Daß ich vom 4. Die matten Glieder Erquickst du Gram erstehe. wieder, Die Sünd' und Krankheit oft 6. Es müssen Alle fröhlich ſeyn, Die zu Boden schlägt ; Du stärkst mich Kran nach dem höchsten fragen ! Es müssen ken, Laff'st mich nicht wanken; Du Alle sich erfreu'n , Die ohne Heucheln bist's, der mich in treuen Armen trägt. sagen : Der Herrsey von uns hochgelobt! 5. Du, meine Freude, Des Herzens du, den sein Geschlecht erprobt, Mach Weide, Mein Heil, mein Licht, mein stets in dir mich fröhlich ! 7. Mein Gort, laß immer mich in Leben, meine Zier! Dir will ich leben, Dir Ehre geben ; Du bist mein Ziel, dir Von Trost und Wonne ſagen, Auch dann, wenn die Gebeine mir Von Trüb ich frage nur nach dir! 6. Und wann ich sterbe, Bin ich ein | sal hart zerschlagen ! Trdst mich, daß Erbe Der Schätze, die durch dich er es getröstet heißt , Mit deiner Hülf, worben sind ; Da will ich droben Den und laß den Geist Der Freuden mich Vater loben , Der mich erwählet hat erhalten. zu seinem Kind. 8. Wie unvergleichlich tröstlich ist 7. Ach, daß die Stunden Sich ein Dein Name, Gott der Liebe! Du Se= gefunden ! Laß, laß erscheinen bald die ligmacher, Jesus Christ, Du Geiſt der schöne Zeit, Da ich mit Palmen Dir guten Triebe ! Ist er voll Trost's , ſo Freudenpsalmen, HerrJesu, finge nach lasse nun Mich dir ein Freudenopfer vollbrachtem Streit! thun, und deinem Namen danken! Mel. Allein Gott in der Höh' sey Chr'. 1512. Du Quelle der Zufrieden heit, Du Meer der Freudenströme ! Ach , daß mein Herz die Süßigkeit Von Da vids Psalm bekame : Du , Gott ! er freu'st mein Herz allein, Ob jene gleich viel Korn und Wein, und alle Fülle haben ! 2. Herr, laß sich freuen alle die, Die auf dein Wort vertrauen ! Denn du, ihr Schutz, beschirmest sie ; Vor wem follt' ihnen grauen ? Ach, laß sie rüh men für und für, ' Ach, laß sie frdhlich feyn in dir , Die deinen Namen lieben! 9. Laß mich in deinem Heiligthum, Was du verkündigst, hören , Eo wad ich fröhlich, dir zum Ruhm , Und singe dir zu Ehren : Herr, meine Lippen preisen dich , Denn deine Güte ist für mich Biel besser, als das Leben! 10. Ich lobe dich in Ewigkeit, Ich preise dich , mein Leben ! Ich will in dieser Erdenzeit Die Hände täglich he ben , Will singen dir von Herzens Grund Und deinen Namen mit dem Mund Vor aller Welt verkünden. Phil. Friedr. Hiller. Mel. Meine Armuth macht mich ze, 3. Darauf allein vertraue ich, Daß 1513. Du verheißest langes Leben du, Herr, fromm und gnådig. Mein | Mir zu geben ; Ja, ich leb' in Ewigkeit ! ganzes Herz erfreuet sich , Daß du so Leben !, wer an dir nur hanget , Der wunderthätig. Das ist mein Trost : erlanger Mehr zum Löhn, als diese Zeit. 2. Lebensfürst! dich will ich faſſen, du hilfst so gern! Darum will ich auch meinem Herrn, Der mir so wohl thut, Und nicht lassen. Weisheit , die mein Heil bedacht, Durch dich wird mein fingen. 4. Der Freuden Füll' eröffnet sich Leben grünen , Dir zu dienen , Bis du Bei dir, da wir genesen ; 3u deiner mich zum Ziel gebracht ! 3. O, wie lieblich ist dein Führen, Rechten ewiglich , Ist lauter lieblich Wesen. Ich freu' mich, und bin froh Dein Regieren , Deine Pflege, deine in dir, Will deinen Namen für und für, Zucht ! Du verleihest gute Jahre , Bis Allerhöchster ! loben. zur Bahre ; Und dann erntet man die 5. Gib, daß mich deine Kraft er: Frucht. 4. Dein Gebot bringt lauter Friede ; freu , Wann ich in Schwachheit weine ! V. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes . 659 Werd' ich müde, Wirst du mir ein ſich'- | Und ſey mein Gott in Ewigkeit, Und rèr Stab. Ja, du weißt auf allen Stei- bau' mir dort ein Haus ! Ph. Ft. Hiller. gen Dich zu zeigen Als der Held , der Mel. Wer nur den lieben Gott läßt walten. Frieden gab. 5. Frieden gabſt du durch dein Ster- 1515. Ein lieblich Loos ist uns ge ben; Dein Erwerben Leitet mich ins fallen, Ein schönes Erbtheil uns be Vaterland. Herr, mein Hort, wenn scheert ; Laßt Lob und Preis dem Herrn Alles stürmet , Mich beschirmet, Daß erschallen, Er ist es werth, daß man du mir mit Blut verwandt! ihn ehrt ! Aus Gnaden hat er uns er 6. Deine Gnade wird mir bleiben, wählt, und uns zu seinem Volk gezählt. Und mich treiben , Dir, o Treuer, treu 2. Er hat sich unser angenommen, zu feyn ! Fahre fort mir zu begegnen, Ihn jammert' unser gar zu sehr ; Weil Mich zu ſeguen ; Und ſo laß mich nie wir zu ihm nicht konnten kommen, Kam allein! er zu uns von oben her; Es war die 7. Endlich kommt die frohe Stunde, wundervollste Lieb' , Die ihn zu´uns Nach dem Bunde, Der von dir beschwo ins Elend trieb. 3. Er sah an uns nichts Ehrenwers ren ist, Da du mit der Schaar der Dei nen Wirst erscheinen Mir, der du mein thes, Nicht Tugend und nicht Würdig Leben bist ! keit, Nein, nur Entstelltes und Vers Nur Sünde , Krankheit, kehrtes , Schmach und Leid, Und Keinen, der in + Met. Mein Gott, das Herz ich bringe dir. folcher Noth Uns Hülfe und Erld 1514. Ein Christ scheint ein ver fung bot. ächtlich Licht , und ist der Stolzen 4. Da nahm der Leiden unsers Fal Sport; Gott aber schämt sich ihrer les Er selbst, der Herr , sich hülfreich an, Gabselbst sich uns, und damit Al nicht, Und heißt sich ihren Gott. 2. Sie wallen hier als Pilgrime, les , Was sich ein Herz yur wünſchen Und werden lebenssätt ; Gott aber, der kann : Die Kindſchaft und das Kindes Lebendige, Baut ihnen eine Stadt. theil, Im ewigen Leben ew'ges Heil. 3. Ihr Glaube wird durch's Wort 5. O here, wir sind viel zu geringe ergött, Und eilt dem Himmel zu ; Da Der Güte, die du uns gethan! Wir wird der Hohn mit Ruhm erseht, Die stehn und schauen solche Dinge Be schämt und mit Erstaunen an. Die Wallfahrt mit der Ruh'. 4. Gott, scham' dich auch meiner Liebe, die mit Gnade krönt , hat ewig nicht , Scy du in Chrifto mein ; So uns mit Gott versöhnt. 6. • Wir hoffen nichts als lauter Gu schẳm' ich mich in deinem Licht Auch tes Aus deiner reichen Liebeshand, nicht, ein Christ zu seyn ! 5. Wie ist die Ehre doch so groß, Und gehen nun getrosten Muthes Durch Daß Gott uns Sunder liebt ! Wie ist dieses trübe Nebelland , Als Kinder es doch ein herrlich Loos , Das Gort hier, als Erben einst Dort, wo du uns 1 im Himmel gibt ! mit dir vereinst. 7. Solch lieblich Loos ist uns ge 6. Führ nur mich auf dem Lebens pfad Durch dein Verheißungswort, fallen, Solch schönes Erbtheil uns bes So geht mein Glaube ganz gerad' Zum scheert! Gern theilten mit den Menschen Vaterlande fort. Allen Wir , was uns deine Huld ge 7. Laß mir ein Kind's- und Bürger währt. Wir preifen's Allen herzlich recht An dir und deiner Stadt ; So an , Weil Jedermann es haben kann. irre mich nicht das Spottgeschlecht, 8. Es thut uns weh' , wenn ſie's Das keinen Glauben hat. nicht haben , Viel weher noch , wenn 8. Gib mir in meiner Pilgrimschaft, fie's verschmähn, 'Und ohne ſolche reiche So oft ich müde bin , Beständig neue Gaben Durch dieses arme Leben gehn. Glaubenskraft, Bis an dieHeimath hin. O komme doch, wer Mangel hat ; Und Spitta. 9. Zieh mir auch einst mein Pilger werd' aus Christi Fülle satt! gerkleid Im wahren Glauben ans, 12 * • 660 Viertes Buch. 4. Liebe, wie hast du die Deinen Mel. Wie groß ist des Allmächt’gen Gúte. 1516. Ein sichrer Schatz für alle erhoben , Da du dich uns selber und Zeiten , Ein theures Heil für jeden Alles ergibst ! O Vater, das Köstlichste Schmerz , Ein Troft für alle Bitterkei hier und dort oben Ist, daß du in Chriſto ten Ist, Jesu , mir dein treues Herz. uns våterlich liebst ! OTiefe ! o Weite! O Gottes Sohn , dich will ich lieben, Hdhe ! o Breite ! O seliger Abgrund Wie du mich bis zum Tod geliebt ! Mag unendlicher Freude ! Da finden die See sich dann auch die Erde trüben , Itlen vollkommene Weide ! Dein Vaterherz dringt dich , für doch der Himmel nicht getrübt. 2. Wer nichts mehr hat, als seine | Alles zu sorgen ; Du kenneſt den Man Thränen Und Seufzer in der schweren gel, und weißest auch Rath. Du ſor: Brust, Dem stillest du das heiße Seh gest für heute , du waltest für morgen, nen , und gibst ihm deines Friedens Sorgst herrlich für Seel' und für Leib Lust. Wen auch die ganze Welt ver- mit der That. Ja, Vater, wir spåren laſſen , Und wem entschwunden alles Dein Segensregieren ! Du krönst uns Glück, Der darf noch gläubig dich um- mit Gnaden im Leben und Sterben, fassen, und du gibst Alles ihm zurück . Und låssest uns endlich dein Himmel 3. O Quell des Heils ! o Hort des reich erben. Lebens! Was ist die Erde ohne dich ? 6. Ihr seligen Armen ! sebt, Alles Wie lebt man ohne dich vergebens , ist euer ! Ihr lebet in Christus , und Verliert und plagt und ångstet sich! Christus in euch ; Er achtet euch, seine Bei dir allein ist Himmelstreue , Bei Begnadigten, theuer , und macht euch dir allein ist Freud' und Licht ! Die an Herrlichkeit ſelber ſich gleich. Ge Welt vergehet, doch die neue, Die Welt | nießt nun als Freie, Was Jesus , der bei dir, verschwindet nicht. Plant. Treue, Als Segen in ird'schen und himmlischen Dingen Euch wollte durch Mel. Es glänzet der Christen 20. blutiges Sterben erringen ! 1517. Ermuntert die Herzen, er7. O möchten wir gänzlich der Liebe weckt die Gemüther, Jhr, die ihr als gewohnen , Die hier uns im Sobne se Glieder am Oberhaupt hångt ! Erwå- gnådig umarmt ! Wie våterlich weiß ſie get den Reichthum der herrlichen Güter, nicht unser zu schonen , Gleichwie sich Den Jesus dem Glauben zur Nahrung ein Vater der Kinder erbarmt ! Es geschenkt ! Seht, sterbliche Sünder! gehn ihr zu Herzen All unsere Schmer: Die werden ihm Kinder, Als Töchter zen : Sie heilt, fie verbindet, sie bebet und Söhne von neuem geboren ! Das und tråget , Bis sie uns dort ewig als at der allmächtige König beschworen. Liebe verpfleget. 2. Vater! es hat uns dein ewiges In eigener Melodie. Lieben In Christo vor Gründung der . glänzet der Chriſten in Es 1518 Welt schon erwählt ; Du hast unsre Namen im Himmel geschrieben , Und wendiges Leben, Obgleich ſie von außen uns mit dem Sohne der Liebe vermählt. die Sonne verbrannt. Was ihnen der O Gott aller Gnaden, Du heilst unsern König des Himmels gegeben, Ist Kei Schaden! Wir geben uns dankend den nem , als ihnen nur selber bekannt. treuesten Händen Zum Gründen, zum Was Niemand verspåret , Was Nie Stärken , zum Kräft'gen, Vollenden. mand berühret, hat ihre erleuchteten t Und sie zu der göttli 3. Ist uns nun der König des Lebens Sinne geziere , t. geführe Würde chen gewogen, So dient uns der Himmel, 2. Sonst sind sie noch Adams natur: die Erde , das Meer ; Die Engel , sie kommen mit Freuden gezogen , Und la liche Kinder, So tragen das Bild sie gern sich flammend zum Schuß um uns des Irdischen auch ; Sie leiden am her. Sie lieben die Kinder, Uns Alte Fleische, wie andere Sünder, Sie eſſen nicht minder; Sie dienen und wachen und trinken nach nöthigem Brauch. in Nächten und Tagen, Bis daß sie uns In leiblichen Sachen , Im Schlafen und Wachen , Sieht man sie vor An jauchzend gen Himmel getragen, V. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes . 661 dern nichts Sonderlich's machen, Nur, gen Nach bittrem Sündenlauf Ein daß sie die Thorheit der Weltluft ver- neuer, lichter Morgen In meinem Geist Lachen. herauf. 3. Doch innerlich sind sie von gött: 2. 3war blic' ich zu den Höhen Gar lichem Stamme , Geboren aus Gott blöde noch empor ; Kein Auge hat ge durch sein mächtiges Wort ; Es lodert sehen, Gehöret hat kein Ohr Das Wes in ihnen die himmlische Flamme, Ent- sen von dem Glücke An jenem Freudens zündet von oben, genähret von dort. ort ; Doch gnüget meinem Blicke Der Die Engel, als Brüder , Erfreun fich Schein aus Gottes Wort. der Lieder, Die hier von den Lippen der 3. Noch kenn' ich, Gott , Erlöſer, Heiligen klingen, Und bis in das inner Dich nicht von Angesicht ; Doch zeigt Dichmir stets größer Dein aufgestecktes fte Heiligthum dringen. 4. Sie wandeln auf Erden, und le Licht. Noch hör' ich nicht, wie droben ben im Himmel, Sie bleiben ohnmåch tig, und schüßen die Welt. Sie schme den den Frieden bei allem Getümmel, Sie kriegen , die Aermsten , was ihmen gefällt ; Sie stehen in Leiden, Und blei ben in Freuden; Sie scheinen ertödtet den äußeren Sinnen , Und führen das Leben des Glaubens von innen. Der Engel Heer dich preist, Doch lern' ich hier schon loben ; Mich treibet ja Dein Geist! 4. Was ich einst droben höre, Wird unaussprechlich seyn ; Doch gießet deine Lehre Mir hier schon Leben ein. Du, den ich dort erſt ſehe, Biſt nah' mir je den Schritt, und theilst durch deine 5. Wann Christus, ihr Leben, wird Nåhe Mir schon den Himmel mit. offenbar werden, Wann er sich einst dar 5. Im Himmelsvorschmack walle in der Herrlichkeit stellt , Dann werden Ich so die Himmelsbahn ; Selbst meine sie mit ihm , als Fürsten der Erden, Leiden alle Ziehn mich nur mehr hinan. Auch herrlich erſcheinen zum Wunder | Es wächst durch Kampf mein Streben, der Welt , Mit ihm triumphiren , Und Und unter Müh' und Last Die Sehn ewig regieren, Als leuchtende Sterne sucht nach dem Leben, Das du bereitet des Himmels dort prangen ; Denn dann | hast. 6. So oft in Glaubensfreude Ich ist die Welt und das Alte vergangen. 6. Frohlocke, du Erde, und jauchzet still versunken bin , Ermann' ich mich, ihr Hügel, Dieweil ihr solch göttlichen und scheide Mich mehr vom Erdenſinn. Samen geneußt! Denn das ist des So oft ich neue Kräfte Von deiner Liebe Ewigen göttliches Siegel , Zum Zeug- | fühl', Umfaß' ich dich, und hefte Mein niß, daß Er euch noch Segen verheißt. Aug' mehr auf das Ziel. Ihr sollt noch mit ihnen Aufs präch 7. Am Tage der Belohnung, Wann tigste grünen, Wann einst ihr verbors einst mein Aug' erwacht , Wann offne genes Leben erscheinet , Wornach sich Himmelswohnung Dem Geist entgegen eu'r Seufzen mit ihnen vereinet. lacht: Wie geht er dann durchdrungen 7. Jesu, verborgenes Leben der Von Wonne zu dir ein! O wie wird Seelen, Du heimliche Sonne der in dann verschlungen, Der Tod im Leben neren Welt! Laß deinen verborgenen seyn ! 8. Ja, solches Meer der Wonne Be Weg uns erwählen , Wenn gleich uns die Hülle des Kreuzes entstellt ! Hier reitest du auch mir ! O mehr als einer wenig gekennet, Und übel genennet ; Sonne Gleicht jeder Strahl von dir ! Hier heimlich mit Christo im Vater ge Heil, wer in jenen Höhen Dich, Jesus lebet, Dort offenbar mit ihm im Him: Christus, hat ! Kein Aug' wirdsatt sich mel geschwebet ! Chr. Fr. Richter. sehen, Kein Ohr sich hören satt ! I. G. Schöner. Mel. Wiesoll ich dich empfangen. Mel. Herzliebſter Jeſu, was haßt du ze. 1519. Es tagt in meiner Seele Die Hoffnung jener Welt ; Was ich im 1520. Gib deinen Frieden uns, o Glauben wähle, Ist's, was mein Herz Herr der Stärke ! Im Frieden nur ge= erhellt. Es steigt nach tausend Sor deihen deine Werke. Daß wir im Kampf 662 Biertes Buch. mit Sünde nicht ermüden , Stark' uns | Drum kann ich dieß Hell und gewiß, dein Frieden! Daß Gott mich kennet, sehen.. 5. Wohl mir , daß mich erkennt 2. Des Lebens Tag ist schwül ; des Lebens Abend Oft stürmisch noch, und mein Gott! Wohl mir im ganzen ke Wenigen nur labend . Ach, es bedarf ben ! Wohl mir, wenn mich der Feinde das Herz im Staub' hienieden , Herr, Sport und Leiden dicht umgeben! Er, der mich kennt , Beim Namen nennt, deinen Frieden ! 3. Gib Frieden , daß die fromme, Steht treulich mir zur Seite; Es hat dir getreue, Oft schwergeprüfte Seele nicht Noth ! In Noth und Tod Sieg sich erneue, Daß sie nicht muthlos hin ich mit Ihm im Streite! gerissen werde Vom Geist der Erde ! Mel. Jesu, hilf ſiegen 28. 4. Gib, wie den Vätern , die dir wohlgefallen, Auch uns den Frieden, 1522. Himmelsbeherrscher , Re die im Kampf noch wallen ! Gib Hoff- gierer der Erden, König der Ehren, der nung, daß des Glaubens Ehrenkrone Alles erhält ! Laß uns auch ferner be Dem Sieger lohne ! gnadiget werden, Schaffe uns Frieden, 5. Das ganze Leben auf der dunkeln | deguimmer zerfällt ! Baue uns Häuser, Erde Ist, ach, ein Streit mit Sorgen die ewig bestehen, Hütten, die grünen, und Beschwerde ! O birg uns, Herr, und nimmer vergehen! 2. Selig, wer dich als den Seinen in deines Friedens Schatten, Wann wir ermatten ! erkennet, und nur auf deine Verhei 6. Und wann zuleht wir mit dem Bungen baut ! Der mit Verlangen sein Tode ringen, Deck' uns dein Engel, | Alles dich nennet, Der sich von Herzen Herr, mit macht'gen Schwingen , und dir kindlich vertraut, Dersich dir ganz trag' uns hin, vonallem Kampfgeschiez lich zu eigen ergeben , Dem du ſein den, Zum ewigen Frieden! Wünschen, sein Leitstern, sein Leben! 3. Wunderbar heiß'ſt du, und wirſt Mel. Was mein Gott will :e. es auch bleiben; Weltliche Herzen be 1521. Gottkennet mich ; deß freuet greifen dich nicht, Pflegen nur Therheit und Sünde zu treiben , Flichen vers blendet dein göttliches Licht , Wollen und mögen dich, König , nicht haben, Spiegeln sich lieber in eigenen Gaben. 4. Aber demüthige, lechzende Seelen Nimmst du und hörest du williglich an, 2. Gott liebet mich von Ewigkeit Stillest ihr Scufzen und ängstliches In Christo als den Seinen ; Und dieser Quålen, Führst sie die beste, die seligste Hirt spricht, mir zurFreud' : Ich kenne Bahn , Hegest und trägst sie mit taus wohl die Meinen. Gott siehet an, Was send Erbarmen , Wenn sie dich liebend Er gethan, Und wir nicht leisten kön im Glauben umarmen. nen. Der mir zu gut Vergoß sein Blut, 5. Håtten die Menschen nur Augen Sollt' der mir Böſes gdunen ? zu sehen , Wäre das Herz doch aufJes 3. Ein wohlbewahrtes Gotteskind sum gericht't, Würden sie leichtlich und Bin ich durch solchen Glauben : Getil gründlich verstehen In dem vollkomm get ist all' meine Sünd' ! Wer will den nen und helleften Licht, Wie er so weiss Trost mir rauben? Drum glaube ich, lich auf Erden regiere, Und die Fríds Daß våterlich Mein Schöpfer mich ten aufs Herrlichste führe ! will lieben ; Ach, seiner Hand Bin ich 6. Will er was haben, so muß es ges bekannt , Ich bin ja drein geschrieben. schehen ; Ist's ihm entgegen, so geht es 4. Durch Christum bin versöhnet ich, nicht fort ; Ob auch Gewitter und Flu Der mich vor Gott bekennet, Und vor then entstehen, Bringet er dennoch die den Engeln öffentlich Als seinen Lieb Seinen zum Port, Führet durch Nächte, ling nennet. Gott läffet mir Viel Gus durch Wellen und Winde, Tröstet die tes hier An Seel und Leib geschehen ; | Herzen, erläſſet die Sünde. sich Mein Geist und meine Seele. Gott kenner michganz inniglich; Drum ich ihm nichts verhehle. Kann's anders seyn ? Ist er doch mein, Mein Schöpfer und mein Vater! Ich bin ſein Werk, Ermei ne Stark, Mein Führer und Berather. V. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes. 663 7. Mich auch hat Jeſus ſchon da- j den blinket , Und mir herüber winket, mals gezogen, Als ich noch schnöde von Ihr Berg und Thåler Kanaan! welche schöne Reise , Auf der ihm mich gewandt, Als ich den nichti3. gen Dingen gewogen, Lüftern in eiteler mich Himmelsspeise und Himmels Weltluft gebrannt , Als mir sein Kreuz trank erquickt ! Wo mich ein Freund noch verächtlich gewesen, Weil ich die geleitet , Die Hand mir überbreitet, Sünd' und die Welt mir erlesen. Daß keine Sonnengluth mich drückt ! 8. Ja, du hast öfters aufs Herz mir 4. Mein Freund ist nun gekommen, gedrungen , Daß dein Erbarmen mich Er hat mich hingenommen, Und sich schamroth gemacht ! Jesu, dein Herz mir ganz geschenkt ; Viel Wonne, Licht hat das meine bezwungen, Da ich dein und Frieden hat er mir zugeschieden, Lieben noch wenig bedacht. Liebe, wie Und meinen Pfad zu sich gelenkt. 5. Er wusch den Leib mir reine, Am hast du dir Mühe gegeben , In mir zu Abend dann alleine Wäscht er die Füße schaffen ein göttliches Leben! 9. Laß deinen Frieden mich reichlich mir ; Zwar kann ich nur mich schamen, erfüllen ! Was dir entgegen, daß werde Doch darf ich mich nicht gråmen ; verflucht ! Stärke den Glauben, regiere Mit Freuden, spricht er, thu' ich's dir! den Willen , Der ſouſt ſo leichtlich ) ſein 6. Er zeigt mir alle Wege, Am stei Eigenes fucht! Durch dein Erbarmen len Felsenstege Trågt er so sicher mich ; wird mir's noch gelingen, Ganz mich Und , daß beim Niederschauen Dem dem Vater zum Opfer zu bringen. Kind nicht möge grauen, Heißt er mid) 10. Wohl mir, wenn ich so mit Jesu schauen nur auf sich. verbunden , Wenn ich ihn also durch 7. 3war mag ich leicht mich risen Glauben erkannt ! Weil ich das Leben An scharfen Dornenspißen , Die mir in Jesu gefunden, Ist auch des Vaters entgegenstehn ; Doch wenn ich ihn nur Herz zu mir gewandt. Himmlische faſſe, Und ſeine Hand nicht laſſe, Muß Schaaren sind meine Gefährten , Und es mit Freuden fürder gehn. ich ein Mitglied der selig Verklärten. 8. Oft, wann ich mich verirrte, Rief 11. Nun, ich verehre den mächtigen mir mein treuer Hirte Zu tiefer Mitter Namen Deffen, der mir schon so Großes nacht; Und kam ich nur mit Reue, So gethan , Preise und rühme mit Abras hat der Ewigtreue Der Sände nimmer hams Samen , Bete und schaue im mehr gedacht. Glauben ihn an, Singe von seinen 9. Er hat mir oft erzählet, Wie man großmächtigen Thaten , Daß er mir ihn einst gequålet , Und an das Kreuz Armem so herrlich gerathen. gebracht , Wie seine Freunde flohen, 12. Hilf mir bewahren, was du mir und wie mit frechem Drohen Die Fein geschenket, Dann werd' ich nimmer er de seiner Pein gelacht. müden im Lauf; Wenn dann die Welt 10. Er hat für mich gelitten, Er hat und der Teufel mich kränket, Dring' ich für mich gestritten, Für mich ist er er nur schneller zum Ziele hinauf. Richt' blaßt, Für mich sein Herz durchſtoßen, mir, o Jesu, den Blick nur nach oben, Für mich sein Blut geflossen, Und mei Bis du zu dir mich im Frieden erhoben ! ne Schuld war seine Last. · Christoph Adolph Jäger v. Jägersberg. möcht' ich diesen Einen Um 11. fangen, und sonst keinen, Der mich so hoch geliebt! Der mich so hoch geachtet, Den ich so tief verachtet, Und bitterlich 1523. Ich freue mich mit Beben, zum Tod betrübt. Bis einst das volle Leben In meinem 12. Er hält sein Herz mir offen, * Geist beginnt, Wenn vor der Liebe Ich soll nur kindlich hoffen , und glau Sehnen Das Todeseis in Thrånen, bend auf ihn sehn ; Wenn ich's auf ihn nur wage, So soll es alle Tage Von Die Nacht in ew'gen Tag zerrinnt. 2. Wenn ich nach langem Mühen Klarheit in die Klarheit gehn. 13. Herr Jesu, dieses Leben Woll'st Aus dem Gefängniß fliehen, In Freiz heit wandern kann ; Wenn ihr so gol du mir Armem geben ! Drauf will ich Mel. Nun ruhen alle Wälder. 664 Biertes Buch . dir vertraun, Bis ich, nach deinem Bil- ist er drum nicht ferne; Er sieht und de Erwachend, dir ins milde Versöh= | schüßet mich. A. Knapp. nersauge werde schaun ! 2. Mein Zeug' ist in der Höhe ! Da lebt er und vertritt Bei Gott mich, Mel. Gott ist getreu, sein Herz 20. wenn ich flehe, und theilt mir Gnade 1524. Ich habe g'nug ; Mein Herr mit. Er ist's auch in mir Schwachen, ist Jesus Christ , Mein Herr ist er al Der mächtig für mich kämpft, Und, lein ; Wer nur sein Knecht und treuer wenn die Lüst' erwachen , Sie siegreich Jünger ist, Darf ohne Sorgen seyn. in mir dåmpft. 3. Mein Leib und meine Seele Sind Ich will ganz meinem Gott anhangen, Und nicht mehr nach der Welt verlan Christi Eigenthum. Das rühm' ich, und erwähle Mir keinen größern Ruhm. gen; So hab' ich g'nug. 2. Ich habe g'nug; Ich bin der Ich fühle seine Triebe Mit Kindeslust Sorgen los , Und kränke nicht mein in mir ; Er liebt mich , und ich liebe Herz; Ich bin vergnügt, und sig' in Mit Inbrunst ihn dafür. Gottes Schooß , Der lindert allen 4. Was mir sein Tod erworben, Das Schmerz; Ich sorge nicht mehr für reicht sein Geist mir dar ; Mit ihm bin mein Leben ; Der Höchſte will mir Al ich gestorben Der Welt, mir ſelber gar. Mit ihm, der seine Treue Mir sterbend les geben. Ich habe g’nug. 3. Ich habe g'nug ; Gott, der die noch entdeckt , Bin ich zugleich aufs Vögel speist , Und alle Welt ernährt, neue Zum Leben auferweckt. Der jährlich Gras und Blumen wach 5. DießLeben hier im Glauben, Das sen heißt, Und ihnen Schmuck bescheert, Leben in demHerrn, Kann mir der Tod Der wird auch meinen Leib ernähren, nicht rauben ; So lebend, sterb' ich gern. und Kleidung , Nahrung mir beschee Hinweg, du Fürst der Sünde, Der mir ren; Ich habe g'nug ! mein Heil entreißt ! In mir, als Got: 4. Ich habe g'nug ; mein treuer Va tes Kinde , Wohnt Chriſtus und ſein ter sieht Mit stetem Blick auf mich. Geist. Was ich bedarf nach Leib und nach Ge 6. Weg, Eitelkeit und Sorgen ! Was müth, Bedenkt er guådiglich. Auf Ihn | acht' ich Ruhm und Spott ! Mein Le werf ich all' meine Sorgen , und sorge ben ist verborgen Mit Christo hier in nicht verzagt auf morgen. Ich habe Gott. Doch wird nach kurzen Jahren Sich seine Herrlichkeit An mir auch g'nug. 5. Ich habe g'nug , und sorge für offenbaren, In der Vollkommenheit. den Geist ; Das Andre fällt mir zu ; 7. Jezt ist noch nicht erschienen, Nur Gottes Reich , das Jesus suchen Was ich einst werden soll; Hier soll ich heißt, Das gibt mir wahre Ruh'. Ich ihm nur dienen Getreu und glaubens trachte nur, des Vaters Willen In voll; Doch dort soll ich zum Lohne Mich Kraft des Geistes zu erfüllen ; Dann freudig zu ihm nahn, Und der Gerech ten Krone Aus seiner hand empfahn. hab' ich g'nug. 8. Drum thu' ich bloß auf Erden 6. Ich habe g'nug ; ich lieg' an Jesu Brust, Da schwindet aller Schmerz. Nach dem, was ihm gefällt. Um himms Was will ich mehr ? dort find' ich Him lisch dort zu werden , Entsag' ich hier melslust , Dort stillet sich mein Herz ! der Welt. Das, was ich mir erkoren, Im Vorschmack weiß ich schon auf Er Bleibt mir, wann sie vergeht ; Mich den, Was mir im Himmel einſt ſoll | reizt kein Glück des Thoren, Der mei werden. Ich habe g'nug. nen Glauben schmäht. 9. Im freudenvollen Himmel , Da Mel. Valet will ich dir geben. ist mein Bürgerrecht. In diesem Erd 1525. Ich leb' in Gottes Sohne, getümmel Bin ich nur Gast und Knecht. Und dieser lebt in mir. Mein Geist Zum Guten, das ich thue , Erfleh' ich schwebt dort am Throne , Sein Geist Christi Kraft, Und süße Heimathsruhe umgibt mich hier. Zwar über Luft und Nach bittrer Pilgerschaft. 10. Wie herrlich wird dort oben Der Sterne Erhob einst Jesus sich ; Doch V. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes. 665 einst mein Wandel seyn, Wann ich, zu | Jesu unabwendig ; Er bleibt mein Heil ihm erhoben , Ganz sein bin, und er und Licht. Wie will ich ihn dort oben mein ! Da werd' ich ewig leben Mit Mit tauſend Freuden loben ! Denn weil ihm, (Erſelbſt verſpricht's !) Und jauch- ich glaube, fall' ich nicht. Woltersdorf. zend Ihn umschweben, Den Urquell als Mel. Chriftus , der ist mein Leben. Les Lichts ! 1527. Jesus , der ist mein Leben, Mel. Nun ruhen alle Wälder. Mein Trost in aller Noth; Ihm hab' 1526. Ich weiß von keinen Plagen ich mich ergeben Im Leben und im Tod. Bis diesen Tag zu sagen, Die Jesus 2. Hab' ich auch hier aufErden Nur mir gemacht. Nein, alle seine Wege, wenig Hab' und Gut, Dagegen viel Je mehr ich's überlege , Sind gut ge Beschwerden, Bin ich dochwohlgemuth. meint und wohl bedacht. 3. Verwirft in meinem Leide Mich 2. Er hat noch nie vergessen , Was auch die blinde Welt, So bleibt mir er mir zugemessen, Was mir zum Se doch die Freude , Daß Jeſus mich er gen sey. Kommt auch ein trüber Mor hålt. gen, So bleib' ich doch von Sorgen, 4. Ich habe doch im Herzen Jeſum, Bon Furcht und Mißvergnügen frei. das höchste Gut; Der tilget meine 3. Ich fürchte keine Strafe , Und Schmerzen Mit ſeinem Geiſt und Blut. 5. Troh dem, der mir will schaden ! kriege wie im Schlafe Den Gnaden überfluß. Wenn Mancher denkt , ich Trotz auch dem alten Feind ! Ich bin leide , So mehrt sich meine Freude, bei Gott in Gnaden , Und Chriſtus ist mein Freund. Weil mir's zum Besten dienen muß. 4. Ja, es wird Wahrheit bleiben, 6. Fahr' hin mit deinen Schäßen, Daß, die sich dir verschreiben , O Jesu, O Welt , du Trügerin ! Der Herr ist ſelig ſeyn ! Kann das die Welt nicht mein Ergdhen , Mein Theil und mein fassen, Muß man sie fahren laſſen, Und Gewinn ! sich nur desto mehr erfreun. 7. Heil, Seligkeit und Leben hat er 5. Ach, könnt' ich ohne Wanken Dir mir zugedacht ; Drum will ich ihn er unaufhörlich danken, Daß du ſo gnådig heben Aus aller Herzensmacht. 8. Von Gnade will ich singen, Die bist! O, wie vergibst du reichlich! Dein Herz ist unvergleichlich ; Ach, daß mein er nach Gottes Rath Mir Armem und Geringen So reich erzeiget hat. Herz so schläfrig ist ! 6. Der Gaben ist kein Ende ; Und 9. Ich will ihn freudig loben In deine treuen Hånde Sind noch nicht dieser Erdenzeit, Und einst im Himmel můd' noch matt. Du fåhrest fort, zu droben In alle Ewigkeit. 10. Triumph ! bald werd' ich) kom geben, zu tragen und zu heben , Bis alle Noth ein Ende hat. men Ins Reich der süßen Ruh'; Dann 7. O möcht' ich's recht verstehen, jauchz' ich mit den Frommen Dir , o Auf Alles aufzusehen , Was du mir mein Heiland, zu ! 11. Komm, völlig mich zu heilen ! schon gethan, Und auch aufdas zu mer ken, Was jest in deinen Werken Mir Zieh' kräftig mich hinauf! Ich will mit Glaubensstärkung werden kann ! Freuden eilen ; Nach oben geht mein 8. Ach, schärfe meine Augen, Damit Lauf! sie endlich taugen , Recht hell und klar Mel. Durchbrecher aller Bande. zu sehn! So seh' ich aller Orten Mit goldnen Glaubensworten Die Schrift 1528. Jesus labet unsre Seelen, von deiner Gnade stehn. Seine Liebe macht vergnügt , Daß kein 9. Dann lob' ich auch im Leiden Mit Sorgen, daß kein Quålen Seiner Kin glaubig stillen Freuden Die Größe dei der Muth besiegt. Er, der Lebensbaum, ner Huld. Du bist in meiner Kammer ; steht feste, Bricht auch Sturm und Da seh' ich keinen Fammer ; Ich glaub' Wetter ein. Die in ihn gepfropften in fröhlicher Geduld. Aeste Müssen ohne Schaden seyn. 10. Mein Hoffen ist lebendig , Bon | 2. Jesus ward getränkt mit Galle, 666 Viertes Buch. Ihn umgab der Leiden Fluth. Dieß er | dich kein Zorngericht, Weil der Richter rettet uns vom Falle , Dieß verlöscht für dich spricht. der Hölle Gluth. Dieses heilet das Ge 5. Weichen Berge , fallen Hügel, wissen, Fluch und Straf' erschreckt uns Flieht das Meer von seinem Ort , So nicht ; Denn die Handschrift ist zerrif bleibt dir dein Pfand und Siegel: Got tes Geist und Gottes Wort. Unbewege sen, Weil die Liebe für uns spricht. 3. Fels, der aus der Sündfluth Wel lich soll es stehen; Gottes Gnad und len Ewigtröstend sich erhöht, Der, wenn Friedensbund Ist dein ew'ger Felsen die Gewässer schwellen, Dennoch unbe grund, Wann die Himmel selbst ver weglich steht! Jesu, du gibst uns das gehen. Haben sollst du stolze Ruh' ; Leben, und der Glaube eilt hinzu, Weil Dein Erbarmer schwört dir's zu ! 6. So bist du wahrhaftig selig, D, du uns das Recht gegeben ; Du bist unsrer Seelen Rub' ! begnadigt Bundeskind ! Du gehst deine 4. Jesu, wirst du uns bewachen, Straße fröhlich, Weil sich Gott mit dir Daß wir können standhaft ſeyn, - Bist verbind't ; Er gießt seine Vaterliebe du stets bei uns im Nachen: Laufen Dir in deinem Herzen aus, Und du eilst wir zum Hafen ein. Dein allheiliges ins Vaters Haus Durch des Geistes Erwerben Läßt uns nicht zurücke gehn, süße Triebe, Steigest ohne finſtres Weh Und wir werden auch im Sterben Dich, Froh und glaubig in die Höh'. • das Leben, lebend sehn! 7. Wollen dich die Lasten drücken Auf dem Weg der Pilgerschaft : Lerne Mel. Sollt' ich meinem Goft nicht ſingen. nur aufJeſum blicken ! Seine Kraft iſt 1529. Kind des Höchsten , lebe, deine Kraft ; Er ist's, der das Schwer lebe In dem , der dein Leben ist ! ste tråget , Wenn er eine Kreuzeslast, Jauchze, rühme und erhebe Deinen Die noch dein Verstand nicht faßt, Dei Heiland Jesum Christ ! Diese Na nem Herzen auferleget. Trag's mit ihm, men sind die Quellen, Ja, ein jeder ist so wird dir leicht , Was ſonſt unerträg ein Meer, Da strömt deine Freude her ; lich däucht ! Friede, gleich den Meeres wellen , Ueber 8. Er ist deine Heil'gungsquelle, strömt dir Leib und Seel'. Groß ist dein Die beständig überfließt, Die ſich lieb Immanuel! lich , klar und helle Täglich über dich 2. DiesenHerrn zu eigen haben, Der ergießt. Du kennst ihn als deinen Frie des Lebens Ursprung ist, Sich an einem den , In dem deine Seele ruht ; Bon Christus laben, Von dem lauter Segen dem allerhöchsten Gut Bleibst du ewig fließt, - Einen solchen Jesus kennen, ungeschieden ; Endlich steht auch seine In dem alles Gottesheil : Ja, dieß ist Treu' Dir im Tod allmächtig bei. das beste Theil ! Ihn im Glauben sein 9. Ewig wird dir's wohl ergehen, zu nennen, Das ist schon in dieser Zeit, Deine Wahl betrügt dich nicht ; Du Vorschmack ew'ger Herrlichkeit. wirst ihn mit Augen sehen, Dort im 3. Er hat dich für sich erwählet, Er goldnen Himmelslicht. Er , der Ur hat dich der sel'gen Schaar Seiner Lie sprung ew'ger Freuden, Er, dein König ben zugezählet, Eh' die Welt gegründet und dein Freund, Der sich hier mit dir war; Er versank für dich in Schmer vereint, Wird dich bei sich ewig weiden; zen, Dich zu retten aus dem Tod, Dich Was er ist und hat, ist dein; O wie aus aller Sündennoth Hinzuziehn zu felig wirst du ſeyn ! seinem Herzen. Nimm ihn an und freu' Mel. Ringe recht, wenn Gottes Gnade. dich sein! Sich, dein König ist ja dein. 4. Achtest du, der Sünden wegen, 1530. Liebt, ihr irdischen Gemü Dich der Gnade gleich nicht werth, ther, Was euch zu vergnügen pflegt ! Geht er dennoch dir entgegen , Seine Meine Schäße, meine Güter Sind im Huld bleibt unversehrt. Er faßt dich Himmel beigelegt. 2. Eure müssen untergehen! Meine mit seinen Armen, Hebt und trägt und leitet dich, Er versenkt dich väterlich bleiben für und für; Eurestürzen; diesc Insein herrliches Erbarmen ; Hier trifft | stehen, Und sind meiner Seele Zier. V. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes. 667 3. Eure können nichts bezwingen, [ Ist der Himmel, Gottes Thron ; Mei Können nicht bestehn im Tod ; Meine ner Seele Trost und Weide Ist mein sind's, die hin mich bringen , We man Jesus, Gottes Sohn. Was mein ganz lebet ohue Noth. zes Herz erfreut, Ist in jener Herrlich 4. Nichts sind Güter, Geld , noch keit. 2. Andre mögen sich erquicken An Gaben, Nichts sind Freunde dieser Zeit. Jesum haben, das ist haben, Was den Gütern dieser Welt ; Ich will nach dem Himmel blicken und zu Jesu seyn uns tröstet und erfreut. 5. Diesen Jesum will ich schließen gesellt. Denn der Erde Gut vergeht : In mein Herze nur allein , und in ihm Jesus und sein Reich besteht. 3. Reicher kann ich nirgends werden, den Schah genießen, Dem kein Schatz kann ähnlich seyn. Als ich schon in Jesu bin. Alle Schäße diefer Erden Sind ein schndder Angst Mel. Mun danket Alle Gott. gewinn. Jesus ist das rechte Gut, Wel 1531. Lobt, o ihr Heiligen , Lobt ches sanft der Seele thut. Gott in eurem Orden ! Der Allerhei 4. Glänzet gleich das Weltgepränge, ligste Ist unser König worden ! Er Ist es lieblich anzusehn, Währt es doch schüßt und lehret uns, Er tröstet in der nicht in die Långe , Es ist bald damit Noth, Er macht die Heiligen Recht geschehn ; Plößlich pflegt es aus zu seyn Mit des Lebens Glanz und Schein . selig nach dem Tod. 2. Ihr seyd von Sünden frei, und 5. Aber dort des Himmels Gaben, königliche Knechte ; Ihr bringet rechte Deren Fülle Jesus hat , Können Herz " Frucht, Euch zieren Gottes Rechte Mit und Seele laben, Machen ewig reich wahrer Heiligkeit, Die Christi Blut er und satt ; Es vergeht zu keiner Zeit warb, Weil er, der Heiligste, Für euer | Jenes Lebens Herrlichkeit. 6. Tausend Jahr' in Freuden schwe Leben starb. 3. Ofelig , wer sein Herz zu Gott, ben, Ist ein Glück, das bald zerfällt. dem Höchsten , wendet , Und so den Einen Tag in Jesu leben , Ist viel bef= Glaubensleuf In Heiligkeit vollendet ! ser, als die Welt. Einen auserwähl felig, wer sein Wort, Das felig ten Stand Gibt's : zu Jesu rechter macht, recht hört ! O selig, selig, wer hand ! 7. Eſſen, Trinken, Spielen, Sprin Von Herzen sich bekehrt ! 4. Ein geistlich-armes Herz Wird gen Labet meine Seele nicht ; Aber reich von Gott begabet , Ein trauriges nach dem Himmel ringen, Das gibt mit Trost und Hülfe stets gelabet. Ein ew'ges Freudenlicht. Jesus Christus,™ sanft Gemüthe herrscht ; Wer der Ge- nur in dir Hab' ich schon den Himmel rechtigkeit Begierig trachtet nach, Wird | hier! 8. Ach , so gönne mir die Wonne, ewig hoch erfreut. 5. Wer sich barmherzig zeigt, Kann Mit dir aus und ein zu gehn ! Dann auch auf Gnade bauen ; Wer reines | ſey droben meine Sonne, Die mir nicht Herzens ist , Wird Gott, den Vater, kann untergehn ! Zeuch mich hier in schauen; Wer Frieden hålt und macht, dich hinein , Droben laß mich um dich M. Salomo Liscos. Der heißet Gottes Sohn, Und wer ge seyn! duldig leid't, Erlangt den Himmels John. Mel. Ach, bleib' mit deiner Gnade. 6. Drum ewig selig seyd Ihr Heili- 1533. Mein Geist sehnt sich nach gen zu schäßen ; An eurem Glücke ſoll | Ruhe, Und findet keine hie. Nun weiß Eich meine Seel ergößen ; Ihr traget ich , was ich thue : Bei Jesu such' ich hier und dort Des Geistes reiche Frucht; fie. 2. Will mich mein Elend quålen, Oselig, wer sie find't, Und hier bei Zei ten sucht ! So eil' ich diesem zu ; Er ruft, und gibt den Seelen Am sanften Joche Ruh'. Mel. Gott des Himmels und der Erden. 3. Macht mich mein großer Schade 1532. Meines Lebens beste Freude Noch in dem Zutritt scheu, So sagt er 668 Viertes Buch. mir von Gnade , Daß die noch größer 6. Wer ist der, der dich, Herr, Mit Tey. wahrer Furcht verehret, Den nicht dein 4. Macht mir der Satan Schmer treuer Geist Die besten Wege lehret ? zen, Der Feuerpfeile hat, So sagt mein Der gibt auf deinen Wink Mit allen Herr dem Herzen : Du hast an Gnade Freuden Acht , Der wird durch keine Lust, Noch Furcht zum Fall gebracht. fatt ! 5. Wenn mein Herz in dem Beten 7. Weicht Alles, was die Welt Für Selbst seine Mängel schilt , Beruhigt Ehr und Freude schäßet, So wird mein ſein Vertreten , Das vor dem Vater Herz doch nicht Aus seiner Ruh' ge gilt. sehet ; Es bleibt doch ungestört, Es 6. Wenn ich von dem Gewimmel liegt an deiner Brust, Und schmeckt viel Der Welt verspottet bin, Sagt er mir Süßeres, Als dieser Erde Lust. von dem Himmel , Und einem Lohn 8. Ich soll und darf getrost In dei darin. nen Gütern wohnen. Ich komme noch 7. Will mich das Kreuz ermüden, dereinst zu jenen Lebenskronen , Die Das Christi Jünger beugt, So sagt er deinen Heil'gen schon Von dir bereitet mir vom Frieden, Der Alles übersteigt. sind ; Sie trägt ja vor dem Thron Schon 8. Und kommt es dann zum Ster manches Gotteskind . 9. Dort werd' ich dann einmal Mein ben, So spricht sein Geiſt noch zu Vom Leben, von dem Erben, Von Freude, volles Loos ererben ; Drum wird mein Ph. Fr. Hiller. Tod auch seyn Ein freudevolles Ster von der Ruh'. ben. Du führst mich wunderbar An Mel. Gott, du frommer Gott. deiner Jesusband Gewiß zur rechten 1534. Mein Heiland, führe mich, Zeit Ins frohe Vaterland. 10. Nun, Herr, ſo lang` mein Geiſt Laß meinen Fuß nicht gleiten ! Laß mich dein wahres Lob Ohn' Unterlaß aus Noch muß hienieden wallen , Soll mir breiten ; Laß mir der Gnade Macht dein Lieben nur, Dein Gnadenrath ge Und deiner WahrheitSchein ZumSchuß fallen , Den selbst der Engel Schaar und sichern Stab, Ein Licht im Finstern Nicht ganz ergründen kann. Dir über ſeyn. lass' ich mich ! Dein Lieben nehm' ich an ! Jesu, gut und fromm, DuKö 2. Mel. Wie groß iſ des Allmächt’gen Güte. nig voll Erbarmen ! Du ſuchest Kranke auf, Und bist das Heil der Armen ; 1535 . Mein König weiß wohl zu Was schwer verwundet ist, Nimmst du regieren ; Es ist der Allmacht_nichts in deine Kur; Den Sündern zeigest du zu groß. Ihn laſs' ich gern den Scepter führen, Ihm leg' ich Alles in den Die rechte Lebensspur. 3. O treuer Sünderfreund , Du Schooß. Die Sorgen sollen mich nicht Tröster der Elenden ! Du kannst der plagen , Er sorgt ja gnadenvoll für Feinde List Gar wunderbarlich wenden. mich. Ihm darf ich, was mir fehlet, Es kann dir nichts zu krumm, Zu tief, klagen , Er uimmt die Laſten gern auf zu heimlich seyn : Du hilfft und führst sich. 2. Mein König kennet meine Schwå mis gern In grade Wege ein. 4. Wenn ich in meiner Noth Mich che ; Es ist der Liebe nichts zu klein, dir zuFüßen lege, So reichst du mir die Daß sie nicht Alles endlich breche, Was Hand, Und führst mich ew'ge Wege. mir will irgend schädlich seyn. Was Üzer deinen Bund bewahrt, Und an dein Menschen nur von außen sehen , Das Vort sich hält, Wird auch von dir be ſichet er von innen an. Mir, ſeinem Kind, darf nichts geschehen, Was mir ſchirmt, Und nimmermehr gefällt. 5. Mein Mittler, ſegne mich, Ver das Ziel verrücken kann. gib mir alle Sünden ! Laß ſie, so groß 3. Mein König richtet alle Sachen fie sind , Wie einen Nebel schwinden! Nach seinem Wohlgefallen zu. Laß ich Jesus, rette mich, Nach deinem Lie ihn nur mein Heil bewachen, So sidret besrath; Du hast den Namen ja , Und nichts mir meine Ruh'. Im Dunkeln zeigst ihn durch die That! ist er meine Sonne; Im Glücke mehret V. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes. fi69 feine Treu' Die mir von ihm erworbne | labe. O Brod, das ew'ges Leben szibt, Wonne ; Die Gnad' und Wahrheit steht Gib , daß ich, was der Welt bel iebt, mir bei. Niemals zur Nahrung habe! 8. Du bist mein treuer Seelenh irt, 4. Mein König liebt mich bis ans Ende, Er führt mich durch die Pilger Führst mich aufgrüner Weide ; Du hast zeit. Sein Will' ist, daß er mich voll mich, da ich war verirrt, Geführt aus ende; schönes Ziel der Herrlichkeit! schwerem Leide. Mein Hirte, n imm Wohl mir, daß mich mein Jeſus führet, mich nun in Acht , Damit mich weder Dem ich im Geist verbunden bin! Sein List noch Macht Von deiner Heerde Lieben, das mein Heil regieret, Bringt scheide! 9. Du bist mein auserwå hlter sicher mich zur Heimath hin. Freund, Der mir das Herz bew eget, Mel. Es ist das Hell uns kommen her. Mein Meister, der es treulich meint, 1536. Mein treuster Jesu , meine Mein Heiland, der mich pfleger ; Mein Lust, An dem ich mich vergnige, Du Arzt, wenn ich verwundet bin , Mein Seelenfreund, an dessen Brust Ich sanft Retter, der mich immerhin Bei aller im Geiste liege! Mein Mund hat dir Schwachheit tråget. 10. Du bist mein starker Held im ein Lob bereit't , In deiner Huld und Freundlichkeit Ist Heil und volle Gnüge. Streit, Der treulich für mich kämpfet, 2. Mein ganzes Herz ist gegen dich Mein Tröster in der Traurigkeit, Der Mit heißer Lieb' entzündet ; Es singt, alle Sorgen dämpfet ; Mein Ank er in es dankt, es freuet sich, So oft es dich des Sturmes Noth, Mein Licht und empfindet , Und ganz von dir durch Leben in dem Tod, Mein Himmel, strahlet ist, Der du dem Herzen Alles meine Krone! bist, Das dich im Glauben findet. 11. Wie sollt' ich, o mein Heiland, 3. Du bist ein wunderbares Licht, dich Nach Würden loben können ! Ich Darin ich Gott erblicke Mit aufgedeck will dich jetzt und ewiglich Mein Eins tem Angesicht, Daran ich mich erquicke. und Alles nennen ; Denn was ich will, Nimm hin mein Herz , erfüll' es ganz, das bist du mir. Ach, laß mein Herze O wahres Licht, mit deinem Glanz, für und für In deiner Liebe brennen ! Dr. Johann Christian Lange, Und weiche nie zurücke! 4. Du bist mein sichrer Himmels Mel. Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn. weg! Durch dich steht Alles offen. Wer dich umfaßt, der har den Steg 1537. Mein Trost, damit ich Nacht Zur Seligkeit getroffen. Ach laß , du and Tag Sünd', Teufel, Welt vertrei theures Heil, hinfür Mich doch den ben mag, Und mich in Ruhe ſetzen, Ist Himmel außer dir Auf keinem Wege dieß, daß ich mich allezeit Am Freuden hoffen ! bild der Seligkeit In Jesu darf er= 5. Du bist die Wahrheit ! dich göten. allein Hab' ich mir auserlesen ; Was 2. Nehm' ich, o Herr, dein Wort vor außer dir, ist Trug und Schein ; In dir mich , Betracht' dein Wesen inniglich, ist Kraft und Wesen. Ach, mach' mein So find' ich nichts , als Leben ; Dar Herz dochvöllig frei, Daß es nur dir über wird mein Herz so reich An Freu ergeben sey , Durch den es kann ge den, und der Mund zugleich ! Ich kanıt's nesen! nicht g'nug erheben. 6. Du bist mein Leben! deine Kraft 3. So wahr sich Gott im Himmel Soll mich allein regieren ; Dein Geist, find't, So wahr bin ich ſein liebes Kin¡ɔ, der Alles in mir schafft, Kann Leib und Rein, heilig, voller Gnaden. Er will Seele rühren , Daß ich voll Geist und mein lieber Vater seyn, Schließt mich Leben bin. Mein Jesu, laß mich nun in seine Fürsorg' ein , Schüßt mich vier Leid und Schaden. forthin Das Leben nicht verlieren ! 7. Du bist das rechte Lebensbrod, 4. So wahr mein Heiland Jesus Des Vaters höchste Gabe, Womit ich Christ Der Sohn des Allerhöchsten ist, mich in jeder Noth Zum neuen Wandel | Darf rühmen ich sein Lieben ; Das ist 670 Viertes Buch. so treu, so tief, so fest , Daß er mich | Sprächest du Mit füßerRuh' : „ Herr, nimmermehr verläßt; Er hat sich mir ,,mein Hirt ! Quell aller Freuden, Nie ,,mand soll uns scheiden!" verschrieben. Albert Knapp. 5. So wahr der Herr , der heil'ge Geist, Mein Gott und süßer Tröster. Met. Kommt her zu mir, ſpricht 2c. heißt, und hat mich taufen lassen : So wahr ist er in meiner Seel , Regiert 1539. Gott, dich kennt die Welt mich durch des Worts Befehl, Daß ich nicht recht! Ihr stolzer Sinn wähnt kann Jesum fassen. sich gerecht , Sie täuscht sich bis ans 6. Die heilige Dreieinigkeit hat mich Ende ; Sie will fromm leben ohne dich, zum Tempel sich bereit't, Daß sie mich Vergöttert selbstgefällig sich ; O, daß ganz bewohne; Es sieht auf mich und sie dich doch fände! mein Geber Die allerhöchste Majestät 2. In dir nur ist die Seele still ; Wer Von ihrem Himmelsthrone. dich, o Gott, nicht suchen will, Kommt 7. Arbeite, schlafe, wache ich , So nie zum wahren Frieden. Hat er der schwebt der Engel Heer um mich, Mich Freuden noch so viel, Und du, o Gott, treulich zu umgeben; Ach, Gott, wie bist nicht sein Ziel, Bleibt er vom Heil 'freu' ich mich darauf, Daß ich nach geschieden. meines Lebens Lauf In ihren Reihn 3. Ein unaussprechlich Gut ist da, darf schweben ! Geheinmißvoll dem Frommen nah, Dem sen für solche reiche Güt' Ge es die Seele füllet. Er hat es nun im 8. liebt aus kindlichem Gemüth, Herr, Geist gesehn, Bleibt voller Lieb' und dem ich stets will trauen ! Eins bitt' ich Ehrfurcht stehn, Beschämt, und doch noch, mein frommer Gott : Laß mich gestillet. das Heil nach meinem Tod, Wie ich's 4. Was in des Frommen Herzen lebt, geglaubet, schauen'! Was ihn zu sel'ger Wonn' erhebt, Wer August Hermann Franke. kann es deutlich nennen ? Was ihm von oben kommt herab, Wie Gott sich ihm Mel. Jesu, meine Freude. zu eigen gab, Das kann der Stolz nicht 1538. Möchtest du dich freuen ? kennen. Außer Jhm, dem Treuen, Gibt es keine 5. Im ew'gen Licht geht er einher, Lust ! Christus hat nur Freude! Ist Und kennet kaum sich selber mehr, Er nach langem Leide Dir noch nicht bez ist wie neu geboren. Er übet Gutes, eh' wußt, Daß dein Herz In sich nur er's denkt; Der Trieb, der sonst ihn ab Schmerz , und allein in seiner Gabe gelenkt, hat seine Kraft verloren. 6. Vor nichts ist seinem Herzen bang ; Reinen Frieden habe? 2. Sich, die Wolken jagen Hoch, Er über Alles ohne Zwang , Verläug vom Sturm getragen, Durch den Him uen , Leiden, Beten. Wie leicht und mel fern ; Aber droben schimmert, Ewig lieblich ist's ihm nun ! Er kann aus unzertrümmert, Gottes Morgenstern. Liebe Alles thun, Was Andre niemals Kennst ihn du ? In stiller Ruh Siehet thåten. 7. Der Sturm der Leidenschaften er aus seinen Höhen Nachtgewölk ver wehen. schweigt, Der starre Sinn ist ganz ge= 3. Bist du losgekettet, Von dir selbst beugt, Das Herz in Gott genesen, Und errettet, und dem Retter treu : Dann nirgend in der Seele Zwift, Kein Wider sur magst du sagen, Daß in deinen spruch und keine List ; Wahr ist ſein Lagen EdleFreude sey. SichrerMuth, ganzes Wesen. Der Sünde thut, Hüpft auf einer mor 8. Dießhatt' ich außer Gott gesucht; schen Schwelle Ueberm Schlund der Nun hab ich's , als des Glaubens Frucht, und laß es niemals wieder. Hölle. 4. O, daß du entbrenntest , Und im Gott , von dem ich mich gewandt, Geist erkenntest Jesu Freundlichkeit, Den, leider, ich erst spät erkannt, Komm, Und, wenn du ihn liebest, Ihm zur senk dich in mich nieder ! 9. Dann ruht, o Gott, in dir mein Seite bliebest! Dann, am Ziel der Zeit, V. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes . 671 Geist, Der nicht mehr in der Irre | Friede, wo Herrlichkeit wohnt, Wo hei kreis't, Wie in verlornen Jahren. Du, liges Leben wird ewig belohnt ! Christian Jacob Koitsch. Gott, genügest mir allein, Bei dir will ich auf ewig seyn , und deine Lieb' er Terstegen. Verändert. fahren ! $ Mel. Warum sollt, ich mich denn gråmen. 1541. was für ein herrlich We sen hat ein Christ, Der da ist Recht 1540. ursprung des Lebens, o in Gott genesen ! Der aus ihm ist neu ewiges Licht, Wo Niemand vergebens geboren, Und hier schon In dem Sohn sucht , was ihm gebricht ! Lebendige Als ein Kind erkoren! Quelle, Die lauter und helle In reich 2. Wenn die Seele sich der Erde TicherFülle vom Himmel her fließt, Und Ganz entreißt, Daß im Geist Sie ge fich in die gläubigen Seelen ergießt! heiligt werde : Dann erlangt sie währen 2. Du sprichst : wer begehret zu Adel , Steht vor Gott Ohne Spott, schmecken schon hier , Was ewiglich | Ohne Schand' und Tadel. nåhret , der komme zu mir ! Scht, 3. Ird'sche Scepter, ird'ſche Kronen, himmlische Gaben, Die kräftiglich la- Allzugleich, Sind zu bleich, Um sie zu ben! tretet im Glauben zur Quelle belohnen. Eine Seel', die Gott regieret, heran! Hier ist, was euch ewig beseligen hat hier schon Eine Kron', Diesie ewig kann. zieret . 3. Mein Hirt und mein Hüter, ich 4. Köstlich ist sie ausgeschmücket ; komme zu dir, Gewähre die Güter des Heiligkeit Ist ihr Kleid ; hoch ist sie Heiles auch mir! Du kannst dein Ver beglücket. Innerlich erglänzt ihr Leben ; sprechen Mir Armem nicht brechen ; hoch und hehr Ist die Ehr', Die ihr Du siehest, wie elend und dürftig id) Gort gegeben. bin, Drum gib deine Gaben aus Gna 5. Doch ihr Glanz bleibt hier ver den mir hin! decker Vor der Welt, Die nur Geld, 4. O Brunnquell, du labeft Geist, Lust und Ruhm bezwecket. Sie lebt still Seele und Muth, Und wen du begabst, in Gott verborgen, Hat oft Hohn Hier der hat himmlisches Gut ! Dieß recht zum Lohn, Armuth, Kreuz und Sorgen. zu genießen, Kann Alles versüßen ; Es 6. Aber Der, den sie erwählet, Sit finget, es jauchzet das fröhliche Hefz, het gut, Was sie thut, Eichet, was sie Es weiß nichts von Kummer und nagen qualet , Tröstet sie im bittern Leiden, 1 dem Schmerz. Und führt sie Durch die Müh' Hin zum 5. Drum wollest du geben dem -Reich der Freuden. nenden Geist, Was diener zum Leben, 7. Ihre Hoheit wird vermehret Bei was du nur verleihst. Gib heilige Tries dem Schmerz , Der thr Herz In Ge be, Jus Meer deiner Liebe Zu fenken duld bewähret ; Ja, das Kreuz hilft ihr die Seele mit gläubigem Sinn ; Ach, zur Krone, Die nach Qual Sie einmal ziehe mich gänzlich zum Himmlischen Finden wird zum Lohne. hin ! 8. Ewig wird sie triumphiren, Wann 6. Und trifft mich auch Leiden, Ver ihr Hirt, Jesus, wird In sein Haus sie folgung und Pein , So laß mich mit führen, und eröffnen alle Schäße, Daß Freuden gehorsam dir seyn ! Denn sie sich Ewiglich) Nun daran ergöhe. Alle die, welche Mittrinken vom Kelche, 9. Dann wirdsie kein Leid mehr beu F Den du hast getrunken im Leiden allhier, gen , und ihr Glanz Wird sich ganz Die werden dort ewig sich freuten mit Offenbarlich zeigen. Leuchten wird sie, dir. wie die Sonne ; Gott allein Wird dann 7. O laß mich auch droben einst wer: seyn Ihre Freud' und Wonne. den erquickt, Wo keine Beschwerde die 10. Dann wird sie mit Christo sisen Deinen mehr drückt, Wo Freude die Auf dem Thron ; Ihre Kron' Wird von Fülle, Wo'liebliche Stille, Wo feliger Golde Bligen. Dann wird Jedermann In eigener Melodie. 672 Viertes Buch. ſie kennen, Und sie frei, Ohne Scheu, | mich beten , wachen , ringen , Muthig zu dem Ziele dringen ! Hochbeseligt nennen. Dr. Jacob Gabriel Wolf. Johann Caspar Schade. (Verändert.) Eigene Melodie. Mel. Ach wie nichtig, ach wie 2c. 1543. Ruhe ist das beste Gut, wie wichtig, Und wie rich: Das man haben kann ; Stille und ein tig Ist der Christen Leben ! Frei von guter Muth Steigen himmelan ; Die Unruh' und von Sorgen Bleibt es heute, suche du! Hier ist keine wahre Ruh' ; bleibt es morgen , Denn es ist in Gott Wende dich dem Himmel zu ! Gott ist die Rub'! verborgen . 1542. 2. Ruhe suchet Jedermaun , Aller 2. Owie wichtig, Wenn auchflüchtig, Sind der Christen Tage ! Wer sich durch meist ein Christ; Denk' auch du , mein die Zeit kann ringen , Und hinauf ins Herz, daran , Wo du immer bist! O Ewige schwingen, Dem muß jeder Tag suche Ruh' ! In dir selber wohnt sie gelingen. nicht ; Such mit Fleiß , was dir ge= 3. Unvergånglich, Ueberschwänglich bricht ; Gott ist die Ruh' ! Ist der Christen Freude ! Freude, die in 3. Ruhe gibt dir nicht die Welt, Ihre Gott gegründet, Die den Geist mit ihm Freud' und Pracht ; Nicht gibt Ruhe verbindet , Freude, die kein Ende fin- | Gut und Geld , Luft, Ehr', Gunſt und det. Macht. Drum siehe zu! Wer da lebt 4. wie wichtig Und wie tüchtig in Jesu Christ , Suchet das, was dro Ist der Christen Schöne ! Nur der See ben ist ; Gott ist die Ruh' ! len Glanz bestehet , Da, sobald ein 4. Ruhe geben kann allein Jesus, Lüftchen wehet , Alle Pracht der Welt Gottes Sohn, Der uns Alle ladet ein vergehet. Zu des Himmels Thron , Zur wahren 5. Nie erliegend , Jimmer ſiegend Ruh' . Wer den Ruf vernommen hat, Ist der Christen Stärke, Weil Gott Dringe ein zur Gottesstadt ! Gott ist selbst in ihnen streitet, Sie zum Kåṁ- | die Ruh' ! pfen recht bereitet , Herrlich sie zum 5. Ruhe beut er williglich Den Müh Siege leitet. ſel'gen an, Und erquicken wird er dich, 6. Unverderblich Und unsterblich Ist Wie es Niemand kann. Drum komm' der Christen Ehre. Drückt die Schmach herzu ! Trågst du auch des Leidens viel: der Welt sie nieder : Gottes Gnad' er Jesus seßt der Noth ein Ziel! Gott ist höht sie wieder; Sie ſind Chriſti Freund' die Ruh'! und Brüder. 6. Ruhe kommt aus Glauben her, Der nur Jesum hält ; Jeſus macher leicht, was schwer, Richtet auf, was fällt ; Sein Geist bringt Ruh'. Gib im Glauben Herz und Sinn Seinem Geist zu eigen hin ! Gott ist die Ruh'! 7. Ruhe zeigt sich allermeist, Wo 8. wie g'nügend , Nie betrügend Sind der Christen Schäße ! Was die Gehorsam blüht ; Ein in Gott versenk wahren Christen haben, Sind des Geister Geist Macht ein still Gemüth, Wirkt stes Himmelsgaben , Wornach keine Seelenruh'. Selig ist, wer sich ergibt, Daß er Gottes Willen übt! Gott ist die Diebe graben. wie wichtig Und wie richtig Ruh' ! 9. 8. Ruhe wächset aus Geduld und Ist der Christen Herrschen ! Hier ist 7. Wohl recht wichtig Und recht tüchtig Ist der Christen Wissen. Wenn die Weisen Wit verlieren , Pflegt uns ohne Disputiren Christi Wort zu Gott zu führen. Demuth ihre Krone, Dort erlangen sie Gelassenheit, Die sich lehnt auf Gottes zum Lohne Ew'ge Herrschaft mit dem Huld In der bösen Zeit. Die suche du! Sohne. Je geduldiger du bist , Desto kůrz're 10. Mach' mich tüchtig , Daß ich Leidensfrist! Gott ist die Rüh' ! richtig, Herr, den Lauf vollende ! Gib 9. Ruhe hat, wer willig trägt Christi zum Wollen das Voübringen , Lehr' | sanftes Joch ; Alle Laſt, die er auflegt, V. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes. 673 Ist ja lieblich doch, Und schaffet Ruh'. | Christus kann und will sie geben ; Er Folge deinem Heiland gern , Dann ist macht recht und ewig frei. Jedem, der nie dein Friede fern ! Gott ist die Ruh! zu ihm sich kehret, und das Heil in ihm 10. Ruhe Den erst recht ergött, Der begehret, Legt er auch dieß Kleinod bei. 2. Er macht frei von allen Sünden, ein Schüler ist, und sich zu den Füßen sezt Seines Jesu Christ ; Da bleibe du ! Die sonst Leib und Seele binden ; Aus der eignen Weisheit sproßt Nir- Schuld und Strafe nimmt er hin, gends Friede, Ruh' und Trost. Gott ist Låsset uns nicht Sklaven bleiben, Weiß die Rub'! die Feinde zu vertreiben, Schenkt uns einen neuen Sinn! Als bleibt, lieber 11. Ruhe nirgends 3. Er hat selbst zum freien Leben wo Demuth blüht ; Was zur Niedrig keit dich treibt, Und herunter zieht, Seine Freiheit hingegeben , Ward ein Gibt wahre Ruh' . Allen Stolzen bleibt Knecht an unsrer Statt ; Er erwarb mit des Herrn Süßer Gottesfriede fern. seinem Blute Dieß und alles andre Cute, Das der wahre Glaube hat. Gott ist die Ruh' ! 12. Ruh' entspringet aus dem Quell, 4. Sünde, wer will dir noch dienen? Wo die Liebe fleußt ; Wo das Herz Wiſſe, Chriſtus iſt erſchienen ! Dieser nur klar und hell, Sanft und still der hat uns frei gemacht ; Dieſem ſind Geist , Da strömt die Ruh' ! Liebe, wir nun ergeben ; Dieſem wollen wir wenn du Ruh' begehrst, Bis du seliglich nun leben : Sündendienst , hab' gute erfährst : Gott ist die Ruh' ! Nacht! 13. Nun, so suche Ruh', mein Herz! 5. Tod , du kannst uns nicht ver Ruh' sey dein Gewinn ! Auf, und steige schlingen , Mußt uns nur zur Ruhe himmelwärts Grad' zu Jesu hin ! Er bringen In dem ewigen Kanaan ; Denu ist die Ruh' ! In der Welt ist keine wir bleiben freie Leute Auch im letzten Ruh' ; Wende dich dem Ew'gen zu ! Kampf und Streite ! Nichts ist, das uns tödten kann ! Gott ist die Ruh' ! M. J. C. Schade. 6. Frei sind wir auch von der Erden ; Ihre Güter find Beschwerden , Scha den dunkt uns ihr Gewinn. Geld, Gut, 1544. Seelen, durch den Mund Ehr und Weltvergnügen Lassen wir der Gnaden Kommt Alle liebreich ein beiseite liegen ; Wie ein Schatten fåbrt geladen, Kommt zu der Mahlzeit un es hin. fers Herrn! Sünder, hört's aus seinem 7. Christus nur kann uns ergdhen ; Munde, Er ruft noch in der eilften Christus uns zu Ehren ſetzen ; Christus Stunde! O kommt noch heut', er hilft macht uns ewig reich ; Christus Alles sogern! Erbietet euch zum Kleid Gnad und in Allen ! Sagt, was soll uns und Gerechtigkeit, Der Erbarmer ! sonst gefallen ? Sagt, was ist dem Hei eilt ihm zu , Bei ihm ist Nuh' ! Ja, land gleich ? Seligkeit schenkst , Herr , nur du ! 8. Frei sind wir von guten Werken, 2. Doch , die hier dein Wort vers Die nicht trösten und nicht ſtårken ; achten , Die werden zitternd einst ver Wahrer Glaube bringt sie zwar ; Aber schmachten Vor dir, dem Richter auf Fried' und Trost genießen Kann nicht dem Thron; Herr, laß uns zur Rechten aus den Werken fließen ; Chriſtus iſt's stehen, Laß deine Herrlichkeit uns se allein und gar! hen , Wir sind ja auch dein Schmers 9. Frei zu seyn von fremden Dingen, zenslohn ! Dein heil'ges Blut, dein Die uns um die Freiheit bringen, Hilf Tod Rett' uns von Sündennoth ! Du, uns, Jesu, wir sind dein ! Eigenwerk Erbarmer, Du schenkst uns hier , Und und Welt und Sünden Laß aus unsrer dort bei dir Die wahre Freude für und Seele schwinden, Und wir werden selig für! feyn ! Mel. Wachet auf, ruft uns die Stimme. Nel. Nues ist an Gottes Ecgen. Mel. Rube ist das beste Gut. 1545. Seelenfreiheit, süßes Leben ! 1546. Seelenruhe , 43 Knapp's geiftl. Liederbuch, bestes Gut, 674 Viertes Buch. Das vom Himmel stammt , Und mit Triebe und bitteren Früchte, Die aus Heiterkeit und Muth Unser Herz ent- dem Fleisch sich erheben, verflucht. flammt ! Nur du allein Bist des wah: Was so viel Leiden Bringt, soll ich ren Christen Heil, Kronest ihn mit meiden ; Hass' ich michselber, so lieb' ich die Zucht. Trost und Heil! O wárst du mein! 2. Gold und Schäße, aufgethürmt, 3. Eifer ums Gute, du Leuchte des Reizen zwar die Brust ; Doch ein Herz, Lebens, Schenk' mir vom Kreuz, das in dem es stürmt , Sieht sie ohne Lust. ich stetig betracht', Daß ich nicht höre, O schlechtes Glück , Das den Wunsch noch lese vergebens , Wie mich dein nie ganz gewährt ! Eh' es unsre Nuhe Opfer zum Vater gebracht ! Bleib' in nährt , Fällt es zurück! dem Streite Stets mir zur Seite, Lehre 3. Wollust, Hoheit , Ruhm und mich lieben und beten mit Macht! Pracht, Gdhen dieser Welt ! Schnell 4. Selige Spur zu dem herrlichsten wird in des Kummers Nacht Euer Siege , Den mir die Kreuzesgemeins Reiz vergållt. Dann weint das Herz, schaft gewährt, Wenn ich mein Herz Seufzt leer um Trost und Ruh' , und mit der Wahrheit bekriege, Die mir die ihr meßt ihm Leiden zu , und Höllen- Freiheit des Geistes bescheert ! In dies schmerz ! sem Spiegel Find' ich das Siegel, 4. Was des Menschen Geist beglückt, Weil sich durchs Leiden die Sünde ver Darf nicht irdisch seyn. Was nur kurz zehrt. und schlecht erquickt , Mindert kaum 5. Dwie viel Trägheit und Falsch die Pein . Und wo trifft dann , Wenn heit im Herzen Ziehet der flatternde die Leibeshütte fällt , Unser Geist in Geist aus der Welt ! Eigensucht, Krüm mungen machen nur Schmerzen, Wenn jener Welt Erquickung an? 5. Seele, suchst du wahre Ruh', man auch noch so geschmeidig ſich ſtellt. Suche sie nicht hier ! Eile deinem Ur Bin ich gerade, Geh' ich im Pfade, Wo sprung zu ; Gott gibt Ruhe dir. Nur kein gesetzlicher Bann mich mehr hält. Er allein! Er, dein Heiland nur, ge 6. Ewige Liebe, in dir ist das Leben! währt Mehr , als was dein Herz be In mir ist Aergerniß , Falschheit und Pein! Doch geht derWille, nach Freis gehrt ; Er kann erfreu'n ! 6. Bist du aller Freuden leer, Arm, heit zu streben ; Göttliche Einfalt ſoll gedrückt und schwach : Jesus ruft : Sonnemir seyn ! Omach' michkindlich, ,,Kommt zu mir her , Seelen, folgt Treu und empfindlich, Lb ich im Kleins mir nach! Nur meine Huld , Meine sten auch bleibe nur dein ? 7. Lautre den Sinn von verlockenden Freuden nur erfreu'n ; Mein Blut macht das Herze Schuld!' rein Von aller Bildern, Herr, da mein Herz sich so oft noch betrugt! Hilf mir die Rede ver 7. Amen, ja, ich wähle dich ; Du ringern und mildern, Die sonst so hef bist ewig mein ! Pfropf, als eine Re tig den Nächsten bekriegt ! Was mich be, mich, Jesu, in dich ein ! Herr, führe will ziehen , Lehre mich fliehen, Weil du Nach den Leidon dieser Zeit Mich mir die Welt so viel schmeichelt und lúgt. 8. Fass', o du König der Wahrheit, zu deiner Herrlichkeit, Zur ew'gen Ruh'! den Willen, In dein Erbarmen voll Mel. Schönßer Immanuel, Herzog der Frommen Heiligkeit ein, Selig des Vaters Ge 1547. Selige Freiheit vollkomme- bot zu erfüllen , Keusch und in Stille ner Seelen , Die auf den himmlischen geschäftig zu seyn ! Treu, unabwendlich ; Vater nur sehn , Jhm die Regierung Dann wird mich endlich , Jesu, dein des Ganzen befehlen, und durch Ge: Joch mit der Freiheit erfreun! J. E. Frider. horsam in Liebe bestehn ! Jesus macht gründlich, Heilig und kindlich , Aus Met. Lobe den Herren, den mächtigen zt. seiner Fülle viel Wachsthum zu flehn. 2. Das lernt der Geist von dem ewi 1548. Selige Seelen, die, treu bei um Lichte, Wenn man die Wahrheit den ewiglich Treuen , Sein sich im geit Innigkeit sucht, Wenn man die Glauben getrdsten, in Kraft sich ers V. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes. 675 freuen ! Fröhlich im Herrn , Dienen nach Gottes Reiche trachten , Statt und Dulden sie gern , Ohne die Lasten nach schnddem Raub der Zeit ! Wo der Born des Lebens quillt, Wird ihr zu scheuen! 2. Was ist die Erde mit ihren ver Seelendurst gestillt. gånglichen Schäßen ? Seelen voll 5. Selig sind, die mit Erbarmen Auf himmlischen Hungers und Durstes zu der Brüder Leiden sehn , Und den lezen, Sind sie zu klein ! Göttliche Gü- Schwachen , Kranken , Armen Eilen ter allein können uns dauernd er- thätig beizustehn ; Vor des Höchsten Thron erfreut Einst auch sie Barmherz göhen. 3. Was ist die Erde mit ihren verzigkeit ! gånglichen Plagen? Seelen voll himm6. Selig sind die reinen Herzen, De lischen Muthes darnieder zu schlagen, ren Sinn von Sünd' und Welt, Statt Sind sie zu klein ; Um wie der Meister mit ihrer Lust zu scherzen , Rein und zu seyn , Läßt sich wohl Kümmerniß unbefleckt sich hält; Einst im reinen Himmelslicht Schaun sie Gottes An tragen ! 4. Selige Lasten, die er auf die Sei gesicht! nigen leget, Der sie mit gnådigen Hån 7. Selig sind, die Frieden bringen, den beschirmet und pfleget ! Trübsal Schuld und Kränkung übersehn, Fein und Schmach Tragen wir muthig ihm deshaß mit Huld bezwingen, Und ge nach , Weil Er das Schwerste doch treu im Lieben stehn ; Denn gewiß ist's, tråget. daß am End Seine Kinder Gott fie 5. Selige Seelen, die freudig und nennt ! 8. Selig sind, die als Gerechte Dul ritterlich ringen , Um zu den herrlichen Kronen am Ziele zu dringen ! Sie find den der Verfolgung Schmach; Selig, bereit, Wann einst am Ende der Zeit die als Christi Knechte Folgen seinen Gottes Posaunen erklingen . Leiden nach; Groß ist dort vor Gottes 6. Selige Seelen, die glaubend und Thron Seiner Ueberwinder Lohn ! liebend vollenden, und die Vergeltung Elgene Melodie. empfahn aus des Heilandes Hånden ! Eilet herbei ! Laßt uns ihm willig und 1550. Seligstes Wesen , unend treu Herzen und Glieder verpfänden ! | liche Wonne ! Brunnquell der allervolls K. Bernh. Harve.kommensten Lust ! Ewiger Herrlichkeit strahlende Sonne, Der nicht Veränd 207 €1. Gott des Himmels und der Erden. rung noch Wechsel bewußt ! Laß mich (Matth. 5, 3-12.) dich loben, Bis einst dort oben, Da 1549. Selig sind die geistlich Ar dich die Engel und Menschen besingen, men, Denn das Himmelreich ist ihr ! Meine verherrlichte Zunge wird klingen ! 2. Odnne von ferne nur einige Blicke Ihnen dffnet voll Erbarmen Sich der ew'gen Gnade Thür ; Da , da wird Mir, der im Glauben mit dir sich ver vollaufgewährt, Was ihr sehnend Herz traut, Bis ich die Seele zum Himmel begehrt ! dir schicke, Wo sie von Antlitz zu Antlitz 2. Selig sind, die Leide tragen und dichschaut ! Wo mir dein Lieben Nichts empfinden Angst und Pein ; Enden soll | kann betrüben, Wo mit versöhntem und sich all ihr Klagen, Reicher Trost wird reinem Gewissen Ich deiner Ruhe kann ſie erfreun; Denn zur ew'gen Seligkeit ewig genießen ! 3. Leb' ich im Finstern, so macht Führet sie das kurze Leid ! 3. Selig sind , die sanften Muthes dein Erbarmen Selbst mir das Todes Und in Demuth milde sind ! Einst er thal wieder zum Licht ; Sink ich in freun sie sich des Gutes , Das kein Ohnmacht und lieg' ich in Armen Sturm noch Streit gewinnt ; Edler Schwerer Verzweiflung , so låss'st_du Sanftmuth treue Hand Erbt zuletzt mich nicht. Endlich im Sterben Muß doch Reich und Land. ich ererben Durch dich und in dir ein 4. Selig sind, die hier mit Schmach ewiges Leben , Daß nur das seligste ten Dürsten nach Gerechtigkeit ; Die Wesen kann geben. 43 * 676 • Viertes Buch. 1 4. Schüttert die Erde und donnert | Der still in seiner Gnade ruht , Mit der Himmel; Zürnet und tobet die heißem Lieben noch beseelet, Und seinen feindliche Welt : Bleiber doch mitten Willen kindlich thut ; Der ihn bis an in solchem Getummel Mir meine Ses das Kreuz begleitet , Der gerne ſeine ligkeit sicher gestellt ; Wenn mich, den Dornen trägt ; Der tapfer um die Krone Armen, Halt dein Erbarmen , Steh' streitet , So oft die Welt sich in uns ich auf ewigem Felsen erhdhet , Der regt. nicht im Sturm und im Wetter vers 5. Nun , mein Erbarmer , du wirst gehet. wissen , Wie viel mir noch hieran ge 5. Freut sich mein gläubiges Herz bricht ; Mein Aug' ist noch in Finster in dem Lichte, Dank ich es , ewige nissen , Ich Armer kenne mich noch Sonne, nur dir ! Wenn ich mein Seuf nicht ; Doch ist ein inniges Verlangen zen zum Himmel hin richte, Trittst du In mir durch deinen Geist erweckt, D gar bald, o mein Tröster, zu mir ; Zeis Herr, dir einzig anzuhangen, Bis mei gest im hoffen Glänzend mir offen, nen Leib die Erde deckt ! 6. Was ich nicht habe, kannst du Was mich soll ewig und herrlich ers göhen, Wann du mich wirst in dein geben ; Was ich nicht bin, das bist du Königreich setzen. mir! Nimm hin mein Herz, es zu beles 6. Herr, bin ich selig, so laß es mich ben, Ich überlass' es gänzlich dir ! Er: wissen, Schreib' es lebendig mir tief in fülle mich mit Glauben , Liebe , Und den Sinn ! Lehre mich willig die Eitel bild' mich ganz nach deinem Bild ; Ent keit missen! Glaubensgehorsam nur zünde mich mit heißem Triebe, Zu lei sey mein Gewinn , Daß ich nach Kla den , wenn du's haben willt ! gen Freudig mag sagen: ,,Scht, aus 7. Zermalme, brich, o Herr, vera der Schaar der verlorenen Sünder brenne , Was dir nicht völlig wohlge= Schafft der Auselige selige Kinder !" fällt ! Zerstoß', zerschlage und zertrenne, Abraham Finkelmann. Was nicht zu dir sich gänzlich hält. Ja, greif die angebornen Seuchen Recht SOR eY. Wie groß ist des Aümächt’gen :c. an der tiefsten Wurzel an; Laß keinen 1551. So bin ich nun kein Kind Bann im Finstern schleichen, Der dich der Erden , Kein Bürger dieser Eitel und mich einſt trennen kann ! keit! Mein Hierseyn soll nicht ewig 8. Hier reich' ich schwdrend dir die werden, Ich walle eilends durch die Hånde, Und sage dir aufs neue zu : Zeit. Mein Vaterland ist in der Höhe, | Ich will_dich lieben ohne Ende, Du, Wo mein geliebter Abba wohut, Und meines Herzens wahre Ruh' ! Ich liebe wo ich meinen Heiland sehe , Der über dich nicht nur in Freuden , Wann du Erd' und Himmel thront. mich ſpeiſeſt, trånkſt und zierſt; Ich 2. Ich bin dazu geschaffen worden, will dich lieben auch im Leiden , Und Ich bin dazu mit Blut erkauft ; Ich wenn du mich zum Tode führſt. bin zum Himmelsbürgerorden , Zum 9. So komm' ich dir geschmückt ent Eigenthum des Herrn getauft. Der gegen ; Du nahst in Liebe dich zu mir, Geist , der mich aus Gott gezeuget, Mir Kron' und Purpur anzulegen, und Macht meinen Geist gewiß und fest, dffnest mir die Himmelsthür! Wann # Daß auch bei Allem, was mich beuget, werd' ich dich, mein Heil, umfangen? Mein Glaube mich nicht zweifeln läßt. Und wann , ach wann umfångst du 3. Nur Eines liegt mir in der Seele, mich? O laß mich bald dazu gelangen : Und macht mein Herze sorgenvoll, Daß Dann lob' und lieb' ich ewig dich ! mir der rechte Schmuck nicht fehle, Leop. Franz Friedr. Lehr. Wann ich zur Hochzeit kommen soll. Mel. Nun freut euch, liebe Chriſten 18. Ich weiß , in meines Königs Augen Kann nur ein losgemachter Geist , Ein 1552. Such', wer da will , Ein ausgeleertes Herze taugen, Das alles ander Ziel, Die Seligkeit zu finden : Andre Schaden heißt ; Mein Herz allein Bedacht sell seyn, 4. Ein Glaube, der nur ihn erwählet, ' Auf Chriftum sich zu gründen ! Sein V. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes. 677 Wort ist wahr, Die Werk ſind klar ; | Sünden Dein gnådig Antliß nicht vor Sein heil'ger Mund Hat Kraft und mir ! Was willst du mit dem Staube Grund , Den Feind zu überwinden. rechten ? Du kennst mein sündiges Ge 2. Such', wer da will, Nothhelfer schlecht ; Prüfst du, so ist von deinen viel, Die uns doch nichts erworben : Knechten Kein einziger vor dir gerecht! Hier ist der Mann, Der helfen kann, 4. Sollt' ich vor deinem Fluche be Bei dem nie was verdorben ! Uns wird ben ? Mich trifft er nicht, denn ich bin das Heil Durch ihn zu Theil ; uns rein ; Mein Heiland starb, so muß ich macht gerecht Der treue Knecht, Der leben ; Er überwand, der Sieg ist mein ! für uns ist gestorben ! Was schaden mir der Hölle Flammen ? 3. Ach, sucht doch Den, Laßt Alles Ich erbe meines Vaters Gut ! Ich bin stehn, Die ihr das Heil begehret ! Er ſein Kind , wer will verdammen ? Ich ist der Herr, Und Keiner mehr, Der bin versöhnt durch Christi Blut! 5. O komm, du Blut des Menschen euch das Heil gewähret ! Sucht Ihn all' Stund' Von Herzensgrund ! Sucht sohnes , Mit aller deiner Seligkeit ! Ihn allein, Denn wohl wird ſeyn Dem, Gib mir zur Rechten deines Thrones Das Erbe deiner Herrlichkeit ! Ich mag der Ihn herzlich ehret ! 4. Mein höchster Ruhm , Mein Eis sie nicht, die Erdenkronen ; Sie sind 1 genthum Sollst du, HerrJeſu, bleiben ! für meinen Wunsch zu klein ! Weg, Es müsse nicht Von deinem Licht Die Staub , ich soll bei Jesu wohnen , Ich Eitelkeit mich treiben ! Wer dich nicht soll, wie er, unsterblich seyn ! läßt , Der stehet fest! Wer tren dich 6. Zum ſel'gen Anschau'n Gottes liebt, und dein Wort übt, Deß Grund kommen , Den großen Bundesfürften wird nie zerstäuben ! sehn , Mit Gottes Heer, mit tausend 5. Wend' von mir nicht Dein Ange: Frommen Durch alle Himmel ihn er sicht, Laß mich im Kreuz nicht zagen ! hdhn ; Ohn' Thränen, 'Furcht, Gefahr Weich' nicht von mir, Du höchste Zier, und Leiden Mehr Glück genießen, als Hilf mir mein Leiden tragen ! Hilf mir ich weiß : Das, Herr, ſind deines Rei zur Freud' Nach diesem Leid ! Hilf, ches Freuden , Und nach vollbrachtem daß ich mag Nach aller Klag' Einst Kampf der Preis ! 7. So gib denn Glauben deinem ewig Lob dir sagen ! Georg Weiffel. Streiter , Der durch die Liebe thätig ſey ! Mach' mich getrost , in Hoffnung Me L. Wie groß ist des Allmächt'gen Güte. heiter, Demüthig, keusch, versöhnlich, 1553. Verlaß mich nicht, bis ich treu , Gutthätig , weich bei fremden erkalte ! Erleuchte mich , mein Lebens Schmerzen , Heiß im Gebet , und still licht ! Stårk' mich, daß ich dich glaubig im Spott, Zum Tode reif, voll Ruh' halte, Herr, du meine Zuversicht ! im Herzen , Arm vor der Welt , und Führ mich in meinen Prüfungsjahren reich in Gott ! Den Weg, den ich nicht finden kann! 8. Und wird nun bald der Tag ers Ich bin, wie meine Våter waren, Dein scheinen, Der Tag des Kampfes und der Ruh' : Dann låchle mir , wenn Bürger und dein Wandersmann. 2. Erhör' mich , wann ich zu dir Freunde weinen , Die Freude jenes Le ſchreie, Gib meiner Seele große Kraft ! bens zu ! Dann sey mein Ende , wie Umgürte mich nach deiner Treue Mit dein Ende ; Dann' schmück ſich meine Waffen deiner Ritterschaft ! Und wenn, Seele schön , Um im Triumph durch gleich Löwen nach dem Raube, Der deine Hände zu deinen Wonnen eins Feind nach meiner Seele brüllt, Dann zugehn! sey dein Wort, dein Geist, dein Glaube Mein Schwert, mein Harnisch, Helm Mel. Warum sollt' ich mich denn gråmen ? und Schild ! 3. Ich suche dich, laß mich dich fin- 1554. Warum sollt ich mich be den, Laut seufzt mein durstig Herz trüben ? Liebt mich doch Jesus noch ! nach dirt Verbirg im Aufruhr meiner Sollt' ich mich nicht üben , Durch ein 678 Viertes Buch . Freudenvolles Ringen Immerfort Hier Mel. Nun ruhen alle Wälder. und dort Ihm viel Frucht zu bringen ? 1556. Was hat die Welt zu hof: 2. Die das Joch der Sünde tragen, fen , Wann ihre Zeit verloffen? Nur Müssen sich Jammerlich, Ohne Hoff- Finsterniß und Pein ! Was hat ein nung plagen. Aber wer sich Dem erge Christ zu hoffen? Der Himmel steht ben, Der da ist Jesus Christ, Der ihm offen ; Sein Trost, sein Licht wird kann freudig leben ! Jesus seyn ! 3. Mag ihm . Satan Neze stellen, 2. Wir hoffen mit zu leben; Das Mag die Welt , Argverstellt, Suchen kann und wird er geben ; Er lebt uns ja ihn zu fallen : Er hat doch in Christo zum Heil ! Wir hoffen mit zu erben ; Gaben, Die sein Herz , Auch im Durch sein versühnlich Sterben Gab Schmerz, Heben, stärken, laben. er auch uns am Himmel Theil. 4. Dwie viele Süßigkeiten Schmeckt 3. Wir hoffen, ihn zu sehen, und und sieht Ein Gemüth Schon in die vor dem Thron zu stehen Im reinen fen Zeiten, Wenn es sich der Sünd' ent Ehrenkleid ; Wir hoffen, ihm zu dienen, ziehet, Die der Welt Wohlgefällt, Wann einst sein Tag erschienen , Im Wenn's zu Jesu fliehet! Antlig seiner Herrlichkeit! Herr Jesu , mein Vergnügen, 5. 4. Wir hoffen, ihm zu danken, Wann Laß durch dich Ritterlich Meine Seele er amZiel der Schranken uns einst das fiegen! Laß die Kräfte sie genießen, Kleinod schenkt ; Uns Ruhe gibt ver Die von dir Für und für Auf die Hassern, Und zu den Lebenswaſſern Treue fließen! Uns selig führt und ewig trånkt. 5. Wir hoffen, ihn zu loben, und Durchbrecher aller Bande. Mel. lernen hier die Proben Zum Hallelujah 1555. Was die Welt hofft, ist ver schon ; Dort werden wir mitsingen, gånglich, Und befleckt ist, was sie hat. Wann Gottesharfen klingen In dem Das ist Christen nicht hinlänglich ; vollkommnen Jubelt on ! Denn es macht den Geist nicht satt ! Ph. Friedr. Hiller. Ihre Herrlichkeit muß welken, Sie vers blühet zu geschwind, Blühte sie gleich got el. Ringe recht, wenn Gottes Gnade. wie die Nelken, Die in Königsgärten 1557. Wenn doch alle Seelen find. wüßten, Jesu , daß du freundlich bist, 2. Ihre Hoffnung fällt im Sterben, und der Zustand wahr er Christen Un Unfre geht im Tod erst an, Weil wir aussprechlich ſelig iſt! erst die Güter erben, Die kein Tod ver 2. Ach, wie würden sie mit Freuden nichten kann . Besser, hier im Staube Aus der Weltgemeinſchaft gehn , Und hern hoffen, und ach sich selig sehn, Als bei deinem Blut und Leiden Fest und in eitler Lust ersoffen Mit der Welt unbeweglich stehn ! Woltersdorf. zum Feuer gehn. • Mel. D, das doch bald dein Feuer brennte. 3. Unser Erbgut ist gegründet ; Chri sti Lod hat's fest gemacht, Dem ein 1558. Wer einſam ſißt in seiner gleicher sich nicht findet; Weil ihn Gott Kammer, Und schwere, bittre Thränen selbst theu'r geacht't ; Und der von dem weint , Wem nur gefärbt von Noth und Tod erstanden, Der gebar uns neu da Jammer Die weite Welt umher er zu; Da wird Hoffnung nicht zu Schanz scheint ; den; Großer Jesus, das machst du! 2. Wer in das Bild verganguer 4. Heiland, der mir's theu'r erwor: Zeit en Wie tief in einen Abgrund sieht, ben, Gib mir, was ich nicht verlier' ! In welchen ihn von allen Seiten Ein Mit dir ist mir's anerstorben, und du riefse Weh hinunterzieht ; Iebest auch nicht hier. Mach' mein Erb' 3. Es ist, als lågen Wunderschäße mir immer größer, Und desselben Hoff Da unten für ihn aufgehäuft , Nach nung süß, Bis ich's , herrlicher Erld deren Schloß in wilder Hege Mit athem ser, Bei dir find' im Paradies ! loser Brust er greift. Ph. Fr. Hiller. 3. Die Zukunft liegt in dder Dürre 1 V. Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes. 679 Entsetzlich lang und bang vor ihm ; Er verzagen, Kann Welt und Teufelslist schweift umher, allein und irre , Und siegreich verjagen. Wer Jesum bei sich sucht sich selbst mit Ungestům. hat, kann nicht verderben, Wer Jeſum 5. Ich fall' ihm weinend in die Arme : | bei sich hat, wird ſelig sterben. Christ. Friedr. Konnow. Auch mir war einst wie dir zu Muth ; Doch ich genas von meinem Harme, Mel Wie schön leucht't und der Morgenstern. Und weiß nun, wo man ewig ruht ! 6. Dich muß , wie mich, ein Wesen 1560. Wie groß ist deine Herrlich trösten, Das innig liebte, litt und starb ; keit, Schon hier, o Christ, in dieserZeit, Das selbst für die, die ihm am wehsten Und noch viel mehr dort oben! Von Allem, was die Welt dir reicht , Ift Gethan, mit tauſend Freuden ſtarb. 7. Er starb , und dennoch alle Tage nichts, das dieser Würde gleicht , Zu Vernimmst du seine Lieb' und ihn, Und der du bist erhoben ! Christus Jesus kannst getrost in jeder Lage Ihn zårt Salbt die Seelen, Die ihn wählen, und ihn haben , Mit des Geistes hohen lich in die Arme ziehn. 8. Mit ihm kommt neues Blut und Gaben. Leben In dein erstorbenes Gebein; Und 2. Theilhaftig göttlichen Geschlechts, wenn du ihm dein Herz gegeben, So ist Genießest du des hohen Rechts , Dich auch seines ewig dein. Gottes Kind zu nennen. Sieh', welche 9. Was du verlorst, hat er gefun= | Ehre, welchen Ruhm Gibt dir der Herr den ; Dutriffst bei ihm, was du geliebt ; zum Eigenthum ! Mag's auch die Welt Und ewig bleibt mit dir verbunden, Was verkennen ! Mag sie Auch hie Stolz seine Hand dir wieder gibt. Novalis. | ſich blåhen , Dich verschmähen , Ja, dich hassen : Deinen Rühm muß sie dir Mel. Es traure, wer da will re. lassen. 1559. Wer Jesum bei sich hat, 3. Du bist ein Priester und Prophet, kannsicher stehen, Und wird im Leidens : Der vor des höchsten Throne steht, meer nicht untergehen . Wenn ihn der Und wirft von Gott gelehret ! Du wirst Herr beschüßt, was kann ihm schaden ? begabt mit Königs - Macht, Daß herr Er wandelt überall auf ebnen Pfaden. lich werde hier vollbracht, Was Gottes 2. Wer Jesum bei sich hat, der hat Ruhm vermehret. Wahrheit, Klars den Himmel, Und ihn vergnüget nicht heit Wird gegeben Deinem Leben Durch das Weltgetümmel ; Er nimmt gedulden Glauben ; Dieſen kann kein Feind dig an, was Gott beschieden , und dir rauben. schmeckt auch in der Noth den ew'gen 4. Du bist mit Jesu fest vereint ; Der Heiland ist dein treu'ster Freund, Deß Frieden. 3. Wer Jefum bei sich hat und seine Liebe dich erquicket. Er hat dir seines Gaben, Der mag mit ihrer Luft die Geistes Pfand Von seinem Thron herab Welt nicht haben. Werreich in Chrifto gesandt , und dir ins Herz gedrücket. ist, hat g'nug auf Erden , Und kann in Stündlich, Gründlich Ihm von Herzen, Auch bei Schmerzen, Anzuhangen, Ewigkeit nicht reicher werden. 4. Wer Jesum bei sich hat , kann Dieses nur sey dein Verlangen ! 5. Durch ihn stehst du mit Gott im sicher reisen , Er wird ihm schon den Weg zum Himmel weisen. Wer ihm Bund ; Sein Thron ist deines Herzens getreulich folgt , wird niemals gleiten, Grund , Darin er Wohnung machet. Denn ihm steht immerdar der Herr zur Er macht aus dir sich einen Ruhm, Du Seiten. bist sein liebstes Eigenthum, Darob er 5. Wer Jesum bei sich hat, darf nicht zärtlich wachet. Gott pflegt , Gort erschrecken , Wenn ihm der Sünden trägt Voll Erbarmen In den Armen Schuld will Angst erwecken. Wer Je Dich Geringen, Daß kein Leid dich kaun ſum bei sich hat , ist wohl beschüßet, bezwingen. 6. Nie machet eines Menschen Mund Wenn's donnert über ihm und schreck lich blißet. Die hohe Würd' und Ehre kund , Die 6. Wer Jesum bei sich hat, darf nicht dich schon ziert auf Erden ; Und iſt's 680 Biertes Buch. auchjetzt nicht offenbar, So wird's doch | unser Vaterland ; Und wer will deiner in der Zukunft klar ; Du wirst Gott starken Hand , Allmächt'ger , uns ents ähnlichwerden. Selig, Glänzend Wer- reißen? Wenn wir Gleich hier Müssen den taugen Deine Augen, Gott zu sehen, streiten , Und zu Zeiten Schwach uns Wann du wirst verklärt aufstehen. finden, Hilfst du uns doch überwinden. 7. Christ, in welchen hohen Stand 3. Du deckest unsre Schulden zu, Seht dich des Höchsten Gnadenhand ! Schenkst unsern Seelen wahre Ruh, Bedenke deine Würde ! Fühl' deine Ho und stärkest uns mit Freude. Dein heit jeder Zeit, In aller deiner Niedrig Sohn ist unser Haupt und Ruhm, Wir keit, und trag' auch ihre Bürde ! Lebe, sein erkauftes Eigenthum, Und Schafe Strebe, Daß dein Adel Ohne Tadel seiner Weide. Gutes Muthes Sind Immer bleibe; Darum liebe, hoff' und aufErden In Beschwerden Unfre Sees gläube ! Job. Euseb. Schmidt. len ; Herr, was kann bei dir uns fehlen? 4. Es bleibet zwar der hohe Werth Se L. Valet will ich dir geben. Der Gnade, die uns widerfährt, Vers 1561. Wie groß ist deine Liebe, Un borgen hier auf Erden. Doch, wann wandelbarer Gott ! Der Ausfluß deiner dereinstvor aller Welt Er, unserHaupt, Triebe MachtHöll und Tod zu Spott. Gerichtstag hält, Dann wird ersichts Ob mich auch manches drücket, Bin ich bar werden. Alsdann Sichtman Ihn doch ewig dein. Das ist's, was mich mit Kronen Uns belohnen , und mit erquicker, Und nicht läßt traurig seyn. Ehren Für ſein treues Volk erklären. 2. Quelle meines Lebens ! Wie 5. Wie wohl, o Gott, sind Christen wohl ist mir bei dir! Dich liebt man dran ! Wie viel hast du an uns gethan! nicht vergebens ; Dein Geiſt verſiegelt's | O laß uns unsre Würde Vor Augen has mir. Ein sehnendes Verlangen Voll ben jederzeit ! So tragen wir mit Wil süßer Liebesruh', Lehrt mich dir fest an- ligkeit Des Leidens schwere Bürde. hangen, Wird satt, und nimmt doch zu. Herr , gib Den Trieb In die Seelen, 3. Der Sohn , dein Wohlgefallen, Dich zu wählen, Und das Leben Ganz in Mein Mittler, Jesus Christ, Verjungt Jesu Dienst zu geben ! Joh. Eus. Schmidt. mein armes Wallen , Das dir gewid Mel. Es ist noch eine Ruh' vorhanden. met ist. Sein Heben, Tragen, Retten, Sein Sieg, sein Trost, sein Heil Zer 1563. Wie wohl ist mir, o Freund sprengt mir alle Ketten, Hilft mir zum der Seele, Wenn ich in deiner Liebe ruh' ! Ich steig' aus dunkler Schwer besten Theil. 4. Du bringst mich bis zum Erbe muthshöhle, und eile deinen Armen zu. Durch väterliche Treu' ; So bleibt, bis Da muß die Nacht des Trauerns ſchei ich einst sterbe, Dein Lieben täglich neu. den, Wann mit der Fülle selger Freu • Dann krönt die frohe Stunde Am Ziele den Die Liebe strahlt aus deiner Brust. dir zum Ruhm , Nach deinem ew'gen Hier ist mein Himmel schon aufErden ! Bunde Mich, als dein Eigenthum. Dem muß ja volle Gnüge werden, Der in dir suchet Ruh' und Lust. • Mel. Wie schön leucht't uns der Morgenstern. 2. Die Welt mag sich mir feindlich 1562. Wie groß ist unsre Selig keit, D Gott, schon in der Prüfungszeit , Selbst unter viel Beschwerden, Wenn unser Herz sich dir ergibt, und treu in Jesu Dienst sich übt ! Wie groß wird sie einst werden, Wann sich Herr lich Jenes Leben Wird anheben , Wo man Freuden Erntet von der Saat der Leiden! 2. O, wie erhaben ist das Recht, zeigen; Es sey also ; ich acht' es nicht. Will sie sich freundlich zu mir neigen: Ich flieh' ihr trügend Angesicht. In dir vergnügt sich meine Seele, Du bist mein Freund , den ich erwähle ; Du bleibst mein Freund, wenn Freundschaft weicht; Auch in den stärksten Trübsals wellen Kann deine Treu' mich sicher stellen, Die mir den festen Anker reicht. 3. Will mich die Last der Sünden Das du uns giebest , dein Geschlecht drücken, Blißt auf mich des Gesezes Und Bundesvolk zu heißen! Bei dir ist Weh' : So eil' ich, Herr, auf dich zu V. 10 Fas F pbo.. 287 Von der großen Glückseligkeit der Kinder Gottes . 681 blicken, und steige gläubig in die Hdh'. | mel tracht't , Und täglich darnach_rin Ich fliehe, Herr, zu deinen Wunden ; get ! Der, wenn man ihn darob verlacht, Da hab ich schon den Ort gefunden, Vor Christo dennoch singer ; Gott ist Wo mich kein Fluchstrahl treffen kann. | meinTrost inKreuz undNacht ! — Wohl Tritt Alles wider mich zusammen : Du dem, der nach dem Himmel tracht't. 6. Wohl dem , der Jesum herzlich bist mein Heil, wer will verdammen ? sucht, Wenn ihn die Sünde drücket ! Die Liebe nimmt sich meiner an. 4. Lenkst du durchWüsten meine Rei Der, wenn ihn das Gesetz verflucht, An fe: Ichfolg', und lehne mich auf dich ; Gnade sich erquicket , An Christi Heil Du gibst mir aus den Wolken Speise, und Kreuzesfrucht. Wohl dem , der Und trånkest aus den Felsen mich. Ich Jesum herzlich sucht ! traue deinen Wunderwegen, Sie enden 7. Wohl dem, der fest an Jesu hålt sich in Lieb' und Segen. Genug, wenn Mit Glauben, Lieben, Loben ! Wenn ich dich bei mir hab' ! Ich weiß , wen dann einst seine Hütte fällt , Geht es du willstherrlich zieren, Und über Sonn' mit ihm nach oben, Hinauf ins ſchöne und Sterne führen , Den führest du | Himmelszelt. Wohl dem, der fest an zuvor hinab. Jesu hält! 5. Der Tod mag Andern düster schei 8. Herr Jesu , nun du bleibest mein nen: Ich seh' ihn an mit frohem Muth ; Im Leben und im Sterben ! Dein Blut Denn du, mein Leben, hassest keinen, und bitt're Todespein Läßt mich den Das ist und bleibt Deß Herz und Leben in dir ruht. Wie Himmel erben. kann des Weges Ziel mich schrecken, mein Trost allein: Mein Jesus ist und Da aus der Nacht , die mich wird de bleibet mein ! cen, Ich eingeh' in die Sicherheit ? Mel. Werde munter mein Gemüthe. Mein Licht, so will ich denn mit Freu (Valm 1.) den Aus dieser finstern Wildniß scheiden Zur Ruhe deiner Ewigkeit ! Wolfs. Defter. 1565. Wohl dem Menschen, der nicht wandelt In der Gottvergessnen Mel. Mir nach, spricht Chriſtus 16. Rath! Wohl dem, der nicht unrecht 1564. Wohl dem , der Gott zum handelt, Noch tritt auf der Sünder Freunde hat , Ihn über alles liebet ! Pfad ; Der der Spötter Freundschaft Der findet bei ihm Trost und Rath, fleucht , Und aus ihrer Mitte weicht ; Wenn ihn die Welt betrübet. Denn Der von Herzen liebt und ehret, Was Menschengunst welkt wie ein Blatt ; uns Gott vom Himmel lehret. Wohl dem, der Gott zum Freunde hat ! 2. Wohl dem, der mit Lust und Freude 2. Wohl dem , der herzlich ist ver | Das Geſetz des Höchsten treibt, Wel gnügt Mit dem, was Gott beſcheeret, cher, wie auf füßer Weide , Stets in Er ist einem Und Unglück mit Geduld besiegt, Wenn Gottes Worten bleibt ! er damit beschweret ! Er nimmt es Baume gleich. Der an edlen Früchten an, wie Gott es fügt ; - Wohl dem, reich, Dessen Zweige sich verbreiten An des klaren Baches Seiten. der herzlich ist vergnügt ! 3. Wohl dem, der fest sich hålt an 3. Also wird gedeihn und grünen, Gott, Wann böse Zungen stechen, Und Wer in Gottes Wort sich übt; Luft und durch Verachtung , Hohn und Spott | Sonne mnß ihm dienen , Bis er reife Ihm Glimpf und Namen brechen ! — Früchte giebt. Werden seine Blätter Gott finder schon die böse Rott' ; Wohl alt , Bleiben sie doch woht gestalt't ; dem, der sich fest hålt an Gott! Gott gibt Glück zu seinen Thaten , Al 4. Wohl dem, der in der Demuth les muß ihm wohl gerathen. bleibt , und läßt die Prahlereien, Wie 4. Aber wen die Sünd' erfreuet, ſie die Welt in Blindheit treibt ! Gott Dessen Glück kann nicht bestehn ; Wie wird ihn süß erfreuen, Wann Stolz und die Spreu vom Wind zerstreuet , Wird Kommt der Uebermuth zerstäubt. Wohl dem, der er plöglich untergehn. in der Demuth bleibt ! Herr und hält Gericht, So entrinnt der 5. Wohl dem , der nach dem Him- | Sünder nicht, Und es werden nur die 44 Knapp's getsil. Liederbuch. 682 Biertes Buch. Frommen In sein Reich der Himmel Noth, um Trost in Leid, Um Alles zu kommen. Paul Gerhard, ihm beten! Er hört uns an, Er will und kann und wird uns gern gewähren, Mel. Was Gott thut, das ist wohl gethan. Was wir von ihm begehren. 1566. Wohl uns ! der Vater hat 5. Wie steht uns doch sein Vaterherz uns lieb, Und wird an uns gedenken, In Jesu Christo offen ! Da fliehn wir und uns aus väterlichem Trieb , Was hin, wenn uns ein Schmerz und Unfall wir bedürfen, schenken. Was fehlt uns hat betroffen. D, und da ruht Sich's doch Nun weiter noch, Da wir zum sanft und gut, Da ist man wohl gebor Vater haben Den Geber aller Gaben? gen, und ledig aller Sorgen. 2. Wenn wir ohn' Gold und Schäße 6. Und meint ihr, daß vor Tod und gleich Die weite Welt durchzdgen, So Gruft Uns bange sey und grause ? ist doch unser Vater reich An Liebe und Nein, wenn uns unser Vater ruft , So Vermögen. Wir sorgen nicht, Daß uns gehn wir gern nach Hauſe. Da ist es gebricht Auf unsrer Lebensreise Die doch Viel besser noch! Oft seufzt man aus der Tiefe : Ach, wenn der Vater Kleidung und die Speise. 3. Er, der so viel an uns gewandt, riefe! 7. Er hat uns lieb, das ist genug, Zu unserm Heil und Leben, Der zu uns ſeinen Sohn gesandt, Und für uns hin Uns ewiglich zu freuen ; Er hat uns gegeben, Der so geneigt Sich Sündern lieb , das ist genug ; Wir kennen ist, zeigt, Wie sollte Der denn minder den Treuen , und wollen auch, Nach Versorgen seine Kinder? Kinderbrauch , Uns unablässig üben. Gritta. 4. Wie können wir doch allezeit Frei Von Herzen ihn zu lieben. vor sein Antlig treten , Um Hülf' in . · 380-3 WAN M ACME BOOKBINDING CO. IN SEP 28 1985 100 CAMBRIDGE STREET CHARLESTOWN, MASS. BV482.K58E9 1837 Evangelischer Liederschatz fur Kir Andover- Harvar d 001207571 3 2044 077 928 471